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Berliner Zeitung 16.01.2019

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6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 13 · M ittwoch, 1 6. Januar 2019<br />

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Wirtschaft<br />

NACHRICHTEN<br />

Rocket Internet stößt<br />

Hellofresh-Anteile ab<br />

Die<strong>Berliner</strong> Start-up-Fabrik Rocket<br />

Internet hat ihreBeteiligung am<br />

Kochboxenversender Hellofresh reduziert.<br />

Zum8.Januarhielt das<br />

Unternehmen nur noch 29,88 Prozent<br />

an Hellofresh, wie aus einer am<br />

Dienstag veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung<br />

hervorgeht. Davor<br />

hatte der Anteil noch bei 48,71 Prozent<br />

gelegen. BeiHellofresh können<br />

Kunden Lebensmittelpakete,die auf<br />

bestimmte Rezepte zugeschnitten<br />

sind, bestellen. DerKochboxenversender<br />

war im November 2017 zu<br />

10,25 Euro je Aktie an die Börse gebracht<br />

worden. DasPapierwar rasch<br />

bis auf knapp 15 Euro gestiegen. Seit<br />

dem Sommer geht es abwärts,aktuellliegt<br />

dasPapier bei 7Euro. (dpa)<br />

Lila Bäcker stellt<br />

Insolvenzantrag<br />

DieBäckereikette Lila Bäcker hat<br />

beim Amtsgericht Neubrandenburg<br />

Insolvenzantrag gestellt, will das<br />

Verfahren aber in Eigenverwaltung<br />

abarbeiten. DasGericht habedem<br />

zugestimmt, teilte das in Pasewalk<br />

ansässige Unternehmen mit. Die<br />

Produktion und der Verkauf in den<br />

rund 400 Filialen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Berlin, Brandenburg<br />

und Schleswig-Holstein liefen weiter.Die<br />

Geschäftsführung bleibe voll<br />

handlungsfähig, werdeaber vomSanierungsexperten<br />

JanMarkusPlathner<br />

unterstützt. Geschäftsführer<br />

Stefan Blaschak machte unverantwortliches<br />

Handeln der früheren<br />

Geschäftsführung für die finanzielle<br />

Schieflage verantwortlich. (dpa)<br />

Opel rettet Verkäufe des<br />

Peugeot-Herstellers PSA<br />

Opelverkauft sich besser als diefranzösischen<br />

Marken bei PSA. FOTO: SCHUTT/DPA<br />

Dervor eineinhalb Jahren gekaufte<br />

Autohersteller Opel hat seinem neuen<br />

MutterkonzernPSA im vergangenen<br />

Jahr mit 3,88 Millionen Fahrzeugen<br />

einen Verkaufsrekordbeschert.<br />

Gegenüber dem Vorjahr sei dies ein<br />

Plus von6,8 Prozent, teilte PSA am<br />

Dienstag mit. Ohne Opel und die<br />

britische Schwestermarke Vauxhall<br />

schnitt PSA weltweit mit einem Minus<br />

vonrund12Prozent ab.Opel<br />

verkaufte mit Vauxhall im vergangenen<br />

Jahr 1,038 Millionen Fahrzeuge.<br />

PSA (Citroën, Peugeot, DS) führtdie<br />

frühereTochter vonGeneral Motors<br />

seit August 2017. (dpa)<br />

Venezuelas Präsident plant<br />

„neues Währungssystem“<br />

Dervenezolanische Präsident Nicolás<br />

Madurohat am Montag ein<br />

„neues Währungssystem“ angekündigt,<br />

das teilweise auf der Kryptowährung<br />

des Landes,dem Petro, basiert.<br />

Dasneue System richte sich<br />

gegen den „kriminellen Dollar“ und<br />

die „imperialistischen“ Sanktionen,<br />

die die USA und ihreVerbündeten<br />

gegen Venezuela verhängt hätten,<br />

sagte Maduro. Zugleich ordnete er<br />

an, dass die Staatsunternehmen ab<br />

sofort15Prozent ihres Umsatzes in<br />

Petros abwickeln müssten. Maduro<br />

kündigte außerdem eine Anhebung<br />

des Mindestlohns um 300 Prozent<br />

an. Diejährliche Inflationsrate wird<br />

allerdings auf 1,7 Millionen Prozent<br />

geschätzt. (dpa)<br />

Bund dringt auf zügige Verbesserung<br />

Verkehrsminister trifft Spitze der Deutschen Bahn –und bestellt den Vorstand gleich noch mal zum Rapport<br />

Von Rasmus Buchsteiner<br />

Sehr konzentriert, sehr konstruktiv<br />

seien die Gespräche<br />

verlaufen, erklärte Bundesverkehrsminister<br />

Andreas<br />

Scheuer nach dem zweistündigen<br />

Krisengipfel. Bereits für sieben Uhrin<br />

der Frühe hatte der CSU-Politiker die<br />

BahnspitzeumKonzernchef Richard<br />

Lutz in sein Haus bestellt. Die Spitzenmanager<br />

hätten ihre Vorschläge<br />

unterbreitet. Es gehe dabei unter anderem<br />

um ein besseres Baustellenmanagement<br />

und darum, Engpässe<br />

im Netz besser in den Griff zu bekommen.<br />

Am Donnerstag will man weiter<br />

mit der Bahn-Führung beraten. „Wir<br />

wollen am Ball bleiben, damit wir<br />

diese Ziele erreichen“, kündigte<br />

Scheuer an. Doch bereits jetzt zeichnen<br />

sich die Konturen eines Plans<br />

gegen die Verspätungsmisereab.<br />

Besseres Baustellenmanagement:<br />

Der Bahn-Konzern soll künftig Baustellen<br />

besser planen und aufeinander<br />

abstimmen. Engpässe im Netz<br />

sollen beseitigt, der Zugbetrieb müsse<br />

bei Störungen besser gesteuert<br />

werden, sodass ein verspäteter ICE<br />

nicht unbedingt hinter einem Güterzug<br />

herfahren müsse, so der Verkehrsminister.Ziel<br />

sei es,starkbefahrene<br />

Strecken rasch auszubauen. Anders<br />

als Scheuer zeigte sich nach dem<br />

Treffen der Bahn-Beauftragte des<br />

Verkehrsressorts, Enak Ferlemann<br />

(CDU),unzufriedenmitdem,wasdie<br />

Konzernspitzevorgelegt habe.<br />

Mehr Geld: Der Konzern benötigt in<br />

den nächsten Jahren rund fünf Milliarden<br />

Euro allein für die Modernisierung<br />

von Strecken, für neue Züge<br />

und die Tarifsteigerungen beim Personal.<br />

Allein in diesem Jahr werden<br />

bereits zwei Milliarden Euro benötigt.<br />

„Jedem ist klar, dass es Mehrbedarfe<br />

gibt, die abgebildet werden<br />

müssen“, so Verkehrsminister<br />

Scheuer, der Gespräche mit den<br />

Haushaltspolitikern der Koalition<br />

ankündigte. Einem Verkauf der Auslandstocher<br />

Arrivasteht der CSU-Politiker<br />

grundsätzlich „offen“ gegenüber.Man<br />

müsse bei dem Thema jedochindieTiefegehenundwerdeein<br />

„sehr interessantes“ Unternehmen<br />

nicht leichtfertig auf dem Marktplatzieren.<br />

Umstrukturierung von Konzern und<br />

Vorstand: Scheuer sagte, vor allem<br />

die Kommunikation bei der Bahn<br />

müsse sich verbessern, insbesondere<br />

„horizontal“. Das bedeutet: zwischen<br />

den Sparten und Tochtergesellschaften.<br />

Konkrete personelle<br />

Veränderungen waren bei dem TreffenzunächstkeinThema.Zuletztwar<br />

spekuliert worden, Infrastruktur-<br />

Vorstand Ronald Pofalla könne zu-<br />

Schwerer Vorwurf: Baden-Württembergs Ministerpräsident<br />

Winfried Kretschmann (Grüne)<br />

hat Kritik aus der CDU am Umgang der<br />

Grünen mit dem Bahnprojekt Stuttgart21zurückgewiesen:<br />

„Der Vorwurf, dass der Verkehrsminister<br />

das Projekt verzögertoder behindert,<br />

entbehrtjeder Grundlage.“<br />

sichts dünner Gewinnspannen und<br />

hoher Investitionen unter steigendem<br />

Druck, Kräfte zu bündeln. Insbesondere<br />

der Wandel zu neuen<br />

Technologien wie Roboterautos<br />

sorgt für großen Mittelbedarf, der<br />

neue Bündnisse erfordernkönnte.<br />

Diess erklärte auch, angesichts<br />

des Wandels der gesamten Branche<br />

sei es sinnvoll, Investitionen zu teilen<br />

und Innovationskräfte zu bündeln.<br />

Derzeit befinde man sich mit Ford in<br />

Gesprächen dazu, wie die Elektroplattform<br />

MEB gemeinsam genutzt<br />

werden könne. Ermachte deutlich,<br />

für wie entscheidend er eine Zusammenarbeit<br />

auch beim autonomen<br />

Fahren hält: „Aus Sicht vonVolkswagen<br />

wäre eine Kooperation mit<br />

einem amerikanischen Unternehmen<br />

in diesem Bereich überaus sinnvoll“,<br />

erklärte er.<br />

Um demautonomen Fahren zum<br />

Durchbruch zu verhelfen, brauche es<br />

NEUER STREIT UM STUTTGART 21<br />

Gegnerschaft beendet: Verkehrsminister<br />

Winfried Hermann (Grüne) und er seien zwar<br />

Gegner des Projekts gewesen, aber nur bis<br />

zum Tagdes Volksentscheids. Seitdem werde<br />

die Förderpflicht des Landes „vollumfänglich<br />

wahrgenommen“. Man arbeite am Erfolg und<br />

nicht „am Beweis der Kritikpunkte“.<br />

die „richtigen regulatorischen Rahmenbedingungen“<br />

–„hier sind die<br />

USA deutlich weiter als wir in Europa“.<br />

Diess erklärte, mit der Zusammenarbeit<br />

bei Transporternund mittelgroßen<br />

Pick-ups sowie einer möglichen<br />

Kooperation bei Elektromobilität<br />

und autonomem Fahren „wäre<br />

unsere Allianz optimal positioniert,<br />

um auch in dieser Hinsicht die treibende<br />

Kraft zu werden“. Derzeit rede<br />

man darüber, obVWseine Anstrengungen<br />

beim autonomen Fahren mit<br />

denen der Ford-Tochter Argo zusammenlegen<br />

könne.<br />

Mitte Dezember 2018 hieß es<br />

noch, die Gespräche über eine noch<br />

tiefere Kooperation seien festgefahren.<br />

VW-Chef Diess sträube sich<br />

gegen die Zahlung einer höheren<br />

Geldsumme, um bei Argo mitmischen<br />

zu können. Diess biete stattdessen<br />

den Amerikanern die Nutzung<br />

des E-Auto-Baukastens an.<br />

sätzliche Aufgaben beim Krisenmanagement<br />

erhalten und die Konzernspitzeerweitertwerden.<br />

Digitalisierung: Geht es nach der<br />

Bundesregierung, soll die Digitalisierung<br />

des Netzes rasch vorangetrieben<br />

werden. Mit entsprechender<br />

Modernisierung könnten 40 Prozent<br />

mehr Kapazität erreicht werden. Auf<br />

der Schnellstrecke Berlin-München<br />

habe man mit der Digitalisierung gute<br />

Erfahrung gemacht.<br />

Zeitplan: An diesem Donnerstag soll<br />

es im Bundesverkehrsministerium<br />

ein weiteres Treffen mit der Bahn-<br />

Spitze geben. Ein drittes Spitzengespräch<br />

ist für den 30. Januar vereinbart.<br />

Alle Entscheidungen, die dann<br />

womöglich getroffen werden, müssten<br />

noch grünes Licht im Aufsichtsrat<br />

erhalten. Die nächste reguläre Sitzung<br />

des Gremiums ist für Märzterminiert.<br />

Allerdings wäre auch eine<br />

Sondersitzung denkbar.Noch im ersten<br />

Halbjahr müssten Verbesserungen<br />

bei Pünktlichkeit, Qualität und<br />

Service erreicht werden, verlangt<br />

Scheuer.<br />

DieReaktionen: DieFDPwirftScheuer<br />

Nachgiebigkeit vor. „Statt den<br />

Bahn-Vorstand zum Frühstück einzuladen,<br />

muss Verkehrsminister<br />

Scheuer seine Rolle als Eigentümer<br />

der Bahn endlich nutzen, um den<br />

staatlich bestellten Topmanagern<br />

Dampf zu machen“, sagte Marco<br />

Buschmann, Parlamentarischer Geschäftsführer<br />

der FDP-Bundestagsfraktion,<br />

dem RedaktionsNetzwerk<br />

Deutschland (RND). „Scheuers<br />

schuldhaftes Zögernführt dazu, dass<br />

ein über Jahre gewachsener Investitionsstau<br />

weiterhin nicht gelöst werden<br />

wird.“ Dieser sei Folge „jahrelanger,<br />

konzeptloser Führung“. Erhalt<br />

und Ausbau des Bahnnetzes sowie<br />

die Digitalisierung seien auf der Strecke<br />

geblieben: „Wir brauchen deswegen<br />

jetzt eine Bahnreform mit dem<br />

Ziel, Infrastruktur- und Fahrbetrieb<br />

unternehmerisch voneinander zu<br />

trennen.“<br />

SPD-Fraktionsvize Sören Bartol,<br />

der an dem Treffen im Verkehrsministerium<br />

teilgenommen hatte,sagte<br />

dem RND,erhabe dem Vorstand der<br />

Deutschen Bahn klargemacht, „dass<br />

die Kunden zu Recht einen besseren<br />

Service erwarten“. Dasfange bei der<br />

Pünktlichkeit der Züge an und höre<br />

bei funktionierenden Stellwerken<br />

auf. Nunmüssten kurzfristig weitere<br />

Gespräche folgen, bei denen der<br />

Bahn-Vorstand klar auf den Tisch lege,wie<br />

er die Probleme im Sinne der<br />

Kunden lösen wolle: „Ich erwarte<br />

einen verbindlichen Fahrplan, zu<br />

welchem Zeitpunkt welche Maßnahmenwirken<br />

soll“, sagte der SPD-Politiker.<br />

VW und Ford bauen gemeinsam Transporter<br />

Konzerneverkünden globale Allianz –Kooperation auch bei E-Autos undautonomemFahren möglich<br />

Von Thomas Strünkelnberg<br />

Die globale Allianz der AutokonzerneVWund<br />

Ford steht –bleibt<br />

aber zunächst auf die Sparte der<br />

leichten Nutzfahrzeuge beschränkt.<br />

Ab 2022 soll mit der Entwicklung von<br />

Transporternund mittelgroßen Pickups<br />

begonnen werden, wie Volkswagen-Konzernchef<br />

Herbert Diess und<br />

der Chef des US-Rivalen JimHackett<br />

in Detroit bestätigten. Ab 2023 soll<br />

die Allianz positive Auswirkungen<br />

auf das operative Ergebnis beider<br />

Konzerne haben. Geprüft werde<br />

auch eine Zusammenarbeit bei<br />

Elektromobilität, autonom fahrenden<br />

Autos und Mobilitätsdiensten.<br />

Stellenabbau wegen der Zusammenarbeit<br />

mit VW erwartet Hackett nicht.<br />

Einige Experten sehen Allianzen<br />

großer Autobauer wie VW und Ford<br />

als richtungsweisend für die gesamte<br />

Branche. Die Industrie steht ange-<br />

Der BahnfehltGeldfür die Modernisierung der Flotte.<br />

FOTO: BERND SETTNIK/DPA<br />

Ford-Chef Hackett sagte, die Allianz<br />

sei ein Ereignis,das die Industrie<br />

verändernwerde: „Sie wirdesuns darüber<br />

hinaus ermöglichen, die neue<br />

Ärader Mobilität mit zu prägen.“<br />

Ziel der Partnerschaft ist es, bei<br />

Entwicklung und Bau leichter Nutzfahrzeuge<br />

Kosten zu sparen. Laut<br />

Diess sind beide Hersteller in dem<br />

Segment jeweils zu klein, um weltweit<br />

eine große Rolle spielen zu können.EinegegenseitigeKapitalbeteiligung<br />

schloss er weiter aus.<br />

GetrennteMarken<br />

Zusammen haben beide Konzerne<br />

2018 insgesamt rund 1,2 Millionen<br />

leichte Nutzfahrzeuge abgesetzt. Damit<br />

wäredie Allianz laut VW die branchenweit<br />

volumenstärkste Zusammenarbeit<br />

in dem Segment. Hackett<br />

und Diess betonten, gemeinsam entwickelte<br />

Fahrzeuge sollten unter getrennten<br />

Marken an den Startgehen.<br />

Wirtschaft<br />

wächst<br />

wieder<br />

Ende2018leichtes Plus<br />

nach derDelle im Sommer<br />

Von Friederike Marx<br />

Die deutsche Wirtschaft ist nach<br />

der Delle im Sommer zum Jahresende<br />

wieder auf Wachstumskurs<br />

gewesen. In einer ersten Schätzung<br />

geht das Statistische Bundesamt von<br />

einem „leichten Plus“ für das vierte<br />

Quartal im Vergleich zum Vorquartal<br />

aus,wie die Behörde am Dienstag in<br />

Berlin auf Nachfrage mitteilte. Im<br />

dritten Vierteljahr war das Bruttoinlandsprodukt<br />

um 0,2 Prozent geschrumpft.<br />

Im Gesamtjahr 2018<br />

wuchs die deutsche Wirtschaft nach<br />

einer ersten Schätzung der Statistiker<br />

um 1,5 Prozent, nach jeweils 2,2 Prozent<br />

in den beiden Vorjahren. 2018<br />

war das neunte Wachstumsjahr in<br />

Folge seit 2010.<br />

Gestützt wurde die Konjunktur im<br />

vergangenen Jahr dem Bundesamt<br />

zufolge abermals von der Kauflust<br />

der Verbraucher. Allerdings sei der<br />

Zuwachs der privaten Konsumausgaben<br />

(plus 1,0 Prozent) deutlich geringer<br />

ausgefallen als in den letzten<br />

drei Jahren. Hinzu kamen gestiegene<br />

Investitionen vieler Unternehmen in<br />

Ausrüstungen, Bauten und sonstige<br />

Anlagen sowie der Bauboom. Auch<br />

die Konsumausgaben des Staates,zu<br />

denen unter anderem soziale Sachleistungen<br />

und Gehälter der Mitarbeiter<br />

zählen, legten den Angaben<br />

zufolge zu.<br />

Importe legen kräftig zu<br />

Der Außenhandel fiel als Wachstumstreiber<br />

hingegen aus.Nach den<br />

vorläufigen Berechnungen stieg der<br />

Exportvon WarenundDienstleistungen<br />

(plus 2,4 Prozent) auch 2018,<br />

aber nicht mehr so stark wie in den<br />

Vorjahren. DieImporte legten kräftiger<br />

zu (plus 3,4 Prozent).<br />

Die von den USA angeheizten<br />

Handelskonflikte belasten das Exportgeschäft.<br />

Hinzu kamen Probleme<br />

der für Deutschland so wichtigen<br />

Autoindustrie bei der Einführung des<br />

neuen Abgas- und Verbrauchsstandards<br />

WLTP. Die Hersteller mussten<br />

zeitweise ihre Produktion drosseln.<br />

Vonder seit Jahren positiven Konjunkturunddenanhaltendniedrigen<br />

Zinsen profitiert weiterhin auch der<br />

Fiskus. Der deutsche Staat konnte<br />

nach Berechnungen der Statistiker<br />

2018 zum fünften MalinFolge mehr<br />

Geld einnehmen als ausgeben. Der<br />

Überschuss vonBund, Ländern, Gemeinden<br />

und Sozialkassen machte<br />

unter dem Strich 1,7 Prozent des BIP<br />

aus, nach 1,0 Prozent im Vorjahr. Er<br />

stieg auf den Rekordwert von rund<br />

59,2 Milliarden Euro.Ein wenn auch<br />

minimales Defizit hatte Deutschland<br />

zuletzt 2013 verbucht.<br />

Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

hatten zuletzt zwar ihreKonjunkturprognosen<br />

für Deutschland gesenkt.<br />

Sie gehen aber davon aus, dass der<br />

Aufschwung 2019 weitergeht. Das<br />

Bundeswirtschaftsministerium zeigte<br />

sich zuversichtlich: „Für eine positive<br />

Entwicklung des privaten Konsums<br />

in den kommenden Monaten<br />

spricht der weitere Anstieg der verfügbaren<br />

Einkommen, der zum Jahreswechsel<br />

durch die Entlastungen<br />

bei Steuern und Abgaben zusätzlichen<br />

Schub erhielt.“ (dpa)

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