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17. Folge Aus alten Klassenzimmern RUNDSCHAU Seite 8 Im zweiten Anlauf hat’s geklappt Ab dem Schuljahr 1832/33 hatten die Kelmer Kinder eine eigene Schule Zwar wurde schon 1774 unter Kaiserin Maria Theresia eine allgemeine Schulpflicht gesetzlich festgelegt. Nicht festgelegt wurde, wer diese allgemeine Schulpflicht finanzieren sollte. So scheiterte deren Einführung vielfach am Geld und reduzierte sich auf die einfache Frage: „Wer soll das bezahlen?“ Von Werner Friedle Die Aufsicht über die Schule stand damals der katholischen Kirche zu. Die Dekane fungierten in den ihrem Dekanat zugehörigen Gebieten als Distrikts-Schulinspektoren. Bis 1826 gehörten die Seelsorgestellen von Lermoos, Ehrwald, Biberwier, Berwang und Namlos zum Dekanat Imst und unterstanden dessen Schulinspektion. Für die Außerferner Bereiche war ein eigener Distrikts-Schulinspektor eingesetzt, der in Lermoos fungierte. Ab 1826 wurden die Seelsorgestellen Teil des Dekanats Breitenwang. Das Bergdorf Kelmen, das zur Kaplanei Namlos und damit zur Kuratie Berwang gehörte, strebte 1816 die Errichtung einer eigenen Schule an. Als Schulinspektor für die zu der Zeit noch zum Dekantat Imst zählenden Außerferner Gebiete war in Lermoos Ingenuin Koch eingesetzt. Der Schulunterricht fand meist im Zimmer eines Bauernhauses statt. Was in Kelmen fehlte, war weniger das Klassenzimmer, denn eine Lehrperson. Kelmen bat daher das „hochlöbliche kaiserlich-königliche Landes-Gubernium von Tyrol und Vorarlberg“, für einen Lehrer den Beitrag von 20 Gulden pro Jahr zu leisten. Das „hochlöbliche Gubernium“ von Tirol genehmigte dem kleinen Kelmen „in seiner Mitte, eine Schule auf eigene Kosten“ errichten zu dürfen. Eigentlich eine gute Nachricht, allerdings wurde die Kostenbeteiligung von nur 20 Gulden abgelehnt. Ein denkbarer Ausweg, so lautete ein Ansinnen des Landgerichts in Reutte, wäre gewesen, die 20 Gulden für einen Schullehrer in Kelmen aus den Kir- Bodenbretter Fichte // Lärche / Zirbe Mo bis Fr 8-18 Uhr Holzfachmarkt Sa 9-12 Uhr Mo bis Fr 8-18 Uhr Sa 9-12 Uhr FILLEBÖ ÖCK D-87466 Oy-Oberzollhaus, Am Holzwerk 1 Tel. 0049-8366-98666 www.holz-filleboeck.de AUSSERFERNER SEIT 1922 NACHRICHTEN Hier fand bis 2004 der Unterricht für die Kelmer Kinder statt. Foto: Friedle Kelmen 1954. Foto: „Die Lehrerschaft des Bezirkes Reutte 1954“ chenmitteln von Namlos zu entnehmen. Distrikts-Schulinspektor Ingenuin Koch in Lermoos konfrontierte den Lokalschulinspektor in Namlos damit. Dessen Antwort fiel kurz und knapp aus: Den Schullehrer zu Kelmen aus Kirchenmitteln zu unterstützen seit nicht möglich. Begründung: „ ... indem keine vorhanden sind“. Das Schulprojekt Kelmen war fürs Erste gescheitert, die Kelmer Kinder gingen weiter in Namlos zur Schule. Der Schulweg für die Kinder war beschwerlich und vor allem im Winter nicht ungefährlich. Aus einem Bericht vom 31. August 1821 geht hervor, daß die Schule in Namlos von 20 Knaben und zwölf Mädchen besucht wurde. Der damalige Schullehrer in Namlos stand schon 36 Jahre im Dienst. Er hatte seine Prüfung schon im Jahre 1790 in Imst abgelegt. Seine Einkünfte waren mehr als ärmlich. Die Jahreseinkünfte von 36 Gulden 27 1/2 Kreuzer waren mit einer Stiftung von 400 Gulden, die vier Prozent Zinsen, also 16 Gulden abwarf, aufgebessert. Somit betrug sein Einkommen nur knapp über 50 Gulden. Reichten diese 16 Gulden als Aufbesserung für den Schuldienst nicht aus, so musste pro Kind der sogenannte „Schulgroschen“ dazugezahlt werden. Für den Organistendienst bekam der Schullehrer nichts, wohl aber als Mesner 25 Gulden. Mit dieser geringen Besoldung konnte allerdings auch in Namlos das Leben nicht gefristet werden, ein Schullehrer war daher auf Nebeneinkünfte angewiesen. 1831 unternahmen die Kelmer einen zweiten Vorstoß in Richtung eigene Schule. Wieder wurde die Gründung einer solchen von Landesseite bewilligt. Vom 15. September 1832 liegt das erste Anstellungsdekret für den Schulgehilfen Johann Alois Kerle für Kelmen vor. Im Schuljahr 1832/33 besuchten 20 Schulkinder die Schule in Kelmen. Die Schule in Kelmen war „mit den notwendigen Schulbänken, schwarzen Tafeln zu Rechnen, Staffelei, Federbesteck, „Tintenhafen und -tiegel“, Lese- und Schreibbücher, einem Tisch, Stuhl und Kruzifix einstweilen hinlänglich ausgestattet“. (Quelle: Pfarr- und Dekanatsarchiv Breitenwang, Bearbeitung Dr. Richard Lipp) 2004 wurde die VS Kelmen stillgelegt, die Kinder drückten wieder in Namlos die Schulbänke. Die VS Namlos wurde als Oberstufenschule geführt, damit blieb den älteren Schülern aus Namlos und Kelmen der Besuch der fast 30 km entfernten Hauptschule in Elbigenalp erspart. Gerade im Winter wäre dieser aufgrund der Lawinengefahr oft gar nicht möglich gewesen. 2013 wurde auch die Namloser Schule stillgelegt. Die Kinder besuchen seitdem die Volksschule in Berwang und müssen nach der vierten Klasse in die Neue Mittelschule nach Elbigenalp oder das Gymnasium nach Reutte auspendeln. (Quellen: Album „Die Lehrerschaft des Bezirkes Reutte 1954“ nach Alois Pohler. Angaben von Werner Friedle, Mitarbeit von Mag. Sabine Schretter) 12./13. Juni 2019
Das „Gütesiegel Lesen“ für Tiroler Volksschulen wurde im Jahr 2012 ins Leben gerufen. Von 2011 bis 2016 erhielten 175 Tiroler Volksschulen dieses Gütesiegel. Von Sabine Schretter „Ziel der Initiative war es, an den teilnehmenden Schulstandorten Leseförderung in ihrer gesamten Bandbreite und dauerhaft zu implementieren“, erläutert Bildungslandesrätin Beate Palfrader. Treppen wieder schön und sicher! Mit dem Stufe-auf-Stufe-System! Rufen Sie uns an: 05263/6377-0 www.portas.at/treppen Eine weitere Maßnahme zur Steigerung der Lesekompetenz war die Bibliotheksoffensive des Landes Tirol. Insgesamt wurden rund 1,35 Millionen Euro vom Land Tirol für diese Leseinitiative zur Verfügung gestellt. „Neben den Eltern und der Familie trägt vor allem die Schule dazu bei, die Neugierde an Büchern zu wecken und die Lesekompetenz zu fördern“, betonte LRin Palfrader und dankte den ausgezeichneten Schulen für ihr Engagement. Die Schule setzen zahlreiche Maßnahmen wie attraktive Schulbibliotheken, altersgerechte Literatur, Lesepartnerschaften sowie Lesungen von Autorinnen und 12./13. Juni 2019 Lesefreude großgeschrieben Acht Volksschulen im Bezirk Reutte erhielten „Gütesiegel Lesen“ LR Beate Palfrader (vorne 7.v.l.)) gratuliert den Vertreterinnen und Vertretern der Schulen herzlich zum „Gütesiegel Lesen“. Foto: Land Tirol/Brandhuber Autoren um. Darüber hinaus ist an den prämierten Schulen speziell ausgebildetes Personal tätig. Das „Gütesiegel Lesen“ wurde nun erneut an insgesamt 59 Schulen verliehen, die sich durch besonderes Engagement auszeichnen. Darüber hinaus verfügen sie über eine aktive Schulbibliothek, organisieren Begegnungen und Lesungen mit Autoren und bieten Lesepatenschaften und -fortbildungen. „GÜTESIEGELSCHULEN“ DES BEZIRKES REUTTE. Im Bezirk Reutte durften sich acht Volksschulen über die Auszeichnung freuen – die Volksschulen in Musau, Nesselwängle, Lechaschau, Vils, Höfen, Zöblen, Archbach und Ehrwald. GLÜCKWÜNSCHE Danke für die Glückwünsche zu meinem 90er! Pfarrer Schautzgy • der Musikkapelle Stanzach der Gemeinde Stanzach • dem Seniorenbund Stanzach meinen Verwandten und Nachbarn sowie allen Gratulanten Ich habe mich über die zahlreichen Glückwünsche sehr gefreut! Eure Maria Huber Die Lebensgeschichte eines jeden Menschen ist ein Märchen, das von Gottes Hand geschrieben wurde. www.rundschau.at AUSSERFERNER SEIT 1922 NACHRICHTEN RUNDSCHAU AUF GEHT'S ZUM VOLKSFEST FÜSSEN 19. - 30 JUNI 2019 AM FESTPLATZ FÜSSEN - KEMPTENER STRASSE 19. JUNI GROSSE ERÖFFNUNGSFEIER 26. JUNI KINDERTAG 28. JUNI MUSIK-FEUERWERK TAGLICH AB 14 UHR GEOFFNET SONN- UND FEIERTAG AB 11 UHR GEÖFFNET EINTRITT FREI! Seite 9
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