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alpenblick, Ausgabe 2/2019

Das gemeinsame Mitgliedermagazin der Sektionen Augsburg und Friedberg des Deutschen Alpenvereins (DAV).

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Titelthema<br />

Bereitschaftsleiter Andreas Möss und Materialwart Klaus Huber. Foto: Bernd Wißner<br />

Es ist kalt in den Räumen der Bergwacht<br />

Augsburg in der Berliner Allee 50a. Andreas<br />

Möss und Klaus Huber tragen sogar<br />

Mützen und sind stolz auf den Schriftzug<br />

„Bergwacht”, der den Anorak ziert. Und<br />

man darf auch stolz sein, denn hier wird<br />

eine ganz wichtige Ehrenamtsleistung<br />

erbracht, mit ca. 400 Stunden pro Jahr!<br />

Das Bild mit den Edelweißblumen an<br />

der Wand ist Vergangenheit. Tatsächlich<br />

war der Ursprung der Bergwacht,<br />

die 1920 gegründet wurde, die Überwachung<br />

des Naturschutzes. Denn früher<br />

war es noch schick, seiner Geliebten zu<br />

Hause eines dieser seltenen Blümchen<br />

aus den Bergen mitzubringen, was<br />

aber verboten war. Diese Mode ist Gott<br />

sei Dank vorbei und inzwischen hat<br />

die Bergwacht, die damals noch zum<br />

Alpenverein gehörte, andere wichtigere<br />

Aufgaben. So dient die Biwakschachtel<br />

auf der Höfats, die einst der Standort<br />

der Edelweißpolizei war, nur noch als<br />

Notunterkunft. Fast wehmütig erinnert<br />

sich Andreas Möss an einen seiner<br />

tollsten Urlaube, den er dort hoch oben<br />

verbracht hat. Es war schon etwas Be-<br />

sonderes, Wind und Wetter hautnah zu<br />

erleben und den Naturgewalten unmittelbar<br />

ausgesetzt zu sein.<br />

Heute ist also – im Gegensatz zur<br />

österreichischen Bergwacht, die sich<br />

ausschließlich um den Naturschutz<br />

kümmert – die Bergrettung die Hauptaufgabe.<br />

Die Bergwacht Bayern ist deshalb<br />

dem Bayerischen Roten Kreuz<br />

angeschlossen. Aber selbstverständlich<br />

ist der Naturschutz weiterhin ein wichtiges<br />

Thema. Deswegen gehört zur Ausbildung<br />

auch ein Naturschutzlehrgang.<br />

Die Organisationsstruktur<br />

Die Bergwacht ist in Regionen mit<br />

Bereitschaften aufgeteilt. Die Bergwacht<br />

Augsburg gehört zur Region Allgäu und<br />

unterstützt vor allem die Oberstdorfer<br />

Bergwacht und die Skiwacht. Das heißt,<br />

im Winter ist für die Augsburger Bergwachtler<br />

überwiegend Rettungsdienst<br />

im Skigebiet angesagt. Sie sind mit zwei<br />

bis sechs Mann plus Anwärtern vor Ort.<br />

Standorte sind die Mittelstation am Fellhorn,<br />

das Nebelhorn, das Söllereck sowie<br />

das Skigebiet in Grasgehren. Hierzu<br />

gibt es einen interessanten Videobeitrag<br />

des BR. In der Mediathek ist es unter<br />

dem Stichwort „Retter am Fellhorn” zu<br />

finden (oben rechts im Suchfeld eingeben).<br />

Bis 5.1.2020 ist das Video zu sehen.<br />

Die Bergwacht Augsburg, die sich die<br />

Wochenenden abwechselnd mit der<br />

Bergwacht Neu-Ulm teilt, wird in dieser<br />

Reportage leider nicht extra erwähnt.<br />

Einsatz vor Ort<br />

Verunglückte werden heutzutage meist<br />

per Handy über die Notrufnummer 112<br />

gemeldet. Die Hilferufe landen in der<br />

Leitstelle in Kempten, die z. B. koordiniert,<br />

welcher Hubschrauber zum Einsatz<br />

kommt: „Christoph 17“ ist in Durach bei<br />

Kempten stationiert, andere in Murnau,<br />

Die Begleitung der jährlichen Wallfahrt von den Lorettokapellen in Oberstdorf über das Mädelejoch nach<br />

Holzgau im Lechtal gehört ebenfalls zu den regelmäßigen Aufgaben der Bergwacht Augsburg.<br />

Foto: Pfarrgemeinschaft Oberstdorf<br />

8 <strong>alpenblick</strong> 2 | <strong>2019</strong>

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