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text Christian Dorbandt | Foto Laura Hasl<br />

Kritisch, konstruktiv:<br />

Ausbildende Pia Lüttschwager<br />

glaubt zwar, dass der digitale<br />

Wandel viele Arbeitsprozesse<br />

vereinfachen wird, sieht aber<br />

auch Risiken, zum Beispiel im<br />

Bereich Datensicherheit!<br />

Denkst du schon<br />

digital?<br />

Redakteur Chris im Gespräch mit Auszubildenden und ihrer<br />

Praxisanleiterin über die Zukunft von Verwaltung in der<br />

Kreisverwaltung Dithmarschen<br />

Verwaltungen forderte Ministerpräsident<br />

Daniel Günther kürzlich auf dem<br />

Forum „Innovatives Management“ die<br />

Umstellung auf digitale Verwaltungsdienstleistungen<br />

bis zum Jahr 2022.<br />

Wie ist der Stand der Dinge bei der<br />

Kreisverwaltung Dithmarschen?<br />

Jennifer Dietz: Das Thema ‚Digitaler<br />

Wandel’ ist bei uns in aller Munde. Die<br />

Umstellung hat bereits begonnen. In<br />

einigen Fachdiensten werden ‚E-Akten’<br />

geführt, zum Beispiel in der Ausländerbehörde<br />

und in der Bußgeldstelle. Die<br />

Erfahrungen aus diesen Bereichen fließen<br />

in weitere Arbeitsgruppen. Die Zukunft der<br />

Verwaltung heißt ‚E-Government’.<br />

Was genau bedeuten die Begriffe ‚E-Akte’<br />

und ‚E-Government’?<br />

Sarah: ‚E-Akte’ ist die Abkürzung für ‚elektronische<br />

Aktenführung’. Zukünftig werden<br />

Verwaltungen keine Papierakten mehr führen,<br />

sondern alle Dokumente einscannen<br />

und elektronisch speichern. Ziel ist es,<br />

nutzerfreundlichere und effizientere Verwaltungsdienste<br />

anzubieten. Unter dem<br />

Stichwort ‚E-Government’ werden alle elektronischen<br />

Prozesse zusammengefasst, um<br />

den Bürgerinnen und Bürgern zukünftig die<br />

Möglichkeit zu eröffnen, Verwaltungsangelegenheiten<br />

digital bzw. online zu erledigen.<br />

Ein weiterer Vorteil elektronischer Kommunikationswege:<br />

Behörden werden zukünftig<br />

rund um die Uhr für Bürgerinnen und Bürger<br />

erreichbar sein.<br />

Jorden: Wir werden die Generation sein, die<br />

sowohl mit Papierakten als auch mit E-Akten<br />

arbeiten wird. Momentan hole ich mir noch<br />

Klemmhefter und Heftstreifen aus dem Materialschrank.<br />

Wer weiß, wie lange noch?<br />

Pia L.: Mir fällt die Vorstellung noch schwer,<br />

dass zukünftig alle Vorgänge nur noch elektronisch<br />

bearbeitet werden. Allein das Einscannen<br />

der vielen Dokumente wird viel Zeit<br />

in Anspruch nehmen. Allerdings glaube ich<br />

auch, dass uns der digitale Wandel die Arbeit<br />

letzten Endes vereinfachen wird. Aber wie<br />

steht es eigentlich mit der Datensicherheit?<br />

Alle digitalen Daten können gehackt werden!<br />

Pia S.: Aus Umweltgesichtspunkten begrüße<br />

ich den digitalen Wandel, denn wir verbrauchen<br />

tonnenweise Papier für unsere<br />

Akten! Positive Folgen für Bürgerinnen<br />

und Bürger wären außerdem eine größere<br />

Unabhängigkeit von Öffnungszeiten und<br />

die Einsparung mancher Behördengänge.<br />

Schlimm wäre es, wenn wir mit den<br />

Bürgerinnen und Bürgern irgendwann<br />

nur noch über Computer kommunizieren<br />

würden. Was wäre das für eine Welt?<br />

Wir sind Menschen und brauchen den<br />

zwischenmenschlichen Kontakt! Deshalb<br />

hoffe ich, dass der digitale Wandel<br />

nicht zu weit geht. Nicht alles muss verändert<br />

werden!<br />

Sarah: Ich arbeite bereits mit E-Akten und<br />

stelle fest, dass die Papierakte besser ist<br />

als ihr Ruf! Ein Nachteil der elektronischen<br />

Aktenführung ist, dass leichter etwas verloren<br />

gehen kann. Ordnet man einem gescannten<br />

Dokument ein falsches Aktenzeichen zu,<br />

wird es in der Datenbank nur schwer wiederzufinden<br />

sein. In der Papierakte hat man alles<br />

sauber abgeheftet in der Hand. Grundsätzlich<br />

ist aber alles nur eine Frage der Gewöhnung.<br />

Irgendwann werden wir nichts mehr anderes<br />

kennen!<br />

Die „digitale Transformation“<br />

ist in vollem Gange. Gemeint<br />

ist der Veränderungsprozess,<br />

der sich aus den Innovationen<br />

der Informationstechnik ergibt<br />

und sämtliche Bereiche der<br />

Gesellschaft erfasst. Auch die<br />

Verwaltungsarbeit ist davon<br />

betroffen.<br />

In der Kreisverwaltung Dithmarschen haben<br />

wir nachgefragt, wie sich der viel zitierte<br />

„digitale Wandel“ vollzieht, wie sich junge<br />

und ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gegenseitig dabei unterstützen können<br />

und welche Fähigkeiten von zukünftigen<br />

Verwaltungsfachangestellten erwartet wird?<br />

Teilnehmer der Diskussionsrunde: Die Auszubildenden<br />

Pia Stüben, Pia Lüttschwager,<br />

Sarah Rohwedder, Lennard Finchs, Jorden<br />

Rohwedder sowie die Praxisanleiterin Jennifer<br />

Dietz und Redakteuer Chris.<br />

Digitalisierung verändert unsere Welt.<br />

In den Branchen Handel, Medien, Unterhaltung<br />

und Tourismus sind die Veränderungen<br />

deutlich spürbar. Online-Handel,<br />

News-Portale, Streaming-Dienste<br />

und Buchungsplattformen sind auf<br />

dem Vormarsch. Von den öffentlichen<br />

Wie erlebt ihr den digitalen Wandel?<br />

Wo seht ihr Vorteile, wo vielleicht auch<br />

Nachteile?<br />

Lennard: Noch bin ich am Anfang meiner Ausbildung<br />

und erlerne zurzeit die Grundlagen<br />

der Verwaltungsarbeit. Ich glaube, die Digitalisierung<br />

wird noch viel Zeit in Anspruch<br />

nehmen, denn nicht alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind auf dem gleichen Stand<br />

der Technik.<br />

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