ECHO Top50 Standort Telfs 2019
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top 50 | Auto<br />
auch als SUV. Nicht zuletzt sind diese<br />
auch aufgrund veränderter Freizeitgestaltung<br />
und höherem Platzbedarf<br />
interessant. Es gibt Diesel-SUV, aber<br />
auch Elektro- und Hybrid-SUV erfreuen<br />
sich steigender Beliebtheit. Aktuell<br />
verkaufen wir den BMW Hybrid X5,<br />
2020 bekommen wir mit dem BMW<br />
X3 einen vollelektrischen SUV. Hier<br />
sind wir weit voraus“, verrät Di Valentino.<br />
SMART CAR & BIG DATA<br />
Unbestritten zukunftsweisend ist auch<br />
der Trend in Richtung Fahrassistenzsysteme<br />
und autonomes Fahren. Wichtig<br />
sei, den Kunden die Furcht vor den<br />
Technologien zu nehmen und Vertrauen<br />
in diese zu ermöglichen. Denn<br />
diejenigen Systeme, die die Sicherheit<br />
tatsächlich erhöhen und die Unfallgefahr<br />
verringern, seien auf jeden Fall<br />
zu unterstützen, argumentieren die<br />
Experten. So auch Peer: „Gute Fahrassistenzsysteme<br />
retten Leben, gestalten<br />
den Verkehr sicherer und sind darum<br />
selbstredend zu begrüßen. Die hohen<br />
Kosten regulieren sich zunehmend.<br />
Der Skoda Fabia besitzt bereits alle<br />
Martin Kornexl, Betriebsleiter der<br />
Autowelt Unterberger <strong>Telfs</strong><br />
möglichen Assistenzsysteme und ist<br />
dennoch eher im niedrigeren Preissegment<br />
angesiedelt. Gefährlich sind die<br />
Systeme nur, wenn sich der Fahrer allzu<br />
sehr auf sie verlässt oder ohne sie nicht<br />
zurechtkommt. Im LKW-Bereich ist<br />
die Entwicklung überaus wünschenswert,<br />
denn niemand kann von einem<br />
LKW-Fahrer erwarten, nach acht<br />
Stunden noch voll konzentriert zu sein.<br />
Etwa der Abbiegeassistent hat hier enormes<br />
Potenzial. Bislang ungeklärt ist<br />
die Schuldfrage im Falle eines Unfalls<br />
mit einem selbstfahrenden Auto. Noch<br />
nicht alle Hindernisse, wie z. B. Kreisverkehre,<br />
werden von autonom fahrenden<br />
Systemen erkannt.“ Die Gefahr<br />
eines Datenklaus durch die Hersteller<br />
sei nicht akut, zumal wir die Chance,<br />
unsere Daten geheim zu halten, schon<br />
lange verspielt hätten. „Wir sind bereits<br />
gläsern, wir nutzen Handys, Facebook<br />
und Google Earth“, meint Peer. „Dieses<br />
Thema ist stark aufgebauscht worden,<br />
zumal wir unsere Daten schon lange<br />
preisgeben. Zudem ist die Analyse<br />
von Daten zur Weiterentwicklung von<br />
Technologien ein wichtiges, durchaus<br />
positiv zu sehendes Thema“, so auch<br />
Di Valentino. „Die Datenanalyse ermöglicht<br />
den Herstellern, genau das zu<br />
produzieren, was wirklich benötigt und<br />
gewünscht wird. Denn sind nicht alle<br />
Assistenzen so wichtig und müssten<br />
nicht überall verbaut sein. Die Gefahr<br />
besteht darin, dass der Fahrer sich zu<br />
sehr auf die Systeme verlässt und die<br />
Konzentration dadurch sinkt, auch im<br />
Falle eines Unfalls handelt der PKW<br />
nach Programmierung“, gibt Hermann<br />
Ploner zu bedenken. Kornexl hebt ein:<br />
„Technisch wäre es bereits möglich, auf<br />
einem weit höheren Niveau autonom<br />
zu fahren, aber diese Möglichkeiten<br />
sind auf der Straße noch unerprobt<br />
und der Haftungsrahmen muss erst<br />
abgesteckt werden.“ Di Valentino ergänzt:<br />
„Der Fahrer muss erst lernen,<br />
Günter Peer, Geschäftsführer Autohaus<br />
Manfred Neurauter<br />
der Technologie zu vertrauen. Sein<br />
Eingreifen in den Lenkprozess wird immer<br />
seltener nötig sein.“ Ein nicht unerhebliches<br />
Problem bildet die Reparatur<br />
der neuen PKW. „Die Reparatur<br />
dieser hochtechnologischen Systeme<br />
ist zeit- und kostenintensiv. Aus einem<br />
mittelschweren Schaden wird schnell<br />
ein Totalschaden. Ein Kunde, der keine<br />
Kaskoversicherung besitzt, kann<br />
sich die Reparatur unter Umständen<br />
nicht leisten.“ „Die Reparaturen moderner<br />
Fahrzeuge sind viel komplexer<br />
und teurer. Sind zwei oder drei Steuergeräte<br />
kaputt und eines kostet ca. 2.000<br />
Euro, ist das ein wirtschaftlicher Totalschaden.<br />
Viele Kunden werden den<br />
PKW dann nicht reparieren, sondern<br />
verschrotten“, überlegt Kornexl.<br />
FACHKRÄFTE GESUCHT!<br />
Ein Negativtrend, den alle Autohäuser<br />
bestätigen konnten, ist der gravierende<br />
Facharbeitermangel. Dieser führe in<br />
der Branche langfristig zu erheblichen<br />
Problemen. Zudem führt die stetig<br />
steigende Komplexität, zu umfangreichem<br />
und kostenintensivem Schulungsbedarf.<br />
„Der Fachkräftemangel ist<br />
ein gewaltiges Problem. Unzähligen<br />
Betrieben fehlen Arbeitskräfte und<br />
Lehrlinge. Jungen Menschen wird<br />
46 <strong>ECHO</strong> TOP 50 UNTERNEHMEN IM WIRTSCHAFTSRAUM TELFS <strong>2019</strong>