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<strong>pneumo</strong> | news<br />
Bronchiale Rheoplastie<br />
Auszeichnung<br />
Assoc.-Prof. Dr. Kaan Boztug (MedUni<br />
Wien, St. Anna Kinderspital, LBI-RUD,<br />
CeMM) erhielt für seine Forschung an<br />
seltenen Erkrankungen den diesjährigen<br />
Clemens-von-Pirquet-Preis. Zudem wurde<br />
er für seine Forschungsarbeit über<br />
schwere Darmerkrankungen mit dem<br />
Österreichischen<br />
Wissenschaftspreis<br />
für Kinder- und<br />
Jugendheilkunde<br />
ausgezeichnet.<br />
(Ozen et al.,<br />
NEJM 2017)<br />
Fotos: Wikimedia Commons/JBARRETO, windcatcher/GettyImages, LBI RUD/Klaus Pichler, anandaBGD/GettyImages, art-skvortsova/GettyImages, ttsz/GettyImages<br />
Die Schleimhaut der Atemwege veröden<br />
Bei vielen Patienten mit chronischer Bronchitis<br />
stößt die Inhalationstherapie an ihre Grenzen.<br />
Hus ten und Atemnot bessern sich kaum. Eine internationale<br />
Studie unter der Leitung von Priv.-<br />
Doz. OA Dr. Arschang Valipour, 1. Interne Lungenabteilung,<br />
SMZ Baumgartner Höhe/Otto-Wagner-<br />
Spital, und Ludwig-Boltzmann-Institut für COPD<br />
und Pneumologische Epidemiologie, untersuchte<br />
nun gemeinsam mit klinischen Forschungseinrichtungen<br />
in den USA und Australien eine neue endoskopische<br />
Therapie für chronische Bronchitis: die<br />
bronchiale Rheoplastie.<br />
Bei diesem Verfahren – während einer Bronchoskopie<br />
(siehe Bild) in Allgemeinnarkose durchgeführt<br />
– wird die krankhafte Schleimhaut der Atemwege<br />
verödet. Elektrische Impulse werden über einen<br />
Katheter an die Bronchialschleimhaut abgegeben,<br />
die krankhafte Schleimhaut stirbt ab und gesunde<br />
Lungenkrebs<br />
CT-Screening ist sinnvoll<br />
Schleimhaut wächst nach. Nach der Rheoplastie<br />
führt der körpereigene Reparaturmechanismus zu<br />
einer Heilung der vormals mit schleimproduzierenden<br />
Zellen übersäten Schleimhaut und somit<br />
zu einer Abnahme der Beschwerden.<br />
Die Ergebnisse der jüngst im Rahmen des ERS-Kongresses<br />
präsentierten Studie zeigen eine durchschnittliche<br />
Verbesserung des Volumens der Atemwege<br />
um 25 Prozent. „Die bronchiale Rheoplastie<br />
erwies sich in unserer Studie nicht nur als sicheres,<br />
sondern auch als wirksames Verfahren. Wenn künftige<br />
Studienergebnisse unsere frühen Erfahrungen<br />
bestätigen, wird die bronchiale Rheoplastie eine<br />
wesentliche Bereicherung unserer Behandlungsmöglichkeiten<br />
für die chronische Bronchitis darstellen“,<br />
resümiert Valipour. Die bronchiale Rheoplastie<br />
wird weltweit erstmals in Wien angewandt.<br />
(ERS <strong>2018</strong>; Late-breaking abstracts)<br />
Jahrelang wurde kontrovers diskutiert, ob es sinnvoll<br />
ist, ein Computertomografie-Screening mit einer<br />
niedrigen Strahlendosis bei starken Rauchern<br />
einzuführen, um durch Früherkennung die Lungenkrebssterblichkeit<br />
zu senken. Die jüngst am Welt-<br />
Lungenkrebs-Kongress <strong>2018</strong> (WCLC) in Toronto<br />
vorgestellten Ergebnisse der großen europäischen<br />
NELSON-Studie haben nun gezeigt, dass durch ein<br />
qualitätsgesichertes CT-Screening<br />
bei Männern die Lungenkarzinom-Sterblichkeit<br />
um 26 Prozent<br />
gesenkt werden kann, bei<br />
Frauen sogar um 39 bis 61 Prozent.<br />
Die Österreichische Gesellschaft<br />
für Pneumologie (ÖGP)<br />
und die Österreichische Röntgengesellschaft<br />
(OERG) haben<br />
umgehend eine Task Force gegründet,<br />
um die Ergebnisse der Studie im Hinblick<br />
auf ein mögliches Screening-Programm in Österreich<br />
zu analysieren. „Bei der Umsetzung ist es wichtig,<br />
darauf zu achten, dass das Screening nur in spezialisierten<br />
Zentren durch hochqualifizierte Spezialisten<br />
durchgeführt wird. Nur so kann sichergestellt<br />
werden, dass gescreente Personen tatsächlich von<br />
den Vorteilen des Screenings profitieren können“,<br />
betont OERG-Präsident Univ.-<br />
Prof. Dr. Christian Herold.<br />
Aufgabe der Task Force wird es<br />
sein, gemeinsam die entsprechenden<br />
Kriterien zu entwickeln<br />
und möglichst bald mit Pilotprojekten<br />
zu beginnen. In einem<br />
nächsten Schritt soll das Screening<br />
dann auf ganz Österreich<br />
ausgerollt werden. (ÖGP/OERG)<br />
Asthma bronchiale<br />
In Deutschland ist die neue, grundlegend<br />
überarbeitete Nationale Versorgungsleitlinie<br />
(NVL) Asthma bronchiale erschienen.<br />
Sie ist auf den Internet-Seiten des Ärztlichen<br />
Zentrums für Qualität in der Medizin<br />
(ÄZQ) abrufbar. Die Leitlinie enthält 119<br />
Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie<br />
von Kindern,<br />
Jugendlichen und<br />
Erwachsenen mit<br />
Asthma bronchiale.<br />
(https://www.<br />
leitlinien.de/nvl/<br />
asthma)<br />
COPD<br />
Das Institut für Allgemeinmedizin und<br />
evidenzbasierte Versorgungsforschung<br />
(IAMEV) an der MedUni Graz hat einen<br />
strukturierten Behandlungspfad für die<br />
Primärversorgungsebene zur Therapie<br />
der COPD auf<br />
Basis von Empfehlungen<br />
aus 13<br />
aktuellen internationalen<br />
Leitlinien<br />
entwickelt. www.<br />
hauptverband.at<br />
Pulmonalembolie<br />
Eine Studiengruppe der MedUni Wien<br />
hat gemeinsam mit internationalen<br />
Kooperationspartnern ein neues Modell<br />
zur Vorhersage der tumorassoziierten<br />
venösen Thrombose/Pulmonalembolie<br />
entwickelt, mit der sich das Risiko für<br />
eine solche Erkrankung<br />
für die ersten sechs<br />
Monate individuell<br />
einschätzen lässt.<br />
(Pabinger et al.,<br />
Lancet Haematol<br />
<strong>2018</strong>)<br />
5/18 CC<br />
<strong>pneumo</strong><br />
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