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Aluminium Lieferverzeichnis 2020 - Leseprobe

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REDAKTIONELLER TEIL<br />

EDITORIAL SECTION<br />

<strong>Aluminium</strong> <strong>2020</strong>: Anziehender Verbrauch trotz<br />

konjunktureller Abkühlung<br />

Dr. Heinz-Jürgen Büchner<br />

IKB Deutsche Industriebank<br />

Managing Director Industrials, Automotive & Services<br />

Das Jahr 2019 ist im bisherigen Verlauf von geopolitischen<br />

Krisenherden und einer – zum Teil daraus resultierenden<br />

– konjunkturellen Abkühlung geprägt.<br />

Weltwirtschaft performt schwächer<br />

So ist etwa die chinesische Wirtschaft im 2. Quartal<br />

2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,2<br />

% gewachsen, nachdem der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) im 1. Quartal noch bei 6,4 % gelegen<br />

hatte. Zwar hat sich damit die konjunkturelle<br />

Dynamik leicht abgeschwächt, im Gesamtjahr 2019<br />

ist jedoch für das chinesische BIP weiterhin von einem<br />

Wachstum zwischen 6,0 % und 6,5 % yoy auszugehen.<br />

Dies wird gestützt durch die Juni-Daten<br />

der Industrieproduktion und des Einzelhandels, die<br />

recht kräftig ausfielen und keine weitere Verlangsamung<br />

der Dynamik anzeigen. Damit bleibt Chinas<br />

Dynamik solide und ein wichtiger Motor der globalen<br />

Wirtschaft.<br />

Auch für die US-amerikanische Wirtschaft zeigt<br />

sich eine Verlangsamung der Konjunktur: So wuchs<br />

das BIP im 2. Quartal 2019 nur noch annualisiert um<br />

2,1 % – nach 3,2 % im 1. Quartal. Zudem ging die<br />

Zahl der Baubeginne im Juni leicht zurück, während<br />

die Baugenehmigungen kräftig um mehr als<br />

6 % nachgaben. Auch die US-Industrieproduktion<br />

stagnierte im Juni und blieb damit hinter den Erwartungen<br />

zurück. Die positive Entwicklung der<br />

US-Einzelhandelsumsätze hat sich dagegen im Juni<br />

fortgesetzt. Für das Gesamtjahr sieht die IKB ein<br />

Wachstum von rund 2,6 %.<br />

Für die Euro-Zone bestätigte Eurostat das BIP-<br />

Wachstum von 0,4 % qoq im 1. Quartal 2019. Damit<br />

konnte das Währungsgebiet wieder etwas stärker<br />

zulegen als in den Vorquartalen. Unter den großen<br />

Euro-Ländern bleibt Spanien das Zugpferd, gefolgt<br />

von Deutschland und Frankreich. Italiens Dynamik<br />

blieb sehr verhalten, konnte aber zumindest die<br />

technische Rezession beenden. Alle Euro-Länder<br />

steigerten ihre Wirtschaftsleistung. Die Ausnahme<br />

war Lettland, das im Vorquartal aber ein außergewöhnlich<br />

kräftiges Wachstum zeigte. Die Dynamik<br />

ist weiterhin breit aufgestellt. Die IKB geht für die<br />

Euro-Zone nach wie vor von einem BIP-Wachstum<br />

von 1,2 % im Jahr 2019 aus.<br />

Allerdings existieren etliche größere geopolitische<br />

Risiken für die nächsten 18 Monate:<br />

Die Wahrscheinlichkeit eines harten Brexits hat nach<br />

dem Rücktritt von Premierministerin Theresa May<br />

und der Wahl von Boris Johnson zum Premierminister<br />

deutlich zugenommen. Eine zunehmende Verunsicherung<br />

spiegelt sich schon in den britischen Stimmungsindikatoren<br />

wider, die sich seit dem Sommer<br />

2018 eingetrübt haben. Zudem wird aufgrund von<br />

Vorzieheffekten in Erwartung des Brexits bereits mit<br />

einer BIP-Schrumpfung im 2. Quartal 2019 gerechnet.<br />

Ein harter Brexit bewirkt auch in den Ländern der<br />

EU eine deutliche Wachstumsabschwächung.<br />

Unverändert belastet der Krisenherd Nahost. Die<br />

Kriege in Syrien und im Jemen scheinen nicht so<br />

04 | <strong>Aluminium</strong> <strong>Lieferverzeichnis</strong> <strong>2020</strong>

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