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alpenblick, Ausgabe 2/2019

Das gemeinsame Mitgliedermagazin der Sektionen Augsburg und Friedberg des Deutschen Alpenvereins (DAV).

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Engagement im Ehrenamt<br />

Er gibt alpines Wissen weiter:<br />

Mark Brand, Trainer C Skibergsteigen<br />

von Klaus Utzni<br />

Foto: Rupert Wagner<br />

Im Deutschen Alpenverein, der –<br />

wie unsere Sektion auch – heuer sein<br />

150-jähriges Jubiläum feiert, sind knapp<br />

27.000 Frauen und Männer ehrenamtlich<br />

aktiv. Sie leisten dabei im Jahr fast<br />

zwei Millionen Stunden freiwillige<br />

Arbeit mit einer Wertschöpfung von<br />

rund 28 Millionen Euro. Ein stattlicher<br />

Betrag, der das Budget des DAV belasten<br />

würde, wären Trainer, Abteilungsleiter,<br />

Führer und Vorstandsmitglieder<br />

hauptamtlich angestellt.<br />

Für die Motivation der Ehrenamtlichen<br />

ist dieser Aspekt freilich untergeordnet.<br />

Wer sich in der Sektion einbringt, für<br />

den zählen vor allem die Leidenschaft<br />

zu den Bergen und die Freude, eigene<br />

alpine Fähigkeiten weiterzugeben und<br />

sie in der Gemeinschaft mit anderen<br />

zu teilen. Einer der vielen Freiwilligen<br />

in unserer Sektion ist Mark Brand, Trainer<br />

C Skibergsteigen und Tourenwart<br />

der Skiabteilung, den wir in diesem<br />

Heft vorstellen wollen.<br />

Mark, als Unternehmer selbständig, ist<br />

quasi ein Kind der Berge. In Freiburg<br />

geboren, wuchs der heute 48-Jährige<br />

in Garmisch auf, in der Münchner<br />

Straße, direkt unterhalb des Garmischer<br />

Hausberges Wank. Kein Wunder,<br />

dass er schon mit drei Jahren auf Mini-<br />

Skibrettern stand, im Sommer auf den<br />

Almwiesen trappelte und später als<br />

junger Bursch herumkraxelte. Es verschlug<br />

ihn dann ins ostfriesische Leer<br />

an die Nordseeküste, weit weg von<br />

den geliebten heimischen Alpen. Dort<br />

machte er sein Abitur. Von der Nordsee<br />

ging’s letztendlich doch zurück<br />

nach Bayern, wo er in Augsburg sesshaft<br />

wurde und nach seinem Studium<br />

ein kleines Unternehmen gründete.<br />

Weil er zu allen Jahreszeiten viel in den<br />

Bergen unterwegs war – auch weltweit<br />

wie 1991 in Peru –, lag der Eintritt<br />

in den Alpenverein 2006 nahe. Mark,<br />

ein offener, kommunikativer Typ, ist<br />

Mitglied in unserer Sektion und in<br />

Oy/Mittelberg im Allgäu.<br />

Sein Weg zum Ehrenamt ist schnell<br />

erzählt: Mark übt zwar alle alpinen<br />

Spielarten aus. „Aber Skibergsteigen<br />

ist mein Kernsport. Ich bin kein Pistentyp“,<br />

verrät er, und dass platt gewalzte,<br />

oftmals beschneite Hänge nicht sein<br />

Ding sind. Vor fünf Jahren sprach er<br />

Jochen Brune von der Skiabteilung<br />

an, ob er sich denn nicht zum Kurs<br />

Fachübungsleiter Skibergsteigen<br />

anmelden könne, wie die Ausbildung<br />

damals noch genannt wurde. Brune<br />

sagte Ja und Mark Brand schloss die<br />

Prüfung zum Trainer C Skibergsteigen<br />

mit Erfolg ab. Er bildet in der Sektion<br />

nun mit Helia Hollmann und Gerhard<br />

Reich ein Dreier-Team als Bindeglied<br />

zwischen Ausbildungsressort und Skiabteilung.<br />

Die Aufgabe beschreibt er<br />

so: „Wir sind für die Trainer Ansprechpartner<br />

rund um den alpinen Wissensstand<br />

im Winter.“<br />

Mark kümmert sich um die Weiterbildung<br />

der Trainer, um neue Ausbildungsinhalte<br />

der Kurse. „Man muss<br />

immer das Ohr am Gleis haben“, umschreibt<br />

er die permanente Bereitschaft,<br />

neues Wissen aufzunehmen<br />

und weiterzugeben. Er ist lieber Ausbilder<br />

als Tourenführer. „Ich finde es<br />

spannender, etwas zu lehren, als vorne<br />

herzulaufen“, ist sein Credo. Die Mitglieder<br />

der Sektion sollten gut ausgebildet<br />

sein, um selbständig unterwegs<br />

sein zu können, begründet er. Das<br />

Risiko, beispielsweise in eine Lawine<br />

zu geraten, sei heute genauso hoch<br />

wie früher. Die technischen Möglichkeiten,<br />

das zu verhindern, und die Rettungsmöglichkeiten<br />

im Notfall freilich<br />

seien heutzutage ungleich besser.<br />

Mark Brand, Trainer C Skibergsteigen, ist lieber<br />

Ausbilder als Tourenführer<br />

Der 48-jährige Trainer gibt auch Kurse:<br />

die Theorie im Burggrafenturm, die vieroder<br />

fünftägige Praxis in den Bergen,<br />

mal im Lechtal, mal im Brennergebiet.<br />

Als Tourenwart der Skiabteilung – sein<br />

zweites Ehrenamt – prüft er vorgeschlagene<br />

Touren auf ihre Durchführbarkeit<br />

und hilft bei der Organisation.<br />

Die Arbeit in der Sektion macht ihm<br />

„sehr viel Spaß und Freude“. Aber:<br />

Der Zeitaufwand sei groß und deshalb<br />

müsse man sich immer wieder neu<br />

motivieren. Freundschaft und Kameradschaft<br />

sind Werte, die Mark sehr<br />

schätzt. Und weil er als Trainer „ganz<br />

nah dran an der Materie“ ist, profitiert<br />

er auch selbst als leidenschaftlicher<br />

Skibergsteiger vom Ehrenamt.<br />

Karolinenstraße 12 86150 Augsburg<br />

Tel. 0821 50224-0 augsburg@pustet.de<br />

<strong>alpenblick</strong> 2 | <strong>2019</strong> 27

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