07.05.2019 Aufrufe

Freilauf - Magazin für Fahrradkultur - Ausgabe 2019

So beginne ich meinen Arbeitstag, denn ich habe mir mit meiner Arbeit einen Traum erfüllen dürfen. „freilauf“ zu produzieren ist, wie ein Abenteuer zu erleben. Jeder Tag, an dem wir an diesem Magazin gearbeitet haben, war für eine Überraschung gut. Die Print-Ausgabe ist leider schon ausverkauft!

So beginne ich meinen Arbeitstag, denn ich habe mir mit meiner Arbeit einen Traum erfüllen dürfen.
„freilauf“ zu produzieren ist, wie ein Abenteuer zu erleben. Jeder Tag, an dem wir an diesem Magazin gearbeitet haben, war für eine Überraschung gut.

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„Alles ist<br />

Kopfsache“<br />

schneller gewesen. Einfach weil ich auf dem Großteil<br />

der Strecke Gegenwind hatte. Zum Vergleich: Es gab<br />

in Patagonien Tage, an denen hatte ich Gegenwind<br />

und einen Schnitt von 10 km/h. An einem ganzen<br />

Tag habe ich nicht mehr als 150 Kilometer geschafft.<br />

Und es gab Tage, an denen hatte ich Rückenwind.<br />

Da bin ich allein am Vormittag 300 km gefahren, bei<br />

einem Schnitt von 45 km/h. Anstrengender waren<br />

die Tage mit Gegenwind und 150 Kilometern. Das<br />

Härteste <strong>für</strong> mich aber war Peru. Das liegt daran,<br />

dass bei solchen Distanzen der Körper sowieso schon<br />

am Limit ist und letztendlich alles Kopfsache ist. Ich<br />

hatte zwar auch in Texas und in Patagonien stärkeren<br />

Wind, doch da besaß ich die Hoffnung, dass der<br />

Wind dreht. In Peru war klar: Der Wind dreht nicht.<br />

Zudem ist die Straße extrem langweilig und führt<br />

durch eine Wüste, die sich nicht verändert. Vor mir<br />

lagen 3000 Kilometer bei denen ich wusste, es wird<br />

nicht besser. Der Wind weht jeden Tag mit 30 bis 50<br />

km/h direkt von vorne. Sich da jeden Tag aufs Neue<br />

zu motivieren, das ist extrem schwierig.<br />

Auch unvergessliche Naturerlebnisse und einmalige<br />

Momente hält der Extremradler in seinem Tagebuch<br />

fest: Bekanntschaften mit Grizzlybären, Elchen und<br />

Skorpionen. Dass er sein Essen an Bäumen befestigte,<br />

um die Bären von seinem Zelt fernzuhalten. Die<br />

absolute Wildnis und die traumhaften Landschaften<br />

Kanadas, gekrönt von der sensationellen Nacht<br />

am Yukon, in der Polarlichter wie magische grüne<br />

Geister über ihm tanzen. Den Sternenhimmel und<br />

die unberührte Natur auf dem Andenpass in 4500<br />

Metern Höhe an der Grenze zwischen Chile und Argentinien.<br />

Die guten Erfahrungen mit den Menschen,<br />

die ihm auf seiner Reise begegneten, ihn zum Essen<br />

und manchmal auch zum Übernachten einluden oder<br />

ihm bei Pannen weiterhalfen.<br />

Startpunkt der Extremtour über 23.000 Kilometer<br />

und 200.000 Höhenmeter waren die Ölfelder von<br />

Prudhoe Bay, der nördlichsten Stadt Alaskas am arktischen<br />

Ozean. Dort, wo Amerika beginnt. Als Startzeitpunkt<br />

wählte Jonas Deichmann Ende August das<br />

einzig mögliche Zeitfenster, um den amerikanischen<br />

Kontinent von Nord nach Süd zu durchqueren, ohne<br />

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