07.05.2019 Aufrufe

Freilauf - Magazin für Fahrradkultur - Ausgabe 2019

So beginne ich meinen Arbeitstag, denn ich habe mir mit meiner Arbeit einen Traum erfüllen dürfen. „freilauf“ zu produzieren ist, wie ein Abenteuer zu erleben. Jeder Tag, an dem wir an diesem Magazin gearbeitet haben, war für eine Überraschung gut. Die Print-Ausgabe ist leider schon ausverkauft!

So beginne ich meinen Arbeitstag, denn ich habe mir mit meiner Arbeit einen Traum erfüllen dürfen.
„freilauf“ zu produzieren ist, wie ein Abenteuer zu erleben. Jeder Tag, an dem wir an diesem Magazin gearbeitet haben, war für eine Überraschung gut.

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Nur kurze Zeit später, im Jahr 2001, eröffnete der Beginn<br />

einer engeren Zusammenarbeit mit Merida, dem zweitgrößten<br />

taiwanischen Fahrrad-Hersteller, neue Perspektiven,<br />

durch die wieder „das Podest ins Blickfeld rücken konnte“.<br />

Mit Centurion im Konzert der besten fünf Radmarken mitzusingen,<br />

das ist die Vorgabe des Dirigenten.<br />

Fahrrad als Manifest der Freude<br />

Das Jahr 1975 markiert nicht nur den Eintritt ins Geschäftsleben,<br />

es beginnt parallel die Zeit der radsportlichen Abenteuerreisen.<br />

Renner wird einer der Pioniere des Alpencross,<br />

er bereist Tibet, Alaska, Ecuador, jüngst auch China per<br />

Bike. Nicht zuletzt kommt er dadurch mit Gedankengut in<br />

Kontakt, das ihn und sein Handeln prägt. Die Aufforderung<br />

des Dalai Lama, einmal im Jahr an einen Ort zu gehen, den<br />

man noch nicht besucht hat, ist ihm Ansporn, Neues zu<br />

machen, nicht im Alten zu verharren: „Du entdeckst doch<br />

manchmal die schönsten Dinge abseits der großen Straße.“<br />

Näher als die christliche Religion steht ihm der Buddhismus,<br />

denn der hat keine Dogmen: „Tue Gutes und dir<br />

widerfährt irgendwann Gutes. Da ist alles auf einen Nenner<br />

gebracht“, sagt Renner und führt das Fahrrad an als ein<br />

Produkt, mit dem man den Menschen Freude macht. Denn<br />

damit kann man Natur erleben, andere Wege entdecken,<br />

Pioniergeist entwickeln: „Es ist ein Erfolgsfaktor, wenn du<br />

etwas mit Freude machst und diese Freude ohne Erwartung<br />

mit vollem Herzen gibst.“ Dass man im Geschäftsleben<br />

nicht auf Gaben aus dem Universum warten kann, sondern<br />

eine Stufe konsequenter sein muss, ist Wolfgang Renner<br />

natürlich auch klar. Er baut auf menschliche Tüchtigkeit<br />

und Planung: „Der Mensch ist vom Intellekt her in der Lage,<br />

viele Dinge selber in die Hand zu nehmen und zu gestalten.“<br />

Dazu ist es nötig, sich auf die Aufgabe zu konzentrieren<br />

(Zen: Wenn ich gehe, gehe ich; wenn ich sitze, sitze ich ...)<br />

zu einem klaren Konsens oder Ergebnis zu kommen und<br />

dann den vorhandenen Leitfaden konsequent zu verfolgen.<br />

Denn Erfolg hat schließlich auch viel mit Verantwortung zu<br />

tun.<br />

Der runde Tritt<br />

Es ist ein schwieriges Unterfangen, aber vielleicht lässt sich<br />

doch Wolfgang Renners wichtigstes Erfolgsgeheimnis aus<br />

diesen vielen Facetten herauskristallisieren. Vielleicht ist<br />

es seine Fähigkeit, mit Vergangenem abzuschließen, das<br />

Schöne in Erinnerung zu behalten und aus dem Unschönen<br />

– besonders aus Fehlern – handfeste Lehren zu ziehen, auf<br />

deren Basis man mit dem frischen Mut des Pioniers neue,<br />

andere Wege entdecken und einschlagen kann. Und dabei<br />

die Balance zwischen Geschäftsleben und Privatleben so zu<br />

halten, dass beides gut zu seinem Recht kommt. Das ist bei<br />

Wolfgang Renner eigentlich wie beim Fahrrad fahren: Mal<br />

tritt er auf der einen, dann auf der anderen Seite ins Pedal.<br />

Wie sagt Einstein bei seinem Vergleich zwischen dem Leben<br />

und dem Fahrrad: „Man muss sich vorwärts bewegen, um<br />

das Gleichgewicht nicht zu verlieren.“<br />

Wolfgang Renner versucht, dieses Gefährt mit einer gewissen<br />

Souplesse zu bewegen, einer Leichtigkeit des Seins, die<br />

Souveränität und Sympathie ausstrahlt, ohne überheblich<br />

zu wirken: „So wie Didi Thurau gefahren ist, leicht und<br />

locker pedalierend.“<br />

Text: Karl Groß<br />

Bilder: Cenutrion/Merida Archiv<br />

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