LEO Mai / Juni 2019
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INTERVIEW<br />
DANIEL DONSKOY:<br />
„ ... wilde Zeit ...“<br />
FOTO: SVEN SERKIS<br />
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Ja, es ist DER aus der Serie<br />
„Sankt <strong>Mai</strong>k“. Aber der Künstler<br />
hat noch viel mehr auf dem Kasten.<br />
Wir sprachen mit Daniel Donskoy, der<br />
1990 in Moskau geboren wurde und<br />
unter anderem in London und New<br />
York Schauspiel und Musical lernte.<br />
Du sprichst gleich vier Muttersprachen:<br />
Hebräisch, Deutsch,<br />
Englisch und Russisch, aufgewachsen<br />
bist du in Tel Aviv, jetzt<br />
lebst du in Berlin. Wie definierst<br />
du Heimat?<br />
Geografisch habe ich das aufgegeben,<br />
weil das für mich einfach keinen Sinn<br />
macht. Natürlich waren Tel Aviv und<br />
London meine Heimat. Es ist aber eher<br />
so, dass ich jetzt dort Heimatgefühle<br />
habe, wo ich mich in dem Moment gut<br />
fühle, wo Menschen sind, die mir etwas<br />
bedeuten (zumindest einer!), wo ich<br />
mich konzentrieren kann, wo ich einen<br />
Platz zum Schlafen habe.<br />
Wer dich nur als Schauspieler<br />
kennt, der wird überrascht sein,<br />
dass du auch singst. Dabei, so<br />
ist es zumindest zu lesen, hast<br />
du schon mit gerade fünf Jahren<br />
begonnen, Klavier zu spielen.<br />
Welche Kunst ist dir die liebste?<br />
Die sind zum Glück nicht zu vergleichen,<br />
daher muss ich mich auch<br />
nicht entscheiden. Bei der Musik ist<br />
unschlagbar, dass du die Leute in dem<br />
Moment direkt in DEIN Herz schauen<br />
lässt. Du bekommst sofort Feedback,<br />
man teilt den Moment zeitgleich mit<br />
dem Publikum. Bei der Schauspielerei<br />
drehst du und bekommst erst Feedback,<br />
etwa auf Social Media, wenn<br />
es dann später ausgestrahlt wird.<br />
Beim Spiel muss es dir genug sein,<br />
eine Rolle zu verkörpern. Was auch<br />
toll ist, das steht nicht miteinander in<br />
Konkurrenz.<br />
Die Serie „Sankt <strong>Mai</strong>k“ startete<br />
in diesem Jahr mit der 2. Staffel,<br />
und wurde 2018 gedreht – und<br />
auch im „tatort“ hast du schon<br />
mitgespielt. Bleibt da noch Zeit<br />
für Privatleben?<br />
Kaum! Am Anfang tat mir das weh ...<br />
Aber jetzt gefällt es mir. Nach dem Abi<br />
in Tel Aviv hatte ich vor dem Studium<br />
eine wilde Zeit in Berlin-Neukölln. Diese<br />
Zeit wird nie wiederkommen, aber<br />
es war ein bewusster Schritt.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
Facebook: danieldonskoyofficial