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MUSIK V ON HIER<br />
Wollen Wein stattWasser:Bad Bone Beast<br />
Hoffnungsträger<br />
BadBoneBeast kommen aus<strong>Düsseldorf</strong>und Osnabrück. Dort lernte sich<br />
dasTriobeimgemeinsamen Musikstudiumkennen. Souliger Blues-Rock<br />
stehtauf demZettel, wenn dieDreianihreIInstrumentegehen.Über die<br />
Debüt-EP„WaterintoWine“,das Musikbusinessund das Lebenals (Berufs-)Musiker<br />
haben wir mitSänger und BassistRuben Claro gesprochen.<br />
„Water into Wine“ :Was steckthinterdem Nameneurer EP?<br />
Als Kindwar ichbis zum jungen Erwachsenenalter sehr gläubigund religiös<br />
veranlagt, wassichineinem bestimmten AbschnittmeinesLebensschlagartigänderte.<br />
Ichhatte plötzlichmeine eigenenWerte aufgestelltund der<br />
Glaubewichden Partiesund derErfahrungmit mir selbst.Esgehtinden<br />
Texten viel um Verantwortung, Selbstkritik, Reflexionund daspermanente<br />
Verlangennachdem Unerreichbaren.Das sind mitunter dieerstenTexte,die<br />
ichzuPapiergebracht habeund da istesklar, dass dieVergangheit nurso<br />
aus mirraussprudelte. DieTextzeile ‚You turn thewater into wine‘ imTiteltrackist<br />
dementsprechendauf denerstenBlick vielleicht aufeineFraubezogen,allerdingshat<br />
sich auch hier mein Unterbewusstsein viel mehr eingemischt,<br />
als mir erstmalklarwar.<br />
DasMusikbusinesshat sich verändert.Ist es mutig, noch eine Band zu<br />
gründenund Musik zu veröffentlichen?<br />
Es kommt ganz darauf,was manvor hat. DasMusikbusiness istkeine Oase<br />
für Kreativlinge mehr.Jeder,der einSmartphone bedienen kann undmindestenszweiFingerbesitzt,kann<br />
sich heutzutageMusiker schimpfen und<br />
sogarseine Musikverkaufen.Esist schwierigerdennje, ausschließlichvom<br />
Musikmachenzuleben.Aberder Rock gibtuns einVentilund er gibtuns<br />
Hoffnung.Erist nichttot,wie vieleglauben.Erist nurirgendwo, ab vomTrubel,<br />
undruhtsichaus,umdann mitgeballterEnergie zurückzukommen.<br />
Aber ja,esist nichtnur mutig, sondernauch verdammt wahnsinnig,wenn<br />
maninder heutigenZeiteineBandgründet. Deshalb istesauch unausweichlichfür<br />
uns, nebenbei in anderenBands zu spielen.<br />
Washälteuchbei derStange? Wasist eure Inspiration?<br />
DieInspiration istdas ständige Musikmachenmit anderenMusikern, die<br />
Herausforderung, derAnspruch an sich selbst mehr zu erreichen, besser zu<br />
werden.Esist eine unheimlicheBereicherungvor einemPublikum zu stehenund<br />
zu wissen, dass mandiesenMenscheneinen tollen Moment bescherthat<br />
unddiese es einemauch noch danken.Das istdie größte Belohnung.Wennman<br />
damitnochetwas Geld verdienenkann,hat manden bestenJob<br />
derWelt. UndesgibtgratisDrinks!<br />
„Water into Wine“ VÖ:27.1. /badbonebeast.com<br />
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Foto: Bad Bone Beast<br />
Juniors Zambrana „LaCiudaddelas Columnas“<br />
Musikaus Kuba:Bei diesem Stichwortgeht<br />
dieerste Assoziationbei denmeisten in<br />
Richtung hotter Salsa-BeatsoderBuena Vista<br />
SocialClub. JuniorsCesar Zambrana Sarracent<br />
istauf Kuba geborenund aufgewachsen.<br />
ZumStudium,das er mitAuszeichnungabschloss,zog<br />
es ihn nach<strong>Düsseldorf</strong>, wo er inzwischen an<br />
seiner Alma Materals Gitarren-Dozent unterrichtet. Zambrana zeigtmit<br />
seinem kleinenMeisterwerk eine ganz andere Seiteder lateinamerikanischenMusik:<br />
klassische Gitarrenklänge,wunderschön interpretiertund<br />
aufhöchstemNiveaugespielt. Perfekt, um sich dietrübenWintermonate<br />
mitsonnigenGedanken zu versüßen. Lieblingslied (nicht ausschließlich<br />
wegendes Titels): „LaCeiba yelColibri“. VÖ: 12.12.18<br />
Luciel„...and that’s all that Iremember“<br />
Popund Jazz gehenHandinHand, daranist<br />
so langsamnicht mehr zu rütteln.Und auch<br />
die–in dieser Hinsicht durchauszeitweise<br />
etwasunversöhnliche–MusikzeneinKöln<br />
hatdiesmittlerweileakzeptiert. ZumGlück!<br />
Luciel istein Ergebnis dieser Verschmelzung,<br />
theBestofbothWorldssozusagen.Als Kollektiv<br />
wollen dievierBandmitgliederwerden, eine Stammbesetzungmit<br />
verschiedenenSängerinnen. Dass hier Instrumenteund Stimmen fast bis<br />
zurPerfektion beherrschtwerdenund dasSongwritingexellent ist, muss<br />
fast nichterwähntwerden, viel wichtigerist diewunderbar mitreißende<br />
undansteckende Energie, diebei jedemder elfSongs desDebütalbums<br />
übersOhr direkt in denKörperfährt. DerFrühlingkann kommen!<br />
VÖ:11.1. /HerzogRecords<br />
Lemur „Die Herrschaftder Kakerlaken“<br />
„Alles hatein Lied verdient“: Bereitsder erste<br />
Song aufder EP desRappers, dermit diesem<br />
Werk sein drittesvorlegt,macht dieRichtung<br />
klar.Hat mansichdurch knapp eineinhalb<br />
MinutenIntro gehört(das namenesgebende<br />
Gedicht„EverythingdeservesaSong“des irischenPoeten<br />
DavidRyan),eröffnetsich, in<br />
musikalischem Rahmen,die Gedankenweltdes Wortpoeten.Düstersieht<br />
es aus in dessen Kopf.Endzeitszenarien,Gentrifizierung(LemurlebtmittlerweieinBerlin,natürlich)<br />
undpersönliche Katastrophen–nichts hält<br />
derMittdreißigerhinterm Berg.Alles hatein Lied verdient,eben. Und das<br />
istgut! VÖ:16.11.18/Kreismusik<br />
Braunkohlebagger„Abbruch“<br />
Braunkohlebagger aus,naklar, Essen, präsentierenihre<br />
Debüt-Ep „Abbruch“(natürlich!).<br />
MehrPottgehtjagar nicht? Na wohl!<br />
Schonder ersteSatzdes Opener-Songs „Endlosschleife“<br />
trägt so viel Ruhrgebiets-Stimmung<br />
in sich,wie diein<strong>Düsseldorf</strong>beheimatete<br />
Autorin dieser Zeilen sich denVibeda<br />
drüben vorstellt: „Ich binein ganz normaler Typ, darumhat mich meine<br />
Frau nichtlieb...“. OK!Die beim HörenaufkommendenBedürfnisse,den<br />
Sängermal ganz fest zu drückenoderihm einenArschtrittverpassen zu<br />
wollen,haltensichdie Waage. Miteinem riesigen Augenzwinkernnatürlich<br />
–sowie dieTexte derfünf StückStarken EP (hoffentlich)auch zu verstehensind.<br />
VÖ:10.8.18
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