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IM KW 14

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M ENSCHEN <strong>IM</strong> GESPRÄCH<br />

„Ich möchte mich vom Mainstream abheben“<br />

Hafnermeister Franco Schiechtl im RUNDSCHAU-Gespräch<br />

Mit nur 27 Jahren hat er sich bereits einen festen Namen in der<br />

Ofenbaubranche gemacht: Franco Schiechtl setzt „Ofen-Träume“<br />

in die Realität um und gewann kürzlich sogar den begehrten Designpreis<br />

„Ofenflamme 2019“ in Frankfurt am Main. Wie es dazu<br />

kam und was sein Erfolgsgeheimnis ist, verriet der Jerzner im<br />

RUNDSCHAU-Gespräch.<br />

Von Barbara Heiss<br />

Seit sechs Jahren mischt der junge<br />

Tiroler Franco Schiechtl die Ofenbaubranche<br />

auf. Als er sich damals<br />

selbstständig machte, war an so einen<br />

Erfolg nur schwer zu denken.<br />

„Sogar mein Vater, der ebenfalls in<br />

diesem Bereich arbeitet glaubte, ich<br />

sei verrückt geworden, als ich mich<br />

mit Luxus-Öfen selbstständig machen<br />

wollte“, erklärt Schiechtl, der<br />

eine Ausbildung beim Ofenbau Federspiel<br />

in Landeck absolvierte. Im<br />

Anschluss daran machte er seinen<br />

Meister in Wien. Für ihn sei es aber<br />

immer schon klar gewesen, dass es<br />

ihn in die Selbstständigkeit ziehen<br />

würde. Diesen Schritt wagte er vor<br />

sechs Jahren.<br />

DER „OFEN-OSCAR“. Seine<br />

Kunden hätten ihn angetrieben,<br />

seinen „schwebenden“ Ofen beim<br />

Designpreis „Ofenflamme 2019“ einzureichen.<br />

Eine fünfköpfige Fachjury<br />

wählte ihn schließlich zum glücklichen<br />

Gewinner – Schiechtl baute<br />

also den schönsten Ofen 2019 (im<br />

Bild). Er durfte sich über 800 Euro<br />

Preisgeld und einem Werbevolumen<br />

von 7.000 Euro freuen. Beim<br />

Design-Preis werden individuell<br />

geplante und handwerklich erstellte<br />

Einzelraumfeuerungsanlagen<br />

prämiert, der alle zwei Jahre vom<br />

Zentralverband „Sanitär Heizung<br />

Klima“ und der Zeitschrift „Kamine<br />

und Kachelöfen“ vergeben wird. Die<br />

diesjährigen Gewinner und Sonderpreisträger<br />

wurden aus insgesamt 151<br />

Wettbewerbseinreichungen ermittelt.<br />

In diesem Jahr gab es neben Franco<br />

Schiechtl drei weitere Gewinner sowie<br />

zwei Sonderpreisträger.<br />

ZAHLREICHE MÖGLICH-<br />

KEITEN. Für den Hafnermeister<br />

ist eines klar: „(Fast) nichts ist unmöglich.<br />

Ich würde sagen, dass ich<br />

zu 95 Prozent den manchmal schon<br />

recht ausgefallenen Wünschen meiner<br />

Kunden nachkommen kann.“<br />

Dabei dauert es oft Monate vom<br />

ersten Kundenkontakt bis zum fertigen<br />

Ofen. „Die eigentliche Bauzeit<br />

meiner Öfen beträgt rund zehn bis<br />

15 Tage, die Vorbereitungszeit dauert<br />

viel länger“, weiß Schiechtl.<br />

Auf seinem Gebiet ein echter Meister: Franco Schiechtl <br />

VIEL ZU TUN. Im Schnitt<br />

baut er zwischen 15 und 20 Öfen<br />

pro Jahr. Diese bewegen sich dabei<br />

preislich eher im Luxus-Segment.<br />

20.000 bis 25.000 Euro muss man<br />

durchschnittlich für einen echten<br />

„Schiechtl-Ofen“ hinlegen. „Für<br />

mich ist es ganz wichtig, dass meine<br />

Kunde in ihrem möglichen finanziellen<br />

Rahmen bleiben und<br />

sich bewusst sind, dass meine Bauweise<br />

etwas mehr kostet. Man sollte<br />

sich vorher im klaren sein, wie viel<br />

Geld man investieren möchte, um<br />

später keine bösen Überraschungen<br />

zu erleben.“ Die Leidenschaft, die<br />

ihn beim Ofenbau antreibt, ist vor<br />

allem das Jahrtausende alte Handwerk,<br />

der er mit seinen Ideen neues<br />

Leben einhauchen kann. Er schafft<br />

dabei Öfen nach Maß, die sich<br />

perfekt in das Raumkonzept des<br />

Kunden einfügen. Die verwendeten<br />

Materialien sind dabei ganz unterschiedliche.<br />

„Ich gehe hier genau<br />

auf die Wünsche meiner Kunden<br />

ein“, so der Ofenbauer. Gearbeitet<br />

wird beispielsweise mit Handkeramik,<br />

Rohstahl, Messing, Kupfer<br />

oder Sichtbeton. „Nur Fließen verwende<br />

ich keine, obwohl das viele<br />

Ofenbauer tun.“ Begonnen wird<br />

immer mit der Installation eines<br />

Grundofens vor Ort. Dabei handelt<br />

es sich um eine handwerklich erstellte<br />

Anlage, bestehend aus einem<br />

Brennraum und nachgeschalteten<br />

keramischen Zügen. Danach beginnt<br />

das Konzipieren eines Entwurfs<br />

nach den Wünschen der Kunden.<br />

„Der Ofen soll sich nahtlos in das<br />

Eigenheim meiner Kunden integrieren<br />

und viele Jahre für komfortable<br />

Gemütlichkeit in den eigenen<br />

vier Wänden sorgen.“<br />

WEITER ERZÄHLEN. Werbung<br />

für seine Firma macht Franco<br />

Schiechtl kaum. „Ich setze eher auf<br />

Mundpropaganda meiner bisherigen<br />

Arbeiten. Ich arbeite auch mit einigen<br />

Architekten eng zusammen, die<br />

mir des Öfteren Aufträge verschaffen.“,<br />

erklärt der Hafnermeister. Zudem<br />

ist er jährlich auf der „Häuslbauer-Messe“<br />

in Innsbruck unterwegs,<br />

Foto: Mike Rabensteiner<br />

wo er sehr viel Werbung macht und<br />

mit potentiellen Kunden in Kontakt<br />

kommt. „Am einfachsten ist es<br />

aber, sich meine Arbeiten auf meiner<br />

Homepage anzuschauen und einfach<br />

anzurufen. Ich bin sicher, wir finden<br />

dann gemeinsam den perfekten<br />

Ofen“, meint Schiechtl.<br />

KONTAKT. Wer nun ebenfalls<br />

auf den Geschmack der exklusiven<br />

Öfen gekommen ist, kann sich Inspiration<br />

auf seiner Homepage www.<br />

hafnerei-tyrol.at holen oder direkt<br />

mit Franco Schiechtl unter der Telefonnummer<br />

0664 1813665 oder per<br />

E-Mail an info@hafnerei-tyrol.at<br />

Kontakt aufnehmen.<br />

Mit diesem frei schwebenden Ofen gewann Schiechtl kürzlich den „Ofen-Oscar“ in<br />

Frankfurt am Main. <br />

Foto: Florian Scherl<br />

RUNDSCHAU Seite 10 3./4. April 2019

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