AUSFÜHRLICHES LEXIKON DER GRIECHISCHEN UND RÖMISCHEN MYTHOLOGIE , W.H.ROSCHER 1894

i fenerschnaubenden
69 Jason (s. Tbaten in Kolchis) lason (s. Tbaten in Kolchis) 70
Agathias von Myrina {Anth. gr. 4, 3) bezieht
*if li auf die Argofabrt unter dem Schatze des
'.OD. Die Tempel des ApoUon bei Pagasai, in
;v kos, auf der Insel Tbyniaa undAnapbe (vgl.
,Argonautensage'Sp. 519.525; s. auch Ampelius,
.
hb. tnem. 8: Apollontempel zu Sikyon) knüpften
in der lokalen Überiieferung ihre Gründung
m lason und die Argonauten. Von Bildwerken
wäre nur die ficoronische Cista zu nennen, wo
Apollon von einigen angenommen wird, vgl. £.
n, Die Fic. C Leipzig 1850, dagegen Ed.
ird, Auserl. Vasenb. 3 S. 167. Eine Beziehung
lasons zu Zeus (vgl. auch das Gebet
bei Find. Pyth. 4, 194) findet sich nur in
iler Einsetzung der thessalischen Hetairideien
Athen. 13, 572 d) und in der Gründung eines
''*'-- am Bosporos, der zu den Altären der
t Götter (vgl. Bd. 1 Sp. 521) gehört, Mda 1,
vgl. noch Hes. Theog. 1002 und D. Kenmr-
Hermes mit dem am Schiff bauenden Mann);
Cab. Dur. 256 (lason dem Hermes opfernd);
MilUngen, peint. d. vas. div. 7. Über Aphrodite
Tgl. Abschnitt 4.
3) Die a9loi'lä6ovog in Aia-Kolchis.
Während Hesiod {Theog. 994 ff.) nur von den
arovofvTsg ät9loi spricht, die Pelias dem
lason aufgetragen habe, scheint dem Epitheton
6lo6q:o(ov, welches Hom'r {Od. 10, 131) dem
AiTfXT^q giebt, die Kenntnis von den Gefahren
zw Grunde zu liegen, welche lason durch des
Aietes Tücke zu bestehen hatte. Von den
Aufgaben, die Aietes dem Jason stellte, erzählten
die Kaupaktien (vgl. Schol. Ap. Eh.
3, 521. 523) und mit ihnen übereinstimmend
die Sage, soweit sie nachweisbar ist; eine Zusammenstellung
der Aufgaben s. bei Ap. Eh.
3, 401 ff. imd darnach ApoUod. 1, 9, 23. Hyg.
f. 22. Val Fl. 7, 61 ff. (Kritik dieser Überlieferung
bei Gröger S. 11 ff. und Jessen
S. 36 ff. s. Abschn. 9.) Die erste Aufgabe bestand
in dem Anschirren der erzfüfsigen,
Stiere und dem Pflügen
les Are^feldes mit denselben. Sie allein beidngt
Find. Pyth. 4, 224 ff.: „Aber als Aietes
len Pflug von Stahl stemmte mit den Stieren,
reiche von den fahlen Kinnbacken die Flammen
lodernden Feuers hauchten und mit ehernen
lufen den Boden stampften, führte Jason sie
Hein unter das Joch, trieb sie gerade Furchen
iehend und spalt-ete den Rücken der scholligen
ärde eine Klafter tief." Hiervon berichteten
lerodoros fr. 51 bei Schol. Ap. Bh. 3, 594 und
^hereki/des fr. 71 bei Schol. Ap. Bh. 3, 230
Jon 2"'l'''-OJro5fs oi tuvqol %a\ nvQ icvfovxfg)
id411 (nittrfTLorzoyviov sc. ro ntdiov), AntinAos
fr. 9 bei Schol. Pind. Pyth. 4, 398
[TOvg xvginvovg xavQOvg 'HcpaietoTBv-Azovs
Uyit = Schol. Ap. Bh. 3, 409), Sophokles fr. 311
bei Schol. Pittd. Pyth. 4, 398 (nach Konjekt.),
Euripides Med. 478 f Dazu kommen
die Erzählungen bei Ap. Bh. 3, 1284 ff.
und (davon abhängig) ApoUod. 1, 9, 23. Ov.
Met. 7, 100 ff. (vgl. Heroid. 12, 93 f.). Val.
Flacc. 7, 581 ff. Hyg. f 22. Orph. 873; vgl.
Lykophr. 1314 f. — Schol. Od. (t. 69 {Asklepiades?)
giebt die Tötung der feuerschnaubenden
Stiere als Auftrag des Pelias an lason an. —
Unerwähnt bleibt bei Pindaros die zweite
Aufgabe, nach welcher der Held die Drachenzähne
zu säen und mit den aus ihnen
entsprossenen erzgerüsteten Männern
(yjjyf^fTs, terrigenae) den Kampf zu bestehen
hatte, einen Kampf, den er dadurch glück-
10 lieh beendigte, dafs er die Gegner durch
den heimlichen Steinwurf zum Brudermord
reizte. Nach Sdiol. Ap. Bh. 3, 1372 (vgl.
Bdhdc, Gr. Boman S. 104 nr. 3) hat Eumdos von
diesem Kampfe gesungen; denn aus ihm sollen
einige darauf bezügliche Verse des Apollonios
entlehnt sein; ebendaselbst werden einige
hierher gehörige Verse aus des Sophokles
Koleherinnen citiert, vgl. auch Eur. Med. 479.
Auch Pherekydes fr. 44 hat von den Drachen-
t. Zur Argonoutensage [Bamberg 1888] 20 Zähnen berichtet; nach Schol. Ap. Bh. 3, 1179
V ijj. Hermes erscheint nur auf bildlichen (vgl. Schol. Pind. Jsthm. 7, 13) hat er überliefert,
Ares und Athene hätten die eine Hälfte
i>arstellungen in Beziehung zu lason; \g\.Zoega,
("jss. 45, wenn hierher gehörig (Athene und derselben dem Kadmos (s. d.\ die andere dem
Aietes übergeben ; Kadmos habe sie gesät und die
emporwachsenden, gerüsteten Männer durch
Steinwürfe zum gegenseitigen Kampfe gereizt
und dadurch acdgerieben. Den Kampf erzählen
Ap. Bh. 3, 1320 und nach ihm ApoUod.
1, 9, 23. Oc. Met. 7, 121 ff. (vgl. Heroid. 12,
30 95 ff.). Val. Flacc. 7, 607 ff. Hyg. f. 22. Lucan.
4, 552 ff. Orph. 873 ff. — Während nach Pind.
Pyth. 4, 429 ff. Aietes dem Jason selbst den
Ort, wo der Drache das Vliefs bewacht, zeigte,
in der Hoffnung, dafe der Held bei dem Raube
unterliegen werde, berichtet die vulgäre Überlieferung
(die Darstellung der Naupaktien und
des Herodoros siehe unter 4), Aietes habe
auch nach der glücküchen Lösung der Aufgaben
die Herausgabe des Vliefses verweigert
40 und lason ohne sein Wissen mit Hülfe der
Medeia das im Areshain an einer Eiche (qpijyos
Ap. Bh. 4, 124) aufgehängte, vom Drachen bewachte
Vliefs geraubt (Belegstellen unter 4).
Nach der einen Überlieferung tötet Jason den
Drachen, Herodoros fr. 53 bei Schol. Ap. Bh. 4,
87 (unsicher ob so die NaupaJMen, s. Schol. Ap.
Bh. 4, 86) Pherekydes fr. 72 bei Schol. Ap.
Bh. 4, 156. Auch Pind. Pytii. 4, 249 f. erzählt,
dafs Jason den im Dickicht liegenden (v. 244)
50 Drachen (ßcpiv yluvKÖna noixtlovazov) getötet
habe, allerdings durch die Zaubermittel (Tfjyais)
der Medeia; vgl. Eur. Med. 480 ff. {Sodxovxa
xxtivaea sc. Medeia). [In einem Bilde (s.
Abschn. 10) begegnen wir der eigentümlichen
Wendung, dafs Jason vom Drachen verschlungen
und durch der Athene Hülfe wieder ausgespieen
wird, s. Gerhard, lason des Drachen Beute,
Berlin 1835. Wenn Welcker, Alte Denkmäler
3, 378 ff. damit Herakles vergleicht, der den
60 Drachen von innen tötet, so widerspricht dieser
Auffassung die Art der Darstellung, Flasch,
Angebliche Argonautenhüder 25 ff.] Nach der
anderen Überlieferung wird derDrache durch die
ZauberkräuterderMedeianur eingeschläfert,
80 zuerst Antimadios (Scltol. Ap. Bh. 4, 156)
und nach diesem Apollonios und die Späteren.
Jedenfalls erfolgt die Gewinnung des
Vliefses durch Raub: lason der tpwg xoQ