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GRILLZEIT 2012 2 - Grillen, BBQ & Outdoor-Lifestyle

Das große Foodmagazin zum Thema Grillen, BBQ und Outdoorküche mit vielen Rezepten, Tipps und Ideen.

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| besser grillen |<br />

Wir Saubermänner<br />

GrillZeit 2/12<br />

Der Beobachter weiß:<br />

Beim Griller ist auch<br />

das Putzen mehrheitlich<br />

Männersache. Vielleicht<br />

deswegen, da das Innere eines<br />

Gasgrillers den Charme der<br />

frühen Maschinen hat oder der<br />

Meister des Rostes ohnehin<br />

niemandem anderen das tiefe<br />

technische Verständnis einer<br />

sensiblen Piezo-Zündung zutraut.<br />

Aber welchen Geschlechtes<br />

auch immer, bleibt<br />

das Reinigen der Gerätschaft für die<br />

meisten Grillfreunde ein eher lästiges<br />

Kapitel rund um die schönste Nebenbeschäftigung<br />

der Welt. Dabei ist alles<br />

halb so wild – vorausgesetzt, man hat<br />

das richtige Werkzeug bzw. die richtigen<br />

Mittel zur Hand.<br />

Reinigendes Feuer. Es ist tatsächlich<br />

nicht unwichtig, dann und wann<br />

das Innenleben des Grillgerätes von Ruß<br />

und Verkrustungen zu befreien. Damit<br />

vermeidet man den gefürchteten „Fettbrand“,<br />

der entstehen kann, wenn sich<br />

diese Ablagerungen entzünden, und es<br />

ist auch einfach appetitlicher. Am häufigsten<br />

zu reinigen ist aber natürlich<br />

der Rost, weswegen wir uns diesmal<br />

auf dieses Thema konzentriert haben.<br />

Als Objekte unseres Putzfimmels haben<br />

wir daher einen klassischen, massiven<br />

Gusseisenrost sowie den verchromten<br />

Rundstabrost unseres Kugelgrillers<br />

gewählt.<br />

An dieser Stelle ein kleiner Profi-Tipp<br />

vorab: Es kommt nicht von ungefähr,<br />

dass Grillprofis ihren Rost nicht nach<br />

Ende einer Grill-Session, sondern erst<br />

unmittelbar vor Beginn der nächsten<br />

reinigen. Sie nutzen hiebei die „Pyrolyse“<br />

aus, eine thermo-chemische Spaltung<br />

von organischen Verbindungen.<br />

Dazu wird der Griller samt Rost voll aufgeheizt,<br />

somit verbrennen die am Rost<br />

klebenden Fett- und Eiweißreste zu<br />

mürber Kohle, die relativ leicht abgebürstet<br />

werden kann. Mit etwas<br />

Küchenkrepp und Öl wird nachgewischt<br />

– fertig ist der Rost für neue Taten.<br />

Da wir jedoch auch „kalt“ sauber machen<br />

wollen, haben wir unsere Roste so<br />

gelassen, wie sie nach unserer letzten<br />

größeren Grillerei zurückgeblieben sind.<br />

Eine echte Herausforderung für die<br />

Putzkolonne also, der wir mechanisch<br />

wie chemisch zu Leibe gerückt sind.<br />

Reinigungsbürsten. Für unseren<br />

ersten Test haben wir uns verschiedene<br />

Bürstenmodelle angesehen – vom billigen<br />

Noname-Produkt bis zu den Markenbürsten<br />

des Grill-Herstellers. Und<br />

mussten feststellen, dass der Preis hier<br />

offensichtlich ein ganz gutes Indiz für<br />

den Wert der Bürste ist: Alle billigen<br />

Produkte, die wir im Baumarkt und im<br />

C&C eingekauft hatten, erwiesen sich<br />

als Eintagsfliegen. Schon nach wenigen<br />

Quadratzentimetern Putzarbeit waren<br />

die Messingborsten hoffnungslos<br />

verbogen, die Reinigungswirkung<br />

damit weitgehend dahin.<br />

Lediglich die klassische Messingbürste<br />

im Mittelpreissegment, wie sie der<br />

Handwerker kennt, leistete<br />

aufgrund ihrer langen Borsten<br />

speziell zwischen den Gusseisenstäben<br />

gute Tiefen-Arbeit.<br />

Das Schlimmste sind jedoch jene<br />

Bürsten, die keine echten Messingborsten,<br />

sondern lediglich<br />

galvanisierte Stahlborsten tragen<br />

– was der Laie auf den ersten<br />

Blick oft gar nicht erkennt. Sie<br />

sind zwar härter und damit effektiver<br />

als reine Messingborsten,<br />

können die Oberfläche des<br />

Rostes jedoch zerkratzen, was sich unangenehm<br />

auf dessen Hafteigenschaften<br />

auswirkt. Ihr Eisen-Abrieb sorgt<br />

außerdem für ein unerwünschtes Phänomen:<br />

Flugrost, der sich dann gerne<br />

ausbreitet.<br />

Wer also keinen Rost auf dem Rost<br />

will und wem die Messingborste zu<br />

weich ist, der sollte sich für jene halbweichen<br />

Inox-Legierungen entscheiden,<br />

die z.B. Weber für seine unterschiedlichen<br />

Bürstenmodelle verwendet.<br />

Diese sind zwar völlig rostfrei und hart<br />

genug, um es mit Schmutzkrusten<br />

aufzunehmen, schonen aber dennoch<br />

die Oberflächen.<br />

Auf dem Holzweg. An den runden<br />

Stäben der Weber-Kugel testeten wir<br />

die Holzgriffbürste nämlichen Herstellers,<br />

einmal mit kurzem und einmal mit<br />

langem Stiel. Beide Versionen überzeugten<br />

sowohl von der Bürstenqualität<br />

als auch vom Reinigungsergebnis her.<br />

Mit der kurzstieligen Bürste lässt sich<br />

mehr Druck ausüben, die mit dem längeren<br />

Stiel ist besser dafür geeignet,<br />

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