Das Laufmagazin 19
42, kommaeinsneunfünf Das Laufmagazin für Ulm + Neu-Ulm 2019
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Das Laufmagazin für Ulm + Neu-Ulm 2019
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Nach ihrer Umsiedlung nach Ulm nahm Olga<br />
Bondarenko an zahlreichen Laufveranstaltungen<br />
teil. Foto: SWP Archiv<br />
Unter der Obhut ihres Trainers<br />
Jürgen-Austin Kerl gelang Alina Reh<br />
2014 in Ulm ein neuer U-23-Rekord<br />
über den Halbmarathon.<br />
Foto: SWP Archiv<br />
» berufliche Neuorientierung ließ<br />
keinen Leistungssport mit ihren Ansprüchen<br />
zu. Konsequent wie beim<br />
Sport verfolgte sie ihre berufliche<br />
Karriere. „Es war nicht leicht. Ich<br />
brauchte drei Jahre, bis mein Studium<br />
anerkannt wurde. Danach hatte<br />
ich mit einer Anstellung im Ulmer<br />
Therapiezentrum Rehaplus als Diplom-Sportlehrerin<br />
Glück, wo ich bis<br />
heute beschäftigt bin“. Heute lebt sie<br />
zufrieden an der Donau. Der Umgang<br />
mit den Patienten gibt ihr berufliche<br />
Erfüllung. Nach der Arbeit kümmert<br />
sie sich um ihre betagten Eltern.<br />
Mindestens einmal im Jahr trifft sie<br />
sich mit ihren russischen Sportkameradinnen.<br />
„Dies ist mir sehr wichtig.<br />
Ich bin ein Teil dieser großen Sportlerfamilie.<br />
Wir hatten eine schöne<br />
Zeit miteinander und pflegen unsere<br />
Freundschaft durch regelmäßige<br />
Treffen, vornehmlich in Frankreich“.<br />
Sie ist interessiert an der großen<br />
Leichtathletik und hat natürlich<br />
aufmerksam die Entwicklung der<br />
<strong>19</strong>-Jährigen Laichingerin Alina Reh,<br />
die seit 2016 für den SSV Ulm 1846<br />
startet, verfolgt. „Ich habe sie einmal<br />
beim Einstein-Marathon getroffen.<br />
Sie ist eine ganz Nette. Sie weiß, was<br />
sie will und geht ihre eigenen Wege.<br />
Ihre Entwicklung ähnelt der meinen.<br />
Auch ich war schneller als die Jungs.<br />
Sie hat es verstanden, sich ständig<br />
zu verbessern. Sie wird ihren Weg<br />
machen. Ihre Rahmenbedingungen<br />
sind gänzlich anders als zu meiner<br />
Zeit. Ich glaube, die Sportler haben<br />
es heute schwerer. Aber auch wir fuhren<br />
nicht ins Höhentrainingslager,<br />
sondern trainierten bei Schnee und<br />
widrigen Verhältnissen. <strong>Das</strong> tut Alina<br />
mit ihrem Trainer auch. Der Erfolg<br />
gibt ihr Recht.“<br />
Alina Reh – deutsche Laufhoffnung<br />
über die Langstrecke<br />
Die Afrikanerinnen aus Kenia und<br />
Äthiopien lassen dem Rest der Welt<br />
seit Anfang dieses Jahrtausends<br />
kaum eine Chance auf den Langstrecken.<br />
Dokumentiert wird dies durch<br />
die Weltbestenliste aller Zeiten. Hier<br />
konnten sich lediglich sieben Europäerinnen<br />
unter den TOP 50 platzieren.<br />
Dennoch gibt Alina täglich alles,<br />
um die große Lücke zu verringern.<br />
Legt man die Messlatte auf die Höhe<br />
des europäischen Niveaus, so sieht<br />
man, dass die Athletin des SSV Ulm<br />
1846 mit ihrem vierten Rang bei der<br />
letztjährigen Europameisterschaft<br />
in Berlin bewiesen hat, dass eine<br />
Ulmer Athletin von der „Alb“ in die<br />
Weltklasse hineinlaufen kann. Für<br />
die kommende Saison hat sich Alina<br />
zusammen mit ihrem Trainer Jürgen-Austin<br />
Kerl viel vorgenommen.<br />
„Wichtig ist es, von Verletzungen<br />
verschont zu bleiben, dann sehen<br />
wir, wo es hingeht. Mit Gewalt kann<br />
man nichts erzwingen“ so die meist<br />
fröhliche Alina, die sich schon auf die<br />
nächsten Rennen freut.<br />
Die Deutschen Meisterschaften<br />
über 10000 m auf der Bahn in Essen<br />
und die dort angestrebte Normerfüllung<br />
für die Weltmeisterschaft im<br />
Oktober in Doha sind die nächsten»<br />
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