29.04.2019 Aufrufe

GemNova Magazin Sonderausgabe Gemeindetag 2018

Viele spannende Themen in der Gemeindetag-Sonderausgabe des GemNova-Magazins Interviews mit Landeshauptmann Günther Platter, dem Präsidenten des Tiroler Gemeindeverbandes Ernst Schöpf, den Landesrätinnen Ingrid Felipe und Beate Palfrader sowie Landesrat Johannes Tratter. Dazu ein Schwerpunkt zu Digitalisierung und E-Government - und vieles mehr, jetzt in der Sonderausgabe des GemNova Magazins zum Tiroler Gemeindetag 2018.

Viele spannende Themen in der Gemeindetag-Sonderausgabe des GemNova-Magazins
Interviews mit Landeshauptmann Günther Platter, dem Präsidenten des Tiroler Gemeindeverbandes Ernst Schöpf, den Landesrätinnen Ingrid Felipe und Beate Palfrader sowie Landesrat Johannes Tratter. Dazu ein Schwerpunkt zu Digitalisierung und E-Government - und vieles mehr, jetzt in der Sonderausgabe des GemNova Magazins zum Tiroler Gemeindetag 2018.

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Herausforderungen mit<br />

Begeisterung meistern<br />

Wenn Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe über die Herausforderungen<br />

in Ihren Aufgabenbereichen in der Landespolitik spricht, merkt man ihr jede<br />

Sekunde an, mit welcher Begeisterung sie sich den Aufgaben stellt. „Es gilt alte<br />

Muster aufzubrechen, Abhängigkeiten als Zusammenhänge zu sehen und Pläne<br />

nicht nur zu haben, sondern sie auch zu leben“, lautet einer Ihrer Leitsätze.<br />

Dem <strong>GemNova</strong>-<strong>Magazin</strong> beantwortete sie speziell für den <strong>Gemeindetag</strong>e <strong>2018</strong><br />

brennende Fragen, die sich die Gemeinden und ihre BürgerInnen stellen.<br />

Wie sieht Ihre Vision bezüglich<br />

in heftiger Diskussion stehender<br />

Gifte wie etwa glyphosathaltige<br />

Pflanzenschutzmittel aus? In Tirol<br />

sind bereits viele Gemeinden aus<br />

dem Einsatz ausgestiegen, einige<br />

sind auf diesem Weg. Wie kann<br />

das Land Tirol derartige Bemühungen<br />

unterstützen?<br />

„Zum einen kann ich mit viel<br />

Stolz sagen, dass das Tiroler<br />

Umweltmonitoring – Gewässer,<br />

Boden, Luft – gut aufgestellt<br />

ist. Die Sensibilität in der Bevölkerung<br />

wird immer größer,<br />

und wir müssen die richtigen<br />

Antworten liefern, Informationen<br />

mit Mehrwert transparent<br />

bereitstellen, damit man davon<br />

ein angemessenes Verhalten ableiten<br />

kann. Mir ist wichtig, dass<br />

wir eine Vielzahl an Daten zur<br />

Verfügung stellen, aber so, dass<br />

man damit etwas anfangen kann.<br />

Die Menschen sollen nicht von<br />

einem Datenfriedhof erschlagen<br />

werden. Es tauchen immer öfter<br />

Foto: Land Tirol/Aichner<br />

fragwürdige Substanzen in der<br />

Diskussion auf. Der Wirkstoff<br />

Roundup in Glyphosat beispielsweise<br />

– viele Jahre wurde er ja<br />

als äußerst praktisch erachtet.<br />

Wichtig ist beim Ausstieg die<br />

richtige Beratung, was sind<br />

brauchbare Alternativen. Deshalb<br />

freut es mich auch, dass<br />

die <strong>GemNova</strong> zwei Experten in<br />

ihren Reihen hat, die den Gemeinden<br />

mit Rat und Tat zur<br />

Seite stehen. “<br />

Was muss die laut Regierungsprogramm<br />

angekündigte Entwicklung<br />

einer „Tiroler Strategie<br />

im Umgang mit den Neobiota<br />

wie etwa Springkraut, Knöterich<br />

und andere invasive Arten in Zusammenarbeit<br />

mit Naturschutz,<br />

Landwirtschaft und Gesundheit“<br />

laut Ihrer Meinung enthalten?<br />

„Die Neophyten wurden von<br />

vielen lange Zeit unterschätzt.<br />

Das Bewusstsein und das Verständnis<br />

ist in den letzten Jahren<br />

aber stark gestiegen. Wir erarbeiten<br />

derzeit eine Strategie für die<br />

Bekämpfung, unterstützt vom<br />

Kompetenzzentrum für Neophyten<br />

an der Uni Innsbruck. Ganz<br />

wichtig ist die richtige Entsorgung.<br />

– Bioabfall von invasiven<br />

Arten ist kein Grünschnitt. Wenn<br />

falsch entsorgt wird, breiten sich<br />

manche Arten auch als Abfall,<br />

beispielsweise auf Deponien,<br />

noch aus. Ein Beispiel ist der<br />

Riesen-Bärenklau, der in Verbindung<br />

mit Sonne sogar zu Verbrennungen<br />

führen kann. Richtig<br />

entsorgt heißt in diesem Fall<br />

sogar Verbrennen.“<br />

Ein wesentlicher Faktor im Leben<br />

vieler TirolerInnen ist der Öffent-<br />

liche Nahverkehr, somit auch ein<br />

wesentlicher Faktor für die Gemeinden.<br />

Die Koalitionspartner<br />

haben „eine tirolweite bedarfsorientierte<br />

Ausweitung der REX- und<br />

S-Bahn (..)“ vereinbart und 25<br />

Zuggarnituren bestellt. Können<br />

Sie darlegen, welche Verbesserungen<br />

dadurch auf die BürgerInnen<br />

und Gemeinden zukommen?<br />

„19 der 25 neuen Garnituren<br />

sind für den rein Tiroler Nahverkehr<br />

gedacht, sechs Stück sind<br />

spezielle Mehrstromgarnituren<br />

für einen Einsatz in Südtirol bis<br />

nach Osttirol, da ja in Italien ein<br />

anderes Zug-Stromsystem im<br />

Einsatz ist. Die neuen Züge, die<br />

zu einem Großteil zusätzlich zu<br />

den alten Garnituren angeschafft<br />

werden, nur ein Teil wird ausgemustert,<br />

bringen viele Vorteile.<br />

Etwa 60 Prozent mehr Sitzplätze,<br />

da die neuen Züge länger<br />

sind. Außerdem wird die Barrierefreiheit<br />

ausgebaut. Der Halbstundentakt<br />

soll bis Kufstein<br />

verlängert werden. Richtung<br />

Oberland planen wir ebenfalls<br />

eine Takterhöhung. Für eine Direktverbindung<br />

Innsbruck–Lienz<br />

sind zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen,<br />

unter anderem<br />

im Bahnhof Lienz, notwendig.<br />

Der Zeitplan ist noch offen. Wir<br />

möchten aber auch abseits der<br />

Schiene ‚weiße Flecken‘ auf der<br />

Landkarte schließen. Zwei oder<br />

drei Busverbindungen pro Tag<br />

in manchen Gemeinden sind<br />

eindeutig zu wenig. Taktverbesserungen<br />

sollen auch am Abend,<br />

in der Nacht und am Wochenende<br />

kommen. Da ist noch einiges<br />

nachzuholen.“<br />

In der Regierungsvereinbarung<br />

wird die „Integration von Car- und<br />

Bikesharing mit dem Ziel eine<br />

nachhaltige Mobilitätskarte für<br />

ganz Tirol anzubieten“, festgeschrieben.<br />

Würden Sie ausführen,<br />

was man sich im Detail darunter<br />

vorstellen kann?<br />

„In einem ersten Schritt ist die<br />

Energie Tirol und die Standortagentur<br />

beauftragt, alle<br />

unterschiedlichen System- und<br />

Transportanbieter zu vernetzen.<br />

Erfahrungen sollen ausgetauscht<br />

und Systeme verbessert werden.<br />

In einem zweiten Schritt sollen<br />

unter einem Dach, unter jenem<br />

der VVT, alle Anbieter gebündelt<br />

werden.Für BürgerInnen bedeutet<br />

dies: man hat ein Konto<br />

bei der VVT und bucht eine<br />

Reise von A nach B via App.<br />

Die VVT stellt die möglichen<br />

Verkehrsmittel für diese Fahrt<br />

zusammen. KundInnen haben<br />

also einen Ansprechpartner für<br />

die Planung, Durchführung und<br />

Bezahlung einer Fahrt. Auch<br />

Carsharing-Angebote gehören in<br />

dieses System eingebunden.“<br />

Beratungsservice<br />

für Gemeinden<br />

Für Gemeinden, die den<br />

Verzicht auf Glyphosat<br />

überlegen, bietet die <strong>GemNova</strong><br />

ein Beratungsservice mit<br />

Experten an. Wo ist Glyphosat<br />

überall zu finden, wie kommt<br />

es dort hin, welche Alternativen<br />

gibt es, wie funktioniert ein<br />

Ausstieg? Wir beantworten alle<br />

Ihre Fragen gerne und zeigen<br />

auf, wie man den Ausstieg<br />

professionell durchführen kann.<br />

Informationen unter<br />

beschaffung@gemnova.at<br />

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