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Die Rückkehr der Legion<br />

Gut hundertfünfzig Kilometer lang war die Nordgrenze des römischen<br />

Reiches an der Donau in Oberösterreich. Diesmal möchten wir Ihnen den<br />

östlichen Teil des Limes vorstellen - von Linz bis nach Grein.<br />

Die Donau als Grenze? Für uns ist<br />

sie das nicht - auf Brücken und mit<br />

Fähren können wir sie leicht überqueren.<br />

Und vor der Römerzeit war die Donau<br />

auch keine Grenze: Keltische Siedlungen<br />

lassen sich im Mühlviertel genauso<br />

finden wie südlich der Donau. Außerdem<br />

war der Fluss ja damals noch<br />

nicht begradigt und reguliert. Wo genug<br />

Platz war, da zog die Donau in einem<br />

dutzend Arme durch ihr Tal und<br />

war gar nicht so schwer zu überqueren.<br />

Gut für Siedlungen wie Lentia, das<br />

heutige Linz: Hier kreuzten sich die<br />

Handelswege - die auf den Straßen und<br />

die auf dem Wasser. Solche Siedlungen<br />

wurden wohl als erste auch durch das<br />

römische Heer gesichert.<br />

In Linz wird so ein Kastell schon<br />

im ersten Jahrhundert nach Christus<br />

errichtet. - Mitten in der heutigen<br />

Stadt - südlich der Promenade.<br />

Die Zivilsiedlung liegt drum herum.<br />

Was viel Größeres entsteht flussabwärts,<br />

nahe der Mündung der Enns in<br />

die Donau: Hier bei Albing errichtet<br />

die Legio II italica ihr erstes Garnisonslager.<br />

Fast sechshundert mal vierhundert<br />

Meter bedeckt das Lager. Die<br />

Umfassungsmauer ist bis zu drei Meter<br />

stark. Und das Lager ist wohl auf einer<br />

Schotterinsel in der Donau gelegen. Ob<br />

es je ganz fertig gestellt worden ist, da<br />

sind sich Archäologen nicht ganz sicher.<br />

Das Lager war jedenfalls durch Hochwässer<br />

gefährdet, wurde nur ein paar<br />

Jahre genutzt und übersiedelt in die<br />

Gegend des heutigen Enns - nach Lauriacum.<br />

Rund sechstausend Mann umfasst<br />

die Stärke dieser Legion, wenn<br />

alle Stellen besetzt sind. Dazu kommen<br />

noch etliche tausend Familienangehörige.<br />

Zwischen Regensburg (Castra Regina)<br />

und Wien (Vindobona) ist Lauriacum<br />

damals der wichtigste Militärstützpunkt<br />

der Römer.<br />

Einer, der viele Spuren hinterlassen<br />

hat in der Gegend rund um Enns. Ein<br />

eigenes Handwerkerviertel gibt es hier<br />

mit rund hundert Werkstätten - Töpfereien,<br />

Metallgießer, Schmiede. Dazu<br />

eine Zivilstadt, in der sich ähnlich<br />

komfortabel leben ließ wie in römischen<br />

Städten südlich der Alpen. Und<br />

rund um das Legionslager lagen noch<br />

eigene Legions-Vorstädte.<br />

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