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CliniCum pneumo 05/2018

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<strong>pneumo</strong> | news<br />

Bronchiale Rheoplastie<br />

Auszeichnung<br />

Assoc.-Prof. Dr. Kaan Boztug (MedUni<br />

Wien, St. Anna Kinderspital, LBI-RUD,<br />

CeMM) erhielt für seine Forschung an<br />

seltenen Erkrankungen den diesjährigen<br />

Clemens-von-Pirquet-Preis. Zudem wurde<br />

er für seine Forschungsarbeit über<br />

schwere Darmerkrankungen mit dem<br />

Österreichischen<br />

Wissenschaftspreis<br />

für Kinder- und<br />

Jugendheilkunde<br />

ausgezeichnet.<br />

(Ozen et al.,<br />

NEJM 2017)<br />

Fotos: Wikimedia Commons/JBARRETO, windcatcher/GettyImages, LBI RUD/Klaus Pichler, anandaBGD/GettyImages, art-skvortsova/GettyImages, ttsz/GettyImages<br />

Die Schleimhaut der Atemwege veröden<br />

Bei vielen Patienten mit chronischer Bronchitis<br />

stößt die Inhalationstherapie an ihre Grenzen.<br />

Hus ten und Atemnot bessern sich kaum. Eine internationale<br />

Studie unter der Leitung von Priv.-<br />

Doz. OA Dr. Arschang Valipour, 1. Interne Lungenabteilung,<br />

SMZ Baumgartner Höhe/Otto-Wagner-<br />

Spital, und Ludwig-Boltzmann-Institut für COPD<br />

und Pneumologische Epidemiologie, untersuchte<br />

nun gemeinsam mit klinischen Forschungseinrichtungen<br />

in den USA und Australien eine neue endoskopische<br />

Therapie für chronische Bronchitis: die<br />

bronchiale Rheoplastie.<br />

Bei diesem Verfahren – während einer Bronchoskopie<br />

(siehe Bild) in Allgemeinnarkose durchgeführt<br />

– wird die krankhafte Schleimhaut der Atemwege<br />

verödet. Elektrische Impulse werden über einen<br />

Katheter an die Bronchialschleimhaut abgegeben,<br />

die krankhafte Schleimhaut stirbt ab und gesunde<br />

Lungenkrebs<br />

CT-Screening ist sinnvoll<br />

Schleimhaut wächst nach. Nach der Rheoplastie<br />

führt der körpereigene Reparaturmechanismus zu<br />

einer Heilung der vormals mit schleimproduzierenden<br />

Zellen übersäten Schleimhaut und somit<br />

zu einer Abnahme der Beschwerden.<br />

Die Ergebnisse der jüngst im Rahmen des ERS-Kongresses<br />

präsentierten Studie zeigen eine durchschnittliche<br />

Verbesserung des Volumens der Atemwege<br />

um 25 Prozent. „Die bronchiale Rheoplastie<br />

erwies sich in unserer Studie nicht nur als sicheres,<br />

sondern auch als wirksames Verfahren. Wenn künftige<br />

Studienergebnisse unsere frühen Erfahrungen<br />

bestätigen, wird die bronchiale Rheoplastie eine<br />

wesentliche Bereicherung unserer Behandlungsmöglichkeiten<br />

für die chronische Bronchitis darstellen“,<br />

resümiert Valipour. Die bronchiale Rheoplastie<br />

wird weltweit erstmals in Wien angewandt.<br />

(ERS <strong>2018</strong>; Late-breaking abstracts)<br />

Jahrelang wurde kontrovers diskutiert, ob es sinnvoll<br />

ist, ein Computertomografie-Screening mit einer<br />

niedrigen Strahlendosis bei starken Rauchern<br />

einzuführen, um durch Früherkennung die Lungenkrebssterblichkeit<br />

zu senken. Die jüngst am Welt-<br />

Lungenkrebs-Kongress <strong>2018</strong> (WCLC) in Toronto<br />

vorgestellten Ergebnisse der großen europäischen<br />

NELSON-Studie haben nun gezeigt, dass durch ein<br />

qualitätsgesichertes CT-Screening<br />

bei Männern die Lungenkarzinom-Sterblichkeit<br />

um 26 Prozent<br />

gesenkt werden kann, bei<br />

Frauen sogar um 39 bis 61 Prozent.<br />

Die Österreichische Gesellschaft<br />

für Pneumologie (ÖGP)<br />

und die Österreichische Röntgengesellschaft<br />

(OERG) haben<br />

umgehend eine Task Force gegründet,<br />

um die Ergebnisse der Studie im Hinblick<br />

auf ein mögliches Screening-Programm in Österreich<br />

zu analysieren. „Bei der Umsetzung ist es wichtig,<br />

darauf zu achten, dass das Screening nur in spezialisierten<br />

Zentren durch hochqualifizierte Spezialisten<br />

durchgeführt wird. Nur so kann sichergestellt<br />

werden, dass gescreente Personen tatsächlich von<br />

den Vorteilen des Screenings profitieren können“,<br />

betont OERG-Präsident Univ.-<br />

Prof. Dr. Christian Herold.<br />

Aufgabe der Task Force wird es<br />

sein, gemeinsam die entsprechenden<br />

Kriterien zu entwickeln<br />

und möglichst bald mit Pilotprojekten<br />

zu beginnen. In einem<br />

nächsten Schritt soll das Screening<br />

dann auf ganz Österreich<br />

ausgerollt werden. (ÖGP/OERG)<br />

Asthma bronchiale<br />

In Deutschland ist die neue, grundlegend<br />

überarbeitete Nationale Versorgungsleitlinie<br />

(NVL) Asthma bronchiale erschienen.<br />

Sie ist auf den Internet-Seiten des Ärztlichen<br />

Zentrums für Qualität in der Medizin<br />

(ÄZQ) abrufbar. Die Leitlinie enthält 119<br />

Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie<br />

von Kindern,<br />

Jugendlichen und<br />

Erwachsenen mit<br />

Asthma bronchiale.<br />

(https://www.<br />

leitlinien.de/nvl/<br />

asthma)<br />

COPD<br />

Das Institut für Allgemeinmedizin und<br />

evidenzbasierte Versorgungsforschung<br />

(IAMEV) an der MedUni Graz hat einen<br />

strukturierten Behandlungspfad für die<br />

Primärversorgungsebene zur Therapie<br />

der COPD auf<br />

Basis von Empfehlungen<br />

aus 13<br />

aktuellen internationalen<br />

Leitlinien<br />

entwickelt. www.<br />

hauptverband.at<br />

Pulmonalembolie<br />

Eine Studiengruppe der MedUni Wien<br />

hat gemeinsam mit internationalen<br />

Kooperationspartnern ein neues Modell<br />

zur Vorhersage der tumorassoziierten<br />

venösen Thrombose/Pulmonalembolie<br />

entwickelt, mit der sich das Risiko für<br />

eine solche Erkrankung<br />

für die ersten sechs<br />

Monate individuell<br />

einschätzen lässt.<br />

(Pabinger et al.,<br />

Lancet Haematol<br />

<strong>2018</strong>)<br />

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<strong>pneumo</strong><br />

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