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28 SPORT BERLINER KURIER, Mittwoch, 6. März2019 *<br />
MarkoGrujic jubelt<br />
über seinen Treffer<br />
gegen Mainz zum<br />
zwischenzeitlichen<br />
1:1. Jetzt will er mit<br />
Hertha in Freiburg<br />
nachlegen.<br />
kompakt<br />
Platte und Perackern<br />
Foto: City-Press<br />
Schach wird zu Hause bei<br />
MarkoGrujic sehr gerne<br />
gespielt.Dieses Foto von<br />
einer Partie postete<br />
Freundin Mia auf<br />
Instagram.<br />
Hertha ist bei Sonnenschein<br />
über dem Schenckendorffplatz<br />
in die neue<br />
Trainingswoche gestartet.<br />
Marvin Plattenhardt (Muskelverletzung)<br />
und Per<br />
Skjelbred (Infekt) waren<br />
erstmals wieder auf dem<br />
Platz und haben ein individuelles<br />
Programm mit Athletikcoach<br />
Hendrik Vieth<br />
absolviert. Skjelbred könnte<br />
eventuell eine Option für<br />
das Spiel in Freiburg sein,<br />
Plattenhardt dagegen fällt<br />
am Sonnabend um 15.30<br />
Uhr sicher aus. Beim Außenverteidiger<br />
ist eine<br />
Rückkehr zum Heimspiel-<br />
Kracher gegen Borussia<br />
Dortmund (16. März, 18.30<br />
Uhr) das Ziel.<br />
Von<br />
PATRICK BERGER<br />
Berlin – Er ist Herthas Bessermacher.<br />
Woche für Woche<br />
verzückt Marko Grujic<br />
(22) seinen Trainer, seine<br />
Mitspieler und alle Fans.<br />
Jetzt verrät der Mittelfeldspieler<br />
im KURIER, was ihn<br />
mental so stark macht.<br />
Die Antwort ist ganz einfach:<br />
Schach! Das Strategiespiel hilft<br />
der Liverpool-Leihgabe, auf<br />
dem Rasen mental voll da zu<br />
sein. Er sagt: „Ich spiele sehr<br />
gerne Schach. Es fördert die<br />
Konzentration. Wenn du<br />
Schach spielst, musst du dich<br />
Herthas Grujic lüftet Geheimnis<br />
Schach macht den<br />
Super-Serben so stark<br />
Der Mittelfeldspieler erklärt, wieso ihm sein Hobby auf dem Platz hilft.„Mussimmer zwei Züge voraus sein“<br />
voll konzentrieren, dir eine Gewinnerstrategie<br />
ausdenken –<br />
das ist wie im Fußball. Ich lege<br />
das Handy dann weg und lege<br />
den Fokus nur auf das Spiel,<br />
blende alles andere aus. Schach<br />
hilft mir, um auch im Fußball<br />
die richtigen Entscheidungen<br />
zu treffen.“<br />
Grujic spielt oft gegen seine<br />
Freundin Mia (19), die zurzeit<br />
noch in Belgrad Psychologie<br />
studiert und gelegentlich in<br />
Berlin zu Besuch ist. Wenn sie<br />
nicht da ist, zockt Grujic auch<br />
online ganz gerne. „Es ist nicht<br />
so, dass ich jeden Tag fünf Stunden<br />
spiele“, erklärt er, „aber ich<br />
mache das schon drei-, viermal<br />
pro Woche. Ich bin so verrückt,<br />
dass ich mir auf Youtube sogar<br />
ab und an Eröffnungszüge<br />
anschaue.“<br />
Grujic hat immer ein<br />
Schachspiel dabei – ob<br />
im Training, bei Auswärtsfahrten<br />
oder im Hotel.<br />
„Ich habe das Spiel immer<br />
in meinem Rucksack,<br />
aber irgendwie mögen es die<br />
meisten Jungs im Team nicht<br />
so“, erzählt er mit einem<br />
Schmunzeln. Ab und an fänden<br />
sich aber schon Gegenspieler,<br />
die dann meist gegen das<br />
Schach-Ass verlieren. Selbstbewusst<br />
sagt Herthas Stratege:<br />
„Ich würde schon sagen, dass<br />
ich ganz gut bin.“<br />
Grujic sieht im Brettspiel gewisse<br />
Parallelen zum Fußball.<br />
Man könne über Schach lernen,<br />
Fotos: City-Press<br />
auch ein Fußballspiel<br />
zu kontrollieren und<br />
zu lenken. Grujic:<br />
„Man muss seinem<br />
Gegenspieler immer<br />
zwei Züge voraus sein. Das ist<br />
auch auf dem Platz so, wenn ich<br />
das Spiel vor mir habe und den<br />
Ball bekomme.“<br />
Grujic, der Denker und Lenker!<br />
Beim 2:1-Sieg zu Hause gegen<br />
Mainz hat der Leihspieler<br />
von Liverpool-Trainer Jürgen<br />
Klopp mal wieder gezeigt, wie<br />
wichtig er für Hertha ist. Der<br />
Mittelfeldstar schoss mit seinem<br />
dritten Treffer für die<br />
Blau-Weißen das 1:1 und gab<br />
der Mannschaft in der Folge<br />
mit seiner dominanten Spielweise<br />
Sicherheit und Stabilität.<br />
BUNDESLIGA<br />
Werder Bremen–Schalke • ••••••••<br />
Fr., 20.30<br />
FC Bayern–Wolfsburg •••••••••••••<br />
Sa., 15.30<br />
Dortmund–Stuttgart • •••••••••••••<br />
Sa., 15.30<br />
Leipzig–Augsburg ••••••••••••••••••<br />
Sa., 15.30<br />
Freiburg–Hertha BSC • ••••••••••••<br />
Sa., 15.30<br />
Mainz–Gladbach •••••••••••••••••••<br />
Sa., 18.30<br />
Hoffenheim–Nürnberg ••••••••••••<br />
So., 15.30<br />
Hannover–Leverkusen • ••••••••••<br />
So., 18.00<br />
Düsseldorf–Frankfurt • ••••••••••<br />
Mo., 20.30<br />
1. Dortmund 24 58:27 54<br />
2. FC Bayern 24 56:27 54<br />
3. Leipzig 24 43:20 45<br />
4. Gladbach 24 43:30 43<br />
5. Frankfurt 24 47:30 40<br />
6. Leverkusen 24 43:35 39<br />
7. Wolfsburg 24 39:31 39<br />
8. Hertha BSC 24 37:34 35<br />
9. Hoffenheim 24 47:36 34<br />
10. SV Werder Bremen 24 39:35 33<br />
11. Düsseldorf 24 31:42 31<br />
12. Mainz 24 27:38 30<br />
13. Freiburg 24 34:40 27<br />
14. Schalke 24 25:39 23<br />
15. Augsburg 24 34:46 21<br />
16. Stuttgart 24 24:52 19<br />
17. Hannover 24 21:55 14<br />
18. Nürnberg 24 18:49 13<br />
Von der Sprunggelenksverletzung,<br />
die Grujic in der Hinrunde<br />
immer wieder aus dem<br />
Rhythmus brachte, ist nichts zu<br />
spüren. Die letzten sechs Ligaspiele<br />
bestritt Herthas Superhirn<br />
über 90 Minuten, schoss<br />
dabei zwei Treffer, gab eine<br />
Vorlage.<br />
Der achtfache serbische Nationalspieler,<br />
der sich übrigens<br />
berechtigte Hoffnungen auf eine<br />
Kadernominierung für das<br />
Länderspiel am 20. März in<br />
Wolfsburg gegen Deutschland<br />
macht, blickt indes voraus:<br />
„Wir haben jetzt die Möglichkeit<br />
in Freiburg nachzulegen,<br />
um wieder an Platz6 ranzukommen.“<br />
Und den SC im Sinne<br />
von Grujic matt zu setzen.