alpenblick, Ausgabe 2/2019
Das gemeinsame Mitgliedermagazin der Sektionen Augsburg und Friedberg des Deutschen Alpenvereins (DAV).
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Titelthema<br />
Ausbildung – Fortbildung – Training<br />
Wie wird man eigentlich Bergwachtler? Alpines Können wie<br />
Klettern, Bergsteigen, Skifahren oder Skitourengehen sind<br />
natürlich Voraussetzung. Ansonsten ist ab dem 16. Lebensjahr<br />
für Jungs und Mädchen die Ausbildung zur aktiven<br />
Einsatzkraft möglich. Sie dauert ca. 80 Stunden, verteilt auf<br />
mehrere Jahre, und umfasst Rettungstechniken, Notfallmedizin<br />
und Naturschutz. Wer die Gemeinschaft sucht, anderen<br />
Menschen helfen möchte und etwas Abenteuer erleben<br />
möchte, ist hier genau richtig.<br />
Bergwachtmitglieder gehören allen Berufsgruppen an und<br />
werden dort eingesetzt, wo ihre persönlichen Fähigkeiten<br />
liegen. So sind Techniker genauso gefragt wie Manager, die<br />
Erfahrung in Personalführung haben. Andreas Möss: „Jeder<br />
findet bei uns seine Aufgabe.”<br />
In der Ausbildung stehen zunächst medizinische Notfallmaßnamen<br />
auf dem Plan: an der Unfallstelle eine vorläufige<br />
Diagnose treffen, den Patienten notdürftig versorgen und<br />
betreuen, ggf. auch eine Reanimierung durchführen.<br />
Ebenso spannend ist das Kapitel Rettungstechnik. Neben der<br />
Gebirgstrage im Sommer und dem Akja im Winter kommt die<br />
Luftrettung immer häufiger zum Einsatz. Der Umgang mit dem<br />
Hubschrauber und seinem Piloten will gelernt sein. So ist es<br />
hilfreich, wenn der Bergwachtler das Fluggerät einweist (siehe<br />
Coverfoto) und weiß, welche Hebel zu bedienen sind: Wie holt<br />
man die Trage raus, wo werden die Karabiner eingehängt –<br />
diese Handgriffe müssen im Notfall sitzen. Die hohe Schule ist<br />
dann die Kapprettung per Winde (siehe Rettung am Rubihorn).<br />
Der Umgang mit dem Hubschrauber, aber auch viele andere<br />
Techniken können im Bergwachtzentrum für Sicherheit und<br />
Ausbildung in Bad Tölz trainiert werden. So zum Beispiel die<br />
Luftrettung aus Seilbahnen oder Gondeln (siehe Bild rechts).<br />
Daneben gibt es auch in den Sommer- und Winterlehrgängen<br />
stets neue Themen. Im Winter wird am Nebelhorn das<br />
Akja-Fahren genauso geübt wie die Benutzung der Lawinenausrüstung<br />
(LVS, Schaufel, Sonde, Recco) bei der Verschüttetensuche.<br />
Im Sommer stehen dann beim Lehrgang auf dem<br />
Prinz-Luitpold-Haus Rettungstechniken auf dem Programm.<br />
Im Zentrum für Sicherheit und Ausbildung in Bad Tölz können die Rettungstechniken<br />
trainiert werden. Hier wird gerade die Luftrettung aus einer Seilbahngondel<br />
geübt. Foto: Bergwacht Augsburg<br />
Ein Bergretter am Hubschrauber. Es verlangt schon eine Portion Abenteuerlust,<br />
kann aber auch sehr befriedigend sein, vor allem nach einer geglückten Rettung.<br />
Foto: Olga von Plate – DRK e.v.<br />
<strong>alpenblick</strong> 2 | <strong>2019</strong> 11