DER BIEBRICHER, Nr. 326, Januar 2019
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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FRANK HENNIG<br />
Biebrichs Ortsvorsteher Kuno Hahn mit den vier neuen „Ehrenteller-Trägern“ Günter Noerpel, Ernst A.<br />
Voigt, Paul Bättig und Klaus E. Zengerle. (v.l.).<br />
Günter Noerpel, der die Vereine<br />
als gemeinschaftsstiftend und<br />
demokratiefördernd bezeichnete.<br />
„Ich bin stolz auf Biebrich<br />
und seine Bewohner und Institutionen.<br />
Wir sind eine friedliche<br />
Gemeinschaft und eine Stadt<br />
mit Herz“, so Noerpel.<br />
Einen kurzen Rückblick auf die<br />
50-jährige Geschichte der AG<br />
gab Heimatforscher und AG-<br />
Vorstandsmitglied Dr. Rolf Faber.<br />
Er erinnerte an die erste<br />
große Krise des Vereinslebens<br />
in den 1960er Jahren durch das<br />
aufkommende Fernsehen, das<br />
viele davon abhielt, „abends<br />
nochmal rauszugehen und die<br />
Freizeit aktiv zu gestalten.“ Dieser<br />
Umstand und die Tatsache,<br />
dass die Vereine ihre Veranstaltungen<br />
nicht richtig koordinierten,<br />
führte 1969 zur Gründung<br />
des Vereinsrings unter Vorsitz<br />
von Karl Carius. Damals traten<br />
21 Vereine bei, heute ist es fast<br />
die fünffache Anzahl. Die Aufgaben,<br />
denen sich der neue Vereinsring<br />
seinerzeit stellte, sollten<br />
Terminkoordination, Unterstützung<br />
bei Vereinsveranstaltungen<br />
und auch das Angebot<br />
eigener Veranstaltungen sein.<br />
Damals dachte man an „Singen<br />
an der Mosburg“ oder einem<br />
Schlosspark-Lauf. Pro Mitglied<br />
sollte ein Pfennig an den Vereinsring<br />
gezahlt werden. Die<br />
erste Bewährungsprobe sollte<br />
Dr. Rolf Faber und Günter Noerpel nahmen von Oberbürgermeister<br />
Sven Gerich (v.l.) die bronzene Stadtplatte zum 50-jährigen<br />
AG-Jubiläum entgegen.<br />
die 1100-Jahr-Feier 1974 sein.<br />
Dafür wurde vom Vereinsring<br />
ein spezieller Arbeitskreis gegründet,<br />
der sich später dann in<br />
die „Arbeitsgemeinschaft Biebricher<br />
Vereine und Verbände“<br />
umbenannte. Hier war Franz<br />
Sippel der erste Vorsitzende,<br />
ihm folgte 1983 Günter Noerpel<br />
nach, der das Amt bis heute<br />
innehat. Die 1100-Jahr-Feier sei<br />
sehr identitätsstiftend gewesen,<br />
so Faber. Er erinnerte auch an<br />
das erste Mosburgfest 1979,<br />
für das die Burgruine durch die<br />
Vereinsmitglieder hergerichtet<br />
worden sei, die Kulturtage, die<br />
Städtepartnerschaft mit Glarus,<br />
die 1000-Jahr-Feier von Mosbach<br />
im Jahr 1991 und den 175.<br />
Geburtstag von Adolph von<br />
Nassau – allesamt unter Federführung<br />
der AG groß gefeierte<br />
Ereignisse in Biebrich. Auch<br />
die Möglichkeit, das Biebricher<br />
Schloss zu nutzen, sorge für<br />
Identifikation mit dem Stadtteil.<br />
Die AG veranstaltet Weihnachtsmärkte<br />
und stellt alljährlich<br />
einen großen Baum auf, der<br />
Nikolaus beschenkt die Kinder,<br />
Chorkonzerte werden veranstaltet,<br />
der Neujahrsempfang und<br />
die Gedenkfeier zum Volkstrauertag:<br />
Die AG sorgt für volle Terminkalender<br />
in Biebrich.<br />
FRANK HENNIG<br />
Aber nicht nur das: „Auch einen<br />
Beitrag zum inneren Frieden<br />
im Ort leistet die AG“, so<br />
Faber. Man sei weitgehend von<br />
Auseinandersetzungen verschont<br />
geblieben und pflege ein<br />
konstruktives Miteinander. Als<br />
Herausforderungen für die Zukunft<br />
müsse man die Einbeziehung<br />
jüngerer Bürgerinnen und<br />
Bürger – insbesondere junger<br />
Familien – sehen. Und außerdem:<br />
„Mutig handeln und den<br />
Zusammenhalt, die Gemeinsamkeiten<br />
und die Solidarität<br />
fördern.“ Dafür erhielt der Festredner<br />
viel Beifall.<br />
Es gab beim Empfang auch viel<br />
Musik: „Chorage“, der in diesem<br />
Jahr selbst sein 20-jähriges<br />
Jubiläum feiert, trat auf, dazu<br />
eine Männer-Singgemeinschaft<br />
aus vier Chören: MGV 1841<br />
Rheingold, Kalle’scher Gesangsverein,<br />
Fidelio und Männerquartett<br />
Nordend. Ernst A. Voigt,<br />
eigentlich seit diesem Jahr im<br />
Ruhestand, schwang dafür noch<br />
einmal den Taktstock. Das Duo<br />
Wanting Qiu (Klavier) und Marika<br />
Dzhaiani hatte mit einem virtuosen<br />
„Halleluja“ den Empfang<br />
Schirmherr des 50-jährigen<br />
AG-Jubiläums und jahrelanger<br />
Mäzen der AG: der<br />
frühere Bauunternehmer<br />
Reiner Winkler.<br />
eröffnet und aus der Schweiz<br />
kam ein weiteres, eindrucksvolles<br />
Damenduo: Eva Riem und<br />
Nadja Zürcher bereicherten mit<br />
Gesang und Pianoklängen den<br />
festlichen Empfang im Schloss,<br />
bevor es zum gemütlichen Teil<br />
mit Sekt und Häppchen überging.<br />
(art)<br />
FRANK HENNIG<br />
<strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / JANUAR <strong>2019</strong> 25