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ocean7 4/2019

Griechenland: Segelrevier Korfu und umliegende Inseln von Erikousa bis Paxos im Ionischen Meer. Burgund: Vinophile Erfahrungen mit dem Hausboot entlang der Yonne. Exclusive Line: Dufours Flaggschiffe 56 und 63 im Vergleichstest in Kroatien. Galeon 500 Fly: Die neue Motoryacht aus Straszyn, probegefahren in Danzig. Sea Ray: Europas erste SLX 400 Outboard, getestet in Linz. E-Scooter im Trend: Die E-Twow Booster V im Redaktionstest. Ladies only: Skippertrainings mit Hildegard Etz. Kärnten Sail: Jugend-Ausbildung unter einem Dach. Wissenschaftliche Diagnose im Korallenriff: Gesund, krank oder tot?

Griechenland: Segelrevier Korfu und umliegende Inseln von Erikousa bis Paxos im Ionischen Meer.
Burgund: Vinophile Erfahrungen mit dem Hausboot entlang der Yonne.
Exclusive Line: Dufours Flaggschiffe 56 und 63 im Vergleichstest in Kroatien.
Galeon 500 Fly: Die neue Motoryacht aus Straszyn, probegefahren in Danzig.
Sea Ray: Europas erste SLX 400 Outboard, getestet in Linz.
E-Scooter im Trend: Die E-Twow Booster V im Redaktionstest.
Ladies only: Skippertrainings mit Hildegard Etz.
Kärnten Sail: Jugend-Ausbildung unter einem Dach.
Wissenschaftliche Diagnose im Korallenriff: Gesund, krank oder tot?

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Was war schwieriger, der Aufbruch<br />

oder die Rückkehr?<br />

Eine sehr gute Frage. Ich würde sagen<br />

die Rückkehr. Denn die Entscheidung,<br />

meine gemütliche Welt<br />

zu Hause für 14 Monate zu verlassen,<br />

hat sich irgendwie von selbst<br />

getroffen. Die Idee, von Wien nach<br />

Amerika zu trampen, ist gemeinsam<br />

mit einem Freund aus Norwegen<br />

entstanden. Das hat so eine<br />

starke Zugkraft entwickelt, dass ich<br />

schon nach wenigen Wochen wusste,<br />

dass ich das unbedingt will.<br />

Meine Karriere als Fernsehredakteur<br />

beim ORF war mir aber auch<br />

wichtig, die wollte ich nicht aufs<br />

Spiel setzen. Meine Chefs haben<br />

mir grünes Licht gegeben und mir<br />

unbezahlten Urlaub genehmigt.<br />

Und dann waren da noch viele<br />

Ängste und Selbstzweifel im Spiel<br />

und mein hyperaktiver Verstand:<br />

Kann ich das? Bin ich gut und stark<br />

genug, um so eine Reise zu machen?<br />

Das hat meine Neugierde<br />

aufs Leben und meinen Abenteuergeist<br />

nur noch weiter angetrieben.<br />

Die Rückkehr aber hat mich nach<br />

den ersten „Honeymoon“-Wochen<br />

ordentlich herausgefordert. Vor allem<br />

mein Job als Innenpolitikjournalist,<br />

in den ich wieder zurückkehrte.<br />

Was konntest Du von Deinen Vorsätzen<br />

(Reiseerfahrungen) bis heute in den<br />

Alltag rüberretten?<br />

Ich habe die Reise begonnen als jemand,<br />

der sein Glück permanent in<br />

der Außenwelt gesucht hat. Getrieben<br />

von meinem Ego, das meine<br />

Schwächen kompensierte und immer<br />

auf der Suche war nach mehr.<br />

Meine wichtigsten Werkzeuge, die<br />

ich von der Reise mitnehmen durfte,<br />

waren meine Yogalehrerausbildung<br />

in Indien, die Meditation und die<br />

Faszination der Einkehr, der Selbsterfahrung,<br />

der Reise nach innen.<br />

Das hat mir den Zugang zur Spiritualität<br />

eröffnet, die mein Leben<br />

völlig verändert hat. Ich kaufe<br />

nichts mehr, was ich nicht brauche,<br />

unterrichte mittlerweile Yogaklassen<br />

in Wien und meditiere täglich.<br />

Ich kann heute mehr zu meinen<br />

Fehlern und Schwächen stehen und<br />

urteile auch weniger über andere.<br />

Nicht in meinen verrücktesten<br />

Träumen hätte ich mir so einen<br />

Lebenswandel vorstellen können.<br />

Was empfiehlst Du Menschen,<br />

die es Dir gleich tun wollen?<br />

Ich würde ihnen empfehlen, keine<br />

Reiseführer zu lesen, stattdessen<br />

Vagabonding von Rolf Potts und<br />

Slow Travel von Dan Kieran. Und<br />

vielleicht eine persönliche Mission<br />

zu formulieren, eine Art roten Faden.<br />

In meinem Fall war das, von<br />

Wien nach Amerika zu trampen<br />

und so viele Menschen wie möglich<br />

kennenzulernen, die ihre Leidenschaften<br />

in den Dienst einer größeren<br />

Sache stellen.<br />

Ich würde empfehlen, nur so viel<br />

wie unbedingt nötig zu planen und<br />

so wenig, wie irgendwie möglich.<br />

Raum zu lassen für Spontanität halte<br />

ich für sehr wichtig, so viel Neues<br />

wie möglich auszuprobieren und<br />

dem Leben Gelegenheit zu geben,<br />

einem neue Wege zu zeigen und<br />

neue Seiten an sich selbst.<br />

Worauf in Österreich hast Du Dich am<br />

meisten gefreut bei deiner Rückkehr –<br />

und was hast du gar nicht vermisst?<br />

Auf meine Familie, meine Freunde<br />

und mein eigenes Bett. Ich war<br />

auch unheimlich neugierig darauf,<br />

zu sehen, was sich in den Leben jener<br />

Menschen verändert hat, an die<br />

ich im vergangenen Jahr so oft gedacht<br />

habe. Gar nicht vermisst<br />

habe ich Nachrichten kon sum und<br />

die österreichische Innenpolitik.<br />

Deine schönste Erfahrung unter<br />

Segeln auf dem Wasser?<br />

Die Atlantiküberquerung auf einem<br />

13-Meter-Katamaran war schon<br />

das größte Abenteuer, das mir auch<br />

wirklich Angst gemacht hat. Ich<br />

war ja blutiger Anfänger im Segeln<br />

und dann steh ich kurz davor,<br />

knapp 5.000 Kilometer in die Karibik<br />

zu schippern und einem Skipper<br />

mein Leben anzuvertrauen, den<br />

ich kaum kenne, auf einem Boot,<br />

von dem ich nichts verstehe.<br />

Zehn Tage lang habe ich kein anderes<br />

Schiff und kein Flugzeug gesehen.<br />

Ich war so fasziniert von der<br />

Weite des Ozeans und dieser völligen<br />

Abgeschiedenheit da draußen.<br />

Manchmal hatte ich das Gefühl, die<br />

Sonne ginge nur für uns auf und<br />

unter, weil niemand sonst das<br />

Schauspiel sehen konnte.<br />

Deine schlimmste Erfahrung auf See?<br />

Das war mit Sicherheit die Seekrankheit<br />

auf der ersten Seereise<br />

von Südportugal nach Teneriffa.<br />

Ich war acht Tage auf einem<br />

13-Meter-Segelboot aus Aluminium,<br />

von Hand zusammen gebaut<br />

von 200 Freiwilligen in Norwegen.<br />

Warum letztlich das Buch?<br />

Ich möchte mit dem Buch zeigen,<br />

was alles möglich ist, wenn man die<br />

engen Grenzen seines Verstandes<br />

bewusst und mit Neugierde und<br />

Vertrauen überschreitet. Dass wir<br />

uns unsere Realität selbst erschaffen<br />

und selbst die verrücktesten<br />

Ideen nur so lange verrückt<br />

erscheinen, bis wir sie umsetzen.<br />

Dass es eine Welt jenseits des Erklärbaren<br />

gibt und dass Vertrauen<br />

in den Lauf der Dinge eine Superkraft<br />

ist.<br />

Dass wir Menschen sehr viel<br />

mehr sind als nur Körper und Verstand<br />

und dass die Welt ein sehr,<br />

sehr schöner Ort ist.<br />

Und ich mag ein paar<br />

Ideen weitergeben, die<br />

ich von meiner Reise<br />

mitgebracht habe,<br />

wie wir das Leben liebevoller,<br />

entspannter<br />

und bewusster gestalten<br />

können.<br />

verlost<br />

3 Exemplare!<br />

Teilnahme auf<br />

è <strong>ocean7</strong>.at<br />

WELTNAH.<br />

Raus aus der Komfortzone,<br />

rein ins Leben. Von Jakob<br />

Horvath, Verlag Kremayr<br />

& Scheriau; Hardcover<br />

mit Schutzumschlag,<br />

264 Seiten, € 22,–.<br />

è www.kremayrscheriau.at<br />

4/<strong>2019</strong> 19

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