Saarländisches Staatstheater Spielzeitheft 2019/2020
Das saarländisches Staatstheater präsentiert die neue Spielzeit 2019/20 und hat so einiges im Programm! Schaut mal in das Spielzeitheft und sucht euch bei allein 27 Premieren und 4 Uraufführungen etwas Schönes aus.
Das saarländisches Staatstheater präsentiert die neue Spielzeit 2019/20 und hat so einiges im Programm! Schaut mal in das Spielzeitheft und sucht euch bei allein 27 Premieren und 4 Uraufführungen etwas Schönes aus.
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Vorwort<br />
MACHT – OHNMACHT – EMPOWERMENT<br />
Anmerkungen zum Spielzeitmotto<br />
Die eine oder der andere hat sie, andere wünschen sie<br />
sich und wiederum andere lehnen sie ab oder wollen<br />
nichts mit ihr zu tun haben: Macht. In einer Gesellschaft,<br />
in der viele Bürgerinnen und Bürger eher das Gefühl der<br />
Ohnmacht kennen und das Ringen um gesellschaftliche<br />
Teilhabe längst nicht abgeschlossen ist, scheint eine<br />
Reflexion von Macht- und Ohnmachtstrukturen und dem<br />
Wunsch nach Einfluss und Orientierung zwingender denn<br />
je. In der Auseinandersetzung mit so unterschiedlichen<br />
Stücken und literarischen Stoffen wie beispielsweise<br />
»Hexenjagd«, »Weh dem, der aus der Reihe tanzt« oder<br />
»Hoffnung« gilt es nicht nur in der geschichtlichen Rückschau<br />
und der Analyse der Gegenwart, sondern auch in<br />
einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft, Strategien<br />
der Selbstermächtigung aufzuzeigen und spielerisch zu<br />
befragen. Wie gehen Menschen mit ihren Erfahrungen<br />
von Macht und Ohnmacht um und was heißt das für ein<br />
gesellschaftliches Miteinander? Wie kann ein selbstbestimmtes<br />
und verantwortungsvolles Leben aussehen?<br />
Was haben Autorinnen und Autoren zu diesem Thema<br />
beizutragen und welche Anregungen können unsere<br />
Inszenierungen bieten? Wir freuen uns auf eine spannende<br />
neue Spielzeit.<br />
Horst Busch<br />
Chefdramaturg und Künstlerischer Leiter des Schauspiels<br />
Die Inszenierungen der Schauspieldirektorin<br />
In der sparte4 beginne ich die Spielzeit mit unserem zweiten<br />
Teil der Saarland-Saga – einer Romandramatisierung<br />
von Ludwig Harigs »Weh dem, der aus der Reihe tanzt«.<br />
Darin rekonstruiert der Autor seine Jugend im Nationalsozialismus,<br />
die Mechanismen der Macht, denen er ausgesetzt<br />
war und seine eigene Verführbarkeit. Ein zweiter<br />
Schwerpunkt des Theaterabends ist die Begegnung mit<br />
den Orten seiner Erinnerung im saarländischen Sulzbach,<br />
um so das Erinnern und das Geschichtenerzählen selbst<br />
zum Thema des Abends zu machen. In der Alten<br />
Feuerwache folgt eine Uraufführung, der die Novelle<br />
»Michael Kohlhaas« von Heinrich von Kleist zugrunde<br />
liegt. Wir konnten den Schweizer Autor Marcel Luxinger<br />
dafür gewinnen, diesen Text pointiert und mit scharfem<br />
Witz zu schreiben. In einer Zeit, in der »Volksbewegungen«<br />
zunehmen, welche die demokratische Staatsform und damit<br />
die Demokratiefähigkeit unserer Gesellschaft infrage<br />
stellen, ist dieser Stoff zum Thema »Empowerment« brennend<br />
aktuell. Zuletzt beschäftige ich mich mit »Der große<br />
Gatsby«, ein modernes Märchen von F. Scott Fitzgerald.<br />
Die lebenshungrige, unterhaltungswütige Gesellschaft<br />
sucht in der märchenhaften Party-Welt des unfassbar<br />
reichen, mysteriösen, großen Gatsby den ultimativen Kick.<br />
Hier geht um die Macht des Geldes und vor allem um die<br />
Macht der Liebe und deren wahres Wesen.<br />
Bettina Bruinier<br />
Schauspieldirektorin<br />
Das Staatsballett zeigt seine Choreographien<br />
nicht nur in Saarbrücken<br />
Es ist immer etwas Besonderes auf Gastspiel zu gehen.<br />
Als Künstler in einem Ensemble, das zu einem <strong>Staatstheater</strong><br />
gehört, tritt man ja nur auf den Bühnen dieses<br />
Hauses auf. Man kennt das Publikum vor Ort, alles ist<br />
vertraut. Durch ein Gastspiel kommt man in eine neue<br />
Stadt, lernt ein anderes Theater kennen, erlebt ein frem-<br />
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