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Das Stadtgespräch Mai 2019

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38 TIPPS<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />

Neue Krimis<br />

DARIO CORRENTI<br />

»Kälter als der Tod«<br />

Für uns Nordeuropäer ist Italien ja<br />

eher so das Land der unbeschwerten<br />

Sinnenfreuden. Und die haben<br />

mit Krimis nichts zu tun. Aber Italien<br />

ist nicht gleich Italien, und<br />

wenn ein Krimi im öden lombardischen<br />

Hinterland spielt, wo es im<br />

Winter dunkel und kalt ist, dann<br />

kommt wohl auch bei unseren<br />

südlichen Nachbarn so etwas wie<br />

skandinavische Düsternis auf.<br />

Und nicht nur die Italiener selbst<br />

scheinen das zu schätzen wissen,<br />

wie zum Beispiel der Erfolg von<br />

Rocco Schiavone zeigt, der nicht<br />

nur in der ARD in »Der Kommissar<br />

und die Alpen« im Aosta-Tal<br />

ermittelt.<br />

Auch der Thriller des italienischen<br />

Autorengespanns, das unter dem<br />

Namen Dario Correnti schreibt,<br />

spielt in den Bergen. Am Rand der<br />

Alpen nahe Bergamo wird eine junge<br />

Frau grausam ermordet aufgefunden.<br />

Der ziemlich abgehalfterte<br />

Gerichtsreporter Marco Besana ist<br />

einer der ersten am Tatort und von<br />

der Brutalität des Täters fasziniert.<br />

Als das nächste Opfer auftaucht,<br />

wird Besana klar: <strong>Das</strong> ist der Fall,<br />

auf den er sein Leben lang gewartet<br />

hat. Der Fall, der seine Karriere<br />

krönen könnte. Zusammen mit<br />

seiner Praktikantin, die ebenfalls<br />

eigentlich auf der Abschussliste<br />

des Chefredakteurs steht, folgt er<br />

der blutigen Spur, die der Serienkiller<br />

in dem kleinen verschneiten<br />

Dorf hinterlässt. Aber der Killer ist<br />

nicht nur schlau, sondern auch eiskalt.<br />

Und erst mit Hilfe einer alten<br />

Fallakte beginnt das ungleiche Ermittlerduo<br />

zu ahnen, wo das Böse<br />

eigentlich lauert. Der Thriller ist der<br />

Debütroman des Duos und wurde<br />

bereits in 15 Länder verkauft.<br />

Erschienen als Penguin-Taschenbuch,<br />

510 Seiten, 10 Euro.<br />

NINA LAURIN<br />

»Böser als<br />

du denkst«<br />

Kaum ein Land auf der Welt hat<br />

weniger mit Kriminalität zu tun<br />

als Kanada. Unendliche Weiten,<br />

jede Menge Natur mit wenigen<br />

Einwohnern, die dann aber sehr<br />

gastfreundlich sind und nicht<br />

einmal ihre Häuser abschließen,<br />

wenn sie zum Einkaufen fahren –<br />

das ist eher ein Bild, das einem bei<br />

Kanada in den Sinn kommt. Doch<br />

wir erinnern uns, dass auch andere<br />

friedliche Länder wie Schweden,<br />

Norwegen oder Island, wo maximal<br />

ein Mord pro Jahr verübt wird, offenbar<br />

vom Bösen fasziniert sind<br />

und schrecklich schöne Krimis hervorbringen.<br />

Nicht anders ist es bei Nina Laurin,<br />

einer zweisprachigen Kanadierin,<br />

die in Montreal, der vielleicht<br />

schönsten und tolerantesten Stadt<br />

Nordamerikas, lebt und schreibt.<br />

Schon ihr Debüt »Escape« war ein<br />

großer Erfolg, zu Recht, wie all<br />

diejenigen wissen, die unserer Leseempfehlung<br />

gefolgt sind. Auch<br />

ihr neuer Roman ist ein echter<br />

psychologischer Thriller mit allem,<br />

was dazu gehört. Angemessener<br />

Weise beginnt er mit einem Knall.<br />

Andrea donnert mit ihrem Wagen<br />

gegen einen Baum. Schwer angeschlagen,<br />

aber mächtig beduselt<br />

gelingt es ihr, sich aus dem Wrack<br />

zu retten. Im Krankenhaus gelingt<br />

es ihr nur bruchstückhaft, sich zu<br />

erinnern. Und mit dem Erinnern<br />

ist das so eine Sache bei der jungen<br />

Frau, denn ihre Vergangenheit<br />

weist dunkle Schatten auf. Ihre Eltern<br />

kamen bei einem Feuer ums<br />

Leben, für das ihr Zwillingsbruder<br />

Eli verantwortlich war. Den hat sie<br />

seit 15 Jahren nicht mehr gesehen,<br />

denn während seiner Gefängnisstrafe<br />

hat sie ihn nicht besucht.<br />

Vielmehr hat sie versucht, ihre ge-

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