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THEATER<br />
F F T J U T A<br />
Cooperativa MauraMorales –Phobos.<br />
Foto: Foto: Klaus Handner<br />
Empört euch!<br />
Der Aufschreimussteerstaus Hollywood kommen, um gehört zu werden:Unter dem Hashtag #MeeToo berichtetenMillionen<br />
Frauen über ihreErfahrungen mitsexualisierterGewalt.Was folgt daraus?Die Choreographin<br />
MauraMorales fordertinihrer neuenPerformance zumgesellschaftlichenHandeln auf.<br />
Angstist daszentraleThema unsererZeit. Angst<br />
vordem sozialen Abstieg, vorpolitischem<br />
Rechtsruck,vor einerungewissenZukunftimAlter;<br />
Angstvor sexuellenÜbergriffen,gekleidet in<br />
anzügliche Bemerkungen, unerwünschteBerührungenbis<br />
hinzukörperlicher Gewalt. In der<br />
Filmbranche galt Letztereslange als offenes<br />
Geheimnis,bis sich seit 2017 im Zuge der<br />
#MeeToo-Bewegungdie OpferGehör<br />
verschafften –<br />
um festzustellen, dass das<br />
Problemein grundsätzliches<br />
ist. Denn nichtnur in<br />
derKunst,sondern in nahezu<br />
allen Bereichendes sozialen<br />
Miteinanders undvon<br />
einerschweigendenMehrheitakzeptiert.<br />
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„Ich wollteein Stück<br />
über Angstmachenund<br />
herausgekommen ist<br />
einStück über Mut.“<br />
Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen?<br />
IstAngst einprivatesGefühl, mitdem jede Betroffene<br />
selbst klarkommenmuss? Oder istzu<br />
ihrerÜberwindung nichtvielmehrdie Gesellschaft<br />
alsKollektiv gefragt? MitdiesenFragen<br />
setztsichdie Cooperativa MauraMoralesinihreraktuellen<br />
Produktion „Phobos“auseinander.<br />
Vom14. bis16. <strong>Februar</strong>ist dasStückder <strong>Düsseldorf</strong>er<br />
Tanzkompanie im FFTJutazusehen,<br />
eine 60-minütige Performancevon atemberaubenderIntensität.<br />
„Ich wollte einStücküber<br />
Angstmachenund herausgekommen<br />
istein Stück<br />
über Mut“,sagtdie Choreographin<br />
MauraMorales, Leiterin<br />
derCooperativa mit<br />
demMusiker Michio Woirgardt. Dieser steuert<br />
liveeinen energetischenSoundtrackbei,zu<br />
demfünfTänzerinnen in extrem kraftvollerBewegungsspracheStärke,<br />
Wutund Kampfgeist<br />
demonstrieren. Ausihren persönlichenTraumata<br />
entwickeln sieeinegemeinsameStrategie<br />
gegen Ohnmacht,Scham undStigmatisierung<br />
underobern sich ihre Körperzurück.<br />
SolangeSexismus undMachtmissbrauch geduldet,<br />
solange sieals subjektivesProblem der<br />
Frauen begriffen werden,ändertsichnichts.<br />
„Die Vereinzelungist noch immerstärker als<br />
daskollektiveBündnis“, so MauraMorales. Mit<br />
„Phobos“ appelliert sieandie Verpflichtung des<br />
Individuumsgegenüberden gesellschaftlichen<br />
Strukturen, in denenessichbewegt:„Dafür,<br />
dass sich dortGewaltund Benachteiligung<br />
nicht systematisch einschreiben können, tragenwir<br />
alle gemeinsamdie Verantwortung.“<br />
Berit Kriegs<br />
Cooperativa MauraMorales –Phobos: 14.-<br />
16.2., FFTJuta, <strong>Düsseldorf</strong>; fft-duesseldorf.de,<br />
mauramorales.de