Alnatura Magazin März 2019
Jubiläum: 25 Jahre Baby- und Kleinkindsortiment // Lebensmittelverschwendung: Ideen zur Resteverwertung // Warenkunde: Sprossen
Jubiläum: 25 Jahre Baby- und Kleinkindsortiment // Lebensmittelverschwendung: Ideen zur Resteverwertung // Warenkunde: Sprossen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
HERSTELLER-REPORTAGE<br />
Einwanderung erwünscht<br />
Quinoa kommt aus Peru. Stimmt. Aber die Bohlsener Mühle bietet den<br />
»Reis der Inka« aus Norddeutschland an. Das <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> besuchte<br />
das Projekt und sprach mit einem deutschen Quinoa-Bauern.<br />
Geld verdienen wir damit noch<br />
nicht«, erklärt Philip Luthardt,<br />
Nachhaltigkeitsmanager bei der<br />
Bohlsener Mühle. Dennoch gibt es gute<br />
Gründe, warum der Bio-Pionier seit drei<br />
Jahren das gemeinsame Quinoa-Projekt<br />
in Norddeutschland fördert: »Wir lernen<br />
gemeinsam mit den Bauernhöfen und<br />
dem Saatgutexperten. Wir wünschen uns<br />
mehr Vielfalt auf dem Acker, möchten<br />
die regionale Bio-Landwirtschaft fördern,<br />
für den Klimawandel rüsten und zukunftsfähig<br />
machen. Langfristig sollen auch<br />
Transportwege reduziert werden.« Eine<br />
interessante Idee, aber bleiben da nicht<br />
die peruanischen Bäuerinnen und Bauern<br />
auf der Strecke? Und zweiter Einwand:<br />
Gibt es nicht genug einheimisches Getreide,<br />
sprich alte Sorten, die man reaktivieren<br />
könnte, um die Vielfalt zu fördern?<br />
Für alte Sorten setzt sich die Bohlsener<br />
Mühle seit Jahren ein, um die Fruchtfolgen<br />
auf den Äckern zu optimieren.<br />
Einkorn, Emmer, Leinsaat und Buchweizen<br />
kultivieren die landwirtschaftlichen Höfe<br />
für das Unter nehmen – ökologisch, versteht<br />
sich. Olaf Wilkens, seit 1994<br />
Bioland- zertifiziert, experimentiert gerne<br />
mit seltenen Feldfrüchten wie Lupinen,<br />
Buchweizen und Leinsamen. Für seinen<br />
eigenen Kompost hält er auch noch<br />
25 Rinder. Beim Quinoa-Projekt ist er<br />
einer von vier Bio-Bauern, die mit von<br />
der Partie sind. Auf sieben Hektar baut<br />
er Quinoa an, die Mitte September gedroschen<br />
wurde. 2018 gab es 50 Prozent<br />
Ernteausfall, weil sich aufgrund der Trockenheit<br />
die Wiesenwanze auf dem Feld<br />
breitgemacht hatte. Im Bio-Landbau sind<br />
Quinoa-Anbau in Norddeutschland:<br />
Noch immer ein<br />
Versuchsprojekt, das nur partnerschaftlich<br />
funktioniert.<br />
Bio-Bauer Olaf Wilkens (links)<br />
und Philip Luthardt, Nachhaltigkeitsmanager<br />
bei der Bohlsener<br />
Mühle, testen auf insgesamt<br />
25 Hektar gemeinsam den<br />
Quinoa-Anbau.