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ADAC Motorwelt Juni 2019

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MEINE REGION<br />

Kleine Planeten im Straßenbau<br />

Der Magdeburger Bruno Timme verbindet in seiner Arbeit als Baustellenfotograf<br />

neueste Drohnentechnik mit der Ästhetik von Kunst und rein praktischem Nutzen<br />

Fast die ganze Welt in einem Bild. Lit tle<br />

Planet (kleiner Planet) nennt sich die<br />

Technik, mit der sich mithilfe einer<br />

Drohne 360-Grad-Darstellungen<br />

erzeugen lassen. Bruno Timme<br />

hat sich diesem Spezialgebiet<br />

der Fotografie verschrieben<br />

und ganz besondere<br />

Motive auserkoren.<br />

Der Magdeburger<br />

nimmt meist<br />

Straßenbaustellen und<br />

-bauwerke aufs Korn,<br />

lichtet diese in verschiedenen<br />

Techniken<br />

auch künstlerisch ab.<br />

Doch seine Bilder und<br />

Filme sind nicht nur<br />

schön, sie erfüllen auch<br />

einen praktischen Zweck.<br />

Dokumentation des<br />

Bauablaufs per Drohne<br />

So werden sie von der LSBB (Landesstraßenbaubehörde<br />

Sachsen-Anhalt)<br />

beispielsweise zur Dokumentation<br />

des Bauablaufs bei Großprojekten genutzt<br />

und vom Verkehrsministerium für<br />

die Öffentlichkeitsarbeit, um im Zeitraffer<br />

zu zeigen, wie gewaltige Vorhaben<br />

entstehen. „Früher haben wir uns einmal<br />

jährlich ein Kleinflugzeug gemietet und<br />

sind die Baustellen abgeflogen. Das war<br />

teuer, aufwendig und jeweils nur eine<br />

Momentaufnahme“, berichtet Klaus<br />

Fiedler. Der Ingenieur ist von der LSBB<br />

für die Bauüberwachung – aktuell bei der<br />

A14-Nordverlängerung – bestellt. Bruno<br />

Timmes Aufnahmen ermöglichen nicht<br />

nur eine detaillierte Dokumentation des<br />

Bauablaufs, sondern geben auch die<br />

Chance, sofort einzugreifen, wenn etwas<br />

klemmt – etwa bei der Materialzufuhr.<br />

Little Planets: Mittels Drohnen<br />

erstellt der Magdeburger Bruno Timme<br />

360-Grad-Luftbildpanoramen<br />

Der Fotograf und Vermesser Bruno Timme ist<br />

mit Sach- und Kunstverstand bei der Arbeit<br />

So ist bei Betonierungsarbeiten zum<br />

Beispiel ersichtlich, ob alle Produktionslinien<br />

optimal laufen.<br />

Drohnen sind heute nichts Ungewöhnliches,<br />

und Leute, die<br />

Baustellen fotografieren, gibt<br />

es viele. Das Besondere bei<br />

Timme: „Er ist auch Vermesser,<br />

kennt sich mit<br />

der Materie bestens aus<br />

und kann somit genau<br />

die Aufnahmen liefern,<br />

die wir brauchen“,<br />

sagt Fiedler.<br />

Darüberhinaus lebt<br />

der Magdeburger dabei<br />

seine künstlerische<br />

Ader aus. Seine Little<br />

Planets, beeindruckende<br />

Schwarz-Weiß-, Langzeitund<br />

Nachtaufnahmen sowie<br />

Fotos mit Spezialeffekten,<br />

hängen in nicht wenigen Ingenieurbüros<br />

und ebenso im Magdeburger<br />

Ministerium. Auch eine Ausstellung<br />

zierten Timmes Werke bereits.<br />

Gelungene Symbiose von<br />

Kunst und Fachkompetenz<br />

Die Fotografie begleitet Bruno Timme<br />

fast sein gesamtes Leben. War sie anfänglich<br />

ein leidenschaftliches Hobby des<br />

studierten Mathematikers und Familienvaters,<br />

sattelte er nach der Wende zum<br />

Vermessungsingenieur um und nutzte<br />

die Kamera fortan auch beruflich. Heute<br />

geht beides fließend ineinander über.<br />

Landesverkehrsminister Thomas Webel<br />

(CDU) ist voll des Lobes: „Für mich ist das<br />

eine einmalige Verbindung von Fachkompetenz<br />

und Kunst.“<br />

Text: Christian Wohlt<br />

Fotos: Bruno Timme, Christian Wohlt<br />

56 <strong>ADAC</strong> motorwelt 6/<strong>2019</strong>

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