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MASUREN<br />
Leben in<br />
von<br />
Alexandra<br />
Lüders<br />
drei Welten<br />
Polinnen gelten als die Spanierinnen des Ostens. Wer Beata<br />
Caiombo (48) kennenlernt, wird schnell wissen, warum das so<br />
ist. Die temperamentvolle Betriebsleiterin vom Artland Kotten<br />
bezaubert durch ihre Spontaneität und mitreißende Begeisterungsfähigkeit.<br />
Seit Jahrzehnten schlägt ihr Herz für die Gastronomie,<br />
in der sie sich zu Hause fühlt. Wie das frühere zu Hause<br />
ihrer glücklichen Kindheit ausgesehen hat, schildert die Mutter<br />
von zwei erwachsenen Kindern mit wehmütigem Stolz.<br />
Denn das Masuren ihrer alten Heimat ist in ihr noch lebendig<br />
und weckt Sehnsüchte – auch für Zuhörer. Ebensolche Sehnsüchte<br />
wie Beata sie einst als 19jährige erfahren hat, als sie ihren<br />
Geburtsort Augustów<br />
(40 000) voller Fernweh<br />
verließ. Ihr Großvater<br />
hatte für ihre Abenteuerlust<br />
schon in der frühen<br />
Kindheit den Grundstock<br />
gelegt.<br />
Hier im Nordosten Polens,<br />
80 Kilometer von Lötzen<br />
und 30 Kilometer von<br />
der russischen Grenze<br />
entfernt, haben die<br />
Beiden die wald- und<br />
wasserreiche Umgebung<br />
des Rospudatals gemeinsam<br />
erkundet. Aber auch<br />
die geschichtsträchtigen<br />
Orte der Umgebung wie<br />
das Kloster in Wigry, die<br />
Beata bei ihrer Kommunionsfeier (Foto privat)<br />
Wolfschanze (ehemaliges<br />
Nazi-Führerhauptquartier)<br />
bei Rastenburg oder der Wallfahrtsort Heilige Linde. „Egal,<br />
wo mein Opa hinfuhr, er nahm mich als ältestes Enkelkind immer<br />
mit. Er hat auch viel von der ehemaligen deutschen Grenze<br />
erzählt und mir die deutschen Baustile in den früheren Städten<br />
Allenstein, Lyck und Lötzen gezeigt.“<br />
Die berühmte masurische Seenplatte mit ihren Schönheiten<br />
und Besonderheiten lernte Beata hautnah kennen- und lieben,<br />
während sie eine religiöse Erziehung genoss und in der ortsinternen<br />
Basilika die erste heilige Kommunion empfing. Geradezu<br />
schwärmerisch erzählt sie von dem ältesten Urwald Europas, der<br />
160 000 Hektar umfasst. Das einmalige Naturschutzgebiet ist ein<br />
faszinierender Anziehungspunkt für Forscher und Naturschützer,<br />
weil er einen Lebensraum für bedrohte Pflanzen und Tiere wie<br />
Bisons, Wölfe, Luchse und rund 250 Vogelarten bildet.<br />
In der Basilika von Augustów erlebte Beata ihre Taufe,<br />
Firmung und Kommunion sowie die Taufe ihre Sohnes. (Foto privat)<br />
Neueröffnung<br />
in der Koppelstraße!<br />
Koppelstraße 1 | Quakenbrück | 05431_900603<br />
Ausgabe Frühjahr <strong>2019</strong> mq + | 5