26.03.2019 Aufrufe

LA KW 13

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Kostenstruktur ist weit<br />

von Kostenwahrheit entfernt“<br />

Sozialsprengel finanziell unter Druck – der Obmann<br />

der Arge Mobile Pflege sagt, woran das liegt<br />

(aktiefi) Laut Mag. Thomas Strickner,<br />

Obmann der Arge Mobile Pflege<br />

Tirol (AMP), kämpfen die Sozialund<br />

Gesundheitssprengel in Tirol<br />

mit knappen Kassen. Mehr als die<br />

Hälfte der mobilen Pflege- und Betreuungseinrichtungen<br />

des Landes<br />

weist einen Abgang auf. Im Bezirk<br />

Landeck ist die Finanzsituation in<br />

den Sprengeln ähnlich. Zwei der fünf<br />

Sprengel rutschten in die roten Zahlen<br />

ab, bei zwei Sprengeln stehen positive<br />

Jahresergebnisse zu Buche. Für<br />

einen davon würden sich schwarze<br />

Zahlen wohl ohne Spenden, ehrenamtliche<br />

Mitarbeit und Gratis-Miete<br />

(da Gemeinderäumlichkeiten genutzt<br />

werden) nicht ausgehen. Der fünfte<br />

Sprengel schaffte mit Spendengeldern<br />

eine schwarze Null. Der allgemeine<br />

Tenor ist: Kostendeckend zu<br />

sein, wird immer schwieriger – unter<br />

„normalen“, nicht begünstigten Verhältnissen<br />

ist dies kaum möglich. Die<br />

STELLENAUSSCHREIBUNG<br />

Bei der Gemeinde Ried im Oberinntal gelangt die Stelle einer/eines<br />

RAUMPFLEGERIN/RAUMPFLEGERS<br />

in Teilzeit (15 Wochenstunden)<br />

zur Besetzung.<br />

ANSTELLUNG:<br />

- Das Beschäftigungsausmaß beträgt 15 Wochenstunden = 37,5 % der Vollbeschäftigung.<br />

- Die Anstellung und Entlohnung erfolgt nach den Bestimmungen des<br />

Tiroler Gemeinde-Vertragsbedienstetengesetzes 2012 (G-VBG 2012) idgF,<br />

Entlohnungsschema VB II/p5/1. Das Mindestentgelt beträgt monatlich<br />

Euro 1.914,10 brutto bei Vollbeschäftigung. Das tatsächliche Monatsentgelt<br />

richtet sich nach Qualifikation und evt. anrechenbaren Vordienstzeiten.<br />

- Beschäftigungsbeginn: ehestmöglich<br />

AUFGABENBEREICH:<br />

- Reinigungsarbeiten in Objekten der Gemeinde Ried im Oberinntal<br />

ANSTELLUNGSERFORDERNISSE:<br />

- Sinn für Sauberkeit und Ordnung<br />

- Körperlicher Belastbarkeit.<br />

- Teamfähigkeit<br />

- Selbständigkeit und Verlässlichkeit.<br />

- Bereitschaft zu flexibler Dienstzeitgestaltung und Mehrleistung<br />

Schriftliche Bewerbungen sind bis spätestens 12. April 2019 (12.00 Uhr) an<br />

das Gemeindeamt Ried im Oberinntal, Ried i.O. 98, 6531 Ried im Oberinntal,<br />

per Post oder Email (gemeinde@ried-oberinntal.tirol.gv.at) unter Anschluss<br />

eines Lebenslaufes, Urkunden, Zeugnisse zu richten.<br />

DER BÜRGERMEISTER:<br />

Elmar Handle<br />

RUNDSCHAU befragte den Praktiker<br />

und Experten auf dem Gebiet der<br />

mobilen Pflege nach seiner Ansicht.<br />

RUNDSCHAU: Auf was ist die<br />

Finanznot bei so vielen Sozial- und<br />

Gesundheitssprengeln in Tirol zurückzuführen?<br />

Wann hat die Negativspirale<br />

begonnen?<br />

Arge-Obmann Mag. Thomas<br />

Strickner: Das Normkostenmodell,<br />

das derzeit zur Anwendung kommt,<br />

wurde 2010 teilweise auf Basis nur<br />

schwer verwert- und noch schwerer<br />

vergleichbarer Daten eingeführt –<br />

und seit seiner Einführung noch kein<br />

einziges Mal evaluiert. Deshalb ist<br />

die Kostenstruktur auch so weit von<br />

einer Kostenwahrheit entfernt. Unter<br />

dem Titel Budgetdeckelung werden<br />

Realitäten schlichtweg negiert. Einige<br />

Sozial-und Gesundheitssprengel<br />

kämpfen so Jahr für Jahr ums nackte<br />

Überleben.<br />

GEMEINDE RIED IM OBERINNTAL<br />

6531 Ried im Oberinntal, Ried i.O. 98<br />

Tel.: +43 5472 6403, Fax: DW 20<br />

gemeinde@ried-oberinntal.tirol.gv.at<br />

www.ried-oberinntal.tirol.gv.at<br />

RS: Es gibt Sprengel, die weisen<br />

Abgänge auf, andere schreiben eine<br />

schwarze Null, es gibt aber doch auch<br />

welche, die ein positives Ergebnis schaffen<br />

– woran liegt das?<br />

TS: Woran es liegt, weiß ich nicht.<br />

Ich nehme aber an, dass viele derer,<br />

die sich über ein positives Ergebnis<br />

freuen dürfen, über zusätzliche Einnahmequellen<br />

verfügen. Beim einen<br />

läuft das Sekretariat über die Gemeindestelle<br />

gratis mit, beim anderen werden<br />

die Dienstfahrzeuge gesponsert.<br />

Und beim Dritten reichen die Spendengelder<br />

aus, um die Zahl am Ende<br />

schwarz zu färben. Rein über die<br />

Basisleistungen ist die schwarze Null<br />

kaum zu schaffen.<br />

RS: Warum wurde das 2010 verbindlich<br />

eingeführte sogenannte Normkostenmodell<br />

bisher nicht evaluiert und<br />

angepasst?<br />

TS: Weil man seitens der Abteilung<br />

Soziales, sprich Landesrat Bernhard<br />

Tilg, offensichtlich keine Notwendigkeit<br />

dafür sah. Wir als AMP haben<br />

die Evaluierung schon des Öfteren<br />

gefordert. Wenngleich man sich von<br />

der jetzt stattfindenden Evaluierung<br />

auch nicht allzu viel erwarten sollte.<br />

Zumal bereits im Vorfeld kommuniziert<br />

wurde, wie hoch der Maximalbetrag<br />

sein darf, um den sich die<br />

Normkosten steigern können. Mit<br />

einer Kostenwahrheit, die man angesichts<br />

einer Evaluierung erwarten<br />

sollte, hat das Ganze dann wieder<br />

nichts zu tun.<br />

RS: Wenn die Evaluierung als Ergebnis<br />

höhere Normkosten bringt, wer<br />

wird dann damit belastet – das Land,<br />

die Gemeinden oder die Klienten?<br />

TS: Die Klienten ganz sicher nicht.<br />

Die werden bereits heute viel zu viel<br />

zur Kassa gebeten. Soll die mobile<br />

Tipps für gute Noten!<br />

Hildegard Wais, LernQuadrat<br />

Das Abrechnungsmodell des Landes<br />

macht es auch den fünf Sozial- und Gesundheitssprengeln<br />

im Bezirk Landeck<br />

schwer, kostendeckend zu arbeiten.<br />

RS-Foto: Tiefenbacher<br />

Pflege nicht zum Privatvergnügen der<br />

Schönen und Reichen verkommen,<br />

darf der Selbstbehalt auf keinen Fall<br />

teurer werden. Sollten die Normkosten<br />

steigen, würde dies vor allem das<br />

Land Tirol treffen. Zumal der Anteil<br />

der öffentlichen Hand nach dem<br />

Schlüssel 65 zu 35 geteilt wird – 65<br />

Prozent zahlt das Land, 35 Prozent<br />

die Gemeinden. Bleiben die Normkosten<br />

jedoch weiterhin nicht kostendeckend,<br />

trifft das die Gemeinden<br />

ungleich mehr, weil dann der<br />

Abgang des Sprengels häufig aus den<br />

Gemeindebudgets ausgeglichen werden<br />

muss. Aus diesem Blickwinkel<br />

betrachtet, ist es verständlich, dass<br />

das Land bislang von Kostenwahrheit<br />

nur wenig wissen wollte. Warum<br />

die Gemeinden sich das bieten haben<br />

lassen, verstehe ich nicht.<br />

RS: Braucht es personelle Umstrukturierungen?<br />

Sind, wie manche meinen,<br />

Einsparungen von Leitungsfunktionen<br />

notwendig?<br />

TS: Das Kleinformat der Tiroler<br />

Sprengel ist geschichtlich entstanden<br />

und politisch bis heute erwünscht.<br />

Tatsache ist, dass auch kleine Einrichtungen<br />

Personen an der Spitze<br />

brauchen, die Verantwortung übernehmen.<br />

Ich glaube nicht, dass es da<br />

Einsparungspotenzial gibt.<br />

Für Lukas kommt alles zusammen.<br />

Jetzt Deutsch-Test und bald<br />

danach Englisch-Referat. Die Vorbereitungen<br />

für<br />

die Mathe-Schularbeit<br />

kommen<br />

dabei zu kurz.<br />

„Für Lukas ist<br />

das Einteilen des<br />

Stoffes und seiner<br />

Lern- und Freizeit<br />

gar nicht so einfach“,<br />

berichtet<br />

seine Mutter.<br />

Deshalb finden<br />

in den Osterferien<br />

vom 15. bis 19.<br />

April 2019 Intensivkurse<br />

statt. Für<br />

Schüler jedes Alters<br />

und für alle Fächer. Für Schüler,<br />

die sich in einem oder in mehreren<br />

Gegenständen schwer tun,<br />

sind die Intensivkurse<br />

eine große<br />

Chance, Stoff<br />

nachzulernen und<br />

zu festigen.<br />

Dr.-Carl-Pfeiffenbergerstr.<br />

14/8,<br />

6460 Imst, Tel.<br />

05412 61102<br />

ANZEIGE<br />

80 Mal in Österreich<br />

RUNDSCHAU Seite 14 27./28. März 2019

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!