Saarländisches Staatstheater Spielzeitheft 2019/2020
Das saarländisches Staatstheater präsentiert die neue Spielzeit 2019/20 und hat so einiges im Programm! Schaut mal in das Spielzeitheft und sucht euch bei allein 27 Premieren und 4 Uraufführungen etwas Schönes aus.
Das saarländisches Staatstheater präsentiert die neue Spielzeit 2019/20 und hat so einiges im Programm! Schaut mal in das Spielzeitheft und sucht euch bei allein 27 Premieren und 4 Uraufführungen etwas Schönes aus.
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Musiktheater<br />
LE NOZZE DI FIGARO DIE HOCHZEIT DES FIGARO<br />
Opera buffa von Wolfgang Amadeus Mozart; Libretto von Lorenzo Da Ponte basierend auf der Komödie<br />
»La Folle Journée ou le Mariage de Figaro« von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais<br />
In italienischer Sprache mit deutschen und französischen Übertiteln<br />
Premiere: Sonntag, 8. September <strong>2019</strong>, Großes Haus<br />
HÖFISCHES LEBEN<br />
Von zweideutigen Scharaden und anderem Lustgewinn<br />
Die Historiker mögen verzeihen, aber das letzte Drittel<br />
des 18. Jahrhunderts war im Habsburger Reich vergleichsweise<br />
friedlich. Ein Bayerischer Erbfolgekrieg, der auch<br />
spöttisch »Kartoffelkrieg« genannt wurde, konnte ohne<br />
einen Schuss am grünen Tisch beendet werden. Und<br />
überhaupt tauschten die Potentaten lieber Staatsgebiet,<br />
als dafür Blutzoll zu entrichten. Bei Hofe kam daher<br />
mitunter Langeweile auf. Die bekämpfte man am besten<br />
mit zweideutigen Scharaden oder anderem Lustgewinn.<br />
Rokoko oho, möchte man witzeln.<br />
In Mozarts Oper »Le Nozze di Figaro« kann man die<br />
feudale Langeweile und die erotisch aufgeladenen Ablenkungen<br />
davon förmlich mit Händen greifen. Schließlich<br />
konnte damals ein falsch gehaltener Fächer oder ein<br />
Augenzwinkern fatale Wirkungen in der Geheimsprache<br />
der feudal Gelangweilten haben. Kommt uns das bekannt<br />
vor? Aber sicher! In unseren Tagen, wo man sich »klassisch«<br />
im Internet kennenlernt, kann ein kleiner »Wisch«<br />
fatale Folgen haben, oder das ganz große Glück bringen.<br />
Diesen Nervenkitzel hat Mozart schon damals mitkomponiert,<br />
und es darf nicht wundern, dass die Komödie vom<br />
Hochadel kritisch beäugt wurde. Immerhin wird darin das<br />
Recht des Fürsten auf »die erste Nacht« mit einer Frau<br />
offen kritisiert und nicht nur hinterm Fächer bekichert.<br />
Skandal! Trotz aller Aufklärung: Diese Form der Übergriffigkeit<br />
und des Machtmissbrauchs ist auch 233 Jahre nach<br />
der Uraufführung ein Dauerthema.<br />
Mehrfach für ihre Regiearbeiten von den Fachzeitschriften<br />
nominiert – als »Beste Nachwuchskünstlerin«, für »Beste<br />
Regie«, die »Beste Produktion« und mit dem Götz-Friedrich-Preis<br />
ausgezeichnet – Eva-Maria Höckmayr, eine<br />
junge Regisseurin, bescherte letzte Saison mit einer<br />
umjubelten »Krönung der Poppea« an der Staatsoper<br />
Unter den Linden der Opernwelt einen »Abend für die<br />
Geschichtsbücher«, wie es in der Kritik hieß. Feinfühlige<br />
psychologische Präzision in packendem Theater, das ist<br />
ihr Markenzeichen.<br />
Musikalische Leitung<br />
Inszenierung<br />
Bühnenbild<br />
Kostüme<br />
Sébastien Rouland<br />
Eva-Maria Höckmayr<br />
Volker Thiele<br />
Julia Rösler<br />
Weitere Vorstellungstermine<br />
11., 15., 21., 29. September <strong>2019</strong><br />
1., 6., 12., 18. Oktober <strong>2019</strong><br />
30. November <strong>2019</strong> | 13. Dezember <strong>2019</strong><br />
4., 9., 11. Januar <strong>2020</strong><br />
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