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ADAC Motorwelt Juni 2019

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TITELTHEMA<br />

<strong>ADAC</strong> Test: Tesla Model 3<br />

Die Faszination für Elektroautos ist Teslas Geschäftsidee. Doch halten<br />

die Macher ihr Versprechen? Wir testeten das Kompaktmodell<br />

Nichts ist unmöglich – dieser Werbespruch<br />

ist immer noch mit dem japanischen<br />

Autohersteller Toyota verbunden.<br />

Dabei passt der Slogan längst viel<br />

besser zur US-Elektromarke Tesla: Ein<br />

Tesla fährt extrem leise, bei Bedarf enorm<br />

schnell, mit einer Batterieladung beachtliche<br />

400 bis 500 Kilometer weit und erweckt<br />

zumindest den Anschein, weitgehend<br />

autonom fahren zu können. Kein<br />

Wunder, dass die Marke Tesla für viele<br />

Menschen Kultstatus besitzt. Überall in<br />

der Welt gibt es Fangemeinden, selbst im<br />

Mutterland des Autos – Deutschland.<br />

Die Begeisterung für die Marke hat<br />

jedoch einen entscheidenden Haken: Die<br />

ersten beiden Baureihen von Tesla – Model<br />

S und X – kosten zwischen 81.500 und<br />

135.500 €. Das ist für einen Normalverdiener<br />

viel zu viel. Große Hoffnungen ruhen<br />

deshalb auf dem neuen Model 3, das hierzulande<br />

ab 45.480 € angeboten wird. Eine<br />

Elektrolimousine der Mittelklasse, mit<br />

Heckantrieb, 190 kW Leistung und einer<br />

Prospekt-Reichweite von 415 Kilometern.<br />

Für den ersten Test stand dem <strong>ADAC</strong> die<br />

mit 340 kW (462 PS) deutlich stärkere Version<br />

mit Allradantrieb und größerem Akku<br />

zur Verfügung. Nominelle Reichweite:<br />

560 Kilometer. Die kostet zwar 56.800 €,<br />

aber der Faszination für das Produkt tut<br />

das erst mal keinen Abbruch.<br />

Das Model 3 ist pfeilschnell –<br />

und trotzdem sehr sicher<br />

Allerdings drängt sich hier gleich eine<br />

Grundsatzfrage auf: Sind eine so leistungsstarke,<br />

sportliche Limousine und<br />

ökologisches Bewusstsein überhaupt unter<br />

einen Hut zu bringen?<br />

Deshalb fällt der erste Blick auf die<br />

Umweltbewertung, bei der der <strong>ADAC</strong><br />

äußerst strenge Maßstäbe anlegt. Denn<br />

beim <strong>ADAC</strong> Ecotest werden auch die Emissionen<br />

einbezogen, die bei der Stromproduktion<br />

am Kraftwerk entstehen. Beim<br />

Verbrauch rechnet man auch den Energieverlust<br />

mit ein, der beim Aufladen<br />

zwangsläufig anfällt. Und dann ist das<br />

Elektroauto kein Null-Emissions- Auto<br />

mehr, wie es die Behörden sehen.<br />

Das Ergebnis: Bei normaler Fahrweise<br />

sind mit der „LR“-Version 425 Kilometer<br />

Reichweite möglich. Der Energieverbrauch<br />

von 20,9 kWh pro 100 Kilometer<br />

(inklusive Ladeverluste) geht in Relation<br />

zu den Fahrleistungen in Ordnung. Trotzdem<br />

gibt es nicht alle fünf Sterne im<br />

<strong>ADAC</strong> Ecotest. Hier ist der Hyundai Ioniq<br />

Elektro mit einem Verbrauch von 14,7<br />

kWh die Messlatte.<br />

Dafür zieht das Model 3 pfeilschnell ab<br />

wie kaum ein anderes Auto. Vor allem der<br />

Zwischenspurt beeindruckt: Will man<br />

auf der Landstraße einen Lkw überholen,<br />

genügt ein kleiner Tritt aufs Pedal, und<br />

der Tesla ist vorbei. Mit der Note 0,8 im<br />

Testkapitel „Antrieb“ setzt das Model 3<br />

eigene Maßstäbe. „Fahrleistungen, W<br />

<strong>ADAC</strong> Autotest: Keilt das Model 3<br />

beim plötzlichen Ausweichmanöver<br />

mit dem Heck aus?<br />

18<br />

<strong>ADAC</strong> motorwelt 6/<strong>2019</strong>

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