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Berliner Zeitung 23.03.2019

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Autofreie Stadt? Kreuzberg ist schon auf dem Wegdahin – Report Seiten 2und 3<br />

Heute mit<br />

Service und<br />

Immobilien<br />

9°/18°<br />

Heiter bis wolkig<br />

Wetter Seite 18<br />

AM WOCHENENDE<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Sonnabend/Sonntag,23./24. März 2019<br />

Nr.69HA-75. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 2.00 €<br />

Berlin/Brandenburg: 1.80 €<br />

Werisst gesund?<br />

Im Magazin:<br />

Niemals aufgeben<br />

Dasneue Leben der Turnerin Elisa Chirino<br />

Seiten 2und 3<br />

Sprechen und Schweigen<br />

Arno Widmann trifft Jens Reich<br />

Seiten 4und 5<br />

Abwarten und Kaffee trinken<br />

Maxim Leo will die Welt retten<br />

Seite 10<br />

Letzte Runde im<br />

Brexit-Chaos?<br />

Politik Seite 4<br />

Tausende Besucher werden am Wochenende auf der <strong>Berliner</strong> Veganer-Messe<br />

Veggie-World erwartet. Wasist dran an dem Ernährungstrend? Seiten 8, 10 und11<br />

GETTY IMAGES, DPA<br />

Fall Rebecca: Der<br />

Schwager ist frei<br />

Berlin Seite 13<br />

Anzeige<br />

www.atala.de<br />

AmEnde war es gar nicht so<br />

schwer: Nach tagelangem<br />

Schweigen hat der CDU-<br />

Politiker Kai Wegner am<br />

Freitag erklärt, Monika Grütters an<br />

der Spitze des <strong>Berliner</strong> Landesverbandes<br />

ablösen zu wollen. Anfang<br />

der Woche war durchgesickert, dass<br />

Wegner, ein 46 Jahre alter Bundestagsabgeordneter<br />

aus Spandau, gegen<br />

die 57-jährige Kulturstaatsministerin<br />

antreten wolle.Das hatte die<br />

Partei in Aufruhr versetzt. Ob Wegners<br />

Klarstellung zur Befriedung beiträgt,<br />

werden die kommenden Wochen<br />

zeigen. Inzwischen ist nicht<br />

einmal mehr sicher,obder Wahlparteitag<br />

wie geplant tatsächlich am<br />

18. Maistattfinden wird.<br />

Auf seiner Pressekonferenz im<br />

Euref-Campus in Schöneberg erklärte<br />

Wegner am Freitag erstmals,<br />

warum er Chef werden möchte. Der<br />

rot-rot-grüne Senat sei die schlechteste<br />

Regierung, seitdem Berlin das<br />

Stadtrecht besitze, so Wegner –also<br />

seit fast 800 Jahren. Doch die CDU als<br />

Oppositionsführerin nutze die vielen<br />

Blößen, die Rot-Rot-Grün biete,nicht<br />

–Wegner nannte die Bau-, die Verkehrs-<br />

und die Finanzpolitik.<br />

Das seien oft „Elfmeter“, die der<br />

CDU präsentiert würden. „Ja“, sagte<br />

Wegner, man könne auch einmal einen<br />

Elfmeter verschießen.„Aber man<br />

muss ihn schießen wollen. Und ich<br />

will ihn schießen.“<br />

Ob er der vermeintlichen Elfmeter-Verweigererin<br />

Grütters damit<br />

auch das Recht absprach, bei der Abgeordnetenhauswahl<br />

2021 als Spitzenkandidatin<br />

anzutreten, ließ Wegner<br />

offen. Stattdessen sagte er: „Ein<br />

Landesvorsitzender muss grundsätzlich<br />

bereit sein, auch Spitzenkandidat<br />

zu sein.“<br />

Eine Vorentscheidung über eine<br />

Spitzenkandidatur werde mit der<br />

Wahl des (oder der) Landesvorsitzenden<br />

aber sicher nicht fallen, sagte<br />

Wegner.Ganz im Gegenteil, wenn es<br />

nach ihm gehe.„Auch BurkardDregger<br />

wärezum Beispiel ein guter Kandidat“,<br />

sagte er. Zur Personalie<br />

Dregger muss man wissen, dass der<br />

Fraktionschef als Ziehkind von Monika<br />

Grütters gilt. Kritiker werfen<br />

auch dem Hessen Dregger eine gewisse<br />

Zögerlichkeit vor.<br />

In seiner Kandidatenrede sagte<br />

Wegner,erkomme aus Berlin, er lebe<br />

in der Stadt und für sie, ja, er<br />

„brenne“ für sie. Erstamme, sagte<br />

der Berufspolitiker,aus einem Haushalt<br />

„kleiner Leute“. Sein Vater sei<br />

Bauarbeiter gewesen, „Eisenflechter“.<br />

Um diese Menschen, „die ihren<br />

Kindern morgens ein Butterbrot für<br />

die Schule schmieren, die am Abend<br />

vielleicht bei einem Fußballspiel vor<br />

dem Fernseher entspannen und die<br />

am Wochenende vielleicht einmal in<br />

den Zoogehen“, um diese„ganz normalen<br />

Leute“ müsse sich die Partei<br />

kümmern. Sein Ideal für die Partei<br />

laute: „bodenständig, lebensnah,<br />

zukunftsgerichtet“.<br />

Dies alles sind Attribute, die viele<br />

Politiker für sich und ihre Partei in<br />

Anspruch nehmen würden. „Boden-<br />

Bodenständig<br />

mit Butterbrot<br />

Kai Wegner will Chef der <strong>Berliner</strong> CDU<br />

werden –und er möchte seine Partei zur<br />

Partei der „normalen Leute“ machen.<br />

Nur: Ist das ein politisches Programm<br />

für eine Millionenstadt?<br />

VonElmar Schütze<br />

Ein Mann mit Ambitionen: Kai Wegner,<br />

46, aus Spandau DPA<br />

ständig“ und „lebensnah“ sind zugleich<br />

aber auch Begriffe, mit denen<br />

Monika Grütters selten bis nie beschrieben<br />

wird. Zusammen mit dem<br />

nicht ungeschickten Hinweis auf<br />

seine Herkunft sind Wegners Äußerungen<br />

nur als maximale Distanzierung<br />

von seiner Kontrahentin –und<br />

auch vondem Politikersohn Burkard<br />

Dregger –zuverstehen.<br />

Kritiker werfen der Kulturstaatsministerin<br />

und Honorarprofessorin<br />

Grütters aus Münster vor, abgehoben<br />

zu sein. Sie, die den Landesvorsitz<br />

im Dezember 2016 übernommen<br />

hatte,interessieresich nicht für<br />

das Klein-Klein der <strong>Berliner</strong> Landespolitik,<br />

sie sei zu selten da.<br />

Um deutlich zu machen, dass er<br />

anders agiere, berichtete Wegner am<br />

Freitag von seiner Tour durch die<br />

Partei in der jüngsten Zeit, von seinen<br />

Kontakten zu den „zwölf Kreisverbänden<br />

und 80 Ortsverbänden<br />

und den Organisationen“, wie er<br />

aufzählte.<br />

Eine dieser Organisationen ist die<br />

Junge Union, deren Vorsitzender<br />

Wegner selbst über viele Jahre war.<br />

Deren aktueller Chef Christoph<br />

Brzezinski hat sich am Donnerstag<br />

auf die Seite von Grütters geschlagen.<br />

In der RBB-„Abendshow“ sagte<br />

Brzezinski, die CDU fahreseit fast 20<br />

Jahren „sehr erfolgreich damit, sich<br />

selbst zu zerfleischen. KaiWegner als<br />

Vorsitzender der Abteilung ,Intrige‘<br />

der CDU in Berlin wird das sicher<br />

sehr erfolgreich weitermachen.“ Ob<br />

Wegner diese kleine Unverschämtheit<br />

schaden wird, ist aber mehr als<br />

fraglich. Brzezinskis Amtszeit endet<br />

am 6. April.<br />

Wegners Ankündigung, in den<br />

nächsten Tagen mit der Jungen<br />

Union zu sprechen, ist Wahlkampf<br />

pur.Erbraucht jede Stimme –zumal<br />

Parteisenioren wie der Ex-Regierungschef<br />

Eberhard Diepgen oder<br />

der Ex-Fraktionsvorsitzende Klaus-<br />

Rüdiger Landowsky sich schon despektierlich<br />

über ihn geäußert haben.<br />

Dafür seien ihm die Kreisverbände<br />

Tempelhof-Schöneberg, Steglitz-Zehlendorf<br />

und Mitte – sowie<br />

natürlich sein eigener: Spandau –<br />

sicher,heißt es aus der Partei. Andere<br />

seien möglich.<br />

Vonden aktuellen Mehrheitsverhältnissen<br />

wird auch abhängen, ob<br />

der Termin 18. Mai für den Parteitag<br />

überhaupt gehalten werden kann.<br />

Wegner sagte am Freitag, er spreche<br />

darüber mit Monika Grütters. Man<br />

strebe an, dem Landesvorstand „einen<br />

gemeinsamen Vorschlag“ zu unterbreiten.<br />

Die Satzung ermöglicht<br />

der CDU eine Verschiebung bis zum<br />

16. September.<br />

Grütters bekräftigte am Freitag,<br />

dass sie eine Mitgliederbefragung für<br />

denkbar halte. „Das bleibt bei mehreren<br />

Kandidaten natürlich weiterhin<br />

eine Option.“ Mit diesem Satz<br />

versuchte sie, Wegner als einen von<br />

möglicherweise mehreren Kandidaten<br />

abzuqualifizieren. Tatsächlich<br />

hat sie exakt einen Kontrahenten –<br />

und dieser könnte ihr sehr gefährlich<br />

werden.<br />

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2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Report<br />

Esist ein Mittwochvormittag<br />

gegen halb elf, als in der<br />

Kreuzberger Wrangelstraße<br />

mal wieder nichts mehr<br />

geht. Vordem Eurogida hält ein 40-<br />

Tonner mit Obst und Gemüse,davor<br />

parkt ein UPS-Lieferwagen, von<br />

vornekommt der Rewe-Lkw.Stau im<br />

Kiez.Der Taxifahrer,der jetzt aus der<br />

Oppelner anrollt, drückt auf die<br />

Hupe, ein Transporter zwängt sich<br />

von der anderen Seite durch die Lücke<br />

zwischen Lkw und Taxi, und auf<br />

dem Bürgersteig steht eine Mutter<br />

mit Kinderwagen und weiß nicht,<br />

wie sie über die Straße kommen soll.<br />

Willkommen im Verkehrschaos<br />

Wrangelkiez. So sieht es hier sehr,<br />

sehr oft aus –nur die Protagonisten<br />

wechseln in diesem Straßentheater<br />

zwischen Landwehrkanal und Skalitzer<br />

Straße,Schlesischer Straße und<br />

Görlitzer Park. Und wenn es gerade<br />

mal keinen Stau gibt, treten die Autofahrer<br />

aufs Gaspedal, heizen im Slalom<br />

um die Zweite-Reihe-Parker,die<br />

sind immer da.<br />

Die Pointe: DieWrangelstraße ist<br />

in diesem Abschnitt eine Spielstraße,<br />

verkehrsberuhigt also. Weiß aber irgendwie<br />

keiner. Selbst Menschen,<br />

die hier wohnen, bemerken das<br />

blaue Schild erst nach Jahren, weil<br />

wirklich kein Auto Schrittgeschwindigkeit<br />

fährt. Außer vielleicht die Polizei<br />

auf ihrer morgendlichen Runde<br />

durch den Kiez,die manchmal Strafzettel<br />

verteilt, wenn ein Autofahrer<br />

sie entnervt überholt.<br />

Wo wärePlatz für Grün?<br />

DieAutos sind ein Problem imWrangelkiez,<br />

selbst für die Autos. Auf der<br />

Straße sieht man am besten, dass es<br />

eng geworden ist in Kreuzberg. Der<br />

Wrangelkiez ist eine der am dichtest<br />

besiedelten Gegenden Berlins.Mehr<br />

als 12 000 Menschen leben hier; wie<br />

viele von ihnen ein Auto haben, ist<br />

nicht bekannt –laut Statistik sind im<br />

Durchschnitt nur zwanzig Prozent<br />

der Einwohner von Friedrichshain-<br />

Kreuzberg Autobesitzer. Die große<br />

Mehrheit der Menschen dürfte hier<br />

also zu Fuß oder auf dem Fahrrad<br />

unterwegs sein. Undtrotzdem ist der<br />

ganzeKiezmit Autos zugeparkt. Und<br />

wer die Ampel an der Schlesischen<br />

umgehen will, nimmt mal eben die<br />

Abkürzung durch den Kiez.<br />

Ein anderer Morgen, es ist Ende<br />

Februar, Florian Fleischmann, breites<br />

Kreuz, Locken, Brille, steht auf<br />

der Wrangelstraße vor einer Parklücke,inder<br />

seit ein paar Wochen kein<br />

Auto, sondern ein kleines Haus<br />

parkt, so ein Tiny House,das der <strong>Berliner</strong><br />

Designer Van Bo Le-Mentzel<br />

entworfen hat, mit allem ausgestattet,<br />

was man zum Leben braucht, inklusive<br />

Küche und Dusche. Le-<br />

Mentzel hat dieses Tiny House für einen<br />

Monat an Florian Fleischmann<br />

und seine Mitstreiter verliehen, damit<br />

sie darin für ihr Anliegen werben<br />

können: den Wrangelkiez von den<br />

Autos befreien.<br />

Ein paar Meter weiter steckt gerade<br />

die Müllabfuhr zwischen zwei<br />

Lieferwagen fest. „Das funktioniert<br />

hier nicht als verkehrsberuhigter Bereich“,<br />

sagt Fleischmann. Die Autos<br />

müssen ganz weg. Und das Tiny<br />

House ist eine Idee, wie man den<br />

Platz nutzen könnte, der dann frei<br />

würde; hätte man auch gleich noch<br />

ein anderes Problem im Kiez adressiert:<br />

die steigenden Mieten.<br />

Wobei Fleischmann gerade sehr<br />

oft die Sorge hört, dass die Mieten<br />

doch erst recht steigen würden, gäbe<br />

es hier keine Autos mehr, weil das<br />

den Kiez noch weiter aufwerten<br />

würde. Fleischmann erklärt dann,<br />

dass sich die Mieten nach dem Mietspiegel<br />

richten, mit den Autos habe<br />

das nichts zu tun. Und dass es auch<br />

keine Lösung gegen Gentrifizierung<br />

sein könne, den Kiez möglichst unwohnlich<br />

zu machen. Fleischmann<br />

seufzt, er diskutiert viel, seit sie das<br />

Tiny House aufgebaut haben. Aber<br />

dafür sind sie ja hier.<br />

An dieser Stelle lässt sich bereits<br />

eine wichtige Feststellung machen:<br />

Verkehr ist ein System. Alles hängt<br />

mit allem zusammen. Was die Aufgabe,<br />

die sich Fleischmann und<br />

seine Mitstreiter ausgesucht haben,<br />

nicht gerade leicht macht.<br />

DieIdee,den Kiez autofrei zu machen,<br />

hatte eine Freundin von<br />

Fleischmann, sie heißt LaraStjepanovic,<br />

eine junge Frau mit rundem Gesicht<br />

und einem kleinen Hund, die<br />

sich schon eine ganzeWeile darüber<br />

ärgerte, wenn die Autos vor ihrem<br />

Haus in der Sorauer wieder auf dem<br />

Gehweg parkten, die es ungerecht<br />

fand, dass Autobesitzer den öffentlichen<br />

Raum besetzen. Und das bei<br />

den Quadratmeterpreisen im Kiez!<br />

Wäreesnicht schön, wenn hier stattdessen<br />

wieder Kinder auf der Straße<br />

spielen könnten, wie in den 70ern?<br />

Fleischmann hat selbst viele Jahre<br />

in der Wrangelstraße gewohnt, hat<br />

zwei kleine Kinder,die er im Lastenraddurch<br />

den Kiez zur Kita und zum<br />

Spielplatz fährt, sitzt im Parkratvom<br />

Görli, er weiß also,wie man Ideen an<br />

die Leute und durch die Bezirksbürokratie<br />

bringt. Als Erstes entwarfen<br />

sie einen Flyer, damit sie den Leuten<br />

etwas in die Hand drücken konnten<br />

–auf der einen Seite eine lange Liste<br />

mit Stichpunkten, wie ein autofreier<br />

Kiez funktionieren könnte, auf der<br />

anderen eine Straßenkarte: Wo wäre<br />

Platz für Grün, wenn die Autos weg<br />

wären, was könnte man noch alles<br />

mit diesem Platz machen, wo könnten<br />

die Anwohner parken, wo der<br />

Lieferverkehr rein- und rausfahren.<br />

DerFlyer ist einVorschlag. Diebeiden<br />

sind keine Stadtplaner, Fleischmann<br />

ist Lehrer, Stjepanovic Grafikdesignerin,<br />

der Flyer ist also leicht<br />

verständlich und hübsch anzusehen,<br />

was schon mal half; vor allem aber<br />

passt ihr Vorschlag perfekt zur Politik<br />

der Grünen, die im Bezirkdas Ressort<br />

für Verkehr besetzen, und der parteilosenVerkehrssenatorin.<br />

Underpasst<br />

perfekt in diese Zeit, in der große Autohersteller<br />

Skandale produzieren<br />

und Tausende Schüler gegen den Klimawandel<br />

protestieren.<br />

Kurze Rückblende und kleiner<br />

Blick über den <strong>Berliner</strong> Stadtrand:<br />

Bisindie 60er-Jahrehinein galt es als<br />

modern, die Straßen breit und die<br />

Häuser hoch zu bauen. Architekten<br />

wie Le Corbusier dachten die Stadt<br />

um das Auto herum. Dann wurde die<br />

Luft schlechter,die Menschen einsamer<br />

–die Städte verödeten. Architekten<br />

wie der Däne JanGehl stellten irgendwann<br />

die Frage „Was ist eine<br />

Stadt?“ noch mal neu. Antwort: ein<br />

Ort, wo sich Menschen begegnen.<br />

Sie begegnen sich nicht auf dem<br />

Mittelstreifen einer achtspurigen<br />

Straße, soviel ist sicher. Gehl und<br />

sein Team fanden heraus, dass<br />

Städte wie Florenz als so lebenswert<br />

empfunden werden, weil sich das<br />

Leben dortzwischen Bauwerken abspielt,<br />

deren Größenordnung wir als<br />

angenehm empfinden. Gehl nennt<br />

das „the human scale“, das menschliche<br />

Maß. Darumgeht es: den Menschen<br />

wieder ins Zentrum vonStadtplanung<br />

zu rücken.<br />

Im Wrangelkiez kennt jeder jeden,<br />

man grüßt sich, man plaudert,<br />

die Häuserfluchten sind eng, die Fassaden<br />

graffitibunt, Bäume säumen<br />

die Gehwege. Vor dem türkischen<br />

Männercafé in der Lübbener rauchen<br />

sie Shisha, im Baretto trinken<br />

sie Rote-Bete-Saft, aus der Bull Bar<br />

kommen verzerrte Gitarren, im Eurogida<br />

sind Avocados im Angebot.<br />

An der Ecke Falckenstein haben die<br />

Dealer die Boom Boxaufgedreht, daneben<br />

sind die Polen schon mittags<br />

beim dritten Bier,die Kirche,die Moschee,<br />

das Wettbüro, der Hanfladen.<br />

Der Wrangelkiez ist konzentrierte<br />

Stadt, ein Universum auf 45 Hektar.<br />

Wozu braucht eigentlich irgendwer<br />

die SUVs, die hier alle paar Minuten<br />

durchheizen, außer zum Angeben?<br />

Jan Gehls Team flog auch nach<br />

New York, sie stellten sich an den<br />

Times Square, beobachteten, wer<br />

vorbeikam, und errechneten, dass<br />

Autos zwar neunzig Prozent des Platzes<br />

einnahmen, aber nur zehn Prozent<br />

der Menschen in Autos unterwegs<br />

waren. New Yorks Stadtplaner<br />

ließen sich überzeugen und richteten<br />

entlang des Broadways, der sich<br />

durch Manhattan zieht, autofreie<br />

Zonen ein; sie stellten Bistrotische<br />

auf und gaben den Menschen Platz.<br />

Nichts geht mehr:Wer keine Parkbucht im<br />

Kiez findet, parkt halt –auf der Straße.<br />

Im Winter finden auf dem Times<br />

Square jetzt manchmal spontane<br />

Schneeballschlachten statt. Stadträume<br />

haben Einfluss auf menschliches<br />

Verhalten, und sie stehen in direktem<br />

Zusammenhang mit der Lebensqualität<br />

ihrer Bewohner.<br />

Es gibt Dutzende solcher Beispiele,<br />

wie Metropolen versuchen,<br />

ihre Infrastruktur wieder auf den<br />

Menschen statt auf das Auto auszurichten.<br />

In Paris dürfen seit Oktober<br />

an jedem ersten Sonntag im Monat<br />

keine Autos mehr in die Innenstadt;<br />

London hat eine hohe Maut für sein<br />

Zentrum, in China hat das Zentralkomitee<br />

vor zwei Jahren ein Dekret erlassen,<br />

nach dem neue Straßen kleiner<br />

und fußgängerfreundlich gebaut<br />

werden sollen.<br />

Freiburg hat ein autofreies Quartier,<br />

inHamburg wird das Rathausviertel<br />

ab Maitestweise autofrei. Berlin,<br />

das bisher eine Fußgängerzone in<br />

Spandau und eine in Charlottenburg<br />

hat, ist also eher spät dran.<br />

Der Wrangelkiez ist konzentrierte Stadt,<br />

ein Universum auf 45 Hektar. Wozu braucht<br />

eigentlich irgendwer die SUVs,<br />

die hier alle paar Minuten durchheizen,<br />

außer zum Angeben?<br />

Gegen Verkehr<br />

Es ist eng geworden in Berlin. Nirgendwo spürt man das so sehr wie auf der Straße.<br />

Ein paar Kreuzberger haben jetzt genug von Stau und Chaos.<br />

Könnte der Wrangelkiez der erste autofreie Kiez der Stadt werden?<br />

Ist ein autofreier Kiez machbar? Die Grünen-Abgeordnete Marianne Burkert-Eulitz<br />

(v.l.), Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann, Bezirksstadträtin Clara Herrmann<br />

und Verkehrssenatorin Regine Günther mit der Initiatorin Lara Stjepanovic vor dem<br />

Tiny House<br />

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK, AUTOFREIERWRANGELKIEZ.DE<br />

Kreuzbergs Baustadtrat Florian<br />

Schmidt zum Beispiel hat schon vor<br />

Jahren mit seiner Familie in einem<br />

autofreien Viertel in Barcelona gelebt.<br />

Schmidt hat zurzeit eigentlich<br />

genug damit zu tun, die Mieten im<br />

Bezirk wieder auf ein erträgliches<br />

Maß zubekommen –inseinen Arbeitsbereich<br />

fällt aber auch der Verkehr.<br />

„Da ist es ähnlich wie bei den<br />

Mieten“, sagt Schmidt, „wir stehen<br />

mit dem Rücken zur Wand.“ Soll heißen:<br />

So wie es jetzt ist, geht es auf<br />

Kreuzbergs Straßen nicht weiter.<br />

„Perspektivisch muss der Autoverkehr<br />

raus aus den Wohngebieten“,<br />

sagt Schmidt. DieFrage ist nur,wie.<br />

VonAnne Lena Mösken<br />

In der Bergmannstraße gibt es<br />

seit ein paar Monaten viel Aufregung<br />

wegen der Parklets, die der Bezirk<br />

aufgestellt hat. Hässlich, vermüllt,<br />

wer will denn da sitzen, sagen die<br />

Anwohner. Parklets allein sind keine<br />

Lösung, so viel steht fest. Schmidt<br />

träumt voneiner ArtAmt für öffentlichen<br />

Raum, das die Stadt als Ganzes<br />

betrachtet, die Straßen, die Grünflächen<br />

–alles ein Lebensraum.<br />

Seit im vergangenen Sommer das<br />

<strong>Berliner</strong> Mobilitätsgesetz verabschiedet<br />

wurde, steht fest, dass Radfahrer<br />

und Fußgänger in Zukunft bevorzugt<br />

werden sollen und nicht der<br />

Autoverkehr.Seitdem ist nicht so viel<br />

passiert. Ein paar Meter Radweg an<br />

der Hasenheide wurden grün gepinselt<br />

und großzügig verpollert; es<br />

wurde eine App vorgestellt, die neben<br />

dem öffentlichen Nahverkehr<br />

auch Sharing-Angebote zeigt. Ein<br />

autofreier Kiez wäre ein großartiges<br />

Vorzeigeprojekt. Schaut her,sokann<br />

sie aussehen, die Stadt der Zukunft!<br />

Und dann kommt die Idee auch<br />

noch vonden Bürgernselbst.„Sie suchen<br />

nach Alternativen für ihr<br />

Wohngebiet, das massiv vom Autoverkehr<br />

belastet ist“, lässt die Verkehrssenatorin<br />

mitteilen. Sie nennt<br />

das Projekt einen „Baustein für die<br />

Verkehrswende“.<br />

„Uns standen sofortTüren offen“,<br />

sagt Fleischmann. Im September<br />

gab es eine Bürgerversammlung, bei<br />

der die Bezirksbürgermeisterin dabei<br />

war,und Ende Februar kam dann<br />

die Verkehrssenatorin vorbei, posierte<br />

mit der Bürgermeisterin und<br />

Lara Stjepanovic für ein Foto und<br />

gab damit den Startschuss für eine<br />

Machbarkeitsstudie, die ihr Ressort<br />

finanziert. Jetzt wirdalso offiziell geprüft,<br />

wie das funktionieren könnte,<br />

so ein autofreier Wrangelkiez. Wo<br />

braucht es Car- und Bike-Sharing-<br />

Angebote? Kann es ein BVG-Spezialticket<br />

für Bewohner geben?<br />

Undwie kommt zum Beispiel der<br />

Fisch in den Laden von Ayse Andic?<br />

Darf ihr Bruder, der jede Nacht um<br />

zwei Uhr aufsteht und zum Großmarkt<br />

in die Beusselstraße fährt,<br />

noch die Kisten voller Forellen und<br />

Garnelen abladen? Oder geht das<br />

nur noch zu bestimmten Zeiten?<br />

Dann wird es schwierig, sagt Ayse<br />

Andic. Sie nimmt gerade eine Dorade<br />

aus,gleich ist Mittagszeit, dann<br />

wirdesvoll bei Fisch Schmidt. Siehat<br />

keine Zeit zum Reden und muss<br />

dann doch noch was sagen: „Wissen<br />

Sie, das Leben ist sowieso schon<br />

nicht leicht.“ Der Arbeitstag zwölf<br />

Stunden lang, die Miete jedes Jahr<br />

teurer.„Wirhaben auch Kunden aus<br />

Treptow, die kommen mit dem Auto,<br />

auf die können wir nicht verzichten,<br />

auch wenn es nur ein paar sind.“<br />

Hinter der Theke hängen Plastiktüten,<br />

darauf steht: „Kein Fisch ohne<br />

Gräten, kein Mensch ohne Fehler“.<br />

Es ist nicht so, dass Ayse Andic von<br />

gesternwäre. DieTüten kosten zehn<br />

Cent das Stück, ein Hinweisschild<br />

wirbt für einen „plastiktütenfreien<br />

Kiez“, sie selbst, sagt sie, gehe nie<br />

ohne Baumwolltasche einkaufen.<br />

Sie wohnt im Wrangelkiez seit<br />

1981, da gab es hier noch nicht viele<br />

Autos. Dann kamen die 90er, erzählt<br />

Ayse Andic, und die Menschen haben<br />

sich was geleistet. Sie kenne Familien,<br />

die haben heute zwei Autos,<br />

klar ist es zu voll auf der Straße.Aber<br />

diese Autogegner, sagt sie, das seien<br />

doch alles Westdeutsche,die hier im<br />

Wrangelkiez ihre Vorstellungen umsetzen<br />

wollen von der heilen Welt.<br />

Ayse Andic schüttelt den Kopf.<br />

Tische in der freien Parkbucht<br />

Eigentlich könnte es ganz einfach<br />

sein, Ayse Andic’Vorbehalte aus der<br />

Welt zu räumen; für die Lieferzeiten<br />

lässt sich sicher eine Lösung finden;<br />

wahrscheinlich würde es ihr sogar<br />

gefallen, wenn nicht der Rewe-Lastwagen<br />

mehrmals am Tagihren Laden<br />

verdunkeln würde; vielleicht<br />

würden mehr Kunden kommen,<br />

wenn sie Tische in der freien Parkbucht<br />

aufstellen könnte. Soist es jedenfalls<br />

in anderen autofreien Vierteln<br />

auf der Welt, in Kopenhagen<br />

zum Beispiel.<br />

Aber wenn es ums Auto geht,<br />

dann ist nichts einfach, dann kommt<br />

der Bauch ins Spiel. Es geht dann<br />

darum, etwas grundsätzlich zu hinterfragen.<br />

Manche können das –die<br />

meisten tun sich schwer.Rational ist<br />

das nicht. Man weiß auch nie, wer<br />

auf welcher Seite steht, es gibt keine<br />

klaren Fronten, kein Milieu, das besonders<br />

gerne Auto fährt; die Verkäuferin<br />

im Bioladen kommt genauso<br />

mit dem Auto in den Kiez wie


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 3· ·<br />

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Report<br />

Muskauer Straße<br />

Zeughofstraße<br />

die Kunden des türkischen Coiffeurs<br />

einen Block weiter.Der Mann hinter<br />

der Theke im Plattenladen, ein Spanier,sagt:<br />

„Keine Autos? Perfekt!“ Die<br />

Mitarbeiter im Büro für Kfz-Gutachten<br />

sagen: „Für uns wäre das existenzbedrohend.“<br />

Sie fotografieren<br />

die Blechschäden ihrer Kunden direkt<br />

vordem Laden in zweiter Reihe.<br />

Der ältere Mann, der seinen Lieferwagen<br />

mit Fladenbroten aus der<br />

Bäckerei volllädt, sagt: „Die Autos<br />

nerven, ich würde sofortauf ein Lastenrad<br />

umsteigen, wenn die Autos<br />

verschwinden!“ Jeder im Kiez hat<br />

seine Geschichte. Eswird keine Lösung<br />

geben, die alle zufriedenstellt.<br />

Skalitzer Straße<br />

Ein erster Vorschlag: So könnte ein autofreier Wrangelkiez<br />

aussehen. Knapp 700 Menschen haben bisher<br />

dafür unterschrieben.<br />

Wrangelstraße<br />

Wrangelstraße<br />

Lübbener Straße<br />

Sorauer Straße<br />

Aber es gibt ein paar Fakten, auf<br />

die man sich vielleicht einigen kann:<br />

Autos verschmutzen die Luft, was uns<br />

krank macht und schlecht fürs Klima<br />

ist; sie sind gefährlich, allein im vergangenen<br />

Jahr starben in Berlin 45<br />

Menschen bei Autounfällen, davon<br />

waren zwei Drittel Fußgänger oder<br />

Radfahrer; Autos sind teuer; sie verbrauchen<br />

Platz, in einer Reihe hintereinandergeparkt<br />

wären alle <strong>Berliner</strong><br />

Autos zusammen 7100 Kilometer<br />

lang; sie kosten uns Zeit, ein <strong>Berliner</strong><br />

Autofahrer verbringt im Durchschnitt<br />

154 Stunden im Jahr im Stau. Selbst<br />

für die Wirtschaft, die der Regierende<br />

Bürgermeister gerne ins Feld führt,<br />

Wrangelstraße<br />

Oppelner Straße<br />

Görlitzer Straße<br />

Autofreier Wrangelkiez<br />

Falckensteinstraße<br />

May-Ayim-Ufer<br />

Bevernstraße<br />

May-Ayim-Ufer<br />

Oberbaumstraße<br />

Wrangelstraße<br />

Cuvrystraße<br />

Görlitzer Ufer<br />

Schlesische Straße<br />

Taborstraße<br />

Heckmannufer<br />

Allgemeine Radstellplätze<br />

Bespielbare Zone<br />

(Foodmarket)<br />

Haltezone für Anlieferungen<br />

Sperrpfosten (versenkbar)<br />

Freifläche (Parklet u.ä.)<br />

Günfläche/Begrünung<br />

Anwohnerparkplätze<br />

Car Sharing Stellfläche<br />

Lieferstraße (10 km/h)<br />

Fußgängerzone<br />

(+Räder,Roller)<br />

Fahrradweg verbreitert<br />

Warenumschlagplätze/<br />

Mikrodepot<br />

Zebrastreifen<br />

BLZ/REEG;<br />

QUELLE: INITIATIVE AUTOFREIER WRANGELKIEZ BERLIN<br />

Tiny Houses &Sanitäre Anlagen<br />

wenn er Vorbehalte dagegen äußert,<br />

den Autoverkehr zu regulieren, wäre<br />

es besser,wenn es weniger Autos und<br />

damit weniger Staus gäbe.Man kann<br />

natürlich auch mehr Straßen bauen.<br />

Ist dann halt weniger Platz für Wohnungen.<br />

Und Parks. Und Kitas. Und<br />

Schulen.<br />

Vielleicht aber ist es mit dem Auto<br />

irgendwann so wie mit der Zigarette:<br />

Heute kann sich kaum noch jemand<br />

vorstellen, wie das war, als noch immer<br />

und überall geraucht wurde.<br />

Bernhard Knierim ist Politikberater,erhat<br />

einBuchdarüber geschrieben,<br />

wie es ist, ohne Auto zu leben. Er<br />

pendelt selbst mehrmals in der Woche<br />

mit der Bahn von Brandenburg<br />

nach Berlin. Auf dem Land lebt er in<br />

einer Genossenschaft, die sich Autos<br />

und Lastenräder teilt. Knierim selbst<br />

hat sich sein Leben autofrei eingerichtet.<br />

Er sagt: „Ohne Auto bin ich<br />

viel flexibler.“ Wenn es nach ihm<br />

ginge, würde die Bundesregierung<br />

viel mehr tun, damit anderedas auch<br />

sagen könnten. „Die Frage ist: Wie<br />

kann ich Mobilität gewährleisten mit<br />

möglichst wenig Verkehr?“ Es reiche<br />

nicht, vom Verbrennungs- auf den<br />

Elektromotor umzustellen, dann wären<br />

die Straßen ja immer noch voll.<br />

„Stattdessen sollte das Pendeln ohne<br />

Auto belohnt werden“, schlägt Knierim<br />

vor, „sinnvoll sind auch Förderungen<br />

für die Anschaffung von Lastenrädernoder<br />

privates Carsharing.“<br />

Knierim war als Experte auf der<br />

Bürgerversammlung zum autofreien<br />

Wrangelkiez. „Klar gibt es jetzt bei<br />

vielen Abwehrreaktionen“, sagt er.<br />

„Niemand hat ein Grundrecht aufs<br />

Autofahren, aber alle haben ein<br />

Rechtauf körperliche Unversehrtheit<br />

und eine lebenswerte Umgebung.“<br />

In Kreuzbergkommt, wenn es um<br />

den eigenen Kiez geht, noch hinzu:<br />

eine Skepsis gegenüberVeränderung<br />

und ein gut ausgebildeter Reflex, das<br />

Alte bewahren zu wollen. Eigentlich<br />

ist das überall so: Wenn Menschen<br />

ihre Gewohnheiten ändern sollen,<br />

geht es nicht nur um Fakten –esgeht<br />

um Psychologie.<br />

Wenn einer die Seele des Wrangelkiez-Bewohners<br />

kennt, dann ist<br />

es Hanno Schilf. Morgens findet man<br />

ihn hintermTreseninseinerKneipe,<br />

die Sofia heißt, sie war mal ein bulgarisches<br />

Musikcafé, was die Wanddekoration<br />

erklärt, eine verblasste mediterrane<br />

Landschaft. Das Sofia ist<br />

ein bisschen so, wie Kreuzberg mal<br />

war, eine schmuddelige Gemütlichkeit,<br />

es riecht auch noch nach kaltem<br />

Zigarettenrauch, wie früher.<br />

Hanno Schilf ist in den Kreuzberger<br />

Hinterhöfen aufgewachsen, als<br />

die Kinder dortnochWaffen aus dem<br />

Zweiten Weltkrieg fanden, er hat<br />

Filme produziert und Romane geschrieben.<br />

Vorzwanzig Jahren übernahm<br />

er das Sofia und war der Erste<br />

in Berlin, sagt er, der fair gehandelten<br />

Kaffee verkaufte. Jetzt ist er bald<br />

siebzig, eigentlich hat er im Herbst<br />

schon seinen Abschied gefeiert, er<br />

wollte nach Kuba, Eintänzer werden.<br />

Es kam was dazwischen, also macht<br />

er morgens immer noch Kaffee, damit<br />

er abends auf der anderen Seite<br />

des Tresens sitzen kann.<br />

Warumist alles so kompliziert?<br />

„Autos sind mir wurscht“, sagt Schilf,<br />

„aber andere brauchen das.“ Die<br />

Zimmermänner, Messebauer und<br />

Installateure mit ihren Werkzeugen<br />

zum Beispiel. „Hier wohnt ja nicht<br />

nur die NewEconomy.“<br />

Wenn man Hanno Schilf eine<br />

Weile zuhört, wünscht man sich, alle<br />

im Kiez wären so gelassen. DasTiny<br />

House fand er scheußlich. Er half<br />

trotzdem dabei, die Parklücke neben<br />

dem Sofia freizuhalten an dem Tag,<br />

an dem es aufgestellt werden sollte.<br />

„Sind ja alle Nachbarnhier.“ Undsowieso<br />

versteht er nicht, warum alles<br />

so kompliziertsein muss.Imvergangenen<br />

Jahr war die Durchfahrt unter<br />

der Hochbahn an der Skalitzer ein<br />

paar Wochen gesperrt. Zack, war der<br />

Durchgangsverkehr weg, die Schüler<br />

aus dem Oberstufenzentrum auf der<br />

anderen Seite parkten auch nicht<br />

mehr im Kiez. Oder Zebrastreifen:<br />

Sagt doch die Bürgermeisterin auf der<br />

Kiezversammlung, das dauere zu<br />

lange, Monate, mindestens. „Das<br />

schaffen wir schneller“, sagt Hanno,<br />

„in einer Nacht schaff’ich das!“<br />

So schnell ist ein autofreier Kiez<br />

nicht zu haben. Aber am Ende heißt<br />

die Lösung für alles vielleicht: einfach<br />

machen.<br />

Anne Lena Mösken<br />

wohnt im Wrangelkiez –und<br />

hat ein Auto.<br />

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4** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Bericht über gefälschte<br />

AfD-Spendenquittung<br />

In der AffäreumdubioseWahlkampfhilfen<br />

aus der Schweiz gerät AfD-Chef<br />

JörgMeuthen einem Bericht zufolge<br />

zunehmend unter Druck. Eine beim<br />

Bundestag eingereichte Liste mit den<br />

Namen vonzehn angeblichen Finanziers,die<br />

Meuthen 2016 mit einer<br />

Werbekampagne imWert vonrund<br />

90 000 Euro unterstützt haben sollen,<br />

ist offenbar falsch, wie der Spiegel<br />

vorabberichtete.Gemeinsame Recherchen<br />

des Spiegels und des ARD-<br />

Magazins„ReportMainz“ ergaben<br />

demnach, dass mehrereder vermeintlichen<br />

Finanziers lediglich als<br />

Strohleute fungierthätten. Einer von<br />

ihnen habe eingeräumt, seinen Namen<br />

für eine gefälschte Spendenbescheinigung<br />

hergegeben zu haben.<br />

Im Gegenzug habe er 1000 Euro in<br />

bar erhalten. (AFP)<br />

Razzia: Salafisten sollen<br />

Anschlag geplant haben<br />

Mutmaßliche Salafisten aus dem<br />

Rhein-Main-Gebiet sollen einen Anschlag<br />

mit einem Fahrzeug und<br />

Schusswaffen vorbereitet haben. Das<br />

teilte die Staatsanwaltschaft FrankfurtamMain<br />

am Freitag nach einer<br />

Anti-Terror-Razzia mit. Ziel eines islamistisch<br />

motivierten Anschlags sei es<br />

gewesen„so viele„Ungläubige“ wie<br />

möglich zu töten“. ElfMenschen<br />

wurden festgenommen. (dpa)<br />

Deutschland betrachtet<br />

Golanhöhen als besetzt<br />

Israelische Kampfpanzer sind nahe der syrischen<br />

Grenze positioniert.<br />

DPA<br />

Theresa Maynach den Gesprächen mit den EU-PartnerninBrüssel. Wassie nun in London erwartet, weiß sie selbst nicht.<br />

Nur hoffen hilft<br />

Nach dem EU-Gipfel am Donnerstagabend: Wieesmit dem Brexit weitergehen könnte<br />

VonDamir Fras und Elena Butz, Brüssel<br />

Ein Chaos-Brexit nächste<br />

Woche ist vom Tisch und<br />

der Austritt Großbritanniens<br />

aus der EU um mindestens<br />

zwei Wochen vertagt. Nach dem<br />

zweistufigen Kompromiss, der beim<br />

EU-Gipfel in Brüssel in der Nacht<br />

zum Freitag erzielt wurde, ist nun<br />

wieder London am Zug.„Das Schicksal<br />

des Brexits liegt in den Händen<br />

unserer britischen Freunde“, sagte<br />

EU-Ratschef Donald Tusk zum Abschluss<br />

des Treffens in Brüssel. „Wir<br />

sind auf das Schlechteste vorbereitet,<br />

aber hoffen das Beste. Wie Sie<br />

wissen: DieHoffnung stirbt zuletzt.“<br />

Die britische Premierministerin<br />

Theresa May will in der nächsten<br />

Woche das bereits zweimal abgelehnte<br />

Austrittsabkommen zur Abstimmung<br />

stellen. Die Chancen,<br />

dass es dieses Maldurchkommt, stehen<br />

allerdings schlecht.<br />

Wiekönnte es jetzt weitergehen?<br />

Szenario 1: Brexit am 12. April<br />

Wenn das Vereinigte Königreich<br />

nicht an der Europawahl Ende Mai<br />

Petition: 3,1 Millionen Menschen<br />

unterzeichneten bis<br />

Freitagmittag eine ans Unterhaus<br />

gerichtete Online-Petition,<br />

in der gefordertwird,<br />

den Brexit einfach abzusagenund<br />

in der Europäischen<br />

Union zu bleiben.<br />

teilnehmen möchte, tritt es am 12.<br />

April aus der EU aus –also zwei Wochen<br />

später als ursprünglich geplant.<br />

„Der neue 29. März ist der 12.<br />

April“, sagte ein EU-Diplomat.<br />

PROTEST<br />

Ziel: „DieRegierung behauptet<br />

immer wieder,derAustritt<br />

aus der EU wäre der ,Wille des<br />

Volkes’“, heißtesdarin. Dem<br />

müsse ein Ende bereitet werden,<br />

indem die Stärkeder Unterstützung<br />

für einenVerbleib<br />

deutlich gemacht werde.<br />

Demonstration: Die Kampagne<br />

„People’sVote“ will an<br />

diesem Sonnabend in London<br />

für ein zweites Brexit-Referendum<br />

demonstrieren.<br />

„Wir erwarten bis zu<br />

700 000 Teilnehmer“, sagte<br />

ein Sprecher der Kampagne.<br />

Szenario 2: Verschiebung des Brexit<br />

Wenn die Briten allerdings an der<br />

Europawahl teilnehmen, was sie bisher<br />

ablehnen, dann könnte es wieder<br />

zu einer Verschiebung des Austrittsdatums<br />

kommen. Die EU-27<br />

würden in diesem Fall aber aller Voraussicht<br />

nach auf einem langen<br />

Zeitraum bestehen. Die EU-Kommission<br />

etwa hat empfohlen, den<br />

Austritt bis mindestens Ende 2019 zu<br />

verschieben.<br />

Szenario 3: Stufenweiser Brexit<br />

Wenn das Unterhaus das EU-Austrittsabkommen<br />

in der kommenden<br />

Woche annimmt, gibt es einen geregelten<br />

Brexit am 22. Mai. So hätten<br />

die Briten mehr Zeit, die Regeln im<br />

Austrittsabkommen in nationales<br />

Recht umzusetzen. Großbritannien<br />

wäre dann noch bis Ende 2020 Mitglied<br />

der Zollunion und des EU-Binnenmarktes.<br />

Diese Übergangsfrist<br />

könnte sogar um 18 Monate verlängert<br />

werden. In dieser Zeit könnten<br />

dasVereinigte Königreich und die EU<br />

verhandeln, wie ihre zukünftigen<br />

Beziehungen aussehen sollen. Auch<br />

könnte in dieser Zeit eine Lösung für<br />

das Problem der Grenze zwischen<br />

dem EU-Mitglied Irland und der britischen<br />

Provinz Nordirland gesucht<br />

werden. EU-Diplomaten waren allerdings<br />

skeptisch, ob das Unterhaus<br />

dem zweimal abgelehnten Antrag<br />

dann zustimmen werde. Auch May<br />

konnte das nicht zusichern.<br />

Szenario 4: Absage des Brexit<br />

Es ist kein Ergebnis der Verhandlungen<br />

am Donnerstag, bleibt aber<br />

eine Option: Großbritannien kann<br />

den Austrittsantrag jederzeit zurückziehen.<br />

Dazu braucht es auch nicht<br />

die Zustimmung der anderen 27 EU-<br />

Staaten. Das Vereinigte Königreich<br />

könnte dann auch entscheiden, ob<br />

es zu einem späteren Zeitpunkt doch<br />

noch austritt. (mit dpa)<br />

AFP<br />

Kassen wollen<br />

Trisomie-Test<br />

bezahlen<br />

Anwendung nur bei<br />

Risikoschwangerschaften<br />

VonTimot Szent-Ivanyi<br />

Der Bluttest auf eine mögliche<br />

Trisomie des ungeborenen Kindes<br />

soll nach Ansicht des höchsten<br />

Entscheidungsgremiums der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung künftig<br />

vonden Kassen bezahlt werden. Der<br />

Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

(G-BA), Josef Hecken,<br />

erklärte in einer am Freitag veröffentlichen<br />

Beschlussempfehlung<br />

des Gremiums, angesichts der Risiken<br />

herkömmlicher Untersuchungen<br />

sowie der belegten hohen Testgüte<br />

der geprüften Bluttests sehe er<br />

eine Anerkennung als medizinisch<br />

begründet an. Hecken ergänzte, es<br />

gehe nach dem Beschluss des G-BA<br />

ausdrücklich um die Anwendung<br />

des Testsbei Schwangerschaften mit<br />

besonderen Risiken. „Es geht nicht<br />

etwa um eine Reihenuntersuchung<br />

aller Schwangeren“, betonte er.<br />

Eine endgültige Entscheidung<br />

des G-BA wirdfrühestens für August<br />

erwartet. Vorher will der Bundesausschuss<br />

noch Experten wie die Bundesärztekammer,<br />

die Gendiagnostik-Kommission<br />

oder den Deutschen<br />

Ethikrat anhören. Hecken<br />

hatte im Vorfeld auch mehrfach klargemacht,<br />

dass er die im Bundestag<br />

geplante Debatte und mögliche Beschlussfassung<br />

über den Bluttest als<br />

Kassenleistung begrüßt.<br />

DerBundestag ist völlig frei darin,<br />

ob er den Beschlüssen des G-BA folgt<br />

oder die Gesetzeslage doch noch ändert.<br />

Wie sich das Parlament verhalten<br />

wird, ist aber noch völlig offen.<br />

Eine erste„Orientierungsdebatte“ ist<br />

in der zweiten Aprilwoche geplant.<br />

DieBundesregierung betrachtet die<br />

vonIsrael annektierten Golanhöhen<br />

weiterhin als besetztes syrisches Gebiet.<br />

Diedeutsche Position sei unverändertund<br />

im Einklang mit der<br />

UN-Resolution 497, die im Jahr 1981<br />

einstimmig angenommen wurde,<br />

sagte Vize-Regierungssprecherin Ulrike<br />

Demmer am Freitag in Berlin.<br />

US-Präsident Donald Trump hatte<br />

eine Anerkennung der israelischen<br />

Souveränität über die Golanhöhen<br />

ins Spiel gebracht. (dpa)<br />

Utrecht: Mutmaßlicher<br />

Täter bekennt sich schuldig<br />

Dermutmaßliche Todesschützevon<br />

Utrecht hat sich zur Tatbekannt und<br />

erklärt, allein gehandelt zu haben.<br />

Dasteilte die Staatsanwaltschaft am<br />

Freitag in Utrecht mit. DieStaatsanwaltschaft<br />

legt ihm mehrfachen Mord<br />

oder Totschlag mit terroristischem<br />

Motiv zur Last. Gökmen T. hatte am<br />

Montag in einer Straßenbahn in Utrecht<br />

um sich geschossen. (dpa)<br />

Trump stoppt verhängte<br />

Sanktionen gegen Nordkorea<br />

US-Präsident Donald Trump hat die<br />

vonseiner Regierung verhängten<br />

Sanktionen gegen Nordkorea gestoppt.<br />

DasUS-Finanzministerium<br />

habe angekündigt, bereits bestehenden<br />

Sanktionen durch„zusätzliche<br />

umfassende Sanktionen“ zu ergänzen,<br />

schriebTrump am Freitag im Onlinedienst<br />

Twitter.„Ichhabe heute die<br />

Rücknahme dieser zusätzlichen<br />

Sanktionen angeordnet.“ Seine Sprecherin<br />

SarahSanders begründete die<br />

Entscheidung mit dem gutenVerhältnis<br />

des Präsidenten zu Nordkoreas<br />

Machthaber KimJong Un. (AFP)<br />

Liebe Yael,<br />

ich muss dir von meiner ersten<br />

Rakete erzählen. Sie landete fast genau<br />

ein Jahr,nachdem ich in TelAviv<br />

angekommen war. Eswar Donnerstag,<br />

der Abend vorm Sabbat. Ichwar<br />

allein zu Hause und hatte es mir auf<br />

dem Sofa gemütlich gemacht, um einen<br />

Film zu sehen. Draußen stürmte<br />

es, die Wellen peitschten gegen das<br />

Ufer, der Regen gegen die Fenster.<br />

Vielleicht hörte ich deshalb die Sirenen<br />

nicht, nur den Knall. Einen<br />

dumpfen Knall. Für einen Moment<br />

schien die Erde zu beben. Ichlief auf<br />

den Hof, wo es leer war und still, und<br />

wieder zurück ins Haus. Die ersten<br />

Eilmeldungen poppten auf: Raketenalarm<br />

inTel Aviv. Die Fernsehsender<br />

wechselten ihre Programme. Moderatoren<br />

redeten durcheinander. Ich<br />

verstand nur „Gaza“.<br />

Meine Gedanken rasten. Was<br />

sollte ich machen? Ichwusste natürlich,<br />

dass hier so was passieren kann,<br />

aber ich konnte es mir nicht vorstellen.<br />

In der Schule waren wir auch immer<br />

vor Raketen gewarnt worden<br />

und mussten Bombenalarmspielen,<br />

uns mit angezogenen Beinen auf<br />

den Boden hocken und die Arme<br />

über den Kopf legen. Für mich war es<br />

genau das: ein Spiel.Wirhatten nicht<br />

mal einen Schutzraum im Haus. Die<br />

Maklerin hatte uns gefragt, mehrfach.<br />

Diplomaten müssen einen haben,<br />

sonst dürfen sie nicht einziehen.Wirsind<br />

keine Diplomaten, und<br />

wir mochten das alte osmanische<br />

Haus in Jaffa auch so.<br />

Ich rief Hanin an, Alex’ Assistentin.<br />

Sie stand gerade mit Kindern<br />

und Hund in ihrem Treppenhaus,<br />

weil Treppenhäuser sicher sein sol-<br />

Der Wein nach dem<br />

Raketenangriff<br />

len.„Geh ins Gästebad, da sind keine<br />

Fenster“, riet Hanin. Sie wirkte nervös<br />

und regte sich darüber auf, dass<br />

bei uns die Sirenen nicht zu hören<br />

waren. Das werde sie gleich der Bezirksverwaltung<br />

melden, sagte sie.<br />

Ichging ins Gästebad, setzte mich<br />

auf den Toilettendeckel und rief<br />

meine Nachbarin an. Sie hatte Sirenen<br />

gehört, aber nur leise und dachte,<br />

es handelte sich um eine Autoalarmanlage.<br />

Gästebad ist gut, sagte sie,<br />

und klang dabei so gelassen, dass ich<br />

gleich wieder ins Wohnzimmer zurückging<br />

und die Nachbarin einlud,<br />

zu mir runterzukommen in die erste<br />

Etage. Unten ist es sicherer als oben,<br />

TelAviv –Berlin<br />

Anja Reich<br />

sagt man. Ja,antwortete sie,das wäre<br />

eine gute Gelegenheit, mal wieder zusammen<br />

ein GlasWein zu trinken. Sie<br />

müsse kurz nach ihrer Tochter<br />

schauen und melde sich später.<br />

Wein war ein gutes Stichwort. Ich<br />

entkorkte eine Rotweinflasche und<br />

rief Alex an, der sich auf einer Wahlkampfveranstaltung<br />

der Neuen<br />

Rechten in Modiin befand. Er nahm<br />

ab und flüsterte in den Hörer, er<br />

komme so bald wie möglich, er<br />

müsse nur noch den Auftritt der Ministerin<br />

abwarten. Ich flüsterte zurück:<br />

„Aber hier ist Raketenalarm.“<br />

„Ich weiß“, sagte er,„ist aber wirklich<br />

schlecht gerade.“<br />

Ich legte auf und fragte mich,<br />

warum inWirklichkeit oft alles so anders<br />

ist, als man sich das vorstellt. In<br />

meiner Vorstellung hätte der Ehemann<br />

augenblicklich zurück nach<br />

Hause kommen müssen, die Nachbarin<br />

wäre sehr verzweifelt gewesen<br />

und die Assistentin bestimmt nicht<br />

zuerst auf den Gedanken gekommen,<br />

sich bei der Stadtverwaltung zu<br />

beschweren. Vielleicht ist das die eigentliche<br />

Erkenntnis dieser Nacht:<br />

Wiebanal das Leben manchmal ist.<br />

Ich wählte mich dann noch in<br />

eine Konferenzschaltung mit einem<br />

ehemaligen Sicherheitsberater der<br />

Regierung ein, der vonzuHause aus<br />

die Lage einschätzte. Er sagte, es<br />

handele sich um zwei Raketen, eine<br />

sei vom System Eisenkuppel abgefangen<br />

worden, die andere auf<br />

freiem Feld gelandet. Es habe weder<br />

Tote noch Verletzte gegeben. Zum<br />

Schluss wünschte er einen schönen<br />

Abend. Ich beschloss, seinem Rat zu<br />

folgen, schrieb Alex, er könne sich<br />

Zeit lassen, sah den Film zu Ende<br />

und ging ins Bett.<br />

Am nächsten Tag schien die<br />

Sonne, der Markt inJaffa kam mir<br />

voller vor als sonst. Die Leute saßen<br />

draußen, tranken Wein, feierten das<br />

Leben. Selten war die Stadt schöner<br />

gewesen als an diesem Morgen.<br />

Über die Raketen redete kaum noch<br />

jemand. DieHamas habe sie ausVersehen<br />

abgeschossen, hieß es. Das<br />

war die seltsamste Erklärung, die ich<br />

je gehörthatte,aber es tat gut, daran<br />

zu glauben. Ach ja, und Hanin hat<br />

dafür gesorgt, dass die Sirenen in unserer<br />

Straße wieder funktionieren.<br />

Für alle Fälle.<br />

DeineAnja<br />

Bislang müssen Elternden Gentest<br />

selbst bezahlen.<br />

DPA<br />

Unternimmt das Parlament jedoch<br />

nichts und legt auch Gesundheitsminister<br />

Jens Spahn (CDU) kein<br />

Veto ein, dann könnte der Beschluss<br />

des G-BA frühestens im Herbst 2020<br />

wirksam werden. Denn die Beschlussempfehlung<br />

sieht auch vor,<br />

dass die Patienten besser aufgeklärt<br />

werden. Diese neue Versicherteninformation<br />

muss noch erstellt werden.<br />

Bislang müssen Eltern die Gentests<br />

selbst bezahlen. Dieherkömmlichen<br />

Methoden Fruchtwasseruntersuchung<br />

oder Plazentabiopsie, die<br />

bei Risikoschwangerschaften derzeit<br />

vonden Kassen bezahlt werden,bergen<br />

ein Risiko für Fehlgeburten. Der<br />

sogenannte nicht-invasiveTestist dagegen<br />

praktisch risikofrei, weil nur<br />

der Mutter Blut abgenommen wird.<br />

DerGentest ist allerdings umstritten.<br />

Vorallem Behindertenverbände<br />

kritisieren eine mögliche Zulassung<br />

als Kassenleistung. Sie befürchten<br />

Reihenuntersuchungen, an dessen<br />

Ende sich kaum noch Eltern für behinderte<br />

Kinder entscheiden und<br />

damit der Druck auf Behinderte<br />

selbst wächst.<br />

Die Patientenvertretung im Ausschuss<br />

plädierte dafür, die Tests generell<br />

erst ab der zwölften Schwangerschaftswoche<br />

zur Kassenleistung<br />

zu machen und die Beratung der<br />

Frauen zu erweitern. Abtreibungen<br />

sind nach diesem Zeitraum nicht<br />

mehr ohne weiteres möglich. Dem<br />

schlossen sich die anderen Vertreter<br />

im Ausschuss,also Kassen und Ärzte,<br />

allerdings nicht an.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 5 *<br />

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Politik<br />

„Wir brauchen etwas Symbolhaftes wie eine Mondlandung“<br />

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus über die Grenzen der Grundrente, die Abschaffung des Solidaritätszuschlags und seine Visionen von Politik<br />

Ralph Brinkhaus ist seit einem<br />

halben Jahr Vorsitzender<br />

der Unionsfraktion. Im<br />

Interview erklärt der 50-<br />

jährige Ostwestfale,was er vonPolitik<br />

erwartet.<br />

Herr Brinkhaus, teilen Siedie Ansicht<br />

von Finanzminister Scholz, dass die<br />

fetten Haushaltsjahrevorbei sind?<br />

Wir kommen zurück in eine<br />

Phase,wie sie früher normal war.Die<br />

Staatseinnahmen in den letzten Jahren<br />

waren außerordentlich gut. Jetzt<br />

muss man sagen: Das Wünsch-dirwas<br />

ist vorbei. Wir müssen uns darüber<br />

verständigen, was wichtig ist.<br />

Das ist aber kein Drama, sondern<br />

haushaltspolitische Normalität.<br />

Wasist wichtig?<br />

Für die Union sind zwei Bereiche<br />

ganz besonders wichtig: Zukunft<br />

und Sicherheit. Wir brauchen Investitionen<br />

in Infrastruktur, Digitalisierung,<br />

Forschung und Mobilität. Und<br />

wir müssen die Sicherheitsbehörden<br />

und die Justiz sowie die Bundeswehr<br />

stärken.<br />

Die SPD legt einen Fokus auf die<br />

Grundrente. Arbeitsminister Heil will<br />

sie bereits nach 33 Beitragsjahren<br />

auszahlen. Washalten Siedavon?<br />

Mehr Zustimmung bei den Wählern<br />

lässt sich nicht dadurch erreichen,<br />

dass man vielen möglichst viel<br />

verspricht. Ich rate, sich genau am<br />

Koalitionsvertrag zu orientieren,<br />

auch und gerade vor dem Hintergrund<br />

der finanziellen Entwicklung.<br />

Wasfür die SPD die Grundrente, ist<br />

für die Union die Soli-Abschaffung.<br />

Istdie Finanzlage noch realistisch?<br />

Wir haben einen guten Parteitagsbeschluss<br />

gefasst: Wir wollen<br />

den Soli abschaffen, halten aber zugleich<br />

an einem ausgeglichenen<br />

Haushalt ohne neue Schulden fest.<br />

Das ist der Lösungsraum, in dem<br />

sich das bewegt.<br />

Warum tut sich die Union so schwer<br />

damit, die Soli-Abschaffung mit der<br />

Anhebung des Spitzensteuersatzes zu<br />

kompensieren und damit der SPD<br />

entgegenzukommen?<br />

Dasist eine grundsätzliche Frage.<br />

Der Ruf nach Steuererhöhungen<br />

und neuen Schulden zeigt nur, dass<br />

man es sich sehr einfach macht und<br />

nicht genügend darüber nachdenkt,<br />

wie man mit den vorhandenen Mitteln<br />

auskommt. So ist das jahrzehntelang<br />

gelaufen. Aus der Schleife<br />

muss man jetzt endgültig raus.<br />

Siewollen die Verteidigungsausgaben<br />

erhöhen. Aber die der Nato zugesagten<br />

zwei Prozent vom Bruttoinlandsprodukt<br />

erreichen Sienicht annähernd.<br />

Mit einer erneut deutlichen Erhöhung<br />

der Verteidigungsausgaben in<br />

2020 bewegen wir uns klar im Rahmen<br />

unserer Zusagen. Undwir als Union<br />

wollen dafür sorgen, dass das auch<br />

2021, 2022 und 2023 so sein wird. Immer<br />

ein Schritt nach dem anderen.<br />

Wassehen Sieals Zukunftsthema?<br />

Wir sind unglaublich verhaftet in<br />

den Gegenwartsfragen. Wir stehen<br />

ZUR PERSON<br />

DPA/KAY NIETFELD<br />

Ralph Brinkhaus wurde 1968 in Wiedenbrück geboren. Nach seiner Ausbildung bei der RobertBosch<br />

GmbH und dem Wehrdienst studierte er Wirtschaftswissenschaften in Hohenheim.<br />

CDU-Mitglied ist Brinkhaus seit 1998, zuvor war er in der Jungen Union. Seit 2009 ist er Mitglied<br />

des Deutschen Bundestages. Am 25. September 2018 wurde Brinkhaus zum Vorsitzenden<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt.<br />

In einem Interview mit der evangelischen Nachrichtenagentur Idea hat der Unionsfraktionschef<br />

Anfang März erklärt, er könne sichauch einmal einen muslimischenCDU-Kanzlervorstellen.<br />

vor großen Herausforderungen<br />

durch den technologischen Wandel,<br />

die Entwicklung der Weltwirtschaft,<br />

durch Klima, Sicherheit und die Migrationsfrage.Aber<br />

wir haben in den<br />

letzten Wochen so über das Thema<br />

Grundrente diskutiert, als hinge die<br />

Zukunft des Landes davon ab. Da<br />

muss man sich schon fragen, ob die<br />

Gewichtung stimmt.<br />

Dasklingt sehr grundsätzlich.<br />

Ichbin in die Politik gegangen, um<br />

die Zukunft zu gestalten, und nicht,<br />

um in der Gegenwart stehen zu bleiben.<br />

Zurzeit wirdviel beklagt und gejammert.<br />

Mir fehlt, dass wir kraftvoll<br />

und mit Lust in die Zukunft gehen.<br />

Wir könnten momentan so viel leisten<br />

wie wahrscheinlich keine Generation<br />

vor uns. Was machen wir stattdessen?<br />

Wirreden über Personalien –<br />

werwann vielleicht mal mit wemwas<br />

wird. Das ist auch wichtig, aber das<br />

sind nicht die Zukunftsthemen.<br />

Geben Sieein Beispiel!<br />

Wir brauchen Leuchtturmprojekte<br />

im Bereich Innovation.<br />

Deutschland braucht etwas, was<br />

symbolhaft herausragt, wie zum Beispiel<br />

für die Amerikaner die Mondlandung.<br />

Ich wünsche mir, dass wir<br />

uns mehr damit beschäftigen, was<br />

das für uns sein könnte!<br />

Wasdenn?<br />

Zum Beispiel, dass wir mehr<br />

daran setzen, den Krebs zu besiegen.<br />

Oder schauen wir aufs Internet.<br />

Wir haben es verpasst, in Deutschland<br />

die Plattformen zu bauen, auf<br />

denen Menschen mit Menschen<br />

kommunizieren. Facebook und<br />

Google kommen von anderen. Aber<br />

wir haben die Technologien und<br />

Maschinen, um die Plattformen zu<br />

bauen, auf denen Maschinen miteinander<br />

kommunizieren. Da sind<br />

wir ziemlich gut in Deutschland.<br />

Oder wir könnten daran arbeiten,<br />

dass wir mit unserer immer noch<br />

sehr leistungsfähigen Automobilindustrie<br />

Weltmarktführer im autonomen<br />

Fahren werden. DieKlimaziele<br />

erreichen zu wollen, ist im Übrigen<br />

ein guter Anlass, umunser Mobilitätskonzept<br />

zu überdenken. Da<br />

können wir auch mal breite Schulternzeigen.<br />

Wenn wir das nicht hinbekommen,<br />

wer soll es sonst schaffen?<br />

Stattdessen hören wir oft leider<br />

nur Pessimismus.<br />

Woranmachen Siedas fest?<br />

Ich habe mal scherzhaft gesagt,<br />

wenn in 50 000 Jahren von unserer<br />

Zeit nur noch die Aufnahmen deutscher<br />

Talkshows übrig geblieben<br />

sind, dann werden die Archäologen<br />

sagen: Deutschland 2019 –das muss<br />

eine der fürchterlichsten Zeiten der<br />

Geschichte gewesen sein. Noch mal:<br />

Soziale Themen sind wichtig. Aber es<br />

gibt doch so viel mehr zu tun, um die<br />

Zukunft zu gestalten, es gibt so viele<br />

Chancen und Möglichkeiten. Und<br />

wir reden über die Grundrente ohne<br />

Bedürftigkeitsprüfung!<br />

DasGespräch führten<br />

Gordon Repinski und Daniela Vates.<br />

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JA zur EU-Urheberrechtsrichtlinie<br />

Wir repräsentieren mehrere hunderttausend Künstler*innen, Kreative, Journalist*innen<br />

und tausende von Unternehmen in Deutschland: Jeden Tag entwerfen, entwickeln,<br />

erfinden, gestalten, produzieren und veröffentlichen unsere Mitglieder und Partner mit<br />

Leidenschaft kreative Inhalte in einer der vielfältigsten Kultur- und Medienlandschaften<br />

der Welt. Damit das so bleibt, brauchen wir ein zeitgemäßes Urheberrecht.<br />

Nach vierJahren intensiver Diskussion im Rahmen eines transparenten und demokratischen<br />

Entscheidungsprozesses konnte nun ein finaler Entwurf für ein neues europäisches<br />

Urheberrechtausgehandelt werden.Diesist ein erster wichtigerSchritt, um den<br />

Bedürfnissen der digitalen Informationsgesellschaft gerecht zu werden.<br />

Die Richtlinie verbessert die Rahmenbedingungen für alle Medien- und Kreativschaffenden<br />

sowie ihre Partner, Produzenten und Verwerter: Sie enthält die vom EU-Parlament<br />

geforderte Beteiligung der Journalist*innen an dem für Presseverlage essentiellen Leistungsschutzrecht,<br />

sie ermöglicht wieder eine Beteiligung von Verlagen an den Ausschüttungen<br />

der Verwertungsgesellschaften und sie stärkt insgesamt die Position von<br />

Kreativ- und Medienschaffenden. Viele weitere seit Jahren offene Fragen werden endlich<br />

rechtssicher ausgestaltet.<br />

Die Richtlinie verbessert die Bedingungen für Kreativ- und Medienschaffende und die<br />

Kulturwirtschaft in ganz Europa erheblich, indem sie endlich große kommerzielle Plattformen,<br />

die ihre Werke nutzen, stärker in die Verantwortung für eine faire Vergütung<br />

nimmt. Dabei setzt sie auf die vertragliche Zusammenarbeit zwischen Plattformen und<br />

Rechtsinhabern. Zusätzlich führt sie erstmals einen Schutz der Nutzer*innen von Plattformen<br />

vor einer Haftung ein. Wichtige neue Regelungen sorgen für die Berücksichtigung<br />

ihrerlegitimen Interessen.<br />

Nicht zuletzt sorgen die neuen Regeln dafür, dass die Menschen in Europa weiterhin auf<br />

eine bunte, innovative und wertvolle Kultur- und Medienlandschaft bauenkönnen. Damit<br />

leistet sie einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Vielfalt Europas.<br />

Wir appellieren an alle Mitglieder des Europäischen Parlaments: Stimmen Sie der Richtlinie zu und machen<br />

Sie den Weg frei für einen fairen Umgang zwischen Plattformen, Kreativen, Rechtsinhabern und Nutzer*innen.


6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

NACHRICHTEN<br />

MÄRKTE<br />

Softwareprobleme der<br />

Flugsicherung dauern an<br />

DieSoftwareprobleme bei der Deutschen<br />

Flugsicherung sind noch<br />

nicht behoben. In der Folge konnte<br />

der Luftraum über weiten Teilen<br />

Deutschlands auch am Freitag<br />

25 Prozent weniger Passagierflüge<br />

aufnehmen als sonst. Es könne zu<br />

Verspätungen und Flugabsagen<br />

kommen, sagte eine Sprecherin der<br />

Gesellschaft. DieSicherheit des<br />

Luftverkehrs sei aber nicht gefährdet.<br />

Bereits seit Mittwochabend hat<br />

das bundeseigene Unternehmen die<br />

Verkehrsmenge für den Luftraum<br />

verringert, der vomCenter Langen<br />

bei Frankfurtkontrolliertwird. Dieser<br />

reicht vomBodensee bis nach<br />

Kassel und vonder französischen<br />

Grenzebis Thüringen. (dpa)<br />

Neue Arbeitsmarktrekorde<br />

in diesem Jahr erwartet<br />

Trotz einer Konjunkturschwäche<br />

rechnen Arbeitsmarktforscher für<br />

das laufende Jahr mit einem etwas<br />

stärkeren Rückgang der Arbeitslosigkeit<br />

als zunächst angenommen.<br />

Mit2,2 Millionen werdedie Zahl der<br />

Menschen ohne JobimJahresschnitt<br />

um rund 140000 niedriger<br />

ausfallen als im Vorjahr,wie aus der<br />

Frühjahrsprognose des Instituts für<br />

Arbeitsmarkt und Berufsforschung<br />

(IAB) hervorgeht. Daswäreder niedrigste<br />

Stand seit 1990. Noch im<br />

Herbst hatte das IAB einen Rückgang<br />

der Arbeitslosenzahlen um<br />

120000 prognostiziert. DieZahl der<br />

Erwerbstätigen dürfte um 510000<br />

auf den neuen Höchstwertvon<br />

45,35 Millionen steigen. (dpa)<br />

Bauwirtschaft startet<br />

schwungvoll ins neue Jahr<br />

Der BauboominDeutschlandsorgt für<br />

volle Auftragsbücher. FOTO: ALEXANDER HEINL/DPA<br />

DerImmobilienboom hat die Geschäfte<br />

der deutschen Bauwirtschaft<br />

auch zum Jahresanfang angetrieben.<br />

Im Januar stieg der Auftragseingang<br />

gegenüber dem Vorjahresmonat um<br />

18,2 Prozent auf rund 5,9 Milliarden<br />

Euro,teilte das Statistische Bundesamt<br />

am Freitag mit. Dassei der<br />

höchste jemals gemessene Wert in<br />

einem Januar.Bereinigt um Preissteigerungen<br />

und den Effekt vonKalendertagen<br />

lag das Plus bei<br />

11,6 Prozent. Derstarke Wohnungsbau<br />

sowie höherestaatliche Investitionen<br />

in die Infrastruktur treiben<br />

die Branche seit Längerem an. (dpa)<br />

Iglo kennzeichnet Produkte<br />

mit Nährstoffampel<br />

DerTiefkühlkosthersteller Iglo will<br />

ab Frühjahr seine Produkte im<br />

Supermarkt mit einer Nährstoff-<br />

Ampel –dem sogenannten Nutri-<br />

Score–kennzeichnen. Diefünfstufige<br />

Skala zeigt die Vor- undNachteile<br />

eines Lebensmittels im Hinblick auf<br />

seine Inhaltsstoffe mit einem gebündelten<br />

Kennwert: vonGrün (A)<br />

fürdie günstigste Nährwertbilanz<br />

bis Rot(E) für die ungünstigste.<br />

Schon jetzt seien alle Nutri-Scores<br />

für Iglo-Produkte im Internet abrufbar,heißt<br />

es in einer Mitteilung. Iglo<br />

setzt damit seine Ankündigung von<br />

November um und ist nach Danone<br />

und Bofrost ein weiteres Unternehmen,<br />

das die Nährstoffampel in<br />

Deutschland einführt. (dpa)<br />

Diese eineBoeing737 Max hat Garuda Indonesia bisher in Betrieb. 49 weitere Maschinen desTyps waren bereits bestellt–und wurden nunstorniert.<br />

Boeing verliert Milliardenauftrag<br />

Das Debakel für den Flugzeugbauer geht weiter –jetzt springtder erste Großkunde ab<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

Die indonesische Airline<br />

Garuda storniertals erste<br />

Fluggesellschaft einen<br />

Großauftrag für die Boeing<br />

737 Max –als Konsequenz aus<br />

zwei Abstürzen von Maschinen des<br />

gleichen Typs. Dies könnte der Auftakt<br />

für weitere Abbestellungen im<br />

großen Stil sein. Garuda teilte mit, die<br />

Passagiere hätten nur noch geringes<br />

Vertrauen in das Flugzeug, sie würden<br />

es meiden.<br />

WeitereStornierungen erwartet<br />

20000 Euro Gehalt pro Arbeitstag<br />

John Cryan war knapp dreiJahreChef der Deutschen Bank –erbekommt 8,7 MillionenEuro Abfindung<br />

Von Tobias Schmidt<br />

Der ehemalige Deutsche-Bank-<br />

Chef John Cryan bekommt nach<br />

nicht einmal drei Jahren an der Spitze<br />

des Instituts für seinen unfreiwilligen<br />

Abschied viel Geld. Die Abfindung<br />

beläuft sich auf knapp 8,7 Millionen<br />

Euro, wie aus dem am Freitag veröffentlichten<br />

Geschäftsbericht der<br />

Deutschen Bank hervorgeht. Sein<br />

Nachfolger Christian Sewing bekommt<br />

für seine Arbeit im vergangenen<br />

Jahr 7 Millionen Euro. Knapp<br />

3,3 Millionen Euro davon waren das<br />

Festgehalt –der Rest geht auf variable<br />

Vergütungen zurück, die zum Teil<br />

auch erst später ausgezahlt werden.<br />

Mitseinem Gehalt war der 48-jährige<br />

Sewing nicht das am besten verdienende<br />

amtierende Vorstandsmitglied<br />

der Deutschen Bank. Diese<br />

Position nimmt der stellvertretende<br />

Vorstandschef und Leiter der Unternehmens-<br />

und Investmentbank,<br />

Ursache: Offizielle Angaben<br />

über den Grund des Absturzes<br />

stehen noch aus. Häufig<br />

genannt wird allerdings das<br />

Flugstabilisierungssystem<br />

MCAS,das im Verdacht<br />

steht, den Absturz mitverursacht<br />

zu haben. Das MCAS<br />

soll eigentlich verhindern,<br />

dass die Boeing 737 Max 8<br />

zu steil aufsteigt, um Strömungsabrissen<br />

vorzubeugen.<br />

Vorigen Sonntag war ein Flugzeug<br />

der Ethiopian Airlines kurznach dem<br />

Startabgestürzt. Ähnlich war der Verlauf<br />

bei einem Crash mit einer baugleichen<br />

Maschine der indonesischen<br />

Fluglinie Lion Air Ende Oktober<br />

2018 verlaufen. Insgesamt starben<br />

mehr als 340 Menschen. Vieles<br />

spricht dafür, dass beide Crashs auf<br />

ein fehlerhaftes Stabilisierungsprogramm<br />

zurückzuführen sind, das<br />

einen zu steilen Winkel beim Steigflug<br />

verhindernsoll. Stattdessen wird<br />

in manchen Fällen jedoch die Nase<br />

nach unten gedrückt. DieErmittlungen<br />

zur Klärung der Unfälle laufen.<br />

Anfang der Woche wurden weltweit<br />

Flugverbote für die Modelle 737<br />

Max8und Max9verhängt. Derdeutsche<br />

Luftraum ist für diese Maschinen<br />

bis Mitte Juni gesperrt. Auch die<br />

bislang einzige 737 Max von Garuda<br />

steht seither am Boden. Dienun von<br />

der Airline rückgängig gemachten<br />

Orders betreffen weitere49Flugzeuge,<br />

deren Listenpreis insgesamt bei<br />

rund vier Milliarden Euro liegt.<br />

Beobachter erwarten, dass weitere<br />

Stornierungen folgen werden, weil<br />

Passagierenicht mehr in Maschinen<br />

dieses Typs einsteigen wollen. Auch<br />

Flugbegleiter in den USA haben massiv<br />

dagegen protestiert, in der Maschine<br />

Dienst zu tun.<br />

KOSTENDRUCK<br />

Verdacht: Um einen zu steilen<br />

Aufstieg festzustellen ist<br />

das MCAS auf Sensordaten<br />

angewiesen. Diese könnten<br />

fehlerhaft gewesen sein, berichtet<br />

die „NewYorkTimes“<br />

(„NYT“) unter Berufung auf<br />

Behörden. Demnach hätte<br />

das MCAS ein Absenken der<br />

Nase des Flugzeugs erzwungen–ohnedass<br />

eine Notwendigkeit<br />

dafür bestanden<br />

habe.<br />

JohnCryan verdiente besser alsder amtierende Bankchef.<br />

Gespart: Wiedie „NYT“ berichtet,<br />

bietet Boeing Fluggesellschaften<br />

schon lange<br />

den Einbau vonZusatzausstattung<br />

an, die möglicherweise<br />

den Sensorfehler ausgeglichen<br />

oder verhindert<br />

hätte. Diese Systeme seien<br />

allerdings kostenpflichtig.<br />

Günstigere Airlines sparen<br />

sich deren Einbau oft, um<br />

den Kaufpreis pro Flugzeug<br />

gering zu halten.<br />

FOTO: BORIS ROESSLER/DPA<br />

Garth Ritchie, ein. Ererhielt für das<br />

vergangene Jahr eine Gesamtvergütung<br />

von 8,6 (2017: 3,25) Millionen<br />

Euro –allerdings sind 3Millionen davon<br />

darauf zurückzuführen, dass er<br />

die Verantwortung für die komplexen<br />

und schwierigen Vorbereitungen<br />

der Bank auf den Brexit trägt. Außerdem<br />

hat Sewing den Chefposten erst<br />

seit April2018 inne.<br />

Ex-Chef Cryan ist derjenige Vorstand,<br />

der bei der Deutschen Bank im<br />

vergangenen Jahr am meisten verdiente<br />

–und das, obwohl erwegen<br />

deranhaltenden Probleme der Bank<br />

bereits Anfang April 2018 aus dem<br />

FOTO: DITA ALANGKARA/AP<br />

Derweil hat die Ratingagentur<br />

Fitch angedeutet, dass die Ratings für<br />

Boeing und ihre Lieferanten herabgesetzt<br />

werden könnten. Noch sei es<br />

zwar zu früh für solch einen Schritt,<br />

das könnte sich aber ändern, wenn<br />

sich zeige, dass die technischen<br />

Probleme systematischer Natur seien.<br />

Dahinter steckt die Vermutung,<br />

dass die Flugverbote über einen längeren<br />

Zeitraum anhalten werden.<br />

Hinzukommen könnten neben Abbestellungen<br />

auch Schadensersatzforderungen<br />

–nämlich von Fluggesellschaften,<br />

die wegen des Groundings<br />

zusätzliche finanzielle Belastungen<br />

schultern müssen. Für die<br />

Flieger, die am Boden bleiben, müssen<br />

Ersatzmaschinen plus Crews angemietet<br />

werden, was pro Jet mehr<br />

als 200000 Euro pro Monat kosten<br />

kann. Genau darunter leidet auch die<br />

polnische Lot, die am Freitag ankündigte,<br />

Entschädigungsforderungen<br />

zu prüfen.<br />

Derwichtigste Gewinnbringer<br />

Boeing will nun zügig ein Softwareupdate<br />

für das Stabilisierungsprogramm<br />

bereitstellen. Gleichwohl<br />

drohtdasUnternehmennunineinen<br />

Teufelskreis zu geraten. Nach Herabstufungen<br />

durch Ratingagenturen<br />

würde es für das Unternehmen teurer,<br />

sich neue Kredite zu besorgen,<br />

was wiederum die Gewinne drücken<br />

und die finanziellen Spielräume einschränken<br />

könnte.Boeing ist vonder<br />

737 Max extrem abhängig. Derzeit<br />

hat das Unternehmen noch mehr als<br />

4500 Bestellungen in den Büchern.<br />

DieMittelstreckenmaschine mit den<br />

sparsamen Treibwerken ist der wichtigste<br />

Gewinnbringer des Konzerns.<br />

Von Stornierungen könnte der<br />

europäische Flugzeugbauer Airbus<br />

profitieren, der mit der A320-Familie<br />

die einzigen Konkurrenzmodelle zur<br />

737 fertig. Allerdings hat Airbus keine<br />

freien Kapazitäten.<br />

Amt gejagt worden war. Neben der<br />

Abfindung bekam Cryan für die letzten<br />

Monate im Amt noch eine Vergütung<br />

in Höhe von knapp 1,9 Millionen<br />

Euro.Hinzu kommt eine vertraglichfestgelegteEntschädigunginHöhe<br />

von2,2 Millionen Euro für einVerbot,<br />

in einem bestimmten Zeitraum<br />

zu einem Wettbewerber zu gehen.<br />

Damit summiert sich Cryans Bezahlung<br />

aus dem vergangenen Jahr,<br />

die zum Teil aber erst in den kommenden<br />

Jahren ausgeschüttet wird,<br />

auf 12,8 Millionen Euro. Cryan war<br />

von Mitte 2015 bis zum 8. April 2018<br />

an der Spitzeder Deutschen Bank, zu<br />

Beginn noch mit Jürgen Fitschen zusammen<br />

und ab Mai2016 allein.<br />

Für die Jahre2015 bis 2017 hatte er<br />

eine Vergütung voninsgesamt etwas<br />

mehr als 9Millionen Euro erhalten.<br />

Seine Gesamtvergütung summiert<br />

sich somit auf knapp 22 Millionen<br />

Euro oder umgerechnet rund<br />

20000 Euro proTag im Amt.<br />

DAX-30 in Punkten<br />

27.12.18<br />

24.12.18<br />

▼ 11364,17 (–1,61 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

24.12.18<br />

Stand der Daten: 22.03.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

22.3.19<br />

▼ 66,91 (–1,23 %)<br />

22.3.19<br />

▼ 1,1302 (–0,75 %)<br />

Quelle<br />

aus DAXund MDAX vom22.03.zum Vortag<br />

22.3.19<br />

RWESt. 23,75 +3,04 WWWWWWW<br />

Dialog Semic.NA 27,92 +0,98 WWW<br />

Aroundtown 7,78 +0,78 WWW<br />

DeutscheBörse NA111,90<br />

+0,72 WW<br />

Adidas NA 209,90 +0,67 WW<br />

Vonovia NA 46,50 +0,65 WW<br />

Verlierer<br />

ausDAX und MDAXvom 22.03. zumVortag<br />

Dürr 34,29 WWWWWWWWWWW –4,99<br />

K+SNA 16,21 WWWWWWWWWWW –4,93<br />

Lanxess 48,44 WWWWWWWWWW –4,65<br />

Norma Group NA 43,64 WWWWWWWWWW –4,30<br />

Wacker Chemie 80,66 WWWWWWWWWW –4,30<br />

Fresenius 46,24 WWWWWWWWW –4,23<br />

Leitbörsen im Überblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 22.03. ±% z. 21.03.<br />

Euro Stoxx 50(EU) –1,83<br />

3596/2909 3305,73<br />

CAC 40(FR) – 2,03<br />

5657/4556 5269,92<br />

S&P UK(UK) – 2,00<br />

1590/1323 1462,23<br />

RTS (RU) – 1,96<br />

1263/1033 1213,40<br />

IBEX (ES) –1,67<br />

10291/8286 9199,40<br />

Dow Jones (US) –1,77<br />

26952/21713 25502,32<br />

Bovespa (BR) – 2,48<br />

100439/69069 94326,19<br />

Nikkei (JP) +0,09<br />

24448/18949 21627,34<br />

Hang Seng (HK) +0,13<br />

31593/24541 29092,95<br />

Stx Singap. 20 (SG) +0,46<br />

1583/1350 1537,54<br />

Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />

Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />

Effektivzinsen in %für<br />

Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />

PlanetHome<br />

089/76774188 0,71 0,88 1,20<br />

Interhyp<br />

0800/200151515 0,71 0,98 1,29<br />

DTW-Immobilienfinanzierung<br />

0800/1155600 0,71 0,98 1,29<br />

Dr.Klein<br />

0800/8833880 0,71 1,04 1,29<br />

MKIB Online<br />

030/6408810 0,98 1,08 1,40<br />

BBBank<br />

0721/1410 0,78 0,97 1,40<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 1,07 1,17 1,56<br />

ING<br />

069/50500109 0,98 1,31 1,66<br />

Deutsche Bank<br />

069/91010000 1,18 1,32 1,84<br />

Postbank<br />

0228/55002010 1,34 1,51 1,77<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,78 1,13 1,62<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 1,01 1,31 1,77<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 1,08 1,38 1,79<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 1,12 1,40 1,99<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30363300 1,37 1,69 1,89<br />

Mittelwert von 95 Banken 1,02 1,22 1,60<br />

Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />

unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle: FMH-Finanzberatung


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 7· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

Kaeser muss das Kraftwerksproblem endlich lösen<br />

Der Siemens-Chef präsentiert im Mai eine neue Konzernstrategie –die soll auch einen Befreiungsschlag für die noch immer schwächelnde Sparte bringen<br />

Von Thomas Magenheim<br />

Wenn Siemens-Chef Joe<br />

Kaeser am 8. Mai Details<br />

für seine neue<br />

„Strategie 2020 plus“<br />

verkündet, geschieht das an einem<br />

Jahrestag. Genau ein Jahr zuvor haben<br />

die Münchner eine vermeintliche<br />

Lösung für ihr kränkelndes Gasturbinengeschäft<br />

präsentiert. Das<br />

zum Politikum erklärte ostdeutsche<br />

Werk Görlitz wurde verschont, aber<br />

knapp 3000 Jobs kostet die Sanierung<br />

in Deutschland dennoch.<br />

Der weltweite Trend weg von<br />

Großkraftwerken und hin zu dezentraler<br />

Energieerzeugung hält zudem<br />

an. Es gibt weiter Überkapazitäten<br />

zum Baugroßer Gasturbinen. Investoren<br />

haben Kaeser zur Hauptversammlung<br />

im Januar daher gedrängt,<br />

die Krisensparte mit einem<br />

asiatischen Wettbewerber zu verschmelzen.<br />

So könnte es nun auch<br />

kommen.<br />

Als wahrscheinlichste Variante<br />

gilt ein Schulterschluss mit Mitsubishi<br />

Heavy Industries in Japan. Die<br />

Wirtschaftsagenturen Reuters und<br />

Bloomberg wollen erfahren haben,<br />

dass zu diesem Zweck hinter den Kulissen<br />

intensive Gespräche laufen.<br />

Siemens selbst schweigt. Beide Konzerne<br />

kennen sich. Vorfünf Jahren<br />

haben die Deutschen und die Japaner<br />

gemeinsam vergeblich versucht,<br />

die Kraftwerkssparte von Alstom zu<br />

Die Erwartungen sind hoch:Siemens-ChefJoe Kaeser braucht Partner für seine Kraftwerkssparte –Amerikaner,Japaner oder etwa Chinesen?<br />

übernehmen. Am Ende ist der US-Rivale<br />

General Electric (GE) zum Zug<br />

gekommen. Geturtelt haben Siemens<br />

und Mitsubishi dem Vernehmen<br />

nach aber auch später noch einmal<br />

vergeblich.<br />

„Wir haben keine Entscheidung“,<br />

sagt ein Insider jetzt zu verschiedenen<br />

Überlegungen für die Zukunft<br />

des Siemens-Kraftwerksgeschäfts.<br />

Als künftige Partner bieten sich neben<br />

Mitsubishi theoretisch GE, die<br />

italienische Ansaldo und chinesische<br />

Kraftwerksbauer an, vondenen einer<br />

sich namhaft bei Ansaldo eingekauft<br />

hat. GE gilt aber selbst als Sanierungsfall<br />

und kommt als Partner<br />

schon deshalb nicht infrage,weil die<br />

Amerikaner Weltmarktführer bei<br />

Großturbinen sind und ein Schulterschluss<br />

kartellrechtlich keine Chancen<br />

hätte.<br />

Ein Bündnis mit einem chinesischen<br />

Konzern wäre wirtschaftlich<br />

sinnvoller, aber politisch heikel. Zumal<br />

offenbar ein Rückzug von Siemens<br />

in eine Minderheitsposition<br />

bei einer Kraftwerksfusion zur Debatte<br />

stünde. Und deutsches Knowhow<br />

in chinesischen Händen hat<br />

FOTO: CHRISTOPH SOEDER/DPA<br />

nicht gerade Konjunktur. Andererseits<br />

ist Kaeser kein Manager,der vor<br />

der Politik katzbuckelt. Einangenehmerer<br />

Partner wäreaber fraglos Mitsubishi.<br />

Eine zweite kritische Frage ist, ob<br />

Siemens im Kraftwerksgeschäft auf<br />

eine Minderheitsposition zurückfallen<br />

will und kann. Der Vorteil wäre,<br />

dass man die Sparte dann nicht mehr<br />

konsolidieren müsste, was Bilanz<br />

und Aktienkurs aufmöbeln würde.<br />

„Das wäre ein Befreiungsschlag“,<br />

meint ein Börsianer.<br />

Experten fürchten ohnehin, dass<br />

das einstige Siemens-Vorzeigegeschäft<br />

nie mehr zu alter Stärke zurückfindet,<br />

weil dauerhaft andere<br />

Technik gefragt sein wird. Um drei<br />

Viertel auf magere377 Millionen Euro<br />

istder operativeGewinnder Sparte<br />

2018 eingebrochen. Der Margenvergleich<br />

von 3,0 Prozent gegenüber<br />

der neuen Siemens-Lieblingssparte<br />

Digitale Fabrik mit 20 Prozent spricht<br />

Bände. Wirklich lukrativ bleibt auf<br />

Sicht nur das Servicegeschäft für große<br />

Gas- und Dampfturbinen.<br />

Gibt Siemens aber die Kontrolle<br />

aus der Hand, drohen neue Konflikte<br />

mit der IG Metall und den Betriebsräten.<br />

Die gab es schon 2018 beim<br />

Kampf um Görlitz und andereStandorte<br />

wie Berlin und Mülheim. Bei<br />

möglichen künftigen Sparrunden<br />

müssten Gewerkschafter und Betriebsräte<br />

mit Mitsubishi verhandeln,<br />

falls die Japaner das Kommando<br />

übernehmen.<br />

Bei dieser Variante stünde deshalb<br />

wohl der Betriebsfrieden auf<br />

dem Spiel. Deshalb ist noch ziemlich<br />

unklar,wohin die Reise geht. Gleichwohl<br />

erwarten Investoren, dass Kaeser<br />

am 8. Maieine Lösung für das Siemens-Geschäft<br />

mit noch gut 12 Milliarden<br />

Euro Umsatz präsentiert. Es<br />

wäreein strategischer Wurf.<br />

Brexit kann Milchpreise<br />

in Deutschland senken<br />

Bauern befürchten plötzlichesÜberangebotamMarkt<br />

Von Johanna Uchtmann<br />

Eine Kuh lässt das Milchgeben<br />

nicht bleiben, nur weil der<br />

MenschkeinenKäsemehrkauft.Und<br />

gibt es zu viele Milchprodukte am<br />

Markt, sinken die Preise. Die Rechnung<br />

klingt einfach. Was dahintersteckt,<br />

ist dagegen richtig kompliziert:<br />

Großbritannien will aus der EU<br />

austreten. Zeitpunkt und Bedingungen<br />

sind weiter unklar –mit Folgen<br />

für Wirtschaftszweige, die regen<br />

Handel mit den Briten treiben. Die<br />

deutsche Agrarindustrie ist so einer.<br />

Das Vereinigte Königreich sei<br />

eines der wichtigsten Exportländer<br />

für deutsche Agrarprodukte, vor allem<br />

für Käse und Butter,sagt Karsten<br />

Schmal, Milchpräsident im Deutschen<br />

Bauernverband (DBV). Was<br />

passiert nach einem Brexit mit Butter<br />

und Käse, die für den Export auf die<br />

Insel vorgesehen sind? „Die große<br />

Unbekannte“ nennt Schmal den Brexit.<br />

Niemand wisse, wie es kommen<br />

werde. Niemand könne planen.<br />

Bisher fahren die Kühllastwagen<br />

einfach über die Grenze und liefern<br />

die Produkte in die britischen Supermärkte.<br />

Wäre Großbritannien irgendwann<br />

nicht mehr in der EU,<br />

müsste jeder Lastwagen am Zoll abgefertigt<br />

werden, möglicherweise<br />

müssten Zollgebühren entrichtet<br />

werden. Das wäre für alle exportierenden<br />

Branchen lästig, aber für die<br />

Milchbranche ganz besonders: „Das<br />

sind alles leicht verderbliche Waren.“<br />

Wird der Transport verkompliziert<br />

–und vor allem verlängert –,müsse<br />

man sich möglicherweise andere<br />

Märkte suchen, sagt Schmal. Warum<br />

produzieren die Deutschen dann<br />

nicht einfach weniger,wennder Brexit<br />

den Markt verkleinert? „Wir können<br />

ja die Kuh nicht einfach abstellen“,<br />

sagt Schmal.<br />

Waspassiertimschlimmsten Fall?<br />

Milchpräsident Schmal verweist auf<br />

die Krimkrise: 2014 verhängte Russland<br />

ein Einfuhrembargo gegen Lebensmittel<br />

aus westlichen Ländern.<br />

„VieleMolkereien,diedamalsfürden<br />

russischen Markt produziert hatten,<br />

mussten sich von heute auf morgen<br />

andere Abnehmer suchen“, erklärt<br />

Schmal. Deutsche Bauern habe das<br />

damals 2bis 4Cent pro Kilogramm<br />

Milch gekostet. Sie mussten ihre<br />

Milch in anderen Ländernverkaufen,<br />

in denen die Märkte teilweise schon<br />

gesättigt waren. Will man dort trotzdem<br />

Käufer finden, muss der Preis<br />

runter.<br />

Auch ein Brexit kann nach<br />

Schmals Einschätzung in deutschen<br />

Supermärkten dazu führen, dass<br />

Butter,Milch, Käse oder Joghurtbilliger<br />

werden. DerMechanismus beim<br />

Preis könnte ähnlich sein wie damals<br />

in der Krimkrise.<br />

Die paar Cent Verlust – könnte<br />

man meinen. Doch für die Branche<br />

wäre der Gesamteffekt groß. „Man<br />

braucht, um ein Kilogramm Käse zu<br />

produzieren, ungefähr zehn Kilogramm<br />

Milch“, sagt Schmal. (dpa)<br />

Gutes<br />

Frühstück.!<br />

So fängt der Tag gut an:<br />

frische <strong>Zeitung</strong>, frischer Toast und<br />

frische Geflügelwurst von WIESENHOF.!<br />

Denn WIESENHOF garantiert Ihnen<br />

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Wer hat das sonst.?<br />

Verderbliches Gut: Langwierige Zollabfertigungen können den Landwirten einen<br />

Strichdurch Rechnung machen.<br />

FOTO: JENS KALAENE/DPA<br />

Wir haben das: wiesenhof.de


8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Meinung<br />

Tierfrei essen<br />

AUSLESE<br />

Expedition nach<br />

Veggie-World<br />

Gestohlene<br />

Leben<br />

Christine Dankbar<br />

betrachtet einen Trend und seine<br />

Widersprüche.<br />

Auf den ersten Blick scheinen die Zahlen<br />

überhaupt nicht zusammenzupassen:<br />

In Berlin gibt es mittlerweile mehr<br />

vegane Restaurants als Fast-Food-Lokale.<br />

DieMesse Veggie-World, die am Wochenende<br />

in Berlin stattfindet, hat einen Aussteller-Rekord<br />

zuverzeichnen und rechnet<br />

mit einem Besucheransturm. Unzählige<br />

Kochbücher feiern die fleischlose Ernährungsweise.<br />

Und doch gibt es viel<br />

weniger Menschen in Deutschland, die<br />

wirklich so leben, als man annehmen<br />

mag: Studien beziffern den Anteil der Vegetarier<br />

an der Gesamtbevölkerung in<br />

Deutschland auf 3,7 Prozent. Vegan, also<br />

komplett ohne tierische Produkte,lebt sogar<br />

nur weniger als ein Prozent der Deutschen.<br />

Warumreden dann alle darüber?<br />

DieAntwortkönnte ein Blick ins Programm<br />

der Veggie-World geben. Hier<br />

geht es am Sonnabend und Sonntag<br />

nicht nur um fleischloses Essen, sondern<br />

umtierfreie Klamotten, Kosmetika<br />

und sogar um ethische Dienstleistungen.<br />

Veggie-World eben.<br />

Für manche mag das ein Paralleluniversum<br />

sein, dessen neue Regeln und<br />

Maßstäbe so verunsichern, dass man erst<br />

mal kräftig darüber lästernmuss.Die Grünen<br />

mit ihrem Veggie-Day! Diese blassen<br />

Öko-Freaks mit ihren lebensfernen Ansprüchen<br />

an die Lebensweise von uns allen!<br />

Und esstimmt ja auch, dass Veggie<br />

vor allem in den Großstädten ein Thema<br />

ist, dort, wo die Menschen mit der Erzeugung<br />

vonLebensmitteln besonders wenig<br />

zu tun haben. Genauso wahr ist aber<br />

auch, dass hier meistens die Bewegungen<br />

der Zukunft entstehen. Dass gesunde Ernährung<br />

und nachhaltiger Konsum offenbar<br />

kein Kurzzeittrend sind, sollte uns<br />

freuen. Manmuss ja nicht gleich eine Religion<br />

daraus machen.<br />

Trisomie-Bluttest<br />

Die Pflicht der<br />

Krankenkassen<br />

Timot Szent-Ivanyi<br />

über ein Dilemma, das nur schwer<br />

aufzulösen ist<br />

Die Botschaft der Experten ist klar:Aus<br />

wissenschaftlicher Sicht spricht alles<br />

dafür, dass der Bluttest zur Feststellung<br />

von Trisomie 21 gegenüber den herkömmlichen<br />

Methoden ein großer Fortschritt<br />

ist. Er ist zuverlässiger und vor allem<br />

sicherer. Es ist deshalb geradezu<br />

zwingend, dass der Bluttest von der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung bezahlt<br />

wird. Oder sollen es sich künftig nur Gutverdiener<br />

leisten können, gefahrlos zu erfahren,<br />

ob ihr Nachwuchs am Down-Syndrom<br />

leidet? Das wäre ein eklatanter Verstoß<br />

gegen die Prinzipien der solidarischen<br />

Krankenversicherung in<br />

Deutschland.<br />

Gleichwohl dürfen die Argumente der<br />

Kritiker nicht vomTisch gewischt werden.<br />

Menschen mit Down-Syndrom, Politiker<br />

und Behindertenverbände argumentierenzuRecht,<br />

dass der Druck auf die Eltern<br />

immer größer wird, ihren ungeborenen<br />

Nachwuchs komplett durchleuchten zu<br />

lassen, damit ja kein vonder Norm abweichendes<br />

Kind auf die Welt kommt. Es gibt<br />

aber nicht nur das Recht auf Wissen, sondernauch<br />

das Recht auf Nichtwissen.<br />

Angesichts neuer Diagnosemethoden<br />

wirdesfür die Elternimmer schwerer,dieses<br />

Recht auch wirklich wahrzunehmen<br />

oder eine bewusste Entscheidung für ein<br />

behindertes Kind zu treffen. Die Lösung<br />

kann aber nicht sein, jene in ihren Rechten<br />

zu beschneiden, die sich im Fall der Fälle<br />

gegen ein Kind mit Behinderungen entscheiden<br />

würden. Die Antwort kann nur<br />

heißen, alles zu versuchen, um das gesellschaftliche<br />

Klima im Umgang mit Behinderung<br />

weiter zu verbessernsowie die Förderung<br />

und Integration der Betroffenen zu<br />

forcieren. Selektion darfnicht zu einer gesellschaftlichen<br />

Norm werden.<br />

Duell mit dem kleinen Nachbarn<br />

Aus der Ferne betrachtet könnte<br />

man die Golanhöhen für ein vergessenes<br />

Fleckchen Erde halten.<br />

Viele Steine, wenig Menschen,<br />

mehrere Tausend Rinder und Schafe sowie<br />

einige grüne Weinfelder prägen das hügelige<br />

Felsplateau zwischen dem SeeGenezareth in<br />

Israel und der syrischen Hauptstadt Damaskus.<br />

Instrengen Wintern kann man auf den<br />

verschneiten Hängen Skifahren.<br />

Doch die relativeRuhe ist trügerisch. Alle<br />

paar Monate muss die israelische Raketenabwehr<br />

ein Geschoss abfangen, das mutmaßlich<br />

von iranischen Milizen abgefeuert<br />

wurde. Die politische Lage ist extrem heikel:<br />

Israel hat das gut 1000 Quadratkilometer<br />

große Gebiet 1967 besetzt und 1981 annektiert.<br />

International wurde die Landnahme<br />

nie akzeptiert. Der Golan, der wegen seiner<br />

exponierten Lage militärstrategisch vongroßer<br />

Bedeutung ist und Israel einen Teil seines<br />

Wassers liefert, gehörtoffiziell zu Syrien. UN-<br />

Blauhelme wachen in einer Pufferzone über<br />

die Einhaltung der Waffenruhe.<br />

Mitten in dieses Wespennest hat nun US-<br />

Präsident Donald Trump gestoßen, indem er<br />

ohne Rücksprache mit den Verbündeten per<br />

Twitter erklärte, nach 52 Jahren sei es für die<br />

USA nun Zeit, die Souveränität Israels über<br />

den Gebirgszug anzuerkennen. DerHauptadressat<br />

des Tweets ist Israels Premierminister<br />

Benjamin Netanjahu. Er kommt nächste Woche<br />

nach Washington und muss sich am 9.<br />

Aprileiner äußerst kritischen Parlamentswahl<br />

stellen. „Danke, Präsident Trump!“, antwortete<br />

der Regierungschef ebenfalls auf Twitter<br />

begeistert.<br />

Dass Trump im Alleingang die internationale<br />

Rechtslage über den Haufen wirft und<br />

sich unverhohlen in einen ausländischen<br />

Wahlkampf einmischt, verletzt nicht nur alle<br />

Immer wieder wird diskutiert, warum<br />

Männer eher kurz Elternzeit nehmen und<br />

wie man das ändern kann. Bisher nimmt<br />

etwa jeder dritte Mann eine Auszeit, wenn er<br />

Vater wird, über 70 Prozent nur bis zu zwei<br />

Monate. Aber was ist mit der anderen Seite?<br />

Warum bestehen so viele Frauen –2017 waren<br />

es72Prozent –auf einer Elternzeit von<br />

zwölf Monaten?<br />

Mütter und Väter können proKind bis zu<br />

drei Jahre Elternzeit nehmen, bezahlt mit<br />

dem staatlichen Elterngeld werden aber<br />

maximal vierzehn Monate. Eshat sich über<br />

die Jahre eingebürgert, dass die Väter zwei<br />

Monate aus dem Beruf aussteigen, deshalb<br />

spricht man von„Vätermonaten“ –oft wird<br />

die Zeit für einen langen Familienurlaub genutzt.<br />

Warumist das so? Viele Frauen verteidigen<br />

die einjährige Auszeit als etwas, was<br />

ihr Privileg ist, nach den Strapazen von<br />

Schwangerschaft und Geburt. Andere sind<br />

mit ihrem Jobunzufrieden und retten sich in<br />

die Elternzeit. „Mein Job vor der Geburt war<br />

stressig, ich habe diese Pause gebraucht“,<br />

sagte eine Mutter.<br />

Männer haben auch stressige Jobs, machen<br />

aber trotzdem weniger Pausen. Müttern<br />

fällt es wohl leichter,beruflich kürzerzutreten,<br />

weil sie damit das machen, was vonihnen erwartet<br />

wird. Und Männern ist es vielleicht<br />

auch ganz recht, dann müssen sie wenigstens<br />

nicht ihren Chef um Elternzeit bitten. Es<br />

scheint der leichtere Weg, kurzfristig zumindest.<br />

Doch es gibt auch andere Gründe, die<br />

man vielleicht nicht so leicht zugibt, weil sie<br />

Golanhöhen<br />

Trumps<br />

Kalkül<br />

KarlDoemens<br />

meint, dass der US-Präsident aus dem Zugeständnis an Israel<br />

vorallem eigenen innenpolitischen Nutzen ziehen will.<br />

KOLUMNE<br />

Warum Väter<br />

mehr kämpfen<br />

sollten<br />

Sabine Rennefanz<br />

nicht zum Ideal der gleichberechtigten modernen<br />

Beziehung passen. Sonderneher was<br />

mit Eifersucht und Konkurrenz zu tun haben.<br />

Eine Mutter sagt: „Ich wollte die Zeit mit meinem<br />

Kind verbringen und war auch nicht bereit,<br />

das Baby an jemand anders abzugeben,<br />

also an meinen Mann.“<br />

Ich kann das emotional verstehen: Gerade<br />

bei der Geburt des ersten Kindes wird<br />

man von den Gefühlen überwältigt, mir fiel<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

Regeln der Diplomatie. Esist besonders obszön,<br />

weil er sich für einen zwielichtigen Politiker<br />

einsetzt, dem daheim eine Anklage<br />

wegen Bestechlichkeit, Untreue und Betrug<br />

droht. Vorallem birgt es enorme Gefahren<br />

für den gesamten Nahen Osten. „Diese Entscheidung<br />

ist schlecht für die amerikanischen<br />

Interessen, schlecht für Israel, aber gut<br />

für Trumps Politik und großartig für Bibis<br />

(Netanjahu) Politik“, beschreibt der amerikanische<br />

Nahost-Experte Ilan Goldenberg<br />

das zynische Kalkül.<br />

Tatsächlich werden Israels Nachbarn die<br />

Grenzverschiebung kaum tatenlos hinnehmen.<br />

Die erbosten Proteste der Türkei, des<br />

Iran und Syriens vermitteln einen Vorgeschmack<br />

auf die drohende weitereDestabilisierung<br />

der Region. Trumps Vorstoß ist Wasser<br />

auf die Mühlen radikaler Islamisten. Die<br />

Konsequenzen müssen andere tragen, denn<br />

gleichzeitig will der US-Präsident seine Soldaten<br />

aus Syrien abziehen. Schlimmer noch:<br />

Die Billigung der Landnahme könnte Israels<br />

Rechte ermuntern, ihren Traum von einer<br />

Annexion des dicht besiedelten Westjordanlands<br />

umzusetzen. Das wäre dann das endgültige<br />

Ende jeder Zweistaatenlösung und<br />

könnte einen neuen Krieg auslösen. Dass<br />

Trump nebenbei dem russischen Präsidenten<br />

Wladimir Putin ein Argument für die<br />

Rechtfertigung der Krim-Annexion liefert,<br />

wirkt im Vergleich dazu fast nebensächlich.<br />

Doch der Narzisst im Weißen Haus interessiert<br />

sich weder für Völkerrecht noch für<br />

Geopolitik. Ihmgeht es alleine darum, seine<br />

eigene Position zu stabilisieren und zu stärken.<br />

Dafür braucht er die Unterstützung der<br />

rechten Evangelikalen und Juden in den<br />

USA, die er schon mit derVerlegung der amerikanischen<br />

Botschaft vonTel Aviv nach Jerusalem<br />

und der einseitigen Aufkündigung des<br />

Iran-Atomabkommens umwarb.<br />

Seit Wochen fährtTrump nun innenpolitisch<br />

eine Kampagne gegen die Demokraten,<br />

denen er wegen der Äußerungen ihrer muslimischen<br />

Abgeordneten Ilhan Omar und<br />

Rashida Tlaib eine israelfeindliche und gar<br />

antisemitische Politik unterstellt. BeiTwitter<br />

fantasiertervon einem„Jexodus“ –einer gewaltigen<br />

jüdischen Austrittswelle bei den<br />

Demokraten. Dafür gibt es keinerlei Belege.<br />

Doch Trump wird jede Kritik an der Golan-<br />

Entscheidung zur weiteren Diffamierung der<br />

Opposition nutzen und sich selbst demonstrativ<br />

an der Seite Netanjahus zeigen. Er will<br />

seine radikale Basis umjeden Preis mobilisieren.<br />

Ein öder Gebirgszug fernab der USA<br />

ist dafür aus seiner Sichtein geringer Preis.<br />

es auch schwer, mein Baby aus der Hand zu<br />

geben. Ich nahm bei meinem Sohn zwölf<br />

Monate Elternzeit, mein Mann zwei, so wie<br />

alle. Und als er zu Hause war, machte ich<br />

trotzdem alles, was mit dem Baby zu tun<br />

hatte.Weil ich dachte,das sei jetzt mein Job.<br />

Es ging so weit, dass ich mich bedankt habe,<br />

wenn er den Müll heruntergebracht hat.<br />

„Hör auf, dich zu bedanken“, sagte er. Irgendwann<br />

begriff ich, dass ich zu der Glucke<br />

wurde, die ich nie sein wollte. Ich drückte<br />

ihm das Baby in die Hand, hörte auf, mich zu<br />

bedanken.<br />

Beim zweiten Kind machten wir alles anders,<br />

wir teilten uns die Elternzeit zu gleichen<br />

Teilen auf. Als ich wieder arbeiten ging,<br />

hat mein Mann sich überwiegend um unsere<br />

Kinder und den Haushalt gekümmert, meistens<br />

auch nachts.Die drei wurden ein eingespieltes<br />

Team, das hat uns allen genützt.<br />

Meine Kinder haben inzwischen eine viel engere<br />

Beziehung zu ihrem Vater, als ich je zu<br />

meinem hatte.<br />

Vielleicht geht es weniger um die Frage,<br />

warum Frauen so lang Elternzeit nehmen<br />

sondern eher darum, warum Väter nicht<br />

mehr um die wichtige erste Zeit kämpfen.<br />

Weil ihnen etwas entgeht. „Von der Evolution<br />

her sind Männer, die Vater werden, auf dem<br />

Höhepunkt der Entwicklung, mehr als Vatersein<br />

geht nicht“, sagt die Anthropologin Anna<br />

Machin von der Universität Oxford. Warum<br />

startet das Familienministerium nicht eine<br />

neue Kampagne: Weil es nichts Männlicheres<br />

gibt, als sich um sein Kind zu kümmern.<br />

Essind mehr als fünfzig Aufnahmen von<br />

Orten des ehemaligen Archipel Gulag<br />

in ihrem heutigen Zustand. Sieentstanden<br />

auf Reisen quer durch die ehemalige Sowjetunion<br />

von Sandormoch, 580 Kilometer<br />

nördlich von St. Petersburg, bis ins Lager<br />

Butugytschag, 216 Kilometer nördlich<br />

der am Ochotskischen Meer gelegenen<br />

Hafenstadt Magadan. Sandormoch ist ein<br />

Kiefernwäldchen, in dessen Boden vor 20<br />

Jahren die Leichen von etwa 10000 Menschen<br />

entdeckt wurden, die dort1937 und<br />

1938 verscharrt worden<br />

waren. Im Lager<br />

Butugytschag wurde<br />

in den 40er-Jahren<br />

von den Häftlingen<br />

Uran gefördert.<br />

Der 1977 auf dem<br />

Gebiet der heutigen<br />

Republik Moldau geborene<br />

Misha Friedman<br />

hat die Fotos<br />

gemacht. Sie sind in<br />

einem kontrastarmen<br />

Schwarz-Weiß<br />

gehalten. Wer diesem<br />

Grau misstraut,<br />

Masha Gessen: Vergessen<br />

–Stalins<br />

Gulag in Putins<br />

Russland, Fotos<br />

von Misha Friedman,<br />

dtv,160 Seiten,<br />

25 Euro<br />

weil er das Gefühl hat, hier werde Stimmung<br />

gemacht, der kann im Internet<br />

auch aktuelle Farbaufnahmen aufrufen.<br />

Mit einem Male sieht er, dass die Landschaften<br />

den Schrecken, der hier einmal<br />

herrschte, ebenso unter blühenden Bäumen<br />

verbergen, wie wir es von anderen<br />

Orten her kennen.<br />

Masha Gessen, die gerade den Leipziger<br />

Buchpreis zur Europäischen Verständigung<br />

entgegennahm, schrieb die Texte<br />

des Bandes.Wer sich fragt, warum wir so<br />

wenig wissen über Orte wie Butugytschag,<br />

dem erklärt Gessen erst einmal,<br />

wie man hinkommt: acht Stunden Flug<br />

von Moskau, anschließend fünf Stunden<br />

im Auto undzuletzt eine Stunde zu Fuß.<br />

Gessen erzählt, wie sie Ende der 90er-<br />

Jahre mit einer 74-jährigen ehemaligen<br />

Gefangenen sprach, die,nachdem sie entlassen<br />

wurde,weiter in Kolyma lebte.1962<br />

erlaubte man ihr zurückzukehren in die<br />

Ukraine.Sie kam dortnicht mehr zurecht.<br />

Zwei Jahre später ging sie zurück nach<br />

Kolyma. Gessen: „Ich drängte sie zu einem<br />

Wort des Bedauerns oder der Wut<br />

über ein gestohlenes Leben. Ich erhielt<br />

keines. ‚Sie brauchten Leute, die hier arbeiten‘,<br />

sagte sie nur.‚Manmuss sein ganzes<br />

Leben lang arbeiten. Das kann man<br />

auch in Kolyma.‘“ Arno Widmann<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

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zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgerngeprüft.<br />

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und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 274 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 – S eite 9 *<br />

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Berlin<br />

VomErfinderdorf noch<br />

keine Spur:Ein Besuch<br />

in der Siedlung Alwine<br />

Seite 16<br />

Freitagsgebet: Polizei beschützt nach Anschlag die Moschee-Besucher Seite 12<br />

Entschädigungsfonds: FDP zieht gegen Senatsinnenverwaltung vor Gericht Seite 14<br />

Ein Hauch<br />

von Zukunft<br />

In einem ersten Start-up-Projekt in der Siemensstadt zeigt<br />

der Weltkonzern, wie er das Potenzial der Hauptstadt<br />

für seine innovativen Technologien nutzen will<br />

VonJörg Hunke<br />

A32 –soheißt die Halle, in der die Start-ups arbeiten. Früher wurden hier Antriebe für Schiffe, Aufzüge und Lokomotiven gefertigt. BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER (2)<br />

Pizza und Currywurst, dazu<br />

lokale Erfrischungsgetränke,das<br />

sind die Grundnahrungsmittel<br />

in der <strong>Berliner</strong><br />

Start-up-Szene. Das hat auch<br />

das Traditionsunternehmen Siemens<br />

mitbekommen. Jedenfalls endete<br />

die offizielle Einweihung des<br />

A32 Entrepreneurs Forum auf dem<br />

Firmengelände in Spandau mit saftigen<br />

Würstchen in Tomatensoße.<br />

Deftige Traditionsküche,das lässt<br />

sich auch als Symbol für die neue<br />

Ausrichtung des Weltkonzerns deuten.<br />

Zurück zu den Wurzeln, zurück<br />

zum Mut der Gründerzeit. Im November<br />

hatten der Siemens-Chef Joe<br />

Kaeser und Berlins Regierender Bürgermeister<br />

Michael Müller ein Mammutprojekt<br />

vorgestellt. 600 Millionen<br />

Euro will der Konzern in den<br />

nächsten Jahren für die Umstrukturierung<br />

der Siemensstadt ausgeben.<br />

„Hier soll ein Stadtteil der Zukunft<br />

entstehen, der Produktion, Forschung,<br />

Lernen, Arbeiten, Wohnen<br />

und Leben beispielhaft integriert“,<br />

sagte Vorstandsmitglied Cedrik<br />

Neike am Freitag.<br />

Solaranlagen wiederverwerten<br />

Vorzwei Jahren waren auf Initiative<br />

der Hochschule für Wirtschaft und<br />

Recht auf dem Gelände erste Versuche<br />

einer Kooperation gestartet worden.<br />

An der Hochschule entwickelte<br />

Ideen sollten mit Unterstützung der<br />

Wissenschaft und der Industrie gefördert<br />

und zur Marktreife gebracht<br />

werden. Eher schüchternstellten die<br />

Planer das Projekt damals vor. Andreas<br />

Zaby,Präsident der Hochschule,<br />

erinnerte an die Zweifel am Anfang<br />

und die Erfolgsgeschichten, die bald<br />

folgten. SmartPricer gehört dazu.<br />

Das Start-up hilft Veranstaltern, die<br />

Ticketpreise der Anfrage anzupassen.<br />

Beim Rundgang am Freitag ließ<br />

der Regierende Bürgermeister sich<br />

einige der 19 Start-ups vorstellen, die<br />

noch in der Entwicklungsphase stecken.<br />

In der leerstehenden Lagerhalle<br />

A32 des Dynamowerks hatten<br />

sie ihreStände aufgebaut. Industriedesign<br />

trifft dort auf globale Coworking-Architektur,<br />

starre Raumstrukturen<br />

gibt es nicht mehr.<br />

Bei SunCrafter blieb Müller länger<br />

stehen. Die Idee ist prototypisch<br />

für die junge Generation der Macher,<br />

die genug hat von der Wegwerfgesellschaft<br />

ihrer Eltern. Auch die Sache<br />

mit „Geiz ist geil“ interessiertsie<br />

nicht, sie wollen einfach die Welt<br />

besser machen. Nicht mehr und<br />

nicht weniger.<br />

DieMacher vonSunCrafter ärgerten<br />

sich darüber, dass defekte Solarkollektoren<br />

nicht mehr repariert,<br />

sondern einfach entsorgt werden.<br />

„Verschwendung“, dachte sich die<br />

Geschäftsführerin Lisa Wendzich<br />

und überlegte mit ihrem Team, was<br />

zu tun sei. Inzwischen verwenden sie<br />

die Kollektoren, um Solar-Ladestationen<br />

für Elektro-Fahrzeuge oder<br />

Handys zu bauen. Bei Festivals wie<br />

Lollapalooza konnten sie mit ihren<br />

Ladegeräten Smartphone-Nutzern<br />

mit niedrigem Akku-Status in höchster<br />

Nothelfen.<br />

In NewYorkgibt es im Stadtgebiet<br />

schon stationäre Ladegeräte,Wendzich<br />

hätte so etwas auch gerne in<br />

Berlin. Wasden Gründern von Sun-<br />

Crafter aber noch wichtiger ist: Menschen<br />

in Krisengebieten zu helfen.<br />

Der massive Stromausfall in Köpenick<br />

war ein lokales Beispiel dafür,<br />

was passiert, wenn die Infrastruktur<br />

versagt und der Strom nicht mehr<br />

Paulsternstr.<br />

Wie im Coworking-Space: Starre Raumstrukturen gibt es nicht.<br />

Paulsternstr.<br />

Nonnendammallee<br />

Siemens-Campus<br />

Schaltwerk<br />

Str.am<br />

Schaltwerk<br />

Rohrdamm<br />

Verwaltung<br />

Dynamowerk<br />

SPANDAU<br />

Schuckertdamm<br />

Alter Bahnhof<br />

Siemensstadt<br />

Rohrdamm<br />

A32<br />

BLZ/GALANTY, REEG; QUELLE: SIEMENS<br />

aus der Steckdose fließt. Dramatisch<br />

kann es bei Naturkatastrophen werden,<br />

wenn die Technik tagelang<br />

ausfällt –deshalb achtet Wendzich<br />

mit ihrem Team darauf, dass die<br />

Sonnenkollektoren robust und<br />

wasserfest sind. Siemens-Vorstand<br />

Cedrik Neike will sich das Start-up<br />

genauer anschauen, Michael Müller<br />

vermittelte einen Kontakt zu seinem<br />

Staatssekretär.<br />

Vonsolchen Ideen, die mit großem<br />

Enthusiasmus verwirklicht<br />

werden, hört man immer wieder.<br />

Wasaber oft vergessen wird: Etwa 90<br />

Prozent aller Start-up-Projekte<br />

scheitern, weil irgendwann das Geld<br />

ausgeht oder die Kraft fehlt. Auch<br />

deshalb gibt es in Berlin immer mehr<br />

Unternehmen und Initiativen, die<br />

junge Gründer fördern. Siemens ist<br />

da nicht alleine, die Telekom, Bayer<br />

oder die Deutsche Bahn sind auf<br />

diesem Feld auch sehr aktiv.Michael<br />

Müller lobte in diesem Zusammenhang<br />

die Zusammenarbeit der<br />

Hochschulen und Universitäten:<br />

„Das sind gute Grundlagen für die<br />

nächsten Schritte.“<br />

Genug zu tun gibt es jedenfalls,<br />

eher nebenbei fielen so richtungsweisende<br />

Begriffe wie Blockchain<br />

und Künstliche Intelligenz. Forscher<br />

gehen davon aus,dass diese Technologien<br />

die Arbeitswelt und das Privatleben<br />

in den nächsten Jahren<br />

massiv verändern werden. Und das<br />

nicht nur in den Mega-Bereichen<br />

Klimaschutz, Mobilität und Gesundheit.<br />

Ab Mai will Siemens gemeinsam<br />

mit der TU, der Fraunhofer Gesellschaft<br />

und der Bundesanstalt für<br />

Materialforschung und -prüfung auf<br />

dem Siemensgelände an Wasserstoff-Projekten<br />

arbeiten. „Wir brauchen<br />

Ideen“, sagte Siemens-Vorstand<br />

Neike.<br />

Aber der Wettbewerb um die klugen<br />

Köpfe wirdlängst global geführt,<br />

so sind in der Dynamohalle Gespräche<br />

in deutscher und englischer<br />

Sprache zu hören. In der vergangenen<br />

Woche ergab eine Untersuchung,<br />

dass Londons Spitzenposition<br />

im europäischen Ranking der<br />

Start-ups ungefährdet ist, während<br />

Berlin um seinen zweiten Platz<br />

fürchten muss. In Frankreich hat<br />

Staatschef Emmanuel Macron das<br />

Thema zur Chefsache erklärt, deshalb<br />

boomt die Start-up-Szene in Paris.<br />

Andere Experten warnen davor,<br />

dass Deutschland den Anschluss im<br />

Bereich der Künstlichen Intelligenz<br />

verpassen könnte, weil in anderen<br />

Ländern viel mehr Geld in diesem<br />

Bereich gepumpt wird.<br />

Scheiterndes Google-Projekts<br />

An einen Aspekt, der Berlin im vergangenen<br />

Jahr geschadet hat, erinnerte<br />

der Wissenschaftler Sven Ripsas<br />

in der Dynamohalle. Der Professor<br />

für Entrepreneurship gehört in<br />

Berlin zu den Urvätern der Tech-<br />

Szene,vor 18 Jahren entdeckte er bereits<br />

das Potenzial und hatte großen<br />

Anteil daran, dass das Siemens-Projekt<br />

realisiertwurde.<br />

Ripsas erinnerte an das Scheitern<br />

von Google im vergangenen Jahr.<br />

DerInternet-Gigant wollte in Kreuzberg<br />

imgroßen Stil junge Gründer<br />

fördern, so wie er es in anderen Ländernauch<br />

tut. DerBürgerprotest war<br />

aber so groß, dass das Unternehmen<br />

die Pläne aufgab. „So etwas sollte<br />

Berlin nicht noch einmal passieren“,<br />

sagte Ripsas. Es sei ein schwerer<br />

Schlag für die Digital-Szene der Stadt<br />

gewesen.


10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Berlin<br />

Harmsens Berlin<br />

Die fiesen<br />

kleinen Zeichen<br />

Torsten Harmsen<br />

amüsiertsich über die Tücken<br />

des Vietnamesischen.<br />

Alkohol, Joghurt, Steppe,Schabracke,Sofa,<br />

Elixier,Rabatt, Datsche,<br />

Chemie, Havarie, Tulpe und Troika –<br />

was haben all dieseWortegemein? Sie<br />

gelangten einst aus dem Arabischen,<br />

Türkischen oder Russischen ins<br />

Deutsche. Als Bewohner einer Stadt<br />

mit unzähligen Sprachen interessiert<br />

mich so etwas. Wann und warum<br />

wandernBegriffe ein oder aus?<br />

Gerne würde ich auch Beispiele<br />

für den Einfluss des Vietnamesischen<br />

auf das Deutsche nennen, gerade,<br />

weil so vieleVietnamesen in Berlin leben.<br />

Mir fallen aber keine ein, außer<br />

„Ho-Ho-Ho-Chi-Minh“, der<br />

Schlachtruf der 68er-Studentenbewegung<br />

in West-Berlin. Liegt es<br />

daran, dass die deutsch-vietnamesische<br />

Beziehung historisch noch etwas<br />

jung ist? Oder ist es was anderes?<br />

Zu dieser Frage passt folgende Geschichte,<br />

die uns ein Reiseführer in<br />

Hanoi erzählte: Ein Deutscher, der<br />

seit einiger Zeit Vietnamesisch lernte,<br />

wollte im Hotel zum Frühstück „pho“<br />

bestellen, eine Reisnudelsuppe. Leider<br />

betonte er dasWort falsch und bestellte<br />

ein „Straßenmädchen“. Die<br />

Kellnerin habe sich erschrocken, so<br />

der Reiseführer. Doch man konnte<br />

das Missverständnis aufklären.<br />

DasVietnamesische ist eine Sprache,inder<br />

dieWortbedeutungen von<br />

verschiedenen Tonebenen und Tonänderungen<br />

abhängen. Als Deutsche<br />

lesen wir einfach „pho“. Doch für Vietnamesen<br />

ist es wichtig, ob das Wort<br />

in gleichbleibendem Ton, hoch und<br />

steigend, tief und fallend, mit Knarrlaut<br />

oder Unterbrechung gesprochen<br />

wird. Damit entscheidet sich, ob es<br />

Suppe,Laster,Straße,Stadt oder vielleicht<br />

auch Straßenmädchen heißt.<br />

(Bei der Suppe geht die Stimme übrigens<br />

nach unten.)<br />

Portugiesische Missionare hatten<br />

sich vor 400 Jahren darangemacht,<br />

die klangvolle vietnamesische Sprache<br />

in lateinische Buchstaben zu fassen.<br />

Franzosen verfeinerten das System.<br />

Es besteht heute aus 134 Buchstaben-Zeichen-Kombinationen,<br />

die<br />

jeden Laut genau darstellen.<br />

Die vielen Strichlein, Häkchen<br />

und Winkelchen werden von uns<br />

meist ignoriert, was natürlich völlig<br />

blöd ist aus der Sicht der Vietnamesen.<br />

Aber wer von uns ahnt denn<br />

schon, dass das kleine Wörtchen<br />

„sua“ Melone, Ananas, Kokosnuss<br />

oder Milch bedeuten kann –jenachdem,<br />

welche Zeichen man dazusetzt?<br />

Unddass die winzige Silbe „ma“ sowohl<br />

Mutter als auch Gespenst, Reissetzling,<br />

Grab und Pferdheißen kann.<br />

Sehr witzig führt eine junge Vietnamesin<br />

aufYouTube die Klangunterschiede<br />

vor. Sieträgt einen Reisstrohhut,<br />

tanzt lustig umher und erklärt,<br />

wie Dinge ausgesprochen werden.<br />

Kokosnuss klinge wie„Yuah“, aber so,<br />

als werde einem eine Kokosnuss in<br />

den Magen geschossen. Beim Wort<br />

Apfel („táo“) heule man wie ein Wolf.<br />

Die Kuh („bò“) klinge wie „ba“, aber<br />

gelangweilt ausgesprochen.<br />

Wie doll man mit Vietnamesisch<br />

auf die Nase fallen kann, musste auch<br />

der US-Verteidigungsminister Robert<br />

McNamara spüren, als er 1964 Südvietnam<br />

besuchte,umdas dortige Regime<br />

zu stärken. Er stand auf einer<br />

Tribüne vor großer Menge und rief<br />

begeistert, was er gerade gehörthatte.<br />

„Tausend JahreVietnam“ lautete der<br />

Ruf, allerdings auf Vietnamesisch. Er<br />

sollte auf die lange Geschichte des<br />

Landes hinweisen. In amerikanischem<br />

Akzent wurde daraus so etwas<br />

wie: „Die kleine Ente will sich hinlegen“,<br />

wie ein Zeitzeuge erzählte.<br />

TausendeVietnamesen schmissen<br />

sich weg vor Begeisterung. „Die<br />

Menge zerlegte sich quasi auf dem<br />

Kopfsteinpflaster“, schildertder Zeitzeuge.<br />

Ich wäre gern dabeigewesen.<br />

Zugleich bin ich erleichtert, dass ich<br />

nicht auch schon versucht habe,Vietnamesisch<br />

zu radebrechen.<br />

Aber bitte<br />

pflanzlich<br />

Berlin ist ein Paradies für Veganer.<br />

Und die Messe Veggie-World am Wochenende<br />

ihr Highlight. Wersich für diesen Lebensstil<br />

entscheidet, muss einiges beachten<br />

VonAnne Brüning<br />

GETTY IMAGES; ANDREAS GEBERT/VEGGIE WORLD (3)<br />

Die Messe: Veggie-World, die Messe für den veganen Lebensstil,<br />

findet am Wochenende zum vierten Mal in Berlin<br />

statt. 130 Anbieter präsentieren ihre veganen Produkte. Darunter<br />

auch Kosmetik und Kleidung.<br />

RUND 130 ANBIETER<br />

Der Ort:Veranstaltet wird die Messe in der Station Berlin, Luckenwalder<br />

Straße 4/5 in Kreuzberg in der Nähe des U-Bahnhofs<br />

Gleisdreieck.Inden Gebäuden befandsich von1907 bis 1997<br />

der Postbahnhof für den Paketverkehr.<br />

Gesundheitsapostel, Tofu-Krieger,Körnerfresser.<br />

Es gibt viele Klischees,<br />

wenn es umVeganer geht. Oft heißt es<br />

auch, Menschen, die konsequent auf<br />

tierische Produkte verzichten, seien mehrheitlich<br />

schlapp, blass, kränklich sowie humorlos<br />

und unzufrieden. Auf der Messe Veggie-World,<br />

die am Wochenende in der Station in Kreuzberg<br />

stattfindet, bietet sich die Gelegenheit, diesen<br />

Stereotypen auf den Grund zu gehen. Zum vierten<br />

Malfindet das Event statt –mit einer Rekordzahl<br />

an Ausstellern. „130 sind es dieses Jahr. Bei<br />

der ersten <strong>Berliner</strong> Veggie-World 2015 waren es<br />

lediglich 55“, sagt Vera Oswald, Sprecherin des<br />

Veranstalters Wellfair aus Meerbusch bei Düsseldorf.<br />

Jackfruit und Lupinen<br />

Bis zu10000 Besucher werden am Sonnabend<br />

und Sonntag erwartet. Unter den deutschen<br />

Standorten der Veggie-World, die hierzulande<br />

noch in sechs weiteren Städten ausgerichtet<br />

wird, sei Berlin einer der größten, sagt Vera Oswald.<br />

Auf der Messe geht es mehrheitlich ums Essen.<br />

So werden zum Beispiel Milch- und Fleischalternativen<br />

aus Erbsen, Bohnen und Jackfruit<br />

präsentiert, aber auch Snacks wie Energieriegel<br />

mit Lupinen sowie besondere Schokolade und<br />

Eis. Besucher finden darüber hinaus Produkte<br />

für den veganen Lebensstil jenseits von Lebensmitteln:<br />

von Bekleidung und Kosmetik über<br />

Dienstleistungen wie ethisch-ökologische Versi-<br />

Bei der Veggie-World<br />

geht es nicht nur um<br />

fleischloses Essen.<br />

Vegan ist inzwischen ein<br />

Lebensstil geworden, der<br />

sich unter anderem auch in<br />

veganer Mode ausdrückt.<br />

ANDREAS GEBERT (4), GETTY (3)<br />

Zeit und Geld: Geöffnet ist die Veggie-World am Sonnabend<br />

und Sonntag (23. und 24.3.) jeweils von10bis 18 Uhr.Tagestickets<br />

kosten 11 bis 13 Euro an der Tageskasse. Online<br />

sind sie erhältlich unter tickets.wellfairs.de


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 11<br />

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Berlin<br />

cherungen bis hin zu Informationen über Projekte<br />

wie Foodsharing, eine Initiative gegen die<br />

Verschwendung vonLebensmitteln.<br />

„Zur Veggie-World kommt für gewöhnlich ein<br />

ganz normales,bunt gemischtes Publikum. Dass<br />

Leute darunter sind, die so richtig dem Veganer-<br />

Klischee entsprechen, ist die große Ausnahme“,<br />

sagt Niko Rittenau, der wie in den Jahren zuvor<br />

als Referent auf der Messe ist. Der Koch und Ernährungsberater<br />

wirdineinem Fachvortrag wissenschaftliche<br />

Antworten auf kritische Fragen zu<br />

veganer Ernährung geben.<br />

„Bei meinen Vorträgen sehe ich Menschen im<br />

Alter von 16bis über 60 und aus diversen soziodemografischen<br />

Schichten“, sagt der Österreicher,der<br />

vorsechs Jahren Berlin zu seiner Wahlheimat<br />

gemacht hat. UntermStrich gebe es allerdings<br />

schon so etwas wie einen Veganer-Typus,<br />

räumt er ein. „Studien zeigen, dass Veganer im<br />

Durchschnitt meist weiblich sind, in Großstädten<br />

leben und ein akademisches Umfeld haben“,<br />

berichtet Rittenau.<br />

Der 27-Jährige, der sich selbst vollwertigpflanzlich<br />

ernährt, wie er sagt, hat im Herbst das<br />

Buch „Vegan-Klischee ade!“ (Ventil-Verlag, 24,80<br />

Euro) veröffentlicht. Darin räumt er weniger mit<br />

den Vorurteilen über Veganer auf, sondern mehr<br />

mit denen über den Veganismus.„Dergrößte Mythos<br />

ist der vonder Mangelernährung“, sagt Rittenau.<br />

Immer wieder werde behauptet, dass Veganern<br />

Nährstoffe fehlten, die nur tierische Produkte<br />

liefern können –zum Beispiel Kalzium aus<br />

der Milch, Eisen aus rotem Fleisch und Omega-3-<br />

Fettsäuren aus bestimmten Fischarten. „Mit der<br />

richtigen Kombination an Lebensmitteln, also<br />

mit Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten,<br />

Nüssen und Samen, ist es kein Problem,<br />

den Nährstoffbedarf zudecken“, sagt der<br />

Ernährungsberater. Esgebe lediglich eine Ausnahme:<br />

Vitamin B 12 .„Das sollten Veganer regelmäßig<br />

als Ergänzungsmittel einnehmen“, rät der<br />

Experte.<br />

Auch über Soja gebe es falsche Annahmen,<br />

sagt Rittenau. Weil Sojaprodukte sogenannte<br />

Phytoöstrogene enthalten, hätten vor allem<br />

Männer Bedenken, dadurch zu verweiblichen.<br />

„Das ist schwer möglich, denn das Phytoöstrogen<br />

hat eine um den Faktor 100 bis 10 000 geringereWirkung<br />

als das weibliche Geschlechtshormon<br />

Östradiol“, sagt Rittenau. VorSojaprodukten<br />

müssten sich lediglich Sojaallergiker hüten.<br />

Alle anderen bräuchten kein schlechtes Gewissen<br />

zu haben. „Auch nicht wegen der Umwelt,<br />

denn das Soja für die hiesigen Produkte kommt<br />

überwiegend aus Europa“, ergänzt er. Die Sojabohnen,<br />

für deren Anbau der tropische Regenwald<br />

weichen muss,seien zu mehr als 90 Prozent<br />

für die industrielle Tierhaltung.<br />

Rittenau beobachtet seit Jahren einen Veggie-<br />

Boom. „Die Zahl der Kochbücher steigt laufend.<br />

Im Jahr 2012 kamen 23 auf den Markt, 2016 waren<br />

es211“, berichtet er. AnBerlin weiß er die<br />

hohe Dichte an Restaurants, Imbissen und Supermärkten<br />

mit veganem Angebot zu schätzen.<br />

Für Rittenau ist das laufende Jahr besonders<br />

spannend. „Viele Medien wie die Zeitschrift The<br />

Economist und die britische <strong>Zeitung</strong> The Guardian<br />

haben prophezeit, dass 2019 das Jahr sein<br />

wird, in dem der Veganismus auch weltweit in<br />

den Mainstream gerät“, berichtet er.<br />

Andere Experten sehen das nüchterner.„Der<br />

Veganismus genießt viel Aufmerksamkeit in der<br />

Öffentlichkeit. Aber selbst in Deutschland, wo er<br />

vergleichsweise starkverbreitet ist, hat er nicht so<br />

viele Anhänger“, sagt Helmut Heseker,Professor<br />

für Ernährungswissenschaft an der Universität<br />

Paderborn.<br />

Die Angaben über die Zahl der Veganer<br />

schwanken. Eine Studie vonGöttinger Forschern<br />

beispielsweise beziffertden Anteil der Vegetarier<br />

in der Bevölkerung hierzulande auf 3,7 Prozent<br />

und den der Veganer auf weniger als ein Prozent.<br />

Der Verein Proveg, der nach eigenen Angaben<br />

Menschen zu einem pflanzlichen Lebensstil inspirieren<br />

und motivieren will, gibt die Quote der<br />

Vegetarier mit 10 Prozent an, die der Veganer mit<br />

1,1 Prozent. Wersich dafür entscheidet, vegan zu<br />

leben und Fleisch, Milch, Käse und Eiernkonsequent<br />

abzuschwören, sollte auf alle Fälle wissen,<br />

worauf er sich einlässt, sagt Heseker.„Vegane Ernährung<br />

ist eine einseitige Ernährungsform“,<br />

gibt der Forscher zu bedenken. Es sei durchaus<br />

möglich, rein pflanzliches Essen so abwechslungsreich<br />

zu gestalten, dass der Nährstoffbedarf<br />

gedeckt wird. Dazu brauche man aber gute<br />

Kenntnisse über Lebensmittel.<br />

Ebenso wie Ernährungsberater Niko Rittenau<br />

hält er es unbedingt für erforderlich, regelmäßig<br />

Vitamin-B 12 -Präparate einzunehmen. Riskant<br />

findet er vegane Ernährung auch für Kinder.„Für<br />

ihr Wachstum brauchen sie relativ viel Eiweiß<br />

und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Das ist<br />

mit veganer Kost machbar, aber nicht einfach“,<br />

sagt Heseker.<br />

Bedenklich findet es der Forscher auch, wenn<br />

Veganer sich ohne medizinische Notwendigkeit<br />

zusätzlich für einen Verzicht auf Gluten entscheiden,<br />

ein Eiweiß, das inWeizen und vielen anderen<br />

Getreidearten enthalten ist. „Je mehr Lebensmittel<br />

auf der Tabuliste stehen, desto problematischer<br />

wirdes“, sagt der Forscher.<br />

Gesünderer Lebensstil<br />

Grundsätzlich habe der bevorzugte Verzehr<br />

pflanzlicher Lebensmittel, insbesondere von Gemüse<br />

und Obst, aber viele Vorteile. „Zahlreiche<br />

Studien belegen, dass eine solche Kost Übergewicht<br />

vorbeugt und das Risiko für Krankheiten wie<br />

Diabetes,Bluthochdruck sowie einige Herzleiden<br />

und Krebsarten senkt“, sagt Heseker.<br />

Vegetarier und Veganer schneiden in vergleichenden<br />

Untersuchungen meist besonders gut<br />

ab.„Dashat aber auch damit zu tun, dass sie insgesamt<br />

meist gesünder leben und zum Beispiel<br />

seltener rauchen, weniger Alkohol trinken und<br />

sich mehr bewegen“, sagt der Forscher.<br />

Dasmit den Gesundheitsaposteln ist sicher ein<br />

Klischee. Gesundheitsfreaks finden sich aber<br />

doch so einige unter denVeganern. Unddas ist im<br />

Grunde nur gut in einem Land, in dem die Mehrheit<br />

der Bevölkerung immer wieder als zu dick<br />

und zu träge gescholten wird.<br />

Fleischlose<br />

Zunft<br />

Vegane Ernährung ist in Berlin auch Geschäftsmodell<br />

DER NEUE LEXUS UX HYBRID<br />

VonJochen Knoblach<br />

Fast 1000 vegane Restaurants gibt<br />

es in Berlin. So viele wie nirgendwo<br />

sonst im Land. Dass das so<br />

ist, sagt aber dennoch nicht viel über<br />

die Ernährungsgewohnheiten der<br />

<strong>Berliner</strong>. Schließlich hat keine Stadt<br />

mehr Einwohner, weshalb Berlin<br />

quasi Hauptstadt vonallem ist. Allerdings<br />

hat der Lebensmittelmarktanalyst<br />

Caterwings auch herausgefunden,<br />

dass es in Berlin mehr vegane<br />

Restaurants als Lokale der Fast-<br />

Food-Branche gibt. Das ist dann<br />

doch bemerkenswert.<br />

Bereits seit fünf Jahren gehörtdie<br />

kleine Café-Kette Haferkater dazu.<br />

Dort gibt es frisch zubereiteten Haferbrei<br />

und Kaffee. Grundsätzlich<br />

sind die angebotenen Porridge-Varianten<br />

vegetarisch, aber auch vegan<br />

zu bekommen – dann eben ohne<br />

Honig. „Die Nachfrage hat definitiv<br />

zugenommen“, sagt Levin Siert, Co-<br />

Chef und Mitgründer von Haferkater.<br />

Habe der Anteil kurz nach Firmengründung<br />

im Jahr 2014 noch bei<br />

20 Prozent gelegen, würden heute 40<br />

Prozent der Menüs in veganer Version<br />

geordert. Inzwischen betreibt<br />

die Firmavier Filialen. Diefünfte soll<br />

im Mai inBonn eröffnen. Auch in<br />

Berlin sind weitere Haferkater-Cafés<br />

geplant. Das dritte soll noch in diesem<br />

Jahr starten.<br />

Die vegane Ernährung wurde jedoch<br />

nicht nur vonder Gastronomie<br />

als Geschäftsmodell entdeckt. Im veganen<br />

Hotspot der Nation hat sich<br />

längst eine fleischlose Zunft etabliert,<br />

die vonhier aus auch internationale<br />

Märkte bedient. Das Friedrichshainer<br />

Unternehmen Veganz<br />

gilt dabei als Pionier. 2011 wurde es<br />

als erste vegane Supermarktkette<br />

Europas gegründet, durchlebte seitdem<br />

die Höhen und Tiefen unternehmerischer<br />

Entwicklung, erfand<br />

sich mehrmals neu und versteht<br />

sich nun als reiner Produzent veganer<br />

Lebensmittel und Marke einer<br />

Ernährungsform.<br />

Für diese Transformation sammelteVeganz<br />

Ende vergangenen Jahres<br />

bei einer Crowdinvesting-Kampagne<br />

1,5 Millionen Euro ein. Eigentlich<br />

hatte Veganz-Chef Jan Bredack<br />

„nur“ 250 000 Euro angestrebt, doch<br />

diese Summe war schon nach 90 Minuten<br />

zusammengekommen. So<br />

werden beiVeganz an derWarschauer<br />

Brücke nun neue vegane Lebensmittel<br />

entwickelt, die das Unternehmen<br />

dann im Auftrag und in großen Mengen<br />

produzieren lässt. Mehr als 160<br />

vegane Artikel vom Proteinshake bis<br />

zur Tiefkühlpizza verkauft Veganz in<br />

zwölf Ländern. Zuletzt kam China<br />

hinzu. Hierzulande ist das Sortiment<br />

in nahezu jedem großen Supermarkt<br />

zu bekommen.<br />

An Haferkater und an Veganz ist<br />

auch der <strong>Berliner</strong> Wagniskapitalgeber<br />

Katjegreenfood beteiligt. Mit<br />

dem Slogan „Wir gestalten die Foodrevolution<br />

aktiv mit“ sucht der 2016<br />

gegründete Ableger des Süßwarenherstellers<br />

Katjes von der Neuen<br />

Schönhauser Straße in Mitte aus<br />

vielversprechende Start-ups der Lebensmittelbranche.<br />

Bis zu zwei Millionen<br />

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Voraussetzung dafür: Die Produkte<br />

müssen nachhaltig und vorallem<br />

pflanzlich sein.<br />

Inzwischen nutzt die neue Food-<br />

Branche auch bewährte Förderinstrumente<br />

aus der Tech-Welt. So eröffnete<br />

der Verein Proveg Deutschland<br />

im vorigen Herbst in Tiergarten<br />

einen eigenen Start-up-Inkubator.<br />

Dort, so der Anspruch, gehe es<br />

darum, innovative Gründer zu fördern,<br />

„die mit neuen pflanzlichen Alternativen<br />

zu Fleisch, Fisch, Milch<br />

und Eiern die Lebensmittelindustrie<br />

grundlegend verändern und die Zukunft<br />

unserer Ernährung mitgestalten<br />

wollen“. Elf Start-ups haben inzwischen<br />

den Anfang gemacht.<br />

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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Berlin<br />

Bedingt beunruhigt<br />

Verstärkte Sicherheitsvorkehrungen der <strong>Berliner</strong> Polizei beim ersten Freitagsgebet nach dem Terrorakt in Christchurch<br />

VonMelanie Reinsch und Andreas Kopietz<br />

André Meglic ist überrascht.<br />

Mit soviel Verstärkung hat<br />

er heute nicht gerechnet.<br />

Meglic ist Polizist, Dienstgruppenleiter<br />

des Abschnitts 55 in<br />

Neukölln. Die Sehitlik-Moschee am<br />

Columbiadamm ist „seine Moschee“,<br />

wie er sagt. Fast jeden Freitag,<br />

wenn die Muslime hier zum<br />

Freitagsgebet kommen, schaut er<br />

vorbei, zeigt Präsenz, plaudert auch<br />

mal mit dem Vorsitzenden der Moschee.<br />

„Mein Alltagsgeschäft“, kommentiert<br />

der langjährige Polizist aus<br />

Neukölln.<br />

Aber heute ist es anders. Etwa<br />

zehn weitere Polizisten sind gekommen,<br />

in schwerer Montur mit<br />

schusssicheren Westen. Sie stehen<br />

am Eingang, tragen kleine Headsets,<br />

anderesitzen im Mannschaftswagen<br />

an der Straße.<br />

Mehr Präsenz vorOrt<br />

Auch vor der Sehitlik-Moschee am Neuköllner Columbiadamm bewachten Polizisten das Freitagsgebet.<br />

Innensenator Andreas Geisel (SPD)<br />

hatte am Donnerstag am frühen<br />

Abend kurzfristig den <strong>Berliner</strong> Moscheen<br />

verstärkten Schutz zugesichert.<br />

Denn an diesem Freitag ist es<br />

genau eine Woche her, dass im neuseeländischen<br />

Christchurch 50 Muslime<br />

beim Freitagsgebet erschossen<br />

wurden. Der Haupttäter soll ein<br />

rechtsextremer Australier sein. Er<br />

schoss um sich. Aus Hass auf Muslime.<br />

Die Sorge, dass so etwas auch<br />

hier passieren könnte, treibt die<br />

Stadt, die Politik um.<br />

Von der Verstärkung in seinem<br />

Kiez hat André Meglic erst am Morgen<br />

aus dem Radio erfahren. Kurz<br />

bevor er um zwölf Uhr zur Sehitlik<br />

fuhr,hatte der Polizist an der Flughafenstraße<br />

an der Dar-as-Salam-Moschee<br />

nach dem Rechten gesehen.<br />

Auch dort war mehr Polizei im Einsatz<br />

als sonst. Die Moschee soll um<br />

Polizeischutz gebeten haben.<br />

Innensenator Geisel kommt damit<br />

unter anderem einer Forderung<br />

des Zentralrats der Muslime nach.<br />

Dessen Vorsitzender Aiman Mazyek<br />

hatte nach den Terroranschlägen<br />

kritisiert, dass die Moscheen in<br />

Deutschland nicht ausreichend geschützt<br />

seien. Wegen einer „weiterhin<br />

allgemein abstrakt hohen Gefährdung“<br />

seien die Schutzmaßnahmen<br />

im gesamten europäischen<br />

Raum bereits auf einem hohen Niveau.<br />

Tatsächlich tauchte am vergangenen<br />

Freitag, nur wenige Stunden<br />

nach dem Anschlag in Neuseeland,<br />

kein einziger Polizist am Columbiadamm<br />

auf.<br />

Nach den Terroranschlägen in<br />

Christchurch hätten die Sicherheitsbehörden<br />

ihre Erkenntnisse neu bewertet,<br />

teilte die Innenverwaltung<br />

am Donnerstag nun mit. Auf dieser<br />

Basis seien die Sicherheitsmaßnahmen<br />

angepasst worden. Auch in<br />

Brandenburghat die Polizei ihrePräsenz<br />

an den Moscheen des Landes<br />

erhöht. „Um das Sicherheitsgefühl<br />

Gedenken: Mit zwei Schweigeminuten<br />

gedachten die<br />

Menschen in Neuseeland<br />

am Freitag der 50Todesopfer<br />

der eine Woche zuvor verübten<br />

Anschlägeauf die Moscheen<br />

durch einen australischen<br />

Rechtsextremisten in<br />

Christchurch. Im ganzen<br />

Land stand das öffentliche<br />

Leben unmittelbar nach dem<br />

Ruf eines Muezzins zum Freitagsgebet<br />

still.<br />

NEUSEELAND HÄLT INNE<br />

Solidarität: Mit außergewöhnlichen<br />

Solidaritätsbekundungen<br />

gegenüber der<br />

muslimischen Gemeinde haben<br />

die Neuseeländer am<br />

Freitag der Opfer der Anschlägen<br />

auf zwei Moscheen<br />

gedacht. Viele Frauen trugen<br />

als Zeichen für Solidarität<br />

und Frieden ein Kopftuch,<br />

darunter Premierministerin<br />

Jacinda Ardernbei einer Veranstaltung<br />

in Christchurch.<br />

Forderung: Die islamischen<br />

Staaten forderten unterdessen<br />

bei einem Außenministertreffen<br />

in Istanbul „konkrete<br />

Maßnahmen“ gegenIslamfeindlichkeit<br />

in aller Welt.<br />

Die Mitglieder der Organisation<br />

für Islamische Zusammenarbeit<br />

werteten den Anschlag<br />

vom15. März als eine<br />

der „brutalen, unmenschlichen<br />

und furchtbaren“ Konsequenzen<br />

des Islamhasses.<br />

zu stärken“, wie eine Sprecherin mitteilte.Eine<br />

konkrete Gefährdung bestehe<br />

nicht. Die Maßnahme solle<br />

auch an den kommenden Tagen aufrechterhalten<br />

werden.<br />

„Berlin als weltoffene und tolerante<br />

Stadt steht für den Ausgleich der<br />

Kulturen und Religionen“, erklärte<br />

Geisel dazu.„Mit Blick auf den Freitag<br />

möchte ich allen muslimischen Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürgern versichern,<br />

dass wir alles für ihren Schutz<br />

tun werden, was wir können. Hass<br />

und Gewalt dürfen nicht zum Spaltpilz<br />

unserer offenen Gesellschaft werden“,<br />

sagte der Senator.<br />

Doch wie fühlen sich Muslime,<br />

wenn sie ihren Glauben nur noch<br />

unter Polizeischutz ausüben können?<br />

Haben Sie Angst? „Nein“, sagt<br />

AFP<br />

ein junger Mann vor der Moschee<br />

knapp.<br />

Kücük Süleyman ist sich da nicht<br />

ganz so sicher. Seit knapp zwei Jahren<br />

ist er Vorsitzender der größten<br />

<strong>Berliner</strong> Moschee. „Mag sein, dass<br />

die Menschen hier Angst haben“,<br />

sagt er auf die gleiche Frage nach<br />

kurzemZögern. Auch wenn er nichts<br />

Genaueres gehört habe. „Wir haben<br />

hier schon einiges durchgemacht,<br />

sogar Schweineköpfe lagen schon<br />

vor dem Eingang“, erzählt er. Man<br />

müsse immer aufpassen. „Der Rassismus<br />

ist viel präsenter, als immer<br />

behauptet wird“, so Süleyman. Daher<br />

sei er froh, dass die Polizei heute<br />

Präsenz zeige.Süleyman findet, dass<br />

die Polizei noch viel regelmäßiger<br />

während der Freitagsgebete vor Ort<br />

sein sollte. „Der Schutz der Menschen<br />

steht im Vordergrund. Egal,<br />

was das kostet“, betont Süleyman.<br />

100 Moscheen in Berlin<br />

Die Behörde steht damit allerdings<br />

vor einer immensen Aufgabe. Denn<br />

in Berlin gibt es etwa 100 Moscheen,<br />

große wie die Al Nur-Moschee und<br />

die Sehitlik-Moschee in Neukölln,<br />

aber auch viele kleine in Hinterhöfen<br />

und Wohnungen. Etwa 250 000 bis<br />

300 000 Muslime leben in Berlin.<br />

Nach Angaben von Martin Pallgen,<br />

Sprecher der Innenverwaltung,<br />

wurden die neuen Sicherheitsmaßnahmen<br />

zwischen der Polizei und<br />

den Verantwortlichen der in Berlin<br />

vertretenen muslimischen Gemeinden<br />

abgestimmt.<br />

Der Vorsitzende der Gemeinde<br />

am Columbiadamm verabschiedet<br />

sich plötzlich ganz schnell. Ein<br />

schwarzes Auto ist vorgefahren. Aus<br />

diesem steigt Ali Kemal Aydın, türkischer<br />

Botschafter in Berlin. Ohne ein<br />

Wort läuft er Richtung Eingang, wo<br />

die Kameras auf ihn gerichtet sind<br />

und Journalisten ihm gernein Statement<br />

abverlangt hätten.<br />

„Der sagt nie etwas“, kommentiert<br />

Meglic. Dass Ali Kemal Aydın heute<br />

zur Moschee kommt, sei auch nichts<br />

Besonderes. „Der ist häufiger hier“,<br />

weiß er. Und dann ist der türkische<br />

Botschafter auch schon in der Moschee<br />

mit Süleyman verschwunden.<br />

kultur pur<br />

Der Bart bleibt dran<br />

Und er braucht Pflege. Das freut den Markt<br />

telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

VonAnna Ringle und AleksandraBakmaz<br />

Vollbart, Dreitagebart, Oberlippenbart<br />

–für viele Männer gehörtdas<br />

zum eigenen Stil. DenTrend<br />

spürt auch die Wirtschaft. Der Umsatz<br />

von Elektro-Rasierern sei stark<br />

zurückgegangen, sagt der Geschäftsführer<br />

des Bundesverbands Technik<br />

des Einzelhandels, Steffen Kahnt.<br />

Dafür greifen Männer öfter zu<br />

Pflege-Produkten. Der Markt rund<br />

um Bart und Rasur ist in Bewegung.<br />

So steigt der Bedarf an elektrischen<br />

Bartschneidern. Männer können<br />

damit Konturen in den Bart<br />

schneiden und die Bartlänge korrigieren.<br />

„Der Rasen will eine klare<br />

Kante haben“, sagt Kahnt. Bezogen<br />

auf alle Umsätzesei der Marktfür die<br />

Händler von Elektro-Geräten rund<br />

um den Bart gewachsen.<br />

Die großen Hersteller Wilkinson<br />

Sword und Gillette geben auf Nachfrage<br />

keine Umsatz- und Verkaufszahlen<br />

zu Rasierern preis. Aus eigenem<br />

Interesse: Eine Nachfrage beim<br />

Bundesamt für Statistik ergab, dass<br />

Produktionszahlen für Nassrasierer<br />

der Geheimhaltung unterliegen, weil<br />

wegen der geringen Anbieterzahl in<br />

Deutschland sonst Rückschlüsse auf<br />

einzelne Firmen möglich wären.<br />

Eine kleinere Eigenmarke auf<br />

dem deutschen Markt ist Mornin'<br />

Glory in Berlin. Der Händler vertreibt<br />

seit 2012 Rasierklingen-Abos<br />

und Bartpflege über das Internet.<br />

Die Klingen werden je nach Rasierrhythmus<br />

und Bartwuchs nach<br />

Hause geliefert. Mornin' Glory<br />

macht der Barttrend nach eigenen<br />

Angaben zu schaffen. Die Zahl der<br />

Klingen-Abos sei gesunken.<br />

Auch die Drogeriekette dm<br />

spricht voneiner veränderten Nachfrage<br />

hinsichtlich der Rasur. „Der<br />

Trend zum Vollbart oder Drei-Tage-<br />

Bart wirkt sich auch auf unser Sortiment<br />

aus“, sagt Christoph Werner,<br />

Geschäftsführer für den Bereich<br />

Marketing und Beschaffung. „Einerseits<br />

entwickeln sich Rasierer und<br />

Klingen nicht mehr so dynamisch<br />

wie in der Vergangenheit, andererseits<br />

haben wir unser Angebot für<br />

Bartpflege oder -styling um Produkte<br />

von neuen Marken oder kleineren<br />

Start-up-Marken erweitert.“<br />

Vonder neuen Eitelkeit der Männer<br />

profitiert auch Rossmann. Das<br />

Sortiment Bartpflege wachse ,hieß<br />

es dort. Wilkinson Sword will einen<br />

weiteren Trend ausgemacht haben,<br />

der nach den Barber-Shops auch<br />

den Handel erreiche: Eine Renaissance<br />

der traditionellen Gesichtsrasur.„Produkte<br />

wie der klassische Rasierhobel<br />

und Utensilien wie Pinsel<br />

und Rasierseife gewinnen an Relevanz<br />

–und an Präsenz in Drogerien.“<br />

Auch Friseure frohlocken, weil<br />

Männer öfter kommen und mehr<br />

Geld bei ihnen ausgeben, erklärtder<br />

Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks.Esgebe<br />

einen Trend<br />

zu mehr Pflege,zudem auch der Bart<br />

gehöre. Hauptgeschäftsführer Jörg<br />

Müller meint: „Ein Bart ist ja eine<br />

sehr aufwendige Geschichte.“ (dpa)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 13 *<br />

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Berlin<br />

Fall Rebecca: Verdächtiger ist frei<br />

Ein Ermittlungsrichter hebt den Haftbefehl gegen den Schwager des vermissten Mädchens aus Neukölln auf. Die Polizei aber hält an dem Tötungsvorwurf fest<br />

VonPhilippe Debionne<br />

und Eric Richard<br />

Drei Wochen saß Florian<br />

R., der Schwager der seit<br />

mehr als einem Monat<br />

vermissten Rebecca, in<br />

Untersuchungshaft. Am Freitag entschied<br />

ein Ermittlungsrichter dann,<br />

dass er„aufgrund des gegenwärtigen<br />

Ermittlungsstands Zweifel am dringenden<br />

Tatverdacht“ habe. Soteilte<br />

es die Staatsanwaltschaft mit. Die<br />

Folge: Der Haftbefehl wurde aufgehoben,<br />

Florian R. ist somit wieder<br />

ein freier Mann.<br />

Der Entscheidung vorausgegangen<br />

war eine Haftbeschwerde der Anwältin<br />

des Schwagers. Dennoch „gilt<br />

er weiterhin als Beschuldigter und<br />

Verdächtiger in dem laufenden Verfahren“,<br />

sagte Mona Lorenz von der<br />

<strong>Berliner</strong> Staatsanwaltschaft der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> am Freitag auf Anfrage.<br />

Familie hält R. für unschuldig<br />

Rebeccas Familie hatte stets beteuert,<br />

sie glaube an die Unschuld von<br />

Florian R., solange nicht das Gegenteil<br />

bewiesen sei. In einem Interview<br />

mit dem Fernsehsender n-tv reagierte<br />

die Mutter Rebeccas am Freitag<br />

auf die neuen Entwicklungen in<br />

dem Fall: „Ich habe immer Bauchweh“,<br />

betont sie. Obdie neue Entwicklung<br />

daran etwas ändernwerde,<br />

wisse sie nicht. Ihre Enkeltochter<br />

und ihreTochter Jessica würden sich<br />

jetzt vor allem über die Freilassung<br />

von Florian R. freuen. „Ich denke, er<br />

wird sich jetzt erst mal ausruhen<br />

wollen.“ Nach Informationen dieser<br />

<strong>Zeitung</strong> wurde Florian R. von seiner<br />

in Neukölln lebenden Mutter aus der<br />

Haftanstalt abgeholt. Die beiden<br />

fuhren anschließend zur Wohnung<br />

der Mutter.Was bedeutet die Entlassung<br />

des Hauptverdächtigen nun für<br />

die weiteren Ermittlungen? Die fünf<br />

wichtigsten Fragen und Antworten<br />

zu der neuen Entwicklung.<br />

Bedeutet die Freilassung, dass Florian<br />

R. unschuldig ist?<br />

Nein. Über Schuld oder Unschuld<br />

des Mannes entscheidet ein Richter<br />

–vorausgesetzt, es kommt zu einer<br />

Anklageerhebung und einem Prozess.<br />

Der Haftbefehl wegen Totschlags<br />

bezog sich lediglich darauf,<br />

ob Florian R. während der laufenden<br />

Ermittlungen in Untersuchungshaft<br />

genommen werden kann. Voraussetzung<br />

dafür sind neben einem<br />

dringenden Tatverdacht Fluchtoder<br />

Verdunklungsgefahr (wie etwa<br />

das Vernichten vonmöglichen, noch<br />

nicht von der Polizei entdeckten Beweisen).<br />

Wieso wurde bei gleicher Beweislage<br />

im Fall der 15-jährigen Rebecca mehrfach<br />

unterschiedlich über den Haftbefehl<br />

entschieden?<br />

Journalisten warten vor der Pforte der Untersuchungshaftanstalt Moabit.<br />

„Unabhängig von der Entscheidung des<br />

Ermittlungsrichters, den Haftbefehl gegen<br />

den Schwager von Rebecca aufzuheben,<br />

gilt er nach wie vor als Beschuldigter.“<br />

Mona Lorenz, Sprecherin der <strong>Berliner</strong> Staatsanwaltschaft<br />

DPA<br />

Florian R. wurde nach Angaben<br />

der Staatsanwaltschaft „aufgrund<br />

des gegenwärtigen Ermittlungsstandes<br />

und der Beweislage“ entlassen,<br />

teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die<br />

exakt selbe Beweislage hatte demselben<br />

Richter, der R. am Freitag freiließ,<br />

vor drei Wochen allerdings gereicht,<br />

um den gelernten Koch in die<br />

Untersuchungshaftanstalt einzuweisen.<br />

Es sei „eine Frage der Verhältnismäßigkeit“,<br />

hieß es am Freitag<br />

von der Staatsanwaltschaft. Das<br />

bedeutet: Dass nach dreiWochen Ermittlungsarbeit<br />

keine neuen Beweise<br />

für die Schuld des Schwagers<br />

gefunden wurden, spricht gegen einen<br />

dringenden Tatverdacht. Und<br />

damit gegen eine Fortsetzung der<br />

Untersuchungshaft.<br />

Hat der 27-Jährige Auflagen des Gerichts<br />

bekommen?<br />

Nein. Dasist juristisch nicht möglich,<br />

da der Haftbefehl aufgehoben<br />

wurde und R. damit ein freier Mann<br />

ist, selbst wenn er weiterhin als Tatverdächtiger<br />

gilt. Auflagen kann ein<br />

Richter nur dann verhängen, wenn<br />

ein Haftbefehl zwar aufrecht erhalten<br />

wird, dem Tatverdächtigen zugleich<br />

aber Haftverschonung (intaktes<br />

soziales Umfeld, keine Fluchtgefahr)<br />

gewährtwird.<br />

Kann der Tatverdächtige und Beschuldigte<br />

Florian R. trotz seiner Freilassung<br />

im Fall Rebecca angeklagt<br />

werden?<br />

Ja. Obdie Staatsanwaltschaft Anklage<br />

gegen einen Tatverdächtigen<br />

erhebt oder nicht, ist eine von einer<br />

möglichen Untersuchungshaft unabhängige<br />

Entscheidung. Lediglich<br />

auf den Zeitpunkt der Anklageerhebung<br />

kann die Untersuchungshaft<br />

Einfluss haben, da niemand zeitlich<br />

unbegrenzt in Untersuchungshaft<br />

genommen werden kann. Mit einer<br />

frühzeitigen Anklageerhebung kann<br />

oftmals vermieden werden, dass ein<br />

Untersuchungshäftling noch vor<br />

Prozessbeginn auf freien Fußgesetzt<br />

werden muss.<br />

Wie gehen die Ermittlungen weiter?<br />

„Die Ermittlungen, insbesondere<br />

die Suche nach Rebecca, dauernmit<br />

unverändertem Aufwand und mit<br />

unveränderter Intensität an“, so die<br />

Staatsanwaltschaft. Neue Erkenntnisse<br />

lägen zum derzeitigen Zeitpunkt<br />

aber nicht vor. „Die Entscheidung<br />

des Ermittlungsrichters ist im<br />

Hinblick auf die gegenwärtig bestehende<br />

Beweislage vertretbar“, hieß<br />

es weiter. Deshalb werde die Staatsanwaltschaft<br />

„zum jetzigen Zeitpunkt<br />

keine Beschwerde gegen diese<br />

Entscheidung des Ermittlungsrichters<br />

einlegen“. Je nach neuer Beweislage<br />

könne sich das ändern und R.<br />

erneut in Untersuchungshaft genommen<br />

werden.<br />

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Bekanntmachungen<br />

Amtsgericht Pankow/Weißensee<br />

Öffentliche Aufforderung<br />

Geschäftsnummer:60VI698/12<br />

Datum:13.03.2019<br />

In dem Nachlassverfahren der am 23.01.1931 in Vietz/Ostbahn/POLEN geborenen und am 26.04.2012in<br />

Berlin-Pankow verstorbenen,zuletztTheodor-Brugsch-Straße 18,13125 Berlin wohnhaft gewesenen Ursula<br />

Erika Elsa Treptow geb. Pälicke kämen als Erben in Betracht: 1. die Schwester der Erblassermutter<br />

Elsa Emma Pälicke geb. Grunow, nämlich Hedwig Martha Luhm geb. Grunow, geboren am<br />

04.08.1886 in Küstrin, Pommern, bzw.derenAbkömmlinge. HedwigMartha Luhm heiratete am 14.12.1935<br />

Max Wilhelm Luhm in Landsberg an der Warthe,welcher zum 31.01.1945 fürTod erklärt wurde. Eltern der<br />

Hedwig Martha Luhm und der Erblassermutter waren Albert Rudolf Grunow und Emma Luise Hermine Grunow<br />

geb. Unglaube. 2.die Schwester des Erblasservaters Hermann Erich Richard Pälicke, nämlich Frieda<br />

Margarethe Elisabeth Pälicke, geboren am 22.11.1891 in Vietz,Kreis Landsberg an derWarthe, Pommern,<br />

bzw.deren Abkömmlinge.Elternder Frieda Margarethe Elisabeth Pälickeund des Erblasservaters waren Carl<br />

August Heinrich Pälicke und Mathilde Therese Bertha Pälicke, geb. Lange. Meldet binnen 6Wochen nach<br />

Veröffentlichung niemand aus dem gesuchten Personenkreis seine Rechte unter genauer Darlegung des<br />

Verwandschaftsverhältnisses beim hiesigen Gericht an, wird ein Erbschein ohne Berücksichtigung dieser<br />

Rechte erteilt werden.Der Wert desNachlasses beträgt:68.000,00EUR. Matthes,Justizbeschäftigte


14 ** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Berlin<br />

YouTuber<br />

prügeln sich<br />

auf dem Alex<br />

Polizei: Massenschlägerei<br />

sollte Klicks generieren<br />

VonPhilippe Debionne<br />

Eine Massenschlägerei zwischen<br />

rund 50 Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen am Donnerstag<br />

sorgte auch am Freitag noch für Diskussionen<br />

und Aufsehen. Inzwischen<br />

gilt als gesichert, dass der Gewaltausbruch<br />

im Internet zwischen<br />

zwei verfeindeten YouTube-Nutzern<br />

gezielt geplant wurde.<br />

Rund 400 Personen, fast ausnahmslos<br />

Heranwachsende und<br />

junge Männer mit Migrationshintergrund,<br />

hatten sich am späten<br />

Donnerstagnachmittag auf dem<br />

Alexanderplatz getroffen, nachdem<br />

zwei YouTuber sich zuvor im Internet<br />

gestritten hatten. Beide hatten<br />

ihre Follower –wie die Menschen<br />

genannt werden, die einem Kanal<br />

oder einer Person auf Youtube folgen<br />

–daraufhin via Internet aufgefordert,<br />

um 17 Uhr zum Alexanderplatz<br />

zu kommen. Hier eskalierte<br />

die Lage. Zeitweise schlugen bis zu<br />

50 Menschen aufeinander ein. Die<br />

Polizei war bis 21.30 Uhr mit hundert<br />

Beamten im Einsatz. Letztlich<br />

wurden 13 Ermittlungsverfahren<br />

eingeleitet. Laut Polizei wurden<br />

zwei Beamte verletzt. Videos von<br />

der Massenschlägerei auf dem Alex<br />

sind im Internet zu finden.<br />

„Wir sehen in der Rapperszene<br />

und zunehmend auch bei Influencern,<br />

dass sie teilweise sehr fahrlässig<br />

mit ihrem Einfluss umgehen“,<br />

sagte am Freitag Norbert Cioma,<br />

Landeschef der Gewerkschaft der<br />

Polizei. Es werde „scheinbar Mode,<br />

ganz bewusst Pulverfässer aufzumachen,<br />

um mehr Follower, Abonnenten<br />

und Klicks zu generieren“. Dabei<br />

gebe es „Sinnvolleres, als seinen Bekanntheitsgrad<br />

dafür zu nutzen, jungen<br />

Gewaltbereiten eine Plattformin<br />

der Öffentlichkeit zu bieten und mit<br />

voller Absicht das Risiko einzugehen,<br />

dass die Lage eskaliert“.<br />

Wieder Ärger wegen der Schießstände<br />

Politiker und Polizisten kritisieren die Vergabe der Entschädigungszahlungen für Beamte<br />

VonAndreas Kopietz<br />

Auf den maroden Schießständen<br />

der Polizei haben<br />

Trainer und Polizisten jahrelang<br />

giftige Pulverdämpfe<br />

eingeatmet. Viele Beamte sind erkrankt,<br />

einige starben an Krebs. Innensenator<br />

Andreas Geisel (SPD) hat<br />

deshalb einen Entschädigungsfonds<br />

für die Betroffenen aufgelegt.<br />

Doch das Verfahren erscheint intransparent.<br />

Unterschiedlich belastete<br />

Beamte würden gleich behandelt,<br />

monierte schon der Bund deutscher<br />

Kriminalbeamter.Der FDP-Abgeordnete<br />

Marcel Luthe geht jetzt<br />

sogar gerichtlich gegen den Innensenator<br />

vor. Beim Landesverfassungsgericht<br />

reichte er Organklage ein.<br />

In Januar hatte Luthe zwei parlamentarische<br />

Anfragen gestellt; er<br />

wollte die Modalitäten für Zahlungen<br />

an betroffene Polizisten wissen. In<br />

seiner Klage will er gerichtlich feststellen<br />

lassen, dass Geisel es erstens<br />

unterließ, auf seine Fragen inhaltlich<br />

zu antworten und damit die Verfassung<br />

verletzt hat.<br />

Luthe will zweitens auch feststellen<br />

lassen, dass Geisels Staatssekretär<br />

Torsten Akmann die Anfrage wahrheitswidrig<br />

beantwortete und ihn so<br />

in seinem Fragerecht als Abgeordneter<br />

verletzte. Akmann hatte geantwortet,<br />

das Abgeordnetenhaus habe<br />

einen Auflagenbeschluss gefasst, wonach<br />

die Gewährung der Ausgleichszahlungen<br />

„unter Einbindung eines<br />

unabhängigen Expertengremiums“<br />

erfolgen solle.<br />

Vergabe-Kriterien bleiben nebulös<br />

Jahrelang trainierten Polizisten auf schadstoffbelasteten Schießständen. DPA/RAINER JENSEN<br />

„Er beruft sich auf einen Beschluss,<br />

den es nicht gab“, sagt Luthe. Tatsächlich<br />

lehnte der Hauptausschuss<br />

am 6. Dezember 2017 mit den Stimmen<br />

von SPD, Linken und Grünen<br />

eine Beschlussempfehlung des Innenausschusses<br />

ab,nach der die Gewährung<br />

von Zahlungen „unter Einbindung<br />

eines unabhängigen Bewertungsgremiums“<br />

erfolgen solle.<br />

Lediglich ein Ausgleichsfonds für<br />

die auf Schießständen vergifteten Polizisten<br />

in Höhe vonmehr als drei Millionen<br />

Euro wurde vom Abgeordnetenhaus<br />

beschlossen. Doch trotz des<br />

abgelehnten Bewertungsgremiums<br />

verfügte Geisel am 18. Aprilvergangenen<br />

Jahres die Einsetzung einer solchen<br />

dreiköpfigen Kommission. Laut<br />

Geisels Erlass entscheidet diese „frei<br />

und unabhängig“ über die Höhe der<br />

Einmalzahlungen. Dabei berücksichtigt<br />

sie die „Häufigkeit der Dienstausübung“<br />

auf den entsprechenden<br />

Schießanlagen und die Art und<br />

Schwere der geltend gemachten Gesundheitsstörung.<br />

Dieeinmalige Entschädigungssumme<br />

liegt je Polizist<br />

zwischen 2000 und 80 000 Euro. Der<br />

Rechtsweg gegen diese freiwilligen<br />

Zahlungen steht nicht offen.<br />

Auch wenn ein Zusammenhang<br />

zwischen Schadstoffen und Erkrankungen<br />

naheliegt, konnte die beauftragte<br />

Charité diesen nicht beweisen.<br />

Deshalb wollte Geisel die Beamten<br />

mit dem Ausgleichsfonds unbürokratisch<br />

unterstützen, um diesen einen<br />

langen Rechtsweg zu ersparen. Inzwi-<br />

schen hat die Kommission über 785<br />

Anträge entschieden. 453 Polizisten<br />

erhielten Geld. Die anderen gingen<br />

leer aus,darunter langjährige Beamte<br />

des Spezialeinsatzkommandos, die<br />

besonders oft auf den schadstoffbelasteten<br />

Schießständen trainierten.<br />

Nach welchen Kriterien die Kommission<br />

vorging, bleibt unbekannt.<br />

Geisel betont die Unabhängigkeit des<br />

Gremiums. Und sein Staatssekretär<br />

Akmann teilte auf Luthes Anfrage mit:<br />

„Angesichts der der Bewertungskommission<br />

entsprechend den Vorgaben<br />

des Abgeordnetenhauses eingeräumten<br />

Unabhängigkeit sieht sich der Senat<br />

nicht veranlasst, die Entscheidungen<br />

der Bewertungskommission<br />

zu kommentieren oder von der Bewertungskommission<br />

weitergehende<br />

Erläuterungen für ihre Entscheidungen<br />

zu erbitten.“<br />

„Der Innensenator entzieht in einem<br />

Akt der Selbstermächtigung mal<br />

eben drei Millionen Euro Steuergelder<br />

der gerichtlichen und parlamentarischen<br />

Kontrolle“, sagt Marcel Luthe.<br />

Erfindet, Geisel lasse „Almosen<br />

verteilen“ und verweigere Rechenschaft<br />

darüber, nach welchen Kriterien<br />

diese verteilt wurden.<br />

Martin Pallgen, Sprecher des Innensenators,<br />

verweist auf einen Parlamentsbeschluss<br />

vom Dezember<br />

2017, der besagt, dass der Senat dem<br />

Parlament halbjährlich über den<br />

Sachstand zu den Zahlungen zu berichten<br />

hat. Das Plenum habe sich<br />

nicht „gegen die Beauftragung einer<br />

Bewertungskommission für die Gewährung<br />

von Zahlungen aus dem<br />

Fonds ausgesprochen“, so Pallgen.<br />

Dasbrauchte es allerdings nicht, weil<br />

die Kommission gar nicht mehr<br />

Thema war,dasie schon vomHauptausschuss<br />

am 6. Dezember 2017 abgelehnt<br />

wurde.<br />

„Offensichtlich soll die Arbeit der<br />

Bewertungskommission im Nachhinein<br />

diskreditiert werden“, sagt<br />

Pallgen.„Dagegen verwehren wir uns.<br />

Der Erlass zum Ausgleichsfonds fußt<br />

auf der grundsätzlichen Entscheidung<br />

des Abgeord- netenhauses und<br />

wurde im Einvernehmen mit der Senatsverwaltung<br />

für Finanzen erstellt.“<br />

„Esist Geld des Steuerzahlers“<br />

Der frühere SEK-Beamte Karsten<br />

Loest wirft der Bewertungskommission<br />

schwereFehler vor: „Ob man ein<br />

Jahr oder 25 Jahre beim SEK war, es<br />

spielte bei den Entscheidungen keine<br />

Rolle.“ DieimErlass festgelegten Kriterien,<br />

wie Dauer der Dienstzeit,<br />

seien nicht berücksichtigt worden.<br />

Loest, der für den Verein BISS die<br />

Interessen der Beamten vertritt, stört<br />

es nicht, dass der Senat Experten für<br />

die Vergabe der Entschädigungszahlungen<br />

befragt. „Aber es ist schlimm,<br />

dass man sich jetzt komplett hinter<br />

der Bewertungskommission versteckt“,<br />

sagt er. „Dabei ist das Geld,<br />

das vom Steuerzahler kommt.“ Dem<br />

Regierenden Bürgermeister Michael<br />

Müller (SPD) hat er jetzt einen dreiseitigen<br />

Brief geschrieben. Darinbittet<br />

er um dessen „koordinierendes<br />

Eingreifen im größten Polizeiskandal<br />

der <strong>Berliner</strong> Stadtgeschichte“.<br />

POLIZEIREPORT<br />

Kinderwagen in Flammen.<br />

Nach dem Brand eines Kinderwagens<br />

in einem Hausflur in Friedrichshain<br />

sind drei Menschen ins<br />

Krankenhaus gebracht worden –<br />

„vermutlich mit Rauchvergiftung“,<br />

so ein Polizeisprecher.Das Feuer<br />

brach am frühen Freitagmorgen in<br />

dem Haus in der Modersohnstraße<br />

aus.Etwa 35 Feuerwehrleute waren<br />

im Einsatz. Warumder Kinderwagen<br />

brannte,ist noch nicht klar.<br />

Sieben Jugendliche festgenommen.<br />

DiePolizei hat am Donnerstag kurz<br />

vor18Uhr sieben Jugendliche im Alter<br />

von13, 14, 15 und 16 Jahren in<br />

Mitte festgenommen. Siesollen in<br />

der Panoramastraße,unweit des<br />

Fernsehturms,einen 14-Jährigen<br />

überfallen haben. DerJugendliche<br />

war aus einer zehn- bis zwölfköpfigen<br />

Gruppe heraus aufgefordert<br />

worden, sein Handy und Geld herauszugeben.<br />

Er weigerte sich,<br />

woraufhin die Unbekannten ihn attackierten<br />

und versuchten, ihm<br />

seine Umhängetasche zu entreißen.<br />

Seine Freunde riefen die Polizei.<br />

Busfahrer verliertKontrolle.<br />

EinBusfahrer der Linie 248 hat am<br />

Freitagnachmittag in der <strong>Berliner</strong> Innenstadt<br />

die Kontrolle über seinen<br />

Wagen verloren. DerBus geriet in<br />

Kreuzbergauf die Gegenfahrbahn<br />

und stieß mit einem Auto zusammen,<br />

wie die Polizei mitteilte.Fahrgäste<br />

wurden bei dem Unfall nicht<br />

verletzt. Auch der 59-jährige Busfahrererlitt<br />

keine sichtbaren Verletzungen.<br />

Im Krankenhaus werdenun<br />

aber untersucht, ob er möglicherweise<br />

einen Schlaganfall erlitt.<br />

Brand an Pacific-Center.<br />

In der Nacht zum Freitag gegen<br />

1.45 Uhrist auf dem Asia-Großhandelsgelände<br />

in der Marzahner Straße<br />

in Hohenschönhausen ein Feuer<br />

ausgebrochen. Dabei wurden am<br />

Pacific-Center zwei Schiffscontainer<br />

starkbeschädigt. Fünf Transporter<br />

brannten aus.Die Höhe des Sachschadens<br />

ist noch nicht bekannt.<br />

Verletzt wurde niemand. DiePolizei<br />

schließt vorsätzliche Brandstiftung<br />

nicht aus.<br />

HundertPolizeibeamte waren nötig,um<br />

die Schlägerei zu beenden. DPA/MONIKA WENDEL<br />

Tatsächlich ist es nicht das erste<br />

Mal, dass in sozialen Medien zu<br />

Treffen aufgerufen wird, die dann<br />

aus dem Ruder laufen. Auch Rapper<br />

wie Capital Bra oder Ufo361<br />

lösten mit ähnlichen Aktionen in<br />

der Vergangenheit Polizeieinsätze<br />

in Berlin aus. Beide ließen sich von<br />

ihren Fans nach den Polizeieinsätzenfeiern.<br />

Im aktuellen <strong>Berliner</strong> Fall zeigen<br />

sich die beidenVerursacher der Massenschlägerei<br />

hingegen deutlich zerknirscht.<br />

Einer der beiden schrieb<br />

noch am Donnerstagabend auf einer<br />

seiner Internetseiten, ihm gehe es<br />

„schlecht“, er brauche eine Pause.<br />

Undsein Kontrahent ließ seine Fans<br />

wissen, „das mit der Polizei“ tue ihm<br />

leid. Er habe erfolglos versucht, das<br />

Problem „mit reden zu klären“.<br />

Reden müssen beide nun möglicherweise<br />

mit ihren Anwälten: Denn<br />

die Polizei schloss am Freitag nicht<br />

aus,dass gegen die jungen YouTuber<br />

ermittelt wird. Ebenso könne es sein,<br />

dass „sie für die Kosten des Einsatzes<br />

am Alexanderplatz am Donnerstagabend<br />

belangt werden“.<br />

Zu bürokratisch, zu kompliziert, zu teuer<br />

Handwerkskammer und IHK kritisieren die geplante Neuregelung des Ausschreibungs- und Vergabegesetzes<br />

VonGerhard Lehrke<br />

Die Handwerkskammer (HWK)<br />

und der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) lehnen den Entwurf<br />

des neuen <strong>Berliner</strong> Ausschreibungs-<br />

und Vergabegesetzes ab. Sie<br />

kritisierten das Papier aus der Senatswirtschaftsverwaltung<br />

von Ramona<br />

Pop(Grüne) am Freitag als bürokratisch<br />

und kompliziert.<br />

Wie gerufen kam den Verbänden<br />

die kürzlich verbreitete Nachricht,<br />

dass die 27 geplanten Kitas in Holzbauweise<br />

nicht gebaut werden können,<br />

weil keine der sechs Firmen, die<br />

für die Ausschreibung zugelassen<br />

worden waren, am Ende bereit war,<br />

sie zu errichten. DasVerfahren folgte<br />

zwar dem bisherigen Gesetz, hieß es<br />

vonHWK und IHK, das neue sei aber<br />

nur in Teilen besser, vielfach aber<br />

schlechter für die Wirtschaft.<br />

Aus dem Referentenentwurf geht<br />

etwa hervor, dass der Vergabemindestlohn<br />

angehoben werden soll. Es<br />

handelt sich um den Tarif, den Unternehmen<br />

ihren Mitarbeitern als Voraussetzung<br />

für öffentliche Aufträge<br />

des Landes zahlen müssen. DieKammernkritisierten,<br />

dass Berlin mit dem<br />

Anheben im Bundesvergleich einen<br />

Sonderweg einschlage. Christian<br />

Hanke, Vorstandsmitglied in der<br />

Tischler-Innung und Geschäftsführer<br />

der Tischlerei Wehner, konkretisierte<br />

das: „Nach diesem Entwurf müssen<br />

wir für einen Helfer,der an einem öffentlichen<br />

Auftrag in Berlin tätig ist,<br />

11,30 Euro pro Stunde zahlen, in<br />

Brandenburg 10,50 Euro und bei einem<br />

privaten Auftraggeber 9,95 Euro.<br />

Da dreht die Buchhaltung durch und<br />

es gibt Unruhe bei der Belegschaft,<br />

„Es gibt Unruhe bei der Belegschaft,<br />

weil dann Mitarbeiter für die gleiche Arbeit<br />

unterschiedlich bezahlt werden.“<br />

Christian Hanke, Mitglied im Vorstand der Tischler-Innung<br />

BERND FRIEDEL<br />

weil Mitarbeiter für die gleiche Arbeit<br />

unterschiedlich bezahlt werden.“<br />

Hanke kritisierte auch den Aufwand,<br />

den eine Bewerbung um einen<br />

öffentlichen Auftrag bedeute:<br />

DieTischlerei habe 600 Seiten Papier<br />

abgeben müssen, um sich für einen<br />

Auftrag im Umfang von unter<br />

30 000 Euro zu bewerben. Das ändere<br />

sich mit der Novelle nicht. Jürgen<br />

Wittke, der Hauptgeschäftsführer<br />

der HWK, formulierte es so: „Der<br />

Staat droht mit einem Auftrag.“<br />

Jan Eder, Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK, übersetzte den Aufwand in<br />

Kosten. Laut einer Umfrage der IHK<br />

unter 500 Unternehmen kostet die<br />

Teilnahme an einer Ausschreibung<br />

der öffentlichen Hand durchschnittlich<br />

4150 Euro, vorwiegend für den<br />

Zeitaufwand. Die Zahl der Unterlagen,<br />

die neben der jährlich zu aktualisierenden<br />

Eintragung ins Unternehmer-<br />

und Lieferantenverzeichnis für<br />

jeden Auftrag vorzulegen sind, sei viel<br />

zu hoch. Die Wirtschaftskammern<br />

forderten, dass Nachweise künftig<br />

nur noch von jenen Unternehmen<br />

angefordert werden sollten, die bei<br />

mehrstufigen Verfahren über die<br />

erste Runde hinausgekommen sind.<br />

Für gut am Entwurfbefanden die<br />

Verbände, dass die Zahl von 2 000<br />

Vergabestellen reduziertwerden soll.<br />

Eine Zentralisierung könne mehr<br />

Professionalität schaffen.<br />

Feuerwehrleute beim Löschen des Brandes<br />

am Asia-Center.<br />

MORRIS PUDWELL<br />

Homophob beleidigt.<br />

Aufdem Bahnsteig des U-Bahnhofs<br />

Kottbusser TorinKreuzbergist Donnerstagnacht<br />

ein 25 Jahrealter Mann<br />

vondreiJugendlichen homophob<br />

beleidigt, angegriffen und verletzt<br />

worden. DieAuseinandersetzung<br />

soll bereits in einem Waggon der U-<br />

Bahn-Linie 8begonnen haben. Am<br />

Kottbusser Toreskalierte der Streit.<br />

Dabei wurde der 25-Jährige an den<br />

Händen verletzt. DiePolizei nahm<br />

die drei Angreifer fest. Beiihrer Vernehmung<br />

sagten sie,dass der 25-<br />

Jährige den Streit angefangen habe.<br />

DerStaatsschutz hat die Ermittlungen<br />

übernommen. Zeugen werden<br />

gebeten sich zu melden.<br />

Radfahrerin bei Unfall schwer verletzt<br />

Erneut ist es auf der Otto-Braun-<br />

Straße zu einem schweren Unfall mit<br />

einer Radfahrerin gekommen. Die<br />

57-Jährige hatte offenbar ausscherenmüssen,<br />

um einen haltenden<br />

Buszupassieren –und wurde voneinem<br />

in gleicher Richtung fahrenden<br />

Lkw erfasst. DieFrauzog sich Verletzungen<br />

am Kopf und an den Beinen<br />

zu und musste ins Krankenhaus gebracht<br />

werden. Erst Ende Februar<br />

war eine Radfahrerin auf der Otto-<br />

Braun-Straße voneinem abbiegenden<br />

Lkw tödlich verletzt worden. (ls.)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, 23./24. März 2019<br />

15<br />

Traueranzeigen<br />

Ichlebemein Lebeninwachsenden Ringen, diesichüber dieDinge ziehn.<br />

Ichwerde denletzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ichihn.<br />

Rainer MariaRilke<br />

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von<br />

Andreas Baier, genannt AB<br />

*4.April 1960 †6.März 2019<br />

Martina Baumbach<br />

Hildegard Baier, geb. Rothfuß<br />

Fritz Baumbach<br />

Nils und Stefka Noll mit Kindern<br />

Werner Rothfuß mit Familie<br />

Renate Baumbach und Martin Groth<br />

Bernd, Helmut und Marga Baumbach mit Familie<br />

Petra und Jochen Fischer mit Familie<br />

Die Trauerfeier findet am 05.04.2019 um 10 Uhr in der großen Kapelle<br />

auf dem Alten Luisenstädtischen Friedhof, Südstern 8–10, 10961 Berlin statt.<br />

Anschließend ist die Urnenbeisetzung im Familien- und Freundeskreis im Friedwald Mühlenbecker Land.<br />

Anstelle von Blumen gibt es die Möglichkeit zu spenden:<br />

Die Seenotretter DE36 2905 0101 0001 0720 16<br />

Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge,<br />

würde ich heute noch einApfelbäumchen pflanzen.<br />

Peter Diessl<br />

*22. Oktober 1960 in Salzwedel<br />

†12. März 2019 in Berlin<br />

In Liebe<br />

Beate Meisel<br />

Die Beisetzung findet am 05. April 2019 um 13:00 im<br />

Friedwald in Bernau bei Berlin, Offenbachstraße, statt.<br />

Von Blumen und Kränzen ist bitte abzusehen.<br />

Wenn ihr mich sucht,<br />

sucht michineuren Herzen.<br />

Habe ichdort eine Bleibe gefunden,<br />

lebe ich ineuch weiter.<br />

Rainer Maria Rilke<br />

Unendlich traurig nehme ich Abschied<br />

von meiner Ehefrau<br />

Bärbel Kalatz<br />

*07.04.1936 †15.03.2019<br />

In tiefer Liebe und Dankbarkeit<br />

im Namen der Angehörigen und Freunde<br />

Gabriele<br />

Die Trauerfeier mit anschließender<br />

Beerdigung erfolgt am Mittwoch, dem<br />

3. April 2019, um 11.00 Uhr auf dem<br />

Friedhof Pankow III, Am Bürgerpark 24,<br />

13156 Berlin.<br />

Wirwerden Dich vermissen.Und sinduns sicher:Da, wo Du jetzt bist,herrscht der perfekte Sound!<br />

Andreas „AB“ Baier<br />

4.4.1960 –6.3.2019<br />

Wir trauern umeinen überaus engagierten und freundlichen Kollegen, langjährigen<br />

Weggefährten und guten Freund. Vonden Anfängen bei Radio 100 bis hin zu zahlreichen<br />

legendären Einsätzen im Radioeinsbus –viele Sendungen wären ohne Deine Kreativität,<br />

Deinen technischen Sachverstand und Deinen Humor nicht denkbar gewesen.<br />

Und mit Deinen vielfältigen oft ehrenamtlichen Engagements im In- und Ausland hast Du<br />

die Welt ein ganzes Stück besser gemacht.<br />

Harald Asel, Cathrin Bonhoff, Conde, Cris Renard, Katharina Döbler,<br />

Knut Elstermann, Alina Faltermayr, Dorothee Hackenberg, Volker Heise,<br />

Boris Kullick, Rolf Kunz, Anke Leweke, Steen Lorenzen, Michel Neuner,<br />

Katja Nicodemus, Lutz Oehmichen, Frauke Oppenberg, Carsten van Ryssen,<br />

Annette Schäfer, Oliver Schlesiger, Gregor Schuster, Haik Skupin, Kerstin Stolt,<br />

Kirsten Twelbeck, Sabine Wahrmann, Susy Wehrli,<br />

Susanne Wündisch, Marco Seiffert, Werner Voigt, Ekkehard Zamel<br />

Am 12. März 2019 verstarb im Alter von 58Jahren<br />

unser Kollege und Freund<br />

Herr Polizeihauptmeister Peter Diessl<br />

*22.10.1960 † 12.03.2019<br />

Angehöriger der<br />

Bundespolizeiinspektion Bundespräsidialamt<br />

Wir werden dem Verstorbenen<br />

ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

In stiller Trauer<br />

Seine Kollegen und Freunde der Bundespolizei<br />

Wir trauern um<br />

„Was man macht, macht man richtig,<br />

sonst braucht man es nicht zu tun.“<br />

Thomas Obieglo<br />

*6.November 1957 †11. März 2019<br />

Er hat seine Überzeugung gelebt. Mit ganzer Kraft war<br />

er für uns da, wann immer wir ihn brauchten. Wir sind<br />

dankbar für seine unverbrüchliche Freundschaft und<br />

für alles, was wir mit ihm erleben durften. Er musste<br />

viel zu früh gehen. Wir werden ihn nie vergessen.<br />

Christiane, Goska, Marian, Dietmar<br />

Traueranschrift: Christoph Obieglo, c/o Beerdigungsinstitut<br />

„HUMANITAS“, Herwarthstraße 103, 45138 Essen<br />

Die Beerdigung findet imkleinen Kreis statt.<br />

Es gibt keine Größe,wonicht Schlichtheit, Güteund Wahrheitsind.<br />

Lew Tolstoi<br />

In tieferTrauernehmenwir Abschiedvon<br />

AristeTeschke<br />

geb. Nikolajew<br />

*03.08.1927 †10.03.2019<br />

Im Namender Familie<br />

der Ehemann GünterTeschke,<br />

die Töchter Uljana und Irina,<br />

der Enkel Marek<br />

DieTrauerfeier an der Urne findet am Freitag, den 29. März 2019,<br />

um 14.00 Uhr im Bestattungshaus Cramer in Neuruppin<br />

mitanschließender Urnenbeisetzung im RuheForst statt.<br />

Wir trauern um unserengeschätzten Kollegen<br />

und Mitarbeiter<br />

NuamosiTokoAndre<br />

*03.04.1957 22.02.2019<br />

der nach langjähriger und schwerer Krankheit verstorben<br />

ist. Mit ihm verlieren wir einen freundlichen und<br />

angenehmen Mitarbeiter,der seit 2010 engagiertinder<br />

Straßenreinigunggearbeitet hat. Herr Andre war täglich<br />

für saubereStraßen in Berlinunterwegs.<br />

Unser aufrichtiges Mitgefühlund unsereGedanken<br />

sind bei seiner Familie.<br />

Der Vorstand, der Gesamtpersonalrat<br />

und die Beschäftigten<br />

Ihre Traueranzeige<br />

in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> –<br />

wir beraten Sie gern.<br />

Anzeigenannahme:<br />

(030) 2327-50<br />

Professor<br />

Axel Bertram<br />

1936 –2019<br />

Wir trauern um den Grafikdesigner Axel Bertram,<br />

der von 1977 bis 1992 als Professor für Gebrauchsgrafik<br />

an der weißensee kunsthochschule berlin lehrte.<br />

Er hat Generationenvon Studierenden ausgebildet und<br />

mit seinen Konzepten und Inhalten positiv beeinflusst.<br />

Leonie Baumann, Rektorin<br />

weißensee kunsthochschule berlin<br />

Traueranzeige<br />

Der letzte Vorhang ist<br />

gefallen für<br />

Edith Charlotte<br />

Kuczka<br />

*7.3.1935 †9.3.2019<br />

In Liebe und Dankbarkeit<br />

Familie und Freunde<br />

NACHRUF<br />

Wir trauern um unsere ehemalige Mitarbeiterin<br />

Ursula Hartmann<br />

Frau Hartmann ist am 15. März 2019 verstorben. Sie war vom 01. August<br />

1983 bis zu ihrem Ausscheiden am 31. Oktober 2017 als Referentin zuerst<br />

in der Zentralstelle des Deutschen Caritasverbandes in (Ost-)Berlin,<br />

danach im <strong>Berliner</strong> Büro tätig, dessen Arbeit sie seit seiner Gründung<br />

maßgeblich prägte. Mit ihrer tiefen Verwurzelung in der Kirche und<br />

ihrer Caritas war sie eine kundige und glaubwürdige Vertreterin<br />

unserer Anliegen. Mit reicher Erfahrung, persönlichem Zeugnis und<br />

großer Kollegialität hat Frau Hartmann sich um den Deutschen Caritasverband<br />

verdient gemacht.<br />

Wir werden der Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren<br />

und schließen Frau Hartmann in unser Gebet ein. Unsere aufrichtige<br />

Anteilnahme gilt ihren Angehörigen. Möge der Herr sie an seiner<br />

Auferstehung teilhaben lassen.<br />

Freiburg, 22. März 2019<br />

Das schönste, was ein Mensch<br />

hinterlassen kann, ist ein Lächeln im<br />

Gesicht derjenigen, die anihn denken.<br />

Prälat Dr. Peter Neher<br />

Präsident<br />

Deutscher Caritasverband e. V.<br />

Das Requiem findet am 28. März 2019 um 10.30 Uhr in der katholischen<br />

Kirche Christus König (Nipkowstraße 19, 12489 Berlin) statt. Die Beisetzung<br />

erfolgt im Anschluss daran auf dem Friedhof Adlershof (Friedlander Str.<br />

156, 12489 Berlin).<br />

Tag&Nacht 49 10 11<br />

www.ottoberg.de<br />

TROST<br />

SPENDEN.<br />

Eine Gedenkspende an<br />

ärzte ohne grenzen<br />

hilft Menschen in Not weltweit.<br />

Bestattungen seit 1879<br />

Mehr Informationen im Trauerfall:<br />

Tel.: 030 700 130 -130<br />

www.gedenkspende.de<br />

Das Herz eines lieben Menschen hat aufgehört zu schlagen.<br />

Wirnehmen Abschied von<br />

Joachim Rauchmann<br />

*3.Januar 1944 †17. März 2019<br />

Traueranzeige<br />

Wir beraten Sie gern.<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

IBAN:DE72 3702 0500 0009 7097 00<br />

BIC: BFSWDE33XXX<br />

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(030) 2327-50<br />

In stiller Trauer<br />

Familie Rauchmann<br />

DieBeisetzung findet am Mittwoch,<br />

dem 27. März 2019, um 11.00 Uhr auf dem Friedhof<br />

in Französisch Buchholz statt.<br />

Anzeigenannahme:<br />

( 030) 2327-50


16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin/Brandenburg<br />

NACHRICHTEN<br />

Arcelor-Mittal-Aufsichtsrat<br />

beruhigt Stahlkocher<br />

DerStahlstandortEisenhüttenstadt<br />

ist nach Angaben vonArcelor-Mittal<br />

Eisenhüttenstadt trotz Umstrukturierung<br />

im Unternehmen nicht gefährdet.<br />

Aufsichtsrat PierreJacobs<br />

sagte am Freitag auf einer außerordentlichen<br />

Betriebsversammlung<br />

voretwa 1800 Beschäftigten, dass es<br />

keine Schließung vonProduktionsanlagen<br />

geben werde. Diestrategische<br />

Ausrichtung des Standortes<br />

solle beibehalten werden. Zu einem<br />

eventuellen Abbau vonArbeitsplätzenäußerte<br />

sich Jacobs nicht. (dpa)<br />

Enteignung könnte mehr<br />

Wohnungsfirmen treffen<br />

DasgeplanteVolksbegehren zur Enteignung<br />

großerWohnungsunternehmen<br />

in Berlin könnte mehr Firmen<br />

treffen als bisher gedacht. In einer am<br />

Freitag vorgestellten Studie im Auftrag<br />

der Rosa- Luxemburg-Stiftung<br />

sind elf Unternehmen aufgelistet, die<br />

mehr als 3000Wohnungen in Berlin<br />

besitzen. DerSenat ging zuletzt davonaus,dass<br />

es sich um zehn Firmen<br />

handeln würde.Daeskeine offiziellen<br />

Daten zur Eigentümerstruktur auf<br />

dem Immobilienmarkt gebe,könnten<br />

weitere, bisher unbekannte Firmen<br />

hinzukommen, sagte Studienautor<br />

Christoph Trautvetter. (dpa)<br />

Der Justiz gehen die Richter<br />

und Staatsanwälte aus<br />

Mehr als die Hälfte der rund 800<br />

Richter und 230 Staatsanwälte Brandenburgs<br />

geht bis 2030 in den Ruhestand.<br />

Allein bei den ordentlichen<br />

Gerichten wie den Landgerichten<br />

und dem Brandenburgischen Oberlandesgericht<br />

scheiden 62 Prozent<br />

der rund 500 Richter aus Altersgründen<br />

aus,teilte das Justizministerium<br />

in Potsdam auf eine Anfrage aus der<br />

CDU-Landtagsfraktion mit. (dpa)<br />

Warten auf das Erfinderdorf<br />

VoreinemJahr hat ein <strong>Berliner</strong> den kleinenOrt Alwine ersteigert.Erhatte große Pläne, passiert ist bisher wenig<br />

VonSilkeNauschütz, Alwine<br />

Die Sonne hat Alwine an<br />

diesem Morgen in ein<br />

freundliches Licht getaucht.<br />

Sie wärmt die<br />

Frühblüher in den wenigen Vorgärten<br />

der Siedlung und lässt die maroden,<br />

mit Efeu zugewachsenen Fassaden<br />

der Häuser an der Straße fast romantisch<br />

aussehen. Doch das Bild<br />

trügt. Voreinem Jahr ist Alwine versteigert<br />

worden. Ein <strong>Berliner</strong> Kaufmann,<br />

der bis heute anonym bleiben<br />

will, hatte die Siedlung bei Uebigau-<br />

Wahrenbrück (Landkreis Elbe-Elster)<br />

erworben. Er wollte die Häuser<br />

sanieren und dem kleinen Ort ein<br />

neues Gesicht geben. Was ist seitdem<br />

passiert?<br />

Eine leere Hundehütte mit dem<br />

Hinweis „Hier wache ich“ wartet neben<br />

einer Häuserwand, vonder Putz<br />

abbröckelt. In der Mitte des Örtchens<br />

stehen neue Mülltonnen.<br />

15 Bewohner leben noch in der ehemaligen<br />

Bergwerksiedlung. Sie sind<br />

vom Investor informiert worden,<br />

dass die Siedlung nach der Sanierung<br />

ihrer Häuser ein Erfinderdorf<br />

werden soll. Gestalten sollen das<br />

zwei Unternehmer, die der Kaufmann<br />

mit an Bord geholt hat.<br />

GerhardMuthenthaler und Marijan<br />

Jordan betreiben einen Erfinderladen<br />

in Berlin. Ihre Idee: Das ehemalige<br />

Bergwerksdorf soll ein Erfinderdorf<br />

werden –eine Art bewohnbarer<br />

Testplatz für Innovation.<br />

Muthenthaler nennt es auch einen<br />

Open-Air-Showroom für Kreativlinge,die<br />

dortihreIdeen zeigen können<br />

–von Wasseraufbereitungsanlagen<br />

über eine wärmereflektierende<br />

Gebäudebeschichtung bis hin zu<br />

Dachziegeln mit Solarfunktion. „Je<br />

mehr Erfinder kommen, desto besser.“<br />

Der Bürgermeister von Uebigau-Wahrenbrück,<br />

Andreas Claus,<br />

fand die Idee gut. Das sei eine Hoffnung<br />

für die Siedlung, sagte er im<br />

vergangenen Jahr. „Zu allererst aber<br />

Die neuen Dachziegeln sind da. Aber es fehlen die Bauarbeiter. PATRICK PLEUL/DPA-ZENTRALBILD/ZB<br />

1991 hat die Treuhand die Siedlung Alwine<br />

im Landkreis Elbe-Elster für damals 95 000<br />

D-Mark an zwei Brüder verkauft. Nach dem<br />

Todeines der beiden Brüder kam das Dorf<br />

erstmals in eine Auktion.<br />

2017 ging das Dorf für 140 000 Euro an einen<br />

Käufer,der aber später aus gesundheitlichen<br />

Gründen vomKauf zurücktrat.<br />

2018 ersteigerte die Siedlung ein <strong>Berliner</strong><br />

Kaufmann. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen<br />

vereinbart.<br />

SIEDLUNG UNTERM HAMMER<br />

2km<br />

Uebigau<br />

Schilda<br />

B101<br />

Elsteraue<br />

Wahrenbrück<br />

B183<br />

Tröbitz<br />

Alwine<br />

Bad Liebenwerda<br />

BLZ/GALANTY<br />

müssen die Wohnungen der Mieter<br />

in Alwine saniertwerden.“<br />

Hinter einem Mehrfamilienhaus<br />

hackt Paul Urbanek Holz. „Sechs Familien<br />

leben noch in der Siedlung. Ich<br />

bleibe auch“, sagt der Rentner. Dann<br />

zeigt er die Löcher im Dach, das<br />

längst neue Ziegel haben sollte.Urbanek<br />

ist zwiegespalten, was die Sanierung<br />

und das Erfinder-Projekt angeht.<br />

„Ich weiß nicht, was ich noch<br />

glauben soll.“ Der Besitzer wollte<br />

nach eigenen Angaben vergangenes<br />

Jahr mit den Bauarbeiten beginnen.<br />

Im September wurden alte Badewannen<br />

und Toiletten aus den unbewohnbaren<br />

Wohnungen herausgerissen.<br />

Baumaterial wurde angefahren,<br />

darunter WC-Becken und rote<br />

Dachziegel. „Seitdem ist aber nichts<br />

mehr passiert“, erzählt Urbanek.<br />

Etwa 120 Kilometer entfernt in<br />

Berlin gibt sich der Besitzer von Alwine<br />

hilflos.Erhabe 25 Tonnen Baumaterial<br />

in die Siedlung gebracht<br />

und regionale Firmen für die Sanierung<br />

angefragt. „Ich habe auch Aufträge<br />

rausgeschickt und Monate vergeblich<br />

gewartet, dass sich eine<br />

Firma meldet.“ Bürgermeister Claus<br />

sieht das anders.Esgebe für die Bauleute<br />

vor Ort keinen Ansprechpartner.<br />

Zudem bräuchten Dachdecker<br />

und Elektriker Leistungsbeschreibungen,<br />

bevor sie ein Angebot erstellen<br />

könnten. „Soweit ich weiß,<br />

haben die Arbeiter vom Investor<br />

nichts bekommen.“<br />

Bei Paul Urbanek sollen sich inzwischen<br />

neue Bewohner einquartiert<br />

haben –Fledermäuse. ImDach<br />

wurde ihr Kot entdeckt. Die Naturschutzbehörde<br />

ist schon informiert.<br />

Der Investor hebt dazu die Hände:<br />

„Wenn die Naturschützer wegen der<br />

Fledermäuse erst einmal Stopp sagen<br />

zur Sanierung, akzeptiereich das natürlich.“<br />

Er will zeitnah mit allen besprechen,<br />

wie es weitergeht in Alwine.<br />

Für Bürgermeister Claus darf<br />

nur eines dabei herauskommen: dass<br />

es vorwärts geht. (dpa)<br />

Ausschluss<br />

aus Partei soll<br />

leichter werden<br />

SPD will Regeln ändern –<br />

Auslöser soll Sarrazin sein<br />

Die <strong>Berliner</strong> SPD will ihre Regeln<br />

für Parteiausschlüsse von Mitgliedernanpassen.<br />

Auslöser ist nach<br />

Parteikreisen der umstrittene Autor<br />

Thilo Sarrazin, der nach eigenen Angaben<br />

vom vergangenen Sommer<br />

seit mehr als 40 Jahren SPD-Mitglied<br />

ist. Der Tagesspiegel hat als Erster<br />

darüber berichtet, dass die SPD ihre<br />

Parteiausschluss-Regeln verändern<br />

will. Ziel soll laut Kreisen sein, künftig<br />

Ausschlüsse<br />

einfacher möglich<br />

zu machen.<br />

Ob das Ganze<br />

auf den Fall Sarrazin<br />

Einfluss<br />

nehmen könnte,<br />

blieb unklar.<br />

Ende 2018<br />

war bekanntgeworden,<br />

dass die Thilo<br />

Ex-Finanzsenator<br />

Sarrazin<br />

DPA<br />

SPD-Spitze auf<br />

Bundesebene zum dritten Mal versucht,<br />

den wegen seiner migrationskritischen<br />

Äußerungen umstrittenen<br />

Autoren und früheren Politiker auszuschließen.<br />

Sarrazin, der zeitweise<br />

auch <strong>Berliner</strong> Finanzsenator war,bestätigte<br />

den Bericht, wonach im Juni<br />

die Verhandlung vor dem Kreisschiedsgericht<br />

der SPD Charlottenburg-Wilmersdorfstattfinden<br />

solle.<br />

Auf dem SPD-Landesparteitag<br />

Ende Märzsoll über den Antrag zum<br />

Parteiordnungsverfahren abgestimmt<br />

werden. Der mögliche neue<br />

Passus im Statut lautet: „Ein schwerer<br />

Schaden entsteht insbesondere<br />

dadurch, dass öffentlich in Schriften<br />

oder mittels Rundfunk-, Medienoder<br />

Telediensten Menschen ihre<br />

Gleichwertigkeit aufgrund ihres Geschlechts,<br />

ihrer Abstammung, ihrer<br />

Herkunft, ihres Glaubens, ihrer Behinderung<br />

oder ihrer sexuellen Identität<br />

abgesprochen wird.“ (dpa)<br />

herzenswünsche<br />

Partnerschaften<br />

sie sucht ihn<br />

Hm ..., ich weiß nicht so recht, ob<br />

ich hier richtig bin, denn ich bin<br />

weder Fr. Dr., noch habe ich e.<br />

Villa m. Seeblick und gehe auch<br />

nicht golfen. Aber ich habe<br />

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zu bieten: Gefühl u. Ehrlichkeit.<br />

Was ich hier suche sind keine<br />

Statussymbole, sond. e. Mann,<br />

der weiß, was Liebe ist. Der<br />

nicht m. e. Porsche Defizite vertuscht.<br />

Schwächen sind übrigens<br />

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guter Laune. PS Harmonie<br />

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Katja, 53, im öfftl.D. tätig, nicht<br />

abgehoben oder oberflächlich,<br />

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Glück, welcher noch spontan<br />

genug ist, auf sein Herz zu hören<br />

... und offen genug ist ... sich<br />

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Blonde Witwe, Martina, 68 J., kein<br />

Oma-Typ, Inter. Malerei, Klassik,<br />

mag Nord- u. Ostsee zu jeder<br />

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welcher noch Wert auf Ehrlichu.<br />

Verlässlichkeit legt, sich zu<br />

jung fühlt um allein zu bleiben.<br />

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Bereich, macht ihren Job gut, ist<br />

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Partnertreff Tel. 89 04 94 51<br />

Marie, 63, 1,73, hübsche Frau m.<br />

d. gewissen Etwas, sportl. Eleganz<br />

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mö. nicht mehr allein sein. Reisen,<br />

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über alles, aber nicht über 5Minuten,<br />

Natur u.v.m. sind meine<br />

Interessen. PS Harmonie<br />

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Anita,59J., hübsche, blonde Witwe,<br />

mobil, gute Figur, sehnt sich<br />

nach e. herzl. Mann, welcher<br />

ein gemütliches, schönes Zuhause<br />

schätzt, zu zweit ist alles<br />

schöner. HERZBLATT-BERLIN:<br />

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Edith, 74, einsame Witwe, immer<br />

noch hübsch, sehr verschmust<br />

u. anhänglich, su. Ihn, gerne<br />

auch älter, um nicht mehr die<br />

ganze Zeit nur mit Kreuzworträtsel<br />

zu verbringen. Ich koche<br />

gern, mag Autofahrten, liebe<br />

Garten (kein eigener mehr). PS<br />

Harmonie t 030 23970163<br />

Carola, 49, eine liebevolle Chaotin,<br />

hübsch, zärtl.-optim., viele<br />

Interess., aber was fehlt, ist Liebe!<br />

Ein Mann, d. gerne kuschelt,<br />

lacht, nicht immer vorgeschriebene<br />

Wege nimmt u. es ehrl.<br />

meint. PS Harmonie<br />

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Gordon Setter, Paula, sucht liebevollen<br />

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sie ist 65, eine interessante Erscheinung,<br />

gern Hausfrau mit<br />

Haus u. Garten, musikalisch,<br />

singt im Chor, wir sind auch<br />

gern an der Ostsee. Agt. +60<br />

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Auch wenn ich, 73/164, gerne mit<br />

meiner Hausmannskost verwöhne,<br />

bin ich eine sportl.-<br />

schlanke Witwe, die gern verreist<br />

oder ein Theater besucht,<br />

Musik liebt. Sie auch? Dann rufen<br />

Sie an, damit wir uns begegnen.<br />

Agt. +60 plus Tel. 89049451<br />

Eine anziehende, attrakt., moderne<br />

Frau, prom. Ing., 57/167, mit<br />

fröhlichem warmherzigen Wesen,<br />

gerne kulturell u. sportlich<br />

aktiv. Sie ist wieder frei für einen<br />

bodenständigen, humorvollen<br />

Mann. Kontakt Partnertreff<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

Glück u.Harmonie für eine angenehme<br />

Zeit zu zweit wünscht<br />

sich eine blonde, schlanke<br />

Fachärztin, 69, sportl. Tennis,<br />

Segeln, gern naturverbunden<br />

(Garten), sehr natürlich u.<br />

spontan. Agt. +60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Mit 73zualt für die Liebe? Nette<br />

Witwe aus Berlin, angenehmes<br />

Äußeres, NR, schönes Wohnumfeld,<br />

sucht klugen Mann,<br />

welcher keine Angst vor einer<br />

Ärztin hat. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Hausfrau und Witwe, Ramona,<br />

70/1,64, ehem. Sekretärin,<br />

sehnt sich nach einem ehrl.<br />

Mann bis ca. 78 J. für ein 2.<br />

Glück. Wir könnten getr. aber<br />

auch gem. Wohnen. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

Sylvia, 76 J., Kr.-schw., ohne Allüren,<br />

herzl. Wesen, mit kleinem<br />

süßen Hund, kocht gut, ist unternehmungslustig,<br />

verw., freut<br />

sich auf ein Kennenlernen mit<br />

einem bodenständigen Mann<br />

aus dem Osten Berlins. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

Ich suche einen Partner mit Humor,<br />

Geist u. Wortgewandtheit.<br />

Bin 71/160, schlank, war in<br />

Staatsdiensten als Richterin,<br />

liebe es zu wandern, Kulturleben<br />

zu genießen, freue mich auf<br />

eine erfüllte Gemeinsamkeit.<br />

Agt. +60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Herz zu verschenken! Birgit, Konditorin,<br />

56, eine fröhl. Optimistin,<br />

die gern tanzt, Kino, Schlager,<br />

Kabarett mag, die durch ihre<br />

Weiblichkeit besticht, möchte<br />

nicht länger allein bleiben.<br />

Kontakt Partnertreff Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Jenny,45J., natürl., attr. Frau, mit<br />

etwas zurückhaltendem Wesen,<br />

schlank, im öfftl. D. tätig,<br />

möchte gern an mutigen Mann,<br />

bis ca. 56 J. ihr Herz verschenken.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Ann-Kathrin, 63 J., verw., Mädchenfrau,<br />

unkomplizierte, hüb.<br />

Hausfrau, sehnt sich nach e.<br />

zärtl. Mann, gern älter, für ein 2.<br />

schö. Glück. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Ärztin (60), aktiv in jeder Beziehung,<br />

sucht Liebhaber, Kumpel,<br />

Geschichtenerzähler, kurz, einen<br />

Begleiter für alle Lebenslagen.<br />

paeddoris@gmx.de<br />

Regina, 65J., kreative Mädchenfrau,<br />

Inter. für Haus u. Garten,<br />

sucht netten Mann, der es ehrl.<br />

meint u. auch noch mal kuschelt.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Sie, 60J., 1,75 schlank, berufst.,<br />

Inter. für Reisen, Garten u.v.m.<br />

sucht Ihn o ZU4000085098<br />

BLZ, PF, 11509 BLN<br />

Neukölln,Treptow,LDS -woistder<br />

Nette für mich? 65/1,60.<br />

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11509 BLN<br />

er sucht sie<br />

Natur- u. Kulturfreund, Bernd, 70<br />

J., e. stattlich jg. gebl. Ww., aktiv<br />

u. vital, Ing. i. R., m. Pkw, su. jung<br />

gebl. "Sie" passenden Alters, ohne<br />

Gewohntes gleich aufzugeben.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Herzl. Art, attrakt. Äußeres, humorvoll<br />

mit lebendigem Geist,<br />

Witwer, 64/186, in gehobener<br />

Position im öffentl. D., wünsche<br />

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einer Zukunft zu zweit sehnt;<br />

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1,83, schlank, sportl. u. einfach<br />

ein wirkl. sympath. Mann, der<br />

auf keinen Fall "ich Tarzan -du<br />

Jane" spielen will, sondern eine<br />

selbstbewusste, eigenständ.<br />

Frau sucht, die noch etwas im<br />

Leben sucht. Vielleicht unsere<br />

Nähe u. Inspiration? PS Harmonie<br />

t 030 23970163<br />

Feinfühliger – achtsamer Medinziner,<br />

72/185, schlank, körperlich<br />

u. geistig jung geblieben.<br />

Ein Mann mit hohen menschlichen<br />

Werten, Niveau u. Humor.<br />

Möchte auf diesem Wege<br />

eine Partnerin für gemeinsame<br />

Unternehmungen, mit Interesse<br />

für klass. Musik, Reisen, Segeln<br />

kennenlernen. Agt. +60<br />

plus Tel. 89 04 94 51<br />

Die Zeit vergeht, d. Sehnsucht<br />

bleibt! Erik, 63, 1,84, Dipl.-Ing.,<br />

Witwer, hat sich bis jetzt in die<br />

Arbeit gestürzt. Jetzt bemerke<br />

ich, dass etwas sehr Wichtiges<br />

fehlt! Die Frau, d. mich beflügelt,<br />

mich a. d. Feierabend zu<br />

freuen u. gemeins. in d. Zukunft<br />

zu schauen. Getr. Wohnen, u.<br />

trotzd. e. Paar! Vorstellbar? PS<br />

Harmonie t 030 23970163<br />

Kriminalbeamter a. D., 79/180,<br />

heiter, natürlich, mit ausgeglichenem<br />

Charakter, sportl. Statur;<br />

freue mich auf Spaziergänge<br />

in der Natur, mag Musik,<br />

Theater, bin gern auf Rügen,<br />

neugierig auf eine Begegnung<br />

mit Ihnen, einer lebensbejahenden<br />

Frau. Agt. +60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Tom, 54, 1,86, m. inter. Beruf. Im<br />

Herzen privat ein "gr. Junge"<br />

geblieben. Witz, Charakter, Respekt,<br />

Untern.geist, ein schönes<br />

Zuhause u. romant. Augenblicke<br />

gehören zu meinem Lebensstil,<br />

den ich gern mit lieber<br />

"Sie" teilen möchte. PS Harmonie<br />

t 030 23970163<br />

Egal wie esausgeht, d. Anfang ist<br />

gemacht (d. Inserat), Zeiten ändern<br />

sich eben, Briefe schreiben<br />

ist nicht mehr …Bin 65+,<br />

1,85, verw., lebe und liebe Natur<br />

(Haus am See), Wassersport,<br />

Reisen, Sonnenunterg. bei Kerzen<br />

u. Wein, mei. süßen Hund,<br />

gute Laune u. Gespräche. Eine<br />

liebe, ganz natürl. "Sie" fehlt. PS<br />

Harmonie t 030 23970163<br />

Werner, 68/179, Ing. i. R., möchte<br />

das Leben wieder zu zweit gestalten<br />

(Witwer). Jetzt kommt<br />

bald die Frühlings-/Sommerzeit.<br />

Möchte nochmals neu beginnen.<br />

Welcher liebenswerten<br />

Frau, gern natur- u. kulturinteressiert,<br />

geht es auch so?<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Liebst Du Musik und Natur genauso<br />

wie ich? Komme aus d.<br />

Swing-Musik, bin humorvoll,<br />

musiziere auch noch, fahre<br />

gern m. Auto ins Grüne, zum<br />

Essen u.v.m. Bin 70+, gern modisch<br />

und su. pass. "Sie" f.<br />

Freundschaft. PS Harmonie<br />

t 030 23970163<br />

Zuerst einmal gemeinsam den<br />

Frühling genießen möchte Dipl.<br />

Politologe, 78/180, verw., welche<br />

vielseitig interessierte Frau<br />

macht mit. Bin naturbegeistert,<br />

liebe Humor u. Kultur, gern reisefreudig<br />

u. immer aktuell am<br />

Puls der Zeit interessiert. Agt.<br />

+60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Betriebswirt, 70/181, ein Witwer<br />

mit Format, unternehmungsfreudiger<br />

Gesprächspartner,<br />

Literatur, Theater interessiert,<br />

ein Genießer, der gern selbst<br />

kocht, gehobene Gastronomie<br />

liebt, su. lebensfrohe natürl.<br />

Frau gern bis 75 J. Agt. +60 plus<br />

Tel. 89 04 94 51<br />

Auch wenn Du gute Freunde hast,<br />

ist man manchmal einsam.<br />

Vielleicht geht es Dir wie mir.<br />

Handwerksmeister, 73, möchte<br />

Freundschaft mit einer netten<br />

Frau bis Mitte 70, Ausflüge, Geselligkeit,<br />

Gemütlichkeit, kochen<br />

zu zweit genießen. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

Zu zweit ist alles schöner! Manfred,<br />

Akademiker, 77, verw., NR,<br />

warmherzige Ausstrahlung,<br />

schwingt auch noch das Tanzbein,<br />

sucht nette Frau, für gemeinsame<br />

Unternehmungen.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Das Schöne gemeinsam verdoppeln!<br />

Den Zauber der Liebe neu<br />

entdecken möchte Akademiker,<br />

65, gern würde ich Sie, eine<br />

Frau mit Format u. Lebensfreude<br />

kennen lernen. Es erwartet<br />

Sie ein gefühlvoller Mann, der<br />

mit Ihnen alt werden möchte.<br />

Agt. +60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Fred, verw., 71, Pkw, mag d. bevorsteh.<br />

Zeit d. Frühlings in angenehmer<br />

Begleitung. Kann guter<br />

Zuhörer sein u. wü. mir nette<br />

Kameradin für inter. Gespräche<br />

u. gemeins. Freizeit (getr.<br />

Wohng.). PS Harmonie<br />

t 030 23970163<br />

Herzenswunsch! Stefan, 67/1,79,<br />

noch teilweise in seiner Firma<br />

tätig, durch Schicksalsschlag<br />

allein, liebt Land u. Leute, Berge<br />

u. Meer, su. eine nette Frau für<br />

Freundschaft u. Freizeit.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Thomas, 64/1,80, ehem. Tiefbau-<br />

Ing., Hobbykoch u. Optimist,<br />

mit Garteninteresse, ist positiv<br />

im Denken u. Handeln, handwerl.<br />

begabt, su. das 2. Glück<br />

mit warmherziger Frau. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

Er,65, attrakt., sympath. Bau-Ing.,<br />

schönes Haus, mö. dem Zufall<br />

etwas nachhelfen, su. keine<br />

Haushälterin, sondern die lebensbejahende<br />

Partnerin, zum<br />

Pferde stehlen, Glücklichsein.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Mutzum ersten Schritt! André, 58,<br />

attraktiver Akademiker, liebt<br />

Natur, Reisen, Sonne u. Meer,<br />

interessante Augen, verschmitztes<br />

Lächeln, möchte<br />

dem Zufall etwas nachhelfen.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Dynamische 53! Stefan, gut aussehend,<br />

nicht nur in Uniform,<br />

hat Herz u. Charme, Auto- u.<br />

Motorradfahrer, ist kinderlieb,<br />

1,86 groß, sucht "SIE".<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Lieben –Leben – Lachen u. die<br />

Welt in Achtsamkeit u. Begeisterung<br />

mit top-fit. Privatier,<br />

76/183, etwas umdrehen. Welche<br />

mutige Frau wagt es? Agt.<br />

+60 plus Tel. 89 04 94 51<br />

Architekt75/1.78 sucht Zweisamkeit<br />

mit Wärme und Lachen.<br />

Genuss durch Kultur und Liebe.<br />

o ZU4000089719 BLZ, PF,<br />

11509 BLN<br />

Für die Liebe u. andere Katastrophen<br />

stehe ich für Dich bereit.<br />

Achim, 69/178, graumeliert, gepflegt<br />

u. immer gut drauf, mag<br />

Kultur, gemütliche Abende, Bücher,<br />

Fahrrad, bin optimistisch<br />

u. weltoffen. Agt. +60 plus Tel.<br />

89 04 94 51<br />

Sportlich, gut aussehender Mann<br />

zu vergeben! Robert, 61/1,85,<br />

Pilot, mag das Meer, Rad, Romantik,<br />

ist Hobbykoch, mö. sich<br />

verlieben, sucht etwas sportliche<br />

Frohnatur m. Herz. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

Foto: Jakob Studnar|Gestaltung: Ralf Krämer,AngelaRichter<br />

„Ich träume<br />

davon,<br />

zur Schule<br />

gehen zu<br />

können.“<br />

kindernothilfe.de/patenschaft


JETZT<br />

am Kiosk<br />

unveu-news.de


18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Leserbriefe<br />

So erreichen Sie uns<br />

PerPost<br />

Leserbriefe<br />

Alte Jakobstr.105,<br />

10969 Berlin<br />

Nachgespürt<br />

Die Stimme<br />

der Leser<br />

In den sozialen Medien<br />

facebook.com/berliner zeitung<br />

PerE-Mail<br />

leser-blz@dumont.de<br />

Am Telefon<br />

Mo–Fr10–16 Uhr<br />

(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Geschlechtergerechter<br />

Schlusschor in Beethovens 9.<br />

Feuilleton: „Braucht unsere Sprache<br />

Geschlechtergerechtigkeit?“ von<br />

Cornelia Geißler und Petra Kohse<br />

(16. März)<br />

In Friedrich Schillers „Ode an die<br />

Freude“ gibt es die Passage „Alle<br />

Menschen werden Brüder“. Wienun<br />

das? Soll die gesamte weiblicheWeltbevölkerung<br />

einer Geschlechtsumwandlung<br />

unterzogen werden? Oder<br />

soll es nun heißen „Brüderinnen“?<br />

War gewiss zu Schillers Zeiten kein<br />

Thema, was aber nun?<br />

Die Oberschlaumeier und Oberschlaumeierinnen,<br />

die zum Thema<br />

ihre Elaborate verbreiten, mögen<br />

sich doch mal bemühen, den „Makel“<br />

in Schillers Dichtung aus der<br />

Welt zu schaffen. Also frisch ans<br />

Werk. Auf dass der Schlusschor in<br />

Beethovens 9. Sinfonie künftig geschlechtergerecht<br />

erklingt!<br />

Gerhard Hopfe, Berlin-Lankwitz<br />

Ärzte sind nur tagsüber und<br />

oft nur halbtags erreichbar<br />

Berlin: „13 Stunden in der Notaufnahme“<br />

von Kerstin Hense (19. März)<br />

Die Notaufnahmen in den Krankenhäusern<br />

sind immer überlastet.<br />

Nicht nur, weil dort öfter Leute mit<br />

Lappalien auftauchen. Es sind die<br />

einzigen Anlaufstellen für kranke<br />

Menschen, die 24 Stunden zurVerfügung<br />

stehen. Allerdings können sie<br />

nicht kostendeckend arbeiten. Alle<br />

erforderlichen medizinischen Geräte<br />

für Röntgen, Ultraschall, der<br />

Computertomograph und mehr stehen<br />

dortzur Verfügung.<br />

Dagegen sind die niedergelassenen<br />

Ärzte nur tagsüber und oft dann<br />

nur halbtags erreichbar.EswirdZeit,<br />

dass das Gesundheitswesen endlich<br />

patientenfreundlich und mitarbeiterfreundlich<br />

gestaltet wird. Also mit<br />

Ärzten und Krankenpflegekräften in<br />

ausreichender Zahl, gut bezahlt und<br />

im Angestelltenverhältnis, rund um<br />

die UhrimSchichtdienst und in medizinischen<br />

Zentren über die Stadt<br />

verteilt.<br />

Lothar Demuth,<br />

per E-Mail<br />

Drohnen am Himmel<br />

Wirbringen uns selbst um die letzte Ruhe<br />

Wirtschaft: „Taxi statt Jumbo“ von Thomas Magenheim<br />

(12. März)<br />

Nun machen wir uns auch noch unseren letzten einigermaßen freien<br />

Lebensraum zuschanden. Zusätzlich zum Straßenverkehrslärm und<br />

immer dichter werdenden Flugverkehr Drohnen und nun die Airbus-<br />

Taxis.Wir bringen uns selbst um die letzte Ruhe über unseren Köpfen.<br />

Vorhersehbar sind unvermeidbare Unfälle über dicht besiedelten Gebieten.<br />

Die Dummen, die Piloten mit Lasern blenden, die Attentäter<br />

Stolz auf die Kinder und Jugendlichen<br />

Berlin: „Protest der Jugend“ von Martin<br />

Klesmann und Josephine Bährend<br />

(16. März)<br />

Es ist sehr zu begrüßen, dass so viele<br />

Kinder und Jugendliche aus ihrer<br />

Wohlstandslethargie erwachen und<br />

auf der Straße eine bessere Umweltpolitik<br />

fordern. Aber muss es gerade<br />

am Freitag sein? Darin drückt sich<br />

für mich eine Missachtung aus.Man<br />

sollte an die Millionen junger Menschen<br />

in aller Welt denken, die keine<br />

Schule besuchen können oder lange<br />

unbequeme Wege in Kauf nehmen,<br />

um sich bilden zu können.<br />

Marianne Haedler,Berlin-Köpenick<br />

Die Proteste sollten so lange weitergehen,<br />

bis die Politik endlich eine<br />

Richtungsänderung vornimmt, und<br />

nicht nur einen kleinen Schwenk.<br />

Rainer Szymanski, Grünheide<br />

Wirkönnen stolz auf die Kinder und<br />

Jugendlichen sein, die uns Älteren<br />

aufzeigen, worin wir versagt haben.<br />

Eine Lebensweise,die auf absolutem<br />

Egoismus beruht, vernichtet die<br />

Grundlagen zukünftigen Lebens.<br />

Nicht verständlich ist der erhobene<br />

Zeigefinger wegen versäumter<br />

Schulstunden.<br />

Christian Schäler,per E-Mail<br />

Eigene Initiativen, wie „Für den Klimaschutz<br />

geben wir unsere Smartphones<br />

ab und sparen damit Energie<br />

und Ressourcen ein, sodass viele<br />

Kohlekraftwerke abgeschaltet werden<br />

können“ würde ich Klimaschutz<br />

nennen. Für den lohnt es sich, freitags<br />

die Schule zu schwänzen.<br />

Ernst Konrad, per E-Mail<br />

DieSchüler haben mein vollstes Verständnis<br />

und meine Sympathie!<br />

Fragwürdig finde ich allerdings die<br />

Reaktion mancher Politiker mit dem<br />

Verweis auf die Schulpflicht! Wo<br />

bleibt diese denn, wenn in sehr vielen<br />

Schulen ständig Unterrichtsstunden<br />

ausfallen? Da sollte man<br />

nach der Schulpflicht fragen!<br />

Annette Tümmler,per E-Mail<br />

reiben sich jetzt schon die Hände. Wer mag da noch zum Himmel<br />

schauen oder den Wolken nachsehen? Und wozu das alles? Damit einige<br />

Wenige, die es sich leisten können, nicht so lange im Stau stehen<br />

müssen. Statt dass wir unseren Grips darauf verwenden, wie wir den<br />

Verkehr auf unseren Straßen verringern. Undwenn der Luftraum auch<br />

noch dicht ist, was dann? Schöne neue Welt.<br />

Jürgen Wehrmann,<br />

Berlin-Charlottenburg<br />

Muss auch mit Kritik rechnen<br />

Facebook: „Erdogan als Ehrengast:<br />

Die Empörung über Özils Hochzeitspläne<br />

erreicht absurde Höhen“ von<br />

Frank Nordhausen<br />

(21. März)<br />

Wer sich mit Diktatoren schmückt,<br />

muss auch mit Kritik rechnen.<br />

FriederikeZauleck<br />

Mit Ihren Äußerungen betreiben Sie<br />

nichts als Ausgrenzung. Das hat<br />

nichts mit Kritik oder sachlicher Diskussion<br />

zu tun. Can-Deniz Yilmaz<br />

Sie haben da einfach eine Stammtisch-Parole<br />

vomStapel gelassen.<br />

Thorsten Sisper<br />

Herr Özil ist geborener Deutscher.<br />

Seine Elternkommen aus der Türkei.<br />

Seine Heimat ist Deutschland und<br />

nur weil er vomtürkischen Präsidenten<br />

empfangen wird, muss man<br />

nicht so reagieren. Irene Hernandez<br />

Er hat alles Gute von Deutschland<br />

bekommen. Genommen hat er<br />

IMAGO<br />

gerne. Aber dann Deutschland als<br />

rassistisch zu bezeichnen und seinen<br />

Erdogan zu hofieren, geht doch<br />

etwas zu weit. Miki Mann<br />

Es geht uns nichts an, wen erzuseiner<br />

Hochzeit einlädt! Soll er doch ruhig<br />

machen, ist seine Privatsache!<br />

Daniel Lemitz<br />

Eine Ehe, die mit einem Diktatoren<br />

als Trauzeugen geschlossen wurde,<br />

steht unter einem schlechten Stern.<br />

Michael Ritterswürden<br />

Lasst ihn doch einladen, wenerwill.<br />

Solange er in der Türkei feiert.<br />

Inge Walter<br />

Nach dem angeblich von ihm verfassten<br />

Rechtfertigungspamphlet in<br />

Englisch (von einem Deutschen an<br />

den Deutschen Fußballbund) mit<br />

null Selbstkritik, ist dieser Schritt nur<br />

folgerichtig und überrascht mich<br />

nicht.<br />

Axel Lotel<br />

Susanne Dübber<br />

will wissen, was Sie denken.<br />

Frühabends zwischen 17 und<br />

18 Uhr ploppt auf dem Bildschirm<br />

meines Smartphones eine<br />

wichtige Nachricht auf: der Newsletter<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> auf Whats-<br />

App.<br />

Wasdie Papierzeitung für den einen<br />

ist für mich dieser elektronische<br />

Newsletter. Besonders im Urlaub<br />

oder an freien Tagen bietet er mir die<br />

Gelegenheit, mich schnell und –<br />

wenn ich will –durch die Links zum<br />

Online-Auftritt der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

ausführlich über die aktuellen Geschehnisse<br />

in Berlin und der Welt zu<br />

informieren. Auch Ratgeberthemen<br />

sind dabei. Kirsten Herrmann vonder<br />

Social-Media-Redaktion: „Wir kuratieren<br />

die Nachrichten des Tages, suchen<br />

die fünf, sechs wichtigsten raus.<br />

DieLeserinnen und Leser sollen zum<br />

Feierabend schnell auf einen Blick sehen,<br />

was in der Stadt los ist.“ Außerdem<br />

gibt es bei wichtigen Ereignissen<br />

auch Push-Mitteilungen und extra<br />

Channels.Die Kolleginnen und Kollegen<br />

aus der Social-Media-Redaktion<br />

stellen diese elektronische Post mit<br />

großer Sorgfalt und Liebe her.Sie duzendas<br />

Publikum, denn das ist so der<br />

Stil aufdem Messengerdienst. Kirsten<br />

Herrmann: „Es isteine sehr persönliche<br />

Ebene, äußerst angenehm, man<br />

bleibt auch immer rechthöflich.“ Das<br />

geht sogar so weit, dass die Leserinnen<br />

und Leser oft zurückschreiben<br />

und einen schönen Abend wünschen.<br />

Wie erfreulich für die Redakteurinnen<br />

und Redakteure! Oft verzieren<br />

und verdeutlichen zahlreiche<br />

Emojis vonSmileys bis Küsschen die<br />

Inhalte. Manchen Leuten ist diese<br />

Bildlichkeit zu viel, aber ich habe das<br />

wirklich sehr gerne. Esbringt Leichtigkeit<br />

und Spaß in Themen. Kirsten<br />

Herrmann erklärt, warum die Emojis<br />

so eine große Rolle spielen: „Es gehört<br />

heute bei der internetbasierten<br />

Kommunikation einfach dazu. Ohne<br />

Emojis schreiben kaum noch Leute.“<br />

Auch wenn man mit den Dingern<br />

kleine Sätzedichten kann, ganz werden<br />

sie sich wohl nicht durchsetzen.<br />

Kirsten Herrmann: „Sie sind eben<br />

doch nicht so genau wie Worte, begünstigen<br />

Missverständnisse.“ Als<br />

Fachredakteurin hat sie die Emojisprache<br />

natürlich perfekt<br />

drauf. Das beweist sie mir<br />

livebei einem Internet-Quiz.<br />

Es stellt Filmtitel mit den<br />

Emoticons dar. Wirklich lustig,<br />

probieren Sieesmal. Einfach<br />

„Filme“ und „Emojis“ in<br />

die Suchmaschine eingeben.<br />

Wie kommen Sie nun an<br />

den Newsletter auf<br />

WhatsApp? Einfach unter Telefon<br />

0157-92 39 64 03 anmelden,<br />

schon geht es los.<br />

BLZ/REEG<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute klettern die Höchsttemperaturen auf 15bis 20 Grad. Dazu ist es<br />

vielerorts heiter bis wolkig. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen<br />

Richtungen. In der Nacht verdecken gelegentlich Wolken die Sterne.<br />

Dabei werden Tiefstwerte von 5bis 1Grad anvisiert.<br />

Biowetter: Die aktuelle Witterung<br />

bringt Schlaf- und Konzentrationsstörungen<br />

sowie Blutdruckschwankungen.<br />

Kopfschmerzen und<br />

Migräneattacken gibt es häufiger<br />

als sonst üblich.<br />

Pollenflug: Derzeit fliegen Pollen<br />

von Weiden und Pappeln in mäßiger<br />

bis hoher Konzentration. Zudem ist<br />

mit einigen Erlen-, Hasel-, Birkenund<br />

Eschenpollen zurechnen.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 18Grad.<br />

Wind: schwach aus West.<br />

Wittenberge<br />

6°/15°<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

6°/17° 9°/18°<br />

Luckenwalde<br />

6°/19°<br />

Cottbus<br />

6°/20°<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

stark bewölkt Regen wolkig<br />

6°/11° 4°/9° 2°/10°<br />

Prenzlau<br />

7°/16°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

6°/19°<br />

Zwischen dem Atlantik und Südosteuropa herrscht weiterhin hoher Luftdruck. Allerdings<br />

löst sich eine Kaltfront von Tief Karsten bei Norwegen ab und reicht<br />

vom Baltikum über die Tiefebene bis nach England. Sie bringt kaum Regen, aber<br />

gebietsweise dichte Wolken. Skandinavien wird derweil von kalter Luft und winterlichem<br />

Wetter mit kräftigen Schneefällen dominiert.<br />

Sylt<br />

4°/9°<br />

Hannover<br />

6°/14°<br />

Köln<br />

7°/16°<br />

Saarbrücken<br />

2°/18°<br />

Konstanz<br />

5°/18°<br />

Hamburg<br />

3°/13°<br />

Erfurt<br />

4°/18°<br />

Frankfurt/Main<br />

6°/18°<br />

Stuttgart<br />

3°/17°<br />

Rostock<br />

5°/12°<br />

Magdeburg<br />

9°/17°<br />

Nürnberg<br />

2°/18°<br />

München<br />

5°/17°<br />

Rügen<br />

5°/13°<br />

Dresden<br />

7°/19°<br />

Deutschland: Heute gibt es zeitweise<br />

Sonnenschein, ab und zu aber<br />

auch Wolken, und die Temperaturen<br />

steigen am Tage auf 9bis 20 Grad.<br />

Nachts gehen die Wertedann auf<br />

7bis 1Grad zurück. Der Wind weht<br />

schwach aus westlichen Richtungen.<br />

Morgen scheint teilweise die Sonne<br />

bei wolkigem bis stark bewölktem<br />

Himmel. Die Höchsttemperaturen erreichen<br />

8bis 17 Grad, und der Wind<br />

weht nur schwach aus Nord.<br />

Schneehöhen:<br />

Thüringer Wald 0cm<br />

Harz bis 50 cm<br />

Erzgebirge bis 90 cm<br />

Bayerische Alpen bis 400 cm<br />

Mondphasen: 28.03. 05.04. 12.04. 19.04.<br />

Sonnenaufgang: 06:02 Uhr Sonnenuntergang: 18:24 Uhr Mondaufgang: 21:39 Uhr Monduntergang: 07:31 Uhr<br />

Lissabon<br />

22°<br />

Las Palmas<br />

22°<br />

Madrid<br />

20°<br />

Reykjavik<br />

5°<br />

Dublin<br />

9°<br />

London<br />

10°<br />

Paris<br />

17°<br />

Bordeaux<br />

22°<br />

Palma<br />

21°<br />

Algier<br />

16°<br />

Nizza<br />

20°<br />

Trondheim<br />

6°<br />

Oslo<br />

9°<br />

Stockholm<br />

12°<br />

Kopenhagen<br />

9°<br />

Berlin<br />

18°<br />

Mailand<br />

23°<br />

Tunis<br />

16°<br />

Rom<br />

20°<br />

Warschau<br />

16°<br />

Wien<br />

19° Budapest<br />

20°<br />

Palermo<br />

21°<br />

Kiruna<br />

3°<br />

Oulu<br />

4°<br />

Dubrovnik<br />

20°<br />

Athen<br />

18°<br />

St. Petersburg<br />

7°<br />

Wilna<br />

12°<br />

Kiew<br />

8°<br />

Odessa<br />

10°<br />

Varna<br />

14°<br />

Istanbul<br />

15°<br />

Iraklio<br />

17°<br />

Archangelsk<br />

2°<br />

Moskau<br />

5°<br />

Ankara<br />

14°<br />

Antalya<br />

24°<br />

Acapulco 33° sonnig<br />

Bali 30° Gewitter<br />

Bangkok 39° heiter<br />

Barbados 27° heiter<br />

Buenos Aires 28° heiter<br />

Casablanca 23° bedeckt<br />

Chicago 13° wolkig<br />

Dakar 25° wolkig<br />

Dubai 28° wolkig<br />

Hongkong 24° Regen<br />

Jerusalem 18° heiter<br />

Johannesburg 27° wolkig<br />

Kairo 24° bewölkt<br />

Kapstadt 29° heiter<br />

Los Angeles 17° heiter<br />

Manila 34° heiter<br />

Miami 27° sonnig<br />

Nairobi 31° heiter<br />

Neu Delhi 33° heiter<br />

New York 10° wolkig<br />

Peking 13° wolkig<br />

Perth 28° sonnig<br />

Phuket 36° heiter<br />

Rio de Janeiro 30° wolkig<br />

San Francisco 13° wolkig<br />

Santo Domingo 30° heiter<br />

Seychellen 30° wolkig<br />

Singapur 35° wolkig<br />

Sydney 30° heiter<br />

Tokio 12° bedeckt<br />

Toronto 6° wolkig


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 – S eite 19<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

AM WOCHENENDE<br />

Artistik im Wintergarten:<br />

Wo die Pfunde purzeln<br />

Schönes Wochenende Seite 21<br />

Schießübungen in Hoppegarten:<br />

Wo die Scheiben fliegen<br />

Berlin bewegt sich Seite 22<br />

Gruß aus<br />

der Küche<br />

BERLIENR ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

AUFGETISCHT<br />

Tina Hüttl<br />

war im Großherz.<br />

Viele meiner Kolumnen entstehen<br />

am Küchentisch.<br />

Ich habe kein Büro. Mein<br />

Arbeitsplatz riecht also oft<br />

nach Vorabendessen, in der Spüle<br />

stapeln sich schmutzige Töpfe,Pfannen<br />

und Teller.Manchmal gelingt es<br />

mir, das Chaos zu ignorieren,<br />

manchmal nicht. Ein schöner Arbeitsplatz<br />

fördert die Kreativität,<br />

heißt es.Und da mir der Gedanke gefällt,<br />

dass meine Küche meiner Kreativität<br />

bisweilen im Wegsteht, ziehe<br />

ich an manchen Tagen in ein Café.<br />

Voreinigen Wochen habe ich einen<br />

besonders schönen, kreativitätsfördernden<br />

Zweitarbeitsplatz gefunden.<br />

DerLaden heißt<br />

Großherz und er hat<br />

eine hervorragende<br />

Küche, weshalb ich<br />

auch abends öfter<br />

dorthin gehe.<br />

Das Großherz ist<br />

recht neu im Prenzlauer<br />

Berg. Zuvor<br />

war in dem Eckladen<br />

an der Prenzlauer<br />

Allee ein Tagescafé<br />

namens Hilde, das<br />

vollgestellt war mit<br />

alten Möbeln. Jetzt<br />

ist alles aufgeräumt und hell, die Tische<br />

sind großzügig im Raum verteilt,<br />

der Blick bleibt an einem großformatigen<br />

Schwarz-Weiß-Foto mit<br />

drei nackten Männerpos hängen.<br />

Sie gehören den drei Freunden<br />

Michel, Arthur und Viktor. Michel<br />

und Arthur sind die Betreiber des<br />

Großherz, Viktor ist der Küchenchef.<br />

Vordrei Jahren haben sie mit dem<br />

Coffee Room ganz in der Nähe angefangen,<br />

nun wagen sie sich an ein<br />

Restaurant, das Frühstück, Lunch<br />

und ab Mittwochabend auch eine<br />

Abendkarte bereithält.<br />

Inzwischen wird mir bereits ungefragt<br />

ein cremiger Latte macchiato<br />

und ein Croissant mit Aprikosenmarmelade<br />

gebracht, das ich in der<br />

Qualität nur aus Italien kenne. Jeder<br />

liebt so einen Service, der sich nach<br />

nur ein, zwei Besuchen die Vorlieben<br />

seiner Gäste merkt. Die aufmerksame<br />

Restaurantleiterin arbeitete<br />

zuvor im Katz Orange und im Heimlichtreu.Vermutlich<br />

kam sie mir deshalb<br />

gleich bekannt vor.<br />

Inzwischen haben auch andere<br />

Arbeitsnomaden wie ich das Großherz<br />

entdeckt, nicht zuletzt weil das<br />

Mittagessen für den Preis hervorragend<br />

ist. Meine Kollegin Michaela<br />

Pfisterer vom digitalen Newsdesk<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> beschrieb bereits<br />

die selbst gemachte Pasta. Mein<br />

Liebling auf der Mittagskarte sind<br />

die gebackenen Onseneier mit Kartoffelstampf<br />

und Senfhollandaise für<br />

9,50 Euro.Weil die Eier nurmit niedriger<br />

Temperatur gegart werden, gerinnen<br />

Eiklar und Dotter nur leicht.<br />

Sie sind wachsweich. Im Großherz<br />

werden sie außen mit einem Bröselteig<br />

frittiert. Zusammen mit dem<br />

buttrigen Stampf und der süß-sauren<br />

Hollandaise ist das eine unschlagbareKombination.<br />

Eigentlich hat die Karte weder<br />

Hand noch Fuß. Sie schwankt zwischen<br />

Brandenburger Wildschweinrippchen,<br />

einer klassischen Bouillabaisse,italienischem<br />

Risotto mit Ziegenkäse<br />

und einem orientalisch gebeizten<br />

Blumenkohl aus dem Rohr<br />

hin und her. Allerdings: Fast alle Gerichte<br />

funktionieren. Der leicht rauchige<br />

Blumenkohl ist wunderbar puristisch<br />

und bissfest,<br />

wirdaber nicht langweilig,<br />

weil eine fast<br />

fruchtige Tomatensoße<br />

dazu serviert<br />

wird, die mit frittierten<br />

salzigen Kapern<br />

garniertist. Begleitet<br />

wirdder Kohl zudem<br />

voneinem minzigen<br />

Hummus aus Erbsen,<br />

das schön frisch<br />

und zugleich orientalisch<br />

schmeckt.<br />

Auch die orangefarben<br />

leuchtende Bouillabaisse mit<br />

Muscheln und intensiven Fenchel-<br />

Safran-Noten kann ich empfehlen.<br />

Zu ihr wird geröstetes Brot und<br />

Rouille, eine mayonnaiseähnliche<br />

scharfe Knoblauchsoße gereicht.<br />

Arthur, Michael und Viktor sollen<br />

viel gereist sein. Siehätten all ihreFavoriten<br />

auf die Karte gesetzt. Das<br />

würde die Mischung erklären. Solange<br />

diese Gerichte wie eine Hommage<br />

an das, was man liebt, schmecken,<br />

habe ich nichts dagegen.<br />

Ich muss jetzt leider aufhören.<br />

Gerade kommt etwas aus der Großherz-Küche,<br />

das ich noch nicht probiert<br />

habe: Hirschtartar mit fermentiertem<br />

Rotkohl.<br />

Großherz, Metzer Str.22, Prenzlauer Berg,<br />

Mo–Di 8–16 Uhr,Mi–So 8–23 Uhr,<br />

Tel.: 209 16 46 28<br />

Kleine Gerichte undVorspeisen kosten 4–7<br />

Euro,mittlere Gerichte 8–12 Euro,große Gerichte<br />

12–24 Euro,Dessert8–10 Euro.<br />

Senefelderplatz<br />

100 m<br />

Metzer Str.<br />

Großherz<br />

Prenzlauer Allee<br />

BLZ/REEG<br />

Meistens schreibt Tina Hüttl zu Hause am<br />

Küchentisch, immer öfter aber flieht sie<br />

vor dem Chaos aus dreckigen Tellern ins<br />

Café an der Ecke –das Großherz<br />

Familienausflug<br />

Fragen wie<br />

Seifenblasen<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

Kleine Forscher auf Expeditionskurs<br />

EMMA K. LABAHN<br />

Wie sie die Augen aufreißen. Ungläubig,<br />

fasziniert. Herrlich zu<br />

sehen, wie Kinder schauen, wenn sie<br />

von der Geschichte Berlins hören.<br />

Eine Mauer! Zwei Länder! In einer<br />

Stadt! Man kann förmlich sehen, wie<br />

es arbeitet im Kinderkopf. Dann prasseln<br />

die Fragen.<br />

Kunterbunte Hilfe, das schwer<br />

Begreifbare greifbar zu machen, bekommt<br />

man derzeit im Kinder-<br />

Künste-Zentrum. 61 Kita-Kinder haben<br />

sich wochenlang mit ihrer Heimatstadt<br />

beschäftigt – zusammen<br />

mit Künstlern aller Gattungen. Sie<br />

waren auf Exkursionen, haben Bärenfiguren<br />

modelliert, auf zwei Seiten<br />

einer Papp-Mauer das Gefühl<br />

des Getrenntseins nachzuempfinden<br />

versucht und mit Päckchen an<br />

Luftballons Grenzen überwunden.<br />

Immer am Sonntag kann man es den<br />

kleinen Forschern nachtun und inmitten<br />

ihrer Werke kreativ werden.<br />

An diesem Wochenende wird die<br />

Künstlerin Adriane Wachholz dabei<br />

sein. Wieder spielen fliegende Bälle<br />

eine Rolle, noch leichter als Luftballons.<br />

Aber wenn viele davon durch<br />

die Luft schweben, erinnert der Anblick<br />

ein wenig an Kinder, die vor<br />

lauter Fragen fast platzen. Unddie es<br />

toll finden werden, mit Seifenblasen<br />

und Tusche Antworten zu finden.<br />

Alles Gute kommt von oben Familientaginder<br />

Ausstellung„UnsereStadt: Berlin!“. Kinder-<br />

Künste-Zentrum, Ganghoferstr.3,Neukölln. So ab<br />

11 Uhr,Eintrittfür Familien (max. 3Kinder) 3Euro


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Schönes Wochenende<br />

WARENKUNDE<br />

FUNDSTÜCKE<br />

VonJulia Grass<br />

Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />

Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />

VonBettina Cosack<br />

MOTEL AMIO<br />

Das ultimative<br />

Reisekissen mit Rüssel<br />

Himmel, was war das Reisen früher beschwerlich. Gerade<br />

lese ich KarenDuves fabelhaften Roman„Fräulein Nettes<br />

kurzerSommer“, der vomLeben und auch vonden Reisen der<br />

Annette vonDroste-Hülshoff erzählt, Freifräulein, Freidenkerin,<br />

Schriftstellerin. Neugierig war sie,klug, störrisch, vorlaut<br />

bisweilen und liebenswertzugleich, häufig kränkelnd auch.<br />

UndinDuves Roman viel unterwegs,mit der Schwester Jenny<br />

oft, stundenlang, tagelang in der Kutsche,von der heimischen<br />

Wasserburgetwa durchWestfalen zu den Anwesen derVerwandten.„Wokeine<br />

Schlaglöcher waren, lagen Feldsteine.Annette<br />

hatte bereits Nasenbluten und drückte sich ein zusammengeknülltesTaschentuch<br />

ins Gesicht. Eine Unterhaltung war<br />

schlichtweg unmöglich. Mankonnte nicht einmal gähnen,<br />

ohne Gefahr zu laufen, sich die Zunge abzubeißen.“ Ja,sowar<br />

das wohl im frühen 19. Jahrhundert. Eine Reise,viele Torturen.<br />

WirHeutigen haben es besser in Auto,Flugzeug, Busund<br />

Bahn, fahren oder fliegen tendenziell stoß- und rüttelfrei, kein<br />

Moor in der Nähe,indem die Pferde versinken könnten. Allerdings:<br />

Langes Sitzen muss man weiterhin ertragen, wenn man<br />

vorankommen will, und es ist immer noch eine Herausforderung,<br />

eine gute Sitz-Schlaf-Position zu finden. Manahnt ja<br />

nicht, wie verdreht und/oder steif man aufwachen kann.<br />

Lange habe ich nach dem perfekten Reisekissen gesucht,<br />

jetzt habe ich eines gefunden, das mich zufriedener macht als<br />

alle anderen und das auch daheim auf dem Sofa oder beim Lesen<br />

im Bett treue Dienste leistet.<br />

J-Pillowheißt es,also J-Kissen, ein seltsamer Name,der<br />

zum einen auf den Namen der Erfinderin und zum anderen<br />

auf die Form des Kissens verweist. Gemma Jensen (J!) wiederum<br />

heißt die Erfinderin des doppelwurstigen Gebildes,das<br />

manch einen vielleicht an einen Elefantenrüssel erinnert, die<br />

meisten aber wohl an den Buchstaben Jinpummeliger Ausführung.<br />

213 Gramm wiegt dieses kopfschützende Kissen, es<br />

ist weich gefüllt und gut zu knuddeln und bezogen mit einem<br />

samtartigen, weichen Stoff. Icherwarb das Ding in meiner<br />

Lieblingsfarbe Blau via Amazon für 19,95 Euro,mitgeliefert<br />

wirdein Beutel, in den man es stopfen kann.<br />

Gemma Jensen, eine Amerikanerin, war früher Stewardess<br />

und hatte eines Tages genügend Passagieregesehen, die sich<br />

vergeblich quälten einzuschlafen. Undsokam sie auf die feine<br />

Idee,ein Nackenkissen nach unten hin gewissermaßen zu verlängern,<br />

sodass außer dem Kopf auch Nacken und Kinn angemessen<br />

sanft gestützt werden und an Ortund Stelle bleiben. 200<br />

Prototypen hat Jensen genäht, bis das Kissen die rechte Form<br />

hatte.Wer es bestellt, bekommt per Mail Hinweise vonihr:weil<br />

man das J-Pillowsehr individuell falten und positionieren kann.<br />

Fräulein Nette und Fräulein Jenny hätten vermutlich einiges<br />

dafür gegeben, solch ein trickreiches Polster zu besitzen.<br />

Berlin-Guide<br />

Wohin mit<br />

Liebeskummer?<br />

Esgibt Hunderte Stadtführer und Ratgeber über und für<br />

Berlin. Braucht es noch einen? Nur, wenn er aus einer besonderen<br />

Perspektive auf die Stadt schaut –oder von Menschen<br />

gemacht wird, die Berlin wirklich gut kennen. In diesem<br />

Fall trifft beides zu.„MitVergnügen“, das 2010 als kleiner Party-<br />

SMS-Verteiler gestartet ist, hat sich in Berlin mittlerweile als eines<br />

der angesagtesten Online-Magazine etabliert, wenn es um<br />

Freizeit- und Ausgehtipps in der Stadt geht. Nunalso auch offline:„Berlin<br />

für alle Lebenslagen“ heißt der Stadtführer,der am<br />

28. März erscheint. Der jugendlichen „Mit Vergnügen“-Linie<br />

bleibt der Ratgeber treu. Empfohlen werden beispielsweise akzeptable<br />

Orte für den Eltern-Besuch aus der Heimat oder die<br />

schönsten Adressen fürs erste Date oder die richtigen Läden,<br />

um Klamotten zu kaufen, wenn das Konto eigentlich nichts<br />

mehr hergibt. Einschönes Geschenk für junge Neuberliner.<br />

MitVergnügen: Berlin füralle Lebenslagen TheGentleTemperVerlag,332 Seiten,<br />

22 Euro.Ab28. März,Vorbestellung unter mitvergnuegen.de<br />

Frühstück<br />

Spiegelei auf<br />

Hühnerbrühe<br />

Frühstücken gehörtzumeinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen<br />

am Wochenende, ich erkunde unheimlich gern<br />

die neuesten Cafés der Stadt und kann mit Freunden dort<br />

stundenlang versacken. Im April vergangenen Jahres hat das<br />

Café Annelies am Görlitzer Park eröffnet. Die Betreiber kennt<br />

man schon –sie führen bereits das beliebte Distrikt Coffee in<br />

Mitte.ImAnnelies wirdregional und saisonal serviert, die Küche<br />

interpretiertFrühstücksklassiker völlig neu. Und–zugegeben<br />

–auf den ersten Blick mutet das sonderbar an. Spiegelei<br />

auf Brocken aus Sauerteigbrot wird beispielsweise mit einer<br />

Art Hühnerbrühe darüber serviert. Es gibt aber auch beliebte<br />

Frühstücksgerichte wie schön fluffige Pancakes mit Blaubeeren,<br />

Granola oder Bircher Müsli. AusErfahrung kann ich aber<br />

sagen: Auch das Spiegelei in Hühnerbrühe schmeckt überraschend<br />

wunderbar!<br />

CaféAnnelies Görlitzer Straße68, Kreuzberg.Mi–Fr 9–17 Uhr,Saund So 10–18 Uhr<br />

JULIA GRASS<br />

Keramik<br />

Urlaub für den<br />

Esstisch<br />

Urlaub zu Hause –das ist nicht nur eine Gesichtsmaske<br />

und ein langes Bad. Das sind auch all die schönen Kleinigkeiten,<br />

die uns an Orte der Entspannung versetzen. Das<br />

dachten sich wohl auch die Grafikerinnen Anna vonHellberg<br />

und Laura Castien, als sie sich bei einem Familienessen in<br />

Portugal in pastellfarbene Tapas-Schälchen verliebten und<br />

kurzerhand beschlossen, das damit verbundene Lebensgefühl<br />

und Urlaubsfeeling auch nach Deutschland zu bringen.<br />

Das Keramik-Label Motel aMiio war geboren. Seit 2018 vertreiben<br />

die Münchner Gründerinnen ihre Schalen, Teller,<br />

Tassen und andereWohnaccessoires auch in Berlin. Gefertigt<br />

und bemalt werden die handverlesenen Einzelstücke unter<br />

menschen- und umweltfreundlichen Bedingungen in Portugal.<br />

Ob in elegantem Grau, sattem Blau oder pastelligen Tönen,<br />

hier findet fast jeder ein bisschen Urlaubsgefühl für den<br />

heimischen Esstisch.<br />

Motel aMiio Münzstraße 11, Mitte. Mo–Sa 11–19 Uhr.motelamiio.com<br />

Ausstellung<br />

Licht<br />

für alle<br />

Der Martin-Gropius-Bau ist eines der wohl bekanntesten<br />

Ausstellungshäuser Berlins.Einst war es das Kunstgewerbemuseum<br />

der Stadt, im Zweiten Weltkrieg wurde es so zerstört,<br />

dass es abgerissen werden sollte,doch der ArchitektWalter<br />

Gropius rettete es. Zweifellos liegt eine aufregende Geschichte<br />

hinter dem Museum. Jetzt wurde es umgestaltet –beispielsweise<br />

ist der Lichthof künftig frei zugänglich und wird<br />

damit auch Aufenthaltsort für das Publikum sein. Und die<br />

Buchhandlung im Eingangsbereich und das Restaurant haben<br />

ein neues Konzept. Am Sonnabend und am Sonntag lädt der<br />

Martin-Gropius-Bau Besucherinnen und Besucher ein, sich<br />

das Gebäude anzuschauen, dazu werden Architekturführungen,<br />

Performances, Künstlergespräche und auch Workshops<br />

veranstaltet.<br />

GropiusBau neuerleben Martin-Gropius-Bau,Niederkirchnerstraße7,Kreuzberg.<br />

Sa und So 10–19Uhr<br />

MATHIAS VÖLZKE<br />

WOHIN AM WOCHENENDE?<br />

Ein Ort,<br />

zwei<br />

Geschichten<br />

Ein Spaziergang<br />

am Festungsgraben führt<br />

zur Sing-Akademie und zum<br />

Maxim-Gorki-Theater<br />

VonIda Luise Krenzlin<br />

Im 18. Jahrhundertflorierte im Palais am Festungsgraben der Holzhandel.<br />

IMAGO/ZENSEN<br />

Manchmal ertappe ich mich<br />

selbst beim Keine-Ahnung-<br />

Haben. Ich lese irgendetwas und<br />

denke: „Ach, das wusste ich ja gar<br />

nicht.“ Bei einem Spaziergang<br />

durch Mitte etwa kann es ganz<br />

leicht passieren, dass man eher unbedarft<br />

an Gebäuden oder Plätzen<br />

vorbeiläuft. Und man staunt später,<br />

wenn man nachliest, darüber, wie<br />

spannend die Geschichte ist, die<br />

sich hinter den Fassaden verbirgt.<br />

So ging es mir mit dem Maxim-<br />

Gorki-Theater zum Beispiel. Seit ich<br />

denken kann, findet hier Theater<br />

statt. Ich habe Harald Juhnke als<br />

Hauptmann von Köpenick gesehen<br />

und Ben Becker in „Berlin Alexanderplatz“.<br />

Aber eigentlich gehörtdas<br />

Haus der Sing-Akademie zu Berlin.<br />

Hätte ich auch draufkommen<br />

können, denn schon seit 2011 erinnert<br />

ein Denkmal vor dem tempelartigen<br />

Eingangsportal des Gorki-<br />

Theaters an den Musiker, Komponisten<br />

und Chorleiter Carl Friedrich<br />

Christian Fasch. Natürlich bin ich<br />

oft an der Büste vorbeigelaufen,<br />

aber ohne richtig hinzuschauen.<br />

Wir <strong>Berliner</strong> neigen zu Übertreibungen.<br />

Die Sing-Akademie zu Berlin<br />

gilt aber wirklich als der älteste<br />

gemischte Chor derWelt. Undsie hat<br />

ihren Stammsitz in dem Gebäude,in<br />

dem 1952 das Maxim-Gorki-Theater<br />

gegründet wurde.<br />

Carl Friedrich Christian Fasch war<br />

Hof-Cembalist und später auch Hofkapellmeister<br />

von Friedrich II. Eine<br />

seiner Aufgaben war es,Friedrich den<br />

Großen bei seinen Flötenkonzerten<br />

zu begleiten. Weil er keine Sänger<br />

fand, die eine anspruchsvolle 16-<br />

stimmige italienische Messe singen<br />

konnten, gründete er 1791 kurzerhand<br />

die Sing-Akademie zu Berlin.<br />

Dergemischte Chor war schon zu<br />

Lebzeiten von Fasch erfolgreich,<br />

wuchs und wurde unter Faschs<br />

Nachfolger Carl Friedrich Zelter über<br />

die Grenzen Berlins bekannt. 1827<br />

bezog die Sing-Akademie zu Berlin<br />

ein eigens für sie errichtetes Konzerthaus,<br />

das Gebäude des heutigen<br />

Gorki-Theaters. Den Grund und Boden<br />

hinter der NeuenWache und neben<br />

dem Festungsgraben bekam die<br />

Sing-Akademie vom König geschenkt.<br />

Nach einem Entwurf von<br />

Carl Friedrich Schinkel baute der<br />

braunschweigische Architekt Carl<br />

Theodor Ottmer in zwei Jahren die<br />

Heimstätte für den erfolgreichen<br />

<strong>Berliner</strong> Chor.<br />

Der Konzertsaal der Sing-Akademie<br />

war vonAnfang an wegen seiner<br />

hervorragenden Akustik berühmt.<br />

Bis 1943 fanden dort auch Schallplatteneinspielungen<br />

statt. Marlene<br />

Dietrich sang hier das Lied „Ich bin<br />

von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“<br />

für die Ufaein.<br />

Das im klassizistischen Stil erbaute<br />

Haus gleicht einem Tempel.<br />

Der Eingang ist durch Kolossalpilas-


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 21<br />

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Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Abnehmen<br />

in zehn<br />

Minuten<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

Tarte mit Gorgonzola<br />

„Let’sTwist again“ heißt<br />

die neue Show<br />

im Varieté Wintergarten.<br />

Konstantin Mouraviev,<br />

ein russischer Artist, steht<br />

mit auf der Bühne. Er turnt<br />

im Rhönrad –und verliert<br />

dabei spielerisch<br />

Gewicht<br />

VonFlorian Thalmann<br />

Manchmal können die<br />

Dinge, die eigentlich<br />

schwierig erscheinen,<br />

so einfach sein –nirgendwo<br />

wird das derzeit so deutlich<br />

wie in der Potsdamer Straße 96. Hier,<br />

im Varietétheater Wintergarten, eröffnet<br />

im Jahr 1887, läuft seit ein paar<br />

Tagen die neue Show „Let’s Twist<br />

again“. Wenn sich der Saal verdunkelt<br />

und sich der Vorhang hebt,<br />

kommt zuerst ein Mann auf die<br />

Bühne.Ersteckt in einer Hose,die so<br />

groß ist, dass die Bezeichnung XXL<br />

kaum genügen dürfte.Unter seinem<br />

riesigen Hemd verbirgt sich ein riesiger<br />

Bierbauch.<br />

Und noch etwas steht auf der<br />

Bühne – ein Rhönrad. Der dicke<br />

Mann, der mit dieser Figur für Kunststückchen<br />

kaum geeignet zu sein<br />

scheint, erklimmt es,vollführtTricks,<br />

erst zögerlich, spielerisch, dann immer<br />

wilder und professioneller. Und<br />

nach ein paar Minuten ist sie plötzlich<br />

weg, dieWampe.Wie ist das denn<br />

passiert? Es wirkt wie einWunder.<br />

Kein Wunder ist, dass Konstantin<br />

Mouraviev mit der schrägen Show-<br />

Nummer seit Jahren Erfolge feiert.<br />

Der 35-Jährige ist einer der Stars der<br />

neuen Revue, seit Jahrzehnten Bühnen-Artist<br />

–und eigentlich ziemlich<br />

durchtrainiert. Sein Bauch ist aufblasbar,eine<br />

ArtFatsuit. WerMouraviev<br />

erst auf der Bühne sieht und ihm<br />

danach fernab der Bretter begegnet,<br />

erkennt ihn nur schwer wieder.<br />

Zur Artistik kam er bereits mit elf<br />

Jahren, als er noch in Russland lebte<br />

–und durch einen Zufall. „Als kleiner<br />

Junge war ich sehr sportlich, ging regelmäßig<br />

zu einer Turn-Gruppe“, erzählt<br />

er.„Eines Tages tauchte dortein<br />

Mann auf, der fragte, obich nicht<br />

zum Zirkus möchte.“ Sie tauschten<br />

Telefonnummern aus, Konstantin<br />

Mouraviev hielt die Anfrage zunächst<br />

für einen Scherz. Doch Tage<br />

später meldete sich der Fremde und<br />

lud Mouraviev und seinen Vater zu<br />

Ohne Fett-Anzug: Konstantin Mouravievist Artist und natürlich ein durchtrainierter Mann.<br />

Wenn Mouravievauf sein Rhönrad steigt, purzeln die Pfunde.<br />

einer Vorstellungsrunde ein. Was<br />

tun? Sein Vater, erzählt der Artist,<br />

habe mit den Schulterngezuckt und<br />

gefragt: Warumnicht?<br />

„Wir gingen hin, es klappte –seit<br />

meinem zwölften Lebensjahr reise<br />

ich mit dem Zirkus umher.“ Eine<br />

große Entscheidung, die er nie bereut<br />

hat. „Ich lernte dadurch viele interessante<br />

Menschen kennen.“ Erst beschäftigte<br />

er sich mit Akrobatik, später<br />

wollte Mouraviev auch Comedy-<br />

Aspekte in seine Arbeit einbringen.<br />

Die Zuschauer zum Lachen zu bringen,<br />

das war sein Ziel. DieIdee für die<br />

Dickmann-Show kam ihm, als er<br />

nach einem Kneipenabend mit<br />

Freunden an einem Plakat vorbei-<br />

WINTERGARTEN BERLIN<br />

SABINE GUDATH<br />

kam, das für Fettabsaugungen warb.<br />

Seine Mutter, von Beruf Schneiderin,<br />

entwickelte für ihn den Fett-Anzug –<br />

und die Proben begannen. „Es war<br />

nicht leicht, meine Rhönrad-Tricks<br />

mit diesem Kostüm zu machen und<br />

sie auf den neuen Körper zu adaptieren,<br />

einige Kunststücke funktionieren<br />

leider gar nicht.“<br />

Zweieinhalb Jahre dauerte es, die<br />

Darbietung zu entwickeln, seit zehn<br />

Jahren tourterdamit durch die Welt.<br />

Er trat bei „Roncalli“ und in der TV-<br />

Show „Das Supertalent“ auf. Frage:<br />

Darf man über Dicke lachen? „Ich<br />

hatte am Anfang Zweifel. Aber meine<br />

Mama ist dick, sie wiegt 140 Kilo –<br />

und sie lachte immer darüber,wenn<br />

sie die Kunststücke sah“, sagt Konstantin<br />

Mouraviev. Nun steht er in<br />

„Let’s Twist again!“ im Wintergarten<br />

auf der Bühne –endlich mal wieder.<br />

„Ich habe in Berlin viele Freunde –<br />

und freue mich, nach Jahren wieder<br />

in diesem Theater zu sein.“<br />

Let’s Twist again imVarietéWintergarten, PotsdamerStraße<br />

96, Tiergarten. Sa 20 Uhr, So 18 Uhr.<br />

Infos unterwintergarten-berlin.de<br />

Tarte rustique,das klingt nach köstlichem Duft, der durch<br />

ein Landhaus zieht, nach einem weinbefleckten Holztisch<br />

und Emaillegeschirr.Rustikaler Mürbeteigkuchen dagegen:<br />

Da klingt gar nichts.Also nennen wir sie Tartes rustiques,die<br />

süßen und salzigen Kreationen, die in Frankreich gerade sehr<br />

im Trend sind, wie der gleichnamigen Neuerscheinung zu entnehmen<br />

ist (Émilie Franzo, Tartes rustiques,Verlag JanThorbecke,9,99<br />

Euro). DasSchöne: DerTeig ist immer gleich, die<br />

Möglichkeiten für den Belag aber sind endlos.Pekannüsse mit<br />

Ahornsirup oder Orangen mit Mandelcreme? Gorgonzola mit<br />

Birnen oder Pilzemit Ziegenkäse? Oder einfach beides. (pa.)<br />

Zutaten<br />

fürden Mürbeteig:<br />

250 gMehl, 125 gButter,2Prisen Salz, 1Ei,<br />

1ELEiswasser<br />

fürden Belag:<br />

4Bio-Birnen, 40 gWalnüsse und eine Handvoll<br />

zum Garnieren, 120 gGorgonzola, 2ELHonig, Pfeffer,<br />

1Eigelb zum Bestreichen,<br />

2Messerspitzen süßes Paprikapulver<br />

Zubereitung<br />

DasMehl auf die Arbeitsfläche sieben, Butter und Salz dazugeben.<br />

Mitden Fingerspitzen zu einer krümeligen Masse mischen.<br />

In eineVertiefung in der Mitte das Ei und dasWasser füllen.<br />

DieZutaten mit dem Handballen vermengen. Eine Kugel<br />

formen, in Frischhaltefolie hüllen und mindestens für 2Stunden<br />

in den Kühlschrank legen.<br />

Birnen waschen, halbieren, die Kerngehäuse entfernen und<br />

vierteln. 40 gWalnüsse fein mahlen. DenBackofen auf 180 °C<br />

vorheizen. DenTeig auf Backpapier rund ausrollen. DiegemahlenenWalnüsse<br />

darauf verteilen. Dabei 4cmRand frei lassen.<br />

Mitden Birnenspalten und Gorgonzolawürfeln belegen.<br />

Anschließend den Teigrand rundherum über den Belag klappen.<br />

Mitden grob gehackten Walnüssen garnieren und mit<br />

Honig beträufeln. Leicht pfeffern. Miteinem Backpinsel den<br />

Teigrand mit verquirltem Eigelb bestreichen. DieTarte mit<br />

dem Backpapier auf ein Backblech gleiten lassen und 30 Minuten<br />

im Ofen backen. Vordem Servieren mit dem süßen Paprikapulver<br />

bestreuen.<br />

VERLAG JAN THORBECKE<br />

ter geteilt. Durch drei riesige Portale<br />

betritt der Besucher den Eingangsbereich<br />

vonBerlins kleinstem Staatstheater<br />

TIPPS<br />

mit 440 Plätzen. Seit 2012<br />

steht die Sing-Akademie wieder als<br />

Eigentümerin des Hauses im Grundbuch.<br />

DasGorki bleibt trotzdem.<br />

Auch das benachbarte Palais am<br />

Festungsgraben blickt auf eine wechselvolle<br />

Geschichte zurück. Friedrich<br />

II. schenkte 1751 das Grundstück am<br />

Festungsgraben seinem Kammerdiener<br />

Johann Gottfried Donner, weshalb<br />

das Haus auch als Palais Donner<br />

Maxim-Gorki-Theater Am Festungsgraben<br />

2, Mitte. Spielplan am Wochenende:<br />

„Granma“ vonRimini Protokoll, Sa 17<br />

und 21 Uhr,Karten ab 24 Euro; „Gorki –<br />

Alternativefür Deutschland?“, So 18 Uhr,<br />

Karten für 10 Euro. Im Studio: „Berlin calling<br />

Havanna“, Sa und So 19 Uhr,Karten<br />

8Euro, ermäßigt 6Euro.<br />

bekannt ist. Donner wohnte hier mit<br />

seiner Familie und betrieb im Hofeinen<br />

Holzhandel. Später wechselten<br />

sich der preußische Generalmünzmeister,<br />

die Schuch’sche Theatertruppe<br />

und der preußische Finanzminister<br />

als Bewohner ab. Zwischen<br />

Theater im Palais Am Festungsgraben 1,<br />

Mitte. „Gelacht, geweint: Fontane“ am Sa<br />

19.30 Uhr und So 16 Uhr.Beide Vorstellugnen<br />

sind ausverkauft, Restkarten an<br />

der Abendkasse. Weitere Termine im April<br />

unter theater-im-palais.de<br />

1950 und 1990 war das Palais Sitz der<br />

Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft,<br />

heute lädt das Theater im Palais<br />

zu Aufführungen ein. Mit 440 Plätzen ist das Maxim-Gorki-Theater das kleinste <strong>Berliner</strong> Staatstheater. IMAGO Mann der Musik –die Büste von CarlFriedrich Christian Fasch vor dem Theater ARCHIV


22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Berlin bewegt sich<br />

Drüber oder<br />

drunter<br />

Wurfscheibenschießen<br />

ist komplizierter und<br />

anstrengender als vermutet.<br />

Ein paar Versuche im Schießstand<br />

VonDaniel Böldt<br />

Oberkörper nach vorne, sonst gerät der Schuss zu hoch. Schießstandleiter UweKammer gibt unserem Autor Haltungstipps. Durch die Mikrofone davor kann der Schütze mit einem Ruf den Abwurf der Scheibe auslösen. BERND FRIEDEL (5)<br />

Der fünfte Schuss sitzt. Ein<br />

Knall, ein heftiger Ruck<br />

durch meine Schulter<br />

und Millisekunden später<br />

zerbirst etwa 15 Meter vor mir<br />

eine orange Scheibe in der Luft. Ich<br />

lasse die Flinte sinken und schaue<br />

Schießstandleiter Uwe Kammer erwartungsvoll<br />

an. „Brechen“, ruft der<br />

und zeigt auf mein Gewehr. Ich<br />

klappe die Flinte auf, eine leere Patrone<br />

hüpft heraus.Mein Blick sucht<br />

wieder Kammer. „Na also, geht<br />

doch“, sagt er. Ich greife nach der<br />

nächsten Patrone und lade nach.<br />

Eine halbe Stunde zuvor stehe ich<br />

an der Anmeldung im Vereinsheim<br />

des Schützenclubs (SC) Diana in Hoppegarten.<br />

Uwe Kammer empfängt<br />

mich mit der Frage: „Und Sie wollen<br />

also schießen?“ Undobich will. Seit<br />

Jahren plage ich mich mit einer Knieverletzung<br />

herum. Seitdem bin ich<br />

ständig auf der Suche nach Sportarten,<br />

die meine Gelenke nicht allzu sehr belasten.<br />

Tontaubenschießen könnte<br />

mein neuer Fußball werden, denke ich<br />

und meldete mich beim SC Diana für<br />

ein Probetraining an.<br />

Früher zielte man auf echte Tauben<br />

Verband: 43 Schießclubs<br />

gibt es in Berlin und Brandenburg.Organisiertsind<br />

sie im Schützenverband<br />

Berlin-Brandenburg.Wer<br />

ihn kontaktieren möchte:<br />

E-Mail: info@svbb.org,<br />

Tel.: 030/335 13 51.<br />

Wenn man Freunden und Familie erzählt,<br />

man geht auf einen Schießstand,<br />

sagen die meisten: „Aha.“ Was<br />

sie wohl meinen, ist: Muss das sein?<br />

Auch ich bin skeptisch. Zieht der<br />

Schießsport nicht, nun ja, eher fragwürdige<br />

Charaktere an? Andererseits:<br />

Eine Schießdisziplin ist immerhin<br />

eine der beliebtesten Sportarten<br />

in Deutschland. Biathlon erzielt fantastische<br />

Einschaltquoten.<br />

Tontaubenschießen fand ich<br />

schon immer skurril, aber irgendwie<br />

auch interessant. Ich lese mich also<br />

ein bisschen ein. Tontaubenschießen<br />

heißt heute offiziell Wurfscheibenschießen.<br />

Denn: Die Scheiben,<br />

auf die geschossen wird, sind schon<br />

lange nicht mehr aus Ton. Tauben<br />

sind sie auch nicht –nicht mehr jedenfalls.<br />

Bei Olympia 1900 in Paris<br />

schossen die Teilnehmer tatsächlich<br />

auf lebende Tauben. 300 wurden dabei<br />

getötet. Heutzutage wird auf<br />

Scheiben aus Kunstharz und Maismehl<br />

geschossen.<br />

Zurück nach Hoppegarten, zum<br />

SC Diana.„Dann brauchen Siejaerst<br />

mal ’ne Schießweste“, belehrt mich<br />

Kammer, nachdem ich seine Frage,<br />

ob ich schießen möchte, mit Ja beantwortet<br />

habe.Ordnung muss sein.<br />

Der 62-Jährige leitet den Schießstand<br />

und Landesstützpunkt in<br />

Hoppegarten seit 2017.Vorher war er<br />

Trainer in Sachsen. Als aktiver Sportschütze<br />

schoss Kammer früher für<br />

die DDR-Nationalmannschaft. Angefangen<br />

mit dem Schießen hat er<br />

im Alter von 14. „Mein Vater war<br />

Förster“, sagt er.<br />

Die Weste passt. Kammer reicht<br />

mir noch einen gelben Hörschutz,<br />

die Schrotpatronen und schließlich<br />

meine Flinte, eine Beretta. Dann gehen<br />

wir raus. „Die Waffe immer gebrochen<br />

tragen“, sagt Kammer –und<br />

meint damit, dass ich die Beretta<br />

aufklappen soll. Ordnung muss sein,<br />

Sicherheit erst recht.<br />

DerSchießstand sieht aus wie ein<br />

etwas zu großes Fußballfeld, auf<br />

dem zehn Lkw-Ladungen zerbrochene<br />

Frisbee-Scheiben verteilt<br />

wurden. Dort, wo bei einem Fußballfeld<br />

die Trainerbänke stehen, gibt es<br />

zwei Schießstände. „Das sind die<br />

Trap-Schießstände“, erklärt mir<br />

Kammer. Wir lassen diese erst mal<br />

links liegen und gehen zum etwas<br />

kleineren Skeet-Schießstand.<br />

Skeet und Trap sind die zwei<br />

Hauptdisziplinen im Wurfscheibenschießen.<br />

Beide sind olympisch.<br />

Beim Skeet kommen die Scheiben<br />

von zwei gegenüberliegenden Wurfanlagen.<br />

Sie haben immer die gleiche<br />

Flugbahn. Zwischen den Wurfanlagen<br />

sind in einem Halbkreis acht<br />

Schusspositionen angeordnet. Von<br />

diesen muss der Schützeeine festgelegte<br />

Anzahl vonScheiben treffen.<br />

Zur Übung schieße ich heute nur<br />

voneiner Position aus. Ich stehe di-<br />

HIER WIRD GESCHOSSEN<br />

Verein: Der Schießclub (SC)<br />

Diana in der Friedhofstr.2in<br />

Hoppegarten ist laut Schießstandleiter<br />

Kammer die<br />

viertgrößte Schießanlagein<br />

Deutschland. E-Mail:<br />

post@scdianaberlin.de,<br />

Tel.: 03342/21 31 64.<br />

Schnupperkurs: Ein Probetraining<br />

beim SC Diana,<br />

bestehend aus 25 Scheiben,<br />

Munition, Waffen, Versicherung<br />

und Traineranleitung,<br />

kostet 35 Euro. Der Verein ist<br />

immer auf der Suche nach<br />

Nachwuchsschützen.<br />

Nach dem Schuss wird die Flinte „gebrochen“, und die leeren Patronen hüpfen raus.<br />

rekt vor einer der beiden Wurfanlagen,<br />

sodass die Scheibe beim<br />

Abwurf genau über meinen Kopf<br />

saust. Kammer erklärt mir die<br />

Schießhaltung. Seitlich stellen,<br />

Füße leicht gespreizt, Gewicht auf<br />

den vorderen Fuß. Die Schwierigkeit<br />

beim Skeet besteht darin, dass<br />

man die Flinte erst in den Anschlag<br />

nehmen darf, wenn man<br />

die Scheibe sieht. Man muss also<br />

schnell sein, ohne in Hektik zu<br />

verfallen.<br />

Kammer macht es vor. Die erste<br />

Scheibe verfehlt er, die zweite trifft<br />

er.„Es ist alles ziemlich einfach“, sagt<br />

er.„Einfach schießen.“ Dann gibt der<br />

gelernte Schützemir die Flinte.<br />

Ichbin noch dabei, mich daran zu<br />

gewöhnen, eine scharfe Waffe in der<br />

Hand zu halten, da fliegt auch schon<br />

die erste Scheibe. Ich reiße meine<br />

Flinte nach oben – Kolben in die<br />

Schulter, Blick über den Lauf –und<br />

drücke ab.Daneben.Wahrscheinlich<br />

sogar weit daneben. So richtig weiß<br />

ich das nicht. Es ging etwas zu<br />

schnell alles.<br />

Kammer korrigiert ein bisschen<br />

an meiner Haltung herum, da fliegt<br />

auch schon die zweite Scheibe.Wieder<br />

daneben. „Du musst schneller<br />

schießen“, sagt Kammer. „Nicht suchen<br />

und mitgehen. Gleich abschießen.“<br />

Beim nächsten Versuch kommen<br />

zwei Scheiben, eine vonhinten,<br />

eine von vorne. Das überfordert<br />

mich komplett. Also wieder nur eine<br />

Scheibe.Die fünfte …mein Treffer.<br />

Es bleibt mein einziger am Skeet-<br />

Stand. Ich bin etwas enttäuscht. Ein<br />

Naturtalent bin ich offensichtlich<br />

nicht. Auch bei meinem Treffer hatte<br />

ich nicht dieses eine bestimmte Gefühl,<br />

das ich vom Fußball kenne.<br />

Wenn der Ball den Fuß verlässt und<br />

man ganz genau weiß: Dergeht rein.<br />

Egal. Wir gehen weiter zum Trap-<br />

Schießstand, dem überdimensionalen<br />

Fußballfeld. Hier sind fünf<br />

Schießpositionen in einer Reihe nebeneinander<br />

platziert. Im Unterschied<br />

zum Skeet darfman die Flinte<br />

beim Trap schon im Anschlag halten,<br />

bevor die Scheibe losfliegt. Außerdem<br />

hat man je zwei Schüsse pro<br />

Scheibe.Das Problem: Manweiß nie<br />

genau, wo diese hinfliegt. DieWurfanlage<br />

ist in einer Art Orchestergraben<br />

zehn Meter vor dem Schützen<br />

untergebracht. Sie schleudert die<br />

Scheibe mal nach rechts, mal nach<br />

links,mal gerade aus.<br />

Kammer stellt die Anlage für mich<br />

so ein, dass die Scheiben nur geradeaus<br />

fliegen. Ich weiß also, wohin ich<br />

zielen muss und habe zweiVersuche.<br />

Das muss doch besser klappen,<br />

denke ich. Tutesnicht. Wieder treffe<br />

ich bei ungefähr 20 Schüssen nur<br />

einmal. Der zweite Versuch, den ich<br />

proScheibe habe,stellt sich als nicht<br />

wirklich hilfreich heraus. Meistens<br />

geht der erste drunter durch, der<br />

zweite oben drüber.<br />

DerFußball-Vergleich hilft<br />

Kammer gibt mir den Hinweis desTages.„Du<br />

gehst mit dem Körper beim<br />

zweiten Schuss zu sehr nach hinten“,<br />

sagt er. „Waspassiert, wenn ein Elfmeterschütze<br />

den Oberkörper zu<br />

weit hinten hat?“ „Der Ball geht drüber“,<br />

sage ich. „Aha“, sagt Kammer.<br />

Meine Streuung wirddanach tatsächlich<br />

kleiner.Zumindest sagt der Profi-<br />

Schützedas.Sein Auge ist so geschult,<br />

dass er die kleinen Schrotpartikel<br />

sieht, die entweder über oder unter<br />

der Scheibe hinwegfliegen. Einmal<br />

treffe ich danach. Immerhin. Aber so<br />

richtig packt mich das Jagdfieber<br />

nicht. Was auch daran liegt, dass<br />

meine Arme langsam schwer werden.<br />

Die Flinte wiegt um die dreieinhalb<br />

Kilo. Ansetzen, schießen, absetzen,<br />

brechen, nachladen –das kostet Kraft<br />

und am Ende auch Konzentration.<br />

Beim Abfeuerndrücken zudem kurzzeitig<br />

75 Kilogramm in die Schulter.<br />

Dasmerkt manirgendwann.<br />

Trotzdem kann ich mir vorstellen<br />

wiederzukommen. DasTor habe ich<br />

beim Fußball schließlich auch nicht<br />

beim ersten Malgetroffen.<br />

Wumme, Taube, Schrot<br />

Die Flinte<br />

Die Scheibe<br />

Die Munition<br />

...wird natürlich nicht ins Korn<br />

geworfen. Dafür ist sie auch viel zu<br />

teuer. Billige Modelle gibt es schon<br />

ab 400 Euro, die Skala nach oben ist<br />

aber offen. Die „Blaser F3 Competition<br />

Baronesse“ kostet etwa 12 770<br />

Euro.<br />

Für die Hauptdisziplinen im<br />

Wurfscheibenschießen –Skeet und<br />

Trap –gibt es unterschiedliche Flintenarten.<br />

Für beide werden vorallem<br />

sogenannte Bockdoppelflinten verwendet.<br />

Das heißt, sie haben zwei<br />

Läufe, die übereinander angeordnet<br />

sind. Pro Ladung sind ein oder zwei<br />

... ist zu allererst keine Taube und<br />

auch nicht aus Ton. Beides war mal<br />

anders.Heute schießt man aufWurfscheiben,<br />

die elf Zentimeter Durchmesser<br />

haben und 105 Gramm<br />

schwer sind. Sie erreichen eine Geschwindigkeit<br />

von bis zu 90 Stundenkilometern.<br />

Kostenpunkt: etwa<br />

fünf bis sechs Cent pro Scheibe. Sie<br />

bestehen aus Kunstharz und Maismehl<br />

und sind meist orange, damit<br />

sie sich besser vom Untergrund abheben.<br />

Bei Wettkämpfen, die im TV<br />

übertragen werden, wird farbiges<br />

Pulver zugemischt, damit man die<br />

Die Waffe auf das ... Schüsse möglich. Der Unterschied:<br />

Die Läufe bei Trap-Flinten sind etwas<br />

... Ziel richten und ... Scheiben erkennen kann. Etwa alle<br />

zwei Monate wird auf dem Schieß-<br />

... mit ruhiger Hand abfeuern.<br />

kleiner als bei Skeet-Flinten, wostand<br />

gekehrt, und die kaputten<br />

durch die Streuung der Schrotmunition<br />

Scheiben und die Schrotpartikel<br />

gemindertwird. (xdbö.)<br />

werden entsorgt.<br />

(xdbö.)<br />

... ist sogenannte Schrotmunition<br />

mit dem Kaliber 12. Das heißt, der<br />

Durchmesser des Laufes, die sogenannte<br />

Laufbohrung, beträgt<br />

18,35 Millimeter. Die Patronen sind<br />

sieben Zentimeter lang. Aus diesen<br />

wird der sogenannte Schrotbecher<br />

abgeschossen, der sich erst im Laufe<br />

des Flugs öffnet. Das verhindert,<br />

dass die Schrotpartikel zu sehr<br />

streuen und erhöht damit die Zielgenauigkeit.<br />

Die einzelnen Schrotpartikel<br />

haben bei Trap und Skeet eine<br />

unterschiedliche Körnung. Beim<br />

Trap beträgt der Durchmesser einer<br />

Schrotkugel etwa 2,4 Millimeter,<br />

beim Skeet 2Millimeter.Der Laufbecher<br />

fliegt mit einer Geschwindigkeit<br />

von umdie 400 Meter pro Sekunde<br />

aus dem Flintenlauf. (xdbö.)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 23 *<br />

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Sport<br />

Pfeile<br />

auf<br />

Abwegen<br />

Dartsprofi Max Hopp bleibt<br />

in Berlin ein Erfolg verwehrt<br />

Dartsprofi bleibt Dartsprofi, auch<br />

bei der Wahl der Sprachbilder.<br />

„Das ist ein Pfeil ins Herz“, sagte Max<br />

Hopp nach der 3:7-Niederlage gegen<br />

Raymond van Barneveld in Berlin.<br />

Vor10000 Zuschauern inder Arena<br />

am Ostbahnhof versagten Hopp die<br />

Nerven, sein Debüt in der Premier<br />

League hatte sich der 22-Jährige<br />

ganz anders vorgestellt.<br />

Der Hesse, Kampfname Maximiser,wurde<br />

seinen eigenen hohen Erwartungen<br />

nicht gerecht. Gegen den<br />

zuletzt schwächelnden Niederländer<br />

van Barneveld wollte der er sein<br />

Können auf großer Bühne zeigen.<br />

Immerhin ist Hopp die deutsche<br />

Nummer eins unter den Dartsprofis.<br />

Doch er fand nicht zu seinem Spiel.<br />

„Genau in diesen 20 Minuten musst<br />

du eigentlich auf dem Höhepunkt<br />

deiner Leistung sein und abliefern“,<br />

sagte Hopp, „vier Stunden habe ich<br />

es im Übungsraum getan, aber nicht<br />

auf der Bühne.“<br />

Anmeldung verschlafen<br />

Zwar ging Hopp in Führung und<br />

brachte das Publikum prompt in Jubelstimmung,<br />

doch dann flogen die<br />

Pfeile oft weit an den Triple-Feldern<br />

vorbei, die Fans verstummten wieder.Van<br />

Barneveld holte vier Legs in<br />

Serie, überzeugte mit einem 170er-<br />

Finish. Für den fünfmaligen Weltmeister<br />

war es am siebten Spieltag<br />

der erste Sieg. Der 51-Jährige, der<br />

seine Karrierenach der Saison beenden<br />

wird, wahrte damit seine Chancen<br />

auf die Play-offs.<br />

Nach dem Duell fand der Altmeister<br />

tröstende Worte für seinen 29<br />

Jahre jüngeren Gegner: „Wir wissen<br />

alle,dass Maxein fantastischer Spieler<br />

ist.“ Sein kurzes Intermezzo im<br />

Wettbewerb der Großen hatte Hopp<br />

der ausrichtenden Professional<br />

Darts Corporation (PDC) zu verdanken.<br />

Weil der Schotte Gary Anderson<br />

wegen Rückenproblemen abgesagt<br />

hatte, wählte die PDC pro Standort<br />

jeweils einen Lokalmatadoren als<br />

Nachrücker. Und der kam auf den<br />

Geschmack. ZurKulisse sagte der 29.<br />

der Weltrangliste: „Das hat mich umgehauen.<br />

Dasmöchte ich unbedingt<br />

noch mal haben.“<br />

Zunächst wird Hopp nun aber<br />

den Auftakt der European Tour verpassen.<br />

Da er die Anmeldung verschlief,<br />

fehlt er bei den Turnieren in<br />

Leverkusen und Hildesheim. Wegen<br />

der sportlichen Möglichkeiten ist<br />

das noch ärgerlicher als die Niederlage<br />

gegen vanBarneveld. (dpa)<br />

Feuer im Blick: Point Guard Peyton Siva ist bei Alba Berlin der Man für die wichtigen Aktionen.<br />

Höhenflug in Höhenluft<br />

IMAGO/WIEDENSOHLER<br />

Alba Berlins Basketballer bezwingen im Eurocup-Halbfinale Andorra und treffen im Finale auf Valencia<br />

Peyton Siva atmete auch Minuten<br />

nach der Schluss-Sirene<br />

noch schwer. „Harter<br />

Job“, sagte Albas Spielmacher<br />

nach dem 87:81-Sieg seiner<br />

Mannschaft in Andorra, dem zweiten<br />

Erfolg in dieser Halbfinalserie<br />

nach dem Modus best of three, der<br />

den Einzug in Eurocup-Finale bedeutete:<br />

„Das ist es, wofür wir gearbeitet<br />

haben. Jetzt werden wir erst<br />

mal eine Pause machen.“ Siva und<br />

sein Team hatten sie sich verdient.<br />

Im Finale wartet das Team von Valencia,<br />

das in der anderen Halbfinalserie<br />

Kasan mit 2:0 Siegen ausschaltete.Jener<br />

Klub,gegen den Alba 2010<br />

das Eurocup-Finale verlor.<br />

Die <strong>Berliner</strong> hatten am Freitagabend<br />

nicht nur gegen einen Klub<br />

gespielt, sondern gegen ein Land,<br />

wie dann auch die Nationalhymne<br />

Andorras verdeutlichte, vorgetragen<br />

auf einer E-Gitarre. Elektrisieren<br />

wollten die <strong>Berliner</strong> ihrerseits mit rasatem<br />

Spiel. UnddaAndorraauf gut<br />

1000 MeternHöhe liegt, war eine interessante<br />

Frage, obdie Luft reichen<br />

würde.<br />

Beide Teams jedenfalls legten ein<br />

hohes Tempo vor. Undbeide Trainer<br />

wechselten durch, um ihren Spielern<br />

Verschnaufpausen zu gönnen, wobei<br />

Albas Aito Garcia Reneses die<br />

besseren Alternativen auf der Bank<br />

sitzen hatte. Esentwickelte sich ein<br />

ausgeglichenes Spiel. 21:15 führten<br />

die Gäste in der 8. Minute und 25:23<br />

zur ersten Pause.<br />

Ordentlich im Angriff, steigerungsfähig<br />

in der Verteidigung, gut<br />

beim Rebound, doch mit ärgerlichen<br />

Ballverlusten, das war die Zwischenbilanz<br />

nach dem ersten Viertel. Und<br />

dann die Foulbelastung. Auch im<br />

zweiten Durchgang blieb sie hoch.<br />

Aufbeiden Seiten.<br />

Biszur 16. Minute gelang Alba ein<br />

kleiner Lauf zur 41:32-Führung. Und<br />

plötzlich gelang auch mal wieder ein<br />

Distanztreffer, nachdem im ersten<br />

Viertel vonfünfVersuchen keiner geglückt<br />

war.Johannes Thiemann etwa<br />

traf zum 44:33 (17.). Dashohe Tempo<br />

aber führte zu einer hohen Fehlerquote.Gegen<br />

Ende des zweiten Viertels<br />

etwa, als Alba 46:36 führte. 14<br />

Ballverluste häufte Alba bis zum Seitenwechsel,<br />

13 Andorra.<br />

Lag das an der Höhenluft? Peyton<br />

Siva hatte zumindest genug Puste für<br />

„Ich hatte keine Erwartungen. Alles war<br />

möglich. Ich freue mich sehr für mein Team.“<br />

Aito Garcia Reneses über das zweite Halbfinalspiel seiner Alba-Basketballer mit dem<br />

Sieg über Andorra –und über die Freuden eines Trainers nach erfolgreicher Arbeit.<br />

einen Fast Break, den Albas Point<br />

Guard innerhalb der letzten vier Sekunden<br />

bis zur großen Pause mit einem<br />

Korbleger abschloss. „Es fängt<br />

wieder alles bei null an in der zweiten<br />

Hälfte“, sagte Albas Luke Sikma<br />

wenig später auf dem Wegindie Kabine.<br />

Nicht ganz. Alba lag ja jetzt<br />

neun Punkte vor.<br />

Die 3690 Zuschauer sahen nach<br />

Wiederbeginn das gewohnte Bild.<br />

Wenn sie bei den Fouls mit null begonnen<br />

haben sollte, dann besorgte<br />

Franz Wagner das erste des dritten<br />

Viertels. Bei den Punkten stand es<br />

zur Hälfte des dritten Viertels 53:54,<br />

Alba hatte den Vorsprung verspielt.<br />

Andorraschien die Zeit in der Kabine<br />

besser bekommen zu sein.<br />

Den <strong>Berliner</strong>n jedoch gelang es,<br />

den Rhythmus Andorras zu stören.<br />

Freiwürfe, Distanztreffer – und<br />

schon stand es 63:54 (26.). Ein Höhenflug?<br />

Nicht in der Höhenluft. Andorraließ<br />

sich nicht abschütteln. Immerhin:<br />

Peyton Siva, Mann für die<br />

wichtigen Punkte und Albas Antreiber,<br />

versenkte einen Dreier zum<br />

73:62-Pausenstand.<br />

Siva wirbelte auch zu Beginn des<br />

Schlusviertels. Als es 81:65 stand<br />

(33.), bekam er die verdiente Pause,<br />

Andorra schlich sich erneut an, Siva<br />

kehrte zurück, aber Andorra<br />

kämpfte weiter, erzwang Ballverluste,<br />

Fouls, traf Dreier, Albicy, dreimal.<br />

Andorra mit einem Lauf, mit<br />

dem 81:83 (38.). Giedraitis mit dem<br />

85:81, eine gute Minute noch, und<br />

gleich danach sein Floater zum<br />

85:81. Das 87:81, Siva, der überragende<br />

Mann tippte den Ball während<br />

der letzten Sekunden aufs Parkett.<br />

Das Finale Anfang April war erreicht.<br />

(BLZ)<br />

Zaghafter<br />

Blick<br />

nach oben<br />

Die BR Volleys spielen sich<br />

in Bühl für die Play-offs ein<br />

Den dritten Tabellenplatz nach<br />

der Hauptrunde der Volleyball-<br />

Bundesliga haben die Berlin Volleys<br />

bereits sicher. Dennoch geht die<br />

Mannschaft ihr letztes Spiel vor den<br />

Play-offs am Sonnabend bei den Bisons<br />

Bühl voller Ehrgeiz an. Gegen<br />

den Tabellenachten soll am Abend<br />

der neunte Sieg in Serie gelingen.<br />

„Eine Niederlage können wir nicht<br />

gebrauchen“, sagt Manager Kaweh<br />

Niroomand, „auch wenn das in Bühl<br />

sicher nicht ganz einfach wird.“<br />

Die Volleys dürfen in der Tabelle<br />

sogar noch nach oben schauen: Nur<br />

ein Punkt trennt sie vom Zweiten,<br />

den Alpenvolleys Haching, der Rückstand<br />

auf Spitzenreiter Friedrichshafen<br />

beträgt drei Punkte. „Ich denke,<br />

an der Konstellation wirdsich nichts<br />

mehr ändern“, sagt Niroomand, der<br />

nicht mehr mit Patzern der Konkurrenz<br />

am letzten Spieltag rechnet.<br />

Die BRVolleys würden als Dritter<br />

zum Play-off-Auftakt auf Düren oder<br />

Frankfurt treffen. Das Viertelfinale<br />

wird nach dem Modus Best of three<br />

ausgetragen, ein entscheidendes<br />

drittes Spiel fände in Berlin statt. Niroomand<br />

hat beim Gegner Präferenz.<br />

„Beide Mannschaften spielen<br />

sehr unterschiedlich, haben ihre<br />

Stärken und Schwächen“, sagt er.<br />

„Bei den Dürenernist das Spiel stark<br />

auf den chilenischen Diagonalspieler<br />

Sebastian Gevert zugeschnitten.<br />

Siesind dadurch vielleicht etwas einfacher<br />

auszurechnen. Frankfurtwiederum<br />

spielt variabler, ist aber nicht<br />

ganz so erfahren.“<br />

Netzhoppers nehmen Abschied<br />

Derart weitreichende Gedanken<br />

brauchen sich die Netzhoppers KW-<br />

Bestensee nicht zu machen. Mitdem<br />

Heimspiel gegen Frankfurtendet für<br />

die Brandenburger am Sonnabend<br />

(19 Uhr) die Saison. Der Tabellenneunte<br />

hat keine Chance mehr, sich<br />

für die Play-offs zu qualifizieren.<br />

„Wir wollen uns mit einem positiven<br />

Eindruck verabschieden“, sagt Manager<br />

Arvid Kinder: „Es muss sich<br />

zeigen, wie es unsere Mannschaft<br />

verkraftet hat, dass sie nun keine<br />

Chance mehr auf die Play-offs hat.“<br />

Vor der Saison hatten die Netzhoppers<br />

mutig Rang sechs als Saisonziel<br />

ausgerufen. Diese Platzierung<br />

ist aber 17 Punkte weit entfernt.<br />

DieEnttäuschung hält sich jedoch in<br />

Grenzen. „Das Ziel war keineswegs<br />

utopisch hoch angesetzt, aber die<br />

Liga ist in dieser Saison außergewöhnlich<br />

stark“, sagt Kinder. (dpa)<br />

Tom Schilling (37)<br />

„Ich mache mir immer<br />

Morgen<br />

lesen!<br />

viel zu viel Gedanken“<br />

Dabei ist er derzeit gefragt wie nie zuvor.<br />

Ein Gespräch über Selbstzweifel<br />

Foto: Christian Charisius/dpa<br />

AM<br />

SONNTAG<br />

Der vonhier


24 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Sport<br />

Der<br />

böse<br />

Boss<br />

Auf den Ligafrust folgt für<br />

die Füchse der Europacup<br />

VonCarolin Paul<br />

Eswar genau das, was die Füchse<br />

verhindern wollten. Doch egal,<br />

was Trainer Velimir Petkovic probierte,<br />

es half alles nichts. Gegen<br />

Göppingen (29:33) brauchte die<br />

Mannschaft eine gute Viertelstunde,<br />

um ins Spiel zu finden, nur um die<br />

zweite Halbzeit in Gänze zu verschlafen.<br />

Einzig am Ende der ersten<br />

Halbzeit zeigte das Team, zu was es<br />

im Normalmodus imstande wäre.<br />

Dementsprechend sprach der Coach<br />

von einer beschämenden Leistung:<br />

„Wenn wir 20 Tore in der zweiten<br />

Halbzeit kassieren, können wir kein<br />

einziges Spiel gewinnen. Unddas vor<br />

dieser Kulisse.Das spricht gegen unsere<br />

Leistung, gegen unsere Einstellung<br />

und gegen den so hoch gelobten<br />

Charakter meiner Jungs.“<br />

Dassind harteWortedes Trainers,<br />

der zu Recht die unzureichende<br />

Mentalität seines Teams kritisierte.<br />

Besonders in der Defensive, die zu<br />

langsam, unaufmerksam und nicht<br />

aggressiv genug war. GeschäftsführerBob<br />

Hanning ging mit seiner Kritik<br />

einen Schritt weiter:„Wenn da jemand<br />

von sechs Metern ohne Körperkontakt<br />

werfen kann, solltest du<br />

überlegen zur rhythmischen Sportgymnastik<br />

zu gehen und dich vom<br />

Handball verabschieden.“ Autsch.<br />

Wo ist der Teamgeist?<br />

Die Unzufriedenheit der Vereinsleitung<br />

hatte sich in den letzten Wochen<br />

proportional zur stetig abfallenden<br />

Leistung der Mannschaft<br />

hochgeschaukelt und erreichte mit<br />

der Niederlage am Donnerstag ihren<br />

bisherigen Höchstwert. Mit der ersten<br />

Heimniederlage seit Mitte November<br />

rutschen die <strong>Berliner</strong> zudem<br />

auf Platz sechs ab; die internationalen<br />

Plätzegeraten in Gefahr.<br />

TorwartKevin Paulin musste fünfmal hinter sich greifen. Es warein gebrauchter Abend für die Eisbären.<br />

VonChristian Kattner<br />

Duplizität der Ereignisse.<br />

War bereits das zweite<br />

Play-off-Spiel der EisbärenBerlin<br />

gegen RedBull<br />

München nach zwei Dritteln beim<br />

Stand von4:0 entschieden, so waren<br />

es auch im vierten Duell beider<br />

Teams vier Treffer für eine Mannschaft<br />

in zwei Abschnitten, die die<br />

Partie entschieden. Allerdings mit einem<br />

großen Unterschied: Nicht die<br />

Eisbären, sondern die Bullen aus<br />

München gingen am Freitagabend<br />

mit einer 4:0-Führung in das<br />

Schlussdrittel. Am Ende wurde es ein<br />

Spiel, in dem sich das Ergebnis zwar<br />

noch änderte,aber das für die Eisbären<br />

dennoch deutlich mit 2:5 verloren<br />

ging und den Rückstand in der<br />

Serieauf 1:3 wachsen ließ.<br />

Sehr zum Bedauern der meisten<br />

Zuschauer in der ausverkauften<br />

Arena am Ostbahnhof war dabei der<br />

genaue Matchplan der Eisbären<br />

nicht zu sehen. Denn wie auch immer<br />

ausgesehen hatte: Er war bereits<br />

nach 28 Sekunden zerstört. Justin<br />

Shugg traf zur frühen Führung der<br />

Münchner und wirdwohl nur selten<br />

in dieser Saison vor dem gegnerischen<br />

Torvon seinen Gegenspielern<br />

Der zerstörte Matchplan<br />

Die Eisbären verlieren das vierte Play-off-Spiel mit 2:5 gegen München<br />

so übersehen worden sein. Die Zuschauer<br />

in der Fankurve der Eisbären<br />

hatten sich nach ihrer kurzen<br />

Choreographie noch nicht abschließend<br />

in den Spielmodus begeben, da<br />

lag ihre Mannschaft bereits in Rückstand.<br />

Derfrühe Stimmungskiller wirkte<br />

sich auch auf die Leistung der Eisbären<br />

aus. Konnten sie eine Woche zuvor<br />

die Anfangsoffensive<br />

der Münchner ohne Gegentreffer<br />

überstehen, so<br />

rannten sie nun praktisch<br />

vom ersten Bully weg einem<br />

Rückstand hinterher.<br />

In der Abwehr bekam die<br />

Eisbären Trainer<br />

Stephane Richer<br />

CONTRAST<br />

Mannschaft von Cheftrainer<br />

Stéphane Richer anschließend<br />

zwar etwas<br />

mehr Sicherheit, im Angriff<br />

aber fehlten Ideen und Durchschlagskraft.<br />

Wenn es gefährlich<br />

wurde,dann vordem Kasten vonKevin<br />

Poulin. Doch auf der Eisbären-<br />

Keeper konnte den zweiten Wirkungstreffer<br />

der Münchner nicht<br />

verhindern. Daryl Boyle erhöhte gut<br />

zwei Minuten vor der Drittelpause<br />

auf 2:0 für die Gäste.<br />

Unddoch war es den Eisbären gelungen,<br />

diese beiden Schockmomente<br />

aus den Gliedern zuschütteln.<br />

Vielleicht waren es aber die<br />

Worte von Mark Olver, die den Weg<br />

in den Gehörgang und die Köpfe der<br />

Teamkollegen fanden. Weniger<br />

Puckverluste und mehr Härte im eigenen<br />

Spiel hatte der Mann mit der<br />

Trikotnummer 91 im Gespräch mit<br />

dem Hallensprecher gefordert und<br />

ein mögliches Erfolgsrezept hinterher<br />

geliefert: „Wir müssen ganz einfach<br />

Tore schießen.“<br />

Der Wille, dies auch in<br />

die Tat umzusetzen, war<br />

nach der ersten Pause<br />

deutlich zu erkennen. Die<br />

Eisbären wirkten aggressiver<br />

in der Verteidigung<br />

und zielstrebiger in ihren<br />

Angriffen. Dasveränderte<br />

Spiel der Gastgeber zeigte<br />

Wirkung und erinnerte an<br />

CITY-PRESSX<br />

das Duell der Vorwoche. Dort hatten<br />

die <strong>Berliner</strong> die Münchner zu<br />

Fehlern gezwungen und diese bestraft.<br />

Auch diesmal waren Schnitzer<br />

bei den Bullen zu sehen. Aber:<br />

Die Eisbären waren im vierten<br />

Play-off-Spiel nicht in der Lage,<br />

diese Fehler zu bestrafen. Auch<br />

deshalb nicht, weil sich ihre besten<br />

Play-off-Scorer gefühlt häufiger auf<br />

der Strafbank, als auf dem Eis befanden.<br />

Austin Ortega sammelte allein<br />

im zweiten Abschnitt sechs<br />

Strafminuten, auch Brandon Ranford<br />

musste ebenfalls vier Minuten<br />

absitzen. Zwischenzeitlich gesellte<br />

sich mit Sean Backmann auch<br />

noch der erfolgreichste Play-off-<br />

Torschütze der Eisbären zum Stürmerduo<br />

auf die Bank.<br />

Bestraft wurden die <strong>Berliner</strong> allerdings<br />

nicht in Unterzahl, sondern<br />

zweimal in Fünf-gegen-Fünf-Situationen.<br />

Effektive Münchner erhöhten<br />

in der 34. Minute durch Frank<br />

Mauer auf 3:0 und sorgten 17 Sekunden<br />

vor der zweiten Drittelpause<br />

durch Derek Joslin und dessen Treffer<br />

zum 4:0 für den identischen<br />

Spielverlauf wie eineWoche zuvor an<br />

gleicher Wirkungsstätte. Nur eben<br />

diesmal nicht für die Eisbären, sondern<br />

für die Bullen. Und auch das<br />

Schlussdrittel sollte eine andere Geschichte<br />

schreiben. Brachten die<br />

<strong>Berliner</strong> das 4:0 im zweiten Spiel der<br />

Serieüber die Zeit, so gaben sich die<br />

Münchner mit diesem Ergebnis<br />

nicht zufrieden. Yasin Ehliz traf in<br />

der 50. Minute zum 5:0, sorgte damit<br />

aber keineswegs für den Schlusspunkt.<br />

Die setzten die Eisbären<br />

durch James Sheppard (52.) und<br />

André Rankel (59.) mit deren Treffern<br />

zum 2:5.<br />

Zu<br />

viele<br />

Gedanken<br />

Die WM-Bilanz der<br />

deutschen Eiskunstläufer<br />

Ein Sturz zuviel und viele kleine<br />

Fehler, das heißt: Nicole Schott<br />

hat die erhoffte Top-10-Platzierung<br />

bei den Weltmeisterschaften im japanischen<br />

Saitama klar verfehlt. Als<br />

Zwölfte nach dem Kurzprogramm<br />

fiel die deutsche Meisterin nach einer<br />

mehr kämpferischen als eleganten<br />

Kür auf Rang 16 zurück.Wieeinst<br />

Katarina Witt lief Olympiasiegerin<br />

Alina Sagitowa als Carmen zu ihrem<br />

ersten WM-Titel. DieRussin gewann<br />

vor der Kasachin Elisabet Tursinbajewa<br />

aus Kasachstan durch, die Eiskunstlaufgeschichte<br />

schrieb; der 19-<br />

Jährigen gelang als erster Frau bei einer<br />

WM ein vierfacher Salchow.<br />

Während die allerbesten Läuferinnen<br />

noch auf dem Eiswaren, versuchte<br />

sich Schott an einer Analyse<br />

ihres Auftritts.„Ich musste während<br />

der Kür das Programm umstellen,<br />

um keine Punktabzüge wegen<br />

Sprungwiederholung zu bekommen.<br />

Da denkt man dann vielleicht<br />

zu viel nach“, sagte die 22-Jährige.<br />

Viele Zähler kostete auch die wegen<br />

Unterrotation missglückte Landung<br />

des dreifachen Flips. Schott<br />

hatte nach mehreren Verletzungen<br />

und Erkrankungen im Herbst nur<br />

mühsamen in den Winter gefunden.<br />

Auch bei den EM im Januar als 16.<br />

unter ihren Erwartungen geblieben.<br />

Fehlerfreier Rhythmustanz<br />

Schon vor dem Kürfinale hatte der<br />

Eislauf-Weltverband ISU die US-<br />

Läuferin Mariah Bell vom Vorwurf<br />

freigesprochen, einen Zusammenstoß<br />

mit ihrer südkoreanischen Konkurrentin<br />

Lim Eun Soo vorsätzlich<br />

herbeigeführtzuhaben. Dies gab die<br />

ISU in einer Erklärung bekannt.<br />

Die beiden Athletinnen waren<br />

während des Trainings auf dem Eis<br />

zusammengeprallt. Die Asiatin<br />

wurde dabei am Bein leicht verletzt,<br />

Chefkritiker:Bob Hanning empfiehlt<br />

Rhythmische Sportgymnastik IMAGO/KÖNIG<br />

Am Folgetag konnte Hanning<br />

dem Spiel doch noch Positives abgewinnen:<br />

„Wenn man 29 Tore wirft, ist<br />

nicht alles schlecht, aber man gewinnt<br />

Spiele in der Abwehr, und da<br />

hat nichts gepasst. Ich erwarte von<br />

der Mannschaft und dem Trainer,<br />

dass sie sich zusammensetzen, die<br />

nötigen Dinge ansprechen und Veränderungen<br />

vornehmen, um dann<br />

gemeinsam diesen Geist vom Dezember<br />

wiederzubeleben.“<br />

Das Vertrauen in seine Jungs hat<br />

der Boss also nicht aufgegeben. Dafür<br />

wäre es auch der denkbar<br />

schlechteste Augenblick. Bereits an<br />

diesem Sonnabend (20 Uhr) steht<br />

mit VarSt. Raphael der nächste harte<br />

Gegner vor der Brust. Entgegen der<br />

Bundesliga sind die <strong>Berliner</strong> im EHF-<br />

Cup bisher ungeschlagen und können<br />

sich als Gruppensieger den Einzug<br />

in das Viertelfinale sichern.<br />

Die Franzosen haben sich außer<br />

der Niederlage in Berlin ebenfalls<br />

nichts zuschulden kommen lassen<br />

und liegen in Lauerstellung auf dem<br />

zweiten Platz. St. Raphael hatte gegen<br />

die Füchse jedoch auf vier Leistungsträger<br />

verzichtet und kann sich<br />

zu Hause zudem der Unterstützung<br />

der Fans sicher sein. Es wird also<br />

höchste Zeit für die Füchse,den von<br />

Hanning angesprochenen Kampfgeist<br />

zu reanimieren.<br />

Gefangen im Geflecht<br />

Olympia 2020 in Tokio steht nach dem Rückzug eines japanischen Spitzenfunktionärs vor einer Blamage<br />

VonFelix Lill, Tokio<br />

Schuldig sei er zwar nicht, leidtue<br />

es ihm aber doch, dass er für viel<br />

Unruhe gesorgt habe. Und um den<br />

Wegfreizumachen, werdeer, Tsunekazu<br />

Takeda, im Juni nicht mehr erneut<br />

antreten, wenn die oberste<br />

Sportfunktionärsriege Japans den<br />

neuen Vorsitzenden des Nationalen<br />

Olympischen Komitees (NOK)<br />

wählt. Dann wird nur noch ein Jahr<br />

bleiben, bis Tokio die Olympischen<br />

Sommerspiele 2020 veranstaltet.<br />

Schon jetzt wird die Unruhe immer<br />

größer. Ende 2018 leiteten französische<br />

Ermittler Untersuchungen<br />

gegen Takeda ein, der bisher ja nicht<br />

nur NOK-Chef und Mitglied des Internationalen<br />

Olympischen Komitees<br />

(IOC) ist, sondern auch das Tokioter<br />

Bewerbungskomitee geleitet<br />

hat. Ihm wird angelastet, an einem<br />

Stimmenkauf beteiligt gewesen zu<br />

sein, der Tokio die Spiele gesichert<br />

haben soll.<br />

Takeda räumt ein, dass gut zwei<br />

Millionen US-Dollar vom Tokioter<br />

Bewerbungsteam an die Beraterfirma<br />

Black Tidings in Singapur geflossen<br />

sind. Hinter den Zahlungen<br />

wird ein korruptes Geflecht vermutet,<br />

weil sie im Juli und Oktober 2013<br />

geleistet wurden, also kurz vor und<br />

kurz nach der IOC-Generalversammlung,<br />

auf der Tokio den Zuschlag<br />

für die Spiele 2020 bekam.<br />

Black Tidings, das sei hier<br />

nur am Rande erwähnt,<br />

war bereits in eine Verschleierungsaffäre<br />

von<br />

Dopingfällen im Welt-<br />

Leichtathletikverband<br />

(IAAF) verwickelt.<br />

Takeda, 71, ist die wohl<br />

schillerndste Figur im Altherrenklub<br />

der japanischen<br />

Funktionäre. Der<br />

ehemalige Springreiter, der bei den<br />

Spielen 1972 in München und 1976<br />

in Montreal für Japan antrat, spricht<br />

mehrere Sprachen, machte den Abschluss<br />

an der Rechtsfakultät der Eliteuniversität<br />

Keio und ist entfernt<br />

mit der Kaiserfamilie verwandt.<br />

Souverän meisterte Takeda in<br />

höchster Bredouille eine Pressekonferenz<br />

am Dienstag, wo er sich kritische<br />

Fragen gefallen lassen musste.<br />

Nun könnte ihn YasuhiroYamashita<br />

Tritt ab:<br />

Tsunekazu Takeda<br />

DPA/HOSHIKO<br />

im Amt beerben, der 1984 in Los Angeles<br />

Gold im Judo gewann, als NOK-<br />

Chef favorisiert wird, aber nicht annähernd<br />

über so viel Charisma verfügt<br />

wie Takeda. Dafür machte sich<br />

Yamashita vor einigen Jahren einen<br />

Namen als Aufräumer im Judoverband,<br />

nachdem dort Gewalt<br />

und Missbrauch unter<br />

Athleten öffentlich geworden<br />

waren.<br />

Eine lückenlose Aufarbeitung<br />

der Vorgänge im<br />

japanischen NOK dürften<br />

allerdings ausbleiben. Bisherige<br />

Untersuchungen<br />

des Komitees zum Fall Takeda<br />

wollten kein Fehlverhalten<br />

erkennen. Andererseits folgten<br />

die Vorgänge einem Muster bei<br />

Skandalen in Japan: Werden Korruption<br />

oder Misswirtschaft aufgedeckt,<br />

müssen Führungsfiguren gehen,<br />

nachdem diese ausdrücklich ihr Bedauern<br />

bekundet haben. Danach<br />

wird zur Tagesordnung übergegangen.<br />

DasVerhalten könnte ein Indiz<br />

dafür sein, behaupten böse Zungen,<br />

dass die Tokioter Spiele tatsächlich<br />

gekauft sind.<br />

EinDetail macht die Affärenoch<br />

unangenehmer. Takeda hat angegeben,<br />

dass er den Tipp für die Zusammenarbeit<br />

mit Black Tidings,in<br />

der es nur um PR-Angelegenheiten<br />

gegangen sei, vom japanischen<br />

Olympiasponsor Dentsu erhalten<br />

habe. Dentsu ist die größte PR-<br />

Agentur des Landes, vertritt viele<br />

japanische Konzerne und ist bedeutend<br />

im Anzeigengeschäft. So<br />

ließe sich erklären, warum sich<br />

viele japanische Medien kaum für<br />

die Liaison zwischen Japans NOK,<br />

Dentsu und Black Tidings interessieren.<br />

Nun, da die Welt darauf<br />

schaut, müssen sie den Fall gründlicher<br />

angehen.<br />

Womöglich klingt bald auch das<br />

laute Versprechen der Organisatoren,<br />

die gesamten Olympische Spiele<br />

würden durch private Sponsoren finanziert<br />

und die Gesellschaft nicht<br />

belasten, wie eine Farce. Sollte sich<br />

wirklich herausstellen, dass Tokio<br />

sich die Spiele ergaunert hat, wären<br />

die Kosten für die japanische Gesellschaft<br />

plötzlich hoch: Siewürde sich<br />

mit Korruption verbunden sehen.<br />

Unddas bedeutet: Gesichtsverlust.<br />

Ein Sturz, zu viele Fehler:Nicole Schott<br />

ist selbst enttäuscht.<br />

AP/SERGEI GRITS<br />

konnte aber zum Wettbewerb antreten.<br />

Dennoch hatte der südkoreanische<br />

Verband Beschwerde eingelegt<br />

und eine Untersuchung beantragt.<br />

Gleich bei ihrem WM-Debüt erreichten<br />

Shari Koch und Christian<br />

Nüchtern in der Eistanzkonkurenz<br />

das Kürfinale. Nach einem fehlerfreien<br />

Rhythmustanz gehen die<br />

deutschen Meister am Sonnabend<br />

als 17. in die Entscheidung.<br />

An der Spitzetanzen Gabriella Papadakis<br />

und Guillaume Cizeron einer<br />

erfolgreichen Titelverteidigung<br />

entgegen. Die Europameister aus<br />

Frankreich liegen im Zwischenklassement<br />

deutlich vor den russischen<br />

Tanzpaaren Victoria Sinitsina und<br />

Nikita Katsalapow sowie Alexandra<br />

Stepanowa und Iwan Bukin.<br />

„Wir sind superglücklich mit unserem<br />

Auftritt, es war der beste in<br />

dieser Saison. Wirhaben diesen Moment<br />

auch genossen, weil wir niemals<br />

zuvor in einer derart großen<br />

Arena gelaufen sind“, sagte die 25-<br />

Jährige Koch, die mit ihrem Partner<br />

bei Ex-Weltmeisterin BarbaraFusar-<br />

Poli in Mailand trainiert. Bei der EM<br />

hatte das Duoden 15. Platz belegt.<br />

Abgeschlossen werden die Titelkämpfe<br />

am Sonnabend mit der Kür<br />

der Herren. Der deutsche Meister<br />

Paul Fentz aus Berlin hatte die Qualifikation<br />

nicht überstanden. (sid)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 25 **<br />

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Sport<br />

NACHRICHTEN<br />

Eisenbichler feiertinPlanica<br />

ersten Weltcupsieg<br />

SKI NORDISCH. Weltmeister Markus<br />

Eisenbichler hat beim Skifliegen<br />

in Planica endlich den ersten Weltcupsieg<br />

seiner Karrieregefeiert. Eisenbichler<br />

setzte sich in Slowenien<br />

vordem Japaner RyoyuKobayashi<br />

durch und übernahm zudem die<br />

Führung im Flugweltcup.Eisenbichler<br />

flog auf 238,5 und 233,0 Meter.<br />

THW Kiel überrascht die<br />

Bundesliga mit Transfer<br />

HANDBALL. DemTHW Kiel hat den<br />

Norweger Sander Sagosen für die<br />

Saison 2020/21 verpflichtet und<br />

bringt sich damit unübersehbar für<br />

den Gewinn der Meisterschale in Position.<br />

EinTransfer zur nächsten Saison<br />

war aus finanziellen Gründen<br />

nicht möglich, weil der Vertragdes<br />

zweimaligen Vizeweltmeisters bei m<br />

ParisSaint-Germain erst 2020 endet.<br />

Cottbus-Trainer zu 500 Euro<br />

Geldstrafe verurteilt<br />

FUSSBALL. Claus-Dieter Wollitz,<br />

Trainer vonDrittligist FC Energie<br />

Cottbus,muss wegen unsportlichen<br />

Verhaltens eine Geldstrafe von500<br />

Euro zahlen. Der53-Jährige war in<br />

Spiel gegen 1860 München aufs<br />

Spielfeld gelaufen und habe seinen<br />

Unmut „gestenreich“ zum Ausdruck<br />

gebracht, schrieb der DFB zur Strafe.<br />

Film über Toni Kroos<br />

erscheint im Sommer<br />

FUSSBALL. Toni Kroos lässt seit<br />

Ende 2017 einen Dokumentarfilm<br />

über sein Fußballerleben drehen.<br />

Am Freitag twitterte er nun, dass der<br />

Streifen in diesem Sommer herauskommen<br />

soll. Eingenaues Datum<br />

nannte er aber noch nicht.<br />

ZAHLEN<br />

Basketball<br />

NBA, Hauptrunde<br />

Charlotte -Minnesota Timberwolves 113:106<br />

Washington Wizards -DenverNuggets 108:113<br />

Atlanta Hawks -Utah Jazz 117:114<br />

Phoenix Suns -Detroit Pistons 98:118<br />

Sacramento Kings -Dallas Mavericks 116:100<br />

Golden State Warriors -Indiana Pacers 112:89<br />

EasternConference, Atlantic Division<br />

1. Toronto Raptors* 72 51 21 70,83%<br />

2. Philadelphia 76ers* 72 47 25 65,28%<br />

3. Boston Celtics 72 43 29 59,72%<br />

4. Brooklyn Nets 73 37 36 50,68%<br />

5. NewYork Knicks 72 14 58 19,44%<br />

Central Division<br />

1. Milwaukee Bucks * 72531973,61%<br />

2. Indiana Pacers 73 44 29 60,27%<br />

3. Detroit Pistons 71 37 34 52,11%<br />

4. ChicagoBulls 73 21 52 28,77%<br />

5. Cleveland Cavaliers 72 19 53 26,39%<br />

Southeast Division<br />

1. Miami Heat 71 35 36 49,30%<br />

2. Orlando Magic 72 34 38 47,22%<br />

3. Charlotte Hornets 71 32 39 45,07%<br />

4. Washington Wizards 73 30 43 41,10%<br />

5. Atlanta Hawks 73 25 48 34,25%<br />

WesternConferrence, Northwest Division<br />

1. DenverNuggets* 70 48 22 68,57%<br />

2. Portland Trail Blazers 71 44 27 61,97%<br />

3. Utah Jazz 72 42 30 58,33%<br />

4. Oklahoma City Thunder 72 42 30 58,33%<br />

5. Minnesota Timberwolves 72 32 40 44,44%<br />

Pacific Division<br />

1. Golden State Warriors * 71492269,01%<br />

2. Los Angeles Clippers 72 42 30 58,33%<br />

3. Sacramento Kings 71 35 36 49,30%<br />

4. Los Angeles Lakers 71 31 40 43,66%<br />

5. Phoenix Suns 73 17 56 23,29%<br />

Southwest Division<br />

1. Houston Rockets 72 45 27 62,50%<br />

2. San Antonio Spurs 72 42 30 58,33%<br />

3. NewOrleans Pelicans 74 31 43 41,89%<br />

4. Memphis Grizzlies 71 29 42 40,85%<br />

5. Dallas Mavericks 72 28 44 38,89%<br />

Eishockey<br />

DEL, Viertelfinale, best of sevena<br />

Düsseldorf -Augsburg (Stand: 2:2) 1:2<br />

Ingolstadt -Köln (Stand: 3:1) n.V.3:2<br />

Eisbären Berlin -München (Stand: 1:3) 2:5<br />

Nürnberg -Mannheim (Stand: 1:3) n.V.4:3<br />

Jetzt! Geht’s! Los!<br />

Die deutsche Nationalmannschaft darf Fehler machen, der Bundestrainer sollte sie lieber vermeiden<br />

VonFrank Hellmann, Amsterdam<br />

Profifußballer sind Dienstreisende,<br />

keine Touristen.<br />

Wasmanchmal schade ist,<br />

etwa in Amsterdam. Von<br />

Braunschweig soll an diesem Sonnabend<br />

um halb zwölf der Charterflug<br />

gehen, der den Tross der deutschen<br />

Nationalmannschaft in eine der<br />

spannendsten und liberalsten und<br />

buntesten Metropolen Europas<br />

bringt, aber für das Flair, die Grachten<br />

und historischen Bauwerke<br />

bleibt mal wieder kaum Zeit. Der<br />

Rest vom Reisetag geht für Einchecken,<br />

Besprechung und Abschlusstraining<br />

drauf, und am Spieltag,<br />

wenn das EM-Qualifikationsspiel<br />

gegen die Niederlande in der ausverkauften<br />

Johan Cruijff Arena stattfindet<br />

(Sonntag 20.45 Uhr/ RTL), käme<br />

es nicht so gut, würden Leroy Sané<br />

oder Serge Gnabry zuvor durch das<br />

hippe Viertel Jordaan spazieren.<br />

Vorfünf Monaten hätte es diese<br />

Gelegenheit gegeben. Zwischen den<br />

Nations-League-Duellen in den Niederlanden<br />

(0:3) und Frankreich (1:2)<br />

war sogar ein freier Taganberaumt,<br />

aber damals traute sich fast niemand<br />

aus dem ohnehin abseits der trendigen<br />

Stadtteile gelegenen Teamhotel<br />

nach draußen. Die DFB-Auswahl<br />

hatte eine Abreibung erster Güte erfahren<br />

–und in den erschreckenden<br />

Ausmaßen, in denen Mats Hummels<br />

und Jérôme Boateng ihren Gegenspielern<br />

inOrange hinterherhechelten,<br />

verorteten viele einen neuen<br />

Tiefpunkt des deutschen Fußballs.<br />

Die Suche nach dem richtigen Mix<br />

Es heißt, Joachim Löw habe noch in<br />

derselben Nacht beschlossen, sich<br />

von einigen Arrivierten zu trennen.<br />

Drei Tage später stürmten im Stade<br />

de France in ParisSané, Gnabryund<br />

Timo Werner in einer Dreierreihe,<br />

hinten verteidigte eine Dreierkette<br />

mit Hummels, Niklas Süle und Matthias<br />

Ginter,abgesichertvon den Außen<br />

Thilo Kehrer und Nico Schulz.<br />

Bis heute die Blaupause, ander sich<br />

der Bundestrainer für seinen Reformprozess<br />

orientiert; und es wäre<br />

kaum verwunderlich, wenn die<br />

deutsche Startelf nun wieder ein<br />

ziemlich ähnliches Gesicht hätte.<br />

Vermutlich spielt nur MarcoReus<br />

für den formschwachenWerner oder<br />

den zuletzt erkälteten Gnabry.<br />

„Wenn wir als Team auftreten, haben<br />

wir eine Chance. Wir werden hoffentlich<br />

gewappnet sein“, sagte Reus<br />

betont vorsichtig. Die Niederländer,<br />

ergänzte er noch, hätten den Prozess<br />

Liebe auf den zweiten Blick? LeroySané und Joachim Löw<br />

Alles ist politisch<br />

IMAGO/ELMAR KREMSER<br />

der Erneuerung „früher verstanden,<br />

sie haben eine gute Mischung.“ Die<br />

Mixtur wirdbeim DFB noch gesucht,<br />

wie der durchwachsene Test gegen<br />

Serbien (1:1) gezeigt hat.<br />

Auch die schönen Bilder von einem<br />

Besuch des Wolfsburger Volkswagenwerks<br />

am Freitagvormittag –<br />

Sané schraubte an der Karosserie,<br />

Reus am Unterboden –können nicht<br />

darüber hinwegtäuschen, dass bei<br />

dieser Mannschaft vieles noch nicht<br />

zusammenpasst. Einigen Spielern<br />

fehlen Halt und Orientierung. „Ich<br />

bin erst dabei, das Fundament zu<br />

bauen“, sagte Leon Goretzka auf die<br />

Frage nach seinem Führungsspielerstatus.<br />

„Was die Hierarchie betrifft,<br />

können wir als Trainer nichts vorgehen“,<br />

hat Löw zuletzt gesagt. „Das<br />

wirdsich entwickeln.“ Nurwann?<br />

Löw besitzt mittlerweile weniger<br />

Kredit bei der Öffentlichkeit als seine<br />

Spieler. Vor allem der Systemausfall<br />

vonAmsterdam am 13. Oktober 2018<br />

nährte nicht endgültig ausgeräumte<br />

Zweifel, ob Löw der richtige Mann<br />

für einen so umfassenden Neuaufbau<br />

ist. Misslingt die Mission am<br />

Sonnabend beim einzig ernsthaften<br />

Kontrahenten in der Fünfergruppe,<br />

aus der sich die beiden Ersten direkt<br />

für die paneuropäische EM 2020<br />

qualifizieren, steht auch seine Position<br />

wieder auf dem Prüfstand.<br />

Einsatzgarantie in Gefahr<br />

Insofern ist der wiederholte Appell<br />

an Geduld, auch vom Wortführer<br />

Reus ausgesprochen („Es kann nicht<br />

alles von heute auf morgen klappen“),<br />

eigentlich zweigeteilt zu bewerten:<br />

Die jungen Hoffnungsträger<br />

dürfen ruhig Fehler machen, aber<br />

der Bundestrainer bitte nicht mehr –<br />

nicht bei der Taktik und nicht beim<br />

Personal. Daher sind jene Vertrauten<br />

gefordert, die Löw nicht aussortiert<br />

hat: Manuel Neuer und Toni Kroos,<br />

beide mit einer Einsatzgarantie für<br />

diesen Ernstfall versehen.<br />

TorwartNeuer,bald 33, sollte tunlichst<br />

besser halten als in den vergangenen<br />

beiden Niederlande-Spielen<br />

(und in der Champions League<br />

gegen Liverpool), Taktgeber Kroos,<br />

29, sollte mehr Dynamik ausstrahlen<br />

als zuletzt im Dress vonReal Madrid.<br />

Funktioniertdas nämlich alles nicht,<br />

wird nicht nur die Zeit bis zu den<br />

nächsten Länderspielen am 8. Juni in<br />

Weißrussland und am 11. Juni gegen<br />

Estland verdammt lang, sondern es<br />

wäre nicht ausgeschlossen, dass das<br />

Großreinemachen rund um die<br />

deutsche Nationalmannschaft noch<br />

mehr prominente Opfer erfordert.<br />

Voneinem, der auszog, um im Ausland als Trainer anerkannt zu werden, also: vom Österreicher Andreas Herzog in Israel<br />

Ach Gottchen, die Politik. Da winkt<br />

Andreas Herzog ab. „Wir haben<br />

schon mit sechs Juden und fünf Arabern<br />

inder Startelf gewonnen“, sagt<br />

der Trainer der israelischen Nationalmannschaft.<br />

Er kenne sich mit den<br />

unzähligen widerstreitenden Interessen<br />

„nicht so gut aus“, sagt er.Zudem<br />

warte dieWelt gewiss nicht auf die Expertise<br />

eines Fußballers –zumindest<br />

nicht zum Reizthema Nahostkonflikt.<br />

Herzog, der Österreicher in Israel,<br />

der am Sonntag (18 Uhr) mit Israel gegen<br />

Österreich antritt, wäre auch in<br />

TelAviv gernnur Trainer.Doch so einfach<br />

ist das nicht. Denn sechs zu fünf<br />

in der Startelf: „Soknapp war das Verhältnis<br />

noch nie. Ich wusste das gar<br />

nicht.“ Hätte er noch einen jüdischen<br />

gegen einen arabischen Profi ausgewechselt,<br />

sagt er, wäre esmöglicherweise„zu<br />

Diskussionen gekommen“.<br />

Insofern ist seine ein heikler Akt,<br />

weil der Fußball in Israel wie so vieles<br />

andereauch immer politisch ist. Und<br />

somit auch jede Entscheidung, die<br />

Herzog trifft. Dass der neue Trainer<br />

aus einem Land stammt, in dem<br />

Rechtspopulisten mitregieren, war ja<br />

anfangs auch Anlass zur Skepsis.<br />

„Kein anderer ist so oft nicht Teamchef geworden wie er“: Andreas Herzog<br />

Es gab da noch etwas: Herzog<br />

hatte 2001 mit seinem Freistoßtor in<br />

der Nachspielzeit IsraelsWM-Träume<br />

platzen lassen. „Wir werden hier mit<br />

Orangen und Steinen beworfen. Ein<br />

Geschosshagel, jetzt ist eine Flasche<br />

explodiert“, kommentierte der Reporter<br />

Hans Huber auf der Tribüne.<br />

Willi Ruttensteiner, österreichischer<br />

Sportdirektor der Israelis, hat<br />

seinen Spezl trotzdem angelockt.<br />

AFP/ACK GUEZ<br />

„Das ist meine ultimative, meine allergrößte<br />

Herausforderung“, sagt<br />

Herzog. Der langjährige Bundesligaspieler<br />

ist in Israel inzwischen recht<br />

beliebt, Siege gegen Schottland und<br />

Albanien in der Nations League warenAchtungserfolge.AmDonnerstag<br />

gab es ein 1:1 gegen Slowenien.<br />

Dass er mehr muslimische Spieler<br />

beruft, wird auch als Beitrag zur Verständigung<br />

angesehen. Einer von ih-<br />

nen ist Munas Dabbur:„Es ist ein offenes<br />

Geheimnis, dass unser Wegan<br />

die Spitze ein harter ist“, sagte der in<br />

Nazareth geborene Mittelstürmer<br />

vonRBSalzburg.<br />

Nun also: Österreich. Immer wieder.<br />

„Meine Heimat“, sagt Herzog.<br />

Doch auch da war ja mal was.Immer<br />

wieder. „Kein anderer Mensch ist so<br />

oft nicht österreichischer Teamchef<br />

geworden wie er“, schrieb Der Standard.<br />

Zuletzt 2017: Da war Herzog sicher,diesen<br />

Job, der ihm nach eigener<br />

Interpretation schließlich auch zustand,<br />

endlich zu bekommen.<br />

Ihnbekam Franco Foda. EinDeutscher.<br />

Auch das noch. Herzog platzte<br />

fast vor Wut. „Verarschen kann ich<br />

mich selber auch!“, schimpfte er.<br />

Heute sagt er, der Ärger, der „Grant“,<br />

wie er es nennt, sei nach zwei Tagen<br />

schon verraucht gewesen. Das ist<br />

wahrscheinlich etwas beschönigt.<br />

Jedenfalls hat in Österreich niemand<br />

die Aufregung vergessen. Vor<br />

dem Duell richten sich in Haifa deshalb<br />

alle Augen auf Herzog, den Rekordnationalspieler,<br />

der hinauszog,<br />

um in Österreich auch als Trainer anerkannt<br />

zu werden. (sid)<br />

FUSSBALL<br />

EM-Qualifikation<br />

1. und 2. Spieltag<br />

Gruppe A<br />

Bulgarien -Montenegro 1:1 (0:0)<br />

England -Tschechien 5:0 (2:0)<br />

Kosovo -Bulgarien Mo., 20.45<br />

Montenegro -England Mo., 20.45<br />

Gruppe B<br />

Luxemburg -Litauen 2:1 (1:1)<br />

Portugal -Ukraine 0:0<br />

Luxemburg -Ukraine Mo., 20.45<br />

Portugal -Serbien Mo., 20.45<br />

Gruppe C<br />

Niederlande -Weißrussland 4:0 (2:0)<br />

Nordirland -Estland 2:0 (0:0)<br />

Nordirland -Weißrussland So., 20.45<br />

Niederlande -Deutschland So., 20.45<br />

Die voraussichtlichen Aufstellungen in Amsterdam:<br />

Niederlande: Cillessen/FC Barcelona (29<br />

Jahre/46 Länderspiele) -Dumfries/PSV Eindhoven(22/5)<br />

oder Hateboer/Atalanta Bergamo<br />

(25/3), de Ligt/Ajax Amsterdam (19/13), van<br />

Dijk/FC Liverpool (27/24), Blind/Ajax Amsterdam<br />

(29/60) -deRoon/Atalanta Bergamo (27/8), de<br />

Jong/Ajax Amsterdam (21/5), Wijnaldum/FC<br />

Liverpool (28/53) -Promes/FC Sevilla (27/34),<br />

Depay/Olympique Lyon (25/44), Babel/FC Fulham<br />

(32/54). -Trainer:Koeman<br />

Deutschland: Neuer/Bayern München (32 Jahre,<br />

85 Länderspiele) -Ginter/Borussia Mönchengladbach<br />

(25/23), Süle/Bayern München (23/17),<br />

Rüdiger/FC Chelsea (26/29) -Kehrer/Paris St.<br />

Germain (22/5), Kimmich/Bayern München<br />

(24/39), Kroos/Real Madrid (29/91),<br />

Schulz/TSG Hoffenheim (25/5) -Sane/Manchester<br />

City (23/18), Gnabry/Bayern München<br />

(23/5), Reus/Borussia Dortmund (29/38). -Trainer:Löw<br />

Schiedsrichter:Jesus Gil Manzano (Spanien)<br />

Gruppe D<br />

Georgien -Schweiz Sa., 15.00<br />

Gibraltar -Irland Sa., 18.00<br />

Irland -Georgien Di., 20.45<br />

Schweiz -Dänemark Di., 20.45<br />

Gruppe E<br />

Kroatien -Aserbaidschan 2:1 (1:1)<br />

Slowakei -Ungarn 2:0 (1:0)<br />

Wales -Slowakei So., 15.00<br />

Ungarn-Kroatien So., 18.00<br />

Gruppe F<br />

Malta -Faröer Sa., 18.00<br />

Schweden -Rumänien Sa., 18.00<br />

Spanien -Norwegen Sa., 20.45<br />

Malta -Spanien Di., 20.45<br />

Norwegen -Schweden Di., 20.45<br />

Rumänien -Färöer Di., 20.45<br />

Polens Sturmhoffnung: nein, nicht der,<br />

sondernKrzysztof Piatek AFP/ROLAND SCHLAGER<br />

Gruppe G<br />

Österreich -Polen 0:1 (0:0)<br />

Mazedonien -Lettland 3:1 (2:0)<br />

Israel -Österreich So., 18.00<br />

Polen -Lettland So., 20.45<br />

Slowenien -Mazedonien So., 20.45<br />

Gruppe H<br />

Albanien -Türkei 0:2 (0:1)<br />

Andorra -Island 0:2 (0:1)<br />

Moldawien -Frankreich 1:4 (0:3)<br />

Andorra -Albanien Mo., 20.45<br />

Frankreich -Island Mo., 20.45<br />

Türkei -Moldawien Mo., 18.00<br />

Gruppe I<br />

Kasachstan -Schottland 3:0 (2:0)<br />

Zypern-San Marino 5:0 (4:0)<br />

Belgien -Russland 3:1 (2:1)<br />

Kasachstan -Russland So., 15.00<br />

San Marino -Schottland So., 18.00<br />

Zypern-Belgien So., 20.45<br />

Gruppe J<br />

Bosnien-Herzeg.-Armenien Sa., 20.45<br />

Italien -Finnland Sa., 20.45<br />

Liechtenstein -Griechenland Sa., 20.45<br />

Armenien -Finnland Di., 18.00<br />

Bosnien-Herzeg.-Griechenland Di., 20.45<br />

Italien -Liechtenstein Di., 20.45<br />

Modus: Gruppen-1. -2. qualifiziertfür EM 2020


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 – S eite 26 *<br />

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Sport<br />

Oranjenblüte<br />

Washat die niederländische Nationalmannschaft, das der deutschen zurzeit fehlt?<br />

Oder ist die Lage vor dem Spiel in Amsterdam gar nicht so schlecht, wie sie gemacht wird?<br />

Unser Telefonjoker kennt die Antworten<br />

VonPatrick Berger<br />

Mit fußballgöttlichem Beistand<br />

IMAGO, IMAGO/THOMAS PAKUSCH<br />

Oliver Bierhoff stand nach<br />

dem 1:1 im Testspiel gegen<br />

Serbien in den Katakomben<br />

der Wolfsburger<br />

Arena, nahm einen großen Schluck<br />

aus der Wasserpulle und sagte: „Wir<br />

sind in Holland sicherlich nicht der<br />

Favorit.“ Selbst der Nationalmannschaftsdirektor<br />

vertritt vor dem EM-<br />

Qualifikationsauftakt am Sonntag in<br />

Amsterdam (20.45 Uhr/RTL) die Außenseiterthese.<br />

Beim DFB übt man sich neuerdings<br />

in Demut. Das war nicht immer<br />

so in den vergangenen Jahren,<br />

als Deutschland mit Schweinsteiger,<br />

Klose oder Lahm 2014 Weltmeister<br />

wurde. Die Niederlande musste dagegen<br />

durch ein tiefes Talgehen. Zuletzt<br />

verpasste die Elftal zwei große<br />

Turniere: 2016 die EM in Frankreich,<br />

2018 die WM in Russland. Eine doppelte<br />

Blamage war das für die so<br />

stolze Fußballnation, die deswegen<br />

hierzulande geschmäht wurde.<br />

Mittlerweile ist der Respekt vor<br />

den Oranjes,die ihr erstes Qualifikationsspiel<br />

4:0 gegen Weißrussland<br />

gewannen, so groß, dass nicht nur<br />

Bierhoff, sondern auch Marco Reus<br />

mit Anerkennung vombevorstehenden<br />

Gegner spricht. „Wir haben das<br />

schwerste Los vor der Brust“, sagte<br />

der Spielmacher,„es wartet ein richtig<br />

starkes Team auf uns.“<br />

Zu omnipräsent ist noch das,was<br />

im vergangenen Herbst in Amsterdam<br />

passiert war. Damals gab es in<br />

der Nations League ein vernichtendes<br />

0:3. Die deutsche Elf –mit den<br />

ausgebooteten Hummels, Müller<br />

und Boateng sowie Hector und Uth–<br />

war chancenlos,wurde vonden jungen<br />

Niederländern schwindelig gespielt.<br />

Im Rückspiel auf Schalke gab<br />

es ein 2:2. Deutschland stieg bekanntlich<br />

in die B-Staffel ab. Das 0:3<br />

hatte Joachim Löw endgültig vorAugen<br />

geführt, dass ein radikaler Umbruch<br />

zwingend nötig ist, um in absehbarer<br />

Zeit wieder eine titelfähige<br />

Mannschaft ins Rennen zu schicken.<br />

Die Altstars sind weg<br />

Die Elftal mit Ronald Koeman sollte<br />

dem Bundestrainer dabei als Vorbild<br />

dienen. Schließlich haben die Oranjes<br />

den Umbruch, in dessen Anfängen<br />

sich der deutsche Fußball befindet,<br />

bereits gemeistert. Altstars wie<br />

vander Vaart, Robben, Sneijder oder<br />

van Persie gehören der Vergangenheit<br />

an. Dafür zählen Jungprofis wie<br />

Frenkie de Jong, 21, vonAjax Amsterdam,<br />

der im Sommer für 75 Millionen<br />

Euro zum FC Barcelona wechseln<br />

wird, Steven Bergwijn, 21, von<br />

Eindhoven oder der 19-jährige Ajax-<br />

Profi Matthijs de Ligt zum festen Inventar<br />

des Kaders.<br />

Bereits bei seinem Dienstantritt<br />

im vergangenen Jahr betonte Koeman,<br />

dass ein Umbruch mit Blick auf<br />

die EM 2020 alternativlos sei. Er<br />

müsse auf junge Spieler bauen und<br />

vertraue ihnen. Ähnliches sagte auch<br />

Löw: „Wir wollen den jungen Spielerndie<br />

Freiräume geben, um sich zu<br />

entwickeln.“ Da seien auch Rückschläge<br />

eingeplant.<br />

„Für eine Entwicklung braucht es Geduld.<br />

Ich glaube, dass Deutschland im nächsten<br />

Jahr wieder ein gutes Turnier spielen kann.“<br />

Erik Meijer bewirbt sich bereits für einen Diplomatenjob nach der Fernsehkarriere.<br />

Einer,der die Entwicklungen beider<br />

Fußballnationen beobachtet, ist<br />

Erik Meijer,der Taktikexperte bei Sky.<br />

„Wir haben nicht mehr diesen einen<br />

Weltklassespieler, der den Unterscheid<br />

ausmacht“, sagt der frühere<br />

Stürmer am Telefon, „dafür aber<br />

viele talentierte, junge Spieler.“ Meijer,<br />

174 Ligaspiele, 39Tore für Uerdingen,<br />

Leverkusen und den HSV,<br />

sieht gewisse Parallelen. „Wir hatten,<br />

wie Deutschland, über Jahre hinweg<br />

eine AuswahlmitWeltklassespielern,<br />

die Spiele alleine entscheiden können.<br />

2010 standen wir im WM-Finale.Wir<br />

waren lange erfolgreich, bis<br />

es plötzlich nicht mehr lief.“<br />

Meijer,49, der ein Länderspiel für<br />

die Niederlande gemacht hat, lobt<br />

Koeman. „Der Umbruch war auch in<br />

Holland zwingend nötig. Wir haben<br />

zwei Trainer gebraucht, vonHidding<br />

über Blind zu Koeman, es gab viel<br />

Unruhe und zu Recht auch Kritik.<br />

Aber jetzt hat Koeman vieles richtig<br />

gemacht. Er hat sich gefragt:Welches<br />

Spielermaterial haben wir? Welches<br />

System wollen wir? Und welchen<br />

Spielern geben wir eine Chance? Er<br />

hat auch eine menschliche Note<br />

reingebracht.“ Koeman habe das<br />

richtige Näschen bei der Zusammenstellung<br />

der Mannschaft gehabt,<br />

in dem er um die erfahrenen<br />

Ryan Babel und Daley Blind ein junges<br />

Team gebaut hat.<br />

In Deutschland habe man sich<br />

über Jahrehinweg im sicheren Glauben<br />

gewähnt, unschlagbar zu sein,<br />

findet Meijer.„Manwar Weltmeister,<br />

hatte den Confed Cup mit jungen<br />

Spielerngewonnen und dachte: Uns<br />

kann nichts passieren. Man wurde<br />

komfortabel und hat die Füße hochgelegt.“<br />

Dass Löw den Umbruch radikal<br />

durchführt, findet Meijer richtig,<br />

denZeitpunkt jedoch falsch. „Ich<br />

hätte mit Konsequenzen nach dem<br />

WM-Aus gerechnet. Aber auch jetzt<br />

ist es nicht zu spät. Der deutsche<br />

Fußball hat weiterhin enorm viel<br />

Qualität. Du musst nicht nach Spielernsuchen:<br />

Du hast siebereits!“<br />

Weniger Luxus, mehr Erfolg?<br />

Talenten wie Havertz, Brandt, Gnabry,<br />

Goretzka oder Sané, den Meijer<br />

als Unterschiedsspieler ausmacht,<br />

gehört die Zukunft. Während die<br />

deutsche Mannschaft einen Marktwert<br />

von über einer Milliarde Euro<br />

hat, wirddie niederländische auf 640<br />

Millionen beziffert. „Alle staunen<br />

über diese DFB-Jungs“, sagt Meijer,<br />

„außerhalb Deutschlands werden<br />

sie ganz anders wahrgenommen.“<br />

Beim niederländischen Verband<br />

KNVB gab es zuletzt auch strukturelle<br />

Einschnitte. Der KNVB-Campus<br />

in Zeist wurde zum Hightech-<br />

Trainingszentrum umgewandelt<br />

und zur neuen Heimat der Elftal ernannt.<br />

Sportdirektor Nico-Jan<br />

Hoogma sagte der Hamburger Morgenpost:<br />

„Vorher gingen viele Berater<br />

ein und aus, dazu Journalisten.<br />

Und dumusstest zwanzig Minuten<br />

mit dem Bus zum Platz fahren. In<br />

Zeist können wir sagen, wie es läuft.<br />

Die Mannschaft kann in aller Ruhe<br />

arbeiten. Dadurch spielst du nicht<br />

gleich automatisch besser, aber es<br />

warein Schritt: weniger Luxus, mehr<br />

Normalität.“ Ähnliches will der DFB<br />

mit einer Akademie in Frankfurt erreichen.<br />

Aber mit mehr Luxus.<br />

Ohnehin setzen dieVerbände auf<br />

Zusammenarbeit.Anfang April etwa<br />

werden sich allen Trainerder U15 bis<br />

zur U21 in Eindhoven treffen. „Wir<br />

schauen die Partie des PSV gegen<br />

Zwolle“, sagte Hoogma, „und werdendanachunsereAnalysen<br />

austauschen<br />

und voneinander lernen. Ich<br />

denke,das istein wichtiger Schritt.“<br />

Wichtig für die Elftal war Koemans<br />

Bereitschaft zu Veränderungen.<br />

Stattsturimtraditionellen4-3-3<br />

zu spielen, nimmt der Bondscoach<br />

flexible Änderungen vor, lässt mal<br />

mit einer Dreier- mal mit einer Viererkette<br />

verteidigen. Das fordert<br />

auch Löw: „Wir müssen variabel<br />

bleiben.“<br />

Mit Blick auf die EM 2020 macht<br />

Erik Meijer dendeutschen Fans Mut:<br />

„Man haterkannt, dass ein Umbruch<br />

vonnöten ist. Löw schenkt jetzt jungen<br />

Spielern das Vertrauen, die in ihrenVereinen<br />

inFührungspositionen<br />

sind. Für eine Entwicklung braucht<br />

es nunaber Geduld. Ichglaube, dass<br />

Deutschland imnächsten Jahr wiederein<br />

gutes Turnier spielen kann.“<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 – S eite 27<br />

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Feuilleton<br />

Die Schriftstellerin<br />

Radka Denemarková<br />

im Gespräch<br />

Seiten 28 und 29<br />

„Man möchte von einem Wunder sprechen.“<br />

Der Iffland-Ring geht an den Schauspielkünstler Jens Harzer.Ulrich Seidler hat ihn just in der Volksbühne erlebt Seite 30<br />

Harald Jähner entfaltet in seinem bei der Buchmesse in Leipzig ausgezeichneten Buch „Wolfszeit“ eine Mentalitätsgeschichte der deutschen Nachkriegszeit.<br />

IMAGO<br />

Harald Jähner ist am Donnerstagabend<br />

für seine<br />

Studie „Wolfszeit.<br />

Deutschland und die<br />

Deutschen 1945 –1955“ mit dem<br />

Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse<br />

ausgezeichnet worden. Bis<br />

2015 leitete Jähner das Feuilleton der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, wir freuen uns natürlich<br />

mit unserem Kollegen. Viel<br />

Zeit für Gratulationen blieb allerdings<br />

nicht. Wir erwischten Harald<br />

Jähner am Freitag unter hohem Geräuschpegel<br />

am Telefon zwischen<br />

seinen zahlreichen Interviewterminen<br />

in Leipzig.<br />

Man sollte denken, dass die Nachkriegszeit<br />

in Deutschland hinreichend<br />

erforscht ist. Tatsächlich hat es<br />

diese Form der Mentalitätsgeschichte,<br />

die in „Wolfszeit“ entfaltet<br />

wird, bisher so nicht gegeben. Waren<br />

Siedavon selbst überrascht?<br />

Ja, das hat mich tatsächlich verblüfft.<br />

Mich hat an der Zeit nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg interessiert, wie<br />

die Menschen konkret mit der Erfahrung<br />

des Mangels,des Hungers,aber<br />

auch der Schuld, die sie auf sich geladen<br />

hatten, umgegangen sind. Es<br />

ging mir also nicht primär um die<br />

politische Geschichte,die Gründung<br />

des Parlamentarischen Rates und<br />

die Entstehung des Grundgesetzes<br />

sowie die Gründung der Parteien.<br />

Darüber findet man sehr viel in der<br />

Geschichtsschreibung. Mentalitätsfragen<br />

und die menschlichen Zwischentöne,<br />

unter denen sich das alles<br />

vollzog, sind indes oft sehr oberflächlich<br />

beschrieben.<br />

Der Titel „Wolfszeit“ klingt nach<br />

Überlebenskampf, Entsagung, Hunger,jeder<br />

gegen jeden. Hatte Solidarität<br />

keine Chance?<br />

Doch, das hatte sie sehr wohl. Der<br />

Titel „Wolfszeit“ spielt auf die Erfahrung<br />

an, dass die Menschen natürlich<br />

Angst voreinander hatten. Man<br />

musste auf der Hut sein, man haute<br />

sich kräftig übers Ohr, beraubte und<br />

plünderte sich aus. Insofern hatte<br />

man allen Grund, sich voreinander<br />

zu fürchten. Auf der anderen Seite<br />

hatte man einander aber auch dringend<br />

nötig. Viele waren gestorben,<br />

Familien waren auseinandergerissen,<br />

man musste sich neu orientieren.<br />

Es galt, neue Freunde zu finden,<br />

oft musste man sich ein ganz neues<br />

Leben aufbauen. Insofern gab es<br />

auch sehr viel wechselseitige Neugier<br />

aufeinander.<br />

Das Titelbild des Buches zeigt einen<br />

Mann mit Zylinder, der seelenruhig<br />

durch eine geradezu gesäubert erscheinende<br />

Straße mit Kopfsteinpflaster<br />

geht. Links und rechts türmen<br />

sich die Trümmer auf.Was hat es<br />

mit dem Bild auf sich?<br />

Dieses Foto stammt von Werner<br />

Bischof, einem Fotografen in Freiburg,<br />

der es 1945 aufgenommen hat.<br />

Das Bild hat mich sehr berührt. Einerseits<br />

ist die Umgebung, durch die<br />

er läuft, völlig zertrümmert, anderseits<br />

erscheint die Szenerie in typisch<br />

Freiburger Manier sauber gekehrt.<br />

Und trotz dieser erschütternden<br />

Szenerie strahlt dieser Mann,<br />

von dem man nicht weiß, wer erist,<br />

Optimismus aus. Erhat einen Korb<br />

unter dem Arm und scheint allen<br />

Ernstes zu glauben, um die nächste<br />

Ecke einen Krämerladen für den Einkauf<br />

zu finden. Dieses Bild hing während<br />

der drei Jahre, die ich an dem<br />

Buch gearbeitet habe, über meinem<br />

Schreibtisch. Es hat also ein bisschen<br />

auch die Stimmung vorgegeben. Wir<br />

haben uns jeden Morgen gutes Gelingen<br />

gewünscht.<br />

Mehr als<br />

Trümmer<br />

Der ehemalige Feuilletonchef<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> Harald Jähner<br />

hat den Preis der Leipziger<br />

Buchmesse gewonnen.<br />

Ein Telefonat im Trubel<br />

AUTOR UND BUCH<br />

Der Autor: Harald Jähner,1953 im Ruhrgebiet geboren, studierte Literaturwissenschaften,<br />

Geschichte und Kunstgeschichte in Freiburg und promovierte in Berlin. Er begann seine Karriere<br />

als Journalist, leitete von1989−1997 die Kommunikationsabteilung des Hauses der<br />

Kulturen der Welt, wurde im Anschluss Redakteur bei der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>,deren Feuilleton er<br />

von2003 bis 2015 leitete. Heute ist er Honorarprofessor an der Universität der Künste.<br />

Das Buch: „Wolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945−1955“ .Rowohlt Verlag Berlin<br />

2019, 480 Seiten, 26 Euro<br />

In „Wolfszeit“ geht es vor allem um<br />

die bislang eher vernachlässigte Alltagskultur.<br />

Jazz in Ruinen, Tanzvergnügen<br />

im Freien. Haben wir in unseremBild<br />

der 50er-Jahre, das starkvon<br />

Nierentisch, Kleinwagen-Idylle und<br />

Wirtschaftswunder geprägt ist, die<br />

Trümmer nicht sehen wollen?<br />

Die Trümmer wurden sehr wohl<br />

gesehen. Wasdie ersten Nachkriegsjahre<br />

betrifft, wurde fast nur auf<br />

Trümmer geschaut. Und es war ja<br />

auch eine sehr schlimme Zeit, insbesondere<br />

die beiden Hungerwinter<br />

1946 und 1947. Aber diese finstere<br />

und bedrückende Zeit wurde mit<br />

Vorliebe noch schwärzer gemalt als<br />

sie war,umzuübertünchen, wie viel<br />

Spaß man doch auch hatte. Man<br />

wollte sich als Opfer sehen, wohl<br />

auch, um die wahren Opfer in den<br />

Hintergrund zu drängen.<br />

Mit Blick auf gesellschaftspolitische<br />

Erinnerungsprozesse gilt Verdrängen<br />

als Makel. Sie schildern in Ihrem<br />

Buch, dass es für die Entstehung der<br />

Bundesrepublik konstitutiv war. Ein<br />

Widerspruch?<br />

Die spätere Generation hatte<br />

leicht reden, das Verdrängen zu geißeln.<br />

Aber was wäre gewesen, wenn<br />

man das ganze Ausmaß des Schreckens<br />

und der Verbrechen an sich<br />

herangelassen hätte? Hätte man<br />

über die Kraft verfügt, einfach weiterzuleben?<br />

Wäre esohne die Mechanismen<br />

der Verdrängung möglich<br />

gewesen, seine Kinder zu erziehen?<br />

Ihnen den Unterschied zwischen<br />

Gutund Böse beizubringen?<br />

Sie haben bewusst darauf verzichtet,<br />

Zeitzeugen zu befragen und stattdessen<br />

historische Quellen ausgewertet.<br />

Welche methodische Überlegung<br />

steckte dahinter?<br />

Zeitzeugen sind wichtig, aber ich<br />

misstraue dem Prinzip Zeitzeuge<br />

auch ein wenig, weil sich in der historischen<br />

Distanz sehr vieles verklärt<br />

und verändert. Deshalb waren mir<br />

die zeitgenössischen Quellen wichtig.<br />

In den Leserbriefen an <strong>Zeitung</strong>en<br />

findet man oft eindrucksvolle, authentische<br />

Quellen.<br />

Es gibt eine wunderbareFotoserie des<br />

<strong>Berliner</strong> Stadtfotografen Fritz Eschen,<br />

die er 1946 auf der Trabrennbahn<br />

Mariendorf gemacht hat. Den Menschen<br />

auf den Bildern sieht man<br />

kaum an, welcher historischen Hölle<br />

sie gerade entkommen waren.Welche<br />

Rolle haben Fotos bei den Recherchen<br />

gespielt?<br />

Fotos helfen sehr, ein Gefühl für<br />

damals zu bekommen, aber seltsamerweise<br />

bekommt man aus dieser<br />

Zeit meist immer wieder dieselben zu<br />

sehen. Ichhabe versucht, weniger bekannte<br />

Fotos zu finden, und die sprechen<br />

tatsächlich oft eine andereSprache.<br />

Esgibt viele erschütternde Szenen,<br />

aber es gibt auch Bilder,die Ausgelassenheit<br />

und Heiterkeit zeigen.<br />

Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang<br />

ein Bild, das eine Gruppe<br />

zeigt, die in Trümmerfotografie angelernt<br />

wird. Manwar allseits fasziniert<br />

von Trümmern und es gab so etwas<br />

wie Trümmertourismus.<br />

Ostdeutschland und die DDR kommen<br />

bei Ihnen nur am Rande vor.<br />

Verlief die Geschichte dortanders?<br />

Die Geschichte verlief in den ersten<br />

Nachkriegsjahren sehr ähnlich,<br />

obwohl die russische Armee sehr viel<br />

mehr gelitten hatte als die amerikanische.<br />

Das spiegelte sich auch in den<br />

unterschiedlichen Besatzungszonen.<br />

Russische Soldaten waren beispielsweise<br />

entsetzt vondem Reichtum der<br />

Deutschen und konnten überhaupt<br />

nicht begreifen, warum Deutschland<br />

andere Länder überfallen hatte. Und<br />

natürlich gab es eine gewisse Verrohung<br />

und Verwilderung unter den Besatzungssoldaten.<br />

Den Hass der Rotarmisten<br />

auf die Deutschen bekamen<br />

insbesondere die Frauen zu spüren.<br />

In der amerikanischen Armee gab es<br />

auch Vergewaltiger, aber das nahm<br />

nicht das Ausmaß an, das ostdeutsche<br />

Frauen zu erleiden hatten. Ich<br />

denke,dass diese Form der traumatischen<br />

Schmerzerfahrung bis heute<br />

unterschätzt wird. Es könnte sein,<br />

dass der Argwohn, der den Ostdeutschen<br />

in heutigen gesellschaftlichen<br />

Auseinandersetzungen unterstellt<br />

wird, hier eine Ursache haben<br />

könnte.<br />

DasGespräch führte HarryNutt.


28 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Feuilleton<br />

NACHRICHTEN<br />

10 000 Kulturfördervereine<br />

in Deutschland<br />

In Deutschland hat die Kultur viele<br />

Stimmen –das zeigt sich auch in<br />

Zahlen: Einer Untersuchung zufolge<br />

gibt es bundesweit 10 000 Kulturfördervereine,fast<br />

alle Kultureinrichtungen<br />

werden demnach voneinem<br />

Verein unterstützt. Diemeisten Organisationen<br />

befinden sich in Nordrhein-Westfalen,<br />

wie der neue Dachverband<br />

der Kulturfördervereine in<br />

Deutschland am Freitag zu einem<br />

Symposium in Berlin mitteilte.Bezogen<br />

auf die Einwohner sei die Zahl in<br />

Baden-Württembergund in Rheinland-Pfalz<br />

am höchsten, dahinter<br />

kommen das Saarland und Sachsen-<br />

Anhalt. (dpa)<br />

Paris protestiertgegen<br />

israelische Sicherheitskräfte<br />

Wirverlieren die<br />

Demokratie, Zentimeter<br />

für Zentimeter<br />

Die tschechische Schriftstellerin Radka Denemarková über die Themen ihrer Romane, die Vertreibung<br />

der Deutschen im Jahr 1945, Gewalt gegen Frauen, Neoliberalismus − und über ihre Landsleute, von<br />

denen sie sagt, ihre Mentalität stamme noch aus der totalitären Gesellschaft<br />

Interview: Susanne Lenz<br />

Frankreich hat gegen das Eindringen<br />

israelischer Sicherheitskräfte in das<br />

Kulturinstitut Institut français in<br />

Jerusalem protestiert. Dasfranzösische<br />

Außenministerium bestellte<br />

deshalb nach Angaben vomFreitag<br />

den Geschäftsträger der israelischen<br />

Botschaft in Parisein. DieBehörden<br />

in Jerusalem hatten eine Veranstaltung<br />

mit palästinensischen Frauen<br />

in dem Kulturinstitut unterbunden.<br />

DasAußenministerium in Paris<br />

sprach voneinem „schwerwiegenden<br />

und unzulässigen Vorgang“.<br />

Nach Angaben aus dem französischen<br />

Generalkonsulat waren am<br />

Donnerstagmorgen israelische Polizisten<br />

in das Institut français eingedrungen<br />

und hatten die Organisatorender<br />

Veranstaltung gezwungen,<br />

das Gebäude zu verlassen. (AFP)<br />

Vorverkauf für Hamburger<br />

Harry-Potter-Stück beginnt<br />

Expelliarmus! Die NewYorkerBesetzung<br />

des Harry-Potter-Stücks.<br />

DPA<br />

DasCasting für das Theaterstück<br />

„HarryPotter und das verwunschene<br />

Kind“, das ab März2020 in<br />

Hamburgzusehen sein wird, hat begonnen.<br />

3000 Personen haben sich<br />

auf die 50 Rollen beworben. 1000<br />

davon durften vorsprechen, wie der<br />

Produzent Maik Klokowsagte.Anfang<br />

Maisoll das Ensemble feststehen.<br />

DerVorverkauf der Karten für<br />

die insgesamt fünfstündige und in<br />

zwei Teilen gezeigte Produktion, die<br />

erstmals im nicht-englischsprachigen<br />

Raum Premierehaben wird,<br />

startet am Montag auf www.harrypotter-theater.de.1650<br />

Plätzewird<br />

es im dann umgebauten Mehr!<br />

Theater am Großmarkt geben. Auf<br />

deutsch wurde das 2016 veröffentlichte<br />

Theaterstück bisher 1,2 Millionen<br />

Malverkauft. (dpa)<br />

TOP 10<br />

Donnerstag,21. März<br />

1 Der Kroatien-Krimi ARD 5,05 16 %<br />

2 Tagesschau ARD 4,47 15 %<br />

3 Tonio und Julia ZDF 4,24 14 %<br />

4 SokoStuttgart ZDF 3,90 20 %<br />

5 heute journal ZDF 3,78 14 %<br />

6 heute ZDF 3,77 16 %<br />

7 Wer weiß denn …? ARD 3,65 20 %<br />

8 Notruf Hafenkante ZDF 3,61 13 %<br />

9 RTL aktuell RTL 2,96 13 %<br />

10 GZSZ RTL 2,87 10 %<br />

Wir treffen Radka Denemarková ,<br />

eine der wichtigsten Schriftstellerinnen<br />

Tschechiens, vergangene<br />

Woche im Literaturhaus.<br />

Sie hat an diesem TagGeburtstag. Ihre<br />

18 Jahre alte Tochter ist bei ihr, später soll<br />

auch ihr Sohn aus Prag kommen. Kurz bevor<br />

der Fotograf mit seiner Arbeit beginnt,<br />

schlägt sie vor, sie könne sich noch schnell<br />

umziehen. Als sie wiederkommt, trägt sie ein<br />

weißes Kleid, darüber eine schwarze Jacke.<br />

Sie ist jetzt eine Schwalbe. Diese Vögel spielen<br />

in ihrem gerade auf Deutsch erschienen<br />

Roman eine wichtige Rolle, „Ein Beitrag zur<br />

Geschichte der Freude“. Sie sammeln Geschichten<br />

über Männer und Frauen und entdecken<br />

dabei ein Schlachtfeld. Wir sprechen<br />

Deutsch, Radka Denemarková hat Germanistik<br />

studiert.<br />

Alsich „Ein Beitrag zur Geschichte der Freude“<br />

gelesen habe, dachte ich: Ah,das ist der tschechische<br />

Beitrag zur MeToo-Debatte. Denn es<br />

geht darin um sexualisierte Gewalt gegen<br />

Frauen. Aber das Buch ist ja schon 2011 in<br />

Tschechien erschienen, lange vorMeToo.Sind<br />

Sieeine Prophetin?<br />

Das ist meine große Angst. Es war mit jedem<br />

Buch so, dass ich etwas in der Luft gespürt,<br />

etwas geahnt habe.Ich habe diese Sensibilität.<br />

Gewählt habe ich das nicht, und es<br />

ist nicht vonVorteil für das praktische Leben,<br />

die Krankheiten der Zeit, in der wir leben, zu<br />

sehen. Aber ich schreibe nicht über Aktuelles.<br />

Ich möchte die Essenz, den Kern eines<br />

Problems literarisch entdecken. Den Konstrukten<br />

der Politiker und Historiker glaube<br />

ich nicht mehr. Ich glaube nur dem Roman.<br />

DieganzeWahrheit kann nur der Roman sagen.<br />

Drei ältere Frauen betreiben in Prag ein Archiv,indem<br />

Gewalt an Frauen dokumentiert<br />

ist, gleichzeitig versuchen sie, Mädchen, die<br />

sexuell ausgebeutet werden, zu retten. Wie ist<br />

das Buch in Tschechien aufgenommen worden?<br />

Die Sprache wurde gelobt, die Komposition,<br />

aber die Männer waren absolut irritiert.<br />

Das Wort Feminismus hat in Osteuropa<br />

sehr negative Konnotationen. Aber<br />

mich interessieren die Menschenrechte<br />

für alle,also auch für die Frauen. Wenn ich<br />

für die Frauen spreche, muss ich Worte<br />

wählen, die die Männer verstehen, also<br />

etwa sagen, dass es mir leidtut, dass wir<br />

das ökonomische und kreative Potenzial<br />

der Hälfte der Menschheit nicht ausnutzen,<br />

weil wir bis heute Frauen als Menschen<br />

der zweiten Kategorie sehen.<br />

Istdas so in Tschechien?<br />

Das ist überall so. Und erst jetzt im<br />

21. Jahrhundert haben wir die Hoffnung,<br />

dass diese Artvon Sklaverei endet. Undesärgert<br />

mich, dass Männer jetzt Frauenthemen<br />

aufnehmen, denn zu Hause sind sie immer<br />

noch Machos.<br />

In Tschechien haben doch in der Zeit des Sozialismus<br />

auch die Frauen gearbeitet. Hatdas<br />

nicht ihrePosition gegenüber den Männern in<br />

der Gesellschaft gestärkt?<br />

Das war keine Freiheit. Das war vom<br />

Staat so angeordnet, weil man Arbeitskräfte<br />

brauchte. Frauen konnten nicht<br />

wählen, ob sie arbeiten gehen wollen oder<br />

lieber Hausfrau sein. Und zuHause haben<br />

sie nach der Arbeit die zweite Schicht bewältigt,<br />

gekocht, gebügelt, sich um die Kinder<br />

gekümmert.<br />

ZUR PERSON<br />

Leben: Die tschechische Schriftstellerin<br />

Radka Denemarkováwurde am 14. März<br />

1968 in Kutná Hora geboren. Sie studierte<br />

Germanistik und Bohemistik an<br />

der Karls-Universität in Prag und promovierte<br />

im Jahr 1997 und arbeitete zunächst<br />

im Institut für Tschechische Literatur<br />

der Akademie der Wissenschaften der<br />

Tschechischen Republik. Sie ist Beraterin<br />

für die deutsche Sprache bei Fernsehreportagen<br />

und veröffentlicht BesprechungenzuLiteraturthemen<br />

in den Zeitschriften<br />

Tvar und Ceská literatura.<br />

Werk: AufDeutsch sind erschienen „Ein<br />

herrlicher Flecken Erde“, 304 Seiten,<br />

DVA,München 2009, und „Ein Beitrag zur<br />

Geschichte der Freude“ ,336 Seiten,<br />

Hoffmann und Campe, Hamburg,2019,<br />

beide übersetzt vonEva Profousová.<br />

Auszeichnungen: Radka Denemarková<br />

erhielt den Magnesia Litera-Preis für ihre<br />

Übersetzung von„Atemschaukel“ von<br />

Herta Müller (2011) und für ihren Roman<br />

„Ein herrlicher Flecken Erde“ den Usedomer<br />

Literaturpreis, gemeinsam mit ihrer<br />

Übersetzerin EvaProfousová (2011) und<br />

den Georg Dehio-Buchpreis (Ehrenpreis)<br />

des Deutschen Kulturforums östliches<br />

Europa für ihr Buch „Ein herrlicher Flecken<br />

Erde“, gemeinsam mit der Übersetzerin<br />

EvaProfousová (2012).<br />

Gab esinTschechien überhaupt eine MeToo-<br />

Debatte?<br />

Sehr wenig. Mich schmerzt besonders,<br />

dass die Frauen in Tschechien so reagieren,<br />

als ob das etwas wäre, das nichts mit uns zu<br />

tun hat. Ich muss mich immer streiten bei<br />

den Diskussionen, weil die Frauen sagen:<br />

Aber ich mag es, wenn mir ein Mann in den<br />

Mantel hilft oder an der Tür den Vortritt lässt.<br />

Undich sage dann: Dasmag ich auch. Aber in<br />

Tschechien, in ganz Osteuropa stecken die<br />

patriarchalischen Muster tief unter der Haut,<br />

bei den Männernwie den Frauen.<br />

Dann haben Sie also wieder ein strittiges<br />

Thema in einem Roman verarbeitet, wie<br />

schon in „Ein herrlicher Flecken Erde“, in dem<br />

es um die Vertreibung der Deutschen nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg geht.<br />

Angefangen hat es so: Ich hatte eine Lesung<br />

in BadKissingen mit„Ein herrlicher Flecken<br />

Erde“. Im Publikum war ein älterer<br />

Mann, der erzählte, erstamme aus einer Familie<br />

von Vertriebenen. Er hat mich immer<br />

wieder gefragt, wann endlich alle Deutschen<br />

entschädigt würden. Und ich antwortete<br />

ihm, ich sei Schriftstellerin, das müsse er die<br />

Politiker fragen. Und dann habe ich ganz<br />

spontan gesagt: Mich interessiert, wann endlich<br />

alle Frauen entschädigt werden, die damals<br />

vergewaltigt wurden. Und ersagte: Ja,<br />

aber sie wurden nur vergewaltigt. Und ich<br />

habe dieses Wort „nur“ mit nach Hause genommen<br />

wie ein Messer im Rücken. Nur?<br />

Okay, dann öffnen wir dieses Thema, öffnen<br />

es aus allen Perspektiven.<br />

Gab esfür Ihren Roman „Ein herrlicher Flecken<br />

Erde“ auch so einen Auslöser?<br />

Ja, dagab es etwas.Wir sind zum Beispiel<br />

stolz auf Franz Kafka, locken die Touristen<br />

mit diesem Namen nach Prag, sind dank ihm<br />

Teil der Weltliteratur. Aber die Tschechen<br />

denken auch: Na, wer war das, erhat auf<br />

Deutsch geschrieben, er war Jude –also eigentlich<br />

gehörternicht zu uns.Und ich habe<br />

dann dieses Mädchen genommen, die Jüdin<br />

ist, die 1945 aus dem Konzentrationslager<br />

zurückkommt in ihr Dorf, wo längst Tschechen<br />

in dem Gutshaus der Familie leben.<br />

Und auf einmal soll sie Nazi sein, weil sie<br />

Deutsch spricht.<br />

Waren Sie die Erste in der tschechischen Literatur,<br />

die sich diesem Tabuthema zugewandt<br />

hat?<br />

Ich habe den Roman zwischen 2003 und<br />

2006 geschrieben, da war ich die Erste. Es<br />

ging um Bereicherung, so banal ist es.<br />

Wie haben die Tschechen auf diesen Tabubruch<br />

reagiert?<br />

DieKritik hat mich wieder gelobt, aber es<br />

wurde auch gefragt, warum ich so ein altes<br />

Thema wähle,für das sich keiner mehr interessiert.<br />

Ansonsten waren die Reaktionen<br />

sehr aggressiv, und dabei habe ich begriffen,<br />

dass wir wirklich eine unreife Gesellschaft<br />

sind. Denn eine reife Gesellschaft kann die<br />

Vergangenheit verarbeiten. Aber die Tschechen<br />

wollen sich nur als Opfer sehen. Im<br />

Grunde hatten alle mit dem Buch ein Problem,<br />

auch Juden, auch Deutsche. Aber das<br />

Leben ist komplizierter, als es Begriffe wie<br />

Kollektivschuld oder kollektive Opfererfahrung<br />

suggerieren.<br />

„Die Zeit heilt keine Wunden, sie konserviert<br />

dieWunden nur“, schreiben Siein„EinBeitrag<br />

zur Geschichte der Freude“.<br />

So ist es.<br />

Sehen Sie esals Aufgabe einer Schriftstellerin<br />

an, sich Tabuthemen, schwierigen Themen zu<br />

nähern, oder hat sich das so ergeben?<br />

Es hat sich so ergeben, und ich sehe es<br />

auch als Aufgabe meines Lebens an. Viele<br />

Themen haben mich gewählt. Ich bin offen<br />

für das Leben, für Opfer, die keine Stimme<br />

haben. Das ist eine große Verantwortung.<br />

Aber ich kann nicht anders.Esist so viel los in<br />

Osteuropa, man denke nur an die Zensur in<br />

Ungarn. Wir haben in Tschechien einen Ministerpräsidenten,<br />

der Mitarbeiter der<br />

Staatssicherheit war. Erhat die zwei größten<br />

<strong>Zeitung</strong>en gekauft, und jetzt möchte er Fernsehsender<br />

kaufen. Dasist sehr gefährlich für<br />

die Freiheit des Wortes.Wir spielen um alles,<br />

darum, ob wir eine geschlossene Gesellschaft<br />

haben werden oder eine Demokratie,<br />

ob Zensur oder freie Kreativität.<br />

Alsich vorkurzem in Tschechien war,habe ich<br />

von den Vorbehalten gegenüber dem Prager<br />

Kaffeehaus gehört, gegenüber den Bessermenschen.<br />

Sind damit auch die Schriftsteller gemeint?<br />

Bestimmt. Und auch Václav Havel, der in<br />

meinem neusten Roman vorkommt, der gerade<br />

auf Tschechisch erschienen ist. Václav<br />

Havel war der Einzige, der eine Vision hatte,<br />

dem die Menschenrechte wichtig waren.<br />

Und jetzt wird erausgelacht, von den Politikern<br />

und den Dummköpfen im Volk. Jetzt<br />

gibt es nur ökonomischen Pragmatismus,<br />

Orientierung auf Konsum. Es war ein Fehler,<br />

dass die osteuropäischen Länder so schnell<br />

in die EU eintreten konnten. Ökonomisch<br />

funktioniertes, aber nicht, was die Mentalität<br />

angeht. Die stammt noch aus der totalitären<br />

Gesellschaft, das ändertsich nicht so schnell.<br />

Nurinden baltischen Staaten ist das anders.<br />

Dasklingt ja so,als würden sie dem Land am<br />

liebsten den Rücken kehren.<br />

Ich bleibe in Tschechien. Ich muss dort<br />

bleiben. Vier vonmeinen fünf besten ungarischen<br />

Freunden leben in Westdeutschland.<br />

Unddas ist auch keine Lösung. Wenn wir die<br />

Demokratie verlieren, und das tun wir Zentimeter<br />

für Zentimeter, muss ich eine starke<br />

Stimme haben, auch für Menschen, die sensibel<br />

sind, die kritisch denken. Diese Menschen<br />

sind wie paralysiert, sie sind lethargisch,<br />

weil sie sich nicht vorstellen können,<br />

dass so etwas möglich ist. Es dauert, bis sie<br />

sich zusammenschließen und sich gegen das<br />

Böse stemmen. Deshalb habe ich meinen<br />

neuen Roman aus der chinesischen Perspektive<br />

geschrieben. In China ist der Neoliberalismus<br />

noch stärker,und das ist die Hölle für<br />

das Leben.<br />

Sie meinen, Sie haben das Buch über China<br />

mit Blick auf Tschechien geschrieben?<br />

Genau. Das Buch handelt von uns. Frei<br />

übersetzt bedeutet der Titel „Stunden aus<br />

Blei“.<br />

Wiekamen Sieauf China?<br />

Ich war 2013 bei dem Literaturfestival<br />

Bookworm dort eingeladen. Das organisieren<br />

Briten und Amerikaner, die in Peking leben.<br />

Ich habe mich gefreut, aber es gab im<br />

Alltag kleine Situationen, die ich nicht verstanden<br />

habe. Dann kam ich 2015 und 2016<br />

wieder,mehrereMonate lang. Es dauert,bis<br />

die Menschen Vertrauen fassen und offen<br />

mit einem sprechen. Ich habe dann bei Xu<br />

Zhiuyuan mitgearbeitet, das ist ein chinesischer<br />

Dissident und Schriftsteller.Ergibt den<br />

Sammelband „DanDu“ heraus. Dahabe ich<br />

auch kritische Texte veröffentlicht. Dann<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 29 *<br />

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Feuilleton<br />

Nur Esel<br />

lesen keine<br />

Bücher<br />

Verleger Andreas J. Meyer<br />

mit Kurt-Wolff-Preis geehrt<br />

Radka Denemarková im Treppenhaus des Literaturhauses in Berlin BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK (2)<br />

kam das Verbot für meine Texte und auch für<br />

mich. Ichbekam keinVisum mehr.Und dann<br />

habe ich kompromisslos diesen Roman geschrieben,<br />

in dessen Mittelpunkt Europäer<br />

stehen, die in China leben und dortviel Geld<br />

machen. Sieglauben, die Vergangenheit hinter<br />

sich lassen zu können. Aber das funktioniertnicht.<br />

Undich zeige,was dieses System<br />

mitden Menschen macht, den Familien. Ich<br />

musste das schreiben, weil ich Angst habe,<br />

dass das chinesische Modell unsere Zukunft<br />

ist. Da küsst sich das Schlimmste aus dem<br />

Kapitalismus mit dem Schlimmsten aus dem<br />

Kommunismus. Und alle sehen nur, dass es<br />

wirtschaftlich funktioniert, und sind zufrieden.<br />

Ohne Menschenrechte,mit Zensur.<br />

Vielleicht ist es den meisten egal.<br />

Das wäre das Schlimmste, aber ich will<br />

meine Hoffnung nicht verlieren.<br />

Siehaben vorhin erwähnt, dass die Tschechen<br />

zu früh EU-Mitglied wurden. Mich hat die<br />

Ablehnung der EU in Tschechien überrascht.<br />

Wasist der Grund dafür?<br />

Ich frage mich das auch. Den Tschechen<br />

geht es ökonomisch absurd gut. Aber die<br />

Menschen sind so unreif. Es ist ein pubertierendes<br />

Land. Lange Jahre haben sie genommen,<br />

und jetzt sagen sie, dass alles schlecht<br />

ist. Endlich haben wir wieder einen Feind.<br />

Beiuns gibt es keine Flüchtlinge,aber es wird<br />

immer über die Gefahr gesprochen, die von<br />

ihnen ausgeht. Alle sind Terroristen und<br />

möchten die Frauen vergewaltigen. Undalle<br />

sind arm und möchten unser System nur<br />

ausnutzen. Eine Gruppe vonMenschen wird<br />

kriminalisiert, und dann ist es moralisch gut,<br />

dass wir diese Menschen ablehnen. Niemand<br />

sagt, dass diese Menschen vielleicht<br />

vorKrieg, Hunger oder Umweltkatastrophen<br />

fliehen. DieGrenzeist wieder da. UndinOstdeutschland<br />

ist es ähnlich. Bei uns gibt es<br />

keine Flüchtlinge, aber am Montag sind die<br />

Tschechen nach Dresden gefahren, um bei<br />

Pegida mit zu demonstrieren.<br />

Achwirklich?<br />

Dasist diese elementareDummheit. Und<br />

wenn dem Babis die größten <strong>Zeitung</strong>en gehören,<br />

dann ist Propaganda leicht. Unddiese<br />

Begriffe, die ich hasse, die sind Realität: Rassismus,<br />

Antisemitismus, Sexismus. Und<br />

dann die Technik, die es jedem Dummkopf<br />

ermöglicht zu veröffentlichen, ohne die Verantwortung<br />

dafür zu tragen.<br />

Wasbedeutet es für Sie, dass Sie inDeutschland<br />

erscheinen?<br />

Wenn meine Bücher in die Welt gehen,<br />

kommen von dort auch Informationen aus<br />

der Welt an mich zurück, andere Perspektiven.<br />

Auch finanziell sind die Übersetzungen<br />

wichtig. Ich habe lange gekämpft als Literatin,<br />

die zwei Kinder allein erzieht. Tschechisch<br />

wird nicht von vielen Menschen gesprochen.<br />

Und ich bin wie im Gefängnis in<br />

meiner kleinen Sprache. Auch deshalb brauche<br />

ich die Übersetzungen. Aber ich werde<br />

immer in Tschechisch schreiben, ich brauche<br />

meine Muttersprache. Ich bin Europäerin.<br />

Neulich war ich in Kolumbien, und dort<br />

haben sie mich im Fernsehen als deutsche<br />

Schriftstellerin vorgestellt. Ichhabe das nicht<br />

korrigiert.<br />

Susanne Lenz<br />

hofft, dass auch Radka Denemarkovás<br />

China-Roman übersetzt wird.<br />

VonCornelia Geißler<br />

AmFreitagmittag wirdtraditionell<br />

der Kurt-Wolff-Preis verliehen.<br />

Der Andrang ist groß, was in Leipzig<br />

normal wirkt, aber auch erstaunt,<br />

weil gleichzeitig so viel stattfindet.<br />

Der Messedirektor ist da und wird<br />

gelobt, denn er ist wesentlich verantwortlich<br />

dafür, dass in Leipzig die<br />

kleinen und unabhängigen Verlage<br />

eine Plattform finden. Sie gruppierensich<br />

in Halle fünf um eine Veranstaltungsfläche<br />

für Lesungen, zu der<br />

ein Café gehört, an dem die Verleger<br />

selbst Dienst schieben beim Getränkeausschank.<br />

Hier kann man sich<br />

prima treffen im Gewimmel.<br />

DieVerlegerin Britta Jürgs (Aviva-<br />

Verlag) beschreibt zunächst die<br />

Lage,die für die konzernunabhängigen<br />

Verlage ohnehin schwierig ist. In<br />

diesem Jahr beschäftigt sie die Insolvenz<br />

des großen Zwischenbuchhändlers<br />

KNV. Sie lobt ausdrücklich<br />

die Ankündigung der Kulturstaatsministerin<br />

Monika Grütters, neben<br />

ihrem Einsatz für den unabhängigen<br />

Buchhandel jetzt auch Förderungen<br />

für Verlage auszuschreiben – und,<br />

vorallem, finanziell auszustatten.<br />

Zum zweiten Mal wird der Kurt-<br />

Wolff-Preis an eine Persönlichkeit<br />

verliehen, um ein Lebenswerkzuehren.<br />

Eigentlich ist die mit 26 000 Euro<br />

dotierte Auszeichnung für Verlage<br />

gedacht. Die Kurt-Wolff-Stiftung, in<br />

der sich rund 100 unabhängige Verlage<br />

zusammengefunden haben,<br />

ehrt (nach 2010 Klaus Wagenbach)<br />

nun Andreas J. Meyer. Seinen Merlin-Verlag,<br />

den er 1957 in Gifkendorf<br />

nicht weit von Lüneburg gründete,<br />

habe er „zum Modell eines Kleinverlages<br />

gemacht“, an dem sich nachfolgende<br />

Generationen orientieren<br />

Andreas J. Meyer,Gründer und lange<br />

Jahre Leiter des Merlin-Verlags<br />

IMAGO<br />

konnten. Manfred Metzner, ebenfalls<br />

Verleger (Wunderhorn) preist in<br />

der Laudatio nicht nur das Merlin-<br />

Programm von Theatertexten über<br />

Lyrik, Übersetzungen aus dem Französischen<br />

und Künstlerbüchern, er<br />

erzählt auch Anekdoten aus dem Leben<br />

Meyers. Als der 1927 Geborene<br />

nach dem Krieg bei einem Verlag in<br />

Heidelbergindie Lehreging, musste<br />

er zu Werbezwecken mit einem Esel<br />

durch die Stadt spazieren. Das Tier<br />

trug ein Transparent mit der Aufschrift„Wir<br />

Esel lesen keine Bücher“.<br />

Der mit 5000 Euro dotierte Förderpreis<br />

geht an die edition.fotoTapeta<br />

aus Berlin, die ihren Blick vorallem<br />

zu unseren osteuropäischen<br />

Nachbarnausgerichtet hat.<br />

Die Berichterstatterin fand nur<br />

auf dem Boden hockend einen Platz<br />

–immerhin zwischen der gerade gekürten<br />

Trägerin des Preises der Leipziger<br />

Buchmesse in der Kategorie<br />

Belletristik Anke Stelling und Thedel<br />

von Wallmoden, einem der beiden<br />

Verleger des Wallstein-Verlags. Deren<br />

Nähe passt zur Bandbreite dessen,<br />

was die unabhängigen Verlage<br />

in der deutschen Buchlandschaft<br />

leisten. Anke Stellings Romane erscheinen<br />

beim Verbrecher-Verlag in<br />

Berlin, der sich einer Gegenwartsliteratur<br />

verpflichtet sieht, die in die<br />

Gesellschaft wirkt. Und auch Wallstein<br />

verlegt neben seinem geisteswissenschaftlichen<br />

Programm Romane,<br />

über die man spricht –sowie<br />

die von Dea Loher, Steffen Mensching<br />

und gerade: Günter Kunert.


30 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Feuilleton<br />

Eswar ein historischer Augenblick:<br />

Helmut Lachenmann<br />

steht, von Simon<br />

Rattle geleitet, auf dem Dirigierpodest<br />

vor den <strong>Berliner</strong> Philharmonikern<br />

und verbeugt sich<br />

nach der Aufführung seines jüngsten<br />

Orchesterwerks „My Melodies“<br />

vor einem herzlich applaudierenden<br />

Publikum. Donnerstag, Philharmonie,<br />

20Uhr 45: Lachenmann<br />

–„durchgesetzt“?<br />

Der normale Konzertgänger ahnt<br />

vermutlich wenig von den hochpathetischen<br />

Begriffen und Anschauungen,<br />

die sich hinter diesem historischen<br />

Augenblick verbergen; sie<br />

sind auch reichlich historisch geworden.<br />

WerimFoyer die kleine Ausstellung<br />

zum Gedenken an Claudio Abbado<br />

betrachtet, schaut zurück in<br />

eine Zeit, in der die <strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />

und Helmut Lachenmann<br />

zusammenpassten wie eine Stradivari<br />

und ein Presslufthammer. Man<br />

sieht in dieser Ausstellung Fotos aus<br />

der großen Zeit des Jetset-Musiklebens<br />

und ist vielleicht versucht, es<br />

oberflächlich zu finden –indessen<br />

gab es eine deutliche Frontstellung.<br />

Der Jetset hatte eine Überzeugung,<br />

und eine Musik wie die Helmut Lachenmanns<br />

hatte darin nichts verloren:<br />

Damit sollten sich anderebefassen,<br />

damit sollten andereihreInstrumente<br />

kaputt machen, damit sollten<br />

andereihr Publikum vergraulen.<br />

Helmut Lachenmann jedoch war<br />

immer der Meinung, dass seine Musik<br />

genau an diesen Ort gehört. Er<br />

wollte keine Musik für Festivals, für<br />

Kugelpavillone wie Stockhausen<br />

oder sonstige Exklaven schreiben,<br />

sondern für den Apparat, denn diesen<br />

galt es herauszufordern, den<br />

nicht spezialisierten Hörer wie den<br />

nicht spezialisierten Musiker; die<br />

Aufmerksamkeit der Spezialisten<br />

würde nichts verändern.<br />

Gegen die Hörigkeit<br />

Denn man traute der Musik, so<br />

hochpathetisch war man in den<br />

Sechziger- und Siebzigerjahren gestimmt,<br />

die Veränderung der Gesellschaft<br />

zu. Es ging um Hören als wirkliches<br />

Zuhören, während man das<br />

Hören der immer gleichen Stücke als<br />

reinen Bestätigungsmechanismus<br />

diffamierte –und das konnte man<br />

politisch hochrechnen hin zu einem<br />

mündigen, offenen, bewussten Hören<br />

anstelle eines Hörens, das über<br />

die Kulinarik zur Hörigkeit verfiel<br />

und Anhängerschaften an Dirigenten<br />

hervorbrachte, die bei Licht betrachtet<br />

vollkommen absurd waren:<br />

als hätte der die Musik geschrieben!<br />

Das philharmonische Milieu<br />

hätte zum Ort der Einflussnahme<br />

werden müssen, aber gerade die<br />

Spitzenorchester wollten von Lachenmanns<br />

Musik überhaupt nichts<br />

wissen. Dieser Ort sollte der Politik<br />

und der Herrschaft des Sozialen enthoben<br />

sein –und schien mit diesem<br />

Anliegen doch erst recht die herrschendenVerhältnisse<br />

zu bestätigen.<br />

Lachenmann wollte das Ohrneugierig<br />

machen auf Klänge, die es<br />

noch nicht kannte. Ernannte sein<br />

Verfahren „Musique concrète instrumentale“.<br />

Die „Musique concrète“<br />

des französischen Komponisten<br />

Pierre Schaeffer war elektronische<br />

Musik aus Alltagsgeräuschen: quietschenden<br />

Bremsen, klappernden<br />

Kaffeetassen oder gesägtem Holz.<br />

Lachenmann suchte in diesem<br />

Sinne die „Konkretheit“ des Instruments,<br />

er rief nicht einfach deren<br />

normale Klangpraxis ab, sondern<br />

betrachtete die Instrumente als vielfältig<br />

nutzbare Klangerzeuger. In<br />

„MyMelodies“ war da einiges zu beobachten:<br />

Das als Sologruppe be-<br />

Ganz klarer Gegenklang<br />

Lange wurde Helmut Lachenmann vom Jetset der Musikbranche ignoriert.<br />

Jetzt führte Simon Rattle mit den <strong>Berliner</strong> Philharmonikern sein Stück „My Melodies“ auf<br />

Aufgeschlossen: der Dirigient Simon Rattle<br />

VonPeter Uehling<br />

DPA/PETERS<br />

Angekommen: der Komponist Helmut Lachenmann<br />

setzte Hörneroktett pustet tonlos in<br />

die Instrumente, nimmt mal das<br />

Mundstück ab und bläst hindurch,<br />

nimmt die Stimmbögen aus dem Instrument<br />

und pfeift darauf, oder es<br />

spielt so rasend schnell, wie man<br />

Hörner nie gehörthat.<br />

In diesem 2018 bei der Münchner<br />

„Musica viva“ uraufgeführten Werk<br />

gibt es indes längst auch herkömmlich<br />

erzeugte Töne,die Lachenmann<br />

noch in den Achtzigerjahren weitgehend<br />

außen vor gelassen hat –und<br />

hier nun ist wiederum interessant,<br />

wie Lachenmann den Hörnerklang<br />

ins Orchester hineinprojiziert, wie<br />

ihr Schall von Röhrenglocken vergrößert<br />

oder von E-Gitarren verulkt<br />

wird, wie es dann wieder von den<br />

Röhrenglocken klangliche Verbindungen<br />

zu den beiden Klavieren<br />

gibt, aber etwa einen ganz klaren Gegenklang<br />

dazu in der Streichergruppe.<br />

Nur eins gibt es nicht, trotz<br />

des Titels: Melodien. Und ob Lachenmann<br />

seine Partitur noch aus<br />

einem anderen Grund mit diesem<br />

Titel verhunzt hat, als eine Erwartung<br />

zu wecken und dann zu enttäuschen,<br />

die ohnehin niemand an ein<br />

Werk aus seiner Hand hegt, wissen<br />

wir nicht.<br />

Lachenmanns Projekt war zunächst<br />

ein emanzipatorisches: So<br />

wie Schönberg die Dissonanz, so<br />

wollte Lachenmann das Geräusch<br />

als gleichberechtigtes musikalisches<br />

Material etablieren. Nur ist ihm als<br />

späterem, dialektisch geschultem<br />

Musikdenker auch klar, dass diese<br />

Emanzipation nicht darin bestehen<br />

kann, den Ton auszuschließen, so<br />

wie Schönberg die Konsonanz ausgeschlossen<br />

hat –denn so entsteht<br />

DPA/WEISSBROD<br />

nur eine umgedrehte, negative Situation,<br />

keine Emanzipation. Um<br />

die vertrauten Klänge wieder zu integrieren,<br />

musste Lachenmann geradezu<br />

listig vorgehen, denn sie sollten<br />

ja nicht wieder in ihr altes Dominanzverhältnis<br />

eingesetzt werden:<br />

Ah, da ist ein Dreiklang, na, dann ist<br />

ja alles in Ordnung. Lachenmann<br />

setzt Dreiklänge unter Stress durch<br />

extreme Instrumentation oder die<br />

Art ihres gehetzten Auftretens. Das<br />

ist alles ungemein geistreich und zuweilen<br />

verblüffend einfach zu verfolgen:<br />

„My Melodies“ bewegt sich<br />

ständig von dichteren, raschen Passagenvoller<br />

Töne zu dünneren, langsameren<br />

voller Geräusche.Vielleicht<br />

passiertdas ein paar Malzuoft –aber<br />

Vorsicht: Schon ist man in der Falle!<br />

Wer denkt: „zu lang!“, der bemerkt<br />

plötzlich, dass ihm die Information<br />

zu langsam fließt, dass er Erwartungen<br />

an ein rundes Timing hegt, kurz:<br />

Er nimmt seineWahrnehmung wahr.<br />

Darauf kommtesgerade an.<br />

Mehr passiert dann auch nicht.<br />

An die Idee,dass ein verändertes Hören<br />

helfen könne, eine veränderte<br />

gesellschaftliche Praxis zu etablieren<br />

–eine Idee vonLachenmanns Lehrer<br />

Luigi Nono –, glaubt kein Mensch<br />

mehr, auch Lachenmann nicht. Der<br />

gesellschaftskritische Furor seiner<br />

Schriften ist lange verraucht, der eigentümlich<br />

aggressive Ernst seiner<br />

Musikist einer zwar niemals glatten,<br />

aber auch in ihren Brechungen eher<br />

spielerischen Virtuosität gewichen.<br />

Siespielen mit Freude<br />

Und ausgerechnet die <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,<br />

die unter Herbert von<br />

Karajan alles repräsentierten, gegen<br />

das Lachenmann vorgehen wollte,<br />

spielen an diesem Wochenende nun<br />

die zweite Aufführung eines gewichtigen,<br />

knapp 40 Minuten dauernden<br />

Lachenmann-Werks unter Leitung<br />

Simon Rattles,der voreinigen Jahren<br />

mit dem zehnminütigen „Tableau“<br />

auch das erste Lachenmann-Stück<br />

bei den Philharmonikern dirigierte.<br />

Sie tun es durchaus mit Freude,<br />

wenn man das Lächeln auf einigen<br />

Musiker-Gesichtern richtig deutet,<br />

und die Aufführung wirkt überaus<br />

schlüssig, gut ausgehört sowohl in<br />

den Übergängen von Klang zu Geräusch<br />

und wieder zurück als auch<br />

im gesamten formalen Bogen. Die<br />

acht Hörner, teils Philharmoniker<br />

wie Stephan Dohr oder SarahWillis,<br />

teils ehemalige wie Klaus Wallendorf,<br />

teils von anderen Orchestern<br />

verpflichtet wie Thomas Jordans von<br />

derStaatskapelle oder vonder Hochschule<br />

wie die große Neue-Musik-<br />

Hornistin Marie-Luise Neunecker<br />

spielen höchst engagiert und brillant.<br />

Dass Schumanns Zweite Symphonie<br />

nach der Pause ein wenig<br />

aufgewärmt wirkt, ist angesichts der<br />

vielfältigen und ungewohnten Spielweisen<br />

in Lachenmanns Partitur verzeihlich.<br />

Lachenmann – „durchgesetzt“?<br />

Das muss sich erst noch angesichts<br />

sperrigerer Werke wie „Kontrakadenz“<br />

oder „Tanzsuite mit<br />

Deutschlandlied“ erweisen. An sich<br />

kommen die Dirigenten, die derartige<br />

Partituren einstudieren können,<br />

bei den Philharmonikernselten oder<br />

nie vorbei. Mehr Lachenmann auf<br />

den Programmen des Orchesters<br />

wäreinjedem Fall für Publikum und<br />

Musiker eine Bereicherung. Auch<br />

wenn niemand danach sein Leben<br />

ändernmuss.<br />

Peter Uehling<br />

wartet auf weitere Bekenntnisse<br />

zu Lachenmann.<br />

Unter dem Lorbeerbaum<br />

Jens Harzer ist mit dem Iffland-Ring zum Würdigsten unter den Schauspielern erkoren. Zu Recht, wie man gerade in der Volksbühne erleben konnte<br />

VonUlrich Seidler<br />

Ist es Zufall? Am Donnerstag<br />

konnte sich der Schauspieler Jens<br />

Harzer auf den Brettern der Volksbühne<br />

−dem sperrigsten aller Theater<br />

−als begnadeter Meister seiner<br />

Kunst zeigen. Und am Freitagvormittag<br />

lässt Österreichs Kulturminister<br />

Gernot Blümel mitteilen, dass<br />

Harzer der neue Träger des Iffland-<br />

Ringes sein wird. DerimFebruar verstorbene<br />

Schweizer Schauspieler<br />

Bruno Ganz habe den 47-Jährigen<br />

aus Wiesbaden testamentarisch zu<br />

seinem Nachfolger erkoren.<br />

Das eiserne Schmuckstück ist mit<br />

einem Halbedelstein und dem von28<br />

Diamanten umkränzten Porträt des<br />

Schauspielers,Dramatikers und Theaterleiters<br />

August Wilhelm Iffland<br />

(1759–1814) verziert. Goethe soll ihn<br />

anfertigen lassen und dem Theatermenschen<br />

überantwortet haben, auf<br />

dass dieser ihn weitergebe −eben jeweils<br />

an den würdigsten Schauspieler,der<br />

ihn bis zu seinem Tode tragen<br />

und testamentarisch bestimmen<br />

sollte, wem er −als „dem würdigsten<br />

Schauspieler“ −zuvererben ist. Und<br />

immer so weiter, ob wirklich nur<br />

Männer gemeint sind, darüber streitet<br />

man gerade ein bisschen.<br />

In die Trauer um Ganz mischten<br />

sich sofort Spekulationen: Ulrich<br />

Matthes, Joachim Meyerhoff, Martin<br />

Wutte hätten Ringträger werden können,<br />

sogar Lars Eidinger und Klaus<br />

Maria Brandauer wurden genannt.<br />

Auch Harzers Name fiel, und beim<br />

Applaus am Donnerstagabend<br />

musste einem bei aller Schwierigkeit<br />

mit der Vergleichbarkeit und erst<br />

recht mit Superlativen in der Schauspielkunst<br />

klarwerden, dass der 47-<br />

Jährige ausWiesbaden der richtige,ja,<br />

der würdigste ist. Nicht nur,weil Harzersotoll<br />

war,sondernauch, weil die<br />

Inszenierung die Kraft des Theaters<br />

beschwor und vorführte, weil sie<br />

zeigte,wie sich Harzer dieser Kraft in<br />

den Dienst stellt, sich von ihr reiten,<br />

befallen und erfüllen lässt.<br />

Wenn diese <strong>Zeitung</strong> erscheint, ist<br />

die Inszenierung − Peter Handkes<br />

„Immer noch Sturm“ vom Hamburger<br />

Thalia Theater −abgespielt. Premiere<br />

war 2011, der Regisseur Dimiter<br />

Gotscheff starb 2013. Ihre letzten<br />

beiden Vorstellungen erlebte seine<br />

Medium, Wandler,Hinhörer:Jens Harzer als Peter Handkes Erzähler-Ich.<br />

Arbeit nun als Gastspiel in der Volksbühne,woGotscheff,<br />

der Bulgareim<br />

deutschen Theaterbetrieb, amehesten<br />

zu Hause war. Ein weiterer Abschied:<br />

Gotscheff ist nun noch ein<br />

bisschen weniger auf der Welt. Aber.<br />

Im Theater ist das Nicht-auf-der-<br />

Welt-Sein −und erst recht bei Peter<br />

Handke −keine Ausflucht. DieToten<br />

bleiben. In der Literatur warten sie<br />

ARMIN SMAILOVIC<br />

als immer wieder schmelzbare<br />

Worte, auf der Bühne leihen sie sich<br />

Körper. Sie spielen mit als inkarnierte,<br />

zu Eigenleben erwachende<br />

Projektionen derjenigen, die sich an<br />

sie erinnern. DasIch in Handkes Text<br />

sitzt auf einer Holzbank unterm Apfelbaum<br />

und füttertdie Toten mit Erinnerungsfetzen<br />

an, ruft Satzanfänge<br />

in den Wind, beschwört Figu-<br />

ren, die die Namen seiner Vorfahren<br />

tragen, und besieht sich das Arrangement<br />

der Geister. Vieles führt die<br />

Sprache ganz allein weiter, wenn<br />

man sie lässt. Also wenn der Dichter<br />

ihr Hauchen vernimmt und ein Spieler<br />

wie Jens Harzer es weitergibt.<br />

Demerzählenden, sich erinnernden<br />

Ichgesellt sich ein Es hinzu. Man<br />

möchte von einem Wunder sprechen,<br />

aber es sind einfach Antworten<br />

der lebendigen, in ihrem Nachfahr<br />

hausenden Toten, konkrete weitergegebene<br />

Unsterblichkeit.<br />

Jens Harzer, das Medium, der<br />

Traumwandler, ausgestattet mit einem<br />

Sensorium für Feinstofflichkeit,<br />

war in dieser Inszenierung Handkes<br />

Erzähler-Ich, das sich im hypnotisierenden<br />

Dauerblätterfall (Bühne:<br />

Katrin Brack) dem Ensemble der angerufenen<br />

Ahnen aussetzt, sie mit<br />

schlenkernden Armausgreifungen<br />

herbeiwedelt oder von der Bühne<br />

scheucht, der sie umkreist, gesehenungesehen<br />

in ihrer Mitte wandelt,<br />

sich abwendet, hinter die Sonnenbrille<br />

verzieht, in eine Ecke verdrückt,<br />

ganz Ohr bleibend. Der seinen<br />

halb selbstgeschaffenen Vorfahren<br />

immer näher kommt, seine<br />

Hände auf die Köpfe seiner Großeltern<br />

legt, die um ihre toten Kinder<br />

trauern, denn es war ja Krieg. Oder<br />

der sich selbst begegnet, im Bauch<br />

der jungen lebensfrohen Mutter.<br />

Sich selbst begegnet und als einzigem<br />

fremd bleibt.<br />

Dieses Handke-Gotscheff-Erlebnis<br />

ist nun das frischste Harzer-<br />

Glück, das aber bei aller Unsterblichkeit<br />

auch vonWehmut begleitet ist −<br />

noch etwas mehr durch diesen<br />

Bruno-Ganz-Gruß aus dem Jenseits.<br />

Wenn man Harzer denken, atmen,<br />

suchen, sprechen, also spielen sieht,<br />

freut man sich, dass es so einen<br />

Künstler wie ihn heute überhaupt<br />

noch gibt −und zwar in Fleisch und<br />

Blut und nicht nur als ein heraufbeschworener<br />

Ahne.Esist einbisschen<br />

wie bei den übrig gebliebenen Indianern<br />

vom Stamm der Athabasken,<br />

mit denen der Handke-Abend endet.<br />

Siehockenineinem Reservat,stehen<br />

ab und zu mal auf und winken einander<br />

über die Köpfe der Touristen<br />

hinweg zu: „,He, ich bin noch da!’ −<br />

,Und ich auch!’ −,Undich auch!’,und<br />

dann hocken sie sich wieder hin.“


ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

VORGESTELLT<br />

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NUMMER 69 •23./24. MÄRZ 2019 SEITE 31<br />

CAFE MOSKAU, UMSPANNWERK ALEXANDERPLATZ UND SALON BABETTE<br />

Dreimal modernes Frauen-Businessmit jeder MengePower<br />

Frauen in der Business-Welt oder gar als<br />

Geschäftsführerinnen waren vor wenigen Jahrzehnten<br />

noch eher selten. Auch wenn sich dies<br />

inzwischen geändert hat, gibt es nicht ohne<br />

Grund Projekte wie den Equal Pay Day, der sich<br />

gerade am 18. März wieder jährte. Er soll symbolisch<br />

den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied<br />

markieren. Verbessern können diesen<br />

Zustand vor allem die Frauen, welche selbst ein<br />

Business betreiben oder als Geschäftsführerinnen<br />

eines Unternehmens tätig sind.<br />

Ein Beispiel sind Katajun Fakhoury und Lisa<br />

Wege – beide sind Geschäftsführerinnen der<br />

Cafe Moskau GmbH und Wahre Werte Umspannwerk<br />

Alexanderplatz Betriebsgesellschaft mbH.<br />

Sie betreiben derzeit drei Locations in Berlin-<br />

Mitte und organisieren dort Veranstaltungen jeglicher<br />

Art für gemeinnützige Organisationen und<br />

Kunden aus Wirtschaft, Industrie, Politik und Medien.<br />

Vor nunmehr neun Jahren wagten sie den<br />

Schritt in die Selbstständigkeit, kündigten ihre<br />

sicheren Anstellungen und setzten sich das Ziel,<br />

verantwortungsvolle Arbeitgeberinnen zu werden.<br />

Die ersten Schritte<br />

60-er-Jahre-Chic mit moderner Infrastruktur: Das Cafe Moskau hat schon vieles miterlebt.<br />

Jeder Weg beginnt mit den ersten kleinen Schritten.<br />

Und so gründeten die beiden Frauen zunächst<br />

eine eigene Beratungsfirma. Diese leiteten<br />

sie zu zweit aus einem –für damalige Zeiten<br />

neuartigen – Coworking-Space. Das Geschäft<br />

lief gut, und schnell kam der Drang auf, mehr zu<br />

tun als nur zu beraten. Die beiden wollten eine<br />

eigene Location betreiben und schauten sich<br />

nach potenziellen Veranstaltungsorten in Berlin<br />

um. Zentrale Lage, anders und noch etwas unbekannt<br />

sollte es sein.<br />

Die Suche führte zum Umspannwerk Alexanderplatz,<br />

das einst der Hauptenergieversorger<br />

von Berlin-Ost war. Zusammen mit Partnern<br />

wurde das Gebäude innerhalb weniger Monate<br />

zur Veranstaltungslocation um- und ausgebaut.<br />

Seither bietet es eine geräumige Fläche von<br />

1600 Quadratmetern für großformatige Veranstaltungen.<br />

Das Team um die beiden Gründerinnen<br />

wuchs währenddessen auf sechs Mitarbeiter<br />

und zwei Auszubildende an –ein gewisses Startup-Flair<br />

entstand und in der gemütlichen, familiären<br />

Atmosphäre des viel zu kleinen Büros wurden<br />

Veranstaltungen geplant.<br />

Im Januar 2013 kam das aufwändig nach<br />

Denkmalschutzauflagen sanierte Cafe Moskau<br />

hinzu –eine multifunktionale Veranstaltungslocation<br />

mit Historie und einer einzigartigen Transparenz.<br />

Dieser Ort war eine spannende Herausforderung<br />

für das noch junge Team. Ganz nach dem<br />

Motto „Hands On“ wurden Veranstaltungen mit<br />

viel eigener Energie und in enger Zusammenarbeit<br />

mit Freunden der Branche bewältigt. Schnell<br />

wuchs das Team auf acht Mitarbeiter an.<br />

Jetzt, im Jahr 2019, sind es drei Veranstaltungslocations,<br />

14 teils langjährige Mitarbeiter<br />

und inzwischen drei Auszubildende, welche das<br />

professionelle Team rund um Katajun Fakhoury<br />

CAFE MOSKAU GMBH<br />

und Lisa Wege bilden. Die familiäre Atmosphäre<br />

ist noch lange nicht Geschichte, bildet sie doch<br />

die eigentliche Grundlage für das entspannte<br />

Arbeitsumfeld, das starke Teamgefüge und die<br />

Loyalität der Mitarbeiter.<br />

Fakhoury und Wege sind leidenschaftliche Locationbetreiberinnen,<br />

weil sie die Emotionen von<br />

stetig neu erfundenen Veranstaltungen, die neue<br />

Raumatmosphäre und die frischen Ideen immer<br />

wieder aufs Neue begeistern. Der Mut, das<br />

Durchhaltevermögen, der eigene Anspruch an<br />

Hochwertigkeit und der tiefverwurzelte Servicegedanke<br />

aus der Anfangszeit sind immer noch<br />

vorhanden und treiben die beiden Business-<br />

Frauen auch heute an.<br />

Die Locations<br />

Zentral an der Karl-Marx-Allee gelegen, unweit<br />

des <strong>Berliner</strong> Alexanderplatzes, spiegelt das Cafe<br />

Moskau die Geschichte und Facetten der Stadt<br />

in einer besonderen Art und Weise wider. Anfang<br />

der 60er-Jahre erbaut, hat es die DDR, die Wendezeit<br />

und prägende Partynächte zur Jahrtausendwende<br />

erlebt.<br />

Als einer von fünf Ladenbauten wurde der<br />

ehemalige Kosmetiksalon „Babette“, welcher<br />

ebenso wie das Cafe Moskau ein Entwurf des Architekten<br />

Josef Kaiser ist, zu Beginn der 1960er-<br />

Jahre errichtet. Während die vier weiteren Ladenbauten<br />

entlang der Karl-Marx-Allee in ihrem<br />

Baukörper und der Architektur gleich waren, so<br />

wurde der Salon „Babette“ architektonisch dem<br />

Cafe Moskau zugeordnet. Er ist sozusagen die<br />

„kleine Schwester“ des Cafe Moskau. Das lichtdurchflutete<br />

Erdgeschoss diente damals als<br />

Verkaufsraum für Pflegeprodukte, und fünf Behandlungszimmer<br />

im Obergeschoss wurden für<br />

kosmetische Anwendungen genutzt. Künftig wird<br />

der Salon Babette ein Ort für öffentliche Pop-Up<br />

Events, entspannte Bar-Abende und Corporate<br />

Events sein.<br />

Der Alexanderplatz ist weltbekannt und zählt<br />

wohl zu den aufregendsten Gegenden Berlins.<br />

Hier befindet sich auch das Umspannwerk Alexanderplatz,<br />

ein Industriebau, der ebenfalls<br />

in den 60er-Jahren entstand. Von 2012 bis<br />

2013 wurde das ehemalige Umspannwerk von<br />

Fischer Architekten Berlin zu einer hochfunktionalen<br />

Eventlocation umgebaut und designt. Ein<br />

Mix aus Industrie und Moderne bietet nun viele<br />

Inszenierungsmöglichkeiten fürCorporate Events.<br />

Absolutes Highlight ist die Conference Hall samt<br />

Empore im Obergeschoss. (bäu)<br />

ONE PLACE<br />

TWO LEVELS<br />

FULL SERVICE<br />

HISTORISCH<br />

MULTIFUNKTIONAL<br />

TRANSPARENT<br />

DAS INDUSTRIELLE UMSPANNWERK<br />

ALEXANDERPLATZ BIETET DEN<br />

IDEALEN RAHMEN FÜR EVENTS<br />

MIT BIS ZU 1.600 GÄSTEN.<br />

Umspannwerk Alexanderplatz<br />

Voltairestraße 5<br />

10179 Berlin-Mitte<br />

www.umspannwerk-alexanderplatz.de<br />

DAS ARCHITEKTURDENKMAL<br />

CAFE MOSKAU BIETET AUF<br />

3EBENEN IN 12 RÄUMEN PLATZ<br />

FÜR BIS ZU 2.400 PERSONEN.<br />

Cafe Moskau<br />

Karl-Marx-Allee 34<br />

10178 Berlin-Mitte<br />

www.cafemoskau.com


32 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Tagestipp<br />

Suche nach Trost<br />

Mit gemischten Gefühlen sei hier auf eineVeranstaltung hingewiesen, die<br />

sich mit Wolfgang Herrndorfs Blog „Arbeit und Struktur“ auseinandersetzt.<br />

In dem ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit gedachten Text informierte<br />

der <strong>Berliner</strong> Autor seinen Freundeskreis über den Fortgang seiner<br />

Krankheit, einen Hirntumor. Esist das erschütternde Dokument einer großen<br />

Tapferkeit im Kämpfen, Dulden und Abschiednehmen, das seine Leser,<br />

für die es schließlich doch geöffnet und postum als Buch zugänglich gemacht<br />

wurde, nah heranlässt. Ein Teil des Ringens von Herrndorf besteht auch in<br />

der beredten Abwehr eines Trostes durch die christliche Religion.Wenn Birgit<br />

Minichmayr nun Texte aus „Arbeit und Struktur“ zu Gehör bringt, wird das<br />

Ensemble Resonanz im Radialsystem Haydns „Die sieben letzten Worte unseres<br />

Erlösers am Kreuze“ dazu spielen −obdem Autor das recht gewesen<br />

wäre? Seinen Trost hat Jesus wohl auch nicht gefunden. Ulrich Seidler<br />

Arbeitund Struktur Lesung mitMusik, Sa, 20 Uhr,Radialsystem,Holzmarktstr.33,Tel.: 28 87 885 88<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Dom (& 20 26 91 36)<br />

20.00: Ich, Judas–Einer unterEuch wird mich<br />

verraten! (Ben Becker)<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

19.30:Macbeth<br />

20.00 Kleines Haus: Aufder Straße<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30:Eugen Onegin<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

20.00: Die Zofen<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.30 Box: Antigone; 20.30: BlackMaria<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

20.00: Die Känguru-Chroniken (Dirk Neumann)<br />

Komödie am KurfürstendammimSchiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 20.00: Monsieur Pierre geht online<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

17.00, 21.00: Granma. Posaunen aus Havanna /<br />

Metales de Cuba<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

20.00: Italienische Nacht<br />

SchlossparkTheater (& 789 56 67 -1 00)<br />

16.00 Champagnerhalle: Der letzteRaucher<br />

20.00: SonnyBoys<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

20.00 Kantine: Across the Middle, Past the East (Roni<br />

Katz, Lee Méir u. a.)<br />

StaatsoperUnter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

19.00: La traviata<br />

StageTheater am Potsdamer Platz<br />

(& 018 05 44 44) 14.30, 19.30:Shen Yun–5000<br />

Jahre Hochkultur wieder erwacht!<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

20.00: Frau Luna –Operette in zwei Akten<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.30:Haußmanns Staatssicherheitstheater<br />

20.00 3. Stock: MobyDick<br />

20.00: VariaVision: 3x1001 (Nights)ACinematic<br />

Storytelling Performance with Cabinet Magazine<br />

Zimmertheater Steglitz (& 25 05 80 78)<br />

20.00: Einheit und eine Seele (MarkusWeiß)<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

20.00: Caveman<br />

20.00: God Save The Queen (Harry Rose &Band)<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

20.00:Amachten Tagschuf Gott die Boygroup (Altar<br />

Boyz)<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: Sex &Quatsch &Rock’n’Roll (Evi &das Tier)<br />

23.30: Nachtschicht: N.O.W.–Newcomer Openstage<br />

Worldwide (Kornmaierund Pyrczek)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00, 21.30: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

17.00, 20.00: Weltretten für Anfänger<br />

19.30 Studio: Integration àlaIKEA (MuhsinOmurca)<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30, 19.30: Vivid<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.30: West Side Story<br />

Kookaburra (& 48 62 31 86)<br />

20.00: BetreutesLachen (Jochen Falck)<br />

23.30: Midnight Fun(DrewPortnoy&Friends)<br />

KulturCafé (Friedelstr.28)<br />

19.30: Nebenbeigesagt (Duo End-Zweit)<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

19.00, 22.00: Die LiveShow<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Let’sTwist Again!<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Das pralle Leben (DaphnedeLuxe)<br />

KLASSIK<br />

Blackmore’sMusic Lounge (& 89 73 48 65)<br />

20.00: GustavRivinius (Cello) &Mikhail Mordvinov<br />

(Klavier), Celloabend,Beethoven: Sonate Nr.3A-Dur,<br />

op. 69; Schumann:Fantasiestückeop. 73; Debussy:<br />

Sonated-Moll<br />

KomischeOperBerlin (& 47 99 74 00)<br />

23.00 Probebühne: Jens Larsen (Bass), NorbertBiermann<br />

(Klavier), Nachtkonzert3,Liederund Balladen<br />

vonCarlLoewe zum 150. Todestag<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

15.30Gr. Saal: Franz Danksagmüller, Orgelstunde,<br />

Werkevon der Frührenaissance bis zur Moderne<br />

20.00Gr. Saal: Konzerthausorchester Berlin, Ltg.<br />

Juanjo Mena, AlbanGerhardt(Violoncello), Haydn:<br />

Sinfonie Nr.44e-Moll „Trauer-Sinfonie“; Dutilleux:<br />

„Tout un monde lointain ...“ –Konzert fürVioloncello<br />

und Orchester;Beethoven: Sinfonie Nr.6F-Dur op.<br />

68 „Pastorale“<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

19.00: <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,Ltg.Sir Simon Rattle,<br />

Helmut Lachenmann:„My Melodies“; RobertSchumann:<br />

Symphonie Nr.2<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal<br />

(& 254 88 -1 32) 20.00: Sinfonie Orchester Berlin,<br />

Ltg. Simon Rössler,Berolina Trio,CarlMaria von<br />

Weber:Ouvertüre „Der Beherrscher der Geister“ op.<br />

27; Ludwig vanBeethoven: TripelkonzertC-Dur op. 56,<br />

Symphonie Nr.6F-Dur op. 68 „Pastorale“<br />

Piano Salon Christophori (Uferstr.8)<br />

20.00: Angel Heart: Cornelia Funke(Lesung), Matt<br />

Herrndorf und Haydn<br />

SONNABEND<br />

Haimovitz (Cello) und sein Cellisten-Ensemble Uccello,<br />

Musikalische Erzählung „Ein Engel in der Nacht“<br />

vonCornelia Funkemit Kompositionen vonLuna Pearl<br />

Woolf, Irving Berlin, Lennon/McCartneyu.a.<br />

Radialsystem (& 288 78 85 88)<br />

20.00: Ensemble Resonanz, BirgitMinichmayr<br />

(Lesung), Ltg.Riccardo Minasi, Arbeit und Struktur,Joseph<br />

Haydn: Die sieben letzten WorteunseresErlösers<br />

am Kreuze; Wolfgang Herrndorf: Arbeit und Struktur,<br />

Auszüge. 18.30 Uhr Salongespräch zur Einführung<br />

Schloss Glienicke (& 80 58 67 50)<br />

16.00: Charlottenburger Bachsolisten –Solistendes<br />

Orchesters der Deutschen Oper und des Konzerthausorchester<br />

Berlin, Johann Sebastian Bach zum<br />

334. Geburtstag,Musik vonBach undZeitgenossen<br />

KINDER<br />

FEZ/Astrid-Lindgren-Bühne (& 53 07 12 50)<br />

16.00: Ein Ballettmärchen, Kinder Ballett Kompanie<br />

Berlin (ab 2J.)<br />

Grips Hansaplatz (& 39 74 74 77)<br />

16.00: Schnubbel (ab 6J.)<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

15.30Musikclub: Die Geschichtevon Babar,dem<br />

kleinen Elefanten, musikalisches Puppen- und<br />

Objekttheater<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal<br />

(& 254 88 -1 32) 15.00: „Der Kleine und Otello“ –<br />

Ein inszeniertes Familienkonzert<br />

Schaubude Puppentheater (& 423 43 14)<br />

15.00: Stühlchen Himmelblau, Die Pyromantiker,<br />

clowneskes Objekttheater mit Live-Musik (4 bis 6J.)<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

16.30: Tanzkomplizen:WeAre The Monsters, (ab 5J.)<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

16.00 alter Orchesterprobensaal: Schneewittchen<br />

(ab 6J.)<br />

Theater an der Parkaue (& 55 77 52 52)<br />

16.00: Bettina bummelt, Martin Clausen undPeter<br />

Trabner,Tanzstück (ab 5bis 10 J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Buchhandlung Moritzplatz (& 61 67 52 70)<br />

19.00: „Warum ichNazi wurde“ –Biogramme früher<br />

Nationalsozialisten, Wieland Giebel, Buchpräsentation<br />

und Diskussion<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

20.00: Gott lachtmit seinen Geschöpfen, mit Gerhard<br />

Kämpfe, musikalisch begleitet vonKarsten Troyke<br />

KONZERT<br />

A-Trane (& 313 25 50)<br />

21.00: Ron Spielman(g, voc), Andreas Hommelsheim<br />

(Hommond B3, keys), Gérard Batrya (b), Lutz Halfter<br />

(dr), B3 –FiveYearofFusion<br />

Columbiahalle (& 69 81 28 14)<br />

20.00: Sergey Lazarev<br />

ColumbiaTheater (Columbiadamm 9-11)<br />

20.00: Jan Blomqvist&Band<br />

Festsaal Kreuzberg (& 551 50 65 87)<br />

20.00: Trombone Shorty &Orleans Avenue<br />

Freizeitforum Marzahn (& 542 70 91)<br />

20.00: City,Candlelight Tour 2019<br />

Gretchen (& 25 92 27 02)<br />

20.00: Solo Holo<br />

Kiste (& 998 74 81)<br />

21.00:Three for Silver<br />

Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />

20.00: Steve Gunn<br />

Lido (& 69 56 68 40)<br />

20.00: JonAnd Roy<br />

Mercedes-BenzArena (& 20 60 70 88 99)<br />

19.30: Das große Schlagerfest –Die Partydes Jahres<br />

Quasimodo (& 318 04 56 70)<br />

22.30: MikeZito &JeremiahJohnson<br />

SO36 (& 61 40 13 06)<br />

20.00: 999, Spunk Vulcano &The Eruptions<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

20.00: Dave Matthews Band<br />

Zimmer 16 (& 48 09 68 00)<br />

21.00: Transit<br />

CLUB<br />

Berghain (AmWriezener Bahnhof)<br />

23.59: Klubnacht, Colin Benders (live), Dr.Rubinstein,<br />

DVS1, Etapp Kyle, Fiedel, Marcel, Fengler,Matrixxman,<br />

Sol Ortega<br />

Clärchens Ballhaus (& 282 92 95)<br />

21.00: Schwoof, Clärchen &Freunde<br />

Griessmuehle (Sonnenallee 221)<br />

22.00: We Are Not AlonebyEllen Allien<br />

Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />

22.003Floors: StarFM Club<br />

PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />

23.00: Hip City Soul Club,Marc Forrest, Michael<br />

Robinson<br />

RitterButzke (Ritterstr.24)<br />

19.00: KarnevaldePurim<br />

SuicideCircus (Revaler Str.99)<br />

23.59: Shitkatapult Labelnight, Electric Indigo,<br />

T.Raumschmiere, Chica Paula, Daniel Meteo, Eli Pavel<br />

Tresor Club (Köpenicker Str.70)<br />

23.59: Tresor meets Deep In The Box, Objekt, Perm<br />

(live), Nicole, Ron Wilson<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Green Book 14.35,<br />

17.30, 20.30; Matinee: In der Hitze der Nacht So 12.00<br />

CinemaParis (✆ 881 31 19)Vorhang auf für Cyrano 15.00,<br />

20.30; Vorhang auf für Cyrano –Edmond (OmU) 17.45;<br />

Matinee: Maria by Callas So 10.15; Matinee: Das Haus am<br />

Meer –Lavilla (OmU) So 12.40<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Die Goldfische 15.00,<br />

17.45, 20.30; Matinee: Free Solo So 12.30<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Green Book (OmU) 14.40,<br />

17.30, 20.20; Matinee: Fahrenheit 11/9 (OmU) So 12.00;<br />

Free Solo Sa 14.40; Wir–Us(OF) 16.10, 21.10; Free Solo<br />

(OmU) 18.50; Capernaum –Stadt der Hoffnung So 14.15;<br />

Die Kinder des Kalifats (OmU) 14.00; Asche ist reines Weiß<br />

17.00, 20.00; Asche ist reines Weiß –Ash Is Purest White<br />

(OmU) So 11.15; Der verlorene Sohn –Boy Erased (OmU)<br />

So 11.15; The Favourite (OmU) 13.30; Trautmann 16.00,<br />

18.30; The Sisters Brothers (OmU) 21.00; Matinee: RBG<br />

(OmU) So 11.15; Das Haus am Meer 14.00, 16.30; Die<br />

Berufung (OmU) 19.00; Mid90s (OmU) 21.30; Matinee:<br />

Shoplifters: Familienbande So 11.30; Vice 15.00, 17.50;<br />

Vice (OmU) 20.40; Matinee: Cold War: Der Breitengrad der<br />

Liebe So 11.00; Rafiki So 13.00; Mid90s 14.00; Reiß aus<br />

16.00; Bohemian Rhapsody (OmU) 18.30; Captain Marvel<br />

(OF) 21.20; Matinee: Der Trafikant So 11.30<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Ein königlicher Tausch 14.30;<br />

Vakuum 16.30; Vorhang auf für Cyrano 18.00, 20.15; The<br />

Mule Sa 22.15; Drachenzähmen leicht gemacht 315.00;<br />

The Mule Sa 17.45; The SistersBrothers20.00, Sa a. 22.15;<br />

Ein königlicher Tausch So 17.45<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks 13.45, 15.45; Die Berufung 17.50, 20.30;<br />

Bohemian Rhapsody So11.00; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

313.15, 15.30; Beale Street 17.45, 20.30; Matinee:<br />

Die Frau des Nobelpreisträgers So 11.00; VomLokführer,der<br />

die Liebe suchte 14.30, 18.45; Yuli 16.30; Bohemian Rhapsody<br />

20.50; Beautiful Boy So11.30; Checker Tobi und das<br />

Geheimnis unseres Planeten 15.20; Green Book 17.20,<br />

20.10; Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik So 11.00;<br />

Ailos Reise: Große Abenteuer beginnen mit kleinen Schritten<br />

13.20; Ostwind 414.00; Lampenfieber 16.15; The Favourite<br />

18.15; Das Haus am Meer 20.50; Matinee: Maria Stuart,<br />

Königin vonSchottland So 11.30<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D: Captain Marvel<br />

11.10, 20.10, 23.15; AStar Is Born 14.10; Bohemian<br />

Rhapsody17.10; 3D: Alita: Battle Angel 11.15; 3D: Captain<br />

Marvel 14.00, 17.00; Bohemian Rhapsody 19.50; Escape<br />

Room 23.00; Die Goldfische 12.00, 14.40, 17.20, 20.00,<br />

22.40; Der Junge muss an die frische Luft Sa 11.30, So<br />

12.30; 3D: Alita: Battle Angel Sa14.00, So 14.50; Wir<br />

20.30, 23.15, Sa a. 17.00, So a. 17.45; The Lego Movie II<br />

12.10, 14.45; The Hate UGive 17.20; Wir Sa20.20; Destroyer<br />

Sa23.10, So 22.50; Escape Room So 20.20; Ostwind<br />

412.45, 15.20;Kirschblüten &Dämonen 17.45; Der<br />

Goldene Handschuh 20.25; 3D: Alita: Battle Angel 23.00;<br />

Sweethearts 12.15; Der Junge muss an die frische Luft<br />

15.00; Trautmann 17.20, 20.00; Hard Powder22.50<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Bohemian Rhapsody<br />

(OmU) Sa 11.00; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />

13.15; 3D: Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik Sa<br />

14.40; Drachenzähmen leicht gemacht 3 16.15; Vice<br />

(OmU) 18.00; Der Goldene Handschuh 20.20; The House<br />

That Jack Built (OmU) Sa 22.15; Green Book (OmU) So<br />

11.00; Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik So 14.40;The<br />

SistersBrothers (OmU) So 22.15; Can YouEverForgiveMe?<br />

(OmU) Sa 11.00; Der kleine Drache Kokosnuss –Auf in den<br />

Dschungel! Sa 12.45; The Lego Movie II 14.15; Iron Sky<br />

(OmU) 16.15; Beale Street (OmU) 17.45; The Favourite<br />

(OmU) 19.45; Bohemian Rhapsody (OmU) 21.45; Climax<br />

(OmenglU) Sa 23.55; Can YouEver Forgive Me? So 11.00;<br />

Kommissar Gordon &Buffy So12.45; Hi, AI –Liebesgeschichten<br />

aus der Zukunft (OmU) Sa 11.00; 25 km/h Sa<br />

12.35; 3D: Aquaman Sa 14.30; Shoplifters: Familienbande<br />

–Manbiki kazoku (OmU) Sa 16.50; Der Junge muss an die<br />

frische Luft 18.50; Green Book (OmU) 20.30; Iron Sky<br />

(OmU) 22.40; Mia und der weiße Löwe So11.00; 3D: Spider-Man:<br />

ANew Universe So 12.30; Phantastische Tierwesen:<br />

Grindelwalds Verbrechen So 14.30; Beautiful Boy<br />

(OmU) So 16.50<br />

Intimes (✆ 29 77 76 40) Ostwind 413.00; Die Winzlinge:<br />

Abenteuer in der Karibik 15.00; Kirschblüten &Dämonen<br />

16.45; Can You Ever Forgive Me? 19.00; White Boy Rick<br />

21.15; Berlin Calling (DFmenglU) Sa 23.30; Oh Boy (DFmenglU)<br />

So 23.30<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Die Frau des Nobelpreisträgers<br />

(OmU) 12.00; Der Junge muss an die frische<br />

Luft 14.00; Der Vorname 16.00; The Mule (OmU) Sa 17.45;<br />

Green Book (OmU) 20.00; Vice (OmU) 22.30; The Favourite<br />

(OmU) So 17.45; Elternschule 12.15; Die Schule auf dem<br />

Zauberberg (OmU) 14.30; Stiller Kamerad 16.15; Winter in<br />

Havanna (OmU) Sa 18.00; Hi, AI –Liebesgeschichten aus<br />

der Zukunft (OmU) Sa 19.45; Genesis 2.0 (OmU) 21.30;<br />

Helmut Berger,meine Mutter und ich So 18.00; Germania<br />

So 19.45<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Wie gut ist deine Beziehung?<br />

11.00; Die Goldfische 11.00, 14.00, 16.30, 19.30,<br />

Sa a. 22.15, So a. 22.30; 3D: Captain Marvel 11.00; Spider-Man:<br />

ANew Universe 11.15; Ralph reichts 2: Chaos im<br />

Netz 11.15, 14.30; Ostwind 411.15,13.45; The LegoMovie<br />

II 11.30, 14.00; Rocca verändert die Welt 11.30, 14.45;<br />

Mia und der weiße Löwe 11.30, 14.15; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 311.45, 14.45; Der kleine Drache Kokosnuss<br />

–Auf in den Dschungel! 11.45; IMAX 3D: Wunder der<br />

Tiefe: Meer erleben! 12.00; Misfit 12.00, 14.30; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 12.15, 14.30, 17.15;<br />

Trautmann 13.45, Sa a. 16.30; IMAX 3D: Captain Marvel<br />

13.45, 16.45, 19.45, 23.00;Rate Your Date 14.00, 20.15;<br />

L‘ecole buissonniere –School of Life 14.15; 100 Dinge<br />

14.15; Green Book 16.30, 19.30; Head Full of Honey<br />

16.45, 19.45; 3D: Drachenzähmen leicht gemacht 316.45;<br />

Vorhang auf für Cyrano Sa 17.00, 19.45, So 17.15, 20.00;<br />

Die Berufung Sa 17.00; Captain Marvel 17.00, 20.00; 3D:<br />

Captain Marvel(OF) Sa 17.15; Iron Sky 20.15, 22.45, Sa a.<br />

17.30, So a. 16.30; Escape Room 17.30, 20.15, 23.00;<br />

Was Männer wollen 19.15; 3D: Alita: Battle Angel 19.15,<br />

23.00; Bohemian RhapsodySa19.30; Hard Powder 20.00,<br />

Sa a. 22.45; DestroyerSa20.00, 23.00, So 19.45, 22.45;<br />

Glass 22.15; Creed 2–Rocky‘s Legacy Sa22.15; Vice<br />

22.30; The Hate UGive Sa22.30; Sweethearts Sa 22.30;<br />

Green Book (OF) Sa 22.45, So 17.00; Der Goldene Handschuh<br />

Sa 22.45; Free Solo So 17.00; Captain Marvel (OF)<br />

So 17.15; Head Full of Honey(OF) So 19.30<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Sweethearts 16.00,<br />

22.15; Die Kinder des Kalifats (OmU) 18.00; Beale Street<br />

(OmU) 20.00; Rafiki (OmU) 16.15; Der Fall Sarah &Saleem<br />

(OmU) 18.00; Wintermärchen 20.25; Luz (OmU) 22.50<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Ostwind 413.30, Sa a.<br />

16.50, Soa.11.10; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

13.45, Sa a. 17.00, So a. 17.10; The Lego Movie II 13.50;<br />

Rocca verändertdie Welt 14.00; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 14.10, Saa.16.45, Soa.11.10; 3D:<br />

Captain Marvel14.15, 16.30, 20.00, Sa a. 23.00;Die Goldfische<br />

14.20, 20.15, Sa a. 17.10, 22.50, So a. 16.50; Head<br />

Full of Honey16.40, 19.30; Wir17.20, 19.50, Sa a. 22.50;<br />

Captain Marvel 19.30; Escape Room 20.10, Sa a. 23.00;<br />

Iron Sky 20.20, Sa a. 23.00; Glass Sa 22.40; Hard Powder<br />

Sa 22.45; Ralph reichts 2: Chaos im Netz So 11.00; 3D:<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 3So11.20; Mia und der<br />

weiße LöweSo11.30; Der Jungemuss an die frische Luft So<br />

11.40; Misfit So 11.50; Trezviy voditel –Sober Driver (OF) So<br />

17.00; Free Solo So 17.00<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Wiegut ist deine Beziehung? Sa<br />

13.00, So 20.05; Mia und der weiße Löwe Sa15.00, So<br />

16.20; Green Book Sa 16.45, So 14.00; Ein königlicher<br />

Tausch Sa 19.00, So 18.10; Bohemian RhapsodySa21.15<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) The Lego Movie II<br />

11.50; 3D: Drachenzähmen leicht gemacht 312.00, 14.20;<br />

Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten 12.10;<br />

Ostwind 412.15, 14.45; Rocca verändert die Welt 12.20,<br />

14.50, 17.20;Mia und der weiße Löwe12.20; Ralph reichts<br />

2: Chaos im Netz 12.30; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

12.40, 15.10; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

12.40, 14.50, 17.30; Head Full of Honey 14.15, 16.50,<br />

20.00; Captain Marvel 14.30, 17.15, 20.15,Saa.22.20;<br />

Die Goldfische 14.40, 17.00, 20.00, Sa a. 22.30; Misfit<br />

15.00, Sa a. 17.10; Wir 17.20, 19.45, Sa a. 22.40; Der<br />

Junge muss andie frische Luft 17.30; Iron Sky 17.40,<br />

20.10, Sa a. 23.00; Bohemian Rhapsody 19.30; 3D: Captain<br />

Marvel 19.40, Sa a. 22.40; Hard Powder 19.50, Sa a.<br />

22.40; Green Book 19.50; Destroyer Sa22.30; Escape<br />

Room Sa 22.50; Free Solo So 17.10<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A Vice (OmU) 14.30, 20.15;<br />

Bohemian Rhapsody (OmU) 17.20; B The Favourite (OmU)<br />

14.50, 19.40; Iron Sky (OmU) 17.30, 22.15<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Roma (OmU) 13.15;<br />

Mid90s (OmU) Sa 13.45; Asche ist reines Weiß –Ash Is<br />

Purest White (OmU) 15.30, 21.30; Das Haus am Meer –La<br />

villa (OmU) 16.00; Vakuum 18.00; Fathers and Sons (OmU)<br />

18.15; Die Maske –Twarz (OmU) 19.45; Der Fall Sarah &<br />

Saleem (OmU) 20.15; Ein königlicher Tausch –L‘echange<br />

des princesses (OmU) So 13.30<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) The Favourite(OmU)Sa10.15,<br />

17.00, So 17.15; Fathers and Sons (OmU) 12.45, Sa a.<br />

19.30, 21.45, So a. 19.45; Der blaue Tiger Sa15.00; Vom<br />

Lokführer,der die Liebe suchte So 10.45;<br />

KINO<br />

Zwischen Welten<br />

Claus Löser über die Lebensreisen<br />

des Dokumentarfilmregisseurs Richard Cohn-Vossen<br />

und über frühe Arbeiten von Volker Koepp<br />

Die allermeisten DEFA-Dokumentarfilme<br />

sind Kurzfilme.Und sie sind deshalb<br />

kurz, weil sie für die Vorprogramme<br />

der Kinos produziert wurden<br />

− als Präludien der „richtigen“ Filme. Inder Regel<br />

wusste kein Mensch im Saal, was ihn da erwartete,<br />

bevor es endlich losgehen konnte mit der „Olsenbande“<br />

oder mit den Abenteuernvon Gojko Mitic.<br />

Für die Masse der Kinobesucher waren die Vorfilme<br />

etwas,was überstanden werden musste.Aber<br />

aus heutiger Sicht stellen diese vielen, bis zu 30 Minuten<br />

langenVorfilme cineastische Glücksfälle dar.<br />

Da sie als dokumentarische<br />

DAS FLIEGENDE AUGE<br />

Der Komponist Paul Dessau in einem Filmporträt<br />

von Cohn-Vossen BERLINALE/FILMMUSEUM POTSDAM/DEFA-STIFTUNG<br />

Cold War: DerBreitengrad der Liebe –Zimna wojna (OmenglU)<br />

So 22.00; Yuli (OmU) Sa 11.00, So 11.30; The Sisters<br />

Brothers (OmU) Sa 13.30, 18.15, 21.00, So 18.30, 21.15;<br />

Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten Sa<br />

16.15; Der kleine Maulwurf (1963-1975) So 10.00; RBG<br />

(OmU) So 14.00; Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik So<br />

16.15; Drachenzähmen leicht gemacht 316.45, Sa a.<br />

10.15, So a. 10.30; DieWinzlinge: Abenteuer in der Karibik<br />

Sa 12.30; Der kleine Drache Kokosnuss –Auf in den<br />

Dschungel! 14.45; Yuli (OmU) 19.00; The Favourite (OmU)<br />

Sa 21.30; Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten<br />

So 12.45; Climax (OmU) So 21.30<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) 100 Schritte –Icento<br />

passi (m. Einführung u. Gespräch) Sa 19.30; Und dann der<br />

Regen –Tambien la lluvia (OmU) Sa 22.30; 100 Schritte –I<br />

cento passi (OmU) So 20.30<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Checker Tobi und das Geheimnis<br />

unseres Planeten Sa 14.15; Frau Mutter Tier Sa 15.45, So<br />

18.15; Green Book (OmU) Sa 17.30, So 21.45; Free Solo<br />

(OmU) 20.00, So a. 11.00; Der Goldene Handschuh Sa<br />

22.00; Wintermärchen So 12.45; Wir Kinder aus Bullerbü<br />

So 15.00; Mid90s (OmU) So 16.30; Die Winzlinge: Abenteuer<br />

in der Karibik Sa 14.00; Die Kinder des Kalifats Sa<br />

15.30, So15.45; Can You Ever Forgive Me? (OmU) Sa<br />

17.30; Vice (OmU) Sa 19.15, So 17.45; Mid90s (OmU) Sa<br />

21.45; Luz Sa 23.15, So 22.00; Frau Mutter Tier So 11.00;<br />

Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten So<br />

13.00; Kommissar Gordon &Buffy So 14.30; Der Goldene<br />

Handschuh (DFmenglU) So20.00; Kinobar im Sputnik<br />

Wintermärchen Sa 20.00; Hi,AI –Liebesgeschichten aus der<br />

Zukunft (OmU) So 20.00; B-Movie: Lust &Sound in West-<br />

Berlin (OmenglU) So 22.00<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

13.45, 15.45; Die Goldfische 17.50, 20.30; Lampenfieber<br />

So 11.30;<br />

Arbeiten paradoxerweise<br />

von den Zensoren weniger<br />

ernst genommen wurden<br />

als die fiktiven Geschichten<br />

des DEFA-Spielfilmstudios,<br />

waren in ihnen mehr Freiräume<br />

möglich. Dadurch<br />

ist an ihnen heute (zumindest<br />

teilweise) eine faszinierende<br />

Parallelgeschichte<br />

ablesbar. Noch immer lassen<br />

sich hier viele Entdeckungen<br />

machen.<br />

Eine immens nachhaltige<br />

Werkbiografie, die sich<br />

ausschließlich in dieser Art<br />

von Kurzfilmen manifestiert<br />

hat, ist beispielsweise<br />

die von Richard Cohn-Vossen.<br />

Allein schon die Vita<br />

des 1934 in Zürich geborenen<br />

Regisseurs birgt Stoff<br />

für mehrere Bücher oder<br />

Filme, zwingt hier zu äußerster<br />

Verknappung. Als<br />

Sohn eines kommunistischen<br />

Emigranten in der Sowjetunion aufgewachsen,<br />

studierte er zunächst Physik und siedelte nach<br />

dem Todder Mutter nach Leipzig um. Sein Stiefvater<br />

Alfred Kurella trat dort die Direktorenstelle am<br />

frisch aus der Taufe gehobenen Literaturinstitut<br />

an. Kurella wurde in der jungen DDR zu einem berüchtigten<br />

stalinistischen Kulturfunktionär;Cohn-<br />

Vossen schlug einen diametralen Wegein.<br />

Als filmischer Autodidakt kam er über Regieassistenzen<br />

zum Defa-Dokumentarfilmstudio,<br />

konnte ab Mitte der 60er-Jahre dann eigene Kurzfilme<br />

inszenieren. Im Kino Toni sind jetzt vier dieser<br />

Arbeiten wiederzuentdecken. „Mathematiker“,<br />

1970 in Kooperation mit Wolfgang Thierse entstanden,<br />

zeigt Bestrebungen, diverse Produktionsvorgänge<br />

kybernetisch zu optimieren. „Nachtarbeiter“<br />

(1973) war ein wenig heroisches Gruppenporträt<br />

aus sonst verborgenen Lebensbereichen. Bereits<br />

1966 gelang ihm mit „Paul Dessau“ ein<br />

ungemein dynamisches Bildnis des widersprüchlichen<br />

Komponisten. Dessau wird ineiner POS, einer<br />

Polytechnischen Oberschule,inZeuthen beim<br />

Musikunterricht mit Kindern gezeigt. Ohne Kommentar,<br />

allein durch Beobachtung, Montage und<br />

Musikmacht der Film die Methodik Dessausnachvollziehbar<br />

und zeigt einen lebendigen, wachen<br />

Menschen, keine Ikoneaus dem DDR-Pantheon.<br />

Mit„In Sachen H. und acht anderer“ schließlich<br />

gelang Cohn-Vossen 1972 einer der ungewöhnlichsten<br />

DDR-Dokumentarfilme überhaupt. Nicht<br />

nur dass dies einer der wenigen Blicke auf das Milieu<br />

jugendlicher Kleinkriminalität war. Anhand<br />

der acht Angeklagten wurde auch eine weitere,<br />

sonst tabuisierte soziale Szene gestreift. Als vermeintlich<br />

leichte Opfer hatten sich die Kiez-Rabauken<br />

Männer ausgesucht, die rund um den Kollwitzplatz<br />

auf der Suchenach schnellem Sexmit anderen<br />

Männern waren. Im Film tut sich durch die<br />

Verflechtung vonAufnahmen vonder Gerichtsverhandlung<br />

(heute undenkbar), aus den Familien<br />

und vonden Arbeitsstellen der Angeklagten ein reiches<br />

Sozialspektrum auf,<br />

das mehr über die DDR jener<br />

Zeit erzählt als so manches<br />

umfangreiche Buch.<br />

Mitte der 70er-Jahre wurde<br />

dem Regisseur die Kleingeisterei<br />

dieses Landes<br />

endgültig zu viel. Er, der<br />

zwischen den Welten schon<br />

zu viel erlebt hatte, gehörte<br />

zu den wenigen DEFA-Mitarbeitern,<br />

die gegen die<br />

Ausbürgerung Biermanns<br />

protestierten. 1979 zog er<br />

nach Niedersachsen um.<br />

Weresnach der Vorführung<br />

mit Richard Cohn-<br />

Vossen im Toni ganz schnell<br />

mit dem Fahrrad oder der<br />

Linie 12 zur Kastanienallee<br />

schafft, kann dortimLichtblick<br />

am gleichen Abend<br />

auch noch Volker Koepperleben.<br />

Im Vorfeld seines<br />

75. Geburtstages laufen<br />

dort drei seiner frühen,<br />

einst ebenfalls im Kino-Begleitprogramm<br />

eingesetzten Filme. Cohn-Vossen<br />

hatte 1973 als Sprecher in Koepps Johannes-Bobrowski-Studie<br />

„Grüße aus Sarmatien“ mitgewirkt.<br />

Diese Arbeit istzwarjetzt nicht zu sehen, wohl aber<br />

das geografisch dort anknüpfende, imselben Jahr<br />

entstandene Porträt „Gustav J.“ über einen 1893 in<br />

Litauen geborenen, in Bad Doberan lebenden, lebenslustigen<br />

alten Herrn. Daneben präsentiert<br />

Koeppdas 1987 in der<strong>Berliner</strong> Dorotheenstadt gedrehte<br />

urbane Kaleidoskop „Feuerland“ sowie den<br />

selten gezeigten„Haus und Hof“ (1980). Darinwird<br />

derLebens- und Berufsalltag einer jungen Frau namens<br />

Isolde geschildert, die im Landkreis Luckenwalde<br />

den Balanceakt zwischen Umweltschutz<br />

und industrieller Landwirtschaft versucht. Ihr<br />

Mann tingelt derweil mit der damals legendären<br />

Bluesband Drudenfuß über die Dörfer, die kurz<br />

nach Ende der Dreharbeiten aufgelöst werden<br />

musste.(WasimFilm nicht vorkommt.)<br />

Vier Filmevon Richard Cohn-Vossen KinoToni, 27. März um 18 Uhr<br />

Drei Filmevon Volker Koepp Lichtblick-Kino, 27.Märzum20Uhr<br />

Beide Programme laufen in Anwesenheitder Regisseure<br />

Claus Löser<br />

ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />

kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />

New Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 13.15; Checker<br />

Tobi und das Geheimnis unseres Planeten 15.10; Green<br />

Book 17.10, 20.00; Ailos Reise: Große Abenteuer beginnen<br />

mit kleinen Schritten So 11.15<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) The LegoMovie II Sa 13.00;<br />

Drachenzähmenleicht gemacht 315.15, Sa a. 13.00, So a.<br />

10.15, 12.45; Die Goldfische 17.30, 20.00, Sa a. 13.00,<br />

So a. 15.30; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

14.00, 16.00, So a. 10.00; 3D: Captain Marvel 14.45,<br />

17.30, 20.15; Rocca verändertdie Welt 15.30, So a. 10.30;<br />

Ostwind 4Sa15.30, So 10.30, 13.00;Wir 17.45, 20.30;<br />

Misfit 18.00; Iron Sky 18.00, 20.30;Green Book 20.00; Die<br />

Winzlinge: Abenteuer in der Karibik So 10.00, 13.15; Chekker<br />

Tobi und das Geheimnis unseres Planeten So 12.00;<br />

Ralphreichts 2: Chaos im Netz So 12.15<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Die Berufung Sa<br />

13.00, 17.45, So 15.15; Der Jungemuss an die frische Luft<br />

Sa 13.00, 20.30, So 18.00; Kommissar Gordon &Buffy Sa<br />

13.30, So 15.30; 3D: The LegoMovie II Sa 15.15; Ostwind<br />

4Sa15.30, So 13.00; Das Haus am Meer 15.30, Sa a.<br />

20.15; Destroyer Sa 17.45, 20.30, So 17.30, 20.15;<br />

Kirschblüten &Dämonen Sa 18.00, So 13.00; Free Solo Sa<br />

22.30; The Sisters Brothers Sa 23.00, So 20.30; Simply the<br />

Best Sa 23.00; The LegoMovie II So 13.00; Near and Elsewhere<br />

So 18.00; Asche ist reines Weiß So 20.00<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) Trautmann<br />

11.30; Rocca verändert die Welt 11.30, 14.15; Ostwind 4<br />

11.30, 14.00, Sa a. 17.00; Die Goldfische 11.30, 14.45,<br />

17.30, 20.15, Sa a. 23.00; Rate Your Date 11.45; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 312.00, 14.30;


Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 12.15, 14.30,<br />

17.15; 3D: Captain Marvel 14.00, 17.00, 20.00, Sa a.<br />

23.00; The LegoMovie II Sa 14.30; Mia und der weiße Löwe<br />

14.30; Head Full of Honey16.30, 19.45; Wir17.00, 20.00,<br />

Sa a. 23.00; Misfit Sa 17.15; Preview: Unser Team –Nossa<br />

Chape Sa 17.30; Hard Powder Sa 20.00, 23.00; Escape<br />

Room 20.00, Sa a. 22.45; Iron Sky 20.15, Sa a. 22.45, So<br />

a. 17.30;Der GoldeneHandschuh 20.15; Glass Sa 23.00;<br />

Alita: Battle Angel Sa 23.00; Preview: Trezviy voditel –Sober<br />

Driver (OF) So 14.30; Free Solo So 17.00; Captain Marvel<br />

So 17.00; Head Full of Honey(OF) So 20.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98) Der kleine Drache Kokosnuss15.00;<br />

Yuli Sa 16.30; Gegen den Strom Sa 18.30; Das Wintermärchen<br />

Sa 20.30; Astrid So 16.45; Der Junge muss an die<br />

frische Luft So 19.00; Shoplifters So21.00; Kommissar<br />

Gordon &Buffy 16.00; Die MaskeSa17.30, So 21.15; Frau<br />

Mutter Tier Sa 19.30, So 19.15; Der Fall Sarah &Saleem<br />

(OmU) Sa 21.15; Hotel Jugoslavija (OmU) So 17.30<br />

Babylon (✆ 242 59 69) 11mm: Unser Team (OmU; m. Gästen)<br />

Sa 13.45; 11mm: HolsteinHerz (OV; m. Gästen) Sa<br />

14.00; 11mm: Early Man Sa 14.15; 11mm: Die Rückkehr<br />

des Pokals (OV; m. Gästen) Sa 15.45; 11mm: Not Just Football<br />

(OmenglU; m.Vorfilm)Sa16.00; 11mm: Einfach Charlie<br />

(OF) Sa 16.30; 11mm: As copas por um clique (OmenglU;<br />

m. Vorfilm) Sa 18.00; 11mm: Being Mario Götze (OmenglU;<br />

EP I+II) Sa 19.00; 11mm: Counter Ball (OmenglU) Sa<br />

20.00; 11mm: 89 (OV; m. Gast) Sa 21.15; 11mm: TheyCall<br />

Us Warriors (OmenglU) Sa 21.45; 11mm: Diamantino<br />

(OmenglU) Sa 22.00; Stummfilm um Mitternacht: Mimi (OV;<br />

m. Live-Musikbegleitung) Sa 23.59; 11mm: Fußballtrainer<br />

Wulff (OV; EP I+II +XXVI) So 13.45; 11mm: Die Falken<br />

(OmÜb) So 14.00; 11mm: Frauenfußball in Kabul (OmU) /<br />

NewGeneration Queens: AZanzibar Soccer Story(OmenglU)<br />

So 14.15; 11mm: Six Dreams (EP I+II) So 15.15; CinemAperitivo:<br />

Der Vollposten (OmU; m. Diskussion) So 16.00;<br />

11mm: Rudi Assauer (OV; m. Vorfilm u. Gästen) So 16.00;<br />

11mm: Heimebane (OmenglU; EP I+II) So 17.30; 11mm:<br />

Cold Sweat (OmenglU) So 18.15; 11mm: Take The Ball Pass<br />

The Ball –Das Geheimnis des perfekten Fußballs (OmenglU)<br />

So 18.30; 11mm: Streetkids United III (OmenglU) /Baba<br />

Yao(OV; m.Gast) So 20.00; 11mm: Mario (OF) So 20.15;<br />

11mm: Trautmann (OmU) So 20.45<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Der kleine<br />

Maulwurf (1963-1975) 10.30; Der Junge muss an die frische<br />

Luft Sa 11.45; Iron Sky (OmU) 13.45, 15.45, 17.45,<br />

20.00, 22.15; RBG (OmU) So 11.45; Iron Sky (OmU)<br />

10.00, 12.00; The Sisters Brothers (OmU) 14.00, 21.30;<br />

Kinderfilm des Monats: Checker Tobi und das Geheimnis<br />

unseres Planeten 16.30; AStar Is Born(OmU) 18.30<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 311.00; Club der roten Bänder Sa 11.00;<br />

Ralph reichts 211.15; Die Winzlinge 11.15; Die Goldfische<br />

11.30, 14.15, 20.00, 22.30, Sa a. 17.10, So a. 17.40; 3D:<br />

Captain Marvel11.30, 13.40, 17.00, 20.00, 22.40; The Lego<br />

Movie II11.40; Ostwind 411.40, 14.20; Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks Sa12.20, 14.50, 18.20, So<br />

12.10, 14.30; Drachenzähmen leicht gemacht 313.40; Misfit<br />

Sa 13.45, So 14.40; Green Book 14.15, 19.45; Rocca<br />

verändertdie Welt 14.20; Trautmann 14.40; Der Jungemuss<br />

an die frische Luft Sa15.50; Head Full of Honey 16.10,<br />

19.15; Wir16.40, 20.20, 23.10; Rate Your Date 16.50; Iron<br />

Sky 17.20, 20.40, 23.15; Captain Marvel17.20, 19.30; Bohemian<br />

Rhapsody Sa17.30; Hard Powder Sa19.30, So<br />

23.00; Escape Room 20.40, 23.15; Glass 22.20; The Possession<br />

of Hannah Grace 22.50; Was Männer wollen Sa<br />

23.00, So 19.30; 3D: Alita 23.15; Manou So 12.20; Preview:<br />

SoberDriver (OF) So 17.00; Free Solo So 17.00<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Vice (OmU) 14.30; Beale<br />

Street (OmU) 17.15, 19.45, 22.15, So a. 11.30; VomLokführer,der<br />

die Liebe suchte 15.15, 21.45, So a. 11.00; Das<br />

Haus am Meer (OmU) 17.15, 19.30, So a. 13.00; Berlin<br />

Babylon (Omdt+englU) 14.30, So a. 10.30; Die Berufung<br />

(OmU) 16.30, 19.00; Mid90s (OmU) 21.30, So a. 12.30;<br />

Der Goldene Handschuh (DFmenglU) 14.30, 22.15; Kirschblüten<br />

&Dämonen (OmenglU) 17.00; Green Book (OmU)<br />

19.30, So a. 11.30; Die Kinder des Kalifats (OmU) 14.30,<br />

16.45, So a. 10.30; Die Maske(OmU) 19.00, So a. 12.30;<br />

Destroyer(OmU) 21.00<br />

International (✆ 24 75 60 11) Lampenfieber 14.15; Die<br />

Goldfische 16.20, 19.00; Wir–Us(OmU) 21.30; Bohemian<br />

RhapsodySo11.15<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) The Second Game: Das<br />

zweite Spiel Sa 19.00; Infinite Football (OmenglU) Sa<br />

21.00; Berlin.Dokument So 15.30; Touch Me Not So 18.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) The<br />

Lego MovieII12.00; Tabaluga–Der Film 12.00; Rocca verändert<br />

die Welt 12.00, 14.40, Sa a. 16.45; Ostwind 4<br />

12.00; Drachenzähmen leicht gemacht 312.00, 14.30,<br />

17.05; Der kleine Drache Kokosnuss –Auf in den Dschungel!<br />

12.00; Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten<br />

12.00; Captain Marvel12.00, 14.10, 16.30, 19.30, Sa<br />

a. 22.30; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

12.00, 15.00, 17.30; Mia und der weiße Löwe 14.00; Die<br />

Goldfische 14.00, 19.30, Sa a. 17.00, 22.40, So a. 16.45;<br />

Ralph reichts 2: Chaos im Netz 14.20; Die Winzlinge: Abenteuer<br />

in der Karibik 14.25; Misfit 14.40; Head Full of Honey<br />

16.40, 19.45; Iron Sky 17.00, Sa a. 20.30, 23.00, So a.<br />

20.00; HappyDeathday2U17.10; Wir17.30, 20.00, Sa a.<br />

22.40; Wir –Us (OF) 19.40; Captain Marvel (OF) 19.45;<br />

Öldür beni sevgilim (OmU) Sa 20.00; Escape Room 20.15,<br />

Sa a. 22.50; Destroyer Sa22.20; Alita: Battle Angel Sa<br />

22.45; Iron Sky (OF) Sa 22.50; The Possession of Hannah<br />

Grace Sa 23.00; Free Solo (OmU) So 17.00; Preview: Trezviy<br />

voditel –Sober Driver (OF) So 20.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Mary Poppins‘ Rückkehr –Mary<br />

Poppins Returns (OmU) Sa14.00, So 12.00; Free Solo<br />

(OmU) Sa16.30, So 14.30; Das Haus am Meer (OmU) Sa<br />

18.20, So 16.30; Green Book (OmU) Sa 20.15, So 18.30;<br />

The Sisters Brothers (OmU) Sa 22.40, So 20.50; Hotel Jugoslavija<br />

(OmU) So 22.55<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Mid90s 14.50; Wir–Us (OmU)<br />

17.00, 19.40, 22.20<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Beale Street (OmU) 15.20,<br />

18.00, 20.45; Matinee: Anderswo.Allein in Afrika So 13.00;<br />

The Favourite (OmU) 15.20, 18.40, 20.45; Reiß aus 18.00;<br />

Der Junge muss an die frische Luft So 13.00; Der Goldene<br />

Handschuh 16.20, 19.00, 21.40; Capernaum –Stadt der<br />

Hoffnung So 13.45; Vice (OmU) 15.50, 21.20; Matinee:<br />

Astrid So 13.20<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Wir –Us(OF) 16.00, 18.40,<br />

21.20; Free Solo (OF) 15.00, 19.20; Iron Sky (OF) 17.15,<br />

21.40; RBG (OmU) 13.30; Captain Marvel (OF) 17.10, So<br />

a. 22.30; Captain Marvel (OmU) 19.50; Creepy Crypt: One<br />

Cut of the Dead –Kamera otomeru na! (OmenglU) Sa<br />

22.30; Beale Street (OF) 14.30; Green Book (OF) 15.40,<br />

21.00; Die Berufung (OmU) 18.30; Der verlorene Sohn –<br />

Boy Erased (OmU) 13.45; Destroyer (OmU) 16.20, 21.30;<br />

The Sisters Brothers (OmU) 19.00<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) The Lego<br />

Movie II 11.35; Mia und der weiße Löwe 11.35; Ostwind 4<br />

11.50, 14.20; Drachenzähmen leicht gemacht 312.10,<br />

14.50, Sa a. 16.55; Ralph reichts 2: Chaos im Netz12.15;<br />

Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks 12.20, 14.40,<br />

17.35; 3D: Captain Marvel 14.00, 17.00, 20.00, Sa a.<br />

23.00; Die Goldfische 14.05, 17.25, 20.20, Saa.23.05;<br />

Rocca verändert die Welt 15.00; Captain Marvel Sa16.45;<br />

Wir 17.10, 20.10, Sa a. 23.00; Green Book 19.30; Hard<br />

Powder 19.45; Iron Sky Sa 20.30, 22.50, So 20.15; Happy<br />

Deathday 2USa22.40; 3D: Alita: Battle Angel Sa 22.50;<br />

Alita: Battle Angel So 16.45; Free Solo So 17.00<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Mid90s (OmU) Sa 12.00, 19.10,<br />

23.20, So 21.10; Kommissar Gordon &Buffy 12.00, 16.00;<br />

Roma (OmU) Sa 13.20; The Favourite (OmU) Sa 13.50, So<br />

16.10; Asche ist reines Weiß –Ash Is Purest White (OmenglU)<br />

Sa 17.00, So 21.00; Rafiki (Omdt+englU) Sa 17.20, So<br />

14.20; Luz (OmU) Sa 19.40, 23.00, So 17.40; Screening<br />

im Studio 6: Rafiki (Omdt+englU) Sa 20.00; Die Maske –<br />

Twarz (OmU) Sa 21.00, So 12.00, 19.10; Beale Street<br />

(OmU) Sa21.00, So 18.50; Shoplifters: Familienbande –<br />

Manbiki kazoku (OmU) So 13.20<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 13.40, 15.40; Green Book<br />

17.40; Bohemian Rhapsody 20.30; Checker Tobi und das<br />

Geheimnis unseres Planeten 13.15; Ostwind 415.15; Vorhang<br />

auf für Cyrano 17.30, 20.00; Die Berufung So 11.00;<br />

Lampenfieber So 11.15<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 14.00, 16.00; Free Solo<br />

18.00; Wir –Us (OmU) 18.00, 20.20; Matinee: Asche ist<br />

reines Weiß So 11.00; Green Book 14.20, 17.10, 20.00;<br />

Bohemian Rhapsody So11.30; Ostwind 414.15; Vorhang<br />

auf für Cyrano 16.30, 19.00; Vice (OmU) 21.30; Matinee:<br />

The Favourite So 11.45; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

13.45; Die Berufung 15.30, 18.30; Beale Street (OmU)<br />

21.00; Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik So 11.00;<br />

Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten 13.30;<br />

Reiß aus 16.00; Green Book (OmU) 20.40; Matinee: Der<br />

Trafikant So 11.00<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Rocca<br />

verändertdie Welt 13.45, Sa a. 16.45, So a. 16.15; Captain<br />

Marvel (OmU) 13.45, 16.30, 19.40, So a. 22.15; Vorhang<br />

auf für Cyrano Sa 13.50, 19.30, So 13.40, 19.15; Trautmann<br />

Sa13.50; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

14.15, Sa a. 16.50, So a. 17.10; Ostwind 4Sa<br />

14.20, So 11.45; Drachenzähmen leicht gemacht 314.30;<br />

Die Goldfische 14.40, 17.20, 19.30; Die Berufung 21.30,<br />

Sa a. 16.15; Iron Sky Sa 16.30, 19.00, So 17.15, 19.40;<br />

Beale Street Sa 16.40, So 16.20; Wir –Us (OmU) 17.00,<br />

20.00, 22.45; Frau Mutter Tier Sa 19.00, So 19.30; Das<br />

Haus am Meer 19.00; Green Book 19.50; Der Goldene<br />

Handschuh Sa 21.20, So 21.50; The Sisters Brothers Sa<br />

21.30; Green Book (OmU) Sa 22.15; Bohemian Rhapsody<br />

(OmU) Sa 22.15; Iron Sky (OmU) 22.50; Destroyer (OmU)<br />

22.50; Mia und der weiße Löwe So11.15; Die Winzlinge:<br />

Abenteuer in der Karibik So 11.15; Ralph reichts 2: Chaos<br />

im Netz So 11.30; Checker Tobi und das Geheimnis unseres<br />

Planeten So 11.30; The Lego Movie II So 12.00; Free Solo<br />

(OmU) So 17.00; Vice (OmU) So 22.00; The Sisters Brothers<br />

(OmU) So 22.00<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) Vom Lokführer, der die Liebe<br />

suchte 18.45; Die Maske –Twarz (OmU) 20.15; Leto Sa<br />

21.45; Gundermann So 14.45; Adam und Evelyn So 17.00<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Kommissar Gordon &<br />

Buffy Sa15.15; Der Himmel über Berlin (OmenglU) Sa<br />

16.30, So 22.15; B. Traven zum50.Todestag: Flüchtig –Das<br />

rätselhafte Leben des B. Traven Sa 18.45; Der Schatz der<br />

Sierra Madre Sa 20.00; In the Mood for Love –Fayeung nin<br />

wah (OmenglU) Sa 22.15; Casablanca (OmU) Sa 23.59;<br />

Preview: Supa Modo So 14.30; Gundermann So15.45;<br />

Reise nach Jerusalem (OmenglU) So 18.00; Das Totenschiff<br />

So 20.30<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Ostwind 4<br />

12.00, 14.15; The LegoMovie II 12.05; Die Winzlinge: Abenteuer<br />

in der Karibik 12.05; Rocca verändertdie Welt 12.10,<br />

14.40, Soa.17.05; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

12.10, 14.40; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

12.10, 14.30, 17.10; Misfit 12.15, 14.30, Sa a. 17.10; Der<br />

kleine Drache Kokosnuss –Auf in den Dschungel! 12.15;<br />

Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten 12.15;<br />

Mia und der weiße Löwe14.15; Trautmann 14.20; 3D: Captain<br />

Marvel 14.20, 16.50, 19.55, 22.40; Ralph reichts 2:<br />

Chaos im Netz 14.30; Die Goldfische 14.35, 17.10, 19.35,<br />

22.30; Head Full of Honey16.40, 19.40; Alita: Battle Angel<br />

16.40; Wir 16.50, 19.45, 22.45; Der Junge muss an die<br />

frische Luft Sa 17.05; Iron Sky 17.10, 19.40, 22.40; 3D:<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 317.10; Bohemian Rhapsody<br />

19.30; Rate Your Date 19.35; Green Book 19.35;<br />

Escape Room 22.30, Saa.19.40; Der verlorene Sohn<br />

19.50; 3D: Aquaman 22.30; 3D: Alita: Battle Angel 22.35;<br />

Hard Powder 22.40; Glass 22.40; Free Solo So 17.00; Vice<br />

So 19.30<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) The King: Mit<br />

Elvisdurch Amerika–Promised Land (OmU) Sa 20.30; Gegenden<br />

Strom So 17.30<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Rocca verändertdie<br />

Welt 11.00, 13.40, Sa a. 16.45; Misfit 11.10, 13.30; Bohemian<br />

Rhapsody 11.20; Ostwind 411.30, 14.10, Soa.<br />

16.45; The Lego Movie II 11.40; Der kleine Drache Kokosnuss<br />

–Auf in den Dschungel! 11.40; Club der roten Bänder<br />

–Wie alles begann 11.45; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks 11.50, 14.20, 18.15; Checker Tobi und das<br />

Geheimnis unseres Planeten 12.00; Die Goldfische 13.45,<br />

16.40, 19.40, Sa a. 22.40; Mia und der weiße Löwe14.15;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 314.20; Ralph reichts 2:<br />

Chaos im Netz 14.30; 3D: Captain Marvel 14.30, 16.50,<br />

19.50, Saa.22.30; Der Junge muss an die frische Luft<br />

15.40; Vice Sa 16.15; Head Full of Honey16.45, 20.00; Wir<br />

17.10, 20.10, Sa a. 23.15; Iron Sky 17.15, 20.40, Sa a.<br />

23.10; Captain Marvel 17.30, 19.30; Green Book Sa<br />

19.20, So 19.40; Hard Powder 19.45, Sa a. 22.45; Escape<br />

Room 20.30, Sa a. 23.10; Glass Sa 22.40; 3D: Alita: Battle<br />

Angel Sa 23.00; Der Goldene Handschuh Sa 23.15; Free<br />

Solo So 17.00<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Mia<br />

und der weiße Löwe12.20; Vice 14.40; Bohemian Rhapsody<br />

17.35; Die Berufung 20.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Bohemian Rhapsody15.30; The<br />

Favourite 18.00; Vice 20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Wir –Us(OmU) 15.30, 20.40;<br />

Beale Street (OmU) 18.00; Matinee: The Sisters Brothers<br />

(OmU) So 13.00<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) RBG (OmU) 16.00; Free Solo<br />

(OmU) 18.15; Der verlorene Sohn –Boy Erased (OmU)<br />

20.30<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Ostwind 4<br />

10.00, 12.15; Mia und der weiße Löwe10.00; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 310.00, 12.15, 14.15, 17.45; Die<br />

Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 10.00; Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 10.00, 12.05, 14.30, Sa a.<br />

17.50; Rocca verändert die Welt 12.00, 14.35; Captain<br />

Marvel12.15, 14.45, 17.00, 19.40, Sa a. 22.40; Die Goldfische<br />

15.05, 19.50, Sa a. 17.05, 22.40, So a. 17.50; Wir<br />

16.45, 20.00, Sa a. 22.50; Escape Room Sa 20.15, 23.00;<br />

Iron Sky 20.30, Sa a. 23.00; Free Solo (OmU) So 17.00;<br />

Preview: Trezviy voditel –Sober Driver (OF) So 20.00<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Die Frau des<br />

Nobelpreisträgers Sa 10.45; Der Junge muss an die frische<br />

Luft 13.00; Kirschblüten &Dämonen Sa 15.15; The Favourite<br />

Sa 17.45, So 15.15; Green Book Sa 20.15, So 17.45;<br />

Astrid So 10.30; Bohemian RhapsodySo20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11) Green Book 12.00, 17.30,<br />

20.30; Der Jungemuss an die frische Luft 15.00<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) The Lego<br />

Movie II10.00, 12.05; Ralph reichts 2: Chaos im Netz<br />

10.00; Drachenzähmen leicht gemacht 310.00, 12.20,<br />

14.40; Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 10.00; ChekkerTobi<br />

und das Geheimnis unseres Planeten 10.00; Captain<br />

Marvel 10.00, 12.05, 14.15, 16.30, 19.30, 22.30;<br />

Asterixund das Geheimnis des Zaubertranks 10.00, 12.00,<br />

14.25, 17.35; Ostwind 412.15, 14.30; Rocca verändertdie<br />

Welt 12.20, 15.00, 17.35; 3D: Captain Marvel13.30, Sa a.<br />

20.00; Die Goldfische 14.50, 16.50, 19.45, 22.40; Head<br />

Full of Honey16.55, 20.00; Wir17.10, 20.05, 23.00; Trautmann<br />

17.15; Iron Sky 20.30, 23.00; Escape Room 20.30,<br />

23.00; Rate Your Date 23.00; Hard Powder 23.00; Preview:<br />

Trezviy voditel –Sober Driver (OF) So 20.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 3440) Lampenfieber Sa<br />

13.15; Ostwind 413.15, So a. 11.00; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 13.30, 15.45; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 313.30; Captain Marvel 15.30, 17.45,<br />

20.30; Die Goldfische 15.30, 18.00, 20.30; Rocca verändert<br />

die Welt 15.45, So a. 11.00; Wir 18.00, 20.30; Der<br />

Junge muss an die frische Luft Sa 18.15; Iron Sky 20.30;<br />

Das fliegende Klassenzimmer So 11.00; The Lego Movie II<br />

So 11.00; Mia und der weiße Löwe So13.30; Bohemian<br />

RhapsodySo17.45<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Youssef Chahine: Alexandria ...<br />

warum? –Iskanderija ... Lih?(OmenglU) Sa 18.30; Youssef<br />

Chahine: Eine ägyptische Geschichte –Hadouta Masriya<br />

(OmenglU) Sa 21.00; Youssef Chahine: Al Nil Wal Haya –<br />

Those People of the Nile (OmenglU) So 18.00; Youssef Chahine:<br />

Für immer Alexandria –Iskindariya, kaman wa kaman<br />

(OmenglU) /Cairo As Seen by Chahine (OmenglU) So<br />

20.15; Magical History Tour: Die Nacht des Jägers –The<br />

Night of the Hunter (OmU) Sa 20.00; Magical HistoryTour:<br />

King Kong und die weiße Frau (OmU) So 20.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Misfit<br />

Sa 12.30, 14.55, So 13.50, 16.30; Captain Marvel12.30,<br />

15.45, 23.00, Sa a. 18.00, 21.15, So a. 19.00; Asterix und<br />

das Geheimnis des Zaubertranks 12.30, Sa a. 14.20,<br />

16.40, So a. 15.05, 17.30; Ostwind 4Sa12.40, 15.00, So<br />

12.50, 15.20; Lampenfieber Sa 12.40, So 12.30; AStar Is<br />

Born Sa12.40, 16.00, 19.20, So 19.30; Rocca verändert<br />

die Welt Sa 12.50, 14.00, 16.50, So 12.30, 14.40, 16.20;<br />

Club der roten Bänder –Wie alles begann Sa 13.00, So<br />

12.45; Drachenzähmen leicht gemacht 313.10, 14.30;<br />

MaryPoppins‘ Rückkehr 13.20; Mia und der weiße LöweSa<br />

13.30, So 12.30, 15.10; 3D: Captain Marvel13.30, 20.30,<br />

22.20, Saa.17.00, 19.00, So a. 18.00, 21.15; Ralph<br />

reichts 2: Chaos im Netz Sa 13.40, So 13.20; Die Goldfische<br />

Sa13.50, 16.50, 19.50, 22.50, So 13.30, 16.30,<br />

20.40, 22.30; Wir Sa14.15, 16.20, 19.30, 22.40, So<br />

14.30, 16.30, 20.00, 23.00; The Lego Movie II Sa 14.30,<br />

So 13.30; Kirschblüten &Dämonen Sa 15.15; Green Book<br />

16.00, 19.30; Die Berufung Sa 16.00, So 19.50; 3D: Alita:<br />

Battle Angel Sa 16.10, 22.30, So 22.50; Rate Your Date<br />

16.20, 19.10; Head Full of Honey 16.30, 19.30, Soa.<br />

22.50; Iron Sky 20.00, 22.50, Sa a. 17.10, So a. 16.10;<br />

Frau Mutter Tier Sa 17.20, 20.10,So17.50, 20.30; Escape<br />

Room 20.40, Sa a. 17.20, 22.40,Soa.22.20; The Sisters<br />

Brothers Sa 17.40; 3D: Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

17.40; Der Junge muss an die frische Luft Sa 18.20, So<br />

18.30; Vice 19.20; Trautmann Sa 19.20, So 19.00; Alita:<br />

Battle Angel Sa 19.40, So 19.00; Was Männer wollen Sa<br />

19.50, So 19.20; The Mule Sa 20.00, So 15.15; Bohemian<br />

Rhapsody Sa20.50, So 20.10; Hard Powder Sa 21.10, So<br />

21.15; White BoyRick Sa 22.20; Glass 22.40; DestroyerSa<br />

22.50, So 22.40; Creed 2–Rocky‘s Legacy Sa 22.50, So<br />

22.10; The Possession of Hannah Grace 23.00;<br />

Happy Deathday 2USa23.00; Der Goldene Handschuh<br />

23.00; Bollywood: Kesari So 13.00; Miszmasz czyli Kogel<br />

Mogel III (OmU) So 16.40; Free Solo So 17.00; Trezviy voditel<br />

–Sober Driver So 17.40; Preview: Trezviy voditel –Sober<br />

Driver So 17.40<br />

CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Spider-Man:<br />

ANew Universe –Spider-Man: Into The Spider-<br />

Verse (OF) 13.30; Head Full of Honey (OF) 13.30, 19.20;<br />

Was Männer wollen –What Men Want (OF) Sa 13.40; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3–How to Train Your Dragon III<br />

(OF) Sa 13.40, So 13.50; 3D: Captain Marvel (OF) 13.45,<br />

16.45, 19.50, 23.15; Ralph reichts 2: Chaos im Netz –<br />

Ralph Breaks the Internet (OF) 14.00; Green Book (OF)<br />

14.10, 19.50, Sa a. 16.20; Bohemian Rhapsody (OF) Sa<br />

14.40, So 13.50; 3D: Alita: Battle Angel (OF) 16.15, 23.00;<br />

The Hate UGive (OF) 16.30; Captain Marvel (OF) 16.30,<br />

20.00; 3D: Drachenzähmen leicht gemacht 3–How to Train<br />

Your Dragon III (OF) 17.00; Wir –Us(OF) 17.15, 20.10,<br />

23.00; Iron Sky (OF) 20.20, 22.50, Sa a. 17.50; Die Berufung<br />

(OF) Sa 19.30, So 19.40; Vice (OF) 19.40; Hard Powder<br />

–Cold Pursuit (OF) Sa 22.30, So 22.40; Destroyer(OF)<br />

22.30; Escape Room (OF) 23.00; Glass (OF) 23.10; The<br />

LegoMovie II (OF) So 13.40; Free Solo (OF) So 17.00<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 0200) 3D: Pandas Sa<br />

11.30; 3D: Captain Marvel(OF) 19.30, 22.45, Sa a. 13.00,<br />

So a. 16.15; 3D: Captain Marvel Sa16.15, So 13.00; 3D:<br />

Buckelwale: Giganten der Meere So 11.30<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 4344) The Sisters Brothers<br />

(OmU) Sa 15.15, So 21.45; Have ANice Day –Hao ji le<br />

(OmU) 17.45; Der Herrder Ringe: Die Rückkehr des Königs<br />

–The Lord of the Rings: The Return ofthe King (OF) Sa<br />

19.30, So 14.00; Asche ist reines Weiß –Ash Is Purest White<br />

(OmU)So19.15<br />

Haus derKulturen der Welt (✆ 397 87 -0) Haus der Kulturen<br />

der Welt 1 Find the File: The Last Angel of History(OF)<br />

Sa 13.30; Find the File: Videoinstallation (Fela Kuti and the<br />

Politics of Remembering /Artistic ShadowLibraries) 14.00;<br />

Find the File: Searching for SugarMan (OF) So 14.00<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Rocca verändert die Welt 10.00,<br />

12.00, 14.00, 16.00; Ostwind 414.00, Sa a. 10.00, 12.00;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 310.00, 12.00; Die Winzlinge:<br />

Abenteuer in der Karibik Sa 10.00; Asterix und das<br />

Geheimnis des Zaubertranks 10.00, 12.00, 14.00, 16.00;<br />

Der Jungemuss an die frische Luft Sa 12.00; Die Goldfische<br />

14.00, 18.00, 20.15; 3D: Captain Marvel 14.30, 17.00,<br />

20.00, 22.00; Misfit 16.00; Captain Marvel 16.15, 19.00;<br />

Wir 17.45, 20.00, 22.30; Iron Sky 18.00, 20.15, 22.30;<br />

Hard Powder22.30; Escape Room 22.30<br />

Casablanca (✆ 677 5752) Ostwind 413.45; Gundermann<br />

Sa 15.45; Kirschblüten &Dämonen Sa 18.15; Wie<br />

gut ist deine Beziehung? Sa 20.30; Sweethearts So 15.45;<br />

Vice So 18.00; Green Book So 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) Rocca<br />

verändertdie Welt 11.20, 14.00; 3D: Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 311.25; Die Goldfische 14.00, 17.20, 19.45, Sa<br />

a. 11.25, 23.10, Soa.11.20; The Lego Movie II 11.35,<br />

14.15; Der Jungemuss an die frische Luft 11.40; Ostwind 4<br />

11.55, 14.15; Mia und der weiße Löwe11.55; Die Winzlinge:Abenteuer<br />

in der Karibik 12.10; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks 12.10, 14.40, 17.15; 3D: Captain<br />

Marvel 14.00, 17.15, 20.00, Sa a. 22.40; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 314.25; Ralph reichts 2:Chaos im Netz<br />

14.30; Misfit 14.45; Bohemian Rhapsody Sa16.35; Head<br />

Full of Honey 16.45, 19.50; Captain Marvel 16.45, 19.30,<br />

Sa a. 23.10; Escape Room 20.10, Sa a. 16.55, 22.40; Iron<br />

Sky 17.00, 20.10, Sa a. 23.05; Wir 20.10, Sa a. 17.10,<br />

22.45, So a. 17.05; Phantastische Tierwesen: Grindelwalds<br />

Verbrechen 19.30; 3D: Alita: Battle Angel 20.10; Glass Sa<br />

22.45; Hard Powder Sa 22.50; Rate Your Date Sa 23.00;<br />

Trezviy voditel –Sober Driver (OF) So 17.00; Free Solo So<br />

17.00<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) The LegoMovie<br />

II 12.00, 17.00; Rocca verändert die Welt 12.00, 14.30;<br />

Ostwind 412.00; Drachenzähmen leicht gemacht 312.00,<br />

14.40, Sa a. 17.10; DieWinzlinge: Abenteuer in der Karibik<br />

12.00; Captain Marvel 12.00, 14.00, 17.00, Sa a. 19.30,<br />

22.50, So a. 20.00; Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks<br />

12.00, 14.30, Sa a. 17.00; Ralph reichts 2: Chaos<br />

im Netz 14.30; Die Goldfische 14.30, 17.20, 19.40, Sa a.<br />

23.00; Misfit 14.50; Head Full of Honey 17.10, 19.45; Wir<br />

17.20, 20.00, Sa a. 23.00; Wir –Us (OF) Sa 20.10; Öldür<br />

beni sevgilim (OmU) 20.15; Iron Sky Sa 20.30, 22.50, So<br />

17.10; Escape Room Sa 22.30; Captain Marvel (OF) Sa<br />

22.30; Rate Your Date Sa 23.00; Free Solo (OmU) So<br />

17.00; Trezviy voditel –Sober Driver (OF) So 20.00; Iron Sky<br />

(OF) So 20.10<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) 11mm Fußball-<br />

Filmfestival: Deuxieme Etoile Sa 17.00; Vice Sa 19.15, So<br />

14.00; Mid90s (OmU) Sa 21.45; Der kleine Maulwurf<br />

(1963-1975) So 16.30; Rafiki (OmU) So 18.00<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 4714001) Near and Elsewhere (OmU)<br />

18.00; Vakuum (OmU) 19.30; Luz 21.00; Germania So<br />

16.00<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Checker Tobi und das Geheimnis<br />

unseres Planeten Sa 10.15; Asterix und das Geheimnis<br />

des Zaubertranks Sa 12.15, 14.15, 16.15, So<br />

10.30, 12.30, 14.30, 16.30; Green Book Sa 18.15, So<br />

18.30; The Sisters Brothers (OmU) Sa21.00; Der Junge<br />

muss an die frische Luft 10.45; Drachenzähmen leicht gemacht<br />

3Sa13.00, So 15.00; Vorhang auf für Cyrano Sa<br />

15.15, 17.45, 20.15, So 17.15, 19.45; Checker Tobi und<br />

das Geheimnis unseres Planeten So 13.00<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85)Das Haus am Meer Sa<br />

15.30, 20.30, So 18.30; The Sisters Brothers Sa 18.00, So<br />

20.30; Yuli So 11.00; Kommissar Gordon &Buffy So 13.30;<br />

HommageHarry Baer: Ludwig –Requiem für einen jungfräulichen<br />

König (m. Gästen) So 15.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Roma (OmU) Sa 10.30;<br />

Drachenzähmen leicht gemacht 313.00; Vorhang auf für<br />

Cyrano 15.15, 20.30; Vice 17.45; Matinee: Der verlorene<br />

Sohn So 10.45<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 4678) Die kleine Zauberflöte 16.00; Adam<br />

und Evelyn Sa 18.00; Green Book 20.30; Stilles Land So<br />

18.00<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Lampenfieber 13.00; Vorhang auf<br />

für Cyrano 15.00, 20.30; Die Berufung 17.45; Matinee:<br />

RBG So 11.00<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Kommissar<br />

Gordon &Buffy 15.00; Bohemian Rhapsody Sa17.00;<br />

Roma (OmU) Sa 19.30; Rey (OmU) Sa 22.00; Yuli (OmU)<br />

So 17.00; Das Luftschiff So 19.30<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Hi, AI –Liebesgeschichten<br />

aus der Zukunft Sa 13.00, So 10.00; Reiß aus Sa<br />

13.30, So 21.00; Ostwind 413.30; Die Winzlinge: Abenteuer<br />

in der Karibik 13.30; Checker Tobi und das Geheimnis<br />

unseres Planeten Sa 15.00, So 13.30; Rocca verändertdie<br />

Welt 15.45; Drachenzähmen leicht gemacht 315.45; Bohemian<br />

Rhapsody (OmU) 15.45; Die Kinder des Kalifats<br />

(OmU) Sa 17.00; Vice 18.00; Green Book 18.00, 20.45;<br />

Das Haus am Meer Sa 18.30, So 10.15; Frau Mutter Tier<br />

19.00, So a. 11.40; Kirschblüten &Dämonen Sa 20.45, So<br />

12.15, 14.30; Destroyer 20.45; Wintermärchen Sa 21.00,<br />

So 20.30; Vakuum So 9.40; Die Berufung So 11.15; Free<br />

Solo (OmU) So 17.00; Ein Gauner &Gentleman So 18.30<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33) Trautmann<br />

11.00; The Lego Movie II 11.00; Immenhof –Das<br />

Abenteuer eines Sommers 11.00; Captain Marvel 11.00,<br />

16.45; Ralph reichts 2: ChaosimNetz 11.15; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 311.15, 14.15, 17.00; Der Jungemuss<br />

an die frische Luft 11.20; Asterix und das Geheimnis des<br />

Zaubertranks 11.20, 14.30, 17.20; 3D: Captain Marvel<br />

13.45, 16.50, 20.15, Sa a. 23.00; Ostwind 414.00, 17.00;<br />

Mia und der weiße Löwe 14.00; Die Goldfische 14.00,<br />

16.50, 19.45, Sa a. 23.00; Rocca verändertdie Welt 14.15;<br />

L‘ecole buissonniere –School of Life 14.15; Wir 17.00,<br />

20.00, Sa a. 23.00; Misfit Sa 17.15; Green Book Sa 19.45;<br />

Hard Powder 19.50; Iron Sky 20.00, Sa a. 23.00; Escape<br />

Room 20.00, Sa a. 22.45; Rate Your Date 20.10; Der Goldene<br />

Handschuh Sa 23.00; Alita: Battle Angel Sa 23.00;<br />

Free Solo So 17.00; Green Book (OF) So 20.00<br />

Tagestipp<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 33<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

KINO<br />

SONNTAG<br />

Musik in Bildern<br />

D er Monat geht zu Ende, die MaerzMusik kommt. Das Festival will in 30<br />

Konzerten und anderen Veranstaltungen Geschichte und Geschichtsschreibung<br />

als zeitpolitische Phänomene beleuchten. Klingt anstrengend,<br />

könnte aber auch sehr lebendig sein. Es geht ja schließlich um Töne.Und so<br />

ist ein Blick auf das Fernsehen dabei, das die Menschen das Sehen neu lehrte<br />

und der Neuen Musik auch einen neuen Ort für die Verbreitung bot. Ein Archiv<br />

von Beiträgen zur musikalischen Avantgarde der 50er- bis 90er-Jahre,<br />

das während des Festivals zu erleben ist, lädt zu einer Zeitreise ein. Zugleich<br />

kommt eine international bereits belobigte Ausstellung nach Berlin, „A Utopian<br />

Stage. Festival of Arts, Shiraz-Persepolis (1967–1977)“. Undwenn dann<br />

auch noch Iannis Xenakis’ Tonband-Komposition „Persepolis“ aufgeführt<br />

wird, werden die Ideen beider Ausstellungen verknotet. Cornelia Geißler<br />

Tele-Visions/Persepolis Sa,19Uhr Eröffnung Filminstallation, 20 UhrAusstellungseröffnung,<br />

21 Uhr Konzert fürAchtkanal-Tonband. Silent Green,Gerichtstraße35, Eintrittfrei<br />

Ausstellungseröffnung<br />

DOUGLAS WOLFSPERGER FILMPRODUKTION<br />

VonWindeln verweht<br />

DasKino rettet man am besten, indem man ins Kino geht. Im Fall<br />

des Arthouse-Kinos Scala in Konstanz ist es zu spät, in diese Räumlichkeiten<br />

ist vorzweiJahren eine Drogerie eingezogen. DerFilmemacher<br />

DouglasWolfsperger („Der entsorgteVater“,„Wiedersehen<br />

mit Brundibar“) zeichnet in „Von Windeln verweht“ den kulturellen<br />

Verlust nach und gibt Anlass,indie politische Diskussion darüber<br />

einzusteigen, was wir nötig haben. DerFilm läuft unter anderem<br />

inder Brotfabrik im Babylon und im Kino am Bundesplatz −<br />

gute <strong>Berliner</strong> Arthouse-Adressen. Hingehen. (BLZ)<br />

BÜHNE<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

18.00 Kleines Haus: Aufder Straße<br />

18.00: Die Parallelwelt<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (& 47 99 74 88)<br />

18.00: Blutroter Waschgang<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

18.00: Der Zwerg<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

11.00: Früh-Stücke; 18.00: Diebe<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.00: Black Maria<br />

Hausder <strong>Berliner</strong>Festspiele (& 25 48 91 00)<br />

20.00: MaerzMusik: Time Time Time<br />

23.30: MaerzMusik: useless land<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

18.00: HeißesBlut und kalter Kaffee (Sabine<br />

Schwarzlose)<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 16.00: Monsieur Pierre geht online<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

18.00: Gorki –Alternativefür Deutschland?<br />

19.00 Studio: Berlin Calling Havana: Dreikurze<br />

Arbeiten (Tres obras cortas)<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

19.00: Italienische Nacht<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

20.00 Kantine: Across the Middle, Past the East<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

18.00: Babylon<br />

Theaterforum Kreuzberg (& 70 07 17 10)<br />

20.00: Asphalt (Gastspiel)<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

19.00: Frau Luna –Operette in zwei Akten<br />

Vaganten Bühne (& 3131207)<br />

20.00: Menschen im Hotel<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

18.00: Volksverräter!!<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

19.00: Caveman<br />

Bar jeder Vernunft (& 8831582)<br />

19.00: Am achten TagschufGottdie Boygroup(Altar<br />

Boyz)<br />

BKA (& 2022007)<br />

20.00: Claire Waldoff –Ich will aber gerade vom<br />

Leben singen ... (Sigrid Grajek)<br />

Chamäleon (& 4000590)<br />

18.00: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

18.00: Rolle vorwärts (Frieda Braun)<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30: Vivid<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

16.00:MyFairLady<br />

Kookaburra (& 48 62 31 86)<br />

19.00: Humor Erectus –Open Stage<br />

Mehringhof-Theater (& 6915099)<br />

20.00: The Filonthe Hill (Fil)<br />

Quatsch Comedy Club (& 47997413)<br />

19.00:Die LiveShow<br />

Schlosspark Theater (& 7895667-100)<br />

16.00, 20.00: Superwoman (Gayle Tufts)<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Let’sTwist Again!<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

16.00: Wiefrüher.Nur besser.(Joahnnes Kirchberg)<br />

20.00: Alle Jubeljahre (HannesBender)<br />

KLASSIK<br />

Bode-Museum (& 266424242)<br />

11.00:TrioApollon, MuseumskonzertVIIIder<br />

Staatsoper Berlin, Werkevon Mozart, Mendelssohn<br />

Bartholdy, Schumann, Tschaikowsky,Kurtág,Coleman,<br />

Français<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

11.00Foyer:Konzert-Matinée mit Schüler*innen<br />

Internationalen Musikakademie<br />

Konzerthaus Berlin (& 203092101)<br />

11.00Gr. Saal: Konzerthausorchester Berlin, Alban<br />

Gerhardt (Violoncello), Ltg. Juanjo Mena, Malte Arkona<br />

(Moderation), TonSpur,Vom Zauber des Klangs und<br />

der Kraft der Fantasie<br />

11.00Kl. Saal: Bläserensemble des Konzerthausorchesters<br />

Berlin, Kammermusik-Matinee, Beethoven:<br />

„Sonatepathétique“ c-Moll op. 13 in einer zeitgenössischen<br />

Bearbeitung;Janácek:„Aufverwachsenem<br />

Pfade“, in Bearbeitung; Mozart: Serenade B-Dur „Gran<br />

Partita“<br />

16.00Gr. Saal: Musiker*innen vonsieben großen<br />

<strong>Berliner</strong> Orchestern, u.a. der <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,<br />

der Staatskapelle Berlin, des DSO Berlin, Ltg.:Marie<br />

Jacquot, Unisono für Vielfalt –Konzertfür eine offene<br />

Gesellschaft<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

16.00: <strong>Berliner</strong> Symphoniker,Ltg.David RobertColeman,<br />

Nadja Korovina (Sopran), Ferruccio Busoni: Drei<br />

Orchesterstückeaus der Oper „Die Brautwahl“; Hans<br />

Pfitzner:„Die Rose vomLiebesgarten“, Auszüge; Walter<br />

Braunfels: „Prinzessin Brambilla“, Phantasiestück<br />

nach E. T. A. Hoffmannop. 12, Auszüge; David Robert<br />

Coleman:„Trecanti“<br />

20.00:Philharmonischer Chor Berlin, Brandenburgisches<br />

Staatsorchester Frankfurt, Ltg.Jörg-Peter<br />

Weigle,Felix Mendelssohn Bartholdy: „Elias“<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal<br />

(& 254 88 -1 32) 19.00: Simone Kermes (Sopran),<br />

AmiciVeneziani, Händel himmlisch!, Arien und Instrumentalwerkevon<br />

Georg FriedrichHändel, Antonio<br />

Vivaldi, Nicola Porpora, Giovanni BattistaPergolesi<br />

und Johann Adolf Hasse<br />

Radialsystem (& 288788588)<br />

18.00: Benedikt Kristjánsson (Tenor), Elina Albach<br />

(Cembalo, Orgel), Philipp Lamprecht (Schlagwerk),<br />

Johannes Passion für Tenor allein, Cembalo, Orgel<br />

und Schlagwerk,Johann Sebastian Bach: Johannes-<br />

Passion (BWV 245<br />

SchlossGlienicke (& 80 58 67 50)<br />

11.00:Charlottenburger Bachsolisten –Solisten des<br />

Orchesters der Deutschen Oper und des Konzerthausorchester<br />

Berlin, Johann Sebastian Bach zum<br />

334. Geburtstag,Musik vonBach und Zeitgenossen<br />

KINDER<br />

Admiralspalast (& 22507000)<br />

11.00,15.00:Die Schöne und das Biest –das<br />

Musical, Theater Liberi (ab 4J.)<br />

Brotfabrik (& 4714001)<br />

11.00, 16.00:Pusteblume, Julia de Boor,Puppenspiel<br />

Das weite Theater (& 9917927)<br />

16.00: Weißt du eigentlich, wie lieb ichdich hab?,<br />

Gastspiel Theater des Lachens (ab 3bis 10 J.)<br />

FELD –Theater für Kinder und Erwachsene<br />

(& 54 08 69 48)16.00:Der kleine Wassermann,<br />

Zirkusmaria (ab 4J.)<br />

FEZ/Astrid-Lindgren-Bühne (& 53 07 12 50)<br />

16.00: Ein Ballettmärchen, Kinder Ballett Kompanie<br />

Berlin (ab 2J.)<br />

Konzerthaus Berlin (& 203092101)<br />

11.00, 15.30Musikclub: Die Geschichtevon Babar,<br />

dem kleinen Elefanten,musikalisches Puppen- und<br />

Objekttheater<br />

Pfefferberg Theater (& 939358555)<br />

11.00: Die geheimnisvolle Truhe und die Zirkusmaus,<br />

Theater Coq Au Vin(ab 3bis 10 J.)<br />

Philharmonie/KMS (& 25488-132) 11.00:<br />

Mitglieder der <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,Gesangssolisten<br />

baden-württembergischer Musikhochschulen,<br />

Vokalhelden-Kinderchor,„Der Kleine und Otello“ –Ein<br />

inszeniertes Familienkonzertmit Gesang nach Motiven<br />

vonGiuseppe Verdi, Arrangement:Aurélien Bello,<br />

Libretto: Tiina Hartmann<br />

Radialsystem (& 288788588)<br />

11.00, 16.00: Daniela Strasfogel (Violine, Ltg.),<br />

Rebecca Beyer(Violine),LotteDibbern(Viola), Sophie<br />

Notte (Violoncello), Clara Gervais (Kontrabass, Komp.)<br />

,HopSkipJump –Skip für Kleinkinder,Familienkonzert<br />

für alleSinne (bis 4J.)<br />

Schaubude Puppentheater (& 423 43 14)<br />

15.00: Stühlchen Himmelblau, Die Pyromantiker,<br />

clowneskes Objekttheater mit Live-Musik (4 bis 6J.)<br />

Schlossplatztheater (& 6516516)<br />

16.00:Die Reise zum Mond –Eine fantastische Oper,<br />

Musiktheater (ab 7J.)<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

16.00Orchesterprobensaal: Schneewittchen (ab6J.)<br />

Theaterander Parkaue (& 55775252)<br />

16.00: Bettina bummelt,Martin Clausen und Peter<br />

Trabner,Tanzstück(ab 5bis 10 J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Festsaal Kreuzberg (& 551506587)<br />

20.00: Fettes Brot Podcast:Was wollen wissen –Die<br />

Sprechstundezum Buch, mit Anne Raddatz<br />

rbb Fernsehzentrum (& 97 99 30)<br />

11.00:Iris Berben trifft AnkeEngelke<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

16.00Bruckner-Foyer: Evas Schwester oder Der letzte,<br />

große Auftrittder heiligen Johanna, VickiSpindler<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

20.00Roter Salon: Reformbühne Heim &Welt: Mit<br />

Christoph Theussl und Rigoletti<br />

Zeiss-Großplanetarium (& /42 18 45 10)<br />

17.00: DIE DREI ??? und das versunkene Schiff,<br />

Hörspiel<br />

KONZERT<br />

AstraKulturhaus (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Weval<br />

Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str. 70)<br />

21.00: KittySolaris, Marta Collica, Orchestre Miniature<br />

In ThePark<br />

Cassiopeia (& 47 38 59 49)<br />

20.00: The TCHIK –The Toten CrackhurenimKofferraum<br />

+Support<br />

Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />

20.00:Jan Blomqvist &Band<br />

Haus der Kulturen derWelt (& 39787175)<br />

20.00Auditorium: Femi Kuti&ThePositiveForce,<br />

Find the File<br />

Huxleys Neue Welt (& 301068088)<br />

20.00: Godsmack, LikeaStorm<br />

Quasimodo (& 318045670)<br />

22.30: Alex Skolnick Trio<br />

Schlot (& 448 21 60)<br />

20.00: VillageVoices Berlin, Ltg. Wolfgang Thierfeldt<br />

ufaFabrik (& 75 50 30)<br />

19.00: Babylon Oorchestrasoloists feat.Mohannad<br />

Nasser (oud)<br />

Wild At Heart (& 6117010)<br />

22.00:RichieRamone +Poncho Rockerz


34 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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TV-Programm am Sonnabend<br />

Tagesschau 24<br />

14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15 Amazon<br />

außer Kontrolle? 15.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

15.30 Plusminus 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

16.30 Weltbilder 17.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

17.30 Kontraste 18.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

18.30 Zapp 19.00 Tagesschau-Nachrichten 19.30<br />

Exakt –Die Story 20.00 Tagesschau 20.15 China:<br />

Der digitale Drache 21.02 Gespräch 21.30 Das<br />

Milliardengeschäft. Dokumentarfilm,D2018<br />

22.15 Schweig.Oder Stirb. 23.00 Taxifahrerinnen<br />

in Istanbul:Zwischen Machosund Klischees<br />

23.45 Die Tagesschau vor 20 Jahren 0.00 Tagesthemen<br />

0.20 Die Investoren 1.05 Extra 1.15 China:Der<br />

digitaleDrache<br />

ONE<br />

8.00 PfarrerBraun. Glückauf! DerMörder kommt!<br />

TV-Kriminalfilm, D2008 9.30 Eiskunstlauf: Weltmeisterschaften.<br />

KürHerren. AusSaitama (J)<br />

13.40 kinokino 13.55 Telespiele 14.40 Großstadtrevier<br />

15.30 Eiskunstlauf: Weltmeisterschaften.<br />

Eistanzen. Aus Saitama(J) 17.30 extra 3Spezial<br />

18.00 Lindenstraße 18.30 TomSawyer. Abenteuerfilm,D2011<br />

20.15 DerKroatien-Krimi:Der Henker.<br />

TV-Kriminalfilm, D2018 21.45 kinokino 22.00<br />

Inhale –Umjeden Atemzug. Thriller, USA 2010<br />

23.25 Miss Fishersmysteriöse Mordfälle 0.15<br />

AgathaChristies Poirot. Morphium.TV-Kriminalfilm,<br />

GB 2003 1.50 Hustle–Unehrlichwährt am längsten<br />

2.40 Doctor Who 3.40 Doctor Who<br />

ZDF NEO<br />

6.00 TerraXpress 6.30 TerraX7.15 TerraX8.00<br />

TerraX8.45 TerraX9.30 TerraX10.10 TerraX<br />

10.55 TerraX11.40 Kräfte der Natur 12.25 Kräfte<br />

der Natur 13.10 TerraX13.55 TerraX14.40 Terra<br />

X 15.25 TerraX16.05 Die glorreichen1016.50<br />

Sketch History 17.15 Vera –Ein ganz spezieller<br />

Fall. Landflucht. TV-Kriminalfilm, GB 2017 18.45<br />

Father Brown 19.30 FatherBrown 20.15 Ein Vogel<br />

aufdem Drahtseil. Actionkomödie,USA 1990<br />

22.00 Fast &Furious –Neues Modell. Originalteile.<br />

Actionfilm, USA2009 23.35 Serenity –Flucht in<br />

neue Welten. Sci-Fi-Film, USA 2005 1.25 Parfum<br />

2.30 Parfum 3.25 No Offence 4.10 No Offence<br />

4.55 Gätjens großes Kino<br />

ZDF INFO<br />

10.30 Die Eiserne Zeit –Lieben und Töten im Dreißigjährigen<br />

Krieg 15.00 ZDF-History 16.30 Das<br />

Jahr des Schwarzen Todes 17.15 (für HG) Hexenwahn<br />

–Die Dokumentation 18.00 Vergangene<br />

Welten 18.45 Burgen –Monumente der Macht<br />

20.15 Die Eiserne Zeit –Lieben und Töten im Dreißigjährigen<br />

Krieg 21.00 DieEiserne Zeit–Lieben<br />

und Töten im DreißigjährigenKrieg 21.45 DieEiserne<br />

Zeit–Lieben und Töten im Dreißigjährigen<br />

Krieg 22.30 Die Eiserne Zeit–Lieben undTöten<br />

im DreißigjährigenKrieg 23.15 Die Eiserne Zeit –<br />

Liebenund Töten im DreißigjährigenKrieg 0.00 Die<br />

Eiserne Zeit –Liebenund Töten im Dreißigjährigen<br />

Krieg 0.45 Die Inquisition<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kammermusik Franz Liszt und seine ''Etudes<br />

d'exécution transcendante''. Mit Dirk Hühner<br />

Mit Titeln wie „Wilde Jagd”, „Eroica” und „Harmonies<br />

du soir” deutet Franz Liszt an, dass es<br />

ihm bei seinen „transzendentalen” Etüden um<br />

weit mehr geht als um Fingerübungen. Schon<br />

im Alter von 14Jahren beginnt er einen Etüden-Zyklus,<br />

der die ersten Ideen dazu enthält.,<br />

ca. 56 Minuten<br />

19.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Camille Saint-Saëns: „Samson und Dalila”<br />

Oper in drei Akten., ca. 195 Minuten<br />

22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Atelier neuer Musik light by light.Sarah<br />

Nemtsovund das Ensemble Decoder im „Unterdeck”<br />

der Hamburger Elbphilharmonie., ca. 45 Min.<br />

HÖRSPIEL<br />

13.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Bücherfrühling 2019 Moderation: Jörg Plath,<br />

Kolja Mensing, Dorothea Westphal, ca. 175 Min.<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

„Professor Bernhardi” Hörspiel nach der<br />

gleichnamigen Komödie vonArthur Schnitzler.<br />

Mit Alfons Hoffmann, Günter Gube, Ernst Ernsthoff,<br />

Franz Johann Danz, Franz Dehler,Helmuth<br />

Hiller,Friedhelm Becker,Siegfried Süssenguth,<br />

Adolf Raschendorfer,Heinz Trixner,Christoph<br />

Lindert. Regie: Amido Hoffmann, ca. 115 Min.<br />

MAGAZIN<br />

5.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Aus den Archiven Hakenkreuz und Liktorenbündel.<br />

Die Allianz Hitler /Mussolini. Von Michael<br />

Erbe (RIAS Berlin 1967) /„Wir<br />

glaubten, vor den Augen des Papstes würden<br />

sie es nicht wagen”. Nationalsozialistischer<br />

Terror gegen die Juden in Rom am<br />

16.10.1943., ca. 55 Minuten<br />

9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Die Stunde der Affen. Kafkas „Bericht<br />

für eine Akademie” revisited. ca. 31 Minuten<br />

9.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Im Gespräch Live mit Hörern, ca. 115 Minuten<br />

18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Feature Helene Fischer –Seismograph der<br />

Sehnsucht. Mit Irm Hermann, Michael Rotschopf.<br />

VonVito Pinto, ca. 55 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Norma Winstone., ca. 30 Minuten<br />

20.00 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

ARD Radio Kulturnacht Unter Büchern. Gäste:<br />

Daniela Krien, Uschi Brüning,Kenah Cusanit,<br />

Sascha Stanicic. Moderation: Carsten Tesch,<br />

Katrin Schumacher,ca. 180 Minuten<br />

ARD<br />

8.25 (für HG) Die Pfefferkörner 9.20 (für HG)<br />

CheXperiment 9.35 (für HG) Tagesschau 9.40<br />

(für HG) Sportschau. Skifliegen: Team, 1.<br />

Durchgang /ca. 10.50 Formel E: FIA-Meisterschaft<br />

/ca. 10.55 Skifliegen: Team, 2. Durchgang<br />

/ca. 12.05 Skispringen: Damen /ca.<br />

12.50 Snowboard: Parallelslalom /ca. 14.05<br />

Langlauf: 10kmDamen mit Massenstart /ca.<br />

14.55 Biathlon: 10 km Verfolgung Damen /<br />

ca. 15.55 Langlauf: 15 km Herren mit Massenstart<br />

/ca. 16.30 Biathlon: Eine deutsche<br />

Geschichte /ca. 17.05 Biathlon: 12,5 km Verfolgung<br />

Herren 18.00 (für HG) Sportschau<br />

19.10 (für HG) Halt die Klappe und Spiel!<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Frag doch mal die Maus<br />

Gäste:Annette Frier,Uwe<br />

Ochsenknecht, Dunja Hayali, Wincent<br />

Weiss, Sonja Zietlow,Bernhard<br />

Hoëcker,Sonya Kraus, Querbeat<br />

Moderation: Eckart von Hirschhausen<br />

23.15 (für HG) Tagesthemen<br />

23.35 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />

23.40 (für HG) Donna Leon<br />

Lasset die Kinder zu mir kommen<br />

TV-Kriminalfilm, D2010<br />

1.15 (für HG) Der Wolf Dein bis in denTod<br />

TV-Kriminalfilm, N2008<br />

RTL<br />

10.00 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten<br />

aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />

Sanitätern und Notärzten 11.45 Der Blaulicht-<br />

Report. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag<br />

von Polizisten, Sanitätern und Notärzten<br />

13.45 Der Blaulicht-Report. Aufregende<br />

Geschichten aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />

Sanitätern und Notärzten 14.40 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal. Friseurbank /<br />

Bierkrüge /Mangel /Uhrenbilder.Moderation:<br />

Sükrü Pehlivan 15.40 Die Superhändler –4<br />

Räume, 1Deal 16.45 Die Superhändler –4<br />

Räume, 1Deal 17.45 Best of ...! 18.45 aktuell<br />

19.05 Life –Menschen, Momente, Geschichten.<br />

20.15 Deutschland sucht den Superstar<br />

Auslands-Recall Jury: Dieter Bohlen,<br />

Oana Nechiti,Pietro Lombardi, Xavier<br />

Naidoo.<br />

Die Top25-Kandidaten kämpfen um<br />

den Einzug in die Mottoshows.<br />

22.30 Stars im Spiegel–Sag mir,wie ich bin!<br />

Mit Lilly Becker (Model), Sophia Thomalla<br />

(Schauspielerin), Claude-Oliver<br />

Rudolph (Schauspieler)<br />

Mod.: Sonja Zietlow, Lutz van der Horst<br />

0.05 Temptation Island –Versuchung im<br />

Paradies Doku-Soap<br />

TV-Tipps<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

16.30 (für HG) Sport imOsten 18.00 (für HG)<br />

Dessau: Aufgeben oder Aufgabe? 18.15 (für<br />

HG) Unterwegs in Sachsen-Anhalt 18.45 (für<br />

HG) Glaubwürdig 18.54 (für HG) Sandmann<br />

19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />

Aktuell 19.50 (für HG) Quickie 20.15 (für HG)<br />

Der große Semino-Rossi-Abend 22.15 (für HG)<br />

Aktuell 22.20 (für HG) Kanzleramt Pforte D<br />

23.05 MDR Kultur 23.50 (für HG) Die Eleganz<br />

der Madame Michel. Tragikomödie, F/I 2009<br />

1.20 MDR vor Ort 1.45 (für HG) Unser Dorf hat<br />

Wochenende 2.15 (für HG) Sport imOsten<br />

Bayern<br />

16.15 (für HG) Das Engadin –Naturwunder der<br />

Alpen 17.00 Einfach gut leben 17.15 Blickpunkt<br />

Sport 17.45 (für HG) Zwischen Spessart<br />

und Karwendel 18.30 (für HG) Rundschau<br />

19.00 (für HG) Gut zu wissen 19.30 (für HG)<br />

Kunst &Krempel 20.00 (für HG)Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Doppelgängerin. TV-Komödie, D<br />

2012 21.45 (für HG) Rundschau Magazin<br />

22.00 (für HG)Was glücklich macht. TV-Liebeskomödie,<br />

D2009 23.30 (für HG) Neue Chance<br />

zum Glück. TV-Drama, D2011 1.00 (für HG)<br />

Die Rosenkrieger. TV-Komödie, D2002<br />

Vox<br />

10.55 (für HG) Club der roten Bänder 11.50<br />

Shopping Queen 12.50 Shopping Queen 13.50<br />

Shopping Queen 14.50 Shopping Queen 15.50<br />

Shopping Queen 16.55 Tierbabys –süß und<br />

wild! 18.00 hundkatzemaus 19.10 Der Hundeprofi<br />

20.15 (für HG) Das Vermächtnis der Tempelritter.<br />

Abenteuerfilm, USA 2004 22.45 (für<br />

HG) Kindsköpfe 2. Komödie, USA 2013 0.30<br />

(für HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />

Gerichtsmedizin. Falsche Freunde 1.20 (für<br />

HG) Medical Detectives –Geheimnisse der<br />

Gerichtsmedizin. Tödliche Substanzen<br />

Super RTL<br />

13.25 Barbie –Traumvilla-Abenteuer 13.50<br />

Spirit: wild und frei 14.15 Friends –Freundinnen<br />

auf Mission 14.35 Sally Bollywood 14.50<br />

Angelo! 17.10 Grizzy &die Lemminge 17.40<br />

Zak Storm –Super Pirat 18.05 Die Tomund<br />

Jerry Show 18.35 WOW Die Entdeckerzone<br />

19.05 ALVINNN!!! und die Chipmunks 19.40<br />

Super ToyClub 20.15 (für HG) The Quest –Das<br />

Geheimnis der Königskammer. TV-Abenteuerfilm,<br />

USA 2006 22.05 (für HG) The F-Word –<br />

Von wegen gute Freunde. Liebeskomödie, IRL/<br />

CDN 2013 23.55 Comedy total<br />

Sport1<br />

10.00 Teleshopping 11.00 Sport-Quiz 14.00<br />

Wasserball: Champions League 14.30 Storage<br />

Hunters. Männertag 15.00 Storage Hunters.<br />

Ein dicker Fisch 15.30 Storage Hunters. Das<br />

Betongrab 16.00 Storage Hunters. Hitzeschlacht<br />

16.30 StorageWars –Die Geschäftemacher<br />

16.40 Handball: Testspiel der Damen.<br />

Deutschland –Niederlande 18.25 Volleyball:<br />

Bundesliga der Damen. 22. Spieltag: Allianz<br />

MTV Stuttgart –SCPotsdam 20.30 Sport-Quiz<br />

23.30 Barcelona Heat. TV-Erotikfilm,E2014<br />

RTL 2, 20.15 UHR FANTASYSERIE<br />

The Shannara Chronicles<br />

Ineiner fernen Zukunft lebenMenschenund Elfen in den „Vier Landen“,beschütztvom<br />

Zauber des Baumes Ellcrys.Jahrhunderte lang hatdas magische<br />

Gewächs dieDämonen-Armeen des Dagda Morgefangen gehalten, doch nunist<br />

der Baumerkrankt. Dereinzige Weg, ihn zu heilen, ist, eines seiner Samenkörner<br />

mit dem sogenannten „Blutfeuer“ zu vereinen. Doch niemenad weiß,wodieser<br />

sagenumwobene Ortliegt.Esist die Aufgabeder Elfen-Prinzessin AmberleElessedil<br />

,des bei den Menschen aufgewachsenen Halb-Elfen WilOhmsford(Austin<br />

Butler) und der Nomadin Eretria (Ivana Baquero), ihn zu finden und die Welt<br />

vorder dunklen Bedrohung zu retten. Offenbar inspiriertvom Erfolg der Serie<br />

„Game of Thrones“entführtauchdiesezehnteilige Serie(FortsetzungeninVorbereitung)<br />

in ein zwischen Ordnungund Chaos zerrissenes,fantastisches Land.<br />

DenStoff lieferte der mehrereDutzend Bände umfassende Roman-Zyklus des<br />

Fantasy-Autoren TerryBrooks,der im Gegensatz zum ehernihilistischen „Game<br />

of Thrones! noch starkvon Tolkiens „Herrder Ringe“ beeinflusst ist.<br />

(USA/2016)<br />

Anzeige<br />

MDR WDR Arte<br />

SAT.1, 20.15 UHR SCI-FI-FILM<br />

Die Bestimmung<br />

prisma<br />

–Divergent<br />

TV-Magazin post-apokalyptische Zukunfts-Fantasie: Nach einem verheeren-<br />

Nocheine den Kriegist die Stadt Chicagovon der Außenwelt isoliert undprobiert, aus<br />

Schaden vermeintlich klug geworden, ein neues Sozialsystem aus: Durcheinen<br />

Eignungstestwirdjedes Individuum an der Schwellezum Erwachsenenalter einem<br />

festen Platzinder Gesellschaft zugewiesen: Die selbstlosen Altruan stellen<br />

die Regierung, die unbestechlichen Candor kümmern sich um die Justiz und die<br />

sportlichen Feroxumdie Sicherheit;die klugen Kenbetreiben Wissenschaft und<br />

die simpelgestrickten AmiteLandwirtschaft.Als sie das 16. Lebensjahr erreicht,<br />

unterziehtsich Beatrice „Tris“ Prior dem Test,und erhält ein überraschendes<br />

Ergebnis:Ihr Profil passt zu drei Fraktionen: Altruan, Kenund Ferox. Sieschließt<br />

sichden Feroxan, immer in dem Wissen, dass sie dem Systemals „Unbestimmte“ein<br />

Dorn im Auge ist. Nach und nach entwickelt sich Tris’Unbestimmtheit zu<br />

einer eigenen Bestimmung. Die Vorlage des aufvier Teile angelegten Film-Zyklus<br />

ist der preisgekrönte Roman„Die Bestimmung“ vonVeronicaRoth.<br />

(USA/2014)<br />

ZDF, 20.15 UHR TV-KRIMINALFILM<br />

Schwartz &Schwartz<br />

Nach dem tödlichen Sturzeiner Praktikantin<br />

aufeiner Baustelle gehtdie Polzeizunächstvon<br />

einem Unfall aus. DerVater<br />

der Toten, Gerd Weisshappel, will sichdamit<br />

nichtabfinden. Er glaubt, dasssie von<br />

ihrem Chef Hans-Jochen Steuffers ermordet<br />

wurde und engagiertden Privatdetektiv<br />

Andi Schwartz,umden Immobilien-Unternehmer<br />

zu überführen. Derwendet sich an<br />

seinen Bruder Mads (Golo Euler), der inzwischen<br />

ausdem Polzeidienst ausgeschieden<br />

ist.Gemeinsam stoßen die ungleichen Brüder<br />

aufein Wespenennest, in dem sieschon<br />

bald niemandem mehr über den Wegtrauen<br />

können. Zweiter Samstags-Krimi ausder<br />

Reihe „Schwartz&Schwartz“.<br />

(Dtl./2019)<br />

ZDF NEO, 23.35 UHR SCI-FI-FILM<br />

Serenity –Flucht in neue Welten<br />

Foto: RTL2<br />

Dienstag<br />

neu!<br />

Foto: ZDF<br />

Das Jahr 2507: Die Menschen haben neue Welten erschlossenund Planeten<br />

naher Sonnensysteme per Terraformingbewohnbar gemacht. Vominneren<br />

des Systems herausherrschtmit harter Hand die „Allianz”, während an den äußerenRändern<br />

Zustände wieimWilden Westen herrschen: Gefahr und Gewalt,<br />

aber auch eine anarchische Freiheit und Widerstand. Captain MalReynolds,<br />

gespielt vonNathanFillion, hat im verlorenen Krieggegen die Allianz gekämpft<br />

und verdingt sich heute mit seinem Frachtschiff „Serenity“ als Schmuggler.Er<br />

versucht, mit seiner Crew unter dem Radar der Autoritäten zu bleiben. Doch seit<br />

er den Arzt Simon Tamund seine offenbar traumatisierte SchwesterRiver als<br />

PassagiereanBordhat, lassensichseine Häscher einfach nicht mehr abschütteln.<br />

Ein mit allen Wassern(gehirn-)gewaschener Kopfjäger istder Serentiy auf<br />

den Fersen. DerFilm von„Buffy“-Schöpfer Joss Whedon ist Abschlussund Epitaph<br />

seiner allzu kurzlebigenSerie „Firefly“ ausdem Jahr 2002, einer Kreuzung<br />

ausWeltraum-Oper und Western, die noch während ihrer ersten Staffel vomSender<br />

FOXabgesetzt wurde,und vonFans bis heute vermisst wird<br />

(USA/2005)<br />

8.45 heute Xpress 8.50 (für HG) Bibi Blocksberg<br />

9.15 (für HG) Bibi und Tina 9.40 (für HG)<br />

Bibi und Tina 10.05 (für HG) Club der magischen<br />

Dinge 10.25 heute Xpress 10.30 (für<br />

HG) Notruf Hafenkante 11.15 (für HG) SOKO<br />

Stuttgart 12.00 heute Xpress 12.05 (für HG)<br />

Menschen –das Magazin 12.15 (für HG) Der<br />

Landarzt 13.00 (für HG) Der Landarzt 13.45<br />

(für HG) Rosamunde Pilcher: Das Geheimnis<br />

der weißen Taube. TV-Melodram, D2012<br />

15.15 (für HG) Vorsicht, Falle! 16.00 (für HG)<br />

Bares für Rares 17.00 (für HG) heute Xpress<br />

17.05 (für HG) Länderspiegel 17.35 (für HG)<br />

plan b 18.05 (für HG) SOKO Kitzbühel 19.00<br />

(für HG) heute 19.25 (für HG) Dr.Klein<br />

20.15 (für HG) Schwartz &Schwartz<br />

Der TodimHaus. TV-Kriminalfilm, D’19<br />

Mit Devid Striesow, Golo Euler,Cornelia<br />

Gröschel u.a. Regie: Jobst Oetzmann<br />

21.45 (für HG) Der Staatsanwalt<br />

Ein verführerisches Spiel.Krimiserie<br />

22.45 (für HG) heute-journal<br />

23.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />

0.00 heute Xpress<br />

0.05 (für HG) heute-show<br />

Mit Oliver Welke<br />

0.35 (für HG) R.I.P.D.–Cops auf<br />

Geisterjagd Actionkomödie, USA ’13<br />

5.10 Die dreisten drei –Die Comedy-WG 5.35<br />

Die dreisten drei –Die Comedy-WG 5.55<br />

Weibsbilder 6.25 Weibsbilder 6.50 Genial daneben<br />

–Das Quiz 7.45 Genial daneben –Das<br />

Quiz 8.40 Genial daneben –Das Quiz 9.35<br />

Genial daneben –Das Quiz 10.30 Das große<br />

Promibacken. Moderation: Enie van deMeiklokjes<br />

12.55 The Biggest Loser 15.05 Auf Streife<br />

–Die Spezialisten. Reportagereihe 16.00<br />

Auf Streife –Die Spezialisten.Reportagereihe<br />

17.00 Auf Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />

18.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />

Reportagereihe 19.00 Grenzenlos –Die Welt<br />

entdecken. Uganda –ImReich der Berggorillas<br />

19.55 Nachrichten<br />

20.15 Die Bestimmung –Divergent<br />

Sci-Fi-Film, USA 2014<br />

Mit Shailene Woodley, Theo James,<br />

Kate Winslet, Ashley Judd, Jai Courtney,<br />

Ray Stevenson u.a.<br />

Regie: Neil Burger<br />

23.05 Wer ist Hanna?<br />

Mysterythriller,USA/GB/D 2011<br />

Mit Saoirse Ronan, Eric Bana, Cate<br />

Blanchett u.a.<br />

1.10 Equals –Euch gehört die Zukunft<br />

Sci-Fi-Film, USA/INO 2015<br />

Mit Nicholas Hoult, Kristen Stewart u.a.<br />

17.15 (für HG) Land und lecker 17.45 (für<br />

HG) Kochen mit Martina und Moritz 18.15 (für<br />

HG) kochen & backen 18.45 (für HG) Aktuelle<br />

Stunde 19.30 (für HG) Lokalzeit 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Utta Danella:<br />

Eine Liebe inVenedig. TV-Liebesdrama, D/I<br />

2004 21.45 (für HG) Utta Danella –Die Himmelsstürmer.<br />

TV-Drama, D2014 23.10 (für<br />

HG) Utta Danella: Der Sommer des glücklichen<br />

Narren. TV-Romanze, D2003 0.40 (für HG)<br />

Utta Danella: Eine Liebe in Venedig. TV-Liebesdrama,<br />

D/I 2004<br />

NDR<br />

14.00 (für HG) Fußball: 3. Liga 16.00 (für HG)<br />

Elvis und der Kommissar. Todesursache: Eigentor<br />

16.45 (für HG) Rentnercops. Immer wieder<br />

geht die Sonne auf 17.30 (für HG) Tim Mälzer<br />

kocht! 18.00 (für HG) Nordtour 18.45 (für HG)<br />

DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 (für HG) Der große Paola<br />

und Kurt Felix Abend 22.15 (für HG) Mord mit<br />

Aussicht. Todeines Roadies 23.05 (für HG)<br />

Mord mit Aussicht. Sophie kommet doch all<br />

23.55 Roger Cicero –Ein Leben für die Musik<br />

0.55 (für HG) Sag die Wahrheit<br />

Kabel eins<br />

9.20 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />

10.15 Castle 11.10 Castle 12.05 Castle<br />

12.55 Castle 13.50 Castle 14.40 Elementary<br />

15.35 Elementary 16.30 News 16.40 Elementary<br />

17.35 Elementary 18.30 Elementary<br />

19.20 Elementary 20.15 Hawaii Five-0.<br />

Schein und Sein 21.15 Hawaii Five-0. Ein<br />

Cowboy auf dem Mars 22.15 Scorpion 23.10<br />

Criminal Minds: Beyond Borders. Der flüsternde<br />

Tod 0.05 Hawaii Five-0. Verkehrte Welt 1.05<br />

Hawaii Five-0. Ein Cowboy auf dem Mars 1.45<br />

Scorpion. Das Himmelfahrtskommando<br />

RTL 2<br />

12.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum<br />

vom Eigenheim 13.15 Die Schnäppchenhäuser<br />

–Jeder Cent zählt 14.15 Der Trödeltrupp –<br />

Das Geld liegt im Keller 15.15 Der Trödeltrupp<br />

–Das Geld liegt im Keller 16.15 Zuhause<br />

im Glück –Unser Einzug in ein neues Leben<br />

18.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug in ein<br />

neues Leben 20.15 The Shannara Chronicles<br />

21.55 Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. 22.50<br />

Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. 23.45 Brick<br />

Mansions. Actionfilm, F/CDN 2014 1.35 Get<br />

the Gringo. Actionfilm, USA/MEX 2012<br />

Eurosport 1<br />

12.45 Biathlon: Weltcup-Finale 15.45 Langlauf:Weltcup-Finale.<br />

15 km klassisch Herren<br />

mit Massenstart 16.45 Biathlon: Weltcup-Finale.<br />

12,5 km Verfolgung Herren 18.00 Langlauf:<br />

Weltcup-Finale 18.45 Radsport: Mailand-San<br />

Remo. Die „Classicissima” über 291 km 19.55<br />

Eurosport News 20.05 Springreiten: Saut Hermès<br />

21.15 Radsport: Sechstagerennen. 2. Tag<br />

23.25 Eurosport News 23.35 Rallye: FIA-Europameisterschaft<br />

0.00 Formel E: FIA-Meisterschaft<br />

0.30 Skifliegen: Weltcup-Finale<br />

RBB<br />

8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau 8.30<br />

Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00 Die<br />

Gipfelstürmerin. TV-Komödie, D2007 10.25<br />

Das Glück klopft an die Tür. TV-Komödie, D<br />

2006 11.55 Verrückt nach Meer 12.45 Verrückt<br />

nach Meer 13.35 Rund um ...Frühling!<br />

13.40 Die Gartenverführerin: Gabriella Pape<br />

14.15 Gartenzeit 14.45 rbb Gartenzeit 15.20<br />

Die schönsten Parks und Gärten 16.05 Gartenzeit<br />

16.40 Geheimnisvoller Garten 17.25<br />

Kowalski &Schmidt 17.55 Sandmann 18.00<br />

rbb UM6 –Das Ländermagazin 18.30 rbb Kultur<br />

–Das Magazin 19.00 Heimatjournal 19.30<br />

Brandenburg aktuell /Abendschau 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau<br />

20.15 Weissensee<br />

Einer von uns. Dramaserie<br />

Mit Florian Lukas, Jörg Hartmann u.a.<br />

21.00 Weissensee<br />

Der Amerikaner.Dramaserie<br />

21.50 rbb24<br />

22.05 Nuhr im Ersten<br />

Gäste: IngoAppelt, Lisa Eckhart,<br />

Torsten Sträter,Andreas Rebers<br />

22.50 Kommissar Maigret: Die Tänzerin und<br />

die Gräfin TV-Kriminalfilm, GB 2017<br />

0.20 Angélique –Eine große Liebe in<br />

Gefahr Romanze, F/B/CZ/A 2013<br />

ProSieben<br />

7.30 The Big Bang Theory 9.05 Mom 9.50<br />

Last Man Standing 10.45 Baby Daddy 11.40<br />

Superior Donuts. Crime Time. Comedyserie<br />

12.05 Die Simpsons. Bühne frei für Marge/<br />

Nur ein Aprilscherz/Am Kap der Angst/Barneys<br />

Hubschrauber-Flugstunde/Wer erschoss Mr.<br />

Burns?/Wer erschoss Mr.Burns?/Die Panik-<br />

Amok-Horror-Show/Die 138. Episode, eine<br />

Sondervorstellung.Zeichentrickserie 15.40 Two<br />

and aHalf Men. Alle liebenAlan/Die Superchance/Ich<br />

bin wie Reizhusten. Comedyserie<br />

17.00 taff weekend 18.00 Newstime 18.10<br />

The Big Bang Theory. Die Nowitzki-Provokation/Das<br />

Doktor-Ramona-Dankeschön. Comedyserie<br />

19.05 Galileo<br />

20.15 Die 1. Headis Team-WM<br />

Kandidaten: TomBeck, Kai Pflaume,<br />

Mario Basler,Axel Stein, Thore Schölermann,Giovanni<br />

Zarrella, Cornelius Döll<br />

alias „Headsinfarkt” (aktueller<br />

„Headis”-Weltmeister)<br />

23.25 Schlag den Star<br />

Kandidaten: Luke Mockridge (Komiker),<br />

Attila Hildmann (Autor)<br />

Moderation: Elton<br />

4.00 Bad Ass 2: Bad Asses<br />

TV-Actionfilm, USA 2014. Mit Danny<br />

Trejo, Danny Glover, Andrew Divoff u.a.<br />

13.05 Deltas der Welt 13.55 Deltas der Welt<br />

14.50 Deltas der Welt 15.40 Deltas der Welt<br />

16.35 Stadt Land Kunst Spezial 17.15 Arte<br />

Reportage 18.10 Mit offenen Karten 18.25<br />

360° Geo Reportage 19.10 Arte Journal<br />

19.30 Unterwegs auf dem Ho-Chi-Minh-Pfad<br />

(2/2) 20.15 (für HG) Gewalt und Kannibalismus<br />

21.05 Der Schatz im Keltengrab. Dokumentarfilm,<br />

F2017 22.35 Wie schaffen wir die<br />

Agrarwende? 23.30 Philosophie 23.55 Square<br />

für Künstler 0.25 KurzSchluss 1.20 Die Augenweide.<br />

Komödie, F2018 2.10 Arte Journal<br />

3Sat<br />

13.15 (für HG) quer 14.00 (für HG) Kunst &<br />

Krempel 14.30 Ländermagazin 15.00 (für HG)<br />

Der Geschmack Europas 15.30 (für HG) Kenias<br />

Jadesee 16.00 (für HG) Lotta und die frohe<br />

Zukunft. TV-Familienfilm, D2013 17.30 (für<br />

HG) Lotta &das ewigeWarum. TV-Komödie, D<br />

2015 19.00 (für HG) heute 19.20 Raumwelten<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 The<br />

Queen's Birthday Party 21.45 Best of Glastonbury<br />

2017 22.45 Unter Büchern 23.30 (für<br />

HG) Maischberger 0.45 lebens.art 1.45 Das<br />

aktuelle Sportstudio<br />

Phoenix<br />

10.00 Letzter Ausweg Flucht 10.45 Am Puls<br />

Deutschlands 11.15 phoenix vor ort 14.15<br />

Welt der Winde 15.00 Im Bann der Jahreszeiten<br />

16.30 Die Macht der Jahreszeiten 17.15<br />

WinzigeWunder: Insekten 18.00 WinzigeWunder:<br />

Insekten 18.45 WinzigeWunder: Insekten<br />

19.30 Ausgebrummt 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Ziemlich beste Nachbarn<br />

21.00 (für HG) Ziemlich beste Nachbarn<br />

21.45 (für HG) Margaret Thatcher –Die eiserne<br />

Lady 23.15 (für HG) ZDF-History 0.00 Ach,<br />

Europa! 2.55 Die Eisfischer vom Chagan See<br />

Kika<br />

12.00 (für HG) Mascha und der Bär 12.15 (für<br />

HG) Lenas Ranch 14.00 Karla &Jonas. Familienfilm,<br />

DK 2010 15.20 Pound Puppies –Der<br />

Pfotenclub 16.20 The Garfield Show 16.55<br />

Checkpoint 17.20 Krasse Kolosse 17.45 (für<br />

HG) Timster 18.00 Shaun das Schaf 18.10<br />

(für HG) Die Biene Maja 18.35 Mama Fuchs<br />

und Papa Dachs 18.50 Sandmann 19.00 (für<br />

HG) Arthur und die Freunde derTafelrunde<br />

19.25 (für HG) Checker Julian 19.50 (für HG)<br />

logo! 20.00 (für HG) Erde an Zukunft 20.10<br />

Digiclash: Der Generationen-Contest<br />

Dmax<br />

13.15 Garage Rehab –Die Werkstatt-Retter<br />

14.15 Auction Hunters –ZweiAsse machen<br />

Kasse 14.45 Auction Hunters –ZweiAsse machen<br />

Kasse 15.15 Die Raritäten-Jäger 16.15<br />

Die Raritäten-Jäger 17.15 Redwood Kings –<br />

Träume aus Holz 18.15 Die Aquarium-Profis<br />

19.15 Die Baumhaus-Profis 20.15 Asphalt-<br />

Cowboys 21.15 Asphalt-Cowboys 22.15 Supermaschinen<br />

23.15 Strange Evidence –Unglaubliche<br />

Aufnahmen 0.15 Holzfäller extrem<br />

1.10 Holzfäller extrem


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 35<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonntag<br />

ARD<br />

9.30 (für HG)Tagesschau 9.35 (für HG) Skifliegen:<br />

Weltcup-Finale. 1. und 2. Durchgang.<br />

Aus Planica (SLO) 12.03 (für HG) Presseclub<br />

12.45 (für HG) Sportschau. Skispringen: Weltcup-Finale<br />

der Damen /ca. 13.35 Biathlon:<br />

12,5 km Damen mit Massenstart /ca. 14.25<br />

Langlauf: 10 km Verfolgung Damen /ca.<br />

15.00 Snowboard: Parallelslalom Team /ca.<br />

15.45 Langlauf: 15 km Verfolgung Herren /ca.<br />

16.25 Biathlon: 15 km Herren mit Massenstart<br />

17.25 (für HG) Tagesschau 17.30 (für HG)<br />

Wenn Kinder ihre Eltern pflegen 18.00 (für HG)<br />

Sportschau 18.30 (für HG) Bericht aus Berlin<br />

18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für HG)<br />

Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Tatort<br />

Der Todist unser ganzes Leben<br />

TV-Kriminalfilm, D2017<br />

21.45 (für HG) Allmen und das Geheimnis<br />

des rosa Diamanten<br />

TV-Kriminalfilm,D2017<br />

23.15 (für HG) Tagesthemen<br />

23.35 (für HG) ttt –titel, thesen,<br />

temperamente<br />

0.05 (für HG) Die Lügen der Sieger<br />

Thriller,D2015<br />

1.55 Das Sichtbare und das Unsichtbare<br />

Drama, D2007<br />

RTL<br />

5.40 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap<br />

6.35 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap<br />

7.35 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap<br />

8.35 Die Superhändler –4Räume, 1Deal<br />

9.30 Die Superhändler –4Räume, 1Deal<br />

10.30 Die Superhändler –4Räume, 1Deal<br />

11.30 Undercover Boss 12.25 Undercover<br />

Boss. Freitag Gruppe 13.25 Deutschland<br />

sucht den Superstar. Auslands-Recall 15.40<br />

Ran an den Rasen –Das Gartenduell 16.45<br />

Explosiv –Weekend 17.45 Exclusiv –Weekend<br />

18.45 aktuell 19.05 Vermisst. Spezial –Die<br />

schwierigsten Fälle /Ursula sucht ihre Mutter<br />

Anneliese 20.00 Fußball: EM-Qualifikation.<br />

Niederlande –Deutschland: Countdown<br />

20.45 (für HG) Fußball: EM-Qualifikation<br />

Niederlande –Deutschland<br />

Kommentar: Marco Hagemann<br />

im letzten Duell trennten sich die<br />

deutsche Elf und „Oranje“ 2:2. Werner<br />

und Sané trafen für Deutschland.<br />

22.40 Fußball: EM-Qualifikation<br />

Highlights und Zsfg.der anderen Spiele<br />

0.00 Temptation Island –Versuchung im<br />

Paradies<br />

Doku-Soap<br />

1.00 (für HG) Legend<br />

Thriller,GB/F/USA 2015<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

15.30 (für HG) Alles Klara 16.20 (für HG) Aktuell<br />

16.30 (für HG) Sport imOsten 17.10 (für<br />

HG) Inaller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />

18.00 (für HG) Aktuell 18.05 (für HG) In aller<br />

Freundschaft 18.52 (für HG) Sandmann 19.00<br />

(für HG) MDR Regional 19.30 (für HG) Aktuell<br />

19.50 (für HG) Kripo live 20.15 (für HG) Legenden<br />

–Ein Abend für Herbert Roth 21.45<br />

(für HG) Aktuell 22.00 (für HG) MDR Zeitreise<br />

22.30 DolceVita in der DDR 23.15 Im Verein<br />

0.15 (für HG) Kripo live 0.40 (für HG) Steimles<br />

Welt 2.10 (für HG) Sport imOsten<br />

Bayern<br />

16.15 (für HG) Unser Land 16.45 (für HG)<br />

Euroblick 17.15 (für HG) Koch mal mitVroni<br />

17.45 Regional 18.30 (für HG) Rundschau<br />

18.45 (für HG) freizeit 19.15 (für HG) Unter<br />

unserem Himmel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Chiemgauer Volkstheater<br />

21.45 (für HG) Rundschau Sonntags-Magazin<br />

22.00 (für HG) Pfarrer Braun. Braun unter Verdacht.<br />

TV-Kriminalfilm, D2007 23.30 (für HG)<br />

Drei. Zwo. Eins. Michl Müller 0.15 (für HG) Was<br />

eine Frau im Frühling träumt. Romanze, D<br />

1959 1.50 (für HG) Koch mal mit Vroni<br />

Vox<br />

11.40 (für HG) Das Vermächtnis der Tempelritter.<br />

Abenteuerfilm, USA 2004 14.05 Goodbye<br />

Deutschland! Die Auswanderer 16.00 Schneller<br />

als die Polizei erlaubt 16.30 Schnellerals die<br />

Polizei erlaubt 17.00 auto mobil 18.10 Biete<br />

Rostlaube, suche Traumauto 19.10 Ab ins Beet!<br />

Die Garten-Soap 20.15 (für HG)Kitchen Impossible.<br />

TimMälzer vs. The DucNgo 23.35 Prominent!<br />

0.20 (für HG) MedicalDetectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Mörderisches<br />

Spiel 1.10 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Familienbande<br />

Super RTL<br />

15.10 Jurassic World –Die neue Attraktion<br />

15.30 Jurassic World –Die neue Attraktion<br />

16.00 In einem Land vor unserer Zeit –Das<br />

vergessene Tal. Zeichentrickfilm, USA 1994<br />

17.10 Grizzy &die Lemminge 17.40 Zak<br />

Storm –Super Pirat 18.10 Die Tomund Jerry<br />

Show 18.40 WOW Die Entdeckerzone 19.10<br />

ALVINNN!!! und die Chipmunks 19.35 Angelo!<br />

20.15 Snapped –Wenn Frauen töten 21.10<br />

Snapped –Wenn Frauen töten 22.00 Snapped<br />

–Wenn Frauen töten 22.55 Snapped –<br />

Wenn Frauen töten 23.50 Comedy total<br />

Sport1<br />

12.55 Fußball: Regionalliga Südwest. 26.<br />

Spieltag 14.55 Fußball: Bundesliga der Frauen.<br />

17. Spieltag 16.55 Eishockey: Deutsche<br />

Eishockey Liga. Play-offs, Viertelfinale, Spiel 5<br />

19.15 Bundesliga aktuell 19.30 Poker 20.30<br />

HamburgerAutoperlen. Von schnellen Ponys<br />

und wilden Stieren 21.30 HamburgerAutoperlen.<br />

Neue Cabrios 22.30 Die PS-Profis Schule.<br />

Volle Pulle für die Stulle 23.00 Motorsport –<br />

Porsche GT Magazin 23.30 Die PS-Profis Schule.<br />

Erkans krasses Spezial 0.00 Sport-Clips<br />

7.20 (für HG) Bibi und Tina 8.10 (für HG)<br />

Mako –Einfach Meerjungfrau 8.35 (für HG)<br />

Löwenzahn 9.03 (für HG) sonntags 9.30 (für<br />

HG) Evangelischer Gottesdienst 10.15 (für HG)<br />

Meine wunderbare Familie 11.45 heute Xpress<br />

11.50 (für HG) Bares für Rares –Lieblingsstücke<br />

14.05 Mach was draus 14.50 (für HG)<br />

heute Xpress 14.55 (für HG) Dragonheart.<br />

Fantasyfilm,USA 1996 16.30 (für HG) planet<br />

e. Vermüllt und verseucht –Böden in Gefahr<br />

17.00 (für HG) heute 17.10 (für HG) Sportreportage<br />

18.00 (für HG) ZDF.reportage. Wohnstress:<br />

Mieterangst 18.30 (für HG) Terra Xpress<br />

19.00 (für HG) heute 19.10 (für HG) Berlin<br />

direkt 19.30 (für HG) Kielings wilde Welt<br />

20.15 (für HG) Rosamunde Pilcher:<br />

Vertrauen ist gut, verlieben ist besser<br />

TV-Liebesmelodram, D2014<br />

Mit Kai Scheve,Jana Klinge, Bruno<br />

Eyron, Franziska Schlattner u.a.<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.00 (für HG) Hanna Svensson<br />

Blutsbande, TV-Kriminalfilm, S2017<br />

23.50 ZDF-History<br />

Der Größte –Muhammad Ali<br />

0.35 heute Xpress<br />

0.40 (für HG) Hanna Svensson<br />

Blutsbande. TV-Kriminalfilm, S2017<br />

6.00 Auf Streife. Reportagereihe 6.55 Auf<br />

Streife. Reportagereihe 7.55 So gesehen –Talk<br />

am Sonntag 8.15 Knallerfrauen. Mit Martina<br />

Hill 8.45 Catch! Die Deutsche Meisterschaft<br />

im Fangen. Mit Luke Mockridge, Daniel Donskoy,<br />

Sophia Thomalla, David Odonkor.Moderation:<br />

Andrea Kaiser, Luke Mockridge 10.40 The<br />

Voice Kids. Blind Audition 13.15 Playing It<br />

Cool. Romantikkomödie,USA 2014. Mit Chris<br />

Evans, Michelle Monaghan, Topher Grace<br />

15.05 Die Bestimmung –Divergent. Sci-Fi-<br />

Film, USA 2014. Mit Shailene Woodley, Theo<br />

James, Kate Winslet 17.45 The Biggest Loser.<br />

Show. Jury: Dr.Christine Theiss, Mareike Spaleck,<br />

Ramin Abtin 19.55 Nachrichten<br />

20.15 The Voice Kids<br />

Blind Audition<br />

Jury: Lena Meyer-Landrut,StefanieKloß,<br />

Alec Völkel, Sascha Vollmer,Mark Forster<br />

Moderation: Thore Schölermann,<br />

Melissa Khalaj<br />

23.00 Was für ein Jahr!<br />

Mit Wigald Boning,Panagiota Petridou,<br />

Judith Williams, Janine Kunze<br />

Moderation: Hugo Egon Balder<br />

0.25 The Voice Kids<br />

Blind Audition<br />

2.30 Auf Streife –Die Spezialisten<br />

15.30 (für HG) Tamina in Amsterdam 16.00 (für<br />

HG) Wunderschön! 16.45 (für HG) Praxis mit<br />

Meerblick. TV-Komödie,D2018 18.15 (für HG)<br />

Tiere suchen ein Zuhause 19.10 (für HG) Aktuelle<br />

Stunde 19.30 (für HG) Westpol 20.00 (für<br />

HG) Tagesschau 20.15 Wunderschön! 21.45<br />

(für HG) 1LIVEKöln Comedy-Nacht XXL 2018<br />

22.45 (für HG) RebellComedy 23.15 (für HG)<br />

Carolin Kebekus: PussyTerror TV 0.00 (für HG)<br />

Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von<br />

... 0.30 (für HG) Dieunwahrscheinlichen EreignisseimLeben<br />

von... 1.00 Rockpalast<br />

NDR<br />

13.40 (für HG) Morden im Norden. Kurzschluss<br />

14.30 (für HG) Brautalarm auf dem<br />

Land 15.15 (für HG) Der Pferdeversteher<br />

16.00 Lieb und teuer 16.30 Sass: So isst der<br />

Norden 17.00 Bingo! 18.00 (für HG) Ostseereport<br />

18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) die nordstory spezial 21.45 (für HG) Die<br />

NDR-Quizshow 22.30 (für HG) Die Superpauker<br />

23.30 (für HG) Holstein Herz. Dokumentation,<br />

D2019 0.15 (für HG) Ostseereport 1.00<br />

(für HG) Tietjen und Bommes<br />

Kabel eins<br />

11.25 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />

12.20 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />

13.15 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />

14.15 Rosins Restaurants –Ein Sternekoch<br />

räumt auf! 16.15 News 16.25 Rosins Restaurants<br />

–Ein Sternekoch räumt auf! 18.20 Achtung<br />

Kontrolle Spezial 20.15 Police Academy<br />

II –Jetzt gehts erst richtig los. Komödie, USA<br />

1985 22.15 Abenteuer Leben am Sonntag.<br />

Amazon vs.Rewe–wermacht's besser? „AbenteuerLeben”<br />

testet dieLebensmittel-Lieferdienste<br />

0.20 Mein Revier. Ordnungshüter räumen auf<br />

RTL 2<br />

11.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum<br />

vom Eigenheim 12.15 Die Schnäppchenhäuser<br />

–Der Traum vom Eigenheim 13.15 Die<br />

Schnäppchenhäuser –Der Traum vom Eigenheim<br />

14.15 Zuhause im Glück –Unser Einzug<br />

in ein neues Leben 16.15 Der Trödeltrupp –<br />

Das Geld liegt imKeller 17.15 Mein neuer Alter<br />

18.15 GRIP –Das Motormagazin 20.15<br />

Schlaflos inSeattle. Liebeskomödie, USA<br />

1993 22.20 30 über Nacht. Komödie, USA<br />

2004 0.15 Karate Tiger. Actionfilm,USA/HK<br />

1986 2.00 Ong bak III. Actionfilm, THAI 2010<br />

Eurosport 1<br />

15.30 Skifliegen: Weltcup-Finale 16.15 Biathlon:<br />

Weltcup-Finale. 15 km Herren mit Massenstart<br />

17.15 WATTS. Die Wintersport-Ausgabe<br />

der Eurosport-Clipshow 17.30 Biathlon:<br />

Weltcup-Finale 18.00 Langlauf: Weltcup-Finale<br />

18.30 Langlauf: Weltcup-Finale 18.55 Eurosport<br />

News 19.00 Curling: Weltmeisterschaft<br />

der Damen. Finale 21.00 Radsport: Sechstagerennen.<br />

3. Tag 23.25 Eurosport News 23.30<br />

Skifliegen: Weltcup-Finale 0.30 Biathlon: Weltcup-Finale<br />

1.00 Biathlon: Weltcup-Finale<br />

RBB BERLIN, 22.45 UHR DOKUMENTARFILM<br />

Dragan Wende West-Berlin<br />

Imgeteilten Berlin warsein jugoslawischer Pass,daist sichDraganWende heute<br />

noch sicher,der „beste der Welt“.Seine Blockfreiheit machte Draganzum<br />

Macher: Er machte Karriereinder West-<strong>Berliner</strong> „Clublandschaft“zwischen<br />

Kiezbordellen undden Läden vonRolf Eden, und lukrativeGeschäfte im Ostteil.<br />

Doch dann kamdie Wende,und Dragan Wende erwischtesie doppelt hart:Berlin<br />

wuchs zusammen, während Jugoslawien zerfiel. Er verlorseine Priviliegien.<br />

Heute schlägt er sich mitImprovisation durchs Leben,die 1980er in der Mauerstadtsind<br />

für ihn ein verlorenes Paradies.Und seine Geschichtewärewohlverlorengegangen,<br />

hättenichtsein Neffe Vukihn überzeugt,die wilden Jahrevor<br />

der KameraRevuepassieren zu lassen.Soentstand eine skurril-melanchiolische<br />

Familiengeschichte,die Lichtinverborgene Winkel des alten Berlins wirft.<br />

(Serb./Dtl./2014)<br />

Foto:RBB Berlin<br />

PROSIEBEN7, 22.55 UHR DRAMA<br />

13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL -mittel<br />

3 8 6<br />

8 7<br />

5 2 4<br />

8 1 5<br />

3 6<br />

6 4<br />

9<br />

4 1<br />

1 3 5 7<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT –SCHWER<br />

2<br />

8<br />

6 9<br />

6<br />

9 4 5<br />

5 3 9<br />

7 1 3<br />

Während des Bürgerkriegs in Lybien<br />

kommtJackSilva(John Krasinski)<br />

nach Bengasi,woermit anderen Söldnern<br />

einer privaten Sicherheitsfirma eine geheime<br />

Anlage der CIA bewachen soll. Als der<br />

US-Botschafter Stevens für einen Besuch<br />

eintrifft,wirddie Situation brenzlig: Islamis-<br />

MDR WDR tische Milizen beginnen, den Gebäudekom-<br />

Arte<br />

plex zu umzingeln. Am 11. Septemeber 2012<br />

kommteszum Gefecht. Michael Bay(„Pearl<br />

Harbour“) wollteoffenbar einen Kriegsfilm<br />

nach wahren Begebenheiten im emotionalen<br />

Ego-Shooter-Stil von„BlackHawk<br />

Down“inszenieren. Dasist ihm, ethischmoralische<br />

Schräglage inklusive, gelungen.<br />

(USA/2016)<br />

Foto: ProSieben<br />

SUDOKU<br />

8 2<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

vom VOM 22.3.2019<br />

2019<br />

MITTEL mittel<br />

2 8 4 6 7 9 5 1 3<br />

7 3 6 1 5 4 2 8 9<br />

9 1 5 2 3 8 6 4 7<br />

1 5 9 3 4 6 8 7 2<br />

6 2 3 7 8 1 9 5 4<br />

4 7 8 5 9 2 3 6 1<br />

5 6 7 4 2 3 1 9 8<br />

3 9 1 8 6 7 4 2 5<br />

8 4 2 9 1 5 7 3 6<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM 22. 3. 2019<br />

vom 22.3.2019<br />

SCHWER<br />

schwer<br />

2 5 1 8 9 3 7 4 6<br />

7 9 8 6 4 2 5 3 1<br />

4 6 3 1 7 5 2 8 9<br />

3 8 6 5 2 9 4 1 7<br />

5 2 7 3 1 4 9 6 8<br />

9 1 4 7 6 8 3 2 5<br />

1 3 5 4 8 7 6 9 2<br />

6 4 9 2 5 1 8 7 3<br />

8 7 2 9 3 6 1 5 4<br />

7.15 tierisch gut! 8.00 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 8.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 9.00 Was eine Frau im Frühling<br />

träumt. Romanze, D1959 10.35 Was glücklich<br />

macht. TV-Liebeskomödie, D2009 12.05<br />

Alles Klara 12.55 Rentnercops 13.45 Panda,<br />

Gorilla &Co. Junior 14.00 Ötscher –ImReich<br />

des sanften Riesen 14.45 Wiedersehen in Malaysia.<br />

TV-Drama, D2012 16.15 In aller<br />

Freundschaft –Die jungen Ärzte 17.05 In aller<br />

Freundschaft 17.50 Sandmann 18.00 rbb<br />

UM6 –Das Ländermagazin 18.30 rbb Gartenzeit<br />

19.00 Täter –Opfer –Polizei. Mod.: Uwe<br />

Madel 19.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Gefragt –Gejagt<br />

Quiz-Show<br />

Moderation: Alexander Bommes<br />

21.00 Gefragt –Gejagt<br />

Moderation: Alexander Bommes<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Wilde Jahre West-Berlin<br />

Punk auf der Insel<br />

22.45 Dragan Wende West-Berlin<br />

Dokumentarfilm, SRB/D 2014<br />

0.10 Kowalski &Schmidt<br />

Deutsch-polnisches Journal<br />

0.40 Weltspiegel<br />

ProSieben<br />

6.05 2Broke Girls. Can-DrewAndrew/2 Broke<br />

Girls: The Movie. Comedyserie 7.00 Twoand a<br />

Half Men. Alle lieben Alan/Die Superchance/<br />

Ich bin wie Reizhusten.Comedyserie 8.20 The<br />

Big Bang Theory. Die Nowitzki-Provokation/Das<br />

Doktor-Ramona-Dankeschön. Comedyserie<br />

9.05 Galileo 11.55 Soul Surfer. Biografie, USA<br />

2011. Mit AnnaSophia Robb,Helen Hunt, Dennis<br />

Quaid 13.50 Plötzlich Star. Romantikkomödie,<br />

USA/H 2011. Mit Selena Gomez,<br />

Leighton Meester,Katie Cassidy 15.50 Step<br />

Up: All In. Tanzfilm, USA 2014. Mit Ryan Guzman,Briana<br />

Evigan, Stephen „tWitch” Boss<br />

17.55 Newstime 18.10 Galileo 360°. Ranking:<br />

Crazy Fast Food 19.05 Galileo<br />

20.15 Maze Runner –Die Auserwählten in<br />

der Brandwüste<br />

Sci-Fi-Film, USA 2015<br />

Mit Dylan O'Brien, Kaya Scodelario,<br />

Thomas Brodie-Sangster u.a.<br />

Regie:Wes Ball<br />

22.55 13 Hours: The Secret Soldiers of<br />

Benghazi Drama, USA/MLT/M 2016<br />

Mit James Badge Dale, John Krasinski,<br />

Max Martini u.a.<br />

1.30 Maze Runner –Die Auserwählten in<br />

der Brandwüste<br />

Sci-Fi-Film, USA 2015<br />

14.05 Der Orient-Express. Dokumentarfilm, F<br />

2018 15.30 Josephine Baker,Ikone der Befreiung<br />

16.25 Künstlerinnen 16.55 Metropolis<br />

17.40 (für HG) Stars vonmorgen 18.25 Zu Tisch<br />

... 18.55 Karambolage 19.10 Arte Journal<br />

19.30 Kräuter der Welt 20.15 Die Prinzessinvon<br />

Montpensier. Historienfilm, F/D2010 22.30 Zsa<br />

Zsa Gabor, Königin des roten Teppichs 23.25<br />

Damia –Chansonette in Schwarz 0.20 Ella Fitzgerald<br />

&Trio –Liveauf dem MontreuxJazz Festival1975<br />

1.10 Arte Journal 1.30 Marius und<br />

Jeannette. Romantikkomödie, F1997<br />

3Sat<br />

16.35 (für HG) Das Wolfsexperiment 17.05<br />

(für HG) Red Dog –Ein Held auf vier Pfoten.<br />

Komödie, AUS/USA 2011 18.30 Schweizweit<br />

19.00 (für HG) heute 19.10 NZZ Format<br />

19.40 Schätze der Welt 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Pufpaffs Happy Hour 21.00 Barbara<br />

Ruscher: „Ruscher hat Vorfahrt” 21.45<br />

(für HG) Nuhr im Ersten 22.30 Vecchi pazzi –<br />

Alte Narren. TV-Komödie, CH 2015 23.55 (für<br />

HG) Polizeiruf 110. Falscher Jasmin. TV-Kriminalfilm,<br />

DDR 1990 1.25 Stratos. Kriminalfilm,<br />

GR/D/ZYP/GBA 2014<br />

Phoenix<br />

13.45 Meine Stimme gegen den Brexit 14.00<br />

Ach,Europa! 16.55 Die Eisfischer vom Chagan<br />

See 17.00 Ziemlich beste Nachbarn 17.45<br />

Ziemlich beste Nachbarn 18.30 Margaret Thatcher<br />

–Die eiserne Lady 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Wildes Deutschland 21.00 (für<br />

HG) Wildes Deutschland 21.45 (für HG) mein<br />

ausland 22.30 (für HG) Irland ganz anders<br />

23.15 Im Namen Gottes 0.00 unter den linden.<br />

Equal Pay Day –Frauen im Armutsrisiko in<br />

Beruf und Rente? 0.45 augstein und blome<br />

1.00 Die Briten<br />

Kika<br />

12.00 (für HG) Rübezahls Schatz. Familienfilm,<br />

D2017 13.30 (für HG) Yakari 14.15 Der<br />

kleine Ritter Trenk 15.30 Allesamt zusammen<br />

16.20 Schau in meine Welt! 16.50 Peter<br />

Pan –Neue Abenteuer 17.35 (für HG) 1, 2<br />

oder 318.00 Shaun das Schaf 18.10 (für HG)<br />

Die Biene Maja 18.35 Mama Fuchs und Papa<br />

Dachs 18.50 Sandmann 19.00 (für HG) Arthur<br />

und die Freunde der Tafelrunde 19.25 (für HG)<br />

pur+ 19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) Ki.<br />

Ka Live 20.10 (für HG) Du bist kein Werwolf –<br />

Über Leben in der Pubertät<br />

Dmax<br />

14.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

16.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

17.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />

18.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />

19.15 Wingmen –Zwei Brüder heben ab 20.15<br />

Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska 21.15<br />

Goldrausch in Australien 22.15 Goldrausch:<br />

WhiteWater Alaska 23.15 Ice Lake Rebels 0.15<br />

Die Schatzsucher –Goldrausch inAlaska 1.10<br />

Goldrausch: White Water Alaska 2.00 Ed Stafford:<br />

Wie ich die Welt überlebte<br />

13.00 Tagesschau-Nachrichten 13.15 45 Min<br />

14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15 Presseclub<br />

15.00 Tagesschau-Nachrichten 15.30 Die Püppchen<br />

aus derAuguststraße 16.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 16.30 Wiegeht das? 17.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

17.30 Panorama318.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

18.30 extra 3Spezial<br />

19.00 Tagesschau-Nachrichten 19.30 7Tage ...<br />

20.00 Tagesschau 20.15 Menschen hautnah<br />

21.02 Die Püppchenaus derAuguststraße 21.32<br />

Umzug! 22.00 Unterwegs im Westen 22.30 Bericht<br />

ausBerlin 22.50 Exakt –Die Story 23.20<br />

Weltspiegel 0.00 Tagesthemen 0.20 Presseclub<br />

1.03 Extra 1.15 Menschenhautnah<br />

ONE<br />

11.10 Telespiele 12.00 Quarks 12.45 Robert<br />

Altman's Last RadioShow. Musikkomödie,USA<br />

2006 14.25 Eiskunstlauf:Weltmeisterschaften.<br />

Schaulaufen. AusSaitama (J) 16.25 kinokino<br />

shortcuts 16.30 DerDicke 17.15 DerDicke<br />

18.05 DerDicke 18.55 DerDicke 19.45 Lindenstraße<br />

20.15 In der Falle. TV-Drama,D2015<br />

21.45 Tatort. Der Todist unser ganzesLeben.<br />

TV-Kriminalfilm, D2017 23.15 Lindenstraße<br />

23.45 Tatort. DerTod istunser ganzesLeben.<br />

TV-Kriminalfilm, D2017 1.15 Inhale –Umjeden<br />

Atemzug. Thriller, USA2010 2.40 Bauerfeind – Die<br />

Show zurFrau 3.25 NuhrimErsten 4.10 extra 3<br />

Spezial 4.40 DiePierreM.Krause Show<br />

ZDF NEO<br />

11.05 Terra X 11.45 TerraX12.30 TerraX13.15<br />

TerraX14.00 TerraX14.45 TerraX15.30 Die<br />

glorreichen1016.15 Sketch History 16.40 Gätjens<br />

großes Kino 16.55 Death in Paradise 18.40<br />

(für HG) Lewis. VonMusenund Morden. TV-Kriminalfilm,GB2009<br />

20.15 DasDuo. TV-Kriminalfilm,<br />

D2011.Mit Charlotte Schwab, LisaMartinek, PeterPrager<br />

21.45 Das Duo. TV-Kriminalfilm, D2012<br />

23.15 (für HG)Ein starkesTeam. Preis der Schönheit.<br />

TV-Kriminalfilm, D2018 0.45 heute-show<br />

1.15 NeoMagazinRoyale 2.00 (für HG)Lewis.<br />

VonMusen undMorden. TV-Kriminalfilm, GB 2009<br />

3.35 (für HG)Inspector Barnaby. Ein Männlein<br />

stirbtimWalde.TV-Kriminalfilm,GB2001<br />

ZDF INFO<br />

6.30 Gold fürKim –Ein Leben fürNordkoreasFührer<br />

7.15 Undercover in Nordkorea–Im Reichdes<br />

Kim Jong Un 8.15 Mein Besuch in Nordkorea 9.00<br />

Südkorea –Erfolg um jeden Preis 9.45 Herrder<br />

Himmelsscheibe 10.30 (für HG) TerraX12.00<br />

Rätselder Geschichte 12.45 Geheimnisvolle Unterwelt<br />

14.15 Atlantis –Mythosund Wahrheit<br />

15.00 Geheimnisse der Kirche 16.30 Aufgedeckt<br />

–Rätselder Geschichte 19.40 (für HG)heute-show<br />

20.15 Herr derHimmelsscheibe 21.00<br />

(für HG) TerraX22.30 Rätsel derGeschichte<br />

23.15 Hightechder Antike 0.00 Aufgedeckt –Rätselder<br />

Geschichte 3.00 Geheimnisse derKirche<br />

4.15 Die Welt der Antike<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Sonntagskonzert Mit Werken von Mendelssohn,<br />

W.A. Mozart, Liszt, Brahms,J.B. Bach,<br />

R. Schumann, ca. 176 Minuten<br />

15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Franz Schubert Gute Stücke, schlechte Stücke:<br />

Kritik an Schubert, ca. 116 Minuten<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Konzert Debüt im Deutschlandfunk Kultur.Mit<br />

Werken von J.S. Bach, A. Gerassimez, Xenakis,<br />

Vassileva,Cage, Miki, ca. 117 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Mit Werken von Strawinsky,Mahler,ca.<br />

176 Minuten<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Konzertdokument der Woche Balladen und<br />

andere Geschichten.Chormusik aus Ungarn.<br />

Mit Werken von Liszt, Bartók, Kodály sowie<br />

Werke von Jószef Karai, György Orbán, Levente<br />

Gyöngyösi und anderen, ca. 115 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Unterwerfung” Hörspiel nach dem Roman<br />

„Soumission” von Michel Houellebecq. Das<br />

römische Reich., ca. 90 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Freispiel Kurzstrecke 84: Feature, Hörspiel,<br />

Klangkunst. Dramatic Stockhausen Dream. Von<br />

Hans Kämmerer /Nemzi. Von Jurij Babelkow /<br />

Zoodirektor.Von Anne Krüger und Thomas Müller<br />

/Neues aus der „Wurfsendung” mit Julia<br />

Tieke. Von Barbara Gerland, Ingo Kottkamp,<br />

Marcus Gammel, ca. 55 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Von Damaskus bis Wikipedia. Unterwegs<br />

mit dem syrischen Exilschriftsteller Aboud<br />

Saeed. Mit Denis Moschitto, Thomas Böhm.<br />

VonThomas Böhm,ca. 56 Minuten<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Freistil Böses Blut –Serienkiller Superstar.<br />

Aufzeichnungen über ein obskures Objekt der<br />

Begierde. Von Jürgen M. Thie,ca. 55 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Rock et cetera Nimmermüde Ska-Aktivisten.<br />

Die britische Band The Specials, ca. 55 Min.<br />

22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Musikfeuilleton Das Programmheft. Ein Radioessay<br />

über eine Übung am Rand der Kunst.<br />

Von Georg Beck, ca. 30 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazz-Diskothek –News from<br />

Jazz &Blues. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 – S eite 36 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

Mario Barth schätzt Frauen, die über<br />

sich selbst lachen können. „Frauen<br />

haben etwas,was wir Männer nicht<br />

haben: Eigenhumor“, findet der Komiker.Männer<br />

reagierten dagegen<br />

auf Witzeüber Männer eher sauer.<br />

Noch mehr als Frauen, die über sich<br />

selbst lachen können, schätzt Mario<br />

Barthübrigens Frauen, die über ihn<br />

lachen können. UndFrauen, die<br />

über Karnevalswitzelachen können.<br />

DieAuslassungen vonAnnegret<br />

Kramp-Karrenbauer zu Toiletten<br />

und Gender-Politik jedenfalls fand<br />

der 46-Jährige„richtig lustig“. Ob das<br />

Lob vonMario Barthfür die CDU-<br />

Chefin nun schmeichelhaft ist oder<br />

nicht –urteilen Sieselbst.<br />

VladislavBalovatsky,besser bekannt<br />

als Rapper Capital Bra, erfüllt die Zugangsvoraussetzungen<br />

seines<br />

Genres mit großer Beflissenheit.<br />

Schulabbruch, Jugendstrafen und<br />

hin und wieder ein Beef mit etablierten<br />

Kollegen wie Bushido oder Fler –<br />

alles mustergültig ausgeführt. Nun<br />

aber scheinen dem derzeit wohl erfolgreichsten<br />

Rapmusiker in<br />

Deutschland ein wenig die Pferde<br />

durchzugehen. Der24-jährige <strong>Berliner</strong><br />

hat den Modern-Talking-Hit<br />

„CheriCheriLady“ neu aufgenommen.<br />

Kleiner Textauszug: „Cherry<br />

CherryLady,dubist was Besonderes.<br />

Eine Frau fürs Leben. Oder für ne<br />

Nacht.“ Ja,das tut weh.<br />

Christoph Maria Herbst findet die<br />

„Fridays for Future“-Demos super –<br />

aber nicht, dass sie während der<br />

Schulzeit stattfinden.„Es gibt<br />

eine Schulpflicht in<br />

Deutschland, und da kann<br />

man jetzt nicht einfach<br />

jedeWoche Religion<br />

oder Sportschwänzen<br />

und stattdessen demonstrieren“,<br />

so der<br />

Schauspieler.EskommentiertStromberg:<br />

„Wenn du dir die Butter<br />

vomBrotnehmen lässt,<br />

hast du irgendwann<br />

nicht mal mehr das<br />

Brot.“ (avo./mit dpa)<br />

Befürwortet Klima-Demos<br />

–aber nicht während der<br />

Schulzeit.<br />

IMAGO<br />

TIERE<br />

Auf der Flucht: Muggsy suchte das<br />

Weite.<br />

AP/DALLAS MORNING NEWS<br />

Mit LöchernimZaun ist es so eine Sache.Gerne<br />

wirddie Reparatur aufgeschoben,<br />

ist ja auch irgendwie lästig,<br />

den neuen Maschendraht einzufummeln.<br />

Doch Obacht –mit einem Loch<br />

im Zaun beginnen die abenteuerlichsten<br />

Reißausgeschichten. So wie<br />

in Dallas,Texas.Dortwaren Timund<br />

Casey Teirnan gerade auf ihrer täglichen<br />

Spazierrunde unterwegs,als<br />

ihnen ein Wallabyvor die Füße lief.<br />

Muggsy,sostellte sich heraus,war<br />

durch ein ebensolches Zaunloch<br />

entkommen und wärevielleicht am<br />

Ende noch zu seinen Artgenossen<br />

nach Australien weitergehüpft, hätte<br />

man ihn nicht eingefangen und seinem<br />

Besitzer zurückgegeben. In Dallas<br />

darfman die kleinen Kängurus<br />

halten, wenn man eine Genehmigung<br />

dafür hat. Mansollte halt nur<br />

die Zäune im Blick behalten. (avo.)<br />

Yoko Ono und John Lennon<br />

waren frisch verheiratet, als<br />

sie vor 50Jahren medienwirksam<br />

im Amsterdamer<br />

Hilton-Hotel zusammen ins Bett<br />

gingen. Doch die von der neugierigen<br />

Weltpresse erwarteten wilden<br />

Orgien blieben aus. Stattdessen<br />

nutzte das Paar seine Popularität,<br />

um mit einem „Bed-In“ gegen den<br />

Krieg zu protestieren.<br />

Aufdie Idee zu der spektakulären<br />

Aktion waren die beiden angesichts<br />

des enormen Medienrummels während<br />

ihrer Hochzeit am 20. März<br />

1969 auf Gibraltar gekommen. Spontan<br />

beschlossen der Beatle und seine<br />

Frau, die Aufmerksamkeit der Heerscharen<br />

von Reportern für eine „positiveBotschaft“<br />

zu nutzen. Siewollten<br />

mit „friedlichem Humor“ gegen<br />

Gewalt und vor allem gegen den<br />

Vietnamkrieg demonstrieren.<br />

Es war 23 Minuten vor Mitternacht,<br />

als sie vier Tage später voninternationaler<br />

Presse umzingelt mit<br />

ihrem schneeweißen Rolls-Royce<br />

vor dem Luxushotel an der Apollolaan<br />

138 vorfuhren. Die frisch Vermählten<br />

bezogen Suite 902 und verharrten<br />

eine ganze Woche lang im<br />

Bett. Die Aktion sorgte für globales<br />

Aufsehen und machte die eigenen<br />

Flitterwochen zum PR-Event.<br />

Ganz in Weiß<br />

Dafür sorgten die Massen von Journalisten,<br />

die täglich zwischen 9Uhr<br />

morgens und 9Uhr abends durch<br />

die Suite defilierten. „Jeder redet<br />

vom Frieden, aber keiner tut etwas<br />

dafür“, diktierte Lennon in die Aufnahmegeräte<br />

der Reporter.Die Glasfront<br />

hinter dem Bett bot eine wunderbareAussicht<br />

auf idyllische Amsterdamer<br />

Grachten und flutete das<br />

Hotelzimmer in Tageslicht, das allerdings<br />

durch tiefhängende<br />

Schwaden von Zigarettenqualm<br />

getrübt wurde. Dennoch wirkte<br />

der Raum hell: weißes Bett,<br />

weiße Bademäntel, weißer Flieder.Fenster<br />

und Wände zierten<br />

handgeschriebene Plakate mit<br />

den Parolen „Bed Peace“ und<br />

„Hair Peace.“<br />

„Lasst die Haare wachsen.<br />

Lasst sie wachsen –bis endlich der<br />

Friede da ist“, forderte Lennon. Und<br />

einem Reporter des kanadischen<br />

Senders CBC sagte er: „Wenn Hitler<br />

und Churchill im Bett geblieben wären,<br />

wären heute noch viele Menschen<br />

am Leben.“ Dabei hielten er<br />

und seine Frau in hochgeschlossenen<br />

Pyjamas nur brav Händchen. Einige<br />

Pressevertreter, die auf „nackte<br />

Tatsachen“ gehofft hatten, waren<br />

enttäuscht, denn noch kurz zuvor<br />

hatte sich das Paar für das Plattencovervon<br />

„Two Virgins“ entblößt.<br />

Bob Geldof<br />

Fast zwei Milliarden Menschen sahen<br />

1985 die Live-Aid-Konzerte<br />

in London und Philadelphia, die der<br />

irische Musiker und Gründer der<br />

Band Boomtown Rats, Bob Geldof,<br />

angestoßen hatte. Seit Jahrzehnten<br />

engagiert sich der 67-Jährige für die<br />

Afrikahilfe. Eine Fernsehdokumentation<br />

über die Hungersnot in Äthiopien<br />

gab den Anstoß dazu. Zusammen<br />

mit Midge Ure schrieb Geldof<br />

das Lied „Do They Know It’s Christmas?“<br />

und rief das Projekt Band Aid<br />

ins Leben, um Geld für die Hungernden<br />

zu sammeln. Queen Elizabeth II.<br />

ernannte ihn 1986 zum Ritter. (avo.)<br />

Das Bett<br />

als Kampfzone<br />

Es war eine der skurrilsten Friedensaktionen<br />

der Geschichte: Vor50Jahren inszenierten<br />

John Lennon und Yoko Ono ihr legendäres „Bed-In“<br />

Sieben Tage lang blieben John Lennon und Yoko Ono im Bett.<br />

Diese Enttäuschung sorgte gerade<br />

bei den Boulevardmedien für<br />

Spott: DemPaar gehe es nur um Vermarktung<br />

und Aufmerksamkeit. Indirekt<br />

gab Lennon das später sogar<br />

zu: „Wir saßen im Bett und redeten<br />

mit den Reportern. Es war urkomisch.<br />

Im Endeffekt machten wir einen<br />

Werbespot für den Frieden …“<br />

Joan Baez<br />

Sie ist nicht nur als begnadete Folk-<br />

Sängerin bekannt, sondernvor allem<br />

aufgrund ihres unermüdlichen<br />

bürgerrechtlichen Engagements. Als<br />

„Gewissen und Stimme der 60er-<br />

Jahre“ sang Joan Baez, imsechsten<br />

Monat schwanger, inWoodstock, sie<br />

erhob ihre Stimme gegen den Vietnamkrieg,<br />

demonstrierte an der<br />

Seite von Martin Luther King und<br />

prangerte Diktaturen auf der ganzen<br />

Welt an. Ihre Interpretation von„We<br />

Shall Overcome“ wurde zur Hymne<br />

der friedlichen Protestkultur. Bis<br />

heute setzt sich die 78-Jährige aktiv<br />

für Menschenrechte ein. (avo.)<br />

VonMichael Ossenkopp<br />

Prominent und engagiert<br />

DPA/ANP/EPA, DPA, IMAGO, AFP, GETTY<br />

Dennoch schrieb das „Bed-In“<br />

Popgeschichte und wurde zum Symbol<br />

für die Revolte der Jugend, die sich<br />

im Denken, Verhalten und Aussehen<br />

immer mehr von der Elterngeneration<br />

unterscheiden wollte. Ihre Woche<br />

in Amsterdam verewigte Lennon<br />

noch im selben Jahr auf der Beatles-<br />

Single„The Ballad Of John &Yoko“.<br />

Angelina Jolie<br />

Die Dreharbeiten zu „Lara Croft:<br />

Tomb Raider“ im verminten<br />

Kambodscha waren ein Wendepunkt<br />

im Leben der Schauspielerin Angelina<br />

Jolie.Nicht nur,dass ihr mit dem<br />

Actionfilm der Durchbruch gelang.<br />

Das arme südostasiatische Land ließ<br />

die 43-Jährige nicht los.Sie adoptierte<br />

einen Jungen aus einem Waisenhaus<br />

in Phnom Penh und wurde Botschafterin<br />

des UN-Flüchtlingshilfswerks<br />

UNHCR. DieListe ihres humanitären<br />

Engagements ist lang. Immer wieder<br />

versucht sie, das Interesse an ihrer<br />

Person darauf zu verwenden, Probleme<br />

öffentlich zu machen. (avo.)<br />

Wegen des großen Erfolges veranstalteten<br />

die beiden Verliebten zwei<br />

Monate später ein weiteres „Bed-In“<br />

in Montreal. In Suite 1742 des Queen<br />

Elizabeth Hotels tanzten kanadische<br />

Radha-Krishna-Jünger, während Allen<br />

Ginsberg, Timothy Leary und<br />

Phil Spector Party machten. Am 1.<br />

Juni wurde der Song „Give Peace A<br />

Chance“ aufgenommen, der bis<br />

heute als epochale Friedenshymne<br />

gilt. Diese erste Single der „Plastic<br />

Ono Band“ schaffte es unter die Top<br />

20 der internationalen Hitparaden.<br />

Unter dem Titel „Bed Peace“ entstand<br />

von dem Spektakel in Amsterdam<br />

und Montreal auch ein Film.<br />

Yoko Ono ist inzwischen 86 Jahre<br />

alt und immer noch für Kunst und<br />

Frieden aktiv, John Lennon wurde<br />

am 8. Dezember 1980 in New York<br />

von einem geistig verwirrten Attentäter<br />

erschossen. Heute erscheinen<br />

der Witwe die Aktionen von damals<br />

ein wenig naiv: „Wir glaubten tatsächlich,<br />

dass die Bed-Ins helfen<br />

würden, die Welt zu verändern. Aber<br />

die Bomben inVietnam explodierten<br />

weiter.“ Damals trafen sie und ihr<br />

Mann jedoch den Zeitgeist. Dabei<br />

stand die künstlerische Idee und<br />

nicht das Endprodukt im Vordergrund.<br />

Dennoch hofft die Künstlerin,<br />

dass ihre Botschaft von 1969<br />

auch den Aktivisten von heute „Ermutigung<br />

und Inspiration“ liefert.<br />

Keine Gewalt<br />

Zu der Signalwirkung des „Bed-In“<br />

stellte der Autor und Journalist Michael<br />

Archer 2009 fest: „Es hat John<br />

undYoko ermöglicht, neben dem aktiven<br />

Widerstand, der während Antikriegsdemonstrationen<br />

häufig in gewaltsamen<br />

Zusammenstößen mündete,<br />

eine alternative, gewaltfreie<br />

Haltung einzunehmen.“ In Anlehnung<br />

an „Sit-Ins“, die erstmals 1964<br />

von Studenten der Universität Berkeley<br />

abgehalten wurden, um die gewohnten<br />

Abläufe einer als überkommen<br />

empfundenen Welt zu blockieren,<br />

schufen Lennon und Ono mit<br />

ihrem „Bed-In“ eine neue Form des<br />

politischen Protests. Ganz im Geist<br />

der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung<br />

der 50er-und 60er-Jahre.<br />

Die damalige Suite 902, die nach<br />

einer Modernisierung des Hotels die<br />

Nummer 702 erhielt, wirdheute von<br />

Hilton für knapp 2000 Euro pro<br />

Nacht als „John and Yoko Suite“ vermarktet.<br />

Ausgestattet ist das vonDesignern<br />

neu gestaltete Quartier im<br />

Stil der Sechziger.Als Logo dient eine<br />

Skizze aus der Feder von John Lennon,<br />

die ihn in enger Umarmung mit<br />

seiner Frau zeigt. Das Bett ist allerdings<br />

nicht mehr das Original, sondern<br />

entspricht „modernen Schlafkomfortansprüchen“.<br />

George Clooney<br />

Mehrfach wurde der Schauspieler<br />

George Clooney bereits für<br />

sein humanitäres Engagement geehrt,<br />

2008 ernannte ihn der damalige<br />

Generalsekretär der Vereinten Nationen<br />

Ban Ki-moon zum UN-Botschafter<br />

des Friedens.Der 57-jährige<br />

Clooney reiste immer wieder in die<br />

Krisenregion Darfur,umauf die dortige<br />

Menschenrechtslage aufmerksam<br />

zu machen. Er engagierte sich<br />

auch für die Unabhängigkeit des<br />

Südsudan und initiierte das Überwachungs-Projekt<br />

Satellite Sentinel,<br />

eine Art Frühwarnsystem für Menschenrechtsverletzungen.<br />

(avo.)<br />

NACHRICHTEN<br />

Verdächtiger im Würzburger<br />

Kinderporno-Fall in U-Haft<br />

Im Würzburger Kinderporno-Fall ist<br />

gegen den Hauptverdächtigen Haftbefehl<br />

erlassen worden. DerLogopäde<br />

sitzeinUntersuchungshaft,<br />

teilte die Zentralstelle Cybercrime<br />

Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft<br />

BambergamFreitag auf Anfrage<br />

mit. Der37-Jährige steht im<br />

Verdacht, pornografische Bilder und<br />

Videos mit kleinen Jungen im sogenannten<br />

Darknet verbreitet zu haben,<br />

einem abgeschirmten Bereich<br />

des Internets.Der Sprachtherapeut<br />

hatte in verschiedenen Einrichtungen<br />

mit Kindernzutun. Zu den Vorwürfen<br />

machte der Beschuldigte zunächst<br />

keine Angaben. (dpa)<br />

Mindestens 60 Tote bei<br />

Busunglück in Ghana<br />

Beieinem schweren Busunfall in<br />

Ghana sind mindestens 60 Menschen<br />

ums Leben gekommen. Zwei<br />

Fahrzeuge seien auf einer Straße in<br />

der zentralen Region Bono East frontal<br />

zusammengestoßen, so die örtliche<br />

Feuerwehr.Die Fahrzeuge gingen<br />

in Flammen auf. In Ghana und<br />

vielen anderen afrikanischen Ländernkommt<br />

es immer wieder zu<br />

schweren Verkehrsunfällen. Gründe<br />

sind meist überhöhte Geschwindigkeit,<br />

technische Probleme der Fahrzeuge<br />

und der schlechte Zustand der<br />

Straßen. (dpa)<br />

Sagenumwobene<br />

Schildkröte einbalsamiert<br />

Der einbalsamierte Körper von Cu Rua<br />

wird im Ngoc-Son-Tempel ausgestellt. DPA<br />

In Vietnams Hauptstadt Hanoi wird<br />

seit wenigen Tagen der einbalsamierte<br />

Körper einer vermutlich<br />

mehr als hundertJahrealten Schildkröte<br />

ausgestellt. DasTier mit dem<br />

Namen Cu Ruahatte bis zu seinem<br />

TodimJanuar 2016 im Hoan-Kiem-<br />

SeeinHanois Innenstadt gelebt. Es<br />

wurde als letzter Nachkomme der<br />

Schildkrötengottheit KimQui verehrt.<br />

„CuRua war so wichtig für die<br />

vietnamesische Kultur,weil sie für<br />

den Schutz unseres Landes gegen<br />

Angreifer stand“, erklärte der Biologe<br />

Ha Dinh Duc. DerLegende nach sollten<br />

die Schildkröten am Grund des<br />

Hoan-Kiem-Sees ein magisches<br />

Schwertbis zu dem Zeitpunkt bewachen,<br />

an dem Vietnam erneut verteidigt<br />

werden muss. (dpa)<br />

Polnischer Goldzugjäger<br />

macht überraschenden Fund<br />

Derpolnische Goldzugjäger Piotr<br />

Koper freut sich über einen unerwarteten<br />

Fund: BeiRenovierungsarbeiten<br />

am niederschlesischen Schloss<br />

Adelsbach (Palac Struga) stieß der<br />

Bau-Unternehmer und Hobby-Historiker<br />

zufällig auf jahrhundertealte<br />

Gemälde böhmischer und deutscher<br />

Herrscher.Sein Team ist mit der Renovierung<br />

des rund 700 Jahrealten<br />

Schlosses betraut. Dabei deckte der<br />

Pole überraschend aus der Renaissance<br />

stammende Porträts früherer<br />

Kaiser auf. Eigentlich ist der Mann<br />

für die Suche nach einem sagenumwobenen<br />

Goldzug bekannt, den Nazis<br />

Legenden zufolge vorder heranrückenden<br />

Sowjetarmee versteckt<br />

haben sollen. Diesen fand Koper bisher<br />

aber nicht. (dpa)


MAGAZIN<br />

Sitzen lernen<br />

Elisa Chirino war eine der besten Turnerinnen<br />

des Landes. Bis sie sich bei einem Trainingsunfall<br />

schwer verletzte und für immer verlor,was bis dahin ihr<br />

höchstes Gut war –die Kontrolle über ihren Körper<br />

SEITEN 2/3<br />

Raus aus der<br />

geistigen Enge<br />

Dem Phantom<br />

auf der Spur<br />

Maxim Leo<br />

wird vom Weltgewissen<br />

gerügt<br />

Seite 10<br />

Alle Jahre<br />

wieder<br />

Der Biologe und Bürgerrechtler Jens Reich über das<br />

Ende der DDR und den Zwiespalt zwischen sittlichen<br />

Problemen und wissenschaftlicher Erkenntnis<br />

SEITEN 4/5<br />

Werwar B. Traven? Zum 50. Todestag des<br />

Abenteuerschriftstellers steht eines der größten<br />

Rätsel der Literaturgeschichte kurz vor der Lösung<br />

SEITE 7<br />

Fußball ist doof, weil stets der FC Bayern gewinnt?<br />

Vonwegen! In anderen Sportarten ist die Dominanz<br />

der immer gleichen Clubs noch größer<br />

SEITE 10<br />

VOLKMAR OTTO


2 23./24. MÄRZ 2019<br />

Schicksal? „Daran glaube ich nicht“,<br />

sagt Elisa Chirino.„Sonst müsste ich<br />

ja auch daran glauben, dass das<br />

ganze Leben von einer höheren<br />

Kraft vorhergeplant ist. Aber mein Leben,<br />

das kann ich doch selbst in die Hand nehmen,<br />

es beeinflussen.“<br />

Die21-Jährige sitzt in ihrem Spezial-Rollstuhl.<br />

Grünes Metall. DieLehne schwarz, gepolstert,<br />

zurechtgebogen, damit sie Elisa optimal<br />

stützen kann. Aufihrem Schoß liegt das<br />

Smartphone, das mit einem kurzen, glockenklaren<br />

Toninregelmäßigen Abständen<br />

die Aufmerksamkeit der jungen Frau fordert.<br />

Dann wischt sie mit dem Knöchel ihres rechten<br />

Zeigefingers über das Display, umauf<br />

eine Chat-Nachricht zu antworten. EinStück<br />

Normalität.<br />

Davonhat Elisa nicht mehr allzu viel. Am<br />

25. März jährt sich der Tag, der alles veränderte,<br />

bereits zum fünften Mal. Und auch,<br />

wenn sie versuchen will, dem Datum so wenig<br />

Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken,<br />

ganz spurlos wird dieser Montag nicht<br />

an ihr vorbeigehen.<br />

Sitzen&Sein<br />

Die ehemalige Turnerin Elisa Chirino ist seit einem Trainingsunfall<br />

vor fünf Jahren gelähmt. Anderen gehe es schlechter als ihr,<br />

sagt die 21-Jährige. Woher nimmt sie die Energie?<br />

VonDajana Rubert<br />

„Körperlich beeinträchtigt zu sein, heißt doch nicht, geistig eingeschränkt zu sein“: Elisa Chirino im Spezial-Rollstuhl.<br />

V. OTTO<br />

DENN BIS VOR FÜNF JAHREN war die junge<br />

Halb-Kubanerin eines der hoffnungsvollsten<br />

deutschen Turntalente. Sie ist gerade Dritte<br />

bei der Deutschen Meisterschaft der Frauen<br />

am Sprung geworden. Die Olympischen<br />

Spiele hat sie fest im Blick, und sie hat realistische<br />

Chancen darauf. Es ist das zweite Training<br />

an diesem verregneten Dienstag. Die<br />

letzte Übung, der letzte Abgang. Elisa turnt<br />

am Stufenbarren, aber schon beim Loslassen<br />

des Holmes merkt sie, dass etwas nicht<br />

stimmt. Statt mit den Füßen kommt die damals<br />

16-Jährige mit dem Kopf auf dem Boden<br />

auf. Bei vollem Bewusstsein merkt das Mädchen<br />

sofort, dass hier gerade etwas ganz<br />

Schlimmes passiertsein muss.Sie spürtihren<br />

Körper nicht, liegt auf dem Bauch, den Kopf<br />

zum rechten Armgedreht. Siesieht die Finger<br />

ihrer Hand noch einmal zucken. Ein letztes<br />

Zucken. Als hätte ihr jemand den Körper einfach<br />

so abgeschaltet, den Stecker gezogen.<br />

„Natürlich frage ich mich, warum es ausgerechnet<br />

mir passiert ist. Aber ganz ehrlich:<br />

Die Antwort darauf werde ich niemals bekommen“,<br />

sagt Elisa heute.„Letztlich kann jedem<br />

in jeder Situation das Schlimmste passieren.<br />

Ichhabe so viele Menschen kennengelernt,<br />

die wie ich im Rollstuhl sitzen: Dereine<br />

ist im Winter vor die Tür gegangen, ausgerutscht,<br />

und dem geht es seitdem schlechter<br />

als mir.Ein anderer,ein junger Fußballer,vielleicht<br />

13 oder 14 Jahre alt, ist bei einem Hallenturnier<br />

gegen eine Wand gelaufen. Das<br />

passiert sicher hundertmal bei jedem einzelnen<br />

Turnier.Aber für ihn war es der Moment,<br />

der sein Leben für immer veränderte.“<br />

Auch für Elisa ist seit dem 25. März 2014<br />

nichts mehr, wie es einmal war. Fast zwei<br />

Jahre liegt sie stationär im Krankenhaus. Danach<br />

geht es nicht zurück in die Wohnung ihrerMutter,denn<br />

die ist nicht barrierefrei. Gut<br />

90 Quadratmeter in Lichtenberg werden zur<br />

neuen Bleibe der zierlichen Frau. Dabei hatte<br />

sie sich die Sache mit der ersten eigenenWohnung<br />

so anders vorgestellt. „Ich wohne eben<br />

doch nicht wirklich alleine. Und werde es<br />

auch nie.“<br />

Ihr achtzehnter Geburtstag, knapp vierzehn<br />

Monate nach dem Unfall, ist trotzdem<br />

einer der Tage, den sie wohl niemals vergessen<br />

wird. Die Lehrer ihrer Schule hatten für<br />

diesen einen Tagein Bett, einen Tisch und<br />

eine Couch nach Lichtenberggebracht. Dazu<br />

ein paar mit Helium gefüllte Luftballons in<br />

Sternenform.„Sosah meineWohnung aus,als<br />

ich damals zum 18. Geburtstag zum ersten<br />

Mal für eine Nacht das Krankenhaus verlassen<br />

durfte“, sagt Elisa. „Meine Familie war bei<br />

mir.AmAbend waren wir in einer Sky-Bareines<br />

<strong>Berliner</strong> Hotels mit einem fantastischen<br />

Blick über die Stadt. Danach bin ich mit meinen<br />

beiden älteren Schwestern und einem<br />

Kumpel in einen Club gegangen.“<br />

Wasman in einem Club macht, wenn man<br />

nicht tanzen kann, frage ich. „Wer sagt denn,<br />

dass ich nicht tanzen kann?“, sagt sie mit einem<br />

Lächeln im Gesicht. „Ich tanzevielleicht<br />

nicht mehr wie ein Fußgänger. Aber das geht<br />

schon.“ Elisa bewegt die SchulternimRhythmus<br />

auf und ab und lacht dabei. „Okay, mit<br />

etwas Alkohol geht es natürlich noch ein<br />

bisschen besser.“<br />

Fast noch besser aber war,dass am nächsten<br />

Morgen alle ihre Liebsten –die besten<br />

Freunde und die Familie –mit ihr in einem<br />

Café auf ihren Geburtstag angestoßen haben.„Ein<br />

Besuch in einem Café –das ist doch<br />

eigentlich nichts Besonderes.Aber ich war so<br />

erfüllt mit Freude und positiver Energie.Dieses<br />

Gefühl kannte ich nicht von der Zeit vor<br />

dem Unfall“. sagt sie. „Diese innere Wärme<br />

hatte ich noch nie zuvor gefühlt.“<br />

Überhaupt habe sie Kleinigkeiten zu<br />

schätzen gelernt. Das Leben ist nicht selbstverständlich.<br />

Nichts im Leben ist selbstverständlich,<br />

wenn man als Teenager neu lernen<br />

muss, zuatmen, zu schlucken, zu sprechen,<br />

wenn man für jeden Schluck eines Getränks<br />

einen Strohhalm braucht, wenn man<br />

den Donut, der voreinem liegt, nicht einfach<br />

in den Mund stecken und davon abbeißen<br />

kann.<br />

Wioletta Ferenc, Krankenschwester seit<br />

mehr als 30 Jahren, reicht Elisa den Hefekringel.<br />

Seit drei Jahren ist die gebürtige Polin im<br />

Pflegeteam von Elisa Chirino. Die Balance<br />

zwischen Hilfe und Privatsphäre ist ein<br />

Drahtseilakt –jeden Tagaufs Neue.Rund um<br />

die Uhr wird „Elli“ betreut. Ständig ist jemand<br />

an ihrer Seite.„Natürlich teile ich besonders<br />

schöne Momente lieber mit Freunden<br />

oder mit der Familie als mit einer Pflegekraft“,<br />

sagt Elisa. Ins Kino gehen zum Beispiel.<br />

AufFestivals.ZuKonzerten.<br />

Oder das Erlebnis, imSee zu baden. Was<br />

für die meisten jungen Menschen an einem<br />

Sommertag so normal ist wie der Umstand,<br />

dass die Sonne scheint, ist für Elisa eines der<br />

großen Highlights der letzten Jahre. Freunde<br />

haben sie im vergangen Sommer abgeholt,<br />

waren mit ihr zum Schlachtensee gefahren.<br />

Ein Kumpel hat sie ins Wasser getragen, sie<br />

an den Schulterngehalten.„Das war wirklich<br />

toll. Im Wasser fühlt sich der Körper ganz anders<br />

an.“<br />

EIN GLÜCKSGEFÜHL, welches ihr die Physiotherapeutin<br />

Madeleine Felix bald öfter bescheren<br />

will. Eine Therapie im Schwimmbecken<br />

des Unfallkrankenhauses ist angedacht.<br />

„Das hilft dem kompletten Körper.<br />

Mal nicht nur zu sitzen oder zu liegen –das<br />

regt den Kreislauf an. Die Organe haben<br />

mehr Platz, müssen auch wieder mehr arbeiten.<br />

Das Herz muss gegen die Schwerkraft<br />

pumpen“, sagt Madeleine Felix. „Wir sind<br />

noch lange nicht fertig, wir haben noch viel<br />

vor. Nicht wahr, Elisa?“, sagt sie.Vor einigen<br />

Wochen hatte sie eine Liege besorgt, auf der<br />

die Therapeutin die ehemalige Turnerin und<br />

andere querschnittsgelähmte Patienten fixieren<br />

und damit hinstellen kann. Auch das<br />

ist etwas ganz Besonderes.<br />

Die Freude steht Elisa ins Gesicht geschrieben,<br />

wenn sie vonder Horizontalen in<br />

die Vertikale gefahren wird. Die Beine werden<br />

kurzvon der Therapeutin korrigiert, der<br />

Rumpf auch. Steht die Patientin gerade?<br />

Passt alles? Dann los: Schattenboxen, Luftballon<br />

spielen –bis der Kreislauf schlappmacht.<br />

Das stärkt den Rumpf und macht<br />

noch dazu Spaß. Zehn Minuten hält Elisa<br />

diesmal durch, so lange wie noch nie zuvor.<br />

Zehn Minuten, die auch die Perspektiveverändern,<br />

die Elisa auf Augenhöhe bringen<br />

und ihr ein, wenn auch vorübergehendes,<br />

Gefühl vonStandfestigkeit vermitteln.<br />

Neben Physio- und Ergotherapie steht<br />

zweimal in der Woche auch Sporttherapie<br />

auf dem Programm. Ein kleiner Kraftraum<br />

versteckt sich neben den Gängen des riesigen<br />

Unfallkrankenhauses, indem Elisa im<br />

Reha-Zentrum vorallem daran arbeitet, vorhandene<br />

Fähigkeiten zu erhalten und zu verbessern.<br />

„Das ist ein bisschen wie früher.<br />

Hier im Kraftraum denke ich oft an meine<br />

Zeit im Leistungssportzurück. Wirwaren als<br />

Trainingsgruppe oft im Kraftraum, haben<br />

gern auch einmal Quatsch gemacht, wenn<br />

der Trainer nicht hingeschaut hat“, erzählt<br />

sie strahlend, während der Sportwissenschaftler<br />

Dennis Springer ihr die blauen<br />

Handmanschetten, in denen die Seile des<br />

Zugturmes eingeklickt waren, gegen<br />

schwarze Bandagen tauscht. Ran ans<br />

nächste Gerät. Beine bewegen, wenigstens<br />

passiv. Auf einem speziellen Sitz-Crosstrainer<br />

steuern die Arme die Bewegung der unteren<br />

Extremitäten. „Das sieht doch cool aus,<br />

oder?“, sagt Elisa. Denn spüren kann sie<br />

nichts von dem, was mit ihren Beinen passiert.<br />

Dass das Gefühl in den Beinen zurückkommt,<br />

ist ausgeschlossen. VonAnfang an<br />

haben ihr die Ärzte wenig Hoffnung gemacht,<br />

dass verloren gegangene Fähigkeiten<br />

wiederkehren könnten. Und so sind kleine


23./24. MÄRZ 2019 3<br />

Fortschritte für Elisa große Erfolge.Einen –für<br />

sie speziell zurechtgebogenen –Löffel kann<br />

sie eigenständig zum Mund führen und somit<br />

Mahlzeiten selbständig zu sich nehmen.<br />

Dank des Smartphones bleibt sie in Kontakt<br />

mit Freunden. „Auf große Sprünge hoffe ich<br />

aber nicht“, sagt Elisa. „Auch wenn die Forschung<br />

dran ist und versucht, die getrennten<br />

Nerven vonQuerschnitts-Patienten wieder zu<br />

verbinden, kann ich daran nicht glauben. Für<br />

mich käme das wohl eh zu spät. Undein Versuchskaninchen<br />

würde ich nicht sein wollen.<br />

Eine OP mit Risiko würde ich nicht machen.“<br />

Sieist mittlerweile zurück vomTraining, zu<br />

Hause in den eigenen vier Wänden. K.o., aber<br />

glücklich. Dieses Gefühl, sich ausgepowert zu<br />

haben, sei nach wie vor ein ganz besonders<br />

schönes. Ein bisschen etwas von dem zu haben,<br />

was früher war –das bedeutet Sport für<br />

sie heute. Und als Zuschauerin ist sie dem<br />

Turnen treu geblieben, dem Sport, der zwölf<br />

Jahre lang ihr Leben war und der ihr Leben<br />

dann so drastisch veränderte.<br />

„Ich träume noch immer viel vomTurnen.<br />

Ich träume vom Training, von bestimmten<br />

Elementen, die ich korrekt ausführen will. Ich<br />

hoffe, diese Träume kann ich mir noch lange<br />

bewahren“, sagt sie.Natürlich sei es ein„krasser<br />

Cut“, wenn sie aufwache und wieder in der<br />

Realität sei. „Aber ich finde es schön, in meinen<br />

Träumen zu turnen. Denn nur auf diese<br />

Artund Weise kann ich das immer wieder erleben.“<br />

Drei Bilderrahmen mit Fotos aus Kindheitstagen<br />

stehen auf einer Anrichte im<br />

Wohnzimmer.Mit ihren ehemaligen Vereinskameradinnen<br />

fiebert sie bis heute mit, freut<br />

sich über gelungene Küren und ärgert sich<br />

über vermasselte Elemente. Die Turnfamilie,<br />

so sagt Elisa, gebe ihr nach wie vor großen<br />

Halt. Dass das irgendwann nicht mehr so sein<br />

könnte,weil der Abstand mit den Jahren größer<br />

wird, davor hat sie ein wenig Angst.<br />

Auch deshalb denkt Elisa lieber in kleinen<br />

Etappen. Im vergangenen Sommer hat<br />

sie ihr Abitur zu Ende gemacht –ander<br />

Schule, in die sie schon vor dem Unfall<br />

ging, dem Sport- und Schulleistungszentrum<br />

Berlin. Ihre Prüfungen hat sie selbst<br />

geschrieben. Da sie ihre Finger nicht mehr<br />

bewegen kann, wirdihr der der Stift dazwischengeklemmt.<br />

Die Bewegung kommt<br />

aus der Schulter. Viel Übung und Fleiß,<br />

dazu ein bisschen Extra-Zeit im Vergleich<br />

zu den Mitschülern, haben es ihr ermöglicht,<br />

in über sechs Stunden eine Englisch-<br />

Leistungskurklausur zu schreiben, für die<br />

sie letztlich mit einer glatten Zwei belohnt<br />

wurde.Auch in ihrem zweiten Leistungsfach<br />

Biologie war sie eine der Besten.<br />

„Ich bin verdammt stolz darauf, wie sie das<br />

alles meistert“, sagt Heike Chirino,Elisas Mutter.<br />

Oft ist sie für ihreTochter da, überbrückt<br />

auch Zeiten, in denen der Pflegedienst keine<br />

Arbeitskraft für Elisa hat. „Trotz aller Rückschläge<br />

hat sich Elisa durchs Abitur gekämpft<br />

und dabei sogar richtig gut abgeschnitten. Es<br />

war nicht leicht, alles unter einen Hut zubekommen.<br />

UndElisa musste auch ein paar Abstriche<br />

bei den Therapiezeiten machen. Das<br />

hätte ich gernanders gesehen.“<br />

Ihre Tochter will aber eben nicht, dass sich<br />

alles nur um die Beeinträchtigung dreht.<br />

Im Gegenteil: Das, was geht und das, was<br />

sie kann, will sie voll auskosten. Sie will<br />

reisen: Kalifornien, Südamerika und Australien<br />

stehen ganz oben auf der Liste der<br />

Wunschziele. Zum Geburtstag im Mai –<br />

das wünscht sich Elisa –wäre ein Kurztrip<br />

nach Spanien ein Traum. Es bedeutet viel<br />

mehr Organisation und verursacht auch<br />

höhere Kosten, die Welt im Rollstuhl zu<br />

entdecken. Je nach Dauer der Reise muss<br />

wenigstens eine Pflegekraft dabei sein,<br />

dazu kommen Freunde oder die Familie.<br />

Aber möglich ist vieles.<br />

Bis vor fünf Jahren warElisa eines der größten Talente im deutschen Turnen.<br />

„Die Schranken im Kopf haben meist die<br />

anderen, nicht ich. Nur weil ich im Rollstuhl<br />

sitze, heißt das noch lange nicht, dass ich<br />

nicht reden kann. “<br />

Elisa Chirino, 21, ist seit einem Sturz vom Stufenbarren vor fünf Jahren<br />

querschnittsgelähmt, hat aber gelernt, ihr neues Leben anzunehmen<br />

Elisa macht sich gerne schick und kauft gerninder Drogerie<br />

ein.<br />

VOLKMAR OTTO<br />

Mit dem Knöchel des Zeigefingerskann Elisa ihr Smartphone<br />

bedienen.<br />

DAJANA RUBERT<br />

In der Sporttherapie stärkt Elisa ihre Muskulatur an speziellen<br />

Geräten.<br />

DAJANA RUBERT<br />

Malen auf Leinwänden ist für Elisa ein guter Ausgleich zum<br />

Alltag.<br />

VOLKMAR OTTO<br />

PR<br />

ALS NEUES HOBBY hat Elisa das Malen für<br />

sich entdeckt. MitPinsel und Farbe kann sie<br />

sich ausdrücken, kreativ sein. Vorallem aber<br />

kann sie abschalten, wenn sie einmal wieder<br />

zu viele Termine auf einen Schlag hatte. Auf<br />

ihrem Schreibtisch liegen Leinwände, manche<br />

auch schon teilweise bemalt. An der<br />

Wand hängen Bilder im selben Format, auf<br />

denen grüne Tannen vor hohen Bergen stehen.<br />

Der Himmel ist strahlend blau. Undals<br />

wolle die Künstlerin damit sagen: „Wenn<br />

dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf“,<br />

hat jedes ihrer Bilder ein bisschen etwas von<br />

dem Funkel-Staub.Die Bergspitzen zum Beispiel.<br />

Glitzer ist ihrMarkenzeichen geworden<br />

–zumindest in der Kunst.<br />

ZumWintersemester will Elisa ein Psychologie-Studium<br />

beginnen und später als Sportpsychologin<br />

arbeiten. Ein normaler Alltag?<br />

Normale Arbeit? „Die Schranken im Kopf haben<br />

meist die anderen, nicht ich. Ichkenne einen<br />

Mann, der auch im Rollstuhl sitzt, auf derselben<br />

Höhe querschnittsgelähmt ist wie ich –<br />

der hat sogar eine eigene Praxis. Und ich bin<br />

ziemlich sicher,dass ich aufgrund meiner Erfahrungen<br />

aus dem Leistungssport anderen<br />

Sportlern eine gute Beraterin sein kann. Ich<br />

kann mich in mein Gegenüber gut hineinversetzen“,<br />

erzählt Elisa selbstbewusst.<br />

Überhaupt wünscht sie sich manchmal einen<br />

normaleren, menschlicheren Umgang<br />

mit ihrer Situation.Werunsicher sei, solle einfach<br />

fragen.Wersie auf der Straße trifft, soll sie<br />

ansprechen und nicht ihreBegleiter,wie es so<br />

oft der Fall ist. Schließlich habe sie auch keine<br />

Hemmungen, um Hilfe zu bitten, wenn der<br />

Fahrstuhl am U-Bahnhof mal wieder nicht<br />

funktioniert. Undmeistens finden sich auch<br />

ein paar junge Männer, die sie in ihrem Rollstuhl<br />

hinauf- oder heruntertragen.<br />

Elisa igelt sich nicht ein. Undimmer wieder<br />

sagt sie diesen einen Spruch:„Nur weil ich<br />

im Rollstuhl sitze, heißt das noch lange nicht,<br />

dass ich nicht reden kann. Körperlich beeinträchtigt<br />

zu sein heißt doch nicht, geistig eingeschränkt<br />

zu sein.“<br />

Ein Grund, sich gehen zu lassen, ist das<br />

ganz sicher auch nicht. Ihre Haare sind<br />

hübsch zurechtgemacht. Das Mascara trägt<br />

Elisa morgens allein auf. In der Drogerie verbringt<br />

sie die meiste Zeit mit der Auswahl eines<br />

neuen Lippenstiftes.Kleidung shoppt sie<br />

im Internet. „Da habe ich eine größere Auswahl.<br />

Und ich bin nicht auf Hilfe angewiesen.“<br />

Während im Laden alles eng an eng<br />

hängt –danach greifen kann Elisa ja nicht –,<br />

zeigen Online-Shops jedes Teil aus verschiedenen<br />

Perspektiven. Und was nicht passt,<br />

kann zurückgeschickt werden. „Es gibt mir<br />

ein gutes Gefühl, durch das Einkaufen im Internet<br />

etwas selbstständiger zu sein“, sagt<br />

Elisa.<br />

SIE WISCHT AUF DEM SMARTPHONE von<br />

Foto zu Foto: „Das war mein Kleid zum Abi-<br />

Ball. Das habe ich auch aus dem Internet.“<br />

Weiß, bodenlang, mit Spitze. Die junge Frau<br />

mag es schick und elegant. Aber auch ein<br />

sportlicher Look ist okay –vor allem an den<br />

Tagen, an denen sie Therapien hat.<br />

Undesgibt noch so ein Mädchen-Thema,<br />

an dem Elisa nicht vorbeikommt: das Thema<br />

Schuhe. Die braucht man theoretisch nicht<br />

so oft neu zu kaufen, wenn man in ihnen<br />

nicht läuft. Elisa macht das aber trotzdem ab<br />

und zu. „Ich würde sehr gerne mal Absatzschuhe<br />

tragen. Das ist aber doof, weil das<br />

Trittbrett des Rollstuhls zu kurz ist. Der Hacken<br />

würde dann auf dem Boden schleifen“,<br />

sagt sie.„Also trage ich Turnschuhe,die sind<br />

ja auch ganz cool. Und ich kann mir weiße<br />

Sneakers gönnen. Im Gegensatz zu Fußgängernmuss<br />

ich die nämlich nie putzen.“ Elisa<br />

lacht herzlich, als sie das sagt.<br />

Es ist vermutlich auch ihre positive Energie,<br />

die ihrer Familie den Umgang mit dem<br />

Schicksalsschlag erleichtert. Mama Heike ist<br />

momentan sehr oft bei ihrer Jüngsten. „Natürlich<br />

muss man nach vorn gucken, das mache<br />

ich auch. Aber mich persönlich holt der<br />

Moment, als es passiert ist, immer wieder<br />

ein. Wir sind mittlerweile in ein Leben mit<br />

Rollstuhl hineingewachsen und in all die Sachen,<br />

die damit zusammenhängen. Aber<br />

wenn ich manchmal sehe, wie hilflos Elisa<br />

ist, das zieht mich runter. Ich kann nicht sagen,<br />

dass jeder Tagschön ist.“<br />

Natürlich nicht. Nicht für sie und auch<br />

nicht für Elisa selbst. Aber die junge Frau hat<br />

eben nie verlernt, zu kämpfen. So wie sie es<br />

einst am Schwebebalken oder beim Sprung<br />

getan hat. Annehmen, sagt Elisa, wirdsie ihr<br />

Schicksal, das sie selbst gar nicht so nennen<br />

möchte, wohl nie. Aber das Beste daraus zu<br />

machen, das hat sie in den letzten fünf Jahrengelernt.<br />

Undsoverliertdas Wort„Schicksal“<br />

wohl auch seine bedrohliche Bedeutung.<br />

Das Leben im Rollstuhl ist jetzt ihr Leben.<br />

Siehat nur dieses.<br />

Dajana Rubert<br />

kennt Elisa Chirino<br />

seit fast zehn Jahren.


V<br />

4 23./24. MÄRZ 2019<br />

Jens Reich kommt für dieses Gespräch<br />

mit dem Buszur <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> in die<br />

Alte Jakobstraße 105. Direkt vor dem<br />

Verlagsgebäude stand die Mauer. Inzwischen<br />

sind wir alle Mauerspringer geworden.<br />

Das wissen freilich nur die Alten, und<br />

auch die wissen nicht mehr so genau, wo sie<br />

stand. Jens Reich lässt sich geduldig fotografieren.<br />

Wir nehmen danach Platz im Konferenzraum<br />

„Rotes Rathaus“. Das Gespräch<br />

beschäftigt sich wenig mit Politik. Aber wann<br />

immer Reich betont, wie behutsam man vorgehen<br />

muss beim Eingriff in lebende Systeme,<br />

denkt er wohl nicht nur an die Gentechnologie.<br />

Draußen ist es dunkel geworden,<br />

als er zum Buszurückgeht, um rechtzeitig<br />

für die neueste Folge der Fernsehserie<br />

„Charité“ zu Hause zu sein.<br />

Woher rührte eigentlich Ihr Deckname<br />

Thomas Asperger?<br />

Das war für Artikel in der europäischen<br />

Zeitschrift Lettre International, deren deutsche<br />

Ausgabe in Westberlin erschien und<br />

noch immer erscheint. Ich hatte mich bei<br />

den Versuchen, unsere Lage in der späten<br />

DDR zu begreifen, auch mit Theorien des<br />

Autismus beschäftigt. Wirfühlten uns eingeengt<br />

in unserer DDR-Welt, und ich fand<br />

keine wirklich befreiende Sprache. Wir kamen<br />

kaum aus der Phraseologie des politischen<br />

Gesprächs hinaus. Mich interessierte<br />

der klinische Autismus.<br />

Wikipedia schreibt zum Asperger-Syndrom:<br />

„Merkmale sind einerseits Schwächen in der<br />

sozialen Interaktion sowie Kommunikation<br />

und andererseitsVerhalten mit eingeschränkten<br />

Interessen.“ Das liest sich wie eine Beschreibung<br />

der Situation der DDR.<br />

Wirhatten damals das klareBewusstsein:<br />

So kann es nicht weitergehen. Aber niemand<br />

hatte eine Vorstellung davon, wie es weitergehen<br />

sollte. Jeder, der einigermaßen zurechtkommen<br />

wollte in der DDR –oder wie<br />

ich auch in der Sowjetunion und in Polen –,<br />

der musste die geistige Enge akzeptieren.<br />

Eine weite Vorstellung vonWelt konnte sich<br />

da nicht entwickeln. So vieles Interessante<br />

kannte ich nur vom Hörensagen. Den französischen<br />

Strukturalismus zum Beispiel. Die<br />

Kritische Theorie hatte ich schon vor dem<br />

Bauder Mauer zur Kenntnis genommen.<br />

Undberuflich?<br />

Mich interessierten die Grundlagen der<br />

modernen Biologie. Als Theoretiker und als<br />

Experimentator. Dalief man immer wieder<br />

gegen Mauern. Nur zuoft fehlten die entsprechenden<br />

Laboreinrichtungen. Wir erkannten<br />

uns so im Asperger-Syndrom wieder.<br />

Aber es gibt noch einen Ursprung des<br />

Decknamens. Im völlig zerstörten Halberstadt,<br />

in dem ich nach dem Krieg zur Schule<br />

ging, gab es einen Jungen der hieß Thomas<br />

Asberger.Wir waren eine Weile in derselben<br />

Klasse,hatten aber sonst nichts miteinander<br />

zu tun. Er starb dann beim Spiel mit Granaten,<br />

die er wohl in den Trümmerneines Hauses<br />

gefunden hatte. Ich erinnere mich nicht<br />

mehr genauer. Das Vergessen hat sich auch<br />

ausgebreitet über all die Leichen, die ich als<br />

kleiner Junge nach den Luftangriffen gesehen<br />

haben muss.<br />

DasGedächtnis interessiertSie?<br />

Im Gedächtnis erkenne ich mich; erinnernd<br />

entsteht ein Selbst. Das wird ein immer<br />

wichtigeres Problem werden. Mit der<br />

Ausbreitung der Künstlichen Intelligenz, mit<br />

den immer humanoider werdenden Robotern,<br />

wird die Frage danach, wie sich das<br />

Selbst konstituiert, noch einmal in einem<br />

viel radikaleren Sinn existenziell werden.<br />

Wiesich das Selbst wieder zersetzt, konnte ich<br />

beim Sterben meiner Mutter beobachten. Sie<br />

erkannte bis zum Ende meinen Sohn und<br />

mich, aber ihre eigene Geschichte wurde ihr<br />

immer fremder.Sie kam auch beim Fernsehen<br />

nicht mehr mit. Als ich merkte, dass sie zwischen<br />

Traum und Wirklichkeit nicht mehr<br />

unterscheiden konnte, erinnerte ich mich<br />

daran, wie ich als Kind morgens mit der festen<br />

Überzeugung aufwachte, nachts durch die<br />

Arndtstraße in Frankfurt amMain geflogen<br />

zu sein. Jetzt schien mir meine Mutter wieder<br />

in diesem Stadium angekommen zu sein.<br />

So wie das Selbst sich langsam aufbaut, so<br />

wirdesauch langsam wieder abgebaut. Speziell:<br />

Das Aufschließen nachlässig oder beiläufig<br />

gesprochener Sätze bekommt der alte<br />

Mensch immer schwerer mit. Es ist wie bei<br />

alten römischen Inschriften –dawurden die<br />

Wörter nicht voneinander getrennt. Der<br />

Punkt ist eine noch spätere Errungenschaft.<br />

Auch ich beobachte an mir die Schwierigkeit,<br />

in einem schnell dahin gequasselten Salat<br />

herauszufinden, wo das eine Wort endet und<br />

das nächste beginnt. Wenn ich es begriffen<br />

habe, sind die Sprecher schon wieder viel<br />

weiter.<br />

Wann beginnt man, wann hörtman auf,eine<br />

Person zu sein?<br />

Kant meinte, dass der Mensch ein autonom<br />

handelndes Ich sei, das mache ihn zu<br />

einer Person. Die gerade befruchtete Eizelle<br />

ist sicher noch keine. Ermeinte, das empirisch<br />

Gezeugte als Person zu sehen, sei eine<br />

regulative Idee, die sozusagen hilft, die konkrete<br />

Entwicklung einer Person zu erklären.<br />

Das eben geborene Baby ist es auch noch<br />

nicht, obwohl juristisch bereits eine Person.<br />

Deshalb ist medizinische Forschung an Kindern<br />

problematisch. Ein Experiment setzt<br />

eine Person voraus, die bei klarem Bewusstsein,<br />

freiwillig, mit freiem Willen, ihren Körper<br />

als Versuchsobjekt für eine gute Sache<br />

zur Verfügung stellt. Kinder sind in diesem<br />

Sinne als Versuchsprobanden nicht aufgeklärt<br />

einwilligungsfähig. So ist die Testung<br />

neuer Therapien, von neuen Pharmaka, ihrer<br />

Dosierung und so weiter bei Kindern<br />

ethisch problematisch und eigentlich nur als<br />

„rettende“ Maßnahme begründet. In der<br />

Pädiatrie werden Säuglinge und Kinder mit<br />

Medikamenten behandelt, die oft nur an Erwachsenen<br />

getestet sind und übers relative<br />

Körpergewicht für das Kind angepasst werden.<br />

Gilt das nicht auch für die sehr alten, nicht<br />

mehr geschäftsfähigen Köpfe und Körper?<br />

Geschäftsfähigkeit ist nicht so philosophisch<br />

definiertwie Einwilligungsfähigkeit.<br />

Je länger wir leben, desto länger sind wir keine<br />

Person?<br />

Manist ja auch im Alter immer noch verantwortlich<br />

handlungsfähig. Macht bestimmte<br />

Sachen, weil man sie machen will<br />

und für gerechtfertigt hält. Sie mögen den<br />

anderen vernünftig vorkommen oder auch<br />

nicht.<br />

Wasist mit den Tausenden –sind es Zehntausende?<br />

–, die in Betten liegen und nur noch<br />

versorgt werden? Sind das Personen?<br />

Ich glaube, esist nicht zulässig, hier von<br />

einer Rückentwicklung der Personalität zu<br />

sprechen.<br />

Warum nicht? DasSelbst, die Person entstand<br />

in einem langen Prozess der Integration verschiedenster<br />

Faktoren. Warum soll es sich<br />

nicht wieder desintegrieren?<br />

Das gilt für die empirische Repräsentation<br />

einer Person, nicht für ihren Begriff. Ich<br />

würde meinen, die Persönlichkeit, die sich<br />

bildete, geht nicht verloren, nur weil der<br />

Mensch jetzt dement wird. Aber das ist mehr<br />

ein sittliches Problem als eines der wissenschaftlichen<br />

Erkenntnis.<br />

Es gibt Menschen, die definieren ihre Persönlichkeit<br />

und lehnen es ab,jenseits dieser Definition<br />

weiterzuleben.<br />

Wer bei seinen Eltern oder Verwandten<br />

die Auflösung des empirischen Ichs erlebt<br />

hat, der kommt womöglich zu der Auffassung,<br />

dass er so nicht enden möchte. Man<br />

sagt sich: Wenn mein Ich-Bewusstsein nicht<br />

mehr präsent ist, wenn es nicht mehr als<br />

Selbstbewusstsein in der Welt ist, mit ihr<br />

oder gegen sie,dann will ich nicht mehr sein.<br />

Wasist IhreHaltung?<br />

Vorein paar Wochen hatten wir ein Treffen<br />

im Freitagskreis. Ein Professor, der seit<br />

Jahrzehnten über die Hirntodfeststellung arbeitet,<br />

trug den Stand vor. Es bildeten sich<br />

danach in der Diskussion sofort zwei Gruppen.<br />

Dieeinen fanden, wenn sie nach einem<br />

Schädel-Hirn-Trauma im irreversiblen<br />

Koma sind, dann wären sie „nicht mehr in<br />

der Welt“. Mankönne dann funktionierende<br />

Organe entnehmen und für andere bereitstellen.<br />

Ichneigte auch zu dieser Auffassung.<br />

DieVorstellung, dass meine Großhirnrinde –<br />

Jens Reich …<br />

…kam am 26.März 1939 in Göttingen als<br />

Sohn eines Arztes und einer Heilgymnastin zur<br />

Welt. Er wuchs in Halberstadt auf.<br />

1956 bis 1962 studierte er Medizin und Molekularbiologie<br />

an der Humboldt-Universität in<br />

Berlin und wurde Assistenzarzt in Halberstadt.<br />

1964 bis 1968 machte er eine biochemische<br />

Fachausbildung an der Universität Jena. 1964<br />

Promotion zum Dr.med, 1976 zum Dr.sc.<br />

1968 Wissenschaftler am Zentralinstitut für<br />

Molekularbiologie der Akademie der Wissenschaften<br />

in Berlin-Buch.<br />

…war 1969/70Mitbegründer des „Freitagskreises“.<br />

In ihm fanden sich rund 30 an Kultur<br />

und Politik Interessierte, später kritisch über<br />

Reformen in der DDR nachdenkende Oppositionelle.<br />

Sie versuchten auf ihren privaten –von<br />

der Stasi aufmerksam protokollierten –Treffen<br />

eine „Analyse des verrotteten Systems“.<br />

…arbeitete in den 70er-Jahren mehrfach am<br />

sowjetischen Institut für Biophysik der Akademie<br />

der Wissenschaften in Puschtschino bei<br />

Moskau.<br />

…wurde 1980 Professor für Biomathematik<br />

und zeitweise Abteilungsleiter im Zentralinstitut<br />

für Molekularbiologie in Berlin-Buch. 1984<br />

stufte man ihn wegenseiner Kontakte zu Bundesbürgernzum<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />

zurück.<br />

…veröffentlichte1988 unter dem Pseudonym<br />

Thomas Asperger kritische Analysen des<br />

Systems DDR im Westen.<br />

…schrieb im September 1989 an dem Aufruf<br />

„Aufbruch 89 –Neues Forum“ mit. Von1990<br />

bis zur deutschen Vereinigung saß er als Abgeordneter<br />

vonBündnis 90/Grüne in der letzten<br />

Volkskammer.Danach nahm er Gastprofessuren<br />

in Heidelberg und an der Harvard-Universität<br />

in den USA wahr und ist seit 1992 Arbeitsgruppenleiter<br />

am Max-Delbrück-Centrum in<br />

Berlin-Buch.<br />

…kandidierte 1994 –auf Vorschlag der Grünen<br />

–als unabhängiger Kandidat für das Amt<br />

des Bundespräsidenten. 2001 wurde er Mitglied<br />

des Nationalen Ethikrates, später Deutschen<br />

Ethikrates (bis 2012). Seit 2004 ist Jens<br />

Reich emeritiert.<br />

durch einen Schlaganfall zum Beispiel –außer<br />

Gefecht gesetzt wurde, die vegetativen<br />

Funktionen aber weiterlaufen, ist mir zutiefst<br />

unbehaglich. Die andere Gruppe fand<br />

es hingegen geradezu befremdlich, zu sagen:<br />

Wenn mein Gehirnweg ist, bin ich weg. Beim<br />

Hirntod den noch lebenden übrigen Körper<br />

als tot zu bezeichnen, ginge nicht an. Ihnen<br />

war ihr Verstand nicht zentral für ihr Ich. In<br />

ihrer Vorstellung natürlich. Bei der ganzen<br />

Debatte geht es ja ausschließlich um Vorstellungen,<br />

die wir vonunserem Ichhaben.<br />

Ich konnte beobachten, wie der Lebenswille<br />

einer Neunzigjährigen rapide nachließ, als sie<br />

erkannte, dass sie nicht mehr aus dem Zustand<br />

herauskommt, von ständig wechselnden<br />

Pflegern gewaschen zu werden. Das war<br />

ihr peinlich. Jeden Tagwurde ihr Selbstbild<br />

zerstört.<br />

Dasist nur zu verständlich. DasSchamgefühl<br />

wird verletzt. Darunter leiden sehr viele<br />

Alte in den Heimen. Der Pflegefall droht ein<br />

„Pflegeobjekt“ zu werden. Das darf auf keinen<br />

Fall eintreten. Für den Arzt kann es freilich<br />

in gewissen kritischen Situationen notwendig<br />

sein, den Patienten und seine Organe<br />

als Objekt zu sehen. Ein Beispiel: Ich<br />

sollte in der Klinik eine Venüle bei einem<br />

Neugeborenen anlegen. Daskonnte man damals<br />

nur an der Fontanelle. Man braucht<br />

eine ruhige Hand. Vorallem aber brauchen<br />

Sieindem Augenblick absolute Coolness.Ich<br />

hatte das nicht. Mit Mitgefühl war jedoch<br />

dem Kind in dieser Situation nicht zu helfen.<br />

Haben Sienochmehr Beispiele?<br />

Extrem ist die Situation des chirurgischen<br />

Teams etwa bei einer großen Bauchoperation.<br />

Jedes Teammitglied ist auf seine Funktion<br />

reduziert, und sie arbeiten an Objekten:<br />

Leber, Därme, Pankreas, Bauchfell, Arterien<br />

und Venen, je nach Situation auch an der<br />

Kreislauf- und Atemfunktion. Nur keinen<br />

objektiven Fehler machen –volle Konzentration.<br />

Der Patient als Person ist „abgedeckt“,<br />

kommt erst wieder danach in den Blick. Ich<br />

hatte Schwierigkeiten mit dieser Doppelfunktion<br />

als emotional Angesprochener und<br />

als cool Handelnder. Deshalb „floh“ ich in<br />

die abstrakte Forschung.<br />

Worüber forschten Sie?<br />

Noch im Krankenhaus ging es um ein<br />

ganz praktisches Problem. Nach großen<br />

Bauchoperationen kam es oft vor, dass,auch<br />

wenn sie gut verlaufen waren, das Magen-<br />

Darm-System sich weigerte, wieder in Gang<br />

zu kommen. Körperflüssigkeiten sammelten<br />

sich in Magen und Darm und gingen dem<br />

übrigen Körper verloren. Der Elektrolyt-<br />

Haushalt kollabierte lebensgefährlich.<br />

Darmatonie nennt man das. Kein Mensch<br />

wusste damals genau, was zu tun war.Natürlich<br />

machte manInfusionen, aber wassollte<br />

hinein? In welchen Mengen? Mehr Salz? Wie<br />

vielKalium? Dasuntersuchte ich. Mich faszinierte,was<br />

damals aus den USA kam: diemathematische<br />

Behandlung der Frage anhand<br />

vonModellen. DieIdee eines Rechenmodells<br />

des Organismus reizte mich sehr.Sokam ich<br />

zurBiochemie.<br />

DieDarmatoniewar Ihr Notausgang?<br />

Ich stürzte mich auf die Sachen, die sich<br />

modellieren ließen, bei denen ich rechnen<br />

konnte. Ich hatte zunächst ja an der Humboldt-Universität<br />

studiert und mich auch<br />

dort inder Physiologie und Biochemie beworben.<br />

Da hatte ich aber keine Chance.<br />

Nach dem Mauerbau bekamen dort praktisch<br />

nur Parteigenossen eine Stelle. Sowar<br />

ich zurück nach Halberstadt gegangen. Die<br />

biochemische Fachausbildung machte ich<br />

dann in Jena. 1964 bekam die Hochschule für<br />

Architektur in Weimar einen Analog-Computer.<br />

Andem erarbeiteten wir lineare Systemmodelle<br />

des Organismus.Sorutschte ich<br />

in die Biomathematik, in die Systembiologie.<br />

In der blieb ich dann mein ganzes Leben.<br />

An immer besseren Computern, mit immer<br />

genaueren Modellen.<br />

Mitte und Ende der 70er-Jahre lernte ich<br />

dann am Institut für Biophysik der sowjetischen<br />

Akademie der Wissenschaften in<br />

Puschtschino bei Moskau etwas Entscheidendes<br />

über nicht-lineare An-Aus-Systeme.<br />

Wenn sie in großer Anzahl zusammengeschaltet<br />

werden, dann entsteht Hyperkom-<br />

und v<br />

Am 26. M<br />

Ein Gespräc<br />

Person<br />

Jens Reich, geduldig,amüsiertund beneidenswertgelassen


23./24. MÄRZ 2019 5<br />

omLeben<br />

omSterben<br />

ärz wird der Bürgerrechtler und Biologe Jens Reich 80 Jahre alt.<br />

h über das Älterwerden, die Frage, wann der Mensch aufhört, eine<br />

zu sein, und Reichs Flucht aus der Medizin in die Forschung<br />

Interview: Arno Widmann<br />

im Foyer des Hauses der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. EMINA HODZIC (2)<br />

plexität, bei der nicht mehr feststellbar ist,<br />

wo Ursache,woWirkung ist. Dasändertsich<br />

je nach der Frage,die man dem System stellt.<br />

So ist das auch bei Gehirn-Modellen. Diebestehen<br />

alle aus binären Elementen. Wenn<br />

man die nötigen Speicher-und Rechenkapazitäten<br />

hat, dann können diese Systeme<br />

auch Schach und das noch viel kompliziertere<br />

Golernen. Der Computer „Deep Blue“,<br />

der 1996 den amtierenden Schachweltmeister<br />

Garri Kasparow besiegte, arbeitete noch<br />

mit einer einprogrammierten Strategie. Das<br />

ist heute nicht mehr nötig. Heute gibt man<br />

ihnen die Regeln, den Befehl,Weiß gewinnen<br />

zu lassen und lässt sie Billionen Partien zufällig<br />

spielen. Das Lernen schaffen sie dann<br />

besser als jeder Mensch. Über Gründe, über<br />

Ursache und Wirkung wird im Netzwerk<br />

nicht nachgedacht. Seine Weisheit ist nichts<br />

als die Fähigkeit, in Riesengeschwindigkeit<br />

alle Daten nach erfolgsträchtigen Strategien<br />

durchgehen zu können.<br />

Dasist BigData.<br />

Das ist unsere Zukunft. Kein Mensch<br />

kann nachvollziehen, wie hochkomplexe<br />

neuronale Netze lernen. Für die Forschung<br />

bedeutet das: Wir stellen Modelle her von<br />

dem, was ist. An ihnen probieren wir etwa<br />

aus,wannwir welchen Rezeptor an- oder abstellen<br />

müssen.Wirforschen nicht nach dem<br />

Warum. Wir arbeiten wie derComputer und<br />

probieren mit immer größeren Datenmengen<br />

immer mehr Operationen aus. Dabei<br />

passiert esauch, dass verschiedene neuronale<br />

Netze, wenn man dieselbe Sache zweimal<br />

laufen lässt, dieselbe Leistung erreichen,<br />

aber mit anderer Struktur.Man kommt nicht<br />

dahinter, welche Knoten mit welchen anderen<br />

verbunden sein müssen, um zu bestimmten<br />

Resultaten zu führen. Das kommt<br />

stets anders heraus. Aber immer –bleiben<br />

wir in der Schachsprache –siegt Weiß! Das<br />

System optimiertsich fortwährend. Dabei ist<br />

die Grundlage unseresWeltbildes,die Kausalität,<br />

gleichsam verschwunden.<br />

Dashabe ich nicht verstanden. Alleswirdauf<br />

die Möglichkeit, das Ziel zu erreichen, abgeklopft.<br />

Wasist daran akausal?<br />

DielineareKausalität Causa-Effectus geht<br />

verloren. Mankann nur Korrelationen Input-<br />

Output testen, aber Nebenwirkungen nicht<br />

zuverlässig vorhersagen. Daskann in der Anwendung<br />

verheerend werden.<br />

Washalten Sie von derVorstellung eines Körpers,<br />

in dem zum Beispiel Krebs gar nicht erst<br />

auftreten kann?<br />

Das wäre eine manipulative Änderung<br />

des ganzen Systems. Diekommt mir sehr robotisch<br />

vor. Nur Automaten können keinen<br />

Krebs bekommen. Die Idee eines völlig fehlerfreien<br />

Systems scheint mir ganz und gar<br />

abwegig. Wenn es ums Leben geht, wirdman<br />

damit sicher nicht weiterkommen.<br />

Wastun?<br />

DieModelle, die wir heute bauen, leben<br />

vom Lernen durch Rückkoppelung. Versuch<br />

und Irrtum. Eswird nicht nach Kausalbeziehungen<br />

gesucht, sondern nach<br />

Wechselbeziehungen. Manführtetwas ein,<br />

schaut, welche Signalketten dadurch angeschaltet<br />

werden. Hat man Glück, findet<br />

man einen gewünschten Effekt. Das ist die<br />

Hoffnung. Im Antrag für die Forschungsgelder<br />

wird aus dieser Hoffnung oft ein<br />

Versprechen. DieWahrscheinlichkeit, dass<br />

gar nichts herauskommt, darf im Antrag<br />

keinesfalls laut ausgesprochen werden.<br />

Dann gewinnt ein anderer Antrag. Aber jederweiß,<br />

dass der Misserfolg genauso häufig<br />

oder sogar häufiger als der Erfolg das Ergebnis<br />

anspruchsvoller Forschung sein<br />

wird. Es sei denn, man betreibt risikofreie<br />

Forschung: Erbsenzählen also.<br />

Sie sprechen jetzt über die Arbeit am Max-<br />

Delbrück-Centrum für molekulare Medizin,<br />

ihrer einstigenWirkungsstätte?<br />

Ja. Nikolaus Rajewsky erforscht etwa die<br />

Rolle von Zehntausenden kleinen RNA-Molekülen<br />

in der Zellregulation. Experimentell<br />

und mit mathematischer Modellierung im<br />

Verbund. Früher betrachtete man diese kleinen<br />

Moleküle als überflüssige Abfallprodukte,<br />

weil man keine Funktion für sie sah.<br />

Das hat sich als Irrtum erwiesen. Manche<br />

von ihnen wirken sehr wohl regulatorisch<br />

auf die Ablesung von DNA ein. Unter welchen<br />

Bedingungen sie das wie tun, das wird<br />

untersucht. Besser gesagt: ausprobiert. Dass<br />

man das heute so gut kann, ist großartig.<br />

Wie kamen Sie zuIhrer Kritik an der Arbeit<br />

mit mathematischen Modellen?<br />

Ich habe sie der Stasi zuverdanken. Ich<br />

hatte nicht mit ihr kooperiert, wurde darum<br />

kaltgestellt, hatte Zeit zum Nachdenken. Da<br />

wurde mir klar, dass esmit konkreter Systembiologie<br />

noch zu früh war, das „große“<br />

System war noch ein Phantom. Später habe<br />

ich dann lange keine Systembiologie mehr<br />

gemacht. Als die Wende vorbei war und ich<br />

wieder in die Forschung ging, habe ich an der<br />

Aufklärung des Humangenoms mitgearbeitet,<br />

also an der Aufklärung der DNA-Sequenz<br />

als wesentlichem Elementjedes Biosystems.<br />

Sie waren eine Weile der Sprecher der deutschenSektion<br />

des Projekts.<br />

Es war Arbeitsteilung. Jedes teilnehmende<br />

Land hatte seinen Abschnitt, den es<br />

zu sequenzieren hatte. Das war in Deutschland<br />

wegen biopolitischer Vorbehaltespät in<br />

Gang gekommen. Wir waren mit dem „kleinen“<br />

Chromosom 21, das mit dem Down-<br />

Syndrom zu tun hat, beauftragt. Damit bin<br />

ich bis 2001 beschäftigt gewesen.<br />

DasBuchdes Lebens schien entziffert.<br />

Das war die Parole. Die Hoffnungen warenriesig.<br />

Manging davon aus,dass man nur<br />

noch wenige Schritte entfernt sei von der<br />

Heilung zahlreicher Krankheiten. Bald hieß<br />

es, das Gen für Schizophrenie sei gefunden,<br />

und das für Herzinfarkt. DerGrund für diese<br />

Erklärungen war immer der gleiche: In den<br />

Umgebungen bestimmter Gene waren gewisse<br />

Nachbarschaftsmerkmale,nach denen<br />

gesucht wurde,signifikant häufiger.Aberdas<br />

war nur Statistik. Es war unmöglich, mittels<br />

der genetischen Analyse eines neuen Patienten<br />

etwas über sein Infarktrisiko zu sagen. Es<br />

gab kein spezielles Infarktgen, nur einen<br />

möglichen Nebenfaktor.Das System,indem<br />

das Risiko erzeugtwird, ist zu kompliziert. Es<br />

ist von zuvielen Faktoren abhängig, ob ein<br />

Infarkt eintritt oder nicht.<br />

Siescheiterten also.Was sagen Sieheute dazu?<br />

Wir schlussfolgerten, dass die paar Hundert<br />

Probanden, die sequenziert vorlagen,<br />

nicht reichten.Wirmüssten Hunderttausend<br />

zur Verfügung haben, um die Ursachen der<br />

Schizophrenie oder des Herzinfarktes mit<br />

Genauigkeit angeben zu können. Aber da ist<br />

ein Haken. Bei Hunderttausenden Menschen<br />

ist die Homogenität des statistischen<br />

Objekts nicht mehr gegeben. Die Statistik<br />

verlangt dies jedoch zwingend. Sie müssen<br />

Subpopulationen bilden, und schon haben<br />

Sie wieder Gruppen, bei denen leider nicht<br />

genug Probanden da sind, um zu validen<br />

Aussagen zu kommen.<br />

Ein systematisches Argument gegen das, was<br />

Sielange gemacht haben?<br />

Was die Statistik angeht, führt kein Weg<br />

daran vorbei: Je spezifischer die Fragen,<br />

desto mehr Probanden werden gebraucht,<br />

um signifikante Aussagen zu erreichen. Damit<br />

steigt die Gefahr von Zufallstreffern. Bei<br />

den Modellen, die ich gut kenne, kann man<br />

sagen, die waren noch nicht so weit, um die<br />

Komplexität der Wirklichkeit abbilden zu<br />

können.<br />

Dasist jetzt anders?<br />

Noch bin ich skeptisch.<br />

WenwählenSie heute?<br />

Wiebitte?<br />

Welcher Partei gebenSie Ihre Stimme?<br />

Ach so. Lange habe ich die Grünen gewählt.<br />

Aber ich finde sie, was die Frage der<br />

Gentechnologie angeht, noch immer verbohrt.<br />

Sieneigen hier zur fundamentalen Opposition.<br />

Jetzt wähle ich erst einmal die SPD.<br />

Warum das?<br />

Ichwill nicht, dass sie verschwindet.<br />

Arno Widmann<br />

mag,dass Jens Reich beim Sprechen<br />

keine Angst vordem Schweigen hat.


6 23./24. MÄRZ 2019<br />

Winston Ruddle steht im Probenraum<br />

einer Zirkusschule in<br />

Addis Abeba und sieht zu, wie<br />

die jungen Artisten sich für ihn<br />

ins Zeug legen. Es ist alles dabei, was Zuschauer<br />

zum Staunen bringt, Fußjonglage,<br />

Seiltanz, Kontorsion, also jene ArtAkrobatik,<br />

bei der sich der Körper in schier unglaubliche<br />

Positionen verbiegt. Ruddle schaut genau<br />

hin, filmt mit seinem Tablet. Besonders<br />

beeindruckt ihn eine Truppe,die sich gerade<br />

zu einer menschlichen Pyramide aufschichtet.<br />

Oben an der Spitze turnt ein kleiner<br />

Junge. Erbeherrscht alles, vom einarmigen<br />

Handstand bis zu atemberaubenden Luftsprüngen.<br />

„Schade, dass er erst sieben ist“,<br />

sagt Winston Ruddle. „Allein wegen der<br />

Schulpflicht wäreesproblematisch, mit ihm<br />

zu reisen.“<br />

Die Akrobaten, die er sucht, sollten<br />

mindestens 16 Jahrealt sein. Winston Ruddle,<br />

50, in Simbabwe geborener Deutscher,<br />

ist als Talentscout in Äthiopien. Er hilft mir,<br />

eine Crew für die Show „Afrika! Afrika!“ zusammenzustellen,<br />

die der österreichische<br />

Künstler André Heller vor 14Jahren erfunden<br />

hat. Unter der künstlerischen Leitung<br />

von Georges Momboye, einem Choreografen<br />

von der Elfenbeinküste mit Wohnsitz in<br />

Paris, wird sie jetzt fortgesetzt. Er feilt am<br />

Programm und wählt Artisten, Tänzer,<br />

Kostüme und Musik aus.<br />

Winston Ruddle, der in Daressalam in<br />

Tansania die „Hakuna Matata Artists<br />

School“ betreibt, ist bekannt in Afrikas<br />

Zirkusszene. Als sich herumspricht, dass<br />

er in Äthiopien Station macht, bekommt<br />

er prompt Einladungen von allen zwanzig<br />

Zirkusschulen des Landes. Dabei wird er<br />

es nicht einmal schaffen, die fünfzehn in<br />

der Hauptstadt zu besuchen.<br />

Woran lässt sich denn echtes Talent erkennen?<br />

Winston Ruddle lacht. „Ich fühle<br />

das“, erklärt er. Objektiv betrachtet ist natürlich<br />

auch die Körperhaltung aussagekräftig.<br />

Jemand mit hängenden Schultern<br />

gehört nicht in die Manege, woSpannung<br />

in der Muskulatur und Ausstrahlung gefragt<br />

sind. Wie sich jemand zu präsentieren<br />

weiß, unabhängig von seinem Können,<br />

ist Winston Ruddle sehr wichtig: „Ein<br />

Artist darf niemals zu nervös sein, sonst leistet<br />

er sich bloß Fehler.“<br />

GESUCHT WERDEN idealerweise echte Multitalente,<br />

die verschiedene Nummern vorführen<br />

können. Einfach weil die Ensembles<br />

aus Kostengründen immer kleiner werden:<br />

„Anfangs tourten wir bei ,Afrika! Afrika!‘ mit<br />

120 Leuten, heute sind nur noch 60 Leute unterwegs.“<br />

Sie bringen eine Show nach Europa,<br />

die weder Armut noch Krieg, Korruption<br />

oder Perspektivlosigkeit thematisiert.<br />

Schlangenmenschen definieren Gelenkigkeit<br />

neu, Basketballakrobatik folgt auf Stammestänze.<br />

Dazu spielt eine Band afrikanische<br />

Hits –von Miriam Makebas „Pata Pata“<br />

bis zu Cheb Khaleds „Aicha“. Diese Schönfärberei<br />

findet Winston Ruddle überhaupt<br />

nicht verwerflich, im Gegenteil: „In den<br />

Nachrichten werden meistens nur die negativen<br />

Schlagzeilen aufgearbeitet. Deswegen<br />

wollen wir den Zuschauern zeigen, was an<br />

Afrika positiv ist.“<br />

Aus der „Shegers Gymnasterie“, die er an<br />

diesem Tag besucht, sind schon andere<br />

Gruppen beim Casting für „Afrika! Afrika!“<br />

erfolgreich gewesen. Das Duo Happy trainiertgerade.Einer<br />

liegt auf dem Rücken und<br />

wirbelt seinen Partner, der sich weder beim<br />

Schrauben- noch beim Doppelsalto einen<br />

Patzer leistet, durch die Luft. Diese Nummer<br />

nennt sich Ikarische Spiele; sie war schon in<br />

der letzten Show einer der Höhepunkte des<br />

Programms.<br />

Dabei war auch schon Abrham Woldehawaryat.<br />

Um zu ihm zu kommen, muss man<br />

sich fast eine Stunde mit dem Auto durch<br />

Showtime<br />

Wenn der Talentscout der Show „Afrika! Afrika!“ kommt, geben sich die<br />

jungen Zirkusartisten von Addis Abeba besonders viel Mühe:<br />

Es ist ihre Chance auf den ganz großen Auftritt<br />

VonDagmar Leischow<br />

In Addis Abeba geboren, in Russland zum Jongleur ausgebildet, für „Afrika! Afrika!“ entdeckt: Abrham Woldehawaryat bei der Show von 2018.<br />

NILZ BOEHME<br />

den dichten Verkehr Addis Abebas kämpfen.<br />

Bis ins Viertel Kechene. Der Fahrer hält kurz<br />

auf der Schotterstraße, anderen Ende sich<br />

der Mount Entoto majestätisch gen Himmel<br />

erhebt. Wirgehen zu Fußweiter und bestaunen,<br />

was die Händler feilbieten: Tierhälften,<br />

gigantische Baumwollstränge, Holz. Mitten<br />

in diesem Getümmel stehen erstaunlich<br />

viele rostige Schrottkisten, Fabrikat Lada,<br />

blau-weiß lackiert. Meist sind sie von einem<br />

Pulk von Männern umringt, die an ihnen<br />

schrauben und schweißen. Alte Vehikel wieder<br />

flottzumachen, scheint in Äthiopien ein<br />

populäres Hobbyzusein.<br />

Erst in einer Seitengasse wird esruhiger.<br />

Wir erreichen einen kleinen Innenhof. Wäsche<br />

hängt zum Trocknen auf der Leine, in<br />

einer Ecke sonnt sich eine Katze. DieTür eines<br />

kleinen Steinhäuschens öffnet sich.<br />

Abrham Woldehawaryat bittet in sein etwa<br />

15 Quadratmeter großes Reich. Auf der linken<br />

Seite steht ein Bett. Es ist zugleich Schlafund<br />

Sitzplatz. Jetzt hockt sich der 24-Jährige<br />

dort hin, um seiner Beganna, einer äthiopischen<br />

Kastenleier, ein paar sphärische Töne<br />

zu entlocken. „Normalerweise spiele ich nur<br />

religiöse Lieder“, sagt er. Sein christlicher<br />

Glaube ist ein fester Bestandteil seines Lebens,deshalb<br />

hängt neben einem Bob-Marley-Poster<br />

ein Bild der Jungfrau Mariaander<br />

Wand. SiesymbolisiertAbrham Woldehawaryats<br />

Vertrauen ineine höhere Macht: „Ich<br />

bin davon überzeugt, dass alles aus einem<br />

bestimmten Grundgeschieht.“<br />

Für ihn war es kein Zufall, dass er als<br />

Junge einen Ball geschenkt bekam, der ihn<br />

auf die Idee brachte,zujonglieren. Liebevoll<br />

nimmt er diesen mittlerweile eher grauen als<br />

weißen Ball nun in die Hand. Abrham Woldehawaryat<br />

würde sich niemals von ihm<br />

trennen, denn er hat dieWeichen für sein Berufsleben<br />

gestellt. Obwohl der Afrikaner eigentlich<br />

gar nicht davon träumte, Artist zu<br />

werden. Mit zwölf besuchte er aus reiner<br />

Neugier zum ersten Mal die Zirkusschule<br />

„Addis African Circus“: „Ich hatte einfach<br />

Spaß daran, gemeinsam mit anderen Kindernzutrainieren.<br />

Für mich war das eher etwas<br />

Spielerisches.“<br />

AUS DEM SPIEL WURDE jedoch bald Ernst. In<br />

Russland machte Abrham Woldehawaryat<br />

eine Ausbildung zum Jongleur, sein eingerahmtes<br />

Diplom hat nebenan im geräumigen<br />

Wohnzimmer seines Vaters einen Ehrenplatz<br />

bekommen. Der Raum ist teils afrikanisch,<br />

teils europäisch eingerichtet. Handgewebte<br />

Teppiche liegen auf dem Boden. Auf<br />

der Couch sitzen Stofftiere unter einem<br />

Kreuz. Der riesige Flachbildfernseher fällt<br />

sofort auf. So ein Gerät könnten sich die<br />

meisten Äthiopier gar nicht leisten, das<br />

Durchschnittseinkommen liegt unter 1800<br />

Dollar pro Jahr. Für die Woldehawaryats bedeutet<br />

das: Ihnen geht es um einiges besser<br />

als vielen anderen. Außer der Mutter hat jederinder<br />

Familie einen festen Job. DerVater<br />

ist Busfahrer, der Bruder Maler, die Schwester<br />

arbeitet in einem Schönheitssalon.<br />

In einem Regal steht auch ein Foto der<br />

„Afrika! Afrika!“-Crew, mit der der der Sohn<br />

2018 durch Deutschland getourt ist. 2019<br />

wird er, das entscheidet sich erst einige Zeit<br />

nach dem Besuch bei ihm in Addis Abeba,<br />

wieder dabei sein. Anfangs fanden Abrams<br />

Elternseine Berufswahl gewöhnungsbedürftig.<br />

Nunsind sie stolz auf ihn.<br />

„Afrika! Afrika!“ gastiertvom 28.bis 31.MärzimTheater<br />

am Potsdamer Platz in Berlin. WeitereInformationen unter<br />

www.semmel.de. Die Reisenach Addis Abeba wurde durch<br />

Semmel Concerts ermöglicht.<br />

Dagmar Leischow würde auch<br />

gern jonglieren können, scheitertaber<br />

leider schon an zwei Orangen.<br />

MEIN PLATZ<br />

VonJörg Niendorf (Text)<br />

und Benjamin Pritzkuleit (Fotos)<br />

Monika Siemens pflegt<br />

die Gräber ihrer Mutter<br />

und Tanten<br />

Mindestens ein Licht soll immer am<br />

Grab meiner Mutter brennen. So halten<br />

es meine Schwester und ich schon seit<br />

vielen Jahren. Wir wechseln uns ab. Jetzt bin<br />

ich dran und stelle Kerzen in die Laternen.<br />

Diehalten ab jetzt ungefähr zwei Tage.Auch<br />

für meine zwei Tanten zünde ich Lichter an,<br />

ihr Grab liegt gleich neben dem meiner Mutter.<br />

Dann spreche ich ein kurzes Gebet. Und<br />

wenn es wärmer ist, sitze ich oft noch auf<br />

einer Bank und lese. Ich genieße den Ort.<br />

Durch die Lichter bricht außerdem die Verbindung<br />

zu den Verstorbenen nie ab.Irgendwann<br />

sehen wir uns ja sowieso alle wieder,<br />

das ist mein fester Glaube.<br />

In letzter Zeit war ich auf unserem St.-<br />

Hedwig-Friedhof in Weißensee oft ziemlich<br />

allein, wenn ich vorbeischaute.Wir grenzen<br />

genau an den großen jüdischen Friedhof, der<br />

ja sehr bekannt ist. Jetzt sieht man auch hier<br />

bei uns viele Leute. Sie arbeiten an den Gräbern,<br />

einige pflanzen schon. Unsere Grabstellen<br />

wollen wir auch bald neu eindecken,<br />

als erstes mit Stiefmütterchen. Meine<br />

Schwester und ich machen das alles selber.<br />

Sobald ich mit den Lichternfür die eigene<br />

Familie fertig bin, mache ich immer noch<br />

eine größere Runde über den Friedhof. Ich<br />

schaue nach dem Grab des Pfarrers aus meiner<br />

katholischen Gemeinde. Im Sommer<br />

gieße ich dort Blumen. Das mache ich<br />

ebenso an den Gräbern von anderen Freunden<br />

und Bekannten. Ichwar hier in Weißensee<br />

mein ganzes Berufsleben lang im Kindergarten<br />

tätig. Daher habe ich sehr, sehr viele<br />

Familien kennengelernt und mehrereGenerationen<br />

miterlebt. Jetzt zünde ich dort hinten,<br />

am anderen Ende, noch eine Kerze an.<br />

Sie ist für eine Kindergartenmutter von damals,die<br />

leider viel zu früh gestorben war.<br />

Beruf: Kindergärtnerin im Ruhestand; Alter:77; geboren in: Berlin-Wilmersdorf; wohnt in: Weißensee; Zeit am Platz: mehrmals die Woche


23./24. MÄRZ 2019 7<br />

Der<br />

rätselhafte Mr. Traven<br />

Ende der 70er-Jahre stieß der britische<br />

BBC-Journalist Will Wyatt in<br />

amerikanischen FBI-Akten auf eine<br />

Spur, die ihn elektrisierte. Inden<br />

seit sieben Jahrzehnten verschlossenen Unterlagen<br />

fand er polizeiliche Protokolle über<br />

die Vergangenheit eines deutschen Schriftstellers<br />

vonWeltrang, den die LondonerTimes<br />

als „größtes literarisches Geheimnis des Jahrhunderts“<br />

bezeichnete: B. Traven, ein heute<br />

fast vergessener Autor sozialkritisch-revolutionärer<br />

Abenteuerromane mit einer gigantischen<br />

Gesamtauflage von 30Millionen Büchern,<br />

gestorben am 26. März1969 in Mexico<br />

City.<br />

Einzigartig war Traven nicht nur wegen<br />

seiner anarchistisch gefärbten Romane „Das<br />

Totenschiff“, „Der Schatz der Sierra Madre“<br />

oder „Die Rebellion der Gehenkten“, sondern<br />

auch wegen des Mythos, den er um sich<br />

webte. Nie verriet er, wer er wirklich war,<br />

wann er geboren wurde und woher er kam. Er<br />

lebte und schrieb unter mehr als 30 Pseudonymen.<br />

„Mein Lebenslauf ist meine Privatangelegenheit,<br />

die ich für mich behalten<br />

möchte“, lautete sein Credo.Nur durch seine<br />

Werkewollte er wirken.<br />

Erst auf dem Totenbett erlaubte der„große<br />

Unbekannte“ seiner Frau Rosa Elena Luján,<br />

der Welt zu verraten, dass er mit Ret Marut<br />

identisch war, dem deutschen Schriftsteller,<br />

Schauspieler und Führungskader der<br />

Münchner Räterepublik von 1918/19. Das<br />

hatten literarische Detektive schon oft vermutet.<br />

Doch auch dieser Name war ein<br />

Pseudonym, was die neue Frage aufwarf: Wer<br />

war Ret Marut? Genau hier hakte Will Wyatt<br />

ein, denn er war in den FBI-Akten auf eine<br />

mögliche Antwort gestoßen –eine Antwort,<br />

um die Literaturwissenschaftler zu Travens<br />

50. Todestag jetzt wieder heftig streiten. Denn<br />

neuere Forschungen haben die Debatte um<br />

das literarisch-biografische Rätsel noch einmal<br />

angefacht.<br />

AUS DEN FBI-PROTOKOLLEN ERGAB SICH,<br />

dass ein RetMarut sich Ende 1923 in London<br />

nach einer Personenkontrolle im Verhör bei<br />

Scotland Yard unter anderem als „Herrmann<br />

Otto Albert Maximilian Feige“ ausgegeben<br />

hatte, geboren 1882 im preußisch-schlesischen<br />

Schwiebus (heute Swiebodzin in Polen).<br />

Die amerikanische Botschaft in London<br />

wurde wenig später vom britischen Geheimdienst<br />

Special Branch auf den „reichlich mysteriösen<br />

Fall“ aufmerksam gemacht, da Marut<br />

sich wie stets als Amerikaner bezeichnete.<br />

ImMärz 1924 tauchte er dann leibhaftig<br />

in der Vertretung auf und beantragte<br />

einen amerikanischen Pass, allerdings vergeblich.<br />

Wenige Monate später begann er in<br />

der mexikanischen Ölstadt Tampico ein<br />

neues Leben als„B.Traven“ und sandte seine<br />

Texte vom Überlebenskampf der Entrechteten,<br />

Tramps und Indigenen in Mexiko nach<br />

Deutschland.<br />

Die von Wyatt entdeckte Spur nach<br />

Schwiebus war völlig neu. Sieführte zur bislang<br />

einzigen Person hinter Travens Pseudonymen,<br />

deren Name in einem echten Geburtsregister<br />

steht: Herrmann Albert Otto<br />

Maximilian Feige, ein ehemaliger Schlosserlehrling,<br />

Sohn des Töpfers Adolf Rudolf<br />

Feige. Wyatt ermittelte anschließend zwei<br />

jüngere Geschwister Otto Feiges in der niedersächsischen<br />

Kleinstadt Wallensen nahe<br />

Hannover, die aufgrund von Traven-Fotos,<br />

die er ihnen vorlegte,ihren Bruder zu erkennen<br />

wähnten. „Ja, das ist er“, sagten sie.<br />

Der Journalist machte seine Entdeckung<br />

in einer TV-Dokumentation 1977 bekannt –<br />

eine internationale Sensation. Doch so<br />

großen Eindruck Wyatts Theorie damals<br />

auch in der Öffentlichkeit machte, führende<br />

Traven-Experten zweifelten sie mit zahlreichen<br />

Argumenten an. Vor allem diesem:<br />

Warum sollte Marut/Traven ausgerechnet<br />

der Londoner Polizei seinen wahren Namen<br />

genannt haben, wenn er ihn sonst geheim<br />

hielt? Darauf gab die BBC keine Antwort.<br />

Undwie glaubwürdig sind die Aussagen von<br />

Geschwistern, die auf Fotos ihren seit 70 Jahren<br />

verschollenen Bruder zu sehen erwarteten?<br />

„Kein Zweifel“, urteilte der prominente<br />

Harvard-Germanist und Traven-Biograph<br />

Karl S. Guthke, „B. Traven war nicht Otto<br />

Feige.“<br />

DieOtto-Feige-Hypothese geisterte trotzdem<br />

weiter durch Lexika und Feuilletons.Sie<br />

wurde 2012 von dem Bochumer Germanisten<br />

Jan-Christoph Hauschild mit einem 700-<br />

Seiten-Wälzer über „B. Travens unbekannte<br />

Jahre“ aufgefrischt, auf den viele Rezensenten<br />

einmal mehr mit dem Urteil reagierten:<br />

„Das letzte Geheimnis des B. Traven wirdgelüftet.“<br />

Jetzt hat Hauschild mit einem zweiten<br />

Buch noch einmal nachgelegt und dabei<br />

die übrigen Traven-Forscher als „verstockte<br />

Travenologen“ attackiert, weil die meisten<br />

die Otto-Feige-Hypothese weiterhin mit großer<br />

Skepsis betrachten.<br />

Einerseits ergaben Hauschilds Forschungen<br />

über Otto Feiges Jugend in Schwiebus<br />

und Wallensen, die Zeit als Maschinenschlosser<br />

und Arbeiterfunktionär in Magdeburg ab<br />

1904 und in Gelsenkirchen ab 1906 teils verblüffende<br />

Parallelen zu Werk und Biographie<br />

Horst Buchholz und die 18-jährige ElkeSommer 1959 im Filmklassiker „Das Totenschiff“ nach B. Traven.<br />

von Marut/Traven. Sie lassen es durchaus<br />

möglich erscheinen, dass Otto Feige der<br />

Mann hinter den Traven-Legenden ist. Feige<br />

veranstaltete als Gewerkschaftssekretär in<br />

Gelsenkirchen Kunst- und Vortragsabende.<br />

Er vertrat radikale sozialistische Ansichten,<br />

interessierte sich für Technik ebenso wie fürs<br />

Theater –genau wie Marut/Traven, der wiederum<br />

eine auffällige Vertrautheit mit Preußen<br />

und dem Ruhrgebiet zeigte, wo Otto<br />

Feige gelebt hatte.Und schließlich –das vielleicht<br />

wichtigste Argument –tauchte Feige<br />

Ende 1907 in Gelsenkirchen ab,nur zwei Monate,<br />

bevor Marut in der nahegelegenen<br />

Großstadt Essen erstmals aktenkundig<br />

wurde.<br />

Alles scheint zu passen. Andererseits:<br />

Hauschilds Bücher enthalten nur wenig substantiell<br />

Neues. Was er vorlegen kann, sind<br />

vor allem Indizien, Ähnlichkeiten, Gedankenspiele<br />

–die mit dem gleichen Recht wi-<br />

Zum 50. Todestag<br />

B.Travens flammt ein<br />

alter Streit neu auf:<br />

Warder Autor<br />

weltweit gelesener<br />

Abenteuerromane<br />

in Schwiebus als<br />

Töpfersohn zur<br />

Welt gekommen?<br />

Ein neues Buch<br />

versucht das endgültig<br />

zu beweisen –und<br />

überzeugt doch nicht<br />

VonFrank Nordhausen<br />

derlegt werden können. Die zeitliche Übereinstimmung<br />

des Abtauchens Feiges und<br />

des Auftauchens Maruts kann reiner Zufall<br />

sein. Kenntnisse der Region Posen, in der<br />

Schwiebus liegt, kann Marut bei seinen dortigen<br />

Auftritten als Schauspieler gesammelt<br />

haben. DieVertrautheit mit dem Ruhrgebiet,<br />

mit der Traven in seinen Romanen aufwartet,<br />

kann Marut auch in Essen und Düsseldorf<br />

erworben haben, wo er tätig war. Und<br />

während fast alle Orte, die für Marut belegt<br />

sind, in Travens Werken auftauchen, kommt<br />

ausgerechnet Magdeburg, wo Feige offenbar<br />

ab 1904 zwei Jahre lebte, überhaupt nicht<br />

vor. Zudem erscheint es schwer vorstellbar,<br />

wie der unausgebildete Theaterfan Feige als<br />

Hauptdarsteller in Shakespeares „Othello“<br />

auftreten konnte, als Marut 1908 seine erste<br />

professionelle Bühnenrolle übernahm. Und<br />

während Hauschild kategorisch ausschließt,<br />

dass Otto Feige der SPD angehörte, war dieser<br />

nach neueren Forschungen SPD-Mitglied<br />

und hielt in dieser Funktion Vorträge<br />

unter anderem über Ferdinand Lasalle –was<br />

Maruts Behauptung in seiner Münchener<br />

Antikriegszeitschrift „Der Ziegelbrenner“ widerspräche,erhabe<br />

im selben Zeitraum 1905<br />

„sozialdemokratische Arbeiter“ vor„einer an<br />

die Macht gelangten Sozialdemokratie“ gewarnt.<br />

Wie bei Wyatt ergibt die Gesamtheit der<br />

von Hauschild angeführten Indizien keine<br />

unanfechtbaren Belege für die Identität Feiges<br />

mit Marut/Traven. Wirklich sicher<br />

scheint nur, dass Ret Marut den Schwiebusser<br />

Maschinenschlosser gekannt haben<br />

muss, daerdessen Familiengeschichte im<br />

Kopf hatte –und zwar besser, als das bei einem<br />

Bekannten normalerweise der Fall<br />

wäre. Weil er Otto Feige war? Oder weil er –<br />

als Teilnehmer der Münchner Räterevolution<br />

wegen Hochverrats gesucht –ihn nach<br />

dessen Personaldaten ausgefragt und sich<br />

diese eingeprägt hatte?<br />

Allerdings unterliefen Marut Fehler. Er<br />

gab in der amerikanischen Botschaft ein falsches<br />

Geburtsdatum an und nannte denVernehmern<br />

1923 in London zwar sämtliche<br />

Vornamen Feiges, aber kein einziges Mal in<br />

der korrekten Reihenfolge.Ist das beim eigenen<br />

Namen glaubwürdig? „Ganz genau genommen,<br />

kann Wyatt nur beweisen, dass Ret<br />

Marut sich 1923 als Otto Feige ausgab“,<br />

schreibt Traven-Biograf Karl S. Guthke.<br />

PICTURE ALLIANCE, DPA<br />

Inzwischen hat Hauschild erreicht, dass<br />

Internetlexika die Otto-Feige-Theorie als definitiv<br />

letzte Wahrheit über B. Traven akzeptieren.<br />

Doch bei aller Akribie im Detail kann er<br />

das Grundproblem des Rätsels B. Traven nicht<br />

schlüssig beantworten: Welches Motiv hatte<br />

Otto Feige, sich hinter dem Pseudonym Ret<br />

Marutzuverstecken und seine Herkunft auch<br />

später noch zu verdunkeln? Hauschilds Deutung<br />

wirkt trivial: „Otto Feige setzte alles<br />

daran, um der sozialen Rolle zu entkommen,<br />

die die eigenen Erfahrungsmöglichkeiten<br />

hemmte und einschränkte.“ Demnach wurde<br />

Feige zu Marut, weil er sich vonseinemalten,<br />

„spießigen“ Leben als Gewerkschaftssekretär<br />

lösen und als Schauspieler damit nicht mehr<br />

identifiziertwerdenwollte.<br />

Warum aber wurde er dann als Mitglied<br />

der Deutschen Bühnengenossenschaft unter<br />

dem Namen Ret Marut 1907 erstmals ausgerechnet<br />

in Essen registriert, das nur 8,5 Kilometer<br />

Luftlinie vonGelsenkirchen entfernt ist<br />

und wo man ihn leicht als Otto Feige identifizieren<br />

konnte? Wäreesnicht sinnvoller gewesen,<br />

ganz woanders neu anzufangen? Mitkeiner<br />

Silbe erwähnt Hauschild zudem ein immer<br />

wieder zitiertes Wort des ehemaligen<br />

Wehrmachtoffiziers Götz Ohly, eines Freundes<br />

Maruts aus der „Ziegelbrenner“-Zeit.<br />

Ohly schrieb1949 im Münchner Stadtanzeiger,<br />

dass Marut/Traven„sehr triftige Gründe<br />

hat, imVerborgenen zu leben: diese Gründe<br />

(die also mit der Beteiligung an der Räterepublik<br />

nichts zu tun haben) hatte er schon in<br />

München“. Kann es nicht doch sein, dass ein<br />

Verbrechen vorlag, wie häufig vermutet<br />

wurde, oder auch ganz profan ein Familiendrama,<br />

etwa eine ungewollte Schwangerschaft?<br />

Erst 30 Jahre nach Travens Tod, tauchte<br />

eine körperliche, fassbare Lebensäußerung<br />

des Mystery Man auf, die unmittelbar wissenschaftlich<br />

überprüfbar war.Auf dem Traven-Kongress<br />

vomAugust 1999 in Stockholm<br />

verteilte Travens Stieftochter Malú Montes<br />

de Oca de Heyman eine Tonbandkassette<br />

mit einem 15-minütigen Zusammenschnitt<br />

von Originalaufnahmen Travens aus den<br />

60er-Jahren.<br />

Auf dem Band singt der alte Mann die<br />

deutschen Lieder:„Odualte Burschenherrlichkeit“<br />

und„Ja, Sumatra, Java und Borneo“.<br />

Ende 1999 beauftragte der Autordieses Artikels<br />

den prominenten Marburger Sprachwissenschaftler<br />

Hermann J.Künzel für die<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> mit einem Gutachten über<br />

die Dialektfärbung der Tonproben. In seiner<br />

vierseitigen Expertise kam der Fachmann zu<br />

dem eindeutigen Schluss,dassder„große Unbekannte“<br />

Westniederdeutsch bzw. Nordniedersächsisch<br />

sprach. Das Gutachten ergab,<br />

dass ervermutlich zwischen Hamburg und<br />

Lübeck aufwuchs.<br />

Für die Traven-Forschung konnte Künzels<br />

Befund als sensationeller Durchbruch gelten,<br />

denn er schloss aus,dass B.Traven als Sohn eines<br />

Töpfers im Osten Deutschlands groß<br />

wurde.<br />

KÜNZELS GUTACHTEN LENKT DEN BLICK zurück<br />

auf eine autobahnbreite Fährte,die Travenologen<br />

nicht erst seit Guthkes Entdeckungen<br />

immer wieder beschäftigte. „Gehen Sie<br />

nach Lübeck! UndSie finden vielleicht Marut-<br />

Travens Geheimnis!“ –das hatte der Räterevolutionär<br />

Erich Wollenberg Traven-Rechercheuren<br />

schon 1966 geraten. Auch Marut/Travens<br />

frühere Lebensgefährtin Irene<br />

Mermet habe auf Lübeck getippt, erinnerte<br />

sich Wollenberg: „Sie nimmt an, dass er sein<br />

Pseudonym nach dem Namen des Flusses<br />

seiner Heimatstadt, der Trave, gewählt hat.“<br />

Anders als Jan-Christoph Hauschild<br />

konnten einige Traven-Forscher den kaum<br />

überschaubaren Nachlass des Autors in Mexico<br />

City sichten. Der sammelte wie ein Besessener<br />

noch das banalste Stück Papier:<br />

Fahrkarten aus Luxemburg, Essensmarken<br />

aus Wien, Briefe aus Köln, dazu Papiere, die<br />

klar aus der Zeit vor 1907 stammen. Aber<br />

Otto Feige? Im mexikanischen Nachlass<br />

konnte nichts entdeckt werden, das in irgendeiner<br />

Form auf den Schwiebusser hingewiesen<br />

hätte. Und letztlich ist es auch einerlei,<br />

ob hinter dem Pseudonym ein Adeliger,<br />

Matrose oder Maschinenschlosser<br />

steckt –denn es ist das Geheimnis,das ganz<br />

wesentlich den Reiz der literarischen Figur<br />

B. Traven ausmacht.<br />

Frank Nordhausen entdeckte B. TravenimGermanistikstudium<br />

und<br />

schrieb seine Magisterarbeit über ihn.


8 23./24. MÄRZ 2019<br />

LYRIK<br />

VonBjörnHayer<br />

OLD SCHOOL<br />

VonChristoph Dallach<br />

Fürchtet nicht die Dämonen!<br />

So richtig passt sie in keine Kategorie.Weder<br />

geriertsie sich als Sentimentalistin, noch als<br />

verkopfte Sprachkritikerin. Der poetische<br />

Raum, den Monika Rinck seit Anbeginn ihres<br />

Schreibens besetzt, ist jener der Schwelle:<br />

zwischen Seele und Körper, Realität und<br />

Imagination. Kaum ein anderer als der just<br />

erschienene Band „Alle Türen“ beschreibt<br />

wohl schon im Titel treffender die Selbstverortung<br />

der 1962 geborenen Autorin. Mal geschlossen,<br />

mal angelehnt, trennen sie die<br />

Welt in Draußen und Drinnen. DiePoetin rät<br />

uns grundsätzlich: „Lass sie offen, du sperrtest<br />

dich sonst mit Dämonen ein.“ Daher ist<br />

in ihren Poemen alles in Bewegung. Nichts<br />

soll festgeschrieben werden: keine nationalen<br />

Identitäten, keine Geschlechterschubladen.<br />

Als stiller Gewährsmann für ihre Poetik<br />

des Fließens und Dazwischenseins fungiert<br />

Friedrich Hölderlin. Sowohl die Gegenwartsdichterin<br />

als auch der Grenzgänger zwischen<br />

Romantik und Klassik arbeiten sich in ihrer<br />

jeweiligen Zeit an gesellschaftspolitischen<br />

Verkrustungen ab und feiernstattdessen das<br />

Uneindeutige. Denn nur im Offenen entfaltet<br />

sich ein Möglichkeitsdenken.<br />

Rinck gehe es,wie sie einmal in<br />

einer Rede sagte, darum,<br />

„die denkbaren Versionen<br />

der Wirklichkeit [zu vermehren]“.<br />

„Alle Türen“<br />

gewährt uns Einlass in<br />

sämtliche Räume der Poesie!<br />

Schwere Herzen<br />

Monika Rinck: Alle Türen<br />

kookbooks, Berlin 2019. 102 S.,<br />

19,90 Euro<br />

Manche Kritiker sehen in seinen Versen<br />

nichts als Kitsch. Wer jedoch so beständig<br />

wie Albert Ostermaier Liebeslyrik verfasst<br />

(und damit ganz gegen den Trend einer teils<br />

verkopften Gegenwartsdichtung steht),<br />

setzt sich schnell diesem banalen Vorwurf<br />

aus.Nehmen wir seine Gedichte einmal anders:<br />

als Zeugnisse des Verliebtseins in die<br />

Sehnsucht. Die Wörter fließen, verfangen<br />

sich in Sprachspielen, um sodann auch wieder<br />

zu entgleiten: „In der muschel / das<br />

meer wie wir wogen und /nichts mehr wägen<br />

nur wagen“. Mal glückt das Aufeinandertreffen,<br />

mal misslingt jeder Versuch der<br />

Rettung. Das Wundervolle dieser Lyrik besteht<br />

darin, dass man sie nicht interpretieren<br />

muss.Sie zieht in dem Text gleichen Namens<br />

einfach direkt ins „Herz“: „Du sagst mein<br />

herz/sei schwer es sei /der stein mit dem ich<br />

/dich erschlagen hätte /dabei schwillt es<br />

nur an wenn es dich /sieht und zieht sich /<br />

zusammen wenn du /gehst du wolltest es /<br />

fassen aber meine / liebe bleibt unfassbar“.<br />

Wieviel Nähe verträgt das Gegenüber<br />

und wie lassen sich Gefühle beschreiben?<br />

Ostermaier, der sich mit diesem<br />

Band Roland Barthes’ bekanntem<br />

Werk „Fragmente<br />

einer Sprache der<br />

Liebe“ annähert, offenbart<br />

uns die Logik der<br />

Hingabe: geheimnisvoll<br />

und so unglaublich sanft.<br />

AlbertOstermaier:<br />

Über die Lippen<br />

Suhrkamp, Berlin 2019. 100 S.,<br />

22 Euro<br />

Jedes Haus erzählt eine Geschichte: Berlin-Wedding,Utrechter Straße.<br />

Wiedie Zeit sich dreht<br />

Regina Scheer erzählt souverän von einem Haus und seinen Menschen: „Gott wohnt im Wedding“<br />

Die guten Geschichten mögen<br />

nicht wirklich auf der Straße liegen,<br />

wie es sich Schreibanfänger<br />

öfter anhören müssen. Aber sie<br />

können in Häusern stecken. Regina Scheer<br />

weiß das sehr gut. IhrRoman„Gott wohnt im<br />

Wedding“ hat zeitweise sogar ein Haus in der<br />

Erzählerrolle. Ein <strong>Berliner</strong> Mietshaus in der<br />

Utrechter Straße im Wedding beginnt von<br />

seinen Bewohnern zusprechen, noch bevor<br />

die Handlung einsetzt. „Ich bin das älteste<br />

Haus der Straße.“<br />

Es kommt in mehreren Zwischenkapiteln<br />

zu Wort. Mal, um von seiner Entstehung vor<br />

mehr als 120 Jahren zu berichten, die wechselnden<br />

Besitzverhältnisse darzustellen,<br />

dann auch, um Ereignisse zu schildern, bei<br />

denen mehrereFiguren des Romans beteiligt<br />

sind. Es ist ein Trick der Autorin, um die Perspektive<br />

zuwechseln, um von außen oder<br />

vonoben zu schauen.<br />

Sonst aber geht der Blick von einzelnen<br />

Menschen aus. Zum Beispiel von Leo Lehmann,<br />

der mit seiner Tochter Nira aus Israel<br />

gekommen ist. Dass die allerdings ein Hotel<br />

um die Ecke des Hauses aussucht, das<br />

schicksalhaft mit seinem Überleben verbunden<br />

war,das konnte er nicht ahnen. Als Jude<br />

musste er untertauchen, kaum dass er erwachsen<br />

war.Eine andereFigur,Laila Fidler,<br />

will eigentlich das Haus verlassen, merkt<br />

aber,dass sie für mehrereihrer Nachbarnder<br />

Verbindungsdraht zum bürokratischen Gerüst<br />

der Stadt ist. Sie ist in Polen geboren, in<br />

Hamburgund Berlin aufgewachsen. Da Laila<br />

eine Sintiza ist, versteht sie die Sprache der<br />

aus Rumänien gekommenen Roma im Haus<br />

und begleitet sie zu Ämtern und Ärzten. Ein<br />

kroatischer Geschäftemacher vermietet ihnen<br />

für viel Geld wenig Platz. Laila kümmert<br />

sich auch um Gertrud Romberg, der eigene<br />

Kapitel gehören. Laila besucht sie im obersten<br />

Stockwerk, vonwosie mit ihren 90-jährigen<br />

arthritischen Knochen nicht mehr fortkommt.<br />

Dass sie Leo wiedersehen würde,<br />

VonCornelia Geißler<br />

Regina Scheer:Gott wohnt im Wedding Roman.<br />

Penguin, München 2019. 416 S.,24Euro.<br />

Lesung 26.3., 20 Uhr,Palais der Kulturbrauerei<br />

den besten Freund ihres geliebten Manfred,<br />

den die Gestapo holte, direkt aus diesem<br />

Haus,hätte Gertrudnicht gedacht.<br />

Über die Jahrzehnte sind die Einzelnen<br />

miteinander verbunden, in diesem Haus liegen<br />

die Knoten ihrer Lebenslinien. Dasist so,<br />

weil die Autorin sich das ausgedacht hat.<br />

Aber es wirkt logisch und glaubwürdig, in<br />

diesem zweiten Roman von Regina Scheer<br />

nach„Machandel“ von2014, weil diese Autorin<br />

lange schon (<strong>Berliner</strong>) Geschichte erforscht.<br />

1992 erschien ihr erstes Sachbuch<br />

„Ahawah. Dasvergessene Haus“ über ein jüdisches<br />

Kinderheim, das zur Sammelstelle<br />

für Deportationen wurde. Sie schrieb über<br />

eine junge deutsche Zionistin, die in Palästina<br />

ein Waisenhaus gründete, sie schrieb<br />

auch über die Herbert-Baum-Gruppe –jüdische<br />

Widerstandskämpfer gegen die Nazis –,<br />

über die Familiendynastie der Liebermanns,<br />

IMAGO/JÜRGEN RITTER<br />

zu der auch der Maler Max Liebermann gehörte.<br />

Aus diesem Wissen schöpft sie für die<br />

Fiktion. Hinzu kommt, dass Scheer einige<br />

Jahre die Gespräche im Erzählcafé Wedding<br />

moderierte, einem Ort, wo Menschen das<br />

mit anderen teilen, was sie umtreibt.<br />

Wenden sich Autoren dem Schicksal politisch<br />

verfolgter Menschen zu, betrachten sie<br />

in der Regel nur eine Gruppe.Regina Scheer<br />

aber nimmt die den Nationalsozialisten verhassten<br />

Juden und die Roma in den Blick, außerdem<br />

Menschen, die vor Not und Gewalt<br />

in ihrer Heimat heute nach Berlin fliehen.<br />

Manchmal steht der Erzählerin Scheer<br />

die Historikerin Scheer imWeg, wenn sie Detail<br />

an Detail hängt. Da gibt es einen jungen<br />

Mann, der einst selbst im Haus wohnte und<br />

nun dessen Vergangenheit erkundet. DieUtrechter<br />

hieß von 1933 an Wagnitzstraße. Ein<br />

im berühmten „roten Wedding“ im Straßengerangel<br />

umgekommener Hitlerjunge wurde<br />

von den Nazis zum Märtyrer im Kampf gegen<br />

die Juden gemacht. Derhistorisch interessierte<br />

Ex-Nachbar referiert seine Erkenntnisse<br />

darüber vorder alten Gertrud, die dann<br />

bloß ein paar Stichworte hinzufügen muss.<br />

Wieein Gespräch wirkt das kaum. Meist aber<br />

verknüpft Scheer Gefundenes und Erfundenes,<br />

erzählt von den Familien, berührend<br />

und mit kleinen Momenten von Humor. Sie<br />

zeigt Muster der Ausgrenzung, aber auch<br />

Schwierigkeiten, in die einige der Roma sich<br />

selbst bringen. Den Schlüssel zu ihrem Erzählprogramm<br />

teilt sie mit, wenn sie<br />

schreibt: „Eines hat Laila früh begriffen: Die<br />

Geschichte ihrer Familie ist nicht zu verstehen,<br />

ohne dass man andere Geschichten<br />

hervorholen muss, und diese anderen Geschichten<br />

haben zu tun mit früheren, man<br />

könnte sie endlos aneinanderreihen.“<br />

WieGott es dann gelingt, sich imWedding<br />

wieder anzusiedeln und damit für Laila eine<br />

ganz neue Geschichte anfängt, das mag<br />

manchem zu schön klingen, um wahr zu<br />

sein. Aber in einem Roman stimmt das so.<br />

Neuer Frühling<br />

Weil alles dieser Tage irgendwie globalisiert<br />

scheint, werden auch im Pop die Überraschungen<br />

aus fernen Ländern immer seltener.<br />

Die letzten Grenzen scheinen gefallen.<br />

Oder werhätte darauf gewettet, dass Popaus<br />

Korea die Arenen mit kreischenden Teenies<br />

füllen könnte? Letzte Geheimtipps bietet der<br />

Ostblock, dessen populäreMusik erst so langsam<br />

erschlossen wird. Denn auch hinter dem<br />

Eisernen Vorhang entstand viel aufregende<br />

Musik. Eine großartige Entdeckung ist der<br />

russische Soundtrack-Komponist Mikael Tariverdiev.<br />

1931 in Georgien als Sohn armenischer<br />

Eltern geborenen, studierte er Musik<br />

und begann Soundtracks zu komponieren.<br />

Tariverdievs Lebenswerkist umfangreich; neben<br />

mehr als 130 Soundtracks komponierte er<br />

Opern, Ballettmusiken und allerlei Gesangsstücke.<br />

Für all das wurde er in seiner Heimat<br />

mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht.<br />

Obendrein sah er blendend aus und war überhaupt<br />

eine glamouröse Erscheinung. Seit einigen<br />

Jahren werden seine Alben erstmals im<br />

Westen aufgelegt, zuletzt der Soundtrack zu<br />

der Agentenserie „Seventeen Moments of<br />

Spring“ von1972. DieMusik darauf ist zeitlos<br />

wunderbar, ein Mix von sanft beschwingtem<br />

Jazz und wehmütigen Chansons,der an Serge<br />

Gainsbourgund die Tindersticks erinnert. Ein<br />

Soundtrack für<br />

lange, dunkle und<br />

zauberhafte<br />

Nächte.<br />

Nordische Kombination<br />

MikaelTariverdiev:<br />

Seventeen Moments<br />

of Spring<br />

Earth Recors /Cargo<br />

Die meisten deutschen Musiker scheitern,<br />

wenn sie lustig sein wollen. Kein Wunder,<br />

denn Popund Humor gehen ohnehin selten<br />

zusammen und hierzulande noch seltener.<br />

Eine der rarenAusnahmen war die Hamburger<br />

Band Superpunk. DieGang um den Sänger,<br />

Texter und HSV-Fan Carsten Friedrichs<br />

glänzte nicht nur mit so gewitzten wie erfrischenden<br />

Texten, sondern vollbrachte auch<br />

das musikalische Kunststück, die Euphorie<br />

des NorthernSoul mit der Energie vonPunk<br />

zu kreuzen. Klingt irre? Funktionierte aber<br />

fabelhaft. Nach mehr als tausend Konzerten<br />

gingen Superpunk vor sieben Jahren dennoch<br />

getrennter Wege. Dokumentiert ist ihr<br />

vergnügliches Schaffen auf fünf Studioalben<br />

sowie einer Liveplatte,alles inzwischen hoch<br />

gehandelte Sammlerstücke. Für das Box-Set<br />

„Mehr ist mehr“ wurde das Gesamtwerk der<br />

Band nun neu aufgelegt, wahlweise auf Vinyl<br />

oder CD (wobei die Vinylbox auch CDs enthält).<br />

Neben den bekannten Platten mit Hits<br />

wie„Matula hau mich raus“,„Parties in München“<br />

und„Man kann einen ehrlichen Mann<br />

nicht auf seine Knie zwingen“ werden eine<br />

umfangreiche Raritätensammlung sowie ein<br />

kurzweiliges Booklet geboten. Der Vinylkasten<br />

ist übrigens auf nur fünfhundert Exemplare<br />

limitiert. Carsten Friedrichs macht<br />

seitdem mit der<br />

Liga der gewöhnlichen<br />

Gentlemen<br />

ähnlich vergnügliche<br />

Musik.<br />

Superpunk:<br />

Mehr ist mehr<br />

Tapete/Indigo<br />

OL


23./24. MÄRZ 2019 9<br />

Niemand kennt Siegfried Lichtenstaedter.<br />

Am8.Januar 1865 im<br />

fränkischen Baiersdorf auf die<br />

Welt gekommen, wurde er am 6.<br />

Dezember 1942 im Ghetto Theresienstadt ermordet.<br />

Solange der studierte Orientalist,<br />

der Jude und Homosexuelle bayerischer<br />

Oberregierungsrat war,veröffentlichte er viel<br />

unter dem Pseudonym Mehemed Emin<br />

Efendi.<br />

Dreißig seiner Bücher sind jetzt dank der<br />

Bayerischen Staatsbibliothek München im<br />

Internet kostenlos zugänglich. Götz Aly hat<br />

mit dem hier angezeigten Buch eine Einstiegsdroge<br />

in das Werk dieses Autors, der<br />

nach der Vernichtung auch noch vergessen<br />

wurde, destilliert. Es sind Auszüge aus Büchern<br />

Lichtenstaedters, dazu kleine Kommentareund<br />

zwei längereTexte vonGötz Aly,<br />

die einem helfen, zu begreifen, worum es<br />

geht.<br />

Muss es nicht ’ging’ heißen? Nein, Lichtenstaedters<br />

Texte sind voneiner manchmal<br />

den Atem raubenden Aktualität. Lichtenstaedter<br />

sah die Vernichtung der Juden voraus.Erentzifferte<br />

den völkischen Wahnsinn,<br />

buchstabierte die Fantasien der Antisemiten<br />

aus.Mal analytisch, mal satirisch. Immer genau,<br />

ja penibel. Götz Aly hat das Buch so eingerichtet,<br />

dass man nicht vorne anfangen<br />

muss. Man kann sich aussuchen, was man<br />

gerade mag, denn jedem der Lichtenstaedter’schen<br />

Texte stehen ein paar Bemerkungen<br />

des Herausgebers voran, die das Geschriebene<br />

einbetten in die Situation, aus<br />

der heraus es geschrieben wurden.<br />

LICHTENSTAEDTER WAR, so der Titel des Buches,<br />

ein „Prophet der Vernichtung“. Schon<br />

1898 hatte er die der Armenier vorausgesagt<br />

und 1923 zitierte er einen völkischen Autor,<br />

der aus den Vernichtungsfeldzügen der sich<br />

konstituierenden Türkei gegen die Armenier<br />

den Schluss zieht: „Die Türkei hat den Beweis<br />

geliefert, dass die Reinigung eines Volkes<br />

im größten Stil von Fremdkörpern jeder<br />

Art sehr wohl möglich ist ... Einheitsfront,<br />

völkische Reinigung und eine wahre freiwillige<br />

Armee, das sind heute die Grundlagen<br />

für die nationale Wiedergeburt eines Volkes.<br />

Dasist in kurzenWorten die große Lehre, die<br />

wir aus dem türkischen Freiheitskampfe zu<br />

ziehen haben.Wann kommt der Retter unseres<br />

Landes, der diese Forderung in die Tat<br />

umsetzen wird?“ Lichtenstaedter folgert:<br />

„Die 600 000 Juden des Deutschen Reiches<br />

und die 200 000 Juden Deutsch-Österreichs<br />

sollen totgeschlagen und ihre Güter den<br />

,Ariern‘ gegeben werden. Hierzu bedarf es<br />

aber einer neuen Ethik. Diese lehrt: Die<br />

,Fremdstämmigen‘ (=Fremdreligiösen), die<br />

im Vaterland leben, darf und soll man totschlagen<br />

und berauben.“<br />

Wir haben uns daran gewöhnt, die systematische<br />

Vernichtung der Juden einen „Zivilisationsbruch“<br />

zu nennen. Mankönnte versucht<br />

sein, Lichtenstaedters Rede von der<br />

„neuen Ethik“ so zu interpretieren. Aber<br />

nichts wärefalscher als diese Interpretation.<br />

Lichtenstaedter kommentiert ineiner Fußnote<br />

den von ihm zitierten Text: „Diese Bemerkung<br />

ist außergewöhnlich einfältig: Dass<br />

es im Bereiche der physischen Möglichkeit<br />

liegt, Hunderttausende,jaMillionen wehrloser<br />

Menschen abzuschlachten, wüssten wir,<br />

auch wenn es keinen Pizarro, keinen Dschingis<br />

Khan und andere arische oder nichtarische<br />

Scheusale gegeben hätte.“ Der Zivilisationsbruch<br />

ist mindestens so häufig wie die<br />

Zivilisation.<br />

Lichtenstaedter verstand es,den Feind zu<br />

lesen. Darumwar ihm klar,dass die Vernichtung<br />

der Juden oder doch wenigstens der<br />

Versuch dazu, wenn nicht auf der Tagesordnung<br />

so im Wochenplan stand. Es gab zu<br />

viele,die sich sicher waren, dass ihrem eigenen<br />

Glück niemand als die „Fremdstämmigen“<br />

im Wege standen.<br />

Der Prophet der Vernichtung<br />

Siegfried Lichtenstaedter wusste früh, dass die Völkischen die Juden<br />

ermorden wollten. Aber dieses Wissen half ihm nicht<br />

Siegfried Lichtenstaedter (1865–1942) im Alter von 35 Jahren: ein Herrmit Kaiser-Wilhelm-Bart.<br />

DieErmordung der Armenier ist eines der<br />

Ereignisse, die den Gang des 20. Jahrhunderts<br />

prägten. Der polnische Jude Raphael<br />

Lemkin, der unter anderem in Heidelberg<br />

studiert hatte, erforschte den Mord an den<br />

Armeniern unter dem Gesichtspunkt der<br />

Möglichkeit seiner strafrechtlichen Verfolgung.<br />

Nichts deutet daraufhin, dass er damals<br />

schon an die antisemitischen Hetzjagden<br />

dachte. Als er in den 40er-Jahren das<br />

Konzept des Genozids entwickelte,wusste er<br />

schon, dass es auch um ihn und die Seinen<br />

dabei ging. 1941 gelang ihm die Flucht in die<br />

USA. „Genozid“ wurde als Straftatbestand<br />

anerkannt und spielte in den Nürnberger<br />

Prozessen eine zentrale Rolle. 1948 kam es<br />

VonArnoWidmann<br />

dank des Einsatzes von Raphael Lemkin in<br />

der Uno zur Verabschiedung des Übereinkommens<br />

über die Verhütung und Bestrafung<br />

des Völkermordes.<br />

Wirbegreifen die hellsichtigen Texte Siegfried<br />

Lichtenstaedters heute sofort. Wir sehen<br />

die Vernichtungslager,die Leichenberge<br />

und denken: Recht hatte er. Aber so rücken<br />

wir Lichtenstaedters Texte weg von uns. Bei<br />

uns gibt es derzeit kein Auschwitz, kein Buchenwald.<br />

Lichtenstaedter erscheint als eine<br />

Gestalt aus der Welt jenseits des Zivilisationsbruchs.<br />

Erscheint nichts als Vergangenheit.<br />

Gut ihn zu kennen, aber nicht wirklich<br />

eine Hilfe beim Versuch, die Welt, in der wir<br />

leben, zu verstehen.<br />

ARCHIV<br />

Aus dieser falschen Lesart hilft uns ein<br />

kurzerTextauszug, den Götz Aly den Artikeln<br />

Lichtenstaedters hinzugefügt hat. Es sind<br />

Auszüge aus der Rede, die Ottmar Rutz<br />

(1881–1952) am 1. August 1924 im Bayerischen<br />

Landtag hielt. „Er gehörte“, so<br />

schreibt Götz Aly,„dem Völkischen Block an,<br />

der nach dem Verbot der NSDAP im Januar<br />

1924 als Ersatzpartei gegründet worden<br />

war.“ Diese Rede führtuns in unsereGegenwart.<br />

Die Aufgabe einer Regierung sei der<br />

Schutz des Staatsvolkes. Wo das bedroht<br />

wird, ist die Regierung verpflichtet, sich<br />

schützend vor eszustellen. Also zum Beispiel<br />

dafür zu sorgen, dass nicht andereihm<br />

die Arbeitsplätze wegnehmen. Ottmar Rutz<br />

stellt klar:„Wirmüssen bedenken, dass jeder<br />

jüdische Professor,jeder jüdische Beamte einen<br />

Abkömmling des deutschen Volkes verdrängt.<br />

Dieser Verdrängungsgesichtspunkt<br />

ist es ja, auf den es ankommt. Es kommt<br />

nicht darauf an, dass man irgendwie Abkömmlinge<br />

des jüdischen Volkes beleidigt<br />

oder angreift: Mit all dem hat das nichts zu<br />

schaffen. Es handelt sich hier nicht darum,<br />

Juden zu verunglimpfen oder zu kränken,<br />

sondern darum, positiv die Abkömmlinge<br />

des deutschen Volkes zu fördern und sie zu<br />

schützen vorder Verdrängung ...“<br />

SO WIRD AUCH HEUTE GEREDET. Es geht um<br />

Selbstverteidigung gegen die Fremden. In ihrem<br />

Namen ist alles erlaubt. „Das oberste<br />

Gesetz“, erklärte Rutz, „des Volkes ist, sich<br />

selbst zu erhalten ... Dieses Recht steht über<br />

allen gemachten Gesetzen, es steht auch<br />

über allen Verfassungsbestimmungen.“ Als<br />

wären die nicht entwickelt worden, um gerade<br />

diesem Krieg aller gegen alle entgegenzutreten.<br />

Aus Kreisen der Völkischen von heute ist<br />

zu hören, Angela Merkel liebe die Fremden<br />

mehr als ihr eigenes Volk. Allein schon die<br />

Vorstellung einer solchen Abwägung ist Rassismus.Solchen<br />

Leuten erklärte die deutsche<br />

Kanzlerin 2015: „Ich muss ganz ehrlich sagen,<br />

wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen<br />

zu müssen dafür,dass wir in Notsituationen<br />

ein freundliches Gesicht zeigen,<br />

dann ist das nicht mein Land.“<br />

Für diese Sätze wird sie gehasst. Dass sie<br />

nicht bereit war, jede Schandtat gutzuheißen,<br />

weil sie im Namen der Selbstverteidigung<br />

gegen die Fremden begangen wurde,<br />

wird ihr nicht verziehen. Darum rufen Gauland<br />

und seine Freunde zur Jagd auf Angela<br />

Merkel auf. Einen Augenblick lang stieg sie<br />

nicht ein in die neue Ethik, die meint: „good<br />

or bad –mycountry“.<br />

DasMörderische,das in dieser Logik liegt,<br />

diagnostizierte Lichtenstaedter hellsichtig. Es<br />

macht Vergnügen, so viel so klarem Verstand<br />

bei der Arbeit zuzuschauen. Es macht aber<br />

auch tieftraurig. Anders als Raphael Lemkin<br />

konnte Lichtenstaedter seinen Scharfblick<br />

nicht für sich nutzen. Als er 1936 seine<br />

Schwester und deren Kinder in Palästina besuchte,<br />

blieb er nicht dort, sondern kehrte<br />

nach Deutschland zurück, „weil er“, so Götz<br />

Aly,„als alter,zur harten körperlichen Pionierarbeit<br />

nicht mehr fähiger Mann seinen Verwandten<br />

nicht zur Last werden wollte“.<br />

Wir wissen natürlich nicht, mit welchen<br />

Gefühlen er 1936 zurückreiste nach<br />

Deutschland. Man stellt sich vor, wie er mit<br />

all dem Wissen über das, was ihn erwartete,<br />

seinen Koffer für die Heimreise packte. Aber<br />

wir alle wissen natürlich auch, dass wir unserem<br />

Wissen misstrauen, dass wir denken:<br />

Nichts wirdsoheiß gegessen, wie es gekocht<br />

wird. Siegfried Lichtenstaedter wird auch<br />

manchmal so gedacht haben. Aber diesmal<br />

kam alles noch schlimmer, als der Prophet<br />

des Unterganges es vorausgesehen hatte.<br />

Seine Empfindlichkeit, seine Präzision, sein<br />

Verstand, seine Empathie –nichts rettete ihn<br />

vorder Vernichtung.<br />

Lesung: Dienstag,den 26.März 2019um19:00 Uhr, werden<br />

GötzAly undAndreas Nachama das Buch imAuditorium<br />

der Topographie desTerrors, Niederkirchnerstraße 8, Berlin-<br />

Kreuzberg vorstellen. Der Eintritt ist frei.<br />

SiegfriedLichtenstaedter: Prophet<br />

der Vernichtung –Über Volksgeist<br />

und Judenhass mit begleitenden<br />

Essays vonGötz Aly,S.Fischer,<br />

Verlag,283 Seiten, s/wFotos,<br />

22 Euro<br />

RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />

Jede MengeOscars für<br />

den Untergang<br />

23. März 1919<br />

Faschismus: Benito Mussolini (1883–1945)<br />

schließt verschiedene gegen die Sozialisten<br />

gerichtete Kampfgruppen unter der organisatorischen<br />

Leitung von Roberto Farinacci<br />

(1892–1945) zusammen und gründet die<br />

Fasci di combattimento, die faschistische<br />

Bewegung in Italien.<br />

23. März 1987<br />

SPD: Willy Brandt tritt als Bundesvorsitzender<br />

der SPD zurück, nachdem an sei-<br />

Undatierte Aufnahme von Benito<br />

Mussolini<br />

DPA<br />

ner Nominierung von Margarita Mathiopoulos<br />

als Kandidatin für das Amt der Parteisprecherin<br />

harsche parteiinterne Kritik<br />

geäußert wurde.<br />

23. März 1998<br />

Oscar: Bei der Oscarverleihung wird James<br />

Camerons 14-fach nominierter Film „Titanic“<br />

mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet<br />

in den Hauptrollen mit elf Academy<br />

Awards ausgezeichnet, unter anderem für<br />

den Besten Film. Damit ist er zusammen mit<br />

„Ben Hur“ (1959) und „Der Herr der Ringe:<br />

Die Rückkehr des Königs“ (2003) einer der<br />

erfolgreichsten Filme aller Zeiten.<br />

Und am 23. März 1969 in der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Ussuri: Der Kongress der Nationalen Front<br />

des demokratischen Deutschland stellt<br />

fest: Überall, wo sich im nationalen und in-<br />

Leonardo DiCaprio und Kate Winslet<br />

in Titanic (1997)<br />

IMAGO<br />

ternationalen Maßstab die Kräfte des Friedens<br />

vereinigen, dortwerden den imperialistischen<br />

Aggressoren die Grenzen ihrer<br />

Macht gezeigt ... Wir fordern eine baldige<br />

und demokratische Friedensregelung für<br />

Vietnam! Wir fordern den vollständigen<br />

und bedingungslosen Abzug aller ausländischen<br />

Interventen von Südvietnams<br />

blutgetränkter Erde! ... Wirkönnen es nicht<br />

als Zufall ansehen, dass mit den völkerrechtswidrigen,<br />

auf Konflikte in Europa gerichteten<br />

provokatorischen Handlungen<br />

der westdeutschen Bundesrepublik in<br />

Westberlin gleichzeitig am Ussuri von nationalistischem<br />

Hass verblendete Anhänger<br />

Mao Tse-tungs militärische Grenzprovokationen<br />

eröffneten. Ob die chinesischen<br />

Führer es wahrhaben wollen oder<br />

nicht: Ihr antisowjetischer Amoklauf führt<br />

sie folgerichtig an die Seite der amerikanischen<br />

und westdeutschen Imperialisten<br />

und erweist der imperialistischen Globalstrategie<br />

seine Dienste ... Doch die Pläne<br />

der imperialistischen Kriegstreiber sind<br />

zum Scheiternverurteilt!


10 23./24. MÄRZ 2019<br />

Serientäter<br />

TISCHTENNIS<br />

Borussia Düsseldorf<br />

Die jüngste Erfolgsserie der Borussia Düsseldorf kann man getrost an einem Mann festmachen: Timo Boll.<br />

Der erfolgreichste deutsche Tischtennisspieler wechselte 2007 vomTTV Gönnernanden Rhein. Der Transfer<br />

hat sich –umesvorsichtig auszudrücken –gelohnt: Seitdem Boll für Düsseldorf spielt, hat die Mannschaft ein<br />

Dauerabo auf die Deutsche Meisterschaft. Lediglich im Jahr 2013 musste sich das Team dem späteren Meister<br />

Werder Bremen im Halbfinale geschlagen geben. Schlechte Nachricht für alle neutralen Tischtennisfans:<br />

Timo Bolls Vertrag bei Borussia Düsseldorf läuft noch bis 2022.<br />

ROLLSTUHL-BASKETBALL<br />

RSV Dill-Lahn<br />

Wernoch nie ein Rollstuhlbasketballspiel gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen! Es ist ein fantastischer<br />

Sport–spannend, athletisch und elegant. Und wenn eine Sportartdas Attribut integrativ verdient hat,<br />

dann diese. Menschen mit und ohne Behinderungen spielen hier zusammen. Auch zwischen Männernund<br />

Frauen wird in der Bundesliganicht unterschieden. Werdarüber hinaus besonders guten Rollstuhlbasketball<br />

sehen will, sollte in die hessische Stadt Wetzlar fahren, das liegt etwas westlich vonGießen. Hier wird der<br />

Sportnämlich ganz –nun ja –erfolgreich gespielt. Zwischen Januar 2003 und Februar 2006 gelang dem RSV<br />

Lahn-Dill eine unfassbare Serie von55Bundesligasiegen in Folge. Wenig überraschend also, dass der RSV<br />

seit Einführung der BundesligaimJahr 1990 ganze 13 Meistertitel feiernkonnte. Zwölf davoninden<br />

vergangenen fünfzehn Jahren.<br />

SQUASH<br />

Paderborner SC<br />

Eine Squash-Mixed-Liga–also ein Wettbewerb,indem Frauen und Männer zusammen in einer Mannschaft<br />

spielen –gibt es in Deutschland nicht. Es wäre auch müßig: Denn der Sieger würde mit an Sicherheit grenzender<br />

Wahrscheinlichkeit Paderborner SC lauten. In den letzten vier Spielzeiten gewann sowohl das Herren- als<br />

auch das Damen-Team des Paderborner SC jeweils die nationale Meisterschaft. Während die Dominanz der<br />

Frauen relativ neu ist (davorgelang ihnen lediglich 1994 und 1995 der Titel), mussten die Männer in diesem<br />

Jahrtausend bisher nur fünfmal einem anderen Team den Vortritt lassen.<br />

VOLLEYBALL<br />

Berlin Recycling Volleys/ VfB Friedrichshafen<br />

Zugegeben: Langweilig ist die Deutsche Volley-Bundesliganicht. Jedenfalls nicht, wenn man es mit Berlin<br />

oder Friedrichshafen hält. Seit mehr als 20 Jahren wechseln sich die beiden Mannschaften mal mehr,mal<br />

weniger regelmäßig als Deutscher Meister ab.Für die restlichen neun Vereine der Volleyball-Bundesligaheißt<br />

es dagegen spätestens ab dem Finale: zuschauen. Denn seit 2013 konnte kein anderer Verein auch nur die<br />

Endspielserie erreichen.Aktuell haben die <strong>Berliner</strong> das Momentum in dem Meisterschaftszweikampf auf ihrer<br />

Seite. Die letzten drei Titel gingen an die Spree.<br />

Keine Lust mehr auf<br />

Fußball, weil immer nur ein<br />

Team Meister wird? Sorry,<br />

in anderen Sportarten ist es<br />

auch nicht anders<br />

VonDaniel Böldt<br />

Wer genau hinhörte,<br />

konnte im Spätherbst<br />

2018 einen Seufzer<br />

der Erleichterung in<br />

Deutschlands Fußballkneipen vernehmen.<br />

Der FCBayern München,<br />

so schien es, wird indieser Saison<br />

nicht die Deutsche Meisterschaft<br />

holen. Sechs Titel in Folge haben die<br />

Münchner seit 2013 gewonnen.<br />

Nun lagen sie neun Punkte hinter<br />

Dortmund auf Platz fünf.<br />

Gut vier Monate später thront<br />

der FC Bayern –als wäre nichts gewesen<br />

– wieder an der Tabellenspitze.<br />

Punktgleich mit Dortmund<br />

zwar,aber in deutlich besserer Form<br />

als der BVB. Es droht der siebte Titel<br />

in Folge.<br />

Ziemlich langweilig, finden Sie?<br />

Dann versuchen Siemal Wasserball.<br />

Seit 1979 gab es hier vier verschiedene<br />

Titelträger. Cannstatt<br />

und Duisburg gelang jeweils ein<br />

Titel, Hannovergelangen immerhin<br />

zwei. Den Rest? Gewannen die<br />

Wasserfreunde Spandau 04 Berlin.<br />

36 Meisterschaften! In 40 Jahren!<br />

Es gibt sie also auch außerhalb<br />

des Fußballs: die Serienmeister und<br />

Titelabos. Unsere Übersicht zeigt,<br />

wo sonst noch überall die Langeweile<br />

regiertimdeutschen Sport.<br />

SCHACH<br />

OSG Baden-Baden<br />

Wenn von Schach und Fußball die Rede ist, fällt einem als erstes Lukas Podolski ein. Dabei stammt das<br />

wunderbare Zitat–„Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel“ –gar nicht wie gemeinhinangenommen vom<br />

ehemaligen deutschen Nationalspieler. Eswurde Podolski vom Satiriker Jan Böhmermann in den Mund<br />

gelegt. Sei’s drum. Der Vergleich der beiden Sportarten funktioniert auf einer anderen Ebene eh viel<br />

besser. Denn auch die Schachbundesliga hat ihren FC Bayern: Der heißt OSG Baden-Baden und wurde<br />

seit 2006 nur ein einziges Mal nicht Deutscher Schachmeister. Ein gewisser Starrummel ist der Ooser<br />

Schachgesellschaft Baden-Baden übrigens auch nicht fremd. Zwischen 2007 und 2009 saß ein nicht<br />

ganz untalentierter junger Schwede für die OSG vor dem Brett: der spätere Schachweltmeister Magnus<br />

Carlsen.<br />

TRIATHLON<br />

EJOTTeam TV Buschhütten<br />

Ja, auch im Triathlon gibteseine Bundesliga. Fünf Wettkämpfe über je 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren<br />

und 5Kilometer Laufen werden pro Saison ausgetragen. Gewinnen tut aber immernur einer: ein Vereinmit<br />

dem wohlklingenden Namen EJOTTeam TV Buschhütten. Seit 2011 (Männer-Team)beziehungsweise seit 2012<br />

(Frauen-Team) sind die Triathleten aus der Stadt KreuztalinWestfalen stets am schnellsten geschwommen, geradelt<br />

und gelaufen.<br />

FLOORBALL<br />

UHC Sparkasse Weissenfels<br />

Floorball dürfte dem einen oder anderen aus der Schulzeit besser unter dem Namen Unihockey bekannt sein.<br />

Die Sportartist eine Mischung aus Eishockey und Hallenhockey.Gespielt wird zwar nicht auf Eis, sondernin<br />

handelsüblichen Sporthallen. WieimEishockey gibt es aber eine Bande und man kann auch hinter dem Tor<br />

weiterspielen. Anders als im Westen fand der in den 70er-Jahren entwickelte Sport inder DDR schnell Eingang<br />

in den Schulunterricht. Das merkt man heute noch: In den vergangen 21 Jahren kam der Floorball-Meister<br />

stets aus dem Osten. Als besonders fähig mit Stock und Ball erwies sich dabei der Unihockey Club Sparkasse<br />

Weissenfels aus Sachsen-Anhalt. Ihm gelangen in diesen 21 Jahren insgesamt 14 Deutsche Meisterschaften,<br />

zuletzt fünf in Folge.<br />

WASSERBALL<br />

Wasserfreunde Spandau 04 Berlin<br />

Es ist wohl die beeindruckendste (und absurdeste) Dominanz im deutschen Sport. In den vergangenen 40<br />

Jahren wurden die Wasserfreunde Spandau 04 Berlin 36 Mal Deutscher Meister.Auf die Frage, was denn in<br />

den Jahren 1993, 2006, 2013 und 2018 –als die Spandauer nicht oben standen –los gewesen sei, sagt<br />

Präsident Hagen Stamm: „Wir wollten die anderen Himmelsrichtungen –West, Süd, Nord –auch mal gewinnen<br />

lassen, um die Regionen nicht zu demotivieren. Aber im Ernst: Jeder Titel war schwer.“<br />

Leo<br />

Gutsch<br />

Gestern wurde ich wieder umerzogen.<br />

Vonmeiner Tochter Nadja, die offenbar<br />

beschlossen hat, einen besseren Menschen<br />

aus mir zu machen.<br />

Es begann damit, dass ein freundlicher<br />

Bote an unserer Tür klingelte, umein Paket<br />

vonNespresso abzuliefern, auf das ich schon<br />

lange gewartet hatte.Indem Paket waren 150<br />

Espresso-Kapseln, prall gefüllt mit bestem<br />

peruanischem Arabica-Kaffee, meiner Lieblingssorte.<br />

Aber noch bevor ich das Paket lustvoll<br />

aufreißen konnte, stand meine Tochter<br />

Nadja da, blickte mich vorwurfsvoll an und<br />

sagte: „Na, wie fühlt man sich denn so, als<br />

Zerstörer der Welt?“ Ich fragte, wie sie das<br />

denn meine,und Nadja erklärte mir im Tonfall<br />

des Chefanklägers des Den Haager<br />

Kriegsverbrecher-Tribunals die lange Kette<br />

meiner Sünden:<br />

Weil, erstens, inPeru der Regenwald abgeholzt<br />

wird, um Platz für die Kaffee-Plantagen<br />

zu schaffen. Weil, zweitens,die Ernte per<br />

luftverpestendem Flugzeug nach Europa gebracht<br />

wird. Weil, drittens,der Kaffee in umweltschädliche<br />

Aluminiumkapseln verpackt<br />

wird. Weil, viertens,der KonzernNestlé einer<br />

der größten Umwelt-Verbrecher überhaupt<br />

ist.Weil ich, fünftens,die Kapseln im Internet<br />

bestelle, und sie, sechstens, von einem vermutlich<br />

mit Dieselkraftstoff angetriebenen<br />

Transporter in unser Haus geliefert werden.<br />

„Du bist schuld, wenn wir irgendwann alle<br />

Hautkrebs bekommen und am Smog ersticken!“,<br />

rief Nadja. Ichversuchte,mich zu verteidigen,<br />

sagte wegweisende Sätze wie: „Da<br />

muss man aber auch mal die Kirche im Dorf<br />

lassen!“ Das Blöde war nur, ich wusste, dass<br />

sie recht hatte.<br />

Genau wie letzte Woche, als sie mich geißelte,<br />

weil ich von Berlin nach München geflogen<br />

bin, obwohl ich mit der Bahn hätte<br />

fahren können. Undmir dann auch noch ein<br />

Taxi nahm, obwohl es doch einen Busgibt.<br />

Genau wie vorletzte Woche, als ich vom<br />

Einkaufen kam und alles in Plastiktüten<br />

Abwarten und<br />

Kaffee trinken<br />

VonMaxim Leo<br />

steckte, weil ich wieder mal die Jutebeutel<br />

vergessen hatte.<br />

Gefühlsmäßig bin ich zwiegespalten.<br />

Einerseits denke ich: Nadja ist ein kluges<br />

Mädchen, ich sollte stolz darauf sein, wie kritisch<br />

sie mich und die Welt betrachtet. Andererseits<br />

geht mir ihre belehrende, neunmalkluge<br />

Artauch ein klitzekleines bisschen auf<br />

die Nerven.<br />

Ich meine, wofür hält sie sich denn? Für<br />

das Weltgewissen? Soll sie erst mal ihr eigenes<br />

Geld verdienen und ihreeigenen Sachen<br />

kaufen.Werweiß, ob sie dann immer noch so<br />

brutal konsequent und permanent vernünftig<br />

ist.<br />

Wobei ich fürchte, genau das wäre sie.<br />

Letzthin bat sie sogar darum, das von ihr so<br />

geliebte Nutella nicht mehr zu kaufen, weil<br />

die Herstellung des darin enthaltenen Palmöls<br />

das ökologische Gleichgewicht in Indonesien<br />

gefährdet. Sieholt sich auch nur noch<br />

Second-Hand-Klamotten, weil dadurch die<br />

Ressourcen geschont werden. Nadja sagt,<br />

viele in ihrem Alter würden denken wie sie.<br />

Deshalb seien die Umwelt-Demos ja auch so<br />

ein Erfolg. Es scheint, als würde sich gerade<br />

etwas umkehren, als würden wir Eltern auf<br />

einmal vonunseren Kindernerzogen.<br />

Vermutlich liegt es daran, dass sie sich<br />

vonder nahenden Umweltkatastrophe in ihrerExistenz<br />

bedroht fühlen. Dass sie das Gefühl<br />

haben, jetzt handeln zu müssen, weil es<br />

sonst zu spät sein könnte. Seltsamerweise<br />

empfinde ich die Bedrohung gar nicht so.Ich<br />

kann mir nicht vorstellen, dass unsere Welt<br />

irgendwann untergeht. IchhöredieWarnungen<br />

der Forscher,ich begreife die Mechanismen.<br />

Aber ich spüre keine Angst. Liegt es<br />

daran, dass ich nicht mehr da sein werde,<br />

wenn es wirklich eng wird?<br />

Trotzdem überlege ich jetzt, ob ich meine<br />

Nespresso-Maschine wegschmeißen soll.<br />

Daswärezumindest ein Anfang.<br />

150 Espressi bleiben mir noch, das ergibt<br />

eine Bedenkzeit vonetwa zwei Monaten. Mal<br />

sehen.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 B1<br />

· ·<br />

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Service<br />

Seit Jahrzehnten Ferieninsel,<br />

trotzdem magisch: Rhodos<br />

Reise, Seite B2<br />

Kompetent beraten an<br />

der Frischetheke<br />

Karriere, Seite B5<br />

Abseits von Car2Go und Co.:<br />

Das Carsharing weitet sich aus<br />

Mobile Welten, Seite B9<br />

Hier lagert der legendäre Whisky: Kenner seufzen wohlig,wenn die Namen der Islay-Destillerien –imBild die Ardbeg Distillery –fallen. Die meisten Touristen besichtigen wenigstens eine der malerischen Produktionsstätten.<br />

PR<br />

AbGlasgow schon gilt Inselzeit.<br />

Der Weiterflug<br />

nach Islay verzögert sich<br />

ein Stündchen, dann<br />

noch eines –indiesen Breiten regiert<br />

das Wetter! Und die Tradition, wie<br />

sofort klar wird, als es endlich losgeht.<br />

Die Kopflehnen der kleinen<br />

Loganair-Maschine sind liebevoll<br />

mit Quadraten karierten Wollstoffes<br />

bestückt, Tartans, jahrhundertelang<br />

das Erkennungszeichen schottischer<br />

Clans. Indem kleinen Flugzeug bieten<br />

sie einen Vorgeschmack auf die<br />

entschiedene Zuhausestrategie auch<br />

in der Inneneinrichtung des Luxusund<br />

Golfhotels The Machrie, das für<br />

drei Tage das Domizil dieser Stippvisite<br />

auf Islay sein wird.<br />

Torfige Note für den Whisky<br />

Von den karminrot gestrichenen<br />

Wänden voller Tiergemälde im Foyer<br />

bis zur Polsterlandschaft in der Kaminlounge<br />

wird hier ganz auf Gemütlichkeitgesetzt<br />

–denn die klaren<br />

Formen und die Weite, das klassische<br />

Zusammenspiel von Hügeln,<br />

Wiesen, Meer und Himmel hat man<br />

überall außen herum, woran die bodentiefen<br />

Fensterflächen keinen<br />

Zweifel lassen.<br />

Islay (sprich: Eila) also, eine der<br />

südlichen Hebriden, westlich von<br />

Schottland, im Atlantik. Dass zu ihren<br />

Besonderheiten der dicke Torfteppich<br />

gehört, mit dem ihre rund<br />

600 Quadratmeter überzogen sind,<br />

merkt man schon auf der Fahrt vom<br />

Flughafen zum Hotel –der Asphalt<br />

gleichteiner Holperstrecke.<br />

Mit Torf kann man heizen. Oder<br />

gekeimtes Getreide trocknen, das<br />

dadurch eine süß-rauchige Note bekommt,<br />

die auch den daraus hergestellten<br />

Whisky prägt. Der torfige<br />

(peaty) Single Malt aus Islay bildet<br />

unter den Scotch Whiskys sogar eine<br />

eigene Abteilung, wobei die Geschmacksrichtungen<br />

der inzwischen<br />

neun Destillerien sehr unterschiedlich<br />

sind, wasanden Fässernliegt.<br />

Auch wer sich nicht für Whisky<br />

interessiert, kommt auf Islay touristisch<br />

auf seine Kosten. Es gibt verwittert<br />

Keltisches wie das Kidalton<br />

Cross, ein Steinkreuz aus dem<br />

8. Jahrhundert. Es gibt malerische<br />

Der „Anteil<br />

der Engel“<br />

Zur rauen Hebrideninsel Islay –nicht nur<br />

des ganz besonderen Single Malt Whiskys wegen<br />

Anreise: Via Glasgow mit Loganair oder<br />

mit dem Schiff ab Kennacraig.Autovermietung:<br />

www.islaycarhire.com,<br />

Busverbindung vorwiegend während<br />

der Schulzeiten.<br />

Unterkunft: The Machrie ab ca. 150 Euro<br />

aufwärts pro Person und Nacht.<br />

Von Petra Kohse<br />

REISEINFORMATION INSEL ISLAY<br />

Bed&Breakfast und/oder deutschsprachige<br />

Insel- und Destillerietouren<br />

kann man bei Sabine und Rainer Münch<br />

buchen:<br />

www.islay-stmarys.de<br />

Whisky-Fest Fèis Ìle 24.5. -1.6.2019<br />

www.islayfestival.com<br />

Straßen, gesäumt von Ginster, und<br />

Bauernhäusern mit teils nur aufgemalten<br />

Fenstern(weil die Haussteuer<br />

früher nach der Anzahl der echten<br />

Fenster berechnet wurde), es gibt<br />

Unmengen von Hirschen. Es gibt<br />

herrliche Sandstände wie die Machrie<br />

Bay oder karg-pittoreske Küstendörfer<br />

wie Portnahaven, in dessen<br />

Bucht Seehunde rudelweise mit ihren<br />

schwarzen Knopfaugen die Besucher<br />

mustern.<br />

Aber der Whisky ist –neben dem<br />

Golfen -doch der wichtigste Grund,<br />

weshalb die Touristen kommen. In<br />

hellen Scharen gar bei der Fèis Ìle,<br />

dem Islay Festival für Musik und<br />

Malz. 2019 findet es vom 24. Mai bis<br />

1. Juni statt. Da machen alle Destillerien<br />

begehrte Spezialabfüllungen.<br />

Kenner seufzen, wenn man die Marken<br />

aufzählt: Lagavulin und Laphroaig<br />

(sprich: Lafreug) sind darunter,<br />

Bunnahabhain (sprich: Bunnahawn)oder<br />

Ardbeg. DieBilder der<br />

weißen Lagerhäuser direkt an der<br />

Felsenküste, auf denen nur der<br />

Name der Marke steht, sind legendär.<br />

Ardbeg etwa, im Besitz des französischen<br />

Louis-Vuitton-Konzerns.<br />

Vonden vielen Details des Vortrags<br />

von Tour Guide Ron bleibt hängen,<br />

dass Alter und Farbe eines Whiskys<br />

gemeinhin überschätzt würden.<br />

Am Schluss sind Frauen gefragt<br />

David indessen, Tour Guide bei Bunnahabhain<br />

(im Besitz des südafrikanischen<br />

Spirituosenherstellers<br />

Distell), bereichertmit dem Hinweis,<br />

dass die Schlusskomposition von<br />

Whiskys Frauen überlassen werde,<br />

weil die den besseren Geruchssinn<br />

hätten. Kaufen kann man die Islay<br />

Single Malts in Deutschland letztlich<br />

günstiger. Aber wenn man einmal<br />

gesehen hat, wie die Fässer direkt am<br />

Atlantik gelagert werden, versteht<br />

man auch den Begriff „the Angels‘<br />

Share“ (Anteil der Engel) besser. Er<br />

bezeichnet das, was beim Lagern<br />

verdunstet. Denn zwischen Himmel<br />

und Meer ist hier ja wirklich niemand<br />

sonst.<br />

Diese Reportage wurde durch die Zusammenarbeit<br />

mit Visit Scotland ermöglicht:<br />

www.visitscotland.com<br />

AufAnfrage und nach Verfügbarkeit.<br />

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geführte Wanderungen, Bingo, Tanzabend<br />

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·Wii-Lounge ·Kinderspielwelt innen ·Kino<br />

·vielseitiges Aktivprogramm für Kinder<br />

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B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Reise<br />

NACHRICHTEN<br />

Spring Classics im<br />

Snowpark Kaunertal<br />

Schon vor über 30 Jahren bot der<br />

Kaunertaler Gletscher den Snowboardern<br />

beste Bedingungen –als<br />

eines der ersten Skigebiete in<br />

Österreich. Aus dieser Zeit stammen<br />

Events wie die Spring Classics,<br />

die heute Kultstatus genießen<br />

(6. April bis 12. Mai). Aus den Halfpipes<br />

von damals hat sich der<br />

Snowpark Kaunertal entwickelt.<br />

Wereinfach den perfekten Sonnenskilauf<br />

genießen möchte, findet<br />

auf dem Kaunertaler Gletscher<br />

noch bis in den Mai hinein perfekte<br />

Bedingungen vor. (kk)<br />

www.tirolergletscher.com<br />

Hundehelden und Aliens:<br />

Neu imMovie Park<br />

Im neuen Themenbereich des<br />

Movie Parks Germany dreht sich<br />

alles um die Superhunde aus der<br />

Comicserie Paw Patrol. Die<br />

„AdventureBay“ soll im Maiöffnen<br />

und etwa Fahrten mit Luftkissenbooten<br />

und Nachbauten der Einsatzautos<br />

der Serienhelden bieten.<br />

DieWasserbahn „Bermuda<br />

Triangle“ wird bis Juni umgestaltet.<br />

Sie steht danach ganz im Zeichen<br />

des geheimnisvollen US-Sperrgebiets<br />

Area 51, Aliens inklusive. Die<br />

Saison beginnt am 29. März. (dpa)<br />

www.movieparkgermany.de<br />

Kunst und Kulinarik<br />

rund um die Uffizien<br />

Das Herz der <strong>Berliner</strong> Autorin<br />

Susanne Kilimann schlägt für Italien.<br />

Das spürt man in ihrem<br />

neuen Florenz-Führer. Das Besondere:<br />

Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten<br />

werden in vier Kapiteln<br />

präsentiert. Innerhalb jedes Kapitels<br />

gliedern sich die Sehenswürdigkeiten<br />

in drei Kategorien: „Top<br />

10“, „Nicht verpassen!“ und „Nach<br />

Lust und Laune!“ (Baedeker<br />

SMART Reiseführer Florenz Spiralbindung,<br />

216 Seiten, viele<br />

Fotos, 15,95 Euro). (blz)<br />

Florenz entdecken.<br />

ZVG<br />

Postkartenmotiv: Das weiße Städtchen Lindos schmiegt sich unter der antiken Akropolis an die Felsen.<br />

Wie die Magie auf Rhodos überlebte<br />

Die griechische Insel zwischen der Ägäis und dem Mittelmeer betört ihre Besucher auch heute noch<br />

Von Michael Heun<br />

Magisch ist ein großes<br />

Wort.Die Griechen benutzen<br />

es gerne. „Magikós“<br />

sind die Natur<br />

und die Strände des Landes, sagen<br />

sie. Bezaubernd die Dörfer und die<br />

Menschen. Alles nur Hokuspokus?<br />

Bereit, uns verhexen zulassen, fliegen<br />

wir nach Rhodos –auf der Suche<br />

nach der Magie auf einer klassischenFerieninsel.<br />

Am späten Nachmittag landen<br />

wir in Diagoras. Auch um 17 Uhr<br />

brennt die Sonne noch vom Himmel.<br />

Südländisches Chaos, Schwitzen,<br />

am dritten Gepäckband sind wir<br />

endlich richtig.Wassoll’s,Flughafen-<br />

Chaos sind wir aus Berlin ja gewöhnt.<br />

Eineinhalb Stunden später erreichen<br />

wir unser Hotel im Südosten der Insel.<br />

Plimmiri, Ausgangspunkt unserer<br />

Entdeckungstour auf Griechenlands<br />

viertgrößter Insel.<br />

Die Magie eines Dorfes<br />

Sie mögen Postkartenmotive? Bitte<br />

sehr: Im malerischen Dorf Lindos<br />

schmiegen sich weiße Häuschen<br />

dicht an dicht in ein Talzwischen<br />

Strand und Fels. Über allem thront<br />

die Akropolis und lässt den Glanz erahnen,<br />

den Rhodos in seiner Blütezeit<br />

einmal ausgestrahlt hat.<br />

Schmale Gassen, Restaurants mit<br />

Verträumte Gassen, kleine Geschäfte und weiße Häuser laden zum Schlendern ein.<br />

traumhaftem Blick auf das türkisblaue<br />

Meer, kleine Geschäfte und<br />

Souvenirshops. Schöner geht Griechenland<br />

nicht. Zauberhaft!<br />

An der Südspitzevon Rhodos küssen<br />

sich die Meere. Der einige hundert<br />

Meter breite Strand verbindet<br />

Rhodos mit der Halbinsel Prasonisi.<br />

Vorallem aber trennt er zwei Welten.<br />

Im Osten die wilde,windige Ägäis,ein<br />

Paradies für Surfer. Im Westen das<br />

entspannte, wellenlose Mittelmeer.<br />

Faszination Natur.Unglaublich.<br />

Magic Life –wenn ein Hotel sich<br />

diesen Namen gibt, ist das auch ein<br />

MICHAEL HEUN<br />

Versprechen auf magische Momente.<br />

Mit schlicht-schönen Zweigeschossern,<br />

einer weitläufigen Anlage,<br />

drei Restaurants und vier Bars,<br />

drei Pools, sieben Wasserrutschen,<br />

Fitnessraum, Spa, Tennisplätzen,<br />

einem Theater und einem wunderschönen<br />

Strand bietet die TUI hier<br />

alle Voraussetzungen dafür.<br />

Was etwa die einheimischen<br />

Köche jeden Abend mit einem Lächeln<br />

am gigantischen Buffet servieren,<br />

hat mit der Kantinen-Abfertigung,<br />

die wir aus anderen Urlauben<br />

kennen, nichts zu tun. Wir schwelgen<br />

in frischem Fisch, lassen uns<br />

Fleisch-Spezialitäten empfehlen,<br />

wundernuns,dass Tomaten, Oliven,<br />

Paprika so intensiv schmecken können.<br />

Und wer bitte kann an diesen<br />

Süßspeisen vorbeigehen?<br />

Kein Entertainment-Stress<br />

An Tagzweilerne ich Pascal kennen.<br />

Am Pool kommt er auf uns zu. Pascal<br />

ist einer der Animateure, die hier<br />

Entertainer heißen. Nein, ich will<br />

keine Pool-Spiele mitmachen, denke<br />

ich, als er mich fragt, wie es uns<br />

geht. Wir kommen ins Plaudern.<br />

Pascal ist Schweizer, erzählt von<br />

seinem Leben, seinem Job bei TUI,<br />

löst mit einem Anruf ein Mini-Problem<br />

in unserem Zimmer und<br />

bringt mir einen Kaffee von der Bar<br />

mit. Nach 20 Minuten verabschiedet<br />

er sich: „Ich wollte einfach wissen,<br />

ob es euch gut geht“, sagt er.Ich<br />

bin beeindruckt.<br />

Rhodos liegt nicht ohne Grund<br />

im Trend. Sonne, Strand, Kultur und<br />

gutes Essen haben eine hohe Anziehungskraft.<br />

Verzaubern können am<br />

Ende aber vor allem die Menschen.<br />

Magikós,sagen die Rhodier.Wir wissen<br />

jetzt warum.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.tui.com,<br />

www.magiclife.com,<br />

www.visitgreece.gr<br />

PR<br />

REISE &FREIHEIT<br />

Vorsicht!<br />

Kühe!<br />

Klaus Kronsbein<br />

Reiseredakteur,<br />

Teamleiter Service<br />

Wanderer, kommst Du nach<br />

Sparta, dann ...“ pass auf,<br />

wenn Du eine Kuhweide betrittst!<br />

Frei nach Friedrich Schiller nehme<br />

ich heute Bezug auf einen Vorfall aus<br />

Österreich, der uns allen hätte passieren<br />

können. EineWanderin in den<br />

Alpen wurde zu Tode getrampelt, als<br />

eine Kuhherde auf sie zulief. DasUrteil<br />

des Landesgerichts Innsbruck<br />

ließ aufhorchen. Der Besitzer der<br />

Kuhweide in Österreich wurde zur<br />

Zahlung von 490000 Euro Schadenersatz<br />

verurteilt.<br />

Die Kühe waren wahrscheinlich<br />

aggressiv geworden, weil die Wanderin<br />

mit einem Hund unterwegs war.<br />

Das ist nicht verboten –aber ziemlich<br />

blauäugig von der Wanderin.<br />

Das Gericht verurteilte aber nicht<br />

sie,sondernden Landwirt. Er seiseiner<br />

Sorgfaltspflicht nicht ausreichend<br />

nachgekommen. Warnschilder,<br />

die er aufgestellt hatte, waren<br />

unzureichend. Er hätte das Gebiet,<br />

in dem die Kühe grasen, einzäunen<br />

müssen –zumindest den Bereich, in<br />

dem der Unfall passierte. Der Fall<br />

geht in die nächsteInstanz.<br />

Interessant wird es, wenn zum<br />

Schluss aller Verhandlungen herauskommt,<br />

dass alle Almen vonZäunen<br />

und mehrsprachigen Warnschildern<br />

eingerahmt werden. Stacheldraht,<br />

Selbstschussanlage und Drohnenüberwachung<br />

–nur weil Hundehalter<br />

den Zusammenhang zwischen<br />

Hund und freilaufenden Tieren<br />

(Kühe, Pferde, Schafe, Rehe, Wildschweine<br />

u.ä.) nicht sehen. Wo ist<br />

der Hundeführerschein, wenn man<br />

ihnwirklich braucht?<br />

Einen ähnlichen Fall gab es übrigens<br />

schon zuvor in Deutschland. In<br />

Bayern führte ein markierter (!)Wanderwegüber<br />

eine Weide –mit Schild<br />

„Weidevieh – Betreten auf eigene<br />

Gefahr“. Daslässt nicht sooooo viele<br />

Interpretationsmöglichkeiten offen.<br />

Das Landgericht München II entschied<br />

allerdings, dass der von einer<br />

Kuhverletzte Wanderer Schadensersatz<br />

erhält, denn„nicht einmal einen<br />

überängstlichen Wanderer hätte das<br />

Schild vom Betreten des Wanderwegs<br />

abhalten können“ (AZ: 5 O<br />

5817/04). Soweit ist es schon.<br />

Waslehrt uns das? Wanderer, die<br />

weltfremd und versunken über Tierweiden<br />

schlendern, haben Narrenfreiheit<br />

– und müssen nicht fürs<br />

arme Vieh mitdenken. Das kann<br />

doch wohl nicht sein!<br />

8-bzw.15-Tage-Seniorenreisen<br />

Standard-Leistungen: Fahrt imNichtraucherfernreisebus mit WC und Getränkeselfservice •7<br />

bzw. 14 Hotelübernachtungen •Willkommensgetränk •Reiseforum •Betreuung durch das SKAN-<br />

CLUB 60 plus-Team •Kofferservice im Hotel und vieles mehr...<br />

Moselregion –Burg Eltz, Koblenz, Cochem, Rüdesheim<br />

8-Tage<br />

Inklusive Ausflüge: • Burg Eltz –Cochem –Schifffahrt Cochem-Beilstein<br />

• Koblenz –Loreley –Rüdesheim • entlang der Mosel mit Bernkastel-<br />

Kues –Traben-Trarbach –Trier; Inklusive: Kurtaxe/Gästekarte<br />

Termine: 05.05., 02.06., 30.06., 28.07., 25.08., 22.09., 20.10.19<br />

Geestland–helgoland,cuxhaven, hamburg... 8-Tage<br />

Inkl.: • Gef. Rundgang • Kostenl. Nutzung des Wellnessbereiches; Inkl.<br />

Ausflüge: • Nordseeheilbad Cuxhaven u.Bremerhaven m.seinen „Havenwelten“<br />

• Helgoland inkl. Fähre • Altes Land u. die Hansestadt Hamburg<br />

Termine: 06.04., 01.06., 29.06., 27.07., 24.08., 19.10.19<br />

Kurvergnügen an Polens 15-Tage<br />

„CÔte d‘Azur“ Hotel Millennium in Heidebrink<br />

Inklusive: •Gef. Spaziergänge •Videovortrag<br />

•2xmusikal. Unterhaltungsabend (pro Woche)<br />

• Kostenl. Nutzung des Hallenbades und des<br />

Whirlpools • Kurtaxe • 20Kuranwendungen<br />

•Werktags Wassergymnastik<br />

Preisnachl. bei Selbstanr.: €50,– p.P.!<br />

Wemding –Fränkisches Seenland,Augsburg<br />

8-Tage<br />

Inklusive: • 1xHeinoabend; Inkl. Ausflüge: • Fränkisches Seenland<br />

mit dem Brombachsee inklusive Schifffahrt • Altmühltal mit Donaudurchbruch<br />

Kloster Weltenburg • Augsburg, die Fuggerstadt<br />

Termine: 05.05., 02.06., 30.06., 28.07., 25.08., 22.09., 20.10.19<br />

Zustiege: •Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf<br />

ab €589,–<br />

p. P. im DZ, HP<br />

Hotel „Zum guten<br />

Onkel“/Gästehaus des<br />

Hotels Fuhrmann<br />

Kein EZ-Zuschlag!<br />

ab €655,–<br />

p. P. im DZ/ZB, HP<br />

Seehotel Dock; EZ-<br />

Zuschl.: € 60,–; Kurtaxe<br />

wird vor Ort erhoben.<br />

ab €688,– p. P. im DZ, VP, EZ-Zuschl.: ab E 60,–<br />

Termine Sa.: 13.04. (Ostern), 11.05., 06.07., 31.08.19<br />

ab €688,– p. P. im DZ, VP, EZ-Zuschl.: ab E 60,–<br />

Termine So.: 31.03., 28.04., 23.06., 18.08.19<br />

ab €669,–<br />

p. P. im DZ/ZB, HP<br />

Hotel Gut Wildbad<br />

in Wemding<br />

EZ-Zuschlag: € 140,–<br />

Kurtaxe wird vor Ort erhoben.<br />

Kostenloses Kundenservicetelefon: 0800-123 19 19 (täglich 8–20 Uhr, auch sa/so)<br />

BUCHUNG UND BERATUNG BEI:<br />

Berlin: DER Reisecenter TUI: Annenstr. 50, Tel.: 030-68 83 23 95/<strong>Berliner</strong> Allee 47, Tel.: 030-9 26 82 92/92 37 41 74<br />

DER Dt. Reisebüro: Bahnhofstr. 18, Tel.: 030-6 57 12 24 RB Steffen Kühn: Bahnhofstr. 45, Tel.: 030-65 07 08 77<br />

Alltours Reisecenter: Greifswalder Str. 220, Tel.: 030-4 29 28 72 DER Deutsches Reisebüro: Koppenstr. 77,<br />

Tel.: 030-29 33 990 Oranienburg: Panda-Reisen: Bernauer Str. 100, Tel.: 03301- 81 97 20<br />

Potsdam: DER Deutsches RB: Sterncenter/Shop 30, Tel.: 03 31-64 95 00 DER Reisecenter TUI GmbH:<br />

Garnstr. 20, Tel.: 03 31-70 8128Reiseland: Im Sternencenter 4, Tel.: 03 31-62 62 080<br />

Fürstenwalde: DER Deutsches RB: Rathausstr. 7,Tel.: 03361-7 11 16<br />

Veranstalter: SKAN-TOURS Touristik International GmbH,<br />

www.seniorenreisen.de<br />

Gehrenkamp 1, 38550 Isenbüttel<br />

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• Ostbahnhof/IC Hotel in Friedrichshain<br />

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Im Mai ab389 €p.P./DZ, ausg. Feiertage<br />

OSTERN 4ÜN/HP ab389 €p.P./DZ<br />

Neptun Kühlungsborn Hotelbetriebs GmbH<br />

Strandstr. 37 ·18225 Kühlungsborn<br />

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•inklusive W-LAN<br />

Preis pro Person ab 168 € im DZ/AP<br />

Auch 4=3 und andere Sparangebote verfügbar!<br />

Strandhafer Diedrichshagen GmbH<br />

Am Stolteraer Ring 1<br />

18119 Warnemünde<br />

Tel. 0381 375657-0<br />

info@hotel-strandhafer.de<br />

www.hotel-strandhafer.de<br />

Winterspezial im Seebad Lubmin<br />

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Verlängerungsnacht p. P. 39,– €<br />

Hotel „Am Park“, Kaufmann Jörg Seydel<br />

Villenstr. 15·17509 Lubmin<br />

www.hotelampark.m-vp.de ·Tel. 038354/222 72<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 B3<br />

· ·<br />

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Reise<br />

Museumschefin Cathrin Klingsöhr-Leroy erklärt Franz Marcs Werke mit ansteckender Begeisterung. PR (2)<br />

Die „Blauen Reiter“ in Kochel am See<br />

Der kleine Ort in Bayern hat Franz Marc und seinen Künstlerfreunden ein einzigartiges Museum zu verdanken<br />

Von Rasso Knoller<br />

Die Stelle als Direktorin des<br />

Franz Marc Museums in<br />

Kochel am Seehat Dr.CathrinKlingsöhr-Leroy<br />

wegen<br />

ihrer Kompetenz bekommen<br />

und nicht wegen ihrer Augenfarbe.<br />

Gepasst hätte das aber auch, denn<br />

mit strahlend blauen Augen und<br />

sprühendem Enthusiasmus begrüßt<br />

die zierliche Frau die Gäste ihres<br />

Hauses,das –und nun klärtsich das<br />

Gedankenspiel auf –auf die Spuren<br />

der Künstlergruppe der „Blauen Reiter“<br />

führt.<br />

Geschätzter Tauschpartner<br />

Der4000-Einwohner OrtKochel verfügt<br />

mit dem Museum über ein Juwel,<br />

auf das manche Großstadt neidisch<br />

ist. 2000 Werke, davon 200 allein<br />

von Franz Marc, zählen zum<br />

Bestand. Die Qualität der Exponate<br />

ist sohochklassig, dass die Kocheler<br />

auch von bedeutenden Museen<br />

weltweit als „Tauschpartner“ für Bilder<br />

ernst genommen werden. So<br />

Silke Lühr führt die Gäste mit Leidenschaft zu Orten, an denen Franz Marc gemalt hat.<br />

Touristeninfo Kochel am See:<br />

Bahnhofstr.23, 82431 Kochel a. See,<br />

Tel. 08851/338<br />

Franz Marc Museum:<br />

Franz-Marc-Park 8-10, 82431 Kochel,<br />

Tel. 08851/92488-0<br />

www.franz-marc-museum.de<br />

KOCHEL AM SEE<br />

Auch sehenswert:<br />

Berg Herzogstand per Bahn<br />

www.herzogstandbahn.de<br />

Kristall Therme Trimini:<br />

Seeweg 2,82431 Kochel,<br />

Tel. 08851/53 00<br />

www.kristall-trimini.de<br />

schafft es Klingsöhr-Leroy immer<br />

wieder, hochkarätige Wechselausstellungen<br />

zu präsentieren.<br />

Im vergangenen Sommer zeigte<br />

das Franz Marc Museum anlässlich<br />

seines zehnjährigen Bestehens Werke<br />

vonPaul Klee –dem Lieblingsmaler<br />

der Museumschefin. Als die<br />

60-jährige im Rahmen einer Führung<br />

Klees„Landschaft fürVerliebte“<br />

vorstellt, läuft eine Ameise über das<br />

millionenteureKunstwerk.Wo andere<br />

Kunstkenner vermutlich panisch<br />

reagiert hätten, bleibt Klingsöhr-<br />

Leroy ruhig und spricht lächelnd von<br />

einer „Ironisierung des Werkes“.<br />

Das Franz Marc Museum steht<br />

heute genau inder Region, inder<br />

Marc undseine Kollegen gewirkt haben<br />

–imbayerischen„Blauen Land“.<br />

„Franz Marc ist hier in der Gegend<br />

mit seiner Palette rausgegangen“,<br />

bestätigt die Museumsdirektorin.<br />

Bei vielen Bildern der Ausstellung<br />

lässt sich der Ort, an dem sie entstanden<br />

sind, sogar noch fast punktgenau<br />

festlegen. Dasmacht auch die<br />

Führungen vonSilke Lühr so interessant.<br />

Lühr, die selbst Malerin ist,<br />

bringt ihreGäste zu Orten, an denen<br />

die Künstler früher gearbeitet haben.<br />

Franz Marc, sein Malerfreund<br />

Wassily Kandinsky und auch dessen<br />

Geliebte,die Malerin Gabriele Münter,<br />

galten zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

als Außenseiter in der dörflichen<br />

Welt. Ihre Bilder hielt man<br />

nicht für Kunst, ihr expressionistischer<br />

Malstil bot für die Menschen<br />

zu wenig Greifbares.Somanches Gemälde<br />

von Marc und Münter, mit<br />

denen sie für Mahlzeiten und Miete<br />

bezahlten, fristete zunächst ein Leben<br />

auf einer bäuerlichen Außentoilette,<br />

dem einzigen Ort, der den<br />

Menschen vom Land für solche<br />

Kunst angemessen schien.<br />

Wem kurze Informationen auf<br />

Bildtafeln genügen, den führt der<br />

„Kunstspaziergang Kochel“ mit eher<br />

sachlichen Texten zu vielen Orten,<br />

an denen Marc gemalt hat.<br />

Gerade dem, der nicht nur wegen<br />

der Kunst nach Kochel gekommen<br />

ist, sei dieser Spaziergang empfohlen.<br />

Zum einen führt ermalerisch<br />

am Ufer des Kochelsees entlang,<br />

zum andernpassierterdie wichtigen<br />

Touristenattraktionen im Ort, so<br />

zum Beispiel die „Kristall Therme<br />

Trimini“. Dort kann man dann im<br />

Whirlpool oder einer der vielen Saunen<br />

über das Gesehene nachdenken<br />

und das eine oder andere Bild der<br />

Blauen Reiter vor seinem inneren<br />

Auge vorbeiziehen lassen.<br />

Überblick vom Herzogstand<br />

Für den großen Überblick fährtman<br />

mit der Bahn hinauf auf den Herzogstand,<br />

den Lieblingsberg von König<br />

Ludwig II. Franz Marc war auch<br />

mehrmals hier oben, allerdings weder<br />

zum Malen noch für tränenreiche<br />

Beziehungsgespräche. Den Aufstieg<br />

musste man damals,anders als<br />

heute, noch zu Fuß bewältigen, und<br />

vielleicht fehlte dem Künstler am<br />

Gipfel dann einfach die Puste –für<br />

das eine wie für das andere.<br />

Diese Reportage wurde unterstützt<br />

von Tourismus Kochel am See:<br />

tourismus.kochel.de<br />

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B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Reise<br />

Wasmachen DJs eigentlich imWinter?<br />

Sie legen zum Ausklang der Skisaison in Tirol und im Salzburger Land auf. Die „White Pearl Mountain Days“ locken Skifans noch Ende März<br />

Von Susanne Lenz<br />

Im März ist es auf den Pisten in<br />

den Kitzbüheler Alpen ein wenig<br />

„wie früher“. DieHänge sind angenehm<br />

leer,Wartezeiten an den<br />

Liften gibt es nicht. Und die milden<br />

Temperaturen machen die Sitzheizung<br />

in den Sesselliften eigentlich<br />

unnötig. Sonne und Schnee, die Urlaubermassen<br />

längst weg. Herrlich.<br />

Oder bärig, wie man hier sagt. Sogar<br />

Julie tut das,die uns auf unserer Skisafari<br />

durch das größte zusammenhängende<br />

Skigebiet Österreichs zwischen<br />

Brixental, der Hohen Salve, St.<br />

Johann und dem Pillersee Talbegleitet:<br />

2750 Pistenkilometer, ein Skipass.<br />

Sogar die legendäre Abfahrt<br />

Streif ist dabei.<br />

Kaiserschmarrn zum Sattessen<br />

Genuss-Skiurlaub bei milden Temperaturen –lediglich der Schnee ist zum Nachmittag hin nicht mehr ganz so toll.<br />

„Bärig“, sagt Julie. Dabei kommt sie<br />

aus England. Als Kind habe sie auf<br />

den weltbekannten steilen Klippen<br />

vonDover gelegen, in die Wolken geblickt<br />

und sich vorgestellt, das seien<br />

die Berge. MitSchnee natürlich.<br />

Dass sie dann später Mitglied der<br />

britischen Skimannschaft wurde,<br />

für Olympia trainierte, wundert einen<br />

nun nicht mehr. Mit 19 landete<br />

sieinKitzbühel. IhrerMutter hat sie<br />

noch versprochen, die Schule fertig<br />

zu machen. Geworden ist nichts<br />

mehr daraus.„Ich bin hier hängengeblieben.“<br />

Als Gastarbeiterin, wie<br />

sie sagt, hat sie in der Skischule gearbeitet.<br />

Jetzt ist sie 64. Am Nachmittag<br />

wird sie mit ihren Enkelkindern<br />

Skifahren gehen.<br />

Daserzählt sie in der urigen Hütte,<br />

indie wir am frühen Nachmittag<br />

einkehren. An dem Kaiserschmarrn,<br />

der uns zum Nachtisch serviertwird,<br />

scheitern wir fast, sogroßzügig gefüllt<br />

ist die Pfanne mit der alpenländischen<br />

Leckerei, an der wir alle gemeinsam<br />

arbeiten.<br />

Danach ist die Luft ein bisschen<br />

raus, wer jemals Skifahren gewesen<br />

ist, kennt das.Und ab zwei, halb drei<br />

verwandelt sich der Schnee im März<br />

unter der intensiven Sonneneinstrahlung<br />

und steigenden Tagestemperaturen<br />

in eine Pampe,die die Einheimischen<br />

Haxenbrecherschnee<br />

nennen. Aber das macht nichts.Wir<br />

schwingen hinüber zum Sundowner<br />

PR<br />

auf derWieseralm. Dortglitzerteine<br />

Discokugel in der Sonne,und Armin<br />

Kuen vomTourismusverband Pillerseetal<br />

erzählt, wie das kam.<br />

Am Anfang stand eine Frage: Was<br />

machen eigentlich die DJs, die den<br />

ganzen Sommer lang auf Ibiza auflegen,<br />

im Winter? Das war der Beginn<br />

der „White Pearl Mountain Days“,<br />

die letzen beiden Wochen im März,<br />

in denen vorden schönsten Hütten,<br />

Restaurants und Hotels an den Pisten<br />

internationale DJs auflegen.<br />

Auch LiveActs gibt es.<br />

„Home of lässig“<br />

In diesem Jahr finden diese besonderen<br />

Tage in dem Skigebiet mit<br />

dem sperrigen Endlosnamen „Skicircus<br />

Saalbach Hinterglemm Leogang<br />

Fieberbrunn“ zum dritten Mal<br />

statt. Zum Line Up gehören etwa<br />

Moguai und Robosonic.Armin Kuen<br />

und seine Kollegen vermarkten ihr<br />

Skigebiet mit dem Slogan „Home of<br />

lässig“. Wenn man im Liegestuhl<br />

liegt, die Sonnenstrahlen genießt,<br />

Elektroklänge herüberwabern und<br />

der Blick auf die grandiose Bergwelt<br />

um einen herum fällt, ist man damit<br />

vollkommen einverstanden.<br />

Diese Reportage wurde unterstützt<br />

vom Fremdenverkehrsamt Kitzbüheler<br />

Alpen. Weitere Infos:<br />

www.kitzalps.com,<br />

skicircus.saalbach.com,<br />

www.pillerseetal.de,<br />

www.saalfelden-leogang.com/de<br />

immo Platzfür die<br />

ganzeFamilie.<br />

„Kontinental“ heißt<br />

„eher mager“<br />

Urlauber sind ständig mit allerlei Fachbegriffen<br />

konfrontiert. Wasbedeuten sie konkret?<br />

VonTom Nebe<br />

Wer gerne verreist, der stolpert<br />

immer wieder über bestimmte<br />

Begriffe. Und fragt sich irgendwann<br />

vielleicht: Was hat es damit genau<br />

auf sich? Antworten auf einige<br />

Schlaumeier-Fragen:<br />

Kontinentales Frühstück: Der Begriff<br />

taucht immer wieder bei Hotelbuchungen<br />

auf. Dem DeutschenHotelund<br />

Gaststättenverband zufolge besteht<br />

ein kontinentales Frühstück<br />

aus „Brot/Brötchen, Butter, Marmelade,<br />

Tee/Kaffee/heißer Schokolade“,<br />

zusätzlich seien „Wurst und/<br />

oder Käse möglich“.<br />

Duty-Free-Shop: Es gibt sie im Ankunfts-<br />

oder Abflugbereicheines Airports,<br />

in Flugzeugen, auf Kreuzfahrtschiffen.<br />

Dort werden Waren unversteuert<br />

verkauft, also ohne Zoll, Einfuhrumsatz-<br />

und Verbrauchssteuer,<br />

wie der Zoll online erklärt. Wichtig:<br />

Reisende müssen die Freimengen<br />

beachten. Innerhalb der EU wurde<br />

derabgabenfreie Einkauf1999 aufgehoben.<br />

Daraufhin wurden Duty-<br />

Free-Shops um das Travel-Value-<br />

Konzept ergänzt. Das bedeutet: Der<br />

Einzelhändler führt für die verkauften<br />

Produkte die Abgaben andie Finanzbehörden<br />

ab. Einzige Ausnahme:<br />

Tabakwaren.<br />

Skipistenfarben: Blau, Rot, Schwarz<br />

heißt einfach, mittel, schwer. DieRealitätaber<br />

ist etwas komplexer und natürlich<br />

international genormt. Maßgeblich<br />

ist die Geländeneigung. Blaue<br />

Pisten dürfen demnach maximal<br />

25 Prozent Gefälle haben, und zwar<br />

längs und quer, wie das österreichische<br />

Normungsinstitut Austrian<br />

Standards erklärt. Nurkurze Teilstükke<br />

bei offenem Gelände sind hiervon<br />

ausgenommen. Rote Pisten dürfen<br />

nicht mehr als 40 Prozent Gefälle aufweisen.<br />

Ist der Wert höher, müssen<br />

Skipisten eine „schwarze“ Markierung<br />

bekommen.<br />

Frühbucher-Rabatt: Das handhaben<br />

die Veranstalter nach Angaben des<br />

Deutschen Reiseverbandes (DRV)<br />

unterschiedlich. Häufig gibt es auf<br />

eine Reisebuchung bis zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt Preisnachlässe.<br />

Für den Sommerurlaub ist diesmeist<br />

bis spätestens Ende Februar oder<br />

März der Fall. Oder die Veranstalter<br />

legen einen gewissen Zeitraum fest,<br />

zum Beispiel bis 100 Tage vor Antritt<br />

einer Reise.ImVergleich zum regulären<br />

Katalogpreis sind dem DRV zufolge<br />

biszu30Prozent Rabatt drin.<br />

Pension oder Hotel: Ein Hotel bietet<br />

eine Rezeption, tägliche Zimmerreinigung<br />

und mindestens ein Restaurant,<br />

in dem Hausgäste und externe<br />

Besucherspeisen können, erklärt der<br />

Deutsche Hotel- und Gaststättenverband.<br />

Es sollteaußerdem mehr als 20<br />

Zimmer haben. Die Pension wird lediglich<br />

als Beherbergungsbetriebbeschrieben,<br />

in dem Gäste im Normalfall<br />

mehr als eine Nacht verbringen.<br />

Speisen bekommen dort meist nur<br />

Hausgäste. (dpa)<br />

Finde dein perfektes Zuhause<br />

berliner-zeitung.immowelt.de<br />

In einem „Hotel“ gibt es meist ein Restaurant auch für externe Besucher. GETTYIMAGES/BRIANAJACKSON


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 B5<br />

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Karriere<br />

Steak, Schnitzel, feine Wurstwaren<br />

–das Angebot an der<br />

Fleischtheke kann Kunden<br />

schnell mal überfordern.<br />

Welches Fleisch verwendet man für<br />

Gulasch? Welche Wurst serviert<br />

manzum Grünkohl? Undwie mariniertman<br />

Grillfleisch richtig? Diana<br />

Kari weiß, was gute Qualität und die<br />

perfekte Zubereitung ausmachen.<br />

Die 19-Jährige absolviert eine Ausbildung<br />

zur Fachverkäuferin im<br />

Lebensmittelhandwerk mit dem<br />

Schwerpunkt Fleischerei bei Edeka<br />

Strese in Rockenhausen. DieFragen<br />

der Kunden beantwortet sie sachkundig.<br />

EinVorteil: „Durch meinen<br />

Job habe ich auch für zu Hause<br />

gelernt, wie man bestimmte Gerichte<br />

zubereitet.“<br />

Die dreijährige Ausbildung zum<br />

Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk<br />

gibt es in den Fachrichtungen<br />

Fleischerei, Bäckerei und<br />

Konditorei. Je nach Schwerpunkt<br />

gehört esdem Deutschen Industrieund<br />

Handelskammertag (DIHK) zufolge<br />

zu den Aufgaben, kleinereSpeisen,<br />

Imbisse oder Getränke zuzubereiten.<br />

In der Fachrichtung Fleischerei<br />

stellen die Fachverkäufer etwa<br />

Feinkostsalate her,belegen Brötchen<br />

und bereiten für die „Heiße Theke“<br />

Gerichte wie Currywurst, Braten,<br />

Roastbeef oder Leberkäse vor. Präsentkörbe<br />

oder kalte Platten sind ein<br />

weiteres Angebot für die Kunden.<br />

„Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich“,<br />

sagt Kari.<br />

Reden, schreiben, rechnen<br />

WerFachverkäufer im Lebensmittelhandwerk<br />

werden möchte, benötigt<br />

der Bundesagentur für Arbeit zufolge<br />

eine gute mündliche Ausdrucksweise.<br />

Von Vorteil ist eine leserliche<br />

Handschrift, um etwa Angebotstafeln<br />

ansprechend beschriften zu<br />

können. „Bewerber um einen Ausbildungsplatz<br />

sollten in Mathematik<br />

zumindest die Note befriedigend<br />

haben“, sagt Karis Chef, Viktor Strese.Denngutes<br />

Rechnen ist ein Muss,<br />

um Preise oder Rabatte kalkulieren<br />

zu können.<br />

2017 nahmen nach Angaben des<br />

Bundesinstituts für Berufsbildung<br />

(BIBB) rund 6100 junge Leute eine<br />

solche Ausbildung auf. Derüberwiegende<br />

Teil von ihnen hat einen<br />

Hauptschulabschluss. Es gibt aber<br />

auch Abiturienten oder Absolventen<br />

der Realschule,sowie Kari.Bevor sie<br />

sich für die Ausbildung entschied,<br />

wollte sie sich als Einzelhandelskauffrau<br />

bei Edeka Strese bewerben.<br />

Da die Stelle aber schon belegt war,<br />

arbeitete sie in ihrem heutigen Aus-<br />

Die kompetenten<br />

Lebensmittel-Berater<br />

Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk richten die Verkaufstheken<br />

in Fleischereien, Bäckereien oder Konditoreien her und bedienen die Kunden.<br />

Sie punkten mit viel Fachwissen rund umihre Produkte<br />

Frischware ansprechend präsentieren, Kunden beraten, Einkäufe abwiegen und verpacken –Diana Kari istAuszubildende zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk.<br />

bildungsberuf zweimal zur Probe.<br />

„Ich wollte wissen, worauf ich mich<br />

einlassen würde“, erklärtsie.<br />

Bereut hat sie ihre Entscheidung<br />

bislang keinen Tag, selbst wenn der<br />

Beruf kleine Hürden mit sich bringt:<br />

„Als Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk<br />

muss ich vor Feiertagen,<br />

vordenen die Leute viel einkaufen,<br />

oder an Brückentagen oft arbeiten.<br />

Auf der anderen Seite macht es<br />

an diesen Tagen am meisten Spaß,<br />

da hier am meisten los ist“, sagt Kari.<br />

Dass sie häufig auch samstags arbei-<br />

Von Sabine Meuter<br />

ten muss, daran hat sie sich inzwischen<br />

gewöhnt: „Dafür habe ich<br />

dann in der Woche einen Tagfrei.“<br />

Einklassischer Arbeitstag sieht so<br />

aus: Die Frühschicht absechs Uhr<br />

beginnt damit, dass die Verkaufstheke<br />

aufgefüllt wird. Die Fachkräfte<br />

DPA<br />

schneiden Wurst und Käse auf und<br />

richten sie ansprechend in der Verkaufstheke<br />

an. Gleiches gilt für<br />

Fleisch, Geflügel und Fisch. Fleisch<br />

wird zu Hackfleisch verarbeitet,<br />

Bratwürste hergestellt und Feinkostsalate<br />

zubereitet. Später kommen<br />

Terminkalender<br />

Was: Infotag Sozialassistenz<br />

Wann: Donnerstag, 28. März um 16.00Uhr<br />

Wo: BEST-SabelBerufsakademie|Littenstraße 109 |10179 Berlin<br />

(Raum 026)<br />

Infound Anmeldung: 030 428491-91 oder beratung@best-sabel.de<br />

www.best-sabel.de<br />

die Kunden, die bedient und beraten<br />

werden wollen. Die Fachverkäufer<br />

antworten auf Fragen wie „Wie bereite<br />

ich das am besten zu?“,„Welche<br />

Inhaltsstoffe sind in derWurst?“ oder<br />

„Wie magenfreundlich ist diese oder<br />

jene Fleischspezialität?“<br />

Sauberkeit ist das Aund O<br />

Zum Berufsalltag gehört es, die Maschinen<br />

zu säubern, Geschirr zu<br />

spülen und amEnde des Tages die<br />

Theke auszuräumen und zu reinigen<br />

–denn: Wo es um Lebensmittel<br />

geht, muss es absolut hygienisch zugehen.<br />

„Sauberkeit im Umgang mit<br />

Frischwaren ist das Aund O, daswird<br />

vonmir persönlich kontrolliert“, betont<br />

Strese. Waren, die nach Geschäftsschluss<br />

noch übrig sind, werden<br />

ins Kühlhaus gebracht.<br />

Neben der Ausbildung im Betrieb<br />

besuchen die jungen Leute die Berufsschule.<br />

Dort wird neben Warenkunde<br />

auch vermittelt, wie man<br />

kundenorientiertverkauft.<br />

Die Ausbildungsvergütung richtet<br />

sich nach tarifvertraglichen Regelungen.<br />

Sie ist laut Bundesagentur<br />

für Arbeit von Bundesland zu Bundesland<br />

unterschiedlich. Beitarifgebundenen<br />

Unternehmen beträgt die<br />

Bruttovergütung zwischen 645 und<br />

805 Euro im ersten, 710 und 905 Euro<br />

im zweiten sowie 830 und 1045 Euro<br />

im dritten Ausbildungsjahr.Das Einstiegsgehalt<br />

als ausgebildete Fachkraft<br />

liegt bei rund 2200Euro.<br />

Eigene Ideen umsetzen<br />

WerKarrieremachen will, kann zum<br />

Beispiel Verkaufsleiter im Lebensmittelhandwerk<br />

oder Handelsfachwirt<br />

werden. Kari kann sich vorstellen,<br />

eines Tages als Abteilungsleiterinzuarbeiten.<br />

Aber erst einmal will<br />

sie die Abschlussprüfung bestehen<br />

und danach Berufserfahrungen<br />

sammeln. Spannend an ihrem Beruf<br />

findet sie den Kontakt mit vielen unterschiedlichen<br />

Menschen. Und ihr<br />

gefällt, dass sie sich mit eigenen Ideen<br />

einbringen kann. Es war ihr Einfall,<br />

unter eine Frikadellen-Masse<br />

Maronen zu mischen. „Die Frikadellen<br />

kamen bei unseren Kunden sehr<br />

gut an“, erzählt sie. (dpa)<br />

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Gaby Groeneveld<br />

WWF Deutschland<br />

Reinhardtstr. 18|10117 Berlin<br />

Telefon 030 311 777 -730<br />

wwf.de/stiftung<br />

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Dann bewerben Sie sich bitte bis zum 12.04.2019 über das Elektronische<br />

Bewerbungsverfahren (EBV) auf der Einstiegsseite: http://<br />

www.bav.bund.de/Einstieg-EBV<br />

Für Fragen im Zusammenhang mit dem Elektronischen Bewerbungsverfahren<br />

steht Ihnen die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen<br />

unter der Rufnummer 04941 602-240 zur Verfügung.


B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

NACHRICHTEN<br />

Neuer Bachelor rund um<br />

Bildung und Erziehung<br />

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt<br />

bietet vomWintersemester<br />

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Bachelorstudiengang Bildungsund<br />

Erziehungswissenschaften an.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte sind Bildungspolitik,<br />

Erwachsenen- und<br />

Weiterbildung sowie Sozialpädagogik.<br />

Studierende lernen zum Beispiel,<br />

neue Unterrichtskonzepte zu<br />

entwickeln oder Bildungsprozesse<br />

mit digitalen Medien zu gestalten.<br />

Berufliche Einsatzmöglichkeiten<br />

bieten sich nach dem Abschluss<br />

etwa in Volkshochschulen, in der<br />

Kinder-, Jugend-, Familien- und<br />

Seniorenarbeit oder bei Stiftungen<br />

und NGOs. (dpa)<br />

Initiative motiviert<br />

zur Europawahl<br />

Miteinergemeinsamen Aktion<br />

„Grenzenlos studieren –Europa<br />

wählen“ rufen die Hochschulrektorenkonferenz<br />

und das Deutsche<br />

Studentenwerkdie Studierenden<br />

zur Teilnahme an der Europawahl<br />

am 26. Maiauf. Beide Organisationen<br />

heben die Bedeutung vonWeltoffenheit<br />

und Toleranz in Zeiten<br />

wachsenden Einflusses populistischer<br />

und nationalistischer Kräfte<br />

in Europa hervor. (afp)<br />

Pläne zur Erhöhung<br />

der Beihilfe für Azubis<br />

DieBundesregierung will die<br />

Zuschüsse fürAzubis erhöhen, die<br />

nicht bei den Elternwohnen können,<br />

weil ihr Ausbildungsbetrieb zu<br />

weit wegist. Dassieht ein Gesetzentwurfdes<br />

Sozialministeriums vor.<br />

Dermonatliche Höchstbedarffür<br />

die Unterkunft soll von340 auf<br />

420 Euro erhöht werden, der für die<br />

Verpflegung von136 auf 168 Euro.<br />

Ausgezahlt wirdervon derBundesagentur<br />

für Arbeit. (dpa)<br />

In der Männerdomäne Investment-Banking brauchen Frauen, vor allem Mütter,neben exzellentem Fachwissen Durchsetzungsfähigkeit und gutes Zeitmanagement.<br />

Selbstbewusst inder Männerdomäne<br />

Frauen setzen sich im Investment Banking nur allmählich durch. Selbstdisziplin und Netzwerke helfen<br />

Vier Bücher liest Henrike<br />

Pfannenberg allabendlich<br />

vor - eins für jedes<br />

ihrer Kinder. Egal, wo sie<br />

ist, notfalls auch per WhatsApp-<br />

Sprachnachricht. Denn die 32 Jahre<br />

alte Investment-Bankerin muss häufig<br />

spontan verreisen und hat unregelmäßige<br />

Arbeitszeiten. „Ein halbes<br />

Jahr,nachdem mein viertes Kind zur<br />

Welt kam, habe ich wieder Vollzeit<br />

gearbeitet“, sagt Pfannenberg.<br />

Jede zehnte Führungskraft<br />

Pause macht die Investment-Bankerin<br />

kaum. Pfannenberg berät für die<br />

Deutsche Bank Kunden zu nachhaltiger<br />

Geldanlage.Das Investment Banking<br />

gilt als klassische Männerdomäne.Daten<br />

des Analyse-Unternehmens<br />

Preqin zufolge bekleiden Frauen<br />

nur einen vonzehn Führungsjobs<br />

in der Branche. InGroßbritannien<br />

etwa verdienen Investment-Bankerinnen<br />

bei den größtenBanken halb<br />

so viel wie ihre männlichen Kollegen,<br />

wie die Geldhäuser auf Anfrage<br />

der britischen Regierung im vergangenen<br />

Jahr zugaben. Dennoch zieht<br />

die Branche vieleFrauen an.<br />

„Beim Berufseinstieg war ich begeistert,<br />

an Deals mitarbeiten zu<br />

können, über die man sonst in der<br />

<strong>Zeitung</strong> liest“, sagt Gabriele Duesberg,<br />

die in Frankfurt für JP Morgan<br />

arbeitet und ihr erstes Kind erwartet.<br />

Für die Banken sei die emotionale<br />

Intelligenz der Mitarbeiterinnen<br />

wichtig, um vorwiegend männliche<br />

Teams zu ergänzen.<br />

„Als ich meine Karriere vor elf<br />

Jahren begonnen habe, war ich eine<br />

von zwei weiblichen Analysten in<br />

meinem Bereich“, berichtet Duesbergs<br />

Kollegin Jasmin Crommen.<br />

Damals habe sie sich einsam und<br />

unsicher gefühlt – ein Fehler, wie<br />

Crommen glaubt. Denn Frauen<br />

müssten inder Bankenbranche besonders<br />

selbstbewusst auftreten<br />

statt sich etwa in Meetings zurückzuhalten.<br />

„Ich tappe noch heute<br />

manchmal indie Falle, Einschränkungen<br />

in meine Redebeiträge einzubauen“,<br />

sagt Crommen. Das lasse<br />

einen unsicher erscheinen.<br />

„Ich freue mich über jede Frau in<br />

Führungspositionen“, sagt Pfannenberg.<br />

Allerdings könnten auch<br />

Männer Vorbilder sein. Familie und<br />

Beruf unter einen Hut zu bringen,<br />

dürfe kein Frauenthema bleiben.<br />

Ihr Chef zum Beispiel kümmere<br />

sich viel um seine Töchter, was ihn<br />

zu einem guten Mentor für Mitarbeiterinnen<br />

mache.<br />

IMAGO<br />

Mentoren sind auch für Loanne<br />

Benigni ein Schlüssel, um die<br />

Position von Frauen im Bankgeschäft<br />

zu stärken. Die 38-Jährige hat<br />

zwei Töchter und berät bei JP Morgan<br />

französischsprachige Firmenkunden.<br />

„Wir brauchen mehr Mentoren<br />

und Kommunikation, um<br />

Frauen in Führungspositionen zu<br />

bringen“, sagt Benigni.<br />

Ältere Mentorinnen<br />

BeiJPMorganbaute sie Seilschaften<br />

auf. Im Netzwerk „Women on the<br />

Move“ schlossen sich 75 Prozent der<br />

Mitarbeiterinnen am Standort Paris<br />

zusammen. JP Morgan organisiert<br />

auch Programme, die Frauen den<br />

Wiedereinstieg nach Elternzeit erleichtern<br />

sollen, und Initiativen, bei<br />

denen erfahrenere Kolleginnen den<br />

jüngeren helfen. (afp)<br />

Profis für<br />

gute Laune<br />

im Urlaub<br />

Tuisucht jetzt Verstärkung<br />

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Kinder in der Minidisco unterhalten<br />

oder täglich eine Show auf<br />

die Bühne bringen –gutes Entertainment<br />

im gebuchten Hotel wird von<br />

jedem Urlauber erwartet. DerJob als<br />

Entertainer unter der Sonne ist bei<br />

vielen jungen Menschen sehr beliebt.<br />

Jedes Jahr bewerben sich zahlreiche<br />

professionelle Tänzer, Luftakrobaten,<br />

ausgebildete Biker sowie<br />

Tennis-und Fitnesstrainer in den<br />

Hotels auf der ganzen Welt. Das<br />

Durchschnittsalter für den Job liegt<br />

bei 25 Jahren. DieVoraussetzungen<br />

sind Teamfähigkeit, Fitness, Verantwortungsbewusstsein<br />

und Flexibilität.<br />

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Teams in Ägypten, Griechenland,<br />

Italien, Spanien sowie in der Türkei<br />

und Tunesien. Einsatzzeitraum für<br />

die 450 Entertainer ist die Sommersaison<br />

2019, die im Aprilbeginnt.<br />

Trainiert wird das junge internationale<br />

Team in vielfältigen Profilen:<br />

Akrobaten, Sänger und Tänzer werden<br />

ebenso geschult wie Kinderbetreuer.<br />

Einer der Schwerpunkte ist<br />

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und Tennistrainer als auch<br />

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Zentrale Universitätsverwaltung – Abteilung IVBau- und Dienstemanagement/Referat D<br />

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Schwerpunkten Gas-,Wasser- undAbwasserversorgung,Heizungs- und Pumpenanlagen; Selbstständige<br />

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BeauftragungexternerDienstleister,Prüfung derexternerbrachten Leistungen; Selbstständige<br />

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Eintrittindie Laufbahn desgehobenen technischen Dienstesbzw.zur entsprechendenQualifikationsebene<br />

berechtigt[FH-Diplom, B.Sc.der Fachrichtung Sanitär-,Heizungs-und Klimatechnik,<br />

Versorgungstechnik oder vergleichbare Abschlüsse]) und entsprechende<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 B7<br />

· ·<br />

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Karriere<br />

VonAnika von Greve-Dierfeld<br />

Beruf Busfahrer? „Das ist ein<br />

angenehmer und leichter<br />

Job“, sagt der Sprecher des<br />

Verbandes Baden-Württembergischer<br />

Omnibusunternehmer<br />

(WBO), Klaus Zimmermann. „Da<br />

kann ich nur lachen“, entgegnet Igor<br />

Eisenbarth, seit 23 Jahren Busfahrer<br />

und Vize-Betriebsratsvorsitzender<br />

des Karlsruher Busunternehmens<br />

Hagro. Damit wären die Fronten bei<br />

den festgefahrenen Tarifverhandlungen<br />

im Land klar. Die Busfahrer<br />

kämpfen nicht nur um mehr Lohn,<br />

auch um ein besseres Image, um<br />

mehr Verständnis für ihren Job, um<br />

Anerkennung für seit Jahren wachsende<br />

Belastungen. Dazu gehört der<br />

immer dichtere Verkehr ebenso wie<br />

unfreundliche, pöbelnde oder übergriffige<br />

Fahrgäste.<br />

„Vor zehn Jahren gab es vielleicht<br />

20 Prozent unhöfliche Gäste, heute<br />

muss man froh sein, wenn einem<br />

20 Prozent Guten Morgen sagen“,<br />

berichtet Katja Fellmeth, die bei<br />

Combus die Schulungsabteilung zur<br />

Weiterbildungvon Busfahrernleitet.<br />

Deren Eindruck sei, nicht mehr als<br />

Respektsperson wahrgenommen zu<br />

werden, obwohl sie in ihrem Bus<br />

nicht seltenVerantwortung für 50 bis<br />

80 Leben hätten.„Das ist dann schon<br />

frustrierend.“ Alle fünf Jahremüssen<br />

Busfahrer ihren Führerschein verlängern<br />

und dafür an Schulungen<br />

teilnehmen. Themen unter anderem:<br />

Schülerverkehr, Umgang mit<br />

Stress, Kommunikation mit Jugendlichen,<br />

Deeskalation.<br />

Immer mehr Gewalt<br />

Deeskalation? Ja sicher, sagt Eisenbarth.<br />

Busfahrer seien ihrenFahrgästen<br />

unmittelbarer ausgesetzt als die<br />

Kollegen inZug oder Straßenbahn.<br />

Keine abgetrennte Kabine schütze<br />

Viel Verantwortung, wenig Geld<br />

Bus und Bahn gehört die Zukunft, aber Busfahrer kämpfen gegen miese Bedingungen und schlechtes Image<br />

Igor Eisenbarth ist seit 23 Jahren Busfahrer und Vize-Betriebsratsvorsitzer beim Karlsruher Busunternehmen Hagro.<br />

den Mann oder die Frau am Steuer<br />

vor verbalen oder körperlichen Attacken.<br />

Die Deutsche Gesetzliche<br />

Unfallversicherung (DGUV) meldet<br />

für die Jahre 2010 und 2017 zunehmende<br />

körperliche Gewalt gegen<br />

Busfahrer.Jeder zehnte Arbeitsunfall<br />

in Unternehmen des Öffentlichen<br />

Nahverkehrs werdedurch Übergriffe<br />

Dritter verursacht, stellte die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft<br />

schon<br />

vor Jahren fest. Rund 50 Prozent davon<br />

entfallen demzufolge auf Fahrpersonal<br />

und davon wiederum seien<br />

drei Viertel der Betroffenen Linienbusfahrer.<br />

Insgesamt sei zwar die<br />

Kriminalität in Zug, Bus oder Bahn<br />

rückläufig. Bahnmitarbeiter würden<br />

aber ebenso wie Polizisten oder Rettungskräfte<br />

zunehmend attackiert,<br />

sagt ein Sprecher der Deutschen<br />

Bahn, die das Regionalbusunternehmen<br />

Südwestbus betreibt.<br />

„Der Eindruck ist, dass der Ton,<br />

wie in vielen anderen Bereichen der<br />

Gesellschaft auch, in den vergangenen<br />

Jahren rauer geworden ist“, sagt<br />

eineSprecherin derVerkehrsbetriebe<br />

Karlsruhe (VBK). Respekt der Fahrgäste<br />

gegenüber den Mitarbeitern sei<br />

DPA<br />

nicht immer vorhanden. Verbale Pöbeleien<br />

werden zwar gar nicht erst<br />

erfasst, aber auch solche Ausfälle<br />

hätten eindeutig zugenommen, erzählt<br />

Heiko Goebel, Sprecher der<br />

Nahverkehrsgewerkschaft NahVG.<br />

„Das Klima ist aggressiver geworden,<br />

ganz klar.“<br />

Die Busfahrer litten zudem unter<br />

verkürzten Pausen, geteilten Schichten,<br />

stagnierenden Gehältern, zu<br />

eng getakteten Fahrplänen. Der Unmut<br />

etwa vonPendlernüber Verspätungen<br />

zerre zusätzlich an den Nerven.<br />

Dass die Busbranche mehr<br />

noch als die Bahn unter Nachwuchsmangel<br />

leide, sei da kein Wunder.<br />

Eisenbarth beispielsweise hat tariflich<br />

169 Stunden im Monat zu leisten.<br />

„Weniger als 190 Stunden hatte<br />

ich noch nie“, sagt der 49-Jährige.<br />

Sechs Tage in der Woche dürfe er<br />

eingesetzt werden. Freie Wochenenden<br />

haben Seltenheitswert.<br />

Kaum Nachwuchs<br />

„Den Job, bei dem Stress, für das<br />

Geld –welcher junge Mensch will<br />

das schon?“, sagt Goebel. Beim Unternehmen<br />

Hagro, wo Eisenbarth<br />

beschäftigt ist, sind alle über 40. Die<br />

Nachwuchsprobleme werden laut<br />

WBO-Sprecher Zimmermann zunehmen,<br />

„weil viele Fahrer demnächst<br />

in den Ruhestand gehen.“<br />

Rund 800 Busfahrer fehlen in Baden-Württemberg,<br />

bundesweit sind<br />

es Tausende.<br />

Auch wenn Unfälle die Ausnahme<br />

bleiben – der Stress im Verkehr<br />

nimmt ebenfalls zu. Staus, genervte<br />

Autofahrer, Baustellen. „Auch wenn<br />

wir noch so besonnen fahren, es ist<br />

ein Kampf auf der Straße“, erzählt<br />

Christian Zechow, derseitzwölfJahren<br />

für das Düsseldorfer Unternehmen<br />

Rheinbahn fährt. Nach acht bis<br />

neun Stunden im Dienst sei man fix<br />

und fertig. Hunderte Fahrgäste befördere<br />

erjeden Tag; die Verantwortung<br />

sei enorm. „Aber in den Köpfen<br />

der Menschen gelten wir als Hilfsarbeiter<br />

mit Führerschein.“ Das Ansehen<br />

eines Berufes hängt eben doch<br />

mit der Bezahlung zusammen, sagt<br />

Goebel. „Wir haben wenig Angebot<br />

und hohe Nachfrage –und trotzdem<br />

gehen die Löhne nicht nach oben“,<br />

sagt er.„Da ist doch was faul.“ (dpa)<br />

EIN<br />

V ERLAGSTHEMA<br />

JOBSPEZIAL: JOBS IN DER TOURISMUSBRANCHE<br />

................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

DER TOURISMUS BOOMT –DAHINTER STEHEN PROFIS, DIE TRENDS AUFSPÜREN, ANGEBOTE UND ZIELE ENTWICKELN UND DEN REISEBETRIEB MANAGEN<br />

Tourismus-Fachleutearbeiten hart,damitanderesichrichtig guterholen können<br />

Urlaub nach Maß für jeden Geschmack –dahinter steckt vielArbeit.<br />

GETTYIMAGHES/TATIANA DYUVBANOVA<br />

Die Deutschen sind Reiseweltmeister<br />

– und wollen das allem<br />

Anschein nach auch bleiben.<br />

2018 sind so viele Deutsche verreist<br />

wie nie zuvor: Fast zwei Drittel der Bevölkerung<br />

haben 2018 ihre Koffer gepackt<br />

und sind in Urlaub gefahren. Und dabei<br />

ist ihnen eine Heerschar von Profis zu<br />

Diensten: Mit beinahe drei Millionen Beschäftigten<br />

ist der Tourismus ein starker<br />

Wirtschaftszweig. Fast sieben Prozent<br />

aller Erwerbstätigen arbeiten rund um<br />

Reise, Urlaub und Erholung. ImVordergrund<br />

stehen dabei nicht allein An- und<br />

Abreise sowie die Unterkunft vor Ort,<br />

sonderndie Kombination mit Events und<br />

Aktivitäten, Gesundheit und Wellness.<br />

Neben klassischen Ausbildungsberufen<br />

wie Koch, Hotelfachkraft, Lokführer<br />

oder Flugbegleiter sind Tourismus-Profis<br />

gefragt, die die Dienstleistungen entwickeln,<br />

koordinieren und vermarkten.<br />

Zwei klassische Ausbildungsberufe<br />

sind Tourismuskaufmann/-frau für Privatund<br />

Geschäftsreisen sowie Kaufmann/-<br />

frau für Tourismus und Freizeit. Beide<br />

Berufe werden durch eine dreijährige,<br />

duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule<br />

erlernt, für beide wird mindestens<br />

die Mittlere Reife als Voraussetzung<br />

empfohlen. Der Schwerpunkt des<br />

ersten Berufs liegt auf Organisation und<br />

Buchung von Reisen für die Kunden und<br />

Entwicklung neuer Angebote.<br />

Der zweite Beruf ist breiter aufgestellt:<br />

Kaufleute für Touristik und Freizeit<br />

verkaufen und organisieren nicht<br />

nur Reisen für die Kunden, auch die<br />

Betreuung der Gäste vor Ort, etwa im<br />

Hotel, die Entwicklung neuer Reiseziele,<br />

Marketing für einen Urlaubsort oder<br />

die Organisation von Events können<br />

Einsatzbereiche sein. In der Ausbildung<br />

gibt es zwei Wahlqualifikationen: Tourismus-<br />

und Freizeiteinrichtungen oder<br />

Destinationsgestaltung –das bedeutet,<br />

eine Region oder einen Ort für den Tourismus<br />

zu entwickeln.<br />

Überschneidungen gibt es mit dem<br />

Beruf der Veranstaltungskaufleute.<br />

Sie übernehmen Organisation, Kostenplanung<br />

und Marketing für Konzerte,<br />

Kongresse, Sportveranstaltungen oder<br />

Messen. Der reibungslose Ablauf der<br />

gesamten Veranstaltung ist ihre Verantwortung,<br />

ebenso wie sie sicherstellen<br />

müssen, dass sie sich finanziell rechnet.<br />

Die Ausbildung lässt sich sowohl in<br />

dualer Form –Betrieb und Berufsschule<br />

–absolvieren als auch als rein schulische<br />

Ausbildung mit Praxisanteilen. Sie<br />

dauertdrei Jahre, auch hier wird mindestens<br />

die Mittlere Reife gern gesehen.<br />

Eine zweijährige schulische Ausbildung,<br />

die auch Bewerbern mit Hauptschulabschluss<br />

offensteht, ist die zum<br />

Assistenten für Gesundheits- und Wellnesstourismus.<br />

Absolventen sind Ansprechpartner<br />

für Urlauber, die ein maßgeschneidertes<br />

Sport-, Fitness- oder<br />

Wellnessprogramm für ihren Urlaub suchen.<br />

Ihre Aufgabe ist aber auch, das<br />

Angebot des eigenen Betriebs in dieser<br />

Hinsicht attraktiv zu gestalten, Trends<br />

aufzuspüren und entsprechend zu vermarkten.<br />

Mögliche Arbeitgeber sind Hotels,<br />

Kur- und Tourismusorganisationen,<br />

Freizeit- und Kultureinrichtungen oder<br />

Tourismusmarketingagenturen.<br />

Tourismusmanagement kann man<br />

studieren. Unter den Begriff fallen alle<br />

leitenden Aufgaben in Unternehmen,<br />

die eine Leistung in der Branche anbieten<br />

–Reiseveranstalter und Hotels,<br />

spezielle Tourismusorganisationen und<br />

Dienstleister wie Fluggesellschaften<br />

und -häfen, Tourismusverbände, Kreuzfahrt-Reedereien,<br />

Wellness- oder Kureinrichtungen,<br />

Unternehmensberatungen,<br />

Touristeninformationen von Städten<br />

und viele mehr.<br />

Die Einsatzbereiche sind sehr breit:<br />

Ob für einen Reiseveranstalter das<br />

Online-Angebot optimiert oder für einen<br />

Wintersportort ein Sommer-Konzept erarbeitet<br />

werden soll, ob eine Fluglinie<br />

gemanagt oder Outdoorsport-Angebote<br />

entwickelt werden sollen –überall haben<br />

Tourismus-Profis das Sagen. Sie müssen<br />

nicht nur gute Branchenkenntnisse<br />

mitbringen, sondern betriebswirtschaftliche<br />

Disziplinen wie Vertrieb, Marketing,<br />

E-Commerce, Produkt- und Eventmanagement<br />

beherrschen.<br />

Entsprechend breit gefächertist auch<br />

das Angebot an Bachelor- und Master-<br />

Studiengängen im Bereich Tourismus:<br />

Hier können sich die Studierenden<br />

bereits auf Bereiche wie Gesundheitsoder<br />

Sporttourismus, nachhaltigen<br />

Tourismus, Eventmanagement oder<br />

Aviation (Flugbetrieb) Management spezialisieren.<br />

Eine weitere Option mit eher<br />

übergreifendem Charakter heißt „Tourismus<br />

und Regionalplanung“. Der Studiengang<br />

befasst sich mit der Entwicklung<br />

von Städten und Regionen für den<br />

Tourismus, dabei spielt Nachhaltigkeit<br />

heute eine große Rolle. Entsprechende<br />

Schwerpunkte gibt es auch in Geografieoder<br />

BWL-Studiengängen. Letztere können<br />

generell auch mit einer Tourismus-<br />

Ausrichtung gewählt werden.<br />

In allen Studiengängen stehen natürlich<br />

auch Fächer mit internationalem<br />

Bezug auf dem Lehrplan. Englisch wird<br />

ohnehin vorausgesetzt, weitere Fremdsprachen<br />

sind gern gesehen, Auslandsaufenthalte<br />

eingeplant. Wer sich von<br />

Anfang an richtig „polyglott“ aufstellen<br />

möchte, kann das Studium des International<br />

Tourism Management auf Bachelor<br />

oder Master aufnehmen. Hier ist teils<br />

Englisch Unterrichtssprache, die Inhalte<br />

sind noch internationaler. Darüber hinaus<br />

sind mindestens ein Auslandssemester<br />

und/oder ein Praktika im Ausland<br />

vorgesehen.<br />

Neben klassischen Hochschulausbildungen<br />

gibt es ein breites Angebot für<br />

Duale Studien oder berufsbegleitende<br />

Studiengänge für Praktiker. (fwo)<br />

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B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Bildung<br />

Menschen mit Handicap wissen selbst am besten, was sie können und was nicht. Gegenüber ihrem Ausbilder können junge Leute also offen kommunizieren, wie im Berufsalltag am besten mit ihrer Behinderung umgegangen werden kann.<br />

DPA<br />

Offensiv mit dem Handicap umgehen<br />

Wassoll ich werden? Eine Frage, die jedes Jahr viele Jugendliche bewegt. Für Schüler mit Behinderung ist die Entscheidung doppelt schwierig<br />

VonAnke Dankers<br />

Feuerwehrmann, Profi-Fußballer,<br />

Astronaut –für kleine<br />

Kinder ist die Frage „Was will<br />

ich werden?“ leicht zu beantworten.<br />

Wenn es tatsächlich an die<br />

Berufswahl geht, fällt die Entscheidung<br />

schwerer. „Was kann ich?“ ist<br />

die Frage,die in den Fokus rückt. Für<br />

Jugendliche mit Behinderung kann<br />

die Berufswahl eine besondere Herausforderung<br />

darstellen. Diese Strategien<br />

können den Wegerleichtern:<br />

Die richtige Selbsteinschätzung: Die<br />

eigenen Stärken und Schwächen zu<br />

erkennen, ist unumgänglich, um den<br />

passenden Ausbildungsberuf zu finden.<br />

Dass eine objektive Selbsteinschätzung<br />

vor allem für Jugendliche<br />

mit Handicap zur Schwierigkeit werden<br />

kann, weiß Kevin Huhs, Reha-<br />

Berater der Agenturfür Arbeit in Kiel.<br />

„Eine Behinderung ist für ganz viele<br />

Jugendliche ein schlimmes Übel,<br />

das sie kaschieren, verstecken oder<br />

davon ablenken“, erklärt Huhs.<br />

Häufig würden auch Eltern dazu<br />

neigen, Behinderungen herunterzuspielen.<br />

Die Konsequenz: „Überschätzung,<br />

fehlende Einsicht und<br />

Ablehnung unserer Förderangebote<br />

sind an der Tagesordnung.“<br />

Viele Jugendliche würden beispielsweise<br />

gerne Kraftfahrzeugmechatroniker<br />

werden, obwohl sie den<br />

schulischen Anforderungen teilweise<br />

nicht gerecht werden könnten.<br />

„Deswegen bietet sich hier der Beruf<br />

des Fahrzeugpflegers an, eine zweijährige<br />

Ausbildung mit theoriereduziertem<br />

Schulanteil“, sagt Huhs.<br />

Häufig stoße jedoch schon die Begrifflichkeit<br />

des alternativen Berufsbildes<br />

auf Gegenwehr. In Kiel begegnet<br />

man dem Problem mit sogenannten<br />

Workcamps, indenen die<br />

Jugendlichen die ihnen unbekann-<br />

ten Berufsbilder beschnuppernkönnen<br />

und ihre eigenen Stärken kennen-<br />

und kommunizieren lernen.<br />

Grundsätzlich empfiehlt Huhs, sich<br />

selbst gegenüber ehrlich zu sein und<br />

offen gegenüber alternativen Berufenzubleiben.<br />

Die richtige Vorbereitung: „Wer früh<br />

anfängt, hat später die Nase vorn“,<br />

sagt Matthias Münning, Vorsitzender<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der überörtlichen Träger der Sozialhilfe<br />

(BAGüS). Berufsorientierung<br />

beginne schon während der Schulzeit.<br />

„Dabei können nicht nur das<br />

familiäre Umfeld und die Lehrkräfte<br />

unterstützen, sondern auch der zuständige<br />

Integrationsfachdienst<br />

oder die Agentur für Arbeit“, so<br />

Münning. Initiativen der Bundesländer<br />

bereiten Schüler durch Berufsberatung<br />

und Potenzialanalyse gezielt<br />

auf den Arbeitsmarkt vor. Auch<br />

Tobias Schmidt von der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Berufsbildungswerke<br />

meint, dass eine gute<br />

Vorbereitung auf die Arbeitswelt bereits<br />

in der Schule stattfindet. „Es<br />

gibt Bundesländer, die haben Berufseinstiegsbegleiter.<br />

Die gucken<br />

auf den einzelnen Schüler, daist es<br />

erstmal egal, ob er ein Handicap hat<br />

oder nicht.“ Schulen hätten oft ein<br />

gutes NetzwerkzuIntegrationsfachdiensten,<br />

der Agentur für Arbeit oder<br />

anderen Experten. „Das sollte man<br />

nutzen“, findet Schmidt. Insbesondere<br />

das Schulpraktikum kann Aufschluss<br />

geben, zu welchen Tätigkeiten<br />

der Schüler eine Affinität hat.<br />

Matthias Münning empfiehlt, zum<br />

Beispiel Berufswahlmessen zu<br />

nutzen oder sich beim Tagder offenen<br />

Tür mit Azubis auszutauschen.<br />

Der richtige Umgang mit dem Handicap:<br />

Manche Behinderungen sind<br />

offensichtlich, andere für den Gegenüber<br />

kaum zuerkennen. In jedem<br />

Fall empfehlen die Experten,<br />

offen mit dem eigenen Handicap<br />

umzugehen. „Vielfach sind Menschen<br />

mit Handicap Experten in eigener<br />

Sache und können erklären,<br />

wie im Ausbildungsalltag mit dem<br />

Handicap umgegangen werden<br />

kann“, erklärtDennis Müller vomIntegrationsfachdienst<br />

Minden. Ähnliche<br />

Erfahrungen hat auch Kevin<br />

Huhs gemacht: „Der Jugendliche<br />

kann bereits in der Bewerbung auf<br />

seine Behinderung aufmerksam machen.“<br />

Eine Idee ist, ein Zusatzblatt<br />

zu entwerfen, auf dem der Betroffene<br />

seine Behinderung genauer beschreibt<br />

und vor allem darstellt, wie<br />

sie sich auf die Arbeit auswirken<br />

würde.Der offene Umgang hilft dem<br />

Auszubildenden, aber auch den Kollegen<br />

und Kunden dabei, sich auf<br />

mögliche Einschränkungen einzustellen.<br />

Häufig spielt das Handicap<br />

aber eine unwesentliche Rolle, sind<br />

sich Huhs und Müller einig.<br />

Die richtigen Unterstützungsangebote<br />

finden: Die Beratungsangebote<br />

rund um die Berufswahl sind zahlreich<br />

und von Bundesland zu Bundesland<br />

unterschiedlich. Grundsätzlich<br />

stehen die Berufsberater der<br />

Agentur für Arbeit Jugendlichen mit<br />

Behinderung Rede und Antwort.<br />

Aber auch der Integrationsfachdienst,<br />

Berufseinstiegsbegleitungen,<br />

Coachingangebote über Landesprogramme<br />

sowie Integrationsund<br />

Inklusionsämter bieten Unterstützung<br />

imÜbergang von Schule<br />

zu Ausbildung.<br />

Abhängig vom Handicap und<br />

den individuellen Zielen oder konkreten<br />

Problemen des Betroffenen<br />

können unterschiedliche Angebote<br />

greifen. „Da sollten sich sowohl die<br />

Betriebe als auch der Auszubildende<br />

kundig machen. Es gibt ganz viele<br />

Förderprogramme.Aber es scheitert<br />

oft am Nichtwissen“, sagt Tobias<br />

Schmidt. (dpa)<br />

Lernen ohne Schule –geht das?<br />

Eine Familie aus Potsdam macht sich strafbar, weil sie ihre Kinder nicht zur Schule schickt. Statt dessen werden sie daheim unterrichtet<br />

VonAnne-Sophie Galli<br />

Bei Familie Schickhoff stehen<br />

Schulbücher im Regal – meist<br />

unberührt. Die Kinder lernen seit<br />

knapp drei Jahren zu Hause.Damals<br />

fragten die Eltern, ob sie weiter zur<br />

Schule gehen wollten.„Nein“, sagten<br />

drei der vier sofort. „Die Schule war<br />

langweilig“, sagt die inzwischen<br />

zehnjährige Dori. IhreineinhalbJahre<br />

älterer Bruder Caje wurde auf einer<br />

Waldorfschule gemobbt, auch<br />

die damals 17-jährige Autistin Anni<br />

fühlte sich unwohl. Mutter Angela<br />

sagt: „Wenn Erwachsene ihren Job<br />

nicht mögen, kündigen sie. Warum<br />

wird Kindern dieses Recht vorenthalten?“<br />

Diedamals 16-jährige Betty<br />

schmiss die Schule ein halbes Jahr<br />

später. Sie wollte nicht als einzige<br />

früh aufstehen.<br />

Damit macht sich die Potsdamer<br />

Familie strafbar. InDeutschland gilt<br />

Schulpflicht – seit hundert Jahren<br />

und mancherorts auch schon sehr<br />

viel länger. Ausnahmen gibt es nur<br />

für Diplomaten- oder Schaustellerkinder<br />

oder bei Krankheit. Die Behörden<br />

können gegen Schulverweigerer<br />

Bußgelder verhängen, den Eltern<br />

das Sorgerecht entziehen oder<br />

sie in einigen Ländern sogar ins Gefängnis<br />

stecken. DieSchule sei wichtig,<br />

da Kinder dortWissen vermittelt<br />

bekämen und lernten, wie man sich<br />

in der Gesellschaft mit Andersdenkenden<br />

verhält, urteilte das Bundesverfassungsgericht<br />

2006.<br />

Widerstand gegen das Gesetz<br />

Die Schickhoffs nennen ihre Schulverweigerung<br />

zivilen Ungehorsam.<br />

Siemeldeten es dem Jugendamt, wie<br />

Angela Schickhoff sagt: „Natürlich<br />

hatten wir Angst, unsere Kinder zu<br />

verlieren. Aber wir hofften, die Behörden<br />

erkennen, dass es ihnen<br />

auch ohne Schulegut geht.“<br />

Die Kultusministerkonferenz<br />

schätzt, dassesbundesweit rund 500<br />

bis 1000 Heimunterricht-Familien<br />

gibt. Einige Eltern wollen die Kinder<br />

vor Mobbing schützen oder finden,<br />

Lehrpläne und Noten schränkten zu<br />

sehr ein.Und fürstreng-religiöseFamilienwidersprichtetwa<br />

der Sexualkunde-<br />

oder Biounterricht der Weltanschauung.<br />

Viele tauchen unter,<br />

melden ihren Wohnsitz ab. Andere<br />

Ausschließlich von den Eltern lernen –das ist in Deutschland nicht erlaubt.<br />

GETTYIMAGES/KERKEZ<br />

reisen vieloder wandernaus,heißt es<br />

bei der Freilerner-Solidargemeinschaft.<br />

In mehreren Kantonen der<br />

Schweiz ist Heimunterricht erlaubt,<br />

Kinder müssen aber nachprüfbar<br />

Lernziele erreichen. Statt Schulpflichtgilt<br />

Bildungspflicht.<br />

Die Schickhoffs erhalten inzwischen<br />

immer wieder Besuch vom<br />

Jugendamt. Auch vor Gericht mussten<br />

sie erscheinen. DieSchulbehörde<br />

verhängte Zwangsgelder. Ihr Sorgerecht<br />

steht auf dem Spiel. Die<br />

48 Jahrealte Mutter:„Aber wir lassen<br />

nichtzu, dass sie uns trennen.“ Tochter<br />

Dori sagt über die Ämter: „Die<br />

meinen, wir machen nur Ferien,<br />

aber wir lernen ja immer etwas.“<br />

Die Schickhoffs sind Freilerner.<br />

„Kinder lernen nur, wenn sie etwas<br />

interessiert“, erläutert Mutter Angela.<br />

„In der Schule vergessen sie nach<br />

den Prüfungen meist alles wieder.“<br />

Die Kinder lernen nun, was und<br />

wann sie wollen. Auch Spielen ist für<br />

sie Lernen. Die Eltern zwingen Caje<br />

und Dorizurzeit nur zu einer Sache –<br />

ab und zu Schreibschrift üben. „Das<br />

ist wichtig und ihnen nicht so bewusst“,<br />

sagt die Mutter.„Alles andere<br />

lernen sie von selbst, wenn sie es<br />

brauchen –mal früher, mal später<br />

als andereKinder.“<br />

Anreize zum Lernen<br />

Caje etwa lernte lesen, weil er Anleitungen<br />

für seine vielen Computerspiele<br />

verstehen wollte. Jetzt informiertsich<br />

der schüchterne Junge ab<br />

und zu über das Sonnensystem, weil<br />

er Star Wars mag. Seine jüngere aufgeweckte<br />

Schwester übt gerade Keyboard.<br />

Sieliest Fantasy-Romane und<br />

lernt mit Youtube-Filmen Englisch.<br />

Anni will Physik studieren.<br />

Mit Besuchen etwa in Bibliotheken<br />

oder Werkstätten versuchen die<br />

Eltern, den Kindern Anreize zum<br />

Lernen zu bieten. Beim Einkaufen<br />

zählen sie Münzen und lernen so<br />

Alltags-Mathe. Das ist möglich, weil<br />

die ElternTeilzeit arbeiten.<br />

Wissenschaftler sind uneins, ob<br />

Heimunterricht oder Freilernen gut<br />

oder schlecht für Kinder ist. Aussagekräftige<br />

Langzeitstudien gibt es<br />

kaum, sagt der Soziologe Thomas<br />

Spiegler von der Theologischen<br />

Hochschule Friedensau. DerLehrerverband<br />

ist kritisch. (dpa)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019 B9<br />

· ·<br />

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Mobile Welten<br />

Abseits von Car2Go und Co.<br />

Das klassische Carsharing weitet sich aus. Doch auch darüber hinaus gibt es zahlreiche Alternativen<br />

VonThomas Flehmer<br />

Es muss nicht immer das eigene<br />

Auto sein. Über zwei<br />

Millionen Personen nutzen<br />

laut Bundesverband Carsharing<br />

(bcs) in über 700 deutschen<br />

Städten das kurzzeitige Anmieten<br />

von Fahrzeugen. Doch neben<br />

Car2Go und Co. bleiben Verkehrsteilnehmer<br />

ohne eigenes Auto nicht<br />

auf den Öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) beschränkt. Neue<br />

Angebote oder modifizierte Modelle<br />

aus vergangenen Jahrzehnten bieten<br />

Möglichkeiten, nahe und ferne Ziele<br />

zu erreichen.<br />

Steht eine Fernreise an, so bieten<br />

sich seit Jahrzehnten Mitfahrzentralen<br />

an. Diese haben ihreFunktionen<br />

mittlerweile deutlich erweitert. „Im<br />

Vergleich zu anderen Mitfahrzentralen<br />

gibt es bei uns einen Kundenservice<br />

an sieben Tagen in der Woche“,<br />

sagt Jasmin Schlegel, Pressesprecherin<br />

von Blablacar. Neben dem Service<br />

ist jede gebuchte Fahrt versichert.<br />

Sollte das Auto eine Panne haben,<br />

sorge eine Versicherung für die<br />

Weiterbeförderung von Fahrer und<br />

Mitfahrernzuihrem Ziel. „Neben einem<br />

Ersatzfahrzeug kann das auch<br />

ein Taxi oder ein Zugticket sein“, so<br />

Schlegel weiter.<br />

Einkleiner Spielraum<br />

Aber auch der Fahrer geht nicht leer<br />

aus, wenn ein Fahrgast die Buchung<br />

nicht wahrnimmt. Er erhalte eine<br />

Ausgleichszahlung zwischen 50 und<br />

100 Prozent, je nach zeitlichem Rahmen<br />

der Absage. Der Preis selbst<br />

richtet sich nach der Strecke,pro Kilometer<br />

werden fünf Cent veranschlagt,<br />

die online oder bar bezahlt<br />

werden können. „Der Fahrer hat ein<br />

wenig Spielraum, darfaber kein Geld<br />

verdienen“, sagt Schlegel. Lediglich<br />

die Fahrtkosten dürften aus versicherungstechnischen<br />

und steuerlichen<br />

Gründen gedeckt werden. Aber<br />

auch der Communitygedanke lasse<br />

einen Verdienst für die Fahrten -<br />

durchschnittlich rund 35 000 Touren<br />

an einem Wochenende -nicht zu.<br />

Mit einem Bus, aber eine Nummer<br />

kleiner, ist Moia unterwegs. Die<br />

Volkswagen-Tochter kutschiert seit<br />

rund sechs Monaten Fahrgäste in<br />

Hannover umher und wird abApril<br />

auch in Hamburg mit zunächst 100<br />

Gesellige Touren: Anbieter wie Blablacar vermitteln Mitfahrer.<br />

Ab April will Moia auch in Hamburg aktiv werden. Aktuell fährtder Dienst, der sich als<br />

Mischung aus Bus und Taxi versteht, in Hannover.<br />

DPA<br />

DPA<br />

Fahrzeugen unterwegs sein. „Wir<br />

sind eine Mischung aus Busund Taxi<br />

und positionieren uns in der Mitte<br />

der beiden Transportmittel“, sagt<br />

Moia-Pressesprecher Christoph Ziegenmeyer.Bei<br />

dem sogenannten Ridepooling-Modell<br />

- also der Mitnahme<br />

von mehreren Personen<br />

gleichzeitig -sind 75 Fahrzeuge in<br />

der niedersächsischen Landeshauptstadt<br />

unterwegs, die per App<br />

geordert werden können. Auf der<br />

App sieht der Kunde, welche Strecke<br />

das Fahrzeug zurücklegt und kann<br />

dann zusteigen oder ein anderes Angebot<br />

des Anbieters nutzen.<br />

Der Preis setzt sich über die Faktoren<br />

Wochentag, Uhrzeit, Angebot<br />

und Nachfrage sowie Streckenlänge<br />

zusammen. Bevor der Nutzer bucht,<br />

sieht er den Festpreis. „Eine durchschnittliche<br />

Fahrt inHamburg wird<br />

zwischen sechs und sieben Euro kosten“,<br />

sagt Ziegenmeyer.InHannover<br />

sind nach knapp sechs Monaten<br />

über 60 000 Nutzer registriert.<br />

Aber auch Einzelpersonen können<br />

fernab von Carsharing und Taxi<br />

oder Limousinenservice chauffiert<br />

werden. Der Fahrdienstvermittler<br />

Uber ist seit 2015 in München und<br />

Berlin unterwegs,seit einigen Monaten<br />

auch in Düsseldorf und Frankfurt.<br />

Nachdem der Beginn mit Uber-<br />

Pop und lediglich privaten Fahrern<br />

gerichtlich gestoppt wurde, ist das<br />

amerikanische Unternehmen mittlerweile<br />

unter dem Namen Uber X<br />

mit professionellen Mietwagenunternehmen<br />

und lizenzierten Fahrern<br />

unterwegs. Ähnlich wie das Geschäftsmodell<br />

von Flixbus verfügt<br />

Uber selbst über keine Fahrer und<br />

Fahrzeuge, sondern versteht sich als<br />

reiner Vermittler, wie Uber-Pressesprecher<br />

Tobias Fröhlich erläutert.<br />

Zahlen, wie viele Fahrten vermittelt<br />

werden und wie viele Fahrer und<br />

Fahrzeuge dafür bereitstehen, nennt<br />

das Unternehmen nicht.<br />

Fröhlich verweist auf eine gute<br />

Verfügbarkeit: „Wir wollen immer in<br />

möglichst kurzer Zeit da sein, wenn<br />

jemand ein Auto bestellt.“ Eine Fahrt<br />

soll dabei günstiger sein als mit einem<br />

Taxi. „Der Grund dafür ist eine<br />

höhereAuslastung. Dadurch können<br />

Fahrer bei günstigeren Preisen gleiche<br />

oder sogar höhere Umsätze erzielen“.<br />

Nicht alle nehmen die Mobilitätsalternativen<br />

positiv auf. Auch wenn<br />

die Verantwortlichen betonen, eine<br />

Ergänzung zum ÖPNV darzustellen,<br />

kommen zahlreiche kritische Stimmen<br />

aus der Taxibranche,die eine zu<br />

starke Konkurrenz fürchten. Ferdinand<br />

Dudenhöffer vomCAR-Institut<br />

der Universität Duisburg-Essen aber<br />

beruhigt: „Die neuen Ridesharingdienste<br />

sind überschaubar und machen<br />

derzeit etwa zwei bis drei Prozent<br />

vomKuchen aus.“<br />

ZwischenLimousine und Taxi<br />

Eine Nische in der Nische bieten Unternehmen<br />

wie Blacklane. Das 2011<br />

gegründete Unternehmen befördert<br />

Business-Kunden in luxuriösen Autos.<br />

„Wir verbinden das Beste aus<br />

dem Limousinenservice und dem<br />

klassischen Taxiangebot und bieten<br />

Premiumdienste nahe am Taxipreis“,<br />

sagt Blacklane-Chef und Gründer<br />

Jens Wohltorf. Je nach Fahrzeug kostet<br />

die Fahrtetwa ein Drittel mehr als<br />

in einem Taxi. In London sei man auf<br />

der Strecke zwischen Heathrow und<br />

der Londoner City sogar günstiger als<br />

die Black Cabs,also den dortigen Taxen.<br />

Der klassische Limousinenservice<br />

sei dagegen lautWohltorfdreibis<br />

vier Malteurer als Blacklane.<br />

Dabei ist Blacklane, bei dem sich<br />

der Autobauer Daimler engagiert, in<br />

über 300 Städten in 60 Ländern auf<br />

längere Distanzen spezialisiert. Laut<br />

Wohltorf bleibt es nicht einfach nur<br />

bei der Fahrt: „Es gibt mit unserem<br />

Airport-Concierge-Service Blacklane<br />

PASS die Option, dass der<br />

Kunde direkt an der Flugzeugtür abgeholt<br />

und an den Einreiseschlangen<br />

vorbei direkt zum Fahrzeug geführtwird.“<br />

Spätestens dann muss es<br />

wirklich nicht mehr das eigene Auto<br />

sein. (dpa)<br />

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CO 2 -Emissionen: 115 g/km<br />

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B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

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Mobile Welten<br />

Ein erfolgreiches Produkt<br />

noch besser zu machen, ist<br />

eine heikle Aufgabe. Doch<br />

dieser Anspruch musste<br />

die Entwickler leiten, als sie begannen,<br />

den Nachfolger für den Range<br />

Rover Evoque zu entwerfen. Das<br />

Kompakt-SUV will bald Millionär<br />

werden, rund 800.000 Exemplare<br />

wurden von der ersten Generation<br />

bereits verkauft.<br />

Land Rover hält auch künftig unverdrossen<br />

zum Diesel und bietet<br />

ein sieben Antriebe umfassendes<br />

Motorenprogramm, wovon drei Ottomotoren<br />

sind. Die Einstiegsversion,<br />

der Selbstzünder mit 150 PS, ist<br />

auch mit Frontantrieb und Handschaltung<br />

zu haben, alle anderen<br />

greifen auf Allradantrieb und 9-<br />

Gang-Automatik zurück. Im vergangenen<br />

Jahr gingen mehr als 82 Prozent<br />

der deutschen Neuanmeldungen<br />

auf das Konto von Dieselantrieben,<br />

so viel wie nur bei wenigen<br />

anderen Personenwagen.<br />

Man muss schon sehr genau hinsehen,<br />

um den Nachfolger vom Erstling<br />

unterscheiden zu können. Dasist<br />

auch gut so, denn das stilprägende<br />

Design war von Beginn an einer der<br />

Erfolgsgaranten des kompakten<br />

SUVs. 21Millimeter mehr Radstand<br />

fallen kaum auf. Eher schon 100 mm<br />

mehr Karosseriebreite. Mit Spiegeln<br />

misst er jetzt 2,10 Meter,was ihn zum<br />

Beispiel in Autobahnbaustellen auf<br />

die rechte Spur verbannt. Die Höhe<br />

blieb nahezu unverändert, die Kofferraumkapazität<br />

wuchs auf 590 Liter.<br />

Dank einer veränderten Hinterachskonstruktion<br />

wurde die Ladefläche<br />

breiter, die geöffnete Luke lässt 105<br />

cm Platz und die Beladekante liegt bei<br />

72 Zentimetern.<br />

Gute Ideen wurden adaptiert<br />

Als kleiner Bruder des im vergangenen<br />

Jahr vorgestellten Modells Velar<br />

fällt es dem Evoque leicht, Bewährtes<br />

aus dessen Technik-Portfilio<br />

zu zitieren. Die schmalen Frontscheinwerfer,<br />

die versenkbaren Türgriffe<br />

und die Cockpit-Architektur<br />

mit den verschiedenen Bildschirm-<br />

Ebenen etwa. Erfunden hat man die<br />

motorisch ausfahrenden Griffe bei<br />

Range Rover ebenso wenig wie den<br />

„magischen“ Innenspiegel, der jetzt<br />

als Innovation präsentiert wird.<br />

Doch gute Ideen zu adaptieren, hat<br />

noch keinem neuen Automobil geschadet<br />

und so bringt die Kombination<br />

aus herkömmlicher Reflektionsfläche<br />

und hochauflösendem Monitor<br />

einen Zuwachs an Sicherheit und<br />

Überblick. Eine Weitwinkel-Kamera<br />

in der Antennen-Finne auf dem<br />

Dach ermöglicht ein um 50 Prozent<br />

vergrößertes Sichtfeld und kann von<br />

Kopfstützen nicht eingeschränkt<br />

werden.<br />

In die zweite Generation nicht geschafft<br />

hat es jedoch der Drehsteller<br />

für die Gangwahl am Automatik-Getriebe.<br />

Das ausfahrbare Bedienteil<br />

gehörte zu den typischen Kennzeichen<br />

der Marke, weshalb es unverständlich<br />

erscheint, auf eine solche<br />

Einzigartigkeit zu verzichten. Der<br />

Wechsel zu einem Ganghebel herkömmlicher<br />

Gestaltung sei auf Kun-<br />

Neue Epoche<br />

für den Evoque<br />

Diesen neuen Range Rover gibt es nur noch als Fünftürer<br />

und weiterhin mit einem sehr hohem Dieselanteil:<br />

Wirkonnten ihn als eine der ersten <strong>Zeitung</strong>en schon Probe fahren<br />

Pure Eleganz: Die Keilformgibt dem Wagen eine dynamische Note. Das ist kein gewöhnlicher Geländewagen oder ein sportlicher SUV.<br />

Es dauerteine gewisse Zeit, bis man die<br />

Menü-Struktur durchschaut hat. Vorteil: Alles<br />

ist in Griff-Weite und lenkt nicht all zu sehr vom<br />

Fahren ab.Bemerkenswert sind die verarbeiteten<br />

hochwertigen Materialien.<br />

DETAILS DES RANGE ROVER EVOQUE<br />

Die Kofferraumkapazität wuchs auf 590 Liter.<br />

Dank einer veränderten Hinterachskonstruktion<br />

wurde die Ladefläche breiter,die geöffnete<br />

Lukelässt 105 cm Platz und die Beladekante<br />

liegt bei 72 Zentimetern.<br />

VonAxel F. Busse<br />

Die Wattiefe wurde von500 auf 600 Millimeter<br />

erhöht. Das macht das Druchfahren vontiefen<br />

Pfützen oder Bächen einfacher.Beim<br />

Hang-On-Allradantrieb beteiligt sich sich die<br />

Hinterachse nur bei Bedarf am Vortrieb.<br />

BUSSE/ZVG<br />

Der Grip ist sehr gut und auch bei ausgeschalteten<br />

Fahrstabilitätssystemen bleibt der Evoque<br />

selbst auf unruhigem Untergrund mit immer<br />

berechenbar.Der Allradantrieb ist vom<br />

Prinzip her identisch mit dem des Vorgängers.<br />

denwünsche zurück zu führen, heißt<br />

es vonSeiten der Verantwortlichen.<br />

Die Möglichkeit, die Straße verlassen<br />

zu können, wenn man es will,<br />

gewährleistet der Evoque als eine<br />

seiner Kernkompetenzen. Der Allradantrieb<br />

ist so aufgebaut, dass der<br />

Wagen, der ohne besondere Anforderungen<br />

als Fronttriebler unterwegs<br />

ist, bei rutschigem Untergrund<br />

die Hinterachse zuschaltet. Steile<br />

Bergan- und -abfahrten meistert er<br />

souverän und soweit automatisch,<br />

dass der Fahrer nur noch das LenkradimGriff<br />

zu halten braucht.<br />

Die Benziner-Versionen des Evoques<br />

sind als Mild-Hybrid ausgelegt,<br />

wo mittels eines 48-Volt-Bordnetzes<br />

ein elf Kilowatt starker Starter-Generator<br />

dafür sorgt, dass der Wagen die<br />

beim Bremsen oder im Schiebebetrieb<br />

zurück gewonnene Energie<br />

zum Beschleunigen verwenden<br />

kann. Rund sechs Prozent Spriteinsparung<br />

und acht Gramm Kohlendioxid<br />

weniger auf jedem Kilometer<br />

verspricht der Hersteller.Die Steuergeräte<br />

regeln die Elektrik so,dass unterhalb<br />

einer Geschwindigkeit von<br />

17 Kilometer pro Stunde der Verbrennungsmotor<br />

abgeschaltet wird<br />

und die fahr- und sicherheitsrelevanten<br />

Systeme dann vonder BatterieamLeben<br />

erhalten werden.<br />

Touchflächen statt Schaltern<br />

So unauffällig die Veränderungen<br />

des Äußeren anmuten, so radikal fiel<br />

die Evolution im Innenraum aus.<br />

Eine große Zahl von Tasten, Knöpfen,<br />

Drehschaltern und Reglern –in<br />

der ersten Generation noch Ausweis<br />

von technischer Kompetenz und<br />

vielfältigen Steuerungssmöglichkeiten<br />

–ist entfallen. DerenFunktionen<br />

werden vonTouchflächen übernommen,<br />

die erst sichtbar sind, wenn die<br />

Zündung eingeschaltet ist. DieRückmeldung<br />

zur Aktivierung der Funktionen<br />

erfolgt ausschließlich visuell,<br />

eine haptische Reaktion fehlt.<br />

In Deutschland wird der neue<br />

Range Rover Evoque ab 37.350 Euro<br />

angeboten. Nur die wenigsten Exemplare<br />

werden ab 6. April für diesen<br />

Betrag zu den Kunden kommen,<br />

denn die sind erfahrungsgemäß sehr<br />

spendabel, wenn es um Sonderausstattungen<br />

geht. In der Vergangenheit<br />

schaffte es der Hersteller mittels<br />

geschickten Marketings,den Durchschnittspreis<br />

der in Deutschland verkauften<br />

Fahrzeuge auf 55.000 Euro<br />

zu schrauben. Viele können ich das<br />

leisten, denn – auch das hat die<br />

Range-Rover-Marktforschung heraus<br />

gefunden –die Kunden sparen<br />

an anderer Stelle: mehr als zwei Drittel<br />

haben keine Kinder.<br />

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santander.de 0,03 0,03 0,03<br />

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Commerzbank<br />

commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

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bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

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berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />

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dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />

SKG Bank<br />

skgbank.de 3,69 3,69 3,69<br />

netbank<br />

netbank.de 3,88 3,88 3,88<br />

Targobank<br />

targobank.de 3,10 3,10 3,10<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />

Postbank<br />

postbank.de 3,78 3,78 3,78<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />

ING<br />

ing-diba.de 3,99 3,99 3,99<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 3,49 3,49 3,69<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />

ABK Allgemeine Beamten Bank<br />

030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />

BBBank<br />

030 202480 5,82 5,61 5,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />

Mittelwert von 70 Banken 4,23 4,32 4,41<br />

Sparbriefe und<br />

langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />

Ziraat Bank<br />

ziraatbank.de 1,30 1,45 -<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 1,31 1,41 -<br />

Akbank<br />

akbank.de 1,05 1,40 -<br />

OYAK ANKER Bank<br />

oyakankerbank.de 0,90 1,25 1,60<br />

akf bank **<br />

akf.de 1,10 1,25 1,25<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,60 1,10 -<br />

Santander<br />

santander.de 0,60 0,90 1,22<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 0,05 0,20 0,50<br />

ING<br />

ing-diba.de 0,07 0,12 -<br />

Postbank<br />

postbank.de - - -<br />

Isbank<br />

isbank.de 1,25 1,50 -<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,15 0,25 0,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,01 - 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 - - -<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,71 0,88 0,94<br />

*Neukundenangebot<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Festgeld für 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />

PrivatBank 1891 **<br />

privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />

Akbank<br />

akbank.de 0,50 0,50 0,85<br />

abcbank<br />

abcbank.de - 0,50 0,60<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,20 0,45 0,70<br />

Deutsche Bank *<br />

deutsche-bank.de - 0,75 0,05<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,20<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />

ING<br />

ing-diba.de - - 0,03<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - 0,01<br />

Isbank<br />

isbank.de 0,55 0,55 0,90<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

-030/86986969 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,24 0,29 0,43<br />

*Neukundenangebot<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />

zurückfallende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Verlierer Index<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Investmentfonds<br />

Gewinner<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

aufholende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />

die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />

vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />

Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />

Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />

die horizontale Achse die Veränderung des<br />

vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />

relativ gesehen besten Performance befinden<br />

sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />

Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />

Performance links unten. Die Grösse der<br />

Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />

sind, richtet sich nach der Höhe der<br />

Marktkapitalisierung.<br />

AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />

21.03. 21.03. VORW.<br />

WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />

A.Ad.InGlA A 103,37 100,36 100,23<br />

Adifonds A A 121,05 115,29 115,77<br />

AdiverbaA A 158,51 150,96 152,23<br />

AdvFixedIncAEUR A 101,78 98,82 98,66<br />

Aktien Europa A A 90,91 86,58 85,71<br />

All Stratfds Ba A A 86,63 83,30 83,30<br />

BiotechnologieA A0,49 164,57 156,73 158,40<br />

ConcentraA A0,36 114,11 108,68 109,15<br />

CONVEST 21 VL A 60,11 57,25 57,18<br />

East. Europe EqA A1,96 91,67 91,67 89,60<br />

Emerging Europe A A 326,25 310,71 304,38<br />

Eur Renten AE A1,35 62,65 61,12 60,92<br />

Eur Renten KAE A0,41 41,82 41,00 40,99<br />

Euro RentenfondsAT T 106,43 103,83 103,48<br />

EuropaVisionA A0,95 27,90 26,57 26,55<br />

Europazins A A0,78 56,22 54,58 54,40<br />

Flexi Rentenf.A A1,27 92,64 89,51 89,35<br />

FondakA A 172,88 164,65 165,44<br />

Fondis A 85,39 81,32 81,18<br />

Fondra A 115,96 111,50 111,62<br />

Fonds Japan A* A0,19 58,18 55,41 55,05<br />

Fonds Schweiz A A1,41 452,35 430,81 431,36<br />

Geldmkt SP AE A0,36 46,62 46,62 46,63<br />

Gl. Intell. Cap.A A0,31 96,51 96,51 96,87<br />

Global Eq.Divid A A1,84 113,05 107,67 107,63<br />

Industria A A1,63 102,33 97,46 97,18<br />

Informationst.A A0,76 267,60 254,86 254,31<br />

Interglobal A A1,01 332,39 316,56 317,19<br />

InternRentA A0,36 47,81 46,42 46,39<br />

Kapital Plus A A0,65 64,27 62,40 62,20<br />

Nebw.Deutschl.A A0,95 306,47 291,88 292,90<br />

Nürnb.Eurold.A A 133,02 126,69 126,37<br />

Plusfonds A 152,95 145,67 145,70<br />

Rentenfonds A A0,90 86,69 84,58 84,33<br />

RohstofffondsA A0,31 68,43 65,17 63,61<br />

Thesaurus AT T 930,92 886,59 890,31<br />

Trsy ShrtTrm+€A A 94,38 93,45 93,45<br />

US Equity C2 A0,20 63,73 63,73 63,50<br />

US LargeCap Gr.A A0,28 91,83 87,46 87,17<br />

Verm.Deutschl.A A0,69 175,97 167,59 168,26<br />

Verm.Europa A A1,13 49,78 47,41 47,28<br />

Wachstum Eurol A A 116,54 110,99 110,53<br />

Wachstum Europa A A0,99 121,05 115,29 114,47<br />

ALTE LEIPZIGER<br />

Aktien Deutschland A 111,27 105,97 107,11<br />

Trust €uro Cash A 45,79 45,79 45,79<br />

Trust €uro Renten A 46,95 45,58 45,49<br />

WWW.AMPEGA.DE<br />

Amp DivPlus Akt P A2,50 131,91 125,63 124,67<br />

Amp GenderPlus Akt T 103,85 99,86 99,90<br />

Amp Global Renten A0,20 17,67 17,03 17,02<br />

Amp Rendite Renten A0,25 21,74 21,11 21,07<br />

BLACKROCK<br />

BGF EmeEurA2 EUR T 102,00 102,00 100,44<br />

Euro BondA2 T 29,17 29,17 29,09<br />

World EnergyA2 T 17,08 17,08 16,71<br />

World GoldA2 T 27,08 27,08 26,78<br />

BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />

Bd.Euro Med.Term* T 184,30 184,30 184,27<br />

Bd.Euro Sh.Term* T 122,04 122,04 122,01<br />

BNPP L1 Seasons Cl* T 94,78 94,95<br />

Eq.High Div.Europe* T 91,71 91,71 91,88<br />

Euro ShortTermBd* T 113,82 113,82 113,80<br />

MoneyMkt Euro* T 208,05 208,05 208,06<br />

CREDIT SUISSE<br />

CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2718,16 2718,16 2720,41<br />

CS EUROREAL* A1,54 7,90 9,44<br />

WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />

Aktfds RheinEdit P A 52,55 49,92 50,05<br />

AriDeka CF A0,65 69,43 65,96 65,84<br />

Berol.Ca.Chance A 55,80 54,17 53,99<br />

Berol.Ca.Premium A 66,52 64,27 63,80<br />

Berol.Ca.Sicherh. A 43,79 42,72 42,66<br />

Berol.Ca.Wachst. A 41,75 40,63 40,53<br />

BerolinaRent Deka A 40,46 39,04 39,01<br />

Deka Immob Europa A0,80 48,79 46,35 46,33<br />

Deka-Conv.Rent CF A 45,59 43,94 43,69<br />

Deka-Dtschl Akt Str A 101,90 97,05 97,87<br />

Deka-Europa Akt Str A 66,39 63,23 63,25<br />

DekaFonds CF A0,34 107,02 101,67 102,44<br />

DekaLux-EuropaTF A 58,83 58,83 58,79<br />

DekaLux-PharmaT.TF A 281,14 281,14 282,10<br />

DekaLuxT-Akt Asien A 760,44 722,44 718,60<br />

DekaRent-Intern. CF A0,12 19,73 19,16 19,11<br />

DekaSpezial CF A1,16 373,03 359,55 359,27<br />

DekaStruk.Wachst. A 42,43 41,60 41,49<br />

DekaTresor T 89,00 86,83 86,72<br />

EuropaSelect CF A0,40 65,20 62,84 62,99<br />

Keppler-EmMkts-Inv A 39,76 37,87 37,59<br />

in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />

schlechter als der DAX besser<br />

+50<br />

+40<br />

Eckert &Ziegler (+133,80% seit 12 Monaten)<br />

+30<br />

+20<br />

+10<br />

DIE BESTEN GELDMARKTFONDS IM VERGLEICH<br />

PREIS PERFORMANCE IN %<br />

TITEL ISIN 21.03. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />

Vontobel US Dollar MoneyB* LU0120690226 134,98 USD 0,27 1,43 2,53 5,16 5,31 WWWWW 0,47<br />

Pictet Sh.-Term M.Mkt P LU0128496485 139,31 USD 0,19 1,25 2,38 4,71 5,28 WWW 0,29<br />

Deka. DekaLux-Geldm:USD LU0065060971 95,59 USD 0,19 1,11 2,21 4,25 4,51 WWWWWWW 0,57<br />

Pictet Sov. S-TM.Mkt P LU0366537446 106,52 USD 0,18 1,16 2,19 4,13 4,40 WW 0,19<br />

Fidelity Ir ILF USD Acc* IE0003323619 17755,47 USD 0,19 1,29 2,21 4,11 4,36 WW 0,15<br />

LeggM GF WA US Gov.Liq A* IE00B19Z6R17 108,11 USD 0,14 0,85 1,56 2,30 2,32 WWWWWWWW 0,67<br />

Deka. DekaTresor DE0008474750 86,83 EUR 0,40 0,28 –0,38 2,08 4,85 WWWWWW 0,54<br />

Fidelity Ir ILF GBP Acc IE0003323270 20835,02 GBP 0,06 0,33 0,56 1,08 1,87 WW 0,15<br />

Deka. Deka Flex:EUR C LU0027797579 1213,60 EUR 0,03 0,51 –0,05 1,04 2,20 WWWWWWW 0,60<br />

Federated ST US PrimeInstServ* IE0003328774 1,00 USD ±0,00 ±0,00 ±0,00 0,95 0,95 WWWWW 0,45<br />

apo Asset VarioZins Plus* DE0005324222 50,87 EUR 0,34 –0,22 –0,95 0,86 1,45 WW 0,13<br />

Deka. Deka FlexZins CF LU0249486092 971,55 EUR 0,16 0,39 0,40 0,42 0,69 WW 0,18<br />

DWS DtFloat R.Nts LC LU0034353002 83,79 EUR 0,18 –0,38 –0,68 0,16 0,40 WW 0,21<br />

Federated Euro-Kurzlaeufer* IE0001475106 14,38 EUR 0,14 0,14 –0,21 0,07 0,77 WWWWWW 0,50<br />

LVM Euro-Kurzläufer* IE0000641252 28,74 EUR 0,10 0,14 –0,21 0,07 0,81 WWWWWW 0,50<br />

Deka. Deka InGarKzptCF(A) LU0232209030 4670,90 EUR ±0,00 ±0,00 ±0,00 0,01 0,27 W 0,07<br />

Investmenfonds, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht<br />

i.d.R. dem Rücknahmepreis. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />

Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />

Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.<br />

Lingohr-Eurp-Sys A1,15 71,52 68,11 68,34<br />

Lingohr-Systemat A1,22 121,57 115,78 115,84<br />

Multirent-Invest A 36,60 35,53 35,47<br />

Naspa-Europafonds T 45,07 45,07 45,11<br />

PrivatDepot 3B A 29,99 29,99 29,88<br />

RenditDeka A0,15 24,23 23,52 23,47<br />

Rntfds RheinEdit A 29,72 28,68 28,61<br />

StarCap-Corp Bd-Inv A 31,09 30,78 30,72<br />

Technologie CF T0,12 39,16 37,74 37,43<br />

TeleMedienTF A 77,16 77,16 77,01<br />

Weltzins-Invest P A 26,08 25,32 25,23<br />

WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />

Basler-Aktienf DWS A0,34 63,62 60,76 61,40<br />

Basler-InternDWS A1,26 113,88 108,75 108,61<br />

Basler-Rentenf DWS A0,45 25,93 24,76 24,68<br />

Deut ESG Eurp Eq L T 72,55 69,92 70,39<br />

Deut.Inv.IMltCrLDH A3,10 99,36 96,38 96,03<br />

Deut.Inv.IGlBdHCRC T 104,76 102,15 102,03<br />

Deut.Inv.IIAs.T.Di T 154,30 146,59 145,53<br />

DI IMultiADyn LD A0,38 106,08 100,78 100,29<br />

DWS€UltSh FI6-12 T 67,96 67,96 67,96<br />

DWSAkkumula T 1163,24 1107,84 1112,11<br />

DWSAkt.Strat.D T 396,41 377,53 385,07<br />

DWSBalance T 111,92 107,61 107,41<br />

DWSBiotech T 217,14 206,80 209,83<br />

DWSCov Bond Fd LD A 55,75 54,38 54,30<br />

DWSD.Akt.O T 373,66 373,66 380,78<br />

DWSDefensiv T 115,33 111,96 111,80<br />

DWSDeutschland T 218,51 208,10 212,04<br />

DWSEUR Bds (Long) T 1873,36 1818,79 1811,54<br />

DWSEUR Reserve LC T 134,58 133,24 133,24<br />

DWSEurlStrRent LD A 33,01 32,20 32,14<br />

DWSEurop. Opp LD A 324,93 309,45 310,66<br />

DWSEurorenta A1,31 57,08 55,41 55,25<br />

DWSEurovesta A 127,19 121,13 121,81<br />

DWSFinanTypO ND A 63,84 63,84 64,52<br />

DWSGM&MTypO A 59,88 59,88 59,62<br />

DWSGlb.SM Cap A 70,00 66,66 67,24<br />

DWSGlbl Growth A 127,02 120,97 120,83<br />

DWSHeal. CTypO T 252,90 252,90 254,79<br />

DWSInst. Money+ T14079,46 13940,05 13940,34<br />

DWSIntern.Rent.O T 125,08 125,08 124,94<br />

DWSInter-Renta LD A 14,63 14,20 14,19<br />

DWSInvesta A 162,85 155,09 158,10<br />

DWSOsteuropa T 615,82 586,49 575,19<br />

DWSTechn.TypO A 194,98 194,98 193,59<br />

DWSTelemedia OND A 161,79 161,79 161,76<br />

DWSTopAsien T 174,53 167,81 166,91<br />

DWSTop Dividen LD A 128,95 122,81 123,04<br />

DWSTop Europe A 144,71 139,14 140,44<br />

DWSTop Prtf Off T 72,47 69,01 68,94<br />

DWSTopWorld A 109,57 105,35 106,00<br />

DWSTRC Deutschl. T 172,07 163,87 165,73<br />

DWSUSDollar Res A2,77 189,76 189,76 189,58<br />

DWSUSEq.Typ O T 404,38 404,38 404,86<br />

DWSUSGrowth A 219,77 209,30 209,52<br />

DWSVermbf.I LD A 170,53 162,41 163,29<br />

DWSVermbf.R LD A 19,05 18,49 18,43<br />

DWSVors.AS(Dyn.) T 127,46 122,56 122,74<br />

DWSI GE LD A1,82 180,16 171,15 172,58<br />

Global Hyb Bd LD A 39,88 38,71 38,74<br />

Gottlieb Daimler T 72,57 69,77 70,07<br />

LatinAmerican Eq T 132,37 125,75 125,32<br />

Nomura Jp Grwth LC* T 55,82 53,67 53,36<br />

Qi LowVol Europe NC T 266,51 266,51 266,73<br />

WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />

DJE Real Estate P A 1,03 0,98 0,98<br />

DJE-Div&Sub I T 441,55 441,55 443,01<br />

DJE-Div&Sub P T 419,46 399,49 400,83<br />

DJE-Div&Sub XP A 264,83 264,83 265,68<br />

DJE-Europa I T 386,49 386,49 386,47<br />

DJE-Sht Term Bd I T 142,78 142,78 142,56<br />

FIDELITY<br />

America EUR A 10,17 9,66 9,68<br />

Euro Balanced Fund A 18,07 17,46 17,46<br />

0<br />

–10<br />

–20<br />

–30<br />

Hypoport<br />

Quirin Privatbank<br />

Axel Springer<br />

GSW Immobilien<br />

Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />

in den vergangenen 4Wochen (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

Westgrund<br />

Accentro Real Est.<br />

Fernhwk. Neukölln<br />

<strong>Berliner</strong>Effektenges.<br />

MagForce<br />

TradegateWertpapier.<br />

TLG Immobilien<br />

MBB<br />

Deag Dt. Entert.<br />

PSI Software<br />

Rocket Internet<br />

Beta SystemsSoftware<br />

First Sensor<br />

–40<br />

–20 –10 0 +10 +20 +30<br />

Euro Stoxx 50 Fund A 10,49 10,49 10,54<br />

European Growth A 16,51 15,69 15,74<br />

European Sm. Comp. A 54,81 52,08 52,53<br />

GermanyFund A 54,25 51,54 51,93<br />

International EUR A 53,45 50,78 50,76<br />

Nordic Fund A 1335,00 1268,00 1254,00<br />

Port.Sel.Gr.&Inc. A 27,53 26,60 26,52<br />

South Ea.As.USD A 9,96 9,47 9,36<br />

US Dollar Bond A0,07 7,45 7,20 7,16<br />

WorldFund A 25,00 23,75 23,69<br />

WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />

Growth.Inc.Ad* A 24,23 22,84 22,81<br />

TEM Asian SmCp.A a* T 61,49 58,26 58,54<br />

TEM Em.Mkts BdAd* A 6,67 6,47 6,44<br />

TEM Gl.(Eur) Ad* A 20,55 19,47 19,49<br />

TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 42,11 39,90 39,88<br />

TEM GlobalAd* A 38,06 36,06 36,00<br />

TEM Gr.(Eur)Aa* T 17,97 17,03 17,15<br />

TEM Gr.(Eur)Ad* A 18,08 17,13 17,25<br />

SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />

HANSAeuropa A A1,45 48,20 45,91 45,59<br />

HANSAinternat.A A0,36 19,19 18,54 18,54<br />

HANSArenta A0,47 24,28 23,46 23,43<br />

HANSAzins A0,10 24,52 24,28 24,26<br />

SI BestSelect T 136,48 129,98 128,85<br />

WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />

DWSConc GS&P Food A 349,11 332,48 331,32<br />

Qi Eurozone Eq RC T 94,07 89,58 90,08<br />

WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />

Greater China EqA T 67,51 64,13 63,00<br />

JANUS HENDERSON<br />

China FA2Acc USD T 20,31 20,19<br />

GlbTechologyA2 T 90,43 88,74<br />

Japanese Equity T 16,05 15,85<br />

Japanese S.CA2 T 51,91 50,47<br />

PanEuro Sm CoA2 T 46,87 47,28<br />

TELEFON +49 89 2867-2867<br />

EuroFlex A 45,06 44,61 44,60<br />

EuroKapital A 45,49 43,32 43,17<br />

EuroRentA A 31,44 30,38 30,35<br />

ProInvest A 172,35 164,14 164,01<br />

METZLER<br />

Aktien Deutschl.AR* A 192,29 183,13 182,53<br />

Aktien Europa AR* A 125,13 119,17 119,35<br />

Wachstum Internat.* T 187,35 178,43 177,50<br />

IVU Traffic Techn.<br />

Dax (+1,11% seit 4Wochen, –6,17% seit 12 Monaten)<br />

Zalando<br />

Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />

MONEGA<br />

ARIADActiveAll I* A 111,61 111,61 111,77<br />

IIV Mikrofinanz R* A 100,98 98,04 98,04<br />

LandertBond Opp* A 50,12 50,12 50,05<br />

VM Sterntaler II* A 118,66 114,10 113,85<br />

WahreWerteFonds R* T 49,71 47,80 48,00<br />

ODDO BHF<br />

AlgoGlobal DRW-€* A 103,96 99,01 99,01<br />

Basis-Fonds I* T 138,54 138,54 138,53<br />

O.BHF AccuZins CR* T 296,29 287,66 287,28<br />

O.BHF AlgoEur DRW* A 108,20 103,05 103,14<br />

O.BHF FRA EFF* A 216,39 206,09 206,94<br />

WWW.PICTETFUNDS.COM<br />

Biotech HP € T 519,94 495,18 503,64<br />

Biotech PEUR T 666,26 634,53 647,09<br />

Clean EnergyP€ T 81,21 77,34 77,04<br />

Digital P T 338,95 322,81 319,58<br />

Em.Mrkts PEUR T 533,94 508,51 498,62<br />

EUR Bonds P* T 580,66 563,75 563,04<br />

EUR Bonds Pdy* A 341,64 331,69 331,28<br />

EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 137,23 133,23 133,22<br />

Gl.Em.Debt-HP EUR* T 256,74 249,26 250,21<br />

Great.China PEUR T 527,03 501,93 496,45<br />

Health HP € T 214,99 204,75 202,62<br />

Health PEUR T 261,54 249,09 247,13<br />

Indian Eq. PEUR* T 492,15 468,71 464,11<br />

Robotics PEUR T 156,49 149,04 147,54<br />

Robotics REUR T 152,76 145,49 144,03<br />

Russian Equ. PEUR T 67,13 63,93 62,48<br />

Sh.-Term M.Mkt P T 135,59 135,59 135,59<br />

Sh.-Term M.Mkt Pdy A 93,04 93,04 93,05<br />

Water P€ T 334,39 318,47 316,58<br />

SEB ASSET MANGAGEMENT<br />

SEB Conc. Biotech.* A 103,75 102,73 103,30<br />

SEB Green Bond D* A 53,64 52,85 52,81<br />

SEB ImmoInvest A 7,04 6,69 6,71<br />

SEB Sust.HighYield* A 35,61 35,25 35,19<br />

SEBTrdSys®Rent.I* A 55,65 55,38 55,35<br />

SEBTrdSys®Rent.II* A 57,32 55,38 55,36<br />

WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />

Priv.Fonds:Flex.* A 102,87 102,87 102,52<br />

Priv.Fonds:FlexPro* A 126,98 126,98 126,42<br />

PrivFd:Konseq.* T 97,72 97,72 97,74<br />

PrivFd:Konseq.pro* T 112,12 112,12 111,96<br />

PrivFd:Kontr.* A 127,22 127,22 127,03<br />

PrivFd:Kontr.pro* A 145,03 145,03 144,71<br />

UniAbsoluterEnet-A* A 45,20 45,20 45,21<br />

UniAbsoluterErt.A* A 45,70 44,80 44,81<br />

UniDeutschland* T 198,24 190,62 191,45<br />

UniEuroAktien* A 70,94 67,56 67,77<br />

UniEuroRenta* A 67,47 65,50 65,48<br />

UniEuroSt.50A* A 50,54 48,60 48,77<br />

Unifavorit:Aktien* A 152,76 145,49 145,59<br />

UniFonds* A 50,67 48,26 48,48<br />

UniGlobal* A 229,98 219,03 218,87<br />

UniGlobal-net-* A 131,50 131,50 131,41<br />

UniImmo:Dt.* A 97,53 92,89 92,87<br />

UniImmo:Europa* A 57,38 54,65 54,64<br />

UniImmo:Global* A 53,52 50,97 50,97<br />

UniKonzept: PortA* A 44,18 42,48 42,32<br />

UniOpti4* A 98,37 98,37 98,36<br />

UniRak* A 121,88 118,33 118,54<br />

UniRak Konserva A* A 113,91 111,68 111,86<br />

UniStrat:Ausgew.* T 63,37 61,52 61,34<br />

UniStrat: Konserv.* T 70,28 68,23 68,06<br />

SONSTIGE FONDS<br />

Aberd.A.M. DEGI EUROPA A0,23 1,24 1,18 1,18<br />

Commerz hausInvest A 43,94 41,85 41,89<br />

DWSgrundb.europa RC A 41,87 39,88 39,86<br />

GAMAX Man. F-JuniorA T 16,67 15,71 15,68<br />

HSBC Global European Equity PD* A 38,10 38,10 37,95<br />

iii INTER ImmoProfil A 58,34 55,56 55,26<br />

INKA InternT.German Eq.* T 213,16 203,01 204,40<br />

La Français Ve-RI Equ. Europe A0,52 87,27 83,11 82,51<br />

La Français Veri M.Ass.Alloc A0,90 146,06 139,10 138,97<br />

Nordea European Val. T 60,56 60,56 60,11<br />

Nordea N-AmericanVal.$ T 57,84 57,84 57,47<br />

ÖkoworldÖkoVision Classic T 188,18 179,22 178,70<br />

Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 202,00 196,12 196,55<br />

UBS Gl(DE) Akt.Spec. IDeut.* T 664,06 644,72 648,75<br />

UBS Gl(DE) Eq Global Opp.* T 216,89 210,57 209,68<br />

UniversalAcatisAkt.GL.UI A* T 332,59 316,75 318,13<br />

Universal Fiduka Univ.I* A 152,04 149,06 149,13<br />

WARBURG DirkMüllerPremAkti T 103,19 99,22 100,00<br />

WARBURG Multi-Asset Sel R T 75,90 72,29 72,02<br />

Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />

A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />

sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />

T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />

wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />

Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />

Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />

Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />

Tag.<br />

* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />

kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />

Angaben ohne Gewähr,keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />

Währungen<br />

1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />

Dänemark DKK 7,12 /7,88<br />

England GBP 0,82 /0,90<br />

Japan JPY 120,28 /134,42<br />

Polen PLN 3,83 /4,92<br />

Russland RUB 64,88 /81,92<br />

Schweden SEK 9,98 /11,13<br />

Schweiz CHF 1,09 /1,17<br />

Tschechien CZK 21,91 /28,32<br />

Ungarn HUF 262,00 /391,91<br />

USA USD 1,08 /1,21<br />

Metalle und Münzen<br />

21.03. (in €) Ankauf Verkauf<br />

Krügerrand (1 oz) 1157,0 1196,0<br />

Maple Leaf (1/2 oz) 572,0 619,4<br />

Maple Leaf (1/4 oz) 286,0 316,2<br />

Gold (1 kg) 36831,0 37449,0<br />

Silber (1 kg) 425,5 567,6<br />

Platin (100 g) 2352,0 3069,0<br />

(in €/100 kg) 21.03. 15.03.<br />

Blei in Kabeln 207,00 209,84<br />

Kupfer (DEL-Notiz) 581,09 575,49<br />

Messing MS 63/37 577,00 572,00<br />

Zinsen und Renditen<br />

10-j. Staatsanleihen<br />

21.03. +/–% 15.03.<br />

Australien 1,879 W -5,05 1,979<br />

Belgien 0,477 WW -9,83 0,529<br />

Dänemark 0,129 WWWWW -23,21 0,168<br />

Deutschland 0,044 WWWWWWWWWW -46,34 0,082<br />

Finnland 0,370 +22,11 WWWWW 0,303<br />

Frankreich 0,402 WWW -13,36 0,464<br />

Griechenland 4,430 +16,67 WWWW 3,797<br />

Großbritannien 1,069 WW -11,58 1,209<br />

Italien 2,451 W -1,76 2,495<br />

Japan -0,040 +0,99 W -0,040<br />

Kanada 1,663 W -3,34 1,720<br />

Niederlande 0,134 WWWWW -22,09 0,172<br />

Österreich 0,343 WW -11,14 0,386<br />

Portugal 1,279 W -2,52 1,312<br />

Russland 8,200 W -2,61 8,420<br />

Schweden 0,273 WWW -13,06 0,314<br />

Schweiz -0,330 W -3,13 -0,320<br />

Spanien 1,103 W -6,84 1,184<br />

USA 2,524 W -2,7 2,593<br />

Sonstige 21.03. 15.03.<br />

REX 142,51 142,35<br />

Umlaufrendite -0,03 0,00<br />

Ausländische Leitzinsen<br />

Konjunkturdaten<br />

Satz in %<br />

gültig ab<br />

Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />

Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />

Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />

Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />

Schweden Pensionssatz -0,25 09.01.2019<br />

Tschechien Diskontsatz 0,25 03.08.2018<br />

Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />

Norwegen Deposits Rate 1,00 21.03.2019<br />

Schweiz 3M Libor -0,709 18.03.2019<br />

Australien Target-Cash Rate 1,50 03.08.2016<br />

Hongkong Prime Rate 2,75 20.12.2018<br />

Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />

Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />

Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />

USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />

USA Fed Funds Rate 2,50 19.12.2018<br />

BIP-Wachstum°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 0,60 (12.18) 0,80 (04.19)<br />

Eurozone 1,10 (12.18) 2,00 (04.19)<br />

Frankreich 0,90 (12.18) 1,90 (04.19)<br />

Grossbritannien 1,30 (12.18) 1,30 (04.19)<br />

Italien 0,00 (12.18) 1,10 (04.19)<br />

Japan 0,00 (12.18) 1,20 (04.19)<br />

Schweiz 1,40 (12.18) 1,90 (04.19)<br />

USA 3,10 (12.18) 2,80 (04.19)<br />

Deutschland -3,00 (01.19) 5,30 (02.19)<br />

Eurozone -1,10 (01.19) 7,80 (01.19)<br />

Frankreich 2,20 (01.19) 8,80 (01.19)<br />

Grossbritannien -0,90 (01.19) 4,00 (11.18)<br />

Italien -0,80 (01.19) 10,50 (01.19)<br />

Japan 0,00 (01.19) 2,50 (01.19)<br />

Schweiz 5,10 (12.18) 2,40 (02.19)<br />

USA 3,50 (02.19) 3,80 (02.19)<br />

Inflation°°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 1,50 (02.19) 2,00 (04.19)<br />

Eurozone 1,50 (02.19) 1,90 (04.19)<br />

Frankreich 1,60 (02.19) 1,50 (04.19)<br />

Grossbritannien 1,80 (01.19) 2,20 (04.19)<br />

Italien 1,00 (02.19) 1,70 (04.19)<br />

Japan 0,20 (01.19) 1,50 (04.19)<br />

Schweiz 0,60 (02.19) 0,90 (04.19)<br />

USA 1,50 (02.19) 2,30 (04.19)<br />

Industrie- Arbeits-<br />

Land produktion° losigkeit°°<br />

Detailhandels-<br />

Real-<br />

Land umsätze° zins°°<br />

Deutschland 2,60 (01.19) -1,42 (03.19)<br />

Eurozone 3,00 (01.19) -1,43 (03.19)<br />

Frankreich 1,40 (01.19) -1,14 (03.19)<br />

Grossbritannien 2,10 (01.19) -0,59 (03.19)<br />

Italien 3,40 (01.19) 1,50 (03.19)<br />

Japan 0,80 (02.19) -0,24 (03.19)<br />

Schweiz -0,70 (02.19) -0,92 (03.19)<br />

USA 1,90 (02.19) 1,09 (03.19)<br />

Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />

auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />

ERLÄUTERUNGEN<br />

Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />

Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />

Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />

Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />

Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />

Stand:21.03.19, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle


B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 69 · 2 3./24. März 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Rätsel<br />

S C H A C H M E I S T E R<br />

B E R Ü H M T E<br />

L E U T E<br />

Hans<br />

Johner<br />

Als jüngstes vonelf Kinderneiner alteingesessenen<br />

Berner Familie<br />

wuchs Hans Johner (1889-1975) in Basel<br />

und Frankfurt/Main auf. Musik und<br />

Schach begleiteten ihn vonKindheit an.<br />

Wie sein um zwei Jahre älterer Bruder<br />

Paul wurde er Berufsmusiker und<br />

Schachmeister. Als Violinist und Bratschist<br />

spielte er 45 Jahre im Zürcher<br />

Tonhalle-Orchester. Außerdem arbeitete<br />

er 42 Jahrelang als Geigenlehrer am<br />

Züricher Konservatorium.<br />

Beim Internationalen Hauptturnier<br />

in Ostende sorgte er als Siebzehnjähriger<br />

für Aufsehen mit einem 2.-3. Platz.<br />

1910 erwarb er beim 17. Deutschen<br />

Schachkongreß in Hamburg die deutsche<br />

Meisterwürde.<br />

Hans Johner gewann zwölfmal die<br />

Landesmeisterschaft der Schweiz und<br />

nahm an vier Schacholympiaden teil:<br />

Paris1924, London 1927, Prag 1931 und<br />

Moskau 1956. Dabei gewann er in Paris<br />

die Bronzemedaille mit der Schweiz.<br />

Johner war Mitglied der Schachgesellschaft<br />

Zürich.<br />

Für hervorragende Leistungen im<br />

Tournierschach verlieh ihm die FIDE<br />

1950 den Titel Internationaler Meister.<br />

Auch als Problemkomponist ist er hervorgetreten<br />

und erhielt dafür weltweit<br />

Anerkennung.<br />

Weithin viel beachtet war seine<br />

Schachkolumne in der Neuen Zürcher<br />

<strong>Zeitung</strong>, die er 57 Jahre lang betreute.<br />

Hans Johner wurde wegen seines vornehmenWesens,seiner<br />

Bescheidenheit<br />

und Hilfsbereitschaft hoch geschätzt.<br />

A. Nimzowitsch -H.Johner<br />

Zürich 1934<br />

1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 Lb4+ 4.Ld2 L:d2+<br />

5.D:d2 b6 6.g3 Lb7 7.Lg2 De7 8.0–0 d6<br />

9.Sc3 Se4 10.S:e4 L:e4 11.Se1 L:g2<br />

12.S:g2 Sd7 13.e4 0–0 14.f4 Tad8 15.Tae1<br />

c5 16.Te2 e5 17.d5 e:f4 18.g:f4 Tfe8<br />

19.Dc3 f6 20.Dg3 Kh8 21.h4 g6 22.Kh2<br />

Dg7 23.Tfe1 Te724.b3 Tde8 25.Te3 Tg8<br />

26.T1e2<br />

XABCDEFGHY<br />

8 + + +rmk(<br />

7zp +ntr wqp'<br />

6 zp zp zpp+&<br />

5+ zpP+ + %<br />

4 +P+PzP zP$<br />

3+P+ tR wQ #<br />

2P+ +R+NmK"<br />

1+ + + + !<br />

xabcdefghy<br />

26...g5! 27.f:g5 f:g5 28.D:d6? Se5 29.Tg3<br />

Tf7 30.h5 Sf3+ 31.T:f3 T:f3 32.h6 Dd4<br />

33.e5 g4! 34.Te3 g3+ 35.Kg1 Tgf8! 0–1<br />

Paul Werner Wagner<br />

Lösung vom<br />

16./17. März<br />

Ratekrimi: Die Eheleute Blaß waren die Täter. Sie<br />

hatten behauptet, die ganze Nacht durchgeschlafen<br />

zu haben. Dennoch wussten sie,dass und wann<br />

es zu regnen begonnen hatte.<br />

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Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.<br />

Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />

Lösung vom16./17.3.2019: GOLDLACK. Gewinnerin: Susanne Leuchtenberger,10965 Berlin.<br />

Die<br />

Luxuriöse<br />

Unsereheutige Gesuchte war Schauspielerin,<br />

Geschäftsfrau … und<br />

Mensch. In einer Zeit, in der das Kino<br />

eine ungeahnte Blüteerlebte,wuchs sie<br />

zur vielleicht schönsten Blume ihrer<br />

Zunft heran und verzauberte ein weltweites<br />

Millionenpublikum. Doch nicht<br />

nur auf der Leinwand, sondernauchim<br />

Privatleben verstand die nahbare Diva<br />

es stets,Schlagzeilen zu machen. IhrLebensweg<br />

wurde zum Ideal.<br />

Als Kind amerikanischer Eltern kam<br />

die spätere Modeikone im Frühjahr<br />

1932 in London zurWelt, wuchs aber im<br />

deutlich sonnigeren Kalifornien auf.<br />

Die Nachbarschaft prägte sie früh,<br />

stand sie doch mit gerade einmal zehn<br />

Lenzen zum ersten Mal vor einer Kamera.<br />

Der Streifen „Heimweh“ – ein<br />

Hundeabenteuer in Technicolor –war<br />

ein echter Überraschungserfolg und<br />

machte die junge Aktrice quasi über<br />

Nacht zu einem bekannten Gesicht.<br />

Kein Wunder, dass das Filmstudio<br />

MGM ihr prompt einen Siebenjahresvertraganbot.<br />

Weitere Erfolge schlossen sich an.<br />

Während die Darstellerin gewissermaßen<br />

auf der Leinwand aufwuchs,wuchs<br />

auch die Schar ihrer Bewunderer. Mit<br />

zwölf galt sie als Weltstar,und auch jenseits<br />

der Pubertät konnte sie sich nicht<br />

über mangelnde Angebote beklagen.<br />

Sie, deren Leben kaum noch mit dem<br />

normaler Menschen vergleichbar<br />

schien, spielte jede Rolle absolut glaubhaft<br />

und blieb sich doch stets treu. Die<br />

bekanntesten Leinwandgrößen ihrer<br />

Zeit wurden ihre Filmpartner, darunter<br />

Spencer Tracy,William Powell und Rock<br />

Hudson.<br />

Vier Mal inFolge wurde sie für den<br />

Oscar nominiert, mehrfach nahm sie<br />

die begehrte Auszeichnung mit nach<br />

Hause –unter anderem 1966 für ihre<br />

Rolle der Martha in dem Drama „Wer<br />

hat Angst vor Virginia Woolf?“ Diesen<br />

Film, einer ihrer cineastischen Meilensteine,drehte<br />

sie an der Seite einer ihrer<br />

privaten Lebenssorgen: des Schauspielund<br />

Liebespartners Richard Burton.<br />

Zwölf Jahre waren sie und der Weltstar<br />

verheiratet –eine Ehe, die Schlagzeilen<br />

machte und die gleich zwei Mal versucht<br />

und zwei Mal geschieden wurde.<br />

Insgesamt trat die Diva acht Mal vor<br />

den Altar.<br />

Kennengelernt hatten sie und Burton<br />

sich bei „Kleopatra“, einem Mammutwerk,<br />

dessen Produktion alle Erwartungen<br />

sprengte –auch die der Finanziers.<br />

Dabei war die Teilnahme unserer<br />

Gesuchten alles andere als<br />

gesichert: Schwer erkrankt, durfte sie<br />

bereits erste Nachrufe auf sich in der<br />

Branchenpresse studieren, während<br />

das produzierende Studio sich händeringend<br />

nach einem Ersatz für die angeblich<br />

dahinsiechende Hauptdarstellerin<br />

des Streifens umsah. Doch eine<br />

Operation an der Luftröhre rettete ihr<br />

Leben, sie spielte die berühmte Historienfigur<br />

…und sie machte BurtonsMarcus<br />

Antonius nicht nur vor der Kamera<br />

schöne Augen.<br />

Neben der Schauspielerei und dem<br />

Boulevardsorgtesie vorallem durch ihren<br />

humanitären Einsatz für Aufsehen.<br />

Früh engagierte sich die Künstlerin für<br />

AIDS-Kranke und suchte sogar das Gespräch<br />

mit politischen Entscheidern.<br />

Auch machtesie sich für jüdische Interessen<br />

starkund pflegte Freundschaften<br />

dies- und jenseits ihrer Branche.<br />

Im März 2011 starb sie, die zeitlebens<br />

mit gesundheitlichen Problemen<br />

kämpfte,anHerzversagen.<br />

Wielautete ihr Name?<br />

Christian Humberg<br />

Die schönsten Seiten des Frühlings!<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Nr.12, Ausgabe 23./24. März 2019<br />

RAUS AUSDER NISCHE<br />

Bauen mit Holz 04<br />

Bild: epr/SchwörerHaus<br />

Mit Sonderteil<br />

Balkon &Garten<br />

Acht Seiten voller Tipps<br />

für die bevorstehende<br />

Gartensaison<br />

Kurz &gut<br />

Neue Wohnungen in der Europacity:<br />

Grossmann &Berger verkaufen jetzt<br />

„Prager Karree“ und „Wiener Etagen“.<br />

Rechtsexperten<br />

Kalte Dusche von oben: Wenn der<br />

Nachbar zu reichlich gießt, kann das den<br />

Balkon schädigen –was zu tun ist.<br />

Gesucht, gefunden<br />

Gar nicht so einfach, einen passenden<br />

Handwerker in der Nähe zu finden.<br />

An den richtigen Stellen suchen hilft.


Nr.12, Ausgabe 23./24. März 2019<br />

/ 3<br />

KURZ &GUT<br />

Das Jobcenter muss aufgelaufene<br />

Mietschulden eines Hilfeempfängers nicht<br />

übernehmen, wenn dadurchder Verlust der<br />

Wohnungohnehin nicht abgewendet werden<br />

kann, so das Landessozialgericht NRW.<br />

Die Europacitynimmt Gestalt<br />

an, in vielen Neubauten<br />

können die Wohnungen<br />

schon vermietet werden.<br />

Az: L19AS2382/17 BER<br />

GARTEN HEISST LEBEN<br />

Editorial<br />

Nadine Kirsch<br />

&das Immo-Team<br />

Meine beste Freundin nennt es die „Maulwurf-Zeit“: Kalt, nass, dunkel. Sie<br />

selbst scheint erst dann wieder über Tage anzukommen, wenn die Uhr auf<br />

Sommerzeit umgestellt wird, die Abende lang sind und das Leben draußen<br />

wieder beginnen kann. Dann schleppt sie ihre mindestens 150 Blumentöpfe<br />

mit exotischen und heimischen Pflanzen aus dem Winterquartier<br />

in den Garten und ist fortan beschäftigt –umtopfen, düngen, jäten,<br />

hacken, mähen, hier Verblühtes abknipsen, dort einen Trieb hochbinden ...<br />

Dieses Jahr hat sie sich noch etwas Neues vorgenommen: Hinter dem<br />

Haus will sie eine Wildwiese säen –für die Insekten und damit auch die<br />

Vögel. Auf Ärger mit ihren Nachbarn, die ihr Grundstück ausschließlich mit<br />

Steinen gestaltet haben („Sauber und pflegeleicht“, sagen die Nachbarn,<br />

„Garten des Grauens“, sagt meine Freundin) ist sie vorbereitet: „Ein Garten,<br />

das heißt, die Natur gestalten, nicht, die Natur unter Schotter ersticken!“<br />

Wie schön es sich im Grünen leben lässt, als Mensch ebenso wie<br />

als Biene, Schmetterling oder Spatz, zeigen wir auf den folgenden Seiten.<br />

Bilder:Grossmann &Berger GmbH<br />

ES TUT SICH WASZWISCHEN BUDAPEST,PRAG UND WIEN<br />

Die Europacity nimmt weiter Gestalt an: Nachdem die „Budapester Höfe“ fertiggestellt und vollständig<br />

vermietet sind, beginnt Grossmann &Berger nun mit der Vermarktung weiterer 72 Wohneinheiten<br />

des „Prager Karree“ sowie 36 Wohnungen der „Wiener Etagen“ im zweiten Bauabschnitt. Die drei Neubauten<br />

des Bauträgers Richard Ditting und des Auftraggebers und zukünftigen Eigentümers Quantum<br />

befinden sich zwischen Heidestraße und Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal im Stadtteil Moabit.<br />

Die „Wiener Etagen“ bestehen aus drei sechs- bis siebengeschossigen Gebäuden in geschlossener Bauweise.<br />

Sie umfassen insgesamt 128 Mietwohnungen sowie eine Ladeneinheit. Das Zentrum des Gebäudekomplexes<br />

bildet ein großzügiger, ruhiger Innenhof mit Grünflächen und Spielplatz. Das Projekt<br />

wird als KfW-Effizienzhaus 70 auf Basis der seit 2014 geltenden Energieeinspar-Verordnung realisiert.<br />

Im zweiten Bauabschnitt entstehen 36 Mietwohnungen mit zwei bis vier Zimmern und 41 bis 115 Quadratmetern.<br />

Verschiedene Grundrisse bieten Platz für unterschiedliche Wohnbedürfnisse. Zur Ausstattung<br />

jeder Mietwohnung gehören Böden aus Eichenparkett mit Fußbodenheizung, eine Einbauküche,<br />

sowie großzügige Fensterflächen. Darüber hinaus verfügen die Wohnungen über Balkone, Loggien oder<br />

Privatgärten. Die Kaltmieten liegen zwischen 643 und 1.980 Euro.<br />

Auch im benachbarten „Prager Karree“ gehen nun weitere 72 Wohnungen im zweiten Bauabschnitt in<br />

die Vermarktung. Dabei handelt es sich um Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit 37 bis 110 Quadratmetern.<br />

Die Kaltmieten für diese Einheiten reichen von 713 bis 1.749 Euro.<br />

SO KLAPPT‘S MIT DEM KLEMPNER<br />

Die vertrauten Marken Das<br />

Örtliche,Gelbe Seiten und<br />

DasTelefonbuch bieten<br />

digitale Angebotefür<br />

Verbraucher und<br />

Gewerbetreibende.<br />

Bild:Andrea De Martin/123rf.com/DTMedien<br />

Die Suche nach einem Handwerker oder Dienstleister kann langwierig<br />

werden. Online-Suchmaschinen spucken oft keine passenden<br />

Resultate aus. Und auch für lokale Gewerbetreibende ist der Kontakt<br />

mit Neukunden übers Internet keine leichte Sache. Aber es geht auch<br />

anders: Eine aktuelle GfK-Studie zeigt, dass fast jeder die Verzeichnisse<br />

Das Örtliche, Gelbe Seiten oder Das Telefonbuch kennt und mehr als<br />

die Hälfte aller Deutschen die Print- und Digital-Ausgaben in den<br />

letzten zwölf Monaten genutzt hat. Und: In fast der Hälfte der Fälle<br />

kam es zu einem konkreten Kontakt mit Umsatz.<br />

Impressum<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />

Anzeigen:<br />

BVZBMVermarktung GmbH<br />

(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />

Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />

Anzeigenannahme:<br />

(030) 23 27 50<br />

Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />

01.01.2019 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />

„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2019.<br />

Druck:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Layout, Redaktion und Produktion:<br />

mdsCreativeBerlin GmbH<br />

AlteJakobstraße 105<br />

10969Berlin<br />

Klaus Bartels (verantwortlich),<br />

Nadine Kirsch<br />

(030) 23 27 67 12<br />

immobilien@mdscreative.com


4<br />

Bild: Baufritz<br />

Bauen mit Holz<br />

Im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte istder älteste<br />

Baustoff wiederganz aktuell: Holz spielt eine tragende<br />

Rolle im Einfamilienhaus-, GeschosswohnungsundObjektbau.<br />

Das istsinnvoll und gesund.<br />

Schön aussehen tut es auch.<br />

Holz ist mit das älteste Material, aus<br />

dem Menschen ihre Behausungen<br />

bauen. Lange Zeit führte es ein Nischendasein,<br />

wurde im Fertighausbau verschämt<br />

unter Wandverkleidungen versteckt<br />

oder rein dekorativ eingesetzt. Dabei finden<br />

die meisten Menschen Naturholz besonders<br />

schön. Im Zuge von Nachhaltigkeits- und<br />

Klimadebatte kommt der Holzbau wieder<br />

selbstbewusst daher. Dabei muss es nicht<br />

gleich das komplette Holzbohlenhaus sein<br />

–auch wenn solche Häuser immer öfter in<br />

den Neubaugebieten zu sehen sind. Holzkonstruktionen<br />

und -dämmungen unter herkömmlichen<br />

Wandverkleidungen sind selbst<br />

im Geschosswohnungs- und Objektbau konkurrenzfähige<br />

Alternativen. Holzfassaden,<br />

-treppen und -terrassen bieten jede Menge<br />

Vorteile. Und sehen einfach schön aus.<br />

Mehrfach nachhaltig. Holz ist ein „grüner“<br />

Baustoff: Es wächst nach, seine Aufbereitung<br />

für Bauzwecke ist vergleichsweise einfach,<br />

ganze Bauelemente können bequem<br />

und wetterunabhängig in der Fabrikhalle<br />

vorgefertigt werden, und die Transportwege<br />

sind kurz. So ist Holz vor allem im Fertigbau<br />

weit verbreitet. Ganze Einfamilienhäuser reisen<br />

auf lediglich drei Sattelschleppern an ihren<br />

Aufstellungsort. Außerdem besitzt Holz<br />

besonders gute energetische Eigenschaften.<br />

Nicht umsonst wird es auch in Faserform als<br />

Dämmmaterial eingesetzt, dessen Leistung<br />

anderen Isolierstoffen, deren Herstellung<br />

oft mit hohem Energieaufwand verbunden<br />

ist, absolut ebenbürtig ist. Und am Ende der<br />

Lebenszeit eines Gebäudes lässt sich Bauholz<br />

auch problemlos entsorgen –ganz im Gegensatz<br />

zu manch anderem Baumaterial.<br />

Muff und Schimmel haben keine<br />

Chance, denn das Naturmaterial<br />

reguliertdie Raumfeuchtigkeit.<br />

Gesund wohnen. Last but not least: Holz<br />

sorgt für ein gutes Raumklima. Es nimmt<br />

überschüssige Luftfeuchtigkeit auf und gibt<br />

sie wieder ab, wenn die Umgebungsluft<br />

trockener wird. So haben Muff und Schimmel<br />

keine Chance, und der Mensch lebt<br />

gesund und angenehm in einem Holzhaus.<br />

Voraussetzung ist natürlich, dass die Holzoberfläche<br />

entweder unbehandelt bleibt oder<br />

mit hochwertigen Produkten lasiert, gebeizt,<br />

geölt, gewachst oder gestrichen wird, die die<br />

natürliche Atmungsfähigkeit erhalten. An<br />

dieser Stelle ist die Warnung obligatorisch:<br />

Holz, das permanent feucht wird oder nicht<br />

atmen kann, ist natürlich schnell verrottet.<br />

Das gilt insbesondere für die Fassade. Sie<br />

muss so konstruiert sein, dass das Holz immer<br />

wieder abtrocknen kann und nirgendwo<br />

Staunässe entsteht.<br />

Das Holzblockhaus. Ein Holzblockhaus ist<br />

die ursprünglichste Form des Holzbaus.<br />

Hier bestehen die Wände aus runden oder<br />

kantigen Holzstämmen. Die Außenwände<br />

moderner Wohnhäuser weisen hier in der<br />

Regel eine zweischalige Konstruktion auf,<br />

in deren Innerem eine Wärmedämmung und<br />

Schallisolierung integriert ist. Dabei sind Innen-<br />

und Außenseite voneinander getrennt,<br />

damit die Statik unabhängig von der Fassade<br />

gewährleistet ist. Bauherren können die<br />

Außenseite dann auch individuell gestalten.<br />

Aufgrund der bereits erwähnten guten Wärmedämmeigenschaften<br />

von Holz lassen sich<br />

mit einer zusätzlichen natürlichen Dämmung<br />

im Kern der Wand ohne Probleme die<br />

gesetzlichen Anforderungen der Energieeinsparverordnung<br />

realisieren. An den Ecken<br />

eines Holzblockhauses erkennt man, wie<br />

hier gebaut wird: Die einzelnen Balken oder<br />

Stämme werden miteinander „verkämmt“,<br />

also so ineinander gesetzt, dass sich die Einzelelemente<br />

in den Ecken gegenseitig stützen


Nr.12, Ausgabe 23./24. März 2019<br />

/ 5<br />

und verkeilen. Dadurch erhält das Blockhaus<br />

seine besondere Stabilität und unverkennbare<br />

Optik. Als Wind- und Wasserschutz wird zusätzlich<br />

ein Band zwischen den aufeinander<br />

gestapelten Elementen eingearbeitet. Weil Holz<br />

ein lebendiges Material ist, „arbeitet“ es, es bilden<br />

sich Risse. Aber: Selbst wenn diese sehr tief<br />

und lang sind, ist das kein Grund zur Sorge.<br />

Probewohnen im Holz-Hotel. Waren Holzblockhäuser<br />

ursprünglich kleine Häuschen, gibt es<br />

heute Versionen in jeder Größe vom Familienhaus<br />

über Zweckbauten besonders im Gesundheitsbereich<br />

bis zum Hotel im alpenländischen<br />

Stil. Dass viele Gäste hier vielleicht zum<br />

ersten Mal einen Holzbau „erleben“, hat das<br />

Unternehmen Isowoodhaus, das in Wildewiese<br />

im Sauerland das „Naturhotel Steinberg“<br />

errichtet hat, auf eine Idee gebracht: Es bietet<br />

Bauinteressierten in diesem Resort „Probewohnen“<br />

an. „Sie können hier das besondere<br />

Raumklima und die natürliche Atmosphäre<br />

erleben“, wirbt Isowoodhaus-Geschäftsführer<br />

Tim Kirchhoff. „Die Flucht aus dem Alltag<br />

trägt oft zur Ideenfindung für die eigenen vier<br />

Wände bei.“ Achim Hannott, Geschäftsführer<br />

des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau, ergänzt:<br />

„Holz-Fertighäuser werden heute ganz<br />

individuell geplant und auf Wunsch mit vielen<br />

natürlichen Merkmalen ausgestattet. Wasden<br />

Fertighausherstellern im Ein- und Zweifamilienhausbau<br />

gelingt, können sie auch sehr gut in<br />

den Objektbau übertragen –und umgekehrt,<br />

wie das Probewohnen in Wildewiese beweisen<br />

kann.“ Isowoodhaus hat das Hotel Steinberg<br />

in moderner Holz-Fertigbauweise errichtet und<br />

damit ein von Natur aus harmonisches Ambiente<br />

geschaffen. „Verarbeitet sind hier 240 Tonnen<br />

reine Holzmasse, als Bauholz, Dämmstoff,<br />

Plattenmaterial, Bodenbeläge, Fassadengestaltung,<br />

Naturstämme und Inneneinrichtung“,<br />

zählt Kirchhoff auf. Insgesamt bestehe der<br />

neue Hotelkomplex inklusive Inneneinrichtung<br />

zu 60 Prozent aus Holz und Holzwerkstoffen.<br />

Dabei sind ausschließlich die einheimischen<br />

Holzarten Fichte, Kiefer, Douglasie, Eiche und<br />

Kastanie zum Einsatz gekommen. „Natürliche<br />

Dämmmaterialien eignen sich sehr gut für einen<br />

ausgezeichneten Wärme- und Schallschutz<br />

der industriell vorgefertigten Wand-, Dachund<br />

Deckenelemente sowie für ein insgesamt<br />

ökologisches und gesundes Raumklima“, erklärt<br />

der Geschäftsführer. Seine Einladung an<br />

Interessenten steht.<br />

Frauke Wolf<br />

Bild: BDFGruber-Holzhaus<br />

Bild: Paul Pieper<br />

Sieht kein bisschen „öko“ aus,<br />

istaber energetisch hocheffizient.<br />

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RECHT<br />

KALTE DUSCHE VON OBEN<br />

Nr.12, Ausgabe 23./24. März 2019<br />

Wenn der Nachbar vonoben seineBlumen zu reichlich gießtund damit den<br />

untenliegenden Balkon schädigt, kann Schadenersatz verlangt werden.<br />

/ 6<br />

Bild:gettyimages/Jupiterimages<br />

§<br />

Mein Balkon ist mein Himmelreich:<br />

vier Quadratmeter Selbstverwirklichung.<br />

Da darf doch jeder<br />

machen, was er will, oder?<br />

Sowohl Mieter als auch Wohnungseigentümer<br />

können grundsätzlich Balkon oder<br />

Terrasse nach Ihren Wünschen gestalten,<br />

also Blumen in Blumenkästen pflanzen<br />

oder Kräuter säen. Der Nutzer darf aber<br />

nicht in die Rechte des Nachbarn eingreifen<br />

und nicht die Bausubstanz verletzen,<br />

etwa baulich etwas verändern.<br />

§<br />

Ist es bei der Balkonpflege rechtlich<br />

ein Unterschied, ob ich Mieter<br />

oder Wohnungseigentümer bin?<br />

Die rechtlichen Grundlagen der Wohnungsnutzung<br />

sind verschieden: Für den<br />

Mieter ist maßgeblich der von ihm geschlossene<br />

Mietvertrag und die Hausordnung,<br />

während sich die Rechte und<br />

Pflichten des Wohnungseigentümers<br />

nach der Teilungserklärung oder der Gemeinschaftsordnungrichten,<br />

die im Detail<br />

anders gestaltet sein können. Grundsätlich<br />

gilt: Bei der Balkonnutzung und -pflege<br />

dürfen die Rechte des Nachbarn nicht<br />

beeinträchtigt und keine baulichen Veränderungen<br />

ohne einstimmigen Beschluss<br />

der Wohnungseigentümerversammlung<br />

durchgeführt werden (Paragraf 22Absatz<br />

1WEG). Für den Mieter gilt dies sowieso:<br />

Eingriffe in die Bausubstanz des Balkons<br />

stellen eine Vertragsverletzung dar und<br />

können Schadensersatzansprüche des<br />

Vermieters nach sich ziehen.<br />

§<br />

Wasmache ich, wenn der Nachbar<br />

oben seine Pflanzen ständig unter<br />

Wasser setzt –und mich gleich dazu?<br />

Sofern es sich dabei umeine Belästigung<br />

handelt, solltederMieter sich an dieHausverwaltung<br />

oder den Vermieter wenden<br />

mit der Aufforderung, auf den Nachbarn<br />

einzuwirken, damit dieser das Verhalten<br />

unterlässt. Einen unmittelbaren vertraglichen<br />

Anspruch hat der Mieter gegenüber<br />

seinem Nachbarn nicht. Sollten durch die<br />

„Beregnung von oben“ allerdings Schäden<br />

auf dem Balkon oder dort abgestellten<br />

Sachen entstehen, dann kann der geschädigte<br />

Mieter einen deliktsrechtlichen<br />

Schadensersatzanspruch wegen Eigentumsverletzung<br />

(Paragraf 823 Absatz 1<br />

BürgerlichesGesetzbuch)gegen den Nachbarn<br />

geltendmachen.<br />

Stephan J. Bultmann ist Fachanwalt für<br />

Bank- und KapitalmarktrechtinBerlin.<br />

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Das Ende des Winters ist in Sicht, und<br />

das heißt natürlich: Zeit, den Garten<br />

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Herbst Vorarbeit geleistet – zum Beispiel<br />

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Garten- und Landschaftsbauer Jörg Käding:<br />

„Damit Tulpen im Frühjahr blühen, muss<br />

man sie im September oder Oktober in die<br />

Erde bringen. Und jetzt, wenn das Wetter<br />

frostfrei ist, könnenSie alle Gehölze pflanzen,<br />

also Bäume und Sträucher.Beim Kauf gilt es<br />

zu unterscheiden zwischen Container-und<br />

...


Balkon &Garten<br />

/ II<br />

...<br />

Ballenware – beides ist möglich, aber<br />

Ballenware ist zu bevorzugen.“ Der Grund<br />

dafür sei, erläutert Käding, dass Containerware<br />

in Plastiktöpfen gezogen wird, während<br />

sich die Wurzeln bei der Ballenware<br />

besser ausbreiten können. Die Pflanze hat<br />

damit also offenbar einen besseren Start.<br />

Bild:JörgKäding Gartenbau<br />

Ballenwareist besser,<br />

weil sich bei ihr –anders<br />

als bei Containerware–die<br />

Wurzeln gut ausbreiten.<br />

Zeit für die erste Farbenpracht. Wer es<br />

übrigens verpasst hat, imHerbst Zwiebeln<br />

zu stecken, kann Frühblüher auch<br />

vorgetrieben in der Gärtnerei kaufen.<br />

Tulpen, Krokusse, Narzissen und ihresgleichen<br />

bringen die ersten Farbtupfer in<br />

den Garten. Nach der Blüte ist es empfehlenswert,<br />

noch etwas zu warten, wenn<br />

man sich auch im nächsten Jahr noch<br />

an den Blumen erfreuen will. Erst wenn<br />

das Grün ganz verwelkt ist, sollte es aus<br />

dem Boden gezogen werden. Während<br />

nämlich nach der Blüte oberirdisch nur<br />

noch das Verwelkte zu sehen ist, wird im<br />

Boden bereits die neue Zwiebel angelegt.<br />

Das ist dann auch die perfekte Zeit für<br />

eine Düngung.<br />

Grundsätzlich bringen die Vorboten des<br />

Frühlings schnell Farbe in den Garten und<br />

sind auch gegen Frost unempfindlich. Auch<br />

bei den Gehölzen gibt es Frühblüher. Hier<br />

ist generell darauf zu achten, dass sie direkt<br />

nach der Blüte geschnitten werden: „Eine<br />

Forsythie sollte man nicht im Herbst schneiden,<br />

weil man ihr sonst die Blütenknospen<br />

wegschneidet”, erklärt Fachmann Käding.<br />

„Wenn die im April blüht, kann man direkt<br />

nach der Blüte im Mai schneiden, weil dann<br />

Triebe sprießen, die im nächsten Jahr wieder<br />

Blüten tragen.“<br />

Bis Ende April können robuste einjährige<br />

Pflanzen in die Erde gesetzt werden. Dazu<br />

zählen Ringelblumen, Primeln und Stiefmütterchen.<br />

Auch für den Herbst kann in diesem<br />

Monat schon vorgesorgt werden –jetzt<br />

ist eine gute Zeit zum Setzen von Spätblühern<br />

wie Dahlien und Gladiolen.<br />

Eine Frage des Mörtels. Ob als Sitzgelegenheit,<br />

Sichtschutz oder zur Hangsicherung:<br />

Natursteinmauern sind ebenso nützlich wie<br />

dekorativ. Sie werten jeden Garten auf und<br />

schaffen bleibende Werte. Selber eine Natursteinmauer<br />

zu bauen, ist gar nicht so schwer,<br />

wenn man handwerkliches Geschick mitbringt.<br />

Im Internet gibt es dazu zahlreiche<br />

Anleitungen, sogar Videos. Wasviele nicht<br />

wissen: Damit eine Natursteinmauer dauer-<br />

Damit es so schön grün und saftig gedeiht, istschon einiges an Planung nötig. Für die<br />

erste Farbenpracht im Frühjahr sollen schon im Herbst die Zwiebeln gestecktwerden.<br />

Das GRÜN für ALLE!<br />

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oder etwas Vergleichbares im Grünen?<br />

Sprechen Siemit uns –wir finden Ihren Nachfolger.<br />

Bild: Klaiber<br />

Markisen und Sonnenschutz werden in diesemJahr besondersfrüh<br />

gekauft –vielleicht liegt es an dem heißen Sommer im vergangenen<br />

Jahr.Die Materialien werden immer ausgeklügelter.<br />

Laupi GmbH ·Immanuelkirchstraße 19 ·10405 Berlin<br />

Telefon: 030 34725103 ·E-Mail: info@laupi.de ·www.laupi.de


Nr.12, Ausgabe 23./24. März 2019<br />

Balkon &Garten<br />

/ III<br />

Bild:Klaiber<br />

Wereinen Sichtschutz und zugleich einen Windschutz sucht, istmit seitlich aufgestellten<br />

Beschattungen gut beraten. Es gibt sie in allen erdenklichen Ausführungen.<br />

haft gut aussieht, kommt es auf den richtigen<br />

Mauermörtel an. Denn im Idealfall hält<br />

er nicht nur die Steine fest zusammen, sondern<br />

reduziert auch das Risiko von Kalkausblühungen.<br />

Die Anforderungen lassen sich<br />

mit einem auf Naturstein abgestimmten<br />

Trass-Mörtel sicher erfüllen. Mit ihm können<br />

alle gängigen Natursteine vermauert<br />

werden. Und als ökologisch einwandfreier<br />

Wandbaustoff ist er hervorragend für den<br />

Einsatz im Garten geeignet.<br />

Sonnenschutz für Balkon und Terrasse. Sven<br />

Dähn, Gesamtfilialleiter Berlin bei Rollo<br />

Rieper, hat schon jetzt alle Hände voll zu<br />

tun. Für ihn ist die Gartensaison bereits in<br />

vollem Gange: „Die Kunden wachen dieses<br />

Jahr früher auf und kaufen Markisen und<br />

jeden erdenklichen Sonnenschutz. Grund ist<br />

wahrscheinlich der sehr warme Sommer im<br />

letzten Jahr. Sie wollen diesmal vorbereitet<br />

sein.” Tatsächlich ist alles gefragt, sowohl<br />

innenliegender Sonnenschutz als auch außenliegender.Für<br />

denjenigen, der Wind- und<br />

Sichtschutz bevorzugt, gibt es Seitenbeschattungen<br />

in allen erdenklichen Ausführungen.<br />

Die Materialien für den Außenschutz sind<br />

heutzutage Hightech und viel dauerhafter<br />

als noch vor einigen Jahren. Rollo Rieper,so<br />

betont Dähn stolz, bietet alles, was das Herz<br />

für die kommende Zeit im Freien begehrt,<br />

Bodenplattenaus Beton<br />

sehen gut aus und sind sogar<br />

gut für die Umwelt.<br />

Bild:betonbild/txn


Balkon &Garten<br />

/ IV<br />

vom eleganten Sonnensiegel über Terrassendächer<br />

bis hin zu Markisen für den Balkon: „Bei uns gibt<br />

es wirklich nichts, was es nicht gibt.”<br />

Bilder:Neudorff/txn; Bild (innen): gettyimages/Kanokwalee Pusitanun<br />

Ein Bett fürRosen. Kräftige und schöne Rosen sind<br />

der Mittelpunkt jedes Gartens. Damit die Königin<br />

der Blumen prächtig wächst, muss man nur ein paar<br />

Dinge wissen. Rosen mögen einen sonnigen und<br />

luftigen Platz in lockeren Böden, in denen sie über<br />

einen Meter tief wurzeln können. Es lohnt sich,<br />

das Wurzelwachstum anzuregen. Gartenexpertin<br />

Sabine Klingelhöfer von Neudorff rät, den Aushub<br />

für das Pflanzloch zu mischen –mit organischem<br />

Rosendünger, Boden-Aktivator und hochwertiger<br />

Erde, am besten torffreie Erde aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen. Durch die enthaltenen Mikroorganismen<br />

überstehen die Rosen Trockenzeiten im<br />

Sommer besser.Außerdem sorgt die lockere Struktur<br />

der Erde für gutes Wurzelwachstum und damit<br />

für vitale Pflanzen. Die Veredelungsstelle, eine<br />

Verdickung im unteren Bereich der Pflanze, muss<br />

nach der Pflanzung unterhalb der Bodenoberfläche<br />

liegen –mindestens fünf, besser acht bis zehn Zentimeter.<br />

Nach dem Einpflanzen mit der restlichen<br />

Erde einen Gießrand um die Rosen formen und<br />

kräftig gießen.<br />

Rosen mögen einen sonnigen und<br />

luftigen Platz in lockeren Bäden, in<br />

denen sie über einen Meter tief<br />

wurzeln können.<br />

Geduld wird belohnt. Sehr frostempfindlich sind<br />

Sommerblumen sowie Stauden und Gräser, wobei<br />

mit Gräsern hier nicht der Rasen, sondern Solitärgräser<br />

gemeint sind. Die, so erklärt Käding, pflanzt<br />

man erst nach den Eisheiligen, denn: „Wenn die<br />

Kalte Sophie mit minus 6Grad kommt, war es<br />

das sonst für die Pflanze. Man sollte in diesem Fall<br />

wirklich Geduld haben und erst mit dem Pflanzen<br />

beginnen, wenn es garantiert nicht mehr friert.”<br />

Deswegen sollte auch erst ab Anfang Mai der so<br />

genannte Sommerflor angelegt werden. Dazu zählen<br />

Hibiskus, Fuchsien, Petunien, die Schwarzäugige<br />

Susanne oder das Fleißige Lieschen. Idealerweise<br />

werden verschiedene Arten kombiniert und die<br />

Blumenzwiebeln und Jungpflanzen zu unterschiedlichen<br />

Zeiten gesetzt. Sind die einen Blumen verblüht,<br />

dann erscheinen an ihrer Stelle sofort neue,<br />

sodass der Garten viele Monate lang in leuchtenden<br />

Farben erstrahlt. Beim Gehölz werden alle<br />

Sommerblüher im zeitigen Frühjahr geschnitten,<br />

also jetzt. Der neue Trieb, der dann durchkommt,<br />

trägt im Sommer die Blüte.<br />

Bienen sind unverzichtbar für unser Ökosystem. Durch<br />

ihreemsigeBestäubungsarbeit erhalten sie zahlreiche<br />

Pflanzen- und Tierarten am Leben.<br />

Jede Pflanze hat ihre eigenen Wünsche. Zu beachten<br />

ist immer, dass frisch gepflanzte Gewächse am<br />

Anfang ziemlich viel Wasser brauchen. Bei größeren<br />

Gehölzen empfiehlt sich ein Gießrand rund<br />

um die Pflanze, also ein Erdwall, in dem sich das<br />

Wasser sammeln kann. Später sollte nach Bedarf<br />

gegossen werden, aber definitiv nicht zu viel. Ein


Nr.12, Ausgabe 23./24. März 2019<br />

Balkon &Garten<br />

/ V<br />

Verlosung:<br />

Ein Nistplatz für Bienen<br />

Wildbienen sind nützliche Helfer<br />

bei der Bestäubung von Blumen<br />

und Pflanzen. Damit sich<br />

die Insekten ansiedeln, brauchen sie<br />

einen optimalen Lebensraum –und der<br />

lässt sich leichter einrichten als viele<br />

zunächst denken. Mit der Nützlingswabe<br />

von Neudorff beispielsweise können<br />

sowohl Garten- als auch Balkonbesitzer<br />

ganz einfach einen optimalen Nistplatz<br />

schaffen –vor allem für Mauerbienen.<br />

Die sind ungefährlich für den Menschen<br />

und sorgen für die sichere Bestäubung<br />

von Obst und Gemüse. Damit ist eine<br />

gute Ernte gesichert.Die Wabe aus heimischen,<br />

unbehandelten Hölzern lässt<br />

sich einzeln aufhängen oder auch mit<br />

einer einfachen Steckverbindung erweitern.Selbst<br />

im fünften Stock einesHochhauses<br />

werden sich die Bienen einfinden<br />

und ihre Niströhren bauen. Das bietet<br />

für Kinder gleich noch wunderbaren Anschauungsunterricht<br />

in Sachen Natur.<br />

Wir verlosen dreimel eine Nützlingswabe.Wenn<br />

Sie teilnehmen möchten, schicken<br />

Sie bis Dienstag, 26. März, eine<br />

E-Mail mit dem Betreff„Nützlingswabe“<br />

an: gewinnen@mdscreative.com. Vergessen<br />

Sie nicht, Ihre Postadresse für<br />

den Versand anzugeben. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.


Balkon &Garten<br />

/ VI<br />

Im Grünen<br />

alles fit<br />

Werviel gärtnert, freut<br />

sich über sinnvolle Unterstützung<br />

SICHERHEIT DRAUSSEN<br />

Mit Smart Gardening gibt es jetzt auch<br />

mehr Sicherheit im Garten. Wiebei<br />

normalen Außensteckdosenist auch der<br />

Smart Home-Zwischenstecker durch<br />

eine Abdeckklappe geschützt.<br />

Bild:innogy/txn<br />

Schluss, der oft fälschlich gezogen wird ist,<br />

dass die Pflanze am Vertrocknen ist, wenn sie<br />

gelbe Blätter bekommt –tatsächlich kann das<br />

auch ein Zeichen dafür sein, dass sie ertrinkt,<br />

meint Käding: „Wenn es ausreichend regnet,<br />

bekommen die Pflanzen in der Regel genügend<br />

Feuchtigkeit, aber wenn es dieses Jahr wieder<br />

einen so trockenen Sommer wie im vergangenen<br />

Jahr gibt, sollte nicht vergessen werden,<br />

öfter mit dem Gartenschlauch nachzuhelfen.“<br />

Übrigens sind Kräuter Sonnenanbeter – für<br />

Thymian, Basilikum und so weiter. sollte ein<br />

besonders helles Plätzchen gesucht werden.<br />

Ein besonderes Anliegen ist es Gärtner Käding,<br />

einen weit verbreiteten Irrglauben aufzuklären:<br />

„Die Mär, dass speziell Hölzer imHerbst geschnitten<br />

werden sollen, hält sich hartnäckig.“<br />

Das sei aber komplett falsch. „Man schneidet<br />

sie lieber im Juni oder Juli. Der Grund ist, dass<br />

die Pflanze in dieser Zeit, mithilfe ihrer Säfte,<br />

die Wunde besser heilen kann. Ansonsten besteht<br />

die Gefahr, dass Bakterien und Pilze eindringen.<br />

Im Herbst sollte man wirklich nichts<br />

schneiden, es sei denn,esstört ein Ast.“<br />

Bild:gettyimages/Andrey Bryzgalov<br />

GEPFLEGT BUDDELN<br />

Werein Hochbeet sein Eigen nennt, der<br />

braucht keine Gartengerätemit langen<br />

Stielen. Für den reichen auch diese<br />

kleinen, aber feinen Schippchen und<br />

Harken –fastwie im Kindergarten.<br />

EIN JOB FÜR DEN HELFER<br />

Entspannt den Garten genießen und<br />

dabei nicht an die Rasenpflegedenken:<br />

Mähroboter für das heimische Grün liegenimTrend.<br />

Robolinho lässt sich auch<br />

mit Bewegungsmeldern vernetzen.<br />

Bild:Innogy/txn<br />

WieGehölzerichtig beschnitten<br />

werden, kann man lernen –zum<br />

Beispiel in Gartenkursen.<br />

Auch an die Tierwelt denken. Zudem, erläutert<br />

er, tragen zum Beispiel Zieräpfel und<br />

Apfeldorn in dieser Zeit noch Früchte. Den<br />

Vögeln und Insekten sollte auch noch etwas<br />

zum Fressen gelassen werden, denn bekanntlich<br />

gibt es immer weniger von ihnen. Generell<br />

lohne es sich, auch zu überlegen, was man für<br />

die Tierwelt pflanzen kann. Wenn es dann ans<br />

Schneiden geht, ist es wichtig, mit dem natürlichen<br />

Wuchs der Pflanze zu schneiden statt<br />

dagegen. Käding: „Hier gilt es, keine Kleiderhaken<br />

stehen zu lassen. Immer hinter dem<br />

nächsten Abzweig schneiden –sonst sollte man<br />

es lieber lassen, denn dann wird die Pflanze<br />

verstümmelt. So machen das viele, selbst in öffentlichen<br />

Anlagen. Die Leute denken, da war<br />

der Gärtner drin, toll. Wenn es richtig gemacht<br />

wurde, sieht man garnicht, dass da ein Gärtner<br />

war!“ Natürlich koste es Zeit, herauszufinden<br />

wie es richtig gemacht wird. Jedoch werde mit<br />

falschen Schnitten die optimale Gestaltung eines<br />

Gartens verhindert, betont Käding.<br />

Gartenkurse vermitteln Wissen. Wenn wirkliches<br />

Interesse besteht, es richtig zu machen,<br />

gibt es einige Möglichkeiten, sich schulen zu<br />

lassen. Die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau<br />

und Arboristik e.V. imbrandenburgischen<br />

Großbeeren etwa konzentriert sich auf<br />

Gemüseanbau, Wildkkräuter und Gehölzschnitt,<br />

auch von Obstbäumen. Die Königliche<br />

Gartenakademie in Dahlem veranstaltet<br />

Kurse wie Rosenschnitt und -pflege, Staudenbeetpflege<br />

und Grundkurse für den grünen<br />

Daumen. Beide Institutionen bieten Workshops,<br />

Halb- und Ganztagskurse an.<br />

Ordnung versus Dreitagebart. Und was gibt<br />

es für Gartentypen? Für Jörg Käding grundsätzlich<br />

zwei: „Es gibt strengere Gärten mit<br />

einer gewissen Symmetrie, wo alles geordnet<br />

ist. Und es gibt die wildere Pflanzenvielfalt,<br />

wo nicht gleich jemand mit der Nagelschere<br />

kommt. Die finde ich persönlich eigentlich<br />

schöner. Ein Garten kann auch mal einen<br />

Dreitagebart haben.“ Denn, schwärmt er,<br />

manche Pflanzen versprühen, wenn sie verblühen,<br />

eine Art morbiden Charme. Wenn<br />

dann der alte Blütenstand noch steht wenn<br />

es kalt wird und die innere Struktur der<br />

Pflanze durch Eis oder Schnee akzentuiert<br />

wird, sei das ein ganz besonderes Erlebnis.<br />

Das einem entgeht, wenn alles immer sofort<br />

nach der Blüte abgetragen wird.<br />

Im Grunde könne man die Pflanzen so aussuchen,<br />

dass man immer etwas Schönes, Interessantes<br />

zu sehen hat. Die wechselnden<br />

Gesichter im Garten seien es, die den Reiz<br />

ausmachen und mit denen gespielt werden<br />

darf. Die Eindrücke wechseln je nach Tages-<br />

und Jahreszeit. Eine fantasievoll durchgeplante<br />

Pflanzung bringt eine Dynamik in<br />

den Garten, die das ganze Jahr über Freude<br />

macht, mit unterschiedlichen Räume, wo ein<br />

Werden und Vergehen besteht. Der Naturliebhaber<br />

greift lenkend ein –mit Ahnung<br />

und Augenmaß. Die Belohnung sind Momente,<br />

die echte Freude bringen.<br />

Dana Heidner


Nr.12, Ausgabe 23./24. März 2019<br />

Balkon &Garten<br />

/ VII<br />

Bilder:Getty Images/iStockphoto;KatarzynaBialasiewicz<br />

Saftiges Grün macht Appetit:<br />

Die Kräuter vomeigenen Balkon<br />

sind immer frisch.<br />

Eine Wohnlandschaft für draußen<br />

macht erst Sinn mit Möbeln, die<br />

auch Wasser vertragen können.


Balkon &Garten<br />

/ VIII<br />

Bild:Gettyiimages/Sladic<br />

SCHNELL<br />

ZUR<br />

BLUME<br />

Präzise vorgefertigte Balkonplatten<br />

sparen Zeit undGeld.<br />

Es gibt wohl kaum jemanden, der auf einen<br />

Balkon, dieses zusätzliche Zimmer<br />

im Freien, verzichten möchte. Balkone<br />

heben die Wohnqualität wie auch den Wert<br />

einer Immobilie. Wer ein Haus baut, muss<br />

sein Budget für einen Balkon nicht einmal<br />

übermäßig strapazieren: Eine kostengünstige<br />

Variante sind Balkon-Fertigteile.<br />

Millimetergenau. Die Balkonplatten werden<br />

im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle<br />

zusammen mit der Decke vergossen. „Bei solchen<br />

Fertigteilen kommt es vor allem darauf<br />

an, dass sie äußerst präzise gearbeitet werden“,<br />

sagt Christof Wirth von Dennert Baustoffwelt.<br />

Der Betonfertigteil-Spezialist aus<br />

dem oberfränkischen Schlüsselfeld setzt dafür<br />

eine speziell entwickelte CNC-Frästechnik<br />

ein. Mit ihr wird die Schalung präzise herausgefräst<br />

und passgenau für den Zusammenbau<br />

vorbereitet. Denn schon Abweichungen von<br />

wenigen Millimetern können bei der Montage<br />

oder später beim Anbringen des Geländers<br />

Schwierigkeiten machen und unnötigen Zeitverlust<br />

beziehungsweise Kosten verursachen.<br />

sind. Beim Gießen der Betonplatte sorgt die<br />

präzise Schalung dafür, dass sich die Oberseite<br />

des Balkons angenehm glatt anfühlt.<br />

Auch beim Reinigen erweist sich Beton als<br />

unkompliziert. Für gewöhnlich genügen<br />

Kehrblech und Besen.<br />

Viele Gestaltungsmöglichkeiten. Fertigbalkone<br />

werden im Werk nach den individuellen<br />

Maßen erstellt. Auch bei den Säulen,<br />

die es in eckiger oder runder Ausführung<br />

gibt, können Bauherren beliebig Größen<br />

vorgeben. Zwingend notwendig sind stützende<br />

Säulen bei Betonbalkonen nicht, es<br />

geht auch freitragend. Bis zum Erhärten<br />

des Vergussbetons zwischen Decke und<br />

Balkonfertigteil wird der Fertigbalkon auf<br />

provisorischen Trägern gelagert.Fertigteil-<br />

Balkone eignen sich für Häuser aller Hersteller<br />

genauso wie für individuell geplante<br />

Architektenhäuser. Sie können ein Plattengewicht<br />

von bis zu zehn Tonnen haben.<br />

Auch die Geländer lassen sich frei wählen,<br />

zur Wahl stehen aus Beton, Metall oder<br />

auch Holz. (gkl)<br />

Ohne Schnickschnack. Die Grundfläche des<br />

Balkons senkt sich wie eine Wanne zum Ablauf<br />

hin ab, ein integrierter Ablauf lässt Regenwasser<br />

abfließen. Fliesen oder Beläge aus<br />

Holz sind bei diesen Fertigteil-Balkonen nicht<br />

nötig. Das ist ein weiterer Grund, warum solche<br />

Lösungen vergleichsweise kostengünstig<br />

Bild:Gettyimages/robertprzybysz<br />

Wenn sich der Balkon flottund<br />

günstig gebaut wird, bleibt mehr Zeit<br />

und Geld für schöne Pflanzen.<br />

Bild:Dennert<br />

Die Betonplatte kommt als<br />

Fertigteil aus dem Werk.<br />

Impressum<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Jens Kauerauf<br />

Vermarktung:<br />

BVZBMVermarktung GmbH (BerlinMedien)<br />

AlteJakobstraße 105, 10969Berlin<br />

Geschäftsführer: Andree Fritsche<br />

Projektverantwortung: Karla Semmelmann<br />

Tel. 03023275324<br />

berlin.sonderprojekte@dumont.de<br />

Druck:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

Redaktion, Layout, Produktion:<br />

mdsCreativeGmbH; Geschäftsführer: Klaus Bartels<br />

www.mdscreative.de


Immobilienwelten Nr. 12, Ausgabe 23./24. März 2019 / 7<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

IMMOBILIENMARKT<br />

AB ............ Altbau<br />

Ausst. ..... Ausstattung<br />

Baugst. .. Baugrundstück<br />

Bd. ...........Bad/Bäder<br />

BEZ ..........Bezirk<br />

BK ............ Betriebskosten<br />

Bj..............Baujahr<br />

Blk. ......... Balkon<br />

bw ........... Brutto-Warmmiete<br />

DG ........... Dachgeschoss<br />

DHH ........Doppelhaushälfte<br />

EBK..........Einbauküche<br />

EFH.......... Einfamilienhaus<br />

ETW.........Eigentumswohnung<br />

F................Fahrstuhl<br />

GA............ Genossenschaftsanteile<br />

GFZ..........Geschossflächenzahl<br />

GEH ......... Gasetagenheizung<br />

GRZ ......... Grundflächenzahl<br />

Gst........... Grundstück<br />

Hb............Heutbesichtigung<br />

Hk............ Heizkosten<br />

k ............... Kaltmiete<br />

Kfz...........Autostellplatz<br />

Kt. ............ Kaution<br />

MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />

MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />

NB ............ Neubau<br />

nk .............Netto-Kaltmiete<br />

NK............ Nebenkosten<br />

OG ........... Obergeschoss<br />

Pk. ........... Parkettboden<br />

RH............ Reihenhaus<br />

ren. .........renoviert<br />

REG..........Region<br />

TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />

VB ............ Verhandlungsbasis<br />

VS ............ Verhandlungssache<br />

w ..............Warmmiete<br />

WB........... Wannenbad<br />

WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />

WEH........ Wohneinheiten<br />

Whg. .......Wohnung<br />

ZH............ Zentralheizung<br />

LEGENDE<br />

Haus<br />

Dachgeschoss<br />

dienstleistungen<br />

TransporTe/Umzüge<br />

zapf umzüge;61061; zapf.de<br />

Spendenkonto 10 10 10<br />

PaxBank ·BLZ 370 601 93<br />

Abkürzungen EnEV2014<br />

Artdes Energieausweises<br />

V ............... Verbrauchsausweis<br />

B ............... Bedarfsausweis<br />

kWh ........ Kilowattstunde<br />

Energieträger<br />

Ko ............ Koks,Braunkohle, Steinkohle<br />

Öl ............ Heizöl<br />

Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />

FW ...........Fernwärme ausHeizwerk<br />

oder KWK<br />

Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />

Holzhackschnitzel<br />

E .............. Elektrische Energie<br />

(auch Wärmpumpe), Strommix<br />

Baujahr des Wohngebäudes<br />

Bj .............. Baujahr<br />

Energieeffizienzklasse des<br />

Wohngebäudes<br />

A+ bis H, zum Beispiel B<br />

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Treff: Am Dörferweg 4,13057 Berlin,<br />

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allod HV, www.allod.de<br />

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Dank digitaler Technik können<br />

Senioren länger in den eigenen<br />

vier Wänden leben.<br />

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SmartHome hat dasBad erreicht: Digitale<br />

Lösungen machen es komfortabler undbarrierefreier.<br />

Morgens beim Zähneputzen die<br />

Wetterkarte und die Staumeldungen<br />

abrufen, nachmittags auf dem<br />

Nachhauseweg per App die Raumtemperatur<br />

erhöhen – auch im Badezimmer ist smarte<br />

Technologie längst angekommen. Besonders<br />

interessant wird es, wenn das intelligente Bad<br />

seinen Nutzer per Fingerscan erkennt und<br />

Wassertemperatur, Musikwahl, Raumduft<br />

und vieles mehr individuell einstellt. Neben<br />

Komfort und Unterhaltung geht es um Energieeffizienz<br />

und barrierefreie Körperpflege.<br />

Altersgerecht. „Das digitalisierte Bad sollte<br />

immer auch altersgerecht sein“, sagt Frank<br />

Ebisch vom Zentralverband Sanitär Heizung<br />

Klima (ZVSHK). Sehr komfortabel sei<br />

beispielsweise die berührungslose Bedienung<br />

von WC, Waschtisch und Türen. Sensoren<br />

können einen Sturz in der Dusche erkennen<br />

und bei Bedarf Hilfe herbeirufen. Sinnvoll<br />

seien auch „mitdenkende“ Badezimmerspiegel<br />

mit eingebauten Bildschirmen, die beispielsweise<br />

an die Einnahme von Tabletten<br />

erinnern. Wird ein Badezimmer saniert oder<br />

barrierefrei umgestaltet, sollten die neuen Assistenzsysteme<br />

gleich mit integriert werden,<br />

rät Ebisch. Eigenheimbesitzer,die damit noch<br />

warten möchten, seien gut beraten, zumindest<br />

passende Stromanschlüsse setzen zu lassen.<br />

Denn ohne Energieversorgung können digitale<br />

Assistenten nicht arbeiten. Die Zukunft im<br />

eigenen Bad erleben zu können, ist vor allem<br />

eine Frage der fachgerechten Planung. Ebisch<br />

empfiehlt, frühzeitig den Kontakt zu einem<br />

SHK-Fachbetrieb zu suchen.<br />

Branche im Umbruch. Nicht nur die Endgeräte<br />

beim Kunden werden digitaler.Die technische<br />

Entwicklung wirkt sich auf den Arbeitsalltag<br />

im SHK-Handwerk aus. Kundenaufträge<br />

können dank intelligenter Vernetzungen noch<br />

effizienter abgewickelt werden. Softwaregesteuerte<br />

Heizungssysteme melden sich beim<br />

SHK-Fachhandwerker, wenn es Wartungsbedarf<br />

gibt – noch bevor die Hausbewohner<br />

im Kalten sitzen. Auch Werkzeuge und<br />

Bild: ZVSHK/txn<br />

betriebsinterne Abläufe werden digitaler. Mit<br />

dem Tablet können Aufträge eingesehen, Anfahrtswege<br />

und Arbeitszeiten erfasst werden –<br />

bis hin zur Zusammenstellung der Rechnung<br />

auf Knopfdruck. Dazu zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten:<br />

gute Aussichten für<br />

junge Menschen, die einen anspruchsvollen<br />

Beruf mit Perspektive suchen. (gkl)<br />

DasgesamteSanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk<br />

verändert sich durch die Digitalisierung.<br />

Kein Problem: mit dem Handy<br />

vonaußerhalb die Heizung steuern.<br />

App-Power<br />

Eine smarte Heizungssteuerung kann<br />

den Verbrauch um bis zu 15 Prozent<br />

senken –mit positiven Folgen für die<br />

Umwelt und das Haushaltsbudget. Der<br />

SHK-Profi verrät, wie man das meiste<br />

für sich dabei herausholt.<br />

Bild: ZVSHK/txn


Schwörer<br />

Haus ®<br />

Hier binich daheim.<br />

Erleben Sie selbst,<br />

wie Bauherren mit<br />

SchwörerHaus ihre<br />

Zukunft gestaltet haben.<br />

Wir laden Sie herzlich<br />

zur Besichtigung ein:<br />

12559 Berlin-<br />

Müggelheim<br />

Grünstadter Weg28.<br />

Geöffnet von<br />

13 bis 17 Uhr.<br />

Open House<br />

23.+24.März<br />

in Müggelheim<br />

Weitere Infos<br />

und Beratung:<br />

Tel. +49 172 6069400<br />

o. +49 30 42805485<br />

Peter Hejmann.<br />

www.schwoererhaus.de

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