alpenblick, Ausgabe 2/2019
Das gemeinsame Mitgliedermagazin der Sektionen Augsburg und Friedberg des Deutschen Alpenvereins (DAV).
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Aus den Abteilungen / Familienbergsteigen<br />
Faszination „Mountainbike mit Kindern“<br />
von Gerda Regele<br />
Heute beginnt der Spaß auf zwei<br />
Rädern für Kinder oft schon im Alter<br />
von zwei Jahren, wenn sie mit ihrem<br />
Laufrad die ersten Erfahrungen sammeln.<br />
Der Übergang zum selbständigen<br />
Radfahren gelingt mit dieser Vorstufe<br />
meist wie von selbst. Spätestens jetzt<br />
planen viele radbegeisterte Eltern die<br />
ersten gemeinsamen Ausfahrten. Damit<br />
die Freude am Radeln erhalten bleibt<br />
und zum gemeinsamen Familienerlebnis<br />
wird, sollten einige grundlegende<br />
Dinge beachtet werden.<br />
Fahrrad<br />
Die wichtigste Eigenschaft, die ein geeignetes<br />
Kindermountainbike haben<br />
sollte, ist ein möglichst geringes Gewicht.<br />
Seit einigen Jahren gibt es auf<br />
dem Markt Kindermountainbikes, die<br />
auf die Ergonomie von Kindern angepasst<br />
sind. Federgabeln und Scheibenbremsen<br />
sind bei einem 24-Zoll-Fahrrad<br />
unnötiger Ballast. Breite, mit wenig<br />
Druck aufgepumpte Reifen bieten guten<br />
Gripp und Federung.<br />
Eltern und Kinder sollten vor jeder Fahrt<br />
den Bike-Check machen: Vorderrad fest,<br />
Lenkerschraube fest, Bremsen funktionsfähig,<br />
Kurbel und Kette in Ordnung,<br />
Sattel auf passender Höhe und<br />
festgezogen (Schnellspanner erleichtern<br />
die Höhenanpassung im Gelände),<br />
Hinterrad festgemacht???<br />
Bewährter Grundsatz: Die Eltern passen sich der<br />
Kraft und der Kondition der Kinder an.<br />
Ausrüstung<br />
Grundsätzlich brauchen Kinder auf dem<br />
Mountainbike die gleiche Ausrüstung<br />
wie die Erwachsenen, d. h. Helm, Brille<br />
und Handschuhe. Geht die Tour ins<br />
Gelände, ist es sinnvoll, zusätzlich Knieund<br />
Ellenbogenschützer mitzunehmen.<br />
Ein passender Ersatzschlauch fürs<br />
Kinderrad muss auch mit.<br />
Mit Helm, Brille und Handschuhen gut ausgerüstet<br />
für die Mountainbike-Tour.<br />
Manchmal ist es fast unglaublich, wie<br />
groß der Hunger bei Kindern sein kann,<br />
wenn sie sich auf dem Rad bewegen.<br />
Deshalb ausreichend Brotzeit und Getränke<br />
einpacken, die Motivation lässt<br />
sich wunderbar mit Gummibärchen<br />
oder Lieblingsriegel steigern.<br />
Tourenplanung<br />
Bei der Tourenplanung gilt der gleiche<br />
Grundsatz wie bei allen anderen Familienaktivitäten:<br />
Die Eltern passen sich<br />
der Kraft und der Kondition der Kinder<br />
an und nicht umgekehrt!<br />
Vor allem für die ersten Touren heißt<br />
es: klein planen und flexibel steigern.<br />
Die Kinder sollen Spaß haben und<br />
nicht erschöpft und weinend am Berg<br />
stehen. Lieber zwischendurch oder am<br />
Ende noch eine weitere Schleife zur<br />
nächsten Eisdiele oder zum Spielplatz<br />
dranhängen.<br />
Moderates Gelände ohne lange Auffahrten<br />
ist perfekt. Und spannend wird die<br />
So macht der Radausflug allen Spaß.<br />
Fahrt, wenn kurze Trails, enge Wege, Anleger<br />
oder knifflige Fahrstellen zu bewältigen<br />
sind. Aber bitte nie zu schwierig, die<br />
Herausforderungen sollen Spaß machen!<br />
Schon bei der Planung sollte man bedenken,<br />
dass auch Kinder unterschiedliche<br />
Tagesform haben. Falls Motivation,<br />
Gummibärchen oder das Versprechen<br />
auf ein Eis nichts mehr helfen, darf eine<br />
Tour auch mal abgebrochen werden.<br />
Ausfahrt<br />
Kinder brauchen Zeit zum Spielen und<br />
Zeit, um sich zu erholen. Eltern sollten<br />
dieses Bedürfnis bei einer Mountainbike-Ausfahrt<br />
ebenfalls beachten und<br />
viel Zeit für Spielpausen einplanen.<br />
Sinnvoll ist es, mit der Pause einen Ausgleich<br />
zur Kraftanstrengung zu schaffen:<br />
Hierzu eignen sich alle Beobachtungsspiele,<br />
Balancespiele oder einfach<br />
sich hinsetzen und etwas schnitzen.<br />
Fahrtechnikübungen wie Wurzelüberfahrten<br />
oder Ausweich- und Bremsübungen<br />
bringen Abwechslung in die<br />
Tour. Ein Erwachsener sollte an kniffligen<br />
Stellen immer Hilfestellung geben<br />
und ein Gelände ohne Absturzstellen<br />
aussuchen.<br />
Fazit<br />
Es muss nicht immer die spektakuläre<br />
1.000-Höhenmeter-Tour durch die Berge<br />
sein! Wir in Augsburg haben in den<br />
westlichen Wäldern, dem Derchinger<br />
Forst oder an Lech und Wertach entlang<br />
tolle Gelände für eine Familientour vor<br />
der Haustür!<br />
Mit anderen Kindern macht jeder<br />
Ausflug doppelt Spaß! Die Familienabteilung<br />
bietet <strong>2019</strong> Gelegenheit für<br />
gemeinsame Ausfahrten.<br />
Alle Fotos: Privat<br />
<strong>alpenblick</strong> 2 | <strong>2019</strong> 59