akzent März '19 GB
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SEERAUM<br />
Bei der Preisverleihung in Owingen<br />
wurde es vom Vorsitzenden der Jury<br />
so ausgeführt: Zur Allgemeinbildung<br />
gehöre zu wissen, dass das „Brandenburgische<br />
Konzert“ eine höhere Qualität<br />
hat als ein Schlager von Roberto<br />
Blanco – nur bei der Architektur würde<br />
ein solches Urteilsvermögen nicht<br />
vermittelt. Wir müssten mehr lernen,<br />
Architektur bewusst zu sehen. Wer<br />
die Diskussionen über „Bausünden“<br />
an den virtuellen Stammtischen verfolgt,<br />
weiß, wie groß die Aufgabe des<br />
Kunstunterrichts bei diesem Thema<br />
noch ist. Nach Lothar Wölfle, Landrat<br />
des Bodenseekreises, hat die Architektur<br />
eine Aufgabe, die weit über<br />
unseren Zeithorizont hinausgeht: die<br />
Städte so zu gestalten, dass sie noch<br />
in hundert Jahren sehenswert sind.<br />
(Die Preisverleihung „Beispielhaftes Bauen“<br />
im Landkreis Konstanz am 7. Februar<br />
war nach Redaktionsschluss.)<br />
Neue „schönste Cafés“<br />
in der Ostschweiz<br />
3<br />
Wenn der Schweizer Heimatschutz,<br />
der nationale Denkmalschutzverband,<br />
ein Gebäude in eines seiner<br />
jährlich veröffentlichten Büchlein mit<br />
den „50 schönsten ...“ aufnimmt, ist<br />
das schon eine Auszeichnung, denn<br />
die Auswahl ist immer ausgewogen<br />
und repräsentativ. Der im November<br />
nach sechs Jahren neu aufgelegte<br />
Führer „Die schönsten Cafés der<br />
Schweiz“ enthält eine neue Auswahl<br />
von Cafés aus allen Jahrzehnten des<br />
20. Jahrhunderts, aber auch dieses<br />
Jahr wieder 10 Lokale aus der Nordostschweiz,<br />
also aus unserem Gebiet.<br />
Sie sind es von der Architektur oder<br />
Inneneinrichtung her wert, bei einem<br />
Kaffee den Raum auf sich wirken zu<br />
lassen. Es geht von der Confiserie<br />
Rohr mit dem in neuerer Zeit angebauten,<br />
verglasten „Millenniums-<br />
Erker“ bis zu dem kleinen schlicht,<br />
aber stilvoll eingerichteten Café Ernst<br />
in Trogen im Appenzeller Vorderland.<br />
Ein besonderes Schmuckstück ist im<br />
St. Galler Stadtteil St. Fiden, etwa einen<br />
Kilometer vom Café „Kaffeehaus“ ,<br />
das in der Seezunge schon porträtiert<br />
war. Das Café Zimmermann/Vögeli-<br />
Beck 3 ist in einem Gründerzeit-Bau<br />
und hat eine Inneneinrichtung aus<br />
den 30er-Jahren. Eine Ausserrhoder<br />
Schreinerei hat es damals mit Vogelaugenahorn-Täfer<br />
ausgestattet – eine<br />
solche aufwendige Schreinerarbeit<br />
wäre heute unbezahlbar, und es ist<br />
eines der wenigen Beispiele, die heute<br />
noch erhalten sind.<br />
Vögeli-Beck, St. Gallen,<br />
www.voegeli-beck.com<br />
www.confiserie-rohr.ch<br />
„Die schönsten Cafés und Tea<br />
Rooms der Schweiz“, 112 S., 16 SFr.<br />
Schweizer Heimatschutz<br />
www.heimatschutz.ch<br />
TEXT: PATRICK BRAUNS<br />
FOTOS: PATRICK BRAUNS,<br />
3 SCHWEIZER HEIMATSCHUTZ<br />
Immobilienbewertung<br />
07/2019<br />
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