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Berliner Zeitung 28.06.2019

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Lügde: Angeklagte gestehen massenhaften Kindesmissbrauch – Panorama Seite 28<br />

Fußball:<br />

U21 im<br />

EM-Finale<br />

Seite 19<br />

16°/26°<br />

Sonne und Wolken<br />

Wetter Seite 28<br />

Bauer Riedel: Wald oder<br />

nicht Wald,das ist die Frage<br />

Berlin Seite 14<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Juni 1969: Der Aufstand in<br />

der Christopher Street<br />

Seite 3<br />

Freitag,28. Juni 2019 Nr.147 HA -75. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 1.70 €–Berlin/Brandenburg: 1.60 €<br />

Abstellplatz: Wieteuer<br />

Parken in Berlin wird<br />

Made in Berlin Seite 6<br />

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1.–6.<br />

JULI<br />

2019<br />

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1.–6.<br />

JULI<br />

2019<br />

Bergmannstraßenfest<br />

Musik<br />

statt<br />

Mathe<br />

VonStefan Strauß<br />

Manfred Pokrandt, den alle nur<br />

Manne nennen, hat das traditionelle<br />

Bergmannstraßenfest in<br />

Berlin-Kreuzberg Ende der 90er-<br />

Jahrekennengelernt. Da war der Ost-<br />

<strong>Berliner</strong> Tontechniker und Musiker,<br />

der seit nunmehr über 30 Jahren in<br />

der <strong>Berliner</strong> Bluesrockband Engerling<br />

den Bass spielt, zum ersten Mal<br />

in die Bergmannstraße gefahren. Er<br />

hatte sich ein<br />

Bier gekauft und<br />

an die Bühnen<br />

gestellt. Überall<br />

spielten Bands,<br />

meistens Jazz,<br />

aber auch Blues,<br />

Reggae und<br />

Rock. Pokrandt<br />

Manfred Pokrandt<br />

organisiertdas Fest in<br />

der Bergmannstraße.<br />

gefiel diese musikalische<br />

Mischung<br />

sehr gut.<br />

Das war kein<br />

schnödes Straßenfest mit Vollplayback<br />

und Coverbands, inder Bergmannstraße<br />

spielten internationale<br />

Profimusiker,das hörte Pokrandt sofort.<br />

Kreuzberg jazzt, lautete das<br />

Motto. Manne Pokrandt blieb dem<br />

Straßenfest seit dem ersten Besuch<br />

verbunden. Er kümmerte sich um<br />

die Bühnentechnik und den Sound.<br />

Seit ein paar Monaten ist Manne<br />

Pokrandt der Künstlerische Leiter<br />

des Bergmannstraßenfestes, das an<br />

diesem Wochenende zum 25. Mal<br />

stattfindet. 50 Bands spielen an den<br />

kommenden drei Tagen, allerdings<br />

nicht mehr in der Bergmannstraße,<br />

sondern gleich nebenan in der<br />

Kreuzbergstraße. Denn wegen der<br />

umstrittenen Parklets in der Begegnungszone<br />

fehlt in der Bergmannstraße<br />

der Platz für die vielen Stände,<br />

aus deren Vermietung die Organisatoren<br />

das Straßenfest größtenteils finanzierthatten.<br />

Manne Pokrandt, 63, erzählt begeistertvon<br />

den Musikern, die an diesem<br />

Wochenende in der Kreuzbergstraße<br />

spielen. Musik beschäftigt ihn<br />

seit seiner Jugend, sie ist sein Leben,<br />

meint er.Dabei hatte er einst Mathematik<br />

an der Humboldt-Uni studiert.<br />

Doch Musik war wichtiger. Erlernte<br />

Schlagzeug und Bass, trat mit Bands<br />

auf wie Scirocco und dem Gaukler-<br />

Rock-Theater, gründete sein privates<br />

Aufnahmestudio und produziert bis<br />

heute in seinem PankowerTonstudio<br />

1058. Das ist die alte Postleitzahl von<br />

Prenzlauer Berg. Dort lebt Pokrandt<br />

heute noch. Und der Langhaarige<br />

hörtlängst nicht nur Blues und Rock.<br />

Sein Geschmack reiche vonMetall bis<br />

Klassik, sagt er. Von Motörhead bis<br />

Rachmaninow. Berlin Seite 15<br />

Windhorst steigt bei Hertha ein<br />

Der <strong>Berliner</strong> Unternehmer Lars Windhorst erwirbt für 125 Millionen Euro<br />

Anteile am Bundesligisten. Mit 18 Jahren war er einst Helmut Kohls<br />

„Wunderkind“, dann Pleitier.Jetzt will er wieder oben mitspielen. Sport Seite 20<br />

Johanna Hahn –eswar Mord<br />

<strong>Berliner</strong> Gericht verurteilt Raser zu lebenslanger Haft. Ein Erfolg für Gregor Gysi, den Anwalt der Familie<br />

VonKatrin Bischoff<br />

Als das Urteil an diesem<br />

Donnerstag fällt, herrscht<br />

im Schwurgerichtssaal 500<br />

des <strong>Berliner</strong> Landgerichts<br />

eine unglaubliche Stille. Wohl niemand<br />

rechnete im Prozess um den<br />

Todder Studentin Johanna Hahn mit<br />

dieser Entscheidung der 40. Großen<br />

Strafkammer. Nicht die Verwandten<br />

des Angeklagten, nicht die Familie<br />

der 22-jährigen Johanna. Die junge<br />

Frau wurde von einem Auto erfasst<br />

und getötet, in dem drei Diebe auf<br />

der Flucht vor der Polizei saßen. Es<br />

war Mord, urteilt Peter Schuster, der<br />

Vorsitzende Richter. Milinko P.,der<br />

Angeklagte, muss dafür eine lebenslange<br />

Freiheitsstrafe verbüßen. Die<br />

Entscheidung ist deswegen so überraschend,<br />

weil selbst der Staatsanwalt<br />

in seinem Plädoyer vom Mordvorwurfabgerückt<br />

war und eine Verurteilung<br />

wegen fahrlässiger Tötung<br />

verlangt hatte.<br />

Milinko P. muss sogar wegen<br />

zweifachen Mordes hinter Gitter,<br />

denn bei der Verfolgungsjagd starb<br />

auch sein Beifahrer Danijel I. Außerdem<br />

hat sich der Angeklagte nach<br />

Ansicht des Gerichts des dreifachen<br />

versuchten Mordes und der Teilnahme<br />

an einem verbotenen Autorennen<br />

schuldig gemacht.<br />

Der 28-Jährige gehörte zu einem<br />

Diebestrio, das am Abend des 6. Juni<br />

2018 einenTransporter aufgebrochen<br />

und hochwertiges Werkzeug gestohlen<br />

hatte. Die Männer waren dabei<br />

von Zivilpolizisten beobachtet worden,<br />

die den Audi A6 der Diebe verfolgten.<br />

Ein Zugriff am Stuttgarter<br />

Platz misslang, Milinko P.,der den mit<br />

Diebesgut voll beladenen Audi fuhr,<br />

gab Gas. Sechs Zivilfahrzeuge der Polizei<br />

verfolgten den Audi. Ohne Blaulicht<br />

und Martinshorn.<br />

Milinko P. raste mit dem Wagen<br />

bei roter Ampel und mindestens 80<br />

Mutter Susanne Hahn und ihr Anwalt Gregor Gysi<br />

Kilometern pro Stunde über die<br />

Kantstraße,knallte dortinzweiFahrzeuge<br />

und schleuderte mit seinem<br />

Fahrzeug gegen Johanna Hahn, die<br />

gerade die Windscheidstraße überqueren<br />

wollte. So schildert es der<br />

Richter. Die junge Frau war sofort<br />

tot. Auch der Beifahrer des Fluchtwagens<br />

konnte nicht mehr gerettet<br />

werden, obwohl die Ärzte im Krankenhaus<br />

alles dafür taten. „Auch mit<br />

88 Blutkonservenwar das Leben des<br />

Mannes nicht mehr zu retten“, sagt<br />

Schuster.<br />

Milinko P.,der zurVolksgruppe der<br />

Roma gehörtund in Serbien in ärmlichen<br />

Bedingungen aufwuchs, fällt<br />

das Atmen nach diesem Schuldspruch<br />

sichtlich schwer. Erhält den<br />

Kopf gesenkt, den Blick auf den Tisch<br />

vor sich gerichtet. Auch als der Richter<br />

die Mordmerkmale aufzählt: Der<br />

bisher nicht vorbestrafte Angeklagte<br />

habe in Verdeckungsabsicht gehan-<br />

VOLKMAR OTTO<br />

delt, er habe nach dem Diebstahl<br />

nicht festgenommen werden wollen.<br />

Die Tötung der Studentin sei zudem<br />

heimtückisch gewesen, Johanna<br />

Hahn sei völlig arglos auf die Straße<br />

der Tempo-30-Zone getreten. Zudem<br />

habe der Angeklagte bei der Tatmit<br />

dem Audi ein gemeingefährliches<br />

Mittel benutzt. Milinko P. habe mit<br />

Tötungsvorsatz gehandelt. Er habe<br />

nicht ernsthaft darauf vertrauen können,<br />

dass bei der rasanten Flucht in<br />

der belebten Innenstadt an einem<br />

lauen Sommerabend nichts passiere.<br />

Schuster nennt die Erklärung des<br />

Angeklagten, er habe nicht erkannt,<br />

dass er von Polizisten angehalten<br />

werden sollte, „in weiten Teilen eine<br />

unwahre Schutzbehauptung“. Der<br />

Angeklagte muss den Eltern von Johanna<br />

Hahn zudem Schmerzensgeld<br />

zahlen.<br />

Peter Schuster erwähnt bei seinem<br />

Urteil aber auch das Verhalten<br />

der Polizei. DerEinsatz sei Anlass für<br />

die Beamten zu schauen, was bei der<br />

nächsten Verfolgung von Straftätern<br />

besser gemacht werden könne. „Es<br />

sollte eine Festnahme werden, dann<br />

waren zwei Menschen tot. Da sieht<br />

jeder, dass das nicht optimal gelaufen<br />

ist“, sagt er. Zudem sei der Einsatz<br />

von Blaulicht und Martinshorn<br />

geboten gewesen. Möglich, dass Johanna<br />

Hahn durch die Signale innegehalten<br />

hätte und nicht auf die<br />

Straße gelaufen wäre.<br />

Susanne Hahn, die Mutter der getöteten<br />

Studentin, die im Prozess<br />

Nebenklägerin war, ist nach dem<br />

Schuldspruch sichtlich erleichtert.<br />

Ein Urteil wegen Mordes sei gerade<br />

nach dem Plädoyer des Staatsanwalts<br />

sehr überraschend gekommen.<br />

„Aber es ist das,was wir erhofft<br />

und erwartet haben“, sagt sie. Ihr<br />

Anwalt Gregor Gysi, der auf Mord<br />

plädiert hatte, spricht von einem<br />

richtigen und wichtigen Urteil. Der<br />

Verteidiger kündigt an, in Revision<br />

zu gehen. DieGewerkschaftder Polizei(GdP)<br />

begrüßt den Schuldspruch<br />

als „deutliches und richtiges Urteil“,<br />

sagt Landeschef NorbertCioma.<br />

WIRTSCHAFTSWOCHE/MAX THRELFALL<br />

Fall Lübcke:<br />

Tatwaffe<br />

gefunden<br />

Weitere Haftbefehle und<br />

eine Spur zum NSU<br />

Im Mordfall Lübcke wurden zwei<br />

weitere Haftbefehle erlassen. Die<br />

Polizei war den beiden Männer durch<br />

das Geständnis von Stephan E. auf<br />

die Spur gekommen. Der Rechtsextremist<br />

hatte gestanden, am 2. Juni<br />

den Kasseler Regierungspräsidenten<br />

Walter Lübcke (CDU) erschossen zu<br />

haben. Die zwei anderen Rechtsextremisten<br />

sollen ihm Waffen besorgt<br />

oder vermittelt haben. Die Bundesanwaltschaft<br />

in Karlsruhe geht nicht<br />

davon aus, dass die drei eine rechtsterroristische<br />

Vereinigung gebildet<br />

haben. Dafür gebe es bislang keine<br />

Anhaltspunkte,sagte ein Sprecher.<br />

Am Mittwochnachmittag wurde<br />

zuerst der 64-jährige ElmarJ.aus dem<br />

Kreis Höxter in Nordrhein-Westfalen<br />

festgenommen. Er soll 2016 die spätere<br />

Tatwaffe an Stephan E.verkauft<br />

haben. Der 43-jährige Markus H. aus<br />

dem Raum Kassel soll den Kontakt<br />

der beiden vermittelt haben. Es gebe<br />

keine Hinweise dafür,dassdie beiden<br />

in den späteren Mord eingebunden<br />

gewesen seien oder von den Plänen<br />

gewusst hätten, sagte der Sprecher.<br />

Mit Markus H.gibt esnun möglicherweiseeine<br />

Verbindung zum Terrordes<br />

NSU. Der43-jährige Neonazi<br />

war 2006 im Zusammenhang mit<br />

dem Mord an Halit Yozgat in Kassel<br />

als Zeuge vernommen worden. Wie<br />

sich herausstellte,warYozgat ein Opfer<br />

der Terrorgruppe NSU. H. soll das<br />

Mordopfer Yozgat gekannt haben.<br />

Bei seinen Vernehmungen räumten<br />

Stephan E.ein, dass er weitere<br />

Waffen besitze. Ermittler fanden einige<br />

in einem Erddepot auf dem Gelände<br />

seines Arbeitgebers, darunter<br />

die mutmaßliche Tatwaffe. Der Verdächtige<br />

verrietauch, an zwei weitere<br />

Männer Waffen verkauft zu haben.<br />

Gegen diese ermittelt die Staatsanwaltschaft<br />

Kassel. (dpa, AFP) Tagesthema<br />

Seite2,Leitartikel Seite8<br />

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2** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagesthema<br />

Verfassungsschutzbericht<br />

NPD-Vergangenheit<br />

AfD-Chef im<br />

Norden droht<br />

Ausschluss<br />

M ecklenburg-Vorpommerns<br />

AfD-Chef Dennis Augustin<br />

droht wegen Kontakten zur<br />

rechtsextremen NPD vor 30Jahren<br />

der Rauswurf aus seiner Partei.<br />

Der AfD-Bundesvorsitzende<br />

Alexander Gauland sagte am<br />

Donnerstag: „Die zuständigen<br />

Gremien sollten ein Parteiausschlussverfahren<br />

einleiten. Wir<br />

werden im Bundesvorstand darüber<br />

sprechen.“ Der Co-Landesvorsitzende<br />

Leif-Erik Holm legte<br />

Augustin nahe, „selbst die Reißleine<br />

ziehen“. Ansonsten werde<br />

sich der Landesvorstand am<br />

Montag damit befassen müssen.<br />

Der Neubrandenburger Nordkurier<br />

berichtete, Augustin habe<br />

1989 an einem NPD-Ausbildungslehrgang<br />

in Italien teilgenommen.<br />

Der damals 19-Jährige<br />

sei als „Grundlehrgangs-Bester“<br />

vom späteren NPD-Chef Udo<br />

Voigt ausgezeichnet worden.<br />

Augustin bestätigte auf seiner<br />

Facebook-Seite das damalige Geschehen.„Ja,<br />

ich habe mich vor30<br />

Jahren mal von Gleichaltrigen<br />

mitreißen lassen und mir verschiedene<br />

Dinge angeschaut.<br />

Und dabei bin ich auch mal mit<br />

nach Italien gefahren und habe<br />

eine Urkunde bekommen“, heißt<br />

es dort. Junge Menschen machten<br />

Fehler. Eine „kleine Verfehlung“<br />

werde nun zum Skandal aufgebauscht.<br />

Er habe keine Karrierein<br />

der NPD gemacht, sondern sei<br />

über Jahrzehnte überhaupt nicht<br />

politisch aktiv gewesen und erst<br />

2016 in die AfD eingetreten.<br />

Augustin gilt als Rechtsaußen-<br />

Politiker und ist Co-Landesvorsitzender<br />

neben Holm, der zugleich<br />

Vizechef der AfD-Bundestagsfraktion<br />

ist und dem gemäßigten<br />

Lager zugerechnet wird. Zwischen<br />

den beiden knirscht es seit<br />

längerem erheblich. (dpa)<br />

NSU-Opferanwältin<br />

Polizist vorläufig<br />

festgenommen<br />

Ein Polizist aus Frankfurt am<br />

Main ist im Zusammenhang<br />

mit einem Drohschreiben an die<br />

NSU-Opferanwältin Seda Basay-<br />

Yildiz vorübergehend festgenommen<br />

worden. Es habe einen Anfangsverdacht<br />

gegen den Mann<br />

gegeben, sagte eine Sprecherin<br />

der Staatsanwaltschaft am Donnerstag<br />

auf Anfrage. Demnach<br />

wurde der Polizist am Mittwoch<br />

bei der Durchsuchung seiner<br />

Wohnung vorläufig festgenommen.Weil<br />

gegen ihn kein dringender<br />

Tatverdacht bestanden habe,<br />

sei er noch am gleichen Tagwieder<br />

freigelassen worden. Gegen<br />

ihn werdejedoch weiter ermittelt.<br />

Die Anwältin Basay-Yildiz hatte<br />

vergangenes Jahr einen mit „NSU<br />

2.0“ unterzeichneten Drohbrief<br />

erhalten. Die Juristin hatte im<br />

NSU-Prozess als Nebenklagevertreterin<br />

die Familie eines Mordopfers<br />

vertreten. Derzeit wird in<br />

mehreren Verfahren gegen Polizisten<br />

in Hessen wegen rechtsextremer<br />

Aktivitäten ermittelt. Ein<br />

Polizist, der unter Rechtsextremismusverdacht<br />

stand, starb im<br />

Maibei einem Autounfall. (AFP)<br />

Je mehr über den Mörder von<br />

Walter Lübcke und sein Umfeld<br />

bekannt wird, desto größer wird<br />

der Albtraum. Die neuesten Erkenntnisse<br />

legen nahe,dass sich der<br />

Täter Stephan E. in einem Unterstützerumfeld<br />

bewegt hat, das in Kassel<br />

seit der Zeit des „Nationalsozialistischen<br />

Untergrunds“ (NSU) besteht.<br />

Er hat bei der Planung des Mordes<br />

von Neonazi-Strukturen profitiert,<br />

die auch nach Ende der rechtsterroristischen<br />

Mordserie bestanden.<br />

So hat Stephan E. sich Waffen beschafft,<br />

versteckt und teilweise mit ihnen<br />

gehandelt. E. gestand den Ermittlern,<br />

dass er neben der Tatwaffe<br />

auch zahlreiche andereSchusswaffen<br />

besitze–darunter eine Pumpgun und<br />

eine Maschinenpistole vom israelischen<br />

TypUzi. Er offenbarte auch die<br />

Verstecke: Er hatte sie auf dem Gelände<br />

seines Arbeitgebers vergraben.<br />

Auch die mutmaßliche Tatwaffe war<br />

dabei. Bereits 2014 soll er angefangen<br />

haben, sich Waffen zu beschaffen, die<br />

Tatwaffe kaufte er 2016, drei Jahrevor<br />

dem tödlichen Schuss auf Lübcke.<br />

Zwei Männer wurden wegen des<br />

Verdachts der Beihilfe zum Mord<br />

festgenommen, der Vermittler und<br />

der Verkäufer der Tatwaffe. Gegen<br />

beide wurde Haftbefehl erlassen.Der<br />

64-jährige Elmar J. aus dem Landkreis<br />

Höxter verkauftte die Pistole.Er<br />

gilt als Einzelgänger, lebt im Anbau<br />

einer leeren Gaststätte im Örtchen<br />

Natzungen, 50 Kilometer von Kassel<br />

entfernt. Über den Vermittler weiß<br />

man mehr. Soviel, dass sich hinter<br />

dem Lübcke-Mordein Abgrund auftut<br />

–indem die verdrängten Strukturendes<br />

NSU zu sehen sind.<br />

Höchststand bei Rechtsextremisten<br />

Der 43-jährige Markus H. soll den<br />

Kontakt zwischen E. und dem Verkäufer<br />

hergestellt haben. Hermann<br />

Schaus kennt den Namen Markus H.<br />

nur allzu gut. In den Akten des NSU-<br />

Untersuchungsausschusses des hessischen<br />

Landtags hat der Linken-<br />

Obmann ihn immer wieder gelesen.<br />

Nachdem der NSU am 6. April 2006<br />

in Kassel Halit Yozgat erschoss,<br />

wurde auch H. vom BKA befragt. Er<br />

soll Yozgat gekannt haben. Nach seinem<br />

rechtsextremen Hintergrund<br />

fragten die Ermittler H. damals<br />

nicht. Dabei war er nach Schaus’ Informationen<br />

bereits seit Anfang der<br />

90er-Jahre aktiv, als Anhänger der<br />

später verbotenen FAPund der Kameradschaft„FreierWiderstand<br />

Kassel“.<br />

2009 war er mit E. beim Überfall<br />

auf die Mai-Gewerkschaftskundgebung<br />

in Dortmund dabei.<br />

Markus H. soll aus der Nähe von<br />

Rudolstadt in Thüringen stammen –<br />

und auch dort in rechtsextremen<br />

Kreisen verkehrt haben –imKernland<br />

des NSU. Vondortstammt Tino<br />

Brandt, Helfer von Beate Zschäpe,<br />

Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt,<br />

Kopf des „Thüringer Heimatschutzes“<br />

und Verfassungsschutz-Spitzel.<br />

„Es wird immer wahrscheinlicher,<br />

dass der NSU in Kassel dauerhaft<br />

eine Unterstützerzelle hatte,die<br />

womöglich weiter existierte“, sagt<br />

Schaus. Eine Zelle, die Stephan E.<br />

beim Anlegen eines Waffenarsenals<br />

half. Er ist vorsichtig optimistisch:<br />

„Es scheint so, dass den Behörden<br />

heute gelingt, was im NSU-Kontext<br />

nie gelingen wollte –auch Helfer und<br />

ein mögliches Umfeld zu ermitteln.“<br />

Auch bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts<br />

war zu sehen,<br />

wie sich die Zeiten geänderthaben.<br />

2018 saß neben Bundesinnenminister<br />

Horst Seehofer (CSU) der<br />

damalige Präsident des Bundesamtes<br />

für Verfassungsschutz, Hans-Georg<br />

Maaßen, der wegen verharmlosender<br />

Äußerungen über den<br />

Rechtsextremismus Monate später<br />

seinen Hut nehmen musste, sich<br />

mittlerweile vorrangig in der rechtslastigen<br />

Werteunion der CDU engagiert<br />

und Koalitionen mit der AfD<br />

nicht mehr ausschließt. Dessen Verfassungsschutzberichte<br />

begannen<br />

Die Spuren im Fall Lübcke führen ins<br />

Milieu der NSU-Unterstützer. Und es<br />

werden immer mehr Details über<br />

rechtsextreme Netzwerke bekannt.<br />

Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />

nennt die Lage besorgniserregend.<br />

über 4<br />

über 3bis 4<br />

über 2bis 3<br />

über 1bis 2<br />

bis 1<br />

1,8<br />

Saarland<br />

Rechtsextreme Gewalttaten 2018<br />

Registrierte Gewalttaten mit rechtsextremistischem<br />

Hintergrund pro 100 000 Einwohner*<br />

1,2<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

1,3<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

rechtsextremistisch<br />

0,3<br />

Bremen<br />

1,0<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

0,4<br />

Hessen<br />

0,4<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

0,6<br />

Hamburg<br />

0,6<br />

Niedersachsen<br />

4,1<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

3,1<br />

Thüringen<br />

2,7<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

0,5<br />

Bayern<br />

3,3<br />

Berlin<br />

4,7<br />

Brandenburg<br />

3,4<br />

Sachsen<br />

Extremisten in Deutschland<br />

So viele Menschen schätzte der Verfassungsschutz<br />

als potenziell extremistisch ein<br />

22 600 23 100 24 000 24 100<br />

2015 2016 2017 2018<br />

islamistisch<br />

8350<br />

Angriff<br />

von rechts<br />

VonMarkus Decker,Jörg Köpkeund JanSternberg<br />

davon gewaltorientiert<br />

davonAnhänger des Salafismus*<br />

24 400 25 810 26 560<br />

2015 2016 2017 2018<br />

linksextremistisch<br />

davon gewaltorientiert<br />

26 700<br />

k. A.<br />

10 000<br />

1,3<br />

Deutschland<br />

*Stand Einwohner:<br />

31.12.2018<br />

28 500 29 500<br />

32 000<br />

2015 2016 2017 2018<br />

Reichsbürger und<br />

Selbstverwalter**<br />

16 500<br />

19 000<br />

2015 2016 2017 2018<br />

*besonderskonservativeStrömung im Islam<br />

** bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und lehnen deren Rechtssystem ab<br />

eher mit Informationen über den islamistischen<br />

Terrorismus. Nun saß<br />

Maaßens Nachfolger Thomas Haldenwang<br />

da und der Rechtsterrorismus<br />

war das Spitzenthema. So<br />

wuchs die Zahl der Rechtsextremisten<br />

um weitere 100 auf nun 24 100 –<br />

ein neuer Höchststand. 12 700 davon<br />

gelten als gewaltbereit. Seehofer<br />

nannte das „ausgesprochen besorgniserregend“<br />

–und die IdentitäreBewegung,<br />

die den ideologischen<br />

Grundstoff liefert, „geistige Brandstifter“.<br />

Deren Ethnopluralismus sei<br />

„nichts anderes als Rassismus“.<br />

Haldenwang erklärte, man dürfe<br />

bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus<br />

nicht nachlassen. Wie<br />

Seehofer kam er auf Reichsbürger<br />

und Selbstverwalter zu sprechen, die<br />

„durch die Bank staatsfeindlich“<br />

seien und von denen fünf Prozent<br />

Waffenscheine hätten. Die Sicherheitsbehörden<br />

gingen dem mit<br />

Hochdruck nach. Tatsächlich ist deren<br />

Zahl um 13 Prozent auf 19 000<br />

angewachsen; 950 von ihnen gelten<br />

als Rechtsextremisten.<br />

Haldenwang wertete es als positives<br />

Zeichen, dass zuletzt keine<br />

rechtsextremistische Partei bei Wahlen<br />

nennenswerte Erfolge erzielte.<br />

Auf Nachfrage stellte er klar, die AfD<br />

sei aus seiner Sicht nicht rechtsextrem<br />

–wenngleich die „Junge Alternative“<br />

und der „Flügel“ einer Prüfung<br />

unterzogen würden.<br />

Leichensäcke für die Gegner<br />

Doch wie gefährlich die Strukturen<br />

sind, mit denen die Dienste zu<br />

kämpfen haben, ist in Mecklenburg-<br />

Vorpommern zusehen. Da hat eine<br />

Gruppe von Rechtsextremisten in<br />

Mecklenburg-Vorpommern und<br />

Brandenburg für Angriffe auf politische<br />

Gegner etwa 200 Leichensäcke<br />

und Ätzkalk bestellen wollen. Nach<br />

Informationen aus dem Verfassungsschutz<br />

legte das Bundesamt<br />

dem Bundestag kürzlich eine entsprechende<br />

Materialliste der Rechtsextremisten<br />

mit Bestelladressen,<br />

Kontakten und Wohnungen vor. Vorausgegangen<br />

war ein Antrag der<br />

Bundesanwaltschaft auf erweiterte<br />

Überwachungsmaßnahmen.<br />

Die dreiseitige, handgeschriebene<br />

Aufstellung soll von Mitgliedern<br />

der rechtsextremistischen Vereinigung<br />

„Nordkreuz“ stammen. Die<br />

Bundesanwaltschaft ermittelt seit<br />

2017 gegen Mitglieder des Netzwerkes<br />

wegen des Verdachts der Vorbereitung<br />

einer terroristischen Straftat.<br />

„Nordkreuz“ gehören mehr als 30 sogenannte<br />

Prepper an, die sich auf<br />

den „Tag X“ vorbereiten –den Zusammenbruch<br />

der staatlichen Ordnung<br />

und die anschließende Liquidierung<br />

politischer Gegner.<br />

Die meisten Personen der Chat-<br />

Gruppe stammen aus dem Umfeld<br />

vonBundeswehr und Polizei, darunter<br />

Mitglieder des Spezialeinsatzkommandos<br />

des Landeskriminalamtes<br />

Mecklenburg-Vorpommern.<br />

In Sicherheitskreisen heißt es, die<br />

Vorbereitungen auf den „Tag X“<br />

seien mit „enormer Intensität“ betrieben<br />

worden. Die „Prepper“ hätten<br />

unter Zuhilfenahme vonPolizeicomputern<br />

der Polizei knapp 25 000<br />

Namen und Adressen zusammengetragen,<br />

bevorzugt Lokalpolitiker von<br />

SPD, Grünen, Linken und CDU, die<br />

sich als „Flüchtlingsfreunde“ zu erkennen<br />

gegeben hätten.<br />

Die Opposition verlangt weitere<br />

Aufklärung, vor allem auch darüber,<br />

ob angesichts der großen Zahl von<br />

Personen, die sich auf „Todeslisten“<br />

befinden, nicht schon längst weitere<br />

Todesopfer rechter Gewalt zu beklagen<br />

gewesen sind, vondenen die Öffentlichkeit<br />

bislang nichts weiß. Die<br />

bekannt gewordenen Planungen<br />

seien „massiv besorgniserregend“,<br />

sagte Grünen-Innenexperte Konstantin<br />

vonNotz. DerStaat sei in der<br />

Pflicht, die Netzwerkstrukturen zu<br />

analysieren, aufzuklären und mit allen<br />

Mitteln zu bekämpfen.<br />

Bundestagsdebatte<br />

Ein<br />

Zeichen<br />

setzen<br />

Die neue Bundesjustizministerin<br />

Christine Lambrecht<br />

(SPD) hat alle Demokraten in<br />

Deutschland zu einem engagierten<br />

Eintreten gegen Rechtsextremismus<br />

und zum Verteidigen der<br />

Demokratie aufgerufen. „Lassen<br />

Sieuns solidarisch sein, lassen Sie<br />

uns wehrhaft sein. Wir lassen uns<br />

vondiesem braunen Sumpf nicht<br />

einschüchtern“, sagte die Politikerin<br />

am Donnerstag in einer leidenschaftlich<br />

geführten Bundestagsdebatte<br />

zu den Folgen des<br />

Mordes am Kasseler Regierungspräsidenten<br />

Walter Lübcke.<br />

Der frühere SPD-Vorsitzende<br />

Sigmar Gabriel griff in der Aktuellen<br />

Stunde die AfD frontal an.<br />

Diese habe sich „mitverantwortlich<br />

gemacht“, sagte er. Eine Partei<br />

sei auch für das politische<br />

Klima im Land verantwortlich.<br />

„Und da sind Sie Haupttäter und<br />

nicht etwa Opfer.“<br />

Zuvor hatten AfD-Abgeordnete<br />

vorgerechnet, dass es im ersten<br />

Quartal 2019 bundesweit 217<br />

Straftaten gegen Repräsentanten<br />

von Parteien gegeben habe –davon<br />

hätten allein 114 Vertretern<br />

der AfD gegolten. Der AfD-Abgeordnete<br />

Martin Hess warfden anderen<br />

Parteien vor, den Mord an<br />

Lübcke zu instrumentalisieren,<br />

um gegen die AfD zu hetzen. „Sie<br />

missbrauchen das Gedenken an<br />

einen Toten, um der AfD den Anschlag<br />

wahrheitswidrig in die<br />

Schuhe zu schieben.“<br />

DenZahlen der AfD hielt Gabriel<br />

entgegen, dass seit 1990 fast<br />

200 Menschen Opfer „fanatisierter<br />

Rechtsterroristen“ geworden<br />

seien. „Massenhaft gemordet in<br />

diesem Land wurde rechts. Der<br />

Feind der Demokratie<br />

steht heute<br />

nicht irgendwo,<br />

sondern<br />

rechts“,<br />

betonte er.<br />

Bundesinnenminister<br />

Christine Horst Seehofer<br />

(CSU) for-<br />

Lambrecht<br />

derte eine<br />

Strategie der „null Toleranz“ gegenüber<br />

Hassparolen, Ausländerfeindlichkeit<br />

und Antisemitismus.<br />

Man müsse dem Rechtsextremismus<br />

die Stirn bieten. Denn:<br />

„Rechtsextremismus ist eine hohe<br />

Gefahr für unser Land und für die<br />

Bevölkerung in unserem Land.“<br />

Ministerin Lambrecht forderte,<br />

den Verfolgungsdruck der<br />

Sicherheitsbehörden auf Rechtsextremisten<br />

massiv zu erhöhen,<br />

warnte aber vor einer Einschränkung<br />

von Grundrechten – etwa<br />

der freien Meinungsäußerung.<br />

In einer sehr persönlichen Rede<br />

schilderte der sächsische CDU-<br />

Abgeordnete MarianWendt, wie er<br />

selbst mehrfach massiv bedroht<br />

worden sei. Dafür trage die AfD<br />

eine „Mitverantwortung und Mitschuld“.<br />

Diese trage zur Radikalisierung<br />

in Deutschland bei.<br />

Die Abgeordneten Michael<br />

Brand (CDU) und Timon Gremmels<br />

(SPD) erinnerten mit ebenfalls<br />

sehr emotionalen Worten an<br />

den ermordeten Walter Lübcke,<br />

mit dem sie befreundet waren.<br />

„Wir werden die Freiheit unserer<br />

offenen Gesellschaft verteidigen“,<br />

versprach Brand. „Und wir werden<br />

nicht nachgeben. Und wir<br />

werden gewinnen. Das verspreche<br />

ich dir,lieber Walter.“ (dpa)<br />

DPA


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 3<br />

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Seite 3<br />

Das GayLiberation Monument von George Segal in NewYork<br />

IMAGO IMAGES/JOHN ANGELILLO<br />

Am Sonntag ist Party inNew York,<br />

und das Greenwich Village rund<br />

um die Christopher Street hat sich<br />

schon herausgeputzt. Überall hängen<br />

Regenbogen-Fahnen, vor den Kneipen,<br />

in den Schaufenstern, rund um die Parkanlagen.<br />

Restaurants haben Tafeln vor ihre Eingänge<br />

gestellt, auf denen „Pride“-Spezial-<br />

Menüs beworben werden. An der Ecke Gay<br />

Street ist das braune städtische Straßenschild<br />

um einige bunte Tafeln ergänzt worden.<br />

Auf ihnen steht: Transgender Street,<br />

Queer Street, Lesbian Street, Intersex Street<br />

und Non-Binary Street. Das ist eine Marketing-Aktion<br />

vonMastercard. Siesoll die Solidarität<br />

des Finanzdienstleisters mit der großen<br />

Feier der Vielfalt bekunden.<br />

Am Sheridan Square, unmittelbar vor<br />

dem Stonewall Inn, begann vorgenau 50 Jahren<br />

der offene Kampf für Schwulenrechte<br />

mit einem Aufstand gegen Polizeigewalt.<br />

Heute herrscht hier ein Betrieb wie am Times<br />

Square. Touristen lichten sich im kleinen<br />

Christopher Park gegenseitig vordem Denkmal<br />

für die Schwulenbewegung ab, das Barack<br />

Obama in seinen letzten Amtstagen<br />

zum nationalen Monument erklärthat.<br />

Danach geht es dann ins Stonewall Inn<br />

selbst, das sich kaum mehr von anderen<br />

Kneipen in Downtown Manhattan unterscheidet.<br />

EinHetero-Paar ist gerade hierhergekommen,<br />

um im Park seine Hochzeitsfotos<br />

zu schießen.<br />

Mutder Entrechteten<br />

Es geht weiter<br />

VomAufstand an der Christopher Street zur weltweiten Bewegung:<br />

Im Juni 1969 begann in New York vor dem Stonewall Inn der<br />

offene Kampf von Homosexuellen für Gleichberechtigung.<br />

Aktivisten von einst erinnern sich an bewegte Jahre.<br />

Und wissen, dass sie sich gerade jetzt nicht zurücklehnen dürfen<br />

Viereinhalb Millionen Besucher erwartet die<br />

Stadt für das Wochenende, amSonntag finden<br />

zwei Paraden statt. Jay Blotcher gefällt<br />

der Rummel. „Es ist mir allemal lieber,wenn<br />

sich jeder an uns dranhängen will, als dass<br />

keiner mit uns etwas zu tun haben will“, sagt<br />

Blotcher.Erist heute zu einer Gedenkveranstaltung<br />

im Stonewall Inn anden Sheridan<br />

Squaregekommen.<br />

Blotcher, der mit seinem Ehemann in einem<br />

idyllischen Vorort im Hudson-Tal lebt,<br />

kann sich noch sehr gut daran erinnern, wie<br />

das war,als noch nicht jeder Konzernund jeder<br />

Politiker seinen Namen mit dem Gay<br />

Pride verbinden wollte, umdavon zu profitieren.<br />

An die Zeit, als Homosexuelle selbst<br />

im liberalen NewYork umjeden Zentimeter<br />

Straße kämpfen mussten: um das Recht, eine<br />

Wohnung zu mieten und sich um einen Job<br />

zu bewerben und darum, nicht wegen der<br />

sexuellen Orientierung oder der Gender-<br />

Identität verhaftet zu werden.<br />

Dabei hatte es Blotcher, heute Mitte 50,<br />

schon besser als seine Vorgänger, die Kids,<br />

welche die Stonewall-Aufstände angezettelt<br />

hatten. „Als ich 1982 nach NewYorkkam“, so<br />

Blotcher,„konnte ich als offen schwuler Mann<br />

arbeiten und leben.“ Er habe sich zwar nicht<br />

auf dem Mainstream-Arbeitsmarkt bewerben<br />

können, bei einer Bank oder einer Werbeagentur.<br />

Doch als Reporter für die Christopher<br />

Street News,die Greenwich-Village-Szenezeitung,<br />

hatte er einen Job, von dem er<br />

überzeugt war. Und er musste sich dabei<br />

nicht verleugnen.<br />

15 Jahrefrüher war es den Stonewall-Kids<br />

noch ganz anders ergangen. „Inden meisten<br />

Fällen waren das Homo- oder Transsexuelle,<br />

die vonihren Familien verstoßen waren“, erläutert<br />

Blotcher. Die Christopher Street war<br />

ihreHeimat geworden, das Stonewall Innihr<br />

Wohnzimmer. Sie schlugen sich durch, indem<br />

sie sich prostituierten, sie hatten oft keinen<br />

festenWohnsitz, manchmal mieteten sie<br />

sich zu sechst Hotelzimmer oder schliefen<br />

auf den verfallenen Piers am Fluss.<br />

DemMut dieser Entrechteten, ihrem Willen,<br />

sich zu wehren, sich keine Demütigungen<br />

mehr gefallen zu lassen, sagt Blotcher,<br />

habe er es zu verdanken, dass er in den frühen<br />

80er-Jahren nach New York kommen<br />

und als schwuler Mann ein gutes Leben führen<br />

konnte. Diesen Mutigen habe er viel zu<br />

verdanken.<br />

JayBlotchers Generation musste dann ihren<br />

eigenen Kampf ausfechten. Schon als<br />

Blotcher vom College nach New York kam,<br />

machte eine mysteriöse Krankheit die<br />

Runde, die damals viele noch als „schwulen<br />

Krebs“ bezeichneten. „Die ganze Community<br />

war damals in Panik. Man wusste nicht<br />

genau, was es ist oder wie es übertragen wird.<br />

Aber jeder kannte jemanden, der krank<br />

wurde und starb.“ Es war der Beginn der<br />

Aids-Krise, und es war Jay Blotchers politisches<br />

Erwachen. „Ich habe mir damals überlegt,<br />

was ich tun kann“, sagt er,„weil man damals<br />

einfach etwas tun musste.“ Diemeisten<br />

in der Schwulenszene von New York haben<br />

damals Erkrankte gepflegt und ihnen bis<br />

zum TodBeistand geleistet. „Ich hatte dazu<br />

einfach nicht die Kraft.“<br />

Stattdessen wurde der gelernte Journalist<br />

Blotcher Kommunikations-Direktor der Organisation<br />

Act Up, einer militanten Gruppe,<br />

die durch spektakuläreAktionen auf die Lage<br />

der Aids-Kranken aufmerksam machte.„Wir<br />

waren damals nicht dazu da, uns Freunde zu<br />

machen. Auch viele aus der Schwulen-Community<br />

haben zu uns gesagt: Mädels, nicht<br />

so laut. Ihrseid ja peinlich.“<br />

Doch die Aktivisten von Act Up wollten<br />

nicht leise sein. Als sich der Bischof vonNew<br />

York gegen Aufklärung über Aids in der<br />

Schule aussprach, besetzten sie die St. Patrick’s<br />

Kathedrale. Sie legten die New Yorker<br />

VonSebastian Moll, New York<br />

Protestmarsch in NewYorkimJahr 1972 in Erinnerung<br />

an den Stonewall-Aufstand<br />

AP/RUDY GRILLO<br />

JayBlotcher kam 1982 nach NewYorkund kämpfte<br />

mit Act Up gegen Diskriminierung. SEBASTIAN MOLL<br />

Börse lahm, um gegen die hohen Preise für<br />

HIV-Medikamente zu protestieren. Sie besetzten<br />

in Washington die Arzneimittelbehörde,<br />

umgegen die Verschleppung klinischer<br />

Testszuprotestieren. Undauchdie Redaktion<br />

des Magazins Cosmopolitan, als dieses<br />

behauptete, Heteros könnten sich mit<br />

Aids nicht infizieren.<br />

Im Nachhinein, sagt Jay Blotcher heute,<br />

sei die Aids-Krise auf eine merkwürdige Art<br />

und Weise das Bestegewesen, was der Bewegung<br />

passieren konnte.„Es hat alle aus dem<br />

Schatten herausgeholt und politisiert. Und<br />

es hat uns alle zusammengebracht.“ Zum<br />

ersten Malseit Stonewall habe es eine breite<br />

Koalition aus Schwulen, Lesben, Transsexuellen<br />

und heterosexuellen Alliierten gegeben.<br />

Manhabe an einem Strang gezogen, gemeinsame<br />

Ziele formuliert und vieles gemeinsam<br />

erreicht.<br />

Nach den Jahren des Kampfes war JayBlotcher<br />

erschöpft. Er zog weg aus der Stadt,<br />

nahm einen Jobbei einer unpolitischen Organisation<br />

an und heiratete schließlich. Immerhin<br />

ist er auf diese Hochzeit stolz, die er als einen„zutiefst<br />

politischen Akt“ bezeichnet.<br />

Es war eine homosexuelle Massenhochzeit,<br />

JayBlotcher und sein Mann wurden vom<br />

grünen Bürgermeister ihrer Gemeinde zu einem<br />

Zeitpunkt getraut, als im Staat NewYork<br />

die Schwulenehe noch nicht legal war.<br />

JayBlotcher glaubt, dass er seinen Kampfgeist<br />

nie eingebüßt hat, dass er etwa durch<br />

sein Eintreten für die Schwulenehe weiterhin<br />

der Bewegung dient. Einige seiner Mitstreiter<br />

sehen das anders.<br />

SarahSchulman, die in den Achtzigerjahren<br />

zusammen mit Blotcher für die Christopher<br />

Street News gearbeitet hat und sich bei<br />

Act-Up-Aktionen gemeinsam mit Blotcher<br />

hat verhaften lassen, fühlt sich von Leuten<br />

wie ihm ein wenig verraten.<br />

„Die Bewegung ist nach Aids zerfallen“,<br />

sagt Schulman, die Schriftstellerin ist und<br />

Literaturwissenschaftlerin. „Ich habe das<br />

Gefühl, es ging danach nur noch um Anpassung.“<br />

Für Leute wie Schulman ist etwa der<br />

Kampf für die Schwulen-Ehe, für den sich<br />

Blotcher engagiert hat, ein falscher Kampf.<br />

„Schwule wollen ins Militär, und sie wollen<br />

eine traditionelle Familie. Das ist doch eine<br />

Form der Beschwichtigung des Mainstreams.<br />

Man will damit zeigen, dass wir<br />

harmlos sind, dass man vor uns keine Angst<br />

haben muss.Esist ein Rückzug ins Private.“<br />

Schulman will aber nicht harmlos und salonfähig<br />

werden. Sie will gefährlich bleiben.<br />

„Wenn wir uns in den 80er-Jahren in den privaten<br />

Rahmen der Kleinfamilie zurückgezogen<br />

hätten, hätten wir nichts erreicht. Gar<br />

nichts. Nur indem wir in politisierten Gemeinschaften<br />

gelebt haben, konnten wir<br />

wirksam auftreten. Die repressive Familie<br />

war für uns doch das Problem.“<br />

Schulman und ihre Gefährtinnen schieben<br />

den Rückzug der Schwulenbewegung<br />

auf dasThema Homo-Ehe und auf das Recht,<br />

im Militär zu dienen, darauf, dass die Bewegung<br />

vonAnfang an vonmännlichen Homosexuellen<br />

dominiert war. Und darauf, dass<br />

diese Homosexuellen in den 90er-Jahren im<br />

amerikanischen Mainstream Akzeptanz erlangten.<br />

In der Öffentlichkeit gebe es das Bild<br />

des erfolgreichen, ordentlichen, amerikanischen<br />

Homo-Paars.<br />

Deralte Geist<br />

Während die „Homo-Nationalisten“, wie<br />

Schulman sie nennt, angekommen seien, sei<br />

für viele andere der Kampf noch lange nicht<br />

zu Ende –für homosexuelle Frauen, Transsexuelle,farbige<br />

Schwule,Latino-Schwule und<br />

sozial benachteiligte Schwule, deren Krankenversicherung<br />

noch immer keine Aids-<br />

Therapie bezahlt. Denen, so Schulman,<br />

bleibe der Wegindie Anpassung versperrt.<br />

Und sie sollten ihn nicht suchen, meint sie.<br />

Im Gegenteil. Im Zeitalter vonTrump müsse<br />

wieder ein Ruck durch die Bewegung gehen,<br />

so wie in den Achtzigern. Alle müssten aus<br />

der gemütlichen Nische herauskommen<br />

und sich wieder politisieren. „Heute sind wir<br />

alle unter Beschuss.“<br />

Auch Jay Blotcher ahnt, dass die bequemen<br />

Zeiten vorbei sind. „Ich habe heute<br />

manchmal das Gefühl, dass wir um 30 Jahre<br />

zurückgeworfen werden.“ Die wachsende<br />

Gewalt gegen Transsexuelle, Gerichtsurteile,<br />

die Diskriminierung im Rahmen der Ausübung<br />

einer Religion legitimieren, das wachsende<br />

Klima des Hasses –für Jay Blotcher<br />

sind das alles Gründe,wieder auf die Barrikaden<br />

zu gehen.<br />

An diesem Pride-Wochenende marschiertererst<br />

einmal im großen kommerzialisierten<br />

Marsch mit, der von Banken und<br />

Mobilfunkanbietern gesponsert wird. Und<br />

dann will er ausscheren und sich dem Alternativ-Marsch<br />

anschließen, der gegen all das<br />

protestiertund der den ursprünglichen Geist<br />

von Stonewall mit aller politischen Schärfe<br />

wieder einfangen möchte. Ein Veteran tastet<br />

sich langsam wieder heran an den Straßenkampf.<br />

Sebastian Moll wird wie JayBlotcher<br />

beide Pride-Paraden besuchen, die<br />

kommerzielle und die alternative.


4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Gabriel neuer Vorsitzender<br />

der Atlantik-Brücke<br />

DerfrühereSPD-Chef Sigmar Gabriel<br />

ist neuer Vorsitzender der renommierten<br />

Atlantik-Brücke zur<br />

Pflege der deutsch-amerikanischen<br />

Beziehungen. Wieder Verein mitteilte,wurde<br />

der ehemalige Außenminister<br />

zum Nachfolger vonFriedrich<br />

Merz gewählt, der zehn Jahrean<br />

der Spitzegestanden hatte. (dpa)<br />

Nato beschließt<br />

Weltraumstrategie<br />

DieNato hat erstmals eine Weltraum-Strategie<br />

beschlossen. Damit<br />

stellt sich das Militärbündnis darauf<br />

ein, dass Kriege künftig auch im All<br />

entschieden werden können. „Der<br />

Weltraum ist für die Verteidigung<br />

und Abschreckung des Bündnisses<br />

vonwesentlicher Bedeutung“, sagte<br />

Generalsekretär Jens Stoltenberg<br />

am Donnerstag bei einem Treffen<br />

der Verteidigungsminister in Brüssel.<br />

(dpa)<br />

Staatsanwaltschaft ermittelt<br />

wegen Eurofighter-Absturz<br />

Mitdem Absturzder beiden Eurofighter<br />

in Mecklenburg, bei dem ein<br />

Pilot starb,beschäftigen sich auch Polizei<br />

und Staatsanwaltschaft.„Es besteht<br />

der Anfangsverdacht der fahrlässigen<br />

Tötung“, sagte Beatrix Heuer<br />

vonder Staatsanwaltschaft NeubrandenburgamDonnerstag.<br />

DiePolizei<br />

arbeite mit den Flugsicherheitsbehörden<br />

zusammen. (dpa)<br />

Ostdeutsche hadernmit<br />

CDU-Beschluss zur AfD<br />

DerBeschluss der CDU-Führung,<br />

grundsätzlich nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten,<br />

spaltet die<br />

Wahlberechtigten in Ostdeutschland:<br />

Laut dem „Deutschlandtrend“<br />

der ARD möchte fast die Hälfte (49<br />

Prozent) nicht, dass die CDU eine<br />

Kooperation mit den Rechtspopulisten<br />

ausschließt. 46 Prozent sehen<br />

das anders. (AFP)<br />

Babis übersteht<br />

Misstrauensvotum<br />

Osaka ohne Pause<br />

Beim G20-Gipfel stehen der Kanzlerin anstrengende Tage bevor.Ein erneuter Zitteranfall sorgt für Gerüchte<br />

VonDaniela Vates<br />

Bisweilen ist an einer Reise<br />

der Bundeskanzlerin schon<br />

der Aufbruch interessant.<br />

Angela Merkel also ist am<br />

Donnerstagmittag in einen Regierungsflieger<br />

gestiegen und hat sich<br />

auf den Weggemacht ins japanische<br />

Osaka zum G20-Gipfel. Aufdem Programm<br />

stehen Kriegsgefahr im Golf<br />

und schwierige Gesprächspartner<br />

wie US-Präsident Donald Trump. In<br />

Berlin ging es erst mal um anderes.<br />

„Alles findet statt wie geplant. Der<br />

Bundeskanzlerin geht es gut“, musste<br />

Regierungssprecher Steffen Seibert<br />

kurzvor der Reise versichern.<br />

Vibrierende Beine<br />

Dasungewöhnliche Gesundheitsbulletin<br />

hatte seinen Grund: Merkel<br />

hatte wenige Stunden zuvor bei der<br />

Ernennung der neuen Justizministerin<br />

Christine Lambrecht (SPD) einen<br />

Zitteranfall bekommen –den zweiten<br />

binnen achtTagen.Während Bundespräsident<br />

Frank-Walter Steinmeier<br />

eine Rede hielt, stand Merkel mit vibrierenden<br />

Beinen neben ihm. Durch<br />

Übereinanderschlagen der Arme versuchte<br />

sie,sich zu stabilisieren.<br />

Voracht Tagen hatte Merkel beim<br />

Empfang des ukrainischen Präsidenten<br />

Wolodymyr Selenskyj an einem<br />

heißen Tag ähnlich gezittert.<br />

Damals hatte sie hinterher erklärt, zu<br />

wenig Wasser getrunken zu haben.<br />

In beiden Fällen ließ das Zitternnach,<br />

sobald sich die Kanzlerin wieder bewegte.<br />

AmDonnerstag war sie sogar<br />

schneller im Bundestag als die neue<br />

Ministerin, die zu ihrer Vereidigung<br />

etwas zu spät kam. Diese verfolgte die<br />

Kanzlerin wieder stehend und ohne<br />

Probleme,wie sie auch am Mittwoch<br />

die Regierungsbefragung in guter<br />

Kondition und Laune absolvierte.Die<br />

Befragung im Bundestag war Teil eines<br />

besonders vollen Terminkalenders<br />

an einem langen Tag, der noch<br />

dazu einen Hitzerekord brachte. Am<br />

Abend nahm Merkel eine Stunde lang<br />

an einer Veranstaltung der evangelischen<br />

Kirche im Deutschen Dom am<br />

Gendarmenmarkt teil, in dem laut<br />

Teilnehmern „saunaartige Verhältnisse“<br />

herrschten. Es folgten weitere<br />

Gespräche. Obwohl es in Berlin wieder<br />

kühler war, ist eine erneute Dehydrierung<br />

als Grund für Merkels Zitterndeshalb<br />

nicht abwegig.<br />

DieStuttgarter <strong>Zeitung</strong> zitiert Regierungskreise,wonach<br />

der Zitteranfall<br />

psychologisch bedingt sei. Es sei<br />

kein gesundheitliches Problem, sondern<br />

Kopfsache.„Die Erinnerung an<br />

den Vorfall in der letzten Woche<br />

Die Hände formen keine Raute, sondernsuchen Halt. Angela MerkelamDonnerstag. DPA<br />

Ort: Der G20-Gipfel der großen<br />

Wirtschaftsnationen findet<br />

auf Sakishima,einer<br />

künstlichenInsel in der<br />

Buchtder japanischen MetropoleOsaka<br />

statt.Die<br />

„Gruppe der 20“ vereint zwei<br />

Drittel der Weltbevölkerung,<br />

85 Prozent der globalenWirtschaftsleistung<br />

und 75 Prozent<br />

des Welthandels.<br />

G20 IN JAPAN<br />

Teilnehmer: Der gehören<br />

die EU und 19 führende<br />

Wirtschaftsnationen an: Argentinien,<br />

Australien, Brasilien,<br />

China, Deutschland,<br />

Frankreich, Großbritannien,<br />

Indien, Indonesien, Italien,<br />

Japan, Kanada, Mexiko,<br />

Russland, Saudi-Arabien,<br />

Südafrika, Südkorea, die<br />

Türkei und die USA.<br />

Sicherheit: Rund 32 000 Sicherheitskräfte<br />

sind im Einsatz,dreimalsoviele<br />

wie<br />

beim G20-Gipfel 2017 in<br />

Hamburg.Die Küstenwache<br />

bewachtdie umliegenden<br />

Gewässer mit mehr als 60<br />

Schiffen. Öffentliche Schulen<br />

sind seit Donnerstaggeschlossen,umdie<br />

Zahl der<br />

Pendlerzureduzieren.<br />

führte zu der Situation heute, also<br />

ein psychologisch-verarbeitender<br />

Prozess.“<br />

Merkel, seit Jahren berühmt für<br />

ihr hohes Arbeitspensum, wollte ihr<br />

Programm nicht umstellen und flog<br />

wie geplant zum Treffen der G20-<br />

Staatschefs. Bei dem zweitägigen<br />

Gipfel in Osaka ist das Programm erneut<br />

dicht gedrängt. Zweistündige<br />

Diskussionen wechseln sich mit 15-<br />

minütigen „Side Events“ ab. Dazwischen<br />

eingeschoben sind bilaterale<br />

Gespräche.Mit Donald Trump ist ein<br />

Treffen am Freitagmorgen angesetzt<br />

–sodie US-Regierung.<br />

Es ist ein Gipfel, den die Vertreter<br />

der 20 Staaten als Möglichkeit zum<br />

Austausch und zur Kontaktpflege<br />

nutzen. Das Gipfelkommuniqué ist<br />

meist ein Text voller diplomatisch<br />

gewundener Sätze, der Bewegung<br />

oder Veränderung in nur für Fachleute<br />

auf Anhieb verständlichen Nebensätzen<br />

oder auch nur einzelnen<br />

Worten erkennen lässt.<br />

Keine Zeit auszuruhen<br />

Klar war allerdings bereits im Vorfeld:<br />

BeiwichtigenThemen wie beim Handel<br />

und beim Klima wirdesmaximal<br />

sehr allgemeine Festlegungen geben.<br />

Ein klares Bekenntnis gegen Protektionismus,<br />

das die deutsche Regierung<br />

wie auch andereEU-Staaten befürworten,<br />

lehnen die USA ab. Auch<br />

beim Thema Klimaschutz dürfte es<br />

kaum vorangehen: Wieder gehört die<br />

USA zu den Chefbremsern.<br />

Genutzt werden dürfte das Treffen<br />

zudem für Gespräche über den Konflikt<br />

zwischen Iran undUSA: US-Präsident<br />

Trump droht offen mit Militärschlägen<br />

und fordert mehr Wirtschaftssanktionen<br />

gegen Iran. Auch<br />

China hat einiges mit Trump zu besprechen:<br />

beide Länder befinden sich<br />

in einem Handelskonflikt. Eine Rolle<br />

spielen dürfte auch der Bürgerkrieg<br />

im Jemen. Gast ist unter anderen der<br />

saudi-arabische Kronprinz Mohammed<br />

bin Salman, dessen Land in dem<br />

Konflikt kräftig mitmischt.<br />

Direkt nach dem Gipfel reist Merkel<br />

nach Brüssel zum EU-Sondergipfel,<br />

um erneut über das Führungspersonal<br />

der EUzuverhandeln. Es geht<br />

darum zu versuchen, den deutschen<br />

Spitzenkandidaten Manfred Weber<br />

doch noch zum EU-Kommissionspräsidenten<br />

zu machen. Für längere<br />

Ruhepausen ist keine Zeit. (mit dpa)<br />

Daniela Vates beobachtet<br />

die Bundeskanzlerin seit<br />

Jahren aus der Nähe.<br />

Nächtlicher<br />

Zugriff in<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Terrorverdächtiger von<br />

Paris festgenommen<br />

Gut dreieinhalb Jahrenach den IS-<br />

Terroranschlägen auf die Konzerthalle<br />

Bataclan und andereZiele in<br />

Paris ist ein Verdächtiger in Sachsen-<br />

Anhalt festgenommen worden. Spezialkommandos<br />

der Polizei fassten<br />

den 39 Jahrealten Bosnier in der vergangenen<br />

Woche in BadDürrenberg.<br />

Der Mann hielt sich in der Wohnung<br />

einer Bekannten auf, wie ein Sprecher<br />

der Generalstaatsanwaltschaft am<br />

Donnerstag sagte. Ob er auf der<br />

Durchreise war oder länger dortlebte,<br />

blieb zunächst offen. Der Mann<br />

wurde mit europäischem Haftbefehl<br />

aus Belgien gesucht, wie die Dresdner<br />

Staatsanwaltschaft mitteilte. Als Vorwurf<br />

sei darin nur Terrorismus genannt,<br />

hieß es vonder Generalstaatsanwaltschaft<br />

in Naumburg. Welche<br />

Artder Beteiligung demVerdächtigen<br />

genau vorgeworfen wird, blieb zunächst<br />

unklar.<br />

Bei den Terroranschlägen auf das<br />

Bataclan und weitere Ziele waren<br />

130 Menschen gestorben. In der<br />

Konzerthalle richteten Terroristen<br />

des sogenannten Islamischen Staats<br />

(IS) am 13. November 2015 ein Massaker<br />

an. Zudem wurden Bars und<br />

Restaurants beschossen, am Stade<br />

de France sprengten sich Selbstmordattentäter<br />

in dieLuft.<br />

Der jetzt verhaftete 39-Jährige<br />

sitzt in der Justizvollzugsanstalt<br />

Halle in Sachsen-Anhalt, wie ein<br />

Sprecher des Oberlandesgerichts<br />

Naumburg sagte. Das Gericht werde<br />

das Auslieferungsverfahren nach<br />

Belgien beschleunigt vorantreiben.<br />

GSG9im Einsatz<br />

Der Bosnier geriet ursprünglich im<br />

Februar ins Visier der Ermittler in<br />

Dresden. Sie haben den Verdacht,<br />

dass er anWaffengeschäften beteiligt<br />

war. Hintergrund ist ein Fund des<br />

Zolls am Dresdner Hauptbahnhof. In<br />

einem Geländewagen versteckt wurden<br />

18 scharfe Handgranaten entdeckt.<br />

Zwei 17 und 28 Jahrealte Männer<br />

aus Bosnien-Herzegowina sitzen<br />

seither wegen des Verstoßes gegen<br />

das Kriegswaffenkontrollgesetz in<br />

Untersuchungshaft.<br />

Ministerpräsident Andrej Babis war<br />

schon vor Amtsantritt umstritten.<br />

Dertschechische Ministerpräsident<br />

Andrej Babis hat einen Misstrauensantrag<br />

im Parlament abgewehrt. Der<br />

Antrag vonfünf Oppositionsparteien<br />

fand am frühen Donnerstagmorgen<br />

nicht die erforderliche absolute<br />

Mehrheit. Anlass waren Korruptionsvorwürfe<br />

gegen den Multimilliardär.<br />

Beider größten Demonstration in<br />

Prag seit 1989 hatten am Sonntag<br />

300 000 Menschen den Rücktritt des<br />

Regierungschefs gefordert. (dpa)<br />

EU-Kommissar will mehr<br />

Geburtenkontrolle in Afrika<br />

DasBevölkerungswachstum in<br />

Afrika lässt sich nach Ansicht von<br />

Christos Stylianides,dem EU-Kommissar<br />

für humanitäreHilfe und Katastrophenschutz,<br />

nur mithilfe einer<br />

konsequenteren Familienplanung<br />

verlangsamen. „Wir müssen<br />

pragmatische Wege finden, um auf<br />

die Familienplanung der Menschen<br />

einzuwirken“, sagte Stylianides der<br />

Neuen Osnabrücker <strong>Zeitung</strong>. (BLZ)<br />

AP<br />

Ethikrat lehnt Masern-Impfpflicht ab<br />

Das Beratergremium sieht eine moralische Verpflichtung, plädiert aber für mehr Information und Angebote<br />

Die von der großen Koalition geplante<br />

Masern-Impfpflicht für<br />

Kinder in Kitas und Schulen ist aus<br />

Sicht des Deutschen Ethikrats nicht<br />

gerechtfertigt. Grund seien die insgesamt<br />

hohen Impfquoten in diesen Altersgruppen,<br />

erklärte das unabhängige<br />

Beratergremium am Donnerstag<br />

in Berlin. Zu empfehlen sei jedoch<br />

eine Impfpflicht „für Berufsgruppen<br />

in besonderer Verantwortung“ wie<br />

Ärzte und Erzieher.Grundsätzlich sei<br />

es keine reine Privatangelegenheit,<br />

ob man sich gegen eine hochansteckende<br />

Infektionskrankheit wie die<br />

Masern impfen lasse. Angesichts einer<br />

solchen „moralischen Pflicht“ sei<br />

aber zu prüfen, für wen auch eine<br />

Rechtspflicht erforderlich sei.<br />

Nach Gesetzesplänen von Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn<br />

(CDU) soll eine Impfpflicht gegen<br />

MasernabMärz2020 für Kinder und<br />

das Personal in Kitas und Schulen<br />

kommen, außerdem für Beschäftigte<br />

in medizinischen Einrichtungen.<br />

Vorgesehen sind auch Geldbußen<br />

von bis zu 2500 Euro. Spahn sagte,<br />

die Stellungnahme des Ethikrats<br />

Gegen Masernwird immer mit Mehrfachimpfstoffen immunisiert.<br />

helfe in der Debatte. Sie stelle klar,<br />

dass es eine moralische Verpflichtung<br />

gebe, sich und eigene Kinder<br />

gegen Masern impfen zu lassen. Er<br />

halte es aber für notwendig, diese<br />

Pflicht verbindlicher zu gestalten.<br />

Um Impflücken zu schließen,<br />

empfiehlt der Ethikrat eine Reihe<br />

von Maßnahmen – staatliche Eingriffe<br />

sollten dabei aber erst am Ende<br />

stehen. Sinnvoll seien Informationskampagnen,<br />

unkomplizierte Angebote<br />

wie offene Impfsprechstunden<br />

GETTY/MOMENT RF<br />

für Berufstätige am Tagesrand oder<br />

Impf-Erinnerungssysteme von<br />

Hausärzten und Kinderärzten. Die<br />

wenigen Ärzte, die falsche Informationen<br />

über Masern-Impfungen verbreiten,<br />

sollten berufsrechtlich zur<br />

Verantwortung gezogen werden.<br />

Eine „harte“ staatliche Impfpflicht,<br />

die letztlich mit körperlichem<br />

Zwang durchzusetzen wäre,<br />

seiaber nicht zu rechtfertigen, erläuterte<br />

Wolfram Henn. Auch von Bußgeldern<br />

sei abzuraten. Ungeimpfte<br />

Kinder generell vonSchulen oder Kitas<br />

auszuschließen, lehnt der Ethikrat<br />

ab –inEinzelfällen könne das<br />

befristet möglich sein.<br />

NurzweiProzent Fundamentalisten<br />

Mit Blick auf die geplante Pflicht für<br />

Kinder in Kitas und Schulen betont<br />

der Ethikrat, dann müsse es auch<br />

möglich sein, nur gegen Masern zu<br />

immunisieren –esgibt aber meist<br />

Mehrfachimpfstoffe. Der Rat gibt<br />

auch zu bedenken, dass Kinder und<br />

Jugendliche eine Gruppe mit „eingeschränkter<br />

Entscheidungskompetenz“<br />

seien. In den Blick zu nehmen<br />

seien vielmehr Berufstätige, die eine<br />

besondereVerantwortung für anvertraute<br />

Menschen haben wie Ärzte.<br />

DerEthikrat erklärt, dass nur eine<br />

kleine Minderheit von zwei Prozent<br />

der Bevölkerung fundamental gegen<br />

Impfungen und unzugänglich für<br />

Argumente sei. Zum Schulbeginn<br />

seien derzeit 97 Prozent der Kinder<br />

einmal und 93 Prozent wie empfohlen<br />

zweimal gegen Masern geimpft.<br />

Unter den 30- bis 39-Jährigen seien<br />

aber nur 46,7 Prozent geimpft. (dpa)<br />

Bei den Anschlägen in Paris im November<br />

2015 starben 130 Menschen. IMAGO IMAGES<br />

Die Beamten weiteten ihre Ermittlungen<br />

auf den 39 Jahre alten<br />

Landsmann des Duos aus und stießen<br />

dabei auch auf den internationalen<br />

Haftbefehl, hieß es aus Dresden.<br />

Den Namen des Verdächtigen<br />

gab die Staatsanwaltschaft mit Adis<br />

A. an. Ob auch die internationale Suche<br />

wegen der Beteiligung am Terroranschlag<br />

mit Waffen zu tun hat,<br />

konnte zunächst kein Behördensprecher<br />

sagen. Bei der nächtlichen<br />

Festnahme durch die GSG 9und das<br />

sachsen-anhaltische Spezialeinsatzkommando<br />

wurde auch die Wohnung<br />

durchsucht. Kriegswaffen oder<br />

andereverbotene Gegenstände wurden<br />

bei dem Beschuldigten nicht gefunden,<br />

wie ein Sprecher der Dresdner<br />

Staatsanwaltschaft sagte. Der<br />

Verdächtigte wurde für einen Haftbefehl<br />

zunächst einem Richter des<br />

Amtsgerichts Merseburg vorgeführt.<br />

Das Oberlandesgericht bestätigte<br />

den Haftbefehl vor wenigen Tagen.<br />

Diesachsen-anhaltischen Behörden<br />

sind für das Auslieferungsverfahren<br />

zuständig. (dpa)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 5 *<br />

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Politik<br />

„Da tut sich auch schon was“<br />

Der kommissarische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel über den Wegseiner Partei zu einer neuen Führung und die Bewertung der großen Koalition<br />

Es ist heiß in Berlin –aber<br />

das Vorsitzenden-Büro im<br />

Willy-Brandt-Haus ist gut<br />

gekühlt. Der kommissarische<br />

SPD-Chef Thorsten Schäfer-<br />

Gümbel hat das Büro der zurückgetretenen<br />

Andrea Nahles bezogen.<br />

Mitgebracht hat er etwas Kunst aus<br />

Asien, hinter dem Schreibtisch steht<br />

eine kleine Dschingis-Khan-Figur.<br />

Schäfer-Gümbel erzählt von einer<br />

Reise in die Mongolei. Im Interview<br />

geht es dann natürlich um die SPD.<br />

Herr Schäfer-Gümbel, richten Sie bei<br />

der SPD gerade eine Dating-App fürs<br />

Handy ein, damit potenzielle Paare<br />

für eine Doppelspitze zusammenfinden?<br />

Nein. Die brauchen wir auch<br />

nicht. Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten<br />

sind kontaktfreudige<br />

Menschen, die auch so miteinander<br />

ins Gespräch kommen. Und<br />

da tut sich auch schon was.<br />

Kandidaten dürfen sich im Duo oder<br />

allein bewerben.Wenn Siefür den Job<br />

als Parteichef eine Stellenausschreibung<br />

formulieren müssten: Was<br />

stünde darin?<br />

Gesucht sind Menschen, die sammeln<br />

und führen können. Diezuhören,<br />

aber auch Orientierung geben.<br />

Es geht um natürliche Autorität, die<br />

nicht mit autoritärem Gehabe zu<br />

verwechseln ist. Vor allem müssen<br />

die Bewerber eine klare Vorstellung<br />

und gute Ideen haben, wie wir den<br />

technischen Fortschritt so gestalten,<br />

dass sozialer Wohlstand daraus wird.<br />

Gibt es künftig immer eine Mitgliederbefragung<br />

über den SPD-Vorsitz<br />

oder darf die Basis nur abstimmen,<br />

wenn es brennt?<br />

Jede Zeit sucht ihre Antworten.<br />

Jetzt geht es darum, der neuen Führung<br />

durch einen Mitgliederentscheid<br />

möglichst hohe Legitimation<br />

zu geben. Automatismen führen<br />

schnell zu statischen Verhältnissen.<br />

Wird die Mitgliederbefragung über<br />

den Parteivorsitz zum Plebiszit über<br />

die große Koalition?<br />

Es wäre eine Fehler, die Suche<br />

nach einer neuen Vorsitzenden auf<br />

diese Frage zu reduzieren. Natürlich<br />

werden Mitglieder auf den Regionalkonferenzen<br />

Kandidatinnen und<br />

Kandidaten nach ihrer Haltung zur<br />

großen Koalition fragen. Kluge Kandidaten<br />

werden ihreKampagne aber<br />

nicht auf diese Frage verengen. Noch<br />

drängender wird die Frage der Mitglieder<br />

sein: Wie stellt ihr euch die<br />

Zukunft der SPD vor? Und das ganz<br />

unabhängig von einer aktuellen Regierungskonstellation.<br />

Ist esaus Ihrer Sicht vorstellbar, dass<br />

das Land auch eine Zeit lang von einer<br />

Minderheitsregierung regiert<br />

wird?<br />

Auch in Deutschland sind Minderheitsregierungen<br />

denkbar, aber<br />

nicht erstrebenswert. Es darf zum<br />

ZUR PERSON<br />

DPA/KAY NIETFELD<br />

Thorsten Schäfer-Gümbel wurde 1969 in Oberstdorf im Allgäu geboren. 1986 tritt er<br />

in die SPD ein. Seit 2009 ist er Vorsitzender der SPD Hessen, Vorsitzender der SPD-Fraktion im<br />

Hessischen Landtag sowie Mitglied im Parteivorstand der Bundes-SPD.<br />

In den Jahren 2009, 2013 und 2018 verliertSchäfer-Gümbel als Spitzenkandidat<br />

der SPD die hessische Landtagswahl. Im März 2019 kündigt Schäfer-Gümbel seinen Rückzug<br />

aus der Politik an. Ab Oktober 2019 wird er Vorstandsmitglied der Gesellschaftfür<br />

Internationale Zusammenarbeit.<br />

Nach dem Rücktritt vonAndrea Nahles führtSchäfer-Gümbel zusammen mit Malu Dreyer<br />

und Manuela Schwesig kommissarisch die SPD,bis ein neuer Vorsitzender gewählt ist.<br />

Beispiel nicht sein, dass Mehrheiten<br />

im Bundestag mit Stimmen einer<br />

rechtsradikalen Partei zustande<br />

kommen und der Einfluss der AfD<br />

somit wächst. Deutschland braucht<br />

gerade in dieser Zeit der Veränderung<br />

eine stabile Regierung, um<br />

seine Position in Europa und der<br />

Welt engagiertvertreten zu können.<br />

Die SPD hat gerade ein Konzept zur<br />

Klimapolitik erarbeitet. Was ist das<br />

grundlegende Ziel?<br />

Wir wollen Arbeit und Umwelt<br />

versöhnen und nicht als Gegensätze<br />

begreifen. Die Veränderungen müssen<br />

konkret gestaltet werden, Sicherheit<br />

in einer Zeit der Wandels wirdin<br />

den kommenden Jahren eine sehr<br />

große Rolle spielen.<br />

Wie werden Sie das Thema CO 2 -Besteuerung<br />

angehen?<br />

Wir wollen unbedingt verhindern,<br />

dass Menschen mit kleinen<br />

und mittleren Einkommen diejenigen<br />

sind, die am Ende die Zeche zahlen.<br />

Die CO 2 -Steuer ist ein Beitrag,<br />

eine soziale Ausgestaltung aber<br />

auch.<br />

Hätten Sie als Schüler bei den „Fridays<br />

for Future“-Protesten mitgemacht?<br />

Wenn ich heute Schüler wäre,<br />

wäre ich bei „Fridays for Future“ auf<br />

jeden Fall dabei. Ich selbst habe als<br />

Schüler mal den Unterricht ausfallen<br />

lassen, um an Protesten gegen eine<br />

misslungene Bildungsreform teilzunehmen.<br />

Direkt danach bin ich in<br />

die SPD eingetreten.<br />

Juso-Chef Kevin Kühnert ist 29 Jahre<br />

alt. Hätten Sie sich in seinem Alter<br />

den SPD-Vorsitz zugetraut?<br />

Nein.<br />

Franziska Giffey gilt vielen als geeignete<br />

Kandidatin für den SPD-Vorsitz,<br />

hat aber Probleme mit Plagiatsvorwürfen<br />

wegen ihrer Doktorarbeit.<br />

Sind Sie froh, nie promoviert zuhaben?<br />

Ich habe nach dem Studium eine<br />

Doktorarbeit angefangen. Ich hatte<br />

dann aber die Chance,von einer halben<br />

befristeten Stelle an der Uniauf<br />

eine unbefristete Vollzeitstelle bei<br />

der Stadt zu wechseln. Eigentlich<br />

wollte ich die Doktorarbeit trotzdem<br />

nebenher schreiben. Ichmusste bald<br />

einsehen, dass sich das für mich mit<br />

Beruf, Ehrenamt und der Geburtunserer<br />

ersten Tochter nicht vereinbaren<br />

ließ. Dann habe ich das Projekt<br />

beendet. Das war eine kluge Entscheidung<br />

in meinem Leben.<br />

DieSPD versucht gerade zum dritten<br />

Mal, Thilo Sarrazin aus der Partei<br />

auszuschließen. Wäreesnicht klüger,<br />

ihn einfach zu ignorieren?<br />

Seine Positionen haben keinen<br />

Platz in unserer Partei. Es geht um<br />

Haltung und nicht um Taktik.<br />

DasGespräch führte Tobias Peter.<br />

Drama um Flüchtlinge an<br />

Bord der „Sea Watch 3“<br />

Auch Berlin bietet Hilfe an. Seehofer verweist auf Brüssel<br />

VonThoralf Cleven und Regina Kerner<br />

ImDrama um 42 vorder Insel Lampedusa<br />

festsitzende Flüchtlinge<br />

auf dem deutschen Rettungsschiff<br />

„Sea Watch 3“ haben mehrere deutsche<br />

Städte,darunter Berlin, wiederholt<br />

ihre Bereitschaft bekundet, die<br />

im Mittelmeer vor dem Ertrinken<br />

Geretteten aufzunehmen. Diebenötigte<br />

Aufnahmezusage, damit Italien<br />

die Menschen an Land lässt, wirdjedoch<br />

vomBundesinnenminister bislang<br />

verweigert. Horst Seehofer<br />

(CSU) sagte am Donnerstag, dass<br />

Deutschland bereit sei, „einen Teil<br />

von diesen Flüchtlingen aufzunehmen,<br />

wenn andere EU-Länder dies<br />

auch tun“. Die Bundesregierung<br />

stünde in Kontakt mit allen relevanten<br />

Akteuren, darunter die EU-Kommission<br />

und Italien. Das Ministerium<br />

wolle eine rasche Lösung.<br />

Eine Sprecherin bestätigte, dass<br />

im Ministerium aus mehr als 50 Kommunen<br />

Schreiben eingegangen seien,<br />

in denen die Bereitschaft zur Aufnahme<br />

von geretteten Asylsuchenden<br />

bekundet worden wäre. Marburgs<br />

Oberbürgermeister Thomas<br />

Spies (SPD) koordiniert das Bündnis<br />

„Städte Sicherer Häfen“, zu dem auch<br />

Berlin, Dortmund, Potsdam, Greifswald,<br />

Kiel und Nürnberg gehören.<br />

Weder er noch seine Amtskollegen<br />

hätten bislang Antwort von Seehofer<br />

erhalten. „Wichtiger ist mir, dass die<br />

Menschen endlich aufgenommen<br />

und ordentlich versorgt werden, und<br />

Herr Seehofer in Italien interveniert.<br />

Denn der Versuch, Humanität und<br />

die Einhaltung eherner Grundsätze<br />

Das Rettungsschiff „Sea Watch 3“ auf<br />

Mission im Mittelmeer.<br />

DPA<br />

der christlichen Seefahrtmit Strafe zu<br />

belegen, ist unerträglich“, so Spies.<br />

Thüringens Ministerpräsident<br />

Bodo Ramelow (Linke) sagte, auch<br />

sein Bundesland sei„selbstverständlich<br />

bereit, Verantwortung zu übernehmen<br />

und einen solidarischen<br />

Beitrag zum Flüchtlingsschutz zu<br />

leisten“. Die Hilfe im Einzelfall ersetze<br />

aber nicht eine europäische<br />

Lösung in der Flüchtlingshilfe.<br />

Italiens Innenminister Matteo<br />

Salvini forderte Deutschland und die<br />

Niederlande auf, die geretteten<br />

Flüchtlinge aufzunehmen. Beiden<br />

Ländernhielt er Untätigkeit vor. Das<br />

Schiff der deutschen Hilfsorganisation<br />

Sea Watch war am Mittwoch<br />

ohne Genehmigung in italienische<br />

Gewässer gefahren. Kapitänin Carola<br />

Rackete erklärte, sie sehe sich<br />

wegen der verzweifelten Lage der<br />

Flüchtlinge dazu gezwungen.<br />

Hilfsorganisationen im Visier<br />

Wenn es keine Einigung gebe und<br />

das Schiff somit nicht anlegen dürfe,<br />

sei sie bereit, ohne Erlaubnis in den<br />

Hafen von Lampedusa zu fahren,<br />

sagte sie am Donnerstag der dpa. Am<br />

12. Juni hatte die unter niederländischer<br />

Flagge fahrende „Sea Watch 3“<br />

insgesamt 53 Menschen aus Seenot<br />

gerettet. Einige wurden als medizinische<br />

Notfälle an Land gebracht.<br />

Eine von einem Mailänder initiierte<br />

Spendensammlung zur Finanzierung<br />

der Gerichtskosten für die<br />

„Sea Watch 3“ hat innerhalb eines<br />

Tages mehr als 100 000 Euro gebracht.<br />

Rackete droht eine Geldstrafe<br />

von bis zu 50 000 Euro, auch<br />

der Eigner und der Betreiber des<br />

Schiffs –inbeiden Fällen ist das Sea<br />

Watch –können mit einer Strafe in<br />

derselben Höhe belangt werden.<br />

Der Bürgermeister von Lampedusa,<br />

Toto Martello, erklärte, es<br />

werde mit zweierlei Maß gemessen.<br />

Die Migranten auf der „Sea Watch“<br />

hätten Pech, weil sie auf dem Schiff<br />

einer Hilfsorganisation seien. „Wären<br />

sie auf einem anderen Boot gekommen,<br />

wären sie längst an Land.“<br />

Berlin Seite 13<br />

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6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

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Made in Berlin<br />

BERLINER BEKANNTE<br />

Gas,<br />

Bier und<br />

Daten<br />

VonJochen Knoblach<br />

Das Gerüst des Mariendorfer Gasometers<br />

steht noch immer.Als<br />

es Anfang des vorigen Jahrhunderts<br />

errichtet wurde,war es Teil des größten<br />

und modernsten Gaswerks Berlins.<br />

Heute ist es eine Art Wahrzeichen<br />

des Marienparks. Ebenso wie<br />

der alte Wasserturm und die beiden<br />

Kugel-Gasbehälter, die allerdings<br />

erst Ende der 60er-Jahre hinzukamen.<br />

Egal. Vieles kam später hinzu.<br />

Einlebendiger Ort.<br />

Das Gaswerk ander Lankwitzer<br />

Straße war vor mehr als einem Jahrhundert<br />

von der Londoner Imperial<br />

Continental Gas Association errichtet<br />

worden. Diese hatte den <strong>Berliner</strong>n<br />

nach 1826 die Gasbeleuchtung<br />

beschert und auch in den südlichen<br />

Gemeinden der Stadt einen Bedarf<br />

erzeugt, der bald ein eigenes Gaswerk<br />

nötig machte.Dortlag Mariendorf<br />

im Zentrum. Zudem war die<br />

Nähe zur Eisenbahnlinie Berlin–Dresden<br />

sowie zum Teltowkanal<br />

von Bedeutung, da beides die Versorgung<br />

mit Kohle erleichterte, aus<br />

der das Gas gewonnen wurde. 1900<br />

bis 1901 wurde das GaswerkMariendorfgebaut,<br />

1923 wechselte es in den<br />

Besitz der Gasag und lieferte noch<br />

bis 1996 Gas. Danach passierte dort<br />

fast zwei Jahrzehnte nichts.<br />

Erst 2013 übernahm eine Investorengemeinschaft<br />

das 360 000 Quadratmeter<br />

große Areal und knüpfte<br />

an das Superlativ aus der Gaswerk-<br />

Äraan. Unter dem Slogan „Raum für<br />

Ideen“ entsteht eines der größten<br />

Gewerbegebiete der Stadt. Pionier<br />

des Neuanfangs ist eine US-amerikanische<br />

Brauerei, die 25 Millionen<br />

Euro in den Standort investiert. Das<br />

Unternehmen hat sich inzwischen<br />

wieder verabschiedet. Dafür hat<br />

kürzlich eine schottische Craft-Bier-<br />

Brauerei den Marienpark bezogen.<br />

In der Nachbarschaft befinden sich<br />

etwa die Produktion der in Kreuzberg<br />

gegründeten Obst- &Gemüsesnack-Manufaktur<br />

Dörrwerk oder<br />

die Backöfen der Wallenstein Backmanufaktur.Rewe,<br />

DHL und ein Küchen-Ausstatter<br />

betreiben dort Logistikzentren.<br />

Strombedarfwie eine Kleinstadt<br />

Jüngster Neuzugang im Park ist das<br />

Unternehmen E-Shelter. Die Tochterfirma<br />

des japanischen NTT-Konzerns,<br />

die nach eigenen Angaben europaweit<br />

führend in Sachen Planung,<br />

Bau und Betrieb von Rechenzentren<br />

ist, hat 60 000 Quadratmeter<br />

des Parks übernommen. Rund 400<br />

Millionen Euro will die Firma dort<br />

investieren.<br />

Geplant sind mehrere Gebäude<br />

samt redundanter Stromversorgung,<br />

eigenen Umspannwerken, Vollklimatisierung<br />

und Hochsicherheitsniveau,<br />

in denen Unternehmen ihre<br />

Serverfarmen unterbringen werden.<br />

Istalles fertig und bezogen, wirddort<br />

so viel Stromverbraucht wie in einer<br />

90 000-Einwohner-Stadt. Zusammen<br />

mit dem bereits 2008 in der<br />

Nonnendammallee eingerichteten<br />

Rechenzentrum ist Berlin inzwischen<br />

der zweitgrößte Standort von<br />

E-Shelter in Deutschland. Der Bedarfwächst,<br />

gerade in Berlin.<br />

Erinnerungsstücke: Die beiden Kugelgasbehälter<br />

entstanden 1968. IMAGO IMAGES<br />

Parkzonen in Berlin 2019<br />

Parkgebühr pro Stunde<br />

00<br />

1Euro<br />

1–2 Euro<br />

2Euro<br />

2–3 Euro<br />

Kennzeichnung<br />

der Parkzonen<br />

bis 2020<br />

bis 2023<br />

CHARLOTTENBURG-<br />

WILMERSDORF<br />

STEGLITZ-<br />

ZEHLENDORF<br />

4<br />

6<br />

16<br />

23<br />

Weniger Autos in der<br />

Innenstadt –das ist<br />

Teil des Plans hin zu<br />

einer nachhaltigen<br />

Verkehrswende von Umwelt-Senatorin<br />

Regine Günther (Grüne). Es<br />

geht um weniger Kohlendioxid für<br />

mehr Klimaschutz, aber auch um<br />

weniger Lärm, Stau und eine geringereUnfallgefahr.Umdies<br />

zu erreichen,<br />

soll die Parkraumbewirtschaftung<br />

bis Ende 2023 auf den<br />

kompletten Innenstadtring ausgeweitet<br />

werden. DieGebühren sollen<br />

von derzeit ein bis drei Euro auf<br />

zwei bis vier Euro pro Stunde erhöht<br />

werden. Das kündigte Günther<br />

im März an. Während einige<br />

Bezirke bereits eigenhändig an den<br />

Gebühren schrauben wollen und<br />

das Vorhaben begrüßen, wird aus<br />

anderen Bezirken auch Kritik laut.<br />

Wirhaben uns einmal umgehört.<br />

PRO Tempelhof-Schöneberg: Noch<br />

gilt für alle Zonen im Bezirkdie geringste<br />

Gebühr von25Cent je Viertelstunde,<br />

beziehungsweise ein<br />

Euro pro Stunde. Doch das soll<br />

nicht so bleiben. Eine Anpassung<br />

sei wünschenswert, sagt Bezirksstadträtin<br />

Christiane Heiß (Grüne).<br />

Parkgebühren sollten ihrer Ansicht<br />

nach perspektivisch mindestens<br />

den Kosten einer Hin- und Rückfahrt<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

entsprechen. So werde beispielsweise<br />

derzeit geprüft, ob im<br />

Bereich um den Wittenbergplatz<br />

sowie zwischen Nollendorfplatz<br />

und Winterfeldtplatz von ein Euro<br />

auf zwei Euro pro Stunde erhöht<br />

werden sollte. Außerdem bereitet<br />

der Bezirk eine Ausschreibung zu<br />

einer Machbarkeitsstudie zur Einführung<br />

vonParkraumbewirtschaftung<br />

innerhalb des S-Bahn-Rings<br />

sowie in Friedenau vor.<br />

CONTRA Steglitz-Zehlendorf: Eine<br />

andereAnsicht vertritt man im Bezirk<br />

Steglitz-Zehlendorf. So sagt<br />

Bezirksbürgermeisterin Cerstin<br />

Richter-Kotowski (CDU): „Ich<br />

meine nicht, dass die Erhöhung<br />

der Parkgebühren irgendeinen Erfolg<br />

hat.“ Vielmehr würde es die<br />

Verdrängung in die angrenzenden<br />

Bereiche noch mehr erhöhen, sagt<br />

5<br />

24<br />

7<br />

8<br />

19<br />

26<br />

25<br />

9<br />

17<br />

27<br />

28<br />

Ringbahn<br />

MITTE<br />

20<br />

55<br />

21<br />

22<br />

35<br />

33<br />

34<br />

15<br />

TEMPELHOF-<br />

SCHÖNEBERG<br />

38<br />

1<br />

2<br />

60 61<br />

29<br />

41<br />

3<br />

36<br />

45<br />

43<br />

42<br />

14<br />

37<br />

40<br />

44<br />

FRIEDRICHSHAIN-<br />

KREUZBERG<br />

Bis zu vier Euro<br />

pro Stunde<br />

Parken innerhalb des S-Bahn-Rings sollteurer<br />

werden,damit mehr Menschen auf den ÖPNV<br />

umsteigen.Nicht alle Bezirke finden die Idee gut<br />

VonTheresa Dräbing und Sabine Hecher (Grafik)<br />

sie.„Es entsteht der Eindruck, dass<br />

Frau Günther nur weiter Druck auf<br />

Autofahrende ausüben und das<br />

Autofahren verhindern will.“ Das<br />

gehe aber zulasten von Bürgern,<br />

die auf das Auto aufgrund familiärer<br />

oder auch aus Altersgründen<br />

angewiesen seien.<br />

CONTRA Charlottenburg-Wilmersdorf:<br />

Ähnlich äußert sich auch ihr<br />

Parteikollege, Arne Herz (CDU),<br />

Bezirksstadtrat vomangrenzenden<br />

Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.<br />

Er glaube nicht, dass eine Erhöhung<br />

der Parkgebühren nennenswerte<br />

Auswirkung auf die<br />

Parkplatzsituation habe.<br />

PANKOW<br />

18 49<br />

NEUKÖLLN<br />

PRO Mitte: Der Bezirk mit dem<br />

wohl höchsten Parkdruck hat auch<br />

derzeit schon die höchsten Parkgebühren.<br />

Im Zentrum sollen sie auf<br />

bis zu vier Euro die Stunde steigen.<br />

In dem SPD-geführten Bezirk begrüßt<br />

man diese Erhöhung aber.<br />

Berlin liege verglichen mit den<br />

Parkgebühren anderer europäischer<br />

Metropolen auch weiterhin<br />

am unteren Ende.„Bei jeder Erhöhung<br />

sollte jedoch bedacht werden,<br />

dass zu gegebener Zeit auch<br />

der bundeseinheitliche Bußgeldkatalog<br />

angepasst werden muss,<br />

damit die Bußgelder für mögliches<br />

,Schwarzparken’ nicht günstiger<br />

sind als die Parkgebühren“, lässt<br />

das Bezirksamt schriftlich mitteilen.<br />

Man behalte sich außerdem<br />

vor, die Gebühren bei weiter zunehmenden<br />

Parkdruck auch lokal<br />

anzupassen und aufgrund vermehrter<br />

Bürger-Anliegen prüfe<br />

man gerade eine Ausweitung der<br />

Parkraumbewirtschaftung.<br />

NEUTRAL Treptow-Köpenick: In<br />

Treptow-Köpenick haben sich die<br />

Bürger anders positioniert. Bei einem<br />

Bürgerentscheid 2014 hätten<br />

sich die Bürger mit großer Mehrheit<br />

dagegen entschieden. Und<br />

daran will sich auch das Bezirksamt<br />

halten. Im Bezirkgibt es keine<br />

Parkraumbewirtschaftung und soll<br />

nach jetzigem Stand auch nicht<br />

eingeführtwerden.<br />

PRO Pankow: Bezirksstadtrat Vollrad<br />

Kuhn (Grüne) schwimmt auf<br />

Parteilinie:„Dadie Zielkonflikte um<br />

den knappen öffentlichen Raum<br />

zunehmen, die Stärkung des Umweltverbundes<br />

politisch gewollt ist<br />

und der Straßenunterhalt teuer ist,<br />

würden wir eine Erhöhung unterstützen.“<br />

„Mit Erhöhung der Parkgebühren in den<br />

Innenbezirken wirdsich der Parkdruck in den<br />

Außenbezirken weiter erhöhen.“<br />

Nadja Zivkovic (CDU), Bezirksstadträtin von Marzahn-Hellersdorf<br />

51<br />

50<br />

1km<br />

LICHTENBERG<br />

30<br />

QUELLE: SEN UVK, ANGABEN DER BEZIRKE<br />

CONTRA Marzahn-Hellersdorf: Zwar<br />

ist der Bezirkselbst nicht voneiner<br />

Erhöhung der Parkgebühren betroffen,<br />

Bezirksstadträtin Nadja<br />

Zivkovic (CDU) hat trotzdem Bedenken:<br />

„Mit Erhöhung der Parkgebühren<br />

in den Innenbezirken<br />

wirdsich der Parkdruck in den Außenbezirken<br />

ohne Parkraumbewirtschaftung<br />

weiter erhöhen“,<br />

sagt sie. Pendler, Touristen und<br />

<strong>Berliner</strong> würden ihr Auto dann vermehrt<br />

kostenlos abstellen, um<br />

dann in die Innenstadtbezirke mit<br />

öffentlichen Mitteln zu fahren. Sie<br />

fordert deshalb, dass die höheren<br />

Einnahmen, die das Land Berlin<br />

durch die höheren Parkgebühren<br />

erzielt, auch den Außenbezirken<br />

zugute kommen sollten. Etwa<br />

durch Schaffung von ausreichenden<br />

P+R-Parkmöglichkeiten.<br />

PRO Friedrichshain-Kreuzberg: Bezirksstadtrat<br />

Andy Hehmke (SPD)<br />

findet eine Erhöhung der Gebühren<br />

nötig und gerechtfertigt. „Im<br />

Vergleich zu anderen europäischen<br />

Metropolen sind die Parkgebühren<br />

in Berlin gering“, führt er<br />

an. Außerdem seien etwa in London,<br />

wo im Schnitt 10,40 Euro pro<br />

Stunde berechnet werden oder in<br />

Mailand mit zwischen fünf und<br />

acht Euro gleichzeitig auch die<br />

Bußgelder bei Verstößen höher als<br />

in Berlin. „Daher sollten einhergehend<br />

mit der Erhöhung der Parkgebühren<br />

auch die Verwarnungsbzw.Bußgelder<br />

erhöht werden, damit<br />

beide Beträge jeweils in einem<br />

angemessenen Verhältnis zueinander<br />

stehen“, sagt er. Das Geld<br />

könnte der Bezirk brauchen. Laut<br />

Hehmke würden sich die Kosten<br />

der erforderlichen Umrüstung der<br />

Parkscheinautomaten, der Anschaffung<br />

neuer Tarifschilder etc.<br />

allein in Friedrichshain-Kreuzberg<br />

auf circa 85 000 Euro belaufen.<br />

PRO Neukölln: Der Bezirk hat derzeit<br />

noch keine Parkraumbewirtschaftung,<br />

will diese aber voraussichtlich<br />

ab dem Jahr 2021 einführen.<br />

Laut Bezirksamt wird gerade<br />

ein Gutachten erarbeitet, wie und<br />

in welchen Schritten die Umsetzung<br />

erfolgen kann.<br />

NEUTRAL Reinickendorf, Lichtenberg<br />

und Spandau: In Reinickendorf<br />

und Lichtenberg wird eslaut<br />

Auskunft der Bezirksämter auch<br />

künftig keine parkraumbewirtschafteten<br />

Zonen geben. Zu Spandau<br />

zählen die Zonen 10–13. Ob es<br />

hier eine Erhöhung oder Ausweitung<br />

geben soll, dazu gab das Bezirksamt<br />

bis Redaktionsschluss<br />

keine Rückmeldung.<br />

NEU IN DER STADT<br />

E-Auto laden<br />

in wenigen<br />

Minuten<br />

VonJochen Knoblach<br />

Geht es nach Alexander Sohl und<br />

Holger-Ines Adler (im Foto v.l.),<br />

so ist die Frage der dünnen Lade-Infrastruktur<br />

als Ursache für die zähe<br />

Verbreitung der Elektroautos geklärt.<br />

Die beiden Ex-Bosch- und Daimler-<br />

Ingenieure haben eine Schnellladestation<br />

entwickelt, die den nötigen<br />

Ladestrom selbst CO 2 -neutral produziert,<br />

also kein Stromnetz benötigt<br />

und sich somit vergleichsweise einfach<br />

nahezu überall aufstellen lässt.<br />

„Wir haben das Reichweitenproblem<br />

des Elektroautos gelöst“, sagt<br />

Alexander Sohl.<br />

Tatsächlich soll die neuartige Ladestation<br />

nicht weniger als 150 Kilowatt<br />

leisten, womit das Laden recht<br />

flott geht. Laut Sohl lässt sich ein<br />

Elektro-Golf in nur zehn Minuten<br />

mit Strom für weitere 200 Kilometer<br />

versorgen. Die leeren Akkus eines<br />

Elektrobusses,wie er bei der BVGbereits<br />

im Einsatz ist, wären nach eineinhalb<br />

Stunden wieder voll. In 15<br />

Minuten ließe sich Strom für 25<br />

Stadtkilometer laden.<br />

MitPreisen dekoriert<br />

Wenngleich von der Anlage in der<br />

Werkstatt des Start-ups ME Energy<br />

in Spandau bislang nur ein Prototyp<br />

existiert, hat das erst im vergangenen<br />

November gegründete Unternehmen<br />

bereits einige Preise eingesammelt.<br />

Beim Businessplan-Wettbewerb<br />

Berlin-Brandenburg hat es<br />

in allen drei Phasen den ersten Platz<br />

belegt und wurde noch dazu mit<br />

dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.<br />

Für ihre Ladebox haben die beiden<br />

Gründer einen speziellen Motor<br />

entwickelt, der flüssiges Methanol<br />

nach eigenen Angaben schadstofffrei<br />

verbrennt, einen Generator<br />

antreibt und so Strom erzeugt. Das<br />

Methanol dafür wirdbestenfalls mit<br />

überschüssigem Wind- oder Sonnenstrom<br />

aus Kohlendioxid und<br />

Wasser gewonnen. Motor und Generator<br />

wurden inzwischen als Patent<br />

angemeldet. Ursprünglich<br />

wollten Sohl und Adler, die aus der<br />

Autoindustrie kommen, den Methanol-Motor<br />

direkt ins Auto einbauen,<br />

verwarfen die Idee aber<br />

schnell wegen der hohen Kosten.<br />

„Der Autopreis hätte sich sofortverdoppelt“,<br />

sagt Sohl.<br />

Nun also die Ladestation, die im<br />

Vergleich mit anderen Schnellladesäulen<br />

sogar noch günstiger sein<br />

soll. Denn dadurch, dass keine besonders<br />

belastbaren Stromleitungen<br />

gelegt werden müssen, könnten laut<br />

Sohl im Schnitt 150 000 Euro eingespart<br />

werden. Die etwa vier Kubikmeter<br />

große Station selbst soll samt<br />

integriertem Kraftwerkund 1500-Liter-Tank<br />

für rund 80 000 Euro angeboten<br />

werden. Dennoch solle der Ladestrom<br />

nicht teurer sein als an einer<br />

herkömmlichen Ladesäule.<br />

Die beiden Gründer haben bislang<br />

ausschließlich Privatkapital in<br />

die Umsetzung ihrer Idee gesteckt.<br />

Seit Anfang des Monats sind aber<br />

auch Investoren mit an Bord. Zwei<br />

Millionen Euro haben Sohl und Adler<br />

eingesammelt. Zu den Geldgebern<br />

gehört auch die Brandenburg<br />

Kapital als Beteiligungsgesellschaft<br />

der Brandenburger Investitionsbank.<br />

Ende nächsten Jahres soll die<br />

netzunabhängige Schnellladestation<br />

von MEEnergy serienreif und<br />

einsatzbereit sein. Fünf Anlagen<br />

seien bereits bestellt.<br />

ME ENERGY


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 7 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

MÄRKTE<br />

NACHRICHTEN<br />

DAX-30 in Punkten<br />

▲ 12271,03 (+0,21 %)<br />

Ford streicht<br />

12000 Jobs in Europa<br />

28.3.19<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

28.3.19<br />

Euro in US-Dollar<br />

28.3.19<br />

Stand der Daten: 27.06.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

27.6.19<br />

▼ 66,29 (–0,11 %)<br />

27.6.19<br />

▲ 1,137 (+0,07 %)<br />

Quelle<br />

aus DAX und MDAX vom 27.06. zum Vortag<br />

27.6.19<br />

BayerNA 60,86 +8,70 WWWWWWWWWWW<br />

Norma Group NA 36,26 +6,09 WWWWWWWW<br />

Siltronic NA 62,66 +4,89 WWWWWWW<br />

Dialog Semic.NA 33,85 +4,86 WWWWWWW<br />

Nemetschek 147,80 +4,67 WWWWWW<br />

Zalando 38,92 +3,51 WWWWW<br />

Verlierer<br />

ausDAX und MDAXvom 27.06. zumVortag<br />

Aroundtown 7,19 WWWWWWW –4,79<br />

Grand City Prop. 19,95 WWWWWW –4,09<br />

Symrise Inh. 84,86 WWWW –2,66<br />

Adidas NA 265,70 WWW –1,92<br />

Linde PLC 174,95 WWW –1,33<br />

Münch. Rück vNA 220,80 WW –1,16<br />

Leitbörsen im Überblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 27.06. ±% z. 26.06.<br />

Euro Stoxx 50(EU) –0,02<br />

3537/2909 3442,38<br />

CAC 40 (FR) – 0,13<br />

5601/4556 5493,61<br />

S&P UK (UK) – 0,17<br />

1569/1323 1498,18<br />

RTS (RU) +0,10<br />

1396/1033 1388,07<br />

IBEX (ES) –0,10<br />

9972/8286 9147,80<br />

Dow Jones (US) +0,04<br />

26952/21713 26546,32<br />

Bovespa (BR) –0,94<br />

102617/71779 99738,31<br />

Nikkei (JP) +1,19<br />

24448/18949 21338,17<br />

Hang Seng (HK) +1,38<br />

30280/24541 28603,97<br />

Stx Singap. 20 (SG) +0,84<br />

1635/1350 1605,95<br />

Festgeld für 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />

PrivatBank 1891 **<br />

privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />

Bank11<br />

bank11.de 0,40 0,50 0,60<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,20 0,45 0,65<br />

abcbank<br />

abcbank.de - 0,45 0,55<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de - 0,05 0,05<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,20<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />

ING<br />

ing.de - - 0,03<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - 0,01<br />

Isbank<br />

isbank.de 0,35 0,35 0,50<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,002<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

-030/86986969 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,23 0,28 0,45<br />

*6Monate Neukundenangebot<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />

(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle:FMH-Finanzberatung<br />

Es wird wohl noch viele Monatedauern, bis die 737 Max wieder abhebenkann.<br />

Pannenflieger muss am Boden bleiben<br />

An Boeings 737 Max wurde ein weiterer Software-Fehler gefunden –massive Kritik an US-Konzern<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

Bei Boeings Pannenflieger<br />

737 Max gibt es neue technische<br />

Probleme. Damit<br />

dürften die Maschinen<br />

weltweit länger am Boden bleiben,<br />

als bislang erwartet wurde. Das<br />

könnteweitreichendeFolgenfürPassagiere,<br />

Airlines und den US-Konzern<br />

haben. Die US-Luftfahrtbehörde<br />

FAAteilte mit, man habe weitere<br />

potenzielle Risiken entdeckt, die<br />

Boeing beseitigen müsse, bevor die<br />

Maschinen wieder in Dienst gestellt<br />

werden könnten. Details wurden von<br />

der FAAnicht genannt. EinKonzernsprecher<br />

sagte, man bemühe sich,<br />

die zusätzlichen Anforderungen zu<br />

erfüllen. Parallel laufe eine weitreichende<br />

Aktualisierung der Software,<br />

die die Piloten besser unterstützen<br />

soll. Es gehe darum, die Arbeitsbelastung<br />

der Flugzeugführer zu verringern,<br />

wenn sie auf Stabilisierungsmanöver<br />

des Bordcomputers reagierenmüssten.<br />

Laut US-Medienberichten sind<br />

die neuen Probleme kürzlich bei<br />

Tests in Flugsimulatoren deutlich geworden.Pilotenhätten<br />

Schwierigkeiten,<br />

auf Fehlfunktionen zu reagieren.<br />

Nach einem Bericht des Finanzdienstes<br />

Bloomberg stehen die jetzt<br />

erkannten Mängel zwar nicht im unmittelbaren<br />

Zusammenhang mit<br />

dem Stabilisierungssystem MCAS,<br />

das mutmaßlich den Absturz von<br />

zwei Max-Maschinen verursacht hat.<br />

Aber es soll sich nun ebenfalls um die<br />

Von Steven Geyer<br />

Ersatzmaschinen: Es zeichnet<br />

sich ab,dass es mit<br />

einer schnellen Aufhebung<br />

des Flugverbots für die 737<br />

Max nichts wird. Dabei haben<br />

viele Fluggesellschaften<br />

gehofft, ihre Maschinen im<br />

September wieder in Dienst<br />

stellen zu können. Die Airlines<br />

müssen sich weiter mit<br />

anderen Flugzeugen behelfen,<br />

die vielfach für viel Geld<br />

geleast werden müssen.<br />

Steuerung handeln, die eigentlich<br />

dafürsorgensoll,dassdieJetsinaerodynamisch<br />

stabile Lagen getrimmt<br />

werden. Die Tests hätten gezeigt,<br />

dass der Bordcomputer einen Motor<br />

am Höhenruder so verstellen könne,<br />

dassdasFlugzeug„abtauche“,esalso<br />

mit der Nase nach unten kippt. Flugzeugführer<br />

müssen dann manuell<br />

gegensteuern.<br />

Ganz ähnlich waren die Probleme,<br />

die mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

zum AbsturzzweierMax-Jets Ende<br />

Oktober 2018 in Indonesien und<br />

am10.MärzinÄthiopiengeführthatten<br />

–insgesamt 346 Menschen starben.<br />

Die beiden Mittelstreckenmaschinen<br />

waren wenige Minuten nach<br />

TUI IST BETROFFEN<br />

Auslieferungen: Boeing hat<br />

bislang erst 387 Max-Exemplare<br />

ausgeliefert, aber<br />

Bestellungen für mehr als<br />

4500 Jets in den Büchern.<br />

Der Börsenwertdes Boeing-<br />

Konzerns ist in den vergangenen<br />

drei Monaten um 38<br />

Milliarden Dollar geschrumpft.<br />

Es drohen Schadenersatzforderungen<br />

von<br />

Airlines und Angehörigen der<br />

Absturzopfer.<br />

Verbot der Tabakwerbung<br />

Unionsfraktion im Prinzip einig –aber es soll weiterhin Ausnahmengeben<br />

Skeptische Fluggäste: Eine<br />

ganz andere Frageist,ob<br />

Fluggäste in Zukunft noch<br />

bereit sind, mit der Max zu<br />

fliegen. Umfragen in den<br />

USA zeigen, dass die Skepsis<br />

sehr groß ist. Käme es<br />

zum Kundenstreik, könnten<br />

Stornierungen vonBestellungen<br />

die Folgesein. Hierzulande<br />

hat lediglich der Ferienflieger<br />

TUIfly mehrere<br />

Maschinen in seiner Flotte.<br />

dem Startineiner ArtSturzflug zu Boden<br />

gegangen. Seither herrscht ein<br />

weltweites Flugverbot für alle Max-<br />

Jets.Das MCAS wurde eigentlich entwickelt,<br />

um zu verhindern, dass die<br />

Flugzeuge nach dem Start zusteil in<br />

den Himmel aufsteigen, denn dies<br />

kann einen Abriss der Luftströmung<br />

verursachen, was die Flieger nicht<br />

mehr steuerbar macht.<br />

System hatüberreagiert<br />

Aber das MCAS hat gewissermaßen<br />

überreagiert und automatisch mittels<br />

des Höhenruders die Nase in<br />

Flugsituationen nach unten gedrückt,<br />

wo dies gar nicht nötig war –<br />

die Piloten verloren daraufhin die<br />

Zigaretten von dem Werbeverbot<br />

ausgenommen werden.<br />

Nach Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation<br />

ist in der Europäischen<br />

Union Tabakwerbung heute<br />

schon überall verboten – außer in<br />

Deutschland. Hierzulande darf<br />

schon bisher in Funk und Fernsehen<br />

sowie in Druck- und Digitalmedien<br />

nicht für Zigaretten &Co. geworben<br />

werden. Einig ist sich die Union bereits<br />

darin, dass Außenwerbung für<br />

klassische Zigaretten ebenfalls<br />

untersagt werden soll und dass Kinowerbung<br />

und Verschenkaktionen altersmäßig<br />

weiter eingeschränkt werden<br />

sollen.<br />

Geeinigt hatten sich CDU und<br />

CSU bereits auf zahlreiche Ausnahmen:<br />

Kinowerbung bei Filmen ab 18<br />

Jahren soll dabei ebenso erlaubt bleiben<br />

wie die kostenlose Verteilung<br />

von Tabakprodukten anVolljährige<br />

auf Veranstaltungen. Auch Innenund<br />

Außenwerbung in und an Gebäuden<br />

des Fachhandels, Sponsoring<br />

vonnationalen Veranstaltungen<br />

und die Übertragung der Tabakmarke<br />

auf andere Produkte sollen nicht<br />

untersagt werden. Vieles davon war<br />

im Gesetzentwurfdes früheren Bundesagrar-und<br />

-ernährungsministers<br />

Christian Schmidt (CSU) noch vorgesehen<br />

gewesen – im Bundestag<br />

dann aber an den Wirtschaftspolitikern<br />

der Unionsfraktion und Fraktionschef<br />

Volker Kauder gescheitert.<br />

Auf RND-Anfrage erklärte eine<br />

Sprecherin des Agrarministeriums,<br />

nach Merkels Ansage warte man nun<br />

ab. Sie verwies auf den Gesetzentwurfaus<br />

der vorigen Legislaturperio-<br />

FOTO: TED S. WARREN/AP<br />

Kontrolle. Boeing arbeitet nun an<br />

einem Software-Update für das<br />

MCAS. Welche Auswirkungen die<br />

jetzt zusätzlich entdeckten Fehlfunktionen<br />

haben werden, ist noch nicht<br />

absehbar.<br />

An Boeing und der FAA gibt es<br />

mittlerweile von vielen Experten<br />

massive Kritik. Der Hauptvorwurf<br />

lautet, dass die Max-Serie übereilt<br />

entwickelt wurde und dass die Aufseher<br />

bei der Zertifizierung des Flugzeugs<br />

nicht genau genug hingeschaut<br />

haben. DerHintergrund: Der<br />

Rivale Airbus startete 2010 das Programm<br />

für die 320-Neo-Serie. Das<br />

sind Mittelstreckenjets mit spritsparenden<br />

Triebwerken. Boeing wollte<br />

schnell nachziehen. Deshalb wurde<br />

für die 737, die seit 1967 im Dienst ist,<br />

in kurzer Zeit eine Variante konstruiert,<br />

die ebenfalls vonden neuen Aggregaten<br />

angetrieben wird. Allerdings<br />

wurde an den Maschinen sonst<br />

kaum etwas verändert. Kritiker sagen,<br />

dass die 737 MaximGrundeein<br />

Flugzeug mit zu starken Triebwerken<br />

ist. Um es sicher zu machen, sind zusätzliche<br />

Steuerungssysteme wie das<br />

MCAS notwendig. Der aus Sicht von<br />

Boeing schlimmste Fall wäre nun,<br />

dass die Probleme mit Softwarenicht<br />

zu beheben sind und an der Maxumfangreichere<br />

Modifikationen notwendig<br />

werden. DieFAA teilte mit, es<br />

gebe keinen Zeitplan für die Erteilung<br />

einer Fluggenehmigung. Das<br />

wirdinder Branche als Hinweis verstanden,<br />

dass der Prozess noch Monate<br />

dauernkönnte.<br />

Nach der überraschenden Ankündigung<br />

von Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel (CDU), die Koalition<br />

werdebis Ende des Jahres ein Tabakwerbeverbot<br />

auf den Weg bringen,<br />

zeichnet sich in der Streitfrage<br />

tatsächlich ein Kompromiss innerhalb<br />

der Unionsfraktion ab. Aus der<br />

Fraktion erfuhr das RedaktionsNetzwerk<br />

Deutschland (RND) am Donnerstag,<br />

Gegner und Befürworter<br />

eines Werbeverbots hätten sich so<br />

weit angenähert, dass ein verbindliches<br />

Kompromisspapier spätestens<br />

nach der parlamentarischen Sommerpause<br />

vorliegen soll.<br />

In der bisherigen Fassung war<br />

noch offen, wie lang eine ÜbergangsfristseinkönneundwelcheArtvonE-<br />

de:„Dergilt und steht.“ DieSPD begrüßte<br />

die Ankündigung der Kanzlerin.<br />

„Wir müssen endlich Nägel mit<br />

Köpfen machen“, erklärte ihr drogenpolitischer<br />

Sprecher Dirk Heidenblut.<br />

Der Verein Lobby-Control kritisierte:<br />

„Teile der CDU haben nach<br />

wie vor keine Probleme damit, als<br />

verlängerter Arm der Tabak-Konzerne<br />

zu fungieren –und sich damit für<br />

die tödlichste Droge der Welt einzusetzen“,<br />

sagte Sprecher Sebastian<br />

Meyer. Der prominenteste FürsprecherwarbisherVolkerKauder,indessen<br />

Wahlkreis Zigarettenhüllen hergestellt<br />

wurden.<br />

DieKosten für die Folgen des Rauchens<br />

im Gesundheitssystem beziffertdie<br />

Bundesregierung mit 80 Milliarden<br />

Euro im Jahr.<br />

DerUS-Autobauer Ford wird 12 000<br />

ArbeitsplätzeinEuropa abbauen.<br />

Dasgeschehe im Zuge einer Umstrukturierung,<br />

um die Gewinne<br />

dortzuverbessern, teilte derKonzern<br />

am Donnerstag mit. DiemeistenJobsfielen<br />

bis Ende 2020 durch<br />

freiwillige Abgänge weg. Sich von<br />

Mitarbeiternzutrennen und Fabriken<br />

zu schließen, seien die härtesten<br />

Entscheidungen, die der Autobauer<br />

treffen müsse,sagte StuartRowley,<br />

Präsident vonFordEuropa. Der<br />

Autobauer hatte bereits angekündigt,<br />

sechs Fabriken in Europa zu<br />

schließen oder zu verkaufen und allein<br />

in Deutschland 5000 Jobs abbauen<br />

zu wollen. (dpa)<br />

BASF baut weltweit<br />

6000 Stellen ab<br />

DerChemiekonzernBASF will bis<br />

Ende 2021 weltweit 6000 Stellen abbauen.<br />

Dasteiltedas Dax-Unternehmen<br />

in Ludwigshafen mit. DerAbbau<br />

resultiereaus schlankeren<br />

Strukturen und vereinfachten Prozessen<br />

in der Verwaltung, in Serviceeinheiten<br />

sowie Unternehmensbereichen.<br />

Hinzu komme der Rückbau<br />

vonzentralen Strukturen. BASF werde<br />

aber weiter Bedarfanzusätzlichen<br />

Mitarbeiternfür Produktion<br />

und Digitalisierung haben, „jedoch<br />

abhängig vonzukünftigen Wachstumsraten“,<br />

hieß es weiter.Ende<br />

vergangenen Jahres beschäftigte der<br />

Konzernweltweit 122000 Mitarbeiter.<br />

(dpa)<br />

Mehr Frauen in<br />

Aufsichtsräten<br />

DerFrauenanteil in den Aufsichtsräten<br />

der Konzerne im Aktienindex<br />

Daxist im Schnitt auf über 30 Prozent<br />

gestiegen –und liegtdamit erstmals<br />

über dieser Marke. Daserrechnete<br />

die Organisation Frauen in die<br />

Aufsichtsräte (FidAR). Allerdings<br />

wirkt die vorvierJahren eingeführte<br />

Frauenquote weiterhin vorallem in<br />

den Unternehmen, für die es verbindliche<br />

Vorgaben gibt. DerAnteil<br />

der Frauen in den Aufsichtsräten der<br />

185 im Dax, M-Dax und S-Dax sowie<br />

der im Regulierten Marktnotierten,<br />

voll mitbestimmten Unternehmen<br />

stieg seit dem Jahr 2015 um elf Prozentpunkte<br />

auf 30,9 Prozent, wie es<br />

weiter hieß. (dpa)<br />

Kartellamt will<br />

Müllfusion verbieten<br />

DasKartellamt will Veto einlegen<br />

gegen die Übernahme des Grünen<br />

Punkts durch den Abfallriesen<br />

Remondis.Das geht aus einem<br />

Schreiben der Behörde hervor, das<br />

der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.<br />

Deutschlands größter Abfallkonzernhatte<br />

zwar Zugeständnisse<br />

angeboten, doch die reichten nicht<br />

aus,heißt es in dem Brief. DieEntscheidungsfrist<br />

läuft offiziell noch<br />

bis Ende Juli. Remondis istMarktführer<br />

in der deutschen Entsorgungswirtschaft.<br />

DieFirma Duales<br />

System Deutschland (DSD) organisiertunter<br />

dem Markenzeichen Grüner<br />

Punkt die Abholung, Sortierung<br />

und Verwertung vonAbfällen.(dpa)<br />

Abnahmemenge<br />

in Liter<br />

HEIZÖLPREISE<br />

Durchschnittspreis<br />

je 100 LiterinEuro<br />

(in Klammern Vorwoche)<br />

1000 74,64 (74,20)<br />

3000 70,16 (69,46)<br />

5000 68,56 (67,89)<br />

10 000 67,01 (66,39)<br />

15 000 66,51 (65,91)<br />

incl. MWSt., frei Haus an Abladestelle,<br />

Quelle: www.dieter-maeder.de<br />

Preisermittlung 27.6.2019


8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Meinung<br />

Opposition in Berlin<br />

ZITAT<br />

Kein Ausweg<br />

aus der Krise<br />

Elmar Schütze<br />

glaubt, dass eine neue Bewegung<br />

den Konservativen nicht hilft.<br />

Es muss zum Verzweifeln sein. Nach<br />

den Umfragen kommt die bürgerliche<br />

Opposition in Berlin auf 33 Prozent der<br />

Stimmen –und da ist die AfD schon miteingerechnet,<br />

die in Berlin vergleichsweise<br />

moderat auftritt. In nackten Zahlen<br />

heißt das: DieCDU kommt bei der Sonntagsfrage<br />

auf 15 Prozent, die AfD auf<br />

11 Prozent, die FDP auf 7Prozent. Dasist<br />

desaströs wenig.<br />

So kann der rot-rot-grüne Senat mit<br />

politischen Kampfbegriffen wie Enteignung<br />

herumjonglieren oder in der Innenund<br />

Sicherheitspolitik streiten wie er will,<br />

ohne dass ihm bis zur nächstenWahl 2021<br />

etwas droht. DieAlternativeist zumindest<br />

bisher nicht überzeugend genug.<br />

Diese Situation bringt jetzt eine<br />

Gruppe von Geschäftsleuten um den<br />

einstigen Finanzsenator und Hoffnungsträger<br />

der <strong>Berliner</strong> CDU (Wie viele gab’s<br />

davon eigentlich in den vergangenen zwei<br />

Jahrzehnten?), Peter Kurth, dazu, mehr<br />

oder weniger laut über eine neue Partei<br />

nachzudenken. „Neue Wege für Berlin“<br />

heißt der Verein. So weit man erkennen<br />

kann, geht es den Protagonisten in erster<br />

Linie um die Förderung des Wohnungsbaus.Als<br />

bräuchte die Opposition auf diesem<br />

Gebiet ernsthaft Nachhilfe.<br />

Neue Wege für Berlin also? Das ist<br />

ziemlich unwahrscheinlich. Zu erwarten<br />

ist eher, dass diejenigen, die das rot-rotgrüne<br />

Treiben mit Unbehagen betrachten,<br />

sich nirgendwo mehr heimisch fühlen.<br />

Das wird wohl noch so lange andauern,<br />

bis die CDU einen ernsthaften,<br />

kampfesmutigen und ebenbürtigen Kandidaten<br />

–eine Frau wirdesnach dem Aus<br />

von Monika Grütters ja wohl leider nicht<br />

werden –für das Amt des Regierenden<br />

Bürgermeisters gefunden hat. Und das<br />

wirdnicht vor2020 geschehen.<br />

Sea Watch<br />

Sind wir denn noch<br />

zu retten?<br />

Thoralf Cleven<br />

hält die Flüchtlingspolitik in Europa<br />

für menschenverachtend.<br />

Vor wenigen Stunden erschütterte ein<br />

Foto die Welt. Es zeigte die Leichen eines<br />

Vaters und seiner 23 Monate alten<br />

Tochter, die gemeinsam auf der Flucht in<br />

die USA im Rio Grande ertrunken waren.<br />

Auch in Europa hielten die Menschen<br />

2015 den Atem an, als sie das Foto des an<br />

der türkischen Küste ertrunkenen syrischen<br />

Flüchtlingsjungen Aylan sahen. So<br />

etwas sollte sich nicht wiederholen.<br />

Die Flucht von der nordafrikanischen<br />

Küste übers Mittelmeer ist ein unvergleichliches<br />

Drama geblieben. 3000 Menschen<br />

ertranken allein in den letzten 18<br />

Monaten. Und Europa, das sich gern als<br />

Bollwerk der Menschlichkeit bezeichnet,<br />

schaut mehr oder weniger zu. Gemeinschaftliche<br />

Rettungsmissionen wurden<br />

beendet. Der libysche Küstenschutz soll<br />

die Flüchtigen nun dahin zurückdrängen,<br />

vonwosie partout wegwollen.<br />

Die Seenotrettung Geflüchteter ist auf<br />

dem Mittelmeer nun Privatsache. Das allein<br />

ist schon skandalös.Nun werden diejenigen,<br />

die wie SeaWatch auf dem Mittelmeer<br />

Herz zeigen, kriminalisiert.<br />

Sind wir noch zu retten?<br />

Mehr als 60 deutsche Kommunen,<br />

Bundesländer wie Brandenburg, die Kirchen,<br />

250 zivilgesellschaftliche Organisationen,<br />

Bundestagsabgeordnete bitten, ja<br />

betteln seit Monaten bei der Bundesregierung<br />

darum, die Aufnahme aus Seenot<br />

Geretteter in deutschen Gemeinden zu<br />

ermöglichen. Doch die deutsche und die<br />

europäische Politik reagiertmit Beamten-<br />

Mikado:Wersich zuerst bewegt, hat verloren.<br />

Werzuerst Betroffene aufnimmt, ist<br />

beim nächsten Mal wieder dran, so die<br />

verquereLogik. Dasist zynisch und stärkt<br />

diejenigen, die wieder MauernumNationalstaaten<br />

errichten wollen.<br />

Summertime<br />

Im Kontext des Mordes an Walter Lübcke<br />

ist zuletzt immer mal wieder der<br />

Vergleich mit der Roten-Armee-Fraktion<br />

gezogen worden. Es hat daran sogleich<br />

Kritik gegeben. DieKritiker argwöhnten,<br />

insgeheim solle damit nur der rechtsextremistische<br />

Terror relativiert werden. Tatsächlich<br />

ist die RAF aber eine analytisch<br />

nützliche Referenzgröße. Denn der kaltblütige<br />

Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten<br />

und all das,was wir seither erfahren,<br />

demonstriert nichts anderes als terroristische<br />

Strukturen, die zunehmend offenkundiger<br />

ins Herz des Staates zielen. Dies gilt<br />

umso mehr, als auch die Bezüge zum „Nationalsozialistischen<br />

Untergrund“ (NSU)<br />

zunehmend stärker hervortreten.<br />

Natürlich ist der Rechtsextremismus seit<br />

Jahrzehnten ein Problem. Rund 170 Menschenleben<br />

gehen nach Recherchen des <strong>Berliner</strong><br />

Tagesspiegel und der Wochenzeitung<br />

Die Zeit seit 1990 auf sein Konto. Die NSU-<br />

Mordserie offenbarte im Übrigen zweierlei:<br />

ein planmäßiges Vorgehen im Geheimen,<br />

das über zehn Jahre währte und lediglich<br />

möglich war, weil das angebliche Trio aus<br />

Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe<br />

Mundlos auf ein Netz vonUnterstützernzurückgreifen<br />

konnte. Und ein Totalversagen<br />

des Staates. Dieser Staat hatte 40 (!) V-Leute<br />

im NSU-Umfeld und blieb doch blind.<br />

Zwar macht es –ander Stelle haben die<br />

Kritiker des RAF-Vergleichs fraglos recht –<br />

keinerlei moralischen Unterschied, ob ein<br />

Opfer rechtsextremistischer Gewalt Halit<br />

Yozgat heißt und ein Internetcafé betreibt<br />

oder Walter Lübcke und Regierungspräsident<br />

ist. Trotzdem zeigt der Mord an Lübcke<br />

eine neue Qualität. Er zeigt nach der Zerschlagung<br />

vonGruppen wie „Old School Society“,<br />

„Gruppe Freital“ und „Revolution<br />

Eines meiner Kinder erzählte mir einmal,<br />

dass es niemals ein Austauschjahr<br />

in den USA machen würde, dadas Risiko<br />

viel zu groß wäre, von einem Amokläufer<br />

in einer Schule getötet zu werden.<br />

Ich war überrascht von seinen Bedenken,<br />

war er doch bis dato schon häufiger in den<br />

USA gewesen ohne jemals einem schießwütigen<br />

Amerikaner begegnet zu sein.<br />

Trotzdem hatte sich mein Sohn dieses<br />

gängige deutsche Bild vom Heimatland<br />

seiner Mutter zu eigen gemacht, das auf<br />

der Liste deutscher Klischees von den<br />

USA ganz weit oben rangiert neben Patriotismus<br />

und Ignoranz ebenso wie Fettleibigkeit<br />

und Konsumexzesse.<br />

Und auch wenn die Deutschen nach<br />

wie vor der Meinung sind, dass es kein soziales<br />

Netz und einen Mangel an Respekt<br />

für menschliches Leben gibt, wo der Segen<br />

einer Krankenkasse nicht jedem zuteil<br />

wird (Deutsche, die glauben, dass dies<br />

typisch amerikanisch ist, haben vermutlich<br />

noch nie als Freelancer in Deutschland<br />

gearbeitet), wandern dennoch jedes<br />

Jahr ungefähr 11 000 Deutsche in die Vereinigten<br />

Staaten aus.<br />

Was genau ist es also, was die Deutschen<br />

in den USA suchen? Ist es der<br />

Drang, ein bisschen weniger Deutschsein<br />

zu wollen? Sich weniger vorzudrängeln,<br />

sich nicht mehr über Immigration aufzuregen<br />

und zeitgleich schon die Auswanderung<br />

auf die Kanaren zu planen oder es<br />

sich nicht mehr selbstverständlich in der<br />

Verfassungsschutzbericht<br />

Die rechte<br />

RAF<br />

Markus Decker<br />

meint, dass die Taten der organisierten Rechtsextremisten die<br />

Demokratie bedrohen wie einst die Rote-Armee-Fraktion.<br />

Chemnitz“, dass der Rechtsterror mit dem<br />

NSU keineswegs besiegt ist. Ja, esliegt vielmehr<br />

der Verdacht nahe, dass der NSU in<br />

dem geständigen Tatverdächtigen Stephan<br />

E. fortexistiert. Darauf deuten die identischen<br />

Tatorte Kassel und Dortmund ebenso<br />

hin wie die Beschaffung der etwaigen Tatwaffe<br />

im Fall Lübcke. Die These, dass Stephan<br />

E. nach 2009 nicht mehr in Erscheinung<br />

getreten sei, belegt wiederum eines:<br />

die erneute Ahnungslosigkeit der Sicherheitsbehörden.<br />

E. hat schließlich ähnlich wie<br />

Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos als Jugendlicher<br />

begonnen, sich rechtsextremistisch<br />

zu betätigen –und er hat damit nie aufgehört.<br />

Gleichwohl existierte beim Verfassungsschutz<br />

keine Personalakte über ihn.<br />

KOLUMNE<br />

Die Deutschen<br />

und ihre Liebe<br />

zu Amerika<br />

Rose-Anne Clermont<br />

Autorin<br />

Arztpraxis im Bereich für Privatpatienten<br />

bequem zu machen?<br />

Das Land ist so paradox wie die Beziehung<br />

der Deutschen zu ihm. Immerhin<br />

gibt es unter den häufig gering geschätzten<br />

Amerikanern nicht wenige spirituelle<br />

Führer, inspirierende Redner und millionenschwere<br />

Life-Coaches, die zahlreiche<br />

Europäer Jahr für Jahr in sündhaft teure<br />

Retreats locken, in denen ihnen neues<br />

BERLINER ZEITUNG/THOMAS PLASSMANN<br />

Stattdessen heißt es, ersei vom Radar verschwunden.<br />

Ganz und gar neu ist –und hier ist der<br />

RAF-Vergleich angebracht –, dass ein Rechtsterrorist<br />

nun einen Repräsentanten des Staates<br />

hinrichtete.Diese Hinrichtung sendet an<br />

die Republik nämlich ein anderes, weil beängstigenderes<br />

Signal aus als die NSU-<br />

Morde. Sie sendet das Signal aus, dass sich<br />

nicht mehr allein Migranten oder Vertreter<br />

der „Antifa“ fürchten müssen. Seit dem 2.<br />

Juni müssen sich alle Repräsentanten dieses<br />

Staates fürchten, in erster Linie die schutzlosen<br />

auf den unteren Ebenen, dass ihr Leben<br />

in Gefahr sein kann, wenn sie sich für Flüchtlinge<br />

einsetzen oder Rechtsextremisten die<br />

Stirn bieten. Sie müssen dann nicht mehr<br />

nur damit rechnen, dass ein Täter –teilweise<br />

im Affekt –ein Messer zückt. Siemüssen damit<br />

rechnen, dass organisierte Rechtsextremisten<br />

planmäßig eine Pistole herausholen<br />

und schießen. Diese Erkenntnis setzt sich<br />

seit der Mordnacht in den Hinterköpfen Tausender<br />

Bürgermeister und Stadträte fest. Sie<br />

trifft damit die Substanz der Demokratie –so<br />

wie die Taten der RAF die Substanz der Demokratie<br />

trafen. Es darfineiner Demokratie<br />

keinen Mutkosten, sich politisch zu engagieren.<br />

Doch längst kostet es Mut, nicht erst seit<br />

Lübckes Tod.<br />

Teilen der Union fällt es verblüffend<br />

schwer, die Gefahr zur Kenntnis zu nehmen<br />

–selbst wenn es einen der ihren trifft. Viele<br />

können sich Extremismus bloß von links<br />

oder islamistisch vorstellen. Die Wucht der<br />

Ereignisse ist allerdings so groß, dass der<br />

CSU-Innenminister Horst Seehofer bei der<br />

Vorstellung des Verfassungsschutzberichts<br />

jetzt mit dem Thema Rechtsextremismus begann,<br />

weil er damit beginnen musste. Die<br />

Lage gebietet es.<br />

Seelenheil versprochen wird. Unter all<br />

den gering geschätzten Amerikanern, die<br />

Deutschland angeblich nicht einmal auf<br />

der Landkarte finden können, sind immerhin<br />

auch die Studenten und Professoren<br />

von Harvard und die Träumer der<br />

Nasa –die „rocket scientists“.<br />

Wenn wir nächste Woche in unseren<br />

Flieger steigen, um meine Familie zu besuchen,<br />

habe ich keinen Zweifel daran,<br />

dass unser Flug voll mit einer Menge aufgeregter<br />

Deutscher sein wird, die „noch<br />

niemals in NewYork“ waren. (Und ehrlich<br />

gesagt, habe ich aufgehört zuzählen, wie<br />

oft ich dieses Lied schon vor dem Start gehört<br />

habe.)<br />

Und was genau wird esbedeuten, dort<br />

gewesen zu sein? Mein anderer Sohn<br />

sagte: „New York ist zu laut und dreckig“.<br />

Das sagt ein deutsches Kind, welches in<br />

Berlin aufgewachsen ist! Und doch, auch<br />

sie werden ganz hippelig, wenn wir den<br />

Flieger besteigen. Kein anderes Land, welches<br />

sie bisher bereist haben, hat die<br />

Chuzpe, sich kontinuierlich neu zu erfinden,<br />

das Abenteuerliche einzuladen und<br />

gleichgesinnten Träumern zu erlauben,<br />

einfach mitzumachen.<br />

Der Irre ander Spitze der Vereinigten<br />

Staaten hat es bisher nicht geschafft, etwas<br />

Größeres zu zerstören, was typisch<br />

amerikanisch und sehr attraktiv für Deutsche<br />

ist, die sich mit dem Überwinden ihrerGrenzen<br />

oft so schwertun: die Aussicht<br />

auf eine zweite Chance.<br />

„Damals, als Europa<br />

zustande kam, hat man<br />

überall global gedacht. Jetzt<br />

haben wir offene Grenzen.<br />

Ichhoffe,das bleibt auch so<br />

und die Menschen sind sich<br />

dieser Freiheit bewusst.“<br />

Karel Gott, 79, tschechischer Sänger,<br />

im Interview mit dem Stern<br />

AUSLESE<br />

Schweigen und<br />

Organe spenden<br />

Deutschland braucht mehr Organspender.<br />

Gesundheitsminister Jens<br />

Spahn hat daher einen Gesetzentwurf<br />

vorgelegt, der alle zu potenziellen Spendern<br />

macht, wenn sie nicht ausdrücklich<br />

widersprechen. „Das ist ein massiver Eingriff<br />

in das Selbstbestimmungsrecht der<br />

Menschen, die vom Staat aus zum Spender<br />

erklärt werden“, kommentiert die<br />

Schwäbische <strong>Zeitung</strong> das Vorhaben.<br />

„Denn Schweigen heißt nicht Zustimmung.<br />

Manche Menschen wollen nicht<br />

spenden, manche wollen noch nicht einmal<br />

darüber nachdenken, und andere<br />

denken nach, aber wollen sich nicht entscheiden<br />

müssen. Dasist ihrgutes Recht.“<br />

Ähnlich sieht das der Kommentator<br />

der Stuttgarter <strong>Zeitung</strong>. „Es mangelt ...<br />

nicht an Spendewilligen, sondern antatsächlich<br />

erreichten Spenden, die das Leben<br />

von Schwerkranken retten können“,<br />

heißt es dort. Diesen Gegensatz löse keiner<br />

der im Bundestag vorgelegten Gesetzentwürfe<br />

auf.<br />

DerKommentator der Deutschen Welle<br />

lobt die Ernsthaftigkeit der Debatte im Parlament<br />

und weist darauf hin, dass die<br />

Hälfte der Abgeordneten unschlüssig ist,<br />

wie sie abstimmen soll. Auch er istder Meinung,<br />

dass die Widerspruchslösung in die<br />

Freiheit des Einzelnen eingreife: „Aber ist<br />

es zu viel verlangt, wenn sich jeder und<br />

jede Einzelne –oder im Falle des Todes<br />

ohne vorherigesVotum eben die Angehörigen<br />

–einmal mit dieser Frage befasst und<br />

dann entscheidet?“ Christine Dankbar<br />

PFLICHTBLATT DER BÖRSE BERLIN<br />

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Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3/Report: Bettina Cosack.<br />

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und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 – S eite 9 *<br />

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Berlin<br />

Schluss mit Schwitzen:<br />

Ein medizinischer<br />

Ratgeber<br />

Seite 17<br />

Für die Zukunft der Kinder –Raed Saleh im Gespräch Seite 10<br />

Mit der Schere auf Raubzug –ein Elfjähriger als Intensivtäter Seite 11<br />

Stadtbild<br />

Das böse<br />

Erwachen<br />

Lutz Schnedelbach<br />

über einen Urlaub<br />

mit Hindernissen.<br />

Tante MariaausWeißensee hat ihren<br />

Sommerurlaub längst hinter<br />

sich. Ihre Kinder sind aus dem Haus,<br />

deshalb ist sie nicht auf die Ferien<br />

angewiesen. Das freut sie, denn Reisen<br />

macht ihr Spaß. Doch mit der<br />

letzten Tour ist ihr die Urlaubsfreude<br />

vergangen. Siehabe in ihrem Urlaub<br />

wirklich schlimmes erlebt, begründet<br />

die Mittfünfzigerin ihren Unwillen<br />

über die angeblich schönste Zeit<br />

des Jahres.IhreZeit war nicht schön.<br />

Sie wurde bestohlen und hat die<br />

Bürokratie im Süden am lebendigen<br />

Leib erfahren müssen, sagt sie. Ihre<br />

Geschichte ähnelt denen, die bereits<br />

tausendfach erzählt wurden und in<br />

Ratgebersendungen zu sehen sind.<br />

Jeder weiß, was im Urlaub wichtig<br />

und zu beachten ist, aber nur selten<br />

hält man sich dran. Das ist genauso<br />

wie bei Rauchern. Die wissen auch,<br />

dass Nikotin Schäden verursacht,<br />

aber zücken dennoch eine Lulle,<br />

wenn ihnen danach ist.<br />

Zurück zu Tante Maria. Siesaß an<br />

einem lauen Abend in einer südeuropäischen<br />

Metropole in einem Lokal<br />

und aß Oliven sowie gesalzene<br />

Salami und warmes Weißbrot. Dazu<br />

trank sie einen gespritzten Aperol.<br />

Diese Köstlichkeit besteht aus fruchtig<br />

bitterem italienischen Likör, aufgefüllt<br />

mit Weißwein oder Prosecco<br />

und gekühlt mit Eiswürfeln. Eine<br />

Scheibe Orange und ein Blatt Minze<br />

nicht zu vergessen.<br />

Mariasah aufs Meer und träumte.<br />

Sie war glücklich. Sie habe einfach<br />

nur so gesessen, aufs Meer geblickt<br />

und an nichts gedacht, erzählt sie.<br />

Nach mehreren gemixten Getränken,<br />

bezahlte sie und ging in ihr Hotel.<br />

Am nächsten Morgen erwachte<br />

sie fröhlich und entspannt.<br />

Das böse Erwachen folgte am<br />

Mittag, als sie mit der Geldkarte etwas<br />

Geld holen wollte.Die Kartewar<br />

weg, das Rückflugticket, der Pass,der<br />

Impfausweis,das Reservegeld in bar.<br />

DasganzeProgramm also.<br />

Plötzlich stand sie da, ohne Nachweis<br />

darüber, wer sie eigentlich ist.<br />

Namenlos in einer fremden Stadt.<br />

Der Versuch, sich im deutschen<br />

Konsulat Ersatzpapierezubesorgen,<br />

lief sehr schleppend an. Zwar konnte<br />

sie ihre Geldkarten sperren lassen,<br />

flüssig war sie dennoch nicht. Ihre<br />

Familie half ihr zwar mit einer Überweisung,<br />

aber um einen Rückflug<br />

außer der Reihe zu ergattern, war viel<br />

Zeit vonnöten und viel Geld und vor<br />

allem viel Überredungsgeschick am<br />

Flughafen. Kurz und gut: DerUrlaub<br />

war gelaufen.<br />

Missgelaunt kehrte sie zurück<br />

nach Berlin. Urlaub im Süden<br />

komme so schnell nicht mehr für sie<br />

infrage, sagt sie. Reumütig erinnert<br />

sie sich daran, dass Bekannte ihr zuvor<br />

geraten hatten, die Dokumente<br />

zu fotografieren oder besser noch<br />

Kopien anzufertigen und sie dann<br />

auf Reisen mitzunehmen.<br />

Kopien natürlich nicht von Geldscheinen.<br />

Das kann auch für Ärger<br />

sorgen, aber egal. Sie hatte bei dem<br />

Rat mit den Kopien nur gelangweilt<br />

abgewunken. Daswisse sie doch, sie<br />

habe es nur vergessen. Leider.<br />

Apropos Impfausweis.Woeigentlich<br />

ist mein Impfausweis? Ich<br />

glaube, ich habe gar keinen mehr.<br />

Auch keine Kopie.<br />

Undbald beginnt der Urlaub.<br />

Zwei Räder,fertig, los<br />

Plötzlich fahren sie überall herum, die Elektroroller.Meist sind es Touristen,<br />

wie hier am Reichstag, oder junge Leute, sie sich begeistert auf<br />

die Roller wagen, die erst seit 15. Juni erlaubt sind. Kaum war die<br />

Rechtslage geklärt, stellten Vermieter vonE-Scooterninder Innenstadt<br />

ihre Fahrzeuge auf. Inzwischen sind es Tausende. Besonders in den<br />

touristischen Gebieten um die Museumsinsel und am Brandenburger<br />

Aufruhr der Unternehmer<br />

<strong>Berliner</strong> Kaufleute gründen neuen Verein, um gegen die Wohnungspolitik des Senats mobil zu machen<br />

VonMelanie Reinsch<br />

Bei manchem <strong>Berliner</strong> Unternehmer<br />

wächst der<br />

Frust. Während die Stadt<br />

jährlich um etwa 40 000<br />

Menschen wächst, jeden Tag etwa<br />

160 Unternehmen neu gegründet<br />

werden und das Wirtschaftswachstum<br />

deutlich über Bundesdurchschnitt<br />

liegt, sorgen zunehmende<br />

Wohnungsnot, Enteignungsdebatten<br />

und der Mietendeckel bei organisierten<br />

Kaufleuten für Unmut. Ihre<br />

Sorge: WerinBerlin lebt und arbeitet<br />

und damit auch die Wirtschaft ankurbelt,<br />

findet keinen Wohnraum.<br />

Deswegen haben hochrangige<br />

Unternehmer rund um den Verein<br />

<strong>Berliner</strong> Kaufleute und Industrieller<br />

(VBKI) vergangene Woche den Verein<br />

„Neue Wege für Berlin“ gegründet.<br />

Zumeinen, um dem rot-rot-grünen<br />

Dreierbündnis in der Hauptstadt<br />

in Sachen Wohnungspolitik etwas<br />

entgegenzusetzen. Und zum<br />

anderen, weil sich die Unternehmer<br />

offenbar auch von der CDU nicht<br />

ausreichend vertreten sehen.<br />

Aufnahmegebühr:2750 Euro<br />

DerVBKI ist eine Wirtschaftsorganisation<br />

mit mehr als 2100 Mitgliedern<br />

aus sämtlichen Wirtschaftsbereichen<br />

der Stadt.<br />

Zu den Mitgründernund Impulsgebern<br />

des neuen Vereins, der seine<br />

Adresse am Potsdamer Platz hat, gehören<br />

unter anderem VBKI-Präsident<br />

Markus Voigt, VBKI-Geschäftsführer<br />

UdoMarin und der ehemalige<br />

CDU-Finanzsenator Peter Kurth.<br />

Eine Webseite zum neuen Verein<br />

existiert bereits, befindet sich aber<br />

noch im Aufbau. Mehr als eine Startseite<br />

gibt es noch nicht.Vergangenen<br />

VBKI: Den Verein <strong>Berliner</strong><br />

Kaufleute und Industrieller<br />

gibt es seit 1879. Er hat<br />

etwa 2100 Mitglieder und<br />

förderteine Vielzahl gemeinnütziger<br />

Projekte. Er ist das<br />

stärkste Unternehmernetzwerk<br />

der Stadt und versteht<br />

sich selbst als Partner von<br />

Politik und Öffentlichkeit.<br />

Donnerstag wurde der Verein bereits<br />

Vertretern aus der Wirtschaft im exklusiven<br />

China Club am PariserPlatz<br />

vorgestellt, um Mitglieder zu werben.<br />

Aufnahmegebühr: 2750 Euro.<br />

Jährlicher Beitrag: 250 Euro.<br />

Ein Papier über Ziele und Selbstverständnis<br />

des neuen Vereins, das<br />

bei dem Treffen verteilt wurde, liegt<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> vor. Darinheißt<br />

es, dass immer mehr Menschen<br />

nach Berlin zögen und die Stadt mit<br />

ihren unternehmerischen Ideen bereicherten.„Doch<br />

werinBerlin leben<br />

und arbeiten will, braucht zuallererst<br />

eine bezahlbareWohnung.“<br />

Der neue Verein kritisiert, dass<br />

Berlin durch eine „Kultur des Zögerns,<br />

Zauderns, Verhinderns und<br />

Neinsagens“ bestimmt werde. „Berlins<br />

Wohnungspolitik ist von Stillstand<br />

geprägt“, heißt es weiter. Der<br />

Neubau bezahlbarer Wohnungen sei<br />

die zentrale politische Herausforderung,<br />

die Enteignung Einzelner zu<br />

fordernsei dagegen „verfassungspolitisch<br />

verantwortungslos“. Es müsse<br />

BERLINER WIRTSCHAFT<br />

Gründungen: Im Jahr 2018<br />

gabesinBerlin insgesamt<br />

40 268 Neugründungen<br />

(160 pro Tag). Davonwaren<br />

9481 Betriebsgründungen,<br />

bei denen ein Eintrag im<br />

Handelsregister oder eine<br />

Handwerkseigenschaft vorliegt<br />

bzw.mindestens ein Arbeitnehmer<br />

beschäftigt wird.<br />

Erwerbstätigkeit: Die Zahl<br />

der Erwerbstätigen ist 2018<br />

erneut stark gewachsen und<br />

erhöhte sich um etwa<br />

47 900 bzw.2,5 Prozent auf<br />

etwas mehr als zwei Millionen.<br />

Das bedeutet, dass im<br />

wiedervereinten Berlin erstmals<br />

die Zwei-Millionen-<br />

Markeüberschritten wurde.<br />

stattdessen ein neuer, sozialer und<br />

bezahlbarer Wohnraum geschaffen<br />

werden, damit jeder Wohnungssuchende<br />

ein Zuhause fände.<br />

Dabei gehe es dem Verein nicht<br />

um einen „politischen Streit“, heißt<br />

es weiter. Aber die Zivilgesellschaft<br />

benötige eine Stimme, um Berlins<br />

Chancen und Potenziale besser auszuschöpfen.<br />

Der Verein verfolgt aber offenbar<br />

noch ein weiteres Ziel, wie aus dem<br />

Kreis der Gründer zu vernehmen ist.<br />

So soll eine Volksinitiative für den<br />

Bau von 100 000 Sozialwohnungen<br />

gestartet und dafür Unterschriften<br />

gesammelt werden.<br />

Das passt auch zur Pressekonferenz,<br />

die für Freitag offiziell angekündigt<br />

ist. Dortwill der neue Verein<br />

die Initiative„Faire Mieten –Bauen“<br />

vorstellen. Im offiziellen Ankündigungstext<br />

heißt es dazu: „Die Initiatoren<br />

fordern den Senat auf, den<br />

Wohnungsbau zum zentralen<br />

Thema zu machen und in den<br />

nächsten acht Jahren 100 000 neue,<br />

GETTY IMAGES/SEAN GALLUP<br />

Torwaren viele Roller auf Fahrer,ebenso in Kreuzberg, Friedrichshain,<br />

Prenzlauer Berg und Nord-Neukölln. Am Donnerstag meldete die Polizei<br />

einen ersten schweren Unfall: Eine 26-jährige Touristen kollidierte<br />

in der Friedrichstraße mit einem Lastwagen und musste mit einem offenen<br />

Bruch am Unterschenkel in eine Klinik gebracht werden. Der46<br />

Jahrealte Lkw-Fahrer war bei Grün über die Kreuzung gefahren.<br />

soziale und bezahlbare Wohnungen<br />

zu schaffen.“<br />

Einige vonder rot-rot-grünen Regierung<br />

aber auch der oppositionellen<br />

CDU enttäuschten Unternehmer<br />

spielen jedoch offenbar mit dem Gedanken,<br />

einen Schritt weiterzugehen<br />

und ihre Vorstellung von <strong>Berliner</strong><br />

Wohnungs- und Wirtschaftspolitik<br />

in ein politisches Fundament zu<br />

gießen. Je nachdem wie groß das<br />

Echo auf die Vereinsgründung und<br />

Volksinitiative ausfällt, sei auch eine<br />

Parteigründung im Gespräch –sojedenfalls<br />

interpretieren die Involvierten<br />

das Treffen vergangene Woche.<br />

Die Partei-Ideeist nicht neu<br />

Auch unter den CDU-Spitzen ist das<br />

bekannt –und wirdvon diesen skeptisch<br />

gesehen. Denn eine solche Partei<br />

könnte zu einer Zersplitterung<br />

des bürgerlichen Lagers führen –<br />

und damit den Senat eher stärken.<br />

Die Partei-Idee ist nicht neu.<br />

Schon vor einigen Wochen gab es<br />

solche Vorstöße –ebenfalls aus der<br />

Richtung vonVoigt und Kurth. Doch<br />

offenbar gab es zu wenig Unterstützer<br />

dafür. Angesprochen worden<br />

seien vor allem SPD- und CDU-Mitglieder,<br />

heißt es. Die Reaktion fiel<br />

verhalten aus. Wenn man so will,<br />

kann eine Vereinsgründung also als<br />

Rolle rückwärts bewertet werden –<br />

wenn schon kaum einer Interesse an<br />

einer neuen Partei hatte. Der neue<br />

Verein, der mit der horrenden Aufnahmegebühr<br />

Geld für nötige Kampagnen<br />

sammeln möchte, hat nun<br />

wohl auch den Sinn, erneut abzutasten,<br />

inwieweit sich doch noch mehr<br />

Unterstützer finden lassen.<br />

Der VBKI wollte sich am Donnerstag<br />

nicht äußern und verwies<br />

auf die Pressekonferenz am Freitag.<br />

NACHRICHTEN<br />

Waldbrand in Grünau in<br />

schwer zugänglichem Areal<br />

Einen Waldbrand in Grünau konnten<br />

Feuerwehrleute am Donnerstag<br />

bis zum Abend löschen. DasFeuer<br />

war am Nachmittag entdeckt worden<br />

und breitete sich bis auf zehn<br />

Hektar aus.Die Straßenbahn 68<br />

musste ihren Verkehr zwischen der<br />

S-Bahn-Station Grünau und Alt-<br />

Schmöckwitz einstellen. Auch Straßen<br />

waren gesperrt. DerRauch war<br />

kilometerweit zu sehen. Es brannte<br />

nach Angaben der Feuerwehr in einem<br />

rechtschwerzugänglichen Bereich<br />

gegenüber der Müggeltürme<br />

im Bereich „Jagen 41“. DieBerufsfeuerwehr<br />

bekam Unterstützung<br />

vonFreiwilligen Feuerwehren. Insgesamt<br />

waren 75 Helfer im Einsatz.<br />

DasLöschwasser wurde aus der<br />

Dahme gepumpt und musste über<br />

sehr lange Schlauchleitungen zu den<br />

Brandstellen gebracht werden. (BLZ)<br />

Mietendeckel: Auch<br />

Staffelmieten betroffen<br />

Dergeplante Mieterhöhungsstopp<br />

für fünf Jahrekönnte auch Staffelmieten<br />

betreffen. Bausenatorin KatrinLompscher<br />

(Linke) sagte dem<br />

Handelsblatt: „Bei Staffelmietvereinbarungen<br />

ist die zum Wirkungszeitpunkt<br />

des <strong>Berliner</strong> Mietengesetzes<br />

geltende Mietstaffel relevant, diese<br />

darfwährend der Laufzeit des Mietengesetzes<br />

nicht weiter erhöht werden.“<br />

Derrot-rot-grüne Senat hatte<br />

sich in der Vorwoche auf Eckpunkte<br />

für einen Mietendeckel geeinigt.<br />

Nunwirdein Gesetzentwurfangefertigt.<br />

Wird der Entwurfbeschlossen,<br />

tritt das Gesetz in Kraft –geplant<br />

ist im Januar 2020. (dpa)<br />

Jurist Rolf Rattunde<br />

nach Sturz gestorben<br />

DerJurist Rolf Rattunde ist tot. Er<br />

starb am Mittwoch im Alter von62<br />

Jahren. Dasgab die Kanzlei Leonhardt<br />

Rattunde<br />

in einer Traueranzeige<br />

auf ihrer<br />

Webseite bekannt.<br />

AufAnfrage<br />

wurde bestätigt,<br />

dass der<br />

Anwalt und Notar<br />

in Zehlendorf<br />

mit einem E-<br />

Bike gestürzt<br />

war.Rattunde<br />

DPA/BERND VON JUTRCZENKA<br />

befasste sich als Insolvenzverwalter<br />

zuletzt mit der Insolvenz der Bäckereikette<br />

Lila Bäcker.Auchbei den Insolvenzen<br />

des Bahn-Konkurrenten<br />

Locomoreund des Suhrkamp-Verlags<br />

war er tätig. Nach Angabender<br />

Polizei fanden Passantenihn am<br />

Abend des 20. Juni auf dem Gehweg<br />

der Argentinischen Allee. (dpa)<br />

Funkturmschließt<br />

bis September<br />

Jurist<br />

Rolf Rattunde<br />

DerFunkturmmit Restaurant und<br />

der Aussichtsplattformbleibt vom<br />

1. Juli an bis Mitte September für Besucher<br />

geschlossen. Zunächst werden<br />

turnusmäßig Fundamente und<br />

Fahrstuhl saniert, anschließend<br />

würden Restaurant und Aussichtsplattformfür<br />

Veranstaltungen der<br />

Elektronikmesse IFAgenutzt, wie die<br />

Messe Berlin GmbH mitteilte.Ab<br />

dem 17. September ist der Funkturm<br />

wieder geöffnet. Er hat seit seiner Eröffnung<br />

1926 mehr als 18 Millionen<br />

Gäste empfangen. (dpa)


10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

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Berlin<br />

Die bunten, charakteristischen<br />

Fassaden der 22-<br />

geschossigen Hochhäuser<br />

in der Heerstraße<br />

Nord in Spandau stechen an diesem<br />

heißen Sommertag besonders<br />

leuchtend hervor. In dieser Gegend,<br />

wo heutzutage fast jeder zweite der<br />

etwa 18 000 Einwohner Transferleistungen<br />

vom Staat bezieht, ist der<br />

SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh<br />

groß geworden. Bei einem Kiezspaziergang<br />

zwischen Anwohner-<br />

Small-Talk und Gemüseständen will<br />

Saleh erklären, wie er seine eigenen<br />

Kindheitserlebnisse in die <strong>Berliner</strong><br />

Bildungspolitik einfließen lässt, wie<br />

die SPD aus ihrem Loch herausfindet<br />

und was er von Familienministerin<br />

Franziska Giffey (SPD) hält.<br />

Herr Saleh, Sie sind hier an der<br />

Grundschule am Birkenhain in<br />

Spandau zur Schule gegangen. Was<br />

bedeutet diese Schule für Sie?<br />

Diese Schule hat mich geprägt.<br />

Vieles von dem, was ich heute umsetze,<br />

ist geprägt von dem Kiez in<br />

dem ich groß geworden bin – die<br />

Heerstraße Nord in Spandau. Dasist<br />

ein Arbeiterkiez, es gibt viele Familien,<br />

Rentner. Früher gab es hier<br />

kaum Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

ich war damals in der<br />

Klasse der Einzige. Das ist heute anders.<br />

60Prozent der Kinder an der<br />

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Lesen Sie am Wochenende<br />

Mobile Welten<br />

CNG-Autos: Eine saubere Sache<br />

mit zu vielen Vorurteilen<br />

Einstieg ohne Verzicht:<br />

Der Nissan Qashqai im Test<br />

Grundschule haben einen Migrationshintergrund.<br />

70 Prozent der Kinder<br />

in dieser Gegend sind vonTransferleistungen<br />

abhängig. Das, was ich<br />

selbst hier in Spandau erlebt habe,<br />

bildet die Grundlage der Bildungspolitik,<br />

die ich heute mache.<br />

Erinnern Sie sich noch gut an Ihre<br />

Kindheit hier?<br />

Ich musste als Kind jeden Tag35<br />

Minuten zur Schule laufen. Das Ticket<br />

für den Bus konnten wir uns<br />

nicht leisten. So war ich in der Freizeit<br />

oft bei vielen Dingen nicht dabei.<br />

Ich konnte nicht mal kurz in die<br />

Spandauer Altstadt fahren, wenn es<br />

eine Veranstaltung gab, weil ich das<br />

nötige Kleingeld nicht hatte.Ich will,<br />

dass kein Kind mehr abgeschnitten<br />

ist. Weil ich weiß, was das bedeutet.<br />

Es geht um Teilhabe,auch kultureller<br />

Art. Meine Mobilität war für mich als<br />

Kind früher eingeschränkt.<br />

Sind Siegern zur Schule gegangen?<br />

Ja, mit meiner Situation habe ich<br />

mich arrangiert. Ichhabe die Schule<br />

wie ein Schwamm aufgesaugt und<br />

sie als Chance begriffen. Ichhatte einen<br />

Freundeskreis, aber ich musste<br />

schon mehr leisten als andere. Am<br />

Anfang hatte ich nicht mal eine eigene<br />

Schultasche, sondern nur einen<br />

Einkaufstüte, inder ich meine<br />

Schulsachen trug. Später habe ich einen<br />

Aktenkoffer von meinem Onkel<br />

bekommen.<br />

Hatten SieLieblingsfächer?<br />

Naturkunde, Biologie, Erdkunde,<br />

Geschichte, später Politik. Mathe<br />

und Sportwar nicht so meins.<br />

Wiehat sich die Schule verändert?<br />

Es ist schwieriger geworden. Die<br />

Schulen werden insgesamt komplizierter,<br />

bunter, heterogener. Sie sind<br />

nicht mehr der Ort, wo nur unterrichtet<br />

wird, sondern woKinder sozialisiert<br />

werden. Schulen übernehmen<br />

immer mehr die Aufgaben der<br />

Elternhäuser.<br />

Wasist das Besondere ander Birkenhain-Grundschule<br />

in Spandau?<br />

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh vor seinem alten Jugendclub in der Heerstraße Nord in Spandau. BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER (3)<br />

Hier an dieser Schule entwickelten<br />

wir das Programm der Brennpunktschulen.<br />

Das war ein großer<br />

Schritt, bestimmten Brennpunktschulen<br />

in Berlin mit einem hohen<br />

Anteil armer Kinder mit eigenem<br />

Geld die Möglichkeit zu geben, ihre<br />

Projekte nach individuellem Bedarf<br />

umzusetzen und ihnen mit bis zu<br />

100 000 Euro mehr Autonomie zu geben.<br />

Denn die Politik hat diesen individuellen<br />

Bedarfzulange ignoriert.<br />

Eine Idee, die Sie2012 aus Rotterdam<br />

mitnahmen, wo Sie gemeinsam mit<br />

dem ehemaligen Bezirksbürgermeister<br />

Heinz Buschkowsky waren. Kürzlich<br />

waren Sie inLondon und haben<br />

sich dortSchulen angesehen.Washaben<br />

Siemitgenommen?<br />

Die Londoner Bildungspolitik<br />

passt nicht in allem zu Berlin. Die<br />

Privatisierung von Schulen ist kein<br />

Wegfür uns.Aber die Schulen haben<br />

dort mehr Verantwortung. Die Rolle<br />

des Schulleiters möchte ich auch in<br />

Berlin stärken. Wir sollten den Verantwortlichen<br />

einen größeren Spielraum<br />

einräumen, damit sie dann<br />

auch etwas selbstständiger mit den<br />

ihnen zugewiesenen Budgets umgehen<br />

und eigene Schwerpunkte setzen<br />

können. So fühlen sie sich ernst<br />

genommen und übernehmen viel<br />

bereitwilliger Verantwortung. Die<br />

Leute vorOrt kennen doch am allerbesten<br />

ihre eigene Situation. Auch<br />

viel besser als die Kollegen in der<br />

zentralen Schulverwaltung.<br />

Nach den Sommerferien wird die<br />

Nutzung der BVG für Schulkinder<br />

kostenlos, ebenso das Schulessen.<br />

Auch Gebühren für die Betreuung der<br />

Kinder im Hort bis zur dritten Klasse<br />

fallen weg. Es gibt aber Eltern, die<br />

gern dafür zahlen möchten und die<br />

nicht verstehen, wieso die Beteiligung<br />

nicht nach Einkommen gestaffelt<br />

werden kann. Istdas sozial gerecht?<br />

IchsetzeSchritt für Schritt meine<br />

Vision von der gebührenfreien Bildung<br />

und Teilhabe durch. Alle Kinder<br />

gehören in die Kita, ich musste<br />

mich in meiner Partei für die kostenlose<br />

Kita durchsetzen. Man muss<br />

auch kein Büchergeld mehr zahlen.<br />

Undnun bekommen wir für die erste<br />

und zweite Klasse ab August die kostenlose<br />

Betreuung im Hort. Jedes<br />

Kind unabhängig vom Einkommen<br />

kann dort hin. Alle Grundschüler<br />

können in Zukunft Bus und Bahn<br />

umsonst fahren und bekommen ein<br />

warmes Mittagessen. Das habe ich<br />

als Kind alles nicht gekannt. Damit<br />

entlasten wir einkommensschwache<br />

Familien, aber auch den Mittelstand.<br />

Das ist mir wichtig. Wenn wir die<br />

Spitzenverdiener stärker zur Kasse<br />

bitten wollen, ist der Bildungssektor<br />

nicht der richtige Bereich. Da müssen<br />

wir an das Steuersystem heran<br />

und das gerechter machen. Wergern<br />

etwas bezahlen möchte, kann es<br />

spenden.<br />

Einige Schulen kritisierten, dass sie<br />

mit der Umsetzung nicht so schnell<br />

nachkommen, ihnen Räumlichkeiten<br />

und Kapazitäten fehlen, um so<br />

vielen Kindern Essen anbieten zu<br />

„Museen sollten<br />

für Kinder<br />

kostenlos sein“<br />

SPD-Fraktionschef Raed Saleh über seine<br />

Kindheit in Spandau, den Zustand der Partei<br />

und die Vision einer gebührenfreien Bildung<br />

Raed Saleh im Gespräch mit Anwohnern.<br />

Saleh kam im Alter von fünf Jahren aus dem Westjordanland nach Berlin.<br />

ZUR PERSON<br />

Raed Saleh ist seit 1995 SPD-Parteimitglied. 2006 wurde er ins Abgeordnetenhaus<br />

gewählt. Zwei Jahre später wurde Saleh Kreisvorsitzender der SPD Spandau. Seit Dezember<br />

2011 ist er Vorsitzender der SPD-Fraktion, wo er im März mit 66 Prozent der<br />

Stimmen ohne Gegenkandidaten bestätigt wurde. Er gehörtzum linken Parteiflügel,<br />

sein Verhältnis zu Michael Müller gilt als angespannt. 2014 bewarb sich Saleh um<br />

die NachfolgeKlaus Wowereits, der 2014 als Regierender Bürgermeister zurücktrat.<br />

Zu Hause ist Saleh in Spandau, er lebt dortmit seiner Frau und seinen zwei Kindern.<br />

Geboren wurde er 1977 im Westjordanland, mit fünf Jahren kam er nach Berlin.<br />

können. Der Grundschulverband<br />

schätzt, dass es 60 Prozent mehr Kinder<br />

geben wird, die essen wollen.<br />

Es stimmt, dass einige Schulen da<br />

Probleme sehen. Da setze ich aber<br />

auf die Bezirke und die Verwaltungen,<br />

dass man die Schulen dabei<br />

bestmöglich unterstützt, dieses Angebot<br />

anbieten zu können. Das sind<br />

Anfangsschwierigkeiten. Die gibt es<br />

immer, das kann und muss man gemeinsam<br />

lösen.<br />

Kann man all die Verantwortlichkeiten<br />

immerzu vom Elternhaus weg in<br />

die Schulen verlagern?<br />

Auf die Schulen kommen mehr<br />

Aufgaben hinzu. Sie müssen mehr<br />

leisten als früher. Das ist richtig.<br />

Wenn wir aber gleiche Bildungschancen<br />

für alle Kinder wollen, dann<br />

müssen wir in der Schule und der<br />

Kita ansetzen. Und dazu braucht es<br />

eben neue Förderprogramme wie es<br />

auch in London der Fall ist. Es gibt<br />

Kinder, die bekommen zu Hause<br />

kein Essen. Ichwill nicht, dass einige<br />

Kinder den anderen beim Essen zusehen<br />

müssen. Ichbin da noch lange<br />

nicht fertig.<br />

Wasplanen Sienoch?<br />

Ich werde mich zum Beispiel dafür<br />

einsetzen, dass wirklich sämtliche<br />

Museen in Berlin für Kinder kostenlos<br />

werden. Es ist doch ein Unding,<br />

dass klassische Kindermuseen<br />

wie das Technik- oder das Naturkundemuseum<br />

für die Kleinsten immer<br />

noch Eintritt verlangen. Gerade<br />

beim Naturkundemuseum, das soeben<br />

660 Millionen Euro aus Steuergeldern<br />

bekommen hat, versteht es<br />

doch kein Mensch mehr, dass die<br />

Kinder weiterhin zahlen müssen,<br />

um die Dinos zu sehen. In London<br />

sind Museen sogar für alle kostenfrei.<br />

Museen sind Orte der Bildung.<br />

Und auch da gilt meine Vision, dass<br />

es hier keine Barrieren beim Zugang<br />

geben darf.<br />

Aber ein elfjähriges Kind geht doch<br />

nicht allein ins Museum.<br />

Nein, aber das ist ein Anfang. So<br />

könnten zum Beispiel Jugendgruppen<br />

und Schulklassen ohne Eintritt<br />

ins Dinomuseum. Und auch Eltern<br />

mit Kindernfällt der Besuch leichter,<br />

wenn man sie entlastet und sie nicht<br />

jeden Euro umdrehen müssen.<br />

Bekommt die SPD mit Bildungsthemen<br />

wieder einen Fußauf den Boden?<br />

Aufjeden Fall. Bildung ist das sozialdemokratische<br />

Kernthema überhaupt.<br />

Das müssen wir, die deutsche<br />

Sozialdemokratie, viel offensiver vertreten.<br />

Aufstieg durch Bildung, das ist<br />

doch aktueller denn je. Dahin müssen<br />

wir zurück, anstatt die Themen<br />

der Grünen zu kopieren oder uns mit<br />

Personaldebatten aufzuhalten. Das<br />

brauchen wir nicht. Die SPD muss<br />

dafür sorgen, dass die Sozialpolitik<br />

wieder gut funktioniert. Unddazu gehört<br />

für mich der gebührenfreie Zugang<br />

zu Mobilität und Bildung. Ich<br />

glaube als Sozialdemokrat daran,<br />

dass Kinder alle die gleichen Möglichkeiten<br />

haben können, wenn man<br />

die gleichen Grundlagen schafft.<br />

Zur Bildungsdiskussion gehört auch<br />

der Lehrermangel. Sie wollen Lehrer<br />

verbeamten, damit nicht noch mehr<br />

Pädagogen nach Brandenburg abwandern,<br />

wo sie verbeamtet werden<br />

können. Auf dem Parteitag konnten<br />

Sie dafür keine Mehrheit gewinnen.<br />

Wiebitter war das für Sie?<br />

Ich hatte ein paar Tage nach dem<br />

Parteitag ein Treffen mit Schuldirektoren<br />

an Brennpunktschulen. Es war<br />

für mich schmerzhaft zu sehen, wie<br />

enttäuscht sie waren, dass wir uns<br />

nicht auf eine Verbeamtung einigen<br />

konnten. Aber mit der jetzigen Beschlusslage<br />

haben wir eine gute<br />

Grundlage,mit der wir die Verbeamtung<br />

weiter prüfen werden.<br />

IhrePartei ist da gespalten.<br />

Ja, vielleicht waren wir da zu voreilig<br />

und konnten die Zweifler nicht<br />

ausreichend überzeugen. Jetzt haben<br />

wir Zeit und prüfen die Verbeamtung<br />

noch mal. Biszum nächsten<br />

Parteitag wird das allerdings wohl<br />

noch nichts. Aber ich habe das Ziel,<br />

in Berlin unsereLehrerschaft wieder<br />

zu verbeamten, noch nicht aufgegeben.<br />

Da geht es um die Zukunft unserer<br />

Schulen.<br />

DerMietendeckel, der in Berlin unter<br />

den Bürgern bundesweit ein großes<br />

positives Echo findet, war eine Idee<br />

der SPD.Nun hat die Linke-Bausenatorin<br />

Katrin Lompscher ihr Etikett<br />

auf den Mietendeckel geklebt. Wie<br />

konnte die SPD sich das Thema aus<br />

den Fingern nehmen lassen?<br />

DerMietendeckel ist eine Idee der<br />

SPD. Ich glaube, dass die Menschen<br />

das auch wissen. DerMietendeckel –<br />

also die Idee der bezahlbaren Stadt<br />

für alle ist eine ursozialdemokratische<br />

Vision. Ich bin froh, dass die<br />

beiden Koalitionspartner Linke und<br />

Grüne unsere Idee mittragen. Das<br />

freut mich wirklich sehr.Aber ja, vielleicht<br />

hätte sich die SPD hier noch<br />

stärker in den Vordergrund stellen<br />

müssen. Wichtiger ist aber, dass der<br />

Mietendeckel überhaupt kommt.<br />

Undich habe dazu in Spandau auch<br />

schon viele positiveRückmeldungen<br />

erhalten. Wenn hier in der Heerstraße<br />

Nord jemand auch nur 50<br />

Euro mehr im Monat für die Miete<br />

berappen muss, sind das 600 Euro<br />

im Jahr.Das ist für viele Menschen in<br />

diesem Kiez sehr viel Geld.<br />

Die <strong>Berliner</strong> SPD hat noch immer<br />

keine Haltung zur Enteignungsfrage.<br />

Auf dem letzten Parteitag im März<br />

hat man den Punkt vertagt. Wird die<br />

SPD im Oktober auf dem nächsten<br />

Parteitag dazu Stellung nehmen?<br />

Davon gehe ich aus. Aber es wird<br />

darüber ganz sicher leidenschaftlich<br />

diskutiert werden. Ich persönlich<br />

halte nichts von der Maximalforderung,<br />

wie sie die VolksinitiativeDeutsche<br />

Wohnen und Co enteignen vertritt,<br />

die gerade Unterschriften in Berlin<br />

sammelt. Aber ich bin auch nicht<br />

grundsätzlich gegen Enteignungen.<br />

Das Grundgesetz erlaubt dieses Instrument.<br />

Daher müssen wir darüber<br />

sprechen, was möglich ist und wo<br />

Enteignungen ihre Rechtefertigung<br />

finden. Nicht jeder Vermieter, der<br />

3000 Wohnungen im Bestand hat,<br />

handelt sozial ungerecht. Daher halte<br />

ich die Forderungen der Volksinitiative<br />

für überzogen, nicht praktikabel<br />

und auch juristisch fragwürdig. Aber<br />

darüber müssen wir sprechen.<br />

Familienministerin Franziska Giffey,<br />

so spekuliert man zumindest, bringt<br />

sich im Bund für den SPD-Vorsitz in<br />

Stellung. Wassagen Siedazu?<br />

Ich kenne Franziska Giffey sehr<br />

lange,auch aus ihrer Zeit als Bezirksbürgermeisterin<br />

in Neukölln, wo sie<br />

ähnliche Probleme im Kiez erlebte<br />

wie ich in Spandau. Sie vertritt eine<br />

klare Haltung und bleibt dabei. Daher<br />

schätze ich sie sehr. Wenn Frau<br />

Giffey für den SPD-Vorsitz ihren Hut<br />

in den Ring schmeißt, dann hat sie<br />

meine volle Unterstützung.<br />

DasGespräch führte Melanie Reinsch.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 11 *<br />

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Berlin<br />

Elfjähriger Junge bedroht Verkäuferin mit einer Schere<br />

Das Kind ist in seinem Kiez einschlägig bekannt und auch bei der Polizei als Intensivtäter registriert. Derzeit gibt es in der Stadt 430 solcher Dauerkriminellen<br />

VonLutz Schnedelbach<br />

und Eric Richard<br />

Erist erst elf Jahrealt und bereits<br />

als Intensivtäter bei<br />

der Polizei und der Justiz<br />

registriert. Die Polizei weiß<br />

nicht, wie es dazu kommen konnte.<br />

Auch die Eltern heben die Hände.<br />

Dutzende Taten werden ihm vorgeworfen:<br />

Körperverletzungen, Diebstähle<br />

und Raubtaten.<br />

Am Mittwoch wurde er wieder<br />

straffällig. Gegen 17.30 Uhr betrat<br />

der Junge einen Schreibwarenladen<br />

in der Breite Straße in Pankow. Er war<br />

allein. Er sprach die 61 Jahre alte Inhaberin<br />

an und sagte, dass er eine<br />

Schere kaufen wolle. Die Frau legte<br />

verschiedene Modelle vor ihm hin.<br />

Kurz danach griff er sich eine Metallschereund<br />

bedrohte dieVerkäuferin.<br />

Geldbörse verloren<br />

Er verlangte Geld. DieFraureagierte<br />

zunächst nicht. Sie drohte ihm damit,<br />

die Polizei zu rufen. Daraufhin<br />

lief er hinter den Verkaufstresen,<br />

hielt die Schere hoch und brüllte sie<br />

an. Dann drohte er ihr, sie zu schlagen.<br />

Schließlich griff er sich eine<br />

Geldbörse,die hinter dem Tresen lag<br />

und rannte aus dem Geschäft. Dabei<br />

verlor er die Börse. Unterdessen<br />

hatte die Frau die Polizei gerufen.<br />

Schon bald erschien die Besatzung<br />

eines Streifenwagens und das Kind<br />

wurde gefasst. Der Junge wurde auf<br />

den zuständigen Abschnitt gebracht.<br />

In diesem Geschäft in Pankow bedrohte das Kind die Inhaberin und raubte deren Geld.<br />

Bei der Durchsuchung seiner<br />

Umhängetasche entdeckten die Beamten<br />

ein Cuttermesser, das bei<br />

Handwerkerarbeiten zum Schneiden<br />

von Teppichen oder Stoff benutzt<br />

wird. Die scharfe Klinge des<br />

Messers war ausgefahren. Nachdem<br />

der Junge erkennungsdienstlich behandelt<br />

worden war,konnten die Elternihr<br />

Kind abholen.<br />

Bereits einen Tagzuvor hatte er<br />

zwei zehn Jahre alte Jungen aus der<br />

Nachbarschaft attackiert. Er drohte<br />

ihnen Schläge an. Weil sie Angst hatten,<br />

waren die beiden in das Schreibwarengeschäft<br />

geflüchtet. Sie verkrochen<br />

sich in einer Ecke und weinten.<br />

Dann kam der Elfjährige, baute<br />

sich vor ihnen auf und forderte sie<br />

auf, mit nach draußen zu kommen,<br />

um sich Schläge abzuholen. DieVerkäuferin<br />

ging dazwischen und sagte,<br />

er solle den Laden verlassen. Dann<br />

rief sie die Polizei, die ihn mitnahm.<br />

Der Täter sei im Kiez bekannt,<br />

sagten Anwohner am Donnerstag.<br />

Die Verkäuferin wollte sich nicht zu<br />

den Vorfällen äußern. Bereits vor einem<br />

Jahr war der Junge in den<br />

Schreibwarenladen gekommen und<br />

durch aggressives Getue aufgefallen,<br />

erinnernsich Zeugen. Damals wollte<br />

er einen Rucksack kaufen, sagte eine<br />

Anwohnerin. Doch keiner sei ihm<br />

recht gewesen. Außerdem seien alle<br />

zu teuer,soll er gepöbelt haben.<br />

ERIC RICHARD<br />

DerElfjährige wurde in Berlin geboren.<br />

Seine Mutter ist Deutsche,<br />

sein Vater wuchs in Beirut auf.<br />

In der Hauptstadt sind derzeit<br />

mehr als 430 Intensivtäter registriert.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr sind es etwas<br />

weniger. Als Intensivtäter werden<br />

Straftäter geführt, die eine<br />

schwereStraftat aus dem Bereich der<br />

Raub- oder der sogenannten Rohheitsdelikte<br />

begangen haben. Außerdem<br />

werden sie bei Polizei und Justiz<br />

als Intensivtäter geführt, wenn sie<br />

mindestens fünf Raubtaten und<br />

schwereKörperverletzungen begangen<br />

haben.<br />

Außerdem werden all jene in dieser<br />

Täterkartei geführt, die innerhalb<br />

eines Jahres mindestens zehn Straftaten<br />

von Gewicht begangenen haben<br />

und wenn die Gefahr besteht,<br />

dass sich ihre kriminelle Karriere<br />

verfestigt, erklärtein Ermittler.<br />

Meist sind es Männer<br />

Intensivtäter sind zumeist Männer.<br />

Nach einer Statistik der Justizverwaltung<br />

vom vergangenen Jahr befanden<br />

sich zuletzt nur sechs Frauen<br />

unter den Straftätern, die besonders<br />

registriertsind.<br />

Mehr als 60 Prozent der Täter sind<br />

deutsche Staatsbürger. 13Personen<br />

stammen aus den Kriegsgebieten in<br />

Syrien, dem Irak und Afghanistan.<br />

AusAlgerien, Marokko und Tunesien<br />

stammt laut der Studie nur ein gemeldeter<br />

Intensivtäter. Knapp die<br />

Hälfte aller registrierten Straftäter<br />

sitzen in Straf- oder Untersuchungshaft,<br />

oder sie sind nach dem Jugendgerichtsgesetz<br />

in speziellen Einrichtungen<br />

untergebracht.<br />

Viele Juristen sehen den leichten<br />

Rückgang bei diesen Tätern positiv.<br />

So auch Justizsenator Dirk Behrendt<br />

(Grüne). Er hatte nach der Veröffentlichung<br />

der Studie gesagt, dass die<br />

Zahlen ein Beleg für die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit von Polizei und<br />

Staatsanwaltschaft seien.<br />

Masse<br />

und Klasse<br />

Führungen zum Tagder Architektur<br />

VonNikolaus Bernau<br />

Wer sich für das aktuelle Bauen<br />

interessiert, kann sich am<br />

kommenden Wochenende umfassend<br />

informieren. Zum Tag der Architektur<br />

führen Architekten am<br />

Sonnabend und Sonntag unter dem<br />

Motto „Räume prägen“ durch 53<br />

Orte in Berlin, von denen manche<br />

normalerweise nicht öffentlich zugänglich<br />

sind. Dazu zeigen 23 Planungsbüros<br />

ihre Räume und erläutern<br />

Projekte sowie realisierte Bauten.<br />

Das alles auch noch kostenlos.<br />

Eine Empfehlung muss also auf den<br />

Telegrammstil reduziertwerden.<br />

Wiewäreesmit einem Ausflug ins<br />

oft so ungerecht verachtete Marzahn?<br />

In der Kienbergstraße 21 zum<br />

Beispiel kann man streiten: Istessozial<br />

und städtebaulich wirklich richtig,<br />

den Massenwohnungsbau der<br />

DDR durch weiteren Massenwohnungsbau<br />

zu ergänzen? Zumal mit<br />

langen Fluren ohne Tageslicht? Und<br />

wenn man schon mal da ist: Die<br />

Grundschule Fuchsberginder Apfelwicklerstraße<br />

ist schlicht, aber bis ins<br />

Detail fein gestaltet.<br />

Studenten müssen in Berlin teilweise<br />

inWohnwagen wohnen. Dabei<br />

gibt es Alternativen. Das zeigen G65<br />

in der Moabiter Gerichtsstraße oder<br />

die beiden kaum weniger karg gestalteten<br />

Häuser Norderoog und Süderoog<br />

in der Amrumer Straße. In<br />

der Forckenbeckstraße kann man erleben,<br />

welche feinen Unterschiede<br />

zu machen sind, wenn die Bauvorgabe<br />

an zwei Büros heißt: Viele Wohnungen<br />

auf kleinem Grundstück,<br />

aber alle mit Balkon –und das Ganze<br />

möglichst cool gestaltet.<br />

Das andere Ende der Wohnmöglichkeiten<br />

markieren die<br />

Turmhäuser am Köpenicker<br />

Teichmummelring. Sie scheinen<br />

wie geschaffen für aktuelle Hitzegrade,<br />

luftig und mit Blick aufs<br />

Wasser.Wer das Geld hat …<br />

Also weiter nach Grünau, zur<br />

endlich sanierten Zuschauertribüne<br />

der Regattastrecke.Wasserblick zum<br />

kleineren Preis.<br />

Wohnungsbau ist das Hauptthema<br />

dieses Architekturwochenendes.<br />

Was man aber unbedingt gesehen<br />

haben sollte,ist ein Theaterbau.<br />

Leider steht er auf einem weiten,<br />

schattenlosen Grundstück. Und<br />

doch: Der Umbau der alten Opernwerkstätten<br />

zur neuen Ernst-Busch-<br />

Schauspielschule ist ein Musterbeispiel<br />

für den neuen Brutalismus ala<br />

Berlin: Die Wände des Altbaus sind<br />

roh belassen, Betonträger zeigen<br />

sich ohne netten Verputz, Leitungen<br />

sind sichtbar, und die neuen Probebühnen<br />

–großartig, schlichtweg. Allerdings:<br />

DieStudierenden kommen<br />

nicht immer zurecht mit dieser<br />

Grobheit, die ästhetisch ziemlich<br />

fordert. Man fragt sich dann oft: Ist<br />

das überhaupt schon fertig?<br />

Informationen, Programm und Öffnungszeiten:<br />

www.ak-berlin.de<br />

70 EURO =<br />

20×Baden,<br />

0× Anstehen *<br />

Mitder Sommer-Mehrfachkartegeht’sdirekt<br />

insWasser.<br />

berlinerbaeder.de|<br />

*<br />

Die Sommer-Mehrfachkarte gilt für die Sommersaison in den teilnehmenden Freibädern.<br />

Sie spart bis zu40Euro zum Normalpreis und berechtigt zum Eintritt ohne Anstehen.<br />

Karg gestaltet: die Häuser Norderoog und<br />

Süderoog in der Amrumer Straße.<br />

Neubau in Marzahn mit 142 Wohnungen:<br />

die Kienbergstraße 21 . ARCHITEKTENKAMMER (2)


12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

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Berlin<br />

POLIZEIREPORT<br />

Radfahrerin schwer verletzt.<br />

Eine 51 Jahre alte Frau ist am Mittwochnachmittag<br />

bei einem Unfall<br />

in Pankowschwer verletzt worden.<br />

Die Radfahrerin war gegen 15.30<br />

Uhr inder Tiroler Straße in Richtung<br />

Brixener Straße unterwegs.<br />

Nach ihren Angaben habe eine<br />

Frau plötzlich die Fahrertür ihres<br />

Renaults geöffnet, sodass sie nicht<br />

mehr habe ausweichen oder<br />

bremsen können, gegen die Tür<br />

gefahren und gestürzt sei. Hierbei<br />

hatte sich die Frau Kopfverletzungen<br />

zugezogen. Die 32Jahre alte<br />

Autofahrerin schilderte den Hergang<br />

anders. Sie sagte, dass ihre<br />

Tür bereits offen gestanden habe<br />

und die Radfahrerin ihrer Meinung<br />

nach viel zu schnell unterwegs<br />

gewesen sei.<br />

Im Tunnel verkeilt.<br />

DerGrunertunnel in Mitte musste<br />

am Mittwochnachmittag für fünf<br />

Stunden gesperrt werden. Ein 54-<br />

Jähriger hatte die Höhe seines<br />

Fahrzeuges falsch eingeschätzt<br />

und sich in der Röhre verkeilt. Der<br />

Mann war gegen 16.30 Uhrmit seinem<br />

Mercedes, auf dessen Dach<br />

eine Werbetafel montiert war, in<br />

den Grunertunnel in Richtung<br />

Mollstraße gefahren. Plötzlich sei<br />

sein Fahrzeug aus ihm unerfindlichen<br />

Gründen nach links gezogen<br />

und mit einem dort fahrenden anderen<br />

Mercedes zusammengestoßen.<br />

DerWagen mit dem Werbebanner<br />

war nach bisherigen Ermittlungen<br />

offenbar mit dem Aufbau<br />

an die Tunneldecke gestoßen<br />

und hatte sich verkeilt. An beiden<br />

Fahrzeugen sowie Wand und Decke<br />

des Tunnels entstand Sachschaden.<br />

Die beiden Fahrer wurden<br />

leicht verletzt. Der verkeilte<br />

Wagen musste von der Feuerwehr<br />

aus dem Tunnel geborgen werden.<br />

Anzeige<br />

Lesen Sie am Wochenende<br />

Karriere<br />

Königinnendisziplin: Imkerei liegt<br />

im Trend –auch als Beruf<br />

Digitaldisziplin: So bleiben Arbeit<br />

und Privatleben heute in Balance<br />

Elektrisch durch Berlin<br />

Dank Volkswagen bekommt die Stadt ein weiteres Carsharing-System –aber wieder nur im Zentrum<br />

VonPeter Neumann<br />

Die Begrüßung für das<br />

neue Verkehrsangebot<br />

fiel nicht nur freundlich<br />

aus. „Noch mehr Autos<br />

in Berlin? Hackt’s?“ twitterte „Sister<br />

7“. „2 000 zusätzliche Pkw innerhalb<br />

des S-Bahn-Rings sind kein Beitrag<br />

für eine Verkehrswende“, gab<br />

der SPD-Politiker Tino Schopf zu bedenken.<br />

Er kritisierte, dass Berlins<br />

Außenbezirke erneut leer ausgehen.<br />

Es geht um WeShare –das neue<br />

Carsharing-System, mit dem Volkswagen<br />

am Donnerstag in Berlin startete,<br />

bevor es 2020 auch in Prag und<br />

Hamburgetabliertwird. „Damit steigen<br />

wir offiziell ins Carsharing ein“,<br />

sagte Christian Senger, Markenvorstand<br />

fürs Digitale. WeShare bedeutet:<br />

Wir teilen oder nutzen gemeinsam.<br />

Und soist es: Volkswagen verteilt<br />

Autos auf Berlins Straßen, um<br />

sie zur Miete anzubieten. Zur Nutzung<br />

bereit. Werans Steuer will, lädt<br />

sich die Appaufs Mobiltelefon.<br />

Eine Minute fahren kostet zunächst<br />

19 Cent. VonSeptember an<br />

sind es mindestens 29 Cent. Dann<br />

gilt ein flexibler Tarifmit drei Stufen –<br />

je nachdem, wie hoch zu der jeweiligen<br />

Zeit die Nachfrage generell ist.<br />

Zahl der Ladesäulen wächst weiter<br />

Los geht es in Berlin, wie berichtet,<br />

mit 1500 E-Golfs.„Anfang des kommenden<br />

Jahres kommen 500 e-up!<br />

dazu“, bekräftigte Senger. Doch bei<br />

den 2000 Fahrzeugen bleibt es nicht.<br />

Mitte 2020 kommt eine dreistellige<br />

Zahl vonID.3dazu, kündigte Philipp<br />

Reth an. Er ist Chef der Urban VW-<br />

Tochter Urban Mobility International.<br />

Sie hat ihren Sitz in Berlin –wie<br />

WeShare, deren Zentrale in der Mollstraße<br />

nächste Woche eröffnet wird.<br />

Den Vorwurf, dass jetzt noch<br />

mehr Blech in die Stadt drängt, lässt<br />

VW nicht auf sich sitzen. Die Autos<br />

sind „ausnahmslos elektrisch, ohne<br />

Abgase und viel leiser“, hieß es. Und<br />

alle tanken Grünstrom. Der Elektroantrieb<br />

ist das Besondere. Der 2017<br />

beendete Versuch von Citroën,<br />

ebenfalls ein elektrisches Carsharing<br />

in Berlin aufzubauen, ist vergessen.<br />

Mobiltelefon zücken, auf die App tippen –los geht’s. Ein WeShare-e-Golf in Berlin.<br />

Auch wenn Studien zu unterschiedlichen<br />

Ergebnissen führen:<br />

Carsharing wirke sich positiv auf die<br />

Stadt aus und entlaste die Straßen,<br />

sagte Reth.Werdaran teilnimmt, verändere<br />

sein Mobilitätsverhalten –<br />

und nutze auch das Fahrrad oder<br />

den Nahverkehr häufiger als andere.<br />

Doch wird ein so großes elektrisches<br />

Carsharing funktionieren? Das<br />

wurde während einer dreimonatigen<br />

Testphase mit 400 Autos geprüft. Sicher:Nicht<br />

selten traf man auf Ladesäulen,<br />

die von Autos mit Verbrennungsmotor<br />

zugeparkt waren. Unterm<br />

Strich hat es aber gut geklappt,<br />

VW<br />

fasste Reth zusammen. „Unsere<br />

Skepsis wurde ausgeräumt.“ Die bestehende<br />

Infrastruktur in Berlin,<br />

etwa 800 Steckdosen, reiche aus,und<br />

sie werde dank WeShare weiter ausgebaut.<br />

Vor60Lidl- und zehn Kaufland-Märkten<br />

werden insgesamt 140<br />

Ladepunkte installiert. Ikea könnte<br />

ein weiterer Partner sein.<br />

Mehr als 100 000 Nutzer erwartet<br />

Die Autos können in einem festgelegten<br />

Gebiet gemietet werden, dort<br />

sind sie auch wieder abzustellen. Es<br />

umfasst zunächst 150 Quadratkilometer<br />

innerhalb des S-Bahn-Rings<br />

und in angrenzenden Gebieten, die<br />

bis Pankow, Rummelsburg, Mariendorf,<br />

Schmargendorf und Westend<br />

reichen. Die Flughäfen Tegel und<br />

Schönefeld gehören ebenfalls dazu.<br />

Doch Carsharing dürfe sich nicht<br />

nur auf die Innenstadt konzentrieren,<br />

mahnte Manuela Schönau vom<br />

Öko-Institut. „Gerade in den Außenbezirken<br />

und im Umland könnte es<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende<br />

leisten. Carsharing wäre<br />

prädestiniert, um die ,letzte Meile’zu<br />

absolvieren –also den Wegzum Beispiel<br />

vomS-Bahnhof nach Hause.“<br />

2020 werde das Geschäftsgebiet<br />

wachsen, so Reth. Doch er betonte,<br />

dass es niemals alle Teile Berlins umfassen<br />

wird–auch wenn dies immer<br />

wieder gefordert werde. Free-Floating-Carsharing,<br />

wie so ein Angebot<br />

genannt wird, „funktioniert nur in<br />

hoch verdichteten Stadtbereichen“.<br />

Natürlich geht es um Geld. In drei<br />

Jahren könnte WeShare profitabel<br />

sein, sagte Reth. „Wir erwarten deutlich<br />

über 100 000 Nutzer in Berlin.“<br />

Der Carsharing-Markt wachse. Seit<br />

2010 habe die Zahl der registrierten<br />

Nutzer in Deutschland auf das 14-fache<br />

zugenommen, ein weiterer Anstieg<br />

um 16 Prozent werde bis 2022<br />

erwartet. WeSharesoll Menschen für<br />

E-Fahrzeuge interessieren –und damit<br />

auch für Produkte vonVolkswagen.<br />

„Wir wollen Elektromobilität in<br />

die Breite bringen“, so Senger. „Wer<br />

WeShare nutzt, erfährt unmittelbar,<br />

wie viel Freude das Elektroauto<br />

macht –und wirdsich vielleicht auch<br />

privat für so ein Auto entscheiden.“<br />

Genervt<br />

vom eigenen<br />

Ruhm<br />

Grünen-Chef Habeck<br />

gewährt tiefe Einblicke<br />

VonElmar Schütze<br />

Platz drei! Nur!? Immerhin?! Etwa<br />

400 Anmeldungen hatte die Industrie-<br />

und Handelskammer (IHK)<br />

für das wirtschaftspolitische Frühstück<br />

mit Grünen-Co-Chef Robert<br />

Habeck am Donnerstag registriert.<br />

Der Superstar der Grünen, König aller<br />

Umfragen, „einer,der übers Wasser<br />

laufen kann“, wie ihn IHK-<br />

Hauptgeschäftsführer Jan Eder<br />

nennt, zieht. Jedenfalls reichte das<br />

Interesse an Habeck fast an die Spitzenreiter<br />

der Gesprächsreihe heran.<br />

Zu Bundestagspräsident Wolfgang<br />

Schäuble (CDU) wollten einmal 440<br />

Gäste kommen, bei Klaus Wowereits<br />

Abschiedsvorstellung waren es 420.<br />

Als RobertHabeck im Ludwig-Erhard-Haus<br />

an der Fasanenstraße das<br />

Wort ergreift, erleben die Zuhörer einen<br />

Politiker, dem seine Popularität<br />

offenbar schwer zu schaffen macht.<br />

Er sei nach jeder weiteren Umfrage,<br />

die seinen Höhenflug fortschreibt,<br />

„genervt oder verzweifelt“. Er empfinde<br />

das Starren auf Momentaufnahmen<br />

in Form von Umfragen als<br />

„Unernstheit, die der politischen<br />

Lage nicht angemessen ist“. Schließlich<br />

wachse „mit jedem Wahlerfolg<br />

auch die Verantwortung“.<br />

Damit ihn ja niemand missverstehe:<br />

Natürlich führe sein Hadern<br />

mit dem Personality-Hype bei ihm<br />

nicht etwa zu einer persönlichen Politikverdrossenheit,<br />

so Habeck. Im<br />

Gegenteil. Am Donnerstagmorgen,<br />

vor diesem Publikum aus Managern<br />

und Unternehmern, geht es ganz<br />

grob um dieVersöhnung vonÖkonomie<br />

und Ökologie.Die Grünen seien<br />

für öffentliche Investitionen etwa in<br />

den Umbau des Energiesystems.Die<br />

Wirtschaft brauche Verlässlichkeit,<br />

sagt er, und sieht Traditionslinien<br />

zum legendären CDU-Wirtschaftsminister<br />

Ludwig Erhard. Habeck:<br />

„Wir sind nicht die Verhinderer.“<br />

Blutige Schlägerei.<br />

Am Warschauer Platz in Friedrichshain<br />

haben sich in der Nacht<br />

zum Donnerstag mehrere Männer<br />

geprügelt. Dabei verletzte einer<br />

der Beteiligten zwei Männer mit<br />

einem Messer. Sie mussten in<br />

Krankenhäusern behandelt werden.<br />

Ein unbeteiligter Taxifahrer<br />

wurde ebenfalls angegriffen. Polizisten<br />

nahmen zwei Männer fest.<br />

Die Hintergründe der Auseinandersetzung<br />

sind noch unklar.<br />

Frau sexuell belästigt.<br />

Bundespolizisten haben am Mittwochnachmittag<br />

am Bahnhof Westkreuz<br />

einen 47 Jahrealten Mann aus<br />

Syrien festgenommen. Er hatte eine<br />

Jugendliche sexuell belästigt. Nach<br />

ihrer Aussage soll sie vondem Mann<br />

auf einer Bank im Intimbereich berührtworden<br />

sein. Gegen den Mann<br />

wirdnun wegen sexueller Belästigung<br />

ermittelt.<br />

Kinderwagen angesteckt.<br />

In einem Hausflur in der Alten Hellersdorfer<br />

Straße in Hellersdorfhat<br />

ein Unbekannter am Donnerstagmorgen<br />

einen Kinderwagen angesteckt.<br />

Verletzt wurde niemand. Die<br />

Feuerwehr war mit mehr als 30 Beamten<br />

in dem mehrgeschossigen<br />

Wohnhaus im Einsatz. Siekonnte ein<br />

Übergreifen der Flammen auf die<br />

Wohnungen verhindern.<br />

Feuer gelegt.<br />

Rund um die Hausburgstraße in<br />

Friedrichshain haben am Donnerstagmorgen<br />

Unbekannte mehrere<br />

Container angezündet. DieFlammen<br />

griffen nicht auf umliegende<br />

Wohnhäuser über.Verletzt wurde<br />

niemand. (ls.)<br />

SPD-Abgeordneter greift Verkehrssenatorin an<br />

Sven Kohlmeier wirft Regine Günther vor,jene 60 Prozent der <strong>Berliner</strong> zu vergessen, die nicht in der Innenstadt wohnen<br />

SvenKohlmeier kennt sich aus mit<br />

jwd: Der SPD-Abgeordnete<br />

kommt von dort. Er ist aufgewachsen<br />

in Marzahn und vertritt im Parlament<br />

Kaulsdorf und Hellersdorf-<br />

Süd. Der Anwalt nimmt für sich in<br />

Anspruch, die Nöte und Bedürfnisse<br />

der <strong>Berliner</strong> jenseits des S-Bahn-Innenstadtrings<br />

zu kennen. Ein Gespräch<br />

über Versäumnisse der <strong>Berliner</strong><br />

Politik und die Vernachlässigung<br />

der Außenbezirke.<br />

Berlin entwickelt sich doch prächtig,<br />

was gibt es da zu bemängeln?<br />

Ichmache mir echte Sorgen, dass<br />

die Interessen der Bewohner der Außenbezirke<br />

unter die Räder kommen.<br />

Ich bin jedes Jahr ein Mal in<br />

NewYorkund befürchte,dass wir wie<br />

dortseit den 80er Jahren eine scharfe<br />

Trennung vonInnenstadt und Randlagen<br />

bekommen, mit völlig anderen<br />

Lebenswirklichkeiten und politischen<br />

Anschauungen. Das birgt<br />

Sprengkraft, immerhin leben 60 Prozent<br />

der <strong>Berliner</strong> nicht in der City.<br />

Werden Siebitte konkret.<br />

Bei der Verkehrspolitik beispielsweise<br />

gibt es den Traum der Grünen<br />

von der autofreien Stadt. Das halte<br />

ich für illusorisch. Wermorgens sein<br />

Kind in die Kita bringt, dann zur Arbeit<br />

in der Innenstadt oder am anderen<br />

Ende Berlins muss und abends<br />

noch einkaufen will, der fährt nicht<br />

mit dem Rad. Er quetscht sich auch<br />

nicht in eine übervolle S-Bahn. Die<br />

Idee, unter den Hochbahn-Viadukten<br />

einen Radweg anzulegen, ist ja<br />

chic, auch für Touristen. Aber für die<br />

Vorstellung, zum Beispiel entlang<br />

der für Radler lebensgefährlichen<br />

Landsberger Allee einen Radschnellwegeinzurichten,<br />

haben die Planungen<br />

nicht einmal begonnen. In Marzahn-Hellersdorf<br />

gibt es keinen einzigen<br />

pollergeschützen und mit grüner<br />

Farbe kenntlich gemachten<br />

Radweg.<br />

Das geht direkt gegen die von den<br />

Grünen gestellte Verkehrssenatorin<br />

Regine Günther.<br />

Speziell bei ihr sehe ich, dass sie<br />

den Blick auf die Innenstadt richtet.<br />

Nur dort gibt es Leihstationen für<br />

Fahrräder. Der BerlKönig der BVG<br />

ZUR PERSON<br />

Sven Kohlmeier, vor42Jahren im heutigen Land Brandenburg geboren, aber in Marzahn aufgewachsen,<br />

sitzt seit 2006 für die SPD im Abgeordnetenhaus. Der Fachanwalt für IT-Recht mit<br />

Kanzlei an der Friedrichstraße ist in der Fraktion Sprecher für Rechtspolitik, Datenschutzund<br />

Netzpolitik. 2017 sorgte Kohlmeier,der als Gefolgsmann des SPD-Fraktionsvorsitzenden<br />

Raed Saleh gilt, mit dem Abgeordneten Dennis Buchner durch Kritik am Regierenden Bürgermeister<br />

und SPD-Landesvorsitzenden Michael Müller für innerparteiliche Aufregung.<br />

verkehrt nur dort. Vorwiegend, um<br />

Partygänger zu transportieren. Das<br />

ist völlig verfehlt. DerBedarfliegt am<br />

Rand der Stadt, wo Menschen nachts<br />

oft Angst haben und ein sicheres öffentliches<br />

Verkehrsmittel brauchen.<br />

Es gibt kein Carsharing-Angebot wie<br />

in der Innenstadt. Ichwürde Konzessionen<br />

nur vergeben, wenn die Carsharing-Firmen<br />

ihr Angebot über die<br />

ganze Stadt verteilen. Dazu sagt mir<br />

die Verkehrssenatorin, dann würde<br />

sich das für die Unternehmen nicht<br />

mehr rechnen –und da frage ich, auf<br />

wessen Seite sie steht.<br />

Sie sind Teil einer Koalition mit Grünen<br />

und Linken. Dringen Sie mit IhrenBedenken<br />

bei denen nicht durch?<br />

DieProbleme sieht nur derjenige,<br />

der sich in den Randlagen auskennt.<br />

Diejenigen, die sich den ganzen Tag<br />

im Abgeordnetenhaus oder in Friedrichshain<br />

aufhalten, sehen sie nicht.<br />

Es gibt bei Menschen in der Innenstadt<br />

oft auch fundamentale Missverständnisse.<br />

Bei Twitter-Debatten<br />

heißt es dann, die Randberliner<br />

wohnten doch sehr schön im Grünen,<br />

und sie könnten sich ein Elektroauto<br />

kaufen, wenn es ohne Auto<br />

schon nicht gehe.Dabei wirdvergessen,<br />

dass viele Leute am Stadtrand<br />

wohnen, weil sie sich Innenstadtwohnungen<br />

nicht mehr leisten können.<br />

Geschweige denn ein Elektro-<br />

Auto.<br />

Kann ein einzelner Abgeordneter<br />

überhaupt etwas durchsetzen?<br />

2018 kam es bei der Formulierung<br />

des Mobilitätsgesetzes zu einem Riesenstreit<br />

in der Koalition. Ich habe<br />

dann im Sinne des Koalitionsvertrags<br />

achtmal in das Gesetz hineingeschrieben,<br />

dass es überall gleichwertige<br />

Verkehrsangebote geben<br />

muss. Die Verwaltung setzt das aber<br />

nicht um. Unddie BVGstellt Busverbindungen<br />

zum Beispiel durch die<br />

Bausdorfstraße ein mit der Begründung,<br />

es führen zu wenig Menschen<br />

mit. Darum geht es aber nicht. Es<br />

geht um Angebote.<br />

DasGespräch führte GerhardLehrke.<br />

Dasvollständige Interview finden Sie unter:<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

RobertHabeck kann nicht mit dem<br />

Hype um seine Person umgehen.<br />

Doch natürlich weiß auch Robert<br />

Habeck um den Ruf der Grünen als<br />

Verbieter-Partei. Die Menschen sollten<br />

dies tun und dürften jenes auf<br />

gar keinen Fall. „Die Grünen dürften<br />

eben nicht sagen: Wir machen den<br />

besseren Menschen“, sagt er.<br />

Nur einmal ging es um konkrete<br />

<strong>Berliner</strong> Landespolitik. Christian<br />

Gräff, wirtschaftspolitischer Sprecher<br />

der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus,<br />

wollte wissen, was Habeck<br />

davon halte,dass bei der Debatte<br />

um den Mietendeckel der Senat Eckpunkte<br />

vorlege,bevor er mit den Beteiligten<br />

aus der Wohnungswirtschaft<br />

rede. Habeck sagt, er finde so<br />

eine Haltung grundsätzlich falsch.<br />

Gräff wird esals (kleinen) Erfolg<br />

für sich verbucht haben. Schließlich<br />

fordert die <strong>Berliner</strong> CDU ein „Bündnis<br />

für Wohnen und Neubau“, an<br />

dem Wohnungsbaugenossenschaften,<br />

private Vermieter, kommunale<br />

Wohnungsbaugesellschaften und<br />

die Bauwirtschaft beteiligt sein sollen.<br />

Ziel sei, Rahmenbedingungen<br />

für mehr Wohnungsbau und stabile<br />

Mieten zu vereinbaren. Der Senat<br />

macht nach bisherigem Stand nicht<br />

mit. Deshalb lädt Berlins größte Oppositionspartei<br />

für den 28. August zu<br />

einem eigenen Bündnis ein.<br />

AFP


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 13 *<br />

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Berlin<br />

Berlin nimmt<br />

aus Seenot<br />

Gerettete auf<br />

Die Flüchtlinge saßen neun<br />

Tage auf dem Schiff fest<br />

VonAnnika Leister<br />

Berlin nimmt erstmals acht Geflüchtete<br />

auf, die aus Seenot gerettet<br />

wurden. Die vier Männer und<br />

vier Frauen im Alter zwischen 18 und<br />

34 Jahren kommen aus Ghana und<br />

Nigeria. Im April waren sie von dem<br />

Seenotrettungs-Schiff „Alan Kurdi“<br />

vor der libyschen Küste aufgelesen<br />

worden. Malta und Italien sperrten<br />

ihreHäfen, das Schiff irrte neun Tage<br />

lang über das Mittelmeer.Die Besatzung<br />

hatte mit schwerem Seegang<br />

und einem medizinischen Notfall zu<br />

kämpfen.<br />

Nach Druck aus den Kommunen<br />

erklärte sich Deutschland zusammen<br />

mit Frankreich, Portugal und<br />

Luxemburg dazu bereit, die Flüchtlinge<br />

aufzunehmen. Insgesamt kommen<br />

25 von insgesamt 64 Flüchtlingen<br />

von der „Alan Kurdi“ nach<br />

Deutschland. Auch Nordrhein-Westfalen,<br />

Baden-Württemberg und<br />

Sachsen nehmen Menschen bei sich<br />

auf. Berlin sende als weltoffene Metropole<br />

ein „deutliches Signal für<br />

Mitmenschlichkeit“, teilte der Innenstaatssekretär<br />

Torsten Akmann<br />

mit. „Menschen in Not zuhelfen ist<br />

ein klares Gebot der Humanität.“<br />

In Fragen der Flüchtlingspolitik<br />

kämpft der rot-rot-grüne <strong>Berliner</strong><br />

Senat häufig gegen restriktivereVorgaben<br />

aus dem Bund. So auch im<br />

Bundesrat an diesem Freitag: Dann<br />

soll Horst Seehofers (CSU) „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“<br />

das Ländergremium<br />

passieren. Berlin hat als<br />

bisher einziges Bundesland angekündigt,<br />

das Gesetz ablehnen und<br />

den Vermittlungsausschuss anrufen<br />

zu wollen.<br />

Am Donnerstag erhielt der Senat<br />

in seinem Protest Rückenwind von<br />

der Menschenrechtsorganisation<br />

Pro Asyl. Geschäftsführer Günter<br />

Burkhardt rief Länder wie Nordrhein-Westfalen,<br />

Hessen, Thüringen<br />

und Brandenburg am Donnerstag<br />

ebenfalls dazu auf, das Gesetz abzulehnen.<br />

Die Treue zur großen Koalition<br />

im Bund dürfe nicht über den<br />

Länderinteressen und über dem<br />

Rechtsstaat stehen. „Dieses Gesetz<br />

ist integrationsschädlich, in Teilen<br />

rechtswidrig und ein unglaublicher<br />

Angriff auf den Rechtsstaat“, so<br />

Burkhardt. „Wir fordern, dass die<br />

Bundesländer am Freitag Rückgrat<br />

zeigen.“<br />

Kontrollierter Zugang: In Zukunft will sich Siemens offener zeigen.<br />

VonUlrich Paul<br />

Noch wird das Firmenareal<br />

von Siemens in<br />

Spandau von einem<br />

Zaun umgeben, doch<br />

nicht mehr lange.Mit der Umgestaltung<br />

des Standorts zu einem Zukunftscampus<br />

will sich der Konzern<br />

zur Nachbarschaft öffnen. „Wir wollen<br />

diesen Zaun runterreißen und<br />

dadurch eine viel engereVerbindung<br />

mit der Nachbarschaft und den<br />

Menschen erreichen“, sagt Karina<br />

Rigby, 49, Gesamtprojektleiterin des<br />

Konzerns für die Siemensstadt, im<br />

Gespräch mit der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

Wiedas 70 Hektar große Areal der<br />

neuen Siemensstadt gestaltet wird,<br />

soll in einem städtebaulichen Wettbewerb<br />

entschieden werden. Dieser<br />

soll im Juli starten. „Wir werden<br />

15 internationale Architekturbüros<br />

zu dem Wettbewerb einladen“, sagt<br />

Rigby. Bei der Aufgabe gehe es<br />

darum, die Anordnung von Gebäuden,<br />

Straßen und Plätzen festzulegen.<br />

Es gehe noch nicht um die konkrete<br />

Architektur. „Unser Ziel ist es,<br />

einen Kiez zu bauen“, sagt Rigby.<br />

Im Januar 2020 soll die Entscheidung<br />

über die städtebauliche Gestaltung<br />

des Areals fallen. Die Jury, die<br />

den Siegerentwurf kürt, werde sich<br />

aus Vertreterndes Landes Berlin, aus<br />

Campus ohne Grenzen<br />

Der Technologiekonzern Siemens sucht in Spandau die Nähe zu den Nachbarn<br />

Experten und Vertretern von Siemens<br />

zusammensetzen. Danach beginne<br />

die Feinplanung, sagt Rigby.<br />

Die ersten Bauarbeiten könnten<br />

Ende 2021 losgehen. „Wir starten im<br />

Osten des Areals und gehen dann<br />

weiter in Richtung Westen“, beschreibt<br />

die Projektleiterin die geplante<br />

Vorgehensweise.Bis zum Jahr<br />

2030 soll alle zwei Jahre eine neue<br />

Phase der Umgestaltung starten.<br />

Im Oktober vergangenen Jahres<br />

hatte der Technologiekonzern mit<br />

Vertretern des Senats vereinbart,<br />

dass Siemens seinen Standort in<br />

Spandau zu einem Zukunftscampus<br />

umgestaltet. DerPlan ist anspruchsvoll.<br />

Siemens will in den nächsten elf<br />

Jahren ungefähr eine Million Quadratmeter<br />

Fläche „entwickeln“, sagt<br />

Projektleiterin Rigby. „Das heißt,<br />

dass wir die vorhandenen Flächen<br />

mehr als verdoppeln.“ 600 Millionen<br />

Euro sollen in die neue Arbeits- und<br />

Lebenswelt investiert werden. „Wir<br />

planen ein integratives Ökosystem,<br />

wo große, kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, Start-ups sowie<br />

Universitäten zusammenkommen“,<br />

sagt Rigby. Es werden aber zugleich<br />

„Der städtebauliche Wettbewerb für<br />

das 70 Hektar große Areal der neuen<br />

Siemensstadt soll im Juli starten.“<br />

Karina Rigby, Gesamtprojektleiterin Siemensstadt<br />

rund 3000 Wohnungen entstehen,<br />

30 Prozent davon mietpreisgebunden.<br />

Sie sind für Haushalte gedacht,<br />

die Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein<br />

haben.<br />

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten<br />

der neuen Siemensstadt gehören<br />

die Themen Energie, intelligente Infrastruktur<br />

und Mobilität der Zukunft.<br />

Es werde auf dem Areal sogenannte<br />

Reallaboregeben, sagt Rigby.<br />

Das sind Arbeitsbereiche, bei denen<br />

zum Beispiel das autonome Fahren<br />

erforscht und im Betrieb getestet<br />

GETTY<br />

werde. Unter dem Motto „Kiez der<br />

Macher“ drehe sich dabei alles<br />

darum, Menschen und Ideen miteinander<br />

zu verbinden. Zur Verkehrsplanung<br />

gehört, dass die Siemensbahn<br />

wieder in Betrieb genommen<br />

wird. Vorgesehen sind außerdem<br />

Parkhäuser mit Ladefunktionen<br />

für Elektroautos und Möglichkeiten<br />

für autonomes Fahren. „Wir werden<br />

aber auch definieren, was autofrei<br />

sein wird“, sagt Rigby.<br />

Dass der städtebauliche Wettbewerb<br />

kein offener Wettbewerb wird,<br />

der allen interessierten Büros offensteht,<br />

begründet Siemens damit,<br />

dass der Konzernden Andrang nicht<br />

bewältigen könnte. „Es haben sich<br />

sehr viele Architekten gemeldet.Weil<br />

wir den Wettbewerb nicht mit einer<br />

großen Heerschar an Teilnehmern<br />

machen können, haben wir 15 Büros<br />

ausgewählt, die unterschiedliche<br />

Schwerpunkte haben“, so Rigby.<br />

Berlin unterstützt die Pläne für<br />

die neue Siemensstadt auch finanziell.<br />

Am Donnerstag wurde bekannt,<br />

dass an der Technischen Universität<br />

drei neue Professuren zur Erforschung<br />

digitaler Produktionstechnologien<br />

eingerichtet werden. Die<br />

Professuren sind ein Kernelement<br />

des Werner-von-Siemens-Centre for<br />

Industryand Science,das in der Siemensstadt<br />

entsteht.<br />

Anwohner<br />

wollen<br />

Sperrgebiet<br />

„Verrichtungsboxen“ für<br />

Prostituierte in der Kritik<br />

VonAnnika Leister<br />

Der Plan der Schöneberger Bezirksbürgermeisterin<br />

Angelika<br />

Schöttler (SPD) in der Nähe des Straßenstrichs<br />

an der Kurfürstenstraße<br />

sogenannte Verrichtungsboxen aufzustellen,<br />

löst bei Anwohnern und<br />

Gewerbetreibenden der Gegend<br />

Kopfschütteln aus.Viele wollen, dass<br />

der Strich ganz verschwindet. Auch<br />

der Bezirksbürgermeister von Mitte,<br />

Stephan von Dassel (Grüne), hatte<br />

sich bereits für einen Sperrbezirkausgesprochen.<br />

In seinen Zuständigkeitsbereich<br />

fällt der nördliche Teil<br />

des Straßenstrich-Gebiets.<br />

„Das ist doch Schwachsinn“, sagt<br />

Murat Oflaz über Schöttlers Sex-Boxen-Plan.<br />

Er ist Betreiber des Imbisses<br />

Bärlin Burger an der Haltestelle<br />

Bülowstraße.Direkt gegenüber könnten<br />

die Boxen aufgestellt werden, Oflaz<br />

hält nichts davon. Der Strich soll<br />

ganz verschwinden, findet er.Das sei<br />

wichtig für Familien, Kinder und die<br />

Geschäftstreibenden in der Gegend.<br />

„Wir leiden“, sagt er.<br />

Mitte-Bürgermeister von Dassel<br />

hatte 2017 als erster Grüner in Berlin<br />

Sperrzeiten und sogar einen Sperrbezirkrund<br />

um die Kurfürstenstraße gefordert.<br />

Seine Partei lehnt dies ab,<br />

ebenso wie der Senat, der einen<br />

Sperrbezirk verordnen müsste. Auf<br />

Anfragen lässt von Dassel mitteilen,<br />

dass er sich in den nächsten Tagen<br />

ausführlich zur Situation an der Kurfürstenstraße<br />

äußernwolle.<br />

Experten und Hurenvereine lehnen<br />

Restriktionen in dieser Form ab.<br />

Sperrzeiten würden zur zeitlichen<br />

Konzentration der Prostitution führenund<br />

Sperrgebiete würden das Geschäft<br />

nur an andere Orte verdrängen,<br />

sagte Simone Wiegratz vomVerein<br />

Hydra, in dem sich Prostituierte<br />

autonom organisieren. „Das ist keine<br />

Lösung.“ Auch die Boxen würden bei<br />

weitem nicht jedes Problem lösen,<br />

könnten unter Umständen aber für<br />

Entspannung zwischen Prostituierten<br />

und Anwohnernsorgen.<br />

Die Schöneberger SPD-Bürgermeisterin<br />

Schöttler will kein Sperrgebiet<br />

in der Kurfürstenstraße.Prostituierte<br />

würden so aus der Stadt gedrängt,<br />

ihre Arbeit illegalisiert und<br />

noch gefährlicher,und die bisher etablierten<br />

Hilfesysteme brächen weg,<br />

sagte sie der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. „Das<br />

wirdesmit mir nicht geben.“<br />

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14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

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Berlin<br />

Dreharbeiten im Gebüsch: RobertRiedel (M.) erklärtdem Filmteam vom ZDF,was er auf seinem Grundstück alles nicht darf.<br />

BERLINER ZEITUNG/GERD ENGELSMANN<br />

Das Wald-Spektakel von Kaulsdorf<br />

Seit Jahren streitet der Biobauer Robert Riedel mit dem Bezirk um die Nutzungsrechte an seinem Grundstück. Jetzt hat das ZDF den Fall aufgegriffen<br />

VonChristine Dankbar<br />

Vielleicht ist es nur ein Versehen.<br />

Oder Zufall. Vielleicht<br />

steckt ein Plan dahinter,<br />

der nur schwer zu<br />

durchschauen ist. Robert Riedel jedenfalls<br />

kann sich keinen Reim auf<br />

die neueste Entwicklung um sein<br />

Grundstück in Kaulsdorf machen.<br />

Seit fast acht Jahren ringt der Biobauer<br />

mit dem BezirkMarzahn-Hellersdorf<br />

umdie Nutzungsrechte auf<br />

dem Gelände gegenüber dem Krankenhaus<br />

Kaulsdorf. Undjetzt könnte<br />

alles wieder anders sein. Im November<br />

2012 hatten die Behörden sein<br />

Grundstück –ohne Vorwarnung und<br />

vorallem ohne Gutachten –als Wald<br />

eingestuft. Kürzlich jedoch änderte<br />

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Lesen Sie am Wochenende<br />

Reise<br />

007 im Permafrost: Cineastische<br />

Dauerausstellung im Ötztal<br />

Humboldt am Äquator: Auf den<br />

Spuren des Forschers inEcuador<br />

das Bezirksamt den Bebauungsplan<br />

für den Barnimhang, auf dem sich<br />

sein Grundstück befindet. Und nun<br />

ist es wieder als Grünfläche eingetragen.<br />

„Ich habe keine Ahnung, was<br />

das nun bedeutet“, sagt er. Der Bezirk<br />

offenbar auch nicht. Doch dazu<br />

später mehr.<br />

Die Leser der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

kennen Robert Riedel bereits von<br />

mehreren Artikeln, die wir seit<br />

2016 über seinen Fall veröffentlicht<br />

haben. Er hat das Grundstück<br />

im Dezember 2011 bei einer Auktion<br />

erworben. 27 000 Euro bezahlte<br />

er für die knapp 8000 Quadratmeter<br />

gegenüber dem Krankenhaus<br />

Kaulsdorf. Ein Schnäppchen.<br />

Doch der vermeintliche<br />

Glücksfall entwickelt sich über die<br />

nächsten Jahre zum Albtraum.<br />

Statt seinen geplanten Biobauernhof<br />

mit angeschlossenem Schulund<br />

Lehrgarten zu errichten, wälzt<br />

Riedel in den folgenden Jahren<br />

Prozessakten.<br />

Immer wieder geht es vorGericht.<br />

Der Bezirk droht mit Bußgeldern,<br />

weil die Familie angeblich gegen<br />

das Waldgesetz verstößt. Diese Bescheide<br />

fegt der Richter vom<br />

Tisch, bei anderen Verfahren unterliegen<br />

die Riedels, häufig aus<br />

formalen Gründen. Endgültig geklärt<br />

ist noch nichts. Dennoch hat<br />

die Familie mittlerweile ein Mehrfaches<br />

des Kaufpreises für Anwalts-<br />

und Prozesskosten ausgegeben.<br />

Vorallem aber ist sie um einige<br />

Illusionen ärmer. Robert Riedels<br />

Ehefrau Dörte hat ihre<br />

Eigentümerrechte inzwischen an<br />

ihren Mann abgetreten. Die ständigen<br />

Gerichtstermine, zu denen<br />

auch sie erscheinen musste, hatten<br />

an ihren Nerven gezerrt. Tochter<br />

Swantje,die sich mit dem Lehrgarten<br />

eine berufliche Existenz<br />

aufbauen wollte,war im vergangenen<br />

Jahr schwer erkrankt und hat<br />

sich anderen Zielen zugewandt.<br />

„Sie geht so gut wie gar nicht mehr<br />

auf das Grundstück“, sagt Robert<br />

Riedel. Er wirkt verbittert.<br />

Heute sieht es auf dem Gelände<br />

noch so aus wie damals, als er es<br />

kaufte. Keiner hat das bekommen,<br />

was er wollte. Riedel hat das Geld,<br />

das er in das Gelände investieren<br />

wollte, anderweitig angelegt. Und<br />

der Bezirk hat an dieser Ecke des<br />

Barnimhangs alles Mögliche, aber<br />

kein Landschaftsschutzgebiet.<br />

Kontrollgänge mit Hund<br />

Alle zwei Tage läuft Robert Riedel<br />

mit seinem Hund Freddy über das<br />

Gelände, hauptsächlich, damit sich<br />

nicht wieder Obdachlose einquartieren.<br />

Den Sperrmüll, der regelmäßig<br />

über den Zaun geworfen wird, räumt<br />

er nur sporadisch ab. „Es hat ohnehin<br />

kaum Sinn“, sagt Riedel. Die<br />

Leute, die illegal ihren Abfall entsorgen,<br />

wissen, dass das Gelände brachliegt.<br />

Der 55-Jährige, der im Bezirk<br />

ein Sanierungsunternehmen betreibt,<br />

rechnet nicht damit, dass sich<br />

das bald ändert. Er hatte vor einiger<br />

Zeit ein Gespräch mit der zuständigen<br />

Bezirksstadträtin für Wirtschaft,<br />

Am Niederfeld<br />

Butzer<br />

See<br />

Grundstück Riedel<br />

Alt-Kaulsdorf<br />

Kressenweg<br />

Kaulsdorfer<br />

Seen<br />

Am Kornfeld<br />

Alte Reifen, Wannen und anderer Unrat werden immer wieder über den Zaun geworfen.<br />

Einmal hat RobertRiedel sogar eine Richterrobe gefunden. BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Straßen und Grünflächen, Nadja Zivkovic<br />

(CDU). Herausgekommen ist<br />

dabei nichts. „Wir haben ausgemacht,<br />

dass wir mal gemeinsam mit<br />

unseren Hunden losgehen“, sagt<br />

Riedel. Ob er die Stadträtin bei dem<br />

Spaziergang mal über das Gelände<br />

führt, weiß er noch nicht. Es gibt<br />

ohnehin keinen Termin dafür.<br />

Die Stadträtin ist überrascht, als<br />

sie am Telefon hört, dass das Gelände<br />

nun wieder eine Grünfläche<br />

sein soll. Was sich daraus ergibt,<br />

kann sie nicht sagen. „Es sind immer<br />

MARZAHN-HELLERSDORF<br />

Kaulsdorf<br />

Naturschutzgebiet<br />

Barnimhang<br />

Elsenstr.<br />

Elsensee<br />

B1<br />

Mahlsdorf<br />

Alt-Mahlsdorf<br />

Hultschiner Damm<br />

100 m<br />

BLZ/HECHER<br />

noch Prozesse anhängig“, erklärtsie.<br />

Bisdie geklärtsind, könne der Bezirk<br />

nichts unternehmen. Zivkovic ist bereits<br />

die dritte Stadträtin für Wirtschaft,<br />

Straßen und Grünflächen, die<br />

für den vertrackten Fall zuständig ist.<br />

Ihre Informationen darüber bezieht<br />

sie von Mitarbeitern inder Verwaltung,<br />

die die Unterschutzstellung<br />

und die Umwidmung als Wald aktiv<br />

betrieben haben. Es darf vermutet<br />

werden, dass diese wenig Neigung<br />

haben, ihr eigenes Handeln kritisch<br />

zu hinterfragen. Vorallem aber wissen<br />

sich nicht, wie es wirklich vorOrt<br />

aussieht.<br />

Seitdem das Grundstück handstreichartig<br />

zum Wald erklärt wurde,<br />

haben Mitarbeiter vom Bezirk oder<br />

der Senatsverwaltung für Umweltschutz<br />

es nämlich nicht mehr betreten.<br />

Daswar im November 2012. Damals<br />

hatte Riedel zu einem Ortstermin<br />

geladen, um zu besprechen, ob<br />

es eine gütliche Einigung für die Nutzung<br />

des Geländes geben könne,das<br />

gerade hinter seinem Rücken unter<br />

Landschaftsschutz gestellt worden<br />

war.Doch seine Gäste vonden <strong>Berliner</strong><br />

Forsten, einer untergeordnete<br />

Behörde der Senatsverwaltung für<br />

Umwelt, hatten anderes im Sinn. Einen<br />

Rundgang über das Gelände<br />

lehnten sie ab und händigten ihm<br />

stattdessen ein Exemplar des <strong>Berliner</strong><br />

Landeswaldgesetzes aus. Damit<br />

war sein Grundstück auf wundersame<br />

Weise zum Wald geworden.<br />

Manmussdazu wissen, dass sich<br />

auf dem Gelände tatsächlich viele<br />

Bäume befinden, allerdings kaum<br />

Forstpflanzen. Das dichte Blätterdach,<br />

das sich jeden Sommer bildet,<br />

stammt von den Obstbäumen, die<br />

der frühere Besitzer, ein Schokoladenfabrikant,<br />

im vergangenen Jahrhundert<br />

pflanzen ließ. Die Fundamente<br />

seiner mittlerweile verfallenen<br />

Villa sind ebenfalls noch zu besichtigen.<br />

Für den Bezirk war das alles kein<br />

Grund, vom einmal anvisierten Ziel<br />

abzuweichen. Man beauftragte ein<br />

externes Planungsbüro, das prompt<br />

seltene Waldflora und -fauna entdeckte.Wie<br />

die Gutachter das angestellt<br />

haben, ist bis heute nicht genau<br />

geklärt. Vor Gericht erklärten<br />

die Experten, man habe das Gelände<br />

vom Rand aus beobachtet<br />

und seine Schlüsse daraus gezogen.<br />

Der<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> sagte eine Mitarbeiterin<br />

am Telefon: „Wenn die<br />

<strong>Berliner</strong> Forsten sagen, das ist Wald,<br />

dann ist das eben Wald.“ Aus ihren<br />

Beobachtungen von außen erstellten<br />

die Landschaftsplaner einen sogenannten<br />

Pflege- und Entwicklungsplan<br />

(PEP), mit dem Riedel auf<br />

eigene Kosten die bisherige Bepflanzung<br />

abholzen sollte, um einen<br />

Hainbuchen-Wald aufzuforsten,<br />

den er der Öffentlichkeit zugänglich<br />

zu machen habe. ImKlartext:<br />

Er sollte seinen bisherigen<br />

„Wald“ roden, um einen neuen erst<br />

einmal aufzuforsten. Und das, obwohl<br />

es rings um das Grundstück<br />

ausschließlich Felder gibt. Oder Gewerbebetriebe.<br />

Nicht nur Robert Riedel hält<br />

diese Pläne für aberwitzig. Die Abgeordneten<br />

Sven Kohlmeier (SPD)<br />

und Stefan Ziller (Grüne) haben sich<br />

in den vergangenen Monaten eingeschaltet,<br />

um zwischen Bezirkund<br />

Besitzer zu vermitteln. Viel kam dabei<br />

jedoch nicht heraus. Der Bezirk<br />

erlaube Riedel nun eine sogenannte<br />

fliegende Bebauung, hieß es. Er<br />

dürfe einen Imkerwagen oder<br />

Leichtbauten aufstellen, die nicht im<br />

Boden verankert sind. Riedel traut<br />

dem Ganzen nicht, denn offiziell hat<br />

er keine Zusage dafür.<br />

Bezirkbeharrtauf seiner Sicht<br />

Die neueste Auskunft aus dem Bezirksamt<br />

geht denn auch in eine<br />

ganz andere Richtung. Per Mail erklärt<br />

Stadträtin Zivkovic, dass der<br />

Pflege- und Entwicklungsplan<br />

durchaus Anwendung finde: „Die<br />

Fläche ist durch die <strong>Berliner</strong> Forsten<br />

als Wald eingestuft.“ Also doch keine<br />

Grünfläche?<br />

Inzwischen hat Robert Riedels<br />

Fall auch bundesweit für Aufmerksamkeit<br />

gesorgt. Am Sonntag um<br />

18.30 Uhr berichtet das ZDF-Magazin<br />

„TerraXpress“ über den kuriosen<br />

Streit. Ob der Beitrag eine Entwicklung<br />

in der Sachevoranbringt, ist unklar.<br />

Der zuständige Redakteur erklärte,dass<br />

sich der Bezirk geweigert<br />

habe, eine Stellungnahme abzugeben.<br />

Von der Senatsverwaltung für<br />

Umwelt habe man nur den Pressesprecher<br />

interviewen dürfen. Von<br />

den <strong>Berliner</strong> Forsten wollte oder<br />

durfte kein Mitarbeiter vor die Kamera.<br />

Christine Dankbar<br />

berichtet seit 2016 über<br />

den Grundstücksstreit.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 15 *<br />

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Berlin<br />

Jazz auf der anderen Seite<br />

Das Bergmannstraßenfest in Kreuzberg wird 25 Jahre alt und findet erstmals in einer anderen Straße statt. Doch eines bleibt wie gehabt: das große Musikprogramm<br />

VonStefan Strauß<br />

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr<br />

findet das Bergmannstraßenfest<br />

nicht<br />

mehr in jener Straße statt,<br />

deren Namen es seit 25 Jahren trägt.<br />

Die etwa 50 Bands, die an diesem<br />

Wochenende auftreten werden,<br />

spielen auf Bühnen rund um die<br />

Kreuzbergstraße.<br />

Und das ist gar nicht schlimm:<br />

Zumeinen liegt die Kreuzbergstraße<br />

in direkter Nähe zur Bergmannstraße,<br />

quasi auf der anderen Seite<br />

vom Mehringdamm. Zum anderen<br />

wundert sich wohl niemand in<br />

Kreuzbergüber den Umzug nach einem<br />

Vierteljahrhundert. Die meisten<br />

Anhänger des anspruchsvollen<br />

Musikfestes freuen sich sogar über<br />

den Umzug, denn ohne Ortswechsel<br />

würde es das jazzorientierte Musikfest<br />

wohl gar nicht mehr geben. Ende<br />

vergangenen Jahres sah es ganz danach<br />

aus.<br />

Schuld war die Begegnungszone<br />

Im Dezember 2018 hatten die Mitglieder<br />

des Vereins Kiez &Kultur entschieden,<br />

das Fest nicht weiter zu organisieren.<br />

Ein Grund dafür war<br />

auch die neue Begegnungszone in<br />

der Bergmannstraße. Inden früheren<br />

Parkbuchten waren Sitzbänke,<br />

sogenannte Parklets, errichtet worden.<br />

Beim Bergmannstraßenfest<br />

hatten die Organisatoren dort jahrzehntelang<br />

Stände für Imbiss und<br />

Getränke aufgebaut. Mit dem Geld,<br />

das sie aus der Vermietung der<br />

Als es in der Bergmannstraße noch das Bergmannstraßenfest gab: Zehntausende Besucher kamen jedes Jahr Ende Juni zum großen Kiezfest nach Kreuzberg.<br />

Bergmannstraßenfest<br />

28.-30.6.2019 Hagelberger Str.<br />

Stände<br />

Sperrungen<br />

Sanitäter<br />

Bühne<br />

Katzbachstr.<br />

Yorckstr.<br />

WC<br />

Möckernstr.<br />

Viktoriapark<br />

Kreuzbergstr.<br />

Großbeerenstr.<br />

KREUZBERG<br />

Polizei<br />

WC<br />

Methfesselstr.<br />

Mehringdamm<br />

Bergmannstr.<br />

BLZ/HECHER<br />

Das Bergmannstraßenfest<br />

beginnt an diesem Freitag<br />

um 16 Uhr und endet am<br />

Sonntag um 20 Uhr.Esgibt<br />

drei Bühnen für Musik und<br />

eine für Theater und Kinderprogramm.<br />

Spielzeiten: Freitag:<br />

16–22 Uhr,Sa11–22<br />

Uhr,So11–20 Uhr;Mittagsruhe<br />

von13–15 Uhr<br />

KREUZBERG FEIERT<br />

Etwa50Bands treten an<br />

den drei Tagenauf. Sie spielen<br />

Jazz, Swing,Reggae,<br />

Blues, Soul, Folk, Rock, Afrobeat,<br />

Weltmusik, Hip-Hop<br />

und Rap. Aufder Theaterbühne<br />

gibt es einen Flohzirkus<br />

für Kinder,Comedyund<br />

Zaubershows, auch Liedermacher<br />

sind dabei.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Die Organisatoren rechnen<br />

mit bis zu 15 000 Besuchern<br />

am Tag. Diese können sich<br />

die Musiker in einer Playlist<br />

auf Youtube anhören<br />

(Suchbegriff Bergmannstraßenfest<br />

2019). Das komplette<br />

Programm des<br />

Straßenfestes im Internet:<br />

kreuzberg-festival.de<br />

Stände an Händler eingenommen<br />

hatten, finanzierten sie größtenteils<br />

das Bergmannstraßenfest. Doch nun<br />

standen die Parklets dort. Und die<br />

Zukunft des Bergmannstraßenfestes<br />

war unklar.<br />

Eine heftige Debatte begann. Bezirkspolitiker<br />

in Friedrichshain-<br />

Kreuzbergforderten vonBaustadtrat<br />

Florian Schmidt (Grüne), das Projekt<br />

Begegnungszone vorzeitig zu beenden,<br />

um das Bergmannstraßenfest<br />

zu retten. „Der öffentliche Druck war<br />

enorm, denn dieses Straßenfest ist<br />

kein gewöhnliches Straßenfest“, sagt<br />

Manne Pokrandt, künstlerischer Leiter<br />

des Bergmannstraßenfestes. „Es<br />

hat einen sehr guten Ruf und muss<br />

weiterbestehen.“<br />

Kreuzberger Köche fehlen<br />

DieVeranstalter und das Bezirksamt<br />

einigten sich auf den neuen Standort<br />

rund um die Kreuzbergstraße am<br />

Viktoriapark. DieSenatsverkehrsverwaltung<br />

leitet nun Buslinien um, das<br />

Straßenfest zog um, die Begegnungszone<br />

blieb.„Auch das Konzept<br />

und unsere Ideen sind erhalten geblieben“,<br />

sagt Pokrandt. Viele der<br />

etwa 50 Bands spielen seit Jahren<br />

beim Bergmannstraßenfest, manche<br />

Musiker leben in Kreuzberg.<br />

Aus musikalischer Sicht liegt der<br />

Schwerpunkt weiter auf Jazz. Kreuzberg<br />

jazzt, lautet das bekannte<br />

Motto. Nur kulinarisch gibt es eine<br />

Einschränkung. „Kreuzberg kocht“<br />

hieß eine InitiativeKreuzberger Gastronomen,<br />

die Kostproben ihrer Küchen<br />

anboten. Siehaben abgesagt.<br />

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16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

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Brandenburg<br />

NACHRICHTEN<br />

Waldbesitzer fordern<br />

Entschädigung<br />

Wegen der gestoppten Schädlingsbekämpfung<br />

gegen Nonnenfraß verlangt<br />

der Waldbesitzerverband Entschädigungen.<br />

DieAuswirkungen<br />

seien jetzt deutlich, sagte Verbandschef<br />

Thomas Weber.„Es ist traurig<br />

mitanzusehen, wie ganzeFlächen<br />

dem Kahlfraß preisgegeben werden.“<br />

Es drohe der Verlust ganzer<br />

Waldflächen. DerSchädling Nonne<br />

beißt die Nadeln ab,ohne sie zu fressen.<br />

Bäume sterben durch diesen<br />

Kahlfraß ab.Das Oberverwaltungsgericht<br />

(OVG)hatte am Freitag das<br />

Versprühen des Insektizids gegen<br />

den Schädling im Land gestoppt. Geklagt<br />

hatte der Naturschutzbund.<br />

Es sei ein Rätsel, warum nicht<br />

schnell alles unternommen werden<br />

könne,umdas Kiefern-Ökosystem<br />

nicht doch noch zu retten, sagte<br />

Christian Graf Brockdorff vomForstbetrieb<br />

Schaeff/Brockdorff in Beelitz.<br />

Allein in seinem Betrieb schätze<br />

er den Schaden auf gut zwei Millionen<br />

Euro. (dpa)<br />

30 Millionen Kubikmeter<br />

weniger Wasser im Speicher<br />

Wegen des trockenen Winters fehlen<br />

in den Wasserspeichernder Lausitz<br />

etwa 30 Millionen Kubikmeter Wasser<br />

–eine Knappheit sei aber nicht zu<br />

befürchten, teilte das Potsdamer<br />

Umweltministerium mit. DieTrinkwasserversorgung<br />

in Brandenburg<br />

sei aktuell ebenfalls nicht gefährdet.<br />

Nurwer Pools füllen oder Rasen<br />

sprengen möchte und Wasser aus<br />

Seen, Flüssen oder Brunnen nimmt,<br />

müsse mit Einschränkungen rechnen,<br />

wenn das Wetter so bleibe.In<br />

Teilen Oranienburgs sei die Wässerung<br />

der Gärten bereits verboten.<br />

Etwa 88 Millionen Kubikmeter Wasser<br />

fassen die Wasserspeicher in der<br />

Lausitz, sagte Abteilungsleiter Kurt<br />

Augustin. Ende Juni 2018 waren die<br />

Speicher noch gefüllt, derzeit sind<br />

dortnur 58 Millionen Kubikmeter.<br />

„Wir haben keine dramatische Situation.<br />

Problematisch wirdesnur,<br />

wenn es länger nicht regnet“, sagte<br />

Augustin. (dpa)<br />

Kein Prozess zum Scannen<br />

von Autokennzeichen<br />

DasAmtsgericht Frankfurt(Oder)<br />

wirdsich nicht mit der umstrittenen<br />

Speicherung vonAutokennzeichen<br />

auf Brandenburgs Autobahnen befassen.<br />

DenAntrag eines Mitglieds<br />

der Piratenpartei lehnte das Gericht<br />

ab.Der Antragsteller sei nicht Betroffener<br />

im Sinne des Gesetzes wie etwa<br />

ein Verdächtiger oder der Halter eines<br />

gesuchten Autos,hieß es. (dpa)<br />

Der Waldbrand zwischen Ziltendorf und Wiesenau ist bereits der zweite Großbrand allein in dieser Woche im Land Brandenburg.<br />

Gleich zwei Großbrände<br />

Bundespolizei stockt Hilfe auf. Das Feuer nahe der Oder breitet sich nicht weiter aus<br />

Oliver von Riegenund SilkeNauschütz,<br />

Potsdam und Cottbus<br />

Im Kampf gegen zwei Großbrände<br />

in Brandenburg weitet<br />

die Bundespolizei ihre Hilfe<br />

aus. Ein zusätzlicher Hubschrauber<br />

mit 2000 Liter Fassungsvermögen<br />

für Löschwasser wurde<br />

für ein Feuer in der Lieberoser Heide<br />

nördlich von Cottbus geordert. Ein<br />

anderer großer Hubschrauber wurde<br />

von dort zueinem Brand zwischen<br />

Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt<br />

geschickt. Dortwurde der Zugverkehr<br />

komplett eingestellt.<br />

Ein kleiner Hubschrauber der<br />

Bundespolizei mit 600 Liter Fassungsvermögen<br />

blieb in der Lieberoser<br />

Heide. Bundespolizeipräsident<br />

Dieter Romann und Brandenburgs<br />

Innenminister Karl-Heinz Schröter<br />

(SPD) waren am Donnerstag vor Ort<br />

in Lieberose.<br />

Konflikt mit anderen Aufgaben<br />

Ein Feuerwehrmann im Kampf gegen die Flammen.<br />

DPA/JULIAN STÄHLE<br />

Der Brand in der Lieberoser Heide<br />

war unter Kontrolle,der an der Oder<br />

„stabil“. Die Flächen sind in beiden<br />

Fällen mit Munition belastet, was die<br />

Löschung erschwert. „Wir haben<br />

zum ersten Mal zwei Großlagen“,<br />

sagte Schröter.„Ichbin außerordentlich<br />

dankbar, dass wir mit der Bundespolizei<br />

einen zuverlässigen Partner<br />

haben.“ Der Polizeihubschrauber<br />

habe kurze Wege vom Betanken<br />

zum Löschen, das schaffe kein Bundeswehrhubschrauber.<br />

Das Land Wiesenau: Ein angebrannter Baum wird sicherheitshalber geräumt. DPA/TONI FEIST<br />

schaffe es nicht, eine eigene Hubschrauberstaffel<br />

aufzubauen.<br />

Der Bundespolizeipräsident<br />

machte deutlich, dass seine Hilfe an<br />

Kapazitätsgrenzen stößt. „Das machen<br />

unsereKräfte gerne“, sagte Romann.<br />

Er betonte aber: „Wir kommen<br />

immer häufiger bei der Waldbrandbekämpfung<br />

in Konflikt mit<br />

den polizeilichen Aufgaben.“ Die<br />

Bundespolizei habe 92 Hubschrauber,davon<br />

würden 18 für die Luftrettung<br />

im Zivilschutz verwendet. Romann<br />

und Schröter werteten es positiv,dass<br />

die Innenminister der Länder<br />

den Bund baten, die Kapazitäten<br />

für die Brandbekämpfung aus der<br />

Luft zu überprüfen.<br />

20 Einwohner evakuiert<br />

DPA/TONI FEIST<br />

Der Waldbrand zwischen Wiesenau<br />

und Ziltendorf (Oder-Spree) weitete<br />

sich nicht mehr aus.„Die Lage sieht<br />

stabil aus“, sagte der Minister,nachdem<br />

er vor Ort war. „Es gibt ausreichend<br />

Tanklöschfahrzeuge.“ Er habe<br />

aber gesehen, dass durch die aufkommenden<br />

Winde Glutherde wieder<br />

angefacht werden.<br />

Am Mittwoch waren vorsichtshalber<br />

etwa 20 Anwohner aus mehrerenHäuserninSicherheit<br />

gebracht<br />

worden. Sie konnten am Mittwochabend<br />

wieder in ihreHäuser.„Wichtig<br />

war es,die beiden Ortschaften abzusichern,<br />

die Biogasanlage und die<br />

große Milchviehanlage mit etwa<br />

2000 Kühen“, sagte der Sprecher des<br />

Landkreises,Mario Behnke. (dpa)<br />

Altanschließer<br />

verlieren in<br />

Karlsruhe<br />

Verband spricht von Folgen<br />

für die Landtagswahl<br />

VonAnja Semmelroch, Karlsruhe<br />

Grundstückseigentümer<br />

aus<br />

Brandenburg, die viele Jahre<br />

nach ihrem Anschluss ans Wassernetz<br />

dafür zur Kasse gebeten wurden,<br />

haben keinen Anspruch auf<br />

Schadenersatz. Dasgilt für sämtliche<br />

Investitionen seit der Wiedervereinigung.<br />

Dashat der Bundesgerichtshof<br />

(BGH) in Karlsruhe am Donnerstag<br />

entschieden. Damit sind Rückforderungen<br />

sogenannter Altanschließer<br />

weitgehend vom Tisch. In der BGH-<br />

Verhandlung im Mai hatte der Richter<br />

vonAnsprüchen in Höhe von300<br />

Millionen Euro gesprochen.<br />

Das Urteil ist eine große Überraschung<br />

–vor allem die Begründung:<br />

Anders als jahrelang angenommen,<br />

waren die Beitragsbescheide der<br />

Zweckverbände nach Auffassung der<br />

obersten deutschen Zivilrichter<br />

nicht rechtswidrig. Der BGH stellt<br />

sich damit gegen ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts<br />

(OVG) Brandenburgund<br />

löst sich auch voneiner<br />

Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />

aus dem Jahr 2015.<br />

In dem Fall, der Pilotcharakter für<br />

viele ähnliche Verfahren hat, wollten<br />

Grundstückseigentümer von einem<br />

Wasser- und Abwasserzweckverband<br />

1320 Euro zurück. DasGrundstück<br />

war vor dem Jahr 2000 ans<br />

Trinkwassernetz angeschlossen<br />

worden, der Beitragsbescheid kam<br />

aber erst im November 2011.<br />

Der Hintergrund ist kompliziert:<br />

Das Land Brandenburg hatte nach<br />

der Vereinigung eine Regelung zur<br />

Beitragspflicht erlassen, die das OVG<br />

so auslegte,dass die Zweckverbände<br />

für viele Anschlüsse den fälligen Beitrag<br />

nicht mehr eintreiben konnten.<br />

Die Ansprüche waren verjährt. Also<br />

versuchte die Politik, das Problem<br />

durch eine Änderung der Vorschrift<br />

aus der Welt zu schaffen.<br />

All das ist nun hinfällig. „Uns ist<br />

sehr bewusst, dass unsere Entscheidung<br />

politisch brisant ist“, sagte der<br />

Vorsitzende Richter.<br />

Der Verband Deutscher Grundstücksnutzer<br />

reagierte empört. „Das<br />

Urteil ist ein Skandal“, sagteVizepräsident<br />

Peter Ohm. „Kein Betroffener<br />

wirdverstehen und akzeptieren können,<br />

dass der BGH die vom Bundesverfassungsgericht<br />

als grundgesetzwidrig<br />

verworfene Erhebung der Altanschließerbeiträge<br />

für rechtmäßig<br />

befindet.“ Der Verband warnte vor<br />

politischen Auswirkungen bei der<br />

Landtagswahl. Ohmsagte,das Urteil<br />

schreie nach einer Überprüfung<br />

durch das Verfassungsgericht. (dpa)<br />

Meinen Ausbildungsplatz habe<br />

ich auf azubis.de gefunden!


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 17 *<br />

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Gesundheit<br />

Schluss mit Schwitzen!<br />

Etwa 500 000 <strong>Berliner</strong> leiden auch bei normalen Temperaturen unter starken Schweißausbrüchen. Mit modernen Therapien kann ihnen geholfen werden<br />

VonMichael Timm<br />

Die Hitze hat Berlin fest<br />

im Griff. Die Hauptstadt<br />

schwitzt. Am Mittwoch<br />

erst zeigte das Thermometer<br />

37,5 Grad Höchsttemperatur<br />

an. Schon rollt die nächste Welle<br />

heißer Sahara-Luft auf uns zu. Am<br />

Sonnabend soll es 33 Grad heiß werden,<br />

am kommenden Sonntag sogar<br />

bis zu 40 Grad.<br />

Bei solchen Temperaturen sind<br />

Schweißausbrüche völlig normal.<br />

Damit kühlt der Körper die Haut<br />

und reguliert seine Temperatur.<br />

Doch es gibt erstaunlich viele Menschen,<br />

die dieses Problem nicht nur<br />

jetzt, sondern das ganze Jahr über<br />

haben. „Nicht nur bei Hitze, sondern<br />

auch bei Stress, körperlicher<br />

Anstrengung oder sogar ohne äußerenAnlass<br />

schwitzen sie übermäßig<br />

stark“, sagt Jens Altmann von der<br />

Bodenseeklinik in Lindau.<br />

Mehrmals täglich kann es plötzlich<br />

zu heftigen Schwitzanfällen<br />

kommen, die das private und berufliche<br />

Leben stark belasten. „Am<br />

häufigsten sind Hände, Achseln,<br />

Gesicht und Füße betroffen“, sagt<br />

der Facharzt für plastische Chirurgie.<br />

„Wer ständig nasse Handflächen<br />

bekommt oder wem ständig<br />

die Schweißperlen von der Stirn<br />

tropfen, der leidet darunter ganz erheblich.<br />

Das geht so weit, dass sich<br />

die Betroffenen sozial völlig zurückziehen.“<br />

Die Ursache für die<br />

Schweißausbrüche ohne erkennbaren<br />

Grund ist laut Altmann eine<br />

Fehl- oder Überfunktion des autonomen<br />

Nervensystems, das nicht<br />

nur die Organe, sondern auch das<br />

Schwitzen steuert.<br />

Behandlung mit Gleitstrom<br />

Hier kann der Arzt helfen. Er untersucht<br />

die Patienten und misst die<br />

Schweißmenge.„Zuerst müssen wir<br />

jedoch andere Ursachen wie zum<br />

Beispiel eine Überfunktion der<br />

Schilddrüse, Diabetes, starkes<br />

Übergewicht, hormonelle Umstellungen,<br />

Stoffwechsel- oder neurologische<br />

Krankheiten ausschließen,<br />

die man sonst zuerst behandeln<br />

müsste“, sagt Jens Altmann. „Dazu<br />

kann auch eine Blutuntersuchung<br />

erforderlich sein.“<br />

Liegt keiner dieser Gründe vor,<br />

verschreiben Hausärzte,Internisten<br />

oder Dermatologen zuerst Deoroller,<br />

Gele oder Lotionen, die<br />

schweißstoppendes Aluminiumchlorid<br />

enthalten. Außerdem hilft<br />

In der großen Sommerhitze kann man sich mit einer Dusche abkühlen. Werjedoch ständig schwitzt, dem bringt Wasser allein keine Linderung.<br />

Mikrowellen gegenSchweiß: Eine<br />

neue Technik macht Schluss mit<br />

unangenehmem Schwitzen. „Mikrowellen<br />

sind das derzeit wirksamste<br />

Mittel gegenAchselschweiß“, sagt<br />

Werner Mang,Chefarzt der Bodenseeklinik.<br />

Die Behandlung<br />

erfolgt ambulant, dauerteine<br />

knappe Stunde und ist dank örtlicher<br />

Betäubung absolut schmerzfrei.<br />

Anschließend können die Patienten<br />

sofortwieder ihren normalen Tätigkeiten<br />

nachgehen. Das Schwitzen<br />

unter den Armen soll sich auf diese<br />

Weise um etwa 80 Prozent reduzieren<br />

lassen.<br />

DasVerfahren: JensAltmann,der das<br />

Anti-Schwitz-Programm der Bodenseeklinikleitet,<br />

erklärt,was nach der<br />

örtlichenBetäubung passiert: Das<br />

Hautareal untermArm wird in mehrere<br />

Abschnitte eingeteilt undfarbig<br />

markiert.Dann wird jeder Abschnitt<br />

separat mit dem Mikrowellen-Gerät<br />

behandelt.„Dieelektromagnetischen<br />

Wellen dringenindas Gewebe einund<br />

erzeugen in dertieferenHautschicht,<br />

in der dieSchweißdrüsen liegen, für<br />

wenigeSekundeneine Temperatur<br />

vonetwa60bis 70 Grad. Dadurch<br />

werdendie Drüsen dauerhaft verödet“,sagt<br />

Altmann.<br />

WIRKSAME ANTI-SCHWITZ-METHODEN<br />

Die Vorteile: Die zerstörten Schweißdrüsen<br />

können nicht mehr nachwachsen,<br />

das Ergebnis hält dauerhaft<br />

an. Nebeneffekt ist eine Verringerung<br />

des Haarwuchses unter den<br />

Achseln. „Das Entfernen der<br />

Schweißdrüsen mit Mikrowellen ist<br />

ein echter Fortschritt in der Medizin“,<br />

sagt der Mediziner Altmann. „Denn<br />

die bisher üblichen Botox-Injektionen<br />

mussten etwa alle sechs Monate<br />

wiederholt werden und das operative<br />

Absaugen der Drüsen war ein größerer<br />

Eingriff mit Wundschmerz, längeren<br />

Heilungszeiten und anderen OP-<br />

Risiken. Das fällt jetzt alles weg.“<br />

Einfache Tipps: Es gibt jedoch auch<br />

noch einigeandere Möglichkeiten,<br />

im Alltag gegenlästiges Schwitzen<br />

vorzugehen. Man kann diese zunächst<br />

testen, bevorman ärzliche<br />

Hilfe sucht.<br />

Schwitztraining: RegelmäßigeSaunabäder<br />

können den Körper besser<br />

an das übermäßigeSchwitzen gewöhnen.<br />

Die raschen Temperaturveränderungen<br />

führen abwechselnd zu<br />

starker Schweißbildung und einem<br />

Zusammenziehen der Poren und<br />

Blutgefäße beim anschließenden<br />

kalten Wasserbad.<br />

AP/MARKUS SCHREIBER<br />

Körperpflege: Statt Deodorants<br />

sollte man sogenannte Antitranspirants<br />

oder Antiperspirants verwenden.<br />

Sie verminderndie Schweißproduktion,<br />

während normale Deos nur<br />

den Geruch unterbinden. Luftigeund<br />

atmungsaktiveTextilien aus 100-prozentiger<br />

Baumwolle lassen den<br />

Schweiß leichter verdunsten. Auch<br />

moderne Funktionsfasern, die man<br />

beim Sportträgt, erfüllen diesen<br />

Zweck. Außerdem sollte man Stress<br />

abbauen. Yoga-Übungen, Muskelentspannungs-Verfahren<br />

nach Jacobson<br />

und autogenes Training haben<br />

sich besonders bewährt.<br />

die Iontophorese. Altmann: „Damit<br />

kann man Hände oder Füße mit<br />

schwachem Gleitstrom in einem<br />

Wasserband behandeln.“ Auch Medikamente<br />

oder das chirurgische<br />

Absaugen von Schweißdrüsen sei<br />

möglich.<br />

Immer öfter werden Botox-Injektionen<br />

eingesetzt. DerWirkstoff Botulinumtoxin<br />

ist ein hochwirksames<br />

Nervengift, das von Bakterien ausgeschieden<br />

wird. Dieses Toxin bewirkt<br />

eine Stilllegung der Erregungsübertragung<br />

vom Nerven auf<br />

den Muskel, der so gelähmt wird.<br />

Diesen Effekt nutzt man in geringer<br />

Dosierung längst in der Medizin,<br />

um bei verschiedenen Krankheiten<br />

verkrampfte Muskeln zu entspannen.<br />

Auch bei der Faltenbehandlung<br />

werden letztlich die mimischen<br />

Muskeln lahmgelegt, die<br />

durch ihre Kontraktion Furchen im<br />

Gesicht bilden. Ein eher nebenbei<br />

beobachteter Effekt der Botox-Injektion<br />

war,dass die Haut in der behandelten<br />

Region auffällig trocken<br />

bleibt.<br />

Tatsächlich reduziert Botulinumtoxin<br />

die Sekretion der<br />

Schweißdrüsen. „Wir injizieren es<br />

dazu in Abständen von jeweils einem<br />

Zentimeter in die Haut“, erklärt<br />

der Chirurg Jens Altmann. Allerdings<br />

ist diese Behandlung nur<br />

für die Achselregion zugelassen.<br />

Damit es nicht weh tut, wird der zu<br />

behandelnde Hautbezirkvorab entweder<br />

vereist oder mit einer anästhesierenden<br />

Salbe betäubt.<br />

Neue Methode mit Mikrowellen<br />

In besonders schweren Fällen kann<br />

sogar ein chirurgischer Eingriff das<br />

belastende Schwitzen stoppen.<br />

„Dabei durchtrennt oder unterbindet<br />

der Chirurg mit einem Endoskop<br />

den Sympathikus-Nerv im<br />

Brustraum, der für das Schwitzen<br />

verantwortlich ist“, erklärt Altmann.<br />

„Dann sind nasse Hände<br />

oder Achseln sofort wieder trocken.<br />

Die Operation birgt allerdings auch<br />

Risiken. So kann bei bis zu 30 Prozent<br />

der Patienten das übermäßige<br />

Schwitzen dann an anderen Körperstellen<br />

wie Dekolleté oder Rücken<br />

auftreten.<br />

„Ganz neu, besonders sicher und<br />

nahezu ohne Komplikationen ist<br />

jetzt jedoch eine moderne Methode<br />

mit Mikrowellen, die ambulant<br />

durchgeführt werden kann“, berichtet<br />

Jens Altmann. „Damit haben<br />

wir seit einem Jahr beste Erfahrungen<br />

gemacht.“<br />

Wenn der Roboter den Arztbesuch ersetzt<br />

Test an einer <strong>Berliner</strong> Klinik: Mediziner sprechen mit den Patienten, ohne selbst ins Zimmer zu müssen. So sind zusätzliche Visiten möglich, wenn der Arzt gar nicht vor Ort ist<br />

VonGerhard Lehrke<br />

Freundlich wendet sich die Gynäkologin<br />

Mandy Mangler der jungen<br />

Mutter zu. Sie fragt Sheila Jungnischke<br />

nach ihrem Befinden und<br />

dem Wohlergehen des kleinen Can,<br />

der gerade ein Schläfchen macht. Die<br />

29-jährige Altenpflegerin hat ihr Kind<br />

vor drei Tagen im Schöneberger Auguste-Viktoria-Klinikum<br />

(AVK) zur<br />

Welt gebracht. Es klingt wie ein ganz<br />

normales Arzt-Patienten-Gespräch<br />

in einer Geburtsklinik, aber die Mariendorferin<br />

ist etwas befremdet: Vor<br />

ihrem Bett steht ein Roboter,das Gesicht<br />

der Chefärztin erscheint auf<br />

dem Bildschirm eines Tablet-Computers.Die<br />

Ärztin selbst befindet sich<br />

ein paar Zimmer weiter.<br />

Kontaktaufnahme zu jeder Zeit<br />

Double Robot heißt der elektronische<br />

Helfer,den Mandy Mangler mit ihrem<br />

Smartphone steuert. Für das Gespräch<br />

mit der Patientin blickt sie in<br />

dessen Kamera. Das Gerät, eng verwandt<br />

mit einem Segway,istTeil einer<br />

Digitalisierungskampagne im landeseigenen<br />

Vivantes-Krankenhauskonzern.<br />

Mandy Mangler,die als Chefärztin<br />

eine 45-Betten-Abteilung mit 40 Ärzten<br />

und Pflegekräften leitet, ist hingerissen<br />

von ihrem elektrischen Helfer,<br />

den sie seit einem Monat als Mietgerät<br />

testet und danach für 3000 Euro<br />

kaufen wird. Er ermöglicht es ihr,<br />

selbst vonzuHause,von einem Kongress<br />

oder wie kürzlich vom Flughafen<br />

aus in Kontakt zu einer Patientin<br />

zu treten: „Wenn ich jemanden operierthabe<br />

und amTagdanach nicht in<br />

der Klinik sein kann, macht der Roboter<br />

möglich, dass ich die Patientin<br />

sprechen kann“, sagt die 42-jährige<br />

Chefärztin, die seit drei Jahren in der<br />

Gynäkologie des AVKtätig ist.<br />

Allein kommt Double Robot, der<br />

in den USA für Videokonferenzen<br />

ohne starre Kameras entwickelt<br />

wurde, nicht ins Zimmer. Nicht nur,<br />

weil er keine Tür öffnen kann. „Es<br />

geht immer eine Schwester oder ein<br />

Arztkollege mit“, sagt Mandy Mangler,„denn<br />

ich kann die Patientin zwar<br />

vonallen Seiten über die Roboter-Kameras<br />

sehen, bin aber gewissermaßen<br />

eine armlose Ärztin. Ich kann<br />

dann beispielsweise der Begleiterin<br />

des Roboters sagen, den Leib der Patientin<br />

für mich abzutasten.“<br />

Sheila Jungnischke(r.)mit ihrem Lebensgefährten Deniz Ates, ihrem neugeborenen Kind<br />

und der Ärztin Mandy Mangler –inder Tür und gleichzeitig auf dem Bildschirm. SABINE GUDATH<br />

Doch Double Robot ist nur ein Teil<br />

der Digitalisierungskampagne von<br />

Vivantes. „Wir haben hier im Jahr<br />

5000 stationäre und 800 ambulante<br />

Patientinnen sowie 1700 Geburten.<br />

Es ist wirklich viel zu tun“, sagt Mandy<br />

Mangler.Das betrifft nicht nur die eigentliche<br />

Geburtshilfe und Operationen,<br />

sondern auch die vielen Dokumentationsaufgaben.<br />

Double Robot<br />

ist da zunächst nur eine Erleichterung,<br />

nach Bedarf eine Visite zusätzlich<br />

zu machen, ohne den Schreibtisch<br />

zu verlassen. Bedeutender ist<br />

die Digitalisierung der Dokumentation.<br />

Beispielsweise habe jeder Patient<br />

eine Akte, die aber häufig und<br />

zeitraubend gesucht werden müsse,<br />

weil eine Schwester oder ein Arzt mit<br />

ihr auf der Station unterwegs sei, sagt<br />

die Ärztin. Speziell bei der Betreuung<br />

werdender Mütter fällt viel Papier an.<br />

Der Streifen, auf den das EKG die<br />

Herztöne des ungeborenen Kindes<br />

schreibt, kann bis zu 30 Meter lang<br />

sein. Er muss archiviert werden, ein<br />

Mitarbeiter verbringt viel Zeit damit,<br />

die Papierschlangen zu falten, um sie<br />

in den Aktenordner zu bekommen.<br />

Deshalb, und damit alle befugten<br />

Mitarbeiter auf den Computern<br />

sämtliche Daten und Messwerte zur<br />

Verfügung haben, werden Anamnesen,<br />

Befunde und Medikation elektronisch<br />

festgehalten. Dasspartzwar<br />

kein Geld, aber Zeit, die dann den Patientinnen<br />

gewidmet werden kann.<br />

Diesen wird auch erspart, wechselnden<br />

Ärzten immer wieder das Gleiche<br />

berichten zu müssen.<br />

Skeptiker sollen überzeugt werden<br />

Vivantes hat sich in einem internen<br />

Wettbewerb für die AVK-Gynäkologie<br />

und die Chirurgie im Humboldt-<br />

Krankenhaus entschieden, um dort<br />

die Klinik-Prozesse binnen 18 Monaten<br />

zu digitalisieren. DasAVK hat bereits<br />

acht Monate hinter sich. DieIdee<br />

ist, auch Skeptiker zu überzeugen.<br />

„Wenn es eine Klinik gut macht, wollen<br />

es die anderen auch“, sagt Chefärztin<br />

Mandy Mangler.Sosei es auch<br />

in ihrer Abteilung gewesen, wo Kollegen,<br />

die eineTastatur im Zwei-Finger-<br />

Suchsystem bedienen, zunächst<br />

nicht sehr begeistert gewesen seien.<br />

Bei den Patientinnen sei Double Robot<br />

ebenfalls gut aufgenommen worden<br />

–auch wenn Sheila Jungnischke<br />

die leibhaftige Anwesenheit der Ärztin<br />

noch immer bevorzugt.


18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

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Lokalsport<br />

UM DIE ECKE<br />

Die Hengste<br />

der Woche<br />

AKTIVES ABSEITS<br />

Harry<br />

Potters<br />

Erben<br />

VonBenedikt Paetzholdt<br />

Dass es noch immer Menschen<br />

gibt, die MaxMartens für einen<br />

Harry-Potter-Nerd halten, hat weniger<br />

damit zu tun, dass der 25 Jahre<br />

alte <strong>Berliner</strong> optische Ähnlichkeiten<br />

hätte mit dem Zauberlehrling aus<br />

der Fantasy-Reihe. Vielmehr ist es<br />

seine Leidenschaft für Quidditch, die<br />

manche noch immer irritiert. Seine<br />

Ursprünge hat dieses Spiel in den<br />

Romanen um HarryPotter.Vierzehn<br />

Jahre, nachdem zwei Studenten aus<br />

den USA eine Sportartdaraus entwickelt<br />

haben, ist eine weltweit verbreitete<br />

Szene entstanden, die immer<br />

mehr Anhänger findet. Am<br />

kommenden Wochenende steigt in<br />

Bamberg die Europameisterschaft.<br />

Martens führtdas deutsche Team als<br />

Kapitän an.<br />

Während des Spiels auf 60 mal 33<br />

Metern Rasen ist Martens als sogenannter<br />

Sucher gefordert. Ab der 18.<br />

Minute einer Partie, sosehen es die<br />

Regeln vor, jagt er nicht einem<br />

Schatz, sondern dem Schnatz hinterher.<br />

Dahinter verbirgt sich ein<br />

Tennisball, der am Hosenbund eines<br />

neutralen Spielers im gelben Dress<br />

(Snitch Runner) befestigt ist. Sobald<br />

das Stück ergriffen ist, endet das<br />

Spiel. Gewonnen hat aber nicht automatisch<br />

die Mannschaft, die das<br />

begehrte Objekt fängt, sondern die<br />

meisten Punkte gesammelt hat. Der<br />

Schnatz selbst bringt 30 Punkte ein,<br />

die meisten Zähler werden gesammelt,<br />

indem ein Volleyball (Fachbegriff:<br />

Quaffle) durch einen von drei<br />

Ringen geworfen wird, die auf unterschiedlicher<br />

Höhe angebracht sind.<br />

Jäger des verborgenen Schnatzes: Max<br />

Martens<br />

JULIANE SCHILLINGER<br />

Für zusätzlichen Unterhaltungswert<br />

sorgt der Besen, den jeder Spieler<br />

zwischen den Beinen tragen<br />

muss. Und natürlich das Völkerball-<br />

Element, dass die sogenannten Treiber<br />

angreifende Gegenspieler mit<br />

insgesamt drei Dodgebällen (Bludger)<br />

abwerfen, so dass sie den Ball<br />

loslassen und zurück zu den eigenen<br />

Ringen müssen. Sechs, beziehungsweise<br />

sieben Spieler −sobaldder Sucher<br />

mit von der Partie ist −bilden<br />

eine Mannschaft, die die richtige Mischung<br />

aus Volleyball, Feldhandball,<br />

Ringen und Völkerball finden muss.<br />

Optisch aufgewertet wird das Spiel<br />

durch verschiedenfarbige Stirnbänder,<br />

die anzeigen, auf welcher<br />

Position die Spieler eingesetzt sind.<br />

Ob sie den Schnatz suchen, Bälle zu<br />

den gegnerischen Ringen tragen, die<br />

eigene Zone verteidigen oder die<br />

Gegner abwerfen.<br />

Neben der Spannung schätzt<br />

Martens die Integrität des geschlechterübergreifenden<br />

Sports,<br />

pro Team müssen mindestens zwei<br />

Frauen oder Männer eingesetzt werden.<br />

„Das ist ein ganz anderes Teamgefühl“,<br />

schwärmt er. „Manche<br />

Sichtweise hat sich verändert.“ Natürlich<br />

hofft er,dass sich auch die allgemeine<br />

Sichtweise auf das Quidditch<br />

ändert. Dass es seine Rolle als<br />

vermeintlicher Nerdsportverliert.<br />

Vorschoter LarsKleinwächter und Steuermann Vincent Bahr.<br />

Lars und die Leichtigkeit des Seins<br />

Segel-Youngster Kleinwächter,17, zeigt, wie man Schule und Leistungssport in Einklang bringen kann<br />

VonMarkus Lotter<br />

Es macht großen Spaß, sich<br />

mit Lars Kleinwächter zu<br />

unterhalten. Mit jedem<br />

Wort bringt der 17 Jahre<br />

alte Schüler und Segler aus Lankwitz<br />

seine Lust am Leben zum Ausdruck,<br />

schlägt mit seiner Unbekümmertheit<br />

jedwede Aufregung aus dem<br />

Feld. So zum Beispiel, wenn er über<br />

seine Anfänge als Leistungssportler<br />

erzählt.<br />

Seine Tante hätte ihn zum Segeln<br />

gebracht. Eher indirekt, weil Susanne<br />

Clark, so heißt sie, jaselbst<br />

über eine Arbeitsgruppe einen Kurs<br />

belegt und den Neffen einfach mal<br />

mit an den See genommen hatte.<br />

„Wie die kleinen Optis (Kleinboote<br />

für Kinder und Jugendliche,d.R.) da<br />

rumgesegelt sind, das fand ich schon<br />

ziemlich cool. Dann habe ich noch<br />

mal eine Regatta gesehen. Und seitdem<br />

hat es mich dann so richtig gefixt,<br />

dass ich es zumindest mal ausprobieren<br />

will“, sagt Lars Kleinwächter.<br />

Mutter Petra und Tante Susanne<br />

hätten ihn aber dann erst mal angehalten,<br />

das Goldabzeichen im<br />

Schwimmen zu machen. „Ich hatte<br />

dann aber ganz schnell den Rettungsschwimmer<br />

und dann hab’ ich<br />

gesagt: Jetzt aber! Dann konnten die<br />

beiden nichts mehr machen. Dann<br />

haben sie mich im Verein angemeldet.<br />

Undalles nahm seinen Lauf. Ich<br />

hab mich dann relativ schnell in der<br />

Trainingsgruppe eingefunden, kam<br />

da auch leistungsmäßig gut mit. War<br />

jetzt nicht die Top-Trainingsgruppe,<br />

aber immerhin wusste ich: Ich kann<br />

das.“<br />

Einfordernder Alltag<br />

Inzwischen zählt Lars Kleinwächter,<br />

der für den Potsdamer YachtClub an<br />

den Start geht, zu den aussichtsreichsten<br />

Nachwuchsseglern in<br />

Deutschland. Als Vorschoter hat er<br />

sich im vergangenen Jahr mit Steuermann<br />

und Kumpel Vincent Bahr in<br />

der 420er-Klasse den Titel bei der<br />

Deutschen Juniorenmeisterschaft<br />

geholt, verpasste bei den Junioren-<br />

Europameisterschaften mit Platz<br />

vier nur knapp eine Medaille.<br />

Sein Nahziel lautet: Gold bei der<br />

nächsten Ausgabe der Junioren-Europameisterschaften<br />

Ende Juli im<br />

galizischen Pontevedra. Sein Fernziel:<br />

Olympia. 2028 in Los Angeles<br />

schon eher als 2024 in Paris. Das<br />

ginge dann doch etwas zu schnell.<br />

420er Jolle<br />

Gewicht<br />

(segelfertig):<br />

100 kg<br />

Masthöhe:<br />

6,26 m<br />

420 cm 470 cm<br />

„Ich hatte dann aber ganz schnell den<br />

Rettungsschwimmer und hab’<br />

dann aber gesagt: Jetzt aber! Dann konnten<br />

die beiden nichts mehr machen. “<br />

Lars Kleinwächter weiß, wie man seine Mutter und seine Tante<br />

unter Druck setzt.<br />

Seit Mitte dieser Woche ist Kleinwächter<br />

mit Bahr bei der Kieler Woche<br />

unterwegs. Der Wettkampf mit<br />

den Besten dient als Baustein für<br />

eine erfolgreiche Zukunft, das weiß<br />

er, genauso wie das stete Training.<br />

Kleinwächter hat einen konkreten<br />

Plan, den er mit ganz viel Energie,<br />

aber allem Anschein nach auch mit<br />

einer beneidenswerten Leichtigkeit<br />

verfolgt.<br />

So gibt es von ihm kein Wehklagen<br />

über seinen fordernden Alltag.<br />

Eineinhalb Stunden braucht er für<br />

seinen Schulweg von Lankwitz<br />

nach Köpenick, wo er die Flatow-<br />

Oberschule (eine von drei durch<br />

den Deutschen Olympischen<br />

Sportbund anerkannte Eliteschulen<br />

des Sports in Berlin) besucht.<br />

Raus aus dem Bett um 5.30 Uhr,<br />

rein in S-Bahn um Punkt sechs<br />

Uhr, Schulbeginn 7.45 Uhr –und<br />

dann auch mal gern erst gegen<br />

Abend zurück nach Hause. „Aber<br />

man findet sich auch damit zurecht,<br />

macht dann mal Hausaufgaben,<br />

lernt mal ein paar Vokabeln.<br />

Dann muss man sich halt abends<br />

nicht noch mal hinsetzen.“<br />

470er Jolle<br />

Gewicht<br />

(segelfertig):<br />

120 kg<br />

Masthöhe:<br />

6,78 m<br />

BLZ/GALANTY<br />

Viermal Training pro Woche stehen<br />

auf dem Stundenplan, fast immer<br />

auf dem Stammrevier der<br />

Schule, dem Müggelsee, mal mit<br />

dem Lehrer aus der Flatowschule,<br />

mal mit Stützpunkttrainer Lucas<br />

Zellmer,42, der mit seiner reichhaltigen<br />

Erfahrung als Olympia-Teilnehmer<br />

auf die Entwicklung der jungen<br />

Segler einwirkt. Unddann geht es regelmäßig<br />

noch ins Trainingslager.An<br />

den Gardasee,nach Kiel oderWarnemünde.„Dann<br />

geht man mit einem<br />

Laufzettel zum Lehrer und der gibt<br />

uns dann die Aufgaben mit“, sagt<br />

Kleinwächter.Soeinfach ist das.<br />

So selbstverständlich redet Kleinwächter<br />

auch über seinen bisherigen<br />

Karriereweg. Das„Opti-Segeln“ wäre<br />

ihm irgendwann einmal dann doch<br />

ein wenig zu langweilig geworden.<br />

„Man redet dann irgendwann mal<br />

selbst auf dem Wasser. Und denkt<br />

sich: Da kann man sich doch besser<br />

auch mal mit einem Teamkameraden<br />

austauschen. Ich mag ja eigentlich<br />

Teamsport.“ DerWechsel in das<br />

420er-Boot war dahingehend nur logisch,<br />

auch weil er bei Linus Klasen<br />

und Daniel Göttlich, die er als seine<br />

Markus Lotter<br />

guckt anderen gern beim<br />

Segeln zu.<br />

PRIVAT<br />

Vorbilder sieht, beobachtet hat, dass<br />

in dieser Klasse nicht nur das Segeln<br />

wichtig ist, sondernaucheine Expertise<br />

in Sachen Bootsbau. „Zu sehen,<br />

wie akribisch die beiden vorgehen,<br />

war für mich allemal ein Ansporn“,<br />

sagt Kleinwächter.<br />

Doch wer zuOlympia will, muss<br />

sich weiter verändern, muss Dinge<br />

hinter sich lassen und Neuesausprobieren.<br />

So ist auch der für die Zeit<br />

nach den Sommerferien geplante<br />

Wechsel in die olympische 470er-<br />

Klasse nur konsequent. Und damit<br />

auch die neue Segel-Partnerschaft<br />

mit Eva Schäfer-Rodriguez, die<br />

ebenfalls auf der Flatow-Schule ist.<br />

Zu Beginn des Jahres fasste der Weltverband<br />

World Sailing nämlich den<br />

Entschluss,dass künftig bei Olympischen<br />

Spielen ein Mixed-Team die<br />

4,70 Meter lange Jolle in den Wind<br />

bringt. Auch das ist kein Problem für<br />

Kleinwächter, er berichtet: „Das<br />

stellt man sich ja schon ein paar Fragen:<br />

Mit wem würde ich mich am<br />

besten verstehen? Wer kann dazu<br />

vielleicht auch noch gut segeln? Das<br />

gehört jaauch dazu. Und sobin ich<br />

dann auf Evagekommen.“<br />

Mitihr wäreersich sicher,dass er<br />

im Boot Entscheidungen auf Augenhöhe<br />

treffen könne,dass die Chemie<br />

stimmt. „Böse Zungen behaupten,<br />

dass der Steuermann ja einen größeren<br />

Einfluss hat, weil er das Boot ja<br />

fährt“, sagt Kleinwächter. Aber:<br />

„Ohne denVorschoter wäreder Steuermann<br />

natürlich auch hilflos. Beim<br />

Stürmer sagt jaauch nicht zum Torhüter:<br />

Hey Mann, warum hast Du<br />

jetzt den Ball reingelassen.“<br />

Kecke Crowdfunding-Aktion<br />

WerLars Kleinwächter kurzfristig auf<br />

seinem Weg nach Olympia unterstützen<br />

möchte, dem sei an dieser<br />

Stelle ein Blick auf die Crowdfunding-Plattform<br />

„fairplaid“ nahegelegt.<br />

Bis zum 2. Juli läuft dort noch<br />

die von seiner Mutter und Tante ins<br />

Leben gerufene Unterstützeraktion,<br />

bei der als Gegenleistung zum Beispiel<br />

ein Segelnachmittag in Aussichtgestellt<br />

wird. AufdemWannsee,<br />

mit der Tante als Skipperin und Lars<br />

Kleinwächter als Vorschoter im<br />

Wind.<br />

TRABERSPORT. Buddenbrock hat<br />

mit Buddenbrook so viel zu tun wie<br />

Thomas Mann mit Manfred Mann<br />

und dessen Earth Band, nämlich gar<br />

nichts,weshalb an dieser Stelle keine<br />

epischen Ausführungen zu erwarten<br />

sind: Kein Gesellschaftsroman (Die<br />

Buddenbrooks), dafür aber eine<br />

kurze Gesellschaftsbeschreibung<br />

(Das Buddenbrock-Rennen und<br />

seine Teilnehmer). An diesem Sonntag<br />

versammelt sich ab 13.20 Uhrauf<br />

der Trabrennbahn Mariendorfein<br />

Teil der Elite des Sulkysports zu einem<br />

der wichtigsten Ereignisse seiner<br />

Arthierzulande.ZweiHengste<br />

rücken ins Blickfeld: Oteround Gladiateur,die<br />

im Buddenbrock-Hauptlauf<br />

um ein Preisgeld von25000<br />

Euro kämpfen. Gladiateur hat zwar<br />

nichts mit Gladiator zu tun, dennoch<br />

dürfte maximaler Zirkus im positivsten<br />

aller sportiven Sinne garantiert<br />

sein. Ebenso im Stutenlauf, der<br />

nichts mit Weißbrot zu tun hat, sondernein<br />

weiteres Rennen in Mariendorfist,wie<br />

nicht nur Traberfreunde<br />

wissen. Undwer am Ende noch erfahren<br />

möchte,warum vonMarylin<br />

Monroe Bo keine schauspielerische<br />

Glanzleistung zu erwarten ist und<br />

warum sie sich keinen Patzer gegenüber<br />

JackyBroserlauben darf, sollte<br />

am Sonntag mal vorbeischauen am<br />

Mariendorfer Damm 222.<br />

Die Blaublüter<br />

der Woche<br />

FOOTBALL. DasSchöne am Beruf<br />

des Sportredakteurs bei einer renommierten<br />

<strong>Zeitung</strong> wie der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> ist, dass er auch mal<br />

ganz verrückte Sachen ausprobieren<br />

kann. ZumBeispiel spontan einen<br />

Begriff bei Google in die Suchmaske<br />

eintragen. Etwa das englische Wort<br />

Royals,weil es so ähnlich klingt wie<br />

Rolls Royce, in dem gerade sein Ressortleiter<br />

vordem Verlagsgebäude<br />

vorgefahren ist. DerSportredakteur<br />

wirdzunächst durch die Mitteilung<br />

überrascht, dass Herzogin Meghan<br />

ihren Verlobungsring ändernließ,<br />

doch er fühlt sich insgeheim seiner<br />

Profession derartverpflichtet, dass<br />

er scrollt und scrollt und scrollt. Der<br />

Sportredakteur landet schließlich<br />

bei den Potsdam Royals.Die haben<br />

an diesem Sonnabend um 16.30 Uhr<br />

ein Heimspiel im SportparkamLuftschiffhafen.<br />

Sieempfangen die Dresden<br />

Monarchs.Jede Menge blaues<br />

Blut also,besser allerdings als böses<br />

Blut.Das wird es nicht gebenunter<br />

Footballern, obwohl die Royals,Tabellenplatz<br />

sechs,den Monarchs,Tabellenplatz<br />

drei, gerne ein paar<br />

Punkte abluchsen würden. Schon<br />

tippt der Sportredakteur das Wort<br />

Abluchsen in die Suchmaskeund erfährt,<br />

dass es vommittelniederdeutschen<br />

luken kommt: ziehen, zerren,<br />

zupfen. Wenn das mal nicht zum<br />

American Football passt –total verrückt.<br />

(cs.)<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

25<br />

Jahre unterhält Berlin nun schon<br />

Städtepartnerschaften mit Jakarta,<br />

Peking und Tokio, was dem <strong>Berliner</strong><br />

Fußball-Verband (BFV) Anlass genug<br />

ist, ein Turnier für Unter-15-Jährige<br />

aus diesen Städten zu veranstalten.<br />

An diesem Freitag geht im Poststadion<br />

die Post ab mit den letzten<br />

zwei von insgesamt sechs Partien<br />

(Modus: jeder gegen jeden). Jakarta<br />

spielt gegen Tokio (10 Uhr), die BFV-<br />

Auswahl gegen Peking (12 Uhr).


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 19 **<br />

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Sport<br />

Nur ein<br />

leises<br />

Sorry<br />

Hamilton schickt sich an,<br />

alle Rekorde zu brechen<br />

VonElmar Brümmer,Spielberg<br />

Lewis Hamilton hat nicht nur den<br />

Werbeschriftzug „Monster“ auf<br />

seinem Helm stehen, er benimmt<br />

sich auch so,was seine Form auf den<br />

Rennstrecken angeht: sechs Siege in<br />

den ersten acht Rennen dieser Saison,<br />

auf dem besten Weg, alle Schumacher-Rekorde<br />

zu knacken, die für<br />

die Ewigkeit gedacht waren –und den<br />

Titelhattrick im Visier. Der Brite im<br />

Siegerpfeil fährtwie voneinem anderen<br />

Stern. Vordem Großen Preis von<br />

Österreich fragen sie sich in der Formel<br />

1: Wie macht er das –und was<br />

fehlt seinem Rivalen SebastianVettel?<br />

Vorab noch eine perspektivische<br />

Drohung, gerade in der Talkshowmit<br />

David Letterman ausgesprochen:<br />

„Michael Schumacher ist mit 38 zurückgetreten.<br />

Ichbin jetzt 33 Jahrealt.<br />

Ichwürde denken, ich kriege definitiv<br />

noch fünf Jahre hin. Undich bin unheimlich<br />

fest entschlossen, weiter zu<br />

siegen. Ich spüre noch das Feuer.“<br />

Nachsatz: „Das fehlt manchen meiner<br />

Konkurrenten.“Vettel, mit dem er<br />

sich auf der sportlich-ehrgeizigen<br />

Ebene blendend versteht, meint er<br />

damit sicher nicht. O-Ton Hamilton:<br />

„Wenn ich nicht weiter nach Verbesserung<br />

streben würde,dann hätte ich<br />

den Eindruck, ich würde etwas verschwenden.“<br />

Das kann man über seine Mercedes-Jahre<br />

wohl kaum sagen: 58 Siege<br />

in 127 Rennen, wertet man nur die<br />

fünfeinhalb Jahre der Hybrid-Ära,<br />

dann sind es in fünfeinhalb Jahren<br />

bisher 57 Siege in 108 Versuchen.<br />

Zum Vergleich die Karriere des Heppenheimers,<br />

essind bei 13 Siegen in<br />

88 Rennen während der letzten viereinhalb<br />

Jahre eher rote Zahlen. Der<br />

entscheidende Unterschied zwischen<br />

den beiden: Hamilton macht<br />

einfach weniger Fehler unter Druck,<br />

drängt Vettel aber zu vielen, wie zuletzt<br />

bei der umstrittenen Szene in<br />

Montreal. Aktuelles Punkteverhältnis:<br />

187:111.<br />

Das, was Hamilton<br />

als<br />

„Feuer“ bezeichnet,<br />

ist in Wahrheit<br />

Erfolgshunger.<br />

„Ich weiß,<br />

dass die Leute es<br />

nicht hören wollen“,<br />

sagt er nach<br />

Sonnenkönig:<br />

Lewis Hamilton dem sechsten<br />

Sieg im achten<br />

Rennen letzten Sonntag, „aber von<br />

hier an wirdesnur noch stärker.“ Den<br />

besten Beweis für seine Überlegenheit<br />

lieferte er in der letzten Runde<br />

des letzten Rennens. Mit abgefahrenen<br />

Reifen war er nur 24 Tausendstel<br />

langsamer als Vettel, der für den Ehrenpunkt<br />

der schnellsten Runde extra<br />

frische,superweiche Pneus hatte aufziehen<br />

lassen. „Das zeigt, wie er vorher<br />

gespielt hat“, sagt Vettel. Nur, das<br />

wir uns richtig verstehen: dass es an<br />

der Spitze gerade so langweilig zu<br />

werden droht wie in besten Schumi-<br />

Zeiten, liegt nicht am Champion,<br />

sondern anseiner Konkurrenz. Hamilton<br />

selbst schiebt es auf die Entscheidungen<br />

der Regelmacher in den<br />

letzten Jahren. Auch dahinter verbirgt<br />

sich eine Botschaft: Da will einer noch<br />

mehr freie Fahrt.<br />

Ob es die Sorge vor dem Verlieren<br />

sei, die ihn so über-erfolgreich mache,wurde<br />

er neulich gefragt. Knappe<br />

Antwort: „In meinem Herzen ist kein<br />

Platz für Angst.“ Und nein, er spiele<br />

nicht mit seinen Gegnern. Das verbiete<br />

der Respekt: „Ich habe Kämpfe<br />

wie beim Rennen in Kanada wirklich<br />

genossen, deshalb hoffe ich wirklich,<br />

dass Ferrari ein bisschen mehr Abtrieb<br />

in den Kurven zulegt, damit wir<br />

Rennen gegeneinander fahren können.“<br />

Dass Österreich im Vorjahr der<br />

Tiefpunkt für Mercedes war, empfindet<br />

er als zusätzlichen Ansporn: „Ich<br />

verspreche euch, wir werden nicht<br />

langsamer werden.“ Und fügt noch<br />

ein leises„Sorry“ an.<br />

AFP/HORVAT<br />

Noch haben Laura Ludwig (r.) und Margareta Kozuch jede Menge Redebedarf im Sand.<br />

Frau für die Lebensfreude<br />

Laura Ludwig ist das Gesicht der Beachvolleyball-WM in Hamburg, Favoritinnen sind diesmal aber andere<br />

VonKarin Bühler<br />

Vielleicht ist es ganz gut,<br />

dass LauraLudwig seit ihrer<br />

Kindheit mit den Mechanismen<br />

der Werbewirtschaft<br />

vertraut ist. Die Eltern der<br />

Olympiasiegerin im Beachvolleyball<br />

führen in Berlin-Köpenick eine Werbewerkstatt,<br />

die in Textil-, Sieb- und<br />

Digitaldruck sowie grafischer Gestaltung<br />

die Wünsche der Kunden verwirklicht.<br />

Logos und Bilder sind wichtig<br />

in diesem Gewerbe, Bilder mit einer<br />

Botschaft. Bilder sind auch wichtig<br />

im Sport und im Sportmarketing.<br />

Unddort fahren die Veranstalter der<br />

Weltmeisterschaft, die an diesem<br />

Freitag im Hamburger Stadion am<br />

Rothenbaum beginnt, seit einigen<br />

Wochen große Geschützeauf.<br />

EinPonton auf der Elbe etwa, gefüllt<br />

mit 75 Tonnen Sand. EinSchlepper<br />

zogdas Beachvolleyball-Feld vor<br />

die Elbphilharmonie. Zwei Barkassen<br />

hielten den Court bei Ebbe gegen<br />

die Strömung. Ludwig, 33, und<br />

ihre neue Spielpartnerin Margareta<br />

Kozuch, 32, wurden mit Speed-Booten<br />

auf das Ponton gebracht. Sie<br />

schlugen Bälle über das Netz –für<br />

Werbefotos.<br />

Ludwig ist das Gesicht des deutschen<br />

Beachvolleyballs. Sie ist das<br />

Gesicht der WM. Sie ist ein Gesicht,<br />

um das sich Medien und Werbepartner<br />

reißen. Zur besten Sendezeit<br />

präsentiertdie <strong>Berliner</strong>in im Fernsehen,<br />

jederzeit auch online,den Sommertanz<br />

einer Sonnencreme.„Laura<br />

versprüht mit ihrer erfrischenden<br />

Art und ihrem Sport Lebensfreude<br />

pur“, findet JörgGrünwald, der Marketing-Chef<br />

der Kampagne.<br />

Laura Ludwig hier. Laura Ludwig<br />

dort. Die Hamburger haben sie für<br />

sich eingenommen. In Hamburg-<br />

Dulsbergist der Olympiastützpunkt,<br />

dortwohnt und trainiertdie <strong>Berliner</strong>in,<br />

die das Volleyballspielen beim<br />

Köpenicker SC gelernt hat. Alle 216<br />

WM-Spiele werden im Fernsehen<br />

und im Livestream zu sehen sein.<br />

Sport1 überträgt. ARD und ZDF steigen<br />

am Final-Wochenende mit einer<br />

Live-Berichterstattung ein. Der<br />

Streamingdienst DAZN zeigt alle<br />

Spiele auf dem Center Courtund den<br />

zwei Nebenplätzen. Beachvolleyball<br />

ist eine junge, frische Sportart, bei<br />

der die Bässe wummern und der<br />

Sportzum Event wird, was die Sponsoren<br />

animiert. Es geht um eine Million<br />

Dollar Preisgeld.<br />

Vermutlich muss Ludwig einige<br />

Kraft aufwenden, um die Last der Erwartungen<br />

wegzudrücken. Zwar<br />

kennt sie das Gefühl, im Mittelpunkt<br />

zu stehen. Und doch ist dieses Mal<br />

alles anders.Die Überraschung wäre<br />

groß, wenn sie am 7. Juli im Finale<br />

stehen würde. Sie kommt als Mutter<br />

auf den Court. Die WMist das erste<br />

große Turnier nach ihrer Schwangerschaft<br />

und der Geburt des kleinen<br />

TeoJohnston voreinem Jahr.Und sie<br />

hat in Margareta Kozuch eine neue<br />

Beachpartnerin, denn Kira Walkenhorst,<br />

mit der sie in Rio Olympiasiegerin<br />

wurde, hat ihre Karriere beendet.<br />

Oder zumindest unterbrochen.<br />

Die Neue an Ludwigs Seite hat<br />

ebenfalls viel erlebt −vornehmlich in<br />

derHalle.Kozuch war lange Zeit Kapitänin<br />

der deutschen Volleyball-<br />

Nationalmannschaft, mit der sie<br />

zweimal EM-Silber gewann. Sie<br />

stammt aus Hamburg, spielte in Italien,<br />

Russland, Polen, Aserbaidschan<br />

„Sie ist unheimlich athletisch, hat eine wahnsinnige<br />

Ballkontrolle und ist<br />

ein echter Fighter.“<br />

Laura Ludwig schwärmt für ihre neue Partnerin Margareta Kozuch<br />

und Schanghai, gewann 2016 mit<br />

Pomi Casalmaggioredie Champions<br />

League und wurde zwischen 2010<br />

und 2014 jedes Jahr wieder Deutschlands<br />

Volleyballerin des Jahres.<br />

„Maggie bringt alles mit, was man<br />

braucht. Sie ist unheimlich athletisch,<br />

hat eine wahnsinnige Ballkontrolle<br />

und ist ein echter Fighter“, begründete<br />

Ludwig die Wahl ihrer<br />

neuen Spielpartnerin.<br />

VorzweiJahren wechselte Kozuch<br />

aus der Halle in den Sand, spielte zunächst<br />

mit Karla Borger.Dann fragte<br />

Ludwig an. Kozuch überlegte eine<br />

Woche lang. Dann sagte sie zu. „Eine<br />

Olympiasiegerin an meiner Seite zu<br />

Mit Schlussspurt ins EM-Finale<br />

IMAGO IMAGES/KIRKLEWSKI<br />

haben, ist eine Ehre“, sagte Kozuch.<br />

Seit Jahresbeginn spielen die Frauen<br />

zusammen. „Schon im ersten gemeinsamen<br />

Training hat es geklickt,<br />

und ich habe ein unheimlich gutes<br />

Gefühl. Ich habe den Eindruck, dass<br />

hier etwas Tolles entstehen kann“,<br />

sagte Kozuch.<br />

Allerdings ist die Zeit, in der sich<br />

die beiden aufeinander einstellen<br />

konnten, kurz. Da sind Abläufe noch<br />

nicht automatisiert, viele Situationen<br />

neu. Noch weiß die eine in psychologisch<br />

hoch anspruchsvollen Situationen<br />

nicht sicher, wie die andere<br />

reagiert. Die Stabilität, die sich<br />

das DuoLudwig/Walkenhorst in vier<br />

Jahren erarbeitet hatte, fehlt dem<br />

Duonach einem halben Jahr noch.<br />

Sportlich haben sich Ludwig/Kozuch<br />

für die WM nicht qualifiziert.<br />

Sie schafften es bislang zweimal lediglich<br />

bis ins Achtelfinale eines<br />

Weltranglisten-Turniers. Aber weil<br />

Laura Ludwig aus PR- und Marketinggründen<br />

unverzichtbar ist und<br />

der Verband dem neuen Duo beste<br />

Aussichten für Tokio 2020 einräumt,<br />

ist es mit einer WildcardamStart.<br />

An diesem Freitag um 18 Uhr<br />

schlagen Ludwig/Kozuch gegen die<br />

weltranglistenelften US-Amerikanerinnen<br />

Kelley Larsen/Emily Stockman<br />

zum ersten von drei Gruppenspielen<br />

auf. Es geht um Aufmerksamkeit<br />

für ihreSportart, um Punkte<br />

für die Olympia-Qualifikation. Die<br />

neuen Weltmeister-Duos haben einen<br />

Platz bei den Sommerspielen<br />

2020 sicher.„Die Erwartungen sollten<br />

aber erstmal entspannt bleiben“,<br />

sagt Ludwig. Den ersten Geburtstag<br />

vonTeo Johnston würde sie am liebsten<br />

mit einem Auftaktsieg feiern.<br />

Doppelpacker Luca Waldschmidt schießt die deutschen U21-Fußballer in letzter Minute zum Sieg über Rumänien<br />

VonTobias Schächter,Bologna<br />

InBologna hat sich einst der Deutsche<br />

Fußballer Helmut Haller in<br />

die Geschichtsbücher gekickt. Mit<br />

dem ortsansässigen FC gewann der<br />

dreifache WM-Teilnehmer aus Augsburg<br />

1964 die italienische Meisterschaft.<br />

Auch für die deutschen Talente<br />

der U21-Nationalmannschaft<br />

war die Stadt in der Emilia-Romagna<br />

am Donnerstagabend im Halbfinale<br />

der Europameisterschaft ein gutes<br />

Pflaster: Durch einen 4:2 (1:2)-Sieg<br />

gegen Rumänien zog die Mannschaft<br />

von Trainer Stefan Kuntz ins<br />

Finale ein, trifft am Sonntag in Udine<br />

wie schon 2017 auf Spanien.<br />

Nach einem Pausenrückstand<br />

drehten die Deutschen die Partie in<br />

der Schlussphase durch zwei Freistoßtorevon<br />

Luca Waldschmidt (89.)<br />

und Nadiem Amiriinder Nachspielzeit.<br />

Diebeiden hatten auch die zwei<br />

ersten Treffer der Deutschen erzielt.<br />

„Der Trainer hat eine sehr, sehr<br />

emotionale Ansprache gehalten in<br />

der Halbzeit, uns sehr hart angepackt.<br />

Dashat uns gut getan, das hat<br />

uns gepuscht“, erzählte Nadiem<br />

Amiri nach dem Spiel. Der Trainer<br />

sagte hinterher, dass er die Mannschaft<br />

in der Pause gefragt habe, ob<br />

sie sich so aus dem Turnier verabschieden,<br />

oder noch einmal den inneren<br />

Schweinehund bei großer<br />

Hitzeüberwinden wolle.<br />

Diefrühe Führung gab den Deutschen<br />

keine Sicherheit. Amiri hatte<br />

nach einem Antritt und einem beherzten<br />

Schuss aus 17 Metern (17.)<br />

getroffen. Doch die Rumänen domi-<br />

nierten und brachten die deutsche<br />

Abwehr mit ihrem variablen Spiel<br />

immer wieder in Verlegenheit. Der<br />

Ausgleich fiel nach einem Elfmeter<br />

und nach Intervention des Video-<br />

Schiedsrichters, Timo Baumgartl<br />

hatte Ianis Hagi ein Bein gestellt –<br />

den Strafstoß verwandelte George<br />

Puscas (24.). Der wuchtige Mittelstürmer<br />

vonUSPalermo war zusammen<br />

mit Regisseur Hagi bester Rumäne<br />

und traf in der 44. Minute per<br />

Kopf aus acht Metern zur 2:1-Führung<br />

– die deutschen Verteidiger<br />

Baumgartl und Herthas Maximilian<br />

Mittelstädt ließen Puscas zu viel<br />

Raum. Und hätte der deutsche Torwart<br />

Alexander Nübel nach einem<br />

erneuten Kopfball von Puscas nicht<br />

mit einer Glanzparade das 1:3 verhindert,<br />

wären die Deutschen bei<br />

Temperaturen von mehr als 40 Grad<br />

wohl nicht mehr zurückgekommen.<br />

Die Südosteuropäer waren –solange<br />

ihre Kraft reichte –der erwartete<br />

unbequeme Gegner, der das<br />

Spiel in der ersten Hälfte klar dominierte.<br />

Doch kurz nach der Pause stand<br />

es in diesem Hitzespiel dann 2:2<br />

durch ein Strafstoßtor von Luca<br />

Waldschmidt, nachdem Hagi Mahmoud<br />

Dahoud im Strafraum am Trikot<br />

gezogen hatte.<br />

DerTempofußball schien den Rumänen<br />

viel Kraft gekostet zu haben,<br />

die Deutschen agierten aber auch<br />

aggressiver als im ersten Durchgang.<br />

Und gewannen am Ende verdient<br />

durch zwei tolle Freistöße. Nadiem<br />

Amiri sagte: „Ich war tot, aber ich<br />

wollte unbedingt schießen.“<br />

NACHRICHTEN<br />

Vier Medaillen für deutsche<br />

Kanuten bei Europaspielen<br />

KANU. Dererfolgsverwöhnte deutsche<br />

Kajak-Vierer musste sich bei<br />

den Europaspielen in Minsk über<br />

500 Meter dem russischen Boot geschlagen<br />

geben und damit die erste<br />

Niederlage seit der EM 2018 einstecken.<br />

Ebenfalls auf den zweiten Rang<br />

paddelten Lisa John (Berlin) im Einer-Canadier<br />

sowie Franziska John<br />

(Potsdam) und Tina Dietze(Leipzig)<br />

im Zweier-Kajak (jeweils 200 Meter).<br />

MaxHoff (Essen) holte im Einer-Kajak<br />

über 5000 Meter Bronze.<br />

Radprofis Preidler und Denifl<br />

für vier Jahre gesperrt<br />

RADSPORT. Diebeiden österreichischen<br />

Radprofis GeorgPreidler,29,<br />

und Stefan Denifl, 31, sind für ihre<br />

Verwicklung in die Dopingaffäreum<br />

den Sportmediziner Mark S. hart<br />

sanktioniertworden. DieÖsterreichische<br />

Anti-Doping Rechtskommission<br />

sprach gegen beide eine<br />

Sperrevon vier Jahren aus.Preidler<br />

und Denifl waren seit dem 5. März<br />

vorläufig suspendiert, ihreSperren<br />

laufen damit bis zum 4. März2023.<br />

Eintracht Frankfurt<br />

übernimmt Frauenteam<br />

FUSSBALL. DieÜbernahme des siebenmaligen<br />

Frauenfußball-Meisters<br />

1. FFC Frankfurtdurch den Männer-<br />

Bundesligisten Eintracht Frankfurt<br />

ist so gut wie perfekt. DerFFC soll ab<br />

der Saison 2020/21 unter dem Dach<br />

der Eintracht spielen.<br />

Lisicki verpasst Hauptfeld<br />

in Wimbledon<br />

TENNIS. Sabine Lisicki, 29, hat beim<br />

Grand-Slam-Turnier in Wimbledon<br />

den Einzug ins Hauptfeld knapp verpasst.<br />

Die<strong>Berliner</strong>in verlor im entscheidenden<br />

Spiel der Qualifikation<br />

gegen die Niederländerin Lesley Kerhove<br />

mit 6:0, 4:6, 4:6. 2013 war Lisicki<br />

im Rasen-Mekka bis ins Finale vorgedrungen,<br />

unterlag dortaber der<br />

Französin Marion Bartoli.<br />

FedCup bekommt<br />

Finalturnier<br />

TENNIS. Ungeachtet der Kritik an<br />

der ReformimDavis Cupwirdauch<br />

im FedCup ein Finalturnier eingeführt.<br />

Ab 2020 kämpfen die Tennisspielerinnen<br />

im Mannschaftswettbewerb<br />

bei einem sechstägigen<br />

Event um den Titel, gespielt wirdvon<br />

2020 bis 2022 in Budapest auf Sand.<br />

Derneue „World CupofTennis“ wird<br />

im Zuge der Reforminder Weltgruppe<br />

vonacht auf 20 Nationalteams<br />

ausgeweitet. 16 Mannschaften,<br />

darunter auch die deutsche,<br />

spielen in einer Qualifikation acht<br />

vonzwölf Plätzen für das Finale aus.<br />

Dieübrigen vier Tickets gehen an die<br />

diesjährigen Finalisten.<br />

ZAHLEN<br />

Fußball<br />

Frauen, WM in Frankreich<br />

Viertelfinale:<br />

Norwegen -England<br />

Frankreich -USA<br />

Fr., 21.00 Uhr<br />

Italien -Niederlande<br />

Sa., 15.00 Uhr<br />

Deutschland -Schweden Sa., 18.30 Uhr<br />

Männer,U21-EM<br />

Halbfinale:<br />

Deutschland -Rumänien 4:2 (1:2)<br />

Spanien -Frankreich 4:1 (2:1)<br />

Tennis<br />

WTA-Turnier in Eastbourne<br />

Viertelfinale: Angelique Kerber (Kiel/Nr.4)-Simona<br />

Halep (Rumänien/Nr.6)6:4, 6:3, Ons Jabeur<br />

(Tunesien) -Alize Cornet (Frankreich) 1:6,<br />

7:5, 6:3


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 – S eite 20 *<br />

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Sport<br />

Herthas Investor<br />

Auf eigene<br />

Gefahr<br />

Paul Linke<br />

macht keinen Unterschied<br />

zwischen Kraken und Haien.<br />

Was haben eine <strong>Berliner</strong> Filmproduktionsfirma,<br />

das Fuchsschwanzgewächs<br />

Quinoa und gelbe<br />

Kurkumaknollen mit einer Schiffbaugesellschaft<br />

aus Flensburg, italienischer<br />

Unterwäschemode und<br />

elektronischen Fußfesseln gemeinsam?<br />

Wirklich nur eins, den Namen<br />

LarsWindhorst. Gestatten, das ist ein<br />

talentierter Geschäftsmann und eloquenter<br />

Menschenfänger, 42 Jahre<br />

alt, geboren in Rahden zwischen Bielefeld<br />

und Bremen, den Helmut Kohl<br />

einst als„Wunderkind der deutschen<br />

Wirtschaft“ bezeichnete und den<br />

man heute, nach zwei Pleiten 2004<br />

und 2009, und jeweils gelungenen<br />

Comebacks ruhig Finanzjongleur<br />

nennen darf–weil er mit Firmen wie<br />

mit Jonglierbällen umgehen kann.<br />

Das Prinzip Windhorst funktioniert<br />

imGrunde so: Rein in den Privatjet<br />

und dann um die Welt zu den<br />

sehr reichen bis superreichen Menschen,<br />

um das vagabundierende Kapital<br />

in Niedrigzinszeiten einzusammeln.<br />

Dafür kauft Windhorst Unternehmen<br />

und verkauft sie wieder mit<br />

Gewinn, um seine Geldgeber zu bedienen<br />

– wenn es gut läuft. Und<br />

wenn nicht? Waspassiert, wenn mal<br />

ein Bällchen zu Boden fällt? „Wer bei<br />

ihm investiert, muss selbst die Risiken<br />

und Chancen auf eigene Gefahr<br />

hin einschätzen“, schrieb die Wirtschaftswoche<br />

vorein paar Tagen.<br />

Folgen der Internationalisierung<br />

Nun also Fußball, Hertha BSC. Das<br />

ist ein Klub, der es aus eigener Finanzkraft<br />

nicht schafft, die ambitionierten<br />

Ziele zu erreichen. Für 125<br />

Millionen hat sich Windhorst eingekauft,<br />

vorerst hat er sich 37,5 Prozent<br />

der Klubanteile gesichert. Man darf<br />

Finanzchef Ingo Schiller zu diesem<br />

Deal gratulieren. Muss es aber nicht.<br />

Profifußball war schon immer<br />

von kommerziellen Interessen getrieben.<br />

Nur waren diese früher lokal,<br />

höchstens national begrenzt.<br />

Das versprach, was man heute hier<br />

und da vermisst: Bindung, Identität<br />

und Glaubwürdigkeit. Als Eintracht<br />

Braunschweig 1973 ein Hirschgeweih<br />

auf der Brust trug, war das Stadion<br />

keine dreißig Kilometer vonder<br />

Schnapsfabrik entfernt.<br />

Heute ist das Geschäft global vernetzt,<br />

achten die deutschen Fußballfunktionäre<br />

auf die Bedürfnisse des<br />

asiatischen Markts, werden Büros in<br />

NewYork, Rio,Tokio eröffnet. Hertha<br />

macht da natürlich mit, ein bisschen<br />

zumindest, denn Internationalisierung<br />

ist das Gebot der Stunde. Wer<br />

bekannter werden will, wer mehr<br />

Geld braucht, öffnet sich nach allen<br />

Seiten. Vielleicht kann ja Windhorsts<br />

Schiffbaugesellschaft etwas für den<br />

Herthadampfer tun. Ansonsten gilt:<br />

Wenn in Köpenick ein Immobilienkrake<br />

heimisch werden darf, wirdein<br />

Finanzhai in Charlottenburg kaum<br />

noch Schrecken verbreiten.<br />

Talentierter Geschäftsmann, eloquenter<br />

Menschenfänger:LarsWindhorst THRELFALL<br />

Herthas Fans halten wenig von Investoren, zumindest wenn es um Hannover 96 geht.<br />

VonMarkus Lotter und<br />

Gabriela Keller<br />

Voll ins Risiko<br />

Hertha BSC geht mit dem Investor Lars Windhorsteinen 125-Millionen-Deal ein<br />

Ineiner ersten Reaktion, die bei<br />

solchen Deals gern mal im<br />

Rahmen einer vonlanger Hand<br />

geplanten PR-Kampagne gereicht<br />

werden, haben beide Parteien<br />

natürlich ihre Begeisterung zum<br />

Ausdruck gebracht. Dort Lars Windhorst,<br />

42, der Finanzinvestor, der ob<br />

seiner Erfolge als Unternehmensgründer<br />

um die Jahrtausendwende<br />

schon mal als Wunderkind der deutschen<br />

Wirtschaft gefeiert und vom<br />

damaligen Kanzler Helmut Kohl protegiert<br />

wurde, aber nach ein paar<br />

Pleiten eher ins Zwielicht geraten<br />

war. Hier der Bundesligist Hertha<br />

BSC, der ob seiner latenten finanziellen<br />

Notjaseit gut und gerne 20 Jahren<br />

vom Einstieg eines Großinvestors<br />

träumte.<br />

„Wir sehen es als langfristiges und<br />

vielversprechendes Engagement.<br />

Für mich persönlich ist es außerdem<br />

eine große Freude, einen Beitrag zur<br />

wirtschaftlichen Zukunft dieses<br />

großartigen Vereins in Berlin leisten<br />

zu können“, erklärte also Windhorst.<br />

Ließ über den Spiegel, der zuerst<br />

über den Deal berichtete hatte, zudem<br />

noch wissen, dass er beim<br />

Hauptstadtklub in Sachen Wachstum<br />

„noch ganz viel Luft nach oben“<br />

sehe.Zitat: „Die Hertha kann wie andere<br />

Klubs in London oder Madrid<br />

zu einem echten 'Big City Club' werden.“<br />

Aber na klar:„Wir wollen Geld<br />

verdienen. Das muss bei all unseren<br />

Investitionsentscheidungen der<br />

Hauptgrund sein.“<br />

Aufseiten der Hertha begab sich<br />

zunächst Manager Preetz in die Bütt,<br />

mit folgender Einschätzung:„Das erhöht<br />

unsereChancen, mittelfristig in<br />

Reichweite internationaler Plätze zu<br />

kommen.“ Auf ihn folgte Finanz-<br />

Chef Ingo Schiller, der überzeugt ist,<br />

dass der Klub im Hinblick auf dessen<br />

Bewertung durch die neue Partnerschaft<br />

in neue Dimensionen vorgestoßen<br />

sei. Torsten-Jörn Klein, ehemals<br />

Verlagsleiter, inzwischen Herthas<br />

Aufsichtsratsvorsitzender, verschlagzeilte<br />

schließlich den Vorgang,<br />

er sagte: „Ein Meilenstein für die Zukunft<br />

vonHertha BSC ist erreicht!“<br />

Fakt ist, dass sich Windhorst über<br />

seine Tennor-Holding beim Traditionsklub<br />

für einen Preis in Höhe von<br />

125 Millionen Euro einen Anteil von<br />

37,5 Prozent an der Profiabteilung<br />

gesichert hat, mit der vertraglichen<br />

Garantie, dass er seine Beteiligung<br />

schon zur nächsten Saison auf 49,9<br />

Prozent ausweiten kann –für einen<br />

entsprechenden Geldbetrag, verstehtsich,<br />

derebenfalls im dreistelligen<br />

Millionenbereich liegen sollte.<br />

Wobei die von der Bildzeitung ins<br />

Spiel gebrachten 250 Millionen Euro<br />

wohl doch eher nur im Bereich des<br />

Möglichen liegen. Dafür müsste sich<br />

Hertha wohl bereits in der kommenden<br />

Spielzeit für die Champions<br />

League qualifizieren.<br />

Bei all den Glücksgefühlen, welche<br />

die Hertha-Verantwortlichen<br />

zum Ausdruck brachten, steht außer<br />

Frage, dass der Klub wohl eher aus<br />

der Angst voreiner Stagnation beziehungsweise<br />

vor einem Abgehängtwerden<br />

denn aus letzter Überzeugung<br />

ein derartiges Risiko eingegangen<br />

ist.Windhorst als neuer BigPlayer<br />

im Verein dürfte zum einen der Anhängerschaft<br />

gar nicht so leicht zu<br />

vermitteln sein, schon gar nicht,<br />

wenn er aus seinem Umfeld zwei Personen<br />

im Aufsichtsrat des Vereins<br />

platziert, wie der Spiegel berichtet.<br />

Zumanderen begeben sich die Blau-<br />

Weißen, das scheint jedenfalls nicht<br />

nur aufgrund vonWindhorsts Vorgeschichte<br />

als Dotcom-Pleitier der Fall<br />

zu sein, in die Abhängigkeit zu einem<br />

Hasardeur.<br />

Einjährige Bewährungsstrafe<br />

„Es gibt Unternehmer, deren Stärke<br />

eher das Einsammeln von Geldern<br />

ist, nicht unbedingt das gute Verwalten<br />

von Geldern“, urteilt beispielsweise<br />

Max Otte, Finanzexperte und<br />

Gründer des IFVE Institut für Vermögensentwicklung,<br />

im Gespräch mit<br />

dieser <strong>Zeitung</strong>.Windhorst gelte in der<br />

Finanzbranche als „bunter Vogel“.<br />

Dennoch würde es ihm immer wieder<br />

gelingen, Milliarden für seine Geschäfte<br />

aufzutreiben. „Es gibt im Moment<br />

gar nicht so viele gute Investments,<br />

aber eine steigende Zahl von<br />

Superreichen, die für ihr Geld eine<br />

Anlage suchen“, fährt Otte fort. „Es<br />

gibt wahnsinnig viel vagabundierendes<br />

Kapital, und wenn einer auftaucht<br />

mit dem Talent zur Selbstvermarktung,<br />

dann kommt das gut an.“<br />

Die Frage sei nur, wie nachhaltig<br />

diese Geschäfte seien, generell seien<br />

Windhorsts Investments etwas für<br />

Anleger,die Risiken in Kauf nehmen:<br />

„Das erhöht unsere Chancen,<br />

mittelfristig in Reichweite<br />

internationaler Plätze<br />

zu kommen.“<br />

Michael Preetz hat als Manager von Hertha BSC auf dem Transfermarkt<br />

plötzlich einen ganz anderen Handlungsspielraum.<br />

IMAGO/DEFODI<br />

„Bisher“, so Otte, „war alles bei ihm<br />

ziemlich kurzlebig.“<br />

Eine Tochter der von Windhorst<br />

im Jahr 2004 gegründeten Sapinda-<br />

Holding ging 2009 in die Insolvenz,<br />

vor zwei Jahren stand die gesamte<br />

Unternehmensgruppe vor dem Aus,<br />

konnte aber gerettet werden. Im Gegensatz<br />

zurWindhorst AG,zurWindhorst<br />

Capital Holding GmbH und<br />

zur Windhorst Electronic GmbH, die<br />

2003 allesamt Bankrott gingen. Im<br />

Nachgang wurde Windhorst, der seinen<br />

Hauptwohnsitz in London hat<br />

und sich mal über Sapinda eine Loge<br />

im Olympiastadion genehmigte,<br />

vom Landgericht Berlin im Zusammenhang<br />

mit dem Zerfalls seiner<br />

Firmen wegen Veruntreuung zu einer<br />

Geldstrafe in Höhe von 108 000<br />

Euro und zu einer einjährigen Bewährungsstrafe<br />

verdonnert.<br />

Aber was tun, wenn man als Klub<br />

im Milliardengeschäft Fußball nicht<br />

so recht vorankommen will? Wenn<br />

man nach Abwicklung des 70-Millionen-Euro-Handels<br />

mit dem USamerikanischen<br />

Investor KKR, der ja<br />

gerade mal zur Tilgung der Schulden<br />

und dem Rückkauf von zuvor verpfändeten<br />

TV-Merchandising-Rechten<br />

reichte, zudem Schluss gekommen<br />

ist, dass Transfererlöse allein<br />

nicht mehr ausreichen, um dem<br />

ganzen Klub einen Impuls zu geben?<br />

Im Besonderen, da parallel ja der<br />

Traum von einem neuen Stadion<br />

verfolgt wird, das im Gesamtkontext<br />

bei der Gestaltung einer erfolgreichen<br />

Zukunft ja noch wichtiger ist<br />

als ein zuverlässiger Torjäger oder<br />

ein fantastischer Keeper.Und so eine<br />

neue Heimspielstätte, auch dagibt<br />

es eine Gewissheit auf Hertha-Führungsebene,<br />

ist ohne Geld von außennie<br />

und nimmer zu bauen.<br />

Schiller soll jedenfalls laut Spiegel<br />

auf Windhorst zugegangen sein,<br />

nachdem er diesen über die „<strong>Berliner</strong><br />

Stadtgesellschaft“ kennengelernt<br />

habe. Man habe zudem um<br />

Vorkasse gebeten, was laut Schiller,<br />

allerdings weniger mit der Not, sondern<br />

mit der unternehmerischen<br />

Selbstverständlichkeit zu tun gehabt<br />

habe. Inabsoluten Zahlen hat erjedenfalls<br />

den bis dato größten Finanz-Deal<br />

in der Geschichte der<br />

Bundesliga abgeschlossen. In der<br />

Relation zu den Geschäften des<br />

Branchenführers FC Bayern sieht die<br />

Sache jedoch ein wenig anders aus.<br />

2014 beispielsweise stieg die Allianz<br />

AG – zugleich Namensgeber des<br />

Münchner Stadions –für 110 Millionen<br />

Euro beim Rekordmeister ein.<br />

Dafür bekam das Unternehmen allerdings<br />

nur 8,33 Prozent der Anteile<br />

an der FC Bayern AG, was auch für<br />

die Beteiligungen von Adidas und<br />

Audi gilt.<br />

Man darf nun gespannt sein, ob<br />

Preetz einen Teil dieses frische Geld<br />

umgehend in den Kader investiert.<br />

Ob er bis zum Ende der sommerlichen<br />

Transferperiode, also bis zum<br />

Montag, den 2. September, noch ein<br />

paar Hochkaräter für den neuen<br />

Hertha-Weg begeistern kann. Einen<br />

Weg, der vonanderen Klubs,zumeist<br />

natürlich ausländische,schon längst<br />

eingeschlagen wurde. Und inzwischen<br />

von vielen Klubs, denen natürliche<br />

Wachstumsgrenzen gesetzt<br />

sind, eben auch als alternativlos erachtet<br />

wird. (mitdpa)<br />

Lazaro<br />

wird Herthas<br />

Rekordmann<br />

Für 22 Millionen Euro kauft<br />

Inter den Mittelfeldakteur<br />

VonPatrick Berger<br />

Eskommt Bewegung in das Personalkarussell<br />

von Hertha BSC.<br />

Der Bundesligaklub wird Valentino<br />

Lazaro, 23, abgeben. Das steht fest.<br />

Vorzwei Wochen schon einigte sich<br />

der österreichische Nationalspieler<br />

mit Inter Mailand auf einen Transfer.<br />

Dessen neuer Trainer, Antonio<br />

Conte, überzeugte Lazaro ineinem<br />

längeren Telefonat. Bislang lagen die<br />

beiden Vereine allerdings noch in<br />

den Ablösevorstellungen auseinander.<br />

Einen Sockelbetrag von 18Millionen<br />

Euro plus zwei Millionen Bonuszahlungen<br />

hatte der Serie-A-<br />

Vierte geboten –das war allerdings<br />

zu wenig für Hertha. Jetzt besserte<br />

Inter nach. DerChampions-League-<br />

Klub ist bereit, 22 Millionen Euro<br />

nach Charlottenburgzuüberweisen.<br />

DemVernehmen nach kommen sogar<br />

drei weitere inForm von Boni<br />

hinzu. Lazaro wird inItalien einen<br />

Vertrag bis 2024 erhalten und den<br />

Blau-Weißen zudem eine Rekordeinnahme<br />

bescheren. 2017 erhielten<br />

die <strong>Berliner</strong> knapp 20 Millionen Euro<br />

für Innenverteidiger John Anthony<br />

Brooks,der zum VfL Wolfsburgging.<br />

Lazaros Agent MaxHagmayr trieb<br />

die Gespräche mit Manager Michael<br />

Preetz am Mittwoch in Berlin entscheidend<br />

voran. Vor einer Woche<br />

schon trafen sich beide hinter verschlossenen<br />

Türen im <strong>Berliner</strong> Privatclub<br />

China Club im Adlon Palais.<br />

Der Spieler selbst befindet sich zurzeit<br />

noch im USA-Urlaub und soll<br />

dann Anfang kommender Woche<br />

ganz offiziell Inter-Spieler sein.<br />

Grujic-Wahl zwischen Liga-Trio<br />

Eine Entscheidung wird dann auch<br />

bei Marko Grujic, 23, gefallen sein.<br />

Nach Informationen dieser <strong>Zeitung</strong><br />

wird der Serbe auf alle Fälle für eine<br />

weitere Saison in der Bundesliga<br />

bleiben. Hertha, Werder Bremen<br />

oder Eintracht Frankfurt sind die<br />

verbliebenen Optionen. Fest steht<br />

auch, dass Liverpool den Spieler verleihen<br />

will. DerChampions-League-<br />

Sieger will bis Ende der Woche Klarheit<br />

in der Personalie haben. Grujic<br />

selbst will bis Sonnabend eine finale<br />

Entscheidung zwischen den drei<br />

Klubs getroffen haben. DemVernehmen<br />

nach stehen die Chancen für<br />

Hertha ganz gut. In der Hauptstadt<br />

fühlt sich der Serbe pudelwohl, versteht<br />

sich auch mit dem neuen<br />

Coach Ante Covic gut. Für Werder<br />

spricht die gute Beziehung zwischen<br />

Liverpools Jürgen Klopp und Florian<br />

Kohfeldt (haben den gleichen Berater).<br />

Frankfurthat das internationale<br />

Geschäft als Trumpf in derHand. Die<br />

Hessen spielenwieder in der Europa<br />

League. Mit Dejan Joveljic, Filip<br />

Kostic und Mijat Gacinovic hat Grujic<br />

zudem gute Freunde am Main.<br />

Am Montag startet Hertha in die<br />

Saisonvorbereitung –ohneValentino<br />

Lazaro. Vielleicht aber mit Marko<br />

Grujic.<br />

Valentino Lazaro wird künftig nicht mehr<br />

im Hertha-Dress auflaufen. DPA/WOITAS


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 – S eite 21 *<br />

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Feuilleton<br />

Thomas Klein über<br />

30 Jahre „Do the right<br />

thing“ von SpikeLee<br />

Seite 23<br />

„Der Betrachter wird hart rangenommen.“<br />

Sebastian Moll über eine Kunstausstellung in New Yorksneuem Luxusquartier The Shed Seite 22<br />

Tom Stoppard<br />

Verführt von<br />

Harry Potter<br />

PetraKohse freut sich<br />

auf das neue Stück des<br />

britischen Dramatikers.<br />

Heute ist es wieder so weit. Wie<br />

jeden Freitag werden online 40<br />

Karten für die zweiteilige Theaterinszenierung<br />

„Harry Potter und das<br />

verwunschene Kind“ in der kommenden<br />

Woche im Palace Theatrein<br />

London verlost, und zwar für nur 40<br />

Pfund für beide Teile zusammen. Mit<br />

Glück ergattert man einen Platz, der<br />

normalerweise 350 Pfund kostet. Mit<br />

Pech einen, der noch schlechter ist<br />

als der, den man für 40 Pfund auch<br />

regulär buchen könnte. Denn im<br />

dritten Jahr,indem das Stück vonJoanne<br />

K. Rowling, Jack Thorne und<br />

John Tiffany in London läuft, kann<br />

man die Geschichte der nächsten<br />

Harry-Potter-Generation auch ohne<br />

Glück oder Beziehungen sehen.<br />

Dass dies direkt nach dem Start<br />

noch nicht so war,ist nun wieder für<br />

die Theatergeschichte ein Glück.<br />

Denn sonst hätte sich der der Dramatiker<br />

Tom Stoppard wohl nicht<br />

noch einmal hingesetzt und selbst<br />

ein weiteres Stück geschrieben. 2015<br />

kam„The Hard Problem“ heraus,danach<br />

drängte es den damals 78-Jährigen<br />

nicht zu Weiterem. Die Produzentin<br />

Sonia Friedman aber ließ<br />

ihm, wie am Donnerstag die London<br />

Times berichtete, keine Ruhe, bis er<br />

sagte: „Okay, wenn du das Unmögliche<br />

wahrmachst und mir sechs Karten<br />

für die Harry-Potter-Show besorgst,<br />

schreibe ich dir ein Stück.“<br />

Da Friedman „Harry Potter and<br />

the Cursed Child“ selbst produziert<br />

hat, war das vielleicht ein ungleicher<br />

Deal. Aber das neue Stoppard-Stück<br />

ist da, es heißt „Leopoldstadt“ nach<br />

dem ehemals jüdischen Viertel in<br />

Wien, und der als Kind jüdischer Eltern<br />

inTschechien geborene Stoppardsagt,<br />

es sei sehr persönlich. In der<br />

Inszenierung vonPatrick Marber hat<br />

es im Januar am West EndPremiere.<br />

In Deutschland hat indessen der<br />

Vorverkauf für das „Verwunschene<br />

Kind“ ab März imMehr!-Theater in<br />

Hamburg begonnen. Noch gibt es<br />

für alle Vorstellungen Karten. Aber<br />

ich kann mir sowieso nicht vorstellen,<br />

dass etwa Peter Handke Harry-<br />

Potter-Fan sein könnte.<br />

Des schweren Vogels Last<br />

Der Bluessänger Eric Burdon machte auf seiner Abschiedstour im <strong>Berliner</strong> Tempodrom Station<br />

VonHarry Nutt<br />

Mit dem nahen Karriereende<br />

war der inzwischen<br />

78-jährige Eric<br />

Burdon in seiner Karriereals<br />

Bluessänger schon oft konfrontiert.<br />

1971, als er nach den Jahren<br />

inder ersten Rockliga mit den<br />

Animals nach ganz neuen musikalischen<br />

Wegen suchte und diese<br />

mit einer Funkband namens War<br />

auch gefunden hatte, erlitt Burdon<br />

während einer Tournee einen<br />

Asthma-Anfall und musste aussteigen.<br />

Natürlich kam er bald wieder,<br />

aber als er in den späten 70er-Jahren<br />

sogar mit Udo Lindenberg<br />

tourte, war das für echte Fans des<br />

Burdon-Blues nur ein weiterer<br />

Rückschlag. Wenn man sich heute<br />

anhört, wie Burdon und Lindenberg<br />

„Verdammt, wir müssen raus<br />

aus dem Dreck“ intonieren, dann<br />

wird auf berührende Weise deutlich,<br />

was es heißt, nichts als die eigene<br />

Stimme zum Medium seines<br />

Ausdrucksvermögens gemacht zu<br />

haben. Während Lindenberghilflos<br />

quäkt, macht Eric Burdon mit jedem<br />

Tonklar, dass es darum geht,<br />

um sein Leben zu singen.<br />

Gravitätische Werkschau<br />

Diesmal steht ganz ausdrücklich<br />

„Abschiedstour“ auf dem Ticket,<br />

und kurz nach 20 Uhr betritt Eric<br />

Burdon mit jungen Musikern, die<br />

sich der historischen Einfachheit<br />

halber Animals nennen, die Bühne<br />

des gut gefüllten Tempodroms.<br />

Eine Referenz an Burdons ruhmreiche<br />

Formation aus den frühen<br />

60er-Jahren, die später noch einmal<br />

als New Animals reüssierten.<br />

Eric Burdon kommt als letzter, mit<br />

Sonnenbrille, weißem Knitterjackett<br />

und bedächtigem Schritt. Als<br />

die sechsköpfige, mit zwei Bläsern<br />

verstärkte Band loslegt, tänzelt er<br />

ein wenig, aber die Jugendlichkeit,<br />

die er sich optisch bewahrt hat,<br />

passt nicht zum Gleichgewichtsbedürfnis<br />

des schweren Körpers.<br />

Aber Eric Burdon ist ja auch zum<br />

Singen gekommen, und Gravität ist<br />

letztlich auch das Thema dieser<br />

Werkschau. Das zweite Stück des<br />

Abends hört auf den Namen<br />

„Mama Told Me Not ToCome“, ein<br />

Stück das Randy Newman für Burdons<br />

erstes Soloalbum im Jahre<br />

Eric Burdon bei einem KonzertimJahr 2018.<br />

1966 geschrieben hat und das später<br />

noch oft gecovert wurde, etwa<br />

von Three Dog Night und Tom<br />

Jones. Aber wenn man so anfängt,<br />

dann ist man gleich mitten drin in<br />

einer schlimm-unendlichen Erzählung<br />

von Verweisen und Querbezügen.<br />

„Don’t Let Me Be Misun-<br />

IMAGO PICTURES/RUDI GIGLER<br />

derstood“, das zu den unvermeidlichen<br />

Klassikern der kaum inszenierten<br />

Show gehört, gibt es eben<br />

nicht nur von Burdon, sondern<br />

auch in einer sehr gut tanzbaren<br />

Disco-Version mit Flamenco-Anteilen<br />

einer Band namens Santa Esmeralda.<br />

Those wherethe days.<br />

Und natürlich weht der schwere<br />

Wind der Rockgeschichte heran,<br />

wenn Burdon hierbei zu einer Altersversion<br />

ansetzt, die die treibende<br />

Dringlichkeit früherer Tage<br />

nicht erreicht. Seine Stimme<br />

kommt nicht mehr dahin, wo sie<br />

einmal war, aber sie entführt in<br />

eine Vergangenheit, in der der raue<br />

Sound ganz auf Verausgabung angelegt<br />

war. Eric Burdon sah schon<br />

als junger Mann nach zu vielen<br />

schlaflosen Nächten aus, etwas<br />

aufgedunsen und doch in der Lage,<br />

jeden Raum mit seiner Zelebration<br />

des weißen Bluesauszufüllen.<br />

Schuld sind die Frauen<br />

Nach gut 50 Jahren ehrfürchtiger<br />

Anteilnahme an einem Song wie<br />

„House of The Risin’ Sun“, das natürlich<br />

nicht ausgelassen wurde,ist<br />

es aber an der Zeit, einmal zu sagen,<br />

dass es ein etwas wehleidiges<br />

Männerlied ist, das alle Welt, insbesondere<br />

die eigene Familie, dafür<br />

verantwortlich macht, dass eine<br />

verlorene Seele in den Alkohol und<br />

in die Spielsucht abgeglitten ist.<br />

Im Blues sind oft die Frauen<br />

schuld, zum Beispiel in Leadbellys<br />

„In The Pines“, das wir heute am<br />

besten aus der Unplugged-Version<br />

von Nirvana kurz vor dem Todvon<br />

Kurt Cobain kennen. Es war in dem<br />

knappen Set von Eric Burdon und<br />

seiner Band das stärkste Stück des<br />

Abends, obwohl Burdon-Hits wie<br />

„Spill The Wine“ und „When IWas<br />

Young“ die gediegene Rock-Klassizität<br />

unter Beweis stellten.<br />

Nach gut einer Stunde war<br />

Schluss, das heißt: Burdon und<br />

seine Crew leitetendie Landephase<br />

ein, die sich dann aber noch eine<br />

Weile mit langen Bluesvariationen<br />

hinzog. Eric Burdon ist ein schwererVogel,<br />

der seine Würde mit gleitenden<br />

Flugbewegungen zu wahren<br />

sucht, wie er sie auf der Bühne<br />

gleich mehrfach simulierte. „We<br />

GotToGet OutOfThis Place“ –was<br />

sonst – war dann zusammen mit<br />

„Hold On, I’m Comin’“ der Rausschmeißer.<br />

Gehen und Kommen,<br />

einaltesLied.<br />

Harry Nutt<br />

gehörte zu den eher jüngeren<br />

Gästen im Publikum.<br />

NACHRICHTEN<br />

Deniz Yücel wird Reporter<br />

aus Dresden<br />

Derdeutsch-türkische Journalist<br />

DenizYücel berichtet ab Juli für Die<br />

Welt über die Landtagswahlen in Ostdeutschland.<br />

DasteilteWelt-Chefredakteur<br />

UlfPoschardt am Donnerstag<br />

mit.Yücel soll vonDresden aus arbeiten.<br />

In Brandenburgund Sachsen<br />

werden am 1. September neue Parlamente<br />

gewählt. In Thüringen findet<br />

die Landtagswahl am 27. Oktober<br />

statt. DerReporterwar von2007 bis<br />

2014 Redakteur der <strong>Zeitung</strong> taz und<br />

ist seit 2015 Türkei-Korrespondent<br />

derWelt.Yücel saß ein Jahr ohne Anklageschrift<br />

in der Türkei im Gefängnis,zeitweise<br />

in Einzelhaft. DerVorwurflautete<br />

Terrorpropaganda. Erst<br />

im Februar 2018 kamYücel nach politischem<br />

Tauziehen zwischen Berlin<br />

und Ankarafrei. (dpa)<br />

Salman Rushdies neuer<br />

Roman „Quichotte“<br />

Salman Rushdie (72) veröffentlicht<br />

in diesem Herbst einen neuen Roman<br />

mit dem Titel „Quichotte“. Das<br />

480 Seiten umfassende Buch soll am<br />

14. Oktober erscheinen, wie der C.<br />

Bertelsmann Verlag am Donnerstag<br />

mitteilte.InRushdies Roman, der<br />

sich als Hommage an den spanischen<br />

Dichter Cervantes versteht,<br />

geht es um einen Mann, der das Herz<br />

einer Talkshow-Königin erobernwill<br />

und sich dafür auf einen Roadtrip<br />

durch Amerika begibt. (dpa)<br />

Streit um Mahnmal für<br />

NSU-Opfer in Köln<br />

Im Streit um ein Mahnmal für die<br />

Opfer des NSU-Nagelbombenanschlags<br />

in der Kölner Keupstraße beharren<br />

Anwohner und Künstler auf<br />

dem ursprünglich geplanten Standort.<br />

„Wenn es nicht auf diese Ecke<br />

kommt, dann ist die Keupstraße<br />

nicht wichtig“, sagte Mitat Özdemir<br />

vonder Initiative„Herkesin Meydani<br />

–Platz für alle“ bei der Präsentation<br />

des Modells am Donnerstag im Museum<br />

Ludwig. Dasetwa 6mal 24 Meter<br />

große Denkmal nach dem Entwurfdes<br />

<strong>Berliner</strong> Künstlers Ulf<br />

Aminde soll auf einem Grundstück<br />

entstehen, das nicht der Stadt Köln<br />

gehört, sondernvon einem privaten<br />

Investor entwickelt wird. (dpa)<br />

UNTERM<br />

Strich<br />

Klaus &Peter<br />

Unterwegs mit<br />

der Wörterbude<br />

VonPeter Wawerzinek<br />

Klaus Thaler nennt Jonas sich, weil er aus<br />

Klausthal kommt, was nichts mit dem alkoholfreien<br />

Bier zu tun hat. Puppenspieler<br />

ist er.Wir sind vorJahrzehnten über Usedom<br />

und Rügen getourt, mit Pferdefuhrwerk und<br />

Planwagen, unsere Kinder an Bord. Und haben<br />

während der achtwöchigen Schau sogar<br />

ein Puppenspiel neu erfunden, soforteinstudiert<br />

und auch gleich aufgeführt. Tolle Monate<br />

erlebten wir dann in Amerika, Oberlin<br />

hieß der Ort, an dem wir Vorlesungen hielten.<br />

Ichredete am Pult zu den Studenten und<br />

Klaus-Jonas Thaler spielte hinter mir. Egal,<br />

was er damit auslöste, ich durfte mich nicht<br />

umdrehen, um es zu erfahren. Alles unerhört<br />

spaßig und doch war’s für ihn eher großer<br />

Bluff. Trickbetrüger nannte er uns. Für so<br />

viele amerikanische Dollars einmal in der<br />

Woche drei Stunden voll den Geikel zu liefern<br />

–das war es für ihn. Unddennoch sind<br />

wir gut herumgekommen damals in Amerika.<br />

Eben wegen der vielen Zwischenzeiten,<br />

die es für uns gab. Wasserfall, Woodstock,<br />

NewYork, Chicago, Detroit, das wir Destroit<br />

nannten, Los Angeles und sogar ein Puppenspielfestival<br />

in Brattleboro, im Bundesstaat<br />

Vermont, fielen ab dabei.<br />

Jetzt haben wir wieder zusammengefunden,<br />

sind Teilnehmer beim Kunstfest PankowimSchlossparkSchönhausen.<br />

Mitunserer<br />

Wörterbude. Die Idee kam uns in der<br />

Wörtherstraße am Kollwitz-Platz. Da wollten<br />

KLAUS ZYLLA<br />

wir einen Imbisswagen aufstellen und die<br />

Leute dort mit Reimen abspeisen. Nun haben<br />

wir sie in Pankowaufgebaut. DasGanze<br />

funktioniert inetwa so: Die Kundschaft tritt<br />

heran und darf sich ein Thema aussuchen,<br />

sagen wir: eine Beschwerde, einen Liebesbrief,<br />

ein Gedicht oder einen Schüttelreim.<br />

Ich spreche dann mit jedem die Sache konkreter<br />

durch. An wen, für wen, was der<br />

Schwerpunkt ist, die Aussage sein sollte und<br />

solche Dinge eben. Dann lege ich los. Alles<br />

spielt sich in meinem Kopf ab. Der Text entsteht<br />

spontan und wächst sich aus zur Blüte.<br />

Der Stift schreibt alles sofort aufs feine Papier.Wie<br />

es kommt, wenn es kommt. Es wird<br />

nichts durchgestrichen, nur konzentriert<br />

überlegt vorm Aufschreiben, und danach<br />

unterschrieben weitergereicht. Vorher dokumentieren<br />

wir die Ergüsse, drehen kleine<br />

Filmchen zumVortrag. Denn ich lese den Bestellern<br />

meine Bestseller laut vor, ehe ich sie<br />

aushändige. Und fertig. Zur Belohnung gibt<br />

es einen Gewinn für den Auftragsteller. Eiskaffee,<br />

fruchtige Drinks, Erdbeeren mit<br />

Sahne. Bezahlt wird nicht, nur bescheiden<br />

um eine Spende gebeten. Du kannst also für<br />

nur einen einzigen Cent einen Text deiner<br />

Wahl überreicht bekommen, und obendrauf<br />

ein frisches Radler-Bier dazu zischen. Ist<br />

doch spitze oder wie? Die Leute klatschen<br />

und loben, sind begeistertoder sehr berührt.<br />

Sechszehn schöne Texte kommen bis zum<br />

Tagesende zusammen. Die Zeit vergeht im<br />

Flug. Das ganze Fest wird ausgerichtet von<br />

einer Pankower Wohnungsbaugesellschaft,<br />

wunderlich dass keine Mieter Schlange stehen,<br />

um sich vonuns einen Beschwerdebrief<br />

gegen die Baumfällungen am Schlosspark<br />

schreiben zu lassen. Es ist wie immer:Inwessen<br />

Haus du wohnst, in dessen Hand beiße<br />

nicht. Bald wird Pankow wohl in die Schlagzeilen<br />

geraten. Stuttgart 21und der Hambacher<br />

Forst lassen grüßen. Die Baumkletterer<br />

sind schon auf demWeg, meint Klaus freudig<br />

gestimmt. Wirmüssen bis zum nächstes Jahr<br />

warten, ehe wir wieder mit gereimten Worten<br />

um uns werfen, wenn man uns inzwischen<br />

nicht mit Terminen zudeckt.


22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

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Feuilleton<br />

Eine Feier des sperrigen Rests<br />

In New Yorks neuem Luxusareal The Shed versucht sich eine Gemeinschaftsausstellung an einer Systemkritik des Kapitalismus<br />

VonSebastian Moll<br />

Der Shed – wörtlich als<br />

„Schuppen“ übersetzt –<br />

ist ein Fremdkörper in<br />

den Hudson Yards, jenem<br />

neuen Glamourbezirk von<br />

Manhattan, der dem oberen 0,01<br />

Prozent der Stadtbevölkerung noch<br />

mehr exklusive Wohn- und Shoppinggelegenheiten<br />

bietet, als es das<br />

luxuriöse New York ohnehin schon<br />

hat. Wie ein gigantischer Planwagen<br />

ragt das Gebäude aus dem Ensemble<br />

der Glastürme zum Osten hin heraus,so,<br />

als berge es eine Truppe Hinterwäldler,<br />

bereit, die polierte Symmetrie<br />

des Hightech-Gewerbeparks<br />

gründlich zu stören.<br />

Der Shed, vor knapp zwei Monaten<br />

eröffnet, ist das Kulturzentrum<br />

der Hudson Yards, ein Versuch, dem<br />

Karee der Betuchten einen Anstrich<br />

des Gemeinsinns zu verleihen. Es<br />

soll Menschen an die ehemalige Industriebrache<br />

bringen, die sich weder<br />

für Designermode interessieren<br />

noch sich die Leckereien in dem von<br />

Sterneköchen betriebenen Food-<br />

Court leisten können. Und das Programm,<br />

das der Shed seither bietet,<br />

gibt sich alle Mühe, jener Rolle des<br />

trojanischen Pferds in der vergoldeten<br />

Stadt gerecht zu werden.<br />

So lief im ersten Monat im Shed<br />

eine Performance des Aktivisten und<br />

Rappers Boots Riley zum Thema<br />

„Kunst und ziviler Ungehorsam“.<br />

Kurz danach wurde ein Multimedia-<br />

Stück mit dem Titel „Powerplay“ angeboten,<br />

das als eine „auf Frauen<br />

konzentrierte Zelebration radikaler<br />

Kunst“ beworben wurde.<br />

Rechtzeitig zum Sommer kommt<br />

nun ein subversives Kunstereignis in<br />

den Schuppen. Shed-Direktor Alex<br />

Poots hat Werke kommissioniert,<br />

Tony Cokes Installation „Collision/Coalition“ im Kulturzenrum in NewYorks neuem Stadtquartier The Shed.<br />

die, wie er sagt, „wichtige Fragen zu<br />

sozio-ökonomischen Konflikten<br />

stellen sowie über die Fähigkeit der<br />

Kunst, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.“<br />

Dementsprechend widersetzt<br />

sich das Stück des in den USA lebenden<br />

Briten Tony Cokes der einfachen<br />

Konsumierbarkeit. Zu sehen sind<br />

drei Video-Leinwände, auf die in<br />

Power-Point-Größe theoretische<br />

Texte mit marxistischem Einschlag<br />

eingespielt werden. Im ersten Teil<br />

werden wir über den Zusammenhang<br />

zwischen Polizeigewalt und<br />

Gentrifizierung informiert, um dann<br />

ganz unverblümt mit der Rolle der<br />

Kunst in diesem Zusammenhang<br />

konfrontiertzuwerden.<br />

Im zweiten Teil lesen wir die Ausführungen<br />

des Essayisten TomHolert<br />

zum Scheitern der Kunstproduktion<br />

im 21. Jahrhundert. Er beklagt,<br />

dass die Innovationskraft der<br />

Kunst nicht mit jener der Technologie<br />

Schritt gehalten habe. Die eigentliche<br />

Kunst, so schließt er, liege<br />

schon lange nicht mehr in der<br />

Schaffung einzelner Werke, sondern<br />

in der Fähigkeit, sich in unseren<br />

neuen Kommunikationsräumen<br />

strategisch zu positionieren.<br />

Vonhier aus geht es weiter zu einem<br />

Traktat über den Tod der<br />

Kunstkritik, die in den Worten des<br />

Verfassers Julian Stallabrass nur<br />

noch dazu diene, den Werken das<br />

Siegel der Bedeutsamkeit zu verleihen<br />

und somit ihren Marktwert zu<br />

stützen.<br />

Das ist alles ziemlich strenger<br />

Stoff und man kann sich kaum<br />

vorstellen, dass einer der Shopper<br />

im benachbarten Edel-Markenzentrum<br />

sich das antut oder es<br />

sich gar zu Herzen nimmt. Immerhin<br />

erleichtert Cokes dem Betrachter<br />

das Leben dann doch<br />

noch ein wenig, indem erihm oder<br />

ihr per iPhone zur Lektüre Dub-<br />

Step- und Reggaetöne einspielt.<br />

STAN NARTEN<br />

So wird die Systemkritik schließlich<br />

doch wieder bis zu einem gewissen<br />

Grad zum Lounge-Erlebnis.Vielleicht<br />

will Cokes damit zeigen, dass<br />

es am Ende doch kein Entrinnen<br />

gibt, dass auch die schärfste Subversion<br />

immer wieder vomKontext von<br />

Konsum und Kapitalismus aufgesogen<br />

wird. Immerhin bleibt, nicht zuletzt<br />

dank dieser Reflexion des Kontextes,<br />

bei Cokes’ Werk ein gewisser<br />

sperriger Rest, der nicht bequem im<br />

Genuss vonKunst als Luxus aufgeht.<br />

Der Kolumbianer Oscar Murillo<br />

macht noch viel direkter als Cokes<br />

den Zusammenhang der Hudson<br />

Yards zum Thema. Im Eingang zu<br />

seiner Installation ist einVideo zu sehen,<br />

in dem symbolisch Pappfiguren<br />

vomRockefeller Center zu den Hudson<br />

Yards umziehen, wo sie nun<br />

friedlich am Fenster sitzen und den<br />

Campus überblicken.<br />

Die Performance spielt auf die<br />

Auseinandersetzung von Diego Rivera<br />

mit dem Ölmilliardär Rockefeller<br />

an, der ihn 1934 kommissioniert<br />

hatte, ein Wandgemälde für die<br />

Lobby seines Wolkenkratzers an der<br />

Fifth Avenue zu fertigen. Es kam zu<br />

einem legendären Zerwürfnis, als<br />

Rockefellermerkte,dass Riveras Mural<br />

eine scharfe Kapitalismus-Kritik<br />

wurde. Das Bild wurde herausgerissen<br />

und Riveraentlassen.<br />

Nun übernimmt Murillo den<br />

Stab von Rivera als Kritiker im<br />

Machtzentrum des Klassenfeindes.<br />

Er nistet sich ein im neuen Herzen<br />

des Kapitals,inmitten vonPenthäusern,<br />

deren einziger Nutzen ihr Spekulations-<br />

und Prestigewert für den<br />

globalen Jetset ist.<br />

Es ist schwer sich zu entscheiden,<br />

was von dieser Kritik aus dem<br />

Innern zuhalten ist. Eine Journalistin<br />

bezeichnete den Shed und seine<br />

Arbeit als „sehr großzügiges Geburtstagsgeschenk,<br />

das man voneinem<br />

sehr reichen Mann bekommt,<br />

der deine Frau gestohlen hat“. Es ist<br />

gewiss keine schlechte Sache, dass<br />

in den Hudson Yards ein Raum für<br />

solche Diskurse geschaffen wurde.<br />

Ob sie vongenau dortaus jedoch irgendeine<br />

nennenswerte Wirkung<br />

entfalten können, steht auf einem<br />

ganz anderen Blatt.<br />

Sebastian Moll<br />

schlenderte irritiertdurch<br />

den neuen Schuppen.<br />

Bitte schön aufmucken<br />

Philipp Ruch vom Zentrum für Politische Schönheit klagt gegen „stigmatisierende“ Kongress-Ausladung<br />

VonChristian Rath<br />

Philipp Ruch, der Leiter des<br />

Künstlerkollektivs Zentrum<br />

für Politische Schönheit (ZPS)<br />

sieht sich stigmatisiert. Beim Verwaltungsgericht<br />

Köln hat er in<br />

dieser Woche gegen seine vor einigen<br />

Wochen erfolgte Ausladung<br />

bei einem Kongress der Bundeszentrale<br />

für Politische Bildung geklagt.<br />

Die Klage liegt der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> vor.<br />

Das ZPS war durch verschiedene<br />

politische Kunst-Happenings bekannt<br />

geworden. Zu den spektakulärsten<br />

Aktionen des ZPS gehört der<br />

demonstrative Aufbau eines Holocaust-Mahnmals<br />

vor dem Haus des<br />

AfD-Politikers Bernd Höcke im thüringischen<br />

Bornhagen.<br />

Leiter des Kollektivs ist der<br />

deutsch-schweizerische Philosoph<br />

Philipp Ruch. Als neuer Star der politischen<br />

Kunst wurde er vonder Bundeszentrale<br />

für Politische Bildung<br />

(BPB) für deren Bundeskongress im<br />

März 2019 eingeladen. Sein Beitrag<br />

war dort angekündigt unter dem Titel:<br />

„Bitte schön aufmucken! Kunst<br />

als Politik und politische Bildung“.<br />

Doch im Februar 2019, einen Monat<br />

vordem Kongress,war Ruch unter<br />

Hinweis auf „strafrechtliche Ermittlungen“<br />

wieder ausgeladen worden.<br />

Gemeint war nicht das inzwischen<br />

eingestellte Verfahren der<br />

Staatsanwaltschaft Gera wegen Bildung<br />

einer kriminellen Vereinigung,<br />

sondern ein Verfahren der Staatsanwaltschaft<br />

Chemnitz (das inzwischen<br />

bei der Staatsanwaltschaft<br />

Berlin geführtwird). Dortging es um<br />

die Aktion „SoKoChemnitz“, bei der<br />

das ZPS im Dezember 2018 eine Öffentlichkeitsfahndung<br />

nach Chemnitzer<br />

Nazis vorgetäuscht hatte.<br />

Alsdie vomBundesinnenministerium<br />

veranlasste Ausladung bekannt<br />

wurde, gab es kritische Nachfragen.<br />

Eine Sprecherin Seehofers erklärte<br />

daraufhin, eine Einladung Ruchs<br />

hätte als „staatlich finanzierte Legitimierung“<br />

der SoKo-Chemnitz-Aktion<br />

„missverstanden“ werden können.<br />

In Bezugnahme auf diesen Vorgang<br />

hat Philipp Ruch jetzt eine<br />

Klage gegen die Bundeszentrale<br />

eingereicht. Das Verwaltungsgericht<br />

Köln soll feststellen, dass die<br />

Ausladung seine Persönlichkeitsrechte<br />

sowie seine Kunstfreiheit<br />

verletzt hat. Ruch geht es nicht um<br />

Geld und Schadensersatz, er will<br />

rehabilitiertwerden.<br />

Die Ausladung und die nachfolgende<br />

Kommunikation hätten ihn<br />

an den Pranger gestellt, so Ruch. Dabei<br />

sei der Eindruck erweckt worden,<br />

dass er und seine Kunst „außerhalb<br />

des für Austausch und Diskussion<br />

auf dem Bundeskongress zulässigen<br />

Spektrums liegen“. Die Ausladung<br />

sei auch unverhältnismäßig, so die<br />

Klageschrift. Die künstlerischen<br />

Konzepte Ruchs hätten ja auf dem<br />

Kongress durchaus kritisch diskutiertwerden<br />

können.<br />

Sonderzugreisen im Herbst<br />

mit dem 1. Klasse-Sonderzug AKE-RHEINGOLD<br />

LESERREISEN<br />

INFORMATIONEN UND BUCHUNG<br />

06591–949 987 33<br />

Kennwort: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Stresa am Lago Maggiore<br />

8-tägige Sonderzugreise mit dem AKE-RHEINGOLD<br />

09.10. –16.10.2019<br />

ab € 1.499,–<br />

09.10. –16.10.2019<br />

p. P. im DZ<br />

Im Preis enthaltene Leistungen:<br />

·An-/Abreise im nostalgischen 1. Klasse-Sonderzug AKE-RHEINGOLD mit Aussichts- und/oder<br />

Clubwagen und Speisewagen ·Sitzplatzreservierung ·Bus- und Gepäcktransfer Domodossola ↔<br />

Stresa ·7ÜN/HP im 4-Sterne Grand Hotel Bristol ·Schiffsausflug zu den Borromäischen Inseln<br />

·Ausflug mitder „Centovalli-Bahn“ vonDomodossolanach Locarno·Schiffsfahrt über den Lago di<br />

Lugano ·Besuch eines italienischen Marktes in Cannobio und Besuch des Botanischen Gartens<br />

„Villa Taranto“inVerbania·Ausflug an den Lagod´Orta inkl.Bootsfahrt ·AKE-Reiseleitung<br />

Zusätzliche Kosten p. P.: Ausflugnach Mailand inkl. Führung: €49,–<br />

Zustiege: Berlin Hbf ·Südkreuz ·Gesundbrunnen<br />

Montreux am Genfer See<br />

8-tägige Sonderzugreise mit dem AKE-RHEINGOLD<br />

Im Preis enthaltene Leistungen:<br />

ab € 1.799,–<br />

p. P. im DZ<br />

·An-/Abreise im nostalgischen 1. Klasse-Sonderzug AKE-RHEINGOLD mit Aussichts- und/<br />

oder Clubwagen und Speisewagen · Sitzplatzreservierung ·Bus- und Gepäcktransfer<br />

·7ÜN/HP im ausgewählten 4-Sterne Eurotel Montreux oder4-Sterne SGrand HotelSuisse-<br />

Majestic ·Stadtführung in Montreux und Gstaad ·Fahrt mit dem Murmeltierzug ·Fahrt auf<br />

der GoldenPass Line: Montreux –Gstaad ·Ausflug Vevey u. Besuch der Chaplin’s World<br />

·Fahrt mit „Train des Etoiles“ ·Schiffsfahrt auf dem Genfer See ·AKE-Reiseleitung<br />

Zusätzliche Kosten p. P.: Ausflug im Schokoladenzug €89,–<br />

Zustiege: Berlin Hbf·Südkreuz ·Gesundbrunnen<br />

©marina99-123rf<br />

©AKE-Archiv<br />

Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />

Detaillierte Informationen zur Reise und rechtliche Hinweise erhalten Sie vomReiseveranstalter.<br />

Reiseveranstalter (i.S.d.G.): AKE-Eisenbahntouristik, Inh. Jörg Petry, Kasselburger Weg 16, 54568 Gerolstein<br />

©Eric Schulze


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 23 *<br />

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Feuilleton<br />

Die Wrestler<br />

und<br />

die Dichter<br />

Clemens J. Setz spricht<br />

ermunternd in Klagenfurt<br />

VonJudith von Sternburg<br />

Wer sich vor und nach Darren<br />

Aronofskys Film „The Wrestler“<br />

nicht für Wrestling interessiert<br />

hat, konnte sich nun von Clemens J.<br />

Setz ins Bild setzen lassen. Der von<br />

ihm in den Mittelpunkt seiner Klagenfurter<br />

Rede zur Literatur gestellte<br />

Begriff Kayfabe dürfte sich künftig in<br />

der Literaturkritik festsetzen, zu<br />

Recht. Bei Kayfabe, erklärte Setz –<br />

beim Literaturwettbewerb hier vor<br />

elf Jahren der Gewinner des Ernst-<br />

Willner-Preises –, gehe es um eine<br />

Art „Wahrung der Vierten Wand“.<br />

DerWrestler dürfe nämlich nicht aus<br />

der fiktiven biografischen Situation<br />

fallen, die ihm die Autoren des Unternehmens<br />

WWE (World Wrestling<br />

Entertainment Inc.)auf den Leib geschrieben<br />

haben.<br />

Clemens J. Setz konnte also zur<br />

Eröffnung der 43. Tage der deutschsprachigen<br />

Literatur nicht nur fabelhafte<br />

Geschichten aus der Wrestlerszene<br />

erzählen. Auch in der Literatur<br />

– Don Quixote/Alonso Quijano –<br />

und im Leben – Frank Underwood/Kevin<br />

Spacey –werden Rolle<br />

und Realität synchronisiert, beziehungsreich<br />

verflochten oder schlicht<br />

verwechselt. Was soschlicht natürlich<br />

auch wieder nicht ist –Setz berichtete,<br />

wie der kenianische Diktator<br />

Daniel arap Moi die Romanfigur<br />

Matigari festnehmen lassen wollte<br />

und schließlich mangels Erfolgs den<br />

Autor des Romans, Ngugi wa Thiong’o,ins<br />

Gefängnis stecken ließ.<br />

Viele, die meisten der Geschichten<br />

aus dem Leben handelten von<br />

einer tiefen Unsicherheit im Umgang<br />

mit Rollenspielen und Realität,<br />

ganz im Gegensatz zum souveränen<br />

Umgang der Literatur damit.<br />

Das Paar Don Quijote/Alonso Quijano<br />

ist meisterhaft, das Paar Frank<br />

Underwood/Kevin Spacey ein Albtraum.<br />

Was Setz zum „extremsten<br />

Beispiel zeitgenössischer Selbstverwechslung“<br />

brachte. Heinz-<br />

Christian Strache, damals noch österreichischer<br />

Vizekanzler und<br />

FPÖ-Chef, spielte in einem Werbeclip<br />

eine ArtWeihnachtsmann, der<br />

nächtliche Ruhe schenkt, da „die<br />

FPÖ alle Fremden aus dem Land<br />

geworfen habe“.<br />

Clemens J. Setz während seiner Rede zur<br />

Literatur am Mittwoch.<br />

DPA<br />

DieseVerschmelzung„von spielerisch<br />

augenzwinkernder Brutalität<br />

mit realer Macht ist die bizarrste<br />

Ausformung der Kayfabe“, so Setz,<br />

und zugleich ein Anzeichen bevorstehendern<br />

Selbstauflösung: „Den<br />

Rechtsradikalen und Rechtspopulisten<br />

in Europa kann man getrost die<br />

Mitteilung machen: Natürlich werdet<br />

ihr verschwinden. …Euer System<br />

ist ein geschlossenes, und wie<br />

alle geschlossenen Systeme erstickt<br />

es irgendwann an sich selbst.“<br />

Auch Autoren, so der 1982 geborene<br />

Setz, befolgten „die lächerliche<br />

Kayfabe der Dichteridentität“ und<br />

endeten als „Dichter, wie aus dem<br />

Schullesebuch“. Unter anderem bedeute<br />

das: „Sie ziehen nach Berlin.“<br />

Die Rede ist auf bachmannpreis.orf.at<br />

im Internet nachzulesen.<br />

DerWettbewerb geht bis zum Sonnabend,<br />

am Sonntag werden die Auszeichnungen<br />

vergeben.<br />

Heißer Sommer<br />

Klassiker des afroamerikanischen Kinos: Spike Lees „Do the right thing“ ist nach 30 Jahren aktueller denn je<br />

VonThomas Klein<br />

New York City, Sommer<br />

1989. Wechselhaft war es<br />

und regnerisch, gesellschaftlich<br />

sah es noch<br />

schlechter aus. Die Reagan’sche<br />

Wirtschaftspolitik und der Börsen-<br />

Crash von 1987 hatten der Stadt zugesetzt,<br />

unter Bürgermeister Ed<br />

Koch, der seit 1978 mit kleinem Lächeln,<br />

besten Kontakten zu den<br />

Mächtigen NewYorks,aber auch viel<br />

Ignoranz regierte, waren Armut und<br />

Kriminalität stark gewachsen. New<br />

York City war zum Schauplatz heftiger<br />

Auseinandersetzungen ethnischer<br />

Gruppen geworden, die New<br />

Yorker Polizei kam immer wieder<br />

durch fragwürdige Aktionen und<br />

auch tödliche Übergriffe auf<br />

Schwarze in die Schlagzeilen. Deroft<br />

beschworene Schmelztiegel New<br />

York glich eher einem Pulverfass. In<br />

diesem Klima feierte „Do the right<br />

thing“ des Regisseurs Spike Lee am<br />

30. Juni 1989 seine US-Premiere.<br />

Lees Film war bereits im Mai in<br />

Cannes gezeigt und nach überaus<br />

positiven Kritiken als Kandidat für<br />

die Goldene Palme gehandelt worden;<br />

den Preis verlieh die Jury unter<br />

ihrem Präsidenten Wim Wenders<br />

letztlich Steven Soderbergh für dessen<br />

Debüt „Sex, Lies &Videotape“.<br />

Für den damals 32-jährigen Lee<br />

bedeutete allein die Teilnahme beim<br />

Festival in Cannes einen Triumph,<br />

zumal „Do the right thing“ nach seinem<br />

Indie-Debüt „She’s gotta have<br />

it“ (1986) und der musikalischen Komödie<br />

„School Daze“ (1988) bis<br />

heute seine politischste, aber auch<br />

persönlichste Arbeit ist.<br />

Kleines Budget<br />

Der in Atlanta geborene Regisseur<br />

war schon als Kind mit seiner Familie<br />

nach Brooklyn gezogen, seine<br />

Schwester Joie spielt in dem Film<br />

eine der Hauptrollen, Bruder David<br />

übernahm die Standfotografie,Vater<br />

Bill schrieb die Musik. Für „Do the<br />

right thing“ hatte Lee nur mühevoll<br />

ein Budget zusammenbekommen,<br />

karge 6,5 Millionen Dollar standen<br />

ihm letztlich zurVerfügung.Viel hing<br />

vom künstlerischen und kreativen<br />

Erfolg des Films ab, Lees Karriere,<br />

aber auch ein neues afroamerikanisches<br />

Kino,das schwarze Lebensrealität<br />

abbilden würde.<br />

In „Do the right thing“ geht es um<br />

einige sehr,sehr heiße Tage in Brooklyns<br />

Stadtteil Bedford-Stuyvesant.<br />

Im Mittelpunkt steht der antriebsschwache<br />

Mookie (Lee), der als Bote<br />

für „Sal’s Pizzeria“ arbeitet – Sal<br />

(Danny Aiello) ist ein etwas knurriger,<br />

aber in der Nachbarschaft überaus<br />

beliebter Italoamerikaner, sein<br />

Sohn Vito (RichardEdson) ein netter<br />

Radio Raheem (Bill Dunn) in SpikeLees Film „Do the right thing“.<br />

Die Widersprüchliche<br />

IMAGO IMAGES<br />

Kerl –Vitos Bruder, der Rassist Pino<br />

(John Turturro), eher nicht. DasViertel<br />

wirkt im Film so lebensnah wie<br />

auch stilisiert: Lee und sein Kameramann<br />

Ernest Dickerson haben vor<br />

Ortgedreht, aber alle Bilder sind mit<br />

dem orangeroten Stich der Hitzewelle<br />

versehen, auch seine Figuren<br />

spitzt Lee zu. Da sind die netten alten<br />

Leute und die drei Straßeneckensitzer<br />

im Klappstuhl mit Dosenbier,<br />

Mookies Freundin Tina (Rosie Perez),<br />

mit der er ein Kind hat, der psychisch<br />

labile Smiley (Roger Guenveur<br />

Smith) und der Nachbarschafts-Radio-DJ<br />

Senor Love Daddy<br />

(Samuel L. Jackson). Dazu zwei<br />

Homeboys, die unterschiedlicher<br />

nicht sein könnten: Radio Raheem<br />

(Bill Dunn) lebt wortkarg HipHop,<br />

die Musik aus seinem mannshohen<br />

Ghettoblaster spricht für ihn, besonders<br />

Public Enemy.<br />

Aber da ist auch der überspannte<br />

Buggin Out (Giancarlo Esposito),<br />

dessen Streitereien aus der charmanten<br />

Milieustudie eine sozialkritische<br />

Geschichte machen. Es gibt<br />

Ärger wegen einer Fotogalerie in der<br />

Pizzeria. Sal ist stolz auf seine Herkunft<br />

und präsentiert inseinem Laden<br />

Porträts italoamerikanischer<br />

Stars. Buggin Out missfällt, dass Sal<br />

keine Schwarzen mit aufgenommen<br />

hat. Am Ende ist nicht nur die Pizzeriaverwüstet,<br />

sondernauch der vielleicht<br />

falsche Friede in der Nachbarschaft<br />

zerstört.<br />

Betont vage<br />

Einige US-Medien witterten in Lees<br />

Film einen Aufruf zur Militanz und<br />

zu schwarzen Unruhen, tatsächlich<br />

bleibt „Do the right thing“ betont<br />

vage. Doch letztlich geht es nicht<br />

darum, ob man eher den radikalen<br />

Wegeines Malcolm Xoder den versöhnlichen<br />

von Martin Luther King<br />

wählt. Im Kern ist Lees Film eine<br />

Auseinandersetzung mit den Folgen<br />

vonauch nur latentem Rassismus.<br />

Am Sonntag veranstaltet Spike<br />

Lee zum Jahrestag von„Do the right<br />

thing“ in Bedford-Stuyvesant ein<br />

kostenloses Stadtteilfest –wichtiger<br />

war wohl keiner seiner Filme, nicht<br />

der opulente „Malcolm X“, nicht„Inside<br />

Man“, nicht einmal „BlacKk-<br />

Klansman“. Ein Wermutstropfen<br />

bleibt: „Do the right thing“ wurde<br />

trotz aller Leidenschaft und Finesse<br />

nie zu dem politischen oder filmischen<br />

Weckruf, den sich Lee damals<br />

gewünscht hatte.Ein„neues schwarzes<br />

Kino“ brauchte dann doch noch<br />

zwei, drei Jahrzehnte –wie auch ein<br />

neues politisches Selbstbewusstsein:<br />

Artikuliert in der Bewegung<br />

Black Life Matters.<br />

Do therightthing Sonntag, 30. Juni, 18.45 Uhr,<br />

KinoBabylon, Rosa-Luxemburg-Straße2<br />

Der Regisseur Kilian Riedhof plant einen Kinofilm über Stella Goldschlag mit Paula Beer in der Hauptrolle<br />

VonCornelia Geißler<br />

Viel Aufmerksamkeit dürfte ihm<br />

gewiss sein: Der Regisseur Kilian<br />

Riedhof plant einen Kinofilm über<br />

das Leben von Stella Goldschlag<br />

(1922–1994). Die Brisanz des Stoffes<br />

speist sich einerseits aus der Rolle,die<br />

diese Frau im Berlin der Zeit des Nationalsozialismus<br />

spielte.Stella Goldschlag,<br />

die als Jüdin zunächst selbst<br />

bedroht war, hat sich dafür hergegeben,<br />

andereJuden zu denunzieren. In<br />

den letzten beiden Kriegsjahren soll<br />

sie Hunderte von Untergetauchten<br />

aufgespürtund angezeigt haben.<br />

1992 veröffentlichte ihr einstiger<br />

Mitschüler Peter Wyden ein Buch<br />

über sie, „Stella“, das nicht nur auf<br />

seinen Erinnerungen beruhte, sondernauch<br />

auf Interviews mit mehr als<br />

150 Zeitzeugen –und auf Gesprächen<br />

mit ihr.Dass sein Buch in diesem Februar<br />

neu aufgelegt wurde im Steidl<br />

Verlag, liegt am wiedererwachten Interesse<br />

an der Person. Von diesem<br />

kann das Filmprojekt zehren: Anlass<br />

ist der Anfang des Jahres erschienene<br />

Roman„Stella“ des Spiegel-Reporters<br />

Takis Würger. Anihm hatte<br />

sich eine heftige Debatte<br />

entzündet. Die Argumente<br />

kreisten um die Frage nach<br />

der Verantwortung des Autors,<br />

eine historische Figur<br />

zu gestalten, um die zugeneigte,<br />

zuweilen verkitschte<br />

Sicht auf eine dubiose<br />

Frau.<br />

Kilian Riedhof, über<br />

dessen Projekt jetzt das<br />

Branchenmagazin Blickpunkt Film<br />

in seiner Online-Ausgabe berichtet,<br />

hat sich bereits mehrfach –und in<br />

den Augen der Mehrzahl der Kritiker<br />

durchaus angemessen –mit historischen<br />

Stoffen beschäftigt, so mit<br />

„Der Fall Barschel“ und „Gladbeck“.<br />

Ähnlich wie diese Filme sei sein Projekt<br />

mit dem Arbeitstitel „Last Song<br />

Paula Beer soll die<br />

Stella spielen<br />

for Stella“ angelegt: Historisch genau<br />

recherchiert, durch eine Spielhandlung<br />

emotional wirkungsvoll aufbereitet.<br />

„Es wird aus Stellas Perspektive<br />

und somit für den Zuschauer<br />

radikal erfahrbar<br />

erzählt. Wir wollen uns<br />

nicht von ihr distanzieren,<br />

sondern den Zuschauer<br />

spüren lassen, was die Figur<br />

erlebt“, zitiert das Magazin<br />

den Regisseur.<br />

Die Studio Hamburg<br />

IMAGO IMAGES<br />

Production Group wird<br />

hauptverantwortlich für<br />

die Produktion sein, weitere<br />

Partner gibt es bereits, andere<br />

werden nötig sein, denn der Regisseur<br />

geht dem Bericht zufolge voneinem<br />

Budget „jenseits von acht Millionen<br />

Euro“ aus. Immerhin kann er<br />

schon zwei vielversprechende Namen<br />

vorweisen: Die Bildgestaltung<br />

soll Benedict Neuenfels übernehmen,<br />

der gerade für „Styx“ mit dem<br />

Deutschen Filmpreis geehrt wurde.<br />

Die Hauptrolle sei Paula Beer zugedacht,<br />

einer der vielseitigsten Schauspielerinnen<br />

ihrer Generation.<br />

Das Leben der Stella Goldschlag<br />

bewegte sich zwischen Glamour und<br />

Elend. Musikerin hatte sie werden<br />

wollen, fünfmal war sie verheiratet.<br />

Ursprünglich aus Sorge umdie Elternhatte<br />

sie sich der Gestapo angedient,<br />

als „blondes Gift“, war sie bald<br />

verrufen. Nach dem Krieg verurteilte<br />

ein sowjetisches Militärtribunal sie<br />

zu zehn Jahren Lagerhaft. Sie lebte<br />

später in West-Berlin und seit den<br />

80er-Jahren in Süddeutschland.<br />

1994 beging sie Suizid. Paula Beer<br />

zeigte sich etwa in den Kinofilmen<br />

„Frantz“ und „Transit“ sowie der Serie<br />

„Bad Banks“ in einer fein nuancierten<br />

emotionalen Spielweise zwischen<br />

verletzlich und berechnend.<br />

Ihr ist zuzutrauen, dass sie die Widersprüchlichkeit<br />

der Stella Goldschlag<br />

gestalten kann.<br />

NACHRICHTEN<br />

Theodor-Wolff-Preis für<br />

sechs Journalisten<br />

Mitdem renommierten Theodor-<br />

Wolff-Preis sind am Mittwochabend<br />

sechs Journalisten ausgezeichnet<br />

worden. DerBundesverband Deutscher<br />

<strong>Zeitung</strong>sverleger (BDZV)vergab<br />

die mit insgesamt 30 000 Euro<br />

dotierten Auszeichnungen in Berlin.<br />

In der Kategorie „Reportage lokal“<br />

sprach die Jury MarisHubschmid<br />

vom<strong>Berliner</strong> Tagesspiegel den Preis<br />

zu, in der Sparte „Reportage überregional“<br />

Marius Buhl für einen Text<br />

im SZ-Magazin. Gregor Peter<br />

Schmitz, Chefredakteur der Augsburger<br />

Allgemeinen, bekam die Auszeichnung<br />

in der Kategorie „Meinung<br />

lokal“, Daniel Schulz vonder in<br />

Berlin erscheinenden Tageszeitung<br />

taz in der Kategorie „Meinung überregional“.<br />

Für seinen Beitrag zum<br />

„Thema des Jahres“, das diesmal<br />

„Welt im Umbruch –Demokratie in<br />

Gefahr?“ lautete,erhielt Andrian<br />

Kreyevon der Süddeutschen <strong>Zeitung</strong><br />

den Theodor-Wolff-Preis.<br />

DenPreis für sein Lebenswerkhatte<br />

die Jury bereits zuvor dem Journalisten<br />

Michael Jürgs zugesprochen. Der<br />

mittlerweile 74-Jährige war unter<br />

anderem Chefredakteur vonStern<br />

und Tempo,schrieb aber auch Biografien<br />

etwa über Romy Schneider,<br />

Axel Springer,RichardTauber und<br />

Günter Grass. (dpa)<br />

Gedenktafel erinnertan<br />

<strong>Berliner</strong> Kinopionier<br />

An den Kinobesitzer und Theaterdirektor<br />

Mohamed Soliman<br />

(1878–1929) erinnerteine Gedenktafel<br />

an der Oranienburger Straße 65 in<br />

Berlin-Mitte.Soliman, der 1906 in<br />

Rummelsburgeines der ersten<br />

Stummfilmkinos der Stadt eröffnete,<br />

habe sich um den Film in Berlin verdient<br />

gemacht, teilte die Senatskulturverwaltung<br />

am Donnerstag mit.<br />

DerFeuerschlucker und Zirkuskünstler<br />

war um 1900 mit einer Artistengruppe<br />

aus Ägypten in die Stadt<br />

gekommen. Ab 1910 leitete er eine<br />

Abteilung des Lunaparks,dem VergnügungsparkinHalensee.1915<br />

erwarb<br />

er das Passage-Theater und das<br />

Linden-Cabaret in der Friedrichstraße.Nach<br />

dem Ersten Weltkrieg<br />

wandelte Soliman das Passage-<br />

Theater in ein Kino-Varieté um, das<br />

unter anderem Filme vonCharlie<br />

Chaplin uraufführte.Inder Oranienburger<br />

Straße 65 hatte Soliman seine<br />

letzte <strong>Berliner</strong> Adresse. (dpa)<br />

Alfs Vater:Schauspieler<br />

Max Wright gestorben<br />

In Deutschland war er vorallem als<br />

braver Familienvater Willie Tanner<br />

der US-Serie „Alf“ bekannt –jetzt ist<br />

der US-Schauspieler MaxWright im<br />

Alter von75Jahren gestorben, wie<br />

US-Medien melden. Wright hatte<br />

seit den 90er-Jahren gegen eine<br />

Krebserkrankung gekämpft. „Alf“<br />

wurde ab Januar 1988 in Deutschland<br />

im ZDF ausgestrahlt und gewann<br />

auf Anhieb viele Fans.Inder<br />

Seriedes US-Senders NBC erleidet<br />

ein voneiner Handpuppe verkörperter<br />

Außerirdischer eine Bruchlandung<br />

in der Garage einer typischen<br />

US-Familie und erlebt in 102 Folgen<br />

Abenteuer mit den Tanners. (dpa)<br />

TOP 10<br />

Mittwoch, 26. Juni<br />

1 Die Toten von ... ZDF 4,94 20 %<br />

2 heute-journal ZDF 3,95 17 %<br />

3 heute ZDF 3,32 17 %<br />

4 Tagesschau ARD 3,32 14 %<br />

5 SOKOWismar ZDF 3,10 19 %<br />

6 RTL aktuell RTL 2,68 15 %<br />

7 Auslandsjournal ZDF 2,66 13 %<br />

8 Bares für Rares ZDF 2,64 23 %<br />

9 Rosenheim-Cops ZDF 2,60 22 %<br />

10 heute –inEuropa ZDF 2,46 22 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %


24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KALENDER<br />

BÜHNE<br />

Acud (✆ 44 35 94 97)<br />

20.00: Desierto de sillas (Karina Suarez Bosche)<br />

Akademie der Künste am Pariser Platz<br />

(✆ 200571000) 19.00Plenarsaal: Der kritische<br />

Heimat-Abend (GeorgSeeßlen, Markus Metz)<br />

Ballhaus Ost (✆ 44 03 91 68)<br />

20.00: Independence for all (Costa Compagnie)<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (✆ 47 99 74 88)<br />

20.00: Arsen und Spitzenhäubchen<br />

Deutsche Oper Berlin (✆ 34 38 43 43)<br />

21.00 Tischlerei: Ausdem Hinterhalt: Don Quichotte<br />

Dock 11 (✆ 448 12 22)<br />

19.00: Soundance 2019: Unveiled States (Jenny<br />

Ocampo, Orlando Rodriguez)<br />

FELD –Theater fürKinder und Erwachsene<br />

(✆ 54 08 69 48) 19.00: Trash City<br />

Galli Theater Berlin (✆ 27 59 69 71)<br />

20.00 Heckmannhöfe: Der Beziehungscoach<br />

GarnTheater (✆ 78 95 13 46)<br />

20.30: Die Sanfte<br />

Globe Berlin Prolog-Bühne (Open Air)<br />

(✆ 54 90 51 92) 19.30: Romeo &Julia (Globe<br />

Ensemble Berlin)<br />

HAU1(✆25 90 04 27)<br />

20.30: The Present Is Not Enough –Performing Queer<br />

Historiesand Futures: Sudden Rise (Movedbythe<br />

Motion)<br />

HAU3(✆25 90 04 27)<br />

19.00: Burgerz (Travis Alabanza &HackneyShowroom)<br />

HfS Ernst Busch (✆ 75 54 17 -0)<br />

21.15 OBEN: Remember Why<br />

HZT Berlin in den Uferstudios (Uferstr.23)<br />

19.00 Studio 14: fluid horizons<br />

Kleines Theater (✆ 821 20 21)<br />

20.00: Die Känguru-Chroniken (Gastspiel Dirk<br />

Neumann)<br />

Komische Oper Berlin (✆ 47 99 74 00)<br />

19.30: Komische Oper Festival: Die tote Stadt<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(✆ 88 59 11 88) 20.00: Alles was Sie wollen<br />

Kottbusser Tor<br />

19.00 Treffpunkt Admiralstr.1-2: Implicit Impacts<br />

(Transformator (Moskau)<br />

LabSaal (✆ 41 10 75 75)<br />

19.00: Ein Abend mit Loriot (Schauspielkurs der VHS<br />

Reinickendorf)<br />

Renaissance-Theater (✆ 312 42 02)<br />

20.00Bruckner-Foyer: Das kunstseidene Mädchen<br />

Schaubühne (✆ 89 00 23)<br />

19.30 Studio: Prometheus<br />

20.00: Ja heißt ja und …(Carolin Emcke)<br />

Schlosspark Theater (✆ 78 95 66 71 00)<br />

20.00: Mörder und Mörderinnen<br />

Shakespeare CompanyBerlin (✆ 21 75 30 35)<br />

20.00: Maß für Maß!<br />

Sophiensaele (✆ 283 52 66)<br />

20.00 Festsaal: Tonight (Melanie Jame Wolf, Sheena<br />

McGrandles, RodrigoGarcia Alves)<br />

Staatsoper Unterden Linden (✆ 20 35 45 55)<br />

16.00: Tristan und Isolde<br />

TAK–Theater Aufbau Kreuzberg (✆ 50 56 70 00)<br />

20.00: Jogging (Hanane Hajj Ali)<br />

Theater Thikwa (✆ 61 20 26 20)<br />

20.00: Extremities<br />

UNI.T Theatersaal derUdK (✆ /3 18 50)<br />

19.30: Angels in America (Studiengang Gesang/<br />

Musiktheater &Symphonieorchester der UdK Berlin)<br />

Vaganten Bühne (✆ 313 12 07)<br />

20.00: Spreeperlen. Eine Berlin-Revue<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Bar jeder Vernunft (✆ 883 15 82)<br />

20.00: Mad Office /BüroAbsurd (TrygveWakenshaw<br />

&Barnie Duncan)<br />

<strong>Berliner</strong> Schnauze (✆ 017 95 34 66 96) 20.00:<br />

MTS–Roski, Reutter,Rock’n’Roll<br />

BKA (✆ 202 20 07)<br />

20.00: Besetzungscouch –die Suche nach der<br />

wahren Liege(Kaiser &Plain)<br />

BühnenRausch (✆ 44 67 32 64)<br />

20.00: Der Freitagskrimi (Improtheater Schmetterlings)<br />

Chamäleon (✆ 400 05 90)<br />

20.00: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />

Distel (✆ 204 47 04)<br />

20.00: Weltretten für Anfänger<br />

Estrel Festival Center (✆ 68 31 68 31)<br />

20.30: Simply The Best –Das Tina Turner Musical<br />

(Dorothea „Coco“Fletcher)<br />

Friedrichstadt-Palast (✆ 23 26 23 26)<br />

19.30: Vivid<br />

Kookaburra (✆ 48 62 31 86)<br />

20.00: Amor &Psycho (Vanessa Maurischat)<br />

Neuköllner Oper (✆ 68 89 07 77)<br />

20.00: Drachenherz<br />

Pfefferberg Theater (✆ 939 35 85 55)<br />

20.00: Lachen (Hacki Ginda-Company&Lito Tabora)<br />

Quatsch Comedy Club (✆ 47 99 74 13)<br />

20.00: Die LiveShow(Udo Wolff, Kristian Kokol, Lena<br />

Kupke, C. Heiland, Mod. Ingmar Stadelmann)<br />

Ratibortheater (✆ 618 61 99)<br />

20.30: Der letzte Freitag (Die Gorillas)<br />

Scheinbar Varieté (✆ 784 55 39)<br />

20.00: Open StageVarieté (Marco Tschirpke, Mod.)<br />

Spree- &Havelschifffahrt (Schiffbauerdamm 12)<br />

19.30: Mörderische Spreefahrt–Ganovenhochzeit<br />

(Ensemble artdeshauses)<br />

Stachelschweine (✆ 261 47 95)<br />

20.00: Stachelschweinerei<br />

StageBluemax Theater (✆ 018 05 44 44)<br />

20.00: Blue Man Group –The Show<br />

StageTheater des Westens (✆ 018 05 44 44)<br />

19.30: The Band –Das Musical<br />

Theater im Keller (✆ 47 99 74 77)<br />

20.30: Travestie im Kiez –Berlin? We!Love!You!<br />

Theater O-Tonart (✆ 37 44 78 12)<br />

20.00: Mord in Belfour Castle<br />

ufaFabrik (✆ 75 50 30)<br />

20.30 Sommerbühne: OverSeas<br />

Wintergarten Varieté (✆ 58 84 33)<br />

20.00: Let’sTwist Again! –Rockabilly Hits &Acrobatics<br />

Wühlmäuse (✆ 30 67 30 11)<br />

20.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />

KLASSIK<br />

Deutsche OperBerlin (✆ 34 38 43 43)<br />

20.00: Orchesterder Deutschen Oper Berlin, Ltg.<br />

Stéphane Denève, Annika Schlicht (Mezzosopran),<br />

Sinfoniekonzert, Berlioz: „Le Carnavalromain“.<br />

Ouverture caractéristique für großes Orchester op. 9;<br />

Wagner:Wesendonck-Lieder;Dvorák: Sinfonie Nr.8<br />

G-Dur op. 88<br />

Dorfkirche Schmöckwitz (✆ 675 81 17)<br />

20.00: BlockflötenconsortWoodWindWomen, Musik<br />

des 16. und 17. Jahrhunderts –Spenden zugunsten<br />

eines Hilfsprojektes in Äthiopien<br />

Friedenskirche Charlottenburg (✆ 304 49 96)<br />

19.00: Caspar David Friedrich Duo in Grunewald:<br />

Bruno Rechenbach-Velasquez (Violine), Julia<br />

Rogachevskaya (Klavier), Bach: Partita c-Moll;<br />

Mozart: Violinsonate; Franck: Violinsonate A-Dur;<br />

Tschaikowsky: October;Kreisler:Viennoise Caprice,<br />

Schön Rosmarin<br />

Hochschule für Musik Hanns Eisler im Neuen Marstall<br />

(✆ 203 09 21 01) 18.00 Galakutschen-Saal<br />

I: Masterclass für Flöte, Ltg.Prof. Benoît Fromanger,<br />

Masterclasses freitags um 6<br />

19.00 Krönungskutschen-Saal: Vortragsabend Hornklasse<br />

Prof. Marie-Luise Neunecker<br />

Krankenhauskirche im Wuhlgarten<br />

(Brebacher Weg15)<br />

19.00: Alessia Schumacher (Sopran, Geige), Hauke<br />

Renken (Vibraphon, Percussion), LiveMusic Now<br />

Neuer Circus<br />

Wiesich<br />

alles<br />

verändert<br />

Wenn Tuan Le jetzt in der<br />

Ufa-Fabrik die Show<br />

„Overseas“ einrichtet, kommt<br />

er an einen Ortzurück, an dem<br />

er lange zu Hause war. Er<br />

wuchs in der Ufa-Fabrik auf,<br />

trainierte hier und machte sich<br />

vonhier aus als Jongleur einen<br />

Namen. Inzwischen arbeitet<br />

Tuan Le als Regisseur, insbesondere<br />

für den Nuoveau Cirque<br />

de Vietnam, aber auch für<br />

den Cirque du Soleil. Als<br />

künstlerischer Leiter eines Ensembles<br />

von zehn Künstlern<br />

verschiedener Sparten, die Artistik,<br />

Jazz, traditionelle vietnamesische<br />

Musik und Hip-<br />

Hop miteinander vereinen,<br />

betritt er seine alte Heimat mit<br />

neuem Selbstbewusstsein. Die<br />

Circus-Show „Overseas“ über<br />

Tradition und Veränderung ist<br />

eine Koproduktion mit dem<br />

Musée des Confluences Lyon.<br />

Die Musik komponierte der<br />

Jazzgitarrist Nguyen Le, der<br />

selbst als Bandleader auf der<br />

Bühne steht. Cornelia Geißler<br />

Overseas 20.30 Uhr (auch29. u. 30.6.),<br />

Ufa-Fabrik, Viktoriastr.10, 20/16 Euro<br />

Bildnis Alexandersdes Großen, Typus Schwarzenberg<br />

STAATLICHE ANTIKENSAMMLUNG GLYPTOTHEK MÜNCHEN/ RENATE KÜHLING<br />

Einer in der imposanten<br />

Reihe der Köpfe, Demoesthenes,<br />

gestorben imJahr<br />

322 v. Chr. in Kalaureia und<br />

bekannt als Athener Staatsmann<br />

und meisterlicher Redner, bekam<br />

von einem Restauratoren irgendwann<br />

im Laufe der letzten Jahrhunderte<br />

eine neue Marmor-Nase.<br />

Andere große alte Griechen, von<br />

denen man sich allerhand Legenden<br />

und überaus weise Dinge erzählt,<br />

stehen uns in der Kunstgeschichte,<br />

das heißt in diesem Fall, in einer Art<br />

griechischem Amphitheater in einem<br />

der schönen Säle in Schinkels<br />

Altem Museum am Lustgarten nasenlos<br />

gegenüber.<br />

Den Denkern Platon und Euripides<br />

fehlt die Nasenspitze. Dem<br />

„Ilias“- und „Odyssee“-Dichter Homer<br />

auch. UndWelteroberer Alexander<br />

der Große (Abb. links) und auch<br />

der bösartig per Schierlingsbecher als<br />

„Verderber der Jugend“ hingerichtete<br />

Philosoph, Weinliebhaber und Xanthippe-Gatte<br />

Sokrates (Abb. Mitte)<br />

haben ihre marmornen Riecher fast<br />

gänzlicheingebüßt. BeiSokrates verstärkt<br />

derVerlust sogar noch das charakterliche<br />

Erscheinungsbild. Das<br />

Aussehens eines Satyrs, eines dicklichen,<br />

weinseligen, genießerischen<br />

Faunsgehörtjalängst zu unserem Sokrates-Bild.<br />

Bildersturmwirdesnicht<br />

gewesen sein, eher allzu achtloser<br />

Umgang bei Transporten in den vergangenen<br />

Jahrtausenden, den Wechselfällen<br />

der Zeit, den Kriegen und<br />

Krisen seit der römischen Kaiserzeit,<br />

der Renaissance (als Wiedergeburt<br />

der Antike) und die Ärades die Farbe<br />

auf den Skulpturen wegputzenden<br />

Klassizismus.<br />

„Starke Typen“ sind sie dennoch<br />

allesamt, für Monate versammelt in<br />

Berlins schönstem Museumsbau,<br />

der Antikensammlung im Alten Museum.<br />

Die Sonderschau „Starke Typen“<br />

ist die erste ihrer Artinder modernen<br />

Museumsgeschichte, eine<br />

großartige, nachahmenswerte Kooperation<br />

der <strong>Berliner</strong> Museologen<br />

mit denen der Münchner Glyptothek<br />

und dem Liebighaus Frankfurt,<br />

beide Häuser steuerten kostbare<br />

Leihgaben bei.<br />

Starke Typen sind auch die zu den<br />

Köpfen der antiken Berühmtheiten<br />

gruppierten marmornen Damen-<br />

Porträts –etwa der ägyptischen Königin<br />

Berenike II. oder einer ptole-<br />

Ingeborg Ruthe<br />

erfährtindieser Sonderschau der <strong>Berliner</strong><br />

Antikensammlung so vergnüglich wie erhellend,<br />

dass es den alten Griechen in der<br />

Darstellung ihrer großer Gelehrten und<br />

Heroen nicht um Individualität, sondern<br />

um Typisierung und Rollenbilder ging.<br />

Nasenlose<br />

Typen<br />

Griechische Porträts erzählen im Alten<br />

Museum vom Zeitgeist der Antike und wie<br />

man damals Helden und Denker sah<br />

KINO<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Tolkien 15.00;<br />

Rocketman 17.30,20.15<br />

Cinema Paris (✆ 881 3119) Ein Becken voller<br />

Männer 15.00, 20.30; Ein Becken voller Männer<br />

(OmU) 17.45<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Der Klavierspieler<br />

vom Gare du Nord 15.30, 20.30; Ein Becken<br />

voller Männer 17.50<br />

Delphi LUX (✆ 322 931040) Rocketman (OmU)<br />

15.00, 17.45, 20.30; Burning 14.00, 17.10,<br />

20.20; Ramen Shop (OmU) 14.00;The Dead Don‘t<br />

Die (OF) 16.00, 18.30, 21.00; All MyLoving 14.40,<br />

17.20, 20.00; Magie der Wildpferde 14.30; Zwischen<br />

den Zeilen 16.40, 19.00; OBeautiful Night<br />

21.15; They Shall Not Grow Old (OmU) 14.00,<br />

16.15, 18.30, 20.45; Yoga: Die Kraft des Lebens<br />

14.00; Sunset 16.00; Kulinarisches Kino: Sideways<br />

19.00; Mid90s (OmU) 21.30<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Britt-Marie war<br />

hier 18.00; Eine moralische Entscheidung 20.00;<br />

The Dead Don‘t Die (OmU) 22.15; All My Loving<br />

17.45;The Dead Don‘t Die 20.15; Kamikaze 1989<br />

(OmenglU) 22.30<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Pets II 16.00, 18.00,<br />

20.50;Jussi Adler-Olsen:Verachtung 18.00, 20.40;<br />

TKKG 16.00; The Dead Don‘t Die 18.10, 20.30;<br />

Britt-Marie war hier 16.15; Roads 18.30; Rocketman<br />

17.20,20.00; Nur eine Frau 15.45,20.00<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 2966) Pets II 11.15;<br />

3D: Pets II 13.15, 15.30, 17.45, 20.00; John Wick<br />

III 22.30; Drei Schritte zuDir 12.40; Pets II 15.15,<br />

17.30; 3D: Aladdin 19.45, 22.45; Men inBlack:<br />

12.10;TKKG 14.45;3D: Aladdin 17.10; Drei Schritte<br />

zu Dir 20.10; 3D: Pets II 22.50; Aladdin 11.40,<br />

14.30;Ein Beckenvoller Männer17.20, 20.10; 3D:<br />

Pets II 23.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

12.30,14.50; 3D: Men in Black: 17.30; Long Shot<br />

–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 20.20;<br />

X-Men 23.10; Avengers: Endgame 11.20; Drei<br />

Schritte zu Dir 15.00, 17.40; Men in Black: 20.20;<br />

Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />

23.00; Glam Girls: Hinreißend verdorben 11.00,<br />

16.15;Ein Becken voller Männer 13.15; Pets II (OF)<br />

18.30; John Wick III 20.45<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Lacasa lobo<br />

–Das Wolfshaus (OmU) 11.00; Das schönste Paar<br />

12.15; Birds Of Passage (OmU) 13.45; Mister Link<br />

–Missing Link (OF) 16.00; Yoga: Die Kraft des Lebens<br />

(OmU) 17.45; Free Solo (OmU) 19.15; Nur<br />

eine Frau (DFmenglU) 21.00;<br />

Der Goldene Handschuh (DFmenglU) 22.30; Ein<br />

Gauner &Gentleman –The Old Man &the Gun<br />

(OmU) 11.00; Ramen Shop –Ramen Teh (OmU)<br />

12.45;Blown Away –Music, Miles andMagic(OmU)<br />

14.15; Edie –Für Träume ist esnie zu spät (OmU)<br />

16.15; Eine moralische Entscheidung 18.00; Rocketman<br />

(OmU) 19.45; Dave Made aMaze (OmU)<br />

21.45; Border –Gräns (OmU) 23.15; Once Again –<br />

Eine Liebe inMumbai 11.00; Sunset (OmU) 12.45;<br />

Fuck Fame –Die Geschichte von Elektropop-Ikone<br />

Uffie (OmU) 15.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

16.30; Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit<br />

–AtEternity‘s Gate (OmU) 18.15; Burning 20.15;<br />

One Cut of the Dead 22.45<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Free Solo<br />

(OmU) 16.00; Roads (OmU) 18.00; Burning –Beoning<br />

(OmU) 20.00; Das Ende derWahrheit 22.45;<br />

Der Funktionär 16.00; Esta todo bien –Alles ist gut<br />

(OmU) 17.30; Push –Für das Grundrecht auf Wohnen<br />

(OmU) 19.00; The Artist &The Pervert (OmU)<br />

20.45<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Rocketman 13.45,<br />

17.00,19.50; Monsieur Claude II13.45; IMAX 3D:<br />

Born tobeWild –Zurück in die Wildnis 13.45; Asterix<br />

13.45; Men in Black: 14.00, 16.45, 19.30;<br />

Aladdin 14.00, 16.15; Brightburn 14.15, 19.45,<br />

23.00; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.15; Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 14.30; 3D: Pets<br />

II 14.30, 17.00, 19.45, 22.15; Godzilla 214.30,<br />

22.30; Mister Link 14.45; Drei Schritte zu Dir<br />

14.45, 17.30, 20.15; IMAX 3D: Under The Sea<br />

15.00; Pets II 15.00, 17.30; Avengers: Endgame<br />

16.00; MammaMia!HereWeGoAgain 16.15;John<br />

Wick III 16.35, 19.15,22.15; 3D: Godzilla216.40;<br />

Ein Becken voller Männer 16.50, 19.40; Long Shot<br />

–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 17.00,<br />

20.00, 23.00; Dancing Queens 17.10, 19.30; X-<br />

Men 17.30; 3D: X-Men 19.15, 22.00; 3D: Aladdin<br />

19.45, 22.45; 3D: Men inBlack: 20.00, 22.45;<br />

Rocketman (OF) 20.15; Lloronas Fluch 21.50; O<br />

Beautiful Night 22.30; Jussi Adler-Olsen: Verachtung<br />

22.30; John Wick III (OF) 22.45; Midnight Movie:<br />

Piercing 23.00; Brightburn (OF) 23.00<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 861079) Der Fall Collini<br />

18.00; Das melancholische Mädchen 20.20; Antiporno<br />

–Antiporuno (OmU) 22.00; Lords of Chaos<br />

(OmU) 23.30; Das Leben meiner Tochter 18.00;<br />

Berlin Bouncer (OmU) 19.50; The Wild Boys –Les<br />

garcons sauvages (OmU) 21.50; One Cut ofthe<br />

Dead –Kamera otomeru na! (OmU) 23.50<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Avengers: Endgame<br />

13.30; 3D: Pets II 13.40,16.30,19.40,22.45;<br />

Drei Schritte zu Dir 13.50, 17.00, 19.50; Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 14.00, 16.50; Aladdin<br />

14.00, 17.00, 19.30; TKKG 14.10; Pets II 14.15,<br />

17.10; Long Shot 16.40, 19.50; Men in Black:<br />

17.15; 3D: Men in Black: 20.00, 22.30; John<br />

Wick III 20.00, 22.45; Glam Girls 20.15; Godzilla<br />

222.45; X-Men 22.50; Friedhof der Kuscheltiere<br />

23.00; Brightburn 23.00<br />

Kino Kiste (✆ 998 7481) Die kleinen Hexenjäger<br />

13.00; Rocketman 14.35; Unheimlich perfekte<br />

Freunde 16.45; Yuli 18.20; Das Familienfoto 20.15<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) Alfons Zitterbacke<br />

11.50;Aladdin 11.50,14.20,17.10,20.00;<br />

3D:Pets II 12.00, 14.10,17.00,20.00,23.00;3D:<br />

Aladdin 12.00; TKKG 12.10, 14.30; Royal Corgi<br />

12.15, 14.00; Willkommen im Wunder Park 12.20;<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 12.30, 15.10;<br />

Pets II 13.00, 15.00, 16.00, 18.10; Rocketman<br />

14.15; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.40,17.20;<br />

Drei Schritte zuDir 14.50, 17.40, 19.45, 22.50;<br />

Avengers: Endgame 16.20, 19.30; Godzilla 2<br />

16.50, 22.20; Men inBlack: 17.15, 20.15, 22.50;<br />

Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />

17.30, 19.40; John Wick III 19.50, 22.30; Dancing<br />

Queens 20.10; X-Men 20.20, 22.30; Brightburn<br />

22.40; Ma –Sie sieht alles 23.00<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A The Dead Don‘t Die<br />

(OmU) 17.30, 20.00, 22.20; B Nur eine Frau<br />

17.30, 19.30, 21.40<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 2464) Eine moralische<br />

Entscheidung (OmU) 17.45; Burning –Beoning<br />

(OmU) 17.45; Nuestro tiempo –Our Time<br />

(OmU) 20.00; Das melancholische Mädchen (DFmenglU)<br />

20.30,22.15<br />

Moviemento (✆ 692 4785) TKKG 10.00, 12.15,<br />

14.30, 16.45; Inna de Yard –The Soul ofJamaica<br />

(OmU) 19.00; Rocketman (OmU) 21.15; Die<br />

Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 10.15; Eine<br />

moralische Entscheidung (OmU) 12.30, 20.00;<br />

Alfons Zitterbacke 14.45; Sunset (OmU) 17.00;<br />

Roads (OmenglU) 22.15; Rocketman (OmU) 13.15;<br />

Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten<br />

16.00; High Life (OmU) 18.00; Border – Gräns<br />

(OmU) 20.30; Climax (OmU) 23.00<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) High Life<br />

(OmU) 20.30<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Mister Link 16.00; Woist<br />

Kyra? –Where Is Kyra? (OF) 17.45; Rocketman<br />

(OmU) 19.30; Der Zauberer von Oz–The Wizard<br />

of Oz (OF) 22.00; Mamacita (OmU) 17.45; All My<br />

Loving(OmenglU) 19.00;Roads (OmU) 21.00;Burning<br />

–Beoning (OmU) 22.45; Kinobar im Sputnik<br />

Der Zauberer von Oz 21.00<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Ein Becken voller Männer<br />

17.30, 20.15; New Der Klavierspieler vom Gare du<br />

Nord 16.00; Rocketman 18.15;The Dead Don‘t Die<br />

20.50<br />

KÖPENICK<br />

KinoSpreehöfe (✆ 5389590) Pets II 14.00;Aladdin<br />

14.15, 17.00, 20.00; Drei SchrittezuDir 14.30,<br />

17.00,19.45; TKKG15.00; PokemonMeisterdetektivPikachu<br />

15.00; 3D:PetsII16.00, 18.00, 20.00;<br />

Rocketman17.15; Ein Becken vollerMänner 17.15,<br />

20.15; Men in Black: 20.15<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Pets II13.00,<br />

15.40; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht<br />

unmöglich 13.00, 20.30; Ein Becken voller Männer<br />

13.00, 17.50; TKKG 15.45; X-Men 18.00; 3D:<br />

Pets II 18.00, 20.15; Der Klavierspieler vom Gare<br />

du Nord 20.30<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 11.30, 14.15; Glam<br />

Girls: Hinreißend verdorben 11.30; Willkommen<br />

im Wunder Park 11.45; Royal Corgi 11.45, 14.15;<br />

TKKG 12.00; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00,<br />

20.00, 22.30; Aladdin 12.00, 14.00, 17.00; Pets<br />

II 12.30, 15.00, 17.30; Drei Schritte zu Dir 14.00,<br />

17.00,19.45,22.30; Men in Black: 14.30, 17.15;<br />

Avengers: Endgame 15.15; Rocketman 16.45;<br />

Brightburn 17.15; Long Shot – Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich 19.45, 22.45; Godzilla<br />

219.45; John Wick III 19.50, 23.00; 3D: X-Men<br />

20.00,23.00; 3D: MeninBlack:20.00, 23.00;3D:<br />

Aladdin20.00; Midnight Movie: Piercing 23.00;3D:<br />

Godzilla 223.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98) Urfin: Der Zauberer von Oz<br />

17.00; All My Loving 19.00; Under the Tree 21.15;<br />

Der illegale Film (OmU) 18.00; Wenn Fliegen träumen<br />

(OmenglU) 19.45; Eine moralische Entscheidung<br />

21.45<br />

Babylon (✆ 242 59 69) New York: Das verflixte 7.<br />

Jahr –The SevenYear Itch (OmU) 18.00; Metropolis<br />

(1925/26; m. Live-Musikbegleitung) 19.30; New<br />

York: Hannah und ihre Schwestern –Hannah and<br />

Her Sisters (OF) 20.00;<br />

New York: Das Appartement (OF) 20.00; New York:<br />

Rosemaries Baby (OmU) 22.15; New York: French<br />

Connection I–Brennpunkt Brooklyn (OmU) 22.30;<br />

The Rocky Horror Picture Show (OmU; m. Live Shadow<br />

Cast) 23.30<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Rocketman<br />

(OmU) 14.45, 17.15, 20.00, 22.45; Der<br />

Klavierspieler vom Gare du Nord (OmU) 11.00,<br />

15.15, 19.45; Alfons Zitterbacke 13.15; Monsieur<br />

Claude II (OmU) 17.30; Greta (OmU) 22.15<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 0200) Der Fall<br />

Collini 11.00; After Passion 11.00; Royal Corgi<br />

11.10; Men in Black: 11.10, 14.15; Bailey: Ein<br />

Hund kehrt zurück 11.20, 14.00; Aladdin 11.20,<br />

13.30, 16.30; Drei Schritte zuDir 11.30, 14.00,<br />

16.40, 20.00; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00,<br />

19.30, 23.15; Pets II 12.30, 15.00, 17.30; TKKG<br />

13.30; Glam Girls: Hinreißend verdorben 14.10;<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.20; Avengers:<br />

Endgame 16.00; Dancing Queens 16.45, 19.20;<br />

3D: Men in Black: 16.50, 20.00, 22.20; 3D: Godzilla<br />

217.00, 23.10; X-Men 17.20; 3D: Aladdin<br />

19.30; John Wick III 19.50, 23.00; Matrix 20.00;<br />

Rocketman 20.10; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich 20.15, 23.10; 3D: Avengers:<br />

Endgame 22.00; Ma–Sie sieht alles 22.45; 3D:<br />

X-Men 23.00; Brightburn 23.15<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Sunset (OmU)<br />

14.45; Nuestro tiempo –Our Time (OmU) 17.45;<br />

Der Junge muss an die frische Luft (OmenglU)<br />

21.15; Berlin Babylon (Omdt+englU) 14.30; Ein<br />

Becken voller Männer (OmU) 16.30,19.00; Nuestro<br />

tiempo –Our Time (OmU) 21.30; Zwischen den Zeilen<br />

–Doubles vies (OmU) 15.15; Inna de Yard –The<br />

Soul of Jamaica (OmU) 17.30; The Dead Don‘t Die<br />

(OmU) 19.45, 22.00; Britt-Marie war hier –Britt-<br />

Marie var här (OmU) 14.45; All MyLoving 17.00;<br />

Das melancholische Mädchen (OmenglU) 19.30,<br />

21.15, 23.00; Burning –Beoning (OmU) 14.00,<br />

21.00; OBeautiful Night (OmenglU) 17.00, 19.00<br />

International (✆ 24 75 60 11) Ein Becken voller<br />

Männer 16.00, 18.40; The Dead Don‘t Die (OmU)<br />

21.20<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Wilhelm Dieterle:<br />

Samba 18.30; Bilder von Drüben: Ärztinnen 21.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44)<br />

X-Men 12.00, 17.05; Willkommen im Wunder Park<br />

12.00; RoyalCorgi 12.00; PokemonMeisterdetektiv<br />

Pikachu12.00, 14.45,17.00; Pets II 12.00,14.30,<br />

17.00,19.30, 22.00; Men inBlack: 12.00, 14.00,<br />

16.50,19.45,22.15;<br />

Drei Schritte zuDir 12.00, 14.00, 16.50, 19.40,<br />

22.40; Aladdin 12.00, 14.15, 17.10, 19.55,<br />

22.30; 3D: Pets II 12.30, 15.00, 17.30, 20.00,<br />

22.30; TKKG 14.40; Pets II (OF) 14.45, 17.15,<br />

19.45; Mister Link 14.45; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich 17.05; John Wick<br />

III 19.40, 22.30; Hollywoodtürke 20.00; X-Men<br />

(OF) 20.05; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber<br />

nicht unmöglich (OF) 22.25; Ma–Sie sieht alles<br />

22.50; Brightburn 22.50<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) War ofArt (OmU) 10.00;<br />

Mamacita (OmU) 12.00; Zwischen den Zeilen –<br />

Doubles vies (OmU) 13.30; Mirai: Das Mädchen<br />

aus der Zukunft 15.30; Sunset (OmU) 17.10; Von<br />

Flocken 19.30; Ein Becken voller Männer (OmU)<br />

20.30; Burning –Beoning (OmU) 22.40<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) The Dead Don‘t Die<br />

(OF) 17.00, 19.30,22.00<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) The Dead Don‘t Die<br />

(OmU) 18.15, 20.45; Rocketman (OmU) 18.15,<br />

20.15; Nur eine Frau 17.45,20.00<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Ein Becken voller Männer<br />

(OmU) 18.00, 20.40; They Shall Not Grow Old<br />

(OF) 17.15, 21.45;They Shall Not Grow Old (OmU)<br />

19.30;Tolkien (OmU) 18.40; OBeautiful Night (DFmenglU)<br />

21.10; Burning –Beoning (OmU) 18.15,<br />

21.30; Men in Black: (OF) 17.45; Burning –Beoning<br />

(OmenglU) 20.20<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34)<br />

Men in Black: 13.45, 16.45; Aladdin 13.55,16.50,<br />

19.45, 22.45; Godzilla 214.20; 3D: Pets II 14.30,<br />

17.00, 20.00, 22.45; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 14.35; Pets II 15.00, 17.30; Glam Girls:<br />

Hinreißend verdorben 17.10; Rocketman 17.20;<br />

John Wick III 19.30, 22.30; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich 19.40, 22.40; 3D:<br />

Men inBlack: 20.00; Brightburn 20.15, 22.50; X-<br />

Men 23.00<br />

Wolf (✆ 921 039333) OBeautiful Night (OmenglU)<br />

12.00, 19.10; Nuestro tiempo –Our Time (OmU)<br />

12.20, 18.00; Das melancholische Mädchen<br />

(OmenglU) 14.10, 21.20; Wir Kinder aus Bullerbü<br />

16.00; Mo &Friese unterwegs 16.00; High Life<br />

(OmU) 16.50, 23.00; Burning –Beoning (OmU)<br />

21.00<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Pets II<br />

15.45, 18.40, 20.45; Ein Becken voller Männer<br />

17.45,20.30; Der Klavierspieler vom Gare du Nord<br />

16.10


B e r l i n e r<br />

· N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 25<br />

·<br />

·<br />

Z e i t u n g<br />

······························································································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ············································································<br />

Tagestipp<br />

KALENDER<br />

Bildnis des Sokrates<br />

STAATLICHE ANTIKENSAMMLUNG GLYPTOTHEK MÜNCHEN/ RENATE KÜHLING<br />

mäischen Königin mit der markanten,<br />

aber wundersam heil gebliebenen<br />

Nase. Dazu stehen auf<br />

smaragdgrünen Podesten und vor<br />

erhellenden Wandtexten Bildnisse<br />

weiterer Denker und Staatslenker<br />

des griechischen Altertums. Ebenso<br />

von Kriegern, athenischen Kampf-<br />

Strategen und schönen Frauen.<br />

Allesamt weisen sie dieses eine<br />

gemeinsame Merkmal auf: Nichts ist<br />

individualisiert. Die Gesichtszüge,<br />

die Augen, die Mienen, Blicke, der<br />

Habitus –alles wurde von den Bildhauern<br />

typisiert dargestellt. Das<br />

Bildschema galt für gesellschaftlich<br />

akzeptierte Rolle und Bedeutung,<br />

dem „Image“, auch für die Erinnerung<br />

an berühmte Verstorbene.<br />

Solch ein Porträt vereinte gesellschaftliche<br />

Bedeutung, Zugehörigkeit,<br />

Stand, Amt, Leistungen –dies<br />

alles mit den geltenen Normen.<br />

Es war der Zeitgeist, der das vorgab:<br />

Porträts der alten Griechen waren<br />

übrigens fast immer Ganzkörperdarstellungen,<br />

von denen dann<br />

durchdie Umstände der Zeit nur die<br />

Köpfe erhalten blieben. Und diese<br />

wiederum wurden dann unter der<br />

späteren Römerherrschaft kopiert,<br />

KUNSTWERK DER WOCHE<br />

Die Ausstellung: Erstmals überhaupt in<br />

der aktuellen Museumsgeschichte sind<br />

griechische Porträts Gegenstand einer<br />

systematischen archäologischen Schau.<br />

Wertvolle Objekte kommen vonzwei<br />

Kooperationspartnern: aus der Antikensammlung<br />

der Münchener Glyptothek<br />

und dem Liebighaus FrankfurtamMain<br />

sowie aus der <strong>Berliner</strong> Antikensammlung<br />

der Staatlichen Museen selbst.<br />

Der Ort: Altes Museum, Am Lustgarten.<br />

Bis 2. Februar 2020, Di, Mi, Fr,Sau.So<br />

11–18/Do 11–20 Uhr.Katalog<br />

23,60 Euro. Infos/Führungen:<br />

www.smb.museum/am<br />

Experimenteller,<br />

rekonstruierter<br />

Nachguss des<br />

Bronzekriegers<br />

Riace A.<br />

LIEBGIHAUS FRANKFURT/<br />

MUZEO NATIONALE<br />

CALABRIA/ /V.BRINKMANN<br />

als Überlieferungen davon, wie eine<br />

berühmte Persönlichkeit der Antike<br />

wohl ausgesehen hat. Reiche Römer<br />

stellten sich diese Köpfe zu Repräsentationszwecken<br />

in ihreVillen. Als<br />

ideale Darstellungen, als stolze bürgerliche<br />

Typen, als mythische Helden<br />

auch. Aber nurdie überlieferten<br />

Inschriften der Köpfe konnten den<br />

Archäologen und Kunsthistorikern<br />

Aufschluss darüber geben, wen ein<br />

antiker Bildhauer da vorJahrtausenden<br />

dargestellt hat.<br />

Aus dem Frankfurter Liebighaus<br />

kamen die überlebensgroßen, farbigen<br />

Nachgüsse zweier vorzeitlicher<br />

Bronzekrieger von Riace aus dem<br />

Nationalmuseum Calabria nach Berlin.<br />

Makellos athletisch die Figuren.<br />

Einer(Abb. rechts) trägt einen korinthischen<br />

Goldhelm, den griechischen<br />

Rundschild und eine Lanze.<br />

Der zweite hat eine Fuchsfellmütze<br />

auf dem Kopf mit den schwarzen<br />

Schlangenlocken. Man fand die Originale<br />

auf dem Meeresgrund vorder<br />

Küste Kalabriens, wohl –wer weiß<br />

wann –bei einem Schiffsunglück untergegangen.<br />

Nun sind die „Typen“,<br />

dank 3D-Technik, so heldenhaft wie<br />

erzählstarkwiedererstanden.<br />

Literatur<br />

Das Geheimnis<br />

der roten<br />

Schuhe<br />

Wolf Heller interessiert<br />

sich eigentlich nicht für<br />

Politik, doch plötzlich ist alles<br />

politisch. Die Leute gehen auf<br />

die Straße, die Polizei wird<br />

zum Feindbild, und Heide arbeitet<br />

in der Anwaltskanzlei<br />

von Horst Mahler. Das alles<br />

und noch viel mehr sind die<br />

Zutaten des historischen Kriminalromans<br />

der Journalisten<br />

Martin Lutz und Sven Felix<br />

Kellerhoff sowie des Drehbuchautors<br />

und Schriftstellers<br />

Uwe Wilhelm. Die Ereignisse<br />

von 1968, Willy Brandt und<br />

Uschi Obermeier,Pop und Politik.<br />

Das ganze wird nicht<br />

streng vorgelesen, sondern<br />

unterhaltsam vorgetragen.<br />

Vorweg wird gemeinsam ein<br />

Lied gesungen, das einer der<br />

Autoren ausgesucht hat. Die<br />

Veranstaltung ist bereits ausgebucht,<br />

und wenn wieder<br />

Plätze frei werden, erfährtman<br />

das unter www.kohlenkellermexikoplatz.de<br />

HarryNutt<br />

Dutschke,Willy Brandt und dieTote<br />

im Wannsee 20 Uhr,Kohlenkeller am<br />

Mexikoplatz, Sven-Hedin-Straße 5<br />

Philharmonie (✆ 25 48 83 01)<br />

20.00: DeutschesSymphonie-Orchester Berlin, Ltg.<br />

Kent Nagano, Emanuel Ax (Klavier), Schubert: Ouvertüre<br />

im italienischenStil C-Dur;Mozart: Konzertfür<br />

Klavier und Orchester G-Dur;Mendelssohn Bartholdy:<br />

Symphonie Nr.4A-Dur op. 90 „Italienische“<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (✆ 25 48 81 32)<br />

20.00: Lina Yeh(Klavier) und Rolf-Peter Wille<br />

(Rezitation, Klavier), Werkevon Johann Sebastian<br />

Bach/Leonard Duck, Franz Schubert, FrancisPoulenc,<br />

RobertScholz, Yang Chen, Rolf-Peter Wille, Robert<br />

Schumann, Nikolaus Lenau und Franz Liszt<br />

TIPI am Kanzleramt (✆ 39 06 65 50)<br />

20.00: The 12 Tenors, Millennium, Hommageandie<br />

Welthits desletzten Jahrtausends –klassische Arien,<br />

Pop-Hymnen, Rock-Klassiker<br />

Werkhalle Wiesenburg (Wiesenstr.55)<br />

21.00: Gift extended: Chatschatur Kanajan (Violine),<br />

Mathis Mayr (Cello), Karen Lorenz (Viola) –Streichtrio<br />

des ensemble mosaik, Improvisation und eine Komposition<br />

vonChatschatur Kanajan<br />

KINDER<br />

Deutsches Historisches Museum (✆ 20 30 40)<br />

14.00: Ferienprogramm: Ritter,Burgen und Turniere,<br />

Treff: Zeughaus<br />

Deutsches Technikmuseum (✆ 90 25 40)<br />

11.00, 13.00 Ladestraße, Eingangshalle: Sommerferienprogramm:<br />

GPS –Geocaching aufdem<br />

Museumsgelände, Workshop (ab 9J.)<br />

11.30, 14.00, 15.30 Science Center Spectrum, EG,<br />

Veranstaltungsraum: Sommerferienprogramm: Licht<br />

fühlen –Wärme sehen, Vorführung<br />

FEZ Berlin (✆ 530 71 -0)<br />

10.00: FEZitty –Die Hauptstadt der Kinder (ab 6bis<br />

14 J.)<br />

Galli Theater Berlin (✆ 27 59 69 71)<br />

17.00 Heckmannhöfe: Der Froschkönig,(ab 4J.)<br />

Gartenarbeitsschule Ilse Demme (✆ 51 65 48 58)<br />

10.30: Anton macht Urlaub (Anton est en vacance),<br />

Theater Jaro, Puppen- und Schauspiel (ab 3bis 11 J.)<br />

Gemäldegalerie (✆ 266 42 42 42)<br />

10.00: Kinder-Reichinder Gemäldegalerie. Die<br />

Werkstatt des Malers<br />

Theater an der Museumsinsel (✆ 47 01 89 49)<br />

16.00: Puppenspiel des Dr.Faustus, Ein Faust für<br />

Kinder<br />

Varia Vineta (✆ 43 72 32 44)<br />

16.00: Hans im Glück, Varia Vineta Ensemble, Traditionelle<br />

Märcheninszenierung (ab 2J.). Anm. erf.<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ /42 18 45 10)<br />

12.00: Mit Raketen zu Planeten<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Kohlenkeller am Mexikoplatz (✆ 55 57 32 83)<br />

20.00: Dutschke, Willy Brandt –und die Tote im<br />

Wannsee, Martin Lutz, Sven Felix Kellerhoff, Uwe<br />

Wilhelm und Gerlinde Kempendorff, Lesung mit<br />

künstlerischem Rahmen. Anm. erf.<br />

Kulturbrauerei/Frannz (✆ 726 27 93 33)<br />

20.00: Kuttners Schöne Nerdnacht mit Sarah Kuttner<br />

Urania (✆ 218 90 91)<br />

19.30: Spiel mit derMacht: „Berlin. Macht. Männer“,<br />

Maren Friedlaender,Buchvorstellung und Diskussion<br />

Z-Bar (✆ 28 38 91 21)<br />

21.00: Storytelling in Berlin: Stories with Spine,<br />

Various Storyteller,hosted by Amelia Jane Hunter<br />

Zimmertheater Steglitz (✆ 25 05 80 78)<br />

20.00: Wirhaben uns nicht gemacht..., Richard<br />

Maschke, vonThomas Bernhard, musikal. Begl.:<br />

Sylvia Eulitz (Chello)<br />

KONZERT<br />

Arcanoa (✆ 67 96 26 51)<br />

21.30: AThousand YellowDaisies +Broken Forest<br />

ART Stalker (✆ 22 05 29)<br />

20.00: MauriPousTrio<br />

b-flat (✆ 283 31 23)<br />

21.30: Les Hommes du Swing –DjangoReinhardts<br />

Badenscher Hof Jazzclub (✆ 861 00 80)<br />

21.00: Tornio Reinhardt &Ensemble<br />

Cafe Tasso (✆ 48 62 47 08)<br />

20.00: DomingaTango<br />

Freilichtbühne an der Zitadelle (✆ 333 40 22)<br />

20.00: Mariachi dos Mundos<br />

Junction Bar (✆ 694 66 02)<br />

22.00: Florian Tristan &the Garageband<br />

Kulturbrauerei/Kesselhaus (✆ 44 31 51 00)<br />

20.00: Chinese Man<br />

Kühlspot SocialClub (Lehderstr.74-79)<br />

23.00: Stummfilm-Konzertmit Transformer –Hui<br />

Chun Lin (Cello), Sabine Zimmer (Klavier), Klaus Roth<br />

(Schlagwerk, Voice)<br />

Martin-Luther-Kirche Neukölln (✆ 623 30 58)<br />

19.30: Ali &Michaele &der MantraChorBerlin<br />

Max-Schmeling-Halle (✆ 44 30 44 30)<br />

20.00: Eddie Vedder<br />

Orania.Berlin (✆ 69 53 96 80)<br />

21.30: Orania.Jazz: TalArditi (g), TomBerkmann (b),<br />

Tobias Backhaus (dr)<br />

Parkbühne Biesdorf (✆ 998 74 81)<br />

18.30: TenYears After<br />

Periplaneta Kreativzentrum (✆ 44 67 34 33)<br />

20.00: Ich, Dein Wahnsinn: Maria Schüritz<br />

Rickenbacker’s (✆ 81 89 82 90)<br />

21.00: Rubber Soul<br />

Schokoladen Mitte (✆ 282 65 27)<br />

19.00: Serial Winner +Lamebrains<br />

SO36 (✆ 61 40 13 06)<br />

20.00: EA80, Wiegedood<br />

Wild At Heart (✆ 611 70 10)<br />

22.00: The Metafiction Cabaret +Guest<br />

Zig Zag Jazz Club (✆ 94 04 91)<br />

21.15: Peter Protschka Residency,InThe Spirit of Art<br />

Blakey and his Jazz Messengers<br />

CLUB<br />

Badehaus (✆ 95 59 27 76)<br />

23.00: African Beats &Pieces –IslandFever,Amiral<br />

Disko, DJ Mixanthrope<br />

Beate Uwe (Schillingstr.31)<br />

23.00: Nerang,Edmonson, Peer Du, Verner,Eben<br />

Rees, Rhodi Price, Jaundice, Whipr Snipr<br />

Berghain (Am Wriezener Bahnhof)<br />

23.59 Panorama Bar:FinestFriday, JayDaniel, Kyle<br />

Hall, Lakuti, Tama Sumo<br />

Birgit &Bier (✆ 01 52 33 92 09)<br />

21.00 4Floors +Garten: Birgit w/Dirty Doering,<br />

Niconé, Pilocka Krach., Dirty Doering,NICONÉ, Moritz<br />

Hofbauer,Markus Klee, Bianka Banks, Liam Lindberg,<br />

Maybe Its N’Ice u. a.<br />

Cassiopeia (✆ 47 38 59 49)<br />

23.00: ForeverYoung –die 80er Party, Ed Raider,<br />

Naked Zombie, Boba Fettt<br />

Clärchens Ballhaus (✆ 282 92 95)<br />

21.00: Schwoof, Clärchen &Freunde<br />

DasHotel (Mariannenstr.26a)<br />

22.30 Basement: Stranger Funk Basement Party–<br />

Tropical Edition, Lucky Loop<br />

Gretchen (✆ 25 92 27 02)<br />

23.00: Deep Medi<br />

Lido (✆ 69 56 68 40)<br />

23.59: 110% Indie<br />

PrivatClub (✆ 61 67 59 62)<br />

23.00: Psychedelic Cumbia Party, Papo Yoplack u. a.<br />

SO36 (✆ 61 40 13 06)<br />

23.59: My Ugly X–Bad Taste Party, Eric jr.and friends<br />

Suicide Circus (Revaler Str.99)<br />

23.59: Made Of Concrete, Markus Suckut, MTD,<br />

Brothers Black, Reformed Society,Toni Dextor,<br />

Anachronism, Rebar<br />

Tresor Club (Köpenicker Str.70)<br />

23.59: Tresor.Klubnacht, Xosar (live), An-i, Michael<br />

Wells u. a.<br />

WaterGate (✆ 61 28 03 94)<br />

23.55: Rauschen, Osunlade, Steve Rachmad, Jimi<br />

Jules, Ale Castro, Stassy &Wilck<br />

KINO<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Ein Becken<br />

voller Männer 15.15, 20.30; Ein Becken voller<br />

Männer (OmU) 17.50;TKKG 15.45; The Dead Don‘t<br />

Die (OmU) 18.00; The Dead Don‘t Die 20.20; Pets<br />

II 16.00, 18.00, 20.00; OBeautiful Night 22.00;<br />

Rocketman 15.50; Der Klavierspieler vom Gare du<br />

Nord 18.30; Rocketman (OmU) 20.50; Burning<br />

17.00,20.10<br />

Kino inder Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)<br />

Tolkien 14.00, 19.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

14.00; Nur eine Frau 14.00; Aladdin (OmU)<br />

14.00, 16.30, 19.30, 22.30; Ein Becken voller<br />

Männer 14.20,17.20, 19.30; Pets II 14.30,17.00;<br />

TKKG 14.50, 16.40; 3D: Pets II 15.00, 17.20,<br />

20.00; Britt-Marie war hier 16.30; Rocketman<br />

17.00,19.45; Der Fall Collini 17.10; Zwischen den<br />

Zeilen 19.00; Der Klavierspieler vom Gare duNord<br />

19.00; The Dead Don‘t Die (OmU) 20.15, 22.50;<br />

Burning (OmU) 21.30; Avengers: Endgame (OmU)<br />

21.30; Pets II (OmU) 22.15; Rocketman (OmU)<br />

22.30; Ein Becken voller Männer (OmU) 22.30;<br />

JussiAdler-Olsen: Verachtung (OmU) 22.50<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Aladdin<br />

14.10, 17.05, 20.00; Men in Black: 14.15,<br />

17.05; Ein Becken voller Männer 14.15, 17.05,<br />

19.55; Drei Schritte zu Dir 14.15, 17.00, 19.45,<br />

22.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.25;<br />

Pets II 14.30, 17.00; Godzilla 214.30; Bailey: Ein<br />

Hund kehrt zurück 14.45; 3D: Pets II 15.00,17.30,<br />

20.00, 22.45; Dancing Queens 15.00, 17.30,<br />

20.00; X-Men 17.00; Brightburn 17.25, 23.00;<br />

Jussi Adler-Olsen: Verachtung 17.30; John Wick III<br />

19.40; 3D: X-Men 19.45, 22.40; 3D: Men in Black:<br />

19.50, 22.30; Long Shot 19.55, 22.45; The Dead<br />

Don‘t Die 20.05, 22.45; Midnight Movie: Piercing<br />

22.45; 25 km/h 22.45; Sneak Preview 23.00<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Royal Corgi<br />

11.00; Drei Schritte zu Dir 11.10, 14.10, 17.10,<br />

20.15; 3D: Pets II 11.15, 13.45, 16.15, 19.20,<br />

22.00; Glam Girls: Hinreißend verdorben 11.20;<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 11.25, 14.00;<br />

Pets II 11.45, 14.15, 16.45, 19.50; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 311.50; TKKG 12.15, 14.45;<br />

Avengers: Endgame 12.15; Aladdin 13.30, 16.30;<br />

Men in Black: 14.00; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />

14.20; X-Men 16.25; Der Fall Collini 16.45; 3D:<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 16.55; Dancing<br />

Queens 17.05, 19.55; 3D: Men in Black: 17.20,<br />

20.15, 23.10; 3D: Avengers: Endgame 19.15; 3D:<br />

Aladdin 19.40, 23.10; John Wick III 19.45, 23.00;<br />

Matrix 20.00; 3D: X-Men 22.35; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich 22.50; 3D:<br />

Godzilla 2 22.50; Ma – Sie sieht alles 23.15;<br />

Brightburn 23.15<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema amWalther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04)<br />

Rocketman 14.45, 17.40, 20.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Stan & Ollie 18.00;<br />

Roads 20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) TheDead Don‘tDie (OmU)<br />

18.00,20.30<br />

Urania-Filmbühne (✆ 218 90 91) Monsieur Claude<br />

II 19.30<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 0211) TKKG<br />

10.00, 12.40, 15.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

10.00, 12.20, 14.45; Pets II 10.00, 12.15,<br />

14.30, 17.00, 17.50, 20.00, 22.30; 3D: Pets II<br />

10.00, 12.30, 15.00, 17.30, 19.50, 23.00; Men<br />

in Black: 10.00, 17.00, 20.15, 22.50; Royal Corgi<br />

12.10; Drei Schritte zuDir 14.10, 17.10, 20.00,<br />

22.45; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht<br />

unmöglich 19.45; John Wick III 22.15<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 6081) Edie<br />

–Für Träume ist es nie zu spät 16.00, 20.15; Van<br />

Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit 18.00; Aufbruch<br />

zum Mond 21.45<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11) Dancing Queens<br />

15.00, 17.30, 20.00<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20)<br />

TKKG 10.00, 12.10, 14.10; Pets II 10.00, 12.30,<br />

15.00, 16.30, 17.30, 19.30; 3D: Pets II 10.00,<br />

12.15, 14.30, 17.00, 20.00, 22.30; Mister Link<br />

10.00, 12.40; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 10.00,<br />

12.15; Aladdin 10.00, 12.05, 14.15, 17.25,<br />

20.15; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 12.00,<br />

14.45; Drei Schritte zuDir 14.35, 17.20, 19.00,<br />

22.50; Men in Black: 14.45,17.20,20.05,22.55;<br />

Ein Becken voller Männer 17.05, 20.00; Long Shot<br />

–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 20.00,<br />

22.00; John Wick III 22.00; X-Men 22.55; Brightburn<br />

23.05<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 3440) TKKG 13.00;<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 13.00; Aladdin<br />

13.15,15.15, 17.45, 20.30; Pets II 13.45, 16.00;<br />

Drei Schritte zu Dir 15.15, 18.00, 20.30; 3D: Pets<br />

II 16.00, 18.15, 20.30; Rocketman 18.00; Men in<br />

Black: 20.30<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Magical HistoryTour: Der<br />

schweigende Stern 19.15; Carlos Reygadas: Battle<br />

in Heaven (OmU) 21.00; Ogawa: Geschichten aus<br />

dem Dorf Magino (OmU) 19.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69)<br />

3D: Pets II 12.30, 15.10, 16.15, 17.45, 20.30,<br />

23.00; Avengers: Endgame 12.30, 16.15, 20.30;<br />

Pets II 13.00, 14.00, 16.45, 19.00; PokemonMeisterdetektiv<br />

Pikachu 13.10, 20.10; VanGogh:Ander<br />

Schwelle zur Ewigkeit 13.20; Aladdin 13.20; Monsieur<br />

Claude II13.30, 16.40; After Passion 13.30;<br />

3D: X-Men 13.40, 23.00; Royal Corgi 13.40; Hollywoodtürke<br />

13.40, 23.10; Ein Becken voller Männer<br />

13.40, 16.50, 20.00, 23.15; Willkommen im<br />

Wunder Park 13.50; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />

13.50; TKKG 14.00; Men in Black: 14.00; Drei<br />

Schritte zuDir 14.00, 16.45, 19.50, 23.00; Dancing<br />

Queens 14.45, 17.30, 20.15; Tolkien 16.20;<br />

3D: Men in Black: 16.30, 20.10,23.00; Long Shot<br />

–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 16.30,<br />

19.45, 23.00; Godzilla 216.30; Der Klavierspieler<br />

vom Gare du Nord 16.30; 3D: Aladdin 16.40,<br />

19.30, 23.10; Bohemian Rhapsody 16.45; Rocketman<br />

16.50, 20.00; X-Men 17.00, 20.00; Der<br />

Junge mussandie frische Luft 17.10; 3D: Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 17.15; Jussi Adler-Olsen:<br />

Verachtung 19.15, 23.00; Ma – Sie sieht alles<br />

19.30, 22.20; John Wick III 19.40, 23.00; Glam<br />

Girls: Hinreißend verdorben 19.50; Der Fall Collini<br />

19.50; 3D: Godzilla 220.20; Brightburn 20.20,<br />

23.00; 3D: Avengers: Endgame 22.00; The Dead<br />

Don‘t Die 22.30; Nur eine Frau 22.50; Greta (2019<br />

USA) 23.00<br />

CineStar imSony Center (✆ 04 51/703 0200)<br />

X-Men (OF) 13.30;Avengers: Endgame (OF) 13.30;<br />

Aladdin (OF) 13.30, 16.45; Men in Black: (OF)<br />

13.40, 17.15; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber<br />

nicht unmöglich (OF) 13.45, 16.25; Pets II (OF)<br />

14.00, 16.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu –<br />

Pokemon Detective Pikachu (OF) 14.25; 3D: Pets II<br />

(OF) 14.45, 17.15, 19.20, 23.15; Brightburn (OF)<br />

16.45,23.15;Tolkien (OF) 16.50; Dancing Queens<br />

–Poms (OF) 17.30, 20.00; 3D: Aladdin (OF) 19.00,<br />

22.20; John Wick III (OF) 19.30,22.45; 3D: X-Men<br />

(OF) 19.50, 23.00; Rocketman (OF) 20.00; Matrix<br />

(OF) 20.00; 3D: Men inBlack: (OF) 20.20, 23.00;<br />

3D: Godzilla 2(OF) 22.00;The Dead Don‘t Die(OF)<br />

22.30<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 0200) 3D: Pandas<br />

11.30; 3D: Men in Black: (OF) 12.45, 20.00; 3D:<br />

Galapagos: Rätsel der verlorenen Welt 15.45; 3D:<br />

X-Men (OF) 17.00, 22.55<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Burning –Beoning<br />

(OmU) 19.30<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 1650) TKKG 10.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 10.00, 12.30, 15.00; Pets II<br />

10.00, 12.00, 14.00, 16.00, 18.00, 19.00; Mister<br />

Link 10.00; Aladdin 10.00, 12.30, 15.00, 17.30,<br />

20.00; Godzilla 212.00; 3D: Pets II 12.30,15.00,<br />

17.00, 20.15, 22.30; Drei Schritte zu Dir 15.00,<br />

17.30, 20.00, 22.30; Men in Black: 17.30; 3D:<br />

Men in Black: 20.00, 22.30; 3D: X-Men 21.00;<br />

John Wick III 22.30<br />

Casablanca (✆ 677 5752) TKKG 14.00; Lampenfieber<br />

16.15; Edie –Für Träume ist es nie zuspät<br />

18.15; Auf das Leben! 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00)<br />

Pets II 11.30, 14.00, 16.30; Drachenzähmen leicht<br />

gemacht 3 11.30; Avengers: Endgame 11.30,<br />

15.30; Alfons Zitterbacke 11.35; TKKG 11.40,<br />

14.00; Royal Corgi 11.45; Ostwind 411.45; Mister<br />

Link 12.00;3D: Pets II 12.10, 14.40, 17.10, 19.30,<br />

22.00; Aladdin 14.00, 16.35; Men in Black: 14.15,<br />

17.10, 22.20; Drei Schritte zu Dir 14.20, 16.50,<br />

19.20; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.25;<br />

Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.45; X-Men 17.00;<br />

3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.10; Glam<br />

Girls: Hinreißend verdorben 17.30; 3D: Men in<br />

Black: 19.20; 3D: Aladdin 19.30; 3D: Godzilla 2<br />

19.40, 22.45; John Wick III 19.45, 22.50; Rocketman<br />

20.00; Matrix20.00;Long Shot 20.00, 22.55;<br />

3D: Avengers: Endgame 22.00; Hollywoodtürke<br />

22.45; Ma 23.00; Brightburn 23.00<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) X-Men<br />

12.00, 19.50; TKKG 12.00, 14.30; Royal Corgi<br />

12.00, 14.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

12.00, 14.50, 18.15; 3D: Pets II 12.00, 14.30,<br />

16.50, 19.30, 22.00; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />

12.00; Pets II 12.30,15.00, 16.00, 17.30, 20.00,<br />

22.30; Aladdin 14.00, 17.00, 19.50; Drei Schritte<br />

zu Dir 14.20, 17.00, 19.45; Men in Black: 17.00,<br />

20.40, 22.45; 3D: Pets II (OF) 17.20; Long Shot<br />

–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 19.40;<br />

John Wick III 22.30; Ma–Sie sieht alles 22.40;<br />

Brightburn 22.40<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Das melancholische<br />

Mädchen 19.00; Roads 20.45<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 4001) Das melancholische<br />

Mädchen 19.00; Nuestro tiempo –Our Time<br />

(OmU) 20.30<br />

Toni & Tonino (✆ 92 79 12 00) Pets II 10.30,<br />

12.30, 14.30, 16.30, 18.30, 20.30, 22.30; TKKG<br />

13.00, 15.15; Wenn Fliegen träumen 17.30; Der<br />

Klavierspieler vom Gare du Nord 19.30; Rocketman<br />

22.00<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85)Yoga: DieKraft<br />

des Lebens 16.00; All My Loving 18.00; Zwischen<br />

den Zeilen –Doubles vies (OmU) 20.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Aladdin 12.45,<br />

15.15; Ein Becken voller Männer 17.45, 20.15;<br />

Rocketman 17.45<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 46 78) Die Wiese –Ein Paradies nebenan<br />

16.00; Christo –Walking on Water 18.00;<br />

Tangerine Dream.Revolution of Sound 20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Ein Becken voller Männer<br />

15.15,20.30; Der Klavierspieler vom Gare du Nord<br />

18.00<br />

FREILUFTKINOS<br />

FreilichtbühneWeißensee (✆ 24 72 78 01) Gundermann<br />

21.45<br />

Freiluftkino Friedrichshagen (✆ 65 01 31 41) A<br />

Star Is Born 21.15<br />

Freiluftkino Hasenheide (✆ 283 46 03) Der Junge<br />

muss an die frische Luft (OmenglU) 21.45<br />

Freiluftkino Kreuzberg Der Junge muss andie frische<br />

Luft (DFmenglU) 21.45<br />

Freiluftkino Rehberge Der Junge muss an die frische<br />

Luft 21.45<br />

Pompeji –FLK am Ostkreuz (✆ 01 76/56 70 92 98)<br />

The Favourite –Intrigen und Irrsinn (OmU) 21.45<br />

Radio EINS-Freiluftkino Friedrichshain The Mule<br />

21.45<br />

Sommerkino Kulturforum am Potsdamer Platz<br />

(✆ 89 37 14 31) Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />

21.45<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 8112) Viktor<br />

undViktoria 18.00; Victor/Victoria 20.00<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20)Wenn Fliegen<br />

träumen 14.00; Pets II 14.00, 16.15, 18.30,<br />

20.45; Willkommen im Wunder Park 14.30; Ein<br />

Becken voller Männer 16.00, 18.30, 21.00; TKKG<br />

16.30; Tolkien 18.45; They Shall Not Grow Old<br />

(OmU) 18.45; Rocketman 20.45<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33)<br />

Pets II 13.45, 16.45; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />

13.45; Aladdin 13.45,17.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 14.00; Men in Black: 14.00, 16.45;<br />

TKKG 14.15; 3D: Pets II 14.15, 17.00, 20.00,<br />

23.00; Avengers: Endgame 15.30; Long Shot<br />

16.45, 20.00, 23.00; Rocketman 17.00; 3D: Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 17.10; 3D: Men in<br />

Black: 19.30, 23.00; John Wick III 19.40, 23.00;<br />

Godzilla 219.45;3D: Aladdin 19.45; X-Men 20.00;<br />

Brightburn 20.15, 22.30; 3D: X-Men 23.00; The<br />

Dead Don‘t Die 23.00; Ma–Sie sieht alles 23.00<br />

UMLAND<br />

ALA Falkensee (✆ 033 22/279 8877) Pets II<br />

15.00, 17.15; 3D: Pets II19.30<br />

Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />

Die sagenhaften Vier –Marnies Welt 15.00; Under<br />

the Tree 17.15; Glam Girls: Hinreißend verdorben<br />

20.00<br />

CineStar Wildau (✆ 04 51/703 0200) Mister<br />

Link 11.45; Drachenzähmen leicht gemacht 3:<br />

Die geheime Welt 11.45; TKKG 12.00, 14.30; Royal<br />

Corgi 12.00; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00,<br />

19.30, 22.15; Asterix 12.00; Aladdin 12.05,<br />

14.10; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 12.10,<br />

14.40; Willkommen im Wunder Park 12.15; Pets II<br />

12.30,15.00, 17.30,20.00; Men inBlack: 14.15;<br />

3D: Godzilla 214.15, 17.00, 23.00; Drei Schritte<br />

zu Dir 14.15, 17.00, 19.45, 22.45; Bailey: Ein<br />

Hund kehrt zurück 14.15; Glam Girls: Hinreißend<br />

verdorben 15.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 16.45; 3D: Men inBlack: 16.50, 20.15;<br />

3D: X-Men 17.00; 3D:Aladdin 17.05, 19.30; Dancing<br />

Queens 17.10, 19.45; Rocketman 17.25; 3D:<br />

Avengers: Endgame 19.30; Matrix 20.00; John Wick<br />

III 20.00, 23.00; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich 20.15, 23.00; Avengers: Endgame<br />

22.15; Friedhof der Kuscheltiere 22.45; The<br />

Silence 23.15; Brightburn 23.15; Ma –Sie sieht<br />

alles 23.30<br />

Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) Pets II<br />

12.45; TKKG 12.45; Aladdin 13.00, 15.00, 17.45;<br />

Drei SchrittezuDir 15.00, 17.45, 20.30; 3D: Pets II<br />

16.00, 18.15, 20.30; Men inBlack: 20.30<br />

Filmpalast Oranienburg (✆ 033 01/70 48 28)<br />

Willkommen imWunder Park 12.00; Aladdin 12.10,<br />

14.45, 20.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

12.15; Pets II 13.00, 15.00, 17.00; 3D: Pets II<br />

14.00, 16.00, 18.00, 19.30, 23.00; Drei Schritte<br />

zu Dir 14.30, 17.15, 20.15; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />

aber nicht unmöglich 17.30; Men<br />

in Black: 20.20; John Wick III 22.00; Godzilla 2<br />

22.45; X-Men 22.50<br />

Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Men in<br />

Black: 15.15; Pets II 15.45; 3D: Pets II 17.45,<br />

20.00; Godzilla 218.15; John Wick III 20.45


26 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Netzwerk<br />

NACHRICHTEN<br />

Kartellamt fordertmehr<br />

Befugnisse fürsInternet<br />

STREAMING<br />

Mit einer<br />

Astronautin in<br />

den Sommer<br />

VonMarcus Posimski<br />

Was geht ab im Juli? EinBlick auf<br />

die Planungen der Streaminganbieter<br />

zeigt, dass auch im<br />

Sommer neue Serien auf den Markt<br />

kommen –dazu gehören auch ein<br />

paar lange erwartete Wiederkehrer.<br />

The Boys: Immer wieder Superhelden<br />

–aber diesmal mit einem gelungenen<br />

Twist: Wer hat sich nicht<br />

schon einmal gefragt, was er als<br />

Superheld mit Superkräften so anfangen<br />

würde. Und niemand kann<br />

wohl behaupten, dass er nicht hier<br />

und da die übernatürlichen Kräfte<br />

für den eigenen Vorteil einsetzen<br />

würde.Wenn der Egoismus, manchmal<br />

gepaart mit Narzissmus, überhand<br />

gewinnt, ruft das eine Gruppe,<br />

genannt „The Boys“, auf den Plan,<br />

die dann versucht, dem kriminellen<br />

Helden das Handwerk zulegen. Auf<br />

den ersten Blick chancenlos bleibt<br />

ihnen nichts übrig, als schmutzig zu<br />

kämpfen. Die Serie „The Boys“ wird<br />

auch von Seth Rogen produziert, ist<br />

definitiv nicht für Kinder geeignet,<br />

aber für Erwachsene ein Heidenspaß.<br />

Für Freunde von „Deadpool“<br />

und „Doom Patrol“.<br />

Zu sehen bei Amazon Prime ab dem 26. Juli<br />

Katee Sackhoff auf der Suche nach dem<br />

anderen Leben.<br />

NETFLIX<br />

Another Life: Netflix hat es neben vielen<br />

anderen Errungenschaften in den<br />

vergangenen Jahren geschafft, ein<br />

gutes Händchen für spannende<br />

Science-Fiction-Stoffe zu haben. Als<br />

nächstes darf sich in die schnell<br />

wachsende Liste der futuristischen<br />

und fantastischen Serien „Another<br />

Life“ einreihen. Sehr gelungen wird<br />

die Geschichte der Astronautin Niko<br />

Breckenridge erzählt, die sich mit ihrer<br />

Crew aufmacht, um außerirdisches<br />

Leben im All zu finden. Wie<br />

man sich denken kann, nehmen die<br />

überraschenden Dinge sehr bald ihren<br />

Lauf. Die Hauptdarstellerin Katee<br />

Sackhoff hat bereits bei „Battlestar<br />

Galactica“ Sci-Fi-Erfahrungen<br />

gesammelt, und Selma Blair ist auch<br />

endlich mal wieder in einer coolen<br />

Rolle zu sehen. Wenn man „Lost in<br />

Space“ mag, sollte man sich „Another<br />

Life“ auf jeden Fall anschauen.<br />

Zu sehen bei Netflix, ab dem 25. Juli<br />

Und sonst noch: Nach einer durchwachsenen<br />

vierten Staffel kommt die<br />

gelungene fünfte Staffel von„How to<br />

get away with Murder“ nach<br />

Deutschland. Oscar-Gewinnerin Viola<br />

Davis ist dabei –mehr muss man<br />

eigentlich nicht sagen (ab 1. Juli auf<br />

RTL Crime). „Killing Eve“ startet mit<br />

einer guten zweiten Staffel ab 26. Juli<br />

auf StarzPlay. Und natürlich darf die<br />

dritte Staffel von „Stranger Things“<br />

(ab 4. Juli auf Netflix) nicht fehlen.<br />

Marcus Posimski hat<br />

amerikanische Kultur mit<br />

Schwerpunkt Film studiert.<br />

Zu allem bereit? Mit der Oculus Quest kann man in der virtuellen Welt endlich zum Laserschwertgreifen.<br />

VonJan Bojaryn<br />

Eine Brille liegt auf dem Sofatisch.Wersie<br />

aufsetzt, der<br />

ist ein paar Sekunden lang<br />

irritiert, dann erstaunt und<br />

begeistert. Dieses Versprechen von<br />

virtueller Realität wirdseit Jahrzehnten<br />

in der Popkultur wachgehalten;<br />

zuletzt hat der Kinofilm „Ready<br />

Player One“, den Steven Spielberg<br />

produziert hatte, das Eintauchen in<br />

makellose, interaktive Computerwelten<br />

inszeniert.<br />

Eine Brille für die Massen<br />

Aber am Realitätscheck scheiterndie<br />

VR-Brillen bisher.Brillen wie die Rift<br />

von Oculus oder die Vive von HTC<br />

können zwar detaillierte Welten zum<br />

Leben erwecken, aber der Prozess ist<br />

langwierig. Manmuss die Brillen per<br />

Kabel an einen leistungsstarken PC<br />

anschließen, zusätzliche Sensoren<br />

aufstellen, die richtige Software installieren,<br />

und auch beim Spielen<br />

bleibt das Kabel immer hinten in der<br />

Brille stecken. Es gibt zwar Brillen<br />

ohne Kabel, etwa die Oculus Go oder<br />

Googles Daydream-Gestell. Aber sie<br />

sind technisch zu simpel, eignen<br />

sich eher für Rundum-Videos.Spiele<br />

und Erlebnisse sehen auf ihnen aus,<br />

wie Computerspiele von vor zwei<br />

Jahrzehnten. Außerdem fehlen Sensoren<br />

– Spieler werden nicht im<br />

Raum erfasst. Das mag sich subtil<br />

anhören, aber der Effekt ist eindeutig.<br />

Nach längerer Zeit wird vielen<br />

Spielern flau im Magen, wenn nicht<br />

gar übel.<br />

Die Oculus Quest ist eine neue<br />

VR-Brille, sie kostet mit zwei Controllern<br />

450 Euro, weiteres Zubehör<br />

wird nicht benötigt. Werdiese Brille<br />

aufsetzt, der muss sie auch einrichten,<br />

aber das geht schnell. Die Klettbänder<br />

zur Befestigung am Schädel<br />

müssen festgezurrt werden. Ein<br />

Schieberegler für den Augenabstand<br />

macht das Bild scharf und dreidimensional.<br />

Schließlich müssen Benutzer<br />

den freien Spielbereich im<br />

Wohnzimmer markieren, damit er<br />

dauerhaft erfasst wird und damit<br />

nachher niemand in Bücherregale<br />

schlägt oder gegen Türen läuft.<br />

Diese einmaligen Schritte dauern<br />

ein paar Minuten. Und dann zeigen<br />

neue Spiele wie „ShadowPoint“, was<br />

möglich ist. In der fantastischen Geschichte<br />

laufen Spieler durch magische<br />

Portale und erkunden fremde<br />

Virtuelles Wohlbefinden<br />

Neue Brillen wie die Oculus Quest zeigen eine gereifte Virtual Reality<br />

Vader Immortal:<br />

Ist es ein Film oder<br />

ein Spiel? Es liegt irgendwo<br />

dazwischen. In der knapp<br />

einstündigen „Star Wars“-<br />

Erfahrung können Spieler<br />

nicht nur den Nerd-Traum<br />

schlechthin verwirklichen<br />

und ein Lichtschwert<br />

schwingen, sie können<br />

auch staunend in<br />

„Star Wars“-Kulissen<br />

herumstehen.<br />

Preis: 10 Euro, auch erhältlich<br />

für Oculus Rift.<br />

PASSENDE SPIELE<br />

Shadow Point:<br />

So könnte VR füralle aussehen:<br />

sehr entspannt.„ShadowPoint“spielt<br />

mit dem Gefühl,<br />

eine andere Welt zu betretenund<br />

zu entdecken.Die<br />

Rätsel sind einleuchtend, die<br />

Schauplätze faszinierend,die<br />

Interaktionen vielseitig.Das<br />

Abenteuerdauertmehrere<br />

Stunden;Zeitgenug,sich<br />

wirklich in der virtuellen Welt<br />

zu verlieren.<br />

Preis: 20 Euro, auch erhältlich<br />

für Oculus Rift.<br />

Kein billiges Vergnügen: 450 Euro kostet die Oculus Quest.<br />

Rec Room:<br />

Das Spielen in VR kann<br />

sich einsam anfühlen,<br />

muss aber nicht. In diesem<br />

sozialen Raum treffen sich<br />

VR-Spieler als Avatare,<br />

albernherum und erleben<br />

kleine Abenteuer.<br />

Die Interaktion mit anderen<br />

funktioniertalso–vorausgesetzt,<br />

alle tragen eine VR-<br />

Brille.<br />

Kostenlos, erhältlich für<br />

praktisch alle VR-Plattformen.<br />

IMAGO IMAGES<br />

Welten. Im englischen Original kommentiert<br />

Patrick Stewart die Handlung<br />

aus dem Off und wecktmit dem<br />

Bass seiner Stimme ein wohliges Gefühl,<br />

so als würde Opa etwas vorlesen.<br />

Gemessen an anderen Computerspielen<br />

klingt „Shadow Point“<br />

furchtbar unaufgeregt. Spieler laufen<br />

langsam durch die Welt, schauen<br />

sich um, nehmen ein paar Gegenstände<br />

mit und lösen einfache Rätsel<br />

–immer wieder müssen sie virtuelle<br />

Objekte aufnehmen und sie in einen<br />

Lichtkegel halten, um bestimmte<br />

Schattenfiguren zu erzeugen. Aufeinem<br />

Bildschirm wäre das Ganze ein<br />

passables Familienabenteuer. Aber<br />

durch die Brille gesehen ist es eine<br />

Offenbarung. Sich nach einer heruntergefallenen<br />

Kugel zu bücken, sie<br />

aufzuheben, das fühlt sich unerhört<br />

normal an. Nach einer Zeit glaubt<br />

der Körper wirklich, er wäre woanders.<br />

Die Erinnerung an das Wohnzimmer<br />

verblasst. Unddann wirdgestaunt,<br />

wie in der echten Welt. Wenn<br />

sich ein magisches Portal öffnet,<br />

Spieler darauf zugehen, sich hindurchbeugen<br />

und auf die andere<br />

Seite lugen können, fühlt sich das<br />

wirklich magisch an.<br />

Science Fiction in Schlagweite<br />

Zum Hindurchlugen muss der Platz<br />

natürlich reichen. Je nach Größe des<br />

Spielbereichs können die Menschen<br />

in der virtuellen Welt frei herumlaufen<br />

oder sie müssen sich öfter per<br />

Knopfdruck vonAnach Bteleportieren.<br />

Eine mindestens zwei mal zwei<br />

Meter freie Fläche empfiehlt Oculus<br />

zum Spielen. Das reicht durchaus,<br />

aber mehr ist besser<br />

Der Effekt bleibt beeindruckend,<br />

auch wenn der Platz begrenzt ist. Die<br />

Quest ist der Vorbote einer neuen<br />

Kategorie von Brillen – sie macht<br />

Dinge vor, die einige Konkurrenten<br />

bald abschauen dürften. Dass eingebaute<br />

Sensoren den Kopf des Nutzers<br />

erfassen, dass die Bildschirme<br />

ein recht scharfes Bild zeigen, dass<br />

leistungsstarke Hardware für aufwändige<br />

Spiele in der Quest steckt,<br />

das sind alles recht neue Entwicklungen.<br />

Aber größer als die Leistung der<br />

Brille ist die Leistung der Menschen,<br />

die Unterhaltung für VR entwickeln.<br />

Als Oculus sein erstes Vorabmodell<br />

2013 an Software-Entwickler und<br />

zahlende Fans verschickte, da war<br />

nicht nur die Grafik schlechter.<br />

Schlecht wurde vor allem vielen<br />

Menschen, die herkömmliche Egoshooter<br />

in der virtuellen Realität ausprobieren<br />

wollten.<br />

AchterbahnfahrtimStehen<br />

Das Gefühl, wenn der Körper still<br />

steht, aber die Augen schnelle Bewegungen<br />

erfassen, kann uns verwirren.<br />

WerimLeben nicht schwindelfrei<br />

und achterbahnfest ist, dem<br />

wurde bei einer Runde „Half-Life 2“<br />

ganz schnell übel.<br />

Die „Cyber Sickness“ wurde zu<br />

einer Feuertaufe für Fans.Und während<br />

Egoshooter wie „Doom“ auf<br />

herkömmlichen Bildschirmen weniger<br />

gruselig, eher nach einem B-<br />

Movie aussehen, ist das Erlebnis für<br />

viele Menschen in der virtuellen<br />

Realität schlimmer,als jede Geisterbahn.<br />

Spielewelten fühlen sich intensiver<br />

an, also können sie auch<br />

bedrohlicher sein.<br />

Wie dramatisch dürfen Spiele in<br />

der virtuellen Realität werden? Wie<br />

muss man sich bewegen, damit keinem<br />

übel wird? Was macht überhaupt<br />

Spaß? Diese Fragen waren bislang<br />

offen. Dieneuen Titel der Quest<br />

deuten Antworten auf diese Fragen<br />

an. VR ist auf dem Wegzum Massenmedium.<br />

AFP<br />

JanBojaryn<br />

hat schon alle Formen der Cyber-Sickness<br />

überstanden.<br />

DasBundeskartellamt fordertmehr<br />

Befugnisse für die Kontrolle der Internetwirtschaft.<br />

Es sei im Sinne derVerbraucher,wenn<br />

das Kartellamt nicht<br />

nurWettbewerbsdefizite feststellen,<br />

sonderndiese auch beheben dürfe,<br />

sagte der Präsident der Behörde,Andreas<br />

Mundt, am Donnerstag in Bonn.<br />

Besonders im Internet könnten bestimmte<br />

Praktiken vonPlattformen<br />

sehr schnell eine große Zahl anVerbrauchernschädigen.<br />

Derzeitdarf<br />

das Amt nur darauf hinweisen, Missstände<br />

aber nicht abstellen. (AFP)<br />

Twitter kennzeichnet<br />

regelwidrige Politiker-Tweets<br />

Twitter will verstärkt gegen Politiker<br />

vorgehen, die gegen die Verhaltensregeln<br />

des Kurzbotschaftendienstes<br />

verstoßen. Tweets,die „im öffentlichen<br />

Interessen“ seien, würden zwar<br />

auch im Falle vonRegelverstößen<br />

weiterhin veröffentlicht, allerdings<br />

mit einem Hinweis versehen, teilte<br />

das US-Unternehmen am Donnerstag<br />

mit. Twitter will zudem seine Algorithmen<br />

überarbeiten, damit solche<br />

Kurzbotschaften eine geringere<br />

Reichweite haben und vonweniger<br />

Menschen gelesen werden. (AFP)<br />

Bereitschaft, für Sicherheit im<br />

Smart-Home mehr zu zahlen<br />

Eine Mehrheit der Deutschen würde<br />

Preisaufschläge für die Sicherheit von<br />

Smart-Home-Technologie in Kauf<br />

nehmen. 35,4 Prozent der Befragten<br />

sind bereit, bis zu zehn Prozent mehr<br />

zu zahlen, wenn die Geräte gegen Angriffe<br />

geschützt sind. Dasergab eine<br />

Umfrage der GfK im Auftrag vonInfineon,<br />

die der Nachrichtenagentur<br />

AFP am Donnerstag vorlag. (AFP)<br />

Zuckerberg: Staat muss<br />

Manipulationen verhindern<br />

MarkZuckerberg erwartet von der<br />

US-Regierung mehr Unterstützung.<br />

Facebook-Chef Mark Zuckerberghat<br />

die US-Regierung aufgefordert, stärker<br />

gegen Manipulationsversuche<br />

anderer Staaten im Internet vorzugehen.<br />

MitBlick auf mutmaßliche<br />

Einflussnahmen Russlands auf die<br />

US-Präsidentschaftswahl 2016 sagte<br />

Zuckerberg: „Als Privatunternehmen<br />

haben wir nicht die Werkzeuge,<br />

um die russische Regierung darin zu<br />

stoppen. Wirkönnen uns so gut wie<br />

möglich verteidigen, aber letztlich<br />

hat unsereRegierung die Werkzeuge,<br />

um Druck auf Russland auszuüben,<br />

nicht wir.“ DieRegierung vonUS-<br />

Präsident Donald Trump habe nach<br />

2016 keinerlei Maßnahmen gegen<br />

die versuchte Einflussnahme ergriffen,<br />

kritisierte der Facebook-Gründer<br />

am Mittwoch in Colorado. (dpa)<br />

Powerbanks dürfen für<br />

Flugreisen nicht zu groß sein<br />

Werein Akkupack mit auf Flugreisen<br />

nehmen möchte,sollte sich eine<br />

Obergrenzevon 20 000 Milliamperestunden<br />

(mAh) merken. Beiden<br />

üblichen 5Volt Spannung ergibt das<br />

100 Wattstunden (Wh). Aufdiese<br />

Obergrenzezum Transportvon Powerbanks<br />

im Hand- oder Aufgabegepäck<br />

haben sich die Airlines im Verband<br />

International Air TransportAssociation<br />

(IATA)verständigt. (dpa)<br />

AP


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 27<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

TV-Programm<br />

ARD<br />

5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 (für<br />

HG) Tagesschau 9.05 (für HG) Livenach Neun<br />

9.55 (für HG) Sturmder Liebe 10.45 (für HG)<br />

Meister desAlltags 11.15 (für HG)Gefragt –Gejagt<br />

12.00 (für HG)Tagesschau 12.15 (für HG)<br />

ARD-Buffet 13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin<br />

14.00 (für HG) Tagesschau 14.10 (für HG) Rote<br />

Rosen 15.00 (für HG) Tagesschau 15.10 (für<br />

HG) Sturmder Liebe 16.00 (für HG) Tagesschau<br />

16.10 (für HG)Die Tierärzte –Retter mit Herz<br />

17.00 (für HG) Tagesschau 17.15 (für HG) Brisant<br />

18.00 (für HG) Gefragt –Gejagt 18.50 (für<br />

HG) Gefragt –Gejagt 19.45 (für HG) Wissen vor<br />

acht –Werkstatt 19.55 (für HG)Börse voracht<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Wenn's um Liebe geht<br />

TV-Drama,D2019<br />

Mit Inez Bjørg David, Maxim Mehmet,<br />

Cristina do Rego u.a.<br />

Regie: Wolfgang Eißler<br />

21.45 (für HG) Tagesthemen<br />

22.00 (für HG) Tatort Totenstille<br />

TV-Kriminalfilm, D2016<br />

Mit Devid Striesow, Elisabeth Brück,<br />

Hartmut Volle u.a.<br />

23.30 (für HG) Der Bulle und das Landei –<br />

Goldrausch Krimikomödie,D2016.<br />

Mit Uwe Ochsenknecht, Diana Amft u.a.<br />

RTL<br />

6.00 Guten Morgen Deutschland 8.30 (für HG)<br />

Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap 9.00<br />

Unter uns. Daily Soap 9.30 (für HG) Alles was<br />

zählt. Soap 10.00 Der Blaulicht-Report 11.00<br />

Der Blaulicht-Report 12.00 Punkt 12 14.00<br />

Die Superhändler –4Räume,1Deal 15.00<br />

Die Superhändler –4Räume,1Deal 16.00<br />

Meine Geschichte –Mein Leben. Hochzeitsplanerin<br />

bekommt anonymen Auftrag 17.00<br />

Freundinnen –Jetzt erst recht. Unterhaltungsserie<br />

17.30 Unter uns. Daily Soap 18.00 Explosiv<br />

–Das Magazin 18.30 Exclusiv –Das<br />

Star-Magazin 18.45 aktuell 19.05 (für HG)<br />

Alles was zählt. Soap 19.40 (für HG) Gute Zeiten,<br />

schlechte Zeiten. Daily Soap<br />

20.15 Die 100 ...<br />

verrücktesten Videos des Lebens /<br />

Dino-Hochzeit /Drohne Golf /Gummihuhn<br />

/Flexible Frau /Augen-Popper<br />

U.a. Elisabeth und Tomwollen heiraten.Der<br />

wichtigste Tagsoll perfektwerden oder?<br />

23.00 Mirja Boes live!<br />

Für Geld tun wir alles<br />

0.00 Nachtjournal<br />

0.30 Die 100 ...<br />

Show<br />

3.05 Mirja Boes live!<br />

Für Geld tun wir alles<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

MDR WDR her im Traumeinen Gedankeneinpflanzen! Arte<br />

18.10 (für HG) Brisant 18.54 (für HG) Sandmann<br />

19.00 (für HG) MDR Regional 19.30<br />

(für HG)Aktuell 19.50 (für HG) Elefant,Tiger &<br />

Co. 20.15 (für HG) Wunderbares Schlagerland<br />

21.45 (für HG) Aktuell 22.00 (für HG) Riverboat<br />

0.05 MDR Kultur –Filmmagazin 0.20 (für<br />

HG) Aus der Haut. TV-Drama, D/A 2015 1.50<br />

Trade Queen. Drama, D2015 2.00 Ursus berlinensis.<br />

Komödie, D2011 2.10 (für HG) UR-<br />

SUS 2–Die <strong>Berliner</strong> Bären sind zurück. Komödie,<br />

D2014 2.25 (für HG) Elefant,Tiger &Co.<br />

2.50 (für HG) Tierisch, tierisch<br />

Bayern<br />

15.30 (für HG)Schnittgut. Alles aus demGarten<br />

16.00 (für HG)Rundschau 16.15 (für HG) Wirin<br />

Bayern 17.30 Regional 18.00 (für HG) Abendschau<br />

18.30 (für HG) Rundschau 19.00 (für<br />

HG) Unser Land 19.30 (für HG) Einfach. Gut.<br />

Bachmeier 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

(für HG) Hubertund Staller 21.00 (für HG) Die<br />

Bergpolizei –Ganznah am Himmel 21.50 (für<br />

HG) Rundschau Magazin 22.05 (für HG)Bayerns<br />

beste Witze 22.50 (für HG) Winnetou III. Western,<br />

D/I/JUG 1965 0.25 (für HG)Einfach. Gut.<br />

Bachmeier 0.55 (für HG) WirinBayern<br />

Vox<br />

15.00 Shopping Queen 16.00 Makel? Los!<br />

17.00 Zwischen Tüll und Tränen 18.00 First<br />

Dates –Ein Tisch für zwei 19.00 Das perfekte<br />

Dinner 20.00 Prominent! 20.15 (für HG) Bones<br />

–Die Knochenjägerin 21.10 (für HG) Bones<br />

–Die Knochenjägerin 22.10 (für HG) Bones<br />

–Die Knochenjägerin 23.05 (für HG) Bones<br />

–Die Knochenjägerin 0.00 nachrichten<br />

0.20 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Spuren ins Ungewisse<br />

1.15 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />

der Gerichtsmedizin. Todaus dem Nichts<br />

Super RTL<br />

15.00 Dragons –Die Reiter von Berk 15.25<br />

Bugs Bunny &LooneyTunes 15.50 Hotel<br />

Transsilvanien –Die Serie 16.15 Zak Storm –<br />

Super Pirat 16.45 King Julien 17.15 What's<br />

New Scooby-Doo? 17.40 Inspector Gadget<br />

18.10 ALVINNN!!! und die Chipmunks 18.30<br />

Woozle Goozle und die Weltentdecker 19.00<br />

Bugs Bunny &LooneyTunes 19.30 Angelo!<br />

20.15 (für HG) Free Birds –Esst uns an einem<br />

anderen Tag. Zeichentrickfilm, USA 2013<br />

21.55 Columbo. Ruhe sanft, Mrs.Columbo.<br />

TV-Kriminalfilm,USA 1990<br />

Sport1<br />

15.15 Europaspiele. u.a. Beachsoccer und<br />

Finals Tischtennis 16.00 Bundesliga aktuell<br />

16.15 Europaspiele. u.a. Finals Tischtennis,<br />

Radsport und Badminton 18.00 Bundesliga<br />

aktuell 18.15 Europaspiele 20.30 Beachvolleyball:<br />

Weltmeisterschaften. Gruppenphase<br />

Herren 21.30 Beachvolleyball: Weltmeisterschaften<br />

22.00 Die PS-Profis –Mehr Power<br />

aus dem Pott. Ein Wohnmobil für Marc 23.00<br />

Die PS-Profis Fahrschule 23.30 Die PS-Profis<br />

Schule. Baby-Bomber 0.00 Sport-Clips<br />

5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 heute<br />

Xpress 9.05 Volle Kanne –Service täglich<br />

10.30 (für HG) Notruf Hafenkante. Riskante<br />

Entscheidung 11.15 (für HG) SOKO Stuttgart.<br />

Rad der Zeit 12.00 heute 12.10 drehscheibe<br />

13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin 14.00<br />

heute –inDeutschland 14.15 Die Küchenschlacht<br />

15.00 (für HG) heute Xpress 15.05<br />

(für HG) Bares für Rares 16.00 (für HG) heute<br />

–inEuropa 16.10 (für HG) Die Rosenheim-<br />

Cops. Alles hat seinen Preis 17.00 (für HG)<br />

heute 17.10 (für HG) hallo deutschland 17.45<br />

(für HG) Leute heute 18.00 (für HG) SOKO<br />

Wien. Dicke Luft 19.00 (für HG) heute 19.25<br />

(für HG) Bettys Diagnose. Alles Fake!<br />

20.15 (für HG) Fußball: Weltmeisterschaft<br />

der Frauen<br />

Viertelfinale: Frankreich –USA<br />

Moderation: Sven Voss<br />

Kommentar: Norbert Galeske<br />

Aus dem Parc des Princes in Paris (F)<br />

23.15 (für HG) Eichwald, MdB<br />

VorArbeit ganz grau. Comedyserie<br />

23.45 (für HG) Morgen hör ich auf<br />

Talfahrt. Krimiserie<br />

0.45 heute+<br />

1.00 Starsky und Hutch<br />

Die Illegalen. Krimiserie<br />

5.30 Frühstücksfernsehen. Moderation: Marlene<br />

Lufen, Jochen Schropp 10.00 Im Namen<br />

der Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit<br />

Alexander Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />

Isabella Schulien 11.00 Im Namen der<br />

Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit Alexander<br />

Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />

Isabella Schulien 12.00 Anwälte im<br />

Einsatz 13.00 Anwälte im Einsatz 14.00 Auf<br />

Streife 15.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />

Reportagereihe 16.00 Klinik am Südring<br />

17.30 Klinik am Südring –Die Familienhelfer<br />

18.00 Endlich Feierabend! Moderation: Daniel<br />

Boschmann 19.00 Genial daneben –Das Quiz<br />

19.55 Nachrichten<br />

20.15 Game of Games<br />

Moderation: Bülent Ceylan<br />

21.50 Genial daneben<br />

Gäste: Hella von Sinnen, Wigald Boning,Bastian<br />

Pastewka, Guido Cantz,<br />

Ingolf Lück<br />

22.50 Knallerfrauen<br />

Sketch-Comedy mit Martina Hill<br />

23.20 Knallerfrauen<br />

Sketch-Comedy mit Martina Hill<br />

23.50 Knallerfrauen<br />

Sketch-Comedy mit Martina Hill<br />

0.20 Switch Reloaded<br />

13.05 (für HG) Planet Wissen 14.05 Erlebnisreisen<br />

14.15 (für HG) In aller Freundschaft<br />

15.00 (für HG) In aller Freundschaft 15.45<br />

(für HG) Aktuell 16.05 Hier und heute 18.00<br />

(für HG) aktuell /Lokalzeit 18.15 (für HG)<br />

Ausgerechnet 18.45 (für HG) Aktuelle Stunde<br />

19.30 Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) HeimatabendWuppertal 21.00<br />

(für HG) Unser Westen, Unser Witz 21.45 (für<br />

HG) Aktuell 22.00 (für HG) Kölner Treff 23.30<br />

(für HG) Kölner Treff 1.00 (für HG) Frühstück<br />

bei Monsieur Henri. Komödie, F2015<br />

NDR<br />

13.10 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte.<br />

Neue Ufer 14.00 (für HG) die nordstory<br />

15.00 (für HG) aktuell 15.15 (für HG)<br />

Wer weiß denn sowas? 16.00 (für HG) Mein<br />

Nachmittag 16.55 (für HG) aktuell 17.10 (für<br />

HG) Seehund, Puma &Co. 18.00 Ländermagazine<br />

18.15 (für HG) Hofgeschichten 18.45<br />

(für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00<br />

(für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) die nordstory<br />

21.15 (für HG) Landarzt gesucht 21.45<br />

(für HG) aktuell 22.00 (für HG) 3nach 9 0.00<br />

NDR Comedy Contest 1.00 (für HG) 3nach 9<br />

Kabel eins<br />

11.10 Without aTrace 12.05 Numb3rs 13.00<br />

Castle 13.55 The Mentalist 14.50 Navy CIS:<br />

L.A. 15.50 News 16.00 Navy CIS 16.55 Abenteuer<br />

Leben täglich 17.55 Mein Lokal, Dein<br />

Lokal –Der Profi kommt 18.55 Achtung Kontrolle!<br />

Wir kümmern uns drum 20.15 Elementary.<br />

Wähle Dein Gift 21.15 Navy CIS. Zurück zu<br />

den Wurzeln 22.10 Navy CIS. Allein im Wald<br />

23.10 Navy CIS: L.A. Die Panama-Story 0.00<br />

Navy CIS: L.A. Unter Brüdern 0.50 Late News<br />

0.55 Navy CIS. Zurück zu den Wurzeln 1.35<br />

Navy CIS. Allein im Wald<br />

RTL 2<br />

5.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt im Keller<br />

7.15 Die Kochprofis–Einsatz am Herd 8.00<br />

Frauentausch 12.00 Die Geissens –Eine<br />

schrecklichglamouröse Familie! 14.00 Die Wollnys–Eine<br />

schrecklich große Familie! 15.00 Hilf<br />

mir! Jung,pleite, verzweifelt ... 16.05 Krass Abschlussklasse<br />

17.00 News 17.10 Krass Schule<br />

–Die jungen Lehrer –Wie alles begann 18.05<br />

Köln 50667 19.05 Berlin –Tag &Nacht 20.15<br />

Spider-Man 3. Actionfilm, USA 2007 23.05<br />

Dredd. Sci-Fi-Film, GB/USA/IND/SA 2012 0.55<br />

Ultraviolet. Sci-Fi-Film, USA 2006<br />

Eurosport 1<br />

16.30 Kanu: Slalom-Weltcup 17.00 Tourenwagen:<br />

Weltcup 17.30 Radsport: Giro d'Italia<br />

18.25 Snooker:World Main Tour. World Cup:<br />

5. Tagdes Mannschaftsturniers 20.25 Eurosport<br />

News 20.35 Tourenwagen: Weltcup<br />

21.00 Formel E: FIA-Meisterschaft 22.00 Superbike:<br />

Weltmeisterschaft 22.30 Snooker:<br />

World Main Tour. World Cup: 5. Tagdes Mannschaftsturniers<br />

23.55 Eurosport News 0.05<br />

Radsport: Giro d'Italia 1.00 WATTS. Die Juni-<br />

Ausgabe der Eurosport-Clipshow<br />

ARD, 20.15 UHR TV-DRAMA<br />

Wenn's um Liebe geht<br />

Nachdem Todihrer Mutter hatLaura (InezBjørgDavid) alle Hände voll zu<br />

tun, ihrem Vater mit dem Weingutund der Gastwirtschaft zu helfen. Durch<br />

einen Zufall entdecktder Musik-Manager Vincent(MaximMehmet) aufeiner<br />

Hochzeit das Gesangstalentder Winzertochter. Gemeinsam wollen sieaneinem<br />

Duett-Contest teilnehmen, doch da sind sienichtdie einzigen: Auch der<br />

Schlagerstar Sunny, ein ehemaliger Schützlingvon Vincent, hat sichvorgenommen<br />

den Wettbewerb zu gewinnen. Es istausgerechnet Lauras Schwester<br />

Nina,mit der der arroganteBarde im Duettauftreten will. FürLaura, die mit<br />

dem Musikbusiness eigentlichgar nichts zu tunhaben will, ist es eine große<br />

Hürde, gegendie eigene Schwesteranzutreten. Wird Vincent, dem es nichtnur<br />

ihre Stimme angetan hat, sie überzeugen können?<br />

(Dtl./2019)<br />

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9 6 2 4 5 8 1 7 3<br />

1 8 3 6 7 2 5 9 4<br />

4 9 1 7 2 5 6 3 8<br />

6 5 8 9 3 4 7 2 1<br />

2 3 7 8 6 1 4 5 9<br />

7 1 6 3 4 9 2 8 5<br />

3 4 5 2 8 6 9 1 7<br />

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27.6.2019<br />

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SCHWER schwer<br />

7 9 5 8 6 1 2 3 4<br />

2 1 8 3 4 7 9 6 5<br />

4 3 6 9 5 2 1 7 8<br />

3 8 2 4 7 9 5 1 6<br />

5 7 9 1 3 6 4 8 2<br />

6 4 1 2 8 5 3 9 7<br />

9 6 7 5 2 3 8 4 1<br />

1 5 4 6 9 8 7 2 3<br />

8 2 3 7 1 4 6 5 9<br />

6.20 zibb. zuhause in berlin &brandenburg<br />

7.20 Brisant 8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

8.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

9.00 In aller Freundschaft 9.45 In aller Freundschaft<br />

10.30 Rote Rosen 11.20 Sturmder Liebe<br />

12.10 Tierärztin Dr.Mertens 13.00 rbb24 13.10<br />

Verrückt nach Meer 14.00 Lecker aufs Land –<br />

eine kulinarische Reise 14.45 TimMälzer kocht!<br />

15.15 Reisen in ferneWelten 16.00 rbb24<br />

16.15 Werweiß denn sowas? 17.00 rbb24<br />

17.05 Giraffe, Erdmännchen &Co. 17.55 Sandmann<br />

18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />

18.30 zibb. zuhause in berlin &brandenburg<br />

19.30 Brandenburgaktuell /Abendschau<br />

20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Die Schlagernacht 2019 inder<br />

<strong>Berliner</strong> Waldbühne<br />

Mit Kerstin Ott, BenZucker, VoXXclub,Howard<br />

Carpendale,BeatriceEgli, Münchner<br />

Freiheit, Nik P.,MickieKrause,Eloyde<br />

Jong,Ross Antony, DJ Ötzi, Sonia Liebing<br />

22.45 rbb24<br />

23.00 Die Schlagernacht in der <strong>Berliner</strong><br />

Waldbühne<br />

Moderation: Franziska Maushake,<br />

Madeleine Wehle<br />

1.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

2.00 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />

ProSieben<br />

11.40 2Broke Girls. Ex und hopp/Vatertag.<br />

Comedyserie 12.35 Mom. Bonnie auf Männerfang.Comedyserie<br />

13.00 Twoand aHalf Men.<br />

Potpourri und Pfefferspray/Die Elefantenpille/<br />

Säen und ernten. Comedyserie 14.20 The<br />

Middle. Die falsche Route/Die wundervolle<br />

Welt der Hecks. Comedyserie 15.15 The Big<br />

Bang Theory. Das Conan-Spiel/Planet Bollywood/Homo<br />

Novus Automobilis/Das Cooper-<br />

Nowitzki Theorem.Comedyserie 17.00 taff. Die<br />

Modelschatzkarte in Santa Catarina. Moderation:Annemarie<br />

Carpendale, Christian Düren<br />

18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons. Homer<br />

Junior/Silly Simpsony. Zeichentrickserie 19.05<br />

Galileo. Das Geschäft mit der Hummel<br />

20.15 Inception<br />

Actionthriller,GB/USA 2010<br />

Mit Leonardo DiCaprio, Ken Watanabe,<br />

Joseph Gordon-Levitt, Ellen Page,<br />

Marion Cotillard, TomHardy u.a.<br />

Regie: Christopher Nolan<br />

23.25 Blitz Actionthriller,GB/F/USA 2011<br />

Mit Jason Statham,Paddy Considine,<br />

Aidan Gillen u.a.<br />

1.10 Inception Actionthriller,GB/USA 2010<br />

Mit Leonardo DiCaprio, Ken Watanabe,<br />

Joseph Gordon-Levitt u.a.<br />

3.35 Watch Me –das Kinomagazin<br />

12.15 Re: 12.50 Arte Journal 13.00 Stadt<br />

Land Kunst 13.45 Das schöne Leben. TV-Drama,<br />

F2009 15.50 Kuba –Das grüne Herz der<br />

Karibik 16.45 (für HG) X:enius 17.10 Magische<br />

Orte in allerWelt 17.40 Indien –Angry<br />

Bird gibt den Tonan18.35 (für HG) Naturparadiese<br />

mit Zukunft 19.20 Arte Journal 19.40<br />

(für HG) Re: 20.15 Ich will dich. TV-Drama, D<br />

2014 21.45 (für HG) 50 Jahre nach Stonewall.<br />

Dokumentarfilm, D2019 22.50 Dream<br />

Boat. Dokumentarfilm,D2017 0.25 Tracks<br />

1.10 Die Hit-Maschine 2.05 KurzSchluss<br />

3Sat<br />

15.35 Big Pacific (1/4) 16.15 Big Pacific (2/4)<br />

17.00 Big Pacific (3/4) 17.45 Big Pacific (4/4)<br />

18.30 nano 19.00 (für HG) heute 19.20 Kulturzeit<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Kritisch reisen 21.00 makro 21.30 auslandsjournal<br />

extra 22.00 (für HG) ZIB 2 22.25<br />

Taxi Driver. Actionfilm, USA 1976 0.15 (für HG)<br />

Zapp 0.45 10vor10 1.15 extra 3Spezial 1.45<br />

Pufpaffs Happy Hour 2.30 Torsten Sträter: Im<br />

Rahmen meiner Möglichkeiten 3.15 Lars<br />

Reichow: „Lust” 4.00 Michael Krebs: An mir<br />

liegt's nicht 4.45 Kom(m)ödchen-Ensemble<br />

Phoenix<br />

14.00 phoenix vor ort 14.45 phoenix plus<br />

16.00 maybrit illner 17.05 augstein und blome<br />

17.15 Aktuelle Reportage 17.30 phoenix der<br />

tag 18.00 phoenix persönlich 18.30 Türkei –<br />

Der Kampf um Veränderung 19.15 Iran bittersüß<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />

Der Bodensee 21.00 (für HG) Die Schorfheide<br />

22.30 (für HG) Wenn Störche reisen 23.00<br />

phoenix der tag 0.00 phoenix persönlich 0.30<br />

augstein und blome 0.45 Der Bodensee 1.30<br />

Die Schorfheide 3.00 Wenn Störche reisen<br />

3.30 (für HG) Die Inseln der Queen<br />

Kika<br />

12.00 Der kleine Nick 12.30 The Garfield Show<br />

12.55 (für HG) Das GreenTeam 13.20 (für HG)<br />

Lassie 13.40 (für HG) Die Pfefferkörner 14.10<br />

Schloss Einstein 15.00 H2O –Plötzlich Meerjungfrau<br />

15.45 Sherlock Yack –Der Zoodetektiv<br />

16.25 Mirette ermittelt 16.50 (für HG) Hexe Lilli<br />

17.35 Die Abenteuer des jungen Marco Polo –<br />

Reise nach Madagaskar 18.00 (für HG) Mascha<br />

und der Bär 18.15 (für HG) Sam 18.35 Beccas<br />

Bande –Mit Mut wird alles gut! 18.50 Sandmann<br />

19.00 (für HG) Lassie 19.30 Familie<br />

Smart. Familienfilm, NL 2017<br />

Dmax<br />

16.15 Highway Cops 16.45 Highway Cops<br />

17.15 Street Outlaws vs. Fast N'Loud: Mega<br />

Race 18.15 Street Outlaws vs. Fast N'Loud:<br />

Mega Race 19.15 A8 –Abenteuer Autobahn<br />

20.15 DarkWaters mit Jeremy Wade 21.15<br />

Fish or Die –Angeltrip ins Ungewisse 22.15<br />

Monsterfische am Haken 23.15 Moonshiners –<br />

Die Schwarzbrenner vonVirginia 0.15 Die<br />

Monster-Jäger –Bestien auf der Spur 1.10 Die<br />

Schatzsucher von Snake Island 2.00 Die<br />

Schatzsucher von Snake Island<br />

5.02 hessenschau 5.30 Morgenmagazin 9.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 9.15 Zapp 9.45 Shift<br />

10.00 Tagesschau-Nachrichten 10.15 quer 11.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 13.00 ZDF-Mittagsmagazin<br />

14.00 Tagesschau-Nachrichten 19.15 Mex –<br />

Das Marktmagazin 20.00 Tagesschau 20.15 Monitor<br />

20.45 Die rbb-Reporter 21.17 Der Mann hinter<br />

Porsche –AdolfRosenberger 22.00 Tagesthemen<br />

22.15 mehr/wert 22.45 Extra 23.00<br />

Tagesthemen 23.15 Exakt –Die Story 23.45 Die<br />

Tagesschau vor20Jahren 0.00 Tagesthemen<br />

0.15 Dierbb-Reporter 0.45 Fakt ist! 1.45 Schätze<br />

der Welt 2.00 Tagesschau 2.10 Schätze der Welt<br />

2.25 Sachsen-Anhalt Heute 2.55 Extra<br />

ONE<br />

8.50 Alfredissimo! 9.20 Brisant 10.00 Dawson's<br />

Creek 10.40 Dawson'sCreek 11.25 Lindenstraße<br />

11.55 Sturm der Liebe 12.40 Sturmder Liebe<br />

13.30 Um Himmels Willen 14.20 PartyofFive<br />

15.05 PartyofFive 15.50 Dawson'sCreek 16.35<br />

Dawson'sCreek 17.20 Lindenstraße 17.50 Die<br />

Kanzlei 18.40 Sturmder Liebe 19.25 Sturm der<br />

Liebe 20.15 Carolin Kebekus:PussyTerror TV<br />

21.00 Immer Drama um Tamara. Komödie,GB<br />

2010 22.45 Großstadtrevier 23.30 Großstadtrevier<br />

0.20 Tatort. Totenstille. TV-Kriminalfilm,D<br />

2016 1.50 Immer Drama um Tamara. Komödie,<br />

GB 2010 3.35 Die Kanzlei 4.25 Lindenstraße<br />

4.55 Um Himmels Willen<br />

ZDF NEO<br />

5.45 Death in Paradise 6.35 DerKriminalist 7.35<br />

Topfgeldjäger 8.30 Lafer!Lichter! Lecker! 9.15<br />

Bares für Rares 10.05 Bares für Rares 11.00 kaputt<br />

und ...zugenäht! 11.45 DieRettungsflieger<br />

12.30 DieRettungsflieger 13.15 Monk 13.55<br />

Monk 14.35 Kommissar Stolberg 15.35 DieRettungsflieger<br />

16.20 DieRettungsflieger 17.05<br />

Monk 17.50 Monk 18.30 Bares für Rares 19.20<br />

Baresfür Rares 20.15 Death in Paradise 21.05<br />

Death in Paradise 22.00 Death in Paradise 22.50<br />

Silent Witness 23.45 SilentWitness 0.35 Death<br />

in Paradise 1.30 Death in Paradise 2.20 Death in<br />

Paradise 3.15 Death in Paradise 4.05 Gätjens<br />

großes Kino 4.15 Death in Paradise<br />

ZDF INFO<br />

7.00 (für HG) GoldrauschamYukon 7.45 Mythen-<br />

Jäger 8.30 auslandsjournal 9.00 Chinas unaufhaltsamer<br />

Aufstieg –Die Welt desXiJinping. Dokumentarfilm,<br />

F2018 10.15 Operation Yellow Bird<br />

11.15 ZDF-History 12.00 (für HG) Supermächte<br />

12.45 Mythen-Jäger 15.00 (für HG)Imperium<br />

16.30 (fürHG) Goldrausch am Yukon 17.15 Mythen-Jäger<br />

18.45 ZDF-History 19.30 Berlin, Berlin<br />

20.15 (für HG) Deutschlands Supergrabungen<br />

21.45 ZDF-History 22.30 Geheimnisvolle Unterwelt<br />

23.15 DasunsichtbareRom –Geheimnisvolle<br />

Unterwelt 0.00 Dasunsichtbare Venedig –Hinter<br />

den Fassaden 0.45 Venedig am Limit–Zwischen<br />

Schönheitund Tourismus 1.15 (für HG)Terra X<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Alte Musik Zärtlicher Streicherklang –Die Viola<br />

d'amore. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

war die Viola d'amore bei vielen<br />

Komponisten beliebt. Die Besonderheit dieses<br />

bratschenähnlichen Instruments besteht darin,<br />

dass neben den normalen Spielsaiten noch<br />

zusätzliche Resonanzsaiten aus Metall existieren,<br />

die beim Spielen mitschwingen und somit<br />

für einen sehr markanten, obertonreichen<br />

Klang sorgen., ca. 46 Minuten<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Kissinger Sommer Mit Werken von Rossini,<br />

Paganini, Tschaikowski, ca. 117 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Goldberg-Variationen Gast: Maximilian Hornung<br />

(Cellist)., ca. 116 Minuten<br />

22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Einstand Mit Werken von Laitman, Vignery,<br />

ca. 30 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

14.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Siri Hustvedt: „Damals” (28/34). Es<br />

liest Iris Berben, ca.30Minuten<br />

22.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

„Sieben Leben”,ca. 56 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Siri Hustvedt: „Damals” (28/34),<br />

ca. 31 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

„Das krumme Haus” Kriminalhörspiel nach<br />

Agatha Christie, ca. 55 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

19.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Zeitfragen Literatur. „Von stillem Begehren<br />

und lautem Protest”.Homosexuelle Literatur<br />

nach den Aufständen von Stonewall in New<br />

York 1969. Von Michael Meyer,ca. 30 Minuten<br />

20.10 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Das Feature Vom Ende des Despotismus. Demokratieversuche<br />

im Theater., ca. 50 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Lange Nacht Im Traum ein Paradies. Eine Lange<br />

Nacht über die Südtoskana., ca. 175 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Madeleine Peyroux.,ca. 30 Minuten<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

On stage Einer ist oft mehr als genug.Die kanadische<br />

Einmann-Bluesrock-Band Steve Hill.<br />

Mit Tim Schauen, ca. 55 Minuten<br />

22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Spielraum Bluestime –Neues aus Americana,<br />

Blues und Roots., ca. 45 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 – S eite 28 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

Ihr jüngster Fanist<br />

erst drei Tage alt.<br />

IMAGO<br />

Pink (39) kann sich über ihren wohl<br />

jüngsten Fanfreuen: Beieinem Konzert<br />

der US-Sängerin in Liverpool am<br />

Dienstagabend brachte die 32-jährige<br />

Denise Jones<br />

ein Mädchen zur<br />

Welt. Kurz vor<br />

dem ersten Song<br />

hätten dieWehen<br />

eingesetzt, berichtet<br />

die <strong>Zeitung</strong><br />

Liverpool<br />

Echo.Nur wenige<br />

Minuten später<br />

sei das Baby geboren<br />

worden –<br />

dreiWochen zu früh. DieKleine habe<br />

eigentlich Dolly Louise heißen sollen,<br />

verriet die Mutter.Nun werdesie<br />

Dolly Pink heißen.<br />

Prinz William (37) und Herzogin Kate<br />

waren bei der Namenswahl ihrer Kinder<br />

weniger experimentierfreudig<br />

(siehe auch Spalte rechts). George (5),<br />

Charlotte (4) und Louis (1) heißen die<br />

Mini-Royals,nach dessen Zukunft<br />

der Thronfolger am Mittwoch beim<br />

Besuch einer Londoner Organisation<br />

gefragt wurde,die sich für junge Menschen<br />

einsetzt, die wegen ihrer sexuellen<br />

Orientierung aus ihrer Familie<br />

verstoßen wurden. DieVorstellung,<br />

dass seine Kinder homosexuell sein<br />

könnten, mache ihm nichts aus,sagte<br />

der Prinz. SeinWunsch wäreeine<br />

Welt, in der unterschiedliche sexuelle<br />

Orientierungen„wirklich normal und<br />

cool wären“. (tab., mit dpa)<br />

TIERE<br />

Baden oder nicht baden? Wohnungskater<br />

Hamlet, äh: Henry KOHSE<br />

Hitzehilfe 2:Eigentlich haben Katzen ja<br />

nichts gegenWärme.Vor allem nicht,<br />

wenn sie aus Griechenland kommen<br />

wie Henry. Derzweijährige Maunzer<br />

wählt seine Ruheplätzegewöhnlich<br />

nach dem Lauf der Sonne und räkelt<br />

sich noch am Abend am liebsten untermLampenschirm.<br />

Dieletzten<br />

Tage waren aber selbst einem hitzebeständigen<br />

Pelzträger wie ihm zu<br />

viel. Immer wieder schlich er sich in<br />

die kühlende Badewanne und hätte<br />

wohl auch gernein Badgenommen.<br />

Wenn es da nur nicht dieses Imageproblem<br />

gäbe.Soein Mist! (peko)<br />

Es ist Donnerstagmorgen,<br />

kurznach neun Uhr, als die<br />

drei Männer Saal 165 des<br />

Detmolder Landgerichts<br />

betreten. AndreasV.,56, der Hauptangeklagte,blaue<br />

Jeans,graue Kapuzenjacke<br />

und T-Shirt mit Palmen-Motiv<br />

vor Sonnenuntergang. Sein Gesicht<br />

wirkt eingefallen, die Haut aschfahl.V.<br />

ist jener Mann, der über zwei Jahrzehnte<br />

hinweg in seiner zugemüllten<br />

Baracke auf einem Campingplatz im<br />

ostwestfälischen Lügde in 298 Fällen<br />

Kinder missbraucht und dabei auch<br />

gefilmt haben soll. Neben ihm sitzt<br />

MarioS., 34, rauschender Bart,Bauch<br />

und gekrümmter Rücken. 162-mal<br />

soll er sich an Kindernvergangen haben.<br />

Heiko V.,49, ist glatzköpfig, und<br />

trägt ein kariertes Hemd. Er soll in vier<br />

Fällen viaVideo-Livechats bei denTaten<br />

zugeschaut haben. AndreasV. und<br />

MarioS.drohen lange Haftstrafen mit<br />

anschließender Sicherheitsverwahrung.<br />

Alle drei werden später ein Geständnis<br />

ablegen.<br />

Gemeinsam sollen sie verantwortlich<br />

sein für den größten Fall von sexuellem<br />

Missbrauch in der Geschichte<br />

Nordrhein-Westfalens: Laut<br />

Anklage gibt es 34 Opfer,zum Tatzeitpunkt<br />

zwischen vier und 13 Jahrealt,<br />

mehr als 450 Taten, 1100 Seiten Anklageschrift.<br />

Im Saal sitzen dicht gedrängt<br />

19 Nebenklageanwälte,die 30<br />

mutmaßliche Geschädigte vertreten.<br />

Die meisten ihrer Mandanten, manche<br />

davon heute schon erwachsen,<br />

sind in psychotherapeutischer Behandlung.<br />

„Für die Kinder ist es ein<br />

wichtiger Tag“, sagt Nebenklage-Anwalt<br />

Roman von Alvensleben. „Es<br />

geht jetzt darum, dass die Angeklagten<br />

gestehen und den Opfern damit<br />

eine Aussage erspartbleibt.“<br />

Andreas V. lehnt Kooperation ab<br />

Mehrfach schickt Richterin Anke<br />

Grudda Journalisten und Zuschauer<br />

aus dem Saal. Schon bei der Anklageverlesung<br />

wirddie Öffentlichkeit zum<br />

Schutz der Opfer ausgeschlossen. Bis<br />

zum Mittag ringen die Prozessbeteiligten<br />

um Einlassungen der Angeklagten.<br />

Die Anwälte von Mario S.<br />

und Heiko V. signalisieren Bereitschaft.<br />

Nur Andreas V. weigert sich<br />

noch. In einem Rechtsgespräch kann<br />

das Gericht den Hauptangeklagten<br />

schließlich erweichen. Nach der Mittagspause<br />

lässt er seinen Anwalt ein<br />

Geständnis verlesen. Bis auf elf Fälle<br />

räume er die Taten vollumfänglich<br />

ein. Eine Entschuldigung lässt er aus.<br />

Jede weitere Kooperation mit dem<br />

Gericht lehnt er ab. Erwerde weder<br />

für weitereFragen zur Verfügung stehen<br />

noch sich psychiatrisch begutachten<br />

lassen, erklärtseinVerteidiger.<br />

V. sitzt ungerührtdaneben.<br />

Auch Mario S.gesteht. Bis auf einen<br />

Fall aus den 90er-Jahren habe er<br />

die Taten begangen, lässt er über seinen<br />

Verteidiger mitteilen. Dann ergreift<br />

er selbst das Wort.„Ichschäme<br />

mich“, sagt er mit kaum hörbarer<br />

Stimme. Erbittet die Opfer um Entschuldigung,<br />

auch wenn ihnen das<br />

nichts bringen würde. „Wenn ich es<br />

In der<br />

Falle<br />

Jahrzehntelang wurden auf einem<br />

Campingplatz in Lügde Kinder missbraucht.<br />

Zum Prozessauftakt gestehen die Angeklagten<br />

VonChristian Parth, Detmold<br />

Der Wohnwagen von Andreas V. stand auf dem Campingplatz Eichwald. DPA<br />

Die Angeklagten Andreas V. (rechts) und Mario S. vor Gericht.<br />

„Die Gesellschaft sollte aus<br />

diesem Verfahren lernen, anders mit<br />

Missbrauch umzugehen. Hinweise müssen<br />

konsequent verfolgt werden.“<br />

Roman von Alvensleben, Nebenklage-Anwalt<br />

GETTY<br />

rückgängig machen könnte, würde<br />

ich das gerne machen.“ S. ist auch der<br />

einzige der Angeklagten, der öffentlich<br />

Angaben zur Person macht. Er<br />

besuchte die Sonderschule, machte<br />

eine Ausbildung zum Baumaler,<br />

putzte später Toiletten in einem Einkaufscenter<br />

und sammelte Leergut.<br />

Bis zuseiner Festnahme wohnte er<br />

bei seinen Eltern inSteinheim. Auch<br />

Heiko V. gesteht, angeblich unter Tränen,<br />

wie später zu hören ist. Auch bei<br />

seiner Aussage wurde die Öffentlichkeit<br />

ausgeschlossen.<br />

Erdrückende Beweislast<br />

Den Angeklagten blieb kaum mehr<br />

als ein Geständnis übrig. DieBeweislast<br />

war erdrückend. Auf ihren Computern<br />

wurden bei Durchsuchungen<br />

Zehntausende Bild- und Videodateien<br />

entdeckt, die unter anderem<br />

auch den Missbrauch in der Campingplatz-Parzelle<br />

vonAndreas V. zeigen<br />

sollen. Zahlreiche Opfer haben in<br />

Vernehmungen detailliert sein perfides<br />

System aus Belohnung und Bestrafung<br />

geschildert. Demnach<br />

kaufte V. Süßigkeiten, ging mit den<br />

Kindernins Schwimmbad, spielte am<br />

Lagerfeuer den netten Onkel. Dann<br />

forderte er sexuelle Handlungen als<br />

Gegenleistung. Damit die Kinder<br />

nichts ausplaudern, habe er ihnen<br />

mitunter eingeredet, den Eltern<br />

könne sonst etwas zustoßen.<br />

Der Missbrauchsfall von Lügde<br />

hat nicht nur drei Täter vor Gericht<br />

gebracht, sondern auch schwerwiegende<br />

systemische Schwachstellen<br />

bei den Jugendämtern gezeigt und<br />

Inkompetenzen bei der Polizei offengelegt.<br />

Am Dienstag, zwei Tage<br />

vor Prozessbeginn, hatte der NRW-<br />

Landtag in Düsseldorf als Reaktion<br />

auf etliche Pannen und Verfehlungen<br />

vonSeiten der Polizei und der Jugendämter<br />

die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses<br />

beschlossen.<br />

Hinweise auf die pädophilen<br />

Neigungen des Hauptangeklagten<br />

gab es zahlreich, doch wirklich nachgehen<br />

wollte ihnen offenbar weder<br />

Ämter noch Polizei. Ein entsprechender<br />

Vermerk beim Jugendamt<br />

Hameln-Pyrmont wurde im Dezember<br />

2018 sogar gelöscht –kurz bevor<br />

die Staatsanwaltschaft auftauchte.<br />

Fragwürdig ist auch, wieso das Jugendamt<br />

Hameln-Pyrmont Andreas<br />

V. eine Pflegetochter anvertraute,obwohl<br />

mindestens die Wohnverhältnisse<br />

in seiner Camping-Baracke bekannt<br />

waren. Das Mädchen habe V.<br />

benutzt, um weitere Kinder anzulocken.<br />

„Die Gesellschaft sollte aus<br />

diesem Verfahren lernen, anders mit<br />

Missbrauch umzugehen“, sagt von<br />

Alvensleben. „Hinweise müssen<br />

konsequent verfolgt werden.“<br />

Am Freitag werden auch einige der<br />

mutmaßlich missbrauchten Kinder<br />

vor Gericht erscheinen. Umfassende<br />

Aussagen werden sie aufgrund der<br />

Geständnisse der Angeklagten nicht<br />

mehr machen müssen. „Für sie ist<br />

heute ein guter Tag“, sagt vonAlvensleben<br />

sichtlich gelöst. „Denn die Kinder<br />

wissen jetzt: Manglaubt ihnen.“<br />

NACHRICHTEN<br />

Mehr als 83 Millionen<br />

Menschen in Deutschland<br />

Mitknapp über 83 Millionen Menschen<br />

hat Deutschland so viele Einwohner<br />

wie nie zuvor.Imvergangenen<br />

Jahr wuchs die Bevölkerung um<br />

227 000 Bürger,wie das Statistische<br />

Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden<br />

mitteilte.Damit stieg die Einwohnerzahl<br />

den Angaben zufolge<br />

erstmals knapp über die Markevon<br />

83 Millionen, die exakte Zahl zum<br />

Jahresende betrug 83,0192 Millionen.<br />

Dengrößten Zuwachs verzeichnete<br />

Bayern mit 79 500 Menschen,<br />

gefolgt vonBaden-Württembergmit<br />

46 100 und Berlin mit 31 300 Einwohnern.<br />

MitAusnahme des Saarlands<br />

wuchs die Bevölkerung in allen<br />

westlichen Bundesländern, in den<br />

neuen Bundesländernohne Berlin<br />

gab es dagegen nur in Brandenburg<br />

ein Plus (7 900 Menschen). (dpa)<br />

Fantasy-Serie inspiriertzu<br />

exotischen Babynamen<br />

Wersein Kind Daenerys nennt, bürdet ihm<br />

einiges auf.<br />

IMAGO<br />

BeiderVornamen-Wahl für ihr Baby<br />

haben Elternsich in den vergangenen<br />

Jahren auch vonder Fantasy-Serie<br />

„Game of Thrones“ anregen lassen.<br />

DieGesellschaft für deutsche Sprache<br />

listet in einer Aufstellung„besonderer<br />

Namen“ knapp zwei Dutzend Charaktereder<br />

Serieauf, darunter Daenerys,Tyrion<br />

und Arya. Auch die griechische<br />

und römische Mythologie<br />

diente als Inspirationsquelle: Eltern<br />

nannten ihreKinder zum Beispiel Poseidon<br />

oder Apollo.Zuden weiteren<br />

ungewöhnlichen Namen zählen<br />

Wendelbertund Kurdistan. (dpa)<br />

US-Amerikanerin stirbt nach<br />

Haiangriff auf den Bahamas<br />

Vorden Augen ihrer Elternist eine<br />

US-Amerikanerin auf den Bahamas<br />

vonHaien angegriffen und getötet<br />

worden. Die21-Jährige sei beim<br />

Schnorcheln vondreiHaien attackiertworden,<br />

berichteten US-Medien<br />

am Donnerstag unter Berufung<br />

auf die Polizei. DieFrauaus dem<br />

Bundesstaat Kalifornien sei später in<br />

der Klinik an ihren Verletzungen gestorben,<br />

bestätigte ein Sprecher des<br />

US-Außenministeriums. (dpa)<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE REISEWETTER<br />

Heute lösen mitunter Wolken die Sonne ab. Dabei sind die Temperaturen<br />

bei maximal 24bis 27 Grad anzutreffen, und der Wind weht schwach bis<br />

mäßig aus nordwestlichen Richtungen. In der Nacht erreichen die Tiefstwerte<br />

15 bis 13Grad. Dazu sind fast überall die Sterne sichtbar.<br />

Biowetter: Die Wetterlage bringt<br />

eine erhöhte Tendenz für Migräne<br />

und Kopfschmerzen. Rheumatiker<br />

und Asthmatiker müssen mit vermehrten<br />

Beschwerden rechnen. Der 10°/27°<br />

Wittenberge<br />

Stoffwechsel läuft beschleunigt ab.<br />

Pollenflug: Derzeit fliegen Pollen<br />

von Linden, Ampfer, Nesseln, Wegerich<br />

und Gräsern inmäßiger bis<br />

hoher Konzentration. Zudem ist mit<br />

einigen Beifußpollen zu rechnen.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 26Grad.<br />

Wind: schwach aus Nordwest.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

12°/27° 16°/26°<br />

Luckenwalde<br />

12°/27°<br />

Sonnabend<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

sonnig sonnig heiter<br />

16°/30° 19°/34° 17°/26°<br />

Prenzlau<br />

13°/24°<br />

Cottbus<br />

12°/26°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

17°/26°<br />

Hoch Vera über den Britischen Inseln verlagert seinen Schwerpunkt inRichtung<br />

Nordsee. Dabei wird zwischen diesem Hoch und Tief Otto über Osteuropa weiterhin<br />

kühle Luft aus Norden ins östliche Mitteleuropa und Osteuropa gelenkt.<br />

Durch ein Tief vor der westeuropäischen Atlantikküste wird erneut sehr heiße<br />

Luft aus dem Süden bis nach Westeuropa transportiert.<br />

Sylt<br />

11°/21°<br />

Hannover<br />

11°/23°<br />

Köln<br />

13°/28°<br />

Saarbrücken<br />

15°/28°<br />

Konstanz<br />

16°/29°<br />

Hamburg<br />

10°/25°<br />

Erfurt<br />

12°/25°<br />

Frankfurt/Main<br />

15°/29°<br />

Stuttgart<br />

13°/26°<br />

Rügen<br />

13°/22°<br />

Rostock<br />

15°/22°<br />

Magdeburg<br />

11°/24°<br />

Nürnberg<br />

14°/28°<br />

München<br />

15°/29°<br />

Dresden<br />

14°/24°<br />

Deutschland: Heute scheint vielerorts<br />

die Sonne, und es herrscht bestes<br />

Ausflugswetter. Die<br />

Höchsttemperaturen belaufen sich<br />

auf 21bis 31 Grad, die Tiefstwerte<br />

auf 15bis 10 Grad. Der Wind weht<br />

nur schwach aus Nordwest. Morgen<br />

gibt es verbreitet sonnenreiches Wetter,<br />

und es erwärmt sich auf 25 bis<br />

33 Grad. Der Wind weht schwach<br />

aus Südost.<br />

Meerestemperaturen:<br />

Ostsee: 17°-19°<br />

Nordsee: 16°-18°<br />

Mittelmeer: 22°-31°<br />

Ost-Atlantik: 16°-21°<br />

Mondphasen: 02.07. 09.07. 16.07. 25.07.<br />

Sonnenaufgang: 04:45 Uhr Sonnenuntergang: 21:33 Uhr Mondaufgang: 02:18 Uhr Monduntergang: 16:28 Uhr<br />

Lissabon<br />

29°<br />

Las Palmas<br />

22°<br />

Madrid<br />

39°<br />

Reykjavik<br />

13°<br />

Dublin<br />

21°<br />

London<br />

24°<br />

Paris<br />

30°<br />

Bordeaux<br />

32°<br />

Palma<br />

34°<br />

Algier<br />

36°<br />

Nizza<br />

30°<br />

Trondheim<br />

14°<br />

Oslo<br />

26°<br />

Stockholm<br />

23°<br />

Kopenhagen<br />

23°<br />

Berlin<br />

26°<br />

Mailand<br />

35°<br />

Tunis<br />

33°<br />

Rom<br />

36°<br />

Warschau<br />

21°<br />

Wien<br />

26° Budapest<br />

27°<br />

Palermo<br />

30°<br />

Kiruna<br />

13°<br />

Oulu<br />

13°<br />

Dubrovnik<br />

31°<br />

Athen<br />

35°<br />

St. Petersburg<br />

19°<br />

Wilna<br />

20°<br />

Kiew<br />

21°<br />

Odessa<br />

25°<br />

Varna<br />

26°<br />

Istanbul<br />

32°<br />

Iraklio<br />

30°<br />

Archangelsk<br />

17°<br />

Moskau<br />

17°<br />

Ankara<br />

29°<br />

Antalya<br />

35°<br />

Acapulco 36° heiter<br />

Bali 30° sonnig<br />

Bangkok 29° bedeckt<br />

Barbados 29° heiter<br />

Buenos Aires 14° Regen<br />

Casablanca 24° wolkig<br />

Chicago 32° wolkig<br />

Dakar 28° heiter<br />

Dubai 41° sonnig<br />

Hongkong 35° heiter<br />

Jerusalem 31° sonnig<br />

Johannesburg 19° sonnig<br />

Kairo 37° sonnig<br />

Kapstadt 16° Regen<br />

Los Angeles 23° wolkig<br />

Manila 32° Gewitter<br />

Miami 33° heiter<br />

Nairobi 25° Gewitter<br />

Neu Delhi 44° heiter<br />

New York 32° heiter<br />

Peking 35° bewölkt<br />

Perth 15° wolkig<br />

Phuket 33° Gewitter<br />

Rio de Janeiro 30° sonnig<br />

San Francisco 22° wolkig<br />

Santo Domingo 31° heiter<br />

Seychellen 27° wolkig<br />

Singapur 32° wolkig<br />

Sydney 19° sonnig<br />

Tokio 31° Schauer<br />

Toronto 26° Schauer


ANZEIGEN–SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Spie plan<br />

BERLINER<br />

BÜHNEN<br />

J U L I / A U G U S T 2 0 1 9<br />

TANZ IM AUGUST<br />

Inspirierende Tanzerlebnisse<br />

Im Hebbel am Ufer und weiteren Orten wird Berlin für vier Wochen wieder zur Tanzhauptstadt.<br />

Zu dem Festival für zeitgenössischen Tanz kommen Gruppen und Choreografen aus aller Welt<br />

ST. MARIENKIRCHE BERNAU<br />

Es lebe die Alte Musik<br />

Tanz im August ist Berlins internationales<br />

Festival für zeitgenössischen<br />

Tanz, das mit der gesamten Bandbreite<br />

des Tanzes an vielen Spielorten<br />

in der ganzen Stadt aufwartet. DieZahlen und<br />

Namen sprechen für sich: Mit insgesamt sieben<br />

Uraufführungen und 18 Deutschlandpremieren<br />

präsentieren in rund 70 Vorstellungen<br />

an elf Veranstaltungsorten bis zum 31. August<br />

mehr als 160 Künstlerinnen und Künstler aus<br />

15 Ländern insgesamt 31Produktionen internationaler<br />

Stars und Newcomer sowie Choreografinnen<br />

und Choreografen aus der <strong>Berliner</strong><br />

Szene. ImMittelpunkt steht die große<br />

Werkschau RE-Perspective von Deborah Hay,<br />

einer der einflussreichsten Choreografinnen<br />

des postmodernen Tanzes. Der 100. Geburtstag<br />

von Merce Cunningham wird inder Volksbühne<br />

gefeiert, Uraufführungen bringen Eszter<br />

Salamon, Jérôme Bel und die WahlberlinerinVivianne<br />

Sobottke mit. (Seite 5)<br />

Mit dem Festival Alter Musik feiertdie<br />

500 Jahre alte Kirche St. Marien ein<br />

klingendes Jubiläum (Seite 9)<br />

KOMISCHE OPER BERLIN<br />

Die Liebe zum Greifen nah<br />

MitCandide,einer Fußball-Operette und Jewgeni<br />

Onegin geht es auf die Suche nach dem Glück (Seite 2)<br />

UFAFABRIK<br />

Fantastisches Geschehen<br />

Echse &Co, Etta Scollo &Band und das Ton&Kirsche<br />

Wandertheater laden ein auf die Freiluftbühne (Seite 9)<br />

HANS OTTO THEATER<br />

Im achten Leben dann<br />

Zum Spielzeitauftakt inszeniert<br />

Konstanze Lauterbach eine<br />

aufwühlende Familiensaga (Seite 12)


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

SEITE 2 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />

KOMISCHE OPER BERLIN<br />

Liebe und die Suche<br />

nach dem Glück<br />

Der Spielzeitauftakt an der Komischen Oper<br />

ist mit Candide,einer Fußball-Operette<br />

und Jewgeni Onegin zum Greifen nah<br />

FREESE/DRAMA-BERLIN.DE<br />

Candide<br />

Leonard Bernstein<br />

Comic Operetta in zwei Akten<br />

[1956/1999]<br />

Am 22. August um19.30 Uhr<br />

sowie am25. August um 19 Uhr<br />

am 31. August um18Uhr<br />

und am 14. September um 19.30 Uhr<br />

Roxy und ihr Wunderteam<br />

Paul Abraham<br />

Fußball-Operette in drei Akten<br />

[1937]<br />

Am 23. und 24. August<br />

jeweils um 19.30 Uhr<br />

sowie am 7. September<br />

um 19.30 Uhr<br />

am 22. September um 19 Uhr<br />

und am 29. September um 16 Uhr<br />

Jewgeni Onegin<br />

Pjotr I. Tschaikowski<br />

Lyrische Szenen in drei Akten<br />

[1879]<br />

Am 30. August um 19.30 Uhr<br />

sowie am 13.,20. und 27. September<br />

jeweils um 19.30 Uhr<br />

Zum Fassen nahe war das Glück: Jewgeni Onegin inüberwältigenden Naturbildern<br />

Eintrittspreise von 12bis 84 Euro<br />

Noch ist der Sommer offiziell<br />

nicht zu Ende, doch<br />

die Komische Oper Berlin<br />

ist bereits Ende August<br />

aus der Sommerpause zurück. Und<br />

präsentiert sich gleich zu Beginn der<br />

neuen Spielzeit abwechslungsreich<br />

wie eh und je: eine Reise um die Beste<br />

aller Welten, ein Fußballturnier<br />

mit Nebenwirkungen und eine Coming<br />

of Age-Story im ländlichen<br />

Russland sind die Themen, mit denen<br />

das Haus an der Behrenstraße in<br />

die neue Spielzeit startet. Grundverschieden<br />

sind die Werke, die diese<br />

Geschichten erzählen, grundverschieden<br />

auch die Genres.Und doch<br />

finden sich Gemeinsamkeiten in<br />

„Candide“, in „Roxyund ihr Wunderteam“<br />

wie auch in „Jewgeni Onegin“:<br />

die Suche nach dem Glück zum Beispiel,<br />

die einige Protagonisten ziemlich<br />

weit herumkommen lässt. Und<br />

natürlich: die nach der Liebe!<br />

DieLiebe präsentiertsich in zahlreichen<br />

Facetten. Der Titelheld von<br />

Leonard Bernsteins Comic Operetta<br />

„Candide“ beispielsweise hat von<br />

seinem Lehrer Pangloss gelernt, dass<br />

die Welt, so wie sie ist, die einzige<br />

und damit logischerweise die Beste<br />

aller möglichen Welten ist. Deranerzogene<br />

Optimismus lässt den nicht<br />

ganz so wohlgeborenen Candide<br />

nach Höherem streben. In der Baronesse<br />

Kunigunde meint er, die Liebe<br />

seines Lebens gefunden zu haben.<br />

Durch Katastrophen aller Art, die<br />

beide getrennt voneinander rund<br />

um den Erdball treiben, wird Candides<br />

Optimismus jedoch ziemlich<br />

angekratzt –und ebenso sein hehres<br />

Bild von Kunigunde …Bernsteins<br />

Werk wagt einen gekonnten Spagat<br />

zwischen komisch-satirischen und<br />

tragischen Momenten und ist eine<br />

brillante Mischung aus Oper, Musical<br />

und Operette –für Regisseur Barrie<br />

Kosky „die große amerikanische<br />

Operette des 20. Jahrhunderts“, die<br />

er als rasant-überdrehtes Roadmovie<br />

inszeniert.<br />

Glück –und zwar das Glück im<br />

Spiel –sucht auch das ungarische<br />

Fußballteam, das in Paul Abrahams<br />

Operette „Roxy und ihr Wunderteam“<br />

nach dem Sieg über England<br />

ins Trainingslager nach Ungarn<br />

fährt, um sich auf die geforderte Revanche<br />

vorzubereiten. Doch bald<br />

fordert auch die Liebe ihr Recht. Die<br />

erscheint in Form der Braut Roxy,<br />

die sich auf der Flucht vor ihrem<br />

Bräutigam befindet, und der ganzen<br />

Fußballmannschaft den Kopf<br />

verdreht, vor allem aber dem Mannschaftskapitän<br />

Gjurka Karoly. Der<br />

wehrt sich redlich und mahnt seine<br />

Kameraden zu sportlicher Enthaltung.<br />

Als jedoch im Trainingslager<br />

auch noch die Schülerinnen eines<br />

Mädchenpensionats erscheinen, ist<br />

die Disziplin endgültig dahin. Nach<br />

allerhand amourösen Verwicklungen<br />

gibt es ein Happy End nicht<br />

nur auf sportlicher, sondern auch<br />

auf Beziehungsebene – und das<br />

gleich elf Mal! Die„Fußball-Operette“<br />

wurde in ihrer deutschsprachigen<br />

Fassung erstmals 1937 in Wien<br />

vorgestellt. Wie schon in seinen erfolgreichen<br />

<strong>Berliner</strong> Operetten aus<br />

der Zeit der Weimarer Republik –<br />

darunter Viktoria und ihr Husar und<br />

Ball im Savoy –verbindet Paul Abraham<br />

unterschiedliche musikalische<br />

Stile, vom Walzer über ungarische<br />

Melodien bis zum Jazz, schwungvoll<br />

miteinander. Das Wiener Publikum<br />

war 1937 begeistert, doch der<br />

„Anschluss“ Österreichs nur ein Jahr<br />

später setzte Abrahams Karriere in<br />

Europa endgültig ein Ende.InBerlin<br />

ist „Roxy und ihrWunderteam“ nun<br />

seit Mai 2019 erstmals überhaupt zu<br />

erleben. Der Clou der Inszenierung<br />

von Stefan Huber: Als zentrales Liebespaar<br />

sind die Geschwister Pfister<br />

Christoph Marti (Roxy) und Tobias<br />

Bonn (Gjurka) zu erleben. Und wo<br />

Ursli und Toni Pfister sind, ist natürlich<br />

auch Fräulein Schneider nicht<br />

weit, die als Sittenwächterin des<br />

Mädchenpensionats zu erleben ist.<br />

Die dritte Inszenierung, die die<br />

Komische Oper nach der Sommerpause<br />

wieder zeigt, stammt wie<br />

auch „Candide“ von Barrie Kosky:<br />

Tschaikowskis „Jewgeni Onegin“ ist<br />

Mitte August als Gastspiel beim renommierten<br />

Edinburgh Festival zu<br />

erleben und kehrt nach einem Jahr<br />

Pause endlich wieder auf die Bühne<br />

in der Behrenstraße zurück. In „Lyrischen<br />

Szenen“ nach Puschkins Versroman,<br />

von Kosky in überwältigenden<br />

Naturbildern und mit viel Liebe<br />

zum Detail inszeniert, spielt die Suche<br />

nach Liebe und Glück ebenfalls<br />

eine zentrale Rolle.Die Oper schildert<br />

das Coming of Age von Onegin und<br />

der schwärmerischen Tatjana, die<br />

sich in ihn verliebt, jedoch zurückgewiesen<br />

wird. Kurz darauf manövriert<br />

sich Onegin in ein Duell mit dembesten<br />

Freund hinein, das in einer Katastrophe<br />

endet. Dieenttäuschte Tatjana<br />

heiratet einen Mann, den sie nicht<br />

liebt. Anders als Candide oder Roxy<br />

steht Onegin am Ende seiner Reise<br />

Komische Oper Berlin<br />

Behrenstraße 55–57<br />

10117 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 47 99 74 00<br />

Montag bis Samstag 9bis 20 Uhr<br />

Sonn- &Feiertage 14 bis 20 Uhr<br />

karten@komische-oper-berlin.de<br />

www.komische-oper-berlin.de<br />

nicht vor einem Neuanfang, sondern<br />

vor der Erkenntnis, dass manche<br />

Fehler der Vergangenheit nicht wieder<br />

gut zu machen sind: Als er nach<br />

langem ziellosen Herumreisen wieder<br />

aufTatjana trifft, entdeckt er seine<br />

Liebe zu ihr –doch es ist zu spät:<br />

„Das Glück war möglich, und es war<br />

so nah“.<br />

Das Glück der neuen Spielzeit an<br />

der Komischen Oper Berlin hingegen<br />

ist zum Greifen nah! Und auch<br />

wenn der Sommer bald zu Ende ist:<br />

Auf den roten Samtsesseln der Komischen<br />

Oper lässt er sich noch etwas<br />

verlängern. Reisen in ferne Länder<br />

inbegriffen!<br />

Inhalt<br />

Premieren<br />

Admiralspalast 3<br />

Atze Musiktheater 3<br />

Bar jeder Vernunft 3, 7<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble 3<br />

<strong>Berliner</strong> Festspiele 3, 5<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker 3<br />

Chamäleon Theater 3,6<br />

Deutsche Oper Berlin 3<br />

Deutsches Theater 3<br />

Die Wühlmäuse 3, 7<br />

Distel Theater 4<br />

English Theatre Berlin 4<br />

Estrel Festival Center 4, 8<br />

Festival Alter Musik Bernau 4<br />

Fontane 200 in der MarkBrandenburg 3, 4<br />

Friedrichstadt-Palast 4<br />

Garn-Theater 4<br />

Grips Theater 4<br />

Große Orangerie Berlin 4<br />

Hans Otto Theater 5, 7<br />

Heimathafen Neukölln 5<br />

Hochschule für Schauspielkunst<br />

Ernst Busch 5<br />

Kleines Theater 5<br />

Komische Oper Berlin 2, 5<br />

Komödie am Kurfürstendamm<br />

im Schiller Theater 5, 11<br />

Konzerthaus Berlin 5<br />

Maxim Gorki Theater 6, 12<br />

Neuköllner Oper 4, 6<br />

Prime Time Theater 6<br />

Quatsch Comedy Club 6<br />

Radialsystem 6, 12<br />

RambaZamba Theater 6<br />

Renaissance-Theater Berlin 7<br />

roc berlin 7<br />

Schaubude Berlin 7<br />

Schaubühne am<br />

Lehniner Platz 7<br />

Schlosspark Theater 7<br />

Sophiensæle 7<br />

Staatsoper 7<br />

Stage Bluemax Theater 7<br />

Stage Theater des Westens 7, 10<br />

St. Marienkirche Bernau 9<br />

Tanz im August 5, 8<br />

Theater an der Museumsinsel 4, 9<br />

Theater an der Parkaue 10<br />

Theater der kleinen Form 10<br />

Theater im Palais 10<br />

Theatersommer Netzeband 10<br />

Theater Strahl Berlin 10<br />

Theater Thikwa 3, 10<br />

Tanzfabrik Wedding 10<br />

Tipi am Kanzleramt 7, 10<br />

ufaFabrik 9, 11<br />

Uferstudios 11<br />

Vaganten Bühne 11<br />

Wintergarten Varieté 11<br />

Premiere am 15. August<br />

NEUKÖLLNER OPER<br />

Clara, die Musik und das Multitasking<br />

Der 200. Geburtstag von Clara Schumann<br />

gibt tatsächlich Anlass, das Leben<br />

dieser musizierenden Powerfrau<br />

des 19. Jahrhunderts näher zu beleuchten.<br />

Sie war Wunderkind, Klaviervirtuosin,<br />

Ehefrau von Robert Schumann und<br />

Mutter von acht Kindern und bis zu ihrem<br />

Todmit 76 Jahren berufstätig. Ein Vorbild<br />

also? Sieben Darstellerinnen bringen<br />

die Begegnung mit dieser weiblichen<br />

Ikone der Musikgeschichte. Seite 4<br />

MATTHIAS HEYDE<br />

MICHAEL PETERSOHN<br />

Premiere am 4. August KOMÖDIE AM KURFÜRSTENDAMM Das Darling am Herd<br />

„Zuhause bin ich Darling“ nimmt mit auf eine Reise in die 50er-Jahre und zeigt, dass früher<br />

nicht alles besser warund die Rückkehr an den Herdauch keine Lösung ist. Seite5<br />

ESRA ROTHOFF<br />

Premiere am 17.August<br />

MAXIM GORKI<br />

Herzstück voller Lakonie<br />

Zum Auftakt in der neuen Spielstätte<br />

namens Container lässt Sebastian<br />

Nübling seine Truppe furchtloser Harlekine<br />

sich an Heiner MüllersDrama<br />

„Herzstück“ abarbeiten, einem wunderbar<br />

lakonisch-rätselhaftenLiebesdialog<br />

vongenau 15 Zeilen. Seite9


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

FREITAG, 28. JUNI 2019 SEITE 3<br />

Admiralspalast<br />

Friedrichstraße 101, 10117 Berlin<br />

Tel. 22 50 70 00, www.admiralspalast.theater<br />

JULI<br />

3.-5.7. ............ 19.30 ...............Chicago –The Musical (Musical)<br />

6.7. ................ 14.30 &19.30..................Chicago –The Musical<br />

7.7. ................ 14.30 &19.30..................Chicago –The Musical<br />

9.-12.7. .......... 19.30 ........................Chicago –The Musical<br />

13.7. .............. 14.30 &19.30..................Chicago –The Musical<br />

AUGUST<br />

27.8. .............. 20.30 ............... Bianca Del Rio´s It´s Jester Joke<br />

(Show, Theater)<br />

Atze Musiktheater<br />

Luxemburger Str. 20, 13353 Berlin<br />

Tel. 81 79 91 88, www.atzeberlin.de<br />

AUGUST<br />

22. &23.8...... 19.30 ......................<strong>Berliner</strong> Stage Company:<br />

All Shook Up (ab 12, Saal)<br />

24. &25.8...... 14.00 &19.30................<strong>Berliner</strong> Stage Company:<br />

All Shook Up (ab 12, Saal)<br />

Bar jeder Vernunft<br />

Schaperstraße 24, 10719 Berlin<br />

Tel. 883 15 82, www.bar-jeder-vernunft.de<br />

JULI<br />

1.7. ................ 20.00 .............. Florian Wagner –Mein erstes Mal<br />

FRAUENSOMMER VOM 5. JULI BIS 25. AUGUST<br />

5. &6.7. ......... 20.00 ............Astrid North &Gäste –North-Lichter<br />

8.7. ................ 20.00 ..........Cäthe &Mockemalör –Science-Fiction<br />

16.7. .............. 20.00 ............PREMIERE Safi –Ich will ein Leben<br />

Special Guest: Missincat<br />

17.7. .............. 20.00 ...................... Safi –Ich will ein Leben<br />

Special Guest: Lulu Schmidt<br />

19.7. .............. 20.00 ............PREMIERE Barb Jungr –Freedom –<br />

Walls, Women and Love<br />

21.7. .............. 19.00 .......................Barb Jungr –Freedom –<br />

Walls, Women and Love<br />

22.7. .............. 20.00 .............Bettina Wegner &Karsten Troyke –<br />

Im Konzert<br />

23.-27.7. ........ 20.00 ...........Georgette Dee –Dee-Nachtgesänge –<br />

From dusk till dawn<br />

28.7. .............. 19.00 ...........Georgette Dee –Dee-Nachtgesänge –<br />

From dusk till dawn<br />

29.7. .............. 20.00 ...........PREMIERE Wilhelmine &Lisa Who –<br />

Zwei Freundinnen, eine Bühne<br />

AUGUST<br />

2.8. ................ 20.00 ..........DEUTSCHLAND-PREMIERE Liedtke –<br />

im zwischenraum<br />

3.8. ................ 20.00 ............ Katharina Franck –Die Masse Tobt!<br />

4.8. ................ 19.00 ............ Katharina Franck –Die Masse Tobt!<br />

6.8. ................ 20.00 ..............BERLIN-PREMIERE Katrin Sass –<br />

So oder so ist das Leben<br />

7. &8.8. ......... 20.00 ..........Katrin Sass –Sooder so ist das Leben<br />

10.8. .............. 20.00 ..........Katrin Sass –Sooder so ist das Leben<br />

11.8. .............. 19.00 ..........Katrin Sass –Sooder so ist das Leben<br />

15. &17.8...... 20.00 ............Brüning &Betancor –Ich mein Dich<br />

18.8. .............. 19.00 ............Brüning &Betancor –Ich mein Dich<br />

20.8. .............. 20.00 ......................Wilhelmine &Lisa Who –<br />

Zwei Freundinnen, eine Bühne<br />

21.8. .............. 20.00 ........... PREMIERE Lisa Bassenge –Mothers<br />

22. &23.8...... 20.00 ......................Lisa Bassenge –Mothers<br />

24.8. .............. 20.00 ........Jasmin Tabatabai &David Klein Quartett<br />

25.8. .............. 19.00 ........Jasmin Tabatabai &David Klein Quartett<br />

28.-30.8. ........ 20.00 ............Ursli &Toni Pfister –Servus Peter –<br />

Oh là là Mireille<br />

31.8. .............. 19.00 ............Ursli &Toni Pfister –Servus Peter –<br />

Oh là là Mireille<br />

23.30 ....................... Hotel Gl’Amouresque –<br />

Sheila Wolf präsentiert 'Die Gl’Amouresque'<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble<br />

Berthold-Brecht-Platz 1,10117 Berlin<br />

Tel. 28 40 81 55, www.berliner-ensemble.de<br />

AUGUST<br />

16.8. .............. 19.30 ............PREMIERE Felix Krull –Stunde der<br />

Hochstapler nach Thomas Mann<br />

Regie/Bearbeitung: Alexander Eisenach<br />

17.8. .............. 17.30 ...........Theaterführung in englischer Sprache<br />

19.30 ............Felix Krull –Stunde der Hochstapler<br />

18.8. .............. 19.30 ............Die Blechtrommel von Günter Grass<br />

Regie/Bearbeitung: Oliver Reese<br />

21.8. .............. 20.00 ....................„Kunst“ von Yasmina Reza<br />

Regie: Oliver Reese<br />

23.8. .............. 17.00 ........................... Einblicke: Praxis –<br />

Workshop zu Felix Krull<br />

19.30 ............Felix Krull –Stunde der Hochstapler<br />

(in dt. Sprache mit engl. Übertiteln)<br />

24.8. .............. 19.30 .....Panikherz von Benjamin von Stuckrad-Barre<br />

Regie/Bearbeitung: Oliver Reese<br />

25.8. .............. 11.00 ............Theaterführung mit Werner Riemann<br />

18.00 ...................................Panikherz<br />

27.8. .............. 20.00 ...............Vor der Wahl –Podiumsgespräch<br />

mit Christian Bangel und Naika Foroutan<br />

28.8. .............. 19.30 ............Felix Krull –Stunde der Hochstapler<br />

29.8. .............. 20.00 ..............Die Blechtrommel (in dt. Sprache<br />

mit engl. Übertiteln)<br />

30.8. .............. 20.00 .....................................„Kunst“<br />

31.8. .............. 19.30 ...............Othello von William Shakespeare<br />

Regie: Michael Thalheimer<br />

<strong>Berliner</strong> Festspiele<br />

Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele,<br />

Schaperstraße 24, 10719 Berlin<br />

Tel. 25 48 91 00, www.berlinerfestspiele.de<br />

AUGUST<br />

MUSIKFEST BERLIN VOM 30. AUGUST BIS 19. SEPTEMBER<br />

30.8. .............. 21.00 ........................ Pierre-Laurent Aimard<br />

spielt Olivier Messiaen<br />

„Catalogue d’Oiseaux“ (Philharmonie)<br />

31.8. .............. 19.00 ...........Eröffnungskonzert Musikfest Berlin –<br />

Orchestre Révolutionnaire et Romantique<br />

&Monteverdi Choir, Sir John Eliot Gardiner<br />

(Leitung): Hector Berlioz<br />

„Benvenuto Cellini“ (Philharmonie)<br />

THEATERSOMMER/SUSAN HAUKE<br />

FONTANE 200 IN DER MARK BRANDENBURG<br />

Maskenspiel und Party für eine Stadt<br />

Zu Theodor Fontanes 200. Geburtstag werden in Neuruppin und im<br />

TheaterdorfNetzeband seine Geschichten neu erzählt und belebt<br />

Widerstreit von Gut und Böse in unheimlichen Erscheinungen<br />

Zu seinem 200. Geburtstag<br />

erobert der Geist Theodor<br />

Fontanes von neuem und<br />

nicht unerwartet die Mark<br />

Brandenburg. Ein ganzes Jahr und<br />

ungezählte Aktionen sind dem<br />

Schriftsteller allerorten gewidmet –<br />

natürlich in seiner Geburtsstadt<br />

Neuruppin aber auch im Theaterdorf<br />

Netzeband. Das ist nur 20 Kilometer<br />

von Neuruppin entfernt und<br />

reiht sich mit „Ellernklipp“ indie<br />

Gratulationstour ein.<br />

ELLERNKLIPP<br />

Für Frank Matthus, Regisseur und<br />

Künstlerischer Leiter des Theatersommers<br />

Netzeband ist „Ellernklipp“<br />

eine bewegende und faszinierende<br />

Geschichte,wenn sie auch<br />

Extremities“ ist ein Plädoyer<br />

für Anderssein und Vielfalt,<br />

für die Schönheit des Unperfekten<br />

und bezieht Stellung<br />

in den aktuellen Debatten um Körperoptimierung,<br />

geburtliche Bluttests<br />

oder Pränataldiagnostik. Die tänzerische<br />

Kampfansage giltder Konformität<br />

und oberflächlichen Idealen. Für<br />

diese besondereTanzproduktion, die<br />

dieTänzerinund Choreografin Linda<br />

Weißig mit dem Thikwa-Ensemble<br />

geschaffen hat, kreierte die Elektronik-Musikerin<br />

Dane Joe aka Adi<br />

Koom die passenden Sounds, Musik<br />

und Videobilder.<br />

Der menschliche Körper entsteht<br />

zufällig und entwickelt sich unvorhersehbar.<br />

Grundlage eines jeden<br />

menschlichen Organismus ist eine<br />

unverwechselbare DNS, er ist somit<br />

einzigartig und hat seine individuelle<br />

Physis.„Extremities“ illustriert die<br />

Entwicklung des menschlichen Körpers<br />

von der Zelle bis zu seinem tatsächlichenDasein<br />

und fokussiertden<br />

Körper inseiner Materialität mit all<br />

seinen Stärken und Schwächen.<br />

Kein Körper ist perfekt. Es existiert<br />

keine absolute Symmetrie, keine<br />

reelle Norm.Und doch strebt der<br />

Mensch genau danach. Selbstoptimierung<br />

und Effizienzsteigerung<br />

setzen unter permanenten Leistungsdruck.<br />

Der eigene Körper wird<br />

verzerrt wahrgenommen und in<br />

vielen Fällen sogar komplett abgelehnt.<br />

Aber der Mensch ist nun mal<br />

ein Mängelwesen.<br />

Technische Abläufeoder Algorithmen<br />

können optimiert oder effizien-<br />

zu den weniger bekannten Werken<br />

Fontanes gehört. Die einer überlieferten<br />

Begebenheit aus einem<br />

Harzer Bergdorf innewohnende<br />

mystische Poesie findet in der weiten<br />

Naturkulisse des Gutsparks im<br />

brandenburgischen Netzeband ihr<br />

Äquivalent. Erzählt wird das Geschehen<br />

als Synchrontheater-Maskenspiel.<br />

Liebe und Eifersucht, Zorn<br />

und Angst, Blut und Todfinden ihren<br />

allegorischen Ausdruck in überdimensionalen<br />

Objekte.<br />

EFFI IN DER UNTERWELT<br />

Am vorletzten Augustwochenende<br />

findet das in Netzeband erprobte<br />

Zusammenspiel von Profidarstellern<br />

und theaterbegeisterten<br />

Menschen aus der Region beim<br />

THEATER THIKWA<br />

Vielfalt statt Langeweile<br />

Diversität steht im Fokus<br />

des Tanzstückes „Extremities“<br />

AVIV VICTOR<br />

Körper und ihr Entstehen: Linda Weißig<br />

(Mitte) und das „Extremities“-Ensemble<br />

ter gemacht werden, aber menschliches<br />

Leben erschließt sich nicht<br />

in Maßzahlen. Medizinischer Fortschritt<br />

und technologische Errungenschaften<br />

gewähren eine bessere<br />

Gesundheit und ein längeres Leben.<br />

Pränataldiagnostik suggeriert eine<br />

beherrschbareZukunft.<br />

Perfektion und Optimum vom<br />

ersten Atemzug an. Die Hightech-<br />

Medizin vermag dies. Die Folge wäre<br />

eine Gesellschaft, in der kein Platz<br />

für dieses „Anderssein“ ist. Es wäre<br />

eine einseitige und vor allem langweilige<br />

Gesellschaft.<br />

Ellernklipp<br />

Am 2., 3., 9., 10., 16.,<br />

17., 30., 31. August<br />

jeweils um 20.30 Uhr<br />

Gutspark<br />

16818 Netzeband<br />

Kartentelefon: 033 93134940<br />

www.theatersommer-netzeband.de<br />

Effi in der Unterwelt<br />

Am 23. und 24. August<br />

um 19.30 Uhr,<br />

sowie am 25. August<br />

um 18.30 Uhr<br />

Schulplatz<br />

16816 Neuruppin<br />

Kartentelefon: 033 916 59 81 98<br />

www.fontane-festspiele.com<br />

Fontane-Gipfeltreffen in Neuruppin<br />

statt. Der Schulplatz im Herzen<br />

der Fontane-Stadt wird zum Show-<br />

Room! In der aberwitzigen Theater-Show„Effi<br />

inder Unterwelt“ treten<br />

infreier Assoziation die Figuren<br />

aus den Fontane-Romanen –von<br />

Effi Briest bis zu Schach vonWuthenow<br />

– in Erscheinung. Amouröse<br />

Erlebnisse und Freundschaften<br />

werden ebenso auf unterhaltsame<br />

Weise dargestellt wie ihre Diskussionen<br />

und Gedanken. Regisseur und<br />

Autor Frank Matthus zerlegt den<br />

überlieferten Fontane-Kosmos in<br />

seine Einzelteile und fügt ihn auf die<br />

ihm eigene Weise wieder zusammen<br />

–zueiner Partyfür großes Ensemble<br />

und eine Stadt.<br />

Extremities<br />

Tanz: Rudina Bejtuli, Dario Bezer,<br />

Felix Brünig, Atalay Dogan,<br />

Konstantin Langenick,<br />

Vincent Martinez, Lia Massetti,<br />

Anne-Sophie Mosch, Linda Weißig,<br />

Claire Wolff<br />

Choreografie: Linda Weißig<br />

Sound-/Videodesign:<br />

Dane Joe aka Adi Koom<br />

Vom 28. bis zum 31. August<br />

Eintrittspreise 16 €<br />

Ermäßigt 10 €<br />

Mit tanzcard erm. 10 €<br />

Theater Thikwa, F40 –Theater<br />

in den Mühlenhaupthöfen<br />

Fidicinstraße 40<br />

10965 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 61202620<br />

oder 01806 700 733<br />

www.thikwa.de<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />

Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin<br />

Tel. 25 48 89 99, www.berliner-philharmoniker.de<br />

AUGUST<br />

Philharmonie<br />

23.8. .............. 19.00 .... <strong>Berliner</strong> Philharmoniker, ML: Kirill Petrenko,<br />

Marlis Petersen (Sopran), Elisabeth Kulman<br />

(Mezzosopran), Benjamin Bruns (Tenor),<br />

Kwangchul Youn (Bass), Rundfunkchor Berlin;<br />

Berg: Symphonische Stücke aus Lulu,<br />

Beethoven: Symphonie Nr. 9d-Moll;<br />

18 15 Einführung; Tel. 25 48 89 99<br />

24.8. .............. 20.00 .... <strong>Berliner</strong> Philharmoniker, ML: Kirill Petrenko,<br />

Marlis Petersen (Sopran), Elisabeth Kulman<br />

(Mezzosopran), Benjamin Bruns (Tenor),<br />

Kwangchul Youn (Bass), Rundfunkchor Berlin;<br />

Beethoven: Symphonie Nr. 9d-Moll<br />

(Brandenburger Tor, Eintritt frei)<br />

30.8. .............. 21.00 ................ Pierre-Laurent Aimard (Klavier)<br />

Messiaen: Catalogue d’oiseaux.<br />

Chants d’oiseaux des provinces de France;<br />

Tel. 25 48 91 00<br />

31.8. .............. 19.00 ............................. Musikfest Berlin<br />

Orchestre Révolutionnaire et Romantique,<br />

Monteverdi Choir, ML: John Eliot Gardiner,<br />

Gesangssolisten u. a.; Berlioz: Benvenuto Cellini<br />

(Fassung von Sir John Eliot Gardiner)<br />

Tel. 25 48 91 00<br />

Kammermusiksaal<br />

31.8. .............. 17.00 ............................. Musikfest Berlin<br />

Das Quartett der Kritiker spricht und diskutiert<br />

über die Oper Benvenuto Cellini von Berlioz<br />

(Ausstellungsfoyer, Eintritt frei)<br />

Chamäleon Theater<br />

Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin<br />

Tel. 400 0590, www.chamaeleonberlin.com<br />

JULI<br />

2.-5.7. ............ 20.00 ............................Memories of Fools<br />

6.7. ................ 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />

7.7. ................ 18.00 ............................Memories of Fools<br />

9.-12.7. .......... 20.00 ............................Memories of Fools<br />

13.7. .............. 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />

14.7. .............. 18.00 ............................Memories of Fools<br />

16.-19.7. ........ 20.00 ............................Memories of Fools<br />

20.7. .............. 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />

21.7. .............. 18.00 ............................Memories of Fools<br />

23.-26.7. ........ 20.00 ............................Memories of Fools<br />

27.7. .............. 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />

28.7. .............. 18.00 ............................Memories of Fools<br />

30. &31.7...... 20.00 ............................Memories of Fools<br />

AUGUST<br />

1.& 2.8. .......... 20.00 ............................Memories of Fools<br />

3.8. ................ 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />

4.8. ................ 18.00 ............................Memories of Fools<br />

6.-9.8. ............ 20.00 ............................Memories of Fools<br />

10.8. .............. 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />

11.8. .............. 18.00 ............................Memories of Fools<br />

13.-16.8. ........ 20.00 ............................Memories of Fools<br />

17.8. .............. 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />

18.8. .............. 15.30 ............................Memories of Fools<br />

24.8. .............. 20.00 .................................Out of Chaos<br />

25.8. .............. 18.00 .................................Out of Chaos<br />

27.-30.8. ........ 20.00 .................................Out of Chaos<br />

31.8. .............. 18.00 &21.30 ..........................Out of Chaos<br />

Deutsche Oper<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

Tel. 34 38 43 43, www.deutscheoperberlin.de<br />

AUGUST<br />

30.8. .............. 19.00 ..................Auf, Auf[takt]!: Don Giovanni<br />

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Leitung: Zilias, Schwab, Vinciguerra, Listerdal u.a.<br />

mit Johnson, Stucki, Danilov, Stober, Carico u.a.<br />

(in ital. Spache mit dt. und engl. ÜT);<br />

18 15 Einführung<br />

31.8. .............. 15.30 ...................Führung hinter die Kulissen<br />

Deutsches Theater<br />

Schumannstraße 13a, 10117 Berlin<br />

Tel. 28 44 12 25, www.deutschestheater.de<br />

AUGUST<br />

18.8. .............. 11.00 ...........................Früh-Stücke (Saal)<br />

25.8. .............. 19.00 ...... PREMIERE Die Geschichte hat uns wieder<br />

von und mit Kathleen Morgeneyer<br />

und Sabine Rennefanz (Saal)<br />

30.8. .............. 19.00 .......PREMIERE Lear von William Shakespeare<br />

und: Die Politiker von Wolfram Lotz<br />

(Uraufführung), Regie: Sebastian Hartmann<br />

20.00 .......... Jutta Wachowiak erzählt Jurassic Park<br />

Ein Theaterabend von Jutta Wachowiak,<br />

Eberhard Petschinka und Rafael Sanchez (Box)<br />

31.8. .............. 19.30 ................Der Menschenfeind von Molière<br />

Regie: Anne Lenk<br />

20.00 ........Fabian. Die Geschichte eines Moralisten<br />

nach dem Roman von Erich Kästner<br />

Regie: Alexander Riemenschneider (Box)<br />

Die Wühlmäuse<br />

Pommernallee 2-4, 14052 Berlin<br />

Tel. 30 67 30 11, www.wuehlmaeuse.de<br />

JULI<br />

1.7. ................ 20.00 .....7auf einen Streich: Die Kabarett-Mix-Show<br />

2.-4.7. ............ 20.00 ..................Ingo Appelt: Der Staatstrainer<br />

5.-7.7. ............ 20.00 ...........Eure Mütter: Ich find ja die Alten geil<br />

8. &9.7. ......... 20.00 ....................... Die Magier: Magier 2.0<br />

10.-14.7. ........ 20.00 ....................Alte Mädchen: Popkabarett<br />

15.7. .............. 20.00 ..........Klüpfel &Kobr: Der Sinn des Lesens –<br />

Die Jubiläumstour!<br />

16. &17.7...... 20.00 ........Jürgen B. Hausmann: Frühling, Flanzen,<br />

Feiertare –Frühlingsspecial 2019<br />

18.7. .............. 20.00 ........... Rainald Grebe: Das Elfenbeinkonzert<br />

19.-21.7. ........ 20.00 ................. Stefan Danziger: Was machen<br />

Sie eigentlich tagsüber?<br />

22.7. .............. 20.00 ........ Leon Windscheid: Altes Hirn, Neue Welt<br />

23.7. .............. 20.00 .......................... Sybille Bullatschek:<br />

Ich darf das, ich bin Pflägekraft<br />

Fortsetzung Die Wühlmäuse auf Seite 4


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

SEITE 4 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />

Fortsetzung Die Wühlmäuse von Seite 3<br />

24.7. .............. 20.00 ..........Lars Redlich &Tino Andrea Honegger:<br />

Beziehungsweise<br />

25.-28.7. ........ 20.00 ....................Das Wühlmäuse-Ensemble:<br />

Gelogene Wahrheiten<br />

29.7. .............. 20.00 ......................Michael Sens: Das Beste<br />

30. &31.7...... 20.00 ...................Gabi Decker &Die Devoten:<br />

Lieder mit Musik<br />

AUGUST<br />

1.8. ................ 20.00 .......................Kay Ray: Kay Ray Show<br />

2. &3.8. ......... 20.00 ....... Thomas Freitag: Europa, der Kreisverkehr<br />

und ein Todesfall<br />

4. &5.8. ......... 20.00 ......................... Emmi &Willnowsky:<br />

Emmi &Willnowsky Tour 2019<br />

6.-8.8. ............ 20.00 ....................... Wolfgang Trepper: Live<br />

9.8. ................ 20.00 .....................Bademeister Schaluppke:<br />

Chlorreiche Tage. .......................................<br />

10.8. .............. 20.00 .................David Leukert: Schau Liebling,<br />

der Mond nimmt auch zu! Vol.2<br />

11.8. .............. 20.00 .............................NightWash: Live<br />

12.8. .............. 20.00 ..........................Scheibe: Ogoddogott<br />

13.-18.8. ........ 20.00 ............PREMIERE Starbugs Comedy: Jump<br />

19.-23.8. ........ 20.00 ...............Horst Evers: Früher war ich älter<br />

24.8. .............. 16.00 ...............Horst Evers: Früher war ich älter<br />

20.00 .......... Frank Lüdecke: Über die Verhältnisse<br />

25.8. .............. 20.00 ...............Horst Evers: Früher war ich älter<br />

26.8. .............. 19.30 ...................Das 3. <strong>Berliner</strong> Rudelsingen<br />

27.8. .............. 20.00 .................Sekt &the City: Frisch geföhnt<br />

und flach gelegt<br />

28.-30.8. ........ 20.00 ....................Das Wühlmäuse-Ensemble:<br />

Gelogene Wahrheiten<br />

31.8. .............. 16.00 &20.00 .............Das Wühlmäuse-Ensemble:<br />

Gelogene Wahrheiten<br />

Distel<br />

Friedrichstraße 101, 10117 Berlin<br />

Tel. 204 47 04, www.distel-berlin.de<br />

JULI<br />

1. &2.7. ......... 20.00 .......................Weltretten für Anfänger<br />

3. &4.7. ......... 19.30 ......................GASTSPIEL ImproBerlin:<br />

Die Ding Show (Studio)<br />

20.00 .......................Weltretten für Anfänger<br />

5. &6.7. ......... 20.00 .......................Weltretten für Anfänger<br />

8. &9.7. ......... 20.00 .............................Wohin mit Mutti?<br />

10. &11.7...... 19.30 ......................GASTSPIEL ImproBerlin:<br />

Die Ding Show (Studio)<br />

20.00 .............................Wohin mit Mutti?<br />

12. &13.7...... 20.00 .............................Wohin mit Mutti?<br />

15. &16.7...... 20.00 ...................Zwei Zimmer, Küche: Staat!<br />

17. &18.7...... 19.30 ......................GASTSPIEL ImproBerlin:<br />

Eins auf die Presse (Studio)<br />

20.00 ...................Zwei Zimmer, Küche: Staat!<br />

19. &20.7...... 20.00 ...................Zwei Zimmer, Küche: Staat!<br />

22.-24.7. ........ 20.00 ...................Zwei Zimmer, Küche: Staat!<br />

25.7. .............. 20.00 ...................Die Zukunft ist kein Ponyhof<br />

19.30 ......................GASTSPIEL ImproBerlin:<br />

Eins auf die Presse (Studio)<br />

26. &27.7...... 20.00 ...................Die Zukunft ist kein Ponyhof<br />

29.-31.7. ........ 20.00 ...................Die Zukunft ist kein Ponyhof<br />

AUGUST<br />

1.-3.8. ............ 20.00 ................................Zirkus Angela<br />

5.-10.8. .......... 20.00 ................................Zirkus Angela<br />

12.-17.8. ........ 20.00 ...................Zwei Zimmer, Küche: Staat!<br />

19.-24.8. ........ 20.00 ................................Zirkus Angela<br />

25.8. .............. 14.00 ...................Gregor Gysi &Johann Lafer:<br />

Missverstehen Sie mich richtig! (Gespräch)<br />

26.-31.8. ........ 20.00 .......................Weltretten für Anfänger<br />

English Theatre Berlin<br />

International Performing Arts Center<br />

Fidicinstraße 40, 10965 Berlin<br />

Tel. 691 12 11, tickets@etberlin.de, www.etberlin.de<br />

JULI<br />

4.-6.7. ............ 20.00 ........................Electra von ETB |IPAC<br />

&Berlin International Youth Theatre<br />

Regie: Isaiah Michalski<br />

Estrel Festival Center<br />

Sonnenallee 225, 12057 Berlin<br />

Tel. 68 31 68 31, www.stars-in-concert.de<br />

JULI<br />

3.-6.7. ............ 20.30 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />

7.7. ................ 19.00 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />

10.-13.7. ........ 20.30 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />

14.7. .............. 19.00 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />

17.-20.7. ........ 20.30 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />

21.7. .............. 19.00 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />

24.-27.7. ........ 20.30 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />

28.7. .............. 19.00 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />

31.7. .............. 20.30 ...........................Elvis –Das Musical<br />

AUGUST<br />

1.-3.8. ............ 20.30 ...........................Elvis –Das Musical<br />

4.8. ................ 19.00 ...........................Elvis –Das Musical<br />

7.-10.8. .......... 20.30 ...........................Elvis –Das Musical<br />

11.8. .............. 19.00 ...........................Elvis –Das Musical<br />

14.-17.8. ........ 20.30 ...........................Elvis –Das Musical<br />

18.8. .............. 19.00 ...........................Elvis –Das Musical<br />

20.-23.8. ........ 20.30 ...........................Elvis –Das Musical<br />

24.8. .............. 19.00 ...........................Elvis –Das Musical<br />

Festival Alter Musik Bernau<br />

St. Marienkirche Bernau<br />

Kirchgasse 8, 16321 Bernau bei Berlin<br />

www.altemusik-bernau.de<br />

AUGUST<br />

23.8. .............. 19.00 ............... Marammè! IVicerè! –Madonna!<br />

Die Vizekönige! (Ensemble Alraune;<br />

Musikalische Leitung: Mario Sollazzo)<br />

22.30 .................... Ich gieng einmal spatieren<br />

(Gösta Funck, Cembalo)<br />

24.8. .............. 16.00 ........Mit dem Thespiskarren durch St. Marien<br />

(Gabriele Koch, Geschichtenreich<br />

Börnicke e.V., Musikschule Barnim,<br />

lautten compagney Berlin)<br />

DARIJAN MIHAJLOVIC<br />

Drachenherz<br />

Musical von Wolfgang Böhmer<br />

(Musik) und Peter Lund (Text). Eine<br />

Koproduktion von Neuköllner Oper,<br />

den Theatern Chemnitz<br />

und der UdK Berlin<br />

ist die welt auch noch so schön<br />

Text: Juliane Stadelmann<br />

Musikarrangements: Misha Cvijovic<br />

Idee/Fassung/Regie: Ulrike Schwab<br />

Casting Clara<br />

Ein Blütenkranz für Clara Schumann.<br />

Musiktheater von Cordula Däuper<br />

und Johannes Müller mit<br />

Arrangements von Tobias Schwencke<br />

Uraufführung am 15. August<br />

Bis 20. September<br />

Neuköllner Oper<br />

Karl-Marx-Straße 131-133<br />

12043 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 68 89 07 77<br />

www.neukoellneroper.de<br />

Wunderkind, Klaviervirtuosin,<br />

Komponistin,<br />

Ehefrau von<br />

Robert Schumann,<br />

Mutter von acht Kindern, Professorin<br />

und berufstätig fast bis zu ihrem<br />

Tod mit 76 Jahren – Clara Schumann.<br />

Werwar diese Powerfrau des<br />

19. Jahrhunderts? Und wostehen<br />

wir heute, inZeiten der Work-Life–<br />

Balance? Clara Schumanns 200. Geburtstag<br />

ist Anlass für eine Begegnung<br />

mit dieser weiblichen Ikone<br />

der Musikgeschichte. Gemeinsam<br />

NEUKÖLLNER OPER<br />

Zum Beispiel Clara<br />

Regisseurinnen, Komponistinnen und Autorinnen<br />

auf und vorder Bühne der NeuköllnerOper<br />

MATTHIAS HEYDE<br />

Focus auf Musiktheater: von, mit und über Frauen<br />

THEATER AN DER MUSEUMSINSEL<br />

200 Jahre Faust im Monbijou Park<br />

Theater an der Museumsinsel<br />

heißt die freie Bühne<br />

mit Theaterbar und Tanzpavillon<br />

am Ort des früheren<br />

Monbijou Theaters seit April<br />

diesen Jahres. Einem Kollektiv langjähriger<br />

Mitarbeiter ist es gelungen,<br />

trotz zunehmender Kommerzialisierung<br />

in Berlin-Mitte die Schließung<br />

des beliebten Open-Air-Theaters<br />

zu verhindern. Mit drei neuen<br />

Zeitlos und unerschöpflich: Goethes Faust<br />

mit sieben Darstellerinnen geht es<br />

um ihr Leben und Werk und darum,<br />

wie viel Clara inden Multitaskinggestählten<br />

Müttern (und Vätern)<br />

von heute steckt.<br />

WOLFSKINDER UND DRACHENHERZ<br />

Drei Neuinszenierungen im beliebten<br />

Open-Air-Theater im Monbijou Park<br />

Stücken wirdindiesem Jahr 200 Jahre<br />

Faust im Monbijou gefeiert, denn<br />

genau an dem Ort, wo heute das<br />

Sommertheater am Spreeufer steht,<br />

wurden am24. Mai 1819 im Schloss<br />

Monbijou erstmals Szenen aus Johann<br />

Wolfgang von Goethes Faust<br />

aufgeführt. So zeigt das großartige<br />

Schauspiel-Ensemble eine unterhaltsame<br />

Neuinszenierung des zeitlosen<br />

und unerschöpflichen Faust-<br />

Zugleich richtet die Neuköllner<br />

Oper einen Focus auf Musiktheater<br />

von, mit und über Frauen und<br />

auf das, was fehlt: ausreichend Aufträge,<br />

Spiel- und Produktionsräume<br />

für Komponistinnen und Theatermacherinnen.<br />

In der Neuköllner<br />

Oper ein wichtiges Feld: Neben bisherigen<br />

und aktuellen Produktionen<br />

wie etwa „Wolfskinder“ und „ist die<br />

welt auch noch so schön“ schreiben<br />

2019/20 etwa die Komponistinnen<br />

Misha Cvijovic, Carlotta Rabea<br />

Joachim und Diana Syrse für die<br />

Bühnen der Neuköllner Oper.<br />

Mit„Drachenherz“ geht es in diesem<br />

Sommer allerdings auch darum,<br />

wieviel „männliches Heldentum“<br />

unsere Gesellschaft vertragen<br />

kann –noch bis zum 21. Juli.<br />

Stoffes sowie die selten gespielte<br />

Komödie Die Vögel, ebenfalls von<br />

Goethe (nach Aristophanes). Und<br />

zum ersten Mal gibt es in diesem<br />

Sommer eine Inszenierung speziell<br />

für Kinder, das Puppenspiel des<br />

Dr. Faustus.<br />

Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

nach Johann Wolfgang von Goethe<br />

Regie: Maurici Farré<br />

Die Vögel<br />

von Johann Wolfgang von Goethe<br />

Regie: Darijan Mihailovic<br />

Puppenspiel des Dr. Faustus<br />

Regie: Matthias Horn<br />

Mit: Vlatka Alec, Holger<br />

Güttersberger, Franziska Hayner,<br />

Matthias Horn, Rosa Landers,<br />

Constanze Langhamer,<br />

Andre Lewski, Ilona Raytman,<br />

Nicoló Rossi, Mandy Rudski,<br />

Nica Ruf, Melanie Stahl,<br />

Daniele Veterale und Crisjan Zöllner<br />

Aufführungen fast täglich<br />

bis 1. September<br />

Theater an der Museumsinsel<br />

Monbijou Park –vis-à-vis<br />

Monbijoustraße 3<br />

10117 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 47 01 89 49<br />

www.theater-museumsinsel.de<br />

24.8. .............. 19.30 ................Krieg &Frieden // 1618 :1918<br />

(Hanna Herfurtner, Sopran;<br />

lautten compagney Berlin;<br />

Leitung: Birgit Schnurpfeil)<br />

25.8. .............. 16.00 ............. Susanna |Dramatisches Oratorium<br />

von Georg Friedrich Händel<br />

(Vokalsolisten aus dem 60. Weimarer<br />

Meisterkurs, Naumburger Kammerchor,<br />

lautten compagney Berlin,<br />

Leitung: Wolfgang Katschner)<br />

Fontane-Festspiele Neuruppin<br />

Präsidentenstraße 47, 16816 Neuruppin<br />

Tel. (03391) 659 8198, www.fontane-festspiele.com<br />

AUGUST<br />

23. &24.8...... 19.30 ..........................Effi in der Unterwelt<br />

Regie: Frank Matthus<br />

(Schulplatz Neuruppin)<br />

25.8. .............. 18.30 ..........................Effi in der Unterwelt<br />

(Schulplatz Neuruppin)<br />

Friedrichstadt-Palast<br />

Friedrichstraße 107, 10117 Berlin<br />

Tel. 23 26 23 26, www.palast.berlin<br />

JULI<br />

2.7. ................ 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />

4. &5.7. ......... 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />

6.7. ................ 15.30 &19.30 ..................... Vivid Grand Show<br />

AUGUST<br />

9.8. ................ 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />

10.8. .............. 15.30 &19.30 ..................... Vivid Grand Show<br />

13.8. .............. 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />

15. &16.8...... 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />

17.8. .............. 15.30 &19.30 ..................... Vivid Grand Show<br />

20.8. .............. 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />

22. &23.8...... 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />

24.8. .............. 15.30 &19.30 ..................... Vivid Grand Show<br />

27.8. .............. 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />

29. &30.8...... 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />

31.8. .............. 15.30 &19.30 ..................... Vivid Grand Show<br />

Garn-Theater<br />

Katzbachstraße 19, 10965 Berlin<br />

Tel. 78 95 13 46, www.garn-theater.de<br />

JULI<br />

4.-7.7. ............ 20.30 ..................Die Sanfte von F. Dostojewski<br />

mit Adolfo Assor<br />

11.-14.7. ........ 20.30 ...................................Die Sanfte<br />

18.-20.7. ........ 20.30 ...................................Die Sanfte<br />

25.-27.7. ........ 20.30 ...................................Die Sanfte<br />

AUGUST<br />

1.-3.8. ............ 20.30 ............... Aufzeichnungen aus der Unruhe<br />

nach Fdo. Pessoa, mit Adolfo Assor<br />

8.8. ................ 20.30 ............... Aufzeichnungen aus der Unruhe<br />

9. &10.8........ 20.00 .................................. Hundeherz<br />

Eine Lesung mit Eckart Freund<br />

15.-17.8. ........ 20.30 ............... Aufzeichnungen aus der Unruhe<br />

22.-24.8. ........ 20.30 ............... Aufzeichnungen aus der Unruhe<br />

29.-31.8. ........ 20.30 ............... Aufzeichnungen aus der Unruhe<br />

Grips Theater<br />

Altonaer Straße 22, 10557 Berlin<br />

Tel. 39 74 74 77, www.grips-theater.de<br />

AUGUST<br />

9.8. ................ 19.30 .....................Linie 1von Volker Ludwig<br />

Regie: Wolfgang Kolneder<br />

Eine musikalische Revue mit Musik<br />

von Birger Heymann und der Rockband No Ticket<br />

(Für Erwachsene, Grips Hansaplatz)<br />

10. &12.8...... 19.30 .........................Linie 1(Erwachsene)<br />

13. &14.8...... 10.00 ................................Vier sind hier<br />

Ensembleproduktion<br />

Regie: Sabine Trötschel (ab 2, Podewil)<br />

19.30 .........................Linie 1(Erwachsene)<br />

16.8. .............. 19.30 ........Eine linke Geschichte von Volker Ludwig<br />

und Detlef Michel (Erwachsene)<br />

17.8. .............. 19.30 ............. GASTSPIEL So Kheeren Amenca?!<br />

Für immer Urlaub! (ab 14, Podewil)<br />

19.30 ............Eine linke Geschichte (Erwachsene)<br />

18.8. .............. 18.00 ............. GASTSPIEL So Kheeren Amenca?!<br />

Für immer Urlaub! (ab 14, Podewil)<br />

20. &21.8...... 10.00 .............. Laura war hier von Milena Baisch<br />

Regie: Rüdiger Wandel (ab 5)<br />

22.8. .............. 10.30 ...............Auf Weltreise mit den Millibillies<br />

Ensembleproduktion<br />

Regie: Gabriel Frericks (ab 5, Podewil)<br />

18.00 .............Cheer Out Loud! von Susanne Lipp<br />

Regie: Robert Neumann (ab 14)<br />

23.8. .............. 10.30 ...............Auf Weltreise mit den Millibillies<br />

(ab 5, Podewil)<br />

11.00 ......................Cheer Out Loud! (ab 14)<br />

18.00 ............. U20 Poetry Slam (ab 14, Podewil)<br />

24.8. .............. 16.00 ......................Unsere Bühne, fertig los!<br />

Der KinderTheaterRat des Grips Theaters<br />

lädt ein (ab 9, Podewil)<br />

19.30 .........................Linie 1(Erwachsene)<br />

26.8. .............. 18.00 .............Das Heimatkleid von Kirsten Fuchs<br />

Regie: TimEgloff (Erwachsene, Podewil)<br />

27. 8. ............. 19.30 .........Das Heimatkleid (Erwachsene, Podewil)<br />

19.30 .........................Linie 1(Erwachsene)<br />

28. &29.8...... 19.30 .........................Linie 1(Erwachsene)<br />

30.8. .............. 19.30 .....................Aus.Zeit von und mit dem<br />

Jugendklub Banda Agita<br />

Regie: Oana Cirpanu (ab 15, Podewil)<br />

31.8. .............. 16.00 ..................Schnubbel von Volker Ludwig<br />

Regie: Yüksel Yolcu (ab 6)<br />

19.30 ..................... Aus.Zeit (ab 15, Podewil)<br />

Große Orangerie Berlin<br />

Spandauer Damm 22, 14059 Berlin<br />

Tel. 25 81 03 50, www.residenzkonzerte.berlin<br />

JULI<br />

3. &6.7. ......... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />

Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />

10. &13.7...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />

Werke von Mozart, Haydn &Salieri


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

FREITAG, 28. JUNI 2019 SEITE 5<br />

17. &20.7...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />

Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />

24. &27.7...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />

Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />

31.7. .............. 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />

Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />

AUGUST<br />

3. &7.8. ......... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />

Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />

10. &14.8...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />

Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />

17. &21.8...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />

Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />

24. &28.8...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />

Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />

31.8. .............. 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />

Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />

Hans Otto Theater<br />

Schiffbauergasse 11, 14467 Potsdam<br />

Tel. (0331) 981 18, www.hansottotheater.de<br />

AUGUST<br />

10.8. .............. 11.00 ........................... SchauSpielFenster<br />

Eine Entdeckungsreise in die Welt<br />

des Theaters (Brandenburger Straße)<br />

23.8. .............. 19.30 ........PREMIERE Das achte Leben (Für Brilka)<br />

von Nino Haratischwili<br />

Regie: Konstanze Lauterbach (Großes Haus)<br />

25. &26.8...... 20.00 ...............................Souvenir 1870<br />

Theodor Fontane als Gefangener auf Oléron<br />

(altes RAW-Gelände, Fr.-Engels-Str. 21)<br />

31.8. .............. 14.00 ..................Stadt für eine Nacht (bis 3 00 )<br />

(Gelände Schiffbauergasse, Eintritt frei)<br />

14.00 ...............................Krähe und Bär<br />

von Martin Baltscheit (ab 6, Reithalle)<br />

20.00 ............ Fräulein Smillas Gespür für Schnee<br />

von Peter Høeg (Reithalle)<br />

21.00 ............................ Kabale und Liebe<br />

von Friedrich Schiller (Großes Haus)<br />

Heimathafen Neukölln<br />

Karl-Marx-Straße 141, 12043 Berlin<br />

Tel. 56 82 13 33, www.heimathafen-neukoelln.de<br />

AUGUST<br />

15.8. .............. 21.00 ........................Mitski –Konzert (Saal)<br />

29.8. .............. 19.00 ...........PREMIERE Mädchenorchester (Saal)<br />

30.8. .............. 20.00 ......Mädchenorchester –Musiktheater über das<br />

Frauenorchester von Auschwitz (Saal)<br />

31.8. .............. 21.00 ......Victoria Van Violence –Klischeevorstellung<br />

die Show zum Podcast (Saal)<br />

Hochschule für Schauspielkunst<br />

Ernst Busch<br />

Zinnowitzer Str. 11, 10115 Berlin<br />

Tel. 755 41 70, www.hfs-berlin.de<br />

JULI<br />

4. &5.7. ......... 20.00 .....Katrina E. Bastian: LeibBeiMir –BodyByMe,<br />

Masterarbeit/Studiengang Choreographie<br />

am HZT (bat-Studiotheater,<br />

Belforter Str. 15, 10405 Berlin)<br />

11.7. .............. 20.00 .........Liederwerkstatt „Sommer“ (1. &3.Stj.<br />

Schauspiel, HfS Oben, Eintritt frei)<br />

15. &16.7...... 17.00 .... „Ein Pferd! Ein Pferd! Ein Königreich für ein<br />

Pferd!" –„Tut's nicht ein Esel auch?" –<br />

„Doch, kommen Sie nur herauf!",<br />

Szenenstudien (3. Stj. Schauspiel,<br />

HfS Oben, Eintritt frei)<br />

Kleines Theater<br />

Südwestkorso 64, 12161 Berlin<br />

Tel. 821 20 21, www.kleines-theater.de<br />

AUGUST<br />

30.8. .............. 20.00 .......PREMIERE Eine blassblaue Frauenschrift<br />

nach Franz Werfel<br />

31.8. .............. 20.00 ..................Eine blassblaue Frauenschrift<br />

Komische Oper<br />

Behrenstraße 55-57, 10117 Berlin<br />

Tel. 47 99 74 00, www.komische-oper-berlin.de<br />

JULI<br />

9.-12.7. .......... 20.00 .....GASTSPIEL Stardust –From Bach to Bowie<br />

Complexions Contemporary Ballet<br />

aus New York<br />

13.7. .............. 15.00 &20.00 .................GASTSPIEL Stardust –<br />

From Bach to Bowie<br />

14.7. .............. 14.00 .....GASTSPIEL Stardust –From Bach to Bowie<br />

AUGUST<br />

22.8. .............. 19.30 ..................WIEDERAUFNAHME Candide<br />

Comic Operetta (1956/1999)<br />

von Leonard Bernstein<br />

Leitung: de Souza, Kosky;<br />

anschl. After Show Lounge<br />

23.8. .............. 19.30 .................WIEDERAUFNAHME Roxy und<br />

ihr Wunderteam, Fußball-Operette<br />

(1937)<br />

von Paul Abraham, Leitung: Tietje, Huber;<br />

anschl. After Show Lounge<br />

24.8. .............. 19.30 .....................Roxy und ihr Wunderteam<br />

25.8. .............. 19.00 .....................................Candide<br />

30.8. .............. 19.30 ...........WIEDERAUFNAHME Jewgeni Onegin<br />

Lyrische Szenen (1879)<br />

von Pjotr I. Tschaikowski,<br />

Leitung: Rubiķis, Kosky;<br />

anschl. After Show Lounge<br />

31.8. .............. 18.00 .....................................Candide<br />

Komödie am Kurfürstendamm<br />

im Schiller Theater<br />

Bismarckstraße 110, 10625 Berlin<br />

Tel. 88 59 11 88, www.komoedie-berlin.de<br />

JULI<br />

2.-6.7. ............ 20.00 ..........................Alles was Sie wollen<br />

von Matthieu Delaporte/<br />

Alexandre de la<br />

Patellière, Regie: Herbert Herrmann<br />

7.7. ................ 18.00 ....... ZUM LETZTEN MAL Alles was Sie wollen<br />

TANZ IM AUGUST<br />

Tanz-Inspiration aus aller Welt<br />

Das31. Internationale Festival für zeitgenössischen Tanz<br />

macht Berlin an verschiedenen Orten zur Tanzhauptstadt<br />

Das internationale Festival<br />

Tanz im August, präsentiertvon<br />

HAUHebbelam<br />

Ufer, macht Berlin vom<br />

9. bis zum 31. August wieder zur<br />

Tanzhauptstadt Deutschlands. Die<br />

31. Ausgabe zeigt zahlreiche neue<br />

Arbeiten unterschiedlicher Generationen<br />

von internationalen und lokalen<br />

Choreografen und Choreografinnen.<br />

Am HAU Hebbel am Ufer<br />

und an weiteren Orten in ganz Berlin<br />

werden insgesamt sieben Uraufführungen<br />

und 18 Deutschlandpremieren<br />

gezeigt. Bis zum 31. August<br />

präsentieren in rund 70 Vorstellungen<br />

anelf Veranstaltungsorten in<br />

ganz Berlin mehr als 160 Künstler<br />

und Künstlerinnen aus 15 Ländern,<br />

insgesamt 31 Produktionen.<br />

Die große Werkschau RE-Perspective<br />

Deborah Hay:„Works from<br />

1968 to the Present“, die 2019 im<br />

Mittelpunkt des Festivals steht, ist<br />

die bis heute umfassendste institutionelle<br />

Auseinandersetzung<br />

mit Deborah Hays Lebenswerk. Sie<br />

zeigt Deborah Hay als eine der einflussreichsten<br />

Choreografinnen des<br />

postmodernen Tanzes im 20. und<br />

21. Jahrhundert, die Generationen<br />

von Tänzern und Tänzerinnen auf<br />

der ganzen Welt bis heute in einzigartiger<br />

Weise inspiriert.<br />

Zu seinem 100. Geburtstag im<br />

Jahr 2019 feiert Tanz im August den<br />

US-amerikanischen Choreografen<br />

Merce Cunningham. Im Rahmen<br />

des Merce Cunningham Centennial<br />

zeigen in der Volksbühne Berlin das<br />

CCN –Ballet de Lorraine „RainFo-<br />

LAURENT PHILIPPE<br />

Das CNN –Ballet de Lorraine zeigt Merce Cunnighams „RainForest &Sounddance“.<br />

Tanz im August<br />

Vom 9.bis zum 31. August<br />

Eintrittskarten an der Tageskasse<br />

des HAU Hebbel amUfer: HAU2<br />

Hallesches Ufer 32<br />

10963 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 25900427<br />

www.tanzimaugust.de<br />

rest &Sounddance“ und das Dance<br />

on Ensemble die Uraufführung von<br />

„Berlin Story, Are-imagination of<br />

Merce Cunningham‘s Story“, u. a.<br />

mit einem Bühnenbild des <strong>Berliner</strong><br />

Künstlers John Bock.<br />

Weitere Uraufführungen bringen<br />

Eszter Salamon mit „Monument 0.7:<br />

M/Others“ in der St Elisabethkirche,<br />

Jérôme Bel mit Isadora Duncan im<br />

Deutschen Theater inBerlin, und<br />

BERLINER FESTSPIELE<br />

die in Berlin lebenden Choreografen<br />

und Choreografinnen ClaireVivianne<br />

Sobottke und deufert&plischke<br />

mit. Erstmals bei Tanz im August zu<br />

Gast und alle mit Deutschlandpremieren<br />

sind Catherine Gaudet, Nicola<br />

Gunn und James Batchelor, die<br />

Ambiguous Dance Company, Kaori<br />

Seki und Oona Doherty.<br />

Im Kindl – Zentrum für zeitgenössische<br />

Kunst erwarten die<br />

Festivalbesucher zwei besondere<br />

Formate. Der multidisziplinäre<br />

Künstler Hiroaki Umeda projiziert<br />

in seiner „Haptic Installation“ Videobilder<br />

auf die geschlossenen<br />

Augenlider der Besucher und Besucherinnen.<br />

Und Par B.L.eux/Benoît<br />

Lachambre & Sophie Corriveau<br />

schaffen in „Fluid Grounds“ im<br />

Rahmen einer 8-stündigen Performance<br />

eine faszinierende, raumfüllende<br />

Skulptur aus bunten Tapes.<br />

Hector Berlioz und die europäische Moderne<br />

Vom30. August bis zum 19. September startet das Konzertleben<br />

mit dem Musikfest Berlin in die neue Spielzeit<br />

Das Musikfest Berlin ehrt<br />

in diesem Jahr den Komponisten<br />

Hector Berlioz<br />

und lädt zu einem Programm<br />

ein, das zentrale Werke seines<br />

Schaffens präsentiert und dem<br />

Einfluss seiner visionären Ideen auf<br />

die französische und europäische<br />

Moderne nachspürt.<br />

Das Festival eröffnet am 31. August<br />

inder Philharmonie mit Hector<br />

Berlioz’ erster Oper „Benvenuto<br />

Cellini“, interpretiert von Sir John<br />

Eliot Gardiner mit dem OrchestreRévolutionnaire<br />

etRomantique, dem<br />

Monteverdi Choir und einer Riege<br />

namhafter Solistinnen und Solisten,<br />

halbszenisch und auf historischen<br />

Instrumenten. Ebenfalls auf den<br />

Instrumenten der Berlioz-Zeit spielt<br />

das Orchester Les Siècles unter der<br />

Leitung seines Gründers François-<br />

Xavier Roth die Symphonie „Harold<br />

en Italie“ mit der Bratschistin Tabea<br />

Zimmermann als Solistin: ein Debüt<br />

des Orchesters in der Philharmonie<br />

und beim Musikfest Berlin. Weitere<br />

Beiträgezum Berlioz-Jahr 2019 –„Roméo<br />

et Juliette“ und die Oper „Les<br />

Troyens“ (in Ausschnitten) –kommen<br />

von den <strong>Berliner</strong> Philharmonikern<br />

mit Daniel Harding sowie dem<br />

Orchester der Deutschen Oper Berlin<br />

mit Donald Runnicles. Die„Symphonie<br />

fantastique“ schließlich spielen<br />

Zubin Mehta und das Israel Philharmonic<br />

Orchestra, die zum letzten<br />

Mal gemeinsam durch Europa tourenund<br />

auch in Berlin haltmachen.<br />

Hector Berlioz betrachtete das<br />

Orchester als „ein großes Instru-<br />

CHRIS CHRISTODOULOU<br />

Sir John Eliot Gardiner<br />

Musikfest Berlin 2019<br />

Vom 30. August bis 19.September<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmonie<br />

Philharmonie und Kammermusiksaal<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />

10785 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 25 48 91 00<br />

www.berlinerfestspiele.de<br />

ment“, als eine Farbpalette mit immensen<br />

Möglichkeiten. Diese haben<br />

in der Folge eine Reihe von Komponisten<br />

ausgelotet, vor allem Richard<br />

Strauss, dessen Opern„Die Frau ohne<br />

Schatten“ und „Ein Heldenleben“<br />

zu hören sein werden; dann Edgard<br />

Varèse in „Amériques“, das die <strong>Berliner</strong><br />

Philharmoniker in voller Besetzung<br />

unter Peter Eötvös realisieren;<br />

und Alfred Schnittke in seiner Ersten<br />

Sinfonie –ein Ritt durch die Musikgeschichte<br />

–, die Valery Gergiev mit<br />

den Münchner Philharmonikern<br />

dirigieren wird; sowie „Éclairs sur<br />

l’Au-delà“, Olivier Messiaens letztes<br />

Werk, das das London Symphony<br />

Orchestrabei seinem ersten <strong>Berliner</strong><br />

Gastspielmit seinem Chefdirigenten<br />

SirSimon Rattle spielen wird.<br />

Weiterer Höhepunkt des Festivals<br />

ist das Konzert des BBC Symphony<br />

Orchestra mit seinem Chefdirigenten<br />

Sakari Oramo, der Sängerin Nora<br />

Fischer und dem Trompeter Håkan<br />

Hardenberger.Sie spielen Werke<br />

von Olga Neuwirth und dem niederländischen<br />

Komponisten Louis Andriessen,<br />

denen jeweils ein Schwerpunkt<br />

mit mehreren Konzerten im<br />

Festival gewidmet ist. Mit Spannung<br />

erwartet wird auch das Royal<br />

Concertgebouw Orchestra Amsterdam,<br />

diesmal mit Tugan Sokhiev<br />

am Pult. Und das berühmte Ensemble<br />

der Umewaka Kennōkai Foundation<br />

aus Tokio gibt mit klassischem<br />

Nō-Theater ein Gastspiel. Ein<br />

Highlight in Sachen Film und Live-<br />

Musik ist die Weltpremiere der rekonstruierten<br />

9-stündigen Fassung<br />

des Stummfilms „La Roue“ von<br />

Abel Gance. Eine Kammermusikreihe<br />

knüpft an die Orchesterkonzerte<br />

an und präsentiert Interpreten und<br />

Interpretinnen wie Pierre-Laurent<br />

Aimard, Alexander Melnikov, Olga<br />

Pashchenko und Georg Nigl mit<br />

Werken von Beethoven, Schubert,<br />

Messiaen, Lachenmann und Rihm.<br />

AUGUST<br />

2. &3.8. ......... 20.00 .....VORAUFFÜHRUNG Zuhause bin ich Darling<br />

von Laura Wade<br />

Regie: Philippe Besson<br />

4.8. ................ 18.00 ............ Zuhause bin ich Darling (Dtspr. EA)<br />

6.8. ................ 20.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />

7.8. ................ 16.00 .... KOMÖDIE UM VIER Zuhause bin ich Darling<br />

8.-10.8. .......... 20.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />

11.8. .............. 18.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />

13.-17.8. ........ 20.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />

18.8 ............... 18.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />

20.-25.8. ........ 20.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />

27.-31.8. ........ 20.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />

Konzerthaus<br />

Gendarmenmarkt, 10117 Berlin<br />

Tel. 203 09 21 01, www.konzerthaus.de<br />

JULI<br />

19.7. .............. 20.00 ......Young Euro Classic 2019, Polska Orkiestra<br />

Sinfonia Iuventus, ML: Jakub Chrenowicz;<br />

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6F-Dur<br />

op. 68 („Pastorale“), Artur Malawski: Toccata für<br />

kleines Orchester (1947), Ludwig van Beethoven:<br />

Sinfonie Nr. 5c-Moll op. 67 (Großer Saal)<br />

20.7. .............. 20.00 .........Young Euro Classic 2019, International<br />

Tatarstan Youth Orchestra (Orchester)<br />

ML: Mikhail Mosenkov, Alexandra Dovgan (Klavier);<br />

Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie g-Moll KV 183,<br />

Johann Sebastian Bach: Konzert für Klavier,<br />

Streicher und Basso continuo d-Moll BWV 1052,<br />

Farid Yarullin: Musik zu dem Ballett „Schurale“<br />

(1945, Auszüge), Georges Bizet/ Rodion Schtschedrin:<br />

„Carmen-Suite“ für Streichorchester<br />

und Schlaginstrumente (Großer Saal)<br />

21.7. .............. 20.00 ............ Young Euro Classic 2019, Orquesta<br />

Sinfónica Nacional Juvenil, ML: Alberto Rincón;<br />

Pjotr Tschaikowsky: „Romeo und Julia“ –<br />

Fantasie-Ouvertüre nach Shakespeare,<br />

Manuel de Falla: „El amor brujo“,<br />

Caonex Peguero-Camilo: „Punta Cana“ (UA),<br />

Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 9e-Moll op. 95<br />

(„Aus der Neuen Welt“) (Großer Saal)<br />

22.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Nationales Jugendorchester Rumäniens<br />

ML: Cristian Mandeal, Stefan Cazacu (Violoncello);<br />

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 4B-Dur op. 60,<br />

Pjotr Tschaikowsky: Variationen über ein<br />

Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester<br />

A-Dur op. 33, Johannes Brahms: Klavierquartett<br />

g-Moll op. 25, für Orchester von<br />

Arnold Schönberg (Großer Saal)<br />

23.7. .............. 20.00 .......... Young Euro Classic 2019, O/Modərnt,<br />

Hugo Ticciati (ML, Violine), Marzi Nyman<br />

(E-Gitarre, Gesang), Priya Mitchell (Violine),<br />

Brian O'Kane (Violoncello), Simone van der Giessen<br />

(Viola), Bryony Gibson-Cornish (Viola),<br />

Daniel Xia (Klavier); Arvo Pärt: „Fratres“,<br />

Ludwig van Beethoven: Streichquintett C-Dur op. 29,<br />

Sonate d-Moll op. 31 Nr. 2(„Der Sturm“),<br />

Improvisationen über Beethoven-Variationen<br />

und Vivaldi-Konzerte, kombiniert mit<br />

finnischer Rockmusik (Großer Saal)<br />

24.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Nationale Jugendphilharmonie der Türkei<br />

ML: Cem Mansur, Gökhan Aybulus (Klavier);<br />

Carl Maria von Weber: Ouvertüre zur Oper<br />

„Der Freischütz“, Sergej Rachmaninow:<br />

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2c-Moll op. 18,<br />

Füsun Köksal: „Silent Echoes“ (UA),<br />

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 8F-Dur op. 93<br />

(Großer Saal)<br />

25.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Klassik meets Jazz,<br />

Miagi Youth Orchestra, Nils Landgren<br />

(Posaune, Gesang, künstlerische Leitung)<br />

(Großer Saal)<br />

26.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Jovem Orquestra Portuguesa<br />

ML: Pedro Carneiro, Ensemble Notas de Contacto;<br />

George Enescu: Prélude àl'unisson aus<br />

der Suite Nr. 1C-Dur op. 9,<br />

João Godinho: „Alcance |Reach“ (UA),<br />

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 7A-Dur op. 92;<br />

anschl. Publikumsfest (Großer Saal)<br />

27.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Young Euro Classic Festivalorchester<br />

Griechenland-Deutschland, Underground Youth<br />

Orchestra Athen, Kammerorchester Julius Stern<br />

der UdK Berlin, Cantus Domus<br />

ML: Christoph Eschenbach, Nina Adlon (Sopran),<br />

Stathis Karapanos (Flöte), Fil Liotis (Klavier);<br />

Mikis Theodorakis: Achilleas Wastor –“Zorbas Suite”<br />

für Flöte und Orchester (UA), Nikos Skalkottas:<br />

Griechische Tänze, Ludwig van Beethoven:<br />

Chorfantasie c-Moll op. 80 u.a. (Großer Saal)<br />

28.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Nationales Jugendorchester der Slowakei<br />

ML: Benjamin Bayl, Miki Skuta (Klavier),<br />

Martin Adámek (Klarinette); Darius Milhaud:<br />

„Le boeuf sur le toit“ –Ballettmusik op. 58,<br />

Ľubica Čekovská: Konzert für Klavier<br />

und Orchester (DEA), Ondřej Kukal:<br />

„Clarinettino“, Ludwig van Beethoven:<br />

Sinfonie Nr. 2D-Dur op. 36 (Großer Saal)<br />

29.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Orquesta Sinfónica Nacional Juvenil (Chile)<br />

ML: Maximiliano Valdes, Luis Orlandini (Gitarre);<br />

Miguel Farias: Retratos australes, Heitor Villa-Lobos:<br />

Konzert für Gitarre und kleines Orchester,<br />

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3<br />

Es-Dur op. 55 („Eroica“) (Großer Saal)<br />

30.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Bundesjugendballett; Choreografien<br />

aus dem bestehenden Repertoire<br />

sowie neue Kreationen<br />

zu kammermusikalischen<br />

Werken (Großer Saal)<br />

31.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Galilee Chamber Orchestra, Saleem Ashkar<br />

(ML, Klavier); Joseph Haydn: Ouvertüre<br />

zur Oper „L'Isola disabitata“ Hob Ia:13,<br />

Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier<br />

und Orchester Nr. 2B-Dur op. 19, Wisam Gibran:<br />

„Overcoming“ (UA), Ludwig van Beethoven:<br />

Sinfonie Nr. 1C-Dur op. 21 (Großer Saal)<br />

AUGUST<br />

1.8. ................ 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

National Youth Orchestra of Great Britain<br />

ML: Mark Wigglesworth, Alina Pogostkina<br />

(Violine); Lera Auerbach: „Icarus“ –<br />

Sinfonische Dichtung, Pjotr Tschaikowsky:<br />

Konzert für Violine und Orchester D-Dur<br />

op. 35, Sergej Prokofjew:<br />

„Romeo und Julia“ –Auszüge aus der<br />

Ballettmusik op. 64 (Großer Saal)<br />

2.8. ................ 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

European Union Youth Orchestra<br />

ML: Vasily Petrenko,<br />

Nicolas Altstaedt (Violoncello);<br />

Antonín Dvořák: Konzert für Violoncello<br />

und Orchester h-Moll op. 104, Gustav Mahler:<br />

Sinfonie Nr. 5cis-Moll (Großer Saal)<br />

Fortsetzung Konzerthaus auf Seite 6


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

SEITE 6 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />

Fortsetzung Konzerthaus von Seite 5<br />

3.8. ................ 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Bundesjugendorchester<br />

ML: Alexander Shelley, Msaki (Gesang);<br />

William Walton: „Johannesburg Festival Ouverture“,<br />

Hendrik Hofmeyr: „Three African Songs“ (UA),<br />

George Gershwin: „Porgy and Bess“ –<br />

ASymphonic Picture, Johannes Brahms:<br />

Sinfonie Nr. 2D-Dur op. 73 (Großer Saal)<br />

4.8. ................ 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

Mitsingkonzert für alle, European Union<br />

Youth Orchestra, Ernst Senff Chor<br />

ML: Vasily Petrenko, Miah Persson (Sopran),<br />

Theresa Kronthaler (Mezzosopran),<br />

Norbert Ernst (Tenor), Leon Kosavic (Bass);<br />

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 9d-Moll op. 125<br />

mit Schlusschor über Schillers Ode<br />

„An die Freude“ (Großer Saal)<br />

5.8. ................ 18.00 ...... Young Euro Classic 2019, Präsentationen:<br />

Europa –Meine Heimat? Meine Zukunft?<br />

(Werner-Otto-Saal)<br />

20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

National Youth Orchestra of China<br />

ML: Ludovic Morlot, Garrick Ohlsson (Klavier);<br />

Xiaogang Ye: „Sonnenlicht“ und „Dämmerung“<br />

aus „The Tianjin Suite“ (2016, DEA),<br />

Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier<br />

und Orchester Nr. 5Es-Dur op. 73,<br />

Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5<br />

d-Moll op. 47 (Großer Saal)<br />

6.8. ................ 18.00 ............. Young Euro Classic 2019, Lesung:<br />

Europa zwischen Traum und Trauma<br />

(Werner-Otto-Saal)<br />

20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />

National Youth Orchestra of the USA<br />

ML: Antonio Pappano, Dame Sarah Connolly<br />

(Mezzosopran); Hector Berlioz: „Les nuits d'été“ –<br />

Liederzyklus nach Théophile Gautier für Mezzosopran<br />

und Orchester op. 7, Sergej Prokofjew:<br />

Sinfonie Nr. 5B-Dur op. 100 u. a. (Großer Saal)<br />

30.8. .............. 20.00 ..................Konzert zur Saisoneröffnung,<br />

Konzerthausorchester Berlin,<br />

Tschechischer Philharmonischer Chor Brno,<br />

Slowakischer Philharmonischer Chor,<br />

Staats- und Domchor Berlin<br />

ML: Christoph Eschenbach, Erin Wall,<br />

Michaela Kaune, Marisol Montalvo (Sopran),<br />

Mihoko Fujimura, Gerhild Romberger (Alt),<br />

Robert Dean Smith (Tenor),<br />

Michael Nagy (Bariton), Mikhail Petrenko (Bass);<br />

Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 8Es-Dur (Großer Saal)<br />

Maxim Gorki Theater<br />

Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />

Tel. 20 22 11 15, www.gorki.de<br />

AUGUST<br />

16.8. .............. 20.00 .................VORAUFFÜHRUNG Herzstück<br />

von Heiner Müller<br />

Regie: Sebastian Nübling (Container)<br />

17.8. .............. 18.00 ........................Spielzeiteröffnungsfest<br />

20.00 ........................ PREMIERE Herzstück<br />

18. &19.8...... 20.00 ...................................Herzstück<br />

20.8. .............. 20.00 ........................Herzstück (Theatertag)<br />

21.8. .............. 20.00 ...................................Herzstück<br />

24. &25.8...... 20.00 ..................................The Sequel<br />

von Nora Abdel-Maksoud<br />

Regie: Nora Abdel-Maksoud (Container)<br />

30.8. .............. 20.00 ..... PREMIERE Die Verlobung in St. Domingo –<br />

Ein Widerspruch von Necati Öziri<br />

gegen Heinrich von Kleist<br />

Regie: Sebastian Nübling (Container);<br />

anschl. Premierenfeier<br />

31.8. .............. 20.00 ................Die Verlobung in St. Domingo –<br />

Ein Widerspruch<br />

Neuköllner Oper<br />

Karl-Marx-Straße 131-133, 12043 Berlin<br />

Tel. 68 89 07 77, www.neukoellneroper.de<br />

JULI<br />

4.7. ................ 20.00 .................................Drachenherz<br />

Böhmer/Lund<br />

Regie: Mathias Noack/Peter Lund/<br />

Neva Howard (Saal)<br />

5.-7.7. ............ 20.00 .................................Drachenherz<br />

11.-14.7. ........ 20.00 .................................Drachenherz<br />

18.-21.7. ........ 20.00 .................................Drachenherz<br />

AUGUST<br />

3.8. ................ 20.00 ................ist die welt auch noch so schön<br />

Lincke, Cvijovic/Stadelmann<br />

Regie: Ulrike Schwab (Studio)<br />

4.8. ................ 20.00 ................ist die welt auch noch so schön<br />

6. &7.8. ......... 20.00 ................ist die welt auch noch so schön<br />

15.8. .............. 20.00 ......................Casting Clara Schumann,<br />

Schwencke/Däuper, Müller<br />

Regie: Cordula Däuper (Saal)<br />

17.&18.8........ 20.00 ................................Casting Clara<br />

22.-24.8. ........ 20.00 ................................Casting Clara<br />

28.-31.8. ........ 20.00 ................................Casting Clara<br />

Prime Time Theater<br />

Müllerstraße 163b, 13353 Berlin<br />

Tel. 49 90 79 58, www.primetimetheater.de<br />

AUGUST<br />

1.-4.8. ............ 20.15 ....GWSW Folge 123 „Der Club der toten Döner"<br />

8.-11.8. .......... 20.15 ....GWSW Folge 123 „Der Club der toten Döner"<br />

15.-18.8. ........ 20.15 ....GWSW Folge 123 „Der Club der toten Döner"<br />

22.-25.8. ........ 20.15 ....GWSW Folge 123 „Der Club der toten Döner"<br />

29.-31.8. ........ 20.15 .....Die Weddingers –Eine Superheldenkomödie<br />

Quatsch Comedy Club<br />

Friedrichstraße 107, 10117 Berlin<br />

Tel. 47 99 74 13, www.quatschcomedyclub.de<br />

JULI<br />

4.-6.7. ............ 20.00 .....Die Live Show: Moderation: Stefan Danziger<br />

mit Andreas Weber, Herr Schröder,<br />

Philipp Schlüter, Robert Louis Griesbach<br />

11.-13.7. ........ 20.00 ...Die Live Show: Moderation: Sebastian Schnoy<br />

mit Benni Stark, Salim Samatou,<br />

Aladdin, Achim Knorr<br />

18.-20.7. ........ 20.00 ....................Die Live Show: Moderation:<br />

Roberto Capitoni<br />

mit Tutty Tran, Helene Bockhorst,<br />

Andrea Limmer, Abdelkarim<br />

25.-27.7. ........ 20.00 ........Die Live Show: Moderation: Martin Sierp<br />

mit Kerstin Luhr, Tino Bomelino,<br />

Passun Azhand, Don Clarke<br />

THOMAS M. JAUK<br />

CHAMÄLEON<br />

Verrücktes Zirkusmärchen und Mythen<br />

Fabelhafte Bilder im Chamäleon mit dem tschechischen Cirk laPutyka<br />

und der australischen Kompanie Gravity &Other Myths<br />

Memories ofFools<br />

von Cirk la Putyka<br />

Vorstellungen täglich (außer Mo.)<br />

Bis 18. August<br />

Out Of Chaos<br />

von Gravity &Other Myths<br />

Vorstellungen täglich (außer Mo.)<br />

Ab 24. August<br />

Chamäleon Theater<br />

in den Hackeschen Höfen,<br />

Rosenthaler Straße 40/41<br />

(Hackesche Höfe), 10178 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 40 00 59 0<br />

www.chamaeleonberlin.com<br />

Was sich alles auf dem<br />

Mond so tummelt:<br />

Ein sprechender Hase,<br />

ein punkiger Mozart,<br />

und: Ist das Charly Chaplin auf<br />

dem Schleuderbrett? Adam und Eva<br />

dürfen natürlich auch nicht fehlen<br />

bei diesem herrlich verrückten Zirkusmärchen<br />

des tschechischen Cirk<br />

La Putyka. „Memories of Fools“<br />

heißt denn auch passend ihre neue<br />

Show, mit der das Chamäleon in ein<br />

vollgepacktes Geburtstagsjahr gestartet<br />

ist. Seit 15 Jahren hat sich das<br />

Theater in den Hackeschen Höfen<br />

mit großer Leidenschaft dem Neuen<br />

Zirkus verschrieben, und das will natürlich<br />

mit einem fulminanten Programm<br />

gefeiert werden: Noch bis<br />

zum 18. August gastiert der preisgekrönte<br />

Cirk LaPutyka inDeutschlands<br />

wichtigstem Spielort für zeitgenössischen<br />

Zirkus und zeigt, dass<br />

CARNIVAL CINEMA<br />

HANS OTTO THEATER<br />

Atemberaubende Familiensaga<br />

KonstanzeLauterbach eröffnet die neue Spielzeit mit einer Dramatisierung<br />

des Romans „Das achte Leben (Für Brilka)“ von Nino Haratischwili<br />

Die „acht Leben“ der Familie Jaschi, verkörpert vom Potsdamer Ensemble<br />

Die Regisseurin Konstanze<br />

Lauterbach begeistert<br />

seit Jahren mit ihren<br />

bildstarken und expressivenInszenierungen.<br />

Sofortgefesselt<br />

war sie von Nino Haratischwilis<br />

knapp 1300 Seiten umfassender Familiensaga<br />

„Das achte Leben (Für<br />

Brilka)" –für die erfahrene Regisseurin<br />

„der beste Roman, den ich<br />

seit 20 Jahren gelesen habe“. Zum<br />

Spielzeitauftakt bringt Lauterbach<br />

nun ihre eigene Theaterfassung auf<br />

die Bühne des Hans Otto Theaters.<br />

Im Roman entwirft Niza, die Ururenkelin<br />

eines georgischen Schokoladenfabrikanten,<br />

für ihre Nichte<br />

Brilka die atemberaubende<br />

Geschichte ihrer Familie. Ein Jahrhundert<br />

der Revolution, des Krieges<br />

und Terrors, der Utopien und<br />

Revolten brennt sich in die Lebensgeschichten<br />

ein: in die von Stasia,<br />

Mythos Schwerkraft: Das Ensemble von Gravity &Other Myths<br />

das Genre mit einer Mischung aus<br />

Artistik, Schauspiel, Slapstick und<br />

Tanz wundervolle und berührende<br />

Geschichten erzählen kann.<br />

Unkonventionell geht es ab dem<br />

24. August weiter, denn dann erobert<br />

die australische Ausnahme-Kompanie<br />

Gravity &Other Myths mit ihrer<br />

neuesten Kreation „Out Of Chaos“<br />

die Chamäleon Bühne. Das bereits<br />

für den renommierten Helpmann<br />

Awardnominierte Zirkusstück erkundet<br />

auf spektakuläreWeise die Beziehung<br />

zwischen Ordnung und Chaos.<br />

Undsowird der Zuschauer Teil eines<br />

Showerlebnisses, das Momente der<br />

Konzentration auf artistische Explosionen<br />

folgen lässt und durch diesen<br />

dramaturgischen Wechsel eine fast<br />

hypnotische Wirkung entfaltet. Mit<br />

angenehmer Unaffektiertheit lassen<br />

acht Akrobaten mitreißende Bilder<br />

entstehen und testen dabei so uner-<br />

SchauSpielFenster<br />

Eine Entdeckungsreise in die<br />

Welt des Theaters<br />

Am 10. August<br />

von 11 bis 13Uhr,<br />

entlang der Brandenburger Straße<br />

Das achte Leben (Für Brilka)<br />

von Nino Haratischwili<br />

Regie: Konstanze Lauterbach<br />

Premiere: 23. August<br />

Stadt für eine Nacht<br />

Das größe Kulturfestival der<br />

Region feiert Jubiläum<br />

(Eintritt frei, unter Beteiligung des<br />

Hans Otto Theaters)<br />

Am 31. August, von 14 bis 6Uhr<br />

Kartentelefon: 0331 98 11 8<br />

www.hansottotheater.de<br />

die stoisch den Zeiten trotzt, und<br />

ihrer bildschönen Schwester Christine,<br />

deren Liaison mit der Macht<br />

fatale Folgen hat. Indie der Kinder<br />

Stasias, Kostja und Kitty –erverfällt<br />

den Verlockungen der Sowjetmacht,<br />

sie verliert alles und findet<br />

im Exil eine Stimme. Indie Elenes,<br />

deren Aufbegehren im starren System<br />

ihres Vaters Kostja missglückt,<br />

und ihrer Töchter Daria und Niza,<br />

die haltlos in chaotischen Zeiten<br />

bleiben. Allen bleibt die Erfüllung<br />

ihrer Träume verwehrt. Niemand in<br />

der Familie scheint das Glück dauerhaft<br />

halten zu können. Aber vielleicht<br />

Brilka, das achte und jüngste<br />

dieser Leben?<br />

„Es ist nötig, die Fülle der Geschichten<br />

rigoros zu reduzieren“,<br />

so Konstanze Lauterbach, „und<br />

dabei trotzdem das Fleisch der Figuren<br />

nicht zusehr zubeschädigen.<br />

In dieser Verknappung werden<br />

die Träume, Sehnsüchte und<br />

deren Verkümmerung gezeigt.“ Gemeinsam<br />

mit dem Ensemble unternimmt<br />

die Regisseurin eine Zeitreise<br />

in ein „blutiges Jahrhundert“. Es<br />

entstehen aufwühlende emotionale<br />

Porträts der Mitglieder der Familie<br />

Jaschi, den Nachkommen des Schokoladenfabrikanten.<br />

schrocken die Grenzen der eigenen<br />

Körperlichkeit aus, dass einem die<br />

Luft weg bleibt. Untermalt wird die<br />

gefühl- wie auch humorvolle Show<br />

von einem Klangteppich, der live gemeinsam<br />

mit dem Publikum entsteht:<br />

Stets aufs Neue wird auf diese<br />

Weise ein intimes akustisches Design<br />

gewoben, das Sprache, Licht und Bewegung<br />

stimmig in sich aufnimmt.<br />

Gegründet wurde Gravity &Other<br />

Myths 2009 in Adelaide, Australien.<br />

Schon mit ihrem Erstlingswerk<br />

„A Simple Space“ sorgte die Kompanie<br />

weltweit für ausverkaufte Häuser<br />

und begeisterte Publikum wie Kritiker.<br />

Und das über 500 Mal in24verschiedenenLändern.<br />

Als Riesenhit erwies<br />

sich 2017 zudem die Folgeshow<br />

„Backbone“. Und auch bei „Out Of<br />

Chaos“ kann man sicher sein, dass<br />

die Shootingstars der internationalen<br />

Zirkusszene für Staunen sorgen!<br />

AUGUST<br />

1.-3.8. ............ 20.00 .......Die Live Show: Moderation: Frank Fischer<br />

mit Amir Shabazz, Marcel Kösling,<br />

Andy Ost, Thomas Fröschle<br />

8.-10.8. .......... 20.00 ..... Die Live Show: Moderation: Johannes Flöck<br />

mit Tobias Rentzsch, Marco Tschirpke,<br />

Ralf Winkelbeiner, Michael Steinke<br />

15.-17.8. ........ 20.00 ........ Die Live Show: Moderation: Sascha Korf<br />

mit Ben Schmid, Matthias Seling,<br />

Gordon Brettsteiger, Thomas Nicolai<br />

22.-24.8. ........ 20.00 ......Die Live Show: Moderation: Stephan Bauer<br />

mit Cüneyt Akan, Robert Alan,<br />

Lukas Wandke, Mark Britton<br />

29.-31.8. ........ 20.00 .......Die Live Show: Moderation: Ole Lehmann<br />

mit Keirut Wenzel, Jochen Falck,<br />

Die süße Helga, Thomas Philipzen<br />

radialsystem<br />

Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin<br />

Tel. 288 78 85 88, www.radialsystem.de<br />

JULI<br />

5.7. ................ 19.00 ..............................Forecast Forum<br />

Meet the Mentors! –Eröffnung<br />

6. &7.7. ......... 15.00 .......... Forecast Forum Projektpräsentationen<br />

9.7. ................ 20.00 .........................Nobodaddy is perfect<br />

von Georg Nussbaumer<br />

mit Solistenensemble Kaleidoskop<br />

10.7. .............. 19.00 &21.30 ..................Nobodaddy is perfect<br />

HEROINES OF SOUND –<br />

FRÜHE UND AKTUELLE HELD*INNEN ELEKTRONISCHER MUSIK<br />

VOM 12. BIS 14. JULI<br />

12.7. .............. 20.00 .............Heroines of Sound Konzert Lux:NM<br />

22.30 ............................Heroines of Sound<br />

Performances Maja Osojnik<br />

&Irena Tomažin<br />

13.7. .............. 20.00 ............................Heroines of Sound<br />

Sound-Performance von Zavoloka,<br />

Elsa M’bala, QEEI und Laura Mello<br />

23.00 ...............Heroines of Sound Paula Schopf<br />

aka Chica Paula (DJ-set)<br />

14.7. .............. 20.00 ....................Heroines of Sound Konzert<br />

mit Charo Calvo, Sukitoa oNamau,<br />

Zavoloka und Andrea Szigetvári<br />

22.00 ............................Heroines of Sound<br />

Konzert-Performance von<br />

Antye Greie |AGF aka poemproducer<br />

&The Lappetites<br />

15.7. .............. 20.00 .................... Ohrknacker: Mikel Urquiza<br />

Gesprächskonzert mit dem Trio Catch<br />

PLATAFORMA BERLIN –ABRAVE POST-COLONIAL WORLD<br />

IBERO-AMERICAN FESTIVAL VOM 18. BIS 21. JULI<br />

18.7. .............. 20.30 ..................Plataforma Berlin –Híbridos,<br />

The Spirit of Brazil (Dokumentarfilm)<br />

21.00 .............Plataforma Berlin –Elcuerpo vacío<br />

Compagnie Cuatro XCuatro<br />

19.7. .............. 18.00 ................„I“ Showing von Jeremy Nelson<br />

&Luis Lara Malvacías<br />

19.00 .....................Plataforma Berlin –Hybris<br />

Installative Performance<br />

von La Quinta del Lobo<br />

20.30 ..................Plataforma Berlin –Híbridos,<br />

The Spirit of Brazil<br />

21.00 .............Plataforma Berlin –Elcuerpo vacío<br />

Compagnie Cuatro XCuatro<br />

20.7. .............. 18.00 ................„I“ Showing von Jeremy Nelson<br />

&Luis Lara Malvacías<br />

19.00 .....................Plataforma Berlin –Hybris<br />

Installative Performance<br />

von La Quinta del Lobo<br />

20.30 ..................Plataforma Berlin –Híbridos,<br />

The Spirit of Brazil<br />

21.00 ..................Plataforma Berlin –Requiem<br />

for an Alcaravan, Lukas Avendaño<br />

21.7. .............. 18.00 ..................Plataforma Berlin –Requiem<br />

for an Alcaravan, Lukas Avendaño<br />

20.00 ...............................Global Adapter<br />

Ensembles Adapter, Distractfold und<br />

International Contemporary Ensemble (ICE)<br />

20.30 ..................Plataforma Berlin –Híbridos,<br />

The Spirit of Brazil<br />

25.-27.7. ........ 20.00 .......Niemand stirbt in der Mitte seines Lebens<br />

Lebensrausch und Totentänze –Szenisches<br />

Konzert von Nico and the Navigators<br />

A'LARME! FESTIVAL VOL. VII AVANTGARDE JAZZ &<br />

EXPERIMENTAL MUSIC VOM 31. JULI BIS 3. AUGUST<br />

31.7. .............. 20.00 .....................AL'arme! Festival Vol. VII<br />

Greg Fox, Gurls, Anguish, DJ Jazz Är Farligt<br />

AUGUST<br />

1.8. ................ 18.00 .....................AL'arme! Festival Vol. VII<br />

Practical Music, Tristan Honsinger's<br />

Hopscotch, Rieko Okuda/<br />

Hanna Schörken, Super Jazz Sandwich,<br />

Vandeweyer/Illvibe/Drake<br />

feat. Real Geizt/Splidttercrist<br />

2.8. ................ 20.00 .....................AL'arme! Festival Vol. VII<br />

Matana Roberts, Groupshow,<br />

Lana Trio &JDZazie, Giovanni Lami,<br />

Natalie Sandtorv Freedom Nation feat.<br />

Nils Petter Molvær &<br />

Hedvig Mollestad, DJ Raph<br />

3.8. ................ 20.00 .....................AL'arme! Festival Vol. VII<br />

Moor Mother +Irreversible Entanglements,<br />

Kiki Manders &Band, Talibam! &<br />

Ron Stabinsky/Dodó Kis, Ex Eye,<br />

Golden Priole, Jealousy Party<br />

7. &8.8. ......... 20.00 ............. Impromptus Sasha Waltz &Guests<br />

10.8. .............. 20.00 ............. Impromptus Sasha Waltz &Guests<br />

11.8. .............. 18.00 ............. Impromptus Sasha Waltz &Guests<br />

13. &14.8...... 20.00 ..................Georg Friedrich Haas: in vain<br />

Ensemble KNM Berlin &Gäste<br />

19.8. .............. 19.00 ..................Dabke Community Dancing –<br />

Medhat Aldaabal &Ali Hasan<br />

29.-31.8. ........ 19.00 ................... New Empathies: Pillow Talk<br />

Performance von Begüm Erciyas<br />

RambaZamba Theater<br />

in der Kulturbrauerei<br />

Schönhauser Allee 36-39, 10435 Berlin<br />

Tel. 44 04 90 44, www.rambazamba-theater.de<br />

AUGUST<br />

21.8. .............. 19.00 ....................................Der Ring<br />

Eine Pop-Oper nach Richard Wagner<br />

21 Downbeat feat. Jens Friebe<br />

Koproduktion Pop-Kultur Festival<br />

30. &31.8...... 19.30 ......Heroes (Mythos Basquiat, just for one day)<br />

(Tanztheater)


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

FREITAG, 28. JUNI 2019 SEITE 7<br />

Renaissance-Theater Berlin<br />

Knesebeckstraße 100/Hardenbergstraße 6,10623 Berlin<br />

Tel. 312 42 02, www.renaissance-theater.de<br />

JULI<br />

1.7. ................ 20.00 ................Evas Schwester oder Der letzte,<br />

große Auftritt der heiligen Johanna<br />

Lesung von und mit Vicki Spindler<br />

(Bruckner-Foyer)<br />

5.7. ................ 20.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />

Freundschaft von Edith Piaf und<br />

Marlene Dietrich, Theaterstück mit Musik<br />

von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry<br />

Regie: Torsten Fischer, mit Anika Mauer,<br />

Vasiliki Roussi, Ralph Morgenstern,<br />

Guntbert Warns, Harry Ermer (Flügel),<br />

Eugen Schwabauer (Akkordeon)<br />

6.7. ................ 20.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />

Freundschaft von Edith Piaf und<br />

Marlene Dietrich<br />

7.7. ................ 18.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />

Freundschaft von Edith Piaf und<br />

Marlene Dietrich<br />

11.7. .............. 20.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />

Freundschaft von Edith Piaf und<br />

Marlene Dietrich<br />

12.7. .............. 16.30 .......Führung durch das Renaissance-Theater –<br />

Informationen zur Geschichte des Hauses<br />

von seiner Gründung bis heute<br />

mit einem Blick hinter die Kulissen<br />

20.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />

Freundschaft von Edith Piaf und<br />

Marlene Dietrich<br />

13.7. .............. 18.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />

Freundschaft von Edith Piaf und<br />

Marlene Dietrich<br />

14.7. .............. 12.00 ....Großer Kostümverkauf –Theaterkostüme von<br />

„Souvenir“, „Bunbury“ u.v.m warten<br />

auf neue Besitzer<br />

18.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />

Freundschaft von Edith Piaf und<br />

Marlene Dietrich<br />

AUGUST<br />

15.8. .............. 20.00 ......... WIEDERAUFNAHME Im Weissen Rössl<br />

von Ralph Benatzky (Musik), Hans Müller und<br />

Erik Charell (Buch), Robert Gilbert (Gesangstexte)<br />

Regie: Torsten Fischer, mit Boris Aljinović,<br />

Tonio Arango, Andreas Bieber, Winnie Böwe,<br />

Annemarie Brüntjen, Walter Kreye,<br />

Angelika Milster, Ralph Morgenstern,<br />

Nadine Schori, Harry Ermer und Band<br />

16. &17.8...... 20.00 ............................ Im Weissen Rössl<br />

18.8. .............. 18.00 ............................ Im Weissen Rössl<br />

20.-24.8. ........ 20.00 ............................ Im Weissen Rössl<br />

25.8. .............. 18.00 ............................ Im Weissen Rössl<br />

27.-31.8. ........ 20.00 ............................ Im Weissen Rössl<br />

roc berlin<br />

Charlottenstraße 56, 10117 Berlin<br />

Tel. 20 29 87 10, www.roc-berlin.de<br />

JULI<br />

4.7. ................ 20.00 .......Salzburg an der Spree, Rias Kammerchor,<br />

Akademie für Alte Musik Berlin<br />

ML: Justin Doyle, Georg Muffat: Ciacona in G,<br />

Johann Stadlmayr: Introitus: Statuit ei Dominus,<br />

Heinrich Ignaz Franz Biber: Missa Salisburgensis<br />

à53voci u.a. (<strong>Berliner</strong> Dom)<br />

AUGUST<br />

23.8. .............. 19.00 ...................... <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,<br />

Rundfunkchor Berlin, ML: Kirill Petrenko,<br />

Marlis Petersen (Sopran), Elisabeth Kulman (Alt),<br />

Benjamin Bruns (Tenor), Kwangchul Youn (Bass);<br />

Berg: „Lulu“-Suite, Beethoven: Sinfonie Nr. 9d-Moll<br />

(Philharmonie); Tel.: 25 48 89 99<br />

24.8. .............. 20.00 ...................... <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,<br />

Rundfunkchor Berlin, ML: Kirill Petrenko,<br />

Marlis Petersen (Sopran), Elisabeth Kulman (Alt),<br />

Benjamin Bruns (Tenor), Kwangchul Youn (Bass);<br />

Berg: „Lulu“-Suite, Beethoven: Sinfonie Nr. 9d-Moll<br />

(Brandenburger Tor)<br />

Schaubude Berlin<br />

Theater.PuppenFigurenObjekte<br />

Greifswalder Straße 81-84, 10405 Berlin<br />

Tel. 423 43 14, www.schaubude.berlin<br />

JULI<br />

2.-4.7. ............ 10.00 ...... Lütt Matten und die weiße Muschel (ab 5,<br />

TheaterGeist &Michael Schwager)<br />

9.-11.7. .......... 10.00 .........3kleine Schweinchen (ab 4, Artisanen)<br />

Schaubühne am Lehniner Platz<br />

Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin<br />

Tel. 89 00 23, www.schaubuehne.de<br />

AUGUST<br />

16.8. .............. 20.00 ................Hedda Gabler von Henrik Ibsen<br />

Regie: Thomas Ostermeier<br />

17.8. .............. 20.00 ..................Hedda Gabler (mit franz. ÜT)<br />

18.8. .............. 20.00 ................................Hedda Gabler<br />

19.8. .............. 20.00 ......................Schatten (Eurydike sagt)<br />

von Elfriede Jelinek,<br />

Regie: Katie Mitchell<br />

20.8. .............. 20.00 ......................Schatten (Eurydike sagt)<br />

21.8. .............. 20.00 .........Schatten (Eurydike sagt) (mit engl. ÜT)<br />

20.30 ....................Love Hurts In Tinder Times<br />

von Patrick Wengenroth<br />

und dem Ensemble<br />

22.8. .............. 19.30 ....................Love Hurts In Tinder Times<br />

von Patrick Wengenroth<br />

und dem Ensemble<br />

20.00 ......................Schatten (Eurydike sagt)<br />

23.8. .............. 20.00 .......Trust von Falk Richter und Anouk van Dijk<br />

24.8. .............. 19.00 ........................................Trust<br />

21.00 ....................Love Hurts In Tinder Times<br />

25.8. .............. 17.00 ....................Love Hurts In Tinder Times<br />

20.00 ...........................Trust (mit engl. ÜT)<br />

26.8. .............. 20.00 ........................................Trust<br />

29.8. .............. 20.00 .............................Ja heißt ja und…<br />

Eine Lecture Performance von<br />

und mit Carolin Emcke<br />

30.8. .............. 20.00 .......................Mitleid. Die Geschichte<br />

des Maschinengewehrs (mit engl. ÜT)<br />

von Milo Rau, Regie: Milo Rau<br />

31.8. .............. 20.00 .......................Mitleid. Die Geschichte<br />

des Maschinengewehrs<br />

20.30 ..............PREMIERE The Human Condition<br />

von Patrick Wengenroth und dem Ensemble<br />

STARBUGS COMEDY<br />

JAN WIRDEIER/GESTALTUNG: UPSTRUCT.COM<br />

DIE WÜHLMÄUSE<br />

Virtuos rückwärts und vorwärts<br />

Starbugs: die erfolgreichste Schweizer Comedy-Show jetzt wieder in Berlin<br />

und außerdem: Alte Mädchen, Stefan Danziger<br />

Altern ist doof. Plötzlich ist<br />

man Ü50 und stellt fest,<br />

dass man vorlauter Leben<br />

keine Zeit zum Reifen hatte.Noch<br />

döfer,dass sich die Weisheit<br />

und Gelassenheit nicht einstellt, die<br />

uns jahrelang versprochen wurde.<br />

Hat man uns da möglicherweise einen<br />

Bären aufgebunden? Wir sollen<br />

noch mehr Karriere machen, damit<br />

am Ende die Rente reicht und gleichzeitig<br />

als späte Mütter total gelassen<br />

präpubertäre Knalltüten bespaßen?<br />

Wir sollen die Liebe des Restlebens<br />

finden, während wir,komplett weise,<br />

unserefrischplissierte Rosinenvisage<br />

lieben lernen?<br />

Fragen über Fragen, auf die die<br />

Alten Mädchen mit ihren insgesamt<br />

215 Jahren Erfahrung die Antworten<br />

kennen!<br />

Starbugs Comedy –die Drei haben‘s drauf<br />

Die vier ausgebufften Bühnengranaten,<br />

Jutta Habicht, Ines Martinez,<br />

Sabine Urig und Anna Bolk besingen,<br />

betanzen und bespielen ihre<br />

Lieblingsthemen:Büstenhalter,Bindegewebe,Parship.<br />

Auf den Straßen Berlins fand Stefan<br />

Danziger seinen Stil und entwickelte<br />

seine Gabe, Menschen<br />

stundenlang mit Geschichte(n) vollzubrabbeln,<br />

was gut ankam und für<br />

witzig befunden wurde. Daesihm<br />

nicht reichte, sein Talent nur tagsüber<br />

zu zeigen, beschloss er vorüber<br />

fünf Jahren, das auch nachts auf den<br />

Comedy-Bühnen Berlins zu tun.<br />

Seine Comedy beleuchtet charmant<br />

Geschichte und die Geschichten<br />

dahinter, kulturelle Widersprüche<br />

und Absurditäten des Alltags.<br />

Der Publikums- und Jurypreis-Ge-<br />

BAR JEDER VERNUNFT & TIPI AM KANZLERAMT<br />

winner des großen Kleinkunstfestivals<br />

2018 ist mit diesem Programm<br />

zum letzten Mal inden Wühlmäusen<br />

zu Gast.<br />

Mit hinreißender, verblüffender<br />

Dynamik verlassen Starbugs Comedy<br />

in ihrer neuen Show „Jump“<br />

die bekannten Sphären des Genres.<br />

Die weltweit erfolgreichste Schweizer<br />

Comedy-Show der drei coolen<br />

Typen Fabian Berger, Martin<br />

Burtscher und Wassilis Reigel wurde<br />

bereits mit zahlreichen Preisen<br />

ausgezeichnet und in über dreißig<br />

Länderngezeigt.<br />

Drei Männer, drei rot-weiß-gestreifte<br />

T-Shirts, verblüffende Effekte<br />

und Requisiten genügen, um das<br />

Publikum in einem begeisternden,<br />

minutiös getakteten Spektakel mitzureißen.<br />

Hier stimmt einfach alles:<br />

Timing, Rhythmus, Sound und<br />

Songs,virtuos rück- und vorwärts.<br />

Alte Mädchen: Popkabarett<br />

Vom 10. bis zum 14. Juli<br />

jeweils um 20 Uhr<br />

Stefan Danziger<br />

Vom 19. bis zum 21. Juli<br />

jeweils um 20 Uhr<br />

Starbugs: Jump<br />

Vom 13. bis zum 18. August<br />

jeweils um 20 Uhr<br />

Die Wühlmäuse<br />

Pommernallee 2-4<br />

14052 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 30 67 30 11<br />

www.wuehlmaeuse.de<br />

Von fallenden und wachsenden Mauern<br />

Berlin feiert 30Jahre Mauerfall<br />

und der 5.Frauensommer<br />

in der Bar jeder Vernunft<br />

feiert mit!<br />

Unter dem Motto „Alle Menschen<br />

werden Schwestern“ kommen<br />

verschiedenste Künstlerinnen<br />

zusammen, die mit ihren Wortund<br />

Musikbeiträgen beleuchten, ob<br />

und was sich inden vergangenen<br />

30 Sommern für die Frauen in diesem<br />

Land veränderthat.<br />

Unter der Schirmherrschaft der<br />

Schauspielerin Katrin Sass bietet<br />

das Spiegelzelt acht Wochen lang<br />

Raum zum Feiern, Musizieren und<br />

Diskutieren.<br />

Sophie Berner als Sally Bowles<br />

30 JahreMauerfall und<br />

15 JahreCabaret –das Berlin-Musical<br />

UPSTRUCT.COM<br />

Katrin Sass freut sich auf den Frauensommer.<br />

Unweit des Tipi am Kanzleramt<br />

trug sich in den<br />

20er Jahren die wahre<br />

Geschichte des Szenegirls<br />

Sally Bowles und ihres amerikanischen<br />

Lovers, dem Schriftsteller<br />

Clifford „Isherwood“ Bradshaw<br />

zu. Heute –15Jahre nach der Erstaufführung<br />

in der Bar jeder Vernunft<br />

–erfreut sich „Cabaret“ noch<br />

immer größter Popularität: „Babylon<br />

Berlin“ trifft den Nerv der Zeit.<br />

Zentrales Thema des bewegenden<br />

Berlin Musicals ist der herannahende<br />

Faschismus, von dem man<br />

glaubte, er sei längst in der Vergangenheit<br />

gebannt, doch<br />

„Cabaret“hat nach wie vor eine<br />

sehr beunruhigende Aktualität!<br />

Bar jeder Vernunft<br />

Der 5. Frauensommer<br />

Alle Menschen werden<br />

Schwestern –30Jahre Mauerfall<br />

Mit Astrid North, Cäthe &<br />

Mockemalör, SAFI, Barb Jungr,<br />

Bettina Wegner,<br />

Georgette Dee, Wilhelmine &<br />

Lisa Who, Birgit Liedtke, Katharina<br />

Franck, Katrin Sass, Brüning &<br />

Betancor, Lisa Bassenge<br />

und Jasmin Tabatabai.<br />

Vom 2.Juli bis zum 25. August<br />

Bar jeder Vernunft<br />

Schaperstraße 24<br />

10719 Berlin<br />

Kartentelefon 030 883 15 82<br />

www.bar-jeder-vernunft.de<br />

Tipi am Kanzleramt<br />

Best of-Tour –The 12 Tenors<br />

Bis zum 6. Juli<br />

Cabaret –Das Berlin Musical<br />

Vom 12. Juli<br />

bis zum 15. September<br />

Tipi am Kanzleramt<br />

Große Querallee, 10557 Berlin<br />

Kartentelefon 030 39066550<br />

www.tipi-am-kanzleramt.de<br />

Schlosspark Theater<br />

Schloßstraße 48, 12165 Berlin<br />

Tel. 78 95 66 71 00, www.schlossparktheater.de<br />

AUGUST<br />

15.-17.8. ........ 20.00 ................................Charlys Tante<br />

18.8. .............. 18.00 ................................Charlys Tante<br />

21. &22.8...... 20.00 ................................Charlys Tante<br />

23.8. .............. 20.00 ......................... Antje Rietz &Band –<br />

Sommersprossen Serenade<br />

24.8. .............. 12.00 ...............Sommerfest zum 10. Geburtstag<br />

(Eintritt frei)<br />

20.00 ...............................Men in Black –<br />

Die Show mit Pfund!<br />

25.8. .............. 18.00 ........................... Der letzte Raucher<br />

26.8. .............. 19.00 ..................................Yas –Faust<br />

27.8. .............. 19.00 ........................Yas –Romeo und Julia<br />

28. &29.8...... 20.00 ............................... Charlys Tante<br />

30.8. .............. 20.00 ................. Thomas Borchert –Novecento<br />

31.8. .............. 16.00 ..........Frank Lüdecke –Über die Verhältnisse<br />

20.00 ......................... Antje Rietz &Band –<br />

Sommersprossen Serenade<br />

Sophiensæle<br />

Sophienstraße 18, 10178 Berlin<br />

Tel. 283 52 66, www.sophiensaele.com<br />

JULI<br />

3. &4.7. ......... 20.00 ............Vanessa Stern, Die Umschülerinnen<br />

(Theater, Festsaal)<br />

5.7. ................ 18.00 ..................... Sophiensæle Sommerfest<br />

(Party, Hof, Eintritt frei)<br />

Staatsoper<br />

Bismarckstraße 110, 10625 Berlin<br />

Tel. 20 35 45 55, www.staatsoper-berlin.de<br />

AUGUST<br />

18.8. .............. 19.00 ...............................Dido &Aeneas<br />

Oper von Henry Purcell<br />

Moulds, Waltz<br />

(Compagnie Sasha Waltz &Guests)<br />

25.8. .............. 19.00 ...............................Dido &Aeneas<br />

Oper von Henry Purcell<br />

Moulds, Waltz<br />

(Compagnie Sasha Waltz &Guests)<br />

31.8. .............. 14.00 ...............................Eröffnungsfest<br />

(Großer Saal, Apollosaal,<br />

Alter Orchesterprobesaal u. a.)<br />

Stage Bluemax Theater<br />

Marlene-Dietrich-Platz 4, 10785 Berlin<br />

Tel. 01805 4444, www.stage-entertainment.de<br />

JULI<br />

2.7. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

3. &4.7. ......... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

5.7. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

6.7. ................ 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

7.7. ................ 18.00 ............................. Blue Man Group<br />

9.7. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

10. &11.7...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

12.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

13.7. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

14.7. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />

16.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

17. &18.7...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

19.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

20.7. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

21.7. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />

23.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

24. &25.7...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

26.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

27.7. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

28.7. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />

30.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

31.7. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

AUGUST<br />

1.8. ................ 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

2.8. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

3.8. ................ 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

4.8. ................ 18.00 ............................. Blue Man Group<br />

6.8. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

7. &8.8. ......... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

9.8. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

10.8. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

11.8. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />

13.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

14. &15.8...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

16.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

17.8. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

18.8. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />

20.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

21. &22.8...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

23.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

24.8. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

25.8. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />

27.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

28. &29.8...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

30.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />

31.8. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />

Stage Theater des Westens<br />

Kantstraße 12, 10623 Berlin<br />

Tel. 01805 4444, www.stage-entertainment.de<br />

JULI<br />

2.7. ................ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

3.7. ................ 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

4.-6.7. ............ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

7.7. ................ 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

9.7. ................ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

10.7. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

11.7.. ............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

13.7. .............. 15.00 &19.30 ............... The Band –Das Musical<br />

14.7. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

16.7. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

17.7. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

Fortsetzung Stage Theater des Westens auf Seite 8


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

SEITE 8 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />

Fortsetzung Stage Theater des Westens von Seite 7<br />

18.-20.7. ........ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

21.7. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

23.7. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

24.7. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

25.-27.7. ........ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

28.7. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

30.7. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

31.7. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

AUGUST<br />

1.-3.8. ............ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

4.8. ................ 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

6.8. ................ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

7.8. ................ 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

8.-10.8. .......... 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

11.8. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

13.8. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

14.8. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

15.-17.8. ........ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

18.8. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

20.8. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

21.8. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

22.-24.8. ........ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

25.8. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

27.8. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

28.8. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

29.-31.8. ........ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />

Tanz im August<br />

31. Internationales Festival Berlin<br />

Tel. 25 90 04 27, www.tanzimaugust.de<br />

AUGUST<br />

8.8. ................ 18.00 ...... DEUTSCHLAND-PREMIERE Deborah Hay:<br />

Perception Unfolds: Looking at<br />

Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Vernissage, Akademie der Künste, Pariser Platz)<br />

9.8. ................ 10.00 ....... DEUTSCHLAND-PREMIERE Par B.L.eux/<br />

Benoît Lachambre &Sophie Corriveau:<br />

Fluid Grounds (Kindl –Zentrum für<br />

zeitgenössische Kunst) (bis 18 00 )<br />

10.00 .... DEUTSCHLAND-PREMIERE Hiroaki Umeda:<br />

Haptic Installation (Kindl –Zentrum für<br />

zeitgenössische Kunst) (bis 18 00 )<br />

15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay) (Akademie der<br />

Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

18.30 ............ URAUFFÜHRUNGEN Deborah Hay:<br />

Animals on the Beach (2019) &<br />

my choreographed body ... revisited (2019)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay) (Festivaleröffnung,<br />

Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

21.00 ...................DEUTSCHLAND-PREMIERE<br />

Catherine Gaudet: The Fading of the Marvelous<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

21.00 .......DEUTSCHLAND-PREMIERE Nicola Gunn:<br />

Piece for Person and Ghetto Blaster<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />

10.8. .............. 10.00 ...............Par B.L.eux/Benoît Lachambre &<br />

Sophie Corriveau: Fluid Grounds (Kindl –<br />

Zentrum für zeitgenössische Kunst) (bis 18 00 )<br />

10.00 ............ Hiroaki Umeda: Haptic Installation<br />

(Kindl –Zentrum für zeitgenössische Kunst)<br />

(bis 18 00 )<br />

15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay) (Akademie<br />

der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

17.00 ............. Nicola Gunn: Piece for Person and<br />

Ghetto Blaster (Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />

19.00 .....Deborah Hay: Animals on the Beach (2019)<br />

&mychoreographed body ... revisited (2019)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

20.30 .............URAUFFÜHRUNG Eszter Salamon:<br />

Monument 0.7: M/others (St. Elisabeth-Kirche)<br />

21.00 ...............Catherine Gaudet: The Fading of<br />

the Marvelous (Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

11.8. .............. 10.00 ...............Par B.L.eux/Benoît Lachambre &<br />

Sophie Corriveau: Fluid Grounds (Kindl –<br />

Zentrum für zeitgenössische Kunst) (bis 18 00 )<br />

10.00 ........................Hiroaki Umeda: Haptic<br />

Installation (Kindl –<br />

Zentrum für zeitgenössische<br />

Kunst) (bis 18 00 )<br />

15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay) (Akademie<br />

der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

15.00 ............. Nicola Gunn: Piece for Person and<br />

Ghetto Blaster (Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />

17.00 ...............Catherine Gaudet: The Fading of<br />

the Marvelous (Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

19.00 .....Deborah Hay: Animals on the Beach (2019)<br />

&mychoreographed body... revisited (2019)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

20.30 .......Eszter Salamon: Monument 0.7: M/others<br />

(St. Elisabeth-Kirche)<br />

12.8. .............. 20.30 .......Eszter Salamon: Monument 0.7: M/others<br />

(St. Elisabeth-Kirche)<br />

14.8. .............. 19.00 ...DEUTSCHLAND-PREMIERE Gunilla Heilborn/<br />

Theater im Bahnhof: The Wonderful and<br />

The Ordinary (Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

15.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

19.00 ...........Gunilla Heilborn/Theater im Bahnhof:<br />

The Wonderful and The Ordinary<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

21.00 .....DEUTSCHLAND-PREMIERE Latifa Laâbissi:<br />

White Dog (Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

16.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

19.00 .....DEUTSCHLAND-PREMIERE Compagnie par<br />

Terre/Anne Nguyen: Kata (radialsystem)<br />

19.00 ................ URAUFFÜHRUNG Jérôme Bel:<br />

Isadora Duncan (Deutsches Theater Berlin)<br />

21.00 .....................Latifa Laâbissi: White Dog<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

21.00 .....DEUTSCHLAND-PREMIEREN Deborah Hay:<br />

The Man Who Grew Common in Wisdom<br />

(1989/2019) &Fire (2000/2019)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay) (Sophiensæle)<br />

17.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

17.00 .....................Latifa Laâbissi: White Dog<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

STARS IN CONCERT<br />

Die Zahl derRückkehrer in das<br />

Musikbusiness ist groß. Das<br />

Comeback, das Tina Turner<br />

Mitte der 80er Jahre feierte,<br />

ist vermutlich eines der allergrößten<br />

und nur noch mit dem von Elvis Presley<br />

in Las Vegas zu vergleichen. Diesen Juli<br />

und August treffen im Estrel Berlin beide<br />

Musiklegenden in zwei mitreißenden<br />

Musical-Biografien aufeinander. Zunächst<br />

lässt vom 5. Juni bis 28. Juli die<br />

„Queen of Rock´n´Roll“ in der international<br />

gefeierten Show „Simply the<br />

Best –Die Tina Turner Story“ das Publikum<br />

zu unvergessenen Hits wie „Private<br />

Dancer“, „Proud Mary“, „Nutbush City<br />

Limits“, „We don’t need another Hero“<br />

und natürlich „Simply the Best“ tanzen<br />

und mitsingen! Denn in der musikalischen<br />

Biografie reihen sich die Songs<br />

wie Perlen aneinander und nehmen die<br />

Zuschauer mit auf eine Reise durch die<br />

Erfolgsstory der Rockröhre.<br />

Hauptdarstellerin Dorothea „Coco"<br />

Fletcher steht dabei mit gewaltiger Stimme<br />

und unglaublicher Energie als Tina<br />

Turner auf der Bühne,anihrer Seite spielt<br />

und singt Grammy-Award-Gewinner Vasti<br />

Jackson als Ike Turner. Sie werden unterstützt<br />

von den Background-Sängerinnen<br />

„The Ikettes", Tänzerinnen und einer<br />

Live-Band. Wenn dann auch noch Original-Videos<br />

vonTina Turner auf den Leinwänden<br />

eingeblendet werden, fragt man<br />

sich, wer die Echte und wer die Kopie ist.<br />

In abwechslungsreichen Szenen wird die<br />

turbulente Lebensgeschichte einer starken<br />

Frau erzählt, die ihren Weggeht: Von<br />

ihren Anfangserfolgen und emotionalen<br />

Niederschlägen durch ihren drogensüchtigen<br />

und gewalttätigen Ehemann Ikebis<br />

hin zur erlösenden Scheidung und ihrem<br />

raketenartigen Aufstieg als Solokünstlerin<br />

inden 80er und 90er Jahren. „Simply<br />

the Best –Die Tina Turner Story“ ist eine<br />

einzigartige Chance, die Musik der erfolgreichsten<br />

Rocksängerin der Welt live<br />

zu erleben, denn die echte Tina Turner<br />

beendete ihreKarriere2009.<br />

Im Anschluss gastiert „Elvis – Das<br />

Musical“ vom 31. Juli bis 8. September<br />

im Estrel Festival Center. Das zweieinhalbstündige<br />

Live-Spektakel präsentiert<br />

das gesamte musikalische Repertoire<br />

des „King of Rock´n´Roll“ –von Gospel<br />

über Blues bis hin zu hemmungslosem<br />

Rock’n’Roll. Die Zuschauer erwartet<br />

außerdem eine aufregende Zeitreise<br />

durch Elvis' Leben. Höhepunkt ist sein<br />

legendärer Aufritt auf Hawaii 1972; das<br />

erste Konzert, das weltweit live im TV<br />

übertragen wurde und mit dem Elvis ein<br />

Stück Musikgeschichte geschrieben hat.<br />

„Elvis –Das Musical“ hat mit Grahame<br />

Simply the Best –<br />

Die Tina Turner Story<br />

bis 28. Juli<br />

Das Beatles-Musical<br />

„all you need is love!“<br />

Vom 31. Juli bis zum 8. September<br />

Mittwochs bis samstags um20.30 Uhr,<br />

Sonntags um19Uhr<br />

Estrel Berlin<br />

Sonnenallee 225<br />

12057 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 68 31 68 31<br />

Grahame Patrick lebt in „Elvis –Das Musical“ den King und seine Musik.<br />

STARS IN CONCERT/MANUEL NAGEL<br />

www.estrel.com<br />

ESTREL BERLIN<br />

Königin und König<br />

des Rock’n’Roll<br />

Spektakuläre Shows über die Musiklegenden<br />

Tina Turner und Elvis Presley<br />

Ist sie es oder ist sie es nicht? Coco Fletcher kommt in „Simply the Best“ dem Original schon ziemlich nah.<br />

Patrick den weltweit besten Elvis-Darsteller<br />

in seinen Reihen –und natürlich<br />

interpretiert eralle Songs live.<br />

Nahezu alle Hits –darunter „Love Me<br />

Tender“, „Jailhouse Rock“ und „Suspicious<br />

Minds“ –verbinden sich mit den<br />

kurz angespielten Stationen aus dem<br />

Leben des „Kings“ zu einer Handlung.<br />

Auf Leinwänden werden zudem Aufnahmen<br />

aus dem Leben des großen Entertainers<br />

gezeigt. Seine Einzigartigkeit<br />

erhält „Elvis –Das Musical“ auch durch<br />

die Einbindung von echten Zeitzeugen<br />

und Weggefährten. Ed Enoch, Leiter des<br />

legendären „The Stamps Quartet“, stand<br />

von 1971 bis 1977 bei über 1000 Konzerten<br />

mit dem echten Elvis auf der Bühne.<br />

Auch in Berlin wird ermit seinen<br />

„Stamps“ die Show unterstützen.


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

FREITAG, 28. JUNI 2019 SEITE 9<br />

17.8. .............. 17.00 ........Compagnie par Terre/Anne Nguyen: Kata<br />

(radialsystem)<br />

19.00 ......Deborah Hay: The Man Who Grew Common<br />

in Wisdom (1989/2019) &Fire (2000/2019)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay) (Sophiensæle)<br />

19.00 ......DEUTSCHLAND-PREMIERE Oona Doherty:<br />

Hard To Be Soft –ABelfast Prayer<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

21.00 ...................Jérôme Bel: Isadora Duncan<br />

(Deutsches Theater Berlin)<br />

18.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

15.00 ........Compagnie par Terre/Anne Nguyen: Kata<br />

(radialsystem)<br />

17.00 ...............Oona Doherty: Hard To Be Soft –<br />

ABelfast Prayer (Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

19.00 ......Deborah Hay: The Man Who Grew Common<br />

in Wisdom (1989/2019) &Fire (2000/2019)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay) (Sophiensæle)<br />

19.00 ...................Jérôme Bel: Isadora Duncan<br />

(Deutsches Theater Berlin)<br />

21.8. .............. 19.00 ......nora chipaumire: #Punk 100% Pop *N!gga<br />

(Sophiensæle)<br />

19.00 .............. Albert Quesada &Zoltán Vakulya:<br />

OneTwoThreeOneTwo<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />

22.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

19.00 ......nora chipaumire: #Punk 100% Pop *N!gga<br />

(Sophiensæle)<br />

19.00 ...................DEUTSCHLAND-PREMIERE<br />

Ambiguous Dance Company: Body Concert<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

21.00 .............. Albert Quesada &Zoltán Vakulya:<br />

OneTwoThreeOneTwo<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />

23.8. .............. 15.00 ............. Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

19.00 ......nora chipaumire: #Punk 100% Pop *N!gga<br />

(Sophiensæle)<br />

19.00 ...........CCN –Ballet de Lorraine: RainForest<br />

&Sounddance/Dance On Ensemble:<br />

Berlin Story, Are-imagination of Story<br />

(Merce Cunningham Centennial: Berlin)<br />

(Volksbühne Berlin)<br />

19.00 ......Ambiguous Dance Company: Body Concert<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

21.00 .............. Albert Quesada &Zoltán Vakulya:<br />

OneTwoThreeOneTwo<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />

21.00 .......... DEUTSCHLAND-PREMIERE Cullberg/<br />

Deborah Hay: The Match (2004/2019)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay) (radialsystem)<br />

22.30 ...... DEUTSCHLAND-PREMIERE Deborah Hay:<br />

ten (1968/2019) (Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(radialsystem)<br />

24.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

17.00 ........................Cullberg/Deborah Hay:<br />

The Match (2004/2019)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay) (radialsystem)<br />

17.00 ......Ambiguous Dance Company: Body Concert<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

19.00 .............. Albert Quesada &Zoltán Vakulya:<br />

OneTwoThreeOneTwo<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />

19.00 ................Deborah Hay: ten (1968/2019)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay) (radialsystem)<br />

19.00 ..................... CCN –Ballet de Lorraine:<br />

RainForest &Sounddance/Dance On Ensemble:<br />

Berlin Story, Are-imagination of Story<br />

(Merce Cunningham Centennial: Berlin)<br />

(Volksbühne Berlin)<br />

21.00 ......DEUTSCHLAND-PREMIERE Kaori Seki/Co.<br />

Punctumun: Wo Co<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

25.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

15.00 ......Ambiguous Dance Company: Body Concert<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

17.00 ..............Kaori Seki/Co. Punctumun: Wo Co<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

19.00 ...........CCN –Ballet de Lorraine: RainForest<br />

&Sounddance/Dance On Ensemble:<br />

Berlin Stoy, Are-imagination of Story<br />

(Merce Cunningham Centennial: Berlin)<br />

(Volksbühne Berlin)<br />

27.8. .............. 17.00 .....................Deborah Hay: Symposium<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste,<br />

Hanseatenweg) (bis 22 00 )<br />

28.8. .............. 19.00 ...................DEUTSCHLAND-PREMIERE<br />

James Batchelor and Collaborators: Deepspace<br />

(St. Elisabeth-Kirche)<br />

19.00 .....URAUFFÜHRUNG Claire Vivianne Sobottke:<br />

Velvet (Hau Hebbel am Ufer, Hau3)<br />

21.00 ........... URAUFFÜHRUNG deufert&plischke:<br />

Liebestod (Sophiensæle)<br />

29.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

19.00 .............James Batchelor and Collaborators:<br />

Deepspace (St. Elisabeth-Kirche)<br />

19.00 ................Claire Vivianne Sobottke: Velvet<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />

19.00 ...........DEUTSCHLAND-PREMIERE La Ribot<br />

mit Dançando com aDiferença: Happy Island<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

21.00 ......deufert&plischke: Liebestod (Sophiensæle)<br />

21.00 ...................DEUTSCHLAND-PREMIERE<br />

Alan Lucien Øyen/winter guests: Story, story, die.<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

30.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

19.00 .............James Batchelor and Collaborators:<br />

Deepspace (St. Elisabeth-Kirche)<br />

19.00 ................Claire Vivianne Sobottke: Velvet<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />

19.00 ........La Ribot mit Dançando com aDiferença:<br />

Happy Island (Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

21.00 ......deufert&plischke: Liebestod (Sophiensæle)<br />

21.00 ............... Alan Lucien Øyen/winter guests:<br />

Story, story, die.<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

31.8. .............. 15.00 ............. Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />

Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />

(Re-Perspective Deborah Hay)<br />

(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />

15.00 ......deufert&plischke: Liebestod (Sophiensæle)<br />

IDA ZENNA<br />

UFAFABRIK<br />

Gorillas, Puppen und Sizilien<br />

In der Tempelhofer ufaFabrik geht es mit Musik und Schauspiel durch Bergwerke<br />

über Wandertheater bis in den äußerstenSüden Italiens<br />

Echse, Gorillas &Co<br />

Vom 31. Juli bis 3. August<br />

um 20 uhr<br />

Überdachte Freiluftbühne<br />

Etta Scollo &Band<br />

Am 16. August um 20 Uhr<br />

Überdachte Freiluftbühne<br />

Ton &Kirschen Wandertheater<br />

Die Bergwerke zuFalun<br />

Vom 21. bis 24. August um 20 Uhr<br />

Überdachte Freiluftbühne<br />

UFAfabrik<br />

Viktoriastraße 10–18<br />

10178 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 75 50 30<br />

www.ufafabrik.de<br />

Die Open Air Bühne im<br />

überdachten Sommergarten<br />

ist wieder der Ort<br />

des fantastischen Geschehens<br />

für großartige und tiefgehende<br />

Unterhaltung –mit ganz<br />

besonderen Musikern und Bühnenkünstlern.<br />

ECHSE, GORILLAS &CO<br />

Michael Hatzius &die Echse, Die<br />

Gorillas &Schalala: Gewohntes vermissen,<br />

Bekanntes erleben, Neues<br />

entdecken! Die Künstlerinnen und<br />

Künstler zeigen Vielfalt auf höchstem<br />

Niveau. Für diesen Abend treffen<br />

sich sechs Künstler, deren Spiel<br />

sich imdirekten Kontakt mit dem<br />

Publikum entwickelt und Erlebnisse<br />

Ddas Jahr 2019 ist ein besonderes<br />

für die kleine<br />

Stadt Bernau am Rande<br />

Berlins, denn eines ihrer<br />

bedeutendsten Bauwerke feiert Jubiläum:<br />

Die Marienkirche, seit 26 JahrenAustragungsortdes<br />

Festivals Alter<br />

Musik, wird 500 Jahre alt. Von23. bis<br />

25. August erklingen daher in der<br />

vierschiffigen Hallenkirche erneut<br />

fünf ganz unterschiedliche Konzerte<br />

mit Alter Musik, mal inder gesamten<br />

Kirche, mal in der intimeren Atmosphäredes<br />

Altarraums.<br />

Das Eröffnungskonzert „Marammè!<br />

IVicerè“ zeigt das Zusammentreffen<br />

zweier musikalischer Welten:<br />

heidnische und traditionelle Musik<br />

begegnen den Klängen der christlichen<br />

Hochkultur. Teufel werden zu<br />

Göttern, Huren zu Madonnen, Könige<br />

zu Strolchen und Kastraten zu<br />

Engeln. Der süditalienische Musiker<br />

CHRISTINE FIEDLER<br />

Michael Hatzius und die Echse<br />

schafft,die aus dem Moment entstehen.<br />

Liveund Open-Air auf der überdachten<br />

Freiluftbühne. Bei diesen<br />

Temperaturen einfach ideal!<br />

ETTASCOLLO &BAND<br />

Il Passo Interiore: Süditalien. Ein<br />

Sehnsuchtsort. „Die Stimme Siziliens“,<br />

wie Etta Scollo oft genannt<br />

wird, entführt ihr Publikum in andere<br />

Welten. IlPasso Interiore, der<br />

innere Schritt, präsentiert eine<br />

Sammlung zeitgenössisch vertonter<br />

Gedichte und Eigenkompositionen,<br />

bereichert durch die Vielfalt<br />

sizilianischer Tradition, durch Pop,<br />

Avantgarde, Chanson und Jazz. Besetzung:<br />

Etta Scollo: Gesang, Gitarre;Zoé<br />

Cartier:Cello; Daniel Moheit:<br />

ST. MARIENKIRCHE BERNAU<br />

Bernau auf Zeitreisen<br />

DasFestival Alter Musik Bernau lässt die 500 Jahre<br />

alte Kirche St.Marien erklingen<br />

In großer Besetzung und mit viel Leidenschaft für Alte Musik<br />

Mario Sollazzo fand sich für dieses<br />

Konzertprogramm mit südamerikanischen<br />

Kollegen zusammen. Rituelle<br />

Trommelklänge,klagende,rufende,<br />

schreiende und lachende Stimmen,<br />

Maultrommel, Flöten, Gitarren und<br />

Calascione verschmelzen zu einer<br />

Musik, die ihre Rasanz nur auf der<br />

Bühne entfaltet.<br />

Geschichtenaus St.MarieninBernau<br />

präsentiert die Figurenspielerin<br />

Gabriele Koch am Samstagnachmittag<br />

in „Mit dem Thespiskarren<br />

durch St.Marien“ und stellt damit das<br />

500-jährige Gebäude der Kirche ins<br />

Zentrum ihrer Darbietung. Musikalisch<br />

begleitet wird sie von Schülern<br />

der Musikschule Barnim und Musikernder<br />

lautten compagney, die auch<br />

in diesem Jahr wieder für das Festivalprogramm<br />

verantwortlich zeichnet.<br />

Die preisgekrönte Sopranistin Hanna<br />

Herfurtner kommt für das Konzert<br />

Akkordeon, Stimme; Hinrich Dageför:Multiinstrument.<br />

TON&KIRSCHENWANDER-<br />

THEATER–BERLIN-PREMIERE<br />

Die Bergwerke zu Falun: Nach<br />

E.T.A. Hoffmanns berühmter Novelle.<br />

Das für sein fantastisches Bildertheater<br />

bekannte, international<br />

besetzte Ton&Kirschen-Ensemble<br />

bringt im August erneut eine Berlin-Premiereauf<br />

die Sommerbühne<br />

der ufaFabrik. Die Theatergruppe<br />

inszeniert Weltliteratur mit Musik,<br />

Schauspiel, Objekten, Masken und<br />

Puppen. Ton&Kirschen bleiben<br />

sich auch im 27. Bühnenjahr treu,<br />

ganz in der Tradition der großen<br />

Wandertheatertruppen.<br />

Festival Alter Musik Bernau<br />

Von 23. bis 25. August<br />

Eintrittspreise zwischen 20 und<br />

35 Euro (evtl. zzgl. VVK Gebühren)<br />

St. Marienkirche Bernau<br />

Kirchgasse 8,<br />

16321 Bernau bei Berlin<br />

Kartentelefon: 01806 700 733<br />

(20/40 ct aus dem<br />

Festnetz/Mobilfunknetz)<br />

www.altemusik-bernau.de<br />

„Krieg &Frieden // 1618 :1918“ erstmals<br />

nach Bernau. Ihre Leidenschaft<br />

gilt der Alten Musik, sie ist aber auch<br />

in der Interpretation zeitgenössischer<br />

Musik erfahren. Das Hauptkonzert<br />

am Samstagabend macht nun überraschende<br />

Parallelen zwischen den<br />

Kriegsjahren 1618 und 1918 hörbar<br />

und zeichnet tiefsinnige Seelenstudien<br />

über Angst, Vergänglichkeit und<br />

Sehnsucht. Zum Abschluss amSonntagnachmittag<br />

gibt es Händels dramatisches<br />

Oratorium „Susanna“ –ein<br />

Loblied auf dieeheliche Liebe.<br />

31.8. .............. 17.00 .............James Batchelor and Collaborators:<br />

Deepspace (St. Elisabeth-Kirche)<br />

17.00 ........La Ribot mit Dançando com aDiferença:<br />

Happy Island (Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />

19.00 ................Claire Vivianne Sobottke: Velvet<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />

21.00 ............... Alan Lucien Øyen/winter guests:<br />

Story, story, die.<br />

(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />

Theater an der Museumsinsel<br />

Monbijou Park –vis-à-vis Monbijoustraße 3,10117 Berlin<br />

www.theater-museumsinsel.de<br />

JULI<br />

1.7. ................ 18.00 ......Die Vögel von Johann Wolfgang von Goethe<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

nach Johann Wolfgang von Goethe<br />

2.7. ................ 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

3.7. ................ 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

nach Johann Wolfgang von Goethe<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

4.7. ................ 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

5.7. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

6.7. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

7.7. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

8.7. ................ 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

9.7. ................ 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

10.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

11.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

12.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ................................... Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

13.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

14.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

15.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

16.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

17.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

18.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

19.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

21.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

22.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

23.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

24.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

25.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

26.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

27.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

28.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

29.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

30.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

31.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

AUGUST<br />

1.8. ................ 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

2.8. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

3.8. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

4.8. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

6.8. ................ 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

7.8. ................ 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

8.8. ................ 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

9.8. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

10.8. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

11.8. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

13.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />

Fortsetzung Theater an der Museumsinsel auf Seite 10


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

SEITE 10 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />

Fortsetzung Theater an der Museumsinsel von Seite 9<br />

13.8. .............. 20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

14.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

15.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

16.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

17.8. .............. 17.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

18.8. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

21.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

22.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

23.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

24.8. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

25.8. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

27.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

28.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

29.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

30.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

20.00 ....................................Die Vögel<br />

31.8. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />

18.00 ....................................Die Vögel<br />

20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />

Theater an der Parkaue<br />

Parkaue 29, 10367 Berlin<br />

Tel. 55 77 52-52, www.parkaue.de<br />

AUGUST<br />

16.8. .............. 10.00 ................. Konrad oder Das Kind aus der<br />

Konservenbüchse von Christine Nöstlinger<br />

Regie: Axel Ranisch (ab 7, Bühne 2)<br />

18.8. .............. 16.00 ........................ Konrad oder Das Kind<br />

aus der Konservenbüchse<br />

19.8. .............. 10.00 ........................ Konrad oder Das Kind<br />

aus der Konservenbüchse<br />

18.00 .................... Bilder deiner großen Liebe<br />

von Wolfgang Herrndorf<br />

Regie: Kay Wuschek (ab 14, Hinterbühne)<br />

20.8. .............. 9.30 ...............Fachtag zu –Die Zertrennlichen –<br />

für Lehrer*innen<br />

10.00 .................... Bilder deiner großen Liebe<br />

10.00 ........................... Die Zertrennlichen<br />

von Fabrice Melquiot<br />

Regie: Leyla-Claire Rabih (ab 9, Bühne 3)<br />

18.00 .................... Bilder deiner großen Liebe<br />

21.8. .............. 10.00 ........................... Die Zertrennlichen<br />

22.8. .............. 10.00 ..........................Unterscheidet euch!<br />

Ein Gesellschaftsspiel von Turbo Pascal<br />

Regie: Turbo Pascal (ab 10, Bühne 2)<br />

10.00 ........................... Die Zertrennlichen<br />

23.8. .............. 10.00 ......................................Bambi<br />

Eine Lebensgeschichte aus dem Walde<br />

nach Felix Salten<br />

Regie: Marie Bues (ab 8, Bühne 1)<br />

10.00 ......Unterscheidet euch! Ein Gesellschaftsspiel<br />

24.8. .............. 15.00 .....Lichtenberg-Tag –Blick hinter die Kulissen:<br />

Theaterführung für Lichtenberger*innen<br />

16.00 ......Unterscheidet euch! Ein Gesellschaftsspiel<br />

17.30 .....Lichtenberg-Tag –Blick hinter die Kulissen:<br />

Theaterführung für Lichtenberger*innen<br />

18.30 ........................... Die Zertrennlichen<br />

26.8. .............. 10.00 ......................................Bambi<br />

Eine Lebensgeschichte aus dem Walde<br />

10.00 ......Unterscheidet euch! Ein Gesellschaftsspiel<br />

27.8. .............. 10.00 ......................................Bambi<br />

Eine Lebensgeschichte aus dem Walde<br />

28.8. .............. 10.00 .....Die Unbehausten –Das Battle um die Stadt<br />

von Raphael Hillebrand und Jaika Bahr<br />

in Zusammenarbeit mit den Schauspieler*innen<br />

Regie: Raphael Hillebrand (ab 11, Bühne 2)<br />

10.00 .................................Ich, Ikarus –<br />

Ein Musiktheaterstück für Kinder<br />

von Oliver Schmaering und Sanzhar Baiterekov<br />

Regie: Annette Jahns (ab 9, Bühne 3)<br />

29.8. .............. 10.00 .................................Ich, Ikarus –<br />

Ein Musiktheaterstück für Kinder<br />

10.00 .....Die Unbehausten –Das Battle um die Stadt<br />

30.8. .............. 10.00 .....Die Unbehausten –Das Battle um die Stadt<br />

31.8. .............. 10.00 .................................Ich, Ikarus –<br />

Ein Musiktheaterstück für Kinder<br />

Theater der kleinen Form<br />

Gubener Str. 45, 10243 Berlin<br />

Tel. 29 35 04 61, www.theater-der-kleinen-form.de<br />

JULI<br />

21.7. .............. 16.00 .....Die Mücke und der Bär (Puppenspiel, ab 3)<br />

22.7. .............. 11.00 ................. Die Mücke und der Bär (ab 3)<br />

24.7. .............. 11.00 &16.00 ........ Das sehr unfreundliche Krokodil<br />

(Puppenspiel, ab 3)<br />

28.7. .............. 11.00 &16.00 .....................Schnurzwurzpiepe<br />

(farbiges Schattenspiel, ab 3)<br />

31.7. .............. 11.00 &16.00 .............Momotaro der Pfirsichjunge<br />

(Marionettentheater, ab5)<br />

AUGUST<br />

2.8. ................ 11.00 .......................Alle Mäuse lieben Käse<br />

(Puppenspiel, ab 3)<br />

3.8. ................ 16.00 .................Alle Mäuse lieben Käse (ab 3)<br />

10. &11.8...... 16.00 ......... Das sehr unfreundliche Krokodil (ab 3)<br />

Theater im Palais<br />

Theaterverein Am Festungsgraben e.V.<br />

Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin<br />

Tel. 030 20 10 693, www.theater-im-palais.de<br />

AUGUST<br />

8.8. ................ 19.30 ........ Fontane: Nicht für Bibber und Klimbim,<br />

Vier Kapitel Fontane Buch und Regie: Barbara Abend<br />

mit Gabriele Streichhahn, Jens-Uwe Bogadtke,<br />

Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />

EVENTPRESS/SASCHA RADKE<br />

TANZFABRIK WEDDING<br />

Getanzter Esprit und Philosophie<br />

Mit „Open Spaces“ begründete<br />

die Tanzfabrik<br />

Berlin 2014 ein<br />

neues Format, das die<br />

aktuellen Projekte verschiedenster<br />

Künstler und Künstlerinnen zusammenbringt.<br />

Im Juli steht die aktuelle<br />

Ausgabe von„Open Spaces/Sommer<br />

Tanz“ bevor. Grund zur Freude ist<br />

die internationale Besetzung und die<br />

anstehenden Premieren vonund mit<br />

Künstlern und Künstlerinnen aus<br />

sechzehn Herkunftsländern.<br />

Das jüngste Kollektiv Berlins –<br />

„Suddenly“ – wird das Sommerprogramm<br />

eröffnen. Inspiriert von<br />

der Idee des „Junkspace“ (Rem<br />

Kolhaas) prozessiert das Kollektiv<br />

durch den Wedding, über den<br />

Bühnenraum und zu dem Garten<br />

der Uferstudios. Ixchel Mendoza<br />

Hernández will in ihrer aktuellen<br />

Soloarbeit„The reversed alchemist:<br />

Figure 1–3“ nicht Materie, sondern<br />

Wahrnehmung transformieren.<br />

Jess Curtis hat gemeinsam mit<br />

blinden und sehenden Tänzern<br />

und Tänzerinnen die Choreografie<br />

„(in)Visible“ entwickelt. Hier<br />

werden experimenteller Tanz und<br />

Performance mit sensorischer Zugangspraxis<br />

in ein vielschichtiges<br />

und berührendes Zusammenspiel<br />

gebracht. Zu „(in)Visible“ gibt es Audiodeskriptionen<br />

und Tastführungen<br />

zu jeder Vorstellung.<br />

Maik Riebort &Eva Pfitzenmaier<br />

zeigen im Forschungsstudio der<br />

Tanzfabrik Wedding ihre Musik-Performance<br />

„Song“ in der sie einen berühmten<br />

Song in seine Einzelteile<br />

STAGE THEATER DES WESTENS<br />

Musik –ein Band fürs Leben<br />

Eine Geschichte über wahre Freundschaft<br />

und wiederentdeckte Jugendträume<br />

Nach 25 Jahren: Für einen Auftritt ihrer Lieblingsband kommen die Freundinnen wieder zusammen<br />

The Band –Das Musical<br />

Bis 15. September<br />

Täglich außer montags<br />

www.thebanddasmusical.de<br />

Mamma Mia –Das Musical<br />

Ab 22. September<br />

Täglich außer montags<br />

www.musicals.de<br />

Stage Theater des Westens<br />

Kantstraße 12, 10178 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 01805 4444<br />

(14 Ct./Min. aus dem deutschen<br />

Festnetz, max. 42 Ct./Min. aus<br />

dem Mobilfunknetz)<br />

DieTanzfabrik Berlin präsentiert<br />

Open Spaces/Sommer Tanz<br />

PASCAL STODIECK<br />

Im <strong>Berliner</strong> Stage Theater des<br />

Westens heißt es jetzt: „rewind“<br />

und „press play“ für unsere alte<br />

Mädelsclique.<br />

„The Band –Das Musical“, produziert<br />

von der 90er-Jahre-Superboyband<br />

Take That, erzählt die berührende<br />

Geschichte von fünf<br />

Teenager-Freundinnen, die unterschiedlicher<br />

nicht sein könnten.<br />

Das Leben und ein tragischer<br />

Schicksalsschlag hat sie auseinanderrissen.<br />

Über die Musik aber blieben sie<br />

immer im Herzen verbunden und<br />

kommen schließlich, 25 Jahre später,<br />

für einen Auftritt ihrer Lieb-<br />

Rilaben untersucht in seiner Tanzperformance "SAI –Athingthatfeels"die Sinnlichkeit<br />

des Abstrakten.<br />

Open Spaces/Sommer Tanz<br />

Vom 11. bis zum 21. Juli<br />

mit Darko Dragičević, Jess Curtis/<br />

Gravity, Ixchel Mendoza Hernández,<br />

Eva Pfitzenmaier &Maik Riebort,<br />

Porson's Khashoggi, Rilaben,<br />

Julia Schwarzbach, Suddenly<br />

Tanzfabrik Wedding<br />

Uferstraße 23<br />

13357 Berlin<br />

Karten: ticket@tanzfabrik-berlin.de<br />

www.tanzfabrik-berlin.de<br />

zerlegen, um ihn in Bewegung übergehenzulassenund<br />

dann neu zu erschaffen.<br />

Das Forschungsstudio ist<br />

außerdem der Arbeit von Rilaben<br />

und Porson’s Khashoggi gewidmet.<br />

Das Künstler-Duo Porson’s Khashoggi<br />

lotet in dem Solo „Philosophy“<br />

Fragmentierung und Kongruenz von<br />

Individualität aus, während Rila-<br />

lingsband wieder zusammen. Viel<br />

hat sich getan, ihr Leben hat sich<br />

anders entwickelt als geplant. Sie<br />

selbst haben sich verändert und<br />

sind dabei getrennt voneinander<br />

dichter zusammengewachsen, als<br />

sie es sich als Mädchen jemals hätten<br />

träumen lassen.<br />

Eine noch tiefere, noch unschuldigere<br />

Freundschaft. Ein Band fürs<br />

Leben, das jetzt nicht mehr reißen<br />

kann. Das Stück untermalt mit der<br />

Kraft der Musik vonTake That.<br />

Gary Barlow, Howard Donald,<br />

Mark Owen und Robbie Williams<br />

sind Co-Produzenten von „The<br />

Band –Das Musical“.<br />

ben in seiner Performance „SAI“ die<br />

Sinnlichkeit des Abstrakten untersucht,<br />

ausgehend vom Begriff des<br />

Anorganischen bei MarioPerniola.<br />

Julia Schwarzbach zeigt im apap-<br />

Studio der Tanzfabrik ihr Work-in-<br />

Progress Showing „Co-Creators“,<br />

das die künstlerische Ko-Kreation<br />

zwischen Kindern und Erwachsenen<br />

thematisiert. Darko Dragičević<br />

schließt mit Künstlern und Künstlerinnen<br />

aus Berlin und der City<br />

Guerilla Belgrad die Performanceserie<br />

mit den Interventionen „Failure<br />

as Practice“ im Freien auf dem Hof<br />

der Uferstudios ab. Teil von Open<br />

Spaces /Sommer Tanz ist auch das<br />

Workshopprogramm der Tanzfabrik,<br />

das Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

zu Showings und Talks<br />

einlädt. Open Spaces / Sommer<br />

Tanz verspricht auch in diesem Jahr<br />

ein so dichtes wie experimentelles<br />

Tanzfestival mit breitgefächertem<br />

Programmangebot zu werden.<br />

9.8. ................ 19.30 ...........<strong>Berliner</strong> Geschichten –Hinterm Ofen<br />

sitzt 'ne Maus, Lieder und Couplets<br />

mit Gabriele Streichhahn, Jens-Uwe Bogadtke,<br />

Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />

10.8. .............. 19.30 ........ Fontane: Alles Unsinn! Die Frage bleibt!<br />

Buch und Regie: Annette Klare<br />

mit Gabriele Streichhahn, Jens-Uwe Bogadtke,<br />

Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />

11.8. .............. 14.00 ..............Er ist ein <strong>Berliner</strong>, das sagt alles –<br />

Eine Wanderung auf Fontanes Spuren<br />

durch die Mitte der Stadt<br />

mit Dieter Kirchhof; anschl. Vorstellung<br />

„Fontane: Alles Unsinn! Die Frage bleibt!“<br />

mit Gabriele Streichhahn, Jens-Uwe Bogadtke,<br />

Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />

(Treffpunkt: 14 00 Niederwallstraße 12)<br />

14.8. .............. 19.30 ............<strong>Berliner</strong> Geschichten –Otto Reutter.<br />

Und so komm’n wir aus der Freude gar nicht raus<br />

Buch und Leitung: Barbara Abend<br />

mit Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />

16.8. .............. 19.30 ......GASTSPIEL Ein Bericht für eine Akademie<br />

von Franz Kafka, Solotheaterstück<br />

mit Guido Schmitt<br />

17.8. .............. 14.00 ....Zu Fuß mit Heinrich Heine, Stadtspaziergang<br />

mit Dieter Kirchhof und einstündige<br />

Vorstellung „Heinrich Heine: Traumbilder“<br />

mit Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />

(Treffpunkt: Rathausbrücke)<br />

18.8. .............. 16.00 .............GASTSPIEL <strong>Berliner</strong> Geschichten –<br />

Kurt Tucholsky. Affenkäfig Berlin.<br />

mit Nicole Haase und Ulrich Gumpert<br />

(Komposition und am Klavier)<br />

21.8. .............. 19.30 ................<strong>Berliner</strong> Geschichten –Kästner.<br />

Das Glück ist keine Dauerwurst<br />

Lesung mit Gabriele Streichhahn,<br />

Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />

22.8. .............. 19.30 ........................<strong>Berliner</strong> Geschichten –<br />

Alfred Henschke genannt Klabund.<br />

Ick baumle mit de Beene, Lieder und Texte<br />

mit Gabriele Streichhahn,<br />

Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />

23.8. .............. 19.30 ............GASTSPIEL Die Zuneigung ist etwas<br />

Rätselvolles. Eine Ehe in Briefen<br />

Jutta Wachowiak und Christian Grashof lesen<br />

aus dem Briefwechsel von Emilie<br />

und Theodor Fontane<br />

24.8. .............. 19.30 ........ <strong>Berliner</strong> Geschichten –Der Buddha vom<br />

Alexanderplatz, Ernst Gennat –<br />

Berlins weltberühmter Kriminalkommissar<br />

es lesen und spielen Gabriele Streichhahn,<br />

Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />

25.8. .............. 16.00 .............. GASTSPIEL Die Tote im Wannsee<br />

Krimi-Lesung mit Gerlinde Kempendorff<br />

und den Autoren Sven Felix Kellerhoff,<br />

Martin Lutz und Uwe Wilhelm<br />

29.8. .............. 19.30 ................. GASTSPIEL Ralph Benatzky –<br />

Viel mehr als nur das „Weiße Rössl“<br />

Lieder, Selbstzeugnisse und Melodien<br />

mit Cora Chilcott (Lesung &Gesang) und<br />

Hartmut Behrsing (Klavier, Posaune &Gesang)<br />

30.8. .............. 19.30 ...................GASTSPIEL Kurt Tucholsky.<br />

Frauen sind eitel. Männer? Nie!-<br />

Hintergründiges &Humorvolles des großen<br />

Satirikers und Kabarettisten, gelesen<br />

von Marina Erdmann, Musik: Jörg Miegel<br />

31.8. .............. 19.30 ........................<strong>Berliner</strong> Geschichten –<br />

Alfred Henschke genannt Klabund.<br />

Ick baumle mit de Beene, Lieder und Texte<br />

mit Gabriele Streichhahn,<br />

Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />

Theatersommer Netzeband<br />

16818 Netzeband, Gutspark<br />

Tel. (033931) 349 40, www.theatersommer-netzeband.de<br />

JULI<br />

6. &7.7. ......... 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />

A. M. Wolkow, Christine Hofer<br />

14.7. .............. 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />

21.7. .............. 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />

28.7. .............. 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />

AUGUST<br />

2. &3.8. ......... 20.30 ....Ellernklipp, Theodor Fontane, Frank Matthus<br />

4.8. ................ 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />

9. &10.8........ 20.30 ....Ellernklipp, Theodor Fontane, Frank Matthus<br />

11.8. .............. 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />

16. &17.8...... 20.30 ....Ellernklipp, Theodor Fontane, Frank Matthus<br />

18.8. .............. 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />

30. &31.8...... 20.30 ....Ellernklipp, Theodor Fontane, Frank Matthus<br />

Theater Strahl Berlin<br />

Die Weiße Rose, Martin-Luther-Straße 77, 10825 Berlin<br />

Tel. 69 59 92 22, www.theater-strahl.de<br />

AUGUST<br />

13.8. .............. 19.30 .................#BerlinBerlin (Halle Ostkreuz)<br />

14. &15.8...... 19.30 .................#BerlinBerlin (Halle Ostkreuz)<br />

20.8. .............. 19.30 .......... Das wird man doch mal sagen dürfen!<br />

(Die Weiße Rose)<br />

21.8. .............. 11.00 .......... Das wird man doch mal sagen dürfen!<br />

(Die Weiße Rose)<br />

22.8. .............. 10.00 .......... Das wird man doch mal sagen dürfen!<br />

(Die Weiße Rose)<br />

27. &28.8...... 11.00 .................#BerlinBerlin (Halle Ostkreuz)<br />

29. &30.8...... 11.00 &19.30 ..........#BerlinBerlin (Halle Ostkreuz)<br />

Theater Thikwa<br />

F40 –Theater in den Mühlenhaupthöfen<br />

Fidicinstraße 40, 10965 Berlin<br />

Tel. 61 20 26 20, www.thikwa.de<br />

AUGUST<br />

17.8. .............. 18.00 ..........................Mit.Anderen.Worten.<br />

von Jugendtheatergruppe Thikwa (Studio)<br />

18.8. .............. 16.00 ..................Mit.Anderen.Worten. (Studio)<br />

28.-31.8. ........ 20.00 ........ Extremities, Choreografie: Linda Weißig,<br />

Sound/Video: Dane Joe aka Adi Koom<br />

Tipi am Kanzleramt<br />

Große Querallee, 10557 Berlin<br />

Tel. 39 06 65 50, www.tipi-am-kanzleramt.de<br />

JULI<br />

2.-6.7. ............ 20.00 ...................The 12 Tenors -Best of-Tour<br />

12.7. .............. 20.00 .....WIEDERAUFNAHME Cabaret –Das Musical<br />

13.7. .............. 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

14.7. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

16.-20.7. ........ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

21.7. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

23.-27.7. ........ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

FREITAG, 28. JUNI 2019 SEITE 11<br />

28.7. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

30. &31.7...... 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

AUGUST<br />

1.-3.8. ............ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

4.8. ................ 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

6.-10.8. .......... 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

11.8. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

13.-15.8. ........ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

17.8. .............. 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

18.8. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

20.-22.8. ........ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

24.8. .............. 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

25.8. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

27.-29.8. ........ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

31.8. .............. 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />

ufaFabrik<br />

Viktoriastraße 10-18, 12105 Berlin<br />

Tel. 75 50 30, www.ufafabrik.de<br />

JULI<br />

1.7. ................ 18.00 ............Qi Gong im Park –Gemeinsam üben<br />

unter freiem Himmel (Qi Gong,<br />

Überdachte Freiluftbühne)<br />

5.7. ................ 20.00 .....Schalala –Das Mitsingding (Mitsing-Abend,<br />

Überdachte Freiluftbühne)<br />

7.7. ................ 16.00 ........Razzz4Kids –Beatboxmusical für Kinder<br />

(Überdachte Freiluftbühne)<br />

10.7. .............. 20.00 .......BERLIN-PREMIERE Aainjaa –Revolution<br />

des Samba-Reggae (Konzert, Theatersaal)<br />

12.7. .............. 20.00 .....Phare Ponleu Selpak (Kambodscha -Circus)<br />

&Mswanu Gogo Vibes (Tansania -Konzert)<br />

Im Rahmen des diesjährigen Jubiläumsprogramms<br />

(Bühnenshow, Überdachte Freiluftbühne)<br />

13.7. .............. 15.00 &19.00 ....Phare Ponleu Selpak (Kambodscha –<br />

Circus) &Mswanu Gogo Vibes<br />

(Tansania-Konzert) (Überdachte Freiluftbühne)<br />

14.7. .............. 19.00 ...................................Der Hexer<br />

mit Oliver Rohrbeck und der Lauscherlounge<br />

(Live-Hörspiel, Überdachte Freiluftbühne)<br />

–<br />

18.7. .............. 20.00 ........The Cast –Die Rockstars der Oper (Oper,<br />

Überdachte Freiluftbühne)<br />

19.7. .............. 20.00 .... Özcan Cosar zeigt in Old School klare Kante:<br />

Die Zukunft kann ihn mal! (Comedy,<br />

Überdachte Freiluftbühne)<br />

20.7. .............. 19.30 ....................Götz Widmann –Zeitreise –<br />

25 Jahre unanständige Lieder<br />

–<br />

mit Special Guest Markus Sommer<br />

(Liedermacher, Überdachte Freiluftbühne)<br />

27.7. .............. 20.00 ......... It’s Love –Kim Duk-Soo’s Samulnori &<br />

Schamanistische Reinigungs- und<br />

Erlösungsrituale aus dem Jindo Ssitgim Gut<br />

(Konzert, Überdachte Freiluftbühne)<br />

31.7. .............. 20.00 ....Echse, Gorillas &Co–Michael Hatzius &die<br />

Echse, Die Gorillas, Schalala –Mitsingding<br />

(Mixed Show,Überdachte Freiluftbühne)<br />

AUGUST<br />

1.-3.8. ............ 20.00 ......... Echse, Gorillas &Co–Michael Hatzius<br />

&die Echse, Die Gorillas, Schalala –<br />

Mitsingding (Überdachte Freiluftbühne)<br />

9.8. ................ 20.00 .......................2. Irish Festival Berlin –<br />

Crossing the Channel<br />

(Irish Festival, Überdachte Freiluftbühne)<br />

10.8. .............. 15.00 .......................2. Irish Festival Berlin –<br />

Crossing the Channel<br />

(Überdachte Freiluftbühne)<br />

14. &15.8...... 20.00 .......................FiL –The Fil on the Hill<br />

(Comedy, Überdachte Freiluftühne)<br />

16.8. .............. 20.00 ..........Etta Scollo &Band –IlPasso Interiore<br />

(Der innere Schritt) –zeitgenössisch vertonte<br />

Gedichte, Eigenkompositionen<br />

(Konzert, Überdachte Freiluftbühne)<br />

21.8. .............. 20.00 ............BERLIN-PREMIERE Ton&Kirschen<br />

Wandertheater –Die Bergwerke<br />

zu Falun von E.T.A. Hoffmann<br />

(Theater, Überdachte Freiluftbühne)<br />

22.-24.8. ........ 20.00 ............... Ton&Kirschen Wandertheater –<br />

Die Bergwerke zu Falun von E.T.A. Hoffmann<br />

(Überdachte Freiluftbühne)<br />

28.-30.8. ........ 19.00 .................Wonderland –Stationentheater<br />

mit karnevalesken Momenten<br />

(Theater, Überdachte Freiluftbühne)<br />

31.8. .............. 12.00 ...................ufaFabrik Boulevard 2019 –<br />

Straßenkunst- und Umweltfestival<br />

(Sommerfest, ufaFabrik Gelände) (Eintritt frei)<br />

Uferstudios<br />

Uferstraße 8/23, 13357 Berlin<br />

www.uferstudios.com<br />

JULI<br />

1.7. ................ 18.00 ......... Bernardo Chatillon „I need to be Here“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

20.00 ..........Rhyannon Styles „Experiential States"<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

2.7. ................ 18.00 ........... Ana Lessing Menjibar „(Int)eruption.<br />

The Idea of aSecond Heart“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

19.30 ................... Jason Corff ,,Passed Three“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 9)<br />

21.00 .............Kuba Borkowicz „Impossible Forest<br />

Collaboration“ MA Soda –301 Artistic Research<br />

Presentations (HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

3.7. ................ 18.00 ...........Minna Partanen „Strangely Familiar“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 9)<br />

19.30 .............Jorge de Hoyos „Spirited Dancing“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

4.7. ................ 19.00 ........... Ana Lessing Menjibar „(Int)eruption.<br />

The Idea of aSecond Heart“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

19.00 ............School for New Dance Development<br />

Graduation Performances (Uferstudio 14)<br />

20.30 ...........Minna Partanen „Strangely Familiar“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 9)<br />

20.30 ............. Zufit Simon „Gone“ (Uferstudio 1)<br />

5.7. ................ 18.00 .............Jorge de Hoyos „Spirited Dancing“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

5.7. ................ 19.30 ................... Jason Corff ,,Passed Three“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 9)<br />

20.30 ............. Zufit Simon „Gone“ (Uferstudio 1)<br />

5.7. ................ 21.00 .............Kuba Borkowicz „Impossible Forest<br />

Collaboration“ MA Soda –301 Artistic Research<br />

Presentations (HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

MICHAEL PETERSOHN<br />

Eine Reise in die 50er-Jahre: „Zuhause bin ich Darling“, v. l. n. r. Bürger Lars Dietrich, Beatrice Richter, Judith Richter<br />

KOMÖDIE AM KURFÜRSTENDAMM IM SCHILLER THEATER<br />

Heimchen am Herd ist<br />

auch keine Lösung<br />

In einer Werbung für Pudding<br />

textete die Firma Dr. Oetker in<br />

den 1950er Jahren: „Eine Frau<br />

hat zwei Lebensfragen: Wassoll<br />

ich anziehen und was soll ich kochen?“<br />

Niemand nahm damals Anstoß<br />

daran. Das Wort „Shitstorm“<br />

war noch nicht erfunden.<br />

DARUM GEHT´S<br />

In „Zuhause bin ich Darling“ geht<br />

Judys und Johnnys Begeisterung<br />

für die Nierentischzeit soweit, dass<br />

sie für ihn ihren Jobmit bestenKarrierechancen<br />

und ihr Leben als<br />

selbstständige Frau aufgibt. Stattdessen<br />

legt sie allen Ehrgeiz in das<br />

Ziel, die perfekte Ehe- und Hausfrau<br />

zu sein. Sie kocht und backt,<br />

macht ständig sauber, bereitet ihrem<br />

Mann jeden Morgen ein Bad<br />

und köpft ihm anschließend ein<br />

Ei. Auch auf moderne Technik versuchen<br />

die beiden weitgehend zu<br />

verzichten. Wenn Johnny von der<br />

Arbeit nach Hause kommt, legt er<br />

sein Handy in eine Schublade im<br />

Flur. Doch hinter den gebügelten<br />

Karo-Vorhängen gerät die häusliche<br />

Idylle allmählich außer Kontrolle.<br />

Alex, Johnnys neue Chefin,<br />

ist daran nicht ganz unschuldig.<br />

Judys Mutter Sylvie, die ihre Tochter<br />

in einer Kommune hat aufwachsen<br />

lassen, schämt sich für das Doris<br />

Day-Paradies ihrer Tochter und<br />

Judith und Beatrice Richter als Mutter<br />

und Tochter in „Zuhause bin ich Darling“<br />

Zuhause bin ich Darling<br />

Deutschsprachige Erstaufführung<br />

Am 4. August<br />

Voraufführungen am<br />

2. und 3.August<br />

Bis 1. September<br />

Eintrittspreise ab 13 €<br />

Komödie am Kurfürstendamm<br />

im Schiller Theater<br />

Bismarckstr. 110<br />

10625 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 88 59 11 88<br />

www.komoedie-berlin.de<br />

findet: „Für das hier habe ich nicht<br />

gekämpft.“<br />

Judys Freundin Fran und deren<br />

Mann Marcus haben auch ein<br />

Faible für die Fifties, gehen damit<br />

aber weitaus lockerer um als ihre<br />

Freunde. Für die beiden ist der nostalgische<br />

Rückblick ein schönes Steckenpferd.<br />

Fran liebt ihre Arbeit als<br />

Stylistin und hasst Hausarbeit. Sie<br />

will definitiv keine Küchengöttin<br />

sein. Doch sie hat damit zu kämpfen,<br />

dass ihrem Mann von einer Angestellten<br />

sexuelle Belästigung vorgeworfen<br />

wird.<br />

„Zuhause bin ich Darling“ nimmt<br />

die Zuschauer mit auf eine Reise in<br />

die 50er-Jahreund zeigt, dass früher<br />

nicht alles besser war und die Rückkehr<br />

an den Herd auch keine Lösung<br />

ist.<br />

PREISGEKRÖNTES STÜCK,<br />

VIELVERSPRECHENDES ENSEMBLE<br />

Theaterchef MartinWoelffer ist stolz<br />

darauf, die Rechte an der Komödie<br />

für sein Haus gesichert zu haben. „Ich<br />

freue mich sehr darüber, dass wir die<br />

zweite SaisonamSchiller Theater mit<br />

der deutschen Erstaufführung eines<br />

preisgekrönten Stückes eröffnen<br />

können, denn „Zuhause bin ich Darling“<br />

wurde inLondon erst vor kurzem<br />

mit dem Olivier Award für die<br />

beste neue Komödie ausgezeichnet.<br />

Mit der Besetzung ist ihm ein Coup<br />

gelungen: Judith und Beatrice Richter<br />

treten in der Inszenierung erstmals<br />

gemeinsam inBerlin auf und<br />

sind als Mutter und Tochter zu sehen.<br />

Niklas Kohrt, der Ensemblemitglied<br />

am Deutschen Theater, dem Schauspielhaus<br />

Zürich und dem Schauspielhaus<br />

Köln war,spielt Johnny.Katrin<br />

Hauptmann, die vor kurzem an<br />

der Komödie am Kurfürstendamm in<br />

„Unterleuten“ auf sich aufmerksam<br />

machte, übernimmt die Rolle der<br />

Freundin Fran. Bürger Lars Dietrich<br />

spielt ihren Mann. NatalieMukherjee<br />

ist als Alex, Johnnys Chefin, zu sehen.<br />

Regisseur Philippe Besson, der an<br />

der Komödie am Kurfürstendamm<br />

bereits den Erfolg „Roter Hahn im<br />

Biberpelz“ inszenierte,führtRegie.<br />

6.7. ................ 18.00 ..........Rhyannon Styles „Experiential States“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

19.00 ............School for New Dance Development<br />

Graduation Performances (Uferstudio 14)<br />

20.00 ......... Bernardo Chatillon „I need to be Here“<br />

MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

20.30 ............. Zufit Simon „Gone“ (Uferstudio 1)<br />

20.30 ........ neworks „constructive rest“ von und mit<br />

Judith Förster (ada Studio, Uferstudio 7)<br />

7.7. ................ 20.30 ............. Zufit Simon „Gone“ (Uferstudio 1)<br />

20.30 ........ neworks „constructive rest“ von und mit<br />

Judith Förster (ada Studio, Uferstudio 7)<br />

9.7. ................ 18.00 ........ Sophia New „Examining Everyday Data“<br />

(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />

10.7. .............. 18.00 ..............Çağlar Yiğitoğulları „Wunderland“<br />

Soda Lecture (HZT Berlin, Uferstudio 9)<br />

21.00 ..................Showing „The Skin of Space“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 3)<br />

OPEN SPACES /SOMMER TANZ 2019 VOM 11. BIS 21. JULI<br />

11. &12.7...... 19.00 ..........Eva Pfitzenmaier, Maik Riebort „Song“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 4)<br />

20.30 .........Suddenly „Esprit“ (Tanzfabrik Wedding,<br />

Uferstudio 14)<br />

13.7. .............. 20.30 .........Suddenly „Esprit“ (Tanzfabrik Wedding,<br />

Uferstudio 14)<br />

14.7. .............. 19.00 ...............Julia Schwarzbach „Co-Creators“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 5)<br />

20.30 .........Suddenly „Esprit“ (Tanzfabrik Wedding,<br />

Uferstudio 14)<br />

16. &17.7...... 19.00 ......Rilaben „Sai -athingthatfeels“ (Tanzfabrik<br />

Wedding, Uferstudio 4)<br />

18.7. .............. 19.00 ....................Ixchel Mendoza Hernández<br />

„The Reversed Alchemist: Figure 1-3“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 1)<br />

20.30 .......................Jess Curtis „(in)Visible“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 14)<br />

19.7. .............. 17.00 &19.30 .........Darko Dragičević &City Guerilla<br />

Belgrade „Failure as Practice“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio Hof)<br />

18.00 ...........Karen Nelson „Contact Improvisation<br />

Interrogates its History and Currency“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 12)<br />

19.00 ....................Ixchel Mendoza Hernández<br />

„The Reversed Alchemist: Figure 1-3“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 1)<br />

20.30 .......................Jess Curtis „(in)Visible“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 14)<br />

20.7. .............. 17.00 &19.30 .........Darko Dragičević &City Guerilla<br />

Belgrade „Failure as Practice“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio Hof)<br />

18.00 ............Porson’s Khashoggi: Andrea Rama +<br />

Xeni Alexandrou „Philosophy“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 4)<br />

19.00 ....................Ixchel Mendoza Hernández<br />

„The Reversed Alchemist: Figure 1-3“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 1)<br />

20.30 .......................Jess Curtis „(in)Visible“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 14)<br />

21.7. .............. 17.00 ................Darko Dragičević &City Guerilla<br />

Belgrade „Failure as Practice“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio Hof)<br />

18.00 ............Porson’s Khashoggi: Andrea Rama +<br />

Xeni Alexandrou „Philosophy“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 4)<br />

19.00 ....................Ixchel Mendoza Hernández<br />

„The Reversed Alchemist: Figure 1-3“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 1)<br />

20.30 .......................Jess Curtis „(in)Visible“<br />

(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 14)<br />

25. &26.7...... 19.00 ............. Carly Lave „Golem“ (Uferstudio 9)<br />

27.7. .............. 15.00 &19.00 ...... Carly Lave „Golem“ (Uferstudio 9)<br />

AUGUST<br />

1. &2.8. ......... 20.30 ...................Jule Flierl „Menstrual Metal<br />

(Ausscheidungen eines Bewegungschores)“<br />

im Rahmen von Ausufern (Uferstudios, Heizhaus)<br />

3. &4.8. ......... 20.30 ............... Göksu Kunak a.k.a Gucci Chunk<br />

und Laure M. Hiendl „Bergen“<br />

im Rahmen von Ausufern (Uferstudios, Heizhaus)<br />

17. &18.8...... 20.30 ............ Nah dran von und mit Camille Käse<br />

„infinite cavalier unfinished“, Dan Su „On an<br />

attempt of achicken soup“, Geoffrey Watson<br />

„Geoffrey's Corpse“ (ada Studio, Uferstudio 7)<br />

22. &23.8...... 19.00 .....DEUTSCHLANDPREMIERE Monica Duncan<br />

&Martin Hiendl „Offshore“ (Uferstudio 13)<br />

29.8. .............. 20.30 ..............URAUFFÜHRUNG Alice Chauchat<br />

„Ensembling“ (Uferstudio 14)<br />

30. &31.8...... 20.30 ...Alice Chauchat „Ensembling“ (Uferstudio 14)<br />

Vaganten Bühne<br />

Kantstraße 12a, 10623 Berlin<br />

Tel. 313 12 07, www.vaganten.de<br />

JULI<br />

2. &3.7. ......... 20.00 ................Spreeperlen. Eine Berlin-Revue<br />

5. &6.7. ......... 20.00 .......................Shakespeares sämtliche<br />

Werke von A. Long u.a.<br />

11.-13.7. ........ 20.00 .......................Shakespeares sämtliche<br />

Werke von A. Long u.a.<br />

Wintergarten Varieté<br />

Potsdamer Straße 96, 10785 Berlin<br />

Tel. 58 84 33, www.wintergarten-berlin.de<br />

AUGUST<br />

7.-10.8. .......... 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />

11.8. .............. 18.00 .......................Woodstock Variety Show<br />

14.8. .............. 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />

16. &17.8...... 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />

18.8. .............. 18.00 .......................Woodstock Variety Show<br />

21. &22.8...... 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />

24.8. .............. 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />

25.8. .............. 18.00 .......................Woodstock Variety Show<br />

28.-31.8. ........ 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />

Mitteilung der Redaktion<br />

Die nächste Spielplan-Ausgabe (September 2019)<br />

erscheint am Freitag, 30. August<br />

Spielplan-Redaktion: Peter Brock<br />

Tel. 030 2327 6718<br />

E-Mail: redaktion.spielplan@mdscreative.com<br />

Titelfotos: Mats Backer, zenna.de, Thomas M. Jauk/Stage Picture,<br />

Freese/drama-berlin.de, Jean-Pierre Estournet


SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />

SEITE 12 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />

MAXIM GORKI THEATER<br />

Anatomisches Theater im<br />

neuen GorkiContainer<br />

Operation am<br />

offenen Herzen<br />

Ein Bügelbrett, ein Luftballonund ein paarrote<br />

Clownsnasen: mit einem Minimum an Ausstattungbestückt<br />

Gorki-Hausregisseur Sebastian<br />

Nübling seine Inszenierungen, um dann<br />

die ganze Bühne einer überbordenden Energie und<br />

Körperlichkeit seiner Schauspieler zu überlassen. Dafür<br />

wird erinternational gefeiert, als ein Künstler, der<br />

es vermag aus komplexen Textflächen und Dramen<br />

eine überraschende Sinnlichkeit auszuformen, die<br />

unterhält und mitreißt. Scheinbar aus dem Nichts,<br />

aus der Abstraktion entstehen bei ihmTheatererlebnisse.<br />

Sohatte Nübling sich gemeinsam mit dem Exil<br />

Ensemble am Gorki Heiner Müllers „Hamletmaschine“<br />

vorgenommen. Als eine Truppe mehrsprachiger<br />

Horror-Clowns begeisterten die Schauspieler ihr Publikum<br />

und die Kritiker schrieben beglückt, dass dem<br />

Schwergewicht des Textes wohl auch nur mit der<br />

Leichtigkeit des Spiels beizukommen sei. Nun gestaltet<br />

Sebastian Nübling die Eröffnung der neuen Spielzeit<br />

am Gorkimit gleich zwei Stücken.<br />

Elena Schmidt<br />

Zum Auftakt in der neuen Spielstätte mit Namen<br />

Container lässt erwieder seine Truppe furchtloser<br />

Harlekine von der Leine. Diesmal arbeiten sie sich an<br />

Heiner Müllers Drama „Herzstück“ ab, einem wunderbar<br />

lakonisch-rätselhaften Liebesdialog vongenau<br />

15 Zeilen. Das Stück beginnt mit: „EINS: Darf ich Ihnen<br />

mein Herz zu Füßen legen./ZWEI: Wenn Sie mir<br />

meinen Fußboden nicht schmutzig machen./EINS:<br />

Mein Herz ist rein. /ZWEI: Das werden wir ja sehn.“<br />

Es folgt eine Operationamoffenen Herzen, dann: „So,<br />

das hätten wir.Aber das ist ja ein Ziegelstein. IhrHerz<br />

ist ein Ziegelstein.“ Vielleicht ist das Stückchen Text<br />

nicht mehr als ein Gag. Vielleicht ist es aber auch der<br />

nächste Schritt des großen Datenkomprimierers Heiner<br />

Müller? Sebastian Nübling und sein Ensemble aus<br />

Clowns sagen: Hereinspaziert!<br />

Aber damit sind die Verhältnisse nicht genug seziert,<br />

weswegen Sebastian Nübling zwei Wochen später<br />

erneut im Container zum anatomischen Theater<br />

einlädt. Diesmal zerlegt er eine dramatische Love-<br />

Story vor historischem Setting mit der Überschreibung<br />

des jungen Schriftstellers Necati Öziri inihre<br />

kritischen Komponenten. In „Die VerlobunginSt.Domingo<br />

–Ein Widerspruch“ befasst sich Öziri mit der<br />

gleichnamigen Novelle von Heinrich von Kleist, welche<br />

eine Liebesgeschichte um Leben und Todwährend<br />

der Haitianischen Revolution erzählt. Kleist<br />

macht in seiner Erzählung klare Fronten auf. „Weiß“<br />

gegen „Schwarz“, Gutgegen Böse,Ordnung gegenAnarchie.Doch<br />

Öziriatomisiertmit scharfzüngigem Sarkasmusdieses<br />

Erzählgerüstund lässt diejenigen sprechen,<br />

die sonst nur Ausführende der Story sind. Wie<br />

geht die Geschichte,wenn nicht eindeutig werFreund<br />

und wer Feind der Werte der Aufklärung ist? Mit dem<br />

furiosen Gorki-Ensemble und seinem untrüglichen<br />

Rhythmus-Gefühl bringt Regisseur Sebastian Nübling<br />

die Deutungs-Ebenen zumTanzen.<br />

Herzstück<br />

Von Heiner Müller<br />

Regie: Sebastian Nübling<br />

Premiere am17. August<br />

Vom18. bis 21.August<br />

sowie am 1. September<br />

Die Verlobung in St. Domingo –<br />

Ein Widerspruch<br />

Von Necati Öziri<br />

gegen Heinrich von Kleist<br />

Regie: Sebastian Nübling<br />

Premiere am30. August<br />

Am 31. August sowie<br />

am 7. und 24. September<br />

Maxim Gorki Theater –Container<br />

Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 20 22 11 15<br />

www.gorki.de<br />

ESRA ROTHOFF<br />

ELSA KOSTIC PIET TRUHLAR<br />

Niemand stirbt in der Mitte seines Lebens.<br />

Das genreübergreifende feministische<br />

Musikfestival„Heroines<br />

of Sound“ ist einzigartig in der<br />

europäischen Festivallandschaft.<br />

Mit Konzerten, Performances,Videokunst<br />

und Diskursveranstaltungen<br />

präsentiert esvon 12. bis 14. Juli zum<br />

sechsten Mal frühe und aktuelle Heldinnen<br />

des elektronischen Sounds im radialsystem.<br />

Mit mehr als 30 Künstlerinnen<br />

und Künstlern setzt sich das Festival in<br />

diesem Jahr mit Tabubrüchen und Grenzüberschreitungen<br />

auseinander,die künstlerisches<br />

Terrain erweitern und ästhetische<br />

Normen in Frage stellen.<br />

Vordem Hintergrund aktueller Konflikte<br />

hinterfragt die gegenwärtige Komponistinnengeneration<br />

dezidiert territoriale<br />

Grenzen und normative Ordnungen. Exemplarisch<br />

dafür stehen Annesley Blacks<br />

„Scrap“und das partizipative„Borderless“<br />

vonThe Lappetites. Ein Schwerpunkt des<br />

Festivals ist der aktuellen Musikszene in<br />

Ungarnund Slowenien gewidmet.<br />

Zum Auftakt präsentiert das <strong>Berliner</strong><br />

Ensemble LUX:NM mit Musik von Laura<br />

Mello und Judit Varga zwei„Heroines<br />

of Sound“-Kompositionsaufträge. Performances<br />

von Maja Osojnik und Irena<br />

Tomažin stehen exemplarisch für ein<br />

Klangbild der aktuellen Musikszene in<br />

Slowenien. Die aus Kamerun stammende<br />

Klangkünstlerin Elsa M’bala, QEEI<br />

aka Tatiana Heuman, Paula Schopf und<br />

Laura Mello vertreten am zweiten Fes-<br />

Elsa M'bala bei Heroines ofSound<br />

tivalabend die internationale <strong>Berliner</strong><br />

Szene. Der dritte Festivaltag lotet das<br />

Spannungsfeld von Komposition, Performance<br />

und visuell-szenischen Konzepten<br />

weiter aus. Den abschließenden<br />

Höhepunkt bildet eine Uraufführung<br />

von Antye Greie/AGF –international renommierte<br />

Künstlerin und Aktivistin sowie<br />

diesjährige Gastkuratorin von „Heroines<br />

of Sound“.<br />

HUMBOLDT UND HYBRIDE<br />

BEI PLATAFORMA BERLIN<br />

Dialograum zwischen den Kontinenten:<br />

Klimawandel, (Post-)Kolonialismus<br />

und die Krise der Beziehung zwischen<br />

Mensch und Natur stehen bei dem Ibero-Amerikanischen<br />

Festival „Plataforma<br />

Berlin“ im Fokus.<br />

Der Körper als Zentrum: Das dreiwöchige<br />

Festival „Plataforma Berlin<br />

–ABrave Post-Colonial World“ im radialsystem,<br />

im Verlin und im Dock 11<br />

reflektiert mit Tanz, Diskussionen, Dokumentarfilmen<br />

und Tanzvideocollagen<br />

die Transformationvon Entkolonialisierungsprozessen<br />

sowie Überlebensformen,<br />

die Künstlerinnen und Künstler<br />

bei ihrer Auswanderung nach Berlin<br />

oder als Teil lokaler Utopien entwickeln<br />

konnten. Die eingeladenen Künstler<br />

und Künstlerinnen mit iberoamerikanischem<br />

Hintergrund setzen sich unter<br />

anderem kritisch mit der „Humboldt<br />

RADIALSYSTEM<br />

Tabus brechen,<br />

Grenzen überschreiten<br />

Festivals und Musiktheater am Spreeufer:„Heroines of Sound“, „Plataforma Berlin“<br />

und eine Wiederaufnahme von Nico and the Navigators im radialsystem<br />

RICARDO LEON<br />

Cuatro XCuatro bei Plataforma Berlin<br />

Heroines ofSound<br />

Frühe und aktuelle Held*innen<br />

elektronischer Musik<br />

Vom 12. bis zum 14. Juli<br />

Plataforma Berlin –<br />

ABrave Post-Colonial World<br />

Ibero-American Festival<br />

Vom 18. bis zum 21. Juli<br />

Nico and the Navigators<br />

Niemand stirbt inder Mitte<br />

seines Lebens<br />

Vom 25. bis 27. Juli<br />

radialsystem<br />

Holzmarktstraße 33<br />

10243 Berlin<br />

Kartentelefon: 030 2887885 88<br />

www.radialsystem.de<br />

Route“ und der Forschungstätigkeit Alexander<br />

von Humboldts auseinander.<br />

Tanz, Installation, Film und Diskurs:<br />

Die preisgekrönte mexikanische Compagnie<br />

CuatroXCuatrostellt in ihrer Performance<br />

den Körper als ‚absolute Wahrheit‘<br />

in den Mittelpunkt. Das installative Performance-Projekt<br />

„Hybris“ aus Kolumbien<br />

setzt sich mit durch den Menschen<br />

verursachten Veränderungen und Hybridisierungen<br />

in der Natur auseinander.<br />

Der Dokumentarfilm „Híbridos,The Spirits<br />

of Brazil“ wurde bereits auf zahlreichen<br />

Festivals gezeigt und vermittelt auf<br />

ungewöhnliche Weise Eindrücke der Musik-<br />

und Tanzkultur Brasiliens.„Requiem<br />

for an Alcaravan“ bezieht sich auf die<br />

Kultur der indigenen Bevölkerungsgruppe<br />

der Zapoteken in Mexiko und die Reflexion<br />

vonGeschlechterbildern.<br />

STILLE UND RAUSCH<br />

Lebensrausch und Totentänze: Wie leben<br />

wir mit dem Wissen, dass wir sterben<br />

müssen? Nico and the Navigators führen<br />

mit „Niemand stirbt in der Mitte seines<br />

Lebens“ ihr sehr erfolgreiches Format<br />

der szenischen Konzerte fort: Zwischen<br />

klassischen Kompositionen, elektronischen<br />

Stimmungen und Pop-Songs begegnen<br />

sich bei dem lebensbejahenden<br />

Abend, der im April imKonzerthaus Berlin<br />

Premiere feierte, die Performer und<br />

Performerinnen in ekstatischen Totentänzen,<br />

halten inne und lehnen sich gegen<br />

das Unvermeidliche auf. Die Sänger<br />

und Sängerinnen, Musiker und Musikerinnen<br />

sorgen für ein breites Klangspektrum<br />

zwischenBarock und Pop, zwischen<br />

Kunstlied und Quodlibet. Mit Werken<br />

von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert,<br />

Leonard Cohen, Rufus Wainwright,<br />

Klaus Nomi, György Ligeti wechseln sich<br />

stille und rauschhafte Momente in einer<br />

musikalischen Debatte ab –und stellen<br />

dabei die Macht des Todes als Maßstab<br />

allen Lebens dar.

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