11.06.2019 Aufrufe

RE KW 24

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ZWEI MEINUNGEN<br />

Wahlen zum Nationalrat<br />

Es ist schon allerhand,<br />

mit wie vielen Veränderungen<br />

wir Österreicher<br />

uns in den vergangenen<br />

Wochen auseinandersetzen<br />

mussten und – man<br />

weiß es nicht ganz genau<br />

– noch weiter auseinandersetzen<br />

werden müssen.<br />

Da taucht ein Video<br />

mit delikatem Inhalt auf,<br />

eine „b‘soffene G‘schicht“,<br />

die quasi über Nacht eine<br />

Regierung zum Einsturz und ein<br />

Land an den Rand einer Staats- –<br />

halt!, so schlimm ist es ja gar nicht –<br />

Regierungskrise brachte.<br />

Der blaue Bösewicht, der mit dem<br />

Parteifreund unter südlicher Sonne geballter<br />

Weiblichkeit und Suchtmitteln<br />

flüssiger und pulvriger Art sehr zugetan<br />

war, entschuldigte sich mit tränennassen<br />

Augen bei seiner Ehefrau und<br />

der Nation.<br />

Der türkise Shootingstar im Slimfit-Maßanzug<br />

ließ es genug sein,<br />

verlangte etliche blaue Rücktritte und<br />

wähnte sich unangefochten auf der<br />

Siegerstraße. Ein bisschen hat er sich<br />

dann doch vertan, denn dem Misstrauensantrag<br />

– von SPÖ, FPÖ und<br />

JETZT (früher Liste Pilz) gegen die<br />

Kurz-Regierung eingebracht – wurde<br />

vom Parlament stattgegeben. Das<br />

Ende einer Kurz-Geschichte!<br />

Um das Land nicht vollends entgleisen<br />

zu lassen, musste jetzt rasch<br />

gehandelt werden. Bundespräsident<br />

Alexander van der Bellen mahnte<br />

in beruhigenden Worten zur Raison,<br />

versprach, dass „wir ja gar nicht so<br />

sind“ und alles getan werde, um Österreichs<br />

Gleichgewicht und Ansehen<br />

zu wahren. Neuwahlen wurden beschlossen,<br />

eine Regierung rasch gefunden,<br />

angelobt und wenig später wieder<br />

entlassen. Zum Verinnerlichen all dieser<br />

Umbrüche blieb nicht viel Zeit, der<br />

Ruf nach Experten wurde laut. Auch<br />

die waren schnell gefunden. Und so<br />

wurde schon wieder entlassen, vorgestellt,<br />

angelobt.<br />

Was neu ist: Es gibt erstmals seit<br />

Maria Theresia wieder eine starke<br />

Frau an der Spitze des Landes! Die<br />

neue Übergangsregierungsmannschaft<br />

ist zu 50 Prozent in Frauenhand. Für<br />

uns bedeutet dies, sich wieder neue Gesichter<br />

und Namen merken zu müssen.<br />

Wahrscheinlich müssen wir die<br />

Namen im Herbst nach der Neuwahl<br />

wieder aus dem Gedächtnis streichen<br />

Sabine Schretter,<br />

Redaktionsleiterin der<br />

RUNDSCHAU Reutte<br />

und die frei gewordenen<br />

Speicherplätze mit neuen<br />

Namen und Gesichtern<br />

füllen.<br />

Und was machen die<br />

anderen in der Zwischenzeit?<br />

Der SPÖ geht‘s nicht<br />

ganz so gut. Man konnte<br />

das Ruder nicht herumreißen,<br />

da nützte auch<br />

der Misstrauensantrag<br />

nichts. Und dann noch der<br />

Dämpfer bei der EU-Wahl<br />

– leicht wird‘s nicht werden, sich bis<br />

zur Neuwahl wieder hochzurappeln.<br />

Die Grünen erleben ein Comeback –<br />

begründet auf dem guten Abschneiden<br />

am 26. Mai und, laut eigener Aussage,<br />

den Klimathemen. Erfreut zeigen<br />

sich die Grünen, dass man es endlich<br />

geschafft habe, eine Regierung – wenn<br />

auch nur übergangsmäßig – zur Hälfte<br />

weiblich aufzustellen. Die NEOS<br />

mögen diese Übergangsregierung<br />

nicht. Zu rot-schwarz/türkis-blau-lastig,<br />

zu viel Gemauschel und zu wenig<br />

Transparenz. Für die FPÖ hält sich<br />

der Schaden doch eigentlich in Grenzen.<br />

Der, der kurz zuvor „rausgekickel-t“<br />

worden war, begrüßt gar die<br />

Übergangsregierung und wünscht gedeihliche<br />

Arbeit bis zum Wahltermin.<br />

Ach ja: Was macht eigentlich<br />

H.C? Der, der auf der Baleareninsel<br />

„b’soffen“ alles erst ins Rollen brachte?<br />

So viel steht fest: Ehefrau Philippa ist<br />

bei ihm geblieben. Er sollte halt wieder<br />

in die Politik zurück dürfen, denn<br />

zum zu Hauserumsitzen sei er ja noch<br />

viel zu jung. Auch die FPÖ-Wähler<br />

lassen sich durch ein kleines Filmchen<br />

nicht aus der Bahn werfen und bleiben<br />

ihrem Idol weiterhin treu gesonnen.<br />

Und wie wär’s mit Brüssel? Soll<br />

doch dort sehr schön sein. Wie sich<br />

H.C. Strache entscheiden wird, steht<br />

bis 2. Juli noch in den Sternen. Genug<br />

Vorzugsstimmen und Philippas Segen<br />

hätte er – und bei der STRABAG<br />

wird er wohl keinen Job bekommen.<br />

Und was machen wir? Wie nutzen<br />

wir die Zeit bis zur Neuwahl sinnvoll?<br />

Die Nationalratswahl soll voraussichtlich<br />

am 29. September stattfinden.<br />

Fix ist der Termin erst mit dem<br />

Beschluss am 12. Juni im Parlament.<br />

Genießen wir also die Sommerwochen<br />

und bilden uns unsere Meinung. Am<br />

Ende blüht uns die Wahlurne!<br />

Sabine Schretter<br />

Saisonstart am Timmelsjoch<br />

Später als gewohnt ist die beliebte Reiseroute in den Süden am<br />

Wochenende wieder eröffnet worden.<br />

Das Motorradmuseum in 2175 Metern Höhe wartet heuer mit zwei Sonderausstellungen<br />

auf: Historische Rennmotorräder und „100 Jahre Brough Superior“<br />

Die extremen Niederschlagsmengen<br />

der vergangenen Monate und<br />

Wochen hielten das Timmelsjoch-<br />

Straßenteam heuer besonders in<br />

Atem. Mit schwerem Gerät, darunter<br />

Österreichs leistungsstärkste Straßen-<br />

Schneefräse, mussten bis zu zehn<br />

Meter Schnee von der Passstraße<br />

beseitigt werden. „Die ersten Gäste<br />

kommen in den Genuss einer beeindruckenden<br />

Hochgebirgslandschaft<br />

mit teils bis zu sieben Meter hohen<br />

Schneewänden“, verspricht Timmelsjoch-Vorstand<br />

Manfred Tschopfer.<br />

NEUES IM MOTORCYCLE<br />

MUSEUM. Das „Motorcycle<br />

TIROLS<br />

Timmelsjoch<br />

Hochalpenstraße<br />

2.509 m<br />

schönste<br />

Museum“ in 2175 Metern Höhe<br />

ist nicht nur das höchste, sondern<br />

wohl auch das imposanteste Motorradmuseum<br />

Europas. Neben<br />

den mehr als 300 Motorrädern und<br />

automobilen Raritäten gibt es heuer<br />

gleich zwei Sonderausstellungen<br />

für die Besucher. Ebenso neu ist<br />

der mittlerweile sechste Infopoint<br />

„Timmel_Transit“ gleich neben<br />

dem Passmuseum. Die Architektur-Skulptur<br />

thematisiert in ihrem<br />

Inneren die beeindruckende Militär-<br />

und Baugeschichte der Hochalpenstraße<br />

auf Südtiroler Seite.<br />

Aktuelle Infos: www.timmelsjoch.<br />

tirol<br />

ANZEIGE<br />

WIEDER<br />

GEÖFFNET<br />

ERFAHRUNG<br />

Europas imposantestes Motorradmuseum mit Panoramarestaurant in 2.175 m.<br />

Erleben Sie mehr als 300 klassische Motorräder und automobile Raritäten von 130 Herstellern.<br />

timmelsjoch.tirol<br />

tmmm.at<br />

12./13. Juni 2019<br />

AUSSERFERNER<br />

SEIT 1922<br />

NACHRICHTEN<br />

RUNDSCHAU Seite 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!