Saarländisches Staatstheater Spielzeitheft 2019/2020
Das saarländisches Staatstheater präsentiert die neue Spielzeit 2019/20 und hat so einiges im Programm! Schaut mal in das Spielzeitheft und sucht euch bei allein 27 Premieren und 4 Uraufführungen etwas Schönes aus.
Das saarländisches Staatstheater präsentiert die neue Spielzeit 2019/20 und hat so einiges im Programm! Schaut mal in das Spielzeitheft und sucht euch bei allein 27 Premieren und 4 Uraufführungen etwas Schönes aus.
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Schauspiel<br />
NORA<br />
Schauspiel von Henrik Ibsen<br />
Premiere: Samstag, 4. April <strong>2020</strong>, Alte Feuerwache<br />
KEINE WIDERREDE<br />
Der lange Weg zum Selbst<br />
Ein Menschheitstraum ging am 19. April 2015 in Hongkong<br />
in Erfüllung. Teilweise. Damals aktivierten Techniker<br />
den Roboter »Sophie« erstmals. Seine Geburtsstunde<br />
markierte einen Wendepunkt in der Programmierung von<br />
Künstlicher Intelligenz (AI). Geboren – so jubelten die Forscher<br />
damals – war die »Loving AI«, also ein Programm,<br />
das auf Gefühle von Menschen reagieren und ihnen im<br />
besten Fall sogar die Liebe beibringen kann, bis man sie<br />
ausschaltet, wenn man ihrer überdrüssig wird.<br />
1879 erlebte Henrik Ibsens Drama »Nora oder Ein Puppenheim«<br />
seine Uraufführung. Damals ging es nicht um<br />
Robotik, sondern um die Frage, wie es in ganz normalen<br />
bürgerlichen Wohnzimmern zugeht. Das war bahnbrechend.<br />
Im Mittelpunkt dieses Klassikers steht das Ehepaar<br />
Nora und Torvald Helmer. Verdrängte Leidenschaften,<br />
verheimlichte Entscheidungen und das Diktat des Patriarchats<br />
sind die großen Themen, die jedoch ganz alltäglich<br />
um die Ecke kommen. Ibsens Stück schockiert nicht, es<br />
schleicht sich eher in unsere Seele und in unser Hirn –<br />
das sind die beiden Lieblings-Aufenthaltsorte von guter<br />
Dramatik. Am Ende ihres Erkenntnisprozesses sagt Nora,<br />
dass sie ihr ganzes Leben wie eine Puppe behandelt<br />
wurde. Und da fällt sie uns wieder ein, diese Sophie, die<br />
ein Roboter ist. Wir werden Maschinen keine Empathie<br />
lehren können, sagen kritische Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler. Aber sie werden uns vielleicht ein Stück<br />
weit Empathie beibringen können. Unser Puppenheim ist<br />
also hochaktuell und nicht weniger spannend als 1879.<br />
Schirin Khodadadian studierte Germanistik und Französisch<br />
an der Universität Münster. Für ihre Inszenierung<br />
von Theresia Walsers Stück »So wild ist es in unseren<br />
Wäldern schon lange nicht mehr« am <strong>Staatstheater</strong> Kassel<br />
bekam sie 2005 den Förderpreis für Regie der Deutschen<br />
Akademie für Darstellende Künste. Es folgten zahlreiche<br />
Arbeiten am <strong>Staatstheater</strong> Kassel, aber u. a. auch am<br />
<strong>Staatstheater</strong> Nürnberg, am Theater Osnabrück und den<br />
Wuppertaler Bühnen.<br />
Inszenierung<br />
Schirin Khodadadian<br />
Bühnenbild und Kostüme Carolin Mittler<br />
Vorstellungstermine – weitere in Planung<br />
8., 10., 14., 19., 24., 25., 30. April <strong>2020</strong><br />
8., 22. Mai <strong>2020</strong><br />
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