26 Ich stand da und dachte, was mache ich jetzt? Man sagte mir, ich solle was ins Mikro sprechen, wusste aber nicht was, ich kann ja kein Deutsch. Also habe ich einfach versucht, den Vorsänger zu imitieren und ihm nachzusprechen. U21 Aktuell spielt JP Mateta gemeinsam mit 05-Innenverteidger Moussa Niakhate in der französischen U21- Nationalmannschaft. Auch für die U19 absolvierte er drei Länderspiele. Inzwischen hat der Franzose auch die Mainzer Spielweiseverinnerlicht. „Ich mag es einfach viel zu laufen, zu sprinten, das ist mein Spiel. Ich mag es mich zu verausgaben, der Mannschaft zu helfen, mitzuarbeiten in allen Phasen und Situationen. Am Ende K.o. zu sein. Wenn wir ein gutes Siel machen, Tore schießen und ich danach fertig bin, dann ist es ein tolles Gefühl, dann sind meine Eltern auf mich stolz, dann bin ich zufrieden mit mir selbst“, sagt er. Seine Leistungen haben ihm in dieser Länderspielpause die zweite Einladung zur französischen U21-Nationalmannschaft eingebracht. „Das macht mich natürlich sehr glücklich. Ich hoffe, dass ich dort mit guten Leistungen auf mich aufmerksam machen kann, weil Ende der Saison die Europameisterschaft stattfindet. Bei der ich natürlich gerne dabei sein würde.“ Zusammen mit seinem Mannschaftskollegen Moussa Niakhaté, der in diesem Team schon länger Stammspieler ist. Der 05-Innenverteidiger war es auch, der zusammen mit den beiden anderen Landsleuten, Jean-Philippe Gbamin und Gaetan Bussmann, Mateta den Einstieg am Bruchweg erleichterte. Auch sportlich sei die Umstellung eine Aufgabe gewesen. „Die Bundesliga ist viel intensiver, die Verteidiger sind viel cleverer als in der Zweiten Liga in Frankreich. Man muss sich immer konzentrieren. Wir spielen immer gegen sehr gute Mannschaften. Ich lerne da mit jedem Spiel dazu. Aber die Bundesliga ist die Lieblingsliga meines Vaters. Da zu spielen, ist umso schöner für mich." Mateta ist nicht nur bei den 05-Fans beliebt, der 21-Jährige ist auch im Team wohl gelitten und vermittelt bei aller Intensität in der täglichen Arbeit stets gute Laune. „Das ist mein Naturell, mein Charakter. Ich probiere immer ein Lächeln auf den Lippen zu haben, immer positiv gestimmt zu sein. Wenn ich mal sauer bin, dann muss schon was Außergewöhnliches vorgefallen sein.“ Der 05er ist komplett angekommen, fühlt sich wohl in der neuen Umgebung. „Hier in Mainz ist es so, habe ich den Eindruck, dass man sich nicht so den Kopf über viele Dinge zerbricht. Man kann sein Leben leben, es ist alles etwas ruhiger, als ich es zu Hause in Paris gewohnt war, das ist eine gute Sache. Ich könnte mir auch vorstellen, nach meiner Karriere in Deutschland zu leben, weil das Leben hier wirklich schön und angenehm ist“, sagt er. Und: „Ich brauche nicht viele Dinge, um glücklich zu sein.“ Noch ein paar Tore vielleicht.
JP 27 1,92 Meter groß und trotzdem nur der fünftgrößte Spieler im 05-Team.