08.05.2019 Aufrufe

Saarländisches Staatstheater Spielzeitheft 2019/2020

Das saarländisches Staatstheater präsentiert die neue Spielzeit 2019/20 und hat so einiges im Programm! Schaut mal in das Spielzeitheft und sucht euch bei allein 27 Premieren und 4 Uraufführungen etwas Schönes aus.

Das saarländisches Staatstheater präsentiert die neue Spielzeit 2019/20 und hat so einiges im Programm! Schaut mal in das Spielzeitheft und sucht euch bei allein 27 Premieren und 4 Uraufführungen etwas Schönes aus.

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Vorwort<br />

Liebe Theaterfreundinnen,<br />

liebe Theaterfreunde,<br />

Theater hat Geschichte und erzählt Geschichten. Jede<br />

Erzählung hat ihren Ursprung im kollektiven Gedächtnis<br />

und wendet sich aus der Gegenwart an ein Publikum<br />

von heute und morgen. So verlassen Geschichten ihren<br />

Ursprung und wandern durch Zeiten und Räume, nehmen<br />

andere Episoden, Farben und Gerüche auf, wechseln<br />

ihre Bedeutung, fließen ineinander und sind dadurch<br />

immer wieder neu. Geschichten befinden sich immer in<br />

Migration, und das Exil wird zu einem Ort des Ursprungs.<br />

Migration ist ein globales Phanömen und Teil des Lebens.<br />

Auch Theatermenschen sind immer unterwegs, von Ort zu<br />

Ort, von Produktion zu Produktion, Identitäten wechseln,<br />

werden fließend. Es sind immer neue Begegnungen vor<br />

immer wechselnden Landschaften oder Kulissen. Migration<br />

ist immer auch die Chance für Erneuerung. Deshalb<br />

zeigen wir in der Fotostrecke dieses <strong>Spielzeitheft</strong>es unsere<br />

Ensemblemitglieder spartenübergreifend vor Ansichten<br />

aus Saarbrücken und dem Saarland. Hier haben wir ein<br />

persönliches und künstlerisches Zuhause gefunden und<br />

wollen Ihnen auch in der Spielzeit <strong>2019</strong>/<strong>2020</strong> bekannte<br />

und neue Geschichten erzählen. Im Schauspiel begegnen<br />

wir dem »Großen Gatsby«, leiden mit »Nora« oder erfahren,<br />

was uns Michael Kohlhaas heute noch sagen will.<br />

Der Fokus liegt auf der Überzeitlichkeit der Stoffe. Wie<br />

kann sich im Wandel der politischen und ökonomischen<br />

Systeme, im Zwang giftiger Ideologien das Einzelne in seinem<br />

Existenzrecht behaupten? Macht und die Umkehrung<br />

bestehender Herrschaftsverhältnisse ist auch das große<br />

Thema in Richard Wagners Tetralogie »Der Ring des<br />

Nibelungen« – ich freue mich sehr, dass wir zusammen<br />

mit unserem Generalmusikdirektor Sébastien Rouland<br />

und zwei jungen ungarischen Bühnenkünstlerinnen nach<br />

über 20 Jahren endlich wieder einen neuen Saarbrücker<br />

»Ring« schmieden. Zunächst suchen wir im »Rheingold«<br />

nach dem Ursprung aller Geschichten. Mit der fünfaktigen<br />

französischen Originalfassung von Giuseppe Verdis<br />

»Don Carlos« und der exotischen Oper »Die Perlenfischer«<br />

von Georges Bizet setzen wir unseren Zyklus mit französischen<br />

Opern fort. In beiden Werken geht es um die<br />

Befreiung aus väterlicher und kolonialistischer Repression.<br />

Mit der Oper »Die Passagierin« von Mieczysław Weinberg<br />

zeigen wir ein bedeutendes Werk des 20. Jahrhunderts.<br />

Während die Idee Europa durch rechtsnationalistische<br />

Tendenzen gefährdet ist, hat dieses berührende Werk<br />

über eine Überlebende von Auschwitz als Beitrag verantwortungsvoller<br />

Erinnerungskultur gerade in einer<br />

Grenzregion Europas eine besondere Bedeutung. Im<br />

Musiktheater sind außerdem zwei deutsche Erstaufführungen<br />

zu sehen: das Musical »Marguerite« von Michel<br />

Legrand mit traumhaften Chansons und Jazznummern<br />

sowie die Kammeroper »Marilyn for ever« über das wenig<br />

glamouröse Leben der Monroe von Gavin Bryars.<br />

Den augenzwinkernden Spielzeit-Auftakt machen einfallsreich<br />

die Herrenrechte einschränkenden Frauen in<br />

Mozarts »Die Hochzeit des Figaro«.<br />

Theatergeschichten können nur im Team erfunden werden.<br />

Unser Gruppenbild mag davon Zeugnis geben. Es ist für<br />

das Saarländische <strong>Staatstheater</strong> ein großes Glück, dass<br />

Ulrich Commerçon, der Minister für Bildung und Kultur<br />

des Saarlandes, mit uns zusammen politisch weitsichtig an<br />

der Zukunft des Saarländischen <strong>Staatstheater</strong>s arbeitet.<br />

Ebenso wäre ich als Generalintendant sehr verloren in der<br />

Leitung eines so hochkomplexen und arbeitsteiligen Betriebes,<br />

wenn ich neben allen Mitarbeiter*innen und den<br />

Abteilungsvorständen nicht einen so offenen, der Kunst<br />

zugewandten und kreativen Kaufmännischen Direktor wie<br />

Prof. Dr. Matthias Almstedt zur Seite hätte.<br />

Ihr<br />

Bodo Busse<br />

Generalintendant<br />

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