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RE KW 24

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Auf den Spuren eines Glücksritters in Biberwier<br />

Der geflutete Nikolaus-Bader-Schacht wird derzeit genau unter die Lupe genommen<br />

Er war ein Eigenbrötler und unter Zeitgenossen nicht sehr beliebt<br />

– und er hatte eine Vision. Nikolaus Bader aus Lermoos<br />

wollte Gold finden. Der Schacht, den er dazu nahe des Mittersees<br />

gegraben hatte, steht aktuell im Fokus eines Forschungsprojekts.<br />

Von Sabine Schretter<br />

In den 1930er Jahren vermutete Nikolaus<br />

Bader ein Goldvorkommen in<br />

der Fernpassregion. Er besaß mehrere<br />

Freischürfe, war also berechtigt, in diesem<br />

Gebiet Erz zu schürfen.<br />

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Bader grub einen zehn Meter tiefen<br />

und zweimal zwei Meter umfassenden<br />

Schacht und wurde fündig. Er brachte<br />

„2 Gramm Gold im Konzentrat“ zutage,<br />

eine nicht förderwürdige Menge.<br />

Als Nikolaus Bader bemerkte, dass<br />

in den Schacht sehr viel Wasser lief,<br />

legte er Stollen zur Entwässerung an.<br />

Für seinen kleinen Bergbau hatte er<br />

zwei Angestellte und errichtete eine<br />

Goldwaschrinne. Nikolaus Bader<br />

erwarb mit seinem Goldbergbau keine<br />

Reichtümer und lebte später mit<br />

seiner Frau, einer Vorarlbergerin, in<br />

Ehrwald. Er bezeichnete sich selbst<br />

als „Apotheker“ – warum, dies blieb<br />

wohl sein Geheimnis. Für lange Jahre<br />

geriet der Nikolaus-Bader-Schacht in<br />

Vergessenheit, ehe Armin Hanneberg<br />

in den Jahren 2003/2004 Unterlagen<br />

über den Biberwierer Goldbergbau in<br />

einem Archiv in Innsbruck fand.<br />

Temperaturmessungen, die die TU<br />

Bergakademie Freiberg 2004 vornahm,<br />

zeigten eine im Schacht vorhandene<br />

Dichteschichtung. Forscher<br />

der Technischen Hochschule Georg<br />

Agricola Bochum und der Tshwane<br />

University of Technology Pretoria/<br />

Südafrika führen derzeit Untersuchungen<br />

am Nikolaus-Bader-Schacht<br />

durch, die Erkenntnisse über den<br />

Aufbau von Dichteschichtungen zwischen<br />

verschiedenen Wasserkörpern<br />

liefern sollen.<br />

Prof. Christian Wolkersdorfer und<br />

Doktorandin Elke Mugova hoffen,<br />

ihre in Biberwier gewonnenen Erkentnisse<br />

einmal weltweit anwenden<br />

zu können. Sie sollen zeigen, ob es<br />

möglich ist, mit dem Einsatz von<br />

Dichteschichtungen stillgelegte, geflutete<br />

Bergwerke zu sanieren. Damit<br />

könnten Umweltschäden, die geflutete<br />

Bergwerke verursachen, vermieden<br />

8. Kermes in Reutte<br />

Jeder ist beim Kulturfest herzlich willkommen<br />

(sas) Die „Türkisch Islamische Union für kulturelle und soziale<br />

Zusammenarbeit“ – ATIB – lädt in der Reuttener Allgäuer Straße<br />

wieder zur großen Kermes, zu Deutsch: Kirmes, ein.<br />

Elke Mugova und Christian Wolkersdorfer<br />

erforschen den Nikolaus-Bader-<br />

Schacht in Biberwier. RS-Fotos: Schretter<br />

werden. Der Schacht in Biberwier<br />

wurde am 7. Juni leergepumpt, danach<br />

wurde ein 3D-Scan gemacht,<br />

der zeigen soll, ob es einen Zusammenhang<br />

zwischen Besonderheiten<br />

in der Schachtwand und den Stellen,<br />

wo eine Schichtung auftritt, gibt. Beobachtet<br />

wird anschließend, wie sich<br />

die Schichtung verhält, wenn der<br />

Schacht wieder gefüllt wird. Dieser<br />

Vorgang wird drei bis vier Wochen<br />

dauern. Bis sich anschließend eine<br />

Schichtung neu einstellt, werden noch<br />

einmal ein bis zwei Jahre vergehen.<br />

Die Quelle, die sich in der Nähe<br />

Zehn Meter führt der geflutete Schacht<br />

in die Tiefe. Jetzt wurde er für Forschungszwecke<br />

leergepumpt.<br />

des Schachts befindet, wird ständig<br />

beobachtet – eine Auflage der Wasserwirtschaft.<br />

Regelmäßig werden Sichtkontrollen<br />

und Kontrollen der chemischen<br />

Parameter durchgeführt. Alle<br />

Messungen, entnommenen Proben<br />

und Forschungsschritte werden akribisch<br />

in einem Feldbuch festgehalten.<br />

Dass in Biberwier Bergbau betrieben<br />

wurde, ist bekannt. Der Montanwanderweg<br />

lädt ein, auf den Spuren<br />

dieses alten Gewerbes zu wandeln.<br />

Die Erkenntnisse, die die Untersuchungen<br />

am Nikolaus Bader-Schacht<br />

bringen werden, setzen nicht nur ein<br />

weiteres Steinchen in das Mosaik der<br />

Historie, sie werden auch einen wichtigen<br />

Beitrag zum sorgsamen Umgang<br />

mit der Umwelt liefern.<br />

„Hos geldiniz“ – herzlich willkommen<br />

heißt es, wenn der Verein<br />

ATIB zum Kulturfest, der Kermes,<br />

einlädt. Es ist ein Fest der Begegnung,<br />

des Miteinanders. Mit landestypischen<br />

Spezialitäten wie<br />

Kumpir, Adana oder türkischen<br />

Teigwaren wird südländisches Flair<br />

verbreitet. Türkischer Tee oder<br />

Kaffee zu süßen Köstlichkeiten<br />

animieren zum Plaudern. Ein<br />

vielfältiges Folkloreprogramm und<br />

Moschee-Führungen bringen die<br />

türkische Kultur näher. Für Kinder<br />

ist eine riesige Hüpfburg aufgebaut.<br />

TERMINE ZUR KERMES.<br />

Die 8. Kermes findet am Samstag,<br />

dem 15. Juni und am Sonntag,<br />

12./13. Juni 2019<br />

Die vielen Mitwirkenden der 8. Kermes<br />

freuen sich auf zahlreiche Besucher.<br />

Foto: Archiv<br />

dem 16. Juni, jeweils ab 9 Uhr am<br />

Vereinsgelände von ATIB Reutte<br />

in der Allgäuerstraße 59 statt. Der<br />

Eintritt zu Kermes ist frei. Der Veranstalter<br />

dankt allen Sponsoren<br />

und freut sich auf zahlreiche Besucher<br />

und ein buntes Fest. ANZEIGE<br />

AUSSERFERNER<br />

SEIT 1922<br />

NACHRICHTEN<br />

RUNDSCHAU<br />

EINTRITT F<strong>RE</strong>I!<br />

ATIB Reutte<br />

Allgäuerstraße 59 • 6600 Reutte<br />

Kontakt: +43 660 667 4869<br />

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