ocean7 4/2019

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Frauen
Hildegard Etz veranstaltet seit sieben Jahren Skippertrainings nur für
Frauen. im -Interview erzählt aus ihren Er fahrungen und
warum Frauen so gerne „unter sich“ lernen.
wollen den Überblick
Hildegard, du bist Skippertrainerin
für Ladies Only. Was ist der Unterschied
zu Trainings mit gemischten
oder Männercrews?
Grundsätzlich im Inhalt gar keiner.
Der größte Unterschied ist die Herangehensweise:
Frauen lernen anders,
gründlicher und weniger risikobereit.
Man fängt also ganz von
vorne an, im Computerspiel würde
man sagen bei Level 1, und geht
dann jedes Level durch, ohne ein
einziges zu überspringen. Das aber
in wirklich flottem Tempo.
Was bedeutet das in der Praxis?
Die allermeisten Frauen kann man
nicht damit locken oder beeindrucken,
sie gleich mal bei sieben
Beaufort und mordsmäßig Krängung
aufs Meer zu jagen, oder vom
Stand weg bei Seitenwind in einer
engen Muringbox anlegen zu lassen.
Sie wollen zuerst verstehen,
wie das alles funktioniert, wollen
Sicherheit haben, den Überblick.
Wir fangen damit an, das Schiff im
freien Wasser zu bewegen, aufzustoppen,
den Radeffekt zu beobachten.
Spätestens am Ende des
zweiten Tages fahren trotzdem regelmäßig
alle in eine enge Muringbox,
weil sie alle Schritte dazu einzeln
geübt haben und nur noch
alles aneinanderreihen müssen.
Welche Frauen kommen da so zu dir?
Das sind durchwegs „ganz normale“
Frauen zwischen 25 und 70, allermeistens
mit lieben Segelmännern
daheim, die sie immer wieder ermutigen,
doch auch mal ans Ruder
zu gehen. Aber da Frau sich erst
HILDEGARD ETZ
segelt seit ihrem 19.
Lebensjahr auf dem
Meer und ist Skipper-
Trainerin für Frauen.
è hildegard@
sailswoman.at
42 4/2019