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SOCIETY 354 /2010

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WIRTSCHAFT ■ POLITIK ■ DIPLOMATIE ■ WISSENSCHAFT ■ KULTUR ■ LEUTE<br />

02|10<br />

SEIT 1945 | 65. ERSCHEINUNGSJAHR | NR. <strong>354</strong>_SOMMER <strong>2010</strong><br />

WWW.<strong>SOCIETY</strong>.AT<br />

P.B.B. GZ 03Z034905M, ERSCHEINUNGSORT, VERLAGSPOSTAMT 1140,2120, PREIS ¤ 4,–<br />

9 190001 012445<br />

BANK AUSTRIA KUNSTFORUM<br />

FRIDA KAHLO<br />

LÄNDERSCHWERPUNKT<br />

LATEINAMERIKA


Bringt Sie auf den Boden<br />

der Träume zurück.<br />

Das E-Klasse Coupé. Objekt der Begierde. Bei Ihrem Mercedes-Benz Partner.<br />

Kraftstoffverbrauch 5,1–10,9 l/100 km, CO 2<br />

-Emission 133–254 g /km. www.wiesenthal.at<br />

Autorisierter Mercedes-Benz Vertriebs- und Servicepartner<br />

Diplomatic Sales: Ing. Robert Krempel, 1102 Wien, Troststraße 109–111, Tel. 01/60 1 76-254<br />

Internet: www.wiesenthal.at


wird interaktiv!<br />

Society jetzt mit i-magazine<br />

multimedial animiert erlebbar auf<br />

www.society.at<br />

Society ab Juli <strong>2010</strong> mit<br />

i-magazine auch auf dem iPad!<br />

[ ] i magazineag<br />

i-magazine AG<br />

Moosackerstraße 8<br />

9444 Diepoldsau, SG, Schweiz<br />

www.i-magazine.de


EDITORIAL<br />

FOTO: ANDREAS HOFMANN<br />

FOTO COVER: NICKOLAS MURAY COLLECTION, HARRY RANSOM HUMANITIES RESEARCH CENTER, THE UNIVERSITY OF TEXAS AT AUSTIN, © WERK: BANCO DE MÉXICO, DIEGO RIVERA & FRIDA KAHLO MUSEUMS TRUST, MÉXIKO, D.F./VBK, WIEN, <strong>2010</strong><br />

Innovation durch kulturelle Vielfalt<br />

Society am Ball der Zeit<br />

Am Ball der Zeit sind wir mit dieser Ausgabe vor<br />

allem deswegen, weil wir gleichzeitig mit dem<br />

Ende Juli auf den Markt kommenden Apple<br />

iPad eine Applikation anbieten, die es möglich<br />

macht, unsere gesamte Sommerausgabe, mit Sounds<br />

hinterlegt, downzuloaden. Durch die Vernetzung<br />

mit dem Reisemagazin, das einmal monatlich an<br />

drei Millionen deutschsprachige Haushalte geht,<br />

werden wir ab dann die gesamte Ausgabe durchblätterbar<br />

auf iPads herunterladen können. Dadurch<br />

erhöht sich unser Leserkreis um eine gewaltige Dimension.<br />

Mit diesem Schritt sind wir wieder einmal eine Nasenlänge voraus<br />

und wollen unseren Lesern damit zeigen, dass wir von Innovation<br />

nicht nur schreiben, sondern ständig an der Qualitätsverbesserung<br />

unserer Kommunikationsplattformen arbeiten.<br />

Schon jetzt können Sie uns auf www.society.at, Button rechts<br />

oben „i-magazin“ besuchen und online die beiden neuesten Ausgaben<br />

durchblättern.<br />

***<br />

Eigenveranstaltungen<br />

Mit unserer Veranstaltung in der Wiener Hofburg zum Thema<br />

Ethik im Management haben wir wieder einmal ein Zeichen in Richtung<br />

neuer Denkmuster gesetzt. Gemeinsam mit der Firma Oracle<br />

Austria haben wir Beatrice Achaleke und Topmanager aus der Wirtschaft<br />

dazu gewinnen können, aussagekräftig über gelebte Integration<br />

in Führungsetagen zu diskutieren.<br />

Zu einem Botschafterempfang zu Ehren der Verabschiedung des<br />

italienischen Botschafters Massimo Spinetti und der Begrüßung des<br />

neuen russischen Botschafters Sergej Netschajew luden wir mehr als<br />

hundert Gäste in die traditionsreiche Beletage des Hotels Bristol, in<br />

das SIRK, die „Loge zur Oper“, und rundeten den Reigen unserer Veranstaltungen<br />

im letzen Quartal mit einem Empfang im NH Hotel bei<br />

der UNO ab, um anlässlich des 65. Geburtstages von Karl Diem und<br />

der Verabschiedung von Gottfried Haffner, die Verdienste der beiden<br />

in der Protokollabteilung des BMeiA anzuerkennen.<br />

***<br />

Wirtschaft und Wissenschaft<br />

Wir beginnen mit einem Interview mit dem Generaldirektor<br />

der österreichischen Staatsdruckerei, Reinhart Gausterer, sowie<br />

mit Friedhelm Boschert von Volksbank International. Dietmar<br />

Ecker informiert uns über die österreichische Medienlandschaft<br />

und wir feiern hier auch fünfzig Jahre OPEC.<br />

***<br />

Themenschwerpunkt<br />

200 Jahre Lateinamerika: Besonders freut uns die Grußbotschaft<br />

von Bundespräsident Heinz Fischer, der unsere langjährige<br />

Tätigkeit lobt und den Themenschwerpunkt begrüßt.<br />

Mit spannenden Interviews und Recherchen<br />

in Kooperation mit den Botschaftern dieser Länder<br />

führen wir Sie in den spannenden Kontinent und<br />

seine Geschichte bis in die Gegenwart.<br />

***<br />

Coverstory, Diplomatie , Kunst und Kultur<br />

Passend zum Thema Lateinamerika widmen wir<br />

uns dem Schwerpunkt mit einem Bericht über die<br />

Frida-Kahlo-Ausstellung sowie einem Interview mit<br />

der Direktorin des Bank Austria Kunstforums, Ingried<br />

Brugger. Wunderschöne Bilder führen Sie zu<br />

dieser Ausnahmesammlung, die dort ab September ausgestellt werden<br />

wird und kündigen hier schon eine Botschafterveranstaltung<br />

gemeinsam mit dem BA-Kunstforum und dem Hotel Vienna Hilton<br />

Plaza an, wo wir nach dem Preview zum traditionellen Lunch einladen.<br />

Der bekannte Kunstmaler Gerhard Gutruf und ebenfalls neuer<br />

Kolumnist, befasst sich passend zum Coverthema mit der mexikanischen<br />

Malerei.<br />

Neben unseren üblichen Akkreditierungsfotos der neuen Botschafter,<br />

den Nationalfeiertagsempfängen, haben wir Susanne<br />

Scholl als neue Gastkolumnistin gewonnen, die diesmal über Kirgistan<br />

schreibt. Aserbaidschan und Usbekistan, sowie Israel haben<br />

wir diesmal ebenfalls redaktionell besucht.<br />

***<br />

Lebensart<br />

Unsere engagierte Gastautorin, Baronin von Schilgen, berichtet<br />

aus Salbzburg über den Jedermann, die Norma und diemal auch<br />

über Salzburger Stil, Schmuck und Mode. Die bereits eingeführte<br />

Modestrecke zeigt uns die erfolgreiche und international anerkannte<br />

österreichische Designerin Michaela Mayer. Mit der Seacloud<br />

entführen wir Sie in die Welt der Reisen und die Kaffeefirma<br />

Hornig verzaubert uns mit ihrem kreativen Konzept. Zum<br />

Politikerstyling gibt unsere neue Kolumnistin Ingrid Chladek<br />

Tipps, wie man durch Kleidung erfolgreich punkten kann.<br />

Viel Freude wünsche ich Ihnen beim Durchkosten unserer redaktionellen<br />

Neuigkeiten, und wir hoffen, dass unsere Freude an<br />

diesem schönen Produkt auch Ihnen ein wenig davon vermittelt.<br />

Herzlich<br />

Ihre<br />

Gerti Tauchhammer<br />

COVER: FRIDA KAHLO, „SELBSTBILDNIS MIT DORNENHALSBAND“, 1940, ÖL AUF LEINWAND, 62,6 X 47,9 CM<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 5


INHALT<br />

SOMMER | <strong>2010</strong><br />

■ <strong>SOCIETY</strong> EVENTS<br />

Ethik im Management: „Innovation durch kulturelle Vielfalt“ ........ 10<br />

Botschafterempfang im SIRK, der „Loge zur Oper“ ........ 52<br />

Diplomatischer Empfang bei der UNO-City ........ 54<br />

■ WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT<br />

Österreichische Staatsdruckerei:<br />

Reinhart Gausterer im Interview ........ 12<br />

Profi sucht Profi: Treffsicheres Personalconsulting ........ 14<br />

Austria: An Ideal Place to Conduct Business ........ 15<br />

Herbert Pietschmann über Gustav Weißkopf ........ 16<br />

Volksbank International: Friedhelm Boschert im Interview ........ 17<br />

Jubiläum: 50 Jahre OPEC ........ 18<br />

Dietmar Ecker über die österreichische Medienlandschaft ........ 22<br />

■ LATEINAMERIKA<br />

Länderporträt ................ 24<br />

Argentinien: Interview mit Botschafter Eugenio Maria Curia ................ 30<br />

Mexiko: Interview mit Botschafter Alejandro Díaz ................ 34<br />

Österreichs Botschafter in Lateinamerika ................ 38<br />

WKO: Andreas Schmid über<br />

das Wirtschaftswunder Lateinamerika ................ 41<br />

Stimmen aus Lateinamerika: Die Botschafter in Wien ................ 42<br />

Bericht: Raven Cluster in Mexiko ................ 46<br />

Hermine Schreiberhuber über EULAC ................ 48<br />

Hermann Kroiher: Tourismus in Mexiko ................ 50<br />

Gerhard Gutruf: Mexikanische Malerei ................ 51<br />

IMPRESSUM<br />

WIRTSCHAFT ■ POLITIK ■ DIPLOMATIE<br />

WISSENSCHAFT ■ KULTUR ■ LEUTE<br />

MEDIA EVENTS NETWORKING<br />

ERSCHEINUNGSWEISE: vierteljährlich<br />

PREIS: Jahresabonnement ¤ 16,--, zzgl. ¤ 7,-- Versand<br />

Einzelheft: ¤ 4,--<br />

BESTELLUNG: abo@society.at<br />

MEDIENINHABER, VERLEGER ZU 100%: Tauchhammer KG<br />

HERAUSGEBERIN UND CHEFREDAKTEURIN:<br />

Mag. Gertrud Tauchhammer<br />

LEITUNG REDAKTION:<br />

Mag. Stephan Hofstätter<br />

REDAKTIONELLE MITARBEIT: Natascha Grimm,<br />

Anthony Jacobson<br />

AUTOREN DIESER AUSGABE:<br />

Mag. Ingrid Chladek, Prof. Gerhard Gutruf, Hermann Kroiher,<br />

Gerhard von Lentner, Mag. Eva von Schilgen, Wolf von<br />

Schilgen, Dr. Susanne Scholl, Mag. Hermine Schreiberhuber,<br />

Mag. Tanja Tauchhammer<br />

NEW YORK AUSLANDSKORRESPONDENZ: Lea Millesi<br />

ANZEIGENVERKAUF: G. Tauchhammer<br />

GESTALTUNG: Hermann Stöckl, www.hermannsgrafik.at<br />

REDAKTIONSADRESSE: Villa Flora, A-1140 Wien,<br />

Hüttelbergstraße 23A,<br />

TELEFON: 01-914 77 44-0, Fax: 01-914 77 44-8<br />

E-MAIL: mail@society.at<br />

www.society.at<br />

FOTOS: Katharina Schiffl, B.Sc., Katherine Prokofieff,<br />

Heeresbild- und Filmstelle, 1070 Wien, Stiftgasse 2a,<br />

Tel.: 01/5200-37240; UNOV, CTBTO, UNIDO Wagramerstraße<br />

5, 1400 Wien<br />

DRUCK: Druckerei Berger, Wienerstraße 80, 3580 Horn,<br />

Tel.: 02982/4161-0 www.berger.at<br />

HERAUSGEBERIN: Kommerzialrat Honorarkonsulin<br />

Mag. Gertrud Tauchhammer<br />

in Kooperation mit der<br />

ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR AUSSEN-<br />

POLITIK UND DIE VEREINTEN NATIONEN (ÖGAVN)<br />

■ DIPLOMATIE<br />

Aserbaidschan: Schutz des kulturellen Erbes ................ 58<br />

Susanne Scholl über Kirgistan ................ 61<br />

Usbekistan: Politischer Kommentar zu Zentralasien ................ 62<br />

Interview: Israels Botschafter Aviv Shir-On ................ 65<br />

ÖGAVN: Veranstaltungshighlights ................ 66<br />

■ LIFE UND STYLE<br />

Mercerstudie: Top-Lebensqualität in Wien ........ 76<br />

Hofburg Vienna: Kongresse und Bankette ........ 79<br />

„Strictly High Grown“: J.Hornig ........ 80<br />

Designer in Salzburg ........ 82<br />

Modern Mayr Medicin: Viva Mayr ........ 87<br />

Seacloud setzt die Segel ........ 88<br />

Kleidung macht Wirkung: Politiker-Styling ........ 90<br />

Design Made in Austria: MICHEL MAYER ........ 98<br />

Seit 1945<br />

VORSTAND (SEIT DEZEMBER 2008)<br />

PRÄSIDENT:<br />

Altbundeskanzler NRAbg. Dr. Wolfgang Schüssel<br />

VIZEPRÄSIDENTEN:<br />

BM a.D. Bot. i.R. Dr. Peter Jankowitsch<br />

Bot. i.R. Dr. Gregor Woschnagg<br />

BM a.D. NRAbg. Herbert Scheibner<br />

NRAbg. Univ.-Prof. Dr. Alexander Van der Bellen<br />

EHRENPRÄSIDENTEN:<br />

BM a.D. Dr. Willibald Pahr<br />

Bot. i.R. Dr. Wolfgang Schallenberg<br />

GENERALSEKRETÄR: Michael F. Pfeifer<br />

VERTRETER DER ZWEIGVEREINE:<br />

Ass.-Prof. DDr. Renate Kicker (Landessektion Steiermark)<br />

Gregor Waldhauser (AFA)<br />

WEITERE VORSTANDSMITGLIEDER:<br />

Bot. i.R. Dr. Alexander Christiani<br />

Bot. Dr. Johannes Kyrle (als Generalsekr. für ausw. Angel.)<br />

Bot. i.R. Dr. Eva Nowotny<br />

Bot. i.R. Dkfm. Dr. Karl Peterlik<br />

BM a.D. NRabg. Dr. Ursula Plassnik<br />

Gen Mag. Raimund Schittenhelm<br />

Mag. Liselotte Waldheim-Natural<br />

Dr. Axel Wüstenhagen<br />

<strong>SOCIETY</strong> IST OFFIZIELLER MEDIENPARTNER<br />

DER ÖGAVN<br />

■ KUNST UND KULTUR<br />

Jedermann in Salzburg ........106<br />

Norma ........ 110<br />

Coverstory: Frida Kahlo ........ 112<br />

Belgrad: Ein Tag bei Madlena ........ 117<br />

BLATTLINIE: <strong>SOCIETY</strong> berichtet über Top-Ereignisse aus<br />

Wirtschaft, Politik, Diplomatie, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft.<br />

<strong>SOCIETY</strong> informiert außerdem in Zusammenarbeit<br />

mit der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die<br />

Vereinten Nationen über Einrichtungen der Vereinten Nationen.<br />

Jede Ausgabe ist einem Fokusland gewidmet. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit der jeweiligen Botschaft in Österreich trägt<br />

<strong>SOCIETY</strong> wesentlich zur Kommunikation zwischen Österreich<br />

und dem Fokusland bei und ist dadurch ein medialer Multiplikator<br />

der Spitzenklasse in Österreich und in der ganzen Welt.<br />

6 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


GASTAUTOREN<br />

SOMMERAUSGABE<br />

Partner von <strong>SOCIETY</strong><br />

Qualität verbindet<br />

Zahlreiche prominente Gastautoren schreiben für <strong>SOCIETY</strong> zu den unterschiedlichsten<br />

Themen aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Lifestyle.<br />

Herbert Pietschmann Hermine Schreiberhuber Hermann Kroiher Gerhard Gutruf Susanne Scholl<br />

***<br />

Prof. HERBERT PIETSCHMANN ist<br />

Emeritus am Institut für theoretische Physik<br />

der Universität Wien und Buchautor. Er<br />

verbrachte viele Jahre als Forscher im Ausland.<br />

Seit fünf Jahren schreibt er für SO-<br />

CIETY über Themen der Wissenschaft,<br />

Philosophie und Gesellschaft. In dieser<br />

Ausgabe geht er dem Mythos des ersten<br />

motorisierten Fluges nach.<br />

***<br />

Mag. HERMINE SCHREIBERHUBER<br />

war stellvertretende Ressortleiterin der<br />

Außenpolitik bei der APA. Für die <strong>SOCIETY</strong>-<br />

Länderschwerpunkte verfasst sie regelmäßig<br />

politische Analysen und Hintergrundberichte<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Kaukasus, Zentralasien, Lateinamerika<br />

und EU. In diesem Heft sieht sie sich die<br />

Beziehungen zwischen Lateinamerika und<br />

Europa genauer an.<br />

***<br />

HERMANN KROIHER war den Großteil<br />

seines Berufslebens für die „Österreich<br />

Werbung“ tätig. Er ist Tourismus-Consulter,<br />

Projektentwickler, Verfasser von Medienartikeln<br />

und Vortragender zum Thema<br />

Tourismus. Für den Lateinamerikaschwerpunkt<br />

reflektiert er über<br />

die touristischen Beziehungen zwischen<br />

Österreich und Mexiko unter dem Motto<br />

„gegenseitiges Entdecken und Kennenlernen“.<br />

***<br />

Prof. Gerhard Gutruf studierte an der<br />

Akademie der Bildenden Künste in Wien.<br />

1976 präsentierte er seine „Hommage à<br />

Vermeer“. Bei seinen zahlreichen Studienreisen<br />

lernte er den mexikanischen Maler<br />

Rufino Tamayo kennen, der eine Gutruf-<br />

Ausstellung in Mexiko-Stadt anregte. Sein<br />

Gastartikel dieser Ausgabe ist den drei Malergrößen<br />

Frida Kahlo, Diego Rivera und<br />

Rufino Tamayo gewidmet.<br />

***<br />

Dr. SUSANNE SCHOLL ist weithin als<br />

ORF-Korrespondentin in Moskau bekannt,<br />

wo sie seit 2000 das ORF-Büro leitet. In<br />

zahlreichen Publikationen (u. a. „Russisches<br />

Tagebuch“ u. „Töchter des Krieges“)<br />

beschäftigt sie sich mit dem Thema Russland.<br />

Die Trägerin des Österreichischen<br />

Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst<br />

und ausgezeichnete „Journalistin des Jahres<br />

2009“ erklärt für <strong>SOCIETY</strong> die Hintergründe<br />

der gegenwärtigen Krise in Kirgistan.<br />

***<br />

Mag. INGRID CHLADEK ist Gesellschafterin<br />

der Dresscode Company und Head von<br />

Dressforsuccess. Sie berät in Fragen Business-<br />

Outfit, Image, Stil und Styling. Ihr Wissen<br />

präsentiert sie anhand von Prominenten-<br />

Styling-Checks, in dieser Ausgabe über Angela<br />

Merkel und Barack Obama, die enthüllen,<br />

wie Politiker mit Stil Wirkung zeigen.<br />

***<br />

ALOIS MATTERSBERGER verbindet auf<br />

gekonnte Weise Kunst und Kulinarik. Der<br />

bekannte frühere Fernsehkoch frönt seinen<br />

beiden Leidenschaften Malen und Kochen<br />

und gibt passend zur Jahreszeit Empfehlungen<br />

für gutes und gesundes Essen.<br />

Jetzt, zu Sommerbeginn, gibt er praktische<br />

Tipps für ein gelungenes Grillfest.<br />

***<br />

GERHARD VON LENTNER blickt für<br />

<strong>SOCIETY</strong> in die Sterne. Der mediale Berater,<br />

Kartenleger, Heiler und Buchautor beschäftigt<br />

sich intensiv mit Lebensberatung<br />

und verrät den <strong>SOCIETY</strong>-Lesern in jeder<br />

Ausgabe, wohin Österreich und die Welt<br />

steuern und was die Sterne in Beruf, Liebe,<br />

Finanzen und Gesundheit für jeden bereithalten.<br />

***<br />

WOLF und EVA VON SCHILGEN sind<br />

langjährige Stammschreiber für <strong>SOCIETY</strong>.<br />

Die Unternehmerin, Kulturmanagerin und<br />

Journalistin Eva von Schilgen ist das<br />

<strong>SOCIETY</strong>-Standbein in Salzburg und berichtet<br />

mit viel Elan über Kultur und Gesellschaft<br />

abseits der österreichischen<br />

Bundeshauptstadt.<br />

Der „lachende Satiriker“ und Ehemann<br />

Wolf von Schilgen, gefeierter Buchautor,<br />

beschließt jede <strong>SOCIETY</strong>-Ausgabe mit seinen<br />

Satiren und zaubert ein Lächeln auf<br />

die Lippen der <strong>SOCIETY</strong>-Leser.<br />

Ingrid Chladek Alois Mattersberger Gerhard von Lentner Wolf und Eva von Schilgen<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 7


INTRO<br />

SOMMER<br />

8 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Ein anderer Blick<br />

Wien im neuen Visier<br />

Mit „Zeit und Wien“ hat der Wiener Fotograf Ronnie<br />

Niedermeyer einen Bildband geschaffen, der allen, die<br />

Wien bereits kennen oder kennenlernen wollen, ein neues<br />

Wien zeigt, ein Wien, wie man es normalerweise nicht<br />

wahrnimmt.<br />

Unter dem Motto „Lass Dir Zeit“ von<br />

Ludwig Wittgenstein suchte der Wiener<br />

Fotograf Ronnie Niedermeyer ein<br />

Jahr lang die verschiedensten Orte und<br />

Örtlichkeiten in ganz Wien auf, die aufzusuchen<br />

im Grunde jedem möglich sind, an<br />

denen man aber oft, ohne einen Gedanken<br />

zu verschwenden, vorbeigeht. Seien es die<br />

Gasometer, der Böhmische Prater, ein Antiquitätengeschäft,<br />

eine Gruft, das pathologisch-anatomische<br />

Museum, die Republik<br />

Kugelmugel, die Abfallbeseitigungsanlage<br />

„Rinterzelt“, ein Tierkrematorium, Gärten,<br />

Gasthöfe und Kaffeehäuser, Bäder,<br />

Krankenhäuser, Parks und öffentliche Verkehrsanlagen,<br />

Friedhöfe, Museen und Ateliers,<br />

Ronnie Niedermeyer bildet das Ungekannte<br />

und Nicht-Wahrgenommene ab. Er<br />

porträtiert aber auch ganz normale Menschen<br />

wie den Gemüsehändler Milovan<br />

Petrovic oder den Taxifahrer Josef Strobl.<br />

Entstanden ist ein handlicher Bildband<br />

mit quadratischen Schwarzweiß-Fotos, die<br />

chronologisch nach Uhrzeit geordnet sind,<br />

mit Texten und Zitaten in deutscher und<br />

englischer Sprache auf über 350 Seiten<br />

und einem informativen Anhang über die<br />

von Ronnie Niedermeyer besuchten Schauplätze.<br />

„Zeit und Wien“ hält für alle, die<br />

Wien kennen oder kennenlernen wollen,<br />

neue und überraschende Einblicke bereit.<br />

Der Bildband „Zeit und Wien – Ein Reiseführer<br />

für Wiener“ ist 2008 im Christian<br />

Brandstätter Verlag erschienen, ISBN 978-<br />

3-85033-137-1<br />

Liegestühle im städtischen Hallen- und Sommerbad<br />

Döbling, Wien XIX., Geweygasse 6<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 9


WIRTSCHAFT<br />

<strong>SOCIETY</strong> EIGENEVENT<br />

Das Podium mit <strong>SOCIETY</strong> Herausgeberin<br />

Gerti Tauchhammer und Hofburg Vienna<br />

Direktorin Renate Danler<br />

Diskussionsreihe: Ethik im Management<br />

Voneinander lernen – Innovation<br />

durch kulturelle Vielfalt<br />

Die erfolgreiche Diskussionsreihe „Ethik im Management“ von Oracle Austria und <strong>SOCIETY</strong><br />

Magazin war dieses Mal in der Hofburg Vienna zu Gast. Experten aus der Wirtschaft diskutierten<br />

über unterschiedliche Kulturen in Unternehmen.<br />

Oracle Austria Country Manager Martin<br />

Winkler, der krankheitsbedingt von<br />

Helmut Eichert, Oracle EE&CIS, vertreten<br />

wurde, und <strong>SOCIETY</strong>-Herausgeberin<br />

Gertrud Tauchhammer luden zu einer weiteren<br />

Fortsetzung der Diskussionsreihe<br />

„Ethik im Management“ in den Rittersaal<br />

der Hofburg. Auch dieses Mal konnten<br />

wieder namhafte Vertreter der Wirtschaft<br />

als Podiumsgäste gewonnen werden. Hofburg<br />

Vienna Direktorin Renate Danler<br />

freute sich, zahlreiches internationales Publikum<br />

in den imperialen Räumlichkeiten<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Die Wirtschaft kennt schon lange keine<br />

Staatsgrenzen mehr, länderübergreifende<br />

Zusammenarbeit ist zum Alltag geworden.<br />

Über den positiven Nutzen kultureller Vielfalt<br />

in Unternehmen diskutierten Beatrice<br />

Achaleke, Preisträgerin des „World Diversity<br />

Leadership Awards“, USA, Mag. Markus<br />

Beyrer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung,<br />

Dr. Friedhelm Boschert, Vorstandsdirektor<br />

Volksbank International<br />

AG, DI Thomas Hintze, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung UPC und Dr. Georg Zanger,<br />

Wirtschaftsanwalt.<br />

***<br />

Vielfalt der Kulturen –<br />

Vielfalt der Meinungen<br />

Beatrice Achaleke öffnete durch ihr brillantes<br />

Eröffnungsstatement viel Raum für<br />

Diskussion und Beiträge. Ihrer Meinung<br />

nach erhöhe Diversität, also Vielfalt, nachweislich<br />

die Produktivität von Unternehmen.<br />

Markus Beyrer wiederum gab zu bedenken,<br />

dass wirtschaftliche Anforderungen<br />

oft an politischen Realitäten scheitern würden<br />

und dadurch schon viel Potenzial für<br />

Österreich verloren gegangen sei.<br />

Friedhelm Boschert meinte, dass Lernen<br />

und Innovation nicht automatisch aus kultureller<br />

Vielfalt erwachsen. Dazu bedürfe<br />

es einer Unternehmenskultur und einer<br />

Führung, die die kulturellen Verschiedenheiten<br />

bewusst pflegt und einsetzt. Thomas<br />

Hintze berichtete, dass unterschiedliche<br />

Kulturen im Unternehmen, aber auch<br />

im Kundenstamm, die unternehmerische<br />

Weiterentwicklung gefördert hätten.<br />

Georg Zanger erinnerte an die ethische<br />

Komponente und warnte, dass in einer<br />

Wirtschaftskrise unternehmerische Ethik<br />

besonders gefährdet und deshalb umso<br />

mehr gefordert sei. Grenzenloser Liberalismus<br />

vernichtet auf Dauer eine Gesellschaft.<br />

10 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Robert Haider (Vorstand Donauversicherung),<br />

Madeleine Petrovic<br />

(Klubobfrau Die Grünen NÖ), Günter<br />

Hörweg (Vorstand fair finance)<br />

AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE<br />

Blick ins Publikum<br />

Dr. Hans Burkard (AUVA), Univ.<br />

Prof. Dr. Günter Haring (Uni Wien)<br />

Jianxin Jia (Chin. Botschaft), Xiao Bichler<br />

Zhou (China Business Contacts)<br />

Dipl.-Ing. Dieter Kittenberger (HP EMEA), DI Damianos Soumelidis<br />

(S&T Austria), Ing. Christian Studeny, MBA (Interxion)<br />

Harald Willenig<br />

(BlueCon)<br />

Generalleutnant Freyo Apfalter<br />

(Sektionschef BMLVS)<br />

Dipl. Ing. Herwig Wandaller<br />

(Oracle), Ing. Winfried Stix<br />

(ÖBB-Infrastruktur AG)<br />

Mag. Otto Andre (Volksbank Int.) · Generalleutnant Freyo<br />

Apfalter (Sektionschef BMLVS) · Ing. Dietmar Appeltauer<br />

(Nokia Siemens Networks) · S.E. Tariq Aqrawi (Irakische<br />

Botschaft) · DI Reinhold Artner (Solitec) · Christine Bernhard<br />

(Bernhard AV GmbH) · DI Walter Bogad (Wien IT EDV<br />

Dienstleistungsgesellschaft mbH) · Dr. Hans Burkard (AU-<br />

VA) · Claudia Daeubner (Success & Career Consulting Int.)<br />

· Direktor Oscar del Campo (Hotel Imperial) · Vizerektor Josef<br />

Ebenbichler (Veterinärmedizinische Universität) · Ufuk<br />

Ekici (Türkische Botschaft) · Dr. Petra Engl-Wurzer (Starwood<br />

Hotels Resorts) · General i. R. Mag. Roland Ertl · Anna<br />

Ganovszky (Webster University) · Senator Walter J. Gerbautz<br />

(Wirtschaftskammer Wien) · Mag. Elisabeth<br />

Graf-Pasecky (Bundeskanzleramt) · Dr. Hans Günter Gruber<br />

(BMLF) · Zalinka Gudojevic (Verein Uptrain) · Mag. Robert<br />

Haider (Vorstand Donauversicherung) · Botschaftsrat Dipl.<br />

Ing. Ivo Hanus (Botschaft der Slowakei) · o.Univ.-Prof. Dr.<br />

Günter Haring (Universität Wien) · Mag. Gunnar Heinrich<br />

(APC Business Services GmbH) · DI Markus Hiebeler (Deuromedia<br />

Technologies GmbH) · Elke Hinterholzer (Leonidas<br />

Pralinen) · Günter Hörweg (fair-finance Holding AG) · Botschaftsrat<br />

Jianxin Jia (Botschaft von China) · Ing. Martin<br />

Katzer, MBA (T-Systems Austria) · Dipl.-Ing. Dieter Kittenberger<br />

(HP EMEA) · Bgdr. Peter Klocko, MSc (BMLVS) · Mag.<br />

Sandra Kolleth (Xerox Austria AG) · Mag. Elisabeth Kolm<br />

(RAG Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft) · Heidrun<br />

Kopp (Raiffeisen Zentralbank Österreich AG) · DI Ingrid<br />

Kriegl (sphinx it consulting) · Mag. Sabine Lehner (Wiener<br />

Stadtwerke Holding) · S.E. Dr. Peter Lizak (Botschaft der<br />

Slowakei) · Mag. Josef Mayerhofer (PKP) · Helmut Meier<br />

(Booz & Company GmbH) · Dr. Wolfram Moritz (WKÖ, AWO-<br />

SÜD) · Dkfm. Christian Müller (Salzgitter Stahlhandel) · Dr.<br />

Michael Pachlatko (smartpoint IT consulting GmbH) · Dipl.<br />

Ing. Olga Pelinka (Konsulent für Ost-Europa) · Dr. Madeleine<br />

Petrovic (Klubobfrau Die Grünen NÖ) · Maria Luise<br />

Pfeifer (Journalistin) · Manfred Prinz (Prinz Consult GmbH)<br />

· Franz Raz (BMEIA) · Richard Schillinger (Cachil) · Mag. Thomas<br />

Schmutzer (HMP Beratungs GmbH) · DI Damianos Soumelidis<br />

(S&T Austria) · S.E. Dr. Massimo Spinetti (Italienische<br />

Botschaft) · Fritz Sporrer (PVA Sozialversicherung) · Vorstand<br />

Ing. Alfred Stadler (Denzel) · Ing. Winfried Stix<br />

(ÖBB-Infrastruktur AG) · Mag. Rudolf Straka (BMLVS) · Heidrun<br />

Strohmeyer (BMUKK) · Ing. Christian Studeny, MBA<br />

(Interxion) · Dr. Udo Szekulics (Volksbank Int.) · Dr. Manfred<br />

Weinschenk (Botschaft der USA) · Mag. Harald Willenig<br />

(BlueCon) · Mag. Cornelia Zinn-Zinnenburg (Kienbaum)<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 11


WIRTSCHAFT<br />

INTERVIEW<br />

Identity secured by OeSD<br />

Vom Drucker zum High Tech-<br />

Dienstleister<br />

Die Österreichische Staatsdruckerei (OeSD) hat in den vergangenen Jahren einen erstaunlichen<br />

Wandel erfahren. Vom Drucker der Republik Österreich hat sie sich mittlerweile zu einem –<br />

auch international erfolgreichen – hoch spezialisierten Dienstleister für Sicherheits-Identitätsdokumente<br />

und e-government-Lösungen entwickelt.<br />

Der Name Ihres Unternehmens klingt<br />

staatstragend. Ist das im internationalen<br />

Geschäft hinderlich, oder sogar förderlich?<br />

Wir sind sehr stolz darauf, dass wir<br />

„Österreich“ im Firmennamen tragen, das<br />

ist international auch von Vorteil. Der Name<br />

steht für österreichische Qualität und<br />

Zuverlässigkeit. Wir haben in den vergangenen<br />

Jahren auch alles getan, um uns beste<br />

Reputation zu erarbeiten.<br />

Die OeSD ist ein Technologieunternehmen?<br />

Druck ist heute nur mehr ein Bereich<br />

von vielen in unserer komplexen Geschäftstätigkeit.<br />

Mittlerweile haben wir einen<br />

Hochsicherheitsbereich im Technologiesektor<br />

aufgebaut und verstehen uns als<br />

e-government-Dienstleister. Wir sehen uns<br />

daher als marktorientiertes Sicherheits-<br />

Hochtechnologieunternehmen. Dazu<br />

braucht es jede Menge Innovation in den<br />

Produkten und Dienstleistungen sowie das<br />

Ändern des Geistes und des Selbstverständnisses<br />

des Unternehmens. Wir waren früher<br />

ein reines Produktionsunternehmen,<br />

das abgearbeitet hat, womit wir beauftragt<br />

wurden. Wir haben mittlerweile jedoch<br />

äußerst erfolgreich gelernt, ein kundenorientiertes<br />

Unternehmen zu sein, das<br />

maßgeschneiderte Dienstleistungen entwickelt<br />

und State-of-the-art-Produkte anbietet.<br />

Siebzig Prozent unserer Produkte sind<br />

nicht älter als vier Jahre und wir haben in<br />

sechzig Staaten Kunden.<br />

Aber Ihr Stammgeschäft sind nach wie<br />

vor Identitätsdokumente wie Pässe und andere<br />

Sicherheitsdokumente?<br />

Ja, und diese Dokumente haben einen<br />

gewaltigen Technologiesprung vollzogen,<br />

z. B. Führerschein im Scheckkartenformat,<br />

Reisepass mit Chip und Fingerprint.<br />

Früher wurden diese Dokumente<br />

den Behörden blanko als Vorlage zur<br />

Verfügung gestellt. Dort wurden sie personalisiert,<br />

ausgestellt und den Bürgern<br />

„Siebzig Prozent unserer<br />

Produkte sind nicht älter<br />

als vier Jahre.”<br />

REINHART GAUSTERER<br />

übergeben. Heute ist das Personalisieren<br />

der Dokumente ein technologisch<br />

äußerst aufwändiger Vorgang, der<br />

zweckmäßig zentral durchgeführt wird.<br />

Wir haben diesen Technologiesprung geschafft:<br />

Wir produzieren das gesamte<br />

Dokument, personalisieren es und versenden<br />

es an die Bürger – und zwar<br />

innerhalb von maximal fünf Werktagen.<br />

Das ist eine logistische Großleistung,<br />

die wir mittlerweile aber nochmals verbessern<br />

konnten. Inzwischen können<br />

wir für den Expresspass eine Zustellung<br />

innerhalb von drei Werktagen garantie-<br />

12 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


CURRICULUM VITAE<br />

Der 58-jährige Prof. Reinhart Gausterer entscheidet sich<br />

nach Absolvierung des Musisch-Pädagogischen Gymnasiums<br />

in seiner Heimatstadt Krems für ein Chemiestudium<br />

an der Universität Wien. 1985 tritt er in die Donau Chemie<br />

in Zwentendorf ein, 1989 wird der verheiratete Vater<br />

zweier Töchter zum Betriebsleiter für Produktion bei Latex<br />

Rhodopas im Donau-Chemie-Werk Pischelsdorf bestellt.<br />

Nach einem Forschungsaufenthalt in Frankreich und Erfahrung<br />

im Produktmarketing von Latex Rhodopas wird er<br />

1997 Geschäftsführer der Rhone Poulenc Latex GmbH. Im<br />

Jahr 2000 wird er Geschäftsführer der Rhodia Austria<br />

GmbH und führt das Unternehmen in die Latexia Österreich<br />

GmbH. 2001 wechselt er als Direktor für Verkauf und Marketing<br />

in die Österreichische Staatsdruckerei. 2003 wird er<br />

zum Generaldirektor bestellt.<br />

ren. Der seit März <strong>2010</strong> eingeführte Ein-<br />

Tages-Expresspass wird überhaupt am<br />

folgenden Werktag an jede gewünschte<br />

Adresse innerhalb Österreichs zugestellt!<br />

Ein Service, das international für viel Anerkennung<br />

gesorgt hat. Im Zuge dieses<br />

Technologiesprungs haben wir auch<br />

zahlreiche höchstqualifizierte Technologiearbeitsplätze<br />

im Unternehmen geschaffen.<br />

Wie fälschungssicher sind die österreichischen<br />

Reisepässe?<br />

International ist man überzeugt, dass<br />

der österreichische Reisepass zu den fälschungssichersten<br />

der Welt zählt. Bei uns<br />

steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund.<br />

Das bedeutet Sicherheitskonzepte,<br />

beginnend mit den Vorlieferanten der Rohstoffe,<br />

Gebäudesicherung innen und außen,<br />

laufende Sicherheitsüberprüfungen<br />

der Mitarbeiter, bis hin zur Kontrolle der<br />

einzelnen Produktionsschritte durch unsere<br />

Kunden sowie eine jährliche Auditierung<br />

als High Security Printer. Das wird<br />

auch von anderen Ländern, für die wir deren<br />

Reisepässe produzieren dürfen, anerkannt.<br />

Die Sicherheit eines Identitätsdokumentes<br />

spiegelt sich aber auch in der<br />

technischen Konzeption des Dokumentes<br />

wider. Der im März 2009 in Österreich eingeführte<br />

Sicherheitsreisepass, mit auf dem<br />

integrierten Chip gespeicherten Fingerabdruck,<br />

ist hier sicher Maßstab setzend und<br />

ein weiterer wesentlicher Schritt in Richtung<br />

Fälschungssicherheit. Dabei werden<br />

Fingerabdruckbilder von den beiden Zeigefingern<br />

mit einem Fingerabdruckscanner<br />

abgenommen und zusätzlich zu den Personendaten<br />

der Datenseite ausschließlich<br />

elektronisch auf dem fingernagelgroßen<br />

Chip im Sicherheitsreisepass gespeichert.<br />

Anschließend werden sie elektronisch so<br />

gesichert, dass eine nachherige Veränderung<br />

dieser Daten praktisch unmöglich ist,<br />

bzw. als verbotener Eingriff sofort erkannt<br />

werden würde. Durch diese Speicherung<br />

der Fingerabdrücke als personenbezogene<br />

Identitätsmerkmale auf dem Chip des Reisepasses<br />

ist eine eindeutige, einfach und sicher<br />

prüfbare Verbindung von Dokument<br />

und dem Besitzer des Dokumentes hergestellt.<br />

Warum hat OeSD in ein neues Forschungs-<br />

und Qualitätszentrum investiert?<br />

Die Eröffnung des neuen Zentrums<br />

markiert einen Meilenstein in der F&E-Arbeit<br />

der Österreichischen Staatsdruckerei<br />

Mit einer Gesamtinvestitionssumme von<br />

rund einer Million Euro wurden u. a. modernste<br />

High-Tech-Geräte angeschafft, die<br />

normalerweise nur von speziell ausgebildeten<br />

Kriminal-Forensikern bei der Aufspürung<br />

von Dokumentfälschungen eingesetzt<br />

werden. Unser neues Forschungs- und<br />

Qualitätszentrum ist eine Investition, um<br />

die österreichischen Reisepässe sowie unser<br />

gesamtes Portfolio an Hochsicherheitsdokumenten<br />

auch in Zukunft zu den sichersten<br />

der Welt zu machen. Als<br />

High-Security-Printer sichern wir uns damit<br />

auch in den High-Tech-Bereichen der<br />

forensischen Fälschungs- bzw. Identitätssicherheit<br />

eine führende Stellung.<br />

Wie geht die OeSD mit dem Thema Datenschutz<br />

um?<br />

Datenschutz ist für die OeSD ein zentrales<br />

Thema. Für die Personalisierung der<br />

österreichischen Dokumente landen für<br />

die Dokumentenausstellung notwendigen<br />

Daten inkl. Fingerabdruckbilder über eine<br />

eigene, vollständig getrennte verschlüsselte<br />

Leitung in unserem Hochsicherheitsraum.<br />

Hier arbeiten nur vom Verfassungsschutz<br />

speziell überprüfte Mitarbeiter<br />

nach einem strengen „Vieraugenprinzip“.<br />

Sonst darf in diesen Raum niemand hinein,<br />

auch ich selbst nicht. Die Daten werden<br />

innerhalb von zwei Monaten unwiederbringlich<br />

gelöscht. Ein „Degausser“<br />

garantiert die vollständige und endgültige<br />

Löschung aller Daten im Fall des Ausscheidens<br />

eines Datenträgers. Diese endgültige<br />

Vernichtung findet unmittelbar am Standort<br />

der OeSD unter Einhaltung der dafür<br />

vorgegebenen Richtlinien und unter Aufsicht<br />

des Innenministeriums statt.<br />

Ist dieses Know-how auch ein Exportschlager?<br />

Die Internationalisierung ist eine ganz<br />

wesentliche Herausforderung für uns. Mit<br />

den neuen elektronischen Sicherheitspässen<br />

wurde international ein neuer Stand<br />

der Technik definiert, welcher nun weltweit<br />

umgesetzt wird. Das gibt uns gute<br />

Chancen, unser Know-how und unsere Erfahrungen<br />

entsprechend adaptiert auch<br />

anderen Ländern zur Verfügung zu stellen.<br />

Und daran arbeiten wir.<br />

Haben auch schon andere Länder Identitätsdokumente<br />

made by OeSD?<br />

Ja, da sind Länder in Zentraleuropa, im<br />

CEE Raum, ja selbst im pazifischen Raum.<br />

Es ist wesentlicher Teil unsere Unternehmenskultur<br />

und auch Teil unseres Sicherheitskonzeptes,<br />

dass wir nur auf ausdrücklichen<br />

Wunsch unserer Kunden und nach<br />

Erlaubnis hier Nennungen vornehmen.<br />

Schließlich ist ein Reisepass das wichtigste<br />

Identitätsdokument, das ein Staat ausstellen<br />

kann.<br />

In der „alten“ Staatsdruckerei war auch<br />

die Herstellung von Briefmarken ein wichtiges<br />

Geschäftsfeld. Ist das heute in Zeiten<br />

von E-Mail auch noch so?<br />

Die sogenannte Dauerbriefmarke – also<br />

die Marke zum Frankieren eines Poststücks<br />

– wird zwar weniger nachgefragt,<br />

steigend ist jedoch die Nachfrage nach<br />

höchstqualitativen Sondermarken für den<br />

Sammlermarkt. Auf der kleinen Fläche einer<br />

Briefmarke so zu drucken, dass jeder<br />

Punkt erkennbar ist, ist eine Kunst, für die<br />

wir national und international hoch geschätzt<br />

werden und für die wir in den vergangenen<br />

sechs Jahren mit den wesentlichen<br />

internationalen Preisen für<br />

Briefmarkendruckkunst ausgezeichnet<br />

wurden. So haben wir z. B. für die Post in<br />

Hong Kong Swarovski-Kristalle auf Briefmarken<br />

aufgebracht. Für den arabischen<br />

Raum produzieren wir Duftmarken mit einem<br />

speziellen Parfum. Wir haben sogar<br />

Meteoritenstaub auf Briefmarken aufgebracht:<br />

In Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen<br />

Museum haben wir einen<br />

fünf Milliarden Jahre alten Meteoriten von<br />

einem Jupitermond zerstäubt und den<br />

Staub auf die Briefmarke aufgebracht.<br />

Wer entwickelt die Produkte? Die OeSD<br />

selbst?<br />

Man braucht Menschen mit Fantasie,<br />

die sich vorstellen können, was nachgefragt<br />

wird. Diese Leute haben wir zum<br />

Glück.<br />

Ein beachtlicher Wandel für ein einst als<br />

eher schwerfällig wahrgenommenes und<br />

ausschließlich national tätiges Unternehmen…<br />

Ich war vorher lange Jahre Geschäftsführer<br />

eines Chemieunternehmens und<br />

wollte probieren, ob ich in der Lage bin, in<br />

einem mittleren Unternehmen etwas Entscheidendes<br />

zu bewegen. Ich bin überzeugt,<br />

dass man nur dann wirklich etwas<br />

bewegen kann, wenn man die Herzen und<br />

Hirne der Menschen erreichen kann. Sonst<br />

können Sie nichts verändern.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 13


WIRTSCHAFT<br />

CONSULTING<br />

Treffsicheres Personalconsulting<br />

Profi sucht Profi<br />

Gunnar Heinrich, Senior Partner der APC Business Services<br />

GmbH, über sein Unternehmen als Personaldienstleister<br />

und Komplettanbieter in den Bereichen Projekt-, Prozessund<br />

Personalmanagement. Interview von Natascha Grimm<br />

Wir kümmern uns sehr persönlich um<br />

unsere Kunden und definieren vorab Unternehmenskultur<br />

und im nächsten Schritt,<br />

welche Mitarbeiter gebraucht werden und<br />

welche Anforderungen gestellt sind. Ein wesentlicher<br />

Vorteil ist es, dass wir das Personal<br />

fachlich besser beurteilen können als eine<br />

Personalabteilung. Wenn wir IT-Personal suchen,<br />

kümmert sich ein Mitarbeiter darum,<br />

der selbst in der IT tätig war. Wir arbeiten<br />

sehr schnell und können den Firmen bereits<br />

innerhalb weniger Tage die besten Kandidaten<br />

präsentieren.<br />

Welche Unternehmen zählen zu Ihren<br />

Kunden?<br />

Wir sind für die Top 100 Unternehmen<br />

in Österreich tätig. Unsere Kunden<br />

sind stark im public und publicnahen<br />

Bereich angesiedelt. Aber auch Banken,<br />

international tätige Konzerne und die<br />

Pharmaindustrie zählen zu unseren Kunden.<br />

Vorwiegend sind es hier ansässige<br />

Firmen und deren Tochtergesellschaften<br />

im Ausland. Für viele österreichische<br />

Unternehmen ist es wichtig zu wissen,<br />

dass sie einen lokalen Partner<br />

haben, der international vernetzt ist.<br />

Deshalb sind wir bei der Anstellungsform<br />

des Personals sehr flexibel; von<br />

der klassischen Vermittlung einer Festanstellung<br />

über Modelle, in denen die<br />

Mitarbeiter bei uns angestellt sind, bis<br />

hin zu „Temp 2 Perm“ und „Freelance<br />

Staffing“ ist alles möglich. Wir geben jedem<br />

Unternehmen die Möglichkeit, die<br />

optimale Lösung für seine Bedürfnisse<br />

zu finden.<br />

INFO<br />

Das Team von APC Business<br />

Services GmbH<br />

Ihr Unternehmen vereint Consulting und<br />

Personaldienstleistung. Wie kann man sich<br />

das vorstellen?<br />

Die Kombination aus beiden beruht<br />

darauf zu erkennen, welches Personal der<br />

Kunde braucht. Wir suchen für das Unternehmen<br />

den bestpassenden Kandidaten<br />

und berücksichtigen natürlich, dass neben<br />

seinen fachlichen Skills auch seine Persönlichkeit<br />

dem Unternehmen entsprechen<br />

soll. Ebenso können wir natürlich auch einem<br />

Kandidaten mehrere Positionen bei<br />

verschiedensten Unternehmen anbieten,<br />

sodass auch er die optimale Position für<br />

sich finden kann. Ich persönlich glaube,<br />

dass es keine schlechten Mitarbeiter gibt,<br />

sondern nur falsch eingesetzte. Für uns<br />

steht der Mensch im Mittelpunkt und das<br />

ist vielleicht einer der Gründe, dass wir<br />

trotz Wirtschaftskrise wachsen konnten.<br />

Neben den reinen Personaldienstleistungen<br />

beraten wir unsere Kunden auch<br />

bei der Optimierung ihrer internen HR-Prozesse<br />

und des externen Employer Brandings.<br />

Welche Vorteile können Sie Ihren Kunden<br />

im Gegensatz zu anderen Unternehmen<br />

in Ihrer Branche bieten?<br />

„Ich persönlich glaube, dass<br />

es keine schlechten Mitarbeiter<br />

gibt, sondern nur falsch<br />

eingesetzte.“<br />

GUNNAR HEINRICH<br />

Gunnar Heinrich wurde 1968 in<br />

Hamburg geboren und studierte<br />

Betriebswirtschaft an<br />

der FU Berlin und der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien. Nach<br />

Abschluss seines Studiums<br />

war er vier Jahre im Researchund<br />

Consulting-Bereich tätig.<br />

Seine Karriere setzte er bei der<br />

Deutschen Post AG und Post- und Telekom Austria AG fort,<br />

wo er unter anderem die Leitung der Abteilung IT-Lösungen<br />

und Programme übernahm. Gunnar Heinrich ist Vorstandsmitglied<br />

der FITCE-Austria und Autor zahlreicher<br />

Publikationen. Seit 2009 ist er als Gesellschafter für den<br />

vertrieblichen Aufbau der APC Business Services GmbH<br />

mitverantwortlich.<br />

KONTAKT<br />

APC Business Services GmbH<br />

Münichreiterstraße 53/6<br />

A-1130 Wien<br />

Tel. +43 1 877 55 00<br />

www.apc.co.at<br />

14 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Establishment of Companies in Austria by Non-EU Citizens<br />

Austria – An Ideal Place to<br />

Conduct Business<br />

WIRTSCHAFT<br />

RECHT<br />

Non-EU citizens can establish companies in Austria in order to do business with the entire<br />

European Union. Corporations, partnerships and private foundations are possible forms of<br />

organization.<br />

Gabriel Lansky, Gerald Ganzger,<br />

Stefan Schermaier<br />

Austria, as a bridgehead between Eastern<br />

and Western Europe, is among<br />

the most attractive locations for non-<br />

EU citizens who intend to do business not<br />

only in Austria, but in the entire European<br />

Union (“EU”). Companies constituted under<br />

Austrian law benefit from the four<br />

European freedoms, so that business<br />

activities can be carried out in a nonbureaucratic<br />

manner in all countries of<br />

the EU.<br />

***<br />

Possible Forms of Organization<br />

Business activities under Austrian law<br />

can be conducted through a corporation –<br />

either as a limited liability company<br />

(“GmbH”) or as a joint stock corporation<br />

(“AG”) – or as a partnership with unlimited<br />

personal liability of the partners such as<br />

the general partnership (“OG”) or the limited<br />

partnership (“KG”).<br />

Apart from this, Austrian law permits<br />

the formation of private foundations,<br />

which are suitable for use as holding companies,<br />

to consolidate family estates and to<br />

avoid conflicts regarding inheritance. In<br />

the case of a private foundation, a grantor<br />

contributes assets to the private foundation<br />

and determines its purpose in the declaration<br />

of establishment. The private<br />

foundation does not have shareholders or<br />

proprietors, but rather beneficiaries, who<br />

are benefited by the foundation.<br />

***<br />

Partnerships with Unlimited<br />

Personal Liability<br />

The OG and the KG have similar structures,<br />

yet there are important differences:<br />

The first is a legal entity with at least two<br />

partners who are jointly and severally liable<br />

for the partnership’s debts, whereas<br />

the latter does not only have a general partner<br />

with full personal liability, but also at<br />

least one other partner, whose liability is<br />

restricted to a specific amount.<br />

Partnerships can be established rapidly<br />

– not even written articles of association<br />

need to be provided – and their establishment<br />

and operation usually are less complex<br />

and costly than those of a corporation.<br />

Yet the OG and KG have the disadvantage<br />

inherent in the unlimited personal liability<br />

of the OG shareholder and the general<br />

partner of a KG. In order to avoid this disadvantage,<br />

a GmbH can be used as the general<br />

partner in a partnership. Moreover, it<br />

should be remembered that the transfer of<br />

shares in partnerships requires the approval<br />

of all partners.<br />

***<br />

Corporations<br />

Both the AG and the GmbH are established<br />

by entering into articles of association<br />

and formed upon the registration of<br />

the company in the commercial register.<br />

The shareholders of both company types<br />

make a capital contribution to the company,<br />

which represents the liability fund for<br />

potential creditors (minimum AG: EUR<br />

70,000.00/GmbH: EUR 35,000.00 of which<br />

only a part must be paid in initially). A<br />

GmbH is best suited for founders that are<br />

interested in having a transparent and<br />

controllable group of shareholders, as well<br />

as in influencing the managing directors.<br />

On the contrary, an AG provides the possibility<br />

of an easy and rapid exchange of shares<br />

as well as anonymity of shareholdings<br />

to the outside, as well as for the managing<br />

board not to be subject to directives of the<br />

shareholders.<br />

***<br />

Immigration<br />

In general, neither the partners of a<br />

partnership, nor the shareholders of a<br />

GmbH or AG, nor the directors, need be<br />

Austrian citizens. However, in case a residence<br />

title or an employment permit in<br />

Austria is sought, the Austrian immigration<br />

law system provides different residence<br />

permits for various residence purposes.<br />

In this regard, for highly qualified<br />

worker status a settlement permit for key<br />

employees and a residence permit for exceptional<br />

cases of non-entrepreneurial occupation<br />

are suitable.<br />

KONTAKT<br />

Dr. Stefan Schermaier<br />

Attorney-at-law<br />

Head of Corporate, M&A and Tax<br />

Partner bei<br />

Lansky, Ganzger & Partner<br />

Rechtsanwälte GmbH<br />

1010 Wien, Rotenturmstraße 29<br />

Tel. +43-(0)1-533 33 30-0<br />

E-mail: office@lansky.at<br />

www.lansky.at<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 15


WISSENSCHAFT<br />

KOLUMNE<br />

Kolumne von HERBERT PIETSCHMANN<br />

Wer war Gustav Weißkopf?<br />

Alle Welt kennt die Brüder Orville und Wilbur Wright als die ersten Menschen, die es<br />

geschafft haben, sich mit einem motorisierten Flugzeug in die Lüfte zu heben. Doch<br />

dieser Anspruch ist nicht ganz unzweifelhaft…<br />

Die Brüder Orville und Wilbur<br />

Wright hatten 1903<br />

in Kitty Hawk, North Carolina,<br />

USA, das lange ersehnte<br />

Ziel erreicht: Am 17. Dezember<br />

gelang Orville ein Flug<br />

von 37 Metern Länge und bis<br />

zu drei Metern Höhe mit einer<br />

Maschine „schwerer als Luft“;<br />

noch am selben Tag verlängerten<br />

sie ihre Flugdistanz auf<br />

über sechzig Meter.<br />

***<br />

Flugpionier aus Bayern<br />

Im Oktober 2006 kam ich<br />

im bayrischen Altmühltal in<br />

ein kleines Städtchen namens<br />

Leutershausen. Zu meiner<br />

Überraschung zierte die Einfahrt<br />

in das Städtchen ein großes<br />

Denkmal, das dem „Flugpionier<br />

Gustav Weißkopf“<br />

gewidmet war. Da ich niemals von einem Flugpionier Gustav<br />

Weißkopf gehört hatte, begann ich mich dafür zu interessieren<br />

und entdeckte im Zentrum des Städtchens ein Museum.<br />

Dort erfuhr ich, dass Weißkopf schon im Jahre 1901 – also<br />

deutlich vor den Gebrüdern Wright – geflogen war. Das im Museum<br />

ausgestellte Modell – der Nachbau des Fluggerätes von<br />

Weißkopf mit der Nr. 21 – machte einen soliden Eindruck,<br />

mehr konnte ich freilich beim bloßen Betrachten nicht feststellen.<br />

Gustav Weißkopf ist nach seiner Schlosserlehre 1895 im Alter<br />

von 21 Jahren in die USA ausgewandert. Als Gustave Whitehead<br />

kam er über Boston, New York und Pittsburgh schließlich<br />

1900 nach Bridgeport im Staate Connecticut. Dort baute<br />

er sein Fluggerät mit der Nummer 21, dort soll auch sein Erstflug<br />

stattgefunden haben, am 14. August 1901. Immerhin<br />

brachte die Zeitung „Bridgeport Sunday Herald“ am 18. August<br />

1901 einen ganzseitigen Artikel über den Erstflug.<br />

***<br />

Täuschung oder Wahrheit?<br />

Sollte es möglich sein, dass die ganze Welt getäuscht wird<br />

über den ersten gelungenen Motorflug? Aber die Geräte im Museum<br />

zu Leutershausen und die dort aufliegenden Dokumente<br />

konnten wohl nicht allesamt Scherz oder gar Täuschung<br />

sein!<br />

Herbert Pietschmann und Andrew Kosch in Bridgeport<br />

Also beschloss ich, die Stadt Bridgeport zu besuchen und<br />

dort ein wenig nachzuforschen. Der kleine Flughafen trägt den<br />

stolzen Namen „Sikorsky Memorial Airport“, also könnte dort<br />

vielleicht auch Gustave Whitehead<br />

bekannt sein. In einem<br />

Nebengebäude war eine Flugschule<br />

untergebracht. Als ich<br />

eintrat, kam mir ein Fluglehrer<br />

entgegen und fragte mich nach<br />

meinem Begehr. Ich erklärte<br />

ihm, dass mich ein gewisser<br />

Gustave Whitehead interessiere,<br />

der vor den Brüdern Wright<br />

geflogen sei. Er hörte sich alles<br />

wortlos an und sagte einfach:<br />

„Correct!“. Dann nahm er einen<br />

Zettel, schrieb darauf „Andrew<br />

Kosch“ mit einer Adresse<br />

und sagte: „Dieser Mann weiß<br />

alles über ihn.“<br />

***<br />

Der „Deal“ der Wright-Brüder<br />

Ich fuhr also zu der angegebenen<br />

Adresse und traf dort Andrew<br />

Kosch. Als er hörte, was ich<br />

suchte, war er sofort hellauf begeistert. Er war es nämlich, der am<br />

7. Dezember 1986 den Nachbau der „Nr.21“ geflogen und sein Leben<br />

ganz dem Ziel gewidmet hatte, Gustave Whitehead die gebührende<br />

Ehre in der Geschichte des Fliegens zu verschaffen. So<br />

erfuhr ich auch den vermeintlichen Grund, warum die Wright-<br />

Brüder den gesamten Ruhm als Erstflieger zugesprochen bekommen.<br />

Demnach waren die Brüder Wright zwischen 1900 und 1903<br />

mehrmals in Bridgeport bei Gustave Whitehead, haben aber später<br />

diese Kontakte geleugnet. Nach dem Tod von Wilbur Wright<br />

im Jahre 1912 bemühte sich Orville um die öffentliche Anerkennung,<br />

für die in erster Linie das berühmte Smithsonian Institut<br />

in Washington zuständig war. Dieses lehnte aber Ende der<br />

Zwanzigerjahre die gewünschte Anerkennung ab, sodass der so<br />

genannte „Flyer I“, das Erstgerät der Brüder Wright, an das Museum<br />

of Science in London verliehen wurde. Offenbar um dieses<br />

wertvolle Ausstellungsstück zu erhalten, wurde im Jahre 1942 die<br />

Anerkennung seitens des Smithsonian Instituts erteilt und der<br />

„Flyer I“ für den symbolischen Preis von einem Dollar nach Washington<br />

gebracht. Aber das Smithsonian Institut musste einen<br />

Vertrag unterzeichnen, in dem es sich verpflichtete, niemals zuzulassen,<br />

dass ein anderes Gerät vor 1903 als flugtauglich bezeichnet<br />

würde. Andernfalls müsste der „Flyer I“ wieder an die<br />

Wright-Erben zurückfallen. Daher ist nach Meinung von Andy<br />

Kosch und seinen Begleitern einfach zu viel Geld im Spiel, um eine<br />

offizielle Anerkennung zu erreichen; für sie ist aber eindeutig<br />

bewiesen, dass Gustave Whitehead der erste erfolgreiche Motorflieger<br />

war.<br />

16 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10<br />

Herbert Pietschmann ist Emeritus der Fakultät für<br />

Physik der Universität Wien und Buch-Autor.


WIRTSCHAFT<br />

INTERVIEW<br />

Erfolgreich unterwegs im „Osten“<br />

Vertrauen und<br />

Zusammenhalt<br />

<strong>SOCIETY</strong> interviewte Dr. Friedhelm Boschert, CEO der<br />

Volksbank International (VBI), über die Bewältigung der Krise<br />

und die nach wie vor intakten Chancen in den CEE-Ländern.<br />

Eine persönliche Frage zuerst: Wie geht<br />

es Ihnen „in Zeiten wie diesen“?<br />

Eigentlich ganz gut! Die solide Basis, die<br />

wir in den letzten Jahren in der VBI-Gruppe<br />

geschaffen haben, hat uns gerade in der<br />

schwierigen Zeit geholfen. Ansonsten versuche<br />

ich gelassen zu sein gegenüber jenen<br />

Dingen, die ich nicht ändern kann;<br />

und mit meinem Team jeden Tag konsequent<br />

und hart daran zu arbeiten, die VBI<br />

an die veränderten Bedingungen erfolgreich<br />

anzupassen.<br />

Die VBI ist seit 19 Jahren im „Osten“ tätig.<br />

Sie sind seit über fünf Jahren Chef der<br />

VBI. Wenn Sie kurz zurückblicken…<br />

Die Jahre 2005 bis 2008 waren geprägt<br />

von großem Wachstum und enormem Ausbau.<br />

Die Bilanzsumme wurde von 3,5 Mrd.<br />

auf 14,7 Mrd. Euro vervierfacht; das EGT im<br />

gleichen Zeitraum auf 90 Mio. Euro fast<br />

versechsfacht. Von einem „Kleinen-feinen“<br />

entwickelten wir uns zu einem Netzwerk<br />

mittlerer Größe. Dann kamen die Krise<br />

und der große Stopp!<br />

Was ist da im Unternehmen passiert?<br />

Das schwierigste war, unsere Einstellung<br />

zu ändern. Um es anhand eines Beispiels<br />

zu sagen: Wir fuhren auf der Autobahn<br />

mit 150 km/h auf der Überholspur<br />

und mussten plötzlich runterbremsen,<br />

um die Ausfahrt auf die Landstraße zu<br />

erwischen; weg von dreißig Prozent und<br />

mehr Wachstum hin zum kreativen Halten<br />

des Bestandes, dem Vertiefen qualitativer<br />

Aspekte und dem Meistern ganz<br />

neuer Herausforderungen: Ich nenne<br />

nur die Stichwörter Liquiditätsmanagement<br />

und Refinanzierung.<br />

Wenn Sie auf das Jahr 2009 zurückblicken.<br />

War die VBI erfolgreich?<br />

Das kann ich mit einem eindeutigen Ja<br />

beantworten. Wir alle haben viel gelernt.<br />

Es hat sich ausgezahlt, dass wir von Beginn<br />

der Krise an eine offene Kommunikation<br />

pflegten. Aufbauend auf dem Vertrauen,<br />

das in der VBI-Gruppe in den Vorjahren erarbeitet<br />

wurde. Für mich waren das Schlüsselqualitäten<br />

des Jahres 2009: Vertrauen<br />

und Zusammenhalt.<br />

Das klingt sehr allgemein. Wie wirkte<br />

sich das auf das Ergebnis 2009 aus?<br />

Wir haben uns auch im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr wacker geschlagen. Die VBI-<br />

Gruppe erwirtschaftete mit 47,5 Mio. Euro<br />

einen respektablen Gewinn, der genau im<br />

Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegt.<br />

Da sich das operative Ergebnis sehr gut entwickelt<br />

hat, konnten wir die deutlich gestiegenen<br />

Risikovorsorgen gut verdauen.<br />

Die Bilanzsumme sank leicht.<br />

Worin sehen Sie den Hauptgrund für die<br />

gute Krisenbewältigung?<br />

Unsere Banken in Mittel- und Osteuropa<br />

(CEE) fokussieren sich seit jeher auf das<br />

klassische Kundengeschäft. Der „kleine“<br />

Retailkunde und die Klein- und Mittelbetriebe<br />

sind unsere Kernzielgruppen. Wir<br />

mussten keine Spekulationsgeschäfte oder<br />

große Investmentbankingbestände verdauen.<br />

Diese Geschäfte machten wir nicht.<br />

Haben Sie auch Angebote an österreichische<br />

Firmenkunden, die in CEE Geschäfte<br />

betreiben?<br />

Wir haben vor einigen Jahren unter<br />

dem Schlagwort „CEE Unlimited“ ein ganzes<br />

Servicepaket für die österreichischen<br />

Firmenkunden auf die Beine gestellt und<br />

viele Kunden der österreichischen Volksbanken<br />

nutzten das bereits.<br />

Sind die immer wieder beschworenen<br />

großen Chancen im Osten noch intakt?<br />

Ja, definitiv! Man muss diese nur mit<br />

wachem Hausverstand nutzen. Die Wachstumsraten<br />

in CEE werden mittel- und langfristig<br />

höher sein als in Westeuropa.<br />

FAKTEN-BOX<br />

Volksbank International<br />

10 VBI-Banken in 9 CEE Ländern<br />

580 Vertriebsstellen mit 5.400 Mitarbeitern<br />

www.vbi.at<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 17


WIRTSCHAFT<br />

OPEC<br />

“Supporting stability, fuelling prosperity”<br />

A golden year for OPEC in <strong>2010</strong><br />

This year the Organization of the Petroleum Exporting Countries will celebrate its golden<br />

anniversary. After fifty years of existence, OPEC has a lot to look back on and look forward to.<br />

OPEC Headquarters<br />

in Vienna<br />

What started in 1960 with only five<br />

member countries and very high expectations<br />

in terms of stabilizing<br />

the oil market, evolved into one of the<br />

most influential and respected institutions<br />

in the world. Looking at its history, this anniversary<br />

is of course a good reason to celebrate<br />

and reminisce about the fascinating<br />

past of this so important organization.<br />

***<br />

Anniversary Events<br />

In September this year, Vienna – being<br />

the seat of the OPEC Secretariat – will be the<br />

venue for a major anniversary symposium<br />

with prominent OPEC officials from past<br />

and present times. Exhibitions about the Organization’s<br />

history and its development<br />

over the last fifty years will also take place<br />

in Austria’s capital and other OPEC member<br />

countries in Africa, the Middle East and<br />

South America. To create an everlasting<br />

souvenir, commemorative stamps have been<br />

designed to mark the anniversary and to<br />

spread the spirit of the festivities from its<br />

twelve member countries all across the<br />

world.<br />

***<br />

Competitions<br />

To involve the public in the celebrations<br />

taking place, different open competitions<br />

have been arranged. A drawing competition<br />

for all pupils in Austrian schools<br />

and a quiz open to high school students in<br />

all member countries and Austria will take<br />

place during this year.<br />

Prior to the celebrations, a logo competition<br />

was already held. Ms. Lourdes (Lula)<br />

Pilay Garcia from Ecuador was announced<br />

Secretary General Abdalla<br />

Salem El-Badri<br />

as the winner and her logo was presented<br />

on the 1st of January this year. The winning<br />

symbol will be used on all official documents<br />

during the year-long celebration, as<br />

well as on all the publications and stationeries<br />

during this period. The commemorative<br />

stamps, released for the anniversary,<br />

will also show the winner’s logo.<br />

***<br />

Achievements<br />

In his official message at the start of this<br />

year, OPEC’s Secretary General - HE Abdalla<br />

Salem El-Badri – mentioned all the organizations’<br />

milestones, but also gives prospects<br />

for the future and announced that<br />

OPEC will continue to “create harmony<br />

and stability in the international oil market<br />

for the benefit of the producers, the consumers,<br />

the investors and the global economy<br />

at large.” As OPEC’s objectives have always<br />

been to coordinate and unify<br />

petroleum policies, it’s especially important<br />

for the organization to work on a stable<br />

energy market and a sustainable development<br />

without neglecting the<br />

environmental matters, also in the times of<br />

global financial difficulties and an economic<br />

recession, said H.E. El-Badri.<br />

HISTORY<br />

The Organization of the Petroleum Exporting Countries<br />

(OPEC) has been founded at the Baghdad Conference in<br />

September 1960 by the five oil-producing countries Iran,<br />

Iraq, Kuwait, Saudi Arabia and Venezuela. Today OPEC consists<br />

of 12 members. Algeria, Angola, Ecuador, Libya, Nigeria,<br />

Qatar and the United Arab Emirates joined the institution<br />

in the course of time. The organization was<br />

established to secure the oil market by guaranteeing fair<br />

and reasonable prices, obtain a regular supply to consuming<br />

nations and provide fair returns to investors, as well<br />

as to support sustainable development and addressing<br />

global environmental concerns.<br />

FOTOS: OPEC<br />

18 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


fi Wien Akademie für (angehende) Führungskräfte<br />

Berufsbegleitend - innovativ - neue Perspektiven<br />

Integrierte Kommunikation<br />

Universitätskurs Kommunikationsassistent/in für Integrierte<br />

Kommunikation in Kooperation mit Uni for Life / Graz<br />

Informationsabend: 16. 06. <strong>2010</strong>, 18.00 Uhr. Lehrgangsstart: 11. 10. <strong>2010</strong><br />

Master of Arts Integrierte Kommunikation<br />

Schwerpunkte: PR/Lobbying & Public Affairs und Angwandtes Marketing & BWL<br />

Informationsabend: 07. 09. <strong>2010</strong>, 18:00 Uhr. Lehrgangsstart: 05. 10. <strong>2010</strong><br />

Diplomlehrgang Management und Führungskompetenz<br />

Organisations- und Strategiemanagement, Mitarbeiterführung, Konfliktmanagement<br />

Informationsabend: 11. 10. <strong>2010</strong>, 18:00 Uhr Lehrgangsstart: 19. 11. <strong>2010</strong><br />

Diplomlehrgang Systemisches Coaching für die Führungskräfte<br />

Techniken und Interventionen des Systemischen Coaching, Bearbeitung konkreter<br />

Situationen aus dem Führungsalltag<br />

Informationsabend: 15. 11. <strong>2010</strong> Lehrgangsstart: 17. 12. <strong>2010</strong><br />

Diplomlehrgang Internationales Produktmanagement<br />

Von der Produktidee bis zur Markteinführung<br />

Informationsabend: 14. 09. <strong>2010</strong>, 18:00 Uhr Lehrgangsstart: 11. 10. <strong>2010</strong><br />

Diplomlehrgang Betriebswirtschaft für Führungskräfte<br />

Unternehmensführung, Rechnungswesen, Marketing, HR Management<br />

Informationsabend: 20. 09. <strong>2010</strong>, 18:00 Uhr Lehrgangsstart: 12. 10. <strong>2010</strong><br />

Diplomlehrgang Controlling<br />

Know-how für strategisches und operatives Finanzmanagement<br />

Informationsabend: 20. 09. <strong>2010</strong>, 19:30 Uhr Lehrgangsstart: 11. 10. <strong>2010</strong><br />

Diplomlehrgang Expert in Logistics<br />

Wesentliches Rüstzeug für eine Führungsposition als LogistikerIn<br />

Informationsabend: 15. 09. <strong>2010</strong>, 18:00 Uhr<br />

Diplomlehrgang Facility Management<br />

Technisches, betriebswirtschaftliches, rechtliches Gebäudemanagement<br />

Informationsabend: 22. 09. <strong>2010</strong>, 18:00 Uhr Lehrgangsstart: 11. 10. <strong>2010</strong><br />

www.bfi-wienakademie.at<br />

bfi Wien Akademie, Alfred-Dallinger-Platz 1, 6.Stock, 1034 Wien<br />

Tel.: +43 1 811 78-10100, E-Mail: akademie@bfi-wien.or.at<br />

Potentiale. Management. Perspektiven.


WIRTSCHAFT<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER WIRTSCHAFT April bis Juni <strong>2010</strong><br />

Dr. Franz Wohlfahrt, Dr. Christoph Matznetter,<br />

S.E. Eugenio Curia, Peter Haller<br />

SHANGHAI: ERÖFFNUNG<br />

ÖSTERREICH-PAVILLON EXPO <strong>2010</strong><br />

Der mit zehn Millionen Keramikfliesen verkleidete Österreich-Pavillon<br />

auf der EXPO <strong>2010</strong> in Shanghai wurde feierlich eröffnet. Das<br />

rote Band durchschnitten Außenminister Reinhold Mitterlehner,<br />

Regierungskommissar Hannes Androsch sowie die langjährige<br />

Handelsdelegierte und Projektleiterin des Österreich-Pavillons<br />

Birgit Murr. Der futuristische Pavillon soll zahlreiche Besucher anlocken<br />

und so den Bekanntheitsgrad Österreichs in China steigern.<br />

BUSINESS SEMINAR:<br />

INVESTITIONEN IN LATEINAMERIKA<br />

Der „Grupo Bicentenario“, bestehend aus jenen<br />

sechs Ländern Lateinamerikas, die heuer 200<br />

Jahre Unabhängigkeit feiern (Argentinien, Kolumbien,<br />

Chile, Ecuador, Mexiko und Venezuela),<br />

lud zum Business-Seminar in das Novomatic<br />

Forum. Diskutiert wurden Vorteile und Möglichkeiten<br />

der wirtschaftlichen Zusammenarbeit<br />

zwischen Österreich und den lateinamerikanischen<br />

Ländern. Die Diskussion eröffnete<br />

Dr. Walter Koren<br />

AWO-Chef Walter Koren, am Podium sprachen<br />

Novomatic Geschäftsführer Franz Wohlfahrt, WKO-Vizepräsident<br />

Christoph Matznetter und die Botschafter der sechs Länder<br />

VIENNA BUSINESS SCHOOL:<br />

MERKUR AWARDS<br />

Die „Oscars der kaufmännischen Ausbildung“, die Merkur<br />

Awards des Fonds der Wiener Kaufmannschaft,<br />

wurden heuer zum dreizehnten Mal vergeben. Im Rahmen<br />

der Merkur-Gala wurden herausragende schulische<br />

und persönliche Leistungen von SchülerInnen<br />

und LehrerInnen, sowie beispielgebende AbsolventInnen-Karrieren<br />

ausgezeichnet. Von prominenten LaudatorInnen<br />

und vor zahlreichen Gästen aus Wirtschaft,<br />

Politik und Bildung wurden die Trophäen – entworfen<br />

vom Bildhauer Thomas Kosma und dem Schutzpatron<br />

des Handels und der Kaufleute gewidmet – in acht Kategorien<br />

verliehen. Nominiert waren 24 Projekte, sechs<br />

Lehrerpersönlichkeiten, elf SchülerInnen und sechs<br />

Anwärter auf den Titel „Graduate of the Year“, der heuer<br />

erst zum dritten Mal vergeben wurde.<br />

Die GewinnerInnen des Merkur <strong>2010</strong> „Best Ethic & Social<br />

Project“ mit der vierfachen Paralympics-Medaillengewinnerin<br />

und Laudatorin Claudia Lösch.<br />

v.l.n.r.: Birgit Murr, Reinhold<br />

Mitterlehner, Hannes Androsch<br />

Die GewinnerInnen des Merkur <strong>2010</strong> „Best<br />

International Project“ mit Laudator Dr. Georg<br />

Pölzl, GD Österreichische Post AG.<br />

Die GewinnerInnen des Merkur <strong>2010</strong> „Best Innovative<br />

Project“ mit Laudator Mag. Bernd Kirisits,<br />

Ottakringer Brauerei AG.<br />

FOTOS: <strong>SOCIETY</strong>/ SCHIFFL, FONDS DER WIENER KAUFMANNSCHAFT/GERRY FRANK, WOLFGANG VOGLHUBER, HETZMANNSEDER, HETZMANNSEDER<br />

20 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


WIRTSCHAFTSKAMMER WIEN:<br />

SOMMEREMPFANG<br />

Die Sparten Gewerbe und Handwerk sowie Handel luden<br />

zum diesjährigen Sommerempfang ins Parkschlössl.<br />

Unter dem Motto „Fußball Weltmeisterschaft<br />

in Südafrika“ fand die Abendveranstaltung in Kooperation<br />

mit der RLB NÖ/Wien exklusiv für alle FunktionärInnen,<br />

Gremial- und InnungsgeschäftsführerInnen<br />

der Sparten statt. Mit afrikanischen Köstlichkeiten,<br />

ganz dem Thema des Abends entsprechend, wurden die<br />

Gäste kulinarisch verwöhnt und das lang ersehnte<br />

Sommerwetter lud zum Verweilen ein.<br />

v.l.n.r. / SO KommR Erwin Pellet/Handel, Gen.Dir.- Stv. Dr.<br />

Georg Kraft-Kinz/RLB, SO KommR Ing. Gottfried<br />

Parade/SGH, Stadtdirektor Gaston Giefing/RLB<br />

Sommerabend<br />

im Parkschlössl<br />

v.l.n.r. / Verleihung Goldene Gewerbehand: Michael Weinwurm/Berufsfotografen,<br />

Gerhard Komarek/Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger, Alexander<br />

Eppler/ Dachdecker, Glaser, Spengler, Karin Dopplinger/Friseure, SO<br />

KommR Ing. Gottfried Parade/SGH, Stadtdirektor Gaston Giefing/RLB<br />

FRANCHISE AWARD <strong>2010</strong>:<br />

ÖSTERREICHS BESTE FRANCHISE-SYSTEME<br />

Im feierlichen Rahmen der Gala zur Jahrestagung des Österreichischen<br />

Franchise-Verbandes im Wiener Semper Depot wurden<br />

erstmalig die besten Franchise-Geber und -Nehmer ausgezeichnet.<br />

Bewertet wurde nach unternehmerischer Leistung und Geschäftsentwicklung,<br />

Innovationskraft, Mitarbeiter- & Partnerbeziehungen<br />

und die Zukunftsfähigkeit. Als Sieger gingen EFM Versicherungsmakler<br />

AG und UNIMARKT Hagenberg hervor. Neben<br />

der feierlichen Verleihung des Franchise-Awards erwartete die<br />

rund 320 Gäste lukullische Genüsse sowie hervorragende Showacts.<br />

Besonders Highlight war der Auftritt des Kabarettisten Josef<br />

Hader. Unter den Anwesenden fanden sich u.a. Kurt Mann, Bäkkerei<br />

& Konditorei Der Mann, Gabor Rose, Jones, Reinhold Schärf,<br />

Schärf Coffeeshop, Christiane Wenckheim, Ottakringer Brauerei<br />

und Georg Waldstein, Gewinn.<br />

(v.l.n.r) Anna und Hans Neuburger, Unimarkt Hagenbrunn, Carina Dworak, Mrs. Sporty Hietzing, Johannes<br />

Gutmann, Sonnentor, Josef Graf, EFM-Versicherungsmakler AG und Andreas Schwerla, Präsident<br />

Österreichischer Franchise-Verband und Managing Director McDonald's Österreich<br />

Wirtschafts- und Jugendminister<br />

Mitterlehner mit den Preisträger/innen<br />

der Kategorie Klimaschutz<br />

SCHULWETTBEWERB: „JUGEND INNOVATIV“<br />

Beim größten Schulwettbewerb Österreichs unter dem Motto<br />

„Querdenken lohnt sich“ haben sich Jungforscher/Innen zwischen<br />

16 und 19 Jahren in insgesamt 458 innovativen, kreativen<br />

und wissenschaftlichen Projektarbeiten mit neuen Lösungsansätzen<br />

für Zukunftsthemen auseinandergesetzt. Eine Fachjury ermittelte<br />

die besten Projekte des „Jugend Innovativ“ Wettbewerbs<br />

in den Kategorien Engineering, Science, Business, Design, Klimaschutz<br />

sowie Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

(IKT). Wirtschafts- und Jugendminister Reinhold Mitterlehner<br />

zeichnete die diesjährigen PreisträgerInnen des Schulwettbewerbs<br />

aus: Sechs Teams aus Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg<br />

und Kärnten konnten sich in ihren Kategorien gegen den Mitbewerb<br />

durchsetzen.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 21


WIRTSCHAFT<br />

MEDIEN<br />

Medial genial<br />

Spezialisiert auf Botschaften<br />

Dietmar Ecker ist Eigentümer einer der größten PR-Agenturen Österreichs. Im <strong>SOCIETY</strong>-<br />

Interview erklärt er, wie man das Interesse bei Journalisten weckt und eigene Themen in<br />

die Medien bringt.<br />

„Es ist wichtig,<br />

den Fokus auf<br />

die eigenen Hauptbotschaften<br />

zu<br />

lenken.“<br />

DIETMAR ECKER<br />

Was ist das Besondere an Österreichs Medienlandschaft?<br />

Wir stehen in Österreich einem kleinen<br />

Medienmarkt mit hoher Konzentration<br />

gegenüber. Dieser wird stark von internationalen<br />

Unternehmen beherrscht und dabei<br />

haben nur einige wenige das Sagen. Gleichzeitig<br />

wird die österreichische Medienlandschaft<br />

vom Staat großzügig subventioniert.<br />

Wer sind die wesentlichen Player am Zeitungsmarkt?<br />

Vor allem deutsche Medienunternehmen<br />

beherrschen den österreichischen Markt.<br />

Die WAZ Gruppe besitzt 50 Prozent der<br />

„Kronen Zeitung“ und 49 Prozent des „Kurier“.<br />

Der deutsche Verlag Gruner+Jahr hält<br />

56 Prozent am österreichischen Newsverlag.<br />

Ansonsten wäre da noch die Styria Media<br />

Group mit der „Die Presse“, der „Kleine Zeitung“<br />

und dem „Wirtschaftsblatt“. Im Print-<br />

Qualitätsbereich gibt es auch noch „Der<br />

Standard“ und die „Salzburger Nachrichten“.<br />

Am Boulevardsektor sind mit „Österreich“,<br />

sowie der Gratiszeitung „heute“ weitere<br />

wichtige Medien entstanden. Die<br />

wichtigste Tageszeitung ist die „Kronen Zeitung“,<br />

sie wird von drei Millionen der Bevölkerung<br />

gelesen.<br />

Worauf sollte man im Kontakt mit österreichischen<br />

Medien achten?<br />

Man sollte die Dominanz des Boulevards<br />

berücksichtigen und die relative<br />

Konkurrenzlosigkeit des ORF im elektronischen<br />

Bereich. In Summe sind die<br />

österreichischen Medien nicht stark<br />

außenpolitisch interessiert und haben eine<br />

sehr starke Innensicht.<br />

Aufgabe der Public Diplomacy ist es, das<br />

eigene Land im Gastland der Öffentlichkeit<br />

vorzustellen. Dazu bedarf es der Medien.<br />

Besteht medial Interesse über andere Länder<br />

zu berichten?<br />

Es gibt ja in jedem Land interessante<br />

Großereignisse, die international die<br />

Blicke auf sich ziehen. Seien es nun Konferenzen,<br />

Kongresse, Sport- oder Kulturevents.<br />

Über all das wird in den Medien<br />

berichtet und das bietet immer auch eine<br />

Gelegenheit, das eigene Land in den<br />

Medien vielfältig darzustellen.<br />

Wie kann man bei Journalisten Interesse<br />

wecken?<br />

Führen Sie Journalisten hinter die Kulissen.<br />

Laden Sie sie auf Pressereisen ein<br />

und eröffnen Sie Perspektiven, die neue<br />

Sichtweisen zulassen, die in den Medien<br />

noch nicht bekannt sind. Selbst wenn<br />

ein Land in der Weltöffentlichkeit eher<br />

kritisch gesehen wird, gibt es immer<br />

auch Schauplätze, die ein anderes Gesicht<br />

zeigen. Das interessiert die Medien.<br />

Welche Themen sind für österreichische<br />

Medien interessant?<br />

Auch bei uns gilt als Regel Nr. 1: Themen,<br />

die keinen Newswert haben, sind<br />

für Medien uninteressant. Das heißt, ein<br />

Thema muss eine bestimmte örtliche,<br />

zeitliche oder emotionale Nähe zu einer<br />

Zielgruppe haben, dann ist es auch für<br />

die Medien spannend.<br />

Welche Dos und Don’ts muss ein Diplomat<br />

im Umgang mit österreichischen Medien<br />

beachten?<br />

Wenn man beispielsweise ein Interview<br />

gibt, ist es gut sich zu informieren,<br />

mit welchem Medium man es zu tun<br />

hat, wie die Blattlinie ist. Wo die Interessen<br />

des Journalisten liegen, wie seine<br />

Einstellung zu bestimmten Themen ist.<br />

Dann ist es wichtig, den Fokus immer<br />

wieder auf die eigenen Hauptbotschaften<br />

zu lenken. Der Rest ist in gewisser<br />

Weise auch Diplomatie.<br />

ZUR PERSON<br />

Dietmar Ecker ist Eigentümer einer der größten PR-Agenturen<br />

in Österreich. Er ist persönlicher Berater von Regierungsmitgliedern<br />

und zahlreichen Unternehmensvorständen.<br />

2008 gründete er eine „International Division“<br />

innerhalb der Agentur, die sich auf die Kommunikationsarbeit<br />

im Bereich der internationalen Beziehungen spezialisiert.<br />

Gemeinsam mit <strong>SOCIETY</strong>, der Anwaltskanzlei Lansky,<br />

Ganzger und Partner hat Ecker&Partner nun ein<br />

„Welcome Service Package“ für Diplomaten in Österreich<br />

entwickelt, das kompakt zu Medien, Politik und Rechtslage<br />

in Österreich informiert.<br />

22 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


LATEINAMERIKA<br />

GRUSSBOTSCHAFT<br />

„Gute und vertrauensvolle Beziehungen<br />

zwischen den Nationen<br />

sind immer das Ergebnis<br />

von wechselseitigen<br />

Bemühungen.“<br />

HEINZ FISCHER<br />

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer<br />

Grußbotschaft<br />

Seit vielen Jahren trägt das Magazin SO-<br />

CIETY in engagierter Weise zum Brückenschlag<br />

zwischen Österreich und<br />

den in Wien ansässigen Botschaften und<br />

Vertretungen bei.<br />

So ist auch der Themenschwerpunkt<br />

„200 Jahre Lateinamerika“ ein guter Anlass,<br />

um in Kooperation mit den Botschaften<br />

Argentiniens, Chiles, Ecuadors, Kolumbiens,<br />

Mexikos und Venezuelas einen<br />

interessanten Überblick über die Kultur,<br />

Wirtschaft, Geschichte und Politik dieser<br />

sechs Länder zu präsentieren.<br />

Österreich pflegt seit vielen Jahren hervorragende<br />

Kontakte mit den Jubiläums-<br />

Ländern und ich erinnere mich sehr gut<br />

an meine Reisen nach Lateinamerika, wo<br />

ich immer mit ganz besonderer Gastfreundschaft<br />

empfangen worden bin.<br />

Gute und vertrauensvolle Beziehungen<br />

zwischen den Nationen sind immer das Ergebnis<br />

von wechselseitigen Bemühungen.<br />

Ich habe den Eindruck, dass dies zwischen<br />

unseren Ländern mit besonderer Tatkraft<br />

und mit großem Engagement geschieht.<br />

Darüber freue ich mich und wünsche Ihnen<br />

und uns weiterhin eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit und eine gedeihliche Zukunft.<br />

Der Redaktion von <strong>SOCIETY</strong> gratuliere<br />

ich herzlich zur gelungenen Nummer „200<br />

Jahre Lateinamerika“.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 23


LATEINAMERIKA<br />

LÄNDERPORTRÄT<br />

200 Jahre<br />

Unabhängigkeit<br />

Der <strong>SOCIETY</strong>-Schwerpunkt Lateinamerika ist den Feiern zu 200 Jahren Unabhängigkeit<br />

gewidmet. Das Jahr 1810 war ein Wendepunkt für die Länder Argentinien, Chile, Ecuador,<br />

Kolumbien, Mexiko und Venezuela.<br />

Die Charakteristik von kleinen Republiken<br />

ist Stabilität, der Charakter von<br />

großen Republiken ist Wandlungsfähigkeit“,<br />

so Simón Bolívar, der Befreier<br />

Südamerikas, der vor rund 200 Jahren die<br />

Unabhängigkeitsbewegung gegen die spanischen<br />

Kolonialherren im Gebiet der heutigen<br />

Staaten Venezuela, Kolumbien, Panamá,<br />

Ecuador, Peru und Bolivien anführte.<br />

Sein Ziel war es, ein vereinigtes Südamerika<br />

zu etablieren, das wirtschaftlich und<br />

sozialpolitisch unabhängig von Europa<br />

existiert. Dieses Ziel wird bis heute mit<br />

mehr oder weniger großem Erfolg angepeilt.<br />

***<br />

Bicentenario<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> ist das Jahr des 200-jährigen<br />

Jubiläums der Unabhängigkeit der<br />

amerikanischen Kolonien von Spanien,<br />

konkret der Länder Argentinien, Chile,<br />

Ecuador, Kolumbien, Mexiko und Venezuela<br />

und wird in diesen Ländern mit<br />

zahlreichen Feierlichkeiten auf politischer<br />

und kultureller Ebene begangen. Das bicentenario,<br />

wie es auf Spanisch genannt<br />

wird, gibt Anlass für dreierlei: einen Rückblick<br />

auf die Geschichte, eine Bestandsaufnahme<br />

des Erreichten – politisch, ökonomisch<br />

und sozial – und eine<br />

Vorausschau auf die Zukunft. War das 19.<br />

Jahrhundert geprägt von Unabhängigkeitsbestrebungen<br />

und Staatenbildung, so<br />

24 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


FACTS IN BRIEF<br />

gibt es seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />

erste Ansätze für eine Integration<br />

der lateinamerikanischen Länder. Als eines<br />

der wichtigsten Vorhaben gilt der Vertrag<br />

über die UNASUR, die Union südamerikanischer<br />

Nationen, der 2008 unterzeichnet<br />

wurde und bis 2025 eine der EU ähnliche<br />

Vereinigung bilden soll.<br />

***<br />

Einen Kontinent entdecken<br />

Abgesehen von einem interessanten<br />

wirtschaftlichen Standort und einem sich<br />

im Aufbruch befindlichen Kontinent, sind<br />

die Länder Lateinamerikas auch ein unvergleichliches<br />

Urlaubsziel. Geprägt von<br />

atemberaubender landschaftlicher Schönheit<br />

und Vielfalt ist jedes einzelne Land einen<br />

Besuch wert. Dies spiegelt sich auch in<br />

den verschiedenen Kulturen und den von<br />

ihren hervorgebrachten Bauwerken und<br />

Sehenswürdigkeiten wider. Ob dies nun<br />

die berühmten Städte, Küsten und Strände,<br />

die Wildnis der tropischen Regenwälder,<br />

die faszinierende Lebensart der in den<br />

Hochgebirgen der Anden lebenden Völker<br />

sind, es lässt sich sowohl für Genießer als<br />

für Abenteurer das richtige Urlaubsziel<br />

finden. Und als ob das nicht schon genug<br />

wäre, gilt die lateinamerikanische Küche<br />

mit ihren regionalen kulinarischen Spezialitäten<br />

als hervorragend, wie etwa den<br />

weltberühmten argentinischen Steaks<br />

samt Chimichurri-Marinade oder den in<br />

ganz Lateinamerika verbreiteten Empanadas<br />

(gefüllte Teigtaschen), mit ihren regional<br />

beeinflussten Füllungen.<br />

■ DEFINITION: „Lateinamerika“ (Latinoamérica<br />

oder América Latina)<br />

bezeichnet jene Länder des amerikanischen<br />

Kontinentes, in denen Spanisch<br />

oder Portugiesisch gesprochen<br />

wird. Dazu zählen Mexiko, Guatemala,<br />

Nicaragua, Panama, Costa Rica, El<br />

Salvador, Honduras, die Dominikanische<br />

Republik, Kuba, Puerto Rico,<br />

Ecuador, Kolumbien, Argentinien, Venezuela,<br />

Bolivien, Peru, Brasilien, Chile,<br />

Paraguay und Uruguay.<br />

■ GEOGRAPHIE: Die lateinamerikanischen<br />

Länder erstrecken sich in Nord-<br />

Süd-Richtung von Mexiko bis Feuerland<br />

über die Kontinente Nord- und<br />

Südamerikas.<br />

■ KLIMA: Mit Wüstenklima, tropischem,<br />

subtropischem, gemäßigtem<br />

bis zu subpolarem Klima sind (außer<br />

der polaren Zone) die Hauptklimata<br />

der Erde in den Gebieten Lateinamerikas<br />

vorherrschend. Die Anden<br />

stellen eine Klimascheide dar zwischen<br />

trocken-kühlem und feuchtheißem<br />

Klima.<br />

■ LANDSCHAFT: Vielfältige Landschaften<br />

(Wüsten, Regenwälder,<br />

Hochgebirge, Tiefländer) mit großen<br />

Unterschieden in Vegetation und Klima:<br />

Der Aconcagua (Argentinien) ist<br />

mit 6.962 m der höchste Berg Amerikas.<br />

Das längste Flusssystem der Erde<br />

mit ca. 6.400 km ist der Amazonas.<br />

■ BEVÖLKERUNG: Die Bevölkerung<br />

Lateinamerikas hat sich im 20. Jahrhundert<br />

mehr als verachtfacht und<br />

umfasst ca. 600 Millionen Menschen.<br />

Die Einwohner Lateinamerikas sind<br />

durch eine Vermischung verschiedener<br />

Völker gekennzeichnet, nämlich<br />

der Ureinwohner, der Indios, mit den<br />

zugewanderten Volksgruppen aus der<br />

Kolonialzeit, wie etwa Europäern und<br />

Sklaven des afrikanischen Kontinents.<br />

■ SPRACHEN: Die vorherrschenden<br />

Sprachen sind Spanisch (Castellano)<br />

und Portugiesisch. Doch auch indigene<br />

Sprachen sind verbreitet wie etwa<br />

Quechua, Guaraní, Aymara, Nahuatl,<br />

Mayasprachen, Mapuche u.v.a.<br />

■ RELIGIONEN: 80 Prozent sind Katholiken.<br />

10 Prozent gehören den<br />

Protestanten und Freikirchen an, der<br />

Rest setzt sich aus anderen Glaubensbewegungen<br />

zusammen, wie<br />

Santería, Voodoo oder Mayakulte.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 25


LATEINAMERIKA<br />

LÄNDERPORTRÄT<br />

Osterinsel (Chile)<br />

Caracas, Hauptstadt<br />

von Venezuela<br />

San Pedro, Chile<br />

26 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


AUS DER GESCHICHTE<br />

FOTOS: WWW.GODEYES.CN, BOTSCHAFT VON VENEZUELA, BOTSCHAFT VON<br />

ARGENTINIEN, GEO REISEN<br />

Die Wasserfälle von<br />

Iguazú, Argentinien<br />

Mann mit Sombrero, Mexiko<br />

ARGENTINIEN<br />

***<br />

Die Wasserfälle von Iguazú<br />

Die Wasserfälle von Iguazú, die zu den<br />

größten Wasserfällen der Welt zählen, gehören<br />

wohl zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten<br />

Argentiniens. Sie liegen<br />

an der Grenze zu Brasilien und wurden<br />

1984 von der UNESCO in das Weltnaturerbe<br />

aufgenommen. Sie sind außerdem Anwärter<br />

für die Liste der sieben Naturwunder<br />

der Erde. Auf einer Länge von etwa drei<br />

Kilometern stürzt das Wasser im Schnitt<br />

sechzig Meter in die Tiefe. Der eindrucksvollste<br />

Wasserfall ist der sog. „Teufelsschlund“<br />

(La Garganta del Diablo), so genannt<br />

wegen seiner U-Form, den man von<br />

einer Aussichtsplattform aus bewundern<br />

kann und wo noch in dreißig Metern über<br />

der Fallkante des Flusses die Gischt zu<br />

fühlen ist. Führt der Fluss Iguazú viel Wasser,<br />

so sind bis zu 300 einzelne Wasserfälle<br />

zu bewundern. Etwa sieben Millionen<br />

Besucher pilgern jährlich zu den Wasserfällen,<br />

die im Übrigen eine ausgezeichnete<br />

touristische Infrastruktur vorweisen.<br />

Beispielsweise hat man die Möglichkeit,<br />

die Wasserfälle per Boot (auch Schnellboot)<br />

oder mit dem Hubschrauber zu erkunden<br />

(ein zehnminütiger Flug kostet in<br />

Die Kupfermine von<br />

Chuquicamata, Chile<br />

Tango Argentino<br />

etwa 250 US-Dollar). Auch zu Fuß bietet<br />

Oase<br />

sich die Möglichkeit die Wasserfälle hervorragend<br />

zu erkunden, da es viele Stege<br />

und Wanderwege gibt, die sehr nahe an<br />

das Wasser heranführen.<br />

CHILE<br />

***<br />

Die Mine von Chuquicamata<br />

Die Mine von Chuquicamata wird auch<br />

als „das größte Loch der Welt“ bezeichnet.<br />

Sie liegt im Norden Chiles in der Atacama-<br />

Wüste nahe der Stadt Calama und ist der<br />

größte Kupfer-Tagebau der Welt – mit einer<br />

Ausdehnung von vier mal drei Kilometern<br />

und einer Tiefe von fast einem Kilometer.<br />

Mittlerweile ist das Städtchen<br />

Chuquicamata eine Geisterstadt geworden,<br />

da man unter der Stadt selbst ein riesiges<br />

Kupfervorkommen entdeckt hat. Die<br />

Bewohner Chuquicamatas wurden deshalb<br />

im Jahr 2004 in einen eigens errichteten<br />

Stadtteil der fünfzehn Kilometer entfernten<br />

Stadt Calama umgesiedelt. Täglich starten<br />

ab zehn Uhr Busse zur Besichtigung<br />

der Mine und bringen die Besucher zur Minenanlage.<br />

Vor Ort kann man einen Rundgang<br />

durch die Minenanlage machen, die<br />

vom Betreiber der Mine organisiert wird<br />

und kostenlos ist, jedoch wird man ersucht<br />

eine kleine Spende für die Non-Profit-Organisation<br />

Chuqui Ayuda a la Infancia<br />

zu geben, die Kinder in und um Calama<br />

unterstützt.<br />

8000 v. Chr.: Paläoindianer, eingewandert aus Eurasien über<br />

die Beringstraße<br />

2000-400 v. Chr.: Entwicklung einer Hieroglyphenschrift<br />

und eines Kalendersystems<br />

450-750 n. Chr.: Teotihuacán (Mexiko) ist mit 200.000 Einwohnern<br />

eine der größten Städte der Welt. Berühmte Sonnen-<br />

und Mondpyramide<br />

600-800: Wari-Kultur im peruanischen Hochland<br />

bis ca. 1500: Hochkulturen der Azteken, Inka, Maya, Tolteken,<br />

Zapoteken, Mixteken, Olmeken, und Chichimeken in Mesoamerika<br />

1325: Gründung der Stadt Tenochtitlán, an der Stelle der heutigen<br />

Mexiko-Stadt<br />

1471-1493: Inka expandieren ihr Reich bis nach Chile<br />

1440- 1487: Azteken verstärken ihre Macht und vergrößern ihr<br />

Reich unter Kaiser Moctezuma I.<br />

1492: Christoph Kolumbus entdeckt Amerika<br />

1494: Der Vertrag von Tordesillas teilt die „Neue Welt“ unter<br />

Spaniern und Portugiesen auf.<br />

1502: Moctezuma II. wird Kaiser der Azteken.<br />

1507: Karte der „Neuen Welt“, zu Ehren Amerigo Vespuccis<br />

„America“ getauft.<br />

1519-1522: Der spanische Eroberer Hernán Cortés erobert<br />

und zerstört die Stadt Tenochtitlán<br />

1532: Francisco Pizarro zerstört das Inkareich.<br />

1535-1550: Antonio de Mendoza ist erster Vizekönig Neuspaniens<br />

1537: Papst Paul III. erklärt, dass Indianer eine Seele haben<br />

1542: Spanien erlässt Las Nuevas Leyes (Die Neuen Gesetze)<br />

zur Protektion der Indianer<br />

1570: Die Inquisition kommt nach Lateinamerika<br />

1610: Erste Jesuitenmission und Gründung eines Jesuitenstaates<br />

(bis 1767) in Paraguay<br />

18. Jh.: Gliederung Lateinamerikas in die spanischen Vizekönigreiche<br />

Neu-Spanien, Neu-Granada, Peru, La Plata und das<br />

portugiesische Kolonialreich<br />

1750: Vertrag von Madrid definiert die Grenzen zwischen den<br />

spanischen und portugiesischen Kolonien neu.<br />

1767: Verbot und Vertreibung der Jesuiten<br />

25.5.1810: Hidalgo de Cisneros, Vizekönig von La Plata, muss<br />

in Buenos Aires zurücktreten<br />

16.9.1810: „Grito de Dolores“, Aufruf zum Aufstand durch Miguel<br />

Hidalgo in Neu-Spanien (heute Mexiko)<br />

1811: Venezuela und Paraguay erklären ihre Unabhängigkeit<br />

1816: Argentinien erklärt seine Unabhängigkeit<br />

1818: Chile erklärt seine Unabhängigkeit<br />

12.10.1822: Ausrufung Pedros I. zum Kaiser von Brasilien<br />

1825: Bolivien erklärt seine Unabhängigkeit<br />

1846-1848: Mexikanisch-Amerikanischer Krieg endet mit der<br />

Niederlage Mexikos<br />

1888: Abschaffung der Sklaverei in Brasilien<br />

1889: Brasilien wird zur Republik<br />

1903: Panama spaltet sich von Kolumbien ab<br />

1948: OAS (Organisation der Amerikanischen Staaten) wird<br />

gegründet<br />

1991: Errichtung des Binnenmarktes Mercado Común del Sur<br />

(Mercosur)<br />

2007: Eines der größten Erdölvorkommen weltweit wird in<br />

Brasilien entdeckt.<br />

Erlöserkirche in<br />

St. Petersburg<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 27


LATEINAMERIKA<br />

LÄNDERPORTRÄT<br />

BERÜHMTE PERSÖNLICHKEITEN<br />

■ Moctezuma II. (1465-1520): Er war von 1502 bis zu seinem<br />

Tod 1520 Herrscher der Azteken. Zunächst führte er<br />

die rigide Herrschaftspolitik seiner Vorgänger fort, bekannt<br />

wurde er aber im Kampf gegen die Spanier unter<br />

Hernán Cortés und heutzutage seiner Rache wegen.<br />

■ José de San Martín (1778-1850): Geboren in Argentinien,<br />

schlug er eine Offizierslaufbahn ein und unterstützte die<br />

spanischen Kolonialländer in deren Unabhängigkeitskampf,<br />

vor allem Chile. Er kämpfte an der Seite des großen<br />

Befreiers von Südamerika, Simón Bolívar.<br />

■ Simón Bolívar (1783-1830): El Libertador (der Befreier)<br />

genannt, war Bolívar Unabhängigkeitskämpfer Südamerikas<br />

und ist bis heute Nationalheld zahlreicher<br />

südamerikanischer Länder. Er hatte fortschrittliche sozialpolitische<br />

Gedanken wie etwa den Panamerikanismus<br />

oder die Gründung einer Konföderation lateinamerikanischer<br />

Staaten.<br />

■ Gabriela Mistral (1889-1957): Eigtl. Name Lucila Godoy Alcayaga.<br />

Die chilenische Schriftstellerin lebte vor allem im<br />

Ausland und erhielt 1945 den Nobelpreis für Literatur. Sie<br />

verband eine enge Freundschaft mit Stefan Zweig und<br />

dessen Frau, die nach Südamerika emigrieren mussten.<br />

■ Ernesto „Che“ Guevara (1928-1967): Marxistischer Politiker<br />

und Guerillaführer. Er war neben Fidel Castro die<br />

wichtigste Symbolfigur in der kubanischen Revolution. Er<br />

stammte ursprünglich aus Argentinien und hatte Medizin<br />

studiert. Seine Schriften und Reden beeinflussten revolutionäre<br />

Strömungen bis weit über Kuba hinaus und<br />

dies bis zum heutigen Tage.<br />

■ Isabel Allende (*1942): Chilenische Schriftstellerin und<br />

Journalistin. Sie verkaufte über 51 Millionen Exemplare<br />

ihrer Bücher in 27 Sprachen. Durch ihre journalistische Tätigkeit<br />

setzt sie sich vor allem für die Rechte der Frauen<br />

und die Gleichberechtigung ein. Sie ist weiters die Nichte<br />

zweiten Grades des früheren chilenischen Präsidenten<br />

Salvador Allende, der bei dem Militärputsch von Augusto<br />

Pinochet ums Leben kam.<br />

KOLUMBIEN<br />

***<br />

Cartagena<br />

Die Stadt Cartagena liegt an der Karibikküste<br />

Kolumbiens und ist Hauptstadt<br />

des Departementos Bolívar. Sie liegt in einer<br />

weiten Bucht und wird von einer vorgelagerten<br />

Insel, der Isla de Tierrabomba,<br />

geschützt. 1572 wurde die Stadt vom englischen<br />

Freibeuter und Seefahrer Sir Francis<br />

Drake überfallen, was zur Folge hatte,<br />

dass die Wehranlagen der Stadt massiv<br />

ausgebaut wurden, wie zum Beispiel das<br />

Castillo de San Felipe de Barajas. Die Einfahrt<br />

in die Bucht wird von zwei Forts bewacht,<br />

die eine absolute Kontrolle über die<br />

einfahrenden Schiffe hatten. Die Stadt war<br />

nun so stark gesichert, dass sie praktisch<br />

uneinnehmbar war, und sie ist ein Prachtexemplar<br />

für die Militärarchitektur des<br />

16. und 17. Jahrhunderts. In der Altsstadt<br />

sind die Kathedrale besichtigungswert sowie<br />

der im Kolonialstil errichtete Palast der<br />

Inquisition. Die Häuser Cartagenas sind<br />

bunt gestrichen, und die alte Stadtmauer<br />

ist zum Teil noch erhalten und sogar begehbar.<br />

1984 wurde der Hafen, die Befesti-<br />

Hauptstadt Tunis<br />

Avenue Habib Bourguiba<br />

gungen und die Baudenkmäler der Stadt<br />

in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes<br />

aufgenommen.<br />

MEXIKO<br />

***<br />

Teotihuacán<br />

Teotihuacán liegt fünfzig Kilometer<br />

nordöstlich der mexikanischen Hauptstadt<br />

Mexiko-Stadt und war einst das bedeutendste<br />

Kulturzentrum und die größte vorkolonialistische<br />

Stadt Amerikas. Der Name<br />

bedeutet auf aztekisch soviel wie „Heimat<br />

der Götter“. Teotihuacán wurde im frühen<br />

20. Jahrhundert wiederentdeckt, danach<br />

ausgegraben und zum Teil rekonstruiert.<br />

Höhepunkte der Besichtigung sind die Straße<br />

der Toten (Calzada de los Muertos) und<br />

die sich darin befindende Sonnenpyramide<br />

(Pirámide del Sol), die mit einer Höhe von<br />

63 Metern die drittgrößte Pyramide der<br />

Welt ist. Ferner kann man in der kleineren<br />

Mondpyramide (Pirámide de la Luna) Grabkammern<br />

mit Skelettresten und Grabbeigaben<br />

bestaunen. Benannt wurden die zwei<br />

Pyramiden nach zwei Göttern, die sich hier<br />

durch Selbstopferung in jene Himmelskörper<br />

verwandelt hatten. Im Norden der<br />

Anlage steht der Quetztal-Schmetterlinge<br />

Palast (Palacio del Quetztalpapálotl), der seinen<br />

Namen von den sich dort befindlichen<br />

Malereien erhalten hat. Auch Teotihuacán<br />

gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und<br />

zwar seit 1987. Definitiv ein „must“, wenn<br />

man in Mexiko-Stadt zu Gast ist!<br />

VENEZUELA<br />

***<br />

Nationalpark Canaima<br />

Der Nationalpark Canaima (Parque Nacional<br />

Canaima) befindet sich in der Gran<br />

Sabana im Bundesstaat Bolívar im südöstlichen<br />

Venezuela. Er wurde 1962 gegründet<br />

und ist heute mit einer Fläche von<br />

rund 30.000 km 2 einer der größten Nationalparks<br />

der Welt. 1994 wurde er von der<br />

UNESCO zum Weltnaturerbe ausgerufen.<br />

Charakteristisch für den Canaima Nationalpark<br />

sind seine Tafelberge aus Sandstein,<br />

die Tepuis genannt werden. Auf den<br />

Hochplateaus hat sich eine einzigartige<br />

Flora und Fauna entwickelt, die einen<br />

Großteil an endemischen Arten hervorgebracht<br />

hat. Weiteres sind unzählige Wasserfälle<br />

zu bewundern, wie etwa der Angel<br />

■ Pablo Neruda (1904-1973): Chilenischer Schriftsteller, erhielt<br />

1971 den Nobelpreis für Literatur. Er setzte sich vor<br />

allem gegen den Faschismus ein. Sein „Canto General“<br />

wurde von Mikis Theodorakis vertont.<br />

■ Gabriel García Márquez (*1927): Schriftsteller und Journalist<br />

aus Kolumbien. Er erhielt 1982 den Nobelpreis für<br />

Literatur. Populär wurde er mit dem Stil des so genannten<br />

Magischen Realismus. Sein Roman „Hundert Jahre<br />

Einsamkeit“ verkaufte sich mehr als dreißig Millionen Mal.<br />

■ Octavio Paz (1914-1998): Mexikanischer Diplomat und<br />

Schriftsteller. Literaturnobelpreisträger 1990. Sein berühmtestes<br />

Werk „Das Labyrinth der Einsamkeit“ beschäftigt<br />

sich mit der lateinamerikanischen Identität.<br />

Cainama Nationalpark,<br />

Venezuela<br />

28 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


WUSSTEN SIE, DASS...<br />

■ …die kolumbianische Sportart Tejo zwar mit traditionellen<br />

Wurfringspielen und Hufeisenwerfen verwandt ist,<br />

aber zusätzlich mit hochexplosivem Material operiert? So<br />

gilt es, den Ball oder ähnliches in ein rundes Zielfeld zu<br />

schleudern, das mit einer Reihe von Zündkapseln, genannt<br />

totes, versehen ist. Gewonnen hat, wer die meisten<br />

Explosionen ausgelöst hat.<br />

■ …Hernán Cortés seinem Kaiser Karl V. im Jahre 1528 eine<br />

aztekische Akrobaten- und Ballspielgruppe bringen ließ,<br />

um jenem die Sitten seiner Untertanen aus Übersee vorzuführen?<br />

Demonstriert wurde das altmexikanische Steißball-Spiel,<br />

bei dem es gilt, einen Gummiball mit Stößen<br />

des Steißbeins so lange wie möglich in der Luft zu halten.<br />

■ …die Entdeckung Amerikas eigentlich dem isländischen<br />

Seefahrer Leif Eriksson (975-1025) zuzuschreiben ist,<br />

welcher im Jahre 1000 n. Chr. über Grönland an die amerikanische<br />

Küste gelangte?<br />

■ …die Mexikaner den Día de los Muertos (Tag der Toten)<br />

am 2. November als farbenprächtiges Volksfest feiern?<br />

Künstliche Totenköpfe und Skelette schmücken Straßen<br />

und Geschäfte.<br />

BUCHTIPPS<br />

Mar del Plata, Argentinien<br />

Fall (Salto Angel) der mit einer Fallhöhe<br />

von etwa 980 Metern der höchste freifallende<br />

Wasserfall der Erde ist. Der Canaima<br />

Nationalpark ist nur mit dem Flugzeug zu<br />

erreichen und innerhalb des Parks geht es<br />

zu Fuß und per Boot weiter zu den Wasserfällen<br />

und Lagunen. Es besteht die Möglichkeit,<br />

Dörfer der Eingeborenen Indianer<br />

zu besichtigen, welche ihr Handwerk gerne<br />

zur Schau stellen und es auch zum Verkauf<br />

anbieten, wie zum Beispiel Teppiche<br />

oder auch Blasrohre. Wenn man Venezuela<br />

bereist, dann muss man den Nationalpark<br />

Canaima unbedingt gesehen haben!<br />

ECUADOR<br />

***<br />

Galápagos Inseln<br />

Durch ihre einzigartige Tier- und Pflanzenwelt<br />

gelangten die Galápagos Inseln zu<br />

Berühmtheit und kein geringerer als Charles<br />

Darwin fand hier die ersten Anstöße zu<br />

seiner Evolutionstheorie. Die Inselgruppe<br />

setzt sich aus 14 größeren und über hundert<br />

kleinen bis winzigen Inseln zusammen,<br />

jedoch nur fünf Inseln sind bewohnt.<br />

Auch sie gehören zum UNESCO Weltnaturerben,<br />

stehen jedoch seit 2007 auf der roten<br />

Liste des gefährdeten Welterbes. Die<br />

Galápagos Inseln sind vulkanischen Ursprungs<br />

und aufgrund des aufsteigenden<br />

Tiefenwassers und dem Humboldtstrom<br />

mit einem eher gemäßigten Klima gesegnet.<br />

Die jährliche Durchschnittstemperatur<br />

beträgt rund zwanzig Grad Celsius und<br />

die Regenzeit dauert zirka von Jänner bis Juni,<br />

das übrige Jahr fällt nahezu kein Niederschlag.<br />

Alle zwei bis zehn Jahre jedoch tritt<br />

das Wetterphänomen El Niño auf, was zur<br />

Folge hat, dass die vorherrschenden Südostpassatwinde<br />

durch Westwind ersetzt<br />

werden und somit warmes Wasser aus dem<br />

Westpazifik auf die Inseln zutreibt. Die hat<br />

zur Folge, dass das nährstoffreiche Tiefenwasser<br />

nicht mehr aufsteigt und das warme,<br />

nährstoffarme Wasser die sonst üppige<br />

Nahrungskette unterbricht. Dies bewirkt<br />

ein Massensterben unter Meeresfischen und<br />

Seevögeln. Die Galapagos Inseln sind mit<br />

dem Flugzeug oder per Schiff zu erreichen.<br />

Man sollte US-Dollar mit sich haben, möglichst<br />

nicht zerknüllt oder eingerissen, da<br />

andere Währungen oder Kreditkarten meist<br />

nicht akzeptiert werden.<br />

Stefan Rinke<br />

Stefan Rinke<br />

Revolutionen in<br />

Lateinamerika<br />

Wege in die Unabhängigkeit<br />

1760-1830<br />

C.H.Beck<br />

Neu erschienen <strong>2010</strong><br />

Lateinamerika erkämpfte sich vor rund 200 Jahren seine<br />

Unabhängigkeit von den europäischen Kolonialmächten<br />

Spanien, Portugal und Frankreich. Von der Sklavenrevolution<br />

in Haiti über die langwierigen Unabhängigkeitskriege<br />

im spanischen Amerika bis hin zur unblutigen<br />

Emanzipation Brasiliens erzählt der Band die Geschichte<br />

Lateinamerikas an einem zentralen Wendepunkt in seiner<br />

atlantischen Verflechtung.<br />

Chronologisch aufgebaut beschreibt es politische Umbrüche<br />

und militärische Entscheidungsschlachten des<br />

Kontinents sowie die maßgeblichen Anführer wie Toussaint,<br />

Miranda oder Bolívar mit ihren abenteuerlichen und<br />

ungewöhnlichen Lebensgeschichten. Die Staatsgründungen,<br />

die sich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hinzogen,<br />

wurden zwar durch den antikolonialen Widerstand geeint,<br />

aber durch die Ausgrenzung breiter sozialer und ethnischer<br />

Schichten, den Aufstieg des Caudillismus und die<br />

Ausbildung einer „Guerrilla“ zeichnen sich bereits die Probleme<br />

ab, die Lateinamerika immer noch prägen. Vor dem<br />

Hintergrund des wachsenden Einflusses neuer indigener<br />

Bewegungen und der Wiederentdeckung des Bolivarismus<br />

gewinnt diese dramatische Epoche heute wieder<br />

Bedeutung und politische Aufmerksamkeit.<br />

Erlöserkirche in<br />

St. Petersburg<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 29


30 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10<br />

„We believe that Argentina is<br />

a country of the future.“<br />

H.E. EUGENIO MARÍA CURIA


Argentina Not Affected By Crisis<br />

Model Of Integration<br />

LATEINAMERIKA<br />

ARGENTINIEN<br />

<strong>SOCIETY</strong> interviewed the Ambassador of Argentina in Austria, H.E. Eugenio María Curia,<br />

about the integration of Latin America, Argentina’s development after the collapse in 2001<br />

and the 200 year celebrations.<br />

Dear Excellency, Argentina is celebrating<br />

200 years of independence, what does it<br />

mean to the people of your country?<br />

When you celebrate anniversaries you<br />

commemorate a milestone in your history<br />

and at the same time it is an opportunity to<br />

make a broad assessment of the life of a<br />

country. We don’t have to forget that Argentina<br />

started its first patriotic government in<br />

1810 and that it consolidated after several<br />

years of internal strife in 1816 with the formal<br />

Declaration of Independence. Then, in<br />

1853 we approved our Constitution that –<br />

with amendments in 1994 – is still in force.<br />

Between 1880 and 1910 huge immigration<br />

waves from European countries came to Argentina.<br />

In 1916, we had the first elections<br />

with secret and universal ballot and the new<br />

middle classes made their voice heard. With<br />

the election of Perón in 1946, a politicalsocial<br />

movement was created that incorporated<br />

the big masses into the political and<br />

economical life. So, Argentina takes a pride<br />

in that it was one of the first Latin American<br />

countries in which every citizen was included<br />

in the political life of the country.<br />

And the future?<br />

Nowadays, after ups and downs, the<br />

df.ldflkjdfh kdhflkdfh lnk dfh kndh<br />

coup d’état and the tragedy of the military<br />

regime, the dictatorship from 1976 to<br />

fkndfh nkh dfknldfh kn<br />

1983, we live within democratic institutional<br />

rules and we believe that Argentina is<br />

a country of the future. We are members<br />

of the MERCOSUR and we are showing the<br />

ability to assert ourselves in a globalized<br />

and complicated world, working hard to<br />

reach the goal of developing an inclusive<br />

and just society and community.<br />

Do you think there is still a link between<br />

what happened 200 year ago and today? Or<br />

is it just a matter of history?<br />

It is both. From the point view of history,<br />

we celebrate the decision – thanks<br />

to the French invasion of Spain – that<br />

the king should not rule any more, but<br />

from the point of view of the ideas of<br />

1810 we still discuss things like how State<br />

and society should be combined and<br />

what are the best possibilities for growth<br />

and development. Some questions and<br />

answers of May 1810 are still worth of discussion<br />

today.<br />

One of these ideas is the integration of<br />

Latin America into a community similar to<br />

that of the European Union or the United<br />

States. How would you assess this future?<br />

In the very beginning, there was the<br />

idea of joining all Latin American republics<br />

together. It proved that it was very<br />

complicated, but now we are coming back<br />

to that idea. We have decided to create UN-<br />

ASUR, the Union of the South American<br />

Countries, taking into account that if you<br />

want to assert a role in international politics,<br />

you need a certain amount of power.<br />

It is important for South America to have<br />

this voice vis-à-vis the US, China and the<br />

„The huge middle class is<br />

still a distinct feature of<br />

Argentina.“<br />

H.E. EUGENIO MARÍA CURIA<br />

EU. The building of UNASUR is an important<br />

strategic decision.<br />

But there is still a long way to go…<br />

It will take some time. Latin America<br />

has a long history of different models of integration<br />

beginning in the 1960s, with<br />

ALALC, then ALADI as well as several regional<br />

associations like the Andean Community,<br />

the MERCOSUR etc. which are efforts<br />

of bringing together our countries. UNA-<br />

SUR is a decision to place the best strategic<br />

approach in the international arena.<br />

When you talk about the ups and downs<br />

of your country, one of the downs was the<br />

collapse in 2001/02. How can Argentina cope<br />

with the consequences of this collapse in<br />

today’s current financial crisis?<br />

The collapse of 2001/02 really shuttered<br />

the system. It was even almost going to the<br />

bottom. People got hectic and nervous,<br />

but we recovered. In the last eight years the<br />

economy grew at a rate of eight per cent at<br />

an average. Former President Néstor Kirchner<br />

showed excellent leadership in order to<br />

move Argentina out of the crisis, and President<br />

Cristina Fernández de Kirchner is<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 31


LATEINAMERIKA<br />

ARGENTINIEN<br />

consolidating our model. What is interesting<br />

is that today’s financial crisis has not<br />

affected Argentina too much from the financial<br />

point of view. Of course, it has its<br />

impact on trade like export and import,<br />

but Argentina didn’t suffer a lot due to the<br />

huge international financial crisis.<br />

For <strong>2010</strong> another rise of the economy is<br />

expected…<br />

The economy is running smooth and<br />

with a good rate of growth.<br />

How could the middle class survive<br />

these crises?<br />

Of course, it was a very hard time. The<br />

huge middle class used to be and still is a distinct<br />

element or feature of Argentina compared<br />

to the rest of Latin America, and social<br />

mobility a real factor of progress in our<br />

country, I can offer my case as an example.<br />

But of course, the middle class suffered<br />

most but we are recovering at good speed.<br />

In the last two years there has been a<br />

dispute in the agrarian sector about taxes<br />

and export restrictions. What is the reason<br />

for this dispute?<br />

This is a question which has to do with<br />

politics and economics on the one hand,<br />

and with the normal agonic (struggling)<br />

activities of political parties on the other.<br />

There was a discussion dealing with taxes<br />

and it became a political hot issue. The opposition<br />

got its point in Parliament and<br />

the taxes were not enacted. The second<br />

subject relates with a restriction of meat<br />

exports in order to assure our domestic<br />

consummation of meat, which is one of<br />

the highest in the world. These were typical<br />

situations in the political life within<br />

the democratic institutions and with factors<br />

of power and groups of interest, that<br />

happens all the time in all democratic<br />

systems.<br />

Austria’s Foreign Minister Michael Spindelegger<br />

visited Buenos Aires during the<br />

200-year-celebrations. This must have been<br />

a special honor for Argentina?<br />

The visit was a highlight in our celebrations<br />

and a great honour for us. It had several<br />

distinct features: Firstly, Minister<br />

Spindelegger went to Buenos Aires, secondly,<br />

he supported the publication of a<br />

book compiled by two Argentine ladies<br />

about the Austrian participation in our<br />

Centenary in 1910. The book, for example,<br />

recalls us that the Navy Ship Karl VI harbored<br />

in Buenos Aires, that a brass band<br />

played in the Colon Theatre, that Joseph<br />

Hoffman created an armchair designated<br />

“Buenos Aires”, etc. But of course, the visit<br />

of Minister Spindelegger was a highlight<br />

and he also took advantage of the occasion<br />

to carry out political talks with our<br />

Foreign Minister.<br />

What are the political and economical<br />

relations between Austria and Argentina?<br />

We have perfect relations with bilateral<br />

consultations every year or two years. We<br />

co-operate a lot on the most different issues<br />

on the international level like environment,<br />

human rights etc. and in several<br />

issues in which we share the same values<br />

and objectives. On the economic/commercial<br />

level we enjoy a reasonable exchange<br />

but we have to deepen it. Several Austrian<br />

enterprises are settled in Argentina and we<br />

32 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


egularly organize fairs and visits, which<br />

are also supported by the WKO.<br />

One big investor in Argentina is China.<br />

How is this functioning?<br />

China is not yet a huge investor in Argentina,<br />

but China is one of our most important<br />

trade partners.<br />

The other trade partners are the US and<br />

the EU…<br />

Our most important commercial partners<br />

are Brazil, the MERCOSUR countries,<br />

United States, China and the EU. There was<br />

an interesting research done by CEPAL,<br />

the UN-based Economic Commission for<br />

Latin America, some years ago that showed<br />

that almost all South American countries<br />

had more trade with the rest of the world<br />

than with each other. Through MERCOSUR<br />

we change this at the South Cone area.<br />

What was the result of EULAC in Madrid?<br />

Latin America and the EU, in general<br />

terms, share the same Western values and<br />

it is very important to gather our countries<br />

on regular bases in order to assess the different<br />

challenges that we face and to<br />

decide to work together for results. Still we<br />

have a long way in front of us. But just to<br />

give you one example, the EU and MERCO-<br />

SUR have been negotiating for more than<br />

fifteen years on a trade agreement. Some<br />

kind of idea of a light at the end of the tunnel<br />

is appearing. We know that these are<br />

tough negotiations but we feel that our European<br />

partners do not make enough efforts<br />

to improve the offer. I hope that this<br />

small light will success in the future, and<br />

we shall finally reach an agreement between<br />

MERCOSUR and the EU.<br />

What about the sovereignty over the<br />

Malvinas Islands in the Atlantic?<br />

We are very clear on this point. There is<br />

a dispute on sovereignty and during long<br />

years we had negotiations with the UK on<br />

this issue. In recent years Britain said that<br />

they have no doubts over the sovereignty<br />

and they reject negotiations, and this is a<br />

violation of international law, because we<br />

do not have to forget that there are decisions<br />

and resolutions from the UN stating<br />

that Argentina and the UK have the obligation<br />

to negotiate. In the last years the UK<br />

has mounted some operations either<br />

through fishing or by giving licenses for oil<br />

exploration which complicate the issue. As<br />

our Foreign Minister recently stated, it<br />

looks like that Britain would not comply<br />

with the UN decisions and resolutions in<br />

order to have a meaningful negotiation.<br />

Argentina is a country of culture, especially<br />

in the movies, and then of course in literature,<br />

Tango etc. Why is Argentina so<br />

successful?<br />

Without being stubborn we take pride<br />

that Argentina has always been identified<br />

as a very creative and innovative society, no<br />

matter in which field of culture, from<br />

painters to writers to film-makers, etc.<br />

Film making has always been recognized<br />

as an important cultural product, which in<br />

the last years has even increased because it<br />

has become an industry which is very successful,<br />

with examples of the Oscar-winning<br />

for films like the “The official story”<br />

and “The Secret of Their Eyes”, films that<br />

also received recognition in a lot of different<br />

festivals. I assume that I do not have<br />

to elaborate about tango and its widespread<br />

fame around the world.<br />

You have been in Vienna for four years.<br />

What is your opinion about Vienna?<br />

Vienna is an incredible city. I lived here<br />

between 1994 and 1997 as “Gesandter”<br />

and came back four years ago as Ambassador.<br />

Vienna offers a kind of cosmopolitism<br />

with culture and history, and the famous<br />

CURRICULUM VITAE<br />

H.E. Eugenio María Curia was born on April 21, 1953. He<br />

studied at the Faculty of Law and Social Sciences and specialized<br />

in International Law. From the late 1970ies to the<br />

late 1990ies he occupied several positions at Argentine<br />

Embassies. He was Head of International Affairs of the Ministry<br />

of Justice between 1997 and 2001 and Chief Legal<br />

Adviser at the Ministry of Foreign Affairs, International Trade<br />

and Worship between 2002 and 2005. He was Professor<br />

of Public International Law at the University of<br />

Buenos Aires and at the Di Tella University. He is married<br />

and has two sons.<br />

Austrian “Gemütlichkeit” which is outstanding<br />

and I love it. In Vienna I have all<br />

the possibilities of enjoying an excellent diversified<br />

life, within the few free moments<br />

that allow my duties as Ambassador to<br />

Austria, Slovenia, Slovakia and Permanent<br />

Representative to the UN, IAEA, UNIDO,<br />

CTBTO etc.<br />

Do you live here with your family?<br />

My wife is also a diplomat, and she stayed<br />

here till recently when she returned to<br />

the Diplomatic Service and is now serving<br />

in our Embassy in Bern. My older son is<br />

studying law in Argentina and my younger<br />

son just finished High School in Vienna.<br />

Where have you been during your<br />

career?<br />

In The Hague, in Moscow during the<br />

Gorbachev time, in Roma (during the soccer<br />

world championship of 1990), in Chile,<br />

in Vienna, then in Buenos Aires for several<br />

years and since 2006 in Vienna as Ambassador.<br />

What would you say about your profession:<br />

What is the essence of diplomacy?<br />

This is an important question. In our<br />

present world you get information from all<br />

kinds of sources. The possibilities of IT<br />

and communication are widespread. Still,<br />

diplomats have a special sense of place and<br />

time in order to better defend and promote<br />

the national interest. Furthermore, diplomats<br />

have a long view on how the international<br />

order could be adjust for better<br />

development of our countries and societies,<br />

especially within the multilateral diplomacy.<br />

It’s a challenging profession and<br />

I enjoy it a lot.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 33


„Heute ist Mexiko ein moderner Staat,<br />

der für demokratische Prozesse und<br />

Entscheidungen steht, mit einer guten<br />

Wirtschaftsleistung und internationalen<br />

Beziehungen.“<br />

S.E. ALEJANDRO DÍAZ<br />

34 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


LATEINAMERIKA<br />

MEXIKO<br />

Mexiko – moderner Staat mit Verantwortung<br />

Das Beste für die Bevölkerung<br />

S.E. Alejandro Díaz, Botschafter von Mexiko in Österreich, spricht im <strong>SOCIETY</strong>-Interview<br />

anlässlich 200 Jahre Unabhängigkeit über die Revolution in Mexiko, die gemeinsame<br />

Geschichte mit Österreich und die Probleme in seinem Land.<br />

Mexiko feiert heuer zwei Jubiläen: 200<br />

Jahre Unabhängigkeit und hundert Jahre<br />

Revolution. Welche Bedeutung haben diese<br />

Jahrestage für das mexikanische Volk?<br />

Mexiko hat 1810 seine Unabhängigkeit<br />

erklärt, de facto ist Mexiko seit 1821 unabhängig.<br />

Das 200-Jahr-Jubiläum feiern wir gemeinsam<br />

mit fünf anderen Ländern, die<br />

ebenfalls 1810 ihre Unabhängigkeit erklärten,<br />

nämlich Ecuador, Venezuela, Chile, Kolumbien<br />

und Argentinien. Die Unabhängigkeit<br />

ist natürlich sehr wichtig für eine<br />

Nation, weil sie als souveräner Staat eigenständig<br />

und selbstbestimmt handeln kann.<br />

Auch die Revolution von 1910 ist bedeutsam,<br />

weil sie Mexiko tiefgreifend verändert<br />

hat. Im 19. Jahrhundert gab es in Mexiko<br />

nach vielen Umbrüchen eine langdauernde<br />

Diktatur, die 1910 mit der Revolution beendet<br />

wurde und dem Land eine Landreform,<br />

bessere Infrastruktur, die Modernisierung<br />

des Bildungswesens usw. brachte.<br />

Was hat sich seit der Revolution in Mexiko<br />

verändert?<br />

Jedes Land soll mit friedlichen Mitteln<br />

das Beste für seine Bevölkerung leisten.<br />

Manches Mal – wie bei einer Revolution –<br />

df.ldflkjdfh kdhflkdfh lnk dfh kndh<br />

ist Gewalt aber leider die einzige Möglichkeit.<br />

Heute ist Mexiko ein moderner Staat,<br />

fkndfh nkh dfknldfh kn<br />

der für demokratische Prozesse und Entscheidungen<br />

steht, mit einer guten Wirtschaftsleistung<br />

und internationalen Beziehungen.<br />

Welche Veranstaltungen gibt es anlässlich<br />

der Jubiläen?<br />

Hervorheben möchte ich die Ausstellung<br />

im Kunst Haus Wien über Tina Modotti,<br />

einer Italienerin aus Udine, die<br />

nach der Revolution als Fotografin in Mexiko<br />

tätig war und in den 1920er und<br />

30er Jahren sehr interessante Fotos in<br />

Mexiko gemacht hat. Es wird auch eine<br />

Frida Kahlo-Ausstellung im Bank Austria<br />

Kunstforum ab September geben. Dann<br />

sind auch eine Reihe von Vorträgen, Konzerten<br />

und Empfängen geplant. Der Nationalfeiertag<br />

wird am 14. September<br />

im Wiener Rathaus gefeiert, und im November<br />

veranstalten wir einen Mexikoball<br />

zum Jahrestag der Revolution.<br />

Wie feiern die Menschen in Mexiko den<br />

Nationalfeiertag?<br />

Die Menschen feiern am Hauptplatz jeder<br />

Stadt, in Mexiko-Stadt ist es der Platz<br />

der Verfassung, der Zócalo. Wir erinnern<br />

uns an den Revolutionär Miguel Hidalgo,<br />

der die Leute mit Kirchenglocken zum<br />

Aufstand aufgerufen hat, und so lassen wir<br />

an diesem Tag im ganzen Land die Glocken<br />

läuten, es gibt Feuerwerke und mexikanisches<br />

Essen. Das Wetter ist auch viel besser<br />

als hier in Mitteleuropa, also feiern wir<br />

meistens im Freien.<br />

Zwischen Mexiko und Österreich gibt<br />

geschichtlich lange Beziehungen: Man denke<br />

nur an Maximilian und an 1938…<br />

Wir sollten mit Karl V. anfangen! Er war<br />

„Unser Vorteil ist, dass wir sowohl<br />

mit der EU als auch mit<br />

den USA ein Freihandelsabkommen<br />

haben.“<br />

S.E. ALEJANDRO DÍAZ<br />

unser einziger gemeinsamer Kaiser, in dessen<br />

Reich die Sonne nie unterging – wie es<br />

so schön heißt. Vor seinem Tod hat Karl<br />

das Kaisertum in eine spanische und eine<br />

österreichische Linie geteilt. Was Maximilian<br />

betrifft, so hat er viel mehr für Mexiko<br />

getan, als die Menschen bei uns in Mexiko<br />

denken. Und andererseits wurde er<br />

von den Mexikanern auch nicht so<br />

schlecht behandelt, wie viele hier in Österreich<br />

meinen. Er war ein Idealist und Liberaler,<br />

und er wollte die Lage in Mexiko verbessern.<br />

Sein großes Problem war, dass er<br />

von den Konservativen gerufen wurde, die<br />

eine andere Politik verfolgten. Nach seinem<br />

Tod gab es keine Beziehungen zu<br />

Österreich, bis sie 1901 wieder aufgenommen<br />

wurden.<br />

1938, als die deutschen Truppen in<br />

Österreich einmarschierten, hat Mexiko<br />

einen Protest beim Völkerbund eingelegt.<br />

Das war angesichts der politischen Lage<br />

ein romantischer Protest, aber zumindest<br />

wusste Österreich, dass es nicht allein war.<br />

Mexiko hat außerdem viele Flüchtlinge<br />

aufgenommen, nicht nur Juden, sondern<br />

auch Katholiken und sogar rechtsgerichte-<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 35


LATEINAMERIKA<br />

MEXIKO<br />

„In den 60er und 70er Jahren<br />

war es für einen Mexikaner<br />

ein Abenteuer oder eine Mutprobe,<br />

in die USA einzureisen.“<br />

S.E. ALEJANDRO DÍAZ<br />

te Gegner der nationalsozialistischen Politik.<br />

Einige sind für immer in Mexiko geblieben.<br />

Zum Beispiel der berühmte Historiker<br />

Friedrich Katz, der einer der<br />

profundesten Kenner der mexikanischen<br />

Geschichte ist und später in Chicago gelehrt<br />

hat.<br />

Wie sehen die wirtschaftlichen Beziehungen<br />

zwischen Mexiko und Österreich<br />

aus?<br />

Es gibt etwa neunzig österreichische<br />

Unternehmen in Mexiko. Allerdings gäbe<br />

es noch mehr Raum für österreichische<br />

Unternehmen, wenn man die Zahl der<br />

deutschen Unternehmen heranzieht: Wir<br />

haben 2.000 deutsche Unternehmen in<br />

Mexiko, und im Vergleich 1:10 könnten<br />

demnach 200 österreichischen Unternehmen<br />

in Mexiko sein. Im Außenhandel zwischen<br />

Österreich und Mexiko erzielt Österreich<br />

einen großen Außenhandelsüberschuss.<br />

Wir wollen die wirtschaftliche<br />

Beziehung natürlich verstärken und Österreich<br />

davon überzeugen, in Mexiko zu investieren.<br />

Unser Vorteil ist, dass wir sowohl<br />

mit der EU als auch mit den USA ein Freihandelsabkommen<br />

haben. So gibt es die<br />

Möglichkeit, teilgefertigte Produkte über<br />

Mexiko in die USA einzuführen, um weniger<br />

Zoll zu zahlen. Auch wenn die Krise alles<br />

lahmgelegt, heuer wird es besser werden,<br />

wir können nicht immer in der Krise<br />

leben.<br />

Österreich und Mexiko sind derzeit beide<br />

im UN-Sicherheitsrat vertreten. Gibt es eine<br />

Zusammenarbeit und in welcher Art?<br />

Unser Botschafter bei der UNO in New<br />

York war früher Botschafter in Wien. Es gab<br />

ein Treffen zwischen ihm und dem österreichischen<br />

UNO-Botschafter hier in Wien,<br />

um gemeinsame Themen zu besprechen,<br />

darunter fallen der Schutz von Kindern<br />

und der Zivilbevölkerung in bewaffneten<br />

Konflikten, die Wahrung der Menschenrechte,<br />

Partizipation von Frauen beim<br />

Wiederaufbau nach Konflikten, Kontrolle<br />

des illegalen Waffenhandels, und die Westsahara-Friedensmission.<br />

Beide Länder sind<br />

für den Frieden, für ein Verbot von Atomwaffen.<br />

Die USA haben einen Grenzzaun gebaut,<br />

um Einwanderer aus dem Süden aufzuhalten.<br />

Wie kann das funktionieren?<br />

Die Grenze zwischen den USA und Mexiko<br />

ist über 3.000 Kilometer lang, davon verläuft<br />

mehr als die Hälfte entlang des Grenzflusses<br />

Rio Grande bzw. Rio Bravo. Es gibt<br />

nur einige Kilometer Zaun in Kalifornien<br />

und in den Grenzstädten. Die gesamte Grenze<br />

einzuzäunen ist unmöglich. Das Terrain<br />

ist schwierig wegen der Berge und Wüsten.<br />

Die USA wollen jedoch einen sog. „Virtual<br />

Fence“ aus Sensoren und Kameras bauen,<br />

um den Grenzübertritt zu überwachen, was<br />

aber sehr viel kostet. Das Problem ist, dass<br />

das Immigrationssystem der USA schwach<br />

ist. Es ist leicht, in die USA einzureisen und<br />

dann illegal dort zu bleiben.<br />

Wie groß ist das Problem der illegalen<br />

Einwanderung aus Mexiko?<br />

Natürlich, die meisten Immigranten<br />

ohne Papiere in den USA kommen aus Mexiko.<br />

In den 60er und 70er Jahren war es<br />

für einen Mexikaner ein Abenteuer oder eine<br />

Mutprobe, in die USA einzureisen;<br />

nachdem die Grenzkontrollen verstärkt<br />

wurden, konnten paradoxerweise viele<br />

nicht mehr nach Mexiko zurückkehren. Es<br />

ist sehr attraktiv, in den USA zu arbeiten.<br />

Der Stundenlohn ist viel höher. Damit die<br />

Migration gestoppt wird, müssen wir mehr<br />

Arbeitsplätze in Mexiko anbieten. Das<br />

Durchschnittsalter in Mexiko beträgt 18<br />

Jahre. Die Leute sind sehr jung. Das Bevöl-<br />

36 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


kerungswachstum hat sich aber verlangsamt<br />

und vielleicht wird sich der Arbeitsmarkt<br />

bald ändern.<br />

Wie beurteilen Sie die Migration? Wie<br />

groß ist der gegenseitige Einfluss?<br />

In den USA lebt eine große „hispanic<br />

community“ mit sechzig Millionen Muttersprachlern.<br />

Es gibt einen Gouverneur mit<br />

mexikanischer Herkunft, sowie einige Senatoren<br />

und mehrere Abgeordnete. Die<br />

Kulturen sind vermischt, es gibt Einflüsse<br />

in beide Richtungen. Die ausgewanderten<br />

Mexikaner wollen die Kultur der USA übernehmen,<br />

aber teilweise wollen sie ihre<br />

Kultur auch bewahren. Ich meine, die Leute<br />

sollten sich an die neue Kultur anpassen,<br />

wenn sie dort leben wollen.<br />

Der Unterschied zwischen Stadt und<br />

Land ist in Mexiko sehr groß. Wie kann<br />

man ihn ausgleichen?<br />

Wir haben das Problem der Landflucht.<br />

Achtzig Prozent der Menschen wohnen in<br />

Städten. Nur dort gibt es genug Arbeit<br />

und Ausbildungsmöglichkeiten. Außerhalb<br />

der Städte gibt es nicht viel. Die Arbeit<br />

auf dem Land ist sehr hart. Viele Teile von<br />

Mexiko sind Wüste oder Halbwüste, wo<br />

nicht einmal Landwirtschaft möglich ist.<br />

In den Teilen, wo Landwirtschaft möglich<br />

ist, leben die Menschen gut. Der Unterschied<br />

zwischen armen und reichen Menschen<br />

ist aber sehr groß. Vierzig Prozent<br />

der Bevölkerung sind arm. Wir müssen<br />

daran arbeiten, sie aus der Armut herauszuholen.<br />

Wie bekämpft der Staat die Armut?<br />

Es gibt zum Beispiel „Oportunidades“,<br />

eine interessante Strategie: Wenn die Mütter<br />

ihre Kinder in die Schule und zum Arzt<br />

bringen, bekommen sie eine Karte, mit der<br />

sie Geld von der Regierung bekommen. D.<br />

h. nur wenn sie sich um die Bildung und<br />

Gesundheit ihrer Kinder kümmern, bekommen<br />

sie eine finanzielle Hilfe.<br />

Im November/Dezember <strong>2010</strong> wird ein<br />

Klimagipfel in Cancún stattfinden. Welche<br />

Klimapolitik verfolgt Mexiko?<br />

Vor zehn, fünfzehn Jahren hatten wir<br />

ein großes Problem mit dem Wetterphänomen<br />

El Nino an der Pazifikküste. Deshalb<br />

sind wir an einer aktiven Klimapolitik<br />

interessiert. Die Verringerung von Treibhausgas-Emissionen<br />

ist dringend notwendig.<br />

Im Rahmen des Emissionsrechtehandels<br />

wäre es beispielsweise möglich, Geld<br />

für die Pflege der mexikanischen Wälder<br />

zu bekommen, die dann mehr CO2 aufnehmen<br />

können. Mexiko setzt sich aber nicht<br />

nur bei den Klimagipfeln ein, sondern verfolgt<br />

verschiedene Ziele und Programme.<br />

Kürzlich fand etwa die Conference of the<br />

Parties (COP) der Convention on Biological<br />

„Die USA wollen einen sog.<br />

‚Virtual Fence‘ aus Sensoren<br />

und Kameras bauen, um den<br />

Grenzübertritt zu überwachen.“<br />

S.E. ALEJANDRO DÍAZ<br />

„Vierzig Prozent der Bevölkerung<br />

sind arm. Wir müssen<br />

daran arbeiten, sie aus der Armut<br />

herauszuholen.“<br />

S.E. ALEJANDRO DÍAZ<br />

CURRICULUM VITAE<br />

S.E. Alejandro Díaz Pérez Duarte ist am 17. Juli 1945 in Mexiko-Stadt<br />

geboren. Er schloss 1967 ein Studium der<br />

Elektromechanik an der Universidad Iberoamericana ab.<br />

Danach machte er ein Diplom an der Technischen Universität<br />

München. Zwischen 1970 und 1980 war er in der Privatwirtschaft<br />

tätig, von 1980 bis 1987 war er Geschäftsführer<br />

für Logistik bei Kimberly Clark in Mexiko. Seit 1964 ist<br />

er Mitglied des Partido Acción Nacional (PAN), wo er verschiedene<br />

Positionen im Exekutivkomitee bekleidete. Er<br />

war für zwei Legislaturperioden Nationalratsabgeordneter<br />

und Mitglied in der Kommission für Außenbeziehungen<br />

des Nationalrates. Von 2003 bis 2007 war er Botschafter<br />

in Griechenland und gleichzeitig für Zypern. Seit drei<br />

Jahren ist S.E. Alejandro Díaz Botschafter in Österreich.<br />

Diversity mit Mexikos Teilnahme in Bonn<br />

statt. In Wien sind Verhandlungen mit<br />

OPEC über Umweltschutzthemen vorgesehen.<br />

D. h. wir wollen das ganze Jahr über<br />

Lösungen finden, nicht nur in Cancún.<br />

Welche Ergebnisse hat der Lateinamerikagipfel<br />

in Madrid gebracht?<br />

Selbst wenn man der Meinung wäre,<br />

dass die Ergebnisse des EU-LAK Gipfels<br />

substanzlos oder die gleichen wie in den<br />

vorangegangenen Treffen seien, gab es aus<br />

diesem Anlass folgende konkrete Fortschritte:<br />

Die Erweiterung der Kenntnis des<br />

EU-LAK durch konkrete Schritte; die Sicherung<br />

der ökologischen Nachhaltigkeit,<br />

unter Berücksichtigung sowohl der gemeinsamen<br />

als auch differenzierten Verantwortung;<br />

Förderung der Entwicklung<br />

von Projekten in den Bereichen erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizienz; Bereitstellen<br />

der finanziellen Ressourcen zur<br />

Verbesserung und Weiterentwicklung der<br />

Infrastruktur und der nachhaltigen Netzwerke,<br />

um die regionale Integration und<br />

den sozialen Zusammenhalt zu fördern;<br />

die positiven Synergien zwischen Migration<br />

und Entwicklung in Angriff zu nehmen.<br />

Mexiko ist medial wegen der Kriminalität<br />

oft in den Schlagzeilen. Wie ist die Situation<br />

in Mexiko?<br />

Es gibt natürlich Kriminalität in Mexiko,<br />

aber sie wird in den Medien übertrieben dargestellt.<br />

Die meisten Konflikte betreffen verschiedene<br />

Mafiagruppen, die sich gegenseitig<br />

bekämpfen. Das ist kein Problem für<br />

Außenstehende, da nur Kriminelle darin<br />

involviert sind. In Mexiko gibt es weniger Tote<br />

per 100.000 Einwohner als in New Orleans<br />

oder Chicago. Die Medien machen aber aus<br />

jedem Toten eine große Sache. Die Pressefreiheit<br />

ist natürlich wichtig, aber der Sensationsjournalismus<br />

übertreibt das Ganze.<br />

Selbstverständlich müssen wir die Kriminalität<br />

und den Drogenhandel bekämpfen,<br />

das ist auch ein zentrales Thema der Regierung.<br />

Wie sehen die Beziehungen zu den anderen<br />

amerikanischen Staaten aus?<br />

Die mexikanische Außenpolitik ist stark<br />

auf die USA ausgerichtet. Die USA sind unser<br />

Nachbar, und wir wickeln achtzig Prozent<br />

unseres Handels mit den USA ab. Mit<br />

Brasilien versuchen wir ein Freihandelsabkommen<br />

abzuschließen, was sich aber<br />

schwierig gestaltet. Mit 44 Ländern gibt es<br />

bereits Freihandelsabkommen, und in Lateinamerika<br />

bereits mit Chile, Kolumbien,<br />

Peru und den zentralamerikanischen Ländern.<br />

Grundsätzlich setzt sich Mexiko für<br />

die Stärkung der multilateralen Beziehungen<br />

ein, weil so die besten Lösungen für<br />

die Probleme der Welt gefunden werden.<br />

Wir sind in Wien, Genf und New York bei<br />

der UNO sehr tätig.<br />

Wie gefällt Ihnen Wien?<br />

Wien ist wunderschön, das Angebot an<br />

Musik und Kultur ist erstklassig, die Leute<br />

sind gemütlich, nur das Wetter ist nicht so<br />

angenehm oder die ständigen Temperaturwechsel.<br />

Hier weiß man nie, wie das<br />

Wetter wird.<br />

Ihre Vorgängerin in Wien ist Außenministerin<br />

geworden.<br />

Wien ist irgendwie ein besonderer<br />

Platz. Nicht nur meine Vorgängerin hat<br />

Karriere gemacht, sondern auch der ehemalige<br />

Botschafter Südkoreas in Wien,<br />

Ban Ki-Moon, ist – wie wir alle wissen –<br />

jetzt Generalsekretär der Vereinten Nationen.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 37


LATEINAMERIKA<br />

DIPLOMATIE<br />

Österreich in Lateinamerika<br />

El Bicentenario<br />

Österreichs Botschafter in den 200-Jahr-Jubiliäumsländern berichten über den aktuellen<br />

Stand der gegenseitigen Beziehungen.<br />

Die Beziehungen zwischen den lateinamerikanischen<br />

Staaten und Österreich<br />

sind erfreulicherweise konfliktfrei,<br />

mit manchen Ländern – etwa Mexiko<br />

– gibt es sogar länger zurückliegende geschichtliche<br />

Gemeinsamkeiten. Anlässlich<br />

des 200-Jahr-Jubiläums, dem Schwerpunktthema<br />

dieser <strong>SOCIETY</strong>-Ausgabe, berichten<br />

die österreichischen Botschafter in Argentinien,<br />

Chile, Kolumbien und Mexiko in<br />

Kurzinterviews über wichtige Aspekte der<br />

zwischenstaatlichen Beziehungen.<br />

***<br />

DR. ROBERT ZISCHG<br />

Botschafter in Buenos Aires<br />

Besuch von BM Spindelegger<br />

„Stärkeres Engagement“<br />

„Die argentinische Wirtschaft<br />

verzeichnete eine spektakuläre<br />

Entwicklung.“<br />

DR. ROBERT ZISCHG<br />

Wie gestalten sich die Feierlichkeiten des<br />

Bicentenario in Argentinien?<br />

Das 200-Jahr-Jubiläum wurde im ganzen<br />

Land mit zahlreichen Events sehr ausgiebig<br />

gefeiert. Den absoluten Höhepunkt<br />

bildeten am 25. Mai, dem Tag der Absetzung<br />

des spanischen Vizekönigs Cisneros<br />

und Einsetzung einer Regierungsjunta im<br />

Jahr 1810, eine spektakuläre Licht- und<br />

Ton-Show sowie ein grandioses Defilee mit<br />

Hunderten von Darstellern in Buenos Aires<br />

von der Casa Rosada bis zur Avenida 9 de<br />

Julio, die von Hunderttausenden begeisterten<br />

Zuschauern gesäumt war. Dabei<br />

wurden wichtige Ereignisse aus der Geschichte<br />

des Landes künstlerisch aufbereitet<br />

und schwungvoll in Erinnerung gerufen.<br />

Welche Themen wurden beim bilateralen<br />

Besuch BM Spindeleggers in Buenos Aires<br />

besprochen?<br />

BM Spindelegger konnte während seines<br />

zweitägigen offiziellen Besuchs in Buenos<br />

Aires mit vielen Spitzenpolitikern zusammentreffen.<br />

Damit konnte er sich bei<br />

seinem ersten Besuch in Argentinien ein<br />

persönliches Bild von den innen- und<br />

außenpolitischen Schwerpunkten Argentiniens<br />

machen. Bilateral ist das Verhältnis<br />

zwischen Österreich und Argentinien erfreulicherweise<br />

konfliktfrei. Im multilateralen<br />

Bereich gibt es zahlreiche Übereinstimmungen,<br />

so etwa im Menschenrechtsbereich.<br />

Sehr interessiert zeigte sich<br />

Außenminister Taiana an der von Österreich<br />

initiierten Errichtung einer Internationalen<br />

Antikorruptions-Akademie in Laxenburg<br />

im Herbst <strong>2010</strong>. Im<br />

Wirtschaftssektor sieht BM Spindelegger<br />

einiges an Potential für ein stärkeres Engagement<br />

österreichischer Firmen in Argentinien.<br />

Er sprach sich für einen raschen Abschluss<br />

der vor kurzem begonnenen Verhandlungen<br />

über ein neues Doppelbesteuerungsabkommen<br />

aus.<br />

Wie geht Argentinien mit der aktuellen<br />

Krise um – sind die Auswirkungen des wirtschaftlichen<br />

Kollapses 2002 schon verarbeitet?<br />

Die ab 2002 steigenden Rohstoffpreise<br />

und der von der Zentralbank gestützte<br />

günstige Wechselkurs des argentinischen<br />

„Die Chilenen haben den Ehrgeiz,<br />

persönlich, aber auch<br />

als Staat, zu reüssieren.“<br />

DR. WOLFGANG ANGERHOLZER<br />

FOTOS: WALTER KRUMBACH (1), BMEIA<br />

38 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Pesos ermöglichten einen ausgeprägten<br />

Exportboom, der die Wirtschaft sehr rasch<br />

wieder auf die Beine brachte. Ende 2005<br />

war das seit 1998 verlorene Terrain bereits<br />

wieder aufgeholt. In den Jahren 2003<br />

bis 2008 verzeichnete die argentinische<br />

Wirtschaft eine spektakuläre Entwicklung<br />

und ist in diesem Zeitraum real durchschnittlich<br />

um 8,5% gewachsen. Nach einer<br />

Steigerung von 6,8 % im Jahr 2008<br />

brach die Wirtschaft deutlich ein; dabei<br />

spielten neben internen Faktoren auch die<br />

weltwirtschaftsbedingt beträchtlich gefallenen<br />

Preise für die Hauptexportgüter eine<br />

wichtige Rolle. Das Wachstum lag im Jahr<br />

2009 nach offiziellen Angaben bei +0,9%,<br />

gemäß privaten Analysten bei -3 bis -4 %.<br />

Die Talsohle scheint heuer jedoch schon<br />

überwunden zu sein; für das Gesamtjahr<br />

<strong>2010</strong> werden bereits wieder bis zu 6 %<br />

Wachstum prognostiziert.<br />

***<br />

DR. WOLFGANG ANGERHOLZER<br />

Botschafter in Santiago de Chile<br />

Große Zukunft<br />

„Ehrgeiz und Zuversicht sind<br />

beeindruckend“<br />

Wie haben Sie das Erdbeben im Februar<br />

erlebt? In welcher Weise konnte Österreich<br />

helfen?<br />

Das Erdbeben und die nachfolgende<br />

Springflut haben mit einem Schock in Erinnerung<br />

gerufen, wie mächtig und unbändig<br />

die Kräfte der Natur zuschlagen können.<br />

Unsere Aufmerksamkeit galt den<br />

Österreichern, die in der betroffenen Region<br />

leben, sowie den Reisenden, die unfreiwillig<br />

etwas länger in Chile verbleiben<br />

mussten. Glücklicherweise hat sich diese Situation<br />

binnen weniger Tage lösen lassen.<br />

„Österreich ist das einzige<br />

Land, das einen Akzent auf<br />

moderne Kunst gesetzt hat.“<br />

DR. ANDREAS LIEBMANN<br />

Die Bundesregierung sandte Großraumzelte<br />

und Notstromaggregate, Rotes Kreuz<br />

und Caritas richteten Spendenkonten ein<br />

und brachten umfangreiche Hilfsgüter<br />

nach Chile.<br />

Wie sehen die wirtschaftlichen Beziehungen<br />

zwischen Österreich und Chile aus?<br />

Von 2003 bis 2008 haben sich die Importe<br />

aus Chile vervierfacht, die österreichischen<br />

Exporte mehr als verdoppelt. Der leider<br />

sehr massive Einbruch im Jahr 2009 im<br />

Gefolge der internationalen Finanzkrise<br />

sollte uns nicht entmutigen. Ich bin überzeugt,<br />

dass binnen kurzer Zeit Chile für<br />

uns wieder der zweitwichtigste Markt –<br />

nach Brasilien – in Südamerika sein wird.<br />

Die chilenischen und die österreichischen<br />

Exportinteressen sind komplementär: Chile<br />

exportiert Bodenschätze und Grundstoffe,<br />

Österreich Maschinen, Halbfertigwaren<br />

und hochwertige Konsumgüter; nur beim<br />

Wein treten wir als Konkurrenten auf…<br />

Welche Erfahrungen haben Sie in Chile gesammelt?<br />

Wie sehen Sie die Zukunft des<br />

Landes?<br />

Nach mehr als drei Jahren in Santiago ist<br />

mir sehr vieles in Chile vertraut geworden,<br />

und ich bin dankbar für die vielen Freundschaften,<br />

die ich hier schließen konnte.<br />

Wenn mir etwas abgeht, dann eine bessere<br />

Kenntnis der Regionen: Santiago als politisches,<br />

wirtschaftliches und kulturelles Zentrum<br />

nimmt einen ganz in Beschlag. Chile<br />

hat großartige Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Entwicklung als Staat und Gesellschaft.<br />

Was mich am meisten beeindruckt,<br />

ist die Zuversicht jedes einzelnen Chilenen,<br />

einer besseren Zukunft entgegenzugehen,<br />

sowie der Ehrgeiz, persönlich, aber<br />

auch als Staat zu reüssieren.<br />

Was können Sie über den universitären<br />

Austausch berichten?<br />

„Mexiko hat eine spezielle Rolle<br />

in der Geschichte Österreichs.“<br />

DR. ALFRED LÄNGLE<br />

Der akademische Austausch der letzten<br />

Jahre ist eine richtige Erfolgsgeschichte.<br />

Zwanzig Universitätspartnerschaften bewirken,<br />

dass ein kontinuierlicher studentischer<br />

Austausch stattfindet. Eine besondere<br />

Stellung nimmt die Architektur ein,<br />

der in den letzten Jahren zahlreiche Ausstellungen<br />

gewidmet waren. Lateinamerika<br />

war und ist ein Zielgebiet für österreichische<br />

Architektur. Eine besondere<br />

Stellung nimmt hier Karl Heinrich Brunner<br />

ein, der Vater der Urbanistik in Lateinamerika,<br />

der vor siebzig Jahren den ersten<br />

Raumordnungsplan für Santiago entwarf.<br />

***<br />

DR. ANDREAS LIEBMANN<br />

Botschafter in Bogotá<br />

Erwin Wurm Ausstellung<br />

Der Blick von Außen<br />

Welche Bedeutung hat das Bicentenario<br />

in Kolumbien?<br />

Jubiläen sind immer eine Gelegenheit<br />

zurückzublicken, so hat Kolumbien die<br />

Feier seines Bicentenarios ganz unter den<br />

Titel „Memoria“ gestellt. Gleichzeitig bieten<br />

Jubiläen die Möglichkeit, Blicke in die Zukunft<br />

zu werfen und auch Blicke von außen<br />

zu gestatten. Österreich hat sich dafür<br />

entschieden, anlässlich dieses wichtigen<br />

Jubiläums einen Akzent auf die zeitgenössische<br />

Kunst zu setzen.<br />

Welchen Beitrag liefert Österreich bei den<br />

Feierlichkeiten?<br />

Österreich feiert das Bicentenario in Kolumbien<br />

mit einer großen Erwin Wurm<br />

Ausstellung mit dem Titel „Memory in an<br />

Age of Globalization – Perspektiven des<br />

Blicks von außen“. Erwin Wurm ist einer<br />

der wichtigsten Gegenwartskünstler Österreichs.<br />

Außenminister Michael Spindelegger<br />

erklärt dies folgendermaßen: „In unserer<br />

Zeit, bestimmt von Globalisierung und<br />

Konsum, die unsere Freiheit einengen und<br />

Abhängigkeiten entstehen lassen, überwindet<br />

Erwin Wurm in seinem Schaffen traditionelle<br />

Formen der Skulptur. Er gewinnt<br />

dadurch auf seine Art neuerlich Freiheit.<br />

Zugleich erinnert er damit auch an den<br />

Freiheitskampf eines Simón Bolívar oder an<br />

die Entdeckungsreisen eines Christoph Kolumbus,<br />

die jeder auf seine Art Zwänge ihrer<br />

Zeit abgeschüttelt haben. So sind auch<br />

wir alle gefordert, Freiheit immer wieder<br />

neu zu entdecken und zu erringen, ist sie<br />

doch untrennbar mit der Würde des Menschen<br />

verbunden. Die Besucher der Ausstellung<br />

haben dabei Gelegenheit, sich durch<br />

die Welt des Künstlers Erwin Wurm inspirieren<br />

zu lassen und aus dieser Erfahrung<br />

zu schöpfen.“<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 39


LATEINAMERIKA<br />

DIPLOMATIE<br />

Erwin-Wurm-Ausstellung in Bogotá zum<br />

Thema „Memory in an Age of Globalization“<br />

Ist diese Ausstellung ein Erfolg?<br />

Mit dem Ausstellungsbeitrag von Erwin<br />

Wurm ist Österreich das einzige Land in<br />

Kolumbien, das einen Akzent auf die moderne<br />

Kunst gesetzt hat. Größen in der kolumbianischen<br />

Kunstszene, aber auch die<br />

Präsidentin des kolumbianischen Bicentenarios,<br />

die First Lady Lina Moreno-Uribe<br />

zeigten sich von dieser Initiative begeistert.<br />

Die von der Kuratorin Sàrolta Schredl<br />

umsichtig zusammengestellte Ausstellung<br />

lockte bei ihrer Eröffnung am 8. Juni mehr<br />

als 300 Besucher in das Museum für Moderne<br />

Kunst in Bogotá. Nicht nur Kunststudenten<br />

folgten den „Instruction Drawings“<br />

von Erwin Wurm und verwandelten sich<br />

selbst in „One Minute Sculptures“.<br />

***<br />

DR. ALFRED LÄNGLE<br />

Botschafter in Mexiko-Stadt<br />

Gemeinsame Geschichte<br />

Vielfältige Beziehungen<br />

Was hat der Staatsbesuch von Bundespräsident<br />

Fischer im Jahr 2005 in Mexiko<br />

bewirkt?<br />

Es kam zu einer Intensivierung des Besuchsaustausches.<br />

Bei der Amtseinführung<br />

von Präsident Calderón 2006 war Staatssekretär<br />

Winkler zugegen. Ferner sind die<br />

Treffen von Außenministerin Cantellano<br />

mit BM Spindelegger in Prag und New<br />

York im Jahre 2009 hervorzuheben. Unter<br />

der Regierung Calderón findet ein stärkeres<br />

multilaterales Engagement Mexikos<br />

statt, insbesondere im Sicherheitsrat. Dadurch<br />

entstand eine gute und enge Zusammenarbeit<br />

bei gemeinsamen Themenschwerpunkten<br />

wie Menschenrechten,<br />

Schutz von Zivilisten und Rechtsstaatlichkeit.<br />

Die kulturellen Beziehungen gestalten<br />

sich vielfältig. Mexiko ist das einzige<br />

Land Lateinamerikas, in dem ein österreichisches<br />

Kulturforum besteht.<br />

Welche Bedeutung hat der Wirtschaftsstandort<br />

Mexiko für Österreich?<br />

Im Rahmen des EU-Mexiko-Abkommens<br />

intensivierten sich auch die bilateralen Beziehungen<br />

zwischen Österreich und Mexiko.<br />

Österreich ist in Mexiko mit einer<br />

Außenhandelsstelle und annähernd 60<br />

Unternehmen vertreten, von denen die<br />

Hälfte mit einer eigenen Produktion vor Ort<br />

ist. Mexiko ist für Österreich, nach Brasilien,<br />

der bedeutendste Handelspartner in Lateinamerika.<br />

2009 wies Österreich Einfuhren in<br />

der Höhe von 148 Mio. Euro und Ausfuhren<br />

in der Höhe von 277 Mio. Euro aus. Hierbei<br />

kam es zu einer spürbaren Erholung nach<br />

der Finanzkrise. Mexiko ist sich seiner wirtschaftlichen<br />

Dependenz von den USA sehr<br />

wohl bewusst und möchte diese durch strategische<br />

Allianzen zu anderen Regionen<br />

abschwächen. Die Regierung Calderón vertiefte<br />

deshalb die politischen und wirtschaftlichen<br />

Beziehungen zur EU.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie in Mexiko<br />

gemacht?<br />

Mexiko ist ein Land mit einer alten und<br />

reichen Kultur. Insbesondere die präkoloniale,<br />

koloniale und moderne Architektur beeindrucken<br />

mich sehr. Die landschaftliche<br />

Vielgestaltigkeit Mexikos ist<br />

einzigartig. Darüber hinaus möchte ich<br />

die großzügige Gastfreundschaft der Mexikaner,<br />

die ausgezeichnete und reichhaltige<br />

mexikanische Küche hervorheben.<br />

Wie groß sind die Gemeinsamkeiten zwischen<br />

Mexiko und Österreich?<br />

Mexiko hat trotz seiner geographischen<br />

Distanz eine spezielle Rolle in der Geschichte<br />

Österreichs. Kaiser Franz Joseph<br />

beschloss die internationale Präsenz Österreichs<br />

zu stärken und das konsularische<br />

Netzwerk weltweit auszubauen. Daraufhin<br />

wurde 1850 in Mexiko erstmals eine diplomatische<br />

Mission eröffnet. Kaiser Maximilian<br />

wurde bei seiner Mission im Jahre<br />

1864 von einigen tausenden Österreichern<br />

begleitet, die sich auch nach seinem Tod in<br />

die mexikanische Gesellschaft integrierten.<br />

Unvergessen bleibt, dass Mexiko als<br />

einziges Land der Welt einen offiziellen<br />

Protest gegen den „Anschluss“ Österreichs<br />

im März 1938 vor dem Völkerbund eingelegt<br />

hat und im 2. Weltkrieg ca. 1.500<br />

österreichische Flüchtlinge aufgenommen<br />

hat.<br />

40 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


LATEINAMERIKA<br />

WIRTSCHAFT<br />

Große Zukunft mit langer Geschichte<br />

Wirtschaftswunder<br />

Lateinamerika<br />

Im <strong>SOCIETY</strong> Interview spricht Dr. Andreas Schmid, Regionalmanager<br />

für Nord- und Lateinamerika der WKO, über<br />

die Besonderheiten Lateinamerikas und die Wirtschaftschancen<br />

Österreichs. Interview von Natascha Grimm<br />

Seit wann beschäftigen Sie sich beruflich<br />

mit der Region Lateinamerika?<br />

In der Wirtschaftskammer bin ich seit<br />

22 Jahren in der Außenwirtschaft tätig<br />

und habe gleich zu Beginn meiner Karriere<br />

drei Jahre in Brasilien verbracht. Zuletzt<br />

war ich Handelsdelegierter in Venezuela<br />

mit der Zuständigkeit für Venezuela, Kolumbien<br />

und die Karibik. Weiters habe ich<br />

zehn Jahre in Lateinamerika gelebt und<br />

bin seit drei Jahren aus dem Inland für die<br />

Koordination der Region Amerika, sowohl<br />

Nord- als auch Südamerika zuständig.<br />

Wie gut funktionieren Handelsbeziehungen<br />

mit einem so großen Gebiet?<br />

Es gibt in dieser Region hoch entwickelte<br />

Industrieländer wie die USA und Kanada,<br />

Schwellenländer wie Brasilien, Mexiko<br />

und Chile, aber auch Entwicklungsländer<br />

wie Bolivien, Venezuela, Ecuador, Kolumbien.<br />

Lateinamerika ist eine sehr inhomogene<br />

Region, sodass jedes Land eine eigene<br />

Strategie benötigt. Wenn man auf dem lateinamerikanischen<br />

Markt tätig sein<br />

df.ldflkjdfh kdhflkdfh lnk dfh kndh<br />

möchte, ist es ganz wichtig, sich als Firma<br />

fkndfh nkh dfknldfh kn<br />

auf den Markt einzustellen und eine interkulturelle<br />

Kompetenz aufzubauen. Wir<br />

möchten den Firmen dahingehend durch<br />

eine Kooperation mit dem Lateinamerikainstitut<br />

weiterhelfen. Es werden Workshops<br />

zum Thema „Interkulturelles Management<br />

Lateinamerika“ abgehalten, um<br />

Mitarbeiter und Manager von österreichischen<br />

Firmen, die nach Lateinamerika gehen<br />

oder diesen Markt von hier aus bearbeiten,<br />

auf dieses Thema vorzubereiten<br />

und die nötigen Softskills für ein erfolgreiches<br />

Lateinamerikageschäft zu vermitteln.<br />

Welche Besonderheiten gibt es bei Geschäftsbeziehungen<br />

mit Lateinamerika?<br />

Für gute Geschäftsbeziehungen ist es<br />

wichtig mit dem Gegenüber eine Beziehung<br />

aufbauen. In Lateinamerika wird<br />

man zuerst Freund und erst danach Geschäftspartner.<br />

Das Pflegen der Beziehungsebene<br />

ist ein wichtiger Teil der lateinamerikanischen<br />

Mentalität. Anders<br />

als in Europa ist es in Lateinamerika ein<br />

Muss das Geschäftliche mit dem Privaten<br />

zu vermischen. Die Gründe dafür sind<br />

unter anderem, dass die Rahmenbedingungen<br />

und die Rechtssicherheit in Lateinamerika<br />

nicht so gegeben sind wie in<br />

Europa. Daher ist es im Vorfeld sehr bedeutsam<br />

zu wissen, mit wem man eine<br />

Geschäftsbeziehung eingeht.<br />

„In Lateinamerika ist es ein<br />

Muss, das Geschäftliche mit<br />

dem Privaten zu vermischen.“<br />

DR. ANDREAS SCHMID<br />

Welche Bedeutung hat der lateinamerikanische<br />

Markt für Österreich?<br />

Insgesamt machen die lateinamerikanischen<br />

Märkte nur 1,5 Prozent des österreichischen<br />

Exports aus. Man muss dabei jedoch<br />

bedenken, dass Österreich mehr als drei<br />

CURRICULUM VITAE<br />

Dr. Andreas Schmid wurde am<br />

23. März 1961 geboren. Nach einem<br />

Studium der Rechtswissenschaften<br />

und der Ausbildung<br />

zum diplomierten Übersetzer für<br />

Englisch, Französisch und Spanisch<br />

an der Universität Innsbruck<br />

folgte der Eintritt in die<br />

Wirtschaftskammer Österreich. Seine akademische Ausbildung<br />

vervollständigte er mit einem Executive MBA der<br />

California State University Hayward. Dr. Schmid war als<br />

stellvertretender Handelsdelegierter in Brasilien, USA und<br />

Deutschland tätig, ehe er zum Handelsdelegierten für Venezuela,<br />

Kolumbien und die Karibik mit Sitz in Caracas berufen<br />

wurde. Seit 2007 bekleidet er das Amt des Regionalmangers<br />

für Nord- und Lateinamerika der WKO.<br />

Viertel aller Exporte im europäischen Raum<br />

tätigt und somit diese eineinhalb Prozent anders<br />

zu bewerten sind. Weltweit ist der österreichische<br />

Außenhandel 2009 um zwanzig<br />

Prozent eingebrochen, die Zahlen auf Lateinamerika<br />

bezogen sehen jedoch weitaus besser<br />

aus. Während der Wirtschaftskrise hat<br />

sich die Region allgemein ganz gut gehalten.<br />

Es war eines der Gebiete mit den geringsten<br />

wirtschaftlichen Einbrüchen und mit den<br />

zweitbesten Resultaten in dieser Zeit.<br />

Wie sieht die wirtschaftliche Zukunft<br />

Lateinamerikas aus?<br />

Heuer wird ein Wachstum von 4,8 Prozent<br />

für die gesamte Region prognostiziert.<br />

Das ist weit über dem, was Europa erwarten<br />

kann. Das ist wieder ein Indiz<br />

dafür, wie dynamisch diese Region ist. Momentan<br />

entdeckt praktisch die ganze Welt<br />

die Bedeutung Lateinamerikas, darum<br />

lohnt es sich auf jeden Fall, hier Fuß zu fassen<br />

und diesen Markt zu bedienen.<br />

Welche Branchen haben in Lateinamerika<br />

eine viel versprechende Zukunft?<br />

Die wachsenden Sektoren sind sicherlich<br />

Umwelttechnik, alternative Energietechniken<br />

und der gesamte Infrastrukturbereich.<br />

Die Chancen für Österreichs Wirtschaft<br />

sind breit gefächert, da wir in sehr vielen Nischenbereichen<br />

Marktführer sind und der<br />

Bedarf in Lateinamerika in diesen Bereichen<br />

besonders besteht. Man muss als<br />

Unternehmen jedoch über ausreichend humane<br />

und finanzielle Ressourcen verfügen,<br />

um auf diesem Markt zu bestehen. Allgemein<br />

gesagt bedarf es eines hohen Grads an<br />

Ausdauer. Im Endeffekt lohnt es sich jedoch<br />

mit dieser Region in Handelsbeziehungen<br />

zu treten, da dort noch Margen möglich<br />

sind, die woanders nicht vorstellbar wären.<br />

Wie viele österreichische Firmen sind in<br />

Lateinamerika vertreten?<br />

Es gibt etwa 300 Niederlassungen, wobei<br />

über die Hälfte in Brasilien zu finden ist. In<br />

ständigen Geschäftsbeziehungen mit Lateinamerika<br />

befinden sich ungefähr 2.000<br />

österreichische Firmen. Die Branchen sind<br />

sehr verschieden. Es geht vom Anlagenbau<br />

bis hin zu Energydrinks. Die österreichische<br />

Wirtschaftslandschaft ist sehr bunt<br />

und verfügt über sehr gute Nieschenplayer,<br />

die auch weltweit Markführer in ihren<br />

Branchen sind. Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit in Lateinamerika<br />

ist jedoch, dass das Produkt für den<br />

Markt stimmt, der Markteintritt gut geplant<br />

ist und auch eine permanente Präsenz<br />

vor Ort gegeben ist. Dafür sind auch<br />

unsere Außenhandelsstellen eingerichtet,<br />

die eine Art Infrastruktur für die Unternehmen<br />

darstellen, um diese bei ihren Geschäftsbeziehungen<br />

zu unterstützen.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 41


LATEINAMERIKA<br />

BOTSCHAFTER<br />

Latin American Ambassadors in Vienna<br />

Integration of a Continent<br />

The Bicentenario is a very important occasion for the Latin American countries to reflect<br />

past, present and future of a whole continent. <strong>SOCIETY</strong> asked the Ambassadors of these<br />

countries for their point of view.<br />

What have the Ambassadors accredited<br />

in Vienna of the countries celebrating<br />

the “Bicentenario” to say about<br />

the importance of this jubilee? Where<br />

is Latin America going? What has been<br />

achieved and what are the upcoming challenges?<br />

The Bicentenario gives reason to reflect<br />

the past and the future of a whole continent<br />

which is still struggling for the right<br />

model of integration and co-operation.<br />

***<br />

H.E. DR. DIEGO STACEY<br />

Ambassador of Ecuador<br />

Co-operation and understanding<br />

A Time for Reflection<br />

What is the importance of the Bicentenario<br />

for the people of Ecuador and for you<br />

personally?<br />

The Bicentennial is a celebration honoring<br />

the heroes and people that struggled<br />

for independence and gave us freedom,<br />

unity and self-determination. At the same<br />

time, it is the opportunity to remember<br />

the processes which determined the political,<br />

social and economic transformations<br />

of our countries during that period.<br />

„The Bicentennial is a celebration<br />

honoring the heroes and<br />

people that struggled for independence.“<br />

H.E. DR. DIEGO STACEY<br />

Personally; the Bicentennial is a time<br />

for reflection about the gains and shortcomings<br />

after 200 hundred years of independence,<br />

focused specially on human and<br />

„We hope to strengthen cooperation<br />

with other countries<br />

to finally defeat organized<br />

crime and terrorism.“<br />

H.E. JOSÉ SERRANO CADENA<br />

42 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


cultural achievements, not to repeat the<br />

mistakes of the past.<br />

How would you see the current development<br />

of Ecuador (economically and politically)?<br />

We are witnessing what can be defined<br />

as a change of times, where finally social<br />

and education expenditures are a priority.<br />

At the same time, inclusiveness, equity, justice,<br />

and better wealth distribution mainly<br />

among the poorest of the Country, is becoming<br />

a reality.<br />

How would you assess the future of Latin<br />

America as a unity?<br />

The current dynamic of regional and<br />

sub regional integration, based on a pragmatic<br />

political will, is strengthening the<br />

existing mechanism and opening new spaces<br />

for the construction of cooperation<br />

and understanding in Latin-America. Certainly<br />

a growing common development<br />

and security agenda are key elements to<br />

trigger the welfare of the continent.<br />

***<br />

H.E. JOSÉ SERRANO CADENA<br />

Ambassador of Colombia<br />

Free trade and growth<br />

Seeking Welfare<br />

„This is what anniversaries are<br />

for. To see where we come from<br />

and where we wish to go.“<br />

CHARGÉ D’AFFAIRES FRANCISCO<br />

JAVIER BERGUNO HURTADO<br />

What is the importance of the Bicentenario<br />

for the people of Colombia and for you<br />

personally?<br />

The Bicentenario is a very important<br />

event for all Colombians and, in general, Latin<br />

Americans, because of the celebration<br />

of two centuries of republican life. All this<br />

time we have been seeking the welfare of<br />

our people, as an independent nation, and<br />

we have one of the most stable democracies<br />

in our region.<br />

How would you see the current development<br />

of Colombia? Is further economic<br />

growth possible?<br />

Thanks to the willingness of the Government<br />

of President Uribe and after several<br />

decades of violence, Colombians are<br />

enjoying an era of security that has enabled<br />

us to attract foreign investment. Colombia<br />

is betting on free trade, we hope<br />

that the entry into force of the treaties we<br />

have signed with several countries, particularly<br />

with the United States and the European<br />

Union, enable the access of the Colombian<br />

products to these markets. This<br />

way, we will achieve a sustainable growth<br />

supporting the living conditions of everyone,<br />

especially the most vulnerable sectors<br />

of our society.<br />

What will be done about the problems with<br />

Guerrilla and Crime?<br />

President Uribe’s democratic security<br />

policy has been successful to combat all<br />

forms of crime, particularly to prevent terrorism<br />

and dismantle the armed groups<br />

that have been engaged in trafficking and<br />

production of illicit drugs. This policy will<br />

be maintained. We hope to strengthen cooperation<br />

with other countries to finally defeat<br />

organized crime and terrorism.<br />

How would you assess the future of Latin<br />

America as a unity?<br />

Latin American integration is a priority<br />

of Colombia’s foreign policy, so we strive to<br />

achieve this goal. If the union of Europe<br />

has come this far, and it has been a stunning<br />

achievement despite the differences,<br />

why not us having common interests?<br />

***<br />

CHARGÉ D’AFFAIRES FRANCISCO<br />

JAVIER BERGUNO HURTADO<br />

Embassy of Chile<br />

A Common Destiny<br />

„The world should not simply<br />

be determined by economic<br />

interests and accumulation.“<br />

H.E. ALI DE JESUS UZCATEGUI<br />

DUQUE<br />

Moving in the Right Direction<br />

What is the importance of the Bicentenario<br />

for the people of Chile and for you personally?<br />

The Bicentenary is an important milestone<br />

in our history as an independent nation.<br />

We will be celebrating 200 years,<br />

which have seen both formidable achievements<br />

and also very difficult times. We are<br />

today a modern democracy with an open<br />

economy and where we have tried to build<br />

an inclusive society. The Bicentenary is an<br />

excellent opportunity to reflect upon this;<br />

reviewing not only our successes and our<br />

weaknesses, but also understanding where<br />

we could improve, and what sort of society<br />

we wish to continue building. This is what<br />

anniversaries are for. To see where we come<br />

from and where we wish to go.<br />

There is a very strong sense of belonging<br />

to this nation. My Grandmother used to say<br />

the Andes Mountains cast a spell on people<br />

binding them to the land. This year we were<br />

struck by one of the strongest earthquakes<br />

ever recorded. The reconstruction process<br />

in the wake of the devastation of the<br />

earthquake has shown the capability and<br />

willingness of Chileans to come together in<br />

difficult times and overcome adverse circumstances.<br />

How do people celebrate the Bicentenario?<br />

There are many ways that the Bicentenary<br />

is being celebrated, and this is through<br />

public works, emblematic projects, scholarships,<br />

public and private events such as<br />

concerts and folkloric dances, and much<br />

more. It is a grand event and its celebrations<br />

are many, lasting throughout the year.<br />

The effect has been to create a broader<br />

sense of unity, as well as a moment to reflect.<br />

It is not only being celebrated by Chileans<br />

in Chile, but also abroad. In our past<br />

two events here in Vienna, we celebrated together<br />

with other Latin American countries,<br />

and it was not only our nationals who<br />

came, but many others who were not from<br />

our countries, willing to celebrate with us.<br />

How would you assess the future of Latin<br />

America as a unity?<br />

The 19th Century was characterized by<br />

nation building and yet the concept of a<br />

unified South America was present even<br />

during the process of independence. Integration<br />

processes take time and are of a<br />

complex nature. Nevertheless there is no<br />

doubt that there is a sense of common destiny.<br />

Most of the continent has a common<br />

language, similar values and culture. Today<br />

intraregional commerce and movement of<br />

people is stronger than ever before. At a political<br />

level we have UNASUR which in few<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 43


LATEINAMERIKA<br />

DIPLOMATIE<br />

years has become an indispensable forum<br />

for the discussion of regional affairs. You<br />

will find different models of development<br />

in our continent. Chile has chosen a certain<br />

path and our becoming full member of the<br />

OECD is quite indicative of the model of development<br />

we have chosen. Yet at the same<br />

time we respect the path others have decided<br />

to follow. I believe we are moving in the<br />

right direction.<br />

***<br />

H.E. ALI DE JESUS<br />

UZCATEGUI DUQUE<br />

Ambassador of the Bolivarian<br />

Republic of Venezuela<br />

New Strategies<br />

Justice for an Exhausted World<br />

What is the importance of the Bicentenario<br />

for the people of Venezuela and for you<br />

personally?<br />

The celebration of the Bicentenario, for<br />

Latin America as well as for Venezuela, is a<br />

moment of jubilation in which we remember<br />

the heroic deed of our patriots who matured<br />

the idea of liberty and achieved the<br />

independence of our rising Republics, the<br />

most ancient ones, from the Spanish<br />

Crown; as well as an invaluable opportunity<br />

to emphasize our democratic and republican<br />

vocation, our politic and economic<br />

sovereignty and our ratification as worthy<br />

peoples, builders of our own destiny.<br />

As well, this celebration has a special<br />

connotation for Venezuela. 200 years after<br />

the achievement of our independence, the<br />

democratic government lead by President<br />

Hugo Chávez Frías made huge steps towards<br />

a new model of administration, and<br />

during the last 10 years, the necessary<br />

structural changes have been reached<br />

through the Bolivarian Revolution supporting<br />

the establishment of the “Socialism of<br />

the 21st Century”, without any doubts a hope<br />

not only for the Venezuelan people as<br />

well as for the whole Latin American society,<br />

for its objectives of the full achievement<br />

of liberty, the sustainable process<br />

and the social justice which are so alarmingly<br />

needed in today’s exhausted world. It is<br />

also important to point out that our Bolivarian<br />

Revolution, above all things, is humanistic<br />

and was realized in peace and democracy,<br />

supported by the majority of the<br />

Venezuelan people.<br />

How would you see the current development<br />

of Venezuela? Oil production is the<br />

biggest income for Venezuela, but it depends<br />

on market prices, which is “both a<br />

blessing and a curse”…<br />

With regards to the oil production in Venezuela,<br />

the country’s principal source of<br />

income, like you said, it’s a blessing and a<br />

curse at the same time. The second one in<br />

virtue of the fact that no Venezuelan government<br />

ever anticipated what we now designate<br />

and develop with the “Oil Sowing<br />

Plan”, converting the Venezuelan economy<br />

in an importer of the principal consumer<br />

goods for our population. Without any<br />

doubt, the policies of the Bolivarian Government<br />

give first priority to the “sowing” of<br />

lots of resources obtained from the oil sale<br />

in the fields of technology, agriculture as<br />

well as manufacture to achieve a domestic<br />

production which satisfies not only the national<br />

consumption, but also because of the<br />

surplus would be suitable for exportation.<br />

It is important to add that our governmental<br />

policies during these last 10 years aimed,<br />

as a blessing for the Venezuelan population,<br />

at guaranteeing fair oil prices at<br />

international level, investing the benefits in<br />

programs of priority social attention, created<br />

by President Chávez parallel to the governmental<br />

organisms.<br />

How would you assess the future of Latin<br />

America as a unity?<br />

In Latin America and the Caribbean,<br />

there is a tremendous willingness to cooperate<br />

and a large amount of other elements<br />

that make it possible for us to work towards<br />

the development of an alternative model of<br />

civilization. In fact, some examples of this<br />

model are now consolidating, in countries<br />

that have established fully democratic social<br />

projects, with an ideology geared towards<br />

using natural resources as a source<br />

of regeneration and conservation.<br />

Latin America and the Caribbean are<br />

still at the vanguard with regards to the<br />

idea that the world should not simply be<br />

determined by economic interests and accumulation.<br />

We have to desperately seek<br />

means of combating this exhaustion. Today,<br />

Latin America and the Caribbean represents<br />

to the humankind a territory open<br />

to the alternative, where we are constantly<br />

implementing new strategies so that the social<br />

justice can reign in relative harmony<br />

with the planet. Therefore, the full integration<br />

of Latin America and the Caribbean is<br />

one of the open hopes of the world.<br />

44 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


DER<br />

LEINER<br />

MOMENT:<br />

WENN SIE<br />

SICH VOR<br />

HERZKLOPFEN<br />

SETZEN<br />

MÜSSEN.


LATEINAMERIKA<br />

WIRTSCHAFT<br />

Erfolgreich starten in Mexiko<br />

Gegenseitig profitieren<br />

Christoph Ravenstein, Direktor der RavenGroup, über das Konzept des RavenCluster, das<br />

die Infrastruktur seines in Mexiko ansässigen Unternehmens Neuankömmlingen zur<br />

Verfügung stellt.<br />

Christoph Ravenstein,<br />

Direktor der RavenGroup<br />

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ausländischen<br />

Firmen zu helfen, die sich in<br />

Mexiko niederlassen wollen?<br />

Die Idee ist per Zufall entstanden. Nachdem<br />

wir unsere Elastomerproduktion in<br />

Monterrey aufgebaut hatten, fragte ich einen<br />

befreundeten mittelständischen<br />

Unternehmer, warum er nicht nach Mexiko<br />

kommt, um seine Kunden auch hier in<br />

Nordamerika zu bedienen und um neue<br />

dazuzugewinnen. Ich bot an, dass sein<br />

Unternehmen unsere vorhandene Organisation<br />

und Produktionshalle anteilsmäßig<br />

nutzen könne. Trotz des anfangs geringen<br />

Umsatzes war das neue mexikanische<br />

Unternehmen schon im ersten Jahr profitabel.<br />

Wir konnten im Gegenzug ebenfalls<br />

unsere Kosten damit optimieren. Nachdem<br />

sich durch Mund-zu-Mund-Propaganda<br />

kurzfristig andere mittelständische<br />

Unternehmen diesem Konzept anschlossen,<br />

war die Idee des Clusters geboren.<br />

Welche Argumente sprechen für eine<br />

Investition in Mexiko? Welche Vorteile bietet<br />

Mexiko?<br />

Mexiko ist ein junges Land in vielerlei<br />

Hinsicht. Die Demokratie ist nicht alt, der<br />

Beginn der Industriealisierung und Privatisierung<br />

liegen noch nicht lange zurück<br />

und die Bevölkerung ist im Durchschnitt<br />

nur 26 Jahre alt. Das verleiht dem Land so<br />

etwas wie eine Aufbruchsstimmung mit<br />

vielen wirtschaftlichen Chancen. Mexiko<br />

ist reich an Ressourcen und gehört zu den<br />

industriell fortschrittlichsten Ländern Lateinamerikas.<br />

Größter Motor dabei ist sicherlich<br />

das Nordamerikanische Freihandelsabkommen.<br />

Immer mehr Großunternehmen<br />

verlagern Teile ihrer Produktion<br />

von den USA, Europa und Asien<br />

nach Mexiko. Entsprechend werden qualifizierte<br />

Zulieferanten benötigt, die nicht<br />

nur produzieren, sondern auch langfristigen<br />

Service in Entwicklung und Prozesstechnik<br />

vor Ort bieten. Mexiko bietet eine<br />

gute Plattform, um die Wachstumsmärkte<br />

USA, Mittel- und Südamerika zu bedienen.<br />

Europäische Technik ist vor allen Dingen<br />

in den Feldern Automobil- und Hausgeräteindustrie<br />

gefragt sowie ganz besonders im<br />

Bereich der erneuerbaren Energien.<br />

Welche Firmen sprechen Sie mit Ihrem<br />

Angebot an?<br />

Bei uns kann sich jede Firma melden,<br />

die interessiert ist, nach Mexiko zu gehen.<br />

Ein Austausch mit Unternehmern<br />

ist früher oder später für alle Beteiligten<br />

immer von Vorteil. Wir arbeiten hier<br />

auch mit einem gewissen Idealismus,<br />

um den interessierten Unternehmen einen<br />

Einstieg in Mexiko zu erleichtern.<br />

Unser Clusterkonzept ist besonders für<br />

kleine und mittelständische Unternehmen<br />

interessant.<br />

Was muss man wissen, wenn man in Mexiko<br />

investiert? Wie können Sie interessierten<br />

Firmen helfen?<br />

Um in Mexiko erfolgreich zu sein, muss<br />

man die Geschichte und den Einfluss der<br />

verschiedenen Kulturen kennen, sonst wird<br />

man das Land und die Leute nur bedingt<br />

verstehen und sein Unternehmen dort<br />

nicht erfolgreich führen können. Gewiss<br />

trifft dies nicht nur auf Mexiko zu. Trotzdem<br />

ist es auch heute noch für mich<br />

manchmal überraschend, welche Auswirkungen<br />

die „kleinen“ Mentalitätsunterschiede<br />

auf den Arbeitsalltag haben. Kommunikation<br />

ist wichtig, jedoch muss man<br />

wissen, dass die Art der Verständigung in<br />

Nuancen zu unserer abweicht und damit<br />

auch das Verständnis der übermittelten<br />

Botschaft durchaus nicht immer gleich<br />

sein muss. Nur wenn man dies berücksichtigt,<br />

kann man den Zugang zum mexikanischen<br />

Geschäfts- und Privatleben finden<br />

und die für uns etwas kompliziert erscheinenden<br />

Rahmenbedingungen überwinden.<br />

Das Cluster ist kein Beratungsunternehmen.<br />

Vielmehr bieten wir interessierten<br />

Unternehmen an, einen möglichen<br />

Start in Mexiko mit unserer Erfahrung zu<br />

begleiten. Das Cluster ist keine Firma, die<br />

Geld verdient, sondern ein Konzept, das allen<br />

Mitgliedern Kosten spart.<br />

46 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


RavenCluster co-operation concept<br />

Efficient and Flexible<br />

For small and mid-size companies willing to establish themselves in Mexico, RavenCluster<br />

was set up in Monterrey/Mexico by Christoph Ravenstein in order to find synergies and share<br />

costs in a multinational environment.<br />

Born out of idealism, RavenCluster is a<br />

new cooperation concept for small and<br />

mid-size companies which are planning<br />

to settle in Mexico and are looking for a way<br />

to reduce the risks the high start-up costs imply.<br />

The RavenCluster is an option to avoid<br />

committing the same mistake twice.<br />

The RavenGroup is the corporation that<br />

owns RavenRubber and created RavenCluster.<br />

RavenRubber’s production plant is located<br />

in Monterrey, México, and produces rubber<br />

molded parts for the automotive and the<br />

household appliances industry. From their<br />

experience settling the production plant in<br />

México, the RavenCluster idea was born.<br />

RavenCluster is located in AMB Agua Fría Industrial<br />

Park in Apodaca and hosts among<br />

other companies RavenRubber.<br />

***<br />

Partnership for Synergies<br />

“At the beginning, the costs and investments<br />

for a company are generally very<br />

high”, says Mr. Ravenstein, Director of Raven-<br />

Group,“for that reason we decided to create<br />

this cluster to share administrative costs, customs<br />

expenses, labor costs and costs of<br />

fringe benefits.” Companies at RavenCluster<br />

can use physical space, human resources<br />

and administrative facilities. Thus, the cluster<br />

is a viable alternative to begin such an<br />

ambitious project as the settlement of a production<br />

plant overseas. Members can reduce<br />

initial investment costs and increase the<br />

time the investment is returned.<br />

But why Mexico? This is an easy question<br />

to be answered by Mr. Ravenstein: “With<br />

high economic growth rates and a strategic<br />

location on the Southern border of the U.S.,<br />

as well as sea access to European, South<br />

American and Asian markets, Mexico is the<br />

perfect location to go global.”<br />

So far, five companies have settled at<br />

AMB with the help of RavenCluster, i. e. two<br />

Austrian, two German and one Turkish company.<br />

By the end of <strong>2010</strong> it is planned to<br />

have ten companies installed at the cluster.<br />

***<br />

Sustainable Project<br />

RavenCluster offers three types of relation<br />

between cluster member and host:<br />

service contract, co-operation and jointventure.<br />

This is decided according to how<br />

independent or committed both parties<br />

decide the relation should be. All three relations<br />

are adapted to the needs of new<br />

members and always modified to fit all parties.<br />

Additionally, co-operation or participation<br />

in other projects of the RavenCluster is<br />

open for members. Among additional services<br />

is the settlement of plants and the participation<br />

in the energy project. Physical<br />

space can go from 1 sqm up to 40,000 sqm<br />

because current established production lines<br />

are movable, and with the inclusion of<br />

any new member, modifications and adaptations<br />

are reviewed. The offer goes in the<br />

form of modules ranking from physical space,<br />

to administrative operations, responsibility<br />

over the human resources department,<br />

legal services, etc.<br />

In close partnership with universities<br />

and State youth Institutions, RavenCluster<br />

is developing a program that offers its<br />

members the opportunity to train in their<br />

mother companies young, highly educated<br />

Mexicans, to bring to their daughter company<br />

in Mexico the know-how and quality<br />

standard each company has.<br />

The energy project is based on the fact<br />

that Mexico is full of unused resources. For<br />

this reason, the next buildings of the industrial<br />

park will be built from the very beginning<br />

based on the consideration of intelligent<br />

energy systems that will make the<br />

most out of renewable energies. This shows<br />

Opening of the AMB Agua Fria Industrial<br />

Park near Monterrey<br />

a strong sense of social and environmental<br />

responsibility envisaging geothermal,<br />

photovoltaic and wind projects to save energy<br />

costs by using natural and sustainable<br />

resources. Likewise, RavenCluster is built<br />

on trust and partnership with the overall<br />

aim of a steady development of its partners.<br />

“Our co-operation uses the efficiency of<br />

major enterprises without losing the flexibility<br />

and strength of small companies”,<br />

says Mr. Ravenstein.<br />

CONTACT<br />

RavenCluster<br />

Carretera a Agua Fria # 499 AF2<br />

AMB Agua Fria Industrial Park<br />

Apodaca, Nuevo León, C.P. 66600, MEXICO<br />

Tel. +52-(81)-8215 3500<br />

More information in Austria:<br />

Maria Fernanda Reyes<br />

Tel. +43-(0)7246-7305 50<br />

E-mail: office@ravencluster.com<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 47


LATEINAMERIKA<br />

KOMMENTAR<br />

Europa und Lateinamerika rücken näher zusammen – Der EULAC-Prozess<br />

Eine Geschichte voller Höhen<br />

und Tiefen<br />

Vor vier Jahren herrschte in Wien geradezu eine Lateinamerika-Euphorie. Auch die Ziele der<br />

Staats- und Regierungschefs, die sich im Mai 2006 zum vierten EULAC-Gipfeltreffen der Staaten<br />

der Europäischen Union mit den Staaten Lateinamerikas und der Karibik an der Donau<br />

zusammenfanden, waren ambitioniert. Doch ohne Visionen geht es nicht. Nach den ziemlich<br />

unverbindlichen Erklärungen von Lima 2008 wurden jüngst in Madrid beim 6. EULAC-Gipfel<br />

immerhin etliche konkrete Vereinbarungen unterzeichnet. Von HERMINE SCHREIBERHUBER<br />

Die gemeinsame Geschichte Europas<br />

und Lateinamerikas ist eine Geschichte<br />

voller Höhen und Tiefen. Gerade<br />

jetzt, wo einige dieser Staaten den Beginn<br />

ihres Unabhängigkeitskampfes vor 200 Jahren<br />

gegen die damaligen europäischen<br />

Mächte feiern, rufen uns Historiker und<br />

Medien in Erinnerung, wie alles begann. Es<br />

mag kein Zufall sein, dass derzeit Spanien<br />

die Präsidentschaft in der EU innehat.<br />

Denn damals ging es in Hispano-Amerika<br />

um die Unabhängigkeit der Kolonien von<br />

der spanischen Krone.<br />

Heute ist es Spanien, das sich im EU-Vorsitz<br />

die Annäherung der beiden Regionen,<br />

die geografisch weit voneinander entfernt<br />

sind und ihr wirtschaftliches Potenzial<br />

längst nicht ausgeschöpft haben, auf die<br />

Fahnen geschrieben hat. Diese Bemühungen<br />

fallen in eine Zeit, in der die Staaten Lateinamerikas,<br />

allen voran jene, die von Regierungen<br />

des linken Spektrums geführt<br />

werden, große Anstrengungen unternehmen,<br />

sich aus der politischen und ökonomischen<br />

Umklammerung durch die benachbarten<br />

Vereinigten Staaten zu befreien.<br />

Doch werfen wir anlässlich des Jubiläums,<br />

des „bicentenario“, noch einen<br />

Blick zurück. Die Emanzipation von der<br />

Kolonialmacht Spanien erfolgte im Lichte<br />

der europäischen Aufklärung, der Begehrlichkeiten<br />

Napoleons und der Französischen<br />

Revolution. Ein Gemisch aus Ablehnung<br />

der französischen Machthaber in<br />

Spanien sowie regionalen Unruhen in den<br />

Kolonien mündete in Unabhängigkeitskämpfe<br />

vom Mutterland. Unterstützt von<br />

Großbritannien und den USA, die ihrerseits<br />

politischen Einfluss und Handelsvorteile<br />

im Auge hatten. Diese Zeit der Partikulärinteressen<br />

liegt hinter uns.<br />

In der globalen Welt von heute sind Lateinamerika<br />

und Europa gleichermaßen<br />

an engerer Verflechtung interessiert. Argentinien<br />

und Brasilien sind als Mitglieder<br />

der G-20-Gruppe zu wichtigen Marktakteuren<br />

aufgestiegen. Dem trug auch<br />

Außenminister Michael Spindelegger mit<br />

seinen jüngsten Visiten in Rio und Buenos<br />

Aires Rechnung, als er an den argentinischen<br />

Unabhängigkeitsfeiern teilnahm.<br />

Der „bicentenario“ wird heuer groß gefeiert,<br />

doch mit unterschiedlichen Akzenten.<br />

Venezuela eröffnete im April den Jubiläumsreigen.<br />

Im Beisein seiner Freunde<br />

aus Bolivien und Kuba monierte Staatschef<br />

Hugo Chavez die Vollendung der Bolivarischen,<br />

d.h. sozialistischen Revolution. Argentiniens<br />

Präsidentin Cristina Fernandez<br />

de Kirchner hatte im Mai das Gros ihrer<br />

Amtskollegen zu Gast. Sie appellierte an<br />

die Südamerikaner, mehr für die Integration<br />

zu tun. Weitere Feiern folgen, so in<br />

Chile, Kolumbien, Mexiko.<br />

Ende Mai tagte auch die Allianz der Zivilisationen<br />

in Brasilien, die 2004 von den<br />

Ministerpräsidenten Spaniens und der Türkei<br />

ins Leben gerufen worden war. Spaniens<br />

Premier im EU-Vorsitz und der Regierungschef<br />

des EU-„Prätendenten“ Türkei<br />

versammelten fast zeitgleich mit den 200-<br />

Jahr-Feiern in Argentinien den UNO-Generalsekretär<br />

und Spitzenpolitiker aus beiden<br />

Kontinenten am Runden Tisch, um<br />

über eine friedliche Koexistenz zwischen<br />

der westlichen und der muslimischen Welt<br />

zu diskutieren.<br />

Noch aber lässt selbst die Integration<br />

der lateinamerikanischen Nachbarn viel<br />

zu wünschen übrig. Oft mangelt es an<br />

wirtschaftlichen Kompromissen, oder<br />

Grenzdispute behindern den Dialog. Dies<br />

schließt politische Solidarisierung aber<br />

keineswegs aus. Das jüngste Beispiel lieferte<br />

Honduras, als es um die Teilnahme des<br />

auf demokratiepolitisch umstrittene Weise<br />

an die Macht gekommenen Präsidenten<br />

am Madrider EULAC-Gipfel ging. Die Solidarität<br />

der Mittelamerikaner, mit Costa Rica<br />

als Wortführer, setzte Gastgeber Spanien<br />

gehörig unter Druck.<br />

***<br />

Neuausrichtung gegenüber den USA<br />

Im Vorfeld des EULAC-Gipfels erfolgte eine<br />

Kurskorrektur der lateinamerikanischen<br />

Staatengemeinschaft gegenüber den<br />

USA, die zwar keinen direkten Zusammenhang<br />

mit der Annäherung an die EU hat,<br />

aber der transatlantischen Achse Lateinamerika-EU<br />

auch nicht schaden wird. Bei<br />

einem Treffen in Cancun einigten sich die<br />

Staaten Lateinamerikas und der Karibik<br />

auf die Schaffung eines neuen Bündnisses,<br />

das künftig die Rio-Gruppe und den karibischen<br />

Staatenbund Caricom ersetzen soll.<br />

Ein Gegengewicht zur OAS, denn die USA<br />

und Kanada sollen nicht mit dabei sein.<br />

Der künftige Zusammenschluss hat bisher<br />

weder Namen noch Struktur. All dies<br />

soll 2011/12 festgelegt werden. Leicht wird<br />

die Umsetzung des von Mexiko und Brasilien<br />

protegierten Vorhabens nicht werden.<br />

So sind in der Rio-Gruppe Differenzen zwischen<br />

Kolumbien und Venezuela an der Tagesordnung.<br />

Andererseits sitzt seit Dezember<br />

2008 Kuba wieder im Boot: Die auf<br />

Betreiben der USA 1962 aus der OAS ausgeschlossene<br />

Karibik-Insel wurde in die Rio-<br />

Gruppe zurückgeholt. Auch die EU hat ihre<br />

2003 auf Eis gelegten Beziehungen zu<br />

Kuba wieder normalisiert.<br />

***<br />

Eine Politik der kleinen Schritte<br />

Und wie ist es um das Verhältnis zwischen<br />

Europa und Lateinamerika heute<br />

bestellt? Dass es nicht leicht ist, die große<br />

48 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Vielfalt an Völkern, deren Kultur und Ökonomie,<br />

in Einklang zu bringen, zeigt der<br />

langwierige Prozess der internen Integration<br />

der Blöcke auf beiden Seiten. Umso<br />

höher ist der EULAC-Prozess einzuschätzen,<br />

der die Basis zur Entwicklung zukunftsorientierter<br />

Vereinbarungen zwischen<br />

der EU und den regionalen<br />

Zusammenschlüssen in Lateinamerika bietet.<br />

Auch wenn man sich oft mit einer Politik<br />

der kleinen Schritte begnügen muss.<br />

Lassen wir die Entwicklung seit Wien<br />

2006 Revue passieren. Der EULAC-Gipfel an<br />

der Donau brachte wenig konkrete Ergebnisse,<br />

wie den Start der Verhandlungen für<br />

ein Assoziierungs- und Freihandelsabkommen<br />

mit Mittelamerika. Vier Jahre später<br />

konnte dieses nun in Madrid unterzeichnet<br />

werden, als erstes Übereinkommen,<br />

das die EU mit einer ganzen Staatengruppe<br />

geschlossen hat. Allerdings bleiben eine<br />

Reihe von Zöllen und Exportquoten vor allem<br />

für Agrarprodukte aufrecht.<br />

Die Bemühungen um Fortsetzung der<br />

seit 2004 blockierten Freihandelsgespräche<br />

zwischen Mercosur und EU blieben bei<br />

EULAC 2006 in Wien fruchtlos. Auch auf<br />

dem Gipfel der Lateinamerika- und Karibik-<br />

Staaten im brasilianischen Costa do Sauipe<br />

2008 gab es keine Fortschritte. Die Abschaffung<br />

der doppelten Importzölle ist eine<br />

Kernforderung der EU. In Madrid wurde<br />

nun die Fortführung der Gespräche<br />

zwischen EU und Mercosur vereinbart.<br />

Frankreich und Österreich äußerten aber<br />

Bedenken hinsichtlich einer Öffnung der<br />

EU-Agrarmärkte für billige südamerikanische<br />

Produkte.<br />

EULAC <strong>2010</strong> in Madrid stand angesichts<br />

der globalen Wirtschaftskrise im Zeichen<br />

des Bemühens um mehr Handel und weniger<br />

Protektionismus. Die dem Freihandel<br />

zugeneigten Länder Kolumbien und Peru<br />

unterzeichneten mit der EU eigene Handelsabkommen.<br />

Das Auseinanderdriften der<br />

Anden-Staaten hatte sich schon früher abgezeichnet.<br />

Die links regierten Länder Ecuador<br />

und Bolivien setzen nach dem Vorbild<br />

Venezuela auf Abschottung vom Welthandel,<br />

auf Dirigismus und Umverteilung.<br />

Dazwischen lag 2008 der EULAC-Gipfel<br />

von Lima, wo ganz andere Themen dominierten<br />

und wo es bei unverbindlichen Erklärungen<br />

auf den Gebieten Armutsbekämpfung,<br />

Energieeffizienz und<br />

Umweltschutz blieb. Einen Streitpunkt bildete<br />

hierbei der Biosprit, der ein großes<br />

Geschäft besonders für Brasilien darstellt.<br />

Die gewünschte Abkehr von Öl und Gas<br />

und der vermehrte Anbau von Pflanzen<br />

für Bio-Kraftstoff verschärfe die Nahrungsmittelkrise,<br />

lautete ein Gegenargument.<br />

Österreich sieht den EULAC-Prozess jedenfalls<br />

positiv. Spindelegger betonte<br />

schon vor dem Madrider Gipfel, nach Wien<br />

sei ein entwicklungspolitischer Prozess in<br />

Gang gekommen. In Madrid wurde auch<br />

die Einrichtung einer EU-Lateinamerika-<br />

Stiftung beschlossen, was von Österreich<br />

befürwortet wird. Ein Wunsch dürfte freilich<br />

nicht in Erfüllung gehen – das Handelsvolumen<br />

und die Direktinvestitionen<br />

schon bis 2012 zu verdoppeln. Das hatten<br />

sich Vertreter der österreichischen Wirtschaft<br />

2006 in Wien gewünscht.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 49


LATEINAMERIKA<br />

KOMMENTAR<br />

Österreichs Netzwerker im Ausland<br />

Mexiko – Tradition und<br />

Perspektive<br />

Der Tourismus verbindet Mexiko und Österreich – beide Länder sind beliebte Reiseziele.<br />

Die Mexikaner schätzen das sichere und saubere Österreich – die Österreicher die Vielfalt<br />

der Kulturen in Mexiko. Gegenseitiges Entdecken und Kennenlernen ist angesagt.<br />

Gastkommentar von HERMANN KROIHER<br />

Mexiko – Zauberland! Was für ein<br />

Klang! Allein schon beim Hören des<br />

Wortes gehen einem Bilder und Assoziationen<br />

durch den Kopf, für die eben<br />

Mexiko bekannt ist: Eine Landschaft mit<br />

vielen Gesichtern, lange, weiße Strände, eine<br />

einzigartige Kultur, Mariachi-Musiker,<br />

Montezumas Rache, schlechte Luft oder<br />

der Zocalo. Die Liste würde trotzdem nie<br />

komplett; Mexiko bietet alles und hat für<br />

jeden etwas, ein Land voller Gegensätze<br />

und Extreme.<br />

***<br />

Prestige ist gefragt<br />

Lange Zeit war ich für die Österreichwerbung<br />

(die nationale Tourismusorganisation<br />

Österreichs) im Ausland tätig. In den<br />

1980-iger Jahren habe ich Mexiko als ein<br />

Land erlebt, in dem die Aufbruchsstimmung<br />

deutlich spürbar war. Das Problem<br />

war nur: Alle wollten oder sollten davon<br />

profitieren, aber die gesamte Bevölkerung<br />

konnte nicht daran beteiligt werden. Zu<br />

unterschiedlich waren die gesellschaftlichen<br />

Strukturen und die Voraussetzungen,<br />

wie in fast allen Ländern Lateinamerikas<br />

auch. Irgendwie ist es ein<br />

beklemmendes Gefühl, wenn man weiß,<br />

dass siebzig Prozent (oder mehr) der Bevölkerung<br />

nie das Innere eines Flugzeuges sehen<br />

werden, also als Kunde nicht in Frage<br />

kommen und somit als „ansprechbarer<br />

Markt“ nicht existieren. Aber diejenigen,<br />

die es sich leisten konnten, wurden umworben.<br />

Denn schließlich verfügt die soziale<br />

Oberschicht eines Landes wie Mexiko –<br />

heute genauso wie früher – im Vergleich zu<br />

europäischen Durchschnittstouristen über<br />

wesentlich höhere Ausgaben-Budgets. Nur<br />

wegen eines einzigen Landes reiste man<br />

nicht nach Europa, Prestige war gefragt,<br />

und da hatte Österreich viel zu bieten.<br />

***<br />

Gegenseitiges Wohlwollen<br />

Österreich war in Mexiko immer beliebt<br />

(bis auf die Tatsache, dass die Azteken-<br />

Federkrone noch immer in Wien zur<br />

Schau gestellt wird). Es galt seit jeher als<br />

ein Land der Kultur und Tradition, der<br />

Gastfreundschaft, im Vergleich zur eigenen<br />

Heimat überall als sicher, man schätzt<br />

eine intakte Umwelt und die Tatsache,<br />

dass nicht alles so ganz ernst genommen<br />

wird. Menschlich verträglich, könnte man<br />

sagen. Organisation ist zwar notwendig,<br />

Improvisationsvermögen muss man aber<br />

erst beweisen. So eine Mentalität verbindet.<br />

Und so wurde der Umstand, dass der<br />

Habsburger Maximilian I. als angehender<br />

Kaiser von Mexiko einigen Revolutionären<br />

im Wege stand und seine Karriere schon<br />

aus war, bevor sie richtig begonnen hatte,<br />

durch den Protest Mexikos beim damaligen<br />

Völkerbund gegen die Annexion Österreichs<br />

an Nazideutschland wieder kompensiert.<br />

Das ergibt ein Bild des<br />

gegenseitigen Wohlwollens.<br />

***<br />

Friedliches Entdecken<br />

Mittlerweile ist Mexiko selbst ein höchst<br />

erfolgreiches Gastgeberland, und der Tourismus<br />

stellt für das Land einen unverzichtbaren<br />

Wirtschaftsfaktor dar, der auch<br />

in Krisenzeiten Wachstumsraten ausweist<br />

und entsprechend ausgebaut wird. Das<br />

Land bietet auf Grund seiner Vielfältigkeit<br />

jede Form von Tourismus: Kulturtourismus,<br />

Badeaufenthalte, Mythologie, Erlebnistourismus,<br />

Revolutionstourismus. Jeder<br />

Geschmack wird ausreichend bedient.<br />

Jährlich lockt Mexiko rund zwanzig Millionen<br />

Touristen aus aller Welt an. Die Tourismusbranche<br />

allein stellt in Mexiko rund 1,8<br />

Millionen Arbeitsplätze und sichert so den<br />

Lebensunterhalt von Millionen von Menschen.<br />

Tourismus ist schließlich die friedlichste<br />

Form des „Entdeckens und Kennenlernens“,<br />

hier werden Verständnis,<br />

Verständigung, Image- und Sympathiewerte<br />

geschaffen. Und solange diese Begleiterscheinungen<br />

eine positive Dimension haben,<br />

ist es gut. Für alle Beteiligten.<br />

ÜBER DEN AUTOR<br />

Hermann Kroiher, geboren am 8.<br />

Dez. 1953, war einen Großteil seines<br />

Berufslebens im In- und<br />

Ausland für die „Österreich Werbung“<br />

tätig, u. a. in Mexiko, Saudi<br />

Arabien, u. Skandinavien. Er ist<br />

Tourismus-Consulter und Projektentwickler,<br />

sowie Verfasser von Medienartikeln und<br />

Vortragender zum Thema Tourismus.<br />

FOTOS: MEXIKANISCHES FREMDENVERKEHRSBÜRO / WWW.GEO.AT<br />

50 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Frida Kahlo – Diego Rivera – Rufino Tamayo<br />

Drei Positionen der<br />

mexikanischen Malerei<br />

LATEINAMERIKA<br />

KUNST<br />

Drei herausragende Namen stehen stellvertretend für die moderne bildende Kunst in<br />

Mexiko, die sich sowohl dem Schicksal des mexikanischen Volkes zuwendet als auch persönlichen<br />

surrealistischen Visionen. Von Prof. GERHARD GUTRUF<br />

FOTOS: LIBRARY OF CONGRESS, PRINTS & PHOTOGRAPHS DIVISION, CARL VAN VECHTEN COLLECTION<br />

Heute ist eine Präsentation mexikanischer<br />

Malerei ohne Werke von Frida<br />

Kahlo (1907-54) undenkbar. Es ist allerdings<br />

noch nicht so lange her, seit die faszinierende<br />

Frau mit ihren dunklen Augen<br />

und den entschieden gezeichneten Augenbrauen<br />

als eine der bekanntesten Malerinnen<br />

des 20. Jahrhunderts gefeiert wird.<br />

Frida Kahlo wurde vorerst als Ehefrau<br />

des imposanten Muralisten Diego Rivera<br />

(1886-1957) wahrgenommen. Sowohl erscheinungsmäßig<br />

als auch in künstlerischer<br />

Hinsicht war es ein extremes Gegensatz-Paar:<br />

die zarte, gesundheitlich<br />

beeinträchtigte Frau und der 150 Kilo<br />

schwere, vitale Maler-Koloss.<br />

Diego Rivera war mit David Alfaro Siqueiros<br />

und José Clemente Orozco der populärste<br />

Protagonist einer revolutionären,<br />

engagierten Kunst. Wie die biblia pauperum<br />

viele Jahrhunderte vorher in Europa<br />

berührte sie breite, des Lesens unkundige<br />

Volksschichten unmittelbar und spricht<br />

viele noch immer an.<br />

***<br />

Kunst stiftet Identität und Würde<br />

Die bildende Kunst in Mexiko hat einen<br />

enorm hohen Stellenwert. Sie leistete einen<br />

entscheidenden Beitrag zur Identitätsfindung<br />

dieses schwer geprüften großen<br />

Landes und gab seiner präkolumbianischen<br />

Tradition ihre durch die<br />

Conquistatoren geraubte Würde wieder.<br />

Vor allem in den monumentalen Freskenzyklen<br />

Riveras – mit ihrer strengen Komposition<br />

und Wirkung durchaus florentinischen<br />

Frührenaissance-Fresken vergleichbar<br />

– wird auf hunderten Quadratmetern<br />

der Freiheitskampf des mexikanischen Volkes<br />

gegen Imperialismus, Militär, Großgrundbesitz,<br />

Reaktion und Diktatur gewürdigt.<br />

***<br />

Die menschliche Passion<br />

Frida Kahlo dagegen war, bedingt durch<br />

einen furchtbaren Verkehrsunfall, den sie<br />

mit Siebzehn erlitt und bei dem sie von einer<br />

Eisenstange aufgespießt wurde, ganz<br />

Fresko von Diego<br />

Rivera im Palacio<br />

Nacional in Mexiko City<br />

auf sich selbst, auf ihre körperliche Befindlichkeit<br />

und ihr Innenleben konzentriert.<br />

Ihre Bilder erinnern manchmal an naive,<br />

volkstümliche Exvoto-Tafeln. Sie sind aber<br />

auch voll komplexer tiefenpsychologischer<br />

Anspielungen, überraschen mit surrealistischen<br />

Visionen, Verdoppelungen, zoomorphen<br />

Formen und intimen, fein gemalten<br />

Details. Eine ganz persönliche, farbig intensive<br />

Poesie menschlicher Passion und<br />

von Todesphantasien prägen ihren Stil.<br />

***<br />

Integration indianischer Formen<br />

Noch ohne Frida Kahlo präsentierte sich<br />

Mexiko 1950 sehr erfolgreich auf der Biennale<br />

von Venedig mit Rivera, Siqueiros,<br />

Orozco und dem etwas jüngeren Rufino<br />

Tamayo (1899-1991). Tamayo war kein Muralist,<br />

er malte vor allem Tafelbilder in glühender,<br />

magischer Farbigkeit, die indianische<br />

Formen und europäische Moderne<br />

wie selbstverständlich zu einem eigenen<br />

Kosmos verbinden. In die Farbpaste mischte<br />

er selbstzerstoßenen Marmorsand – wie<br />

er mir anlässlich eines Besuches in seinem<br />

Atelier im Bezirk San Angel von Mexico City<br />

1990 erklärte.<br />

Dieser Besuch in Begleitung des österreichischen<br />

Botschafters Dr. Klas Daublebsky<br />

wird mir ewig in Erinnerung bleiben: der<br />

weltberühmte Maler war von einer liebenswürdigen<br />

Bescheidenheit; er widmete sich<br />

nach der Präsentation zahlreicher eigener<br />

Bilder (ein Tamayo kostete damals etwa eine<br />

Million Dollar) lange meiner zur Information<br />

mitgebrachten Werk-Dokumentation<br />

– und lud mich zur Verblüffung aller<br />

Anwesenden für eine Ausstellung in Mexico<br />

City ein, die 1993 im Museo Nacional de<br />

la Estampa realisiert wurde.<br />

ÜBER DEN AUTOR<br />

Gerhard Gutruf, geb. 1944, studierte von 1962-70 an der<br />

Akademie der bildenden Künste Wien. Zahlreiche Preise<br />

und Auszeichnungen. Teilnahmen an den Biennalen von<br />

Ibiza, Florenz, New Delhi, Kairo, Mirano, Shanghai. Einzelausstellungen<br />

u.a. in Rom, Wien, Essen, Ascona, Kairo,<br />

Bratislava, Mexico City, Guadalajara, Pretoria, Lissabon, Coimbra,<br />

Peking, Istanbul, Madrid, Kiew, Ningbo und Delft.<br />

Frida Kahlo und Diego<br />

Rivera, fotografiert von<br />

Carl van Vechten<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 51


DIPLOMATIE<br />

<strong>SOCIETY</strong>-EIGENEVENT<br />

Gerti Tauchhammer, Massimo Spinetti, Sergej Netschajew,<br />

Direktor Oscar del Campo (Bristol, Imperial)<br />

Botschafterempfang im SIRK<br />

Die Loge zur Oper<br />

Die neue Event-Location SIRK, die „Loge zur Oper“, war<br />

Schauplatz einer hochrangigen diplomatischen Veranstaltung,<br />

zu der <strong>SOCIETY</strong>-Herausgeberin Gerti Tauchhammer<br />

geladen hatte.<br />

ano Pavarotti, der in Wien große Erfolge<br />

feierte. Die Tenöre Angelo Ferrari und<br />

Agim Hushi, von Myuki Schüssler am Klavier<br />

begleitet, brachten eine Hommage an<br />

Pavarotti und sangen berühmte Arien aus<br />

dessen Repertoire („La Donna è Mobile“<br />

und „Nessun Dorma“). Botschafter und Diplomaten<br />

aus mehr als dreißig Ländern<br />

nahmen an diesem Empfang teil.<br />

***<br />

Weltmetropole der Diplomatie<br />

Nach den wichtigsten Ereignissen seiner<br />

Amtszeit in Wien befragt, gab Botschafter<br />

Spinetti die hochrangigen Staatsbesuche<br />

zwischen Österreich und Italien durch Präsident<br />

Giorgio Napolitano und Außenminister<br />

Franco Frattini in Wien an. Er selbst begleitete<br />

Bundeskanzler Werner Faymann<br />

zu einem Staatsbesuch nach Rom. Sein Fazit:<br />

„Ich habe wunderbare drei Jahre in<br />

Wien gelebt und werde schöne Erinnerungen<br />

mit nach Hause nehmen.“<br />

Russlands neuer Botschafter Sergej Netschajew<br />

fühlt sich in Wien gut aufgenommen<br />

und bestätigt Wien „die Atmosphäre<br />

einer diplomatischen Weltmetropole“, und<br />

er hofft – in Anbetracht der Wetterkapriolen<br />

– auf „gutes Wetter“!<br />

Zwei Botschafter standen im Mittelpunkt<br />

der Aufmerksamkeit beim ersten<br />

diplomatischen Empfang in der<br />

neuen, exklusiven Event-Location SIRK<br />

gegenüber der Staatsoper: Der italienische<br />

Botschafter Massimo Spinetti, der Wien<br />

verlässt, wurde verabschiedet, und der<br />

neue Botschafter der Russischen Föderation,<br />

Sergej Jurjewitsch Netschajew, wurde<br />

in Wien herzlich willkommen geheißen.<br />

Mit Blick auf die Wiener Staatsoper präsentierte<br />

im musikalischen Teil des Empfanges<br />

Adrian Hollaender sein neues Buch<br />

„Addio, Luciano“ zum 75. Geburtstag des<br />

viel zu früh verstorbenen Startenors Luci-<br />

Agim Hushi<br />

52 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


S.E Aviv Shir-On, Alexander Ristic<br />

(Österr. Staatsdruckerei)<br />

Adrian Hollaender, Angelo Ferrari,<br />

Myuki Schüssler, Massimo Spinetti<br />

S.E. Giedrius Puodziunas,<br />

I.E. Silvia Davidoiu<br />

I.E. Vesna Borozan,<br />

S.E. Ashot Hovakimian<br />

Univ. Prof. Mehrdad Baghestanian<br />

(Wiener Privatklinik),<br />

Paige Vickery<br />

Maria Lahr,<br />

Heribert Kasper<br />

S.E. Wesaka Puja, Günther Waldmayer<br />

(Österr. Indon. Gesellschaft)<br />

AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE<br />

Dr. Heidelinde Almoslechner (Welcome To Austria) · S.E.<br />

Carlos Barros (Uruguay) · I.E. Dr. Vesna Borozan (Mazedonien)<br />

· S.E. Milovan Bozinovic (Serbien) · Manfred Buchacher<br />

(Communication Manager) · I.E. Silvia Davidoiu (Rumänien)<br />

· Ayman Ghanima (Botsch. v. Ägypten) · S.E.<br />

Christopher Grima (Malta) · Gottfried Haffner (BMeiA) · S.E.<br />

Ashot Hovakimian (Armenien) · Dr. Ernst Huber (WKO) · S.E.<br />

Fuad Ismayilov (Aserbaidschan) · I.E. Eve-Külli Kala (Estland)<br />

· S.E. Yerzhan Kazykhanov (Kasachstan) · Dr. Andrea<br />

Kdolsky (PriceWaterhouseCoopers) · S.E. Sabri Kiqmari (Kosovo)<br />

· Mag. Maria Lahr (Künstlerin) · S.E. Peter Lizak (Slowakei)<br />

· S.E. Wesaka Puja (Indonesien) · S.E. Giedrius Puodziunas<br />

(Litauen) · S.E. Dr. Alessandro Quaroni (Malteser<br />

Ritterorden) · S.E. Aviv Shir-On (Israel) · Maria Varga (Verfassungsgerichtshof)<br />

· Paige Vickery (Botsch. USA) · Staatssekr.<br />

a. D. Univ. Prof. Dr. Reinhart Waneck (Verband der Leitenden<br />

Krankenhausärzte) · Dr. Elisabeth Wolff (Welcome<br />

To Austria) · Dr. Walter Wolfsberger (Innovest) · S.E. Ukur<br />

Yatani Yatani (Kenia) · S.E. Julio Zelner Goncalves (Brasilien)<br />

Dr. Walter Wolfsberger,<br />

Erica Vaal, Christa Troger<br />

S.E. Yerzhan<br />

Kazykhanov<br />

S.E. Fuad<br />

Ismayilov<br />

„Addio, Luciano“ von<br />

Adrian Hollaender<br />

Tenor Angelo Ferrari singt<br />

“La donna è mobile”<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 53


DIPLOMATIE<br />

<strong>SOCIETY</strong>-EIGENEVENT<br />

Anschnitt der Geburtstagstorte: Gottfried<br />

Haffner, Gerti Tauchhammer, Karl Diem<br />

Diplomatischer Empfang bei der UNO-City<br />

Geburtstag und Verabschiedung<br />

<strong>SOCIETY</strong> veranstaltete im Hotel NH Danube City zu Ehren zweier verdienter österreichischer<br />

Diplomaten einen hochkarätigen Empfang. Zahlreiche Gäste aus aller Welt nahmen<br />

daran teil.<br />

<strong>SOCIETY</strong>-Herausgeberin Gerti Tauchhammer<br />

lud zum Cocktail-Empfang in<br />

das Hotel NH Danube City nahe dem<br />

Vienna International Center, wo zwei verdiente<br />

österreichische Diplomaten standesgemäß<br />

gewürdigt wurden: Regierungsrat<br />

Gottfried Haffner (Protokoll des BMeiA)<br />

verabschiedete sich von langjährigen Wegbegleitern<br />

– er verlässt Österreich und<br />

geht an die Botschaft in Marokko; Botschafter<br />

a. D. Karl Diem feierte simultan<br />

seinen 65. Geburtstag und nutzte die Gelegenheit<br />

für ein Wiedersehen mit Kollegen<br />

aus aller Welt. Höhepunkt war der feierliche<br />

Tortenanschnitt zu Ehren des Geburtstagskindes…<br />

Gottfried Haffner mit<br />

Schwester und Familie<br />

54 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Linda Boyer, Christa Troger, Werner<br />

Kasztler, Eva Voll, Sabrina Nill<br />

Yolande Dreihann-Holenia<br />

Hoteldirektor Matthias<br />

Daasch<br />

Botschafter Alfred Misson,<br />

Sylvia Dabsch<br />

Wolfgang Maier-Preusker, Friedrun West, Verena<br />

Daubal, Charlotte Negedly, Reinhart Waneck<br />

Hermine Schreiberhuber,<br />

I.E. Norma Goicochea<br />

Estenoz<br />

Josef Höchtl, Helga Thurnher<br />

AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE<br />

Dr. Walter Wolfsberger,<br />

Erica<br />

Vaal, Christa Troger<br />

Dr. Dr. Friedl Tisseau<br />

Maria Luise Pfeifer,<br />

Peter Horak,<br />

Heide Cumes,<br />

S.E. Alí Duque<br />

Botschafter<br />

Kurt Hengl<br />

Rolf Thaler,<br />

Alexander Ristic<br />

Manfred<br />

Buchacher<br />

Generalleutnant<br />

Christian Ségur-Cabanac<br />

S.E. Kairat Abdrakhmanov (Kasachstan) · I.E. Vesna Borozan<br />

(Mazedonien) · Dr. Linda Boyer (Int. University) · Mag.<br />

Timna Brauer (Sängerin) · Manfred Buchacher (Communication<br />

Manager) • Sabri Chaabani (Botsch. Tunesien) ·<br />

Yolande Dreihann-Holenia (Honorarkonsulin Haiti) • Anton<br />

F. Gatnar (Malteser Ritterorden) · I.E. Norma Goicochea<br />

Estenoz (Kuba) · Prof. Gerhard Gutruf (Maler) · Stefan Hochmuth<br />

(BMeiA) · Peter Horak (Schauspieler) · S.E. Haris Hrle<br />

(Bosnien-Herzegowina) · S.E. Musthafa Mohamed Jaffeer<br />

(Sri Lanka) · S.E. Prof. Zoran Jasic (Kroatien) • I.E. Eve-Külli<br />

Kala (Estland) · Senator KR Werner Kasztler (Schrack Mediacom)<br />

· Prof. Dr. Raoul Käuffler (Honorarkonsul Litauen)<br />

· S.E. Dr. Sabri Kiqmari (Kosovo) · Dr. Arben Kociu (Honorarkonsul<br />

Albanien) · Sandra Leitner (Bank Gutmann) · Prof.<br />

Dr. Wolfgang Maier-Preusker (Maecenas Privatbank) · S.E.<br />

Mag. Radi Naidenov (Bulgarien) · Javid Nasirli (Botsch.<br />

Aserbaidschan) · Nicolas Neuhold (Regisseur) · I.E. Nongnuth<br />

Phetcharatana (Thailand) · S.E. Michael Potts (Australien)<br />

• S.E. Wesaka Puja (Indonesien) · Franz Raz<br />

(BMeiA) · Christine und Wilhelm Rieder (Malerin, Honorarkonsul<br />

Mazedonien) · DI Alexander Ristic (Österr. Staatsdruckerei)<br />

· Gabriele Brigitte Scheucher (Health + Life) ·<br />

Friedrich und Jeannine Schiller (Mary Kindermoden) · Generalleutnant<br />

Christian Ségur-Cabanac (BMLVS) · Raimund<br />

Solonar (Raiffeisen Centropa Invest) · S.E. Ali Asghar Soltanieh<br />

(Iran) · S.E. Diego Stacey-Moreno (Ecuador) · Carina<br />

Starlinger-Mazelle (Webster University) · Dr. Franz Trubert<br />

(Cosma Europe) · S.E. Alí de Jesús Uzcátegui Duque (Venezuela)<br />

· Vasil Vasilev (Botsch. Bulgarien) · Heidrun West<br />

(Fotografin) ·<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 55


DIPLOMATIE<br />

UNO/TUNESIEN<br />

Internationales Jahr der Jugend <strong>2010</strong><br />

Für Dialog und Verständnis<br />

Auf Initiative von Tunesiens Präsident Zine El Abidine Ben Ali haben die Vereinten Nationen<br />

das Jahr <strong>2010</strong> zum „Internationalen Jahr der Jugend“ erklärt. Höhepunkt wird ein Weltjugendkongress<br />

sein, der dem Dialog und gegenseitigen Verständnis zwischen den Generationen<br />

und Völkern gewidmet ist.<br />

Die Generalversammlung der Vereinten<br />

Nationen hat einstimmig die bei der<br />

Gruppe 77 plus China (130 Staaten) auf<br />

Veranlassung von Tunesien vorgelegte Resolution<br />

verabschiedet und das Jahr <strong>2010</strong><br />

zum „Internationalen Jahr der Jugend“ erklärt.<br />

Das Jahr wird offiziell am 12. August<br />

beginnen. Dieses „Internationale Jahr der<br />

Jugend“ soll den Dialog und das gegenseitige<br />

Verständnis zwischen den Generationen<br />

fördern und den Beitrag, den die Jugend<br />

für die Gesellschaft leistet,<br />

unterstreichen. Es gilt, die heutigen Herausforderungen<br />

zu meistern.<br />

***<br />

Weltjugendkongress<br />

Bei ihrer 64. Sitzung verabschiedete die<br />

Generalversammlung der Vereinten Nationen<br />

am 18. Dezember 2009 einstimmig die<br />

Resolution zu Gunsten der Initiative des tunesischen<br />

Präsidenten Zine El Abidine Ben<br />

Ali, das Jahr <strong>2010</strong> zum „Internationalen Jahr<br />

der Jugend“ auszurufen und einen Weltjugendkongress<br />

unter Schirmherrschaft der<br />

Vereinten Nationen zu veranstalten.<br />

Die der Gruppe 77 plus China (130 Staaten)<br />

vorgelegte Resolution appelliert an alle<br />

Mitgliedstaaten, Sonderagenturen, Fonds<br />

und Programme der Vereinten Nationen,<br />

das internationale Jahr zu nutzen, die nationalen,<br />

regionalen und internationalen Aktivitäten<br />

aufeinander abzustimmen und<br />

Maßnahmen zu verstärken, die den hehren<br />

Zielen von Frieden, Freiheit, Solidarität gelten,<br />

und diese Ziele auch in den Dienst der<br />

Entwicklung der Jugend, einschließlich der<br />

Millennium-Entwicklungsziele, zu stellen.<br />

Die Generalversammlung der Vereinten<br />

Nationen hat außerdem beschlossen, einen<br />

Weltkongress der Jugend unter der Schirmherrschaft<br />

der UNO zu organisieren, dessen<br />

Titel „Die Jugend: Dialog und gegenseitiges<br />

Verständnis“ sein wird und der den Höhepunkt<br />

des „Internationalen Jahres der Jugend“<br />

darstellen wird.<br />

***<br />

Annäherung der Völker<br />

Diese Initiative strebt an, den Kontakt<br />

und den Dialog zwischen der Jugend in der<br />

Welt zu verstärken und damit einen Beitrag<br />

zur Annäherung der Völker zu leisten.<br />

Die Initiative ist getragen vom Glauben<br />

an die Bedeutung der Rolle der Jugend,<br />

etwa im Bereich der Migration, die<br />

eine Brücke zwischen den Kulturen und Zivilisationen<br />

darstellt. Der Jugend wird<br />

außerdem zugetraut, dass sie die Fähigkeit<br />

hat, die Herausforderungen anzunehmen,<br />

vor denen die internationale Gemeinschaft<br />

heute steht.<br />

Es sollte daran erinnert werden, dass<br />

die Generalversammlung der Vereinten<br />

Nationen in ihrer Resolution 50/81 vom 14.<br />

n.y.family von Tobias<br />

Hermeling (Ausschnitt)<br />

Dezember 1995 das Weltaktionsprogramm<br />

für die Jugend ab dem Jahr 2000 und darüber<br />

hinaus verabschiedet hat. Die Resolution<br />

2007/27 des Sozial- und Wirtschaftsrates<br />

verabschiedete seinerseits einen<br />

Nachtrag zum Weltaktionsprogramm.<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> markiert den 25. Jahrestag<br />

des internationalen Jahres der Jugend.<br />

Es gilt daher, die Jugendlichen zu ermutigen,<br />

ihre Energie, ihren Enthusiasmus und<br />

ihre Kreativität in die wirtschaftliche, soziale<br />

und kulturelle Entwicklung und die<br />

Förderung der internationalen Verständigung<br />

zu investieren. (G. Tauchhammer)<br />

56 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


He knows there’s a well out there.<br />

So do we.<br />

www.omv.com<br />

Why are nine out of ten appraisal wells drilled by OMV Exploration<br />

& Production GmbH successful? Just as the camel finds water<br />

where others see only sand, we find oil where others can't. OMV,<br />

the leading energy Group in the European growth belt, announces<br />

the successful drilling and testing of gas condensate in its Ahlem-2<br />

appraisal well in the Nawara Production Concession in southern<br />

Tunisia. This is the sixth successive well to encounter hydrocarbons<br />

in this area in the last four years.<br />

Move & More.


DIPLOMATIE<br />

ASERBAIDSCHAN<br />

Azerbaijan Traditional Costume<br />

Exhibition of Masterpieces of Art<br />

Customs in Custody of the<br />

Cultural Heritage<br />

Aydin Aliyev, Chairman of the State Customs Committee of Azerbaijan, visited Vienna on<br />

occasion of the opening of an exhibition in the VIC showing illicitly transported masterpieces<br />

of art that were confiscated by customs.<br />

What is your main project as the Chairman<br />

of the State Customs Committee of<br />

Azerbaijan?<br />

The organization of the customs service<br />

in Azerbaijan is very old and was established<br />

in 1807 by the Russian imperator. Therefore,<br />

the most important thing is the modernization<br />

of the customs system in<br />

Azerbaijan. From January 2009 onwards<br />

and with support from our President Ilham<br />

Aliyev we have introduced the so-called<br />

Single Window System at the border<br />

which means that we have only two officials,<br />

the border officer and customs officer,<br />

in charge. Before the introduction of this<br />

system, customs clearance took about two<br />

to three hours. Now it is much faster and<br />

takes only twenty to thirty minutes. Another<br />

point is to introduce new information<br />

technologies for the customs services. And<br />

this was particularly reflected in the Customs<br />

Development Program for 2007-2011,<br />

approved by the Decree of the President of<br />

the Republic of Azerbaijan.<br />

In addition, we have opened a new customs<br />

checkpoint at the border to Iran and<br />

four more are about to be opened this year<br />

at the Georgian, Iranian and Russian<br />

borders.<br />

The second important thing is the qualification<br />

of the customs officials. The trainings<br />

and seminars are very important to<br />

us. We have a regional WCO training center<br />

(RTC) – of the World Customs Organization<br />

– in Azerbaijan. The construction of<br />

the Regional Office for Capacity Building<br />

58 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


(ROCB) of WCO will laso be finished this<br />

autumn in Baku.<br />

What are the main routes to and from<br />

Azerbaijan? What can you say about security?<br />

We are in the middle of the Silk Road on<br />

the way between Asia and Europe. This is<br />

the reason why Azerbaijan has always been<br />

on the route for caravans, which means<br />

that customs clearance has always been like<br />

this in Azerbaijan until this day. We have<br />

several border crossings to Turkey, Iran,<br />

Georgia and Russia, also railway border<br />

crossings, and a customs checkpoint at the<br />

seaport of the Caspian Sea where goods<br />

from Kazakhstan arrive.<br />

One of our most important jobs is to prevent<br />

drug trafficking through Azerbaijan.<br />

We have to deal with transnational criminal<br />

groups that come from many different<br />

countries like Iran, Pakistan, Afghanistan,<br />

Lithuania, Cambodia, Uzbekistan, Ukraine,<br />

Mali, Cameroon and Nigeria. Often, they take<br />

the road from Afghanistan or Iran to<br />

Azerbaijan and then move on by air to Italy<br />

or even China. Recently, we confiscated a<br />

huge amount of methamphetamine, a very<br />

expensive raw material for ecstasy, on the<br />

way to the Far East. Since the beginning of<br />

2008 the customs authorities have confiscated<br />

nearly 900 kg of illegal drugs.<br />

In Vienna you attended a session of the<br />

UN Commission on Crime Prevention and<br />

Criminal Justice. What was the main topic?<br />

The commission deals with international<br />

support in fighting transnational<br />

crimes like human trafficking, drug trafficking<br />

and illegal transport of historical<br />

items.<br />

Is it helpful?<br />

Yes, because if anything happens with<br />

transnational groups at the border – as I have<br />

mentioned before – you must have a<br />

good relation with your neighboring country<br />

or with countries which are involved in<br />

these criminal cases. It does not only apply<br />

to smuggling but also to economic crime e.<br />

g. businesses which do not pay customs duty<br />

etc. You need information from the other<br />

side of the border and vice versa. Only then<br />

you can fully investigate criminal cases.<br />

Concerning the protection of cultural<br />

property and the cultural heritage, respectively,<br />

what is the main strategy of customs<br />

to protect these valuable items?<br />

Smuggling of cultural property occurs<br />

from Azerbaijan but also by transit from<br />

other countries. E. g. in 2007, a person<br />

from Russia tried to carry 250 antique<br />

items and large quantity of coins from Afghanistan<br />

through Azerbaijan to Russia.<br />

After confiscating these goods we hand<br />

them over free of charge to regional concessions,<br />

scientific institutes, museums or<br />

the Ministry of Culture. We have opened<br />

three museums in the customs service<br />

where we present the masterpieces to the<br />

public. We organize exhibitions in different<br />

countries like here in Vienna, publish<br />

books and support scientific research.<br />

The purpose is to keep the cultural<br />

heritage of our country and make it<br />

known to the public.<br />

What are the penalties for smuggling<br />

pieces of cultural heritage?<br />

It depends on the decision of the court.<br />

It can be a penalty; it can be a few years<br />

jail.<br />

The exhibition in Vienna shows pieces<br />

that were confiscated?<br />

Yes, we have our own art gallery. We<br />

showed Holy Qurans, icons of the Orthodox<br />

Church, a painting of Jesus Christ, cold<br />

arms and firearms from Afghanistan,<br />

sculptures. To give you some numbers, in<br />

the last few years we confiscated 189 antique<br />

carpets and more than 300 old manuscripts<br />

of the Quran from the 15 th to the 19 th<br />

century. Totally, from 1988 onwards we have<br />

confiscated 1460 pieces of cultural property.<br />

Is there also a way to export these things<br />

legally?<br />

It is possible with the permission of the<br />

Ministry of Culture.<br />

Which customs agreements between<br />

Azerbaijan and other countries do exist?<br />

There are many agreements, some multilateral,<br />

some bilateral with many other<br />

countries. E. g. we signed an agreement<br />

with Austria in 2002. There are agreements<br />

with more than fifty countries; the<br />

latest was signed in Helsinki in May <strong>2010</strong>.<br />

With some CIS countries we have free trade<br />

agreements. Generally, export from<br />

Azerbaijan is free from customs duties. We<br />

collect customs duty only from imported<br />

goods.<br />

How high is the income from customs<br />

duty for the state?<br />

We contribute 1,1 billion Manats to the<br />

budget annually.<br />

CURRICULUM VITAE<br />

Prof. Aydin Aliyev was born in 1957 in Azerbaijan. He studied<br />

law at the State University of Baku (graduated with<br />

distinction) and was working at court and in the judiciary<br />

until 1992. The following three years he was department<br />

head in the State Customs Committee and from 1999 to<br />

2006 First Deputy Chairman of the committee. In 2006 he<br />

was appointed Chairman of the State Customs Committee.<br />

Prof. Aliyev is a deserved jurist and author of several books<br />

and schoolbooks. He is married and has two children.<br />

EXHIBITION IN THE VIENNA<br />

INTERNATIONAL CENTER<br />

l.t.r: John Sandage,<br />

Ambassador Fuad Ismayilov<br />

In the Rotunda of the Vienna International Center, Azerbaijan<br />

presented pieces of art that have been confiscated<br />

by the Azerbaijanian Customs guard in the last few years.<br />

The exhibition was inaugurated on the occasion of a session<br />

of the UN Commission on Crime Prevention and Criminal<br />

Justice. The pieces of art displayed at the exhibition<br />

are part of the cultural heritage of Azerbaijan and other<br />

countries, including antique Qurans, carpets and paintings.<br />

During the opening ceremony Ambassador Fuad Ismayilov,<br />

John Sandage (UNODC) and Aydin Aliyev were<br />

speaking. The ceremony was followed by a reception at<br />

which Azerbaijanian specialties were served.<br />

Prof. Aydin Aliyev<br />

Antique daggers from Afghanistan<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 59


ASERBAIDSCHAN<br />

EVENTS<br />

VERANSTALTUNGEN IM FRÜHJAHR<br />

ASERBAIDSCHAN<br />

Die Botschaft der Republik Aserbaidschan veranstaltete im Frühjahr ein Konzert mit dem<br />

Wiener Kammerorchester und zwei Empfänge anlässlich des Nationalfeiertags und des<br />

Jahrestags der Streitkräfte.<br />

Leyla Gasimova, S.E. Fuad<br />

Ismayilov mit ihren Kindern<br />

NATIONALFEIERTAGSEMPFANG<br />

Botschafter Fuad Ismayilov und Gattin Leyla Gasimova luden Ende<br />

Mai zum traditionellen Nationalfeiertagsempfang in die Botschaft<br />

der Republik Aserbaidschan, die ehemalige „Villa Moser“ in Wien<br />

Hietzing. Zahlreiche Gäste und Freunde Aserbaidschans kamen zu<br />

dem Empfang.<br />

JAHRESTAG DER STREITKRÄFTE<br />

Anlässlich des 92. Jahrestages der Gründung der Streitkräfte<br />

Aserbaidschans veranstaltete der Militär- und Luftattaché Kamil<br />

Guliyev am 29. Juni einen Empfang in der Botschaft. Hochrangige<br />

VertreterInnen des Bundesministeriums für Landesverteidigung<br />

und Sport und des Parlamentes der Republik Österreich, eine<br />

Reihe von den in Wien akkreditierten BotschafterInnen und<br />

Militärattachés, VertreterInnen der Streitkräfte von OSZE-Mitgliedstaaten,<br />

Medien, aserbaidschanische Landsleute und StudentInnen<br />

nahmen am Empfang teil. Nach der Rede von Obstlt K.<br />

Guliyev wurden Videofilme über die Tätigkeit der Streitkräfte<br />

Aserbaidschans präsentiert.<br />

Dr. Heinz Walter<br />

S.E. Ecved Tezcan (Türkei),<br />

S.E. Marius Calligaris<br />

Militärattache Obstlt.<br />

Kamil Guliyev<br />

FREUNDSCHAFTSKONZERT<br />

Am 30. April <strong>2010</strong> fand im Wiener Konzerthaus – mit<br />

freundlicher Unterstützung der Botschaft der Republik<br />

Aserbaidschan in Österreich und des Musikliebhabers Yusif<br />

Garmroudi – ein gemeinsames Konzert österreichischer<br />

und aserbaidschanischer Musiker unter dem Namen „Aserbaidschan<br />

Freundschaftskonzert“ statt.<br />

Unter der Leitung des jungen Dirigenten Eyyub Guliyev<br />

traten das Ensemble „Odlar Yurdu“ gemeinsam mit dem<br />

Wiener Kammerorchester souverän auf, in dem sie nicht<br />

nur berühmte klassische Werke europäischer und aserbaidschanischer<br />

Komponisten sondern auch einige aserbaidschanische<br />

Volkslieder spielten. Unter anderem waren<br />

an diesem Abend Werke von U. Gadjibeyli („Ashigsayagi“),<br />

F. Amirov („Aria of the Blind Arabian), H. Rzayev („Tchahargah<br />

Rapsody“), F. Schubert („Serenade“), A. Rubinstein<br />

(„Dance of the Andalusian Girl“) und M. Rüdenauer („Der<br />

Walzer in uns“) zu hören. Nach dem gelungenen Abend erklärte<br />

sich das Wiener Kammerorchester bereit, auch in Zukunft<br />

an solchen Projekten teilzunehmen und mit aserbaidschanischen<br />

Musikern zusammenzuarbeiten.<br />

Eyyub Guliyev und das<br />

Ensemble „Odlar Yurdu“<br />

60 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


POLITIK<br />

KOMMENTAR<br />

Gastkommentar von ORF-Journalistin Susanne Scholl<br />

Stalins böses Erbe<br />

Chaos in Kirgistan: Das öffentliche Gedächtnis ist kurz. Schon in den 1990er Jahren kam es<br />

im Fergana-Tal zu blutigen ethnischen Unruhen. Denn dieses sowjetische Zentralasien war<br />

nie so ruhig, wie es uns immer scheinen sollte.<br />

Das "Weiße Haus" - Regierungsgebäude<br />

in Bischkek<br />

Die Machthaber im fernen sowjetischen<br />

Moskau hatten die Grundlagen für alle<br />

Arten von Konflikten gelegt, indem<br />

sie die Grenzen in der Region willkürlich zogen.<br />

Der Konfliktstoff im Dreiländereck<br />

zwischen Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan<br />

ging deshalb nie aus. Solange die Sowjetmacht<br />

alle gleichermaßen unterdrükkte,<br />

blieb es relativ ruhig in der Region.<br />

Kaum aber hatte Gorbatschow Glasnost<br />

und Perestroika ausgerufen gingen Kirgisen,<br />

Usbeken und Tadschiken auf einander<br />

los. Die kleine russische Minderheit löste<br />

das Problem für sich, indem sie die Region<br />

verließ. So wie sie Tadschikistan bald verlassen<br />

sollte, auf der Flucht vor den blutigen<br />

Clankämpfen, die dort ausbrachen.<br />

***<br />

Bakiews Aufstieg und Sturz<br />

Bis vor fünf Jahren herrschte dann wieder<br />

– mehr oder weniger erzwungene – Ruhe.<br />

Bis der Herr des Südens, Kurmanbek<br />

Bakiew, seine Banden nach Bischkek führte,<br />

um den dort durchaus autoritär herrschenden<br />

Askar Akajew zu stürzen. Wieder<br />

einmal gab es eine der viel zitierten „Revolutionen“<br />

gegen einen alteingesessenen<br />

Lokalfürsten – und wieder einmal lobte die<br />

Welt die so genannten Revolutionäre. Bakiew<br />

bekam vor allem Unterstützung, weil<br />

er bereit war, einen amerikanischen Stützpunkt<br />

auf kirgisischem Territorium zu<br />

dulden. Dass er bis ins Mark korrupt war,<br />

das Land schneller in den Ruin trieb, als<br />

das sein Vorgänger Akajew und dessen<br />

Mitstreiter je gekonnt hätten, spielte da<br />

keine Rolle. Nach außen hin jedenfalls<br />

nicht. Intern wuchsen die Wut und die Verzweiflung<br />

– die schließlich vor wenigen<br />

Monaten zu Bakiews Sturz führten.<br />

Die Chefin der Übergangsregierung Rosa<br />

Otunbaewa wurde im Westen sofort als<br />

„russlandfreundlich“ gebrandmarkt – weil<br />

niemand es für nötig fand, sich daran zu erinnern,<br />

dass sie seinerzeit Bakiew gegen<br />

Akaew unterstützt, sich dann aber angesichts<br />

dessen Machtmissbrauch von diesem<br />

ÜBER DIE AUTORIN<br />

Dr. Susanne Scholl ist am<br />

19.9.1949 in Wien geboren. Sie<br />

studierte Slawistik, war ab<br />

den 1970er Jahren bei „Le<br />

Monde“, Radio Österreich<br />

International und in der<br />

Austria Presseagentur (APA)<br />

tätig. Seit 1985 arbeitet sie für<br />

den ORF: Als Redakteurin der Osteuroparedaktion, Korrespondentin<br />

in Bonn und Leiterin des ORF-Europajournals.<br />

Seit 2000 ist Leiterin des ORF-Büros in Moskau. Zahlreiche<br />

Publikation (u. a. „Russisches Tagebuch“ u. „Töchter des<br />

Krieges“) sowie Auszeichnungen (u. a. Österr. Ehrenkreuz<br />

f. Wissenschaft und Kunst 2003, Journalist des Jahres<br />

2009). Susanne Scholl ist Mutter zweier Kinder.<br />

abgewandt hatte. Bakiew – und vor allem<br />

sein im Süden des Landes rund um Jalalabad<br />

und Osch fest verankerter und ziemlich<br />

krimineller Clan – sind aber nicht gewillt,<br />

sich so einfach davonjagen zu lassen.<br />

Sie haben die jüngsten ethnischen Zusammenstöße<br />

im Süden gezielt geschürt<br />

und angeheizt – um das Land zu destabilisieren<br />

und die Übergangsregierung zum<br />

Aufgeben zu zwingen. Die Folge – Hunderte<br />

Tote und Zehntausende Flüchtlinge, die<br />

ethnische Usbeken sind – und im Nachbarland<br />

Usbekistan trotzdem nicht gerade<br />

mit offenen Armen aufgenommen werden,<br />

weil man befürchtet, durch sie den<br />

Konflikt beim Nachbarn direkt ins Haus<br />

geliefert zu bekommen.<br />

***<br />

Fragwürdige Rolle Moskaus<br />

Rosa Otunbaewa, die angeblich so Moskautreue,<br />

hat tatsächlich Russland um<br />

Beistand gebeten, als die Lage außer Kontrolle<br />

geriet. Moskau aber ziert sich. Mag<br />

sein, dass man sich angesichts der heiklen<br />

Gemengelage in der Region nicht exponieren<br />

will. Dass man aber lediglich Soldaten<br />

schickte, um den eigenen russischen Stützpunkt,<br />

den es in Kirgistan auch nach wie<br />

vor gibt, zu schützen stimmt doch etwas<br />

nachdenklich. Denn eigentlich wäre nur<br />

der große russische Nachbar in der Lage,<br />

die Situation militärisch unter Kontrolle<br />

zu bringen. Dass er es nicht tut, dürfte viele<br />

Gründe haben – darunter auch die Notwendigkeit<br />

zunächst zu klären, was die<br />

Nachbarn Usbekistan und Kasachstan von<br />

einer solchen Intervention halten würden.<br />

Vor allem aber scheint man sich in Moskau<br />

noch nicht entschieden zu haben,<br />

wessen Partei man in diesem Konflikt ergreifen<br />

soll– und das dürfte der Hauptgrund<br />

für Moskaus zögern sein. Dass inzwischen<br />

weiter Hunderte sterben oder in<br />

die Flucht getrieben werden, stört offenbar<br />

niemanden – sieht man einmal von der zunehmend<br />

verzweifelten Übergangsregierungschefin<br />

Rosa Otunbaewa ab, die ihrem<br />

Land eigentlich nur etwas Demokratie<br />

und die Befreiung von der alles durchdringenden<br />

Korruption bringen wollte.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 61


DIPLOMATIE<br />

USBEKISTAN<br />

The Afghan issue in light of the geopolitical interests of<br />

Uzbekistan<br />

Barack Obama’s decision to send 30,000 more U.S. troops to Afghanistan clearly confirms<br />

the fact that the Afghan dilemma comes to the fore in world politics. By GULNARA KARIMOVA<br />

Its global status is due not only to the fact<br />

that the resurgent activity of Taliban<br />

and Al-Qaeda once again makes the<br />

country become a zone with high destabilizing<br />

potential, but also the fact that the<br />

Afghan conflict directly affects the vital<br />

interests of virtually all major global centers<br />

of power.<br />

This in turn creates a fairly unique situation<br />

where often divergent interests of leading<br />

global and regional factors are beginning<br />

to converge at a common point – the<br />

need for joint action to accelerate the blokkade<br />

of unwanted developments in Afghanistan<br />

and work out new measures of stabilization<br />

and recovery of this country.<br />

In the expert community it has become<br />

a kind of axiomatic assertion that Afghanistan<br />

and Central Asia represent a rivalry<br />

space between the United States in conjunction<br />

with NATO, Russia and China, as<br />

well as regional-level players – Iran, Pakistan,<br />

India. It is difficult to deny that each<br />

of them has its own range of interests. However,<br />

at the same time the strengthening<br />

position of those who believe that the<br />

geopolitical rivalry in the classical notion<br />

as a “Great Game” in contemporary conditions<br />

is counterproductive, because its outcome<br />

can be a loss for all parties involved.<br />

From the view of Eurasian geopolitics in<br />

its traditional understanding of Hartland,<br />

the current situation around Afghanistan<br />

seems to be very unique. If the traditional<br />

view of competition provides at least two<br />

key states involved in control of the Heartland,<br />

then at the present time all the key<br />

players are faced with a force that opposes<br />

all at the same time and has no distinct local<br />

structure. That force acts as a “Network<br />

organism”, consisting of numerous terrorist<br />

and religious groups and movements<br />

united around the Al-Qaeda, the Taliban,<br />

Hizb-i Islami, the Islamic Movement of<br />

Turkestan, and many other groups.<br />

If the network organism copes to establish<br />

control over Afghanistan, then the<br />

spread of its influence in the neighboring<br />

regions can be more probable. The security<br />

and stability of many countries will be<br />

jeopardized.<br />

GULNARA KARIMOVA<br />

Uzbekistan already faced a similar course<br />

of events, when the Taliban was taking<br />

a control over the northern regions of Afghanistan<br />

provoked the invasion of Islamists<br />

in 1999-2000.<br />

It is possible that the return of the Islamists<br />

will threaten China, which has problems<br />

in the western territories inhabited<br />

by Muslims. Furthermore, the increase of<br />

activity of Islamists in the North Caucasian<br />

regions of Russia is quite predictable, as<br />

they will receive a significant inflow of foreign<br />

manpower, material and militarytechnical<br />

assistance. Pakistan will face a direct<br />

threat to its stability, where entire<br />

neighborhoods, such as South Waziristan,<br />

have already turned into a base area for<br />

major groups “Tehrik-e-Taliban Pakistan”,<br />

as well as India, with its troubled Kashmir.<br />

Iran, traditionally having complicated relationship<br />

with the Taliban, who in 1999<br />

murdered several Iranian diplomats in Mazar-e<br />

Sharif, could not avoid problems either.<br />

This issue put the region under the<br />

threat of full-scale conflict between Tehran<br />

and the Taliban.<br />

As for the U.S. and Europe, this problem<br />

once again could outline real prospects of<br />

clashes with acts of terrorism against civilians<br />

and civilian infrastructure. And now<br />

if the West has the ability to deter terrorist<br />

groups due to being in Afghanistan, the<br />

withdrawal from that country would limit<br />

its ability to prevent the transformation of<br />

Afghan territory to the center of planning<br />

and execution of terrorist operations. Here<br />

it is necessary to point out the probability<br />

of further growth of the drug trafficking,<br />

which has already covered many regions of<br />

the world.<br />

Based on the pragmatic thoughts, only<br />

the possibility of such threats should push<br />

all concerned parties to full scale cooperation.<br />

In principle, we have recently observed<br />

positive movement in this direction, as<br />

evidenced by the fairly rapid agreement on<br />

the opening of the Northern Supply Route<br />

of non-military goods for the NATO group<br />

in Afghanistan, through Central Asia (primarily<br />

Uzbekistan).<br />

Meanwhile, the agreement on transit of<br />

cargo may ideally be the starting point also<br />

for kick-off of the closer consideration<br />

process by all concerned parties of prospects<br />

for solving the Afghan problem and<br />

rehabilitation of the country.<br />

Henry Kissinger in his article “Deployments<br />

and Diplomacy” points out to the timeliness<br />

of establishing such a dialogue<br />

(1). However, American expert is still somewhat<br />

pessimistic about the willingness<br />

of the regional countries to take on this dialogue.<br />

According to him “each of mentioned<br />

powers (China, Russia, Iran, India, and<br />

Pakistan) has considerable potential to defend<br />

its interests. Nevertheless all of them<br />

to some degree prefer to take on the Afghan<br />

conflict bystander”.<br />

What is the reason for such passivity?<br />

Judging by the ideas reflected in the article,<br />

a restraining influence, of course, has<br />

logic of “Great Game”. Kissinger, in principle,<br />

admits its existence, pointing out that<br />

in the relations between the countries<br />

62 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


around Afghanistan there is “a problem of<br />

myopic temptation to benefit from the<br />

failures of an opponent”.<br />

However, the overall situation still is<br />

not so hopeless. The regional states and the<br />

world's leading players enjoy positive experience<br />

of dialogue on the Afghan problem,<br />

as evidenced by the successful activity of<br />

the Contact Group “6+2” on Afghanistan in<br />

1999, initiated by Uzbekistan. The group<br />

under the auspices of the UN at the time included<br />

the states bordering with Afghanistan<br />

– Uzbekistan, Turkmenistan, Pakistan,<br />

Iran, Tajikistan, China and Russia-USA.<br />

Today, Uzbekistan again offers under<br />

the auspices of the UN to revive this format<br />

and to include NATO. Thus, the group will<br />

be “6+3”. The idea of establishing a contact<br />

group was announced by the President Islam<br />

Karimov at the NATO summit in Bucharest<br />

in 2008.<br />

There have been lively discussions<br />

around the idea, and it has already got its<br />

supporters. For instance, chairman of the<br />

Central Asia-Caucasus Institute under<br />

Johns Hopkins University professor S. Frederick<br />

Starr within the framework of his<br />

visit to Uzbekistan in November 2009 noted<br />

that “the Contact Group “6+3” is the<br />

most effective mechanism for the rebuilding<br />

process of Afghanistan and a peaceful<br />

political dialogue between all intra-warring<br />

parties”. (2)<br />

Of course, the idea also has its opponents,<br />

but the reality is that the debates<br />

can last forever, while chances of resolving<br />

the Afghan dilemma are desperately being<br />

missed. The fact is that the problem of 2011<br />

as a “sword of Damocles” hangs over all<br />

interested parties of modern Afghan drama.<br />

Just from this year the countdown for<br />

withdrawing U.S. troops from Afghanistan<br />

begins, as stated Barack Obama, and entering<br />

into this 1.5-year period, we find ourselves<br />

in a situation of total uncertainty.<br />

To clarify the situation of uncertainty, it<br />

is right necessary to establish as soon as<br />

possible a mechanism for multilateral dialogue,<br />

in the framework of which there<br />

could be started a movement to achieve at<br />

least three large-scale inter-related goals.<br />

The first goal, as is seen, should be creation<br />

of an atmosphere of trust between all<br />

actors in Eurasian geopolitics, related to Afghanistan.<br />

The second goal is very well formulated<br />

by Henry Kissinger, according to whom<br />

“the aim should be turning Afghanistan –<br />

through the efforts of the international<br />

community – into a terrorists-free zone,<br />

just as during the dominance of Europe in<br />

world politics neutrality of some countries<br />

was provided by international treaties”.<br />

If Afghanistan will not turn into a “terrorists-free<br />

zone”, which is actually impossible<br />

without a full coordination of all<br />

border states on blocking borders and militants-,<br />

weapons-, drugs- and precursors<br />

trafficking channels, even sending of<br />

100,000 additional soldiers to this country<br />

will not solve the problem, since the problem<br />

of preventing restoration of militants’<br />

resource base is not solved.<br />

The third large-scale goal of a multilateral<br />

dialogue could be development of a<br />

conceptual vision for management reform<br />

and economic revival of Afghanistan. Today<br />

it is obvious that without international<br />

aid Kabul is not able to solve the most pressing<br />

problems of the country. Until now<br />

the international community has mainly<br />

acted through large financial injections into<br />

the Afghan economy, army and state apparatus.<br />

However, the effectiveness of this<br />

strategy was not as high as expected, largely<br />

because of corruption and lack of a<br />

well-considered development program.<br />

Meanwhile, it seems more reasonable to<br />

create such conditions in Afghanistan, in<br />

which it could be able to create own sources<br />

of incomes capable of becoming a significant<br />

alternative to international aid.<br />

This is possible only through the gradual<br />

integration of Afghanistan into the regional<br />

economic and transport structures.<br />

Uzbekistan in its cooperation with Afghanistan<br />

acts just in this manner, as is demonstrated<br />

by construction of a railroad<br />

connecting the Uzbek border town Termez<br />

with Mazar-e Sharif, the largest economic<br />

center of northern Afghanistan. State Joint-<br />

Stock Railway Company “Uzbekiston Temir<br />

Yollari” won tender for the construction of<br />

the this railroad.<br />

This railroad will enable the Afghan business<br />

to get the shortest access not only to<br />

the Uzbek market, but also to the markets<br />

of Central Asia, Russia and China, which<br />

will become an incentive for increased<br />

production of export-oriented Afghan<br />

goods.<br />

In principle, the Afghan problem now<br />

reached a point, where an alternative to<br />

the speedy establishment of an open multilateral<br />

dialogue does not virtually exist.<br />

The priority of the military component of<br />

NATO policy in Afghanistan has proven its<br />

effectiveness at the initial stage, but in recent<br />

years it has stalled, a clear indication<br />

of which is the revival of the Taliban.<br />

The Afghan problem is inherently a<br />

much wider issue and its solution should<br />

be found both inside Afghanistan and in<br />

the problems of the region as a whole. Fortunately,<br />

the understanding of this is often<br />

discussed among the international expert<br />

and political circles, and this gives us hope<br />

that a multilateral discussion format,<br />

including the one proposed by Uzbekistan,<br />

will be launched in the foreseeable<br />

future.<br />

Eight years ago thanks to a confidential<br />

multilateral cooperation there was a success<br />

in starting the process of stabilization<br />

and economic reconstruction of Afghanistan.<br />

Why not try to run again this proven<br />

mechanism, while there is still time for it?<br />

Notes:<br />

(1) Henry Kissinger: “Deployments and Diplomacy”<br />

(Newsweek, USA) 03.10.2009<br />

(2) “US experts support initiatives of Uzbekistan<br />

on Afghan resolution”, www.regnum.ru<br />

04.12.2009<br />

ABOUT THE AUTHOR<br />

Gulnara Karimova is a doctor of political science and professor.<br />

She currently serves as Ambassador Extraordinary<br />

and Plenipotentiary of Uzbekistan to Spain and Permanent<br />

Representative of Uzbekistan to the United Nations<br />

Office and other International Organizations in Geneva, as<br />

Director in the Center for Political Studies.<br />

Her research interests cover: international security, regional<br />

economic issues and world economy, geopolitics,<br />

energy and transport issues, soft power.<br />

She is the author of a series of articles: “Application of ‘soft<br />

power’ strategy on Asian civilization spaces” (“Contemporary<br />

International Relations”, China, 2009); “World financial<br />

crisis: analysis of tendencies” (“Russia, Central Asia<br />

and Eastern Europe”, China, 2009), “Cooperation harmony”<br />

(“Oil&Gas Vertical Journal”, Russia, 2007).<br />

Gulnara Karimova took part in several international conferences<br />

with speeches, which had significant resonance,<br />

among them the speech on “Soft power as a tool in realization<br />

of social initiatives of human society in the state”<br />

(World Economic Forum on the Middle East, Jordan,<br />

2009).<br />

She was directly involved in holding several conferences<br />

on subjects relevant to the region of Central Asia and for<br />

international cooperation. These include: The Central Asian<br />

Energy Market: Trends and Prospects (2005); Central<br />

Asia as Transcontinental Transportation Bridge (2007);<br />

Establishing a Modern media Field: the Role of Information<br />

Technologies, Structural Approach and Regional Specifics<br />

in Developing the Information Are. (2006); Business<br />

Forums: series of Uzbekistan-Japan Business Forums in<br />

Tashkent and Tokyo (2007-2009); Investment potential<br />

presentations and round tables in Europe (Geneva, Vienna,<br />

Milan, and Brussels in September-October 2009).<br />

Gulnara Karimova is chief editor of the well-known magazine<br />

“Uzbekistan and Central Asia”, which covers political<br />

and socio-economic issues of the development of<br />

Central Asia.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 63


DIPLOMATIE<br />

INTERNATIONAL<br />

NATIONALFEIERTAGE<br />

der Botschaften mit Amtssitz in Wien. Von Juli bis September<br />

1.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

5.<br />

11.<br />

14.<br />

20.<br />

21.<br />

23.<br />

28.<br />

30.<br />

JULI<br />

Kanada „Canada Day/Fête du Canada“<br />

zur Feier des ‘British North America<br />

Act’ vom 1. Juli 1867.<br />

Belarus Tag der Unabhängigkeit<br />

Vereinigte Staaten Unabhängigkeitstag<br />

(1776). Staatsgründung der<br />

USA in der ‘Deklaration der 13 Vereinigten<br />

Staaten von Amerika’.<br />

Kap Verde Unabhängigkeitstag<br />

(1975)<br />

Venezuela Unabhängigkeitstag<br />

(1811)<br />

Mongolei Jahrestag des Sieges der<br />

Revolution (1921). Endgültige Erlangung<br />

der Unabhängigkeit von China.<br />

Frankreich Jahrestag der Erstürmung<br />

der Bastille (1789). Der Feiertag<br />

erinnert an das Föderationsfest, das<br />

ein Jahr später (1790) stattfand.<br />

Kolumbien Unabhängigkeitstag<br />

(1810)<br />

Belgien Nationalfeiertag (Amtseid<br />

König Leopold I., 1831). Krönung des<br />

ersten belgischen Königs und Ausrufung<br />

des Königreichs Belgien.<br />

Ägypten Jahrestag der Revolution<br />

(1952). Sturz König Faruks durch die<br />

Bewegung der „Freien Offiziere“.<br />

Peru Unabhängigkeitstag (1821). Unabhängigkeit<br />

von Spanien nach der<br />

Eroberung Limas durch José de San<br />

Martín.<br />

Marokko Thronfest S.M. König Mohammed<br />

VI. (1999)<br />

1.<br />

2.<br />

6.<br />

7.<br />

10.<br />

15.<br />

15.<br />

17.<br />

19.<br />

20.<br />

24.<br />

25.<br />

27.<br />

31.<br />

31.<br />

AUGUST<br />

Schweiz Bundesfeier (1291). Erinnert<br />

an den Bund von Uri, Schwyz<br />

und Unterwalden, beurkundet im<br />

sog. Bundesbrief.<br />

Mazedonien Nationalfeiertag (Ilinden-Aufstand<br />

1903)<br />

Bolivien Unabhängigkeitstag (1825)<br />

Côte d'Ivoire Unabhängigkeitstag<br />

(1960)<br />

Ecuador Unabhängigkeitstag (1809)<br />

Indien Unabhängigkeitstag (1947)<br />

Liechtenstein Staatsfeiertag. Wird<br />

seit 1940 gefeiert, anlässlich des Geburtstags<br />

des damaligen Fürsten<br />

Franz Josef II. (16.8.) und zum Fest<br />

Maria Himmelfahrt.<br />

Indonesien Unabhängigkeitstag<br />

(1945). Proklamation der Unabhängigkeit<br />

von den Niederlanden.<br />

Afghanistan Unabhängigkeitstag<br />

(1919). Unabhängigkeit von Großbritannien.<br />

Ungarn Jahrestag der Staatsgründung<br />

(1000). Der Hl. Stephan I. wurde<br />

zum König von Ungarn gekrönt.<br />

Ukraine Nationalfeiertag (Unabhängigkeit<br />

1991)<br />

Uruguay Unabhängigkeitstag (1825)<br />

Moldau Unabhängigkeitstag (1991)<br />

Loslösung von der Sowjetunion.<br />

Kirgisistan Unabhängigkeitstag<br />

(1991)<br />

Malaysia Unabhängigkeitstag<br />

(1957).<br />

1.<br />

1.<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

9.<br />

15.<br />

15.<br />

15.<br />

16.<br />

18.<br />

21.<br />

21.<br />

21.<br />

23.<br />

SEPTEMBER<br />

Libyen Jahrestag der Al Fatah Revolution<br />

(1969)<br />

Slowakei Tag der Verfassung<br />

(1992). Erlass der Verfassung durch<br />

den slowakischen Nationalrat.<br />

Usbekistan Unabhängigkeitstag<br />

(1991)<br />

Vietnam Unabhängigkeitstag (1945)<br />

San Marino Nationalfeiertag. Offizielles<br />

Gründungsdatum ist der<br />

3.9.301(!)<br />

Brasilien Unabhängigkeitstag<br />

(1822)<br />

Andorra Unabhängigkeitstag (1278)<br />

Nordkorea Staatsgründung 1948<br />

Tadschikistan Unabhängigkeitstag<br />

(1991)<br />

Costa Rica Unabhängigkeitstag<br />

(1821)<br />

Guatemala Unabhängigkeitstag<br />

(1821)<br />

Nicaragua Unabhängigkeitstag<br />

(1821)<br />

Mexiko Unabhängigkeitstag (1810)<br />

Chile Unabhängigkeitstag (1810)<br />

Armenien Unabhängigkeitstag<br />

(1991)<br />

Belize Unabhängigkeitstag (1981).<br />

Bis 1973 Britisch-Honduras genannt,<br />

1981 Unabhängigkeit von Großbritannien.<br />

Malta Unabhängigkeitstag (1964)<br />

Saudi-Arabien Proklamation des<br />

Königreiches (1932)<br />

KONFERENZEN DER VEREINTEN NATIONEN IN WIEN<br />

Juli bis September <strong>2010</strong><br />

AUGUST<br />

2.-5.8. UNYSA: Vienna International Model United Nations (VIMUN) <strong>2010</strong><br />

16.8.-3.9. CTBTO: Working Group B, 35 th session - (Joint Meeting of Working Groups A and B, 30 August)*<br />

SEPTEMBER<br />

1.-3.9. UNIDO: Committee for the Coordination of Statistical Activities, 15 th session*<br />

6.-9.9. CTBTO: Advisory Group, 35 th session*<br />

7.-8.9. UNIDO: Programme and Budget Committee, 26 th session*<br />

13.-17.9. IAEA: Board of Governors<br />

20.-24.9. IAEA: General Conference, 54 th session<br />

27. IAEA: Board of Governors<br />

* unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Quelle: http://www.unvienna.org/documents/calend284.pdf<br />

64 | <strong>SOCIETY</strong>2_10


DIPLOMATIE<br />

INTERVIEW<br />

Israels neuer Botschafter<br />

Der Rahmen braucht<br />

einen Inhalt<br />

Der israelische Botschafter in Wien, S.E. Aviv Shir-On, im<br />

<strong>SOCIETY</strong>-Interview über die „Mavi Marmara“, die Beziehungen<br />

zu Österreich und die Zukunft der Mobilität.<br />

S,E. Aviv Shir-On mit<br />

Gattin Arnona<br />

Was ist Ihr Statement zu den Geschehnissen<br />

auf dem türkischen Schiff „Mavi Marmara“,<br />

das die Gaza-Blockade durchbrechen<br />

wollte?<br />

Die Kontrolle der Güter, die nach Gaza<br />

geliefert werden, soll verhindern, dass die<br />

Hamas Raketen und Waffen bekommt, mit<br />

denen sie israelische Zivilisten täglich angreift.<br />

Sieben Schiffe wurden ohne<br />

Zwischenfälle gestoppt und kontrolliert.<br />

Nur auf der „Mavi Marmara“ wurden Israelis<br />

von den Mitgliedern der radikal-islamischen<br />

Organisation IHH, von der auch die<br />

Hamas unterstützt wird, mit Gewalt attakkiert.<br />

Die Hamas will Israelis ermorden<br />

und die IHH hat genau das auch versucht.<br />

Die Blockade ist nicht gegen die Bevölkerung<br />

von Gaza gerichtet und Israel sucht<br />

Wege, um diese zu lockern, was auch von<br />

der EU letztens begrüßt wurde.<br />

Vizekanzler Josef Pröll hat kürzlich Israel<br />

besucht. Was ist Ihr Eindruck betreffend die<br />

Beziehungen zwischen Israel und Österreich?<br />

Der Umfang und die Vielfalt der Beziehungen<br />

haben mich überrascht. Als Botschafter<br />

freut man sich, wenn der Vizekanzler<br />

oder Außenminister Israel<br />

besucht. Es handelt sich hier um den offiziellen<br />

Rahmen der Beziehungen zwischen<br />

den Ländern. Es ist natürlich wichtig, dass<br />

dieser Rahmen gut gestaltet wird. Aber der<br />

Inhalt der Beziehungen ist etwas anderes –<br />

das ist wie ein Bild: Der Rahmen muss einen<br />

Inhalt haben, das Bild ist der Inhalt<br />

und der Inhalt sollen die menschlichen<br />

Kontakte zwischen den Österreichern und<br />

Israelis sein, zum Beispiel in den Bereichen<br />

Sport, Kultur und Wirtschaft. Hier sehe ich<br />

meine Aufgabe, diese Beziehungen zu erweitern<br />

und zu vertiefen.<br />

Vizekanzler Pröll hat sich auch ein interessantes<br />

Autoprojekt angesehen. Können<br />

Sie etwas darüber berichten?<br />

Das ist ein Projekt mit dem Namen<br />

„Better Place“ des israelischen Unternehmers<br />

Schay Agassi, mit dem er die<br />

Welt etwas besser für uns alle machen<br />

will. Es geht um ein Elektroauto und ein<br />

Netz von Aufladevorrichtungen, das<br />

Interesse auf der ganzen Welt erweckt<br />

hat. Man ist derzeit in der Phase, dieses<br />

Projekt zu konkretisieren und zu einer<br />

praktischen Lösung für die Verkehrsprobleme<br />

zu machen. Auch österreichische<br />

Firmen haben Interesse gezeigt. Aber es<br />

ist nicht nur für Firmen interessant sondern<br />

auch für Regierungen. Es geht darum,<br />

wie wir unsere Mobilität umweltfreundlicher<br />

machen können.<br />

Dieses Auto kommt vollkommen ohne<br />

Erdöl aus?<br />

Ja, die Idee dahinter ist, dass es Tankstellen<br />

geben wird, wo die Batterien entweder<br />

aufgeladen oder ausgewechselt werden<br />

können. Das größte Problem von elektrischen<br />

Autos ist die Reichweite. Wenn man<br />

nur zweihundert Kilometer fahren kann,<br />

muss man oft die Batterie aufladen oder<br />

wechseln.<br />

Ihre Frau hat einen ganz speziellen Vornamen.<br />

Können Sie ihn uns die Herkunft<br />

dieses Namens erklären?<br />

Arnona hat mit dem Fluss Arnon zu<br />

tun, der auch in der Bibel erwähnt wird. Er<br />

fließt von den Bergen Jordaniens herab<br />

und mündet in den berühmten Jordan. Die<br />

Eltern meiner Frau hofften auf einen Sohn<br />

und wollten ihn Arnon nennen, aber da<br />

sie ein Mädchen bekamen, sind sie doch<br />

bei diesem Namen geblieben und haben<br />

sie Arnona genannt.<br />

Mit einem Satz zusammenfassend, wo<br />

trifft Sie Ihre neue Funktion am meisten?<br />

Im Herzen oder im Kopf?<br />

Für einen israelischen Botschafter ist<br />

dies eine schwierige Frage, weil wenn ich<br />

meine jüdischen Wurzeln betrachte, dann<br />

hat das viel mit dem Herzen zu tun. Ich<br />

glaube, dass wir die universellen Werte der<br />

Zivilisation mitgeprägt haben, den Glauben<br />

an einen einzigen Gott, aber das<br />

macht uns nicht zu Engeln, weil wir Fehler<br />

machen wie alle anderen auch – und das<br />

hat mit dem Gehirn zu tun. Zum Beispiel<br />

unsere größte Hoffnung ist noch nicht in<br />

Erfüllung gegangen, nämlich Frieden zu<br />

haben oder zu schaffen, und da müssen<br />

wir noch alle schwer arbeiten, und das<br />

kann man nur schaffen, wenn man das<br />

Herz mit dem Gehirn verbindet, und da sehe<br />

ich auch meine Aufgabe als Botschafter<br />

des Staates Israel.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 65


DIPLOMATIE<br />

ÖGAVN<br />

Highlights International<br />

Top-Veranstaltungen<br />

Das Frühjahr stand im Zeichen herausragender Veranstaltungen der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Außenpolitik und die Vereinten Nationen (ÖGAVN).<br />

Dr. Erhard Busek, Dr. Franz Vranitzky, Mag. Brigitte Ederer, Nationalratspräsidentin<br />

Mag. Barbara Prammer, Dr. Klaus Kinkel, Dr. Wolfgang Schüssel<br />

Ban Ki-moon im österreichischen<br />

Parlament<br />

Im April kam UNO-Generalsekretär Ban<br />

Ki-moon auf Einladung der ÖGAVN nach<br />

Wien, wo er im historischen Sitzungssaal<br />

des Parlaments einen viel beachteten<br />

Vortrag hielt. Rund 1.000 Gäste bedankten<br />

sich mit stehenden Ovationen für seine<br />

Ausführungen zu den Themen Armutsbekämpfung,<br />

Gleichstellung der Frau, Klimaschutz<br />

und Menschenrechte. Er hob<br />

außerdem die Bedeutung Wiens als UNO-<br />

Standort hervor und bedankte sich für<br />

Österreichs Unterstützung der Arbeit der<br />

Vereinten Nationen.<br />

***<br />

15 Jahre Österreich in der EU<br />

Anlässlich 15 Jahre EU-Mitgliedschaft<br />

Österreichs veranstaltete die ÖGAVN<br />

Workshops und eine Festveranstaltung im<br />

Parlament. Bei den Workshops wurden<br />

Fragen der europäischen Identität, Ökonomie,<br />

Forschung und Regionalpolitik unter<br />

Teilnahme namhafter Vertreter aus Diplomatie,<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und der<br />

Medien behandelt. Danach erinnerten in<br />

einem Festakt im Sitzungssaal des Nationalrates<br />

maßgeblich für den EU-Beitritt<br />

Österreichs verantwortliche Politiker an<br />

die Bedeutung dieses Ereignisses. Die Festreden<br />

hielten Dr. Franz Vranitzky, Dr. Erhard<br />

Busek und Dr. Klaus Kinkel.<br />

Shirin Ebadi mit<br />

ÖGAVN-Präsident<br />

Wolfgang Schüssel<br />

***<br />

Shirin Ebadi in Wien<br />

Die iranische Friedensnobelpreisträgerin<br />

2003 Shirin Ebadi war in Wien zu Gast.<br />

Sie nahm für ihren Kampf für die Menschenrechte<br />

den Felix-Ermacora-Menschenrechtspreis<br />

entgegen und hielt auf Einladung<br />

der ÖGAVN in der „Aula der<br />

Wissenschaften“ einen Vortrag. Seit Juni<br />

2009 befindet sie sich im Exil, ihr Mann ist<br />

im Iran inhaftiert. Sie sprach sich gegen<br />

wirtschaftliche Sanktionen gegen den Iran<br />

aus, weil diese die Bevölkerung treffen<br />

würden. Sie sei aber für Sanktionen zur Behinderung<br />

militärischer Aufrüstung.<br />

MITGLIEDSCHAFT<br />

Alle Personen, die am internationalen<br />

Geschehen interessiert sind<br />

und zur Stärkung der Vereinten<br />

Nationen beitragen wollen, können<br />

ordentliche Mitglieder der<br />

Seit 1945<br />

Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten<br />

Nationen (ÖGAVN) werden. Daneben sind Unternehmen<br />

und andere Institutionen eingeladen, als unterstützende<br />

Mitglieder beizutreten. Wenn Sie Interesse an einer<br />

Mitgliedschaft haben, wenden Sie sich bitte an:<br />

ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR AUSSENPOLITIK<br />

UND DIE VEREINTEN NATIONEN (ÖGAVN)<br />

Hofburg/Stallburg, Reitschulgasse 2/2. OG, A-1010 Wien<br />

Tel.: +43-(0)1-535 46 27<br />

E-Mail: office@oegavn.org, www.una-austria.at<br />

MAGAZIN <strong>SOCIETY</strong><br />

Mag. Gertrud Tauchhammer hat mit dem Magazin <strong>SOCIETY</strong> als<br />

offizielles Organ schon seit 1995, auf Einladung des damaligen<br />

Präsidenten Dr. Kurt Waldheim, fungiert und übt seitdem mit<br />

verschiedensten Aktivitäten einen Brückenschlag zwischen<br />

Österreich und den Vereinten Nationen aus. Auf Vorschlag von<br />

Altbundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel wird die Kooperation<br />

zwischen dem Magazin <strong>SOCIETY</strong> und der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Außenpolitik und die Vereinten Nationen<br />

(ÖGAVN) fortgesetzt. <strong>SOCIETY</strong> ist zu 100 Prozent im Eigentum<br />

der Tauchhammer KG/Mag. Gertrud Tauchhammer.<br />

FOTOS: ÖGAVN; CARINA OTT/PARLAMENTSDIREKTION<br />

66 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


DIPLOMATIE<br />

WELCOME TO AUSTRIA<br />

INFORMATION<br />

Club Opening: Gabrielle Schallenberg,<br />

H.E. Anna Maria Spinetti, Elenka Batthyany,<br />

Avogara Pallavicini<br />

New club room and website<br />

Spring Highlights<br />

“Welcome To Austria’s” three spring highlights were a day<br />

excursion to famous castles in Lower Austria, the official<br />

opening of the new club room and the launch of the website.<br />

***<br />

Excursion within Lower Austria<br />

“Welcome To Austria” organized a day<br />

excursion within Lower Austria, visiting<br />

Burg Rastenberg in the Waldviertel, where<br />

Count Giorgio Thurn-Valsassina himself received<br />

his guests and showed them around<br />

the castle (dating back to the Middle Ages),<br />

followed by a brief visit of the impressive<br />

Benedictine Abbey Göttweig, a lunch at the<br />

picturesque Ruine Aggstein perched on top<br />

of a hill, a visit of Castle Artstetten and its<br />

Franz-Ferdinand Museum – including a reception<br />

by H.H. Princess Anita Hohenberg<br />

– and on the way back to Vienna a stopover<br />

at Schloss Stetteldorf, where Georg von<br />

Stradiot received his guests.<br />

***<br />

Club Opening and New Website<br />

For more than a decade, „Welcome To<br />

Austria“ has successfully given foreign diplomats<br />

based in Austria an understanding<br />

of Austria’s way of life and culture. Early<br />

this year, WA has moved into the new office<br />

and club room in Reitschulgasse where<br />

it is possible to hold lectures, coffee mornings<br />

and parties. Recently, the official<br />

opening of the club was celebrated by the<br />

Board and a great many of the association’s<br />

members.<br />

The new website of WA has recently<br />

been publicized – anyone interested in becoming<br />

member of the association should<br />

visit www.welcome-to-austria.org<br />

WA “Welcome to Austria” was founded<br />

in 1997 by Dr. Benita Ferrero-<br />

Waldner, who was then State Secretary<br />

for Foreign Affairs, with the<br />

overriding objective of introducing<br />

foreign diplomats and international<br />

civil servants assigned to Vienna and<br />

their spouses to the Austrian way of<br />

life. The aims of WA are to promote the awareness and understanding<br />

of Austria’s rich heritage of culture and history<br />

past and present. WA would welcome newly accredited diplomats<br />

and their spouses to join the club.<br />

***<br />

WA invites you to join:<br />

■ You will meet many interesting Austrians in a relaxed<br />

atmosphere and make new friends.<br />

■ You will be offered a wide choice of excellent programmes<br />

and learn a great deal about your host country.<br />

■ You will be invited to private homes and through WA<br />

events you will enjoy many things which you would not<br />

have access to outside our Association.<br />

***<br />

THE BOARD OF “WELCOME TO AUSTRIA”<br />

Dr. Benita Ferrero-Waldner – Founding President<br />

Foreign Minister Dr. Michael Spindelegger – President<br />

Gabrielle Schallenberg – First Vice President - History, Art<br />

Dr. Monika Türk – Second Vice President<br />

Mag. Stephan Hofstätter – Treasurer<br />

Mag. Gertrud Tauchhammer – Public Relations,<br />

“Schriftführerin”<br />

Dr. Elisabeth Wolff – Music<br />

Dr. Heide Almoslechner – German<br />

Anne Thun-Hohenstein – History, Art<br />

Dr. Stefanie Winkelbauer – Applied Arts, Cuisine<br />

Mag. Adelaida Calligaris – Liaison Officer<br />

***<br />

OFFICE HOURS<br />

Mo-Tue-Wed: 2 p.m.–5 p.m.<br />

Thurs-Fri: 9 p.m.–12 p.m.<br />

Gabriela Znidaric, Secretary<br />

Hofburg, Stallburg, Reitschulgasse 2, 1010 Vienna<br />

Phone: +43-(0)1-535 88 36, Fax: +43-(0)1-535 88 37<br />

E-mail: office@welcome-to-austria.org<br />

www.welcome-to-austria.org<br />

Count Giorgio Thurn-Valsassina<br />

receives his guests.<br />

Entrance to the medieval<br />

castle Rastenberg.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 67


DIPLOMATIE<br />

AKKREDITIERUNGEN<br />

DIPLOMATENKARUSSELL<br />

Die neu akkreditierten Botschafter bei Bundespräsident Dr. Heinz Fischer in der Hofburg.<br />

INDONESIEN<br />

H.E. GUSTI AGUNG<br />

WESAKA PUJA<br />

Born on 11 Jan 1962<br />

in Bali.<br />

Married, two children.<br />

RUSSISCHE<br />

FÖDERATION<br />

S.E. SERGEJ<br />

JURJEWITSCH<br />

NETSCHAJEW<br />

Geboren 1953<br />

in Moskau.<br />

Verheiratet, ein Sohn.<br />

SÜDAFRIKA<br />

H.E. XOLISA<br />

MFUNDISO<br />

MABHONGO<br />

Born on 18 May 1972 in<br />

Mthatha, Eastern Cape<br />

Married, three<br />

children.<br />

Education<br />

■ 1985: Gadjah Mada University, Yogyakarta,<br />

Indonesia.<br />

■ 1991: University of Michigan, Ann Arbor,<br />

USA, The Horace H. Rackham<br />

School of Graduate Studies.<br />

Professional Career<br />

■ <strong>2010</strong>: Ambassador to Austria and Slovenia,<br />

Permanent Representative to<br />

the UN and other int. organizations<br />

in Vienna<br />

■ 2009-<strong>2010</strong>: Senior Official, Ministry of<br />

Foreign Affairs, Jakarta<br />

■ 2006-2009: Ambassador/Deputy Permanent<br />

Representative to the UN,<br />

WTO and other int. organizations in<br />

Geneva<br />

■ 2002-2006: Director for Human Rights<br />

and Humanitarian Affairs, Ministry<br />

of Foreign Affairs, Jakarta<br />

■ 1998-2002: Counselor, Permanent Mission<br />

of Indonesia to the UN, WTO and<br />

other int. organizations, Geneva<br />

■ 1996-1998: Official, Directorate for<br />

Int. Organizations, Ministry of Foreign<br />

Affairs, Jakarta<br />

■ 1992-1996: Second Secretary, Embassy/Permanent<br />

Mission of Indonesia,<br />

Vienna<br />

■ 1988-1990: Official, Directorate for<br />

Asia Pacific Affairs, Ministry of Foreign<br />

Affairs, Jakarta<br />

■ 1986: Joined the Ministry of Foreign<br />

Affairs<br />

Ausbildung<br />

■ Abitur in Moskau, Studium der Germanistik<br />

an der Moskauer Lomonossow<br />

Universität<br />

■ 1988: Abschluss des Studiums an der<br />

Diplomatischen Akademie<br />

Berufliche Karriere<br />

■ Seit April <strong>2010</strong>: Botschafter in der Republik<br />

Österreich<br />

■ August 2007: Direktor des 3. Europäischen<br />

Departments im Außenministerium<br />

■ April 2003: Stv. Direktor des 3. Europäischen<br />

Departments im Außenministerium<br />

■ 2001-2003: Generalkonsul der Russischen<br />

Föderation in Bonn<br />

■ 1999-2001: 1. Botschaftsrat, Leiter der<br />

Politischen Abteilung an der Botschaft<br />

in Deutschland<br />

■ 1996-1999: Leiter des Deutschland-Referates<br />

im 4. Europäischen Department<br />

im Außenministerium<br />

■ 1992-1996: Tätigkeit an der russischen<br />

Botschaft in Deutschland<br />

■ 1982-1986: Tätigkeit im sowjetischen<br />

Generalkonsulat in Erdenet, Mongolei<br />

■ 1977-1980: Tätigkeit an der sowjetischen<br />

Botschaft in Ost-Berlin, DDR<br />

■ 1977: Eintritt in den diplomatischen<br />

Dienst<br />

■ 1975-1977: Armeedienst<br />

Education<br />

■ Currently: Master in Business Leadership,<br />

UNISA School of Business Leadership<br />

■ 2004: Master in Public Administration,<br />

Columbia University, N.Y., USA<br />

■ 1997: Post-graduate Certificate in Diplomatic<br />

Studies, Oxford University,<br />

U.K.<br />

■ 1993: Bachelor of Arts, Rhodes University,<br />

Grahamstown, RSA<br />

Professional Career<br />

■ Present: Ambassador to Austria, Slovenia<br />

and Slovakia; Permanent Representative<br />

to the UNO in Vienna<br />

■ 2006-2009: Chief Director, United Nations<br />

Political, Multilateral Branch,<br />

Dep. of Int. Relations and Coop.<br />

■ 2006: Director: United Nations, Multilateral<br />

Branch, Dep. of Int. Relations<br />

and Coop (DIRCO)<br />

■ 2004-2006: Minister Counselor/Deputy<br />

Permanent Representative, Permanent<br />

Mission of RSA to the UN, NY<br />

■ 2001-2004: Counselor, Permanent Mission<br />

of RSA to UN, NY<br />

■ 1999-2001: First Secretary, Permanent<br />

Mission of RSA to UN, Geneva<br />

■ 1997-1998: Part-time lecturer for<br />

International Relations, Pretoria<br />

Technikon<br />

■ 1997-1998: Senior Foreign Service Officer,<br />

Foreign Service Institute, Dep.<br />

of Int. Relations and Coop.<br />

FOTOS: DRAGAN TATIC/HBF<br />

68 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


APRIL BIS JUNI <strong>2010</strong><br />

SYRIEN<br />

H.E. BASSAM<br />

SABBAGH<br />

TUNESIEN<br />

S.E. ALI CHAOUCH<br />

Born on 1 Jan 1969<br />

in Aleppo.<br />

Geboren in Bouarada/Siliana.<br />

Verheiratet,<br />

drei Kinder.<br />

Education<br />

■ 1990: Bachelor in Political Science,<br />

Higher Institute for Political Sciences,<br />

Damascus<br />

■ 1992: Higher Diploma in International<br />

Affairs, Aleppo University<br />

Professional Career<br />

■ Currently: Ambassador to Austria,<br />

Permanent Representative to IAEA,<br />

UNIDO, UNOV in Vienna<br />

■ 2006-<strong>2010</strong>: Chef de Cabinet of the Ministry<br />

of Foreign Affairs, Damascus<br />

■ 2001-2006: Counselor in the Syrian<br />

Permanent Mission to the UN, NY<br />

■ 2000-2001: Deputy Director, Office of<br />

the Deputy Foreign Minister, Damascus<br />

■ 1995-2000: Second and First Secretary<br />

at the Syrian Embassy, Washington<br />

DC<br />

■ 1994-1995: Attaché Foreign Ministry<br />

■ Participated the Arab Summit in Kartom<br />

(2006), Riadh (2007), Damascus<br />

(2008), Doha (2009)<br />

■ Member of the Syrian Delegation to<br />

the Security Council, 2002-2003<br />

■ Member of the UN Security Council<br />

Mission to Afghanistan, 2003<br />

Ausbildung<br />

■ 1970: Absolvent der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Universität<br />

Tunis<br />

Berufliche Karriere<br />

■ 2005: Minister für Soziales, Solidarität<br />

und Auslandstunesier<br />

■ 2000: Generalsekretär des Rassemblement<br />

Constitutionnel Démocratique<br />

■ 1999: Präsident des Wirtschafts- und<br />

Sozialrates<br />

■ 1997: Innenminister<br />

■ 1994-2004: Mitglied des tunesischen<br />

Nationalrates<br />

■ 1993: Minister für Bau- und Wohnungswesen<br />

■ 1992: Staatssekretär im Ministerium<br />

für Gesundheit<br />

■ 1991: Ständiger Sekretär der Rassemblement<br />

Constitutionnel Démocratique<br />

(RCD)<br />

■ 1988: Geschäftsführer der gemeinnützigen<br />

Bau- und Siedlungsgesellschaft<br />

(AFH)<br />

■ 1987: Statthalter von Médenine<br />

■ 1985-1987: Bürgermeister von Ettadhamen,<br />

Douar Hicher<br />

■ 1982: Geschäftsführer der städtischen<br />

Sanierungs- und Renovierungsagentur<br />

■ 1970-1982: Divisionschef der SNIT Tunis<br />

und stv. Generaldirektor der Société<br />

d’Economie Mixte d’Aménagement<br />

in Tunis<br />

Repräsentation<br />

Eliteverband<br />

Gardemusik<br />

Die Militärmusik des Gardebataillons<br />

in Wien ist Teil der<br />

Ehrenformation des Heeres<br />

und dient der Repräsentation.<br />

Die Garde ist ein Eliteverband des Militärkommandos<br />

Wien, der die Republik<br />

Österreich und das österreichische<br />

Bundesheer nach außen repräsentiert.<br />

Sie hat aber auch Aufgaben eines Verbandes<br />

der Infanteristischen Kampftruppe<br />

wahrzunehmen. Traditionelle Kennzeichen<br />

sind der scharlachrote Aufschlag mit weißem<br />

Vorstoß, das scharlachrote Barett und<br />

die Gardeschnur zur Ausgangsuniform.<br />

Die Gardemusik als Teil des Gardebataillons<br />

ist ein wichtiges Repräsentationsinstrument<br />

bei Staatsbesuchen und Akkreditierungen<br />

von Botschaftern. Ihr<br />

dekoratives Kennzeichen ist die Fangschnur.<br />

Die Gardemusik versteht sich als<br />

Bewahrerin traditionellen Musikgutes und<br />

ist Teil des Wiener Kulturlebens. Neben altösterreichischer<br />

Marschmusik widmet sie<br />

sich auch der zeitgenössischen Musik.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 69


DIPLOMATIE<br />

CTBTO<br />

Die neu akkreditierten Botschafter überreichten ihre Beglaubigungen an<br />

den Generalsekretär der CTBTO, Botschafter Tibor Tóth. Die Überreichungen<br />

fanden im Hauptsitz der CTBTO in Wien statt.<br />

Comprehensive Test Ban Treaty Organisation<br />

INFORMATION<br />

Annika Thunborg, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tel. +43-(0)1-26030-6375<br />

Fax +43-(0)1-26030-5823<br />

www.ctbto.org<br />

E-Mail: annika.thunborg@ctbto.org<br />

BELGIEN: S.E. FRANK RECKER<br />

CTBTO<br />

Die CTBTO PrepCom ist die Vorbereitende Kommission für<br />

die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot<br />

von Nuklearversuchen.<br />

Die CTBTO PrepCom wurde am 19.11.1996 gegründet und<br />

ist mit allen notwendigen Vorbereitungen für die Umsetzung<br />

des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen<br />

befasst. Alle Staaten, die diesen Vertrag unterzeichnen,<br />

sind automatisch Mitglieder der Kommission.<br />

Ziel des Vertrages ist die Nichtverbreitung von Kernwaffen<br />

sowie die atomare Abrüstung. Mit dem Verbot von Nuklearversuchen<br />

soll die Weiterentwicklung von Atomwaffen<br />

gebremst werden.<br />

Seit 24.9.1996 wurde der Vertrag von 182 Staaten unterzeichnet,<br />

davon haben ihn mittlerweile 153 ratifiziert. Aktuellster<br />

Vertragsunterzeichner ist Trinidad und Tobago. Die<br />

aktuellste Ratifizierung erfolgte durch die Zentralafrikanische<br />

Republik. Der Vertrag tritt erst dann in Kraft, sobald er<br />

von allen 44 im zweiten Anhang des Vertrages (Annex 2)<br />

aufgezählten Staaten unterzeichnet und ratifiziert worden<br />

ist. Das sind jene Staaten, die zum Zeitpunkt der Vertragsverhandlungen<br />

bereits über friedliche oder militärische<br />

Nukleartechnologie verfügt haben. 41 Annex-2-Staaten haben<br />

den Vertrag unterzeichnet, davon haben ihn 35 auch ratifiziert.<br />

Derzeit fehlen noch die Unterzeichnungen von Indien,<br />

Pakistan und Nordkorea, sowie die Ratifizierungen von<br />

Ägypten, dem Iran, USA, China, Indonesien und Israel.<br />

Österreich zählt ebenfalls zu den Annex-2-Staaten und<br />

hat den Vertrag am 24.9.1996 unterzeichnet und am 13.3.1998<br />

ratifiziert. Das Atominstitut der Österreichischen Universitäten<br />

betreibt in Wien einen Forschungsreaktor.<br />

BENIN: S.E. SÉRAPHIN LISSASSI<br />

BOTSWANA: S.E. BOOMETSWE MOKGOTHU<br />

NIGER: S.E. ILLO ADANI<br />

70 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


DIPLOMATIE<br />

UNIDO<br />

Die neu akkreditierten Botschafter überreichten ihre Beglaubigungen an<br />

den Generaldirektor der UNIDO, Kandeh K. Yumkella. Die Überreichungen<br />

fanden im Hauptsitz der UNIDO in Wien statt.<br />

United Nations Industrial Development Organization<br />

INDONESIEN: S.E. I GUSTI AGUNG WESAKA PUJA<br />

BENIN: S.E. SÉRAPHIN LISSASSI ÜBERREICHT AN<br />

VIZEGENERALDIREKTOR YOSHITERU URAMOTO<br />

INFORMATION<br />

Cristina Stricker, Information Officer<br />

Tel: +43-(0)1-26026-3034<br />

Fax: +43-(0)1-26026-6881<br />

E-Mail: c.stricker@unido.org<br />

UNIDO<br />

UGANDA: S.E. FRANCIS K. BUTAGIRA<br />

BELGIEN: S.E. FRANK RECKER<br />

Die United Nations Industrial Development Organization<br />

(Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung)<br />

ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen<br />

mit dem Ziel, die industrielle Entwicklung in Entwikklungsländern<br />

und Reformstaaten nachhaltig zu fördern. Zu<br />

ihrer Tätigkeit zählen Industrial Governance und Statistik, Investitions-<br />

und Technologieförderung, Förderung von Handel<br />

und Wettbewerbsfähigkeit, Entwicklung der Privatwirtschaft<br />

und Agro-Industrien, nachhaltige Energiewirtschaft<br />

und Klimawandel, das Montreal-Protokoll und Umweltmanagement.<br />

PHILIPPINEN: I.E. LOURDES O. YPARRAGUIRRE<br />

AUßENMINISTER VON THAILAND S.E. SÉRAPHIN LISSASSI ÜBER-<br />

REICHT AN VIZEGENERALDIREKTOR YOSHITERU URAMOTO<br />

Die UNIDO, mit Hauptsitz in der UNO-City in Wien, wurde<br />

1966 als Programm der Vereinten Nationen gegründet<br />

und ist seit 1985 eine selbstständige Sonderorganisation der<br />

VN. Derzeitiger Generaldirektor (seit 2005) ist Kandeh K.<br />

Yumkella (Sierra Leone). Die UNIDO hat 173 Mitgliedsstaaten,<br />

in 53 Ländern Büros und beschäftigt etwa 650 Mitarbeiter.<br />

Darüber hinaus arbeiten über 2100 Experten international<br />

bei UNIDO-Projekten. Das geschätzte Gesamtvolumen aller<br />

Tätigkeiten für <strong>2010</strong>/11 beträgt etwa 385 Millionen Euro<br />

(UNIDO ist die einzige UN-Organisation, die in Euro budgetiert).<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 71


DIPLOMATIE<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER DIPLOMATIE April bis Juni <strong>2010</strong><br />

Erzbischof Dr. Christoph<br />

Schönborn, Justizministerin<br />

Mag. Claudia Bandion-Ortner<br />

NUNTIATUR:<br />

5. JAHRESTAG VON PAPST BENEDIKT XVI.<br />

Zur Feier des 5. Jahrestages des Pontifikates von Papst Benedikt XVI.<br />

gab sich der Apostolische Nuntius Erzbischof Dr. Peter Stephan Zurbriggen<br />

die Ehre und lud zu einem Empfang in die Apostolische<br />

Nuntiatur in Wien.<br />

Consul I. Senatus Prof. Alfred R. Tombor-Tintera und<br />

Vice-Consul Landeshauptmann Dr. Michael Häupl<br />

Nuntius Dr. Peter Zurbriggen, Nuntiaturrat<br />

Dr. Christoph Kühn<br />

Mit dem deutschen Botschafter<br />

WEINRITTERSCHAFT: 25. JUBILÄUM<br />

Die Europäische Weinritterschaft feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen.<br />

Aus diesem Anlass fand im Wiener Rathaus ein Ritterfest<br />

mit Domizilschildenthüllung des neuen Rittersitzes statt. Für karitative<br />

Zwecke werden heuer über 10.000 Euro von der Weinritterschaft<br />

eingesetzt. Europaweit haben die Weinritter etwa 4.000<br />

Mitglieder.<br />

S.E. Dr. Hans-Henning Blomeyer-<br />

Bartenstein (Deutschland),<br />

S.E. Dr. John Barrett (Kanada),<br />

S.E. Dinkar Khullar (Indien)<br />

S.E. Aviv Shir-On (Bildmitte)<br />

mit seinen Gästen<br />

ISRAEL: 62. UNABHÄNGIGKEITSTAG<br />

S.E. Botschafter Aviv Shir-On und seine Gattin Frau Arnona Shir-On, sowie<br />

der Ständige Vertreter des Staates Israel bei der IAEO und CTBTO, Botschafter<br />

Ehud Azoulay und seine Gattin Frau Liora Azoulay luden zu einem<br />

Konzert mit anschließendem Empfang in das Liechtenstein Museum in<br />

Wien. Der 1995 geborene Noam Yitzhaky spielte Joseph Haydns Klaviersonate<br />

in F-Dur sowie Fréderic Chopins Scherzo Nr. 1 und Walzer Nr. 7.<br />

72 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10<br />

Bezirksvorsteherin Ursula<br />

Stenzel, Ariel Muzicant (Präsident<br />

der Israelitischen Kultusgemeinde<br />

Wien)


FOTOS: <strong>SOCIETY</strong>/PHILIPP HUTTER, SCHIFFL, PROKOFIEFF<br />

DEUTSCHLAND:<br />

VERABSCHIEDUNG<br />

Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland,<br />

Hans-Henning Blomeyer-Bartenstein,<br />

lud in das Hotel Sacher Salzburg zur Verabschiedung<br />

des Honorarkonsuls der Bundesrepublik<br />

Deutschland Alfons Schneider. In<br />

seiner Laudatio würdigte der Botschafter die<br />

Verdienste von Alfons Schneider, der sich<br />

über 15 Jahre bemüht hat, die Beziehungen<br />

zwischen Deutschland und Österreich zu intensivieren.<br />

Nach Dankesworten des Geehrten<br />

frönte dieser einem seiner Lieblingshobbys,<br />

dem Jazzgesang und verabschiedete sich,<br />

begleitet vom Sabina Hank-Trio, mit diversen<br />

populären Swing-Nummern.<br />

KR Alfons Schneider, Sabina Hank,<br />

Philip Kopmajer, Alex Meik<br />

Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller, KR Alfons Schneider,<br />

Michaela Schneider, Botschafter Hans-Henning Blomeyer-Bartenstein,<br />

Bürgermeister Dr. Heinz Schaden<br />

Foto_02: Der KR Botschafter Alfons Schneider, (Mitte) mit Michaela Schneider, Botschafter<br />

Gattin Hans-Henning und seinen Blomeyer-Bartenstein<br />

Gästen<br />

Alexander Smejevskij<br />

(UNO) und Anvar Azimov<br />

(OSZE)<br />

Die Receiving Line<br />

S.E. José Irazazábal (Spanien), S.E.<br />

Panayotis Zografos (Griechenland)<br />

PORTUGAL:<br />

NATIONALFEIERTAG<br />

Botschafter Manuel<br />

Marcelo Curto und die<br />

Ständige Vertreterin<br />

Portugals bei der OSZE<br />

Ana Martinho luden<br />

zum Empfang anlässlich<br />

des Nationalfeiertages.<br />

RUSSISCHE FÖDERATION: NATIONALFEIERTAG<br />

Zum „Tag der Annahme<br />

der Erklärung<br />

über die staatliche<br />

Souveränität<br />

der Russischen Föderation“<br />

luden die<br />

Botschafter Sergej<br />

Netschajew (bilateral),<br />

Alexander Smejevskij<br />

(UNO) und<br />

Anvar Azimov (OS-<br />

ZE) zum Empfang in<br />

Dr. Andreas Hopf<br />

S.E. Sergej Netschajew,<br />

die Botschaft.<br />

(Central Danube)<br />

Dr. Gabriel Lansky<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 73


DIPLOMATIE<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER DIPLOMATIE April bis Juni <strong>2010</strong><br />

ARGENTINIEN: KRANZNIEDERLEGUNG ZU<br />

EHREN VON SAN MARTÍN<br />

Zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeit von Argentinien pilgerten<br />

S.E. Eugenio Maria Curia, Botschafter von Argentinien in Österreich,<br />

Mag. Christian Koidl, Präsident der Österreich-Argentinischen<br />

Gesellschaft, und zahlreiche weitere Prominenz zur Büste<br />

des argentinischen Freiheitskämpfers José de San Martín im Wiener<br />

Donaupark, um eine Kranzniederlegung vorzunehmen. Die Gedenkstätte<br />

war ein Ex-Skirennläufer Jahr zuvor auf Initiative der ÖAG mit Unterstützung<br />

der Botschaft Karl Schranz errichtet worden. Im Anschluss an die<br />

Kranzniederlegung<br />

fand eine Messe im Stephansdom,<br />

gehalten<br />

von Nuntius Dr. Peter<br />

Zurbriggen und Dompfarrer<br />

Toni Faber, statt.<br />

Gespielt wurde die „Misa<br />

Criolla“ unter Beteiligung<br />

mehrerer Chöre:<br />

VIC Choir, Choro<br />

Pax, Coro Eurolatinoamericano,<br />

Chor der<br />

Wiener Tonkunstvereinigung,<br />

Wiener Urania<br />

Chor.<br />

S.E. Eugenio Maria Curia und<br />

Mag. Christian Koidl vor der<br />

San-Martín-Büste<br />

Ex-ONB-Generaldirektor Klaus<br />

Liebscher, S.E. Wu Ken (China)<br />

Massimo Spinetti mit<br />

Gattin Anna Maria<br />

ITALIEN: NATIONALFEIERTAG<br />

UND VERABSCHIEDUNG<br />

Der italienische Botschafter<br />

Massimo Spinetti, der Ständige<br />

Vertreter Italiens bei den Internationalen<br />

Organisationen Gianni<br />

Ghisi sowie der Ständige<br />

Vertreter Italiens bei der OSZE<br />

Gianfranco Varvesi und Gattinnen<br />

luden zum Nationalfeiertagsempfang<br />

in die Botschaft.<br />

Bei diesem Anlass<br />

verabschiedeten sich Botschafter<br />

und Frau Spinetti, da sie<br />

Wien verlassen werden.<br />

BMEIA:<br />

DIPLOMATENSOMMERAUSFLUG<br />

Das internationale diplomatische Corps in Österreich fand sich zum<br />

traditionellen Diplomatensommerausflug ein, der alljährlich vom<br />

Außenministerium veranstaltet wird. Dieses Jahr ging es nach<br />

Niederösterreich, wo die Burgruine Aggstein, das „Loisium“ Museum,<br />

das Augustiner Chorherrenstift Herzogenburg und Schloss<br />

Grafenegg besichtigt wurden. Ebendort gab BM Michael Spindelegger<br />

gemeinsam mit LH Erwin Pröll ein Abendessen, gefolgt von<br />

einem Konzert der NÖ-Tonkünstler mit Oleg Maisenberg.<br />

FOTOS: <strong>SOCIETY</strong>/SCHIFFL, WPF<br />

Günther Granser (li.) und Max Turnauer mit Gattinnen, mit einer Malteserin in traditioneller Tracht<br />

MALTESER RITTERORDEN: EMPFANG ZUM JOHANNISTAG<br />

Anlässlich des Festtages Johannes des Täufers, des Ordensheiligen<br />

des Souveränen Malteserordens, luden Botschafter Günther Granser<br />

(Ständiger Beobachter bei den Vereinten Nationen) und Botschafter<br />

Max Turnauer (Ständiger Beobachter bei der UNIDO) zu einem<br />

Empfang in das Büro der Ständigen Beobachter.<br />

Das Diplomatische<br />

Corps entdeckt Niederösterreich<br />

74 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Veteranen des 2. Weltkrieges<br />

Die Receiving Line<br />

65. JAHRESTAG DES SIEGES IM 2. WELTKRIEG<br />

Als „Großer Vaterländischer Krieg“ wird der Krieg Deutschlands<br />

gegen die Sowjetunion zwischen 1941 und 1945 in den<br />

Ländern der ehemaligen Sowjetunion heute noch bezeichnet.<br />

Zum 65. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über das<br />

nationalsozialistische Deutschland luden die Botschafter<br />

und Ständigen Vertreter bei den Internationalen Organisationen<br />

dieser Länder zu einem großen Empfang in die Botschaft<br />

der Russischen Föderation, darunter die Vertreter von<br />

Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Kasachstan, Kirgistan,<br />

Moldau, der Russischen Föderation, von Tadschikistan,<br />

Turkmenistan, der Ukraine und von Usbekistan.<br />

S.E. Sergej Netschajew, S.E.<br />

Alexander Zmeyevskij, S.E. Anvar<br />

Azimov (Russische Föderation)<br />

Diskussion „Aus der Geschichte<br />

lernen“<br />

ZWEITER WELTKRIEG: 65. JAHRESTAG<br />

181 Politiker, Historiker und geistige Würdenträger aus 31 Ländern<br />

trafen im Hotel Crowne Plaza in Bratislava unter dem Motto „Aus<br />

der Geschichte lernen“ zusammen, um der 55 Millionen Opfer des<br />

zweiten Weltkrieges zu gedenken und einzumahnen, dass nicht<br />

Vladimir Yakunin, Präsident<br />

des World Public Forums<br />

Konfrontation sondern Dialog<br />

der Schlüssel für anhaltenden<br />

Frieden ist. Die Veranstaltung<br />

stand unter dem<br />

Ehrenschutz der russischen,<br />

spanischen und slowakischen<br />

Staatsoberhäupter, die von<br />

Vladimir Yakunin initiiert<br />

und von der in Wien ansässigen,<br />

weltweit agierenden<br />

NGO „World Public Forum“<br />

organisiert wurde.<br />

Mag. Christian Koidl, Senator Walter<br />

Gerbautz, Irena Gerbautz, Joachim<br />

Chen, S.E. Eugenio Curia, Dr. Oskar<br />

Wawra, DDr. Claus Walter<br />

ÖAG: PAN-EHRUNG UND WM-SPIEL<br />

Die Österreichisch-Argentinische Gesellschaft lud zum Fußball-Weltmeisterschaftsspiel<br />

Argentinien gegen Griechenland in die Lounge<br />

der Wiener Wirtschaftskammer. In der Matchpause wurden führende<br />

Funktionäre der ÖAG mit dem rot-weiß-roten PaN-Ehrenzeichen<br />

ausgezeichnet. Die begehrte Plakette erhielten ÖAG-Präsident<br />

Mag. Christian Koidl, Vizepräsident Senator Walter und Frau Irena<br />

Gerbautz, sowie Schatzmeister Ing. Joachim Chen. Die Veranstaltung<br />

stand unter dem Ehrenschutz der Botschafter Eugenio Maria<br />

Curia (Argentinien), Panayotis Zografos (Griechenland), des Internationalen<br />

Bereichsdirektors von Wien Dr. Oskar Wawra und PaN-<br />

Präsident DDr. Claus Walter.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 75


LIFE UND STYLE<br />

WIEN<br />

Das MuseumsQuartier - Sommeroase<br />

mit vielfältigem Kulturprogramm<br />

Strandbar Hermann -<br />

Relaxen am Donaukanal<br />

Viele TouristInnen schätzen<br />

das Flair der Altstadt – Wien<br />

ist ein Top-Tourismusstadt<br />

Der Gratiskindergarten -<br />

Top-Bildungsangebot für die Kids<br />

76 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Mercerstudie bestätigt Top-Lebensqualität<br />

Wie schön, in Wien zu sein<br />

Internationaler Vergleich bestätigt: Wien ist wieder Weltspitze! Bereits im Vorjahr konnte<br />

Wiens Lebensqualität Platz eins erreichen. Nun wurde gespannt auf das diesjährige Ergebnis<br />

gewartet – und: Wien lässt 220 Städte hinter sich und erreicht neuerlich Platz eins.<br />

FOTOS: LISI GRADNITZER, WIEN TOURISMUS<br />

Moderne Skyline und Küstenambiente<br />

– Lebensqualität pur<br />

Beste Lebensqualität: Unsere Stadt liegt<br />

in der Hitparade der Lebensqualität<br />

weltweit auf dem ersten Platz. Zu diesem<br />

erfreulichen Ergebnis kommt die internationale<br />

Beratungsfirma Mercer. Sie verglich<br />

heuer weltweit 221 Großstädte in<br />

punkto Lebensqualität. Dabei zählen folgende<br />

Kriterien: Umweltsituation, Gesundheitsversorgung,<br />

Sicherheit sowie die wirtschaftliche<br />

und politische Situation.<br />

Mercer hebt besonders die Qualität des<br />

politischen und sozialen Umfeldes Wiens<br />

hervor. Ein weiteres wesentliches Stärkefeld<br />

Wiens liegt im Bereich der Daseinsvorsorge.<br />

Sowohl im Bereich Krankenhäuser, medizinische<br />

Versorgung, Wasserqualität, Abfallbeseitigung<br />

und Abwasserversorgung.<br />

Weitere Top-Noten für Wien:<br />

***<br />

Freizeit & Kultur<br />

Wien ist Freizeitoase! So eine Vielfalt an<br />

Freizeit- und Kultureinrichtungen hat<br />

kaum eine andere Stadt.<br />

***<br />

WienerInnen wohnen besser<br />

Wohnen ist in vielen Metropolen nahezu<br />

unerschwinglich geworden. Das Konzept<br />

der Wiener Wohnbauförderung sichert<br />

nicht nur genügend Wohnraum<br />

sondern macht diesen auch durch günstige<br />

Mieten für alle Einkommensschichten<br />

leistbar.<br />

***<br />

Wiener lieben Öffis und fahren damit<br />

Fünf U-Bahn-, 28 Straßenbahn- und 81<br />

Autobus-Linien verbinden Wohnung und<br />

Arbeitsplatz, Konzertsaal und Sportplatz,<br />

Kindergarten und Schanigarten. In kürzester<br />

Zeit ist man vom Naherholungsgebiet<br />

am Rande der Stadt mitten in der City.<br />

***<br />

Attraktiver Wirtschaftsstandort<br />

Wien investiert in die Wirtschaft, fördert<br />

Aus- und Weiterbildung, investiert in<br />

Wissenschaft und Forschung, unterstützt<br />

Unternehmen und sichert damit Arbeitsplätze.<br />

Bildung, Forschung und Entwicklung<br />

haben in Wien einen zentralen Stellenwert.<br />

***<br />

Sozial-Hauptstadt<br />

Die Stadt bietet Sozialleistungen für<br />

200.000 Wienerinnen und Wiener und hat<br />

für das Jahr <strong>2010</strong> einen Rekordbetrag von<br />

1,14 Milliarden Euro für Soziales vorgesehen.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet<br />

das eine neuerliche Steigerung um 80 Millionen<br />

Euro.<br />

***<br />

High-Tech Medizin für alle<br />

Wien punktet auch in allen Fragen medizinischer<br />

Behandlung. 73 Prozent aller<br />

Krankenhaus-Aufenthalte und 79 Prozent<br />

aller Krankenhausleistungen übernimmt<br />

der Wiener Krankenanstaltenverbund. In<br />

zwölf Spitälern und elf Geriatriezentren<br />

der Stadt Wien werden jährlich 400.000<br />

Patienten stationär behandelt.<br />

***<br />

Mit Freude lernen von klein auf<br />

Das Wiener Bildungsangebot kann sich<br />

sehen lassen. Der Gratis-Kindergarten,<br />

Ganztagsschule und innovative Ausbildungsmodelle<br />

wie der Campus Monte Laa:<br />

Wien unterstützt Eltern massiv und fördert<br />

Kinder von klein auf. 14 Millionen Euro<br />

werden in den Aus- und Neubau von Kindergartenplätzen<br />

investiert.<br />

***<br />

Die Stadt funktioniert gut<br />

Egal ob Müllabfuhr, Wasser- und Abwasserversorgung,<br />

saubere Straßen, Fernwärme,<br />

die Infrastruktur der Stadt funktioniert<br />

auf hohem Niveau. Das schätzen die<br />

WienerInnen und sind hier gern daheim.<br />

LEBENSQUALITÄT<br />

INTERNATIONALER STÄDTE<br />

Platz 1: Wien<br />

Platz 2: Zürich<br />

Platz 3: Genf<br />

www.wien.at<br />

TOP NOTEN FÜR WIEN<br />

• Gutes Öffinetz<br />

• Spitzen-Medizin<br />

• Beste Wasserqualität<br />

• Top-Abfallbeseitigung<br />

• Hervorragende Abwasserentsorgung<br />

• Vielfalt an kulturellem Angebot<br />

• Wunderbare Naherholungsmöglichkeiten<br />

• Top-Wohnungsangebot durch geförderten Wohnbau<br />

• Gute Bildungsstruktur<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 77


LIFE UND STYLE<br />

TANZ<br />

Alles Walzer<br />

Mit Stil und Spaß<br />

Der erfolgreiche Jungunternehmer Roman E. Svabek sorgt mit seiner Tanzschule im 1. Bezirk<br />

für das Gelingen des Wiener Opernballs und vieler Veranstaltungen im In- und Ausland.<br />

Österreichische Ball-tradition<br />

beim Opernball<br />

***<br />

Neue Ideen für den Wiener Opernball<br />

Bereits 2008, im zweiten Jahr nach der<br />

Gründung seiner eigenen Tanzschule am<br />

Wiener Judenplatz, wurde Roman Svabek<br />

von Desirée Treichl-Stürgkh in das Organisationsteam<br />

des Opernballs geholt. Er zeichnet<br />

seit 2009 für die Choreographierung des<br />

Einzugs und den perfekten Linkswalzer der<br />

DebütantInnen verantwortlich. Bei der diesjährigen<br />

Eröffnung sorgte er mit neuen<br />

Ideen für Abwechslung und erntete dafür<br />

viel Lob von Opernballorganisatorin Desirée<br />

Treichl-Stürgkh und der Presse.<br />

Svabek konnte bei seinem früheren,<br />

langjährigen Arbeitgeber, der Tanzschule Elmayer<br />

in Wien, Ballerfahrungen sammeln<br />

und war bereits 2005 und 2006 unter seinem<br />

eigenen Namen für die Eröffnungen<br />

der Opernbälle in Zagreb und Dubai verantwortlich.<br />

Im heurigen Jahr brachte er den<br />

Wiener Walzer nach Peking und ein chinesisches<br />

Eröffnungspaar nach Wien. Svabek,<br />

der sich selbst als Kulturbotschafter betrachtet,<br />

erzählt, dass es ihm persönlich viel<br />

Spaß macht, gerade im Ausland Tanzkurse<br />

zu halten, Bälle zu organisieren und Wiener<br />

Traditionen zu vermitteln.<br />

***<br />

Tanzen im kleinen, exklusiven Rahmen<br />

In seiner Tanzschule am Wiener Judenplatz<br />

bietet Roman Svabek Gesellschaftstanzkurse<br />

für jedes Alter an, wobei Stil<br />

und Spaß, sowie individuelle Betreuung<br />

großgeschrieben werden. Zu den vielen<br />

Serviceleistungen, wie z. B. der Möglichkeit,<br />

den Kurstag unkompliziert wöchentlich<br />

zu wechseln, zählen ab dem Schuljahr<br />

<strong>2010</strong>/11 auch rein englischsprachig geführte<br />

Tanzkurse.<br />

Svabek über sein Berufsverständnis:<br />

„Tradition ist schon ein wichtiger Bestandteil<br />

meiner Arbeit. Aber in erster Linie sollen<br />

sich unsere Tänzerinnen und Tänzer<br />

wohl fühlen, das Tanzen genießen und<br />

Spaß haben.“<br />

***<br />

Walzerseeligkeit im Ausland genießen<br />

Österreich und Wien im Speziellen ist<br />

durch seine „Walzerseeligkeit“ ein Markenzeichen<br />

und Synonym für Gemütlichkeit<br />

und Wohlbefinden als auch ein Ausdruck<br />

von Lebensfreude und<br />

Lebensqualität.<br />

Roman Svabek setzt sich in Zusammenarbeit<br />

mit Christoph Herget, openeye Werbeagentur,<br />

seit ein paar Jahren für die Verbreitung<br />

und Bekanntmachung der<br />

österreichischen Balltradition im Ausland<br />

ein. Beiden ist es besonders wichtig, einen<br />

möglichst authentischen Ballabend im klassischen<br />

Wiener Stil zu kommunizieren und<br />

die ausgelassene Stimmung und einzigartige<br />

Atmosphäre einer Wiener Ballveranstaltung<br />

herzustellen. Auch Christoph Herget<br />

zeichnet eine aktive langjährige Mitwirkung<br />

am Wiener Opernball aus, wo er der<br />

Faszination einer großen Ballveranstaltung<br />

erlegen ist. Svabek und Herget sind laufend<br />

auf der Suche nach neuen, aufregenden Citydestinationen,<br />

um die Wiener Tanztradition<br />

in die Welt zu bringen und noch mehr<br />

Personen den Genuss eines beschwingten<br />

Ballabends zu ermöglichen.<br />

KONTAKT<br />

Tanzschule Roman E. Svabek<br />

Judenplatz 5<br />

A-1010 Wien<br />

Tel. +43-(0)1-230 40<br />

E-Mail: tanzen@svabek.at<br />

www.svabek.at<br />

<br />

<br />

<br />

78 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


LIFE UND STYLE<br />

EVENTS<br />

Internationale Kongresse<br />

im Festsaal<br />

FOTOS: HOFBURG VIENNA<br />

Rege Nachfrage nach Kongressen und Banketten<br />

„High Society“ in<br />

der Hofburg Vienna<br />

Die Hofburg Vienna ist Drehscheibe der Weltpolitik bei<br />

internationalen Kongressen, wird aber auch bei Galaveranstaltungen<br />

und Banketten immer beliebter.<br />

Galadiners im<br />

Zeremoniensaal<br />

Starkes Anfrageverhalten zeigt sich dieser<br />

Tage in der Hofburg Vienna. So<br />

konnten kürzlich vier weltweite<br />

Tagungen mit an die 400 bis 800 Teilnehmern<br />

und ein Kongress mit über 1.000 Personen<br />

für 2011 und die Folgejahre fixiert<br />

werden. „Wir steigern damit den Wissensund<br />

Wirtschaftstandort Wien und verschaffen<br />

der Stadt über 13.000 Nächtigungen“,<br />

freut sich Geschäftsführerin<br />

Mag. Renate Danler. „Aber nicht nur Akquisitionen<br />

für die zukünftigen Jahre stimmen<br />

uns optimistisch, auch das Geschäft<br />

für <strong>2010</strong> entwickelt sich positiv“, verrät die<br />

Direktorin. Für Herbst <strong>2010</strong> konnte die<br />

Hofburg Vienna drei renommierte Galaveranstaltungen<br />

gewinnen. So werden nicht<br />

nur Austria’s Leading Companies bei einer<br />

Preisverleihung (4. November <strong>2010</strong>), sondern<br />

auch die besten Rotweine bei der<br />

Falstaff Rotweingala (7. Dezember <strong>2010</strong>) in<br />

den imperialen Festsälen der Hofburg<br />

Vienna gekürt. Die Redoutensäle werden<br />

für die Uhrengala (9. Dezember <strong>2010</strong>) zum<br />

Red Carpet.<br />

***<br />

Erste Adresse bei Banketten<br />

Mehr und mehr zeigt sich die Hofburg<br />

Vienna als erste Adresse Europas für Bankette<br />

und Gala-Veranstaltungen. Wo einst<br />

Monarchen Audienzen abhielten, finden<br />

heute Staatsbankette zu Ehren von Präsidenten<br />

und Königsfamilien, diplomatische<br />

Empfänge, aber auch honorige Preisverleihungen<br />

und edle Charity-Events statt. So<br />

geben Veranstaltungen wie die Preisverleihung<br />

„Trophée Gourmet à la Carte“ im Juni<br />

und die Awardverleihung „Una Notte<br />

Sportiva“ im September Gelegenheit zu<br />

sehen und gesehen zu werden. Unter einem<br />

sozialen Stern steht die Matinee „Initiative<br />

Nein zu Arm und Krank“ im Oktober,<br />

welche die Hofburg Vienna im<br />

Rahmen ihrer CSR-Projekte unterstützt.<br />

***<br />

Hohe Wertschöpfung für Wien<br />

„Mit dem Geschäftsfeld nationale und<br />

internationale Bankette machen wir gut 10<br />

bis 15 Prozent unseres Umsatzes“, meint<br />

Renate Danler. „Der strategische Fokus<br />

bleibt jedoch auch weiterhin mit gut 60<br />

Prozent des Umsatzes auf internationalen<br />

Kongressen und Tagungen.“ Insgesamt sollen<br />

<strong>2010</strong> alle Veranstaltungssegmente –<br />

hierzu zählen auch Bälle und Konzerte,<br />

aber auch Messen und Ausstellungen –<br />

knapp 10 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften.<br />

Dem steht eine Wertschöpfung<br />

von an die 190 Millionen Euro gegenüber.<br />

Jedes Jahr sind an die 290.000 bis 300.000<br />

Gäste auf den rund 300 Veranstaltungen<br />

von der Hofburg Vienna fasziniert.<br />

KONTAKT<br />

HOFBURG Vienna<br />

Heldenplatz, 1014 Wien<br />

Tel. +43-(0)1-587 3666, Fax +43-(0)1-535 64 26<br />

vienna@hofburg.com<br />

www.hofburg.com<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 79


LIFE UND STYLE<br />

GENUSS<br />

Kaffee- und Teekultur seit 1912<br />

Strictly High Grown<br />

Die steirische Kaffee- und Tee-Manufaktur J.Hornig stellt seit jeher an die Qualität der<br />

Rohstoffe und an die Präzision der Herstellung ihrer Kaffee- und Teemischungen allerhöchste<br />

Anforderungen. Der Familienbetrieb mit Sitz in Graz wird heute in dritter Generation<br />

von Konsul KR Johannes Hornig und Konsulin Edith Hornig geführt und versteht sich als<br />

ein am Markt zukunftsorientiertes Unternehmen.<br />

Basierend auf dem Kernsortiment Kaffee<br />

und Tee konzentrieren sich die Anstrengungen<br />

des Familienbetriebs J.<br />

Hornig auf die ständige Innovation der<br />

Produkte und Leistungen. Dabei fließen<br />

aktuelle Markt- und Ernährungstrends der<br />

Konsumenten, sowie neueste wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse in die Entwicklung<br />

hoch qualitativer Produktkategorien ein.<br />

Für die Realisierung individueller Systemlösungen<br />

für Gastronomie und Handel<br />

steht ein flexibles, hoch qualifiziertes<br />

Team zur Verfügung. Diese Intention zum<br />

qualitativen Wachstum garantiert höchste<br />

Kaffeequalitäten in einer wettbewerbsfähigen<br />

Kosten/Nutzenrelation. Im Mittelpunkt<br />

stehen der Qualitätsanspruch und die Zufriedenheit<br />

des Kunden. Diese Ganzheitlichkeit<br />

– vom Rohkaffee bis in die Tasse –<br />

ist ein entscheidendes Element der Unternehmensphilosophie.<br />

Mit kreativen Produktideen, innovativem<br />

Angebot und stetig steigender Qualität<br />

werden neue Geschäftsfelder mit Produkten<br />

aus rein österreichischer<br />

Manufaktur erschlossen<br />

***<br />

High-tech Röstanlage<br />

Das steirische Traditionshaus J.HORNIG<br />

röstet Kaffee täglich frisch und ausschließlich<br />

in Österreich. Um grundlegende Ansprüche<br />

an Effizienz und reproduzierbare,<br />

gleich bleibende Röstqualität zu erfüllen,<br />

wurde das Herzstück des Unternehmens,<br />

die Kaffeeröstanlage, technisch auf den<br />

neusten Stand gebracht. In der heutigen<br />

Zeit gewinnt der Anspruch an die Nachhaltigkeit<br />

von Produkten und Lösungen weltweit<br />

immer mehr an Bedeutung. Die dauerpräsenten<br />

Maßvorgaben für<br />

Emissionsreduzierung und ein damit verbundener<br />

schonender Umgang mit der<br />

Natur werden mit dieser neuen, elektronisch<br />

gesteuerten High-tech-Anlage bereits<br />

umgesetzt.<br />

Edith und Johannes Hornig<br />

***<br />

Gourmet-Kaffee für allerhöchste<br />

Ansprüche<br />

Hornig Kaffee besteht zu hundert Prozent<br />

aus Arabica-Bohnen. Die Premium-Mischungen<br />

aus erlesenen Provenienzen bieten<br />

einen ausgewogenen Kaffeegeschmack,<br />

kräftig und wohltuend zugleich. Hornig<br />

Kaffee wird durch das Kofrosta-Verfahren<br />

weitgehend von Reiz- und Bitterstoffen befreit,<br />

sodass der Kaffee sein Aroma komplett<br />

entfalten kann und sehr bekömmlich<br />

ist.<br />

Idealtypisch vereint sind alle Qualitätsmerkmale<br />

im „Caffee Consul“: Der erstklassige<br />

Gourmet-Kaffee stammt aus sortenreinen<br />

Arabica-Anbaugebieten. Die Bohnen<br />

aus echter Höhenlage – „strictly high<br />

grown“ – werden schonend geröstet. Dieser<br />

Blend bringt die Synergie allerfeinster Kaffees<br />

in einem vollendeten Geschmackserlebnis<br />

zum Ausdruck. “Strictly high<br />

grown” bezeichnet die Höhenlage des Kaffees.<br />

Je höher dieser wächst desto edler<br />

und feiner ist sein Geschmack.<br />

„Caffee Consul“ genießt man am besten<br />

in einem speziell dafür entwickelten doppelwandigen<br />

Thermoglas. Innen heiß,<br />

80 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Der Gourmet-Kaffee: Caffee<br />

Consul<br />

Ice Tea Penguin Gläser<br />

ohne vorzuwärmen, und außen kalt. Die<br />

beste Basis für eine vollkommene Crema<br />

und einen vollendeten Kaffeegenuss. Den<br />

Gourmet Kaffee gibt es aber auch im praktischen<br />

Cialde Espressopad, entsprechend<br />

der E.S.E. Norm – Easy Serving Espresso –<br />

und ermöglicht in wenigen Sekunden einen<br />

qualitativ authentischen Gourmet-<br />

Espresso auf Barista-Niveau. Hornig Cialde<br />

sind mit einer Vielfalt an gängigen Hochdruck-Maschinen<br />

verwendbar. Man ist an<br />

kein geschlossenes System mit Plastik- oder<br />

Alukapseln gebunden.<br />

***<br />

Private Label: Individuell und exklusiv<br />

Die Marke Hornig bietet noch mehr:<br />

Spitzen-Kaffee und Premium-Tee als „Private<br />

Label“. J.Hornig eröffnet Unternehmen<br />

neue Ertragsmöglichkeiten durch die Erweiterung<br />

ihres Produktsortiments mit einer<br />

eigenen Private-Label-Verpackung. Alle<br />

Kaffee- und Teeprodukte sind bereits ab einer<br />

geringen Stückzahl im individuell gestalteten<br />

Verpackungs-Design inkl. eigenem<br />

Firmenlogo und Adresse in<br />

unterschiedlichsten Verpackungsgrößen<br />

erhältlich.<br />

Ob als Give-Away, Firmenpräsent oder<br />

zum Wiederverkauf – die eigene Kaffeeoder<br />

Teemarke ist bereits ab fünfzig Exemplaren<br />

möglich und enthält Rohware von<br />

allerhöchster Güte. Die Abwicklung ist<br />

denkbar einfach: Ihr Logo bzw. ein eigens<br />

für Sie produziertes Layout wird auf Etiketten<br />

bzw. Banderolen gedruckt. Ihr individuelles<br />

Design kombiniert mit vollendetem<br />

Kaffee- und Teegenuss aus rein<br />

österreichischer Manufaktur!<br />

***<br />

So vielfältig kann Eistee sein<br />

Fruchtige Eistees, das Design<br />

Glas-Set und der trendige<br />

Cranberry-Tea im Triangle<br />

Sachet: Das alles bietet<br />

die neue Produktlinie Icetea<br />

Penguin von Hornig.<br />

Das besondere Glas-Set<br />

macht den sommerlichen<br />

Teegenuss komplett: Trinkglas<br />

und Karaffe garantieren<br />

eine optimale Eistee-Zubereitung.<br />

Dabei spielt eine<br />

Isolierschicht die Hauptrolle, die<br />

ähnlich wie beim Pinguin funktioniert.<br />

Doppelwandiges Borosilikat-Glas<br />

hält je nach Wunsch den Tee kalt oder<br />

warm. Passend zum hohen Eistee-Cocktail-<br />

Glas ist die Karaffe in ihrer Form einem<br />

Pinguin nachempfunden. In ihr darf der<br />

Tee drei bis zehn Minuten ziehen. Ins Glas<br />

voller Eiswürfel umgegossen, kühlt der gezogene<br />

Tee dann blitzschnell ab und bleibt<br />

auch an heißesten Tagen lange kalt.<br />

Diese klassische Eisteezubereitung<br />

überzeugt gegenüber Fertigprodukten mit<br />

einem wesentlich höheren Anteil wertvoller<br />

Wirkstoffe, null Kalorien, dem Wegfall<br />

von Farb- und Konservierungsstoffen und<br />

einer breiten Geschmacksvielfalt.<br />

Das schlagartige Abkühlen<br />

über den Eiswürfeln<br />

verhindert<br />

das Austreten von<br />

Bitterstoffen. Der<br />

Konsument bestimmt<br />

selbst, ob und<br />

mit wie viel Zucker<br />

er seinen Eistee süßen<br />

möchte.<br />

Voll im Trend liegen<br />

Cranberries: Die<br />

amerikanischen Powerbeeren<br />

sind als eiskalter Früchtetee<br />

auf ihre herb-fruchtige Art wunderbar erfrischend.<br />

Und gesund ist der Trunk ebenfalls:<br />

Mit sortenreiner Fruchtqualität bietet<br />

er einen hohen Anteil an Vitamin C und ist<br />

sogar antibakteriell wirksam.<br />

Ganz neu am Markt und pünktlich zur<br />

Eistee-Saison erhältlich: Hornig Tee Zitronensorbet<br />

im Triangelbeutel. Eine Bio-<br />

Früchte-Kräuterteemischung aus Zitrusschalen,<br />

Zitronenmyrte und Lemongras -<br />

als Eistee eine absolute Geschmacks-Sensation.<br />

www.hornigshop.at<br />

Für Ihre individuelle Verpackung: Private Label<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 81


LIFE UND STYLE<br />

DESIGN<br />

e2-fashion von Erika Eibl:<br />

Seidenviskose Jersey mit<br />

transparenten Trägern aus<br />

Seidentüll, darüber schwarze<br />

Corsage und extravagant<br />

geraffter Organzarock<br />

Designer in Salzburg<br />

Spieglein, Spieglein<br />

an der Wand…<br />

Die Salzburger Designer und Juweliere haben viel zu bieten.<br />

Ihr unverwechselbarer Stil ist nicht nur bei der internationalen<br />

Prominenz beliebt. Von EVA VON SCHILGEN<br />

Boucheron, Bulgari, Cardin, Cartier,<br />

Chopard, Dior, Hermes, Lagerfeld, Tiffany,<br />

Versace und noch viele andere<br />

aus der Welt der internationalen Modeund<br />

Schmuckdesigner, sie alle sind mit ihren<br />

Produkten in der Festspielstadt Salzburg<br />

vertreten, die zu Festspielzeiten aus<br />

ihrem Dornröschenschlaf erwacht und zur<br />

strahlenden Prinzessin am internationalem<br />

Modeparkett mutiert. Hier zeigt das<br />

Festspielpublikum noch, was man hat –<br />

oder sich ausgeborgt hat – im schönsten<br />

Pausen-Foyer der Welt, in der Hofstallgasse<br />

vor den Festspielhäusern.<br />

Bestaunt wird es beim Promenieren von<br />

zahlreichen Einheimischen, welche die<br />

Festspielgäste bereits als einen Teil des –<br />

kostenlosen – Festspielprogrammes betrachten.<br />

Aber auch auf den zahlreichen<br />

privaten Festen und Einladungen dreht<br />

sich das Mode-Karussell fröhlich weiter,<br />

das von den anreisenden Damen ein gut<br />

gefülltes Bankkonto und eine große Anzahl<br />

von Koffern erfordert. Doch so manche<br />

könnte ihre Garderobe und ihren<br />

Schmuck zu Hause lassen, denn die Salzburger<br />

Designer haben viel zu bieten.<br />

***<br />

Der berühmte „Madl“-Stil<br />

Feminin-elegant und heiß geliebt von<br />

der internationalen und nationalen Klientel<br />

der „oberen Zehntausend“ ist der sogenannte<br />

„Madl“-Stil. In den stilvollen Altstadt-Geschäftsräumen,<br />

gleich neben Mozarts Geburtshaus,<br />

findet man bei „Madl am<br />

Grünmarkt“ seit mehr als dreißig Jahren<br />

klassische, zeitlose Mode von umwerfendem<br />

Chic in edelster Verarbeitung. Eine<br />

reiche Auswahl an Prêt-à-porters von Tagesund<br />

Abendkleidung sowie Mode im „Salzburger<br />

Stil“ steht für den sofortigen Kauf bereit.<br />

Die Stärke des Unternehmens ist jedoch<br />

die Maßanfertigung. Spontan und<br />

flexibel bietet das geschulte Team des „einzigen<br />

Haute-Couture-Salons Österreichs“,<br />

wie die Presse Madl bezeichnet, den Festspielbesucherinnen<br />

einen ganz persönlichen<br />

„Quick-Service“. Es soll schon vorgekommen<br />

sein, dass manche der großen<br />

Premierenroben innerhalb von nur zwei<br />

Tagen angefertigt wurden. Die Stoffe kommen<br />

aus den großen Modemetropolen und<br />

bestechen durch Aktualität und modische<br />

Extravaganz. Die Schnitte zeichnen sich<br />

durch Ideenvielfalt und eine exzellente<br />

Passform aus. Diese Modelle sind länger als<br />

eine Saison „in“ und werden nie „out“ sein,<br />

aber sie machen süchtig nach weiteren.<br />

***<br />

Salzburger „Avantgarde-Klassik“<br />

Seit nunmehr 25 Jahren ist das Atelier<br />

des leidenschaftlichen Kleidermachers Andreas<br />

Enzenhofer Anziehungspunkt jener<br />

Kunden, die seine elegant-sinnliche „Avantgarde-Klassik“<br />

als eine besondere Ausdrucksform<br />

ihrer Persönlichkeit schätzen.<br />

Im entspannten Ambiente seiner „Werkstätte“,<br />

wie er sein Atelier liebevoll nennt,<br />

entstehen mit den Kunden aus kreativen<br />

Ideen ganz individuelle Kleidungsstücke<br />

82 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


FOTOS: FRANZ BAISCHER, ANDREA EBERLE, ERIKA EIBL, ANDREAS ENZENHOFER, JUWELEN HAASMANN, JUWELIER LÄHRM, JUWELIER KÖCHERT, MADL AM GRÜNMARKT, SIBYLLE MOLDAN, MYSTIQUE ; FOTO WILD<br />

aus hochwertigen Materialien. Enzenhofer<br />

ist sowohl für seine glamouröse Cocktailund<br />

Abendmode bekannt, als auch für elegante<br />

Tageskleidung. Der in Salzburg geborene<br />

Couturier ist Absolvent der Wiener<br />

Modeschule Hetzendorf, bestritt zahlreiche<br />

Wettbewerbe und arbeitete im Entwurfsstudio<br />

von Pierre Cardin in Paris.<br />

Auftritte folgten auf internationalen Messen<br />

wie der „Prêt-à-porter“ in Paris, der<br />

„New York Pret“ oder der „Contemporary<br />

Mailand“. Salzburgs Geschichte und die<br />

Schönheit der Stadt beeinflussen seine Arbeitsweise.<br />

Im Jubiläumsjahr werden anlässlich<br />

„25 Jahre Enzenhofer Gala“ neben<br />

seinen Kleidern auch Edel-Accessoires vorgestellt<br />

werden, so wie die edle Krokodil-Ledertasche<br />

„Maman“, die es nur in einer limitierten<br />

Ausgabe von 25 Stück gibt.<br />

***<br />

Extravagantes bei „Mystique“<br />

Zeitlos elegant, verträumt, unverkennbar<br />

poetisch, feminin, sinnlich akzentuiert<br />

und geheimnisvoll, so bezeichnet Andrea<br />

Tichonow ihr Modelabel „Mystique“. Die gebürtige<br />

Salzburgerin besuchte ebenfalls<br />

die renommierte Modeschule Hetzendorf<br />

in Wien und erwarb ihre Diplome in der<br />

Münchner Modeschule Esmod. Schon während<br />

der Ausbildung gewann sie zahlreiche<br />

Designerwettbewerbe, ihren Meistertitel<br />

ziert die Auszeichnung der Bayerischen<br />

Staatsregierung. 1996 wagt sie, nachdem<br />

sie freiberuflich für namhafte Firmen in<br />

Österreich und Deutschland gearbeitet hatte,<br />

den Schritt in die Selbständigkeit. Tichonows<br />

Entwürfe sind auf jene Trägerin abgestimmt,<br />

die das Außergewöhnliche, das<br />

Einzigartige und Unverwechselbare sucht.<br />

Ihre extravagante Abendmode tragen bei<br />

internationalen Auftritten namhafte Sängerinnen<br />

und Schauspielerinnen, unter ihnen<br />

Diane Damrau, die junge deutsche<br />

Mozart-, Mahler- und Straussinterpretin.<br />

***<br />

Elegantes Understatement<br />

Noch ein Geheimtipp unter den Salzburger<br />

Aristocats jeglichen Alters ist die<br />

anspruchsvolle Klassik von Andrea Eberle.<br />

Seit vielen Jahren wird sie von jenen Traditionalistinnen<br />

getragen, die neben modischem<br />

Chic auch elegantes Understatement<br />

schätzen. Eberle, eine gebürtige<br />

Frankfurterin, die der Liebe wegen nach<br />

Salzburg kam, lebt und arbeitet auf einem<br />

romantisch über Salzburg gelegenen antiken<br />

Gutshof. Das Atelier – fast standesgemäß<br />

– befindet sich in den ehemaligen<br />

Stallungen des Schlosses Aigen in Salzburg.<br />

Die berühmt-bequemen Wickelröcke<br />

aus feiner Seide oder Wolle, viele mit indischen<br />

oder folkloristischen Motiven, sind<br />

Klassisch-zeitloses Design<br />

von Juwelier Hartmann<br />

eine perfekte Ergänzung zu Eberles Blazern<br />

mit bester Passform. Alle Einzelteile<br />

lassen sich, je nach Tageszeit und Anlass,<br />

vom Jagdausflug bis zum Theaterabend,<br />

miteinander verbinden. Die Preise für diese,<br />

aus hochwertigen Materialien gefertigten<br />

und mit vielen raffinierten Details<br />

ausgestatteten Kleidungsstücke, sind<br />

durchaus moderat. Ihr Firmenlabel, ein liegender<br />

Hirsch, ziert nicht nur die eigenen<br />

Stoffe, sondern auch die Accessoires wie<br />

Gürtel, Taschen, Pullover und Shirts.<br />

***<br />

Raffinierter Organza<br />

Puristische, avantgardistisch schlichte<br />

Designerstücke, die in vielen Variationen<br />

untereinander ausgetauscht und kombiniert<br />

werden können, tragbar vom Stadtbummel<br />

bis zum Festspielbesuch, sind die<br />

erschwingliche Mode von E2, der Kollektion<br />

von Erika Eibl. Die Salzburgerin besuchte<br />

die Modeschule Hallein und arbeitete<br />

anschließend für Etienne Aigner und<br />

Sportalm, wo sie viele Jahre für die Herrenkollektionen<br />

zuständig war. Eibls Zielgruppe<br />

ist die moderne, intellektuelle Frau,<br />

die sich ihrer Weiblichkeit bewusst ist.<br />

Verarbeitet werden unkomplizierte und<br />

edle Stoffe, die Schnittführung ist raffiniert<br />

einfach. Weich fließender Jersey, Seide,<br />

Leinen und Baumwolle werden teilweise<br />

mit Organza kombiniert. In all der<br />

Schlichtheit ergibt dies eine sehr feminine,<br />

fast verspielte, Note. Wickelblusen in<br />

durchsichtig beigen, orangen oder giftgrünen<br />

Materialien, verwandeln die strengen<br />

Kleider in schwarz, grau, braun und<br />

beige im Nu in elegante Outfits. Geraffte<br />

Organza-Röcke über schmalen schwarzen<br />

Kleidern garantieren einen unübersehbaren,<br />

extravaganten Festspielauftritt.<br />

***<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 83


LIFE UND STYLE<br />

DESIGN<br />

Großer Auftritt mit<br />

Madl-Couture<br />

Der „Oskar“ unter den Juwelieren<br />

Nicht wenige Damen drücken sich die<br />

Nasen an den Scheiben von Salzburgs einfallreichstem<br />

Juwelier platt, der nicht nur<br />

umwerfend schöne Schmuckkreationen,<br />

sondern sicherlich die extravagantesten<br />

Schaufensterdekorationen zu bieten hat.<br />

Gerhard Lährm ist zweimaliger Gewinner<br />

des „Diamonds-International Award“ der<br />

Diamantfirma de Beers, der begehrtesten<br />

Auszeichnung der Juweliere, sozusagen<br />

der Oskar in der Branche. Der seit 1977<br />

selbständige Designer, von der Zeitschrift<br />

„Trend“ zum „Unternehmer des Jahres“ gekürt<br />

und mit dem goldenen Verdienstzeichen<br />

des Landes Salzburg ausgezeichnet,<br />

ist gelernter Goldschmied mit einem Faible<br />

für antiken Schmuck, den er meisterlich<br />

auch in manche seine neuen Kreationen<br />

einbaut. Seine Liebe zur Festspielstadt<br />

und auch seine Kritik an ihr ist legendär.<br />

Seine internationale Klientel verwöhnt er<br />

mit außergewöhnlichen Entwürfen. Berühmt<br />

sind seine Ohrgehänge in Überlänge,<br />

die außergewöhnlichen Kolliers und<br />

massiven Armreifen mit großen Edelsteinen.<br />

Es soll Festspielbesucher geben, deren<br />

erster Weg in der Festspielstadt nicht zum<br />

Festspielhaus führt, sondern zur Juwelenanprobe<br />

bei Lährm. Seit einigen Jahren<br />

werden limitierte und nummerierte<br />

höchst elegante Armbanduhren, die ausschließlich<br />

von österreichischen Uhrmachermeistern<br />

angefertigt werden, angeboten.<br />

Diese sind mit dem Einsatz neuester<br />

Technologien konstruiert. Das feine Uhrwerk<br />

lässt jeden Uhrensammler das Herz<br />

höher schlagen, das elegante Design begeistert<br />

Damen und Herren.<br />

***<br />

Der Liebling der Prominenz<br />

„Haasmann vereint in der künstlerischen<br />

Gestaltung seiner Kreationen die<br />

Tradition der Festspielstadt Salzburg mit<br />

der Schönheit wertvoller Edelsteine“, sagte<br />

Curd Jürgens anlässlich seines Besuches<br />

bei dem Salzburger Jet Set-Juwelier. Auch<br />

das schwedische und jordanische Königspaar,<br />

die Begum, Leonhard Bernstein, Liza<br />

Minelli, Frank Sinatra, Rita Hayworth,<br />

Niki Lauda und viele Prominente mehr<br />

zählen zu den Liebhabern des eleganten<br />

Schmucks von Juwelier Haasmann. Das<br />

exklusive Design der Juwelen ist klassischzeitlos<br />

und gleichzeitig verführerisch-modern,<br />

immer mit dem Touch des gewissen<br />

Etwas. Und Claudia Haasmann, die Juniorchefin<br />

meint: „Für mich ist es wichtig, dass<br />

ich für meine Kunden einzigartige<br />

Schmuckstücke kreiere, die den eigenen<br />

Typ perfekt ergänzen und unterstreichen<br />

aber niemals aufdringlich oder zu modisch<br />

wirken. Juwelen sollten vor allem in<br />

der heutigen Zeit eines sein: tragbar. Es ist<br />

durchaus möglich, große Edelsteine so zu<br />

fassen, dass man sie nicht nur zu besonderen<br />

Anlässen tragen kann, worauf ich beim<br />

Entwerfen sehr viel Wert lege. Niemand<br />

möchte heutzutage wertvollen Schmuck<br />

nur im Safe einsperren. Abgesehen davon,<br />

dass in erster Linie die ‚Freude am Tragen‘<br />

im Vordergrund stehen sollte, sind und<br />

bleiben Juwelen gerade in der heutigen<br />

Zeit eine beliebte Wertanlage.“<br />

***<br />

Sisis Sternenbroschen<br />

Florian Köchert, Spross der 1814 gegründeten<br />

Wiener k. u. k. Hof- und Kammerjuweliere,<br />

die durch ihre Sternenbroschen<br />

für die österreichische Kaiserin<br />

Elisabeth berühmt geworden sind und deren<br />

moderne Version als Brosche, Kolliers<br />

und Ohrschmuck bei Köchert wieder zu erwerben<br />

sind, führt die Salzburger Filiale,<br />

und betreut die Festspielausstellungen im<br />

Hotel Goldener Hirsch sowie die Ausstellungen<br />

im Schloss Fuschl. Die Juweliere Köchert<br />

haben sich von dem bunten Treiben<br />

in der Festspielstadt zu reizendem Ohrschmuck<br />

aus geflochtenen Edelsteinkügelchen,<br />

eine spezielle Technik des Jugendstils,<br />

inspirieren lassen. Dieser passt<br />

sowohl zur modischen Kleidung, aber auch<br />

perfekt zu den allseits gerne getragenen<br />

Dirndln. Es gibt ihn in zahlreichen Farbkombinationen,<br />

zu den Oberteilen aus<br />

Gelb- oder Weißgold werden austauschbare<br />

Einhänger kombiniert. Die klassisch-<br />

84 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


FOTOS: FRANZ BAISCHER, ANDREA EBERLE, ERIKA EIBL, ANDREAS ENZENHOFER, JUWELEN HAASMANN, JUWELIER LÄHRM, JUWELIER KÖCHERT, MADL AM GRÜNMARKT, SIBYLLE MOLDAN, MYSTIQUE ; FOTO WILD<br />

elegante Herrenuhr Automatik 1 von Köchert<br />

erinnert an die Zwanzigerjahre, als<br />

das Haus feine Uhren für seine Kunden fertigte.<br />

Auch Liebhaberinnen des Designerschmucks<br />

aus der ersten Hälfte des 20.<br />

Jahrhunderts kommen nicht zu kurz. Aus<br />

dem reichen Fundus des Familienbetriebes<br />

werden hochwertige Juwelen der Belle Époque,<br />

des Art déco und der Retro Moderne<br />

angeboten.<br />

***<br />

„Learning by doing“ bei Moldan<br />

Das kleine, charmante Geschäft von Sibylle<br />

Moldan wird nicht nur zur Festspielzeit<br />

zum Mekka der internationalen Klientel.<br />

Ihre Schmuckkreationen bestechen<br />

durch exklusives modernes Design, der<br />

Verbindung von neuem Stil mit klassischen<br />

Elementen, durch außergewöhnliche<br />

Steine und durch raffinierte Farbwirkung.<br />

„Learning by doing“ ist das Motto<br />

der Designerin, die schon als Kind mehr<br />

von den Schaufenstern der Juweliere als jenen<br />

der Spielzeuggeschäfte fasziniert war.<br />

Nach Abitur und der frühen Familiengründung<br />

arbeitete die Tochter eines Salzburger<br />

Industriellen fast sieben Jahre im<br />

Schmuckdesign, bis sie sich 2002 zur Selbständigkeit<br />

entschloss. Ihre Entwürfe werden<br />

von versierten Goldschmieden in 18<br />

Lässige Eleganz von Andrea Eberle<br />

Karat gearbeitet und sind unverwechselbare<br />

Einzelstücke.<br />

***<br />

Belle Époque und Art déco<br />

In der Galerie Baischer findet die junge<br />

oder jung gebliebene Kundin handgefertigte<br />

Designerstücke aus Platin, Gold und Silber<br />

sowie seltene gefasste Edelsteine, Arbeiten<br />

des ambitionierten Goldschmiedes<br />

Franz Josef Baischer Unmittelbar nach seiner<br />

Meisterprüfung eröffnete er vor zehn<br />

Jahren sein Atelier in Mondsee. Seit zwei<br />

Jahren ist er auch in Salzburgs Altstadt vertreten.<br />

Er drückt mit Schlichtheit, Eleganz<br />

und Geradlinigkeit seine Individualität<br />

aus. Die Schmuckstücke sind von hoher<br />

handwerklicher Qualität und werden zu<br />

akzeptablen Preisen angeboten. Baischer,<br />

der sich auch vom Schmuck der vergangenen<br />

Zeit inspirieren lässt, zeigt in seiner<br />

edlen Galerie, neben eigenen Kreationen,<br />

unter dem Motto „Klassische Juwelen – Moderne<br />

Klassik“ einmalige, originale Juwelen<br />

der Belle Époque und des Art déco.<br />

Also, reisen Sie ruhig einmal ohne Gepäck<br />

nach Salzburg, streifen Sie durch<br />

Salzburgs „modische Welt“ und verwöhnen<br />

Sie sich! Denn wie schon Jean-Paul Belmondo<br />

meinte: „Die Frau ist das einzige<br />

Geschenk, das sich selbst verpackt.“<br />

„Maman“-Taschen von Andreas Enzenhofer<br />

...eine spezielle<br />

Technik des Jugendstils<br />

Ohrschmuck aus geflochtenen<br />

Edelsteinkügelchen<br />

von<br />

Köchert...<br />

Handgefertigter Armreifen<br />

mit Relief-<br />

Figuren in 18 Karat<br />

Weißgold von<br />

Juwelier Lährm<br />

ADRESSEN<br />

Andrea Eberle, Salzburg, Gaisberg 9,<br />

Mobil +43 676 7802749,<br />

www.andrea-eberle.com<br />

Erika Eibl, Salzburg, Münzgasse 2,<br />

Mobil +43 664 512 4105,<br />

www.e2-fashion.at<br />

Andreas Enzenhofer, Salzburg, Bayernstraße 20,<br />

Tel. +43 662 83 34 15,<br />

www.enzenhofer.com<br />

Madl am Grünmarkt, Salzburg, Getreidegasse 13,<br />

Tel. +43 662 845457,<br />

www.madlsalzburg.at<br />

Mystique, Andrea Tichonow, Salzburg, Neutorstraße 46,<br />

Tel. +43 662 821 454,<br />

www.mystique.at<br />

Galerie Baischer, Salzburg, Linzergasse 40,<br />

Tel. +43 662 87 32 28,<br />

www.baischer.com<br />

Juwelier Haasmann, Salzburg, Getreidegasse 45,<br />

Tel. +43 662 841602,<br />

www.haasmann.com<br />

Juwelier Köchert, Salzburg, Alter Markt 15,<br />

Tel. +43 662 843 398,<br />

www.koechert.com<br />

Juwelier Lährm, Salzburg, Universitätsplatz 5 und 16,<br />

Tel. +43 662 843 477,<br />

www.laehrm.com<br />

Sibylle Moldan Fine Jewellery, Salzburg,<br />

Schwarzstraße 20, Tel. +43 662 88 06 82,<br />

www.sibyllemoldan.com<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 85


LIFE UND STYLE<br />

FRISUREN<br />

Stilvolles Interieur<br />

Stets auf der Suche nach den neuesten Trends<br />

Hair Champion<br />

Welner<br />

Der Salon Welner, bereits 1967 gegründet, setzt trotz Tradition<br />

auf Moderne. Ein junges Team, stilvolles Interieur und<br />

unkomplizierte Terminhandhabung garantieren ein Wohlfühlerlebnis<br />

mit Chic.<br />

hat. Neben Europameisterin ist Rafaela<br />

Welner auch siebenfache Grand-Prix-Siegerin.<br />

Aber nicht nur auf Preise darf das Talent<br />

stolz sein, auch bei diversen Bühnenshows<br />

unter anderem in Rio de Janeiro,<br />

Buenos Aires oder Moskau stellte sie ihr<br />

Können unter Beweis. Durch harte Arbeit<br />

zum Erfolg zu gelangen, ist Welners Tipp<br />

an Jungfriseure. Selbst steht sie täglich<br />

zehn Stunden im Salon und nützt das Wochenende,<br />

um Vorbereitungen für Fotoshootings<br />

und Shows zu treffen.<br />

***<br />

Besondere Services<br />

Als tägliches Erfolgserlebnis empfindet<br />

Rafaela Welner es, Menschen zu verändern<br />

und ihnen dadurch ein Lächeln ins<br />

Gesicht zu zaubern. Bei typgerechter Beratung<br />

werden Schnitt und Farbe individuell<br />

abgestimmt.<br />

Auf Interkulturalität wird besonderer<br />

Wert gelegt, was sich in der Mehrsprachigkeit<br />

des Teams ausdrückt: Deutsch, Englisch,<br />

Französisch, Bosnisch, Türkisch, Albanisch,<br />

Serbisch und Kroatisch stellen keine<br />

Sprachbarrieren dar.<br />

Ein besonderer Pluspunkt ist der unkomplizierte<br />

Ablauf: Eine Terminvereinbarung<br />

ist im Salon Welner im Damenbereich<br />

nicht erforderlich. Das Team arbeitet<br />

flexibel den ganzen Tag und freut sich, seine<br />

Kunden verschönern zu dürfen. Als zusätzliches<br />

Angebot wurde außerdem eine eigene<br />

Produktlinie für Pflege und Styling<br />

geschaffen. Gönnen Sie sich also einen Friseurbesuch<br />

in der Döblinger Hauptstraße!<br />

Fortschritt wird bei Rafaela Welner groß<br />

geschrieben: Ständig bemüht, neue<br />

Trends zu kreieren, stellt sie sich sowohl<br />

nationaler wie auch internationaler<br />

Konkurrenz. Es überrascht daher wenig,<br />

dass der Salon mehrfach Preise eingefahren<br />

KONTAKT<br />

RAFAELA WELNER<br />

Döblinger Hauptstraße 4, A-1190 Wien<br />

www.welner.at<br />

Telefon Damen: +43-(0)1-369 53 00<br />

Telefon Herren & Kinder: +43-(0)1-369 53 01<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag bis Freitag<br />

8:30 – 18:00 Uhr<br />

Samstag<br />

8:00 – 14:30 Uhr<br />

Keine Terminvereinbarung erforderlich.<br />

Sie sind jederzeit willkommen!<br />

86 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Rejuvenation for your mind, body, soul and spirit<br />

Modern Mayr Medicine<br />

LIFE UND STYLE<br />

WELLNESS<br />

VIVA – the Centre for modern Mayr Medicine is beautifully located on a quiet peninsula on<br />

Lake Wörth in Austria’s southernmost province Carinthia.<br />

Located on the peninsula of Maria Wörth:<br />

The VIVA Centre for Modern Mayr Medicine<br />

Wellness!<br />

Especially during late summer and early<br />

autumn, the lake unfolds its true<br />

magic beauty. This transitional season,<br />

in which we move towards shorter days<br />

and longer nights, is the perfect time to reflect<br />

and regenerate – and take charge of<br />

your health, de-stress and prepare for the<br />

darker months.<br />

VIVA Mayr situated on a peninsula on<br />

the southern shore of beautiful Lake Wörth,<br />

which is blessed with a sunny southern Alpine<br />

climate and stunning scenery. Due to<br />

the Mediterranean climate, this is not only<br />

Europe’s largest, but also its warmest Alpine<br />

lake. The lake is close to neighbouring<br />

Italy and Slovenia. The area boasts many<br />

world-class golf courses and many outdoor<br />

activities like rowing, swimming, water-ski<br />

and cycling. Nature walking to explore the<br />

amazing scenery is also a very special treat<br />

at this time of the year.<br />

The prestigious Viva Mayr, Centre for<br />

Modern Mayr Medicine, was set up in 2004<br />

by the Mayr practitioner and physician<br />

Dr. Harald Stossier and quickly established<br />

an international reputation and army of<br />

devotees.<br />

***<br />

Medical Innovation: Laser-Supported<br />

Weight Reduction<br />

Exciting news: The VIVA medical department<br />

has added a revolutionary and<br />

very popular new Laser-Supported Weight<br />

Reduction Programme to get you back on<br />

track!<br />

Optimal weight is just one criterion of<br />

good health. During the diagnostic treatments<br />

of the MAYR cure we can analyse<br />

and assess a range of weight factors. By mobilising<br />

fat, Modern MAYR Therapy promotes<br />

weight loss. Nutrition plays an important<br />

role: eating less, but the ideal personal<br />

diet, during a stay at VIVA promotes detoxification<br />

and excretion. Laser treatment<br />

using specific scientifically well tested frequencies<br />

can mobilise fat tissues more or<br />

less immediately.<br />

***<br />

Exercise & Sport<br />

Exercise is a very important component<br />

of Modern Mayr Therapy at VIVA. This is<br />

why VIVA offers a wide range of sport and<br />

exercise options to be enjoyed either individually<br />

or in a group. Sport physicians<br />

Mag. Jürgen Kahlhammer and Mag. Sara<br />

Schoppitsch offer a wide range of different<br />

sport and exercise therapies. They also<br />

provide successful personal work-out programs.<br />

KONTAKT<br />

VIVA – Das Zentrum für MODERNE MAYR MEDIZIN<br />

Seepromenade 11, A-9082 Maria Wörth<br />

Rezeption Tel.: +43 (0) 42 73-311 17 0<br />

office@viva-mayr.com<br />

www.viva-mayr.com<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 87


LIFE UND STYLE<br />

REISE<br />

Sea Cloud I<br />

Setzt die Segel!<br />

Stechen Sie stilvoll in See<br />

Schon seit 1979 ist SEA CLOUD CRUISES eine der renommiertesten Adressen in der Welt der<br />

Kreuzfahrt. Ein erstklassiges Team aus Schifffahrts- und Touristikexperten sorgt dafür, dass<br />

Kreuzfahrt-Träume wahr werden.<br />

Mit einem raffinierten Konzept, das<br />

mit der legendären SEA CLOUD begann,<br />

wurde SEA CLOUD CRUISES<br />

zu einem weltweit anerkannten Kreuzfahrtspezialisten<br />

mit mittlerweile zwei imposanten<br />

Windjammern und einem luxuriösen<br />

Kreuzfahrtschiff, die die schönsten<br />

Ziele Europas und der Karibik ansteuern.<br />

***<br />

Philosophie<br />

SEA CLOUD CRUISES bietet seinen Kunden<br />

die Freiheit des individuellen Reisens<br />

auf höchstem Niveau. In einer wunderbar<br />

zwanglosen und legeren Atmosphäre wird<br />

der Kunde dazu eingeladen, seine Seele<br />

baumeln und sich von den Wogen des<br />

Meeres inspirieren zu lassen. Exotische<br />

Strände, malerische Landschaften und historisch<br />

wertvolle Städte bieten zusammen<br />

mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten<br />

das ideale Kontrastprogramm zu den herrlich<br />

entspannenden Stunden und Tagen<br />

auf dem Wasser. Obwohl die Schiffe wie eine<br />

kleine Welt für sich wirken, ermöglicht<br />

die großzügige Architektur an Bord genügend<br />

Raum für den privaten Rückzug,<br />

aber auch für Gruppen oder für eine einzige<br />

große Runde. SEA CLOUD CRUISES<br />

nimmt sich Zeit, um mit ihren Kunden eine<br />

individuelle Route zu gestalten, die<br />

sich einem gewünschten Anlass, einem<br />

Motto oder einem bestimmten Thema widmet.<br />

Ein ganzes Schiff stellt sich auf die Bedürfnisse<br />

des Kunden ein. Transparenz ist<br />

für den Kreuzfahrtanbieter sehr wichtig.<br />

Die Leistungen von SEA COUD CRUISES<br />

sind umfangreich und die ausgewiesenen<br />

Charterrates beinhalten – exklusive Leistungen<br />

wie etwa die Nutzung der bordeigenen<br />

Sporteinrichtungen – Softdrinks<br />

während der ganzen Reise und sechs Mahlzeiten<br />

an Bord der Schiffe.<br />

88 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


***<br />

Destinationen<br />

SEA CLOUD CRUISES setzt mit vier<br />

Schiffen auf fünf Routen seinen Kurs auf<br />

die wahrhaft traumhaftesten Destinationen<br />

der Erde. Von der Karibik, mit ihren<br />

exotischen Inseln, deren schneeweißen<br />

Palmenstränden umgeben von kristallblauem<br />

Wasser, bis hin zu Reisen in transatlantische<br />

Gewässer, die mit ihren unvergesslichen<br />

Sonnenauf- und Untergängen, sowie<br />

einem grandiosen nächtlichen Sternenhimmel<br />

ihre Besucher schlichtweg verzaubern.<br />

In Südeuropa, rund um das Mittelmeer,<br />

warten faszinierende Städte mit<br />

großer Geschichte darauf, vielen Kreuzfahrtreisenden<br />

den Atem zu rauben. Die<br />

Lebensfreude der abendländischen Kultur<br />

in diesem Raum lädt dazu ein, das Leben<br />

einfach etwas leichter zu nehmen. Auch<br />

für Reisende die es nicht so weit in die Ferne<br />

zieht, hat SEA CLOUD CRUISES mit seiner<br />

Route durch Nordeuropa eine Antwort<br />

gefunden. An den Küsten Nordeuropas<br />

warten unter anderem große Handelsstädte<br />

und einstigen Plätze der Macht darauf,<br />

entdeckt zu werden. Darüber hinaus zeigen<br />

Flusskreuzfahrten auf europäischen<br />

Wasserstraßen die Schönheit und Vielfalt<br />

vor der eigenen Haustür in einem völlig<br />

neuen Licht. Vom Wasser aus präsentieren<br />

sich landschaftlich traumhaft schöne Regionen<br />

und kulturelle Schätze von einer<br />

ganz neuen Seite.<br />

***<br />

Die Flotte<br />

In der Welt von SEA CLOUD CRUISES<br />

setzen vier Schiffe ihre Segel. Zum einen<br />

ist es die SEA CLOUD, eine wahre Königin<br />

der Meere. Die ursprünglich 1931 erbaute<br />

Privatyacht beeindruckt heute noch mit ihrer<br />

eleganten Erscheinung und ihrer<br />

prunkvollen Innenausstattung.<br />

Ihre moderne Schwester, die SEA<br />

Das prunkvoll ausgestattete Interieur<br />

versetzt den Gast in vergangene Zeiten...<br />

CLOUD II verbindet wie kein zweites Schiff<br />

die zeitlose Eleganz einer alten Windjammer<br />

mit den höchsten Sicherheitsstandards<br />

und dem luxuriösen Komfort moderner<br />

Kreuzfahrtschiffe.<br />

Mit ihren hellen Hölzern und edlen<br />

Stoffen unter Deck verbreitet die RIVER<br />

CLOUD II einen Flair der dreißiger Jahre.<br />

Aber auch an Deck begeistert die Bella<br />

Donna der Kreuzfahrt als Traum in Weiß<br />

und ist mit einem schwimmenden Fünf-<br />

Sterne-Hotel vergleichbar.<br />

Mit großer Spannung wird die SEA<br />

CLOUD HUSSAR erwartet; Das größte Dreimastvollschiff<br />

welches jemals für Passagiere<br />

gebaut wurde. Mit ihrem Einsatz ab<br />

2011 wird sie neue Maßstäbe des anspruchsvollen<br />

Erlebens und luxuriösen<br />

Entspannens setzen.<br />

***<br />

Gaumenfreuden<br />

An Board aller Schiffe bleiben keine<br />

Wünsche offen, denn auch kulinarisch<br />

werden die Kreuzfahrtgäste verwöhnt. In<br />

den Bordküchen treffen regionale Delikatessen<br />

auf Haute Cuisine. Spitzenköche zaubern<br />

für ihre Gäste feine Klassiker mit<br />

überraschenden Geschmacksnuancen. Um<br />

ihrer kulinarische Kompetenz fortwährend<br />

gerecht zu werden, holte sich SEA CLOUD<br />

CRUISES mit den „Jeunes Restaurateur<br />

Deutschland“, einer Organisation junger<br />

Spitzenköche, einen neuen Kooperationspartner<br />

an Bord.<br />

***<br />

Nehmen sie das Ruder selbst<br />

in die Hand<br />

SEA CLOUD CRUISES bietet seinen Kunden<br />

ein ganz spezielles Service: Die Planken<br />

des Schiffes können auf Wunsch als<br />

perfekte Bühne für Firmenveranstaltungen<br />

oder private Feierlichkeiten fungieren,<br />

denn das Team von SEA CLOUD CRU-<br />

ISES gibt seinen Kunden sogar die<br />

Möglichkeit,ein ganzes Schiff zu mieten.<br />

Für welche der zahlreichen Möglichkeiten<br />

sich der Kunde auch entscheiden<br />

mag, es lohnt sich mit SEA CLOUD CRUI-<br />

SES in See zu stechen!<br />

INFO<br />

Sea Cloud Cruises GmbH<br />

An der Alster<br />

20099 Hamburg<br />

Luxuriös ausgestattete Kabinen lassen<br />

dem Passagier keine Wünsche unerfüllt.<br />

Tel: +49 40-30 95 92-50<br />

Fax: +49 40-30 95 92-22<br />

E-Mail: info@seacloud.com<br />

www.seacloud.com<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 89


LIFE UND STYLE<br />

STYLING<br />

Politiker im Style-Check<br />

Wer erfolgreich sein will, muss<br />

auch so aussehen<br />

Der gelungene Auftritt von Politikern hängt nur zum kleinsten Teil vom gesprochenen Wort<br />

ab: Erscheinungsbild und Kleidung machen die Wirkung aus. Von INGRID CHLADEK<br />

Ein Vorbild in Sachen Mode:<br />

Angela Merkel<br />

Als Politiker wird eine Person bezeichnet,<br />

die ein politisches Amt oder ein<br />

politisches Mandat innehat. Politiker<br />

agieren auf allen Ebenen eines Staates oder<br />

einer Partei. Politiker haben das Ziel, durch<br />

ihr kreatives Denken Probleme der Gesellschaft<br />

zu lösen und durch ihr Handeln Einfluss<br />

auf wichtige politische Entscheidungen<br />

zu nehmen. Doch nicht nur ihr<br />

Handeln, sondern auch ihr Auftreten, ihre<br />

Erscheinung spielen eine wesentliche Rolle.<br />

Je kompetenter und seriöser ein Politiker<br />

wirkt, desto eher kann er die Anliegen seiner<br />

Wähler vertreten und letztendlich<br />

auch durchsetzen.<br />

***<br />

Als Politiker Seriosität ausstrahlen<br />

Je höher das politische Amt, desto seriöser<br />

und formeller sollte die Kleidung sein –<br />

auch aus Respekt vor den Wählern. Kleidungsstil,<br />

Farben in der Kleidung, Kontraste,<br />

Accessoires und die Gesamterscheinung<br />

bestimmen zum Großteil die Wirkung und<br />

Effektivität eines Auftritts, nur sieben Prozent<br />

(!) hängen vom gesprochenen Wort ab.<br />

Das sollte allen in der Politik Tätigen zu<br />

denken geben und zu einem Hinterfragen<br />

der gewählten Kleidung anregen.<br />

Bei formellen Anlässen sollte klassische<br />

Kleidung gewählt werden: Anzüge, Kostüme,<br />

vorzugsweise in Dunkelgrau, Dunkelblau,<br />

Anthrazit oder Schwarz. Diese Farben<br />

flößen Vertrauen ein und lassen den Träger<br />

kompetent und seriös wirken, insbesondere<br />

in Kombination mit einem weißen oder<br />

sehr hellen Hemd oder Bluse. Der Inbegriff<br />

von Korrektheit und Geradlinigkeit – und<br />

auch Macht – ist der Nadelstreif. Will man<br />

jedoch Volksnähe zeigen, dann kann auch<br />

zu Farben gegriffen werden: Farben lassen<br />

den Träger zugänglich und weicher erscheinen.<br />

Weitere Erfolgsfaktoren sind das<br />

glattrasierte Gesicht bei Männern und das<br />

dezente Make-up bei Damen, ein guter<br />

Haarschnitt und dezente Accessoires.<br />

***<br />

Angela Merkel: Der perfekte Auftritt<br />

Angela Merkel, die wohl mächtigste<br />

Frau der Welt, ist das Paradebeispiel für eine<br />

gelungene professionelle Inszenierung:<br />

Ihr Kleidungsstil, ihre Frisur, ihr Make-up<br />

haben sich seit Beginn ihrer politischen<br />

Karriere geändert. Bei formellen Auftritten<br />

trägt sie vorwiegend dunkle Hosenanzüge,<br />

die ihrer Figur schmeicheln, kombiniert<br />

mit einem hellen Oberteil. Eine dezente<br />

Kette und die perfekte Frisur ergänzen den<br />

perfekten Auftritt.<br />

Angela Merkel trägt bei weniger formellen<br />

Anlässen häufig farbige Blazer – und<br />

zeigt so Volksnähe und Verbundenheit mit<br />

ihren Wählern. Alles in allem: Ein Vorbild<br />

für Politikerinnen, die Figur haben.<br />

***<br />

Barack Obama: Optische Kompetenz<br />

US-Präsident Barack Obama ist stets klassisch<br />

gekleidet: Er trägt gut sitzende Anzüge,<br />

die Hemden sind weiß oder sehr hell<br />

und bilden einen Kontrast zum Anzug, die<br />

Ärmellänge ist perfekt, der Krawattenknoten<br />

stimmt, die Farben sind gut gewählt.<br />

Seine klassische Kleidung, die glatten Stoffe<br />

und der weitgehende Verzicht auf Muster<br />

und Farben verleihen ihm auch optisch<br />

Kompetenz. Egal, ob seine Frau, er selbst<br />

oder ein Stylist seine Kleidung auswählt:<br />

Man kann nur sagen: Well done! Für mich<br />

ist Barack Obama einer der bestgekleideten<br />

Politiker!<br />

Fazit: Passende Kleidung und die perfekte<br />

Inszenierung des Auftritts spielen eine<br />

wesentliche Rolle im Leben eines Politikers<br />

und sollten nicht vernachlässigt werden.<br />

ÜBER DIE AUTORIN<br />

Mag. Ingrid Chladek, Gesellschafterin der Dresscode Company<br />

und Head von Dressforsuccess, berät in Fragen Business-Outfit,<br />

Image und Stil und Styling.<br />

www.dressforsuccess.at<br />

www.dresscodecompany.com<br />

FOTOS: WEBSITE OF THE WHITE HOUSE HYPERLINK HTTP://WWW.WHITEHOUSE.GOV/ADMINISTRATION/PRESIDENT-OBAMA, ALEPH<br />

90 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10<br />

Mr. Perfect: Barack Obama


LIFE UND STYLE<br />

GESUNDHEIT<br />

Ein Zahnarzt der neuen Generation<br />

Auf den Zahn gefühlt<br />

DDr. Alexander Bogner begrüßt seine Patienten im schönsten<br />

Wartezimmer Wiens.<br />

Mit der Eröffnung<br />

seiner „Wohlfühlordination<br />

mit<br />

Loungecharakter“ im<br />

Herzen des Wiener Gemeindebezirks<br />

Landstraße<br />

bietet DDr. Alexander<br />

Bogner seinen<br />

Patienten eine qualitativ<br />

hochwertige Zahn-<br />

DDr. Alexander Bogner<br />

heilkunde mit besonderer Berücksichtigung<br />

des ästhetischen Aspekts.<br />

Das Behandlungsspektrum ist breit gefächert<br />

und umfasst von Bleaching, Zahnerhaltung,<br />

Zahnersatz, bis hin zur Kieferorthopädie<br />

und -chirurgie alle Bereiche<br />

der modernen Zahnheilkunde. Durch professionelle<br />

Vorsorge und Mundhygiene soll<br />

prophylaktisch eine<br />

langfristige Zahngesundheit<br />

und die Erhaltung<br />

der eigenen Zähne<br />

gewährleistet werden.<br />

Als spezielles Service<br />

bietet das charmante<br />

Team von DDr. Bogner<br />

ein kostenloses Recall-<br />

Service für seine Patienten<br />

an, um an bevorstehende Vorsorgeund<br />

Mundhygienetermine zu erinnern.<br />

Für das Team der Vienna Smile Ordination<br />

steht das Wohl des Patienten im<br />

Vordergrund. Deshalb sind ausführliche<br />

Gespräche über die Wünsche und Erwartungen<br />

des Patienten auch die Grundlage<br />

jeder Behandlung.<br />

Das elegante Ambiente lässt den Patienten<br />

für kurze Zeit sogar vergessen,<br />

dass er sich im Wartezimmer einer Arztpraxis<br />

befindet. Lassen Sie sich einfach<br />

überraschen, wie entspannend ein Zahnarztbesuch<br />

doch sein kann.<br />

* WE CAN SEE THROUGH ANYONE!<br />

‘Diagnostik plus’ is an image-guided diagnostics procedure<br />

which offers top-quality diagnostics and screening.<br />

_DIGITALES RÖNTGEN<br />

_MAMMOGRAPHIE<br />

_ULTRASCHALL<br />

_COMPUTERTOMOGRAPHIE<br />

_MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE<br />

*<br />

Our state-of-the-art medical equipment (fully digitized)<br />

along with our highly-trained, skilled staff guarantee you<br />

accurate diagnostic results. We can guarantee to offer you<br />

an appointment within 24 hours - and we ensure you receive<br />

your results just 24 hours later.<br />

We offer expert advice and/or counselling in several foreign<br />

languages. We also provide free parking and are easily<br />

accessible by public transport (2 minutes walk from the<br />

‘Hütteldorfer Strasse’ underground station).<br />

Your well-being and personal needs are our top priority.<br />

The practice has disabled access and a children’s play-area<br />

is available.<br />

DIAGNOSTIK PLUS,<br />

INSTITUTE FOR IMAGE-GUIDED DIAGNOSTICS LTD.<br />

KUEFSTEINGASSE 15-19, 1140 WIEN,<br />

PHONE: 01/982 55 88,<br />

E-MAIL: OFFICE@DIAGNOSTIKPLUS.AT,<br />

WWW.DIAGNOSTIKPLUS.AT<br />

MON, TUE, WED, FRI 08:00 - 18:00; THU 08:00 - 20:00<br />

Diagnostik plus,<br />

Institut für bildgebende Diagnostik Ges.m.b.H.<br />

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LIFE UND STYLE<br />

MODE<br />

Frischer Wind in den Straßen Berlins<br />

Schlichte Extravaganz<br />

Die Modeschöpfer Niklas Kauffeld und Matthias Jahn verwirklichen mit dem Modelabel<br />

HYPNOSIS-berlin die Vision eines straßen- und zugleich clubtauglichen Designs.<br />

KONTAKT<br />

HYPNOSIS-Berlin<br />

Holteistraße 12, 10245 Berlin<br />

Tel. +49-(0)30-6712 8600<br />

Fax +49-(0)30-6712 8599<br />

info@hypnosis-berlin.de<br />

www.hypnosis-berlin.de<br />

Im Jahr 2006 schlossen sich die Freunde<br />

Niklas Kauffeld, diplomierter Modedesigner,<br />

und Matthias Jahn, studierter<br />

Bekleidungstechniker und Business Administrator,<br />

zusammen und gründeten das<br />

Modelabel HYPNOSIS-berlin. Nach zwei Jahren<br />

des Schaffens konnten sie ihre erste<br />

Kollektion für die Herbst und Wintersaison<br />

2007/08 präsentieren. Mit viel Arbeit, Ehrgeiz<br />

und Leidenschaft etablierten Kauffeld<br />

und Jahn ihr Modelabel und begeistern<br />

seither immer mehr Menschen mit<br />

ihren halbjährlichen Damen- und Herrenkollektionen.<br />

***<br />

Das Konzept<br />

Obwohl sich HYPNOSIS-berlin jede Saison<br />

neu erfindet, ziehen sich die Markenzeichen<br />

des Labels wie ein roter Faden<br />

durch alle Kollektionen: Individuelle Mode<br />

mit geometrischen teils auch asymmetrischen<br />

Formen. Die Modelle halten sich<br />

zwar überwiegend in dezenten, klassischen<br />

Farbtönen, wie etwa schwarz, grau<br />

und weiß, jedoch werden in jeder Kollektion<br />

auch Akzente in Trendfarben der Saison<br />

gesetzt. Mit ihrem jungen authentischen<br />

Stil sprechen sie besonders<br />

Großstadthedonisten, und jene die sich so<br />

fühlen, an und begeistern Persönlichkeiten<br />

aus allen Altersgruppen. HYPNOSIS-berlin<br />

vereint anspruchsvolles Design mit einem<br />

ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnis<br />

und überzeugt ferner mit einem unglaublichen<br />

Tragekomfort. Durch ihren künstlerischen<br />

Freigeist verbinden die beiden Designer<br />

in ihrer avantgardistischen Mode<br />

die Elemente von Streetwear mit Cluboutfits<br />

und erschaffen so raffinierte und vielseitige<br />

Kleidungsstücke.<br />

***<br />

In guter Gesellschaft<br />

Auch nach einem Brand in ihrem alten<br />

Atelier, der fast ihre ganze Kollektion vernichtete,<br />

ließen sich Niklas Kauffeld und<br />

Matthias Jahn von ihrem Traum nicht abhalten<br />

und suchten nach neuen Möglichkeiten.<br />

Im Jänner 2008 bezogen sie ihr derzeitiges<br />

Atelier mit Showroom im Berliner<br />

Szeneviertel Friedrichshain, in dem sich<br />

viele Kreative zuhause fühlen. Doch HYP-<br />

NOSIS-berlin beschreitet nicht nur durch<br />

seinen Stil neue Wege, sondern überschreitet<br />

auch Landesgrenzen und ist heute unter<br />

anderem auf den Straßen der Metropole<br />

Österreichs, Portugals, Hollands und der<br />

Schweiz zu finden.<br />

92 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


LIFE UND STYLE<br />

GESUNDHEIT<br />

Schlafstörungen, Schweißausbrüche,<br />

Kopfschmerzen, Herzrasen – alle diese<br />

Symptome weisen auf eine Überforderung<br />

des Körpers hin. Ursachen dafür mag<br />

es viele geben, sicher ist nur, dass er eine<br />

Entspannung braucht. Wenn der Körper an<br />

seine Grenze stößt, ist es höchste Zeit für<br />

ein Time-out, eine Beruhigung des Erregungsniveaus<br />

und für einen Besuch beim<br />

Arzt. Ein Aufenthalt im Parkhotel Igls kombiniert<br />

alles auf höchstem Niveau.<br />

Parkhotel Igls mit Blick auf<br />

die Tiroler Berge<br />

Burnout & Co<br />

Regeneration in der<br />

Tiroler Bergwelt<br />

Bei einem Burnout-Syndrom, wenn Körper und Geist an ihre<br />

Grenzen stoßen, ist es höchste Zeit für ein Time-out. Ein Aufenthalt<br />

im Parkhotel Igls kombiniert ganzheitliche Diagnostik<br />

und Therapie auf höchstem Niveau.<br />

Regeneration von Körper und Geist<br />

***<br />

Defizite aufspüren<br />

Das Parkhotel Igls bietet eine integrierte<br />

Behandlungsmethode, die ganz individuell<br />

auf die körperlichen Erfordernisse<br />

eingeht. Um einen optimalen Gesundheitszustand<br />

wieder herzustellen, müssen die<br />

Ursachen bekämpft werden, nicht die<br />

Symptome. Daher wird großer Wert auf eine<br />

ganzheitliche Diagnostik gelegt, die in<br />

der Lage ist, auch verdeckte Defizite aufzuspüren.<br />

Handelt es sich tatsächlich um<br />

ein Burnout oder um eine depressive Verstimmung,<br />

eine negative Stimmungslage,<br />

die zu einer psychischen Belastung führt<br />

und andere Ursachen hat? Über die Vermutungsdiagnose<br />

hinaus geben detaillierte<br />

Untersuchungen und Gespräche mit den<br />

Ärzten Aufschluss über das Ausmaß der Belastungen<br />

und ein Gesamtbild, auf das die<br />

Therapie abgestimmt wird.<br />

***<br />

In die Balance zurückkehren<br />

Wird ein körperlicher wie emotionaler<br />

Erschöpfungszustand (Burnout-Syndrom)<br />

festgestellt, so beginnt die Behandlung<br />

mit Beruhigung, mit entspannenden und<br />

milden Massagen und mit leichter Bewegung<br />

in der frischen Luft. Als Grundbestandteil<br />

dieser Behandlung kommt das<br />

Modul Stoffwechsel und Entgiftung zur<br />

Anwendung, das nicht nur zur Darmreinigung<br />

beiträgt, sondern sich auch gegen<br />

Burnout, Energielosigkeit und Schlafstörungen<br />

bewährt. Dazu erfolgt eine psychotherapeutische<br />

Begleitung, die helfen soll,<br />

das Umfeld der Erkrankung zu ergründen.<br />

Sich klar zu werden über die Ursachen<br />

von Antriebslosigkeit oder das Gefühl<br />

der Überforderung, kann zur Lösung von<br />

Stressumständen beitragen. Die regelmäßige<br />

ärztliche Kontrolle ermöglicht die Erfolgsmessung<br />

der Therapie. Nach einigen<br />

Tagen kann zumeist eine spezielle Bewegungstherapie<br />

begonnen werden, flk gdskgksgjhkg die skhjg etwa<br />

auf Muskelaufbau oder Beweglichkeit sdhkg shjksdg hjdgs abgestimmt<br />

dem Körper helfen soll, in eine<br />

Balance zurückzukehren. Dazu ist es aber<br />

erforderlich, weiterhin ausreichend Ruhephasen<br />

einzuhalten.<br />

***<br />

Angepasste Diät<br />

Einen wesentlichen Beitrag im individuellen<br />

Therapieprogramm leistet die angepasste<br />

Diät, die im gesamten Gesundheitsplan<br />

eine zentrale Position einnimmt.<br />

Wobei es bei Diät nicht um Hungern und<br />

Abnehmen, reines Verzichten und Kalorienzählen<br />

geht. Diät ist vielmehr eine<br />

umfassende Lebensform, ein neuer Lebensstil,<br />

nachhaltig gesund zu leben, Schädigendes<br />

wegzulassen und trotzdem auf Genüsse<br />

nicht zu verzichten. Gesund leben<br />

heißt auch richtig essen.<br />

Eine Regeneration von Körper und Psyche<br />

beansprucht etwa zwei bis drei Wochen.<br />

Der Aufenthalt im Parkhotel Igls, inmitten<br />

der Tiroler Bergwelt, kann so zu einer Anleitung<br />

zu einem gesünderen und körperbewussten<br />

Lebensstil werden, zu einem Leben<br />

mit einer anderen Ordnung, bei der das Körpergefühl<br />

und die bewusste Ernährung einen<br />

höheren Stellenwert haben.<br />

KONTAKT<br />

Parkhotel Igls<br />

Gesundheit im Zentrum<br />

Iglerstraße 51<br />

A-6080 Innsbruck-Igls<br />

Tel. +43-(0)512-377 305<br />

E-Mail: info@parkhotel-igls.at<br />

www.parkhotel-igls.at<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 93


LIFE UND STYLE<br />

HOTEL<br />

Bestes europäisches Spa<br />

Luxus auf Ungarisch<br />

Im Rahmen des zum zweiten Mal in Zell am See vergebenen European Health & Spa Award<br />

konnte sich heuer das ungarische Luxusspa Spirit Hotel den Sieg sichern.<br />

(v.l.n.r.) Dr. Franz Linser, Linser & Partner Consulting GmbH und<br />

Jury-vorsitzender; Alfred Hackl General Manager des Spirit Hotel;<br />

Judit NyirŒ, Resident Manager des Spirit Hotel; Norbert Hintermayer<br />

– Geschäftsführer der Agentur für Gesundheit & Wellness<br />

Das Spirit Hotel im ungarischen Bad<br />

Sárvár wurde heuer mit dem European<br />

Health & SPA Award in der Kategorie<br />

„Best Destination Spa <strong>2010</strong>“ ausgezeichnet.<br />

Dabei setzte es sich in dieser Kategorie<br />

erfolgreich gegen eine Vielzahl renommierte<br />

Mitbewerber aus ganz Europa durch.<br />

Hoteldirektor Alfred Hackl nahm den Preis<br />

im Rahmen der feierlichen Verleihung am<br />

8. Juni <strong>2010</strong> in Zell am See im Salzburger<br />

Land erfreut entgegen. „Wir fühlen uns<br />

durch die Auszeichnung sehr geehrt. Ein<br />

derartiger Award ist eine sensationelle Anerkennung<br />

für Ungarn, das gesamte Team<br />

des Spirit Hotel und für unsere tägliche Arbeit“,<br />

so der Preisträger.<br />

Der European Health & Spa Award wird<br />

bereits zum zweiten Mal von der Agentur<br />

für Gesundheit & Wellness in Zusammenarbeit<br />

mit diversen Fachmedien wie SPA<br />

WORLD Business oder Spa Inside verliehen.<br />

In insgesamt zehn Kategorien werden<br />

die Bereiche Spa, Behandlungen und Produktinnovationen<br />

prämiert. Die Auszeichnung<br />

gilt als eine der strengsten und unabhängigsten<br />

der Branche.<br />

Die gelungene Umsetzung von kreativen<br />

Spa-Konzepten und die Qualität der Wellnessbetriebe<br />

stehen dabei genauso im<br />

Vordergrund, wie die Bereitschaft sich neuen<br />

Trends und Gästewünschen zu stellen.<br />

Das ungarische Luxusrefugium Spirit Hotel<br />

überzeugte hier auf ganzer Linie. In ihrer<br />

Begründung lobte die hochkarätig besetzte<br />

Jury die ausgezeichnete Ausstattung und<br />

das gelungene Design des weitläufigen Spa-<br />

Bereichs, sowie den starken Fokus auf den<br />

Kundennutzen.<br />

***<br />

Was Sie erwartet<br />

Das Fünf-Sterne-Haus Spirit Hotel gilt<br />

als spektakulärste Eröffnung in Ungarn in<br />

den vergangenen zwei Jahren und als Hotspot<br />

für Medical Spa und Wellness. Das<br />

Heilwasser fließt hier direkt aus der hoteleigenen<br />

Quelle in den Spa-Bereich. Alle elf<br />

Becken werden permanent mit dem ungefilterten<br />

„Spirit Heilwasser“ versorgt, täglich<br />

entleert, gereinigt und neu gefüllt und<br />

kommen daher vollkommen ohne chemische<br />

Zusätze aus. Mittelpunkt der Anlage<br />

bildet die Wellness- und Badelandschaft<br />

„Oase“ mit 22 Erlebnis- und Thermalbecken,<br />

einer Sauna-Insel, Heilwasserbecken,<br />

Hamam und Fitness sowie einer eigenen<br />

Heilquelle. In 88 Behandlungsräumen erleben<br />

Gäste eine umfassende Vielfalt von individuellen<br />

Wohlfühlanwendungen bis hin<br />

zu erstklassigen Medical Spa-Programmen.<br />

Das Luxusrefugium beherbergt 273 elegant<br />

ausgestattete Zimmer und Suiten mit Balkon<br />

oder Terrasse in absoluter Ruhelage.<br />

Weitere Informationen finden sich unter<br />

www.spirithotel.eu.<br />

FOTOS: SPIRIT HOTEL<br />

94 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


LIFE UND STYLE<br />

STYLING/FILM<br />

Selbst ist die Frau<br />

Summer-Feeling!<br />

Trend Make-up garantiert heiße Sommertage und macht Sie<br />

zum Highlight der Saison.<br />

Das perfekte Beach-Make-up zaubern<br />

Sie in kürzester Zeit mit leuchtenden,<br />

frischen Farben! Betonen Sie Ihre<br />

Augen und verzichten Sie auf Lippenstift.<br />

Ein leichtes, transparentes Gloss ist der ideale<br />

Begleiter für heiße Sommertage!<br />

KONTAKT<br />

Karin van Vliet –<br />

Make-up Studio<br />

Köllnerhofgasse 2, A-1010 Wien<br />

Tel. +43-(0)1-513 11 55<br />

www.makeup-studio.com<br />

FOTO: PETER KORP, MAKE UP/STYLING: KARIN VAN VLIET<br />

Cut!<br />

Zeitloses Filmvergnügen<br />

Die „Filmschneiderei“ gibt privaten Filmaufnahmen den richtigen<br />

Pepp und digitalisiert, schneidet und vertont altes<br />

Filmmaterial.<br />

Alexandra Schmid erweckt alte<br />

Super-8-Filme zu neuem Leben<br />

Mit der Gründung der „Filmschneiderei“<br />

im Jahr 2008 hat sich die gelernte<br />

Bürokauffrau Alexandra Schmid<br />

nach einer Ausbildung im Bereich Digitalfilm<br />

einen lang gehegten Traum erfüllt.<br />

Sie ist Expertin für Videoschnitt und Aufbereitung<br />

analoger Filme.<br />

***<br />

Kurz und gut, statt lang und fad<br />

Die Filmschneiderei bietet ihren Kunden<br />

Filmschnitt vom Profi und verwandelt verstaubte<br />

Filme zu phantastischen Zeitdokumenten<br />

und beachtenswerten Erinnerungen.<br />

Das Motto des Unternehmens „Kurz<br />

und gut, statt lang und fad“ spricht für sich<br />

und für die unterhaltsamen und individuellen<br />

Filme, die in der „Traumwerkstatt“<br />

von Alexandra Schmid entstehen.<br />

***<br />

Super-8-Filme im digitalen Zeitalter<br />

Das Angebot der Filmschneiderei reicht<br />

vom Kürzen und Aufpeppen privater Filmaufnahmen<br />

von z. B. Hochzeiten, Urlauben,<br />

Geburtstagen und anderen besonderen<br />

Ereignissen bis hin zur Digitalisierung<br />

alter Super-8-Filme, die früher sehr beliebt<br />

waren. „Die moderne Computertechnik<br />

erweckt die alten Filme zu neuem Leben.<br />

Auf DVD gebrannt können sie ganz einfach<br />

am Fernseher wieder erlebt werden“, sagt<br />

Alexandra Schmid.<br />

Ein besonderes Highlight ist die Vertonung<br />

der meist stummen Super-8-Filme<br />

mit dem Lieblingssoundtrack, passend<br />

zum jeweiligen Film. So werden schöne Erinnerungen<br />

wieder hervorgeholt und bleiben<br />

erhalten – ein Geschenktipp für alle,<br />

die Super-8-Sammlungen zu Hause<br />

schlummern haben!<br />

KONTAKT<br />

Filmschneiderei<br />

Alexandra Schmid<br />

Mobil +43-(0)676-35 13 713<br />

www.filmschneiderei.at<br />

office@filmschneiderei.at<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 95


LIFE UND STYLE<br />

KULINARIK<br />

Kulinarische Höhenflüge über den Dächern Wiens<br />

„Das Turm“<br />

Tagsüber auf Geschäftsleute ausgerichtet, abends zusätzlich<br />

auch auf den privaten Gast von Wien und Umgebung, so<br />

startet „Das Turm“ im Business Park Vienna in seinen zweiten<br />

kulinarischen Frühling – mit neuem Konzept, neuem<br />

Ambiente und neuer Führung. Nur eines ist gleich geblieben:<br />

der spektakuläre Blick über die Dächer Wiens.<br />

Cocktail-Bar mit Terrasse und<br />

herrlichem Blick über Wien<br />

***<br />

Ein riesiges Potenzial<br />

Das neue Restaurant-Ambiente ist luftig<br />

und leicht, die Mitarbeiter sind erfahren<br />

und motiviert, das Umfeld ist vielfältig<br />

und interessant. Mehr als 5.000 Menschen<br />

arbeiten in den Büros des Business Park<br />

Vienna und über 1.000 Besucher frequentieren<br />

ihn zusätzlich täglich. Dazu kommen<br />

tausende Geschäftsleute aus den unmittelbaren<br />

traditionellen und neu entstandenen<br />

Nachbarbürostandorten. „Aus diesem Potenzial<br />

wollen wir tagsüber den anspruchsvollen<br />

Lunch-Kunden ansprechen. Und der<br />

private Gast aus Wien und dem südlichen<br />

Umfeld steht im Fokus für den Abend. Unser<br />

Gesamtangebot ist genau auf diese Zielgruppen<br />

ausgerichtet, denn in Bezug auf<br />

qualitativ hochwertige Kulinarik ist das gesamte<br />

Umfeld für uns fast konkurrenzlos“,<br />

erläutert Gottfried Krasser.<br />

***<br />

Ein feines Angebot<br />

Mit kontinentaleuropäischer und mediterraner<br />

Küche erobern Krasser und sein<br />

Küchenchef die Gaumen der Geschäftsleute<br />

und Privatgourmets. Regional ausgerichtet,<br />

frisch und traditionell lautet das<br />

Motto für Speisen und Zutaten. Auf eine<br />

klare Präsentation am Teller wird viel Wert<br />

gelegt. „Der Gast soll sehen, was er bekommt“,<br />

so Krasser. Klar wie die Speisenpräsentation<br />

ist auch die Angebotsgestaltung.<br />

Es gibt Saisonkarten, Wochenkarten<br />

und ein jeweiliges Tagesangebot. Sechs Köche<br />

sorgen dafür, dass à la carte immer die<br />

höchsten Genussansprüche erfüllt werden.<br />

Und bei speziellen Anlässen werden auch<br />

befreundete Köche aus dem In- und Ausland<br />

ihre Künste unter Beweis stellen.<br />

***<br />

Ein zusätzlicher Anreiz<br />

Gleich unter dem Restaurant befindet<br />

sich die ebenfalls neu adaptierte Cocktail-<br />

Bar mit Terrasse. Genau der richtige Treffpunkt<br />

für einen Cocktail in chilliger After-<br />

Work-Atmosphäre oder einen Drink vor<br />

bzw. nach einem romantischen Dinner.<br />

Der Blick von der Terrasse ist atemberaubend<br />

und die Auswahl an Rum und Gin<br />

groß. Die Bar und das Restaurant erreicht<br />

man übrigens bequem und direkt von der<br />

Parkgarage P2 des Business Park Vienna, in<br />

der man vier Stunden gratis parken kann.<br />

Gefragt nach dem Geheimnis des Erfolgs<br />

im Gastronomiegewerbe, antwortet<br />

Gottfried Krasser: „Man braucht Herz und<br />

Hirn sowie viel Respekt vor den Gästen,<br />

den Mitarbeitern und den Grundstoffen,<br />

die unseren kulinarischen Produkten ihren<br />

ehrlichen Charakter verleihen.“<br />

Geschäftsführer Gottfried Krasser und<br />

Küchenchef Jörg Domansky waren<br />

schon in den beiden Wiener Innenstadtlokalen<br />

„Cantinetta Antinori“ und<br />

„Procacci“ ein höchst erfolgreiches Gespann.<br />

Jetzt führen sie gemeinsam das als<br />

Restaurant-Bar-Lounge konzipierte „Das<br />

Turm“ in jene qualitativen Höhen, die dem<br />

hochgelegenen Standort im 21. und 22.<br />

Stockwerk des Immofinanz-Towers auch<br />

entsprechen. Denn schon seit der Errichtung<br />

des Towers ist ein Restaurant auf hohem<br />

Niveau Bestandteil des Standortkonzeptes.<br />

Der Anspruch „hohe Qualität für die<br />

anspruchsvollen Mieter“ wird im Business<br />

Park Vienna damit weiterhin voll erfüllt.<br />

KONTAKT<br />

Das Turm<br />

Restaurant-Bar-Lounge<br />

Business Park Vienna<br />

Turm D1, 22. Stock, Wienerbergstraße 7, 1100 Wien<br />

Tel. +43-(0)1-607 65 00-0<br />

www.das-turm.at<br />

Restaurant: Mo bis Fr 11:00–23:00 Uhr,<br />

Samstag 16:00–24:00 Uhr<br />

Bar: Mo bis Sa 16:00–24:00 Uhr<br />

96 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


LIFE UND STYLE<br />

GESUNDHEIT<br />

Beste Vorsorge und neueste Technik<br />

Die Dentalklinik lässt Sie strahlen<br />

Die seit 1994 bestehende Dentalklinik Sievering ist eine der führenden Institutionen für<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Landes und besitzt das Vertrauen von mehr als<br />

10.000 zufriedenen Patienten.<br />

FOTOS: LIBRARY OF CONGRESS, PRINTS & PHOTOGRAPHS DIVISION, CARL VAN VECHTEN COLLECTION<br />

Der Leiter, Prim. Dr. Ernst Weinmann,<br />

und sein 20-köpfiges Spezialisten-Team<br />

legen besonderen Wert auf modernste<br />

Methoden der Zahnmedizin und zeitgemäße<br />

Ansätze einer schonenden Zahnkosmetik.<br />

Damit garantieren sie jedem Patienten<br />

eine individuelle Versorgung und ein strahlendes<br />

Lächeln.<br />

***<br />

Kindheitstraum<br />

Bereits früh entdeckte der Leiter der Klinik,<br />

Prim. Dr. Weinmann, seine Passion für<br />

die Zahnheilkunde. Schon im Alter von<br />

fünf Jahren wurde er von seinem Vater, einem<br />

Dentisten, in das eigene Zahntechniklabor<br />

mitgenommen. „Was ich bewundert<br />

habe, war die Liebe und die Sorgfalt, die<br />

mein Vater im Umgang mit seinen Patienten<br />

hatte“ verriet der gelernte Zahntechniker<br />

und Zahnarzt im Gespräch mit SOCIE-<br />

TY.<br />

***<br />

Qualitätsstandards<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen Ordinationen<br />

erfüllt die Dentalklinik Sievering<br />

erhöhte Auflagen hinsichtlich des<br />

Qualitäts-Managements. Eine hausinterne<br />

Ausbildungsstätte und mehrfach ausgezeichnete<br />

Mitarbeiter garantieren, dass jeder<br />

Behandlungsschritt auf höchstem<br />

zahnmedizinischen Niveau ausgeführt<br />

wird – und das zweiundfünfzig Wochen<br />

pro Jahr.<br />

Auch im Punkt Sicherheitsstandards<br />

setzt die Dentalklinik Sievering neue Maßstäbe:<br />

Sicherheitsbeauftragte in den Bereichen<br />

Qualitätsmanagement sorgen für<br />

das Wohl der Patienten.<br />

***<br />

Cultural Diversity<br />

The clinic’s focus is shared between advice,<br />

expert knowledge and the individual<br />

requirements of each and every patient.<br />

Therefore, Dentalklinik Sievering offers<br />

its customers multilingual advice in English,<br />

French, Arabic, Russian, Spanish and<br />

Croatian. The specially trained employees<br />

are also aware of the patients' cultural<br />

preferences and pay distinctive attention<br />

to sensitive, customer-specific patient care.<br />

Das Team der Dentalklinik<br />

For these reasons many national and international<br />

celebrities from the worlds of<br />

commerce, culture and diplomacy trust in<br />

Prim. Dr. Weinmann and his team.<br />

***<br />

The “Smile” program<br />

The “Smile” program is a private, prophylactic<br />

dental care program for healthy,<br />

beautiful teeth. As a “Smile” member<br />

the customer pays a yearly fee of about 1<br />

Euro per day which gives him a 50% discount<br />

on all dental treatment, plus many<br />

additional services which aren’t usually covered<br />

by medical insurance. Many embassies<br />

and respected institutions are part of<br />

the “Smile” program which ensures their<br />

employees receive excellent dental treatment<br />

together with a personalised social<br />

benefit. At Dental Spa Mariahilferstr. 88A<br />

in 1070 Vienna we also offer our dental service<br />

based on healthy insurance company<br />

with e-card system.<br />

DENTALKLINIK SIEVERING<br />

Sieveringerstraße 17<br />

1190 Wien<br />

Tel. +43-(0)-320 97 97<br />

www.dentalklinik.at<br />

dk h gsjdkhjsgdhjgkjhkgsd<br />

kgd shjksgd hjkgjhkgjk<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 97


LIFE UND STYLE<br />

MODE<br />

Selbstbewusst und kreativ<br />

Flexible Mode: Five In One<br />

Die Designerin Michaela Mayer ist mit ihrem Modelabel MICHEL MAYER nicht zuletzt seit<br />

der Romy Gala ein Begriff, wo Stargast Olivia Wilde ein Kleid von ihr trug. <strong>SOCIETY</strong> traf<br />

die sympathische Modemacherin zum Interview. Von Mag. TANJA TAUCHHAMMER<br />

Wie lange sind Sie schon in der Modebranche<br />

tätig?<br />

Seit 15 Jahren mittlerweile.<br />

Was hat Sie zur Mode gebracht?<br />

Mode war immer schon mein Thema.<br />

Meine erste Nähmaschine habe ich mit<br />

acht Jahren geschenkt bekommen. Meine<br />

Mutter hat sich ebenfalls mit Mode beschäftigt,<br />

wenn auch nicht hauptberuflich.<br />

Sie hat mir gezeigt, wie das Schneidern<br />

funktioniert. Nach der HAK-Matura<br />

habe ich dann das Kolleg in der Herbststraße<br />

absolviert und mich dann relativ<br />

schnell selbständig gemacht.<br />

Wie war Ihr Werdegang von der Designerin<br />

Michaela Mayer zum Label MICHEL<br />

MAYER?<br />

Ich habe sehr einfach in Berndorf im<br />

Haus meiner Eltern begonnen. Die Küche<br />

diente als Atelier und das Wohnzimmer<br />

war der Verkaufsraum. Als Frist habe<br />

ich mir drei Jahre gesetzt. Sollte ich es<br />

in dieser Zeit nicht schaffen, davon leben<br />

zu können, hätte ich nach einer Alternative<br />

gesucht. Über das Schuhhaus Wunderl<br />

konnte ich meine Kollektion verkaufen<br />

und erste Pressekontakte knüpfen.<br />

Ich hatte dadurch von Anfang an die<br />

richtige Zielgruppe. Durch die Übersiedlung<br />

nach Wien im Jahr 1998 wurden<br />

einerseits die Fixkosten durch Miete erhöht,<br />

aber der Kundenkreis wurde ebenfalls<br />

größer. Für die vorwiegend Wiener<br />

Klientel war Berndorf einfach zu weit<br />

weg. Der nächste Schritt war die Eröffnung<br />

des Geschäftslokals 2001 in der<br />

Singerstraße, dieses besteht aus Shop<br />

und einem angrenzenden Atelier, wo<br />

der Großteil der Kollektion nach wie vor<br />

entsteht.<br />

Auf welchen Modeschauen kann man<br />

MICHEL MAYER sehen?<br />

Ich veranstalte öfters kleinere Modeschauen<br />

im intimeren Kreis im Shop, wo<br />

dann z. B. das „Five In One“ Kleid in einer<br />

Limited Edition präsentiert wird. Ich bin<br />

auch auf der Vienna Fashion Week vertreten,<br />

ebenfalls geplant ist eine Trunkshow<br />

in New York für September dieses Jahres.<br />

Bei meiner Mode ist es wichtig, die Teile<br />

auch getragen zu sehen, sprich am Körper<br />

- denn so wurden sie Großteils gefertigt.<br />

Am Kleiderhaken kann man sich oft nicht<br />

so ein gutes Bild machen. Daher gibt es für<br />

jede Kollektion ein Video, das auf der Homepage<br />

gezeigt wird.<br />

Sie arbeiten ja auch vermehrt an der<br />

Internationalisierung Ihres Labels. Wie hat<br />

sich das entwickelt?<br />

Vor zwei, drei Jahren hatte ich das Gefühl,<br />

es wäre soweit, eine Internationalisierung<br />

anzustreben. Ich hatte ausreichend<br />

Erfahrungen bezgl. den Aufbau einer Kol-<br />

98 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


FOTOS: ERNST KAINERSTORFER<br />

„Ich schätze es,<br />

wenn jemand weiß,<br />

was er will.“<br />

MICHAELA MAYER<br />

lektion gesammelt und wollte den Schritt<br />

einfach mal wagen. Bei „departure“ habe<br />

ich ein Konzept für die nächsten Kollektionen<br />

eingereicht und dafür eine Förderung<br />

erhalten. Ich wollte immer schon etwas<br />

machen, das nicht diesen klassischen Couture-Touch<br />

hat sondern etwas weniger „Kitschiges“<br />

und trotzdem Elegantes. Es wurde<br />

die Idee geboren, zusammen mit einer<br />

Vorarlberger Firma Stickereien anzufertigen<br />

und diese zu bedrucken. Dieses Verfahren<br />

war relativ neu und bildete die Basis<br />

der „Semicouture-Kollektion“.<br />

Wo sind Sie jetzt international vertreten?<br />

Ich habe in Paris angefangen bei Messen<br />

auszustellen. Wir haben in weiterer Folge<br />

nach Saudi Arabien, Hongkong und Kairo<br />

verkauft. Im Jahr darauf konnten wir einen<br />

Showroom in New York finden, die unsere<br />

Kollektion seit Februar vertreibt. Die Semicouture-Kollektion<br />

ist eher puristisch mit<br />

Focus auf Detail und durch die Materialien<br />

sowohl tagsüber als auch abends tragbar,<br />

und dies entspricht sehr dem amerikanischen<br />

Way of Life und daher gut angenommen.<br />

MICHEL MAYER ist daher bereits in<br />

New York, Los Angeles und San Francisco<br />

vertreten.<br />

Ihre Mode ist auch bekannt für ihre<br />

Multifunktionalität. Was bedeutet das?<br />

Viele Modelle der Winterkollektion können<br />

auf verschiedene Arten getragen werden.<br />

Da gibt es das „Five In One“, ein Teil,<br />

das sowohl als Kleid als auch als Overall<br />

oder Top zu tragen ist. Man kann die Teile<br />

auch verschieden drapieren und dadurch<br />

zum Beispiel den Ausschnitt oder die Länge<br />

verändern. Die Blusen können auf verschiedene<br />

Weise geschlossen werden. Es gibt da<br />

viele Variationsmöglichkeiten. Den Schwerpunkt<br />

der Kollektion bildet ein Material,<br />

welches sich dem Körper anpasst und seine<br />

Form behält. Es heißt „Memory Crinkle“<br />

und ist ein technisches Stoffmaterial, das atmungsaktiv<br />

und knitterresistent ist.<br />

Was ist für Sie der optimale Frauentyp<br />

als Designerin und für Ihre Mode?<br />

Eine Frau, die weiß, was ihr steht und<br />

was sie als Frau ausmacht und die das durch<br />

ihre Kleidung ausdrücken kann. Für Shootings<br />

sind mir Typen lieber als klassische<br />

Beautys. Die Kleidung muss einfach stimmig<br />

sein. Jemanden, der sich authentisch kleidet,<br />

finde ich immer ansprechend. Dazu<br />

muss man seine Persönlichkeit kennen und<br />

wissen, was einem steht.<br />

Würden Sie sagen, dass Sie lieber Kleidung<br />

für Businessfrauen, die selbstbewusst<br />

sind, machen?<br />

Es gibt da eigentlich kaum noch einen<br />

Unterschied. Es gibt sehr selbstbewusste<br />

Frauen, die genauso Hausfrau und Mutter<br />

sind, sich aber bewusst dafür entschieden<br />

haben. Und es gibt ebenso Karrierefrauen,<br />

die überhaupt nicht selbstbewusst sind.<br />

Ich schätze es, wenn jemand weiß, was er<br />

will. Meine liebsten Kunden sind die, die<br />

wissen, was sie wollen und das auch zu<br />

schätzen wissen und es auch tragen können.<br />

Meine Zielgruppe sind kreative Menschen,<br />

die mit Kleidung experimentieren<br />

und verschiedene Stücke kombinieren. Es<br />

ist jetzt nicht mein Hauptziel, dass sich jemand<br />

komplett in MICHEL MAYER einkleidet.<br />

Zu unserer Mode gehört eine gewisse<br />

Eigenständigkeit und der Mut sie zu<br />

tragen.<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Das Leben genießen und Freude an der<br />

Arbeit! Ich versuche, mein Arbeitspensum<br />

zu reduzieren aber dafür die Arbeit mit<br />

umso mehr Liebe zu machen.<br />

Was sind Ihre beruflichen Träume?<br />

Da gibt es einige Pläne: Ich will vor allem<br />

auf dem amerikanischen und deutschsprachigen<br />

Markt Fuß fassen. Mein nächstes<br />

Ziel ist der asiatische Raum, sprich<br />

Japan. Auf den Messen in Paris konnte ich<br />

beobachten, dass wir mit unserer klaren Linie<br />

stark den asiatischen Raum ansprechen.<br />

Die japanische Kunst und ihre Farbkombinationen<br />

finde ich sehr<br />

inspirierend.<br />

KONTAKT<br />

MICHEL MAYER<br />

Singerstraße 7<br />

A-1010 Wien<br />

Tel. +43-(0)1-967 40 55<br />

www.michelmayer.at<br />

Tennen<br />

am Fuß<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 99


LIFE UND STYLE<br />

MODE<br />

Winterkollektion<br />

Design Made by<br />

MICHEL MAYER<br />

Innovatives, starkes und eigenständiges Design<br />

aus Österreich präsentiert das Modelabel MICHEL<br />

MAYER in der kommenden Winterkollektion. Das<br />

Augenmerk liegt auf einem schlichten und prägnanten<br />

Stil - für die kreative Trägerin.<br />

Abendmantel<br />

Seidenorganza mit Pailletenstickerei<br />

an Ärmel und<br />

Seitenteil, Verschluss variabel.<br />

Darunter ein ärmelloses<br />

Jerseykleid mit Drapierung<br />

am Vorderteil.<br />

100 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Bodenlanges Abendkleid<br />

in weich fließender Microfaser.<br />

Durch die gezogene<br />

Kragenlösung kann<br />

die Ausschnitt-Tiefe variiert<br />

werden, ebenso die<br />

Hüftlinie.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 101


LIFE UND STYLE<br />

MODE<br />

Kapuzenteil<br />

aus Memorycrincle,<br />

kann auf verschiedene<br />

Arten drapiert und getragen<br />

werden, dazu<br />

ein Cashmere-Rock -<br />

hier als Kleid.<br />

Ärmellose Bluse<br />

aus Seidenorganza mit<br />

seitlicher Stickerei in<br />

matter Paillette, variable<br />

Verschlussmöglichkeit,<br />

dazu ein Etuirock aus<br />

Microfaser.<br />

Etuikleid<br />

mit variabler Tragemöglichkeit:<br />

Mittels Satinband kann es entweder<br />

an der Hüfte oder an der<br />

Taille getragen werden (dadurch<br />

ändert sich die Länge).<br />

Minikleid<br />

mit Front in Leder, Rückseite<br />

in Memorycrincle.<br />

102 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


Bodenlanges Abendkleid<br />

aus Memorycrincle, Taillenbetonung<br />

durch das<br />

Satinband.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 103


LIFE UND STYLE<br />

EVENTS<br />

Aki Nuredini im Kreise<br />

seiner Familie<br />

Gastronomie und Kultur Hand in Hand<br />

O Sole Mio<br />

Mit einem Fest im Magna Auditorium des Musikvereines<br />

ehrte die WKO Wien den bekannten Szenegastronomen<br />

Aki Nuredini für seine Verdienste um den Wiener Tourismus<br />

und die Kultur in Wien.<br />

KR Brigitte Jank übergab die Auszeichnung<br />

Als ein außergewöhnliches Kulturfest<br />

gestaltete sich die Ehrung des prominenten<br />

Wiener Gastronomen Aki Nuredini<br />

durch die Wirtschaftskammer<br />

Wien. Kommerzialrätin Brigitte Jank, die<br />

Wiener Kammerpräsidentin, bat ihre Festgäste<br />

in das Magna Auditorium des Musikvereins,<br />

um Aki Nuredini für seine außerordentlichen<br />

Verdienste um den Wiener<br />

Tourismus und die Kultur in Wien zu ehren.<br />

Seit über einem Vierteljahrhundert<br />

hat Aki Nuredini sein Restaurant „Sole“ in<br />

der Annagasse, ganz nahe der Staatsoper,<br />

mehr und mehr zu einem weltweit bekannten<br />

Treffpunkt einer internationalen<br />

Künstlerschar wie von zahllosen Vertretern<br />

des Diplomatischen Korps gemacht.<br />

Das Lokal ist ein Wohlfühlort, ein Kommunikationszentrum,<br />

wo gepflegte Kulinariik<br />

nicht zu kurz kommt.<br />

***<br />

Laudatoren und Stars<br />

Die eingeladenen Festgäste – von den<br />

Opernstars Neil Shicoff, Ramón Vargas,<br />

Michael Schade, Vladimir Chernov bis zu<br />

den Spitzen der Wiener Gesellschaft – sind<br />

alle Stammgäste des Geehrten. Zu Laudationes<br />

traten die Wirtschaftsgrößen Dr.<br />

Alexander Maculan und Mag. Michael<br />

Ikrath an. Ein kurzweiliges vergnügliches<br />

Konzert durfte dazu nicht fehlen. Neben<br />

anderen trumpfte Akiko Nakajima mit ihrem<br />

klaren Sopran auf, musizierten Mitglieder<br />

der Wiener Philharmoniker Meinhard<br />

Rüdenauers uraufgeführten<br />

stimmungsvollen „Sole“-Konzertwalzer.<br />

Und schließlich fanden die Opernstars mit<br />

mehreren sangesfreudigen Nuredini-<br />

Freunden zur gemeinsam vorgetragenen<br />

„O sole mio“-Hymne zusammen.<br />

Unter den Gästen fanden<br />

sich Stars wie Ramón<br />

Vargas (l.)<br />

KONTAKT<br />

Ristorante Sole<br />

Annagasse 6-8<br />

1010 Wien<br />

Mo bis So 11:00-23:00 Uhr<br />

Tel. +43-(0)1-513 40 77<br />

www.ristorante-sole.at<br />

104 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


LIFE UND STYLE<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER GESELLSCHAFT April bis Juni <strong>2010</strong><br />

v.l.n.r.: Hans Peter Giovanelli,<br />

Mi-Ja Friedländer,<br />

Christian Spatzek,<br />

Wolfgang Just, Ernst<br />

Polsterer und Freimut<br />

Dobretsberger<br />

KOCHEVENT: „HÄFERLGUCKER <strong>2010</strong>“<br />

Unter dem Motto „Wir wollen Sie zum Kochen bringen“ luden<br />

Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG Generaldirektor Wolfgang<br />

Just, sein kochender Vorstandskollege Helge Haslinger und<br />

Wien-Chef Hans Peter Giovanelli zu einem Kochevent der anderen<br />

Art ins Gasthaus Heidenkummer. Unter den Gästen und Köchen<br />

an diesem stimmungsvollen Abend fand man unter anderen Botschafter<br />

Dr. René Pollitzer, Maria Polsterer-Kattus aus dem Hause<br />

Kattus, Walter Hejl Chef des Fischerbräu, Josef Weiss von der Erzdiözese<br />

Wien, der Wienerliedsänger Ingomar Kmentt, Investor<br />

Karl Wengler, Consent GF Walter Schwarz, Josef Kolarz-Lakenbacher,<br />

Siemens NÖ Vorstand und Neudörfler Chefin Doris Bock.<br />

v.l.n.r.: Elisabeth Tölly, Freimut<br />

Dobretsberger, Helga Seeh<br />

v.l.n.r.: Martin Seeh, Ingomar<br />

Kmentt, Helge Haslinger, Andrea<br />

Fritsch mit Tochter und Jan Rückl<br />

Ernst Polsterer, Frau Pivec und<br />

Maria-Elisabeth Polsterer-Kattus<br />

FOTOS: <strong>SOCIETY</strong>/SCHIFFL<br />

CLUB 4: BUCHPRÄSENTATION<br />

Im Rahmen der Präsentation<br />

des neuen Buches „Wer wirft<br />

den ersten Stein? Unterdrückung<br />

von Frauen durch Religion“<br />

von Christa Chorherr<br />

wurden die Besucher des Club<br />

4 Zeuge einer spannungsgeladenen<br />

Diskussion rund um<br />

die Rolle der Frau in den drei<br />

abrahamitischen Weltregionen.<br />

Am Podium saßen Dr.<br />

Christa Chorherr<br />

Anneliese Rohrer (Moderation), Mag. Schlomo Hofmeister (für<br />

das Judentum), Mag. Dr. Peter Zeillinger (für das Christentum),<br />

Prof. Mouhanad Khorchide (für den Islam) und Mag.a Bernadette<br />

Spitzer (als Vertreterin der jungen Frauen).<br />

Das Podium<br />

Vorstand und Fachbeirat<br />

des MC-Der MedienClub<br />

MEDIENCLUB:<br />

„EXECUTIVES MEET TALENTS“<br />

Ein fulminantes Kick-off Event<br />

im RAINERs Hotel war der Startschuss<br />

für die neue, exklusive<br />

und dynamische Netzwerkplattform<br />

der Branche. Unter dem<br />

Motto „Executives meet Talents“<br />

soll jungen Kreativen die Chance<br />

geboten werden, sich mit Profis<br />

zu vernetzen. Der Einladung zur<br />

Auftaktveranstaltung der Obfrau<br />

Martina Cejka folgten rund<br />

v.l. 1: KR Burkhard W. Ernst,<br />

Vorstand der Rainer-Gruppe<br />

Martina Cejka, Obfrau des MC-Der<br />

MedienClub Markus Leeb,<br />

Ressortleiter Wirtschaft news<br />

Gerald Ganzger, Rechtsanwalt<br />

150 hochkarätige Gäste aus der Medienbranche und Wirtschaft; unter<br />

ihnen auch Oliver Voigt, Geschäftsführer der Verlagsgruppe<br />

News; Markus Breitenecker, Geschäftsführer Puls4, Sat1 und Pro7<br />

Austria; Journalistenlegende Peter Rabl uvm.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 105


KUNST UND KULTUR<br />

SALZBURG<br />

90 Jahre Salzburger Festspiele<br />

Auf Jedermanns Spuren<br />

Der „Jedermann“ ist das Herzstück der Salzburger Festspiele. Verkörpert wird er von Schauspielern,<br />

deren Namen das Publikum niemals vergessen kann. Es fing mit Alexander Moissi<br />

an… Von EVA VON SCHILGEN<br />

Was ist dran an dem „Jedermann“,<br />

dem „Herzstück“ der Salzburger<br />

Festspiele, dem Theaterstück mit<br />

dem einfachen, fast simplen Inhalt, in eigenartig<br />

klingenden, altertümlichen Versen<br />

geschrieben, ein Stück, vor dem auch<br />

die innovativsten Regisseure in Ehrfurcht<br />

verharren, die bedeutendsten deutschsprachigen<br />

SchauspielerInnen es als Ehre empfinden,<br />

mitzuwirken, ein Stück, dessen<br />

Kartenkontingent jedes Jahr mehrfach<br />

überbucht ist – und das nicht nur von den<br />

Touristen. Es gibt nicht wenige SalzburgerInnen,<br />

die sich mühelos sämtlicher Regisseure<br />

und Darsteller erinnern, denn fast<br />

gehört es hier schon zum guten Ton, die<br />

Aufführung jedes Jahr zu besuchen.<br />

Am 22. August 1920 erklingen das erste<br />

Mal die schaurigen Rufe nach Jedermann<br />

von den Kirchtürmen und der Festung über<br />

den Domplatz, und ich kenne keinen Zuschauer,<br />

der in diesem Moment nicht an<br />

sein eigenes Schicksal denkt. Das mag die<br />

Faszination sein, die von diesem Theaterstück<br />

ausgeht, denn der Inhalt betrifft ‚jedermann‘<br />

in der einen oder anderen Weise.<br />

***<br />

Hofmannsthals „literarische Bijouterie“<br />

Das Leben und Sterben des reichen<br />

Mannes, der in seiner letzten Stunde von<br />

allen, seinem besten Freund, seinen Dienern,<br />

ja sogar von seiner Geliebten, verlassen<br />

wird, der im Angesicht des Todes sich<br />

seiner Sünden bewusst wird, jedoch zum<br />

Glauben zurückfindet und durch Gottes<br />

Gnade und unendliche Liebe ins Himmelreich<br />

eintreten kann, hat bereits im 16.<br />

Jahrhundert die Londoner fasziniert. Das<br />

englische Mysterienspiel „Everyman – A<br />

Morality Play“ und Elemente aus der Comedi<br />

vom reichen sterbenden Menschen<br />

von Hans Sachs sowie Lieder des mittelalterlichen<br />

Minnegesanges dienten Hugo<br />

von Hofmannsthal als Vorlage. Die Wiederbelebung<br />

des Mysterienspiels, eine seit<br />

dem 14. Jahrhundert gebräuchliche Form<br />

des Dramas, die etwas holprigen Versmaße,<br />

die für die frühhochdeutsche Dich-<br />

1920 Alexander Moissi 1932 Paul Hartmann 1935 Attila Hörbiger<br />

106 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


1946 Ewald Balser 1953 Will Quadflieg 1960 Walter Reyer<br />

tung typisch sind, waren der Versuch Hofmannsthals,<br />

die Gegenwart durch die Vergangenheit<br />

sichtbar zu machen. Erste Entwürfe<br />

entstehen bereits 1904, beendet wird<br />

das Stück 1911 und am 1. Dezember im<br />

Berliner Zirkus Schumann unter der Regie<br />

von Max Reinhardt aufgeführt. Von Gerhard<br />

Hauptmann als „literarische Bijouterie“<br />

beurteilt, hinterlässt es dort keinen<br />

bleibenden Eindruck.<br />

Der österreichische Schriftsteller, Dramatiker,<br />

Lyriker und Librettist Hugo von<br />

Hoffmannsthal, der heute als einer der<br />

wichtigsten Repräsentanten des deutschsprachigen<br />

Fin de Siècle und der Wiener<br />

Moderne gilt, und der geniale Regisseur,<br />

Intendant und Theatergründer Max Reinhardt<br />

waren seit 1903 befreundet, als Max<br />

Reinhardt Hofmannsthals „Elektra“ uraufgeführt<br />

hatte. Schon damals befasst man<br />

sich, auf die Empfehlung des Schriftstellers<br />

Herman Bahr, der in Salzburg ein Schloss<br />

besaß, mit der Idee, Salzburg zur Stätte<br />

von Freilichtspielen zu machen. 1917<br />

reicht Reinhardt einen Entwurf für Festspiele<br />

bei der Stadt ein, 1918 erwirbt er das<br />

Salzburger Schloss Leopoldskron, das fortan<br />

sein Lebensmittelpunkt sein wird.<br />

***<br />

Der Jedermann kommt nach Salzburg<br />

1920 werden die Festspiele in Salzburg<br />

mit dem „Jedermann“ eröffnet. Es war<br />

Reinhardts Idee gewesen, das Theaterstück<br />

vor der prachtvollen Kulisse des Salzburger<br />

Doms aufzuführen, unterstützt von einem<br />

kunstverständigen und aufgeschlossenen<br />

Fürsterzbischof, der auch das von Reinhardt<br />

erbetene Orgelspiel und Glockengeläute<br />

genehmigte. Dafür sollte der Reinerlös<br />

der Aufführungen verschiedenen<br />

wohltätigen Zwecken zugeführt werden,<br />

wobei alle Beteiligten auf Tantiemen und<br />

Gage verzichteten. Die Aufführung begann<br />

bei Sonnenschein, erste Schatten fielen<br />

auf den Domplatz, als der Tod auftrat,<br />

und bei der Grablegung Jedermanns hatte<br />

sich die Abenddämmerung über die Stadt<br />

gesenkt. Hoffmannsthal schreibt 1920:<br />

„Wie ein Selbstverständliches wirkten die<br />

marmornen fünf Meter hohen Heiligen,<br />

zwischen denen die Schauspieler hervortraten<br />

und wieder verschwanden, wie ein<br />

Selbstverständliches die Rufe ‚Jedermann‘<br />

von den Türmen der nahen Kirche, von der<br />

Festung herab, vom Petersfriedhof herüber,<br />

wie ein Selbstverständliches das Dröhnen<br />

der großen Glocken zu Ende des Spiels, das<br />

Hineinschreiten der sechs Engel ins dämmernde<br />

Portal, die Franziskanermönche,<br />

die von ihrem Turm herunter zusahen, die<br />

Kleriker in den hundert Fenstern des Petersstiftes,<br />

wie ein Selbstverständliches das<br />

Sinnbildhafte, das Tragische, das Lustige,<br />

die Musik.“<br />

***<br />

Die entzückende Stimme Moissis<br />

Es scheint eine Ironie des Schicksals zu<br />

sein, dass in dem damals antisemitisch<br />

eingestellten Salzburg drei Künstler jüdischer<br />

Abstammung, Reinhardt, Hofmannsthal<br />

und der erste Salzburger Jedermann,<br />

Alexander Moissi, den jahrzehntelangen<br />

Erfolg des katholischen Mysterienspiels begründeten.<br />

Und bald schon fokussierte sich<br />

das Interesse der Zuschauer auf den jeweiligen<br />

Darsteller des Jedermann. Bereits<br />

1911 hatte Alexander Moissi diesen Part in<br />

Berlin gespielt. Der albanisch-österreichische,<br />

in Triest geborene Moissi wurde von<br />

Joseph Kainz, einem der größten deutschsprachigen<br />

Theaterschauspieler, in einer<br />

Aufführung am Wiener Burgtheater entdeckt<br />

und auf seine Empfehlung nach Prag<br />

ans Deutsche Theater verpflichtet. 1903<br />

1969 Ernst Schröder 1974 Curd Jürgens 1978 Maximilian Schell<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 107


KUNST UND KULTUR<br />

SALZBURG<br />

engagierte ihn Max Reinhardt trotz seines<br />

italienischen Akzents und wegen seines<br />

Sprachduktus: Moissi sang eher, als dass er<br />

sprach. Dies verstörte zwar die ersten Kritiker,<br />

entzückte aber das Publikum. Für den<br />

Dichter Stefan Zweig war seine Stimme<br />

Musik, Franz Werfel nannte ihn einen Zauberer<br />

und Franz Kafka schrieb: „Trotzdem<br />

so viele Melodien zu hören waren, die Stimme<br />

gelenkt schien wie ein leichtes Boot im<br />

Wasser, war die Melodie der Verse eigentlich<br />

nicht zu hören. Manche Worte wurden<br />

von der Stimme aufgelöst, sie waren so zart<br />

angefasst worden, dass sie aufsprangen<br />

und nichts mehr mit der menschlichen<br />

Stimme zu tun hatten…“ Moissi war der berühmteste<br />

und bestbezahlte Bühnenschauspieler<br />

seiner Zeit, war Frauenschwarm<br />

und Abenteurer und führte ein rastloses Leben.<br />

Dass Theatergene vererbbar sind, kann<br />

man an seinem Urenkel, dem Schauspieler<br />

Gedeon Burkhard sehen.<br />

***<br />

Das vorläufige Ende des „Jedermann“<br />

1932 fällt Moissi, dessen dekadent-morbider<br />

Jedermann Legende ist, einer antisemitischen<br />

Kampagne zum Opfer. Mit Erlaubnis<br />

des zuständigen Direktors des<br />

Salzburger St. Johannesspitals hatte er,<br />

zwecks der Recherche für sein Buch, einer<br />

Entbindung beigewohnt, was zum Skandal<br />

hochgespielt wurde. Reinhardt holt als<br />

nächsten Jedermann den „Reichsdeutschen“<br />

Paul Hartmann vom Wiener Burgtheater.<br />

Auch im Film ist Hartmann eine<br />

Größe, unter anderen spielt er neben Hans<br />

Albers in „F.P.1 antwortet nicht“. Sein Jedermann<br />

ist jungenhaft heiter, sich keiner<br />

Schuld bewusst, aber dem Schicksal sich<br />

ergebend. Als Hartmann 1934 nach Berlin<br />

zurück an das Preußische Staatstheater<br />

beordert wird, folgt ihm der Österreicher<br />

Attila Hörbiger, den Reinhardt als seinen<br />

„wahren Jedermann“ – volksnah und<br />

schlicht – feiert. Bis heute ist unklar, ob<br />

Reinhardt wusste, dass Hörbiger illegaler<br />

Nationalsozialist war.<br />

Nach dem Anschluss Österreichs an<br />

Deutschland sollen laut dem deutschen<br />

Reichsminister für Volksaufklärung und<br />

Propaganda und Präsidenten der Reichskulturkammer<br />

Joseph Goebbels, die Festspiele<br />

„ihrer jüdisch-kosmopolitischen<br />

Fratze“ entkleidet werden. Zwar kann man<br />

in dem katholischen Mysterienspiel „Jedermann“<br />

kaum etwas „typisch jüdisches“<br />

finden, dennoch bleibt der Domplatz von<br />

1938 bis 1945 unbespielt und dient den Nazis<br />

lediglich zur Vereidigung der NS-Funktionäre.<br />

***<br />

Berühmte „Jedermänner“<br />

Nur wenige Monate nach Kriegsende beginnen<br />

in Salzburg wieder die Sommeraktivitäten.<br />

1946 spielt der Wiener Burgschauspieler<br />

und gebürtige Deutsche<br />

Ewald Balser den Jedermann, vital und<br />

voll Lebenslust. Das Jahr darauf kehrt Attila<br />

Hörbiger zurück. Ihm folgt Will Quadflieg,<br />

einer von wenigen Künstlern, die<br />

sich nach dem Krieg mit dem Nationalsozialismus<br />

selbstkritisch auseinandersetzen<br />

und um Aufklärung bemüht sind.<br />

Heute noch schwärmen manche Salzburger<br />

von Quadfliegs wohlmodulierter und<br />

ausdrucksvoller Sprechweise. Sein moderner<br />

und sehr persönlicher Jedermann ist<br />

ein Entfesselnder voll Sinneslust, später<br />

ein von Angst Getriebener.<br />

Der durch die Filmtrilogie „Sissi“ in<br />

der Rolle als ungarischer Graf Andrassy<br />

oder als „Der Arzt von Stalingrad“ einer<br />

breiten Masse bekannte Schauspieler Walter<br />

Reyer, ein geborener Tiroler, der bereits<br />

1956 als „Guter Gesell“ bei den Salzburger<br />

Festspielen zu sehen war, ist von 1960 bis<br />

1968 der unbekümmerte Genießer Jedermann,<br />

der es auf vier Buhlschaften bringt,<br />

gefolgt von Ernst Schröder, der ab 1969 das<br />

Salzburger Publikum als emotionslosen,<br />

klaren und harten Jedermann beindruckt.<br />

Er galt als einer der größten Charakterköpfe<br />

des deutschen Theaters und liebte vor allem<br />

kraftvolle Rollen, die er durch Statur<br />

und Stimme völlig ausfüllte.<br />

***<br />

Authentisch: Curd Jürgens<br />

Unvergessen sind der Auftritt und die<br />

markante Stimme des Münchners und<br />

Wahlösterreichers Curd Jürgens, der wegen<br />

seiner Kühle und Statur von der französischen<br />

Filmschauspielerin Brigitte Bardot<br />

den Beinamen „der normannische<br />

Schrank“ erhielt. Er verkörpert die Rolle<br />

des Jedermann auf der Bühne wie auch im<br />

Leben geradezu authentisch. Jürgens hatte<br />

zahlreiche Geliebte, war fünfmal verheiratet,<br />

unterhielt mehrere luxuriöse Wohnsitze,<br />

unter anderen in Wien, im südfranzösischen<br />

Saint-Paul de Vence, im<br />

schweizerischen Gstaad und auf den Bahamas,<br />

war Gastgeber und Gast unzähliger<br />

Partys, erregte mit seinen Rolls-Royce-Limousinen<br />

Aufsehen und blieb seinem aufwändigen<br />

Lebensstil trotz zahlreicher Herzoperationen<br />

bis zuletzt treu. 27 Jahre<br />

nach seinem Tod, 2005, wurde er von der<br />

Bild-Zeitung auf Platz 2 der Liste der „Männer<br />

mit dem meisten Sexappeal“ gereiht.<br />

Bis heute verkaufen sich sein Buch „Sechzig<br />

Jahre und kein bisschen weise“ sowie<br />

das gleichlautende Chanson bestens.<br />

***<br />

Grübler, Leichtsinniger, Neurotiker<br />

Sein Erbe tritt 1978 Maximilian Schell<br />

an, Sohn des Schweizer Schriftstellers Hermann<br />

Ferdinand Schell und der Wiener<br />

Schauspielerin Noé von Nordberg sowie<br />

jüngerer Bruder des Filmstars Maria Schell.<br />

Auch Maximilian Schell hatte bereits Filmgeschichte<br />

geschrieben und galt als einer<br />

der bekanntesten und erfolgreichsten<br />

Schauspieler weltweit. In Hollywood spielte<br />

er neben Marlon Brando im Film „The<br />

Young Lions“, für seine Rolle des Nazi-Ver-<br />

1983 Klaus Maria Brandauer 1990 Helmut Lohner<br />

1995 Gerd Voss<br />

108 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


FOTOS: FOTOS MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VOM ARCHIV DER SALZBURGER FESTSPIELE, 1920 FOTO ELLINGER, 1932 FOTO ELLINGER, 1935 FOTO ELLINGER, 1946 FOTO MADNER, 1953 FOTO UNBEKANNT, 1960 FOTO UNBEKANNT,<br />

1969 FOTO STEINMETZ, 1974 FOTO STEINMETZ, 1978 FOTO RABANUS, 1983 FOTO WEBER, 1990 FOTO WEBER,1995 FOTO ANRATHER, 1999 FOTO RABANUS, 2002 FOTO BAUS, FOTO OFCZAREK VON TOM KAMLAH FÜR DIE SALZBURGER FESTSPIELE,<br />

<strong>2010</strong> FOTO INGO PERTRAMER<br />

teidigers in Stanley Kramers Film „Das Urteil<br />

von Nürnberg“ erhielt er 1961 den<br />

Oscar als bester Hauptdarsteller. Ende der<br />

Sechzigerjahre war er als erfolgreicher<br />

Produzent und Regisseur tätig. Für ihn ist<br />

der Jedermann ein introvertierter Grübler,<br />

ein verzweifelt Einsamer.<br />

Auch der Bad Ausseer Klaus Maria Brandauer<br />

hat bereits eine große Karriere hinter<br />

sich, als er 1983 nach Salzburg verpflichtet<br />

wird und einen vom Glück verwöhnten<br />

und leichtsinnigen Jedermann darstellt.<br />

Seit 1972 ist Brandauer Ensemblemitglied<br />

und Regisseur am Wiener Burgtheater und<br />

Professor am Max-Reinhardt-Seminar in<br />

Wien. 1981 wird er in Deutschland bekannt<br />

durch den Film „Mephisto“, der nach einem<br />

Buch von Klaus Mann, dem Sohn von Thomas<br />

Mann, entsteht. Darin ist Brandauer in<br />

der Rolle des Hendrik Höfgen zu sehen, die<br />

Bezug nimmt auf die reale Person des umstrittenen<br />

deutschen Schauspielers, Regisseurs<br />

und Intendanten im Dritten Reich Gustaf<br />

Gründgens. Auch in Hollywood kann<br />

sich Brandauer einen Namen machen. Für<br />

die Rolle des Barons Bror Blixen-Finecke in<br />

„Jenseits von Afrika“ erhält er eine Oscar-Nominierung.<br />

Nach all diesen vor Kraft strotzenden<br />

„Jedermännern“ übernimmt der feingliedrige<br />

Helmut Lohner von 1990 bis 1994 diesen<br />

Part, nachdem er zuvor schon als Tod<br />

sowie als Teufel in dem Stück mitgewirkt<br />

hatte. Sein moderner, neurotisch-intellektueller<br />

Karrieremensch der Gegenwart, im<br />

weißen Anzug und Trenchcoat, ist eine völlig<br />

neue Interpretation.<br />

***<br />

Voss „spielt um sein Leben“<br />

Der in Shanghai als Sohn deutscher<br />

Flüchtlinge geborene Bühnenschauspieler<br />

Gert Voss, der seit 1986 am Wiener Burgtheater<br />

unter Claus Peymann Triumphe<br />

feiert, wird 1995 in Salzburg wieder als<br />

kraftvoller, fröhlich-verspielter Jedermann<br />

vielbejubelt. In diesem Jahr kürt ihn die<br />

englische Zeitung „The Times“ zum besten<br />

Schauspieler. Peter Zadek vergleicht ihn<br />

mit dem großen Laurence Olivier und Herman<br />

Beil urteilt über ihn: „Voss verwandelt<br />

die Bühne, indem er um sein Leben spielt.<br />

Er geht aufs Ganze, und weil er stets aufs<br />

Ganze geht, bringt er immer etwas anderes<br />

mit auf die Bühne.“ Und von Georg Tabori<br />

stammt der Ausspruch: „Er ist ein gefährlicher,<br />

nackter Schauspieler, ein unheimlicher<br />

Clown, ein wilder Stier, aus dem Käfig<br />

ausgebrochen.“<br />

Der vielseitige Ulrich Tukur ist in Salzburg<br />

ab 1999 als ein clownesker Yuppie-Jedermann<br />

zu sehen. Der Westfale studierte<br />

Germanistik, Anglistik und Geschichte<br />

und arbeitete als Musiker, bevor er als<br />

Schauspieler entdeckt wird. In dem Film<br />

„Die weiße Rose“, der sich mit der Geschichte<br />

des Geschwisterpaars Scholl im<br />

Dritten Reich beschäftigt, spielt er unter<br />

dem Regisseur Michael Verhoeven. Peter<br />

Zadek wird in München auf ihn aufmerksam.<br />

1986 wird er von den deutschen Theaterkritikern<br />

zum Schauspieler des Jahres<br />

gewählt. 1995 gründet er eine Tanzkapelle,<br />

die unter der Bezeichnung „Die älteste<br />

Boygruppe der Welt“ firmiert und Eigenkompositionen<br />

und Evergreens spielt.<br />

***<br />

Der Längstdienende<br />

Der am längsten dienende Jedermann<br />

ist der Grazer Peter Simonischek. Nach<br />

dem Studium in Graz und Engagements in<br />

St. Gallen, Bern und Düsseldorf wird er Ensemblemitglied<br />

der Berliner Schaubühne<br />

unter der Leitung von Peter Stein und Andrea<br />

Breth, seit 1999 gehörte er dem Ensemble<br />

des Wiener Burgtheaters an. Salzburg<br />

ist ihm seit 1982 bekannt, er spielt<br />

diverse Hauptrollen in den Festspielproduktionen,<br />

bis er 2002 die große Bühne vor<br />

dem Dom als Jedermann betritt und das<br />

Salzburger Publikum im Sturm erobert. Er<br />

interpretiert den Jedermann als einen brutalen<br />

Kapitalisten und scheiternden Machtmenschen.<br />

Den Rekord für den am kürzesten aufgetretenen<br />

Jedermann hält Raul Lange. Er<br />

spielte diese Rolle nur ein einziges Mal am<br />

28. August 1932. Lange zählte zu Reinhardts<br />

Theatergruppe, er hatte im „Jedermann“<br />

bereits 1920 die Stimme des Herrn<br />

gesprochen und war als Mammon 1921 auf<br />

der Bühne vor dem Dom gestanden.<br />

***<br />

Der jüngste Jedermann<br />

Als jüngster Jedermann wird der Schauspieler<br />

und Regisseur Nicholas Ofczarek in<br />

die Geschichte eingehen. Von Claus Peymann<br />

entdeckt, war er in zahlreichen Produktionen<br />

im Wiener Burgtheater zu sehen.<br />

1999 erhielt er die Kainz-Medaille, 2002 den<br />

Wiener Schauspielerring. In Salzburg glänzte<br />

er 2005 in der Rolle des Zawisch in der<br />

Martin Kusej-Inszenierung von „König Ottokars<br />

Glück und Ende“. Im gleichen Jahr<br />

und im Folgejahr erhielt er den Nestroy-Theaterpreis<br />

in der Kategorie „Bester Schauspieler“.<br />

Ofczarek ist auch durch Film und<br />

Fernsehen bekannt geworden, in dem Film<br />

„Falco – Verdammt wir leben noch“ spielte<br />

er die Rolle des Falco-Entdeckers.<br />

Der neue Jedermann Nicholas Ofczarek<br />

wird das Thema des Festspielsommers <strong>2010</strong><br />

werden, und die Salzburger werden ihn<br />

mit seinen Vorgängern vergleichen, kritisieren<br />

und lieben, so wie sie es mit allen<br />

vor ihm getan haben. Und sie werden sich<br />

auch diesen Namen merken, dessen bin<br />

ich mir sicher.<br />

Quellennachweis:<br />

Hans-Klaus Jungheinrich, Andres Müry, Jürg<br />

Stenzl, Barbara Zuber: „Kleine Salzburger Festspielgeschichte“,<br />

Verlag Pustet<br />

Gisela Prossnitz: „Jedermann – Von Moissi bis Simonischek“,<br />

Salzburger Museum Carolino Augusteum<br />

1999 Ulrich Tukur 2002 Peter Simonischek <strong>2010</strong> Nicholas Ofczarek<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 109


KUNST UND KULTUR<br />

OPER<br />

Eine gutgelaunte<br />

Camerata Salzburg<br />

Die Oper - die Sänger - das Orchester<br />

Norma<br />

Ein Höhepunkt der diesjährigen Festspiele in Salzburg ist<br />

die konzertante und in originaler Stimmlage aufgeführte<br />

Oper „Norma“ von Vincenzo Bellini. Die Spitzenbesetzung<br />

garantiert höchsten Musikgenuss. Von EVA VON SCHILGEN<br />

Würden Sie es glauben?...Fiasko!...Fiasko!...Ernsthaftes<br />

Fiasko!“ So urteilte<br />

Vincenzo Bellini über die Uraufführung<br />

seiner Oper „Norma“ an der Mailänder<br />

Scala im Jahr 1831. Ein Fiasko? Ja, denn<br />

diesen Sommer können sich nur jene Musikliebhaber<br />

auf einen ganz besonderen<br />

Genuss bei den Sommerfestspielen in Salzburg<br />

freuen, die bereits Karten haben. Seit<br />

Anfang dieses Jahres sind die zwei Vorstellungen<br />

der tragischen Oper „Norma“ bereits<br />

ausverkauft: Ein Novum, auch für das<br />

an Erfolg gewöhnte Kartenbüro der Festspiele.<br />

Kein Fiasko! Denn kein bizarres Bühnenbild,<br />

keine eigenwilligen Kostüme, keine<br />

skurrilen Regieeinfälle werden das Auge<br />

ablenken. Bellinis Meisterwerk und die<br />

wahrscheinlich schönste Belcanto-Oper<br />

wird konzertant – und wie es bei den Salzburger<br />

Festspielen zu erwarten ist – in einer<br />

Spitzenbesetzung aufgeführt.<br />

***<br />

Das „vollkommene Trauerspiel“<br />

von Bellini<br />

Der 1801 in Catania geborene Vincenzo<br />

Bellini gilt als der Schöpfer der romantischen<br />

italienischen Oper, des „Melodramma<br />

tragico“. Mit seinem Hauptlibrettisten Felice<br />

Romani gelang ihm im Alter von nur<br />

dreißig Jahren mit „Norma“ eine völlig<br />

neuartige Einheit von Wort und Ton. Seiner<br />

Vorstellung nach sollte die Oper „durch ihren<br />

Gesang weinen, schaudern, sterben machen“.<br />

Der junge Richard Wagner, bekanntermaßen<br />

kein Freund italienischer Opern,<br />

sagte, Bellinis Melodien seien „schöner als<br />

Träume“ und der Philosoph Arthur Schopenhauer<br />

bezeichnete „Norma“ als „Beispiel<br />

eines höchst vollkommenen Trauerspiels“.<br />

Doch die erste Vorstellung war alles<br />

andere als ein Erfolg. Aber bereits nach der<br />

dritten Aufführung wurde die Oper als Meisterwerk<br />

gefeiert, denn sie beinhaltet alles,<br />

was ein gutes Stück ausmacht: Große Emotionen,<br />

soziale und kulturelle Konflikte, eine<br />

Dreiecksbeziehung in der Liebe, Hass<br />

und Rache die aufeinanderprallen und eine<br />

überwältigend schöne Musik.<br />

***<br />

Edita Gruberová als Norma<br />

Ein Meisterwerk gelang auch den Festspielen<br />

mit der Besetzungsliste. Edita Gruberová,<br />

die „Königin des Belcanto“, von der<br />

Marcel Prawy, ehemaliger Wiener „Opernführer“,<br />

sagte, sie gehöre zu den größten<br />

Phänomenen in der Weltgeschichte des<br />

Operngesanges, singt die Titelrolle der<br />

Norma, der Druidenpriesterin und heimlichen<br />

Geliebten des römischen Prokonsuls<br />

in Gallien, Pollione. Die Karriere der in Bratislava<br />

geborenen Sängerin begann bereits<br />

1968 in ihrer Heimatstadt, wo sie sowohl<br />

als Eliza in „My Fair Lady“, als Violetta in<br />

Verdis „La Traviata“ als auch in den vier<br />

Frauenrollen in „Hoffmanns Erzählungen“<br />

erste Erfolge feierte. Schon 1970 gibt sie ihr<br />

Debüt an der Wiener Staatsoper, zunächst<br />

in kleineren Rollen. 1976 feiert sie ihren<br />

Durchbruch mit der Rolle der Königin der<br />

Nacht in Mozarts „Zauberflöte“ und mit<br />

der Zerbinetta in „Adriane auf Naxos“, die<br />

sie bis zu ihrem letzten Auftritt an der<br />

Staatsoper in Wien im Dezember 2009 einhundert<br />

Mal singt. Bis auf den heutigen<br />

Tag scheint der gesuchten Koloratursängerin<br />

mit dem Spitznamen „slowakische<br />

Nachtigall“ keine Höhe zu hoch und keine<br />

Koloratur zu schwierig zu sein. So wird sie<br />

in Salzburg die Partie der Norma wieder in<br />

der ursprünglichen Höhe singen. Diese<br />

Rolle wurde jahrzehntelang von Mezzosopranistinnen<br />

besetzt, unter anderen war<br />

sie eine der Glanzpartien von Maria Callas.<br />

110 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


FOTOS: CAMERATA SALZBURG, SALZBURGER FESTSPIELE<br />

***<br />

Meisterhafte Besetzungsliste<br />

Die 1969 geborene amerikanische Mezzosopranistin<br />

Joyce DiDonato, die für die<br />

Rolle der Adalgisia, Normas Rivalin um<br />

die Liebe Polliones, verpflichtet wurde,<br />

träumte als junges Mädchen davon, ein<br />

Broadwaystar zu werden. Heute ist die<br />

preisgekrönte Sängerin auf den internationalen<br />

Opernbühnen ein gesuchter und<br />

gefeierter Star und wird für ihre Interpretationen<br />

der Werke von Händel, Mozart und<br />

Rossini bewundert.<br />

Die Partie des Pollione, Normas untreuem<br />

Geliebten, der sich jedoch letztendlich<br />

für die Liebe entscheidet und Norma in den<br />

Tod folgt, hat der Tenor Marcello Giordani<br />

übernommen. Er zählt zu den bedeutendsten<br />

Tenören unserer Zeit. So schrieb die<br />

New York Times 2002: „Marcello Giordani<br />

sings as a god“. Der 1963 in Sizilien geborene<br />

Sänger verfügt durch seine außergewöhnliche<br />

Vielseitigkeit über ein unglaublich<br />

umfangreiches Repertoire.<br />

Ferruccio Furlanetto, der italienische<br />

Bass von Weltformat, wurde für die Rolle<br />

des Oroveso, des obersten Druiden, verpflichtet.<br />

Seit seinem Debüt 1979 hat er alle<br />

bedeutenden Bass-Partien international<br />

gesungen. Auch als Konzertsänger hat er<br />

sich einen Namen gemacht und trat unter<br />

anderen im Vatikan in Anwesenheit Papst<br />

Johannes Paul II. auf.<br />

Die junge, bildschöne türkische Sängerin<br />

Ezgi Kutlu ist vielen Salzburgern noch<br />

aus dem Jahr 2008 in Erinnerung, als sie<br />

am Young Singers Project teilnahm. Sie ist<br />

derzeit Ensemblemitglied an der Staatsoper<br />

Nürnberg, wo sie unter anderen als<br />

Cherubino in Mozarts „Le Nozze di Figaro“<br />

und als Sinaide in „Moses und Pharao“ zu<br />

hören ist. Für Salzburg wurde sie für die<br />

Rolle der Clotilde, der Vertrauten von Norma,<br />

engagiert.<br />

Aus Brasilien stammt einer der derzeit<br />

aufregendsten jungen Tenöre, Luciano Botelho,<br />

der als Flavio, Freund von Pollione,<br />

auf der Salzburger Bühne stehen wird.<br />

2001 gab er als Tamino in „Die Zauberflöte“<br />

sein Debüt und wird von Kritikern als „eines<br />

der besten Talente Brasiliens“ gefeiert.<br />

2009/10 debütierte er am Royal Opera House,<br />

Covent Garden, London. Die Partie des<br />

Flavio sang er bereits im letzten Jahr unter<br />

der Leitung von Jean-Christoph Spinosi am<br />

Théâtre du Châtelet in Paris. Wie bei vielen<br />

Salzburger Produktionen wird die „Konzertvereinigung<br />

Wiener Staatsopernchor“<br />

auch bei „Norma“ auftreten.<br />

***<br />

Ein inspirierender Dirigent<br />

Die musikalische Leitung hat man dem<br />

österreichischen Dirigenten und Liedbegleiter<br />

mit italienischen Vorfahren Friedrich<br />

Haider, anvertraut. Der ehemalige<br />

Schüler von Nikolaus Harnoncourt, der<br />

ihn musikalisch stark prägte, begann seine<br />

Karriere 1984 und hat sich bis heute ein<br />

umfassendes Repertoire erarbeitet. Unter<br />

anderen gilt er als souveräner Kenner der<br />

Werke von Richard Strauss. Von 1991 bis<br />

1994 war er Chefdirigent der Opéra National<br />

in Straßburg, 2002 debütierte er an der<br />

Wiener Staatsoper und begeisterte sowohl<br />

Publikum wie auch Orchester so sehr, dass<br />

selbst Musiker demonstrativ applaudierten.<br />

Er trat mit den bedeutendsten europäischen<br />

Symphonieorchestern weltweit auf.<br />

2004 wurde er Musikdirektor der nordspanischen<br />

Oviedo Filarmonia und gastierte<br />

mit ihnen 2007 erstmals in Japan. Anlässlich<br />

seines Debüts an der New York<br />

Metropolitan Opera meinte Maestro James<br />

Levine: „The orchestra likes you, because<br />

you are inspiring!”<br />

***<br />

Kammerorchester von Weltformat<br />

Auch das Salzburger Orchester der „Norma“,<br />

die „Camerata“, wird ihn lieben. Das<br />

Kammerorchester von Weltformat, welches<br />

1952 von Bernhard Paumgartner gegründet<br />

wurde und in den Achtzigerjahren<br />

durch seinen Chefdirigenten, den<br />

bekannten Geiger Sándor Végh zum sogenannten<br />

„Camerata-Klang“ fand, garantiert<br />

höchste Qualität. Publikum, Dirigenten<br />

und Musiker schätzen den ganz<br />

besonderen Musiziergeist, der die 36 Individualisten<br />

des Stammorchesters verbindet.<br />

Die Vitalität, die spürbare Freude am<br />

Musizieren, die Phantasie der Musiker und<br />

deren Bereitschaft zur künstlerischen Neubestimmung<br />

haben das Orchester zu einem<br />

der meistbeschäftigten Kammerorchester<br />

der Welt werden lassen. Neben<br />

etwa zwanzig Konzerten in Salzburg finden<br />

bis zu siebzig Auftritte pro Jahr im<br />

Ausland statt.<br />

Die türkische Sängerin Ezgi Kutlu<br />

singt die Partie der Clotilde<br />

***<br />

„Camerata“ geht neue Wege<br />

Um „frischen Wind“ in die klassischen<br />

Konzertsäle zu bringen und um junges Publikum<br />

anzuziehen, geht man unter dem<br />

seit einem Jahr tätigen Geschäftsführer und<br />

General Manager Lutz Hochstraate, ehemaliger<br />

Intendant des Salzburger Landestheaters,<br />

auch unkonventionelle Wege. So ist<br />

man mit dem Salzburger Perkussionisten<br />

Martin Grubinger eine exklusive Partnerschaft<br />

eingegangen und hat mit ihm einige<br />

Doppelkonzerte geplant. Auch die Jugendarbeit<br />

soll intensiviert werden. Dazu konnte<br />

der Salzburger Stargeiger Benjamin Schmid<br />

als Musiker und Moderator für Jugendkonzerte<br />

im Land Salzburg gewonnen werden.<br />

Mit der Reihe „Camerata Salzburg – Off Stage“<br />

soll ein neues Publikum gewonnen werden,<br />

indem man in einem Salzburger Kellertheater<br />

zusammen mit hochkarätigen<br />

Gästen Konzerte veranstaltet. Erster Künstler<br />

war der Akkordeon-Virtuose James Crabb,<br />

der mit Improvisation und Virtuosität Lust<br />

auf Musik machte. Der Cellist Shane Woodborne,<br />

seit zwanzig Jahren Mitglied des Orchesters,<br />

wurde für den diesjährigen Diabelli<br />

Sommer in Mattsee bei Salzburg<br />

beauftragt, ein Violinkonzert zu schreiben,<br />

das mit der „Camerata“ unter der Leitung<br />

von Lukas Hagen aufgeführt wird.<br />

Auch die Namen der Gastdirigenten des<br />

Orchesters lassen aufhorchen. 2011/12 wird<br />

der israelische Dirigent und Flötist Ariel<br />

Zuckermann eingeladen, ihm folgt der<br />

junge polnische Maestro Krzysztof Urbanski,<br />

eines der bedeutendsten europäischen<br />

Nachwuchstalente seiner Generation, bekannt<br />

für sein Höchstmaß an Kreativität<br />

und musikalischer Kompetenz. Bei den<br />

Salzburger Festspielen <strong>2010</strong> wird die „Camerata“<br />

unter dem belgischen Dirigenten<br />

Philippe Herreweghe, seit 1999 erster Dirigent<br />

der „Königlichen Philharmonie von<br />

Flandern“, zusammen mit dem aus Kroatien<br />

stammenden Pianisten Ivo Pogorelich<br />

zwei Mal mit Werken von Schumann und<br />

Chopin zu hören sein. Eine Gelegenheit,<br />

die man sich nicht entgehen lassen sollte.<br />

Also, bevor es zu dem Fiasko kommt,<br />

dass Sie keine Karten zu den Konzerten bekommen,<br />

besorgen Sie sich diese rechtzeitig.<br />

Das Haus für Mozart hat zwar eine<br />

Menge Plätze, aber die „Camerata“ viele<br />

Fans. Und sollten Sie zu spät kommen,<br />

auch kein Fiasko! Gehen Sie dann ganz einfach<br />

mit der „Camerata“ auf Tour nach<br />

Prag, Wien, Florenz, zu der EXPO nach<br />

Shanghai, nach Paris mit Thomas Quasthoff,<br />

auf eine Kreuzfahrt durch das Arabische<br />

Meer und vielleicht schon bald nach<br />

Neuseeland, Australien und Asien!<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 111


KUNST UND KULTUR<br />

COVERSTORY<br />

112 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10<br />

FRIDA KAHLO, Selbstbildnis als Tehuana oder Diego in meinen Gedanken, 1943


Aus dem Schmerz geboren<br />

Malerin und Ikone<br />

Verstörend und doch schön. Kommenden Herbst werden erstmals in Österreich die Werke<br />

der mexikanischen Malerin Frida Kahlo gezeigt. Eine umfassende Retrospektive des Bank<br />

Austria Kunstforums bringt mehr als hundert Exponate der mexikanischen Nationalheiligen<br />

nach Wien.<br />

Von Mag. TANJA TAUCHHAMMER<br />

FOTO: GERARD SUTER, © THE JACQUES AND NATASHA GELMAN COLLECTION OF 20TH CENTURY, MEXICAN ART AND THE VERGEL<br />

FOUNDATION, © BANCO DE MÉXICO, DIEGO RIVERA & FRIDA KAHLO MUSEUMS TRUST, MÉXICO<br />

Die Retrospektive wird von Mexiko gefördert,<br />

das dieses Jahr den 100. Jahrestag<br />

der Revolution und den 200.<br />

Jahrestag seiner Unabhängigkeit feiert.<br />

Erstmals werden die beiden einzigen größeren<br />

Kahlo-Sammlungen zusammen gezeigt,<br />

die es überhaupt gibt – die so genannte<br />

Olmedo- und die Gelman-<br />

Sammlung. Letztere konnte wegen eines<br />

erbitterten Rechtsstreits seit Jahren nicht<br />

ausgestellt werden. Kahlos Arbeiten sind in<br />

europäischen Sammlungen kaum vertreten,<br />

für Fans der exzentrischen Künstlerin<br />

bietet sich also erstmals die Gelegenheit<br />

deren Werke hautnah zu bewundern.<br />

***<br />

Gelebter Mythos<br />

Sie war ein feministisches Vorbild und<br />

politisch engagiert. „Frida Kahlo spielt mit<br />

ihrer Biographie, welche durch ihre Bilder<br />

lebendig wird. Es ist ein gemaltes Leben in<br />

den Bildern“, so die Kuratorin der Ausstellung,<br />

Ingried Brugger. Wie bei kaum einer<br />

anderen Künstlerin sind das Leben und das<br />

Werk Frida Kahlos stark miteinander verknüpft.<br />

Durch einen Busunfall in ihrer Jugend<br />

wurde die Malerin an der Wirbelsäule<br />

verletzt, wodurch sie monatelang ein<br />

Gipskorsett tragen musste und fürchterliche<br />

Schmerzen litt. Die Folgen dieser Verletzung<br />

beeinträchtigten sie ihr Leben<br />

lang, was auch ein wiederkehrendes Thema<br />

ihrer Bilder wurde, ebenso wie die<br />

schwierige Beziehung zu ihrem untreuen<br />

Ehemann Diego Rivera. „Kahlo wurde wie<br />

kaum eine andere Künstlerin zu einem<br />

Popstar“, so Brugger. In ihren Bildern stilisierte<br />

sie sich zur Ikone, wodurch sie auch<br />

zur Vorlage eines Hollywood-Films mit Salma<br />

Hayek wurde.<br />

***<br />

Ein besonderes Highlight<br />

Als Herzstück der Schau sieht Ingried<br />

Brugger die Selbstportraits. Sie zeigen „eine<br />

Mischung aus Verletzlichkeit und Versehrtheit“<br />

und haben viel zur Mythenbildung<br />

um die mexikanische Malerin<br />

beigetragen. Als besonderes Highlight der<br />

Ausstellung werden zwei verschollen geglaubte<br />

Werke zu sehen sein: ein Bild ihres<br />

ersten Verlobten, das nach dessen Tod in<br />

Zeitungspapier eingeschlagen in seinem<br />

Kleiderschrank gefunden wurde. Und ihr<br />

letztes Selbstbildnis vor dem Tod 1954, das<br />

sie weggeworfen hatte. Ein Angestellter<br />

fischte das Porträt aus der Mülltonne und<br />

legte es erst Jahrzehnte später einem Spezialisten<br />

vor.<br />

***<br />

Private Einblicke<br />

Die Retrospektive zeigt neben den großen<br />

Gemälden auch fotografisches Dokumentationsmaterial,<br />

das von Fridas Großnichte<br />

Cristina Kahlo kuratiert wurde.<br />

Darunter befinden sich unter anderem Fotoikonen,<br />

die Nickolas Muray von ihr aufgenommen<br />

hatte: Eindrückliche Beispiele der<br />

Selbstinszenierung, die zur Mythenbildung<br />

FRIDA KAHLO, Das Küken, 1945<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 113


KUNST UND KULTUR<br />

COVERSTORY<br />

entschieden beigetragen haben. Das Gipskorsett,<br />

welches Kahlo nach ihrem Unfall<br />

tragen musste sowie Kleider der Künstlerin<br />

gewähren sehr intime Einblicke in das bewegte<br />

Leben der Malerin. Die Retrospektive<br />

„Frida Kahlo“ entführt den Betrachter in die<br />

facettenreiche Welt der mexikanischen<br />

Künstlerin und Kultikone des zwanzigsten<br />

Jahrhunderts.<br />

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit<br />

dem Martin-Gropius-Bau, Berlin. Die Ausstellung<br />

wird in Wien von Ingried Brugger<br />

und Florian Steininger kuratiert.<br />

INFO<br />

Frida Kahlo – Retrospektive<br />

1. September bis 5. Dezember <strong>2010</strong><br />

Bank Austria Kunstforum<br />

1010 Wien, Freyung 8<br />

Öffnungszeiten: täglich 10.00 bis 19.00 Uhr<br />

Freitag: 10.00 bis 21.00 Uhr<br />

www.bankaustria-kunstforum.at<br />

Oben: FRIDA KAHLO, Ein paar kleine Dolchstiche, 1935<br />

Links: FRIDA KAHLO, Die zerbrochene Säule, 1944<br />

Unten: Nickolas Muray, Frida auf einer weißen Bank,<br />

Nickolas Murays Studio, New York 1939<br />

FOTO: GERARD SUTER, © THE JACQUES AND NATASHA GELMAN COLLECTION OF 20TH CENTURY, MEXICAN ART AND THE VERGEL<br />

FOUNDATION, © BANCO DE MÉXICO, DIEGO RIVERA & FRIDA KAHLO MUSEUMS TRUST, MÉXICO, NICKOLAS MURAY PHOTO ARCHIVES<br />

114 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


KUNST UND KULTUR<br />

EVENTS<br />

HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN<br />

DER KULTUR April bis Juni <strong>2010</strong><br />

VIERTELFESTIVAL- NÖ: RESPEKT<br />

Auf der Burgruine Dobra wurde auch heuer wieder das alljährlich<br />

stattfindende „Viertelfestival- NÖ“ durch Landeshauptmann Dr. Erwin<br />

Pröll eröffnet, das heuer unter dem Motto „Respekt“ steht.<br />

Zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur ließen sich<br />

diese Gelegenheit nicht entgehen, wie zum Beispiel NR Dr. Günter<br />

Stummvoll oder LAbg. Ing. Johann Hofbauer. Geboten wurden<br />

Kostproben aus dem Festivalprogramm, welches musikalisch von<br />

der Formation „Grenzgeigen“ mit Jazzsound begleitet wurde. Einen<br />

stimmungsvollen Ausklang fand der Abend bei einem Glas<br />

Wein und Köstlichkeiten vom Waldviertler Schmankerlbuffet.<br />

Das Eröffnungskommitee<br />

v.l.n.r.: Mag. Stephan Gartner (GF Viertelfestival<br />

NÖ), Ing. Franticek Stangl<br />

(Kulturlandesrat Südböhmen), Wilhelm<br />

Lehner (Viertelsmanager Waldviertel),<br />

LH Dr. Erwin Pröll<br />

Die Band<br />

RIEGERSBURG: „DIE MACHT<br />

DER PHANTASIE“<br />

Bei der diesjährigen grenzüberschreitenden<br />

Sonderausstellung im<br />

Barockschloss Riegersburg unter<br />

dem Motto „Die Macht der Phantasie“<br />

erfährt man Näheres über die<br />

Künstler und deren Werke aus dem<br />

phantastischen Genre. Der Kurator<br />

Hanno Karlhuber sorgt mit interessanten<br />

Künstlern dies- und jenseits<br />

der verschiedenen Grenzen, für eine<br />

abwechslungsreiche Ausstellung<br />

„Das Chellomädchen“ von Kurt Regschek<br />

STEYR: SCHUBERT IM ALTEN THEATER<br />

Das Schubert art Ensemble Vienna unter der musikalischen Leitung<br />

von Niels Muus und der MGV Sängerlust standen gemeinsam<br />

mit der Sängerin Mamie Matsuda auf der Bühne des Alten Theater<br />

Steyr. Gegeben wurde Schuberts Männergesang – feinste Vokalmusik<br />

und Chorgesang. Ein Höhepunkt nach dem Konzert war<br />

der traditionelle Schubert-Bier-Anstich im Schwechaterhof. Zugleich<br />

fand ein „Meet and Greet“ zwischen Mitwirkenden und<br />

Konzertbesuchern statt.<br />

Dr. Jutta Seifert, Mag. Koidl, Samuel<br />

Pérez, Irena und Walter<br />

Gerbautz, Elisabeth Augustin,<br />

DDr. Claus Walter<br />

FOTOS: NLK REINBERGER<br />

Ing. Dietmar Spanring, VBGM<br />

a.D. / Biersommelier Harald<br />

Wachta / Tourismusdirektorin<br />

Steyr Eva Pötzl<br />

KULTURINITIATIVE: „MUSICA ANIMA MUNDI“<br />

Zu einem Konzert mit Lesung lud die „Europäische Kulturinitiative<br />

für die junge Generation“ (EKI) anlässlich 200 Jahre Unabhängigkeit<br />

von Argentinien und des runden Geburtstages von Senator<br />

Walter Gerbautz, Vizepräsident der Österreich-Argentinischen Gesellschaft.<br />

EKI-Vorstand Dr. Jutta Unkart-Seifert begrüßte als ausführende<br />

Künstler die Burgschauspielerin Elisabeth Augustin, die<br />

Texte der argentinischen Literatin Luisa Valenzuela las, und Gitarrist<br />

Samuel Toro Pérez, der Werke südamerikanischer Komponisten<br />

spielte.<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 115


DIPLOMATIE<br />

EVENT<br />

INDEPENDENCE DAY OF THE USA<br />

Rauschendes Gartenfest mit Hamburgern<br />

Der 4. Juli wurde traditionell im Garten der Residenz des amerikanischen Botschafters<br />

rauschend gefeiert – bei Bier, Hamburgern und Edelschmankerln traf sich die Welt der<br />

Diplomatie, Wirtschaft und Gesellschaft. Bis Mitternacht dauerte das Fest einschließlich<br />

Militärparade und einem knallenden Feuerwerk als krönendem Abschluss. Prädikat:<br />

Prominent und zwanglos.<br />

Militärparade<br />

Botschafter William Carlton<br />

Eacho III in der Receiving<br />

Line<br />

Johannes Kunz, Maria<br />

Rauch-Kallat, Werner Fasslabend<br />

mit Gattin Martina<br />

Sänger Fred Greene<br />

und sein Hamburger<br />

Mag. Waltraud<br />

Lenzhofer mit Gatte<br />

Damenrunde mit<br />

Danielle Spera (Mitte)<br />

116 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


KUNST UND KULTUR<br />

MADLENIANUM<br />

Ein Tag bei Madlena<br />

Der Schutzengel von Belgrad<br />

Anlässlich eines Kurzbesuches von Gerti Tauchhammer bei Madlena Zepter in deren Imperium<br />

in Belgrad hatte sie Gelegenheit, die große karitative Seele und Dynamik einer besonders<br />

beeindruckenden Frau zu treffen.<br />

Dr. Branka Radovic, Gerti<br />

Tauchhammer und Madlena<br />

Zepter im Zepter-Museum<br />

Opernhaus Madlenianum<br />

Den finanziellen Erfolg ihres Mannes,<br />

Philip Zepter, den er durch den Aufbau<br />

seiner Firma Zepter erreichte, teilt<br />

Madlena Zepter mit zahlreichen Projekten<br />

zugunsten von Künstlern ihres Landes und<br />

Europas. Zu ihren hervorragendsten Leistungen<br />

zählt der Bau des einzigen Privatopernhauses<br />

Europas, wo sie serbischen<br />

und europäischen Künstlern eine Plattform<br />

zum Wirken bietet. Im Vorjahr fand<br />

eine Uraufführung im Madlenianum, so<br />

nennt sich dieses Haus nach ihrem Vornamen,<br />

von einer Oper, Mandragola, die ihr<br />

gewidmet wurde, statt.<br />

Madlena Zepter betreibt auch ein Privatmuseum<br />

auf der „Kärntner Straße“ von<br />

Belgrad, wo auf mehr als 1.500 m 2 in drei<br />

Stockwerken Gemälde von Künstlern aus<br />

dem ehemaligen Jugoslawien, die aus den<br />

50er, 60er und 70er Jahren stammen, ausgestellt<br />

sind. Sie fördert mit einem europäischen<br />

Literaturpreis, unterstützt durch<br />

eine anerkannte Jury, zeitgenössische<br />

Schriftsteller jährlich mit 15.000 Euro für<br />

den Autor und 3.000 Euro für den Übersetzer.<br />

Zahlreich ihre weiteren wohltätigen<br />

Aktivitäten, doch darüber mehr in unserer<br />

nächsten Ausgabe, wo wir ein ausführliches<br />

Interview mit Madame Madlena Zepter<br />

bringen werden.<br />

Im August wird in Wien eine neue Filiale<br />

der Firma Zepter eröffnet werden. Wir<br />

bringen hier einen Bildbericht über den<br />

Blitzbesuch in Belgrad kurz vor der Sommerpause<br />

des Opernhauses „Madlenianum“.<br />

Prädikat: Beeindruckend!<br />

Die Jury des Literaturpreises<br />

Erich Weuhoff, Patrick Besson<br />

und Frederic Beigbeder mit Frau<br />

Madlena Zepter<br />

Madlena Zepter mit Vizepräsidentin<br />

von Zepter Giordana Mill<br />

im Zepter-Museum<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 117


LIFE UND STYLE<br />

SERVICE<br />

VERANSTALTUNGSTIPPS<br />

Sommer <strong>2010</strong><br />

DIONYSOS<br />

Nietzsches später Gedichtzyklus „Dionysos-<br />

Dithyramben“ ist Inspiration und Ausgangspunkt<br />

für Wolfgang Rihms (Foto)<br />

neuestes Musiktheaterwerk, das bei den<br />

Salzburger Festspielen uraufgeführt wird.<br />

Der Komponist entwickelt eine nicht-lineare,<br />

„dionysische“ Handlung, die ein Kaleidoskop<br />

an Lebensbildern vorstellt.<br />

DIE TÜRKEN IN WIEN<br />

Die von der Reconquista vertriebenen spanischen<br />

Juden (Sefarden) fanden vor allem<br />

im Osmanischen Reich Asyl und waren Vermittler<br />

zwischen Orient und Okzident. In<br />

Wien genoss die türkisch-jüdische Gemeinde<br />

freie Religionsausübung. Die Ausstellung<br />

beleuchtet die verschiedenen Facetten<br />

der sefardischen Diaspora in Wien.<br />

TINA MODOTTI<br />

Die Ausstellung zeigt eine umfassende Retrospektive<br />

der legendären und zugleich<br />

wenig beachteten italienisch-mexikanischen<br />

Fotografin. Sie beschäftigte sich mit<br />

Frauenportraits und Pflanzenstudien. Ebenfalls<br />

zu sehen sind ihre fotografischen Dokumentationen<br />

und Inszenierungen von<br />

Wandgemälden der Muralismo-Bewegung.<br />

KONZERTE<br />

U2 360° TOUR<br />

Ernst Happel Stadion<br />

30. August<br />

www.stadthalle.com<br />

www.u2.com<br />

EROS RAMAZZOTTI<br />

Burg Clam<br />

15. Juli<br />

www.clamconcerts.at<br />

www.ramazzotti.com<br />

AN EVENING WITH SUPERTRAMP<br />

Wiener Stadthalle<br />

8. September<br />

www.stadthalle.com<br />

www.supertramp.com<br />

WENN DIE MUSI SPIELT<br />

Open Air<br />

Bad Kleinkirchheim<br />

24. Juli<br />

www.badkleinkirchheim.at<br />

LEONARD COHEN<br />

Salzburgarena<br />

27. Juli<br />

www.leonardcohen.com<br />

THE DUBLINERS<br />

Metropol, Wien<br />

4. bis 8. September<br />

Orpheum, Graz<br />

9. September<br />

Republic, Salzburg<br />

12. September<br />

www.dubliners.at<br />

BÜHNE<br />

DER NACKTE WAHNSINN<br />

Theatersommer Haag<br />

1. bis 31. Juli<br />

www.<strong>2010</strong>.theatersommer.at<br />

DIONYSOS<br />

Uraufführung bei den Salzburger Festspielen<br />

Haus für Mozart<br />

27. Juli<br />

www.salzburgerfestspiele.at<br />

HELDENPLATZ<br />

Zum 80. Geburtstag von Thomas Bernhard<br />

Theater in der Josefstadt<br />

Premiere 9. September<br />

www.josefstadt.org<br />

CABARET<br />

Kammerspiele<br />

Premiere 16. September<br />

www.josefstadt.org<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

DIE TÜRKEN IN WIEN<br />

Geschichte einer jüdischen Gemeinde<br />

Jüdisches Museum Wien<br />

Bis 31. Oktober<br />

www.jmw.at<br />

MARILYN MANSON UND DAVID LYNCH<br />

Genealogies of Pain<br />

Kunsthalle Wien<br />

30. Juni bis 25. Juli<br />

www.kunsthallewien.at<br />

ALEXANDER DER GROSSE<br />

Kunsthalle Leoben<br />

Bis 11. November<br />

www.kunsthalle-leoben.at<br />

JAMES COOK UND DIE ENTDECKUNG DER SÜDSEE<br />

Museum für Völkerkunde Wien<br />

Bis 13. September<br />

www.ethno-museum.ac.at<br />

YOU NEVER KNOW WHAT WILL HAPPEN NEXT<br />

Lentos – Kunstmuseum Linz<br />

Bis 31. Dezember<br />

www.lentos.at<br />

TINA MODOTTI. FOTOGRAFIN UND<br />

REVOLUTIONÄRIN<br />

Kunst Haus Wien<br />

1. Juli bis 7. November<br />

www.kunsthauswien.com<br />

STIMMEN AUS DEM WÜSTENSAND<br />

Briefkultur im griechisch-römischen Ägypten<br />

Österreichische Nationalbibliothek<br />

Bis Jänner 2011<br />

www.onb.at<br />

HEINRICH KÜHN<br />

Die vollkommene Fotografie, Albertina<br />

Bis 12. September<br />

www.albertina.at<br />

OTTO MUEHL<br />

Leopold Museum<br />

Bis 4. Oktober<br />

www.leopoldmuseum.org<br />

FESTIVALS<br />

SALZBURGER FESTSPIELE <strong>2010</strong><br />

25. Juli bis 30. August<br />

www.salzburgerfestspiele.at<br />

INNSBRUCKER FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK<br />

3. bis 29. August<br />

www.altemusik.at<br />

CARINTHISCHER SOMMER<br />

8. Juli bis 28. August<br />

www.carinthischersommer.at<br />

LAXENBURGER KULTURSOMMER<br />

3. Juli bis 29. August<br />

www.laxenburgerkultursommer.at<br />

DONAUFESTWOCHEN IM STRUDENGAU<br />

29. Juli bis 15. August<br />

www.donau-festwochen.at<br />

JAZZFESTIVAL SAALFELDEN<br />

26. bis 29. August<br />

www.jazzsalfelden.at<br />

IMPULS TANZ FESTIVAL<br />

15. Juli bis 15. August<br />

www.impulstanz.com<br />

VIERTELFESTIVAL NÖ – WALDVIERTEL <strong>2010</strong><br />

Bis 8. August<br />

www.viertelfestival-noe.at<br />

FM4 FREQUENCY FESTIVAL<br />

St. Pölten<br />

19. bis 21. August<br />

www.frequency.at<br />

LITERATUR<br />

O-TÖNE<br />

Aktuelle österreichische Literatur im<br />

Museumsquartier<br />

8. Juli bis 26.August<br />

www.o-toene.at<br />

FOTOS: © UNIVERSAL EDITION / ERIC MARINITSCH, GALERIE BILDERWELT, BERLIN, MW, SAMMLUNG IKG<br />

118 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


LIFE UND STYLE<br />

SERVICE<br />

EX LIBRIS<br />

Empfehlungen der Redaktion<br />

WÄHREND DES STURMS<br />

Scott Spencer<br />

btb Verlag<br />

Daniel Emersons Leben mit seiner Freundin<br />

und deren Tochter verläuft in geregelten Bahnen,<br />

bis ein heftiger Schneesturm über ihre<br />

kleine Stadt am Hudson River hinwegfegt.<br />

Während die Stadt im Chaos versinkt, verbringt<br />

Daniel eine leidenschaftliche Nacht mit der<br />

schwarzen Studentin Iris, die er lange schon<br />

heimlich begehrt. Danach sind die Grundlagen<br />

seines Lebens erschüttert, und es stellt sich ihm<br />

die Frage: „Was wiegt schwerer: Die Ordnung<br />

der Dinge oder die Liebe, die diese Ordnung außer<br />

Kraft setzt?“ Scott Spencer gilt als einer der<br />

wichtigsten US-Autoren der Gegenwart.<br />

WER HATS GESAGT? – BERÜHMTE<br />

ZITATE UND REDEWENDUNGEN<br />

Dudenverlag<br />

Wer klug und glaubwürdig berühmte Aussprüche<br />

zitieren möchte, ist mit diesem Büchlein als<br />

Nachschlagewerk gut bedient. Es listet 500 Zitate<br />

und Redewendungen alphabetisch nach<br />

dem ersten Wort geordnet auf und erklärt kurz<br />

und prägnant, von wem die Aussprüche stammen,<br />

wann, wo und warum sie getan wurden,<br />

und wie man sie heute richtig anwendet. Das<br />

Buch enthält außerdem ein Register zum einfachen<br />

Auffinden der Zitate und Zitategeber.<br />

Der Wer hats gesagt?-Duden erspart das Fettnäpfchen<br />

- in freier Abwandlung eines bekannten<br />

Schiller-Zitates.<br />

DAS MALBUCH FÜR PAARE<br />

Claire Fay<br />

blanvalet<br />

Sie würden Ihrem Partner am liebsten die Sterne<br />

vom Himmel holen? Ihr das Schloss in den<br />

Wolken in den schönsten Farben ausmalen?<br />

Oder ihn doch lieber in der Luft zerreißen, weil<br />

der Kühlschrank mal wieder leer ist? Nur zu! Das<br />

Malbuch für Paare bietet ein überaus vergnügliches<br />

Ventil, Ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.<br />

Mit kreativen Ideen zum Ausmalen,<br />

Zeichnen, Ausschneiden, Zerknüllen und Zerreißen<br />

hilft es, die Irrungen und Wirrungen der<br />

Liebe mit Humor und Charme zu meistern.<br />

Claire Fays bereits drittes Malbuch nach den<br />

Themen Langeweile im Büro und Geldsorgen.<br />

MEINE FRAU WILL EINEN GARTEN<br />

Gerhard Matzig<br />

Goldmann<br />

Dieses Buch handelt vom Abenteuer, ein Haus<br />

am Stadtrand zu bauen: Ränder sind immer gefährlich<br />

– vor langer Zeit glaubten die Menschen,<br />

dass sie auf einer Scheibe leben und<br />

wenn sie sich zu weit an den Rand wagten, auf<br />

der Stelle von der Erde fallen würden. Dem Autor<br />

geht es genauso: Wenn man sich an den<br />

Stadtrand wagt, mit Einfamilienhäusern und<br />

Stadtrandgärten, dann fällt man womöglich<br />

auch hinunter. Eigentlich liebt er seine Altbauwohnung<br />

in der Stadt – doch dann baut er doch<br />

sein eigenes Haus… Ein Buch über Pleiten, Pannen<br />

und Katastrophen mit Happy End.<br />

MONTIGNAC AUF WIENERISCH<br />

Gabriele Brigitte Scheucher/<br />

Michel Montignac<br />

edition besser leben<br />

Die österreichische Ernährungsberaterin Gabriele<br />

Brigitte Scheucher übertrug das Ernährungskonzept<br />

von Michel Montignac auf die<br />

Wiener Küche. Somit ist es ab sofort möglich,<br />

traditionelle Gerichte – sogar Mehlspeisen – ohne<br />

Reue zu genießen. Michel Montignac ist der<br />

Begründer der gleichnamigen Methode, die<br />

weltweit Feinschmecker und Figurbewusste<br />

gleichermaßen begeistert. Im Mittelpunkt dieser<br />

Ernährungsweise steht der glykämische Index,<br />

der die Zuckermenge angibt, die bei der<br />

Verdauung frei wird. Essen und Genuss gehören<br />

ab sofort zusammen, ohne Kalorien zu zählen.<br />

ANNA – GRÄFIN VON MERAN<br />

Dr. Maria Theresia von Wietersheim-Meran<br />

edition musze<br />

Die erste Publikation der neuen „edition musze“<br />

präsentiert die Geschichte von Anna Plochl,<br />

der berühmten Postmeisterstochter aus Aussee,<br />

deren standhaft treue Liebe zu Erzherzog Johann<br />

zur österreichischen Legende wurde. Die<br />

Nachfahrin Maria Theresia von Wietersheim-<br />

Meran erzählt Annas Schicksal an der Seite des<br />

ewig reisenden, visionären Habsburgers, der die<br />

Steiermark im 19. Jh. nachhaltig reformierte.<br />

Das Konzept für das Buch stammt von Uta<br />

Gruenberger, die gemeinsam mit dem Grafiker<br />

Gerhard Andraschko ein poetisches Biedermeier-Buch<br />

mit Wattierung und Prägung auf<br />

Gmundner Bütten-Papier geschaffen hat.<br />

STADT DER ENGEL<br />

Christa Wolf<br />

Suhrkamp<br />

Der neue große Roman der bedeutendsten<br />

deutschen Nachkriegsschriftstellerin spiegelt<br />

das Leben der Autorin verbunden mit entscheidenden<br />

Momenten deutscher Geschichte<br />

wider. Sie erzählt von einem Leben, das drei<br />

deutschen Staats- und Gesellschaftsformen<br />

standhält, von einer Auseinandersetzung mit<br />

der eigenen Geschichte, von der Kunst, sich zu<br />

erinnern. Konkret verbringt die Erzählfigur Anfang<br />

der Neunzigerjahre einige Monate auf<br />

Einladung des Getty Center in Los Angeles, der<br />

„Stadt der Engel“– dort muss sie sich einem Ereignis<br />

aus ihrer Vergangenheit stellen, das sie<br />

in eine existentielle Krise bringt.<br />

WER SAGT WAS GUT UND WAS<br />

BÖSE IST<br />

Peter Kampits<br />

Ueberreuter<br />

Das neue Buch von einem der bekanntesten<br />

Philosophen Österreichs über ein Thema, das<br />

die Menschheit seit jeher bewegt. „Das Gute -<br />

dieser Satz steht fest - ist stets das Böse, das<br />

man lässt“, dichtete schon Wilhelm Busch. Und<br />

Friedrich Nietzsche meinte: „Ist man böse, gilt<br />

man schnell als gut!“ Als Kinder lernen wir, dass<br />

wir gut und nicht böse sein sollen. Doch bringt<br />

uns das heute wirklich weiter? Und wer sagt,<br />

was gut und was böse ist? Verändern sich die<br />

Grenzen? Wer legt diese fest? Peter Kampits<br />

geht auch auf aktuelle Entwicklungen ein, wie<br />

zum Beispiel: Gibt es ein moralisches Gen?<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 119


HOROSKOP<br />

JULI – AUGUST – SEPTEMBER <strong>2010</strong><br />

Sommer <strong>2010</strong><br />

Was uns die<br />

Sterne sagen<br />

Ihr persönliches Frühlingshoroskop<br />

von Gerhard von<br />

Lentner.<br />

Weltprognose für Juli bis September<br />

Man wird einen geeigneten Ausweg bezüglich<br />

der Ölkatastrophe im Golf von<br />

Mexiko finden. Das Dreitrichtersystem<br />

könnte hier zur Anwendung kommen.<br />

Kleine und immer größer werdende Trichter<br />

mit Absaugvorrichtungen können hier<br />

Abhilfe bringen. Diese Umweltkatastrophe<br />

hat auch ihr Gutes: Die Amerikaner<br />

müssen endlich ernsthaft über ihre Umweltpolitik<br />

nachdenken.<br />

Weitere Katastrophen werden nicht<br />

ausbleiben. China und andere Staaten<br />

werden sich mehr und mehr mit Umweltkatastrophen<br />

auseinandersetzen müssen.<br />

Wir alle müssen daran arbeiten, unseren<br />

Planeten zu schützen und für kommende<br />

Generationen lebenswert zu erhalten.<br />

Der Dollar bleibt weiterhin stabil. Der<br />

Euro bekommt seine Schwächen weiterhin<br />

zu spüren. Die Großbanken täten gut daran,<br />

wieder Geld in die Wirtschaft zu pumpen,<br />

als es zu horten. Einige südamerikanische<br />

Staaten werden sich auf dem Weltmarkt behaupten<br />

können. Russland wird versuchen,<br />

auf dem internationalen Weltmarkt mehr<br />

Einfluss wieder zu bekommen. Die enormen<br />

Energiereserven bedeuten Macht.<br />

Die Anhänger von Fidel Castro müssen<br />

endlich einsehen, dass es so nicht mehr<br />

weitergehen kann. In Kuba wird es schon<br />

bald infolge eines schicksalhaften Ereignisses<br />

zu einem politischen und wirtschaftlichen<br />

Wechsel kommen. Im Iran<br />

und Irak wird es bis in den Herbst hinein<br />

zu größeren Unruhen kommen. Keine<br />

wirkliche politische Stabilität in Sicht.<br />

WIDDER - ARIES<br />

21. 03. – 19. 04.<br />

Planet: Mars und Pluto<br />

Element: Feuer<br />

Nicht nur im Beruf könnten Sie neue Wege gehen. Sie sollten sich<br />

aber darüber im Klaren sein, dass die Tauben Ihnen nicht gebraten<br />

in den Mund fliegen. Schon gar nicht in der zweiten Jahreshälfte.<br />

Denn nun prüft Saturn Ihre Ernsthaftigkeit, Ihre Standhaftigkeit und<br />

Ihre Geduld.<br />

Beruf: Pläne werden Sie mit großer Anstrengung verwirklichen<br />

können. Halten Sie sich Reserven bereit.<br />

Liebe: Entwickeln Sie sensiblere Antennen für den Partner und zeigen<br />

Sie sich von Ihrer verständnisvollen Seite.<br />

Finanzen: Durch den beruflichen Fortschritt und Ihren Fleiß werden<br />

sich die Finanzen bei Ihnen schon bald verbessern.<br />

Gesundheit: Der Mars verleiht Ihnen bis Ende des Jahres Flügel: Sie<br />

dürfen gern ein bisschen mehr Gas geben.<br />

ZWILLINGE – GEMINI<br />

21. 05. – 21. 06.<br />

Planet: Merkur<br />

Element: Luft<br />

Vor dem Durchbruch ist noch Geduld angesagt. Gehen Sie deshalb<br />

nicht zu früh an die Realisierung Ihrer neuen Vorhaben, bewahren<br />

Sie sich Ihre Kraft und Trümpfe für das letzte Viertel des Jahres<br />

auf. Dann winkt eine bessere Position, Ihr berufliches Ansehen<br />

und Bankkonto steigen, Liebeswünsche gehen leichter in Erfüllung.<br />

Beruf: Nehmen Sie sich viel Zeit bis zum Ende des Jahres, um neue<br />

Ideen, Pläne und Konzepte auszubrüten und verwirklichen zu können.<br />

Liebe: Mehr Einfühlungsvermögen ist gefragt. Eine Herzensentscheidung<br />

im Sommer werden Sie Dank Jupiter dann auch nicht<br />

bereuen. Finanzen: Zum Geld haben Sie jetzt einen guten Draht.<br />

Versuchen Sie vorsichtig Ihr Glück einzusetzen. Profitabler Gewinn<br />

in Sicht. Gesundheit: Da Sie zeitweise überschüssige Kräfte haben,<br />

dürfen Sie regelmäßig im Fitnessstudio auftauchen und trainieren.<br />

LÖWE – LEO<br />

23. 07. – 23. 08<br />

Planet: Sonne<br />

Element: Feuer<br />

In kleinen und sicheren Schritten geht es aufwärts – trauen Sie sich<br />

mehr zu! Vielleicht erreichen Sie sogar eine Führungsposition, die Ihnen<br />

dann so schnell niemand mehr streitig machen kann. Verlassen<br />

Sie sich aber nicht auf andere oder das Glück, sondern nur auf sich<br />

selbst. Ihr Instinkt wird Sie sicher leiten.<br />

Beruf: So, wie die Sterne in den nächsten Monaten stehen, befinden<br />

Sie sich in Sachen Beruf und Erfolg auf der Gewinnerseite.<br />

Liebe: Lockere Beziehungen können sich festigen. Falls es noch nicht<br />

zu unmodern geworden ist, kann auch geheiratet werden.<br />

Finanzen: Sie scheinen in diesem Jahr die Glückshand zum Gold zu<br />

haben. Legen sie sich Reserven an.<br />

Gesundheit: Halten Sie bis Ende des Jahres auf Ihre Gesundheit vorsichtshalber<br />

ein wachsames Auge.<br />

STIER – TAURUS<br />

21. 04. – 20. 05.<br />

Planet: Venus<br />

Element: Erde<br />

Pflegen Sie Kontakte und knüpfen Sie vor allem neue. Beruflich wie<br />

privat. Alle Kommunikationstechniken sollten Sie beherrschen, damit<br />

Sie die Welt erobern können. Surfen Sie aber nicht nur durch das<br />

Internet. Auch Freundschaften wollen gepflegt sein. Das geht am besten<br />

immer noch persönlich…<br />

Beruf: Da Uranus Ihr Bedürfnis nach Abwechslung im Berufsalltag<br />

stärker ausprägt, brauchen Sie sich in dieser Hinsicht keinen Zwang<br />

anzutun. Wichtiges gelingt. Liebe: Lassen Sie Toleranz walten. Vergessen<br />

Sie bitte auch nicht, sich an die eigene Nase zu fassen, bevor<br />

Sie Ihrem Schatz die Fehler aufzeigen. Finanzen: Hier kann es<br />

zu Einbußen kommen. Geduldig abwarten. Der Dollar steigt weiter.<br />

Der Pfund verliert. Gesundheit: Bis zum Herbst hin kann es nicht<br />

schaden etwas abzuspecken. Überschüssige Fette meiden.<br />

KREBS – CANCER<br />

22. 06. – 22. 07.<br />

Planet: Mond<br />

Element: Wasser<br />

In der zweiten Jahreshälfte werden Sie sehr viel Fingerspitzengefühl<br />

für Ihre Mitmenschen, aber auch für kommende Entwicklungen beweisen<br />

müssen. Sie kommen genau dorthin, wo Sie hinkommen<br />

wollen. Nämlich auf die sanfte und beharrliche Tour. Später geht es<br />

darum, dass Sie Ihre Position behaupten müssen.<br />

Beruf: Hin und wieder müssen Kompromisse her. Lassen Sie sich<br />

auf keinen Rechtsstreit ein, bei dem Sie nur der Verlierer sein würden.<br />

Liebe: Lassen Sie Ihrem Partner mehr Freiraum. Sie unterstellen<br />

ihm/ihr etwas, dass er/sie nicht gemacht hat. Finanzen: Es wird<br />

Ihnen nichts geschenkt. Sie müssen sich jeden Fortschritt in der Finanzwelt<br />

hart erarbeiten. Gesundheit: Sorgen Sie für regelmäßige<br />

Bewegung. Das hält Sie fit und elastisch. Denken Sie auch an<br />

die ärztlichen Vorsorgetermine in der kommenden Zeit.<br />

JUNGFRAU – VIRGO<br />

24. 08. – 23. 09.<br />

Planet: Merkur<br />

Element: Erde<br />

Es kann nicht alles beim Alten bleiben. Auch wenn Sie es gern hätten.<br />

Je lockerer Sie auf Dinge und Situationen, die auf Sie zukommen,<br />

reagieren, desto besser. Die Chance liegt darin, dass Sie sich<br />

von alten Mustern, die Sie nur blockieren, befreien können. Das gilt<br />

für Beruf, Privatleben, Liebes- und Freundschaftsbeziehungen.<br />

Beruf: Neue Wege weisen Ihnen in der Zukunft den Weg. Wenn<br />

Sie diese annehmen, ist es Ihr Glück. Neue Chancen! Liebe: Sie<br />

würden gerne ausbrechen wollen. Lassen Sie sich nicht vom Planet<br />

Neptun täuschen. Die Versuchung ist groß. Finanzen: Risikoanlagen<br />

bei den Finanzen sollten Sie meiden. Konservatives Anlegen<br />

Ihres Barvermögens bringt Ihnen das, was Sie letztendlich<br />

erwarten. Gesundheit: Ruhe und Gelassenheit, sowie Spaziergänge<br />

in freier Natur bringen Ihnen mehr als das Fitnesscenter.<br />

120 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10


WAAGE – LIBRA<br />

23. 09. – 23. 10.<br />

Planet: Venus<br />

Element: Luft<br />

In den kommenden Monaten kann es zwar planmäßig vorangehen.<br />

Aber nicht in dem Tempo, das Sie sich vorstellen. Größere Veränderungen<br />

bedürfen reiflicher Überlegung und wollen daher nicht im<br />

Vorübergehen entschieden werden. Daher sorgt Saturn für gewisse<br />

Verzögerungen, damit Sie stets genug Bedenkzeit bekommen.<br />

Beruf: Es könnte jetzt um Ihre Zukunft gehen. Nicht nur um die berufliche,<br />

auch ein Wohnungswechsel steht bevor...<br />

Liebe: Jemand sorgt sich rührend um Sie. Das letzte Leiden ist<br />

schon vorüber. Das Herz lacht wieder.<br />

Finanzen: Schon bald werden Sie eine größere Summe auf die Seite<br />

legen können für schlechte Tage. (Ein Erbe in Sicht.)<br />

Gesundheit: Weniger Salziges und Süßes wird Ihrer Gesundheit<br />

gut tun. Essen Sie mehr Gemüse und Obst.<br />

SCHÜTZE – SAGITTARIUS<br />

23. 11. – 21. 12.<br />

Planet: Jupiter<br />

Element: Feuer<br />

Viele neue Möglichkeiten und Wege stehen Ihnen nun offen. Es<br />

bleibt zu hoffen, dass Sie davon Gebrauch machen. Sie sollten ein<br />

paar alte Zöpfe abschneiden, um sich neue Perspektiven erschließen<br />

zu können. Mut und Geduld. Ab Mitte Juli wird Ihnen der Erfolg<br />

recht geben.<br />

Beruf: Sie fühlen sich auf dem richtigen Weg. Man hört auf Ihren<br />

Rat. Man braucht Sie mehr denn je in der Zukunft.<br />

Liebe: In der Liebe geht es Dank Venus ab Juli <strong>2010</strong> sehr stürmisch<br />

und leidenschaftlich zu, also ganz nach Ihrem Geschmack.<br />

Finanzen: Das Alte ist zwar sicherer, bietet Ihnen jedoch nicht allzu<br />

viele Wachstumschancen.<br />

Gesundheit: Versuchen Sie mit System und Methode Gewicht abzunehmen.<br />

So schaffen Sie viel – und fühlen sich wohl dabei.<br />

WASSERMANN - AQUARIUS<br />

20. 01. – 18. 02.<br />

Planet: Saturn & Uranus<br />

Element: Luft<br />

Saturn, der „kosmische Prüfer“, gibt Ihnen Rückendeckung für die<br />

Realisierung anspruchsvoller Vorhaben und Projekte in den nächsten<br />

Monaten. Vor den Erfolg hat er allerdings Fleiß und Ausdauer<br />

gesetzt. Überfliegen Sie deshalb nichts. Schon gar nicht in der<br />

letzten Jahreshälfte.<br />

Beruf: Siegessicher können Sie voranschreiten. Doch bleiben sie auf<br />

der Hut. Es lauern Fallen auf dem Weg.<br />

Liebe: Keine Zeit für Privates. Wird aber nicht störend für Sie sein.<br />

Jemand steht treu zu Ihnen.<br />

Finanzen: Risiken in den Sommermonaten meiden. Bald kommt eine<br />

bessere Gelegenheit für neue Investitionen.<br />

Gesundheit: Der Magen scheint Ihnen Streiche spielen zu wollen.<br />

Daran sind Sie selber schuld. Schonung beim Essen.<br />

SKORPION – SCORPIUS<br />

24. 10. – 22. 11.<br />

Planet: Mars<br />

Element: Wasser<br />

Bis September sorgt Jupiter, der Glücksplanet, für manch nachhaltige<br />

Chance, die Ihr persönliches wie auch berufliches Wachstum spürbar<br />

fördert. Die Bäume wuchern trotzdem nicht in den Himmel. Ihre<br />

Ansprüche dürfen Sie allerdings schon um einiges steigern.<br />

Beruf: Sie müssen, ob Sie wollen oder nicht, jetzt durchhalten. Nur<br />

so werden Sie zum Ziel Ihrer Wünsche gelangen. Liebe: Bis zum<br />

September sind Sie auf Rosen gebettet. Emotional wie erotisch<br />

läuft nämlich alles wie am Schnürchen. Später können kleine Gewitter<br />

aufziehen. Finanzen: Fortschritte, die Sie mit Saturn und<br />

Pluto erzielen, sind sicher und stabil. Ganz besonders auf lange<br />

Sicht. Gesundheit: Dank Jupiter, Uranus und Pluto darf man Sie ohne<br />

weiteres als reines Energiebündel bezeichnen.<br />

STEINBOCK – CAPRICORNUS<br />

22. 12. – 19. 01.<br />

Planet: Saturn<br />

Element: Erde<br />

Wichtige Dinge sollten Sie bis Ende Juni erledigt haben. Bis dahin<br />

gestalten sich berufliche Entwicklungen nämlich sehr positiv. Auch<br />

der gute Draht zu Freunden und Vorgesetzten dürfte sich als hilfreich<br />

erweisen. Später können sich gewisse Pannen und Fehlentscheidungen<br />

eintreten, weil Sie zu hastig und unbesonnen vorgehen.<br />

Beruf: Es ist Ihr Erfolg, wenn Sie sich nicht zu raschen Entscheidungen<br />

drängen lassen. Geben Sie sich die Chance der Geduld.<br />

Liebe: In der Liebe geht es bei ihnen wie auf einer Achterbahn zu.<br />

Wahrlich erleben Sie jetzt Höhen und Tiefen.<br />

Finanzen: So wie Sie sich privat fühlen, so geht es auch bei Ihnen<br />

mit den Finanzen. Trachten Sie nach Stabilität.<br />

Gesundheit: Viele Leiden sind auf der Psycho-Ebene in der nächsten<br />

Zeit zu spüren. Hören Sie mehr in sich hinein.<br />

FISCHE - PISCES<br />

19. 02. - 20. 03.<br />

Planet: Neptun<br />

Element: Wasser<br />

Sie dürfen in den kommenden Monaten keine Vogel-Strauß-Politik<br />

machen. Man will eine Entscheidung von Ihnen. Nur wenn Sie<br />

klar aussprechen, was Sie wollen, werden Sie die Kraft des Saturns<br />

auf Ihrer Seite haben. Neptun gibt ihnen den nötigen Durchblick<br />

richtig zu entscheiden. Jupiter weist Ihnen den richtigen Weg.<br />

Beruf: Bringen Sie Ordnung in Ihr berufliches Leben. Neue Verträge<br />

lassen sich im Sommer bis Herbst verwirklichen.<br />

Liebe: Da Sie sich nicht trauen, die Karten auf den Tisch zu legen,<br />

wird es in der Partnerschaft zu Unstimmigkeiten kommen.<br />

Finanzen: Mit Ihren Gewinnen können sie im Sommer <strong>2010</strong> neue<br />

Investitionen wagen. Eine Idee macht sie reich.<br />

Gesundheit: Nicht so viel jammern. Nicht jedes Wehwehchen ist<br />

gleich eine Krankheit. Sie neigen zur Hypochondrie.<br />

***<br />

Prognose für Österreich<br />

Juli bis September<br />

Der Sommer lässt weiterhin zu wünschen<br />

übrig. Es wird wenige aber doch ein<br />

paar heiße Tage geben. Heiße Tage wird es<br />

nach der Sommerpause aber auch in der<br />

Politik geben. Einiges wird sich in der Politik<br />

bis zum Herbst zuspitzen. Viele wollen<br />

dieser Regierung nicht mehr Glauben<br />

schenken. So wird es weiterhin in der Regierung<br />

kriseln. Speziell die Koalitionspartner<br />

werden über ihr Sparprogramm stolpern.<br />

Bei den kommenden Wahlen werden sie<br />

von den Wählern die Quittung dafür erhalten.<br />

Auch wenn sich Faymann und Pröll<br />

verstehen, müssen sie doch auf Parteilinie<br />

bleiben. Der Herbst kann Erschütterungen<br />

in den Parteispitzen bringen. Ein möglicher<br />

Machtwechsel in der Regierung ist<br />

nicht ausgeschlossen.<br />

Die Verbraucherpreise, werden weiter<br />

ansteigen. Im Geheimen denkt der Finanzminister<br />

an eine Mehrwertsteuererhöhung.<br />

In der Lohnpolitik wird auch weiterhin<br />

Stillstand herrschen. Kleine Lohn- und Gehaltserhöhungen<br />

werden von neuen Steuern<br />

aufgezehrt – so dass unterm Strich weniger<br />

Geld zum Leben übrigbleiben wird.<br />

Politiker werden es sich wie immer richten.<br />

Das Volk und der kleine Mann bleiben jedoch<br />

auf der Strecke.<br />

BUCHTIPP<br />

Gerhard von Lentner<br />

Die Sibylle Wahrsage Karten<br />

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Gerhard von Lentner lebt als freier Autor, medialer Berater<br />

für Unternehmer, Kartenleger und Heiler in Wien, wo er auch<br />

eine Praxis für Lebensberatung betreibt. Er beschäftigt sich<br />

seit über zwanzig Jahren intensiv mit der Kunst des Kartenlegens,<br />

hält Vorträge zum Thema sowie Kartomantie-Kurse.<br />

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<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 121


SCHLUSSWORT<br />

SATIRE<br />

Kolumne von WOLF VON SCHILGEN<br />

Der Festakt<br />

Zum hundertsten Geburtstag des verstorbenen Komponisten Johann Ferdinand<br />

Brentoni fand eine Festveranstaltung statt. Von vielen ‚verehrten Gästen‘ war die Rede...<br />

Gekürzte Fassung aus „So ist das Leben eben“ von Wolf von Schilgen<br />

Zu Anfang des Festaktes spielte ein<br />

Trio der örtlichen Musikschule ein<br />

Stück von Mozart. Als eine Pause<br />

eintrat, wurde heftig geklatscht. Leider<br />

handelte es sich nur um den ersten Satz<br />

des Stückes. Somit war ein Teil des Publikums<br />

als Musikbanausen bloßgestellt<br />

und der Schlussapplaus nach weiteren<br />

drei langen Sätzen nur mehr dürftig.<br />

***<br />

„Hochverehrte Ehrengäste“<br />

Dann trat der Präsident des Musikvereines<br />

an das Rednerpult. Er begann:<br />

„Hochverehrter Herr Bundespräsident,<br />

verehrter…“ (wohl weil nicht so hoch verehrt)<br />

„…Herr Ministerpräsident, verehrter<br />

Herr Kultusminister, verehrter lieber<br />

Herr Bürgermeister…“ (dem er wegen<br />

des „lieben“ persönlich nahe zu stehen<br />

schien). Sodann wurde das ‚Verehrte’<br />

gestrichen: Nicht mit allen Festgästen<br />

war Staat zu machen. Als Ausgleich erhob er leutselig seine<br />

Stimme: „Und ich begrüße die immer müde – äh, die nimmermüde<br />

Leiterin der Musiktage, Frau Inge Musicus, die Herren<br />

der Verwaltung und ganz besonders…“ Ich hörte, wie mein<br />

Nachbar, ein soignierter alter Herr, seiner Frau zuflüsterte:<br />

„Hoffentlich vergisst er die Damen an der Garderobe nicht. Die<br />

Witwe des Meisters hat er schon vergessen!“ „PSSST!“ zischte<br />

seine Frau.<br />

Der Redner fuhr fort: „Wir feiern heute unseren berühmtesten<br />

Bürger, geboren und gestorben in unserer Stadt vor hundert<br />

Jahren“. Die Zuhörer fassten dies als Schlussworte auf und<br />

klatschten entsprechend heftig. Nach zwei weiteren Rednern,<br />

die wiederum alle Gäste herzlich begrüßten und erwähnten,<br />

dass Brentoni vor hundert Jahren geboren sei, aber sonst keine<br />

Botschaften zu verkünden hatten, trat der Bürgermeister<br />

ans Rednerpult. Nachdem auch er alle Würdenträger der Reihe<br />

nach begrüßt hatte, hob er die Bedeutung Brentonis für die<br />

Stadtentwicklung hervor, insbesondere die von ihm gegen<br />

den Widerstand der Stadtopposition durchgesetzte Benennung<br />

des Radfahrweges auf den Namen „Brentoni-Radfahrweg“.<br />

Und dann spielte wieder das Trio Musik von Mozart.<br />

Als nächste Redner begrüßte der aus der Hauptstadt angereiste<br />

Bundesminister für Kultur die Ehrengäste und vergaß<br />

auch nicht die Witwe und das Publikum. Er erklärte, wie wichtig<br />

Kultur sei und führte die Verdienste der derzeitigen Bundesregierung<br />

an, die im Gegensatz zur letzten Regierung ein Vielfaches<br />

für die Kultur leiste. Der nach ihm ans Rednerpult<br />

gebetene Bundespräsident lobte nach kurzer Begrüßung mit<br />

122 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10<br />

wenigen gezielten Worten Brentoni und<br />

trat wieder ab. Ob der Kürze dieser Rede<br />

kam begeisterter Applaus auf. „Endlich<br />

ist es aus“, seufzte meine Frau. „Du hast<br />

dich zu früh gefreut“, sagte ich, denn<br />

nun spielte wieder das Trio Musik von<br />

Mozart.<br />

***<br />

„Mein lieber Freund“<br />

Nach drei zwischenapplausleeren Sätzen<br />

kündigte der Präsident den Festredner<br />

an: „Ich habe die Ehre, Ihnen unseren<br />

Festredner Herrn Professor Rolf Arthur<br />

Benedikt Sindenheim anzukündigen, einer<br />

der engsten Freunde Brentonis.“ Mein<br />

Nachbar flüsterte. „Da wird sich aber die<br />

Witwe sehr wundern, der junge Spund<br />

Sindenheim war doch nur ein paar Mal<br />

bei ihnen zu Besuch.“ „Sie kannten den<br />

Künstler?“ fragte ich den alten Herrn.<br />

„Er war mein bester Freund.“ Professor<br />

Sindenheim trat an das Rednerpult. „Er wird doch nicht schon<br />

wieder alle Leute begrüßen“, meinte meine Frau, doch da begann<br />

der Professor bereits. „Hochverehrter Herr Bundespräsident,<br />

Exzellenzen, hochverehrte gnädige Frau“ (womit er die<br />

Witwe meinte) „meine sehr verehrten Damen und meine Herren!<br />

Es ist mir eine besondere Freude als bester Freund des Jubilars...“<br />

„Seit wann können Verstorbene jubilieren?“ flüsterte<br />

ich meinem Nachbarn zu. „Ruhe“, zischte seine Ehefrau. Der<br />

Redner fuhr fort: „Niemand kannte ihn so gut wie ich. Oft sagte<br />

er zu mir: ‚Mein lieber Freund‚ ich danke ihnen.‘“<br />

Mein Nachbar sagte: „So ein Unsinn, er weiß ja nicht, dass<br />

Brentoni zu allen Untergebenen ‚Mein lieber Freund’ sagte.“ „Sei<br />

still“, unterbrach ihn seine Frau. Der Redner fuhr fort: „Als ich<br />

als Ehrengast nach Bayreuth eingeladen worden war, sprach ich<br />

mit Wagners Enkelin über Brentonis Ouvertüre in D-Moll. Wie<br />

die Lateiner sagen: ‚Opus opi probatficem! Das Werk lobt den<br />

Meister’.“ „Sieh an, sieh an“, sagte ich, „Lateinisch spricht unser<br />

Professor auch.“ Mein Sitznachbar flüsterte mir zu: „O Quantum<br />

est in rebus inane! (O viel Leeres ist unter den Dingen!).“ Seine<br />

Frau sah uns beide strafend an. Nach weiteren Ausführungen<br />

des Festredners, wie sehr Brentoni ihn geschätzt habe, waren einige<br />

Zuhörer sichtbar und teilweise sogar hörbar eingenickt.<br />

Der Applaus nach der Rede war so müde wie die Zuhörer. Das<br />

Trio begann wieder zu spielen. Mozart.<br />

Als wir endlich den Saal verließen, sagte die Ehefrau meines<br />

Nachbarn. „Ein hochinteressanter Mann, dieser Professor Sindenheim.“<br />

„Und Brentoni?“ fragte ich sie. Sie antwortete im Vorübereilen:<br />

„Ach ja, der auch.“<br />

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