Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Lügde: Angeklagte gestehen massenhaften Kindesmissbrauch – Panorama Seite 28<br />
Fußball:<br />
U21 im<br />
EM-Finale<br />
Seite 19<br />
16°/26°<br />
Sonne und Wolken<br />
Wetter Seite 28<br />
Bauer Riedel: Wald oder<br />
nicht Wald,das ist die Frage<br />
Berlin Seite 14<br />
www.berliner-zeitung.de<br />
Juni 1969: Der Aufstand in<br />
der Christopher Street<br />
Seite 3<br />
Freitag,28. Juni 2019 Nr.147 HA -75. Jahrgang<br />
Auswärts/D*: 1.70 €–Berlin/Brandenburg: 1.60 €<br />
Abstellplatz: Wieteuer<br />
Parken in Berlin wird<br />
Made in Berlin Seite 6<br />
Anzeige<br />
Anzeige<br />
#berlinfashionweek<br />
www.fashion-week-berlin.com<br />
1.–6.<br />
JULI<br />
2019<br />
#berlinfashionweek<br />
www.fashion-week-berlin.com<br />
1.–6.<br />
JULI<br />
2019<br />
Bergmannstraßenfest<br />
Musik<br />
statt<br />
Mathe<br />
VonStefan Strauß<br />
Manfred Pokrandt, den alle nur<br />
Manne nennen, hat das traditionelle<br />
Bergmannstraßenfest in<br />
Berlin-Kreuzberg Ende der 90er-<br />
Jahrekennengelernt. Da war der Ost-<br />
<strong>Berliner</strong> Tontechniker und Musiker,<br />
der seit nunmehr über 30 Jahren in<br />
der <strong>Berliner</strong> Bluesrockband Engerling<br />
den Bass spielt, zum ersten Mal<br />
in die Bergmannstraße gefahren. Er<br />
hatte sich ein<br />
Bier gekauft und<br />
an die Bühnen<br />
gestellt. Überall<br />
spielten Bands,<br />
meistens Jazz,<br />
aber auch Blues,<br />
Reggae und<br />
Rock. Pokrandt<br />
Manfred Pokrandt<br />
organisiertdas Fest in<br />
der Bergmannstraße.<br />
gefiel diese musikalische<br />
Mischung<br />
sehr gut.<br />
Das war kein<br />
schnödes Straßenfest mit Vollplayback<br />
und Coverbands, inder Bergmannstraße<br />
spielten internationale<br />
Profimusiker,das hörte Pokrandt sofort.<br />
Kreuzberg jazzt, lautete das<br />
Motto. Manne Pokrandt blieb dem<br />
Straßenfest seit dem ersten Besuch<br />
verbunden. Er kümmerte sich um<br />
die Bühnentechnik und den Sound.<br />
Seit ein paar Monaten ist Manne<br />
Pokrandt der Künstlerische Leiter<br />
des Bergmannstraßenfestes, das an<br />
diesem Wochenende zum 25. Mal<br />
stattfindet. 50 Bands spielen an den<br />
kommenden drei Tagen, allerdings<br />
nicht mehr in der Bergmannstraße,<br />
sondern gleich nebenan in der<br />
Kreuzbergstraße. Denn wegen der<br />
umstrittenen Parklets in der Begegnungszone<br />
fehlt in der Bergmannstraße<br />
der Platz für die vielen Stände,<br />
aus deren Vermietung die Organisatoren<br />
das Straßenfest größtenteils finanzierthatten.<br />
Manne Pokrandt, 63, erzählt begeistertvon<br />
den Musikern, die an diesem<br />
Wochenende in der Kreuzbergstraße<br />
spielen. Musik beschäftigt ihn<br />
seit seiner Jugend, sie ist sein Leben,<br />
meint er.Dabei hatte er einst Mathematik<br />
an der Humboldt-Uni studiert.<br />
Doch Musik war wichtiger. Erlernte<br />
Schlagzeug und Bass, trat mit Bands<br />
auf wie Scirocco und dem Gaukler-<br />
Rock-Theater, gründete sein privates<br />
Aufnahmestudio und produziert bis<br />
heute in seinem PankowerTonstudio<br />
1058. Das ist die alte Postleitzahl von<br />
Prenzlauer Berg. Dort lebt Pokrandt<br />
heute noch. Und der Langhaarige<br />
hörtlängst nicht nur Blues und Rock.<br />
Sein Geschmack reiche vonMetall bis<br />
Klassik, sagt er. Von Motörhead bis<br />
Rachmaninow. Berlin Seite 15<br />
Windhorst steigt bei Hertha ein<br />
Der <strong>Berliner</strong> Unternehmer Lars Windhorst erwirbt für 125 Millionen Euro<br />
Anteile am Bundesligisten. Mit 18 Jahren war er einst Helmut Kohls<br />
„Wunderkind“, dann Pleitier.Jetzt will er wieder oben mitspielen. Sport Seite 20<br />
Johanna Hahn –eswar Mord<br />
<strong>Berliner</strong> Gericht verurteilt Raser zu lebenslanger Haft. Ein Erfolg für Gregor Gysi, den Anwalt der Familie<br />
VonKatrin Bischoff<br />
Als das Urteil an diesem<br />
Donnerstag fällt, herrscht<br />
im Schwurgerichtssaal 500<br />
des <strong>Berliner</strong> Landgerichts<br />
eine unglaubliche Stille. Wohl niemand<br />
rechnete im Prozess um den<br />
Todder Studentin Johanna Hahn mit<br />
dieser Entscheidung der 40. Großen<br />
Strafkammer. Nicht die Verwandten<br />
des Angeklagten, nicht die Familie<br />
der 22-jährigen Johanna. Die junge<br />
Frau wurde von einem Auto erfasst<br />
und getötet, in dem drei Diebe auf<br />
der Flucht vor der Polizei saßen. Es<br />
war Mord, urteilt Peter Schuster, der<br />
Vorsitzende Richter. Milinko P.,der<br />
Angeklagte, muss dafür eine lebenslange<br />
Freiheitsstrafe verbüßen. Die<br />
Entscheidung ist deswegen so überraschend,<br />
weil selbst der Staatsanwalt<br />
in seinem Plädoyer vom Mordvorwurfabgerückt<br />
war und eine Verurteilung<br />
wegen fahrlässiger Tötung<br />
verlangt hatte.<br />
Milinko P. muss sogar wegen<br />
zweifachen Mordes hinter Gitter,<br />
denn bei der Verfolgungsjagd starb<br />
auch sein Beifahrer Danijel I. Außerdem<br />
hat sich der Angeklagte nach<br />
Ansicht des Gerichts des dreifachen<br />
versuchten Mordes und der Teilnahme<br />
an einem verbotenen Autorennen<br />
schuldig gemacht.<br />
Der 28-Jährige gehörte zu einem<br />
Diebestrio, das am Abend des 6. Juni<br />
2018 einenTransporter aufgebrochen<br />
und hochwertiges Werkzeug gestohlen<br />
hatte. Die Männer waren dabei<br />
von Zivilpolizisten beobachtet worden,<br />
die den Audi A6 der Diebe verfolgten.<br />
Ein Zugriff am Stuttgarter<br />
Platz misslang, Milinko P.,der den mit<br />
Diebesgut voll beladenen Audi fuhr,<br />
gab Gas. Sechs Zivilfahrzeuge der Polizei<br />
verfolgten den Audi. Ohne Blaulicht<br />
und Martinshorn.<br />
Milinko P. raste mit dem Wagen<br />
bei roter Ampel und mindestens 80<br />
Mutter Susanne Hahn und ihr Anwalt Gregor Gysi<br />
Kilometern pro Stunde über die<br />
Kantstraße,knallte dortinzweiFahrzeuge<br />
und schleuderte mit seinem<br />
Fahrzeug gegen Johanna Hahn, die<br />
gerade die Windscheidstraße überqueren<br />
wollte. So schildert es der<br />
Richter. Die junge Frau war sofort<br />
tot. Auch der Beifahrer des Fluchtwagens<br />
konnte nicht mehr gerettet<br />
werden, obwohl die Ärzte im Krankenhaus<br />
alles dafür taten. „Auch mit<br />
88 Blutkonservenwar das Leben des<br />
Mannes nicht mehr zu retten“, sagt<br />
Schuster.<br />
Milinko P.,der zurVolksgruppe der<br />
Roma gehörtund in Serbien in ärmlichen<br />
Bedingungen aufwuchs, fällt<br />
das Atmen nach diesem Schuldspruch<br />
sichtlich schwer. Erhält den<br />
Kopf gesenkt, den Blick auf den Tisch<br />
vor sich gerichtet. Auch als der Richter<br />
die Mordmerkmale aufzählt: Der<br />
bisher nicht vorbestrafte Angeklagte<br />
habe in Verdeckungsabsicht gehan-<br />
VOLKMAR OTTO<br />
delt, er habe nach dem Diebstahl<br />
nicht festgenommen werden wollen.<br />
Die Tötung der Studentin sei zudem<br />
heimtückisch gewesen, Johanna<br />
Hahn sei völlig arglos auf die Straße<br />
der Tempo-30-Zone getreten. Zudem<br />
habe der Angeklagte bei der Tatmit<br />
dem Audi ein gemeingefährliches<br />
Mittel benutzt. Milinko P. habe mit<br />
Tötungsvorsatz gehandelt. Er habe<br />
nicht ernsthaft darauf vertrauen können,<br />
dass bei der rasanten Flucht in<br />
der belebten Innenstadt an einem<br />
lauen Sommerabend nichts passiere.<br />
Schuster nennt die Erklärung des<br />
Angeklagten, er habe nicht erkannt,<br />
dass er von Polizisten angehalten<br />
werden sollte, „in weiten Teilen eine<br />
unwahre Schutzbehauptung“. Der<br />
Angeklagte muss den Eltern von Johanna<br />
Hahn zudem Schmerzensgeld<br />
zahlen.<br />
Peter Schuster erwähnt bei seinem<br />
Urteil aber auch das Verhalten<br />
der Polizei. DerEinsatz sei Anlass für<br />
die Beamten zu schauen, was bei der<br />
nächsten Verfolgung von Straftätern<br />
besser gemacht werden könne. „Es<br />
sollte eine Festnahme werden, dann<br />
waren zwei Menschen tot. Da sieht<br />
jeder, dass das nicht optimal gelaufen<br />
ist“, sagt er. Zudem sei der Einsatz<br />
von Blaulicht und Martinshorn<br />
geboten gewesen. Möglich, dass Johanna<br />
Hahn durch die Signale innegehalten<br />
hätte und nicht auf die<br />
Straße gelaufen wäre.<br />
Susanne Hahn, die Mutter der getöteten<br />
Studentin, die im Prozess<br />
Nebenklägerin war, ist nach dem<br />
Schuldspruch sichtlich erleichtert.<br />
Ein Urteil wegen Mordes sei gerade<br />
nach dem Plädoyer des Staatsanwalts<br />
sehr überraschend gekommen.<br />
„Aber es ist das,was wir erhofft<br />
und erwartet haben“, sagt sie. Ihr<br />
Anwalt Gregor Gysi, der auf Mord<br />
plädiert hatte, spricht von einem<br />
richtigen und wichtigen Urteil. Der<br />
Verteidiger kündigt an, in Revision<br />
zu gehen. DieGewerkschaftder Polizei(GdP)<br />
begrüßt den Schuldspruch<br />
als „deutliches und richtiges Urteil“,<br />
sagt Landeschef NorbertCioma.<br />
WIRTSCHAFTSWOCHE/MAX THRELFALL<br />
Fall Lübcke:<br />
Tatwaffe<br />
gefunden<br />
Weitere Haftbefehle und<br />
eine Spur zum NSU<br />
Im Mordfall Lübcke wurden zwei<br />
weitere Haftbefehle erlassen. Die<br />
Polizei war den beiden Männer durch<br />
das Geständnis von Stephan E. auf<br />
die Spur gekommen. Der Rechtsextremist<br />
hatte gestanden, am 2. Juni<br />
den Kasseler Regierungspräsidenten<br />
Walter Lübcke (CDU) erschossen zu<br />
haben. Die zwei anderen Rechtsextremisten<br />
sollen ihm Waffen besorgt<br />
oder vermittelt haben. Die Bundesanwaltschaft<br />
in Karlsruhe geht nicht<br />
davon aus, dass die drei eine rechtsterroristische<br />
Vereinigung gebildet<br />
haben. Dafür gebe es bislang keine<br />
Anhaltspunkte,sagte ein Sprecher.<br />
Am Mittwochnachmittag wurde<br />
zuerst der 64-jährige ElmarJ.aus dem<br />
Kreis Höxter in Nordrhein-Westfalen<br />
festgenommen. Er soll 2016 die spätere<br />
Tatwaffe an Stephan E.verkauft<br />
haben. Der 43-jährige Markus H. aus<br />
dem Raum Kassel soll den Kontakt<br />
der beiden vermittelt haben. Es gebe<br />
keine Hinweise dafür,dassdie beiden<br />
in den späteren Mord eingebunden<br />
gewesen seien oder von den Plänen<br />
gewusst hätten, sagte der Sprecher.<br />
Mit Markus H.gibt esnun möglicherweiseeine<br />
Verbindung zum Terrordes<br />
NSU. Der43-jährige Neonazi<br />
war 2006 im Zusammenhang mit<br />
dem Mord an Halit Yozgat in Kassel<br />
als Zeuge vernommen worden. Wie<br />
sich herausstellte,warYozgat ein Opfer<br />
der Terrorgruppe NSU. H. soll das<br />
Mordopfer Yozgat gekannt haben.<br />
Bei seinen Vernehmungen räumten<br />
Stephan E.ein, dass er weitere<br />
Waffen besitze. Ermittler fanden einige<br />
in einem Erddepot auf dem Gelände<br />
seines Arbeitgebers, darunter<br />
die mutmaßliche Tatwaffe. Der Verdächtige<br />
verrietauch, an zwei weitere<br />
Männer Waffen verkauft zu haben.<br />
Gegen diese ermittelt die Staatsanwaltschaft<br />
Kassel. (dpa, AFP) Tagesthema<br />
Seite2,Leitartikel Seite8<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, 11509 Berlin<br />
Redaktion: (030) 63 33 11-457<br />
(Mo-Fr10-16 Uhr), Fax-499;<br />
leser-blz@dumont.de<br />
Leser-Service: (030)23 27-77, Fax-76;<br />
www.berliner-zeitung.de/leserservice<br />
Anzeigen: (030) 23 27-50, Fax: -66 97;<br />
berlin.anzeigen@dumont.de<br />
Postvertriebsstück A6517<br />
Entgelt bezahlt<br />
4<br />
194050<br />
501603<br />
51026
2** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Tagesthema<br />
Verfassungsschutzbericht<br />
NPD-Vergangenheit<br />
AfD-Chef im<br />
Norden droht<br />
Ausschluss<br />
M ecklenburg-Vorpommerns<br />
AfD-Chef Dennis Augustin<br />
droht wegen Kontakten zur<br />
rechtsextremen NPD vor 30Jahren<br />
der Rauswurf aus seiner Partei.<br />
Der AfD-Bundesvorsitzende<br />
Alexander Gauland sagte am<br />
Donnerstag: „Die zuständigen<br />
Gremien sollten ein Parteiausschlussverfahren<br />
einleiten. Wir<br />
werden im Bundesvorstand darüber<br />
sprechen.“ Der Co-Landesvorsitzende<br />
Leif-Erik Holm legte<br />
Augustin nahe, „selbst die Reißleine<br />
ziehen“. Ansonsten werde<br />
sich der Landesvorstand am<br />
Montag damit befassen müssen.<br />
Der Neubrandenburger Nordkurier<br />
berichtete, Augustin habe<br />
1989 an einem NPD-Ausbildungslehrgang<br />
in Italien teilgenommen.<br />
Der damals 19-Jährige<br />
sei als „Grundlehrgangs-Bester“<br />
vom späteren NPD-Chef Udo<br />
Voigt ausgezeichnet worden.<br />
Augustin bestätigte auf seiner<br />
Facebook-Seite das damalige Geschehen.„Ja,<br />
ich habe mich vor30<br />
Jahren mal von Gleichaltrigen<br />
mitreißen lassen und mir verschiedene<br />
Dinge angeschaut.<br />
Und dabei bin ich auch mal mit<br />
nach Italien gefahren und habe<br />
eine Urkunde bekommen“, heißt<br />
es dort. Junge Menschen machten<br />
Fehler. Eine „kleine Verfehlung“<br />
werde nun zum Skandal aufgebauscht.<br />
Er habe keine Karrierein<br />
der NPD gemacht, sondern sei<br />
über Jahrzehnte überhaupt nicht<br />
politisch aktiv gewesen und erst<br />
2016 in die AfD eingetreten.<br />
Augustin gilt als Rechtsaußen-<br />
Politiker und ist Co-Landesvorsitzender<br />
neben Holm, der zugleich<br />
Vizechef der AfD-Bundestagsfraktion<br />
ist und dem gemäßigten<br />
Lager zugerechnet wird. Zwischen<br />
den beiden knirscht es seit<br />
längerem erheblich. (dpa)<br />
NSU-Opferanwältin<br />
Polizist vorläufig<br />
festgenommen<br />
Ein Polizist aus Frankfurt am<br />
Main ist im Zusammenhang<br />
mit einem Drohschreiben an die<br />
NSU-Opferanwältin Seda Basay-<br />
Yildiz vorübergehend festgenommen<br />
worden. Es habe einen Anfangsverdacht<br />
gegen den Mann<br />
gegeben, sagte eine Sprecherin<br />
der Staatsanwaltschaft am Donnerstag<br />
auf Anfrage. Demnach<br />
wurde der Polizist am Mittwoch<br />
bei der Durchsuchung seiner<br />
Wohnung vorläufig festgenommen.Weil<br />
gegen ihn kein dringender<br />
Tatverdacht bestanden habe,<br />
sei er noch am gleichen Tagwieder<br />
freigelassen worden. Gegen<br />
ihn werdejedoch weiter ermittelt.<br />
Die Anwältin Basay-Yildiz hatte<br />
vergangenes Jahr einen mit „NSU<br />
2.0“ unterzeichneten Drohbrief<br />
erhalten. Die Juristin hatte im<br />
NSU-Prozess als Nebenklagevertreterin<br />
die Familie eines Mordopfers<br />
vertreten. Derzeit wird in<br />
mehreren Verfahren gegen Polizisten<br />
in Hessen wegen rechtsextremer<br />
Aktivitäten ermittelt. Ein<br />
Polizist, der unter Rechtsextremismusverdacht<br />
stand, starb im<br />
Maibei einem Autounfall. (AFP)<br />
Je mehr über den Mörder von<br />
Walter Lübcke und sein Umfeld<br />
bekannt wird, desto größer wird<br />
der Albtraum. Die neuesten Erkenntnisse<br />
legen nahe,dass sich der<br />
Täter Stephan E. in einem Unterstützerumfeld<br />
bewegt hat, das in Kassel<br />
seit der Zeit des „Nationalsozialistischen<br />
Untergrunds“ (NSU) besteht.<br />
Er hat bei der Planung des Mordes<br />
von Neonazi-Strukturen profitiert,<br />
die auch nach Ende der rechtsterroristischen<br />
Mordserie bestanden.<br />
So hat Stephan E. sich Waffen beschafft,<br />
versteckt und teilweise mit ihnen<br />
gehandelt. E. gestand den Ermittlern,<br />
dass er neben der Tatwaffe<br />
auch zahlreiche andereSchusswaffen<br />
besitze–darunter eine Pumpgun und<br />
eine Maschinenpistole vom israelischen<br />
TypUzi. Er offenbarte auch die<br />
Verstecke: Er hatte sie auf dem Gelände<br />
seines Arbeitgebers vergraben.<br />
Auch die mutmaßliche Tatwaffe war<br />
dabei. Bereits 2014 soll er angefangen<br />
haben, sich Waffen zu beschaffen, die<br />
Tatwaffe kaufte er 2016, drei Jahrevor<br />
dem tödlichen Schuss auf Lübcke.<br />
Zwei Männer wurden wegen des<br />
Verdachts der Beihilfe zum Mord<br />
festgenommen, der Vermittler und<br />
der Verkäufer der Tatwaffe. Gegen<br />
beide wurde Haftbefehl erlassen.Der<br />
64-jährige Elmar J. aus dem Landkreis<br />
Höxter verkauftte die Pistole.Er<br />
gilt als Einzelgänger, lebt im Anbau<br />
einer leeren Gaststätte im Örtchen<br />
Natzungen, 50 Kilometer von Kassel<br />
entfernt. Über den Vermittler weiß<br />
man mehr. Soviel, dass sich hinter<br />
dem Lübcke-Mordein Abgrund auftut<br />
–indem die verdrängten Strukturendes<br />
NSU zu sehen sind.<br />
Höchststand bei Rechtsextremisten<br />
Der 43-jährige Markus H. soll den<br />
Kontakt zwischen E. und dem Verkäufer<br />
hergestellt haben. Hermann<br />
Schaus kennt den Namen Markus H.<br />
nur allzu gut. In den Akten des NSU-<br />
Untersuchungsausschusses des hessischen<br />
Landtags hat der Linken-<br />
Obmann ihn immer wieder gelesen.<br />
Nachdem der NSU am 6. April 2006<br />
in Kassel Halit Yozgat erschoss,<br />
wurde auch H. vom BKA befragt. Er<br />
soll Yozgat gekannt haben. Nach seinem<br />
rechtsextremen Hintergrund<br />
fragten die Ermittler H. damals<br />
nicht. Dabei war er nach Schaus’ Informationen<br />
bereits seit Anfang der<br />
90er-Jahre aktiv, als Anhänger der<br />
später verbotenen FAPund der Kameradschaft„FreierWiderstand<br />
Kassel“.<br />
2009 war er mit E. beim Überfall<br />
auf die Mai-Gewerkschaftskundgebung<br />
in Dortmund dabei.<br />
Markus H. soll aus der Nähe von<br />
Rudolstadt in Thüringen stammen –<br />
und auch dort in rechtsextremen<br />
Kreisen verkehrt haben –imKernland<br />
des NSU. Vondortstammt Tino<br />
Brandt, Helfer von Beate Zschäpe,<br />
Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt,<br />
Kopf des „Thüringer Heimatschutzes“<br />
und Verfassungsschutz-Spitzel.<br />
„Es wird immer wahrscheinlicher,<br />
dass der NSU in Kassel dauerhaft<br />
eine Unterstützerzelle hatte,die<br />
womöglich weiter existierte“, sagt<br />
Schaus. Eine Zelle, die Stephan E.<br />
beim Anlegen eines Waffenarsenals<br />
half. Er ist vorsichtig optimistisch:<br />
„Es scheint so, dass den Behörden<br />
heute gelingt, was im NSU-Kontext<br />
nie gelingen wollte –auch Helfer und<br />
ein mögliches Umfeld zu ermitteln.“<br />
Auch bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts<br />
war zu sehen,<br />
wie sich die Zeiten geänderthaben.<br />
2018 saß neben Bundesinnenminister<br />
Horst Seehofer (CSU) der<br />
damalige Präsident des Bundesamtes<br />
für Verfassungsschutz, Hans-Georg<br />
Maaßen, der wegen verharmlosender<br />
Äußerungen über den<br />
Rechtsextremismus Monate später<br />
seinen Hut nehmen musste, sich<br />
mittlerweile vorrangig in der rechtslastigen<br />
Werteunion der CDU engagiert<br />
und Koalitionen mit der AfD<br />
nicht mehr ausschließt. Dessen Verfassungsschutzberichte<br />
begannen<br />
Die Spuren im Fall Lübcke führen ins<br />
Milieu der NSU-Unterstützer. Und es<br />
werden immer mehr Details über<br />
rechtsextreme Netzwerke bekannt.<br />
Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />
nennt die Lage besorgniserregend.<br />
über 4<br />
über 3bis 4<br />
über 2bis 3<br />
über 1bis 2<br />
bis 1<br />
1,8<br />
Saarland<br />
Rechtsextreme Gewalttaten 2018<br />
Registrierte Gewalttaten mit rechtsextremistischem<br />
Hintergrund pro 100 000 Einwohner*<br />
1,2<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
1,3<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
rechtsextremistisch<br />
0,3<br />
Bremen<br />
1,0<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
0,4<br />
Hessen<br />
0,4<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
0,6<br />
Hamburg<br />
0,6<br />
Niedersachsen<br />
4,1<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
3,1<br />
Thüringen<br />
2,7<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
0,5<br />
Bayern<br />
3,3<br />
Berlin<br />
4,7<br />
Brandenburg<br />
3,4<br />
Sachsen<br />
Extremisten in Deutschland<br />
So viele Menschen schätzte der Verfassungsschutz<br />
als potenziell extremistisch ein<br />
22 600 23 100 24 000 24 100<br />
2015 2016 2017 2018<br />
islamistisch<br />
8350<br />
Angriff<br />
von rechts<br />
VonMarkus Decker,Jörg Köpkeund JanSternberg<br />
davon gewaltorientiert<br />
davonAnhänger des Salafismus*<br />
24 400 25 810 26 560<br />
2015 2016 2017 2018<br />
linksextremistisch<br />
davon gewaltorientiert<br />
26 700<br />
k. A.<br />
10 000<br />
1,3<br />
Deutschland<br />
*Stand Einwohner:<br />
31.12.2018<br />
28 500 29 500<br />
32 000<br />
2015 2016 2017 2018<br />
Reichsbürger und<br />
Selbstverwalter**<br />
16 500<br />
19 000<br />
2015 2016 2017 2018<br />
*besonderskonservativeStrömung im Islam<br />
** bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und lehnen deren Rechtssystem ab<br />
eher mit Informationen über den islamistischen<br />
Terrorismus. Nun saß<br />
Maaßens Nachfolger Thomas Haldenwang<br />
da und der Rechtsterrorismus<br />
war das Spitzenthema. So<br />
wuchs die Zahl der Rechtsextremisten<br />
um weitere 100 auf nun 24 100 –<br />
ein neuer Höchststand. 12 700 davon<br />
gelten als gewaltbereit. Seehofer<br />
nannte das „ausgesprochen besorgniserregend“<br />
–und die IdentitäreBewegung,<br />
die den ideologischen<br />
Grundstoff liefert, „geistige Brandstifter“.<br />
Deren Ethnopluralismus sei<br />
„nichts anderes als Rassismus“.<br />
Haldenwang erklärte, man dürfe<br />
bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus<br />
nicht nachlassen. Wie<br />
Seehofer kam er auf Reichsbürger<br />
und Selbstverwalter zu sprechen, die<br />
„durch die Bank staatsfeindlich“<br />
seien und von denen fünf Prozent<br />
Waffenscheine hätten. Die Sicherheitsbehörden<br />
gingen dem mit<br />
Hochdruck nach. Tatsächlich ist deren<br />
Zahl um 13 Prozent auf 19 000<br />
angewachsen; 950 von ihnen gelten<br />
als Rechtsextremisten.<br />
Haldenwang wertete es als positives<br />
Zeichen, dass zuletzt keine<br />
rechtsextremistische Partei bei Wahlen<br />
nennenswerte Erfolge erzielte.<br />
Auf Nachfrage stellte er klar, die AfD<br />
sei aus seiner Sicht nicht rechtsextrem<br />
–wenngleich die „Junge Alternative“<br />
und der „Flügel“ einer Prüfung<br />
unterzogen würden.<br />
Leichensäcke für die Gegner<br />
Doch wie gefährlich die Strukturen<br />
sind, mit denen die Dienste zu<br />
kämpfen haben, ist in Mecklenburg-<br />
Vorpommern zusehen. Da hat eine<br />
Gruppe von Rechtsextremisten in<br />
Mecklenburg-Vorpommern und<br />
Brandenburg für Angriffe auf politische<br />
Gegner etwa 200 Leichensäcke<br />
und Ätzkalk bestellen wollen. Nach<br />
Informationen aus dem Verfassungsschutz<br />
legte das Bundesamt<br />
dem Bundestag kürzlich eine entsprechende<br />
Materialliste der Rechtsextremisten<br />
mit Bestelladressen,<br />
Kontakten und Wohnungen vor. Vorausgegangen<br />
war ein Antrag der<br />
Bundesanwaltschaft auf erweiterte<br />
Überwachungsmaßnahmen.<br />
Die dreiseitige, handgeschriebene<br />
Aufstellung soll von Mitgliedern<br />
der rechtsextremistischen Vereinigung<br />
„Nordkreuz“ stammen. Die<br />
Bundesanwaltschaft ermittelt seit<br />
2017 gegen Mitglieder des Netzwerkes<br />
wegen des Verdachts der Vorbereitung<br />
einer terroristischen Straftat.<br />
„Nordkreuz“ gehören mehr als 30 sogenannte<br />
Prepper an, die sich auf<br />
den „Tag X“ vorbereiten –den Zusammenbruch<br />
der staatlichen Ordnung<br />
und die anschließende Liquidierung<br />
politischer Gegner.<br />
Die meisten Personen der Chat-<br />
Gruppe stammen aus dem Umfeld<br />
vonBundeswehr und Polizei, darunter<br />
Mitglieder des Spezialeinsatzkommandos<br />
des Landeskriminalamtes<br />
Mecklenburg-Vorpommern.<br />
In Sicherheitskreisen heißt es, die<br />
Vorbereitungen auf den „Tag X“<br />
seien mit „enormer Intensität“ betrieben<br />
worden. Die „Prepper“ hätten<br />
unter Zuhilfenahme vonPolizeicomputern<br />
der Polizei knapp 25 000<br />
Namen und Adressen zusammengetragen,<br />
bevorzugt Lokalpolitiker von<br />
SPD, Grünen, Linken und CDU, die<br />
sich als „Flüchtlingsfreunde“ zu erkennen<br />
gegeben hätten.<br />
Die Opposition verlangt weitere<br />
Aufklärung, vor allem auch darüber,<br />
ob angesichts der großen Zahl von<br />
Personen, die sich auf „Todeslisten“<br />
befinden, nicht schon längst weitere<br />
Todesopfer rechter Gewalt zu beklagen<br />
gewesen sind, vondenen die Öffentlichkeit<br />
bislang nichts weiß. Die<br />
bekannt gewordenen Planungen<br />
seien „massiv besorgniserregend“,<br />
sagte Grünen-Innenexperte Konstantin<br />
vonNotz. DerStaat sei in der<br />
Pflicht, die Netzwerkstrukturen zu<br />
analysieren, aufzuklären und mit allen<br />
Mitteln zu bekämpfen.<br />
Bundestagsdebatte<br />
Ein<br />
Zeichen<br />
setzen<br />
Die neue Bundesjustizministerin<br />
Christine Lambrecht<br />
(SPD) hat alle Demokraten in<br />
Deutschland zu einem engagierten<br />
Eintreten gegen Rechtsextremismus<br />
und zum Verteidigen der<br />
Demokratie aufgerufen. „Lassen<br />
Sieuns solidarisch sein, lassen Sie<br />
uns wehrhaft sein. Wir lassen uns<br />
vondiesem braunen Sumpf nicht<br />
einschüchtern“, sagte die Politikerin<br />
am Donnerstag in einer leidenschaftlich<br />
geführten Bundestagsdebatte<br />
zu den Folgen des<br />
Mordes am Kasseler Regierungspräsidenten<br />
Walter Lübcke.<br />
Der frühere SPD-Vorsitzende<br />
Sigmar Gabriel griff in der Aktuellen<br />
Stunde die AfD frontal an.<br />
Diese habe sich „mitverantwortlich<br />
gemacht“, sagte er. Eine Partei<br />
sei auch für das politische<br />
Klima im Land verantwortlich.<br />
„Und da sind Sie Haupttäter und<br />
nicht etwa Opfer.“<br />
Zuvor hatten AfD-Abgeordnete<br />
vorgerechnet, dass es im ersten<br />
Quartal 2019 bundesweit 217<br />
Straftaten gegen Repräsentanten<br />
von Parteien gegeben habe –davon<br />
hätten allein 114 Vertretern<br />
der AfD gegolten. Der AfD-Abgeordnete<br />
Martin Hess warfden anderen<br />
Parteien vor, den Mord an<br />
Lübcke zu instrumentalisieren,<br />
um gegen die AfD zu hetzen. „Sie<br />
missbrauchen das Gedenken an<br />
einen Toten, um der AfD den Anschlag<br />
wahrheitswidrig in die<br />
Schuhe zu schieben.“<br />
DenZahlen der AfD hielt Gabriel<br />
entgegen, dass seit 1990 fast<br />
200 Menschen Opfer „fanatisierter<br />
Rechtsterroristen“ geworden<br />
seien. „Massenhaft gemordet in<br />
diesem Land wurde rechts. Der<br />
Feind der Demokratie<br />
steht heute<br />
nicht irgendwo,<br />
sondern<br />
rechts“,<br />
betonte er.<br />
Bundesinnenminister<br />
Christine Horst Seehofer<br />
(CSU) for-<br />
Lambrecht<br />
derte eine<br />
Strategie der „null Toleranz“ gegenüber<br />
Hassparolen, Ausländerfeindlichkeit<br />
und Antisemitismus.<br />
Man müsse dem Rechtsextremismus<br />
die Stirn bieten. Denn:<br />
„Rechtsextremismus ist eine hohe<br />
Gefahr für unser Land und für die<br />
Bevölkerung in unserem Land.“<br />
Ministerin Lambrecht forderte,<br />
den Verfolgungsdruck der<br />
Sicherheitsbehörden auf Rechtsextremisten<br />
massiv zu erhöhen,<br />
warnte aber vor einer Einschränkung<br />
von Grundrechten – etwa<br />
der freien Meinungsäußerung.<br />
In einer sehr persönlichen Rede<br />
schilderte der sächsische CDU-<br />
Abgeordnete MarianWendt, wie er<br />
selbst mehrfach massiv bedroht<br />
worden sei. Dafür trage die AfD<br />
eine „Mitverantwortung und Mitschuld“.<br />
Diese trage zur Radikalisierung<br />
in Deutschland bei.<br />
Die Abgeordneten Michael<br />
Brand (CDU) und Timon Gremmels<br />
(SPD) erinnerten mit ebenfalls<br />
sehr emotionalen Worten an<br />
den ermordeten Walter Lübcke,<br />
mit dem sie befreundet waren.<br />
„Wir werden die Freiheit unserer<br />
offenen Gesellschaft verteidigen“,<br />
versprach Brand. „Und wir werden<br />
nicht nachgeben. Und wir<br />
werden gewinnen. Das verspreche<br />
ich dir,lieber Walter.“ (dpa)<br />
DPA
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 3<br />
·························································································································································································································································································<br />
Seite 3<br />
Das GayLiberation Monument von George Segal in NewYork<br />
IMAGO IMAGES/JOHN ANGELILLO<br />
Am Sonntag ist Party inNew York,<br />
und das Greenwich Village rund<br />
um die Christopher Street hat sich<br />
schon herausgeputzt. Überall hängen<br />
Regenbogen-Fahnen, vor den Kneipen,<br />
in den Schaufenstern, rund um die Parkanlagen.<br />
Restaurants haben Tafeln vor ihre Eingänge<br />
gestellt, auf denen „Pride“-Spezial-<br />
Menüs beworben werden. An der Ecke Gay<br />
Street ist das braune städtische Straßenschild<br />
um einige bunte Tafeln ergänzt worden.<br />
Auf ihnen steht: Transgender Street,<br />
Queer Street, Lesbian Street, Intersex Street<br />
und Non-Binary Street. Das ist eine Marketing-Aktion<br />
vonMastercard. Siesoll die Solidarität<br />
des Finanzdienstleisters mit der großen<br />
Feier der Vielfalt bekunden.<br />
Am Sheridan Square, unmittelbar vor<br />
dem Stonewall Inn, begann vorgenau 50 Jahren<br />
der offene Kampf für Schwulenrechte<br />
mit einem Aufstand gegen Polizeigewalt.<br />
Heute herrscht hier ein Betrieb wie am Times<br />
Square. Touristen lichten sich im kleinen<br />
Christopher Park gegenseitig vordem Denkmal<br />
für die Schwulenbewegung ab, das Barack<br />
Obama in seinen letzten Amtstagen<br />
zum nationalen Monument erklärthat.<br />
Danach geht es dann ins Stonewall Inn<br />
selbst, das sich kaum mehr von anderen<br />
Kneipen in Downtown Manhattan unterscheidet.<br />
EinHetero-Paar ist gerade hierhergekommen,<br />
um im Park seine Hochzeitsfotos<br />
zu schießen.<br />
Mutder Entrechteten<br />
Es geht weiter<br />
VomAufstand an der Christopher Street zur weltweiten Bewegung:<br />
Im Juni 1969 begann in New York vor dem Stonewall Inn der<br />
offene Kampf von Homosexuellen für Gleichberechtigung.<br />
Aktivisten von einst erinnern sich an bewegte Jahre.<br />
Und wissen, dass sie sich gerade jetzt nicht zurücklehnen dürfen<br />
Viereinhalb Millionen Besucher erwartet die<br />
Stadt für das Wochenende, amSonntag finden<br />
zwei Paraden statt. Jay Blotcher gefällt<br />
der Rummel. „Es ist mir allemal lieber,wenn<br />
sich jeder an uns dranhängen will, als dass<br />
keiner mit uns etwas zu tun haben will“, sagt<br />
Blotcher.Erist heute zu einer Gedenkveranstaltung<br />
im Stonewall Inn anden Sheridan<br />
Squaregekommen.<br />
Blotcher, der mit seinem Ehemann in einem<br />
idyllischen Vorort im Hudson-Tal lebt,<br />
kann sich noch sehr gut daran erinnern, wie<br />
das war,als noch nicht jeder Konzernund jeder<br />
Politiker seinen Namen mit dem Gay<br />
Pride verbinden wollte, umdavon zu profitieren.<br />
An die Zeit, als Homosexuelle selbst<br />
im liberalen NewYork umjeden Zentimeter<br />
Straße kämpfen mussten: um das Recht, eine<br />
Wohnung zu mieten und sich um einen Job<br />
zu bewerben und darum, nicht wegen der<br />
sexuellen Orientierung oder der Gender-<br />
Identität verhaftet zu werden.<br />
Dabei hatte es Blotcher, heute Mitte 50,<br />
schon besser als seine Vorgänger, die Kids,<br />
welche die Stonewall-Aufstände angezettelt<br />
hatten. „Als ich 1982 nach NewYorkkam“, so<br />
Blotcher,„konnte ich als offen schwuler Mann<br />
arbeiten und leben.“ Er habe sich zwar nicht<br />
auf dem Mainstream-Arbeitsmarkt bewerben<br />
können, bei einer Bank oder einer Werbeagentur.<br />
Doch als Reporter für die Christopher<br />
Street News,die Greenwich-Village-Szenezeitung,<br />
hatte er einen Job, von dem er<br />
überzeugt war. Und er musste sich dabei<br />
nicht verleugnen.<br />
15 Jahrefrüher war es den Stonewall-Kids<br />
noch ganz anders ergangen. „Inden meisten<br />
Fällen waren das Homo- oder Transsexuelle,<br />
die vonihren Familien verstoßen waren“, erläutert<br />
Blotcher. Die Christopher Street war<br />
ihreHeimat geworden, das Stonewall Innihr<br />
Wohnzimmer. Sie schlugen sich durch, indem<br />
sie sich prostituierten, sie hatten oft keinen<br />
festenWohnsitz, manchmal mieteten sie<br />
sich zu sechst Hotelzimmer oder schliefen<br />
auf den verfallenen Piers am Fluss.<br />
DemMut dieser Entrechteten, ihrem Willen,<br />
sich zu wehren, sich keine Demütigungen<br />
mehr gefallen zu lassen, sagt Blotcher,<br />
habe er es zu verdanken, dass er in den frühen<br />
80er-Jahren nach New York kommen<br />
und als schwuler Mann ein gutes Leben führen<br />
konnte. Diesen Mutigen habe er viel zu<br />
verdanken.<br />
JayBlotchers Generation musste dann ihren<br />
eigenen Kampf ausfechten. Schon als<br />
Blotcher vom College nach New York kam,<br />
machte eine mysteriöse Krankheit die<br />
Runde, die damals viele noch als „schwulen<br />
Krebs“ bezeichneten. „Die ganze Community<br />
war damals in Panik. Man wusste nicht<br />
genau, was es ist oder wie es übertragen wird.<br />
Aber jeder kannte jemanden, der krank<br />
wurde und starb.“ Es war der Beginn der<br />
Aids-Krise, und es war Jay Blotchers politisches<br />
Erwachen. „Ich habe mir damals überlegt,<br />
was ich tun kann“, sagt er,„weil man damals<br />
einfach etwas tun musste.“ Diemeisten<br />
in der Schwulenszene von New York haben<br />
damals Erkrankte gepflegt und ihnen bis<br />
zum TodBeistand geleistet. „Ich hatte dazu<br />
einfach nicht die Kraft.“<br />
Stattdessen wurde der gelernte Journalist<br />
Blotcher Kommunikations-Direktor der Organisation<br />
Act Up, einer militanten Gruppe,<br />
die durch spektakuläreAktionen auf die Lage<br />
der Aids-Kranken aufmerksam machte.„Wir<br />
waren damals nicht dazu da, uns Freunde zu<br />
machen. Auch viele aus der Schwulen-Community<br />
haben zu uns gesagt: Mädels, nicht<br />
so laut. Ihrseid ja peinlich.“<br />
Doch die Aktivisten von Act Up wollten<br />
nicht leise sein. Als sich der Bischof vonNew<br />
York gegen Aufklärung über Aids in der<br />
Schule aussprach, besetzten sie die St. Patrick’s<br />
Kathedrale. Sie legten die New Yorker<br />
VonSebastian Moll, New York<br />
Protestmarsch in NewYorkimJahr 1972 in Erinnerung<br />
an den Stonewall-Aufstand<br />
AP/RUDY GRILLO<br />
JayBlotcher kam 1982 nach NewYorkund kämpfte<br />
mit Act Up gegen Diskriminierung. SEBASTIAN MOLL<br />
Börse lahm, um gegen die hohen Preise für<br />
HIV-Medikamente zu protestieren. Sie besetzten<br />
in Washington die Arzneimittelbehörde,<br />
umgegen die Verschleppung klinischer<br />
Testszuprotestieren. Undauchdie Redaktion<br />
des Magazins Cosmopolitan, als dieses<br />
behauptete, Heteros könnten sich mit<br />
Aids nicht infizieren.<br />
Im Nachhinein, sagt Jay Blotcher heute,<br />
sei die Aids-Krise auf eine merkwürdige Art<br />
und Weise das Bestegewesen, was der Bewegung<br />
passieren konnte.„Es hat alle aus dem<br />
Schatten herausgeholt und politisiert. Und<br />
es hat uns alle zusammengebracht.“ Zum<br />
ersten Malseit Stonewall habe es eine breite<br />
Koalition aus Schwulen, Lesben, Transsexuellen<br />
und heterosexuellen Alliierten gegeben.<br />
Manhabe an einem Strang gezogen, gemeinsame<br />
Ziele formuliert und vieles gemeinsam<br />
erreicht.<br />
Nach den Jahren des Kampfes war JayBlotcher<br />
erschöpft. Er zog weg aus der Stadt,<br />
nahm einen Jobbei einer unpolitischen Organisation<br />
an und heiratete schließlich. Immerhin<br />
ist er auf diese Hochzeit stolz, die er als einen„zutiefst<br />
politischen Akt“ bezeichnet.<br />
Es war eine homosexuelle Massenhochzeit,<br />
JayBlotcher und sein Mann wurden vom<br />
grünen Bürgermeister ihrer Gemeinde zu einem<br />
Zeitpunkt getraut, als im Staat NewYork<br />
die Schwulenehe noch nicht legal war.<br />
JayBlotcher glaubt, dass er seinen Kampfgeist<br />
nie eingebüßt hat, dass er etwa durch<br />
sein Eintreten für die Schwulenehe weiterhin<br />
der Bewegung dient. Einige seiner Mitstreiter<br />
sehen das anders.<br />
SarahSchulman, die in den Achtzigerjahren<br />
zusammen mit Blotcher für die Christopher<br />
Street News gearbeitet hat und sich bei<br />
Act-Up-Aktionen gemeinsam mit Blotcher<br />
hat verhaften lassen, fühlt sich von Leuten<br />
wie ihm ein wenig verraten.<br />
„Die Bewegung ist nach Aids zerfallen“,<br />
sagt Schulman, die Schriftstellerin ist und<br />
Literaturwissenschaftlerin. „Ich habe das<br />
Gefühl, es ging danach nur noch um Anpassung.“<br />
Für Leute wie Schulman ist etwa der<br />
Kampf für die Schwulen-Ehe, für den sich<br />
Blotcher engagiert hat, ein falscher Kampf.<br />
„Schwule wollen ins Militär, und sie wollen<br />
eine traditionelle Familie. Das ist doch eine<br />
Form der Beschwichtigung des Mainstreams.<br />
Man will damit zeigen, dass wir<br />
harmlos sind, dass man vor uns keine Angst<br />
haben muss.Esist ein Rückzug ins Private.“<br />
Schulman will aber nicht harmlos und salonfähig<br />
werden. Sie will gefährlich bleiben.<br />
„Wenn wir uns in den 80er-Jahren in den privaten<br />
Rahmen der Kleinfamilie zurückgezogen<br />
hätten, hätten wir nichts erreicht. Gar<br />
nichts. Nur indem wir in politisierten Gemeinschaften<br />
gelebt haben, konnten wir<br />
wirksam auftreten. Die repressive Familie<br />
war für uns doch das Problem.“<br />
Schulman und ihre Gefährtinnen schieben<br />
den Rückzug der Schwulenbewegung<br />
auf dasThema Homo-Ehe und auf das Recht,<br />
im Militär zu dienen, darauf, dass die Bewegung<br />
vonAnfang an vonmännlichen Homosexuellen<br />
dominiert war. Und darauf, dass<br />
diese Homosexuellen in den 90er-Jahren im<br />
amerikanischen Mainstream Akzeptanz erlangten.<br />
In der Öffentlichkeit gebe es das Bild<br />
des erfolgreichen, ordentlichen, amerikanischen<br />
Homo-Paars.<br />
Deralte Geist<br />
Während die „Homo-Nationalisten“, wie<br />
Schulman sie nennt, angekommen seien, sei<br />
für viele andere der Kampf noch lange nicht<br />
zu Ende –für homosexuelle Frauen, Transsexuelle,farbige<br />
Schwule,Latino-Schwule und<br />
sozial benachteiligte Schwule, deren Krankenversicherung<br />
noch immer keine Aids-<br />
Therapie bezahlt. Denen, so Schulman,<br />
bleibe der Wegindie Anpassung versperrt.<br />
Und sie sollten ihn nicht suchen, meint sie.<br />
Im Gegenteil. Im Zeitalter vonTrump müsse<br />
wieder ein Ruck durch die Bewegung gehen,<br />
so wie in den Achtzigern. Alle müssten aus<br />
der gemütlichen Nische herauskommen<br />
und sich wieder politisieren. „Heute sind wir<br />
alle unter Beschuss.“<br />
Auch Jay Blotcher ahnt, dass die bequemen<br />
Zeiten vorbei sind. „Ich habe heute<br />
manchmal das Gefühl, dass wir um 30 Jahre<br />
zurückgeworfen werden.“ Die wachsende<br />
Gewalt gegen Transsexuelle, Gerichtsurteile,<br />
die Diskriminierung im Rahmen der Ausübung<br />
einer Religion legitimieren, das wachsende<br />
Klima des Hasses –für Jay Blotcher<br />
sind das alles Gründe,wieder auf die Barrikaden<br />
zu gehen.<br />
An diesem Pride-Wochenende marschiertererst<br />
einmal im großen kommerzialisierten<br />
Marsch mit, der von Banken und<br />
Mobilfunkanbietern gesponsert wird. Und<br />
dann will er ausscheren und sich dem Alternativ-Marsch<br />
anschließen, der gegen all das<br />
protestiertund der den ursprünglichen Geist<br />
von Stonewall mit aller politischen Schärfe<br />
wieder einfangen möchte. Ein Veteran tastet<br />
sich langsam wieder heran an den Straßenkampf.<br />
Sebastian Moll wird wie JayBlotcher<br />
beide Pride-Paraden besuchen, die<br />
kommerzielle und die alternative.
4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Politik<br />
NACHRICHTEN<br />
Gabriel neuer Vorsitzender<br />
der Atlantik-Brücke<br />
DerfrühereSPD-Chef Sigmar Gabriel<br />
ist neuer Vorsitzender der renommierten<br />
Atlantik-Brücke zur<br />
Pflege der deutsch-amerikanischen<br />
Beziehungen. Wieder Verein mitteilte,wurde<br />
der ehemalige Außenminister<br />
zum Nachfolger vonFriedrich<br />
Merz gewählt, der zehn Jahrean<br />
der Spitzegestanden hatte. (dpa)<br />
Nato beschließt<br />
Weltraumstrategie<br />
DieNato hat erstmals eine Weltraum-Strategie<br />
beschlossen. Damit<br />
stellt sich das Militärbündnis darauf<br />
ein, dass Kriege künftig auch im All<br />
entschieden werden können. „Der<br />
Weltraum ist für die Verteidigung<br />
und Abschreckung des Bündnisses<br />
vonwesentlicher Bedeutung“, sagte<br />
Generalsekretär Jens Stoltenberg<br />
am Donnerstag bei einem Treffen<br />
der Verteidigungsminister in Brüssel.<br />
(dpa)<br />
Staatsanwaltschaft ermittelt<br />
wegen Eurofighter-Absturz<br />
Mitdem Absturzder beiden Eurofighter<br />
in Mecklenburg, bei dem ein<br />
Pilot starb,beschäftigen sich auch Polizei<br />
und Staatsanwaltschaft.„Es besteht<br />
der Anfangsverdacht der fahrlässigen<br />
Tötung“, sagte Beatrix Heuer<br />
vonder Staatsanwaltschaft NeubrandenburgamDonnerstag.<br />
DiePolizei<br />
arbeite mit den Flugsicherheitsbehörden<br />
zusammen. (dpa)<br />
Ostdeutsche hadernmit<br />
CDU-Beschluss zur AfD<br />
DerBeschluss der CDU-Führung,<br />
grundsätzlich nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten,<br />
spaltet die<br />
Wahlberechtigten in Ostdeutschland:<br />
Laut dem „Deutschlandtrend“<br />
der ARD möchte fast die Hälfte (49<br />
Prozent) nicht, dass die CDU eine<br />
Kooperation mit den Rechtspopulisten<br />
ausschließt. 46 Prozent sehen<br />
das anders. (AFP)<br />
Babis übersteht<br />
Misstrauensvotum<br />
Osaka ohne Pause<br />
Beim G20-Gipfel stehen der Kanzlerin anstrengende Tage bevor.Ein erneuter Zitteranfall sorgt für Gerüchte<br />
VonDaniela Vates<br />
Bisweilen ist an einer Reise<br />
der Bundeskanzlerin schon<br />
der Aufbruch interessant.<br />
Angela Merkel also ist am<br />
Donnerstagmittag in einen Regierungsflieger<br />
gestiegen und hat sich<br />
auf den Weggemacht ins japanische<br />
Osaka zum G20-Gipfel. Aufdem Programm<br />
stehen Kriegsgefahr im Golf<br />
und schwierige Gesprächspartner<br />
wie US-Präsident Donald Trump. In<br />
Berlin ging es erst mal um anderes.<br />
„Alles findet statt wie geplant. Der<br />
Bundeskanzlerin geht es gut“, musste<br />
Regierungssprecher Steffen Seibert<br />
kurzvor der Reise versichern.<br />
Vibrierende Beine<br />
Dasungewöhnliche Gesundheitsbulletin<br />
hatte seinen Grund: Merkel<br />
hatte wenige Stunden zuvor bei der<br />
Ernennung der neuen Justizministerin<br />
Christine Lambrecht (SPD) einen<br />
Zitteranfall bekommen –den zweiten<br />
binnen achtTagen.Während Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier<br />
eine Rede hielt, stand Merkel mit vibrierenden<br />
Beinen neben ihm. Durch<br />
Übereinanderschlagen der Arme versuchte<br />
sie,sich zu stabilisieren.<br />
Voracht Tagen hatte Merkel beim<br />
Empfang des ukrainischen Präsidenten<br />
Wolodymyr Selenskyj an einem<br />
heißen Tag ähnlich gezittert.<br />
Damals hatte sie hinterher erklärt, zu<br />
wenig Wasser getrunken zu haben.<br />
In beiden Fällen ließ das Zitternnach,<br />
sobald sich die Kanzlerin wieder bewegte.<br />
AmDonnerstag war sie sogar<br />
schneller im Bundestag als die neue<br />
Ministerin, die zu ihrer Vereidigung<br />
etwas zu spät kam. Diese verfolgte die<br />
Kanzlerin wieder stehend und ohne<br />
Probleme,wie sie auch am Mittwoch<br />
die Regierungsbefragung in guter<br />
Kondition und Laune absolvierte.Die<br />
Befragung im Bundestag war Teil eines<br />
besonders vollen Terminkalenders<br />
an einem langen Tag, der noch<br />
dazu einen Hitzerekord brachte. Am<br />
Abend nahm Merkel eine Stunde lang<br />
an einer Veranstaltung der evangelischen<br />
Kirche im Deutschen Dom am<br />
Gendarmenmarkt teil, in dem laut<br />
Teilnehmern „saunaartige Verhältnisse“<br />
herrschten. Es folgten weitere<br />
Gespräche. Obwohl es in Berlin wieder<br />
kühler war, ist eine erneute Dehydrierung<br />
als Grund für Merkels Zitterndeshalb<br />
nicht abwegig.<br />
DieStuttgarter <strong>Zeitung</strong> zitiert Regierungskreise,wonach<br />
der Zitteranfall<br />
psychologisch bedingt sei. Es sei<br />
kein gesundheitliches Problem, sondern<br />
Kopfsache.„Die Erinnerung an<br />
den Vorfall in der letzten Woche<br />
Die Hände formen keine Raute, sondernsuchen Halt. Angela MerkelamDonnerstag. DPA<br />
Ort: Der G20-Gipfel der großen<br />
Wirtschaftsnationen findet<br />
auf Sakishima,einer<br />
künstlichenInsel in der<br />
Buchtder japanischen MetropoleOsaka<br />
statt.Die<br />
„Gruppe der 20“ vereint zwei<br />
Drittel der Weltbevölkerung,<br />
85 Prozent der globalenWirtschaftsleistung<br />
und 75 Prozent<br />
des Welthandels.<br />
G20 IN JAPAN<br />
Teilnehmer: Der gehören<br />
die EU und 19 führende<br />
Wirtschaftsnationen an: Argentinien,<br />
Australien, Brasilien,<br />
China, Deutschland,<br />
Frankreich, Großbritannien,<br />
Indien, Indonesien, Italien,<br />
Japan, Kanada, Mexiko,<br />
Russland, Saudi-Arabien,<br />
Südafrika, Südkorea, die<br />
Türkei und die USA.<br />
Sicherheit: Rund 32 000 Sicherheitskräfte<br />
sind im Einsatz,dreimalsoviele<br />
wie<br />
beim G20-Gipfel 2017 in<br />
Hamburg.Die Küstenwache<br />
bewachtdie umliegenden<br />
Gewässer mit mehr als 60<br />
Schiffen. Öffentliche Schulen<br />
sind seit Donnerstaggeschlossen,umdie<br />
Zahl der<br />
Pendlerzureduzieren.<br />
führte zu der Situation heute, also<br />
ein psychologisch-verarbeitender<br />
Prozess.“<br />
Merkel, seit Jahren berühmt für<br />
ihr hohes Arbeitspensum, wollte ihr<br />
Programm nicht umstellen und flog<br />
wie geplant zum Treffen der G20-<br />
Staatschefs. Bei dem zweitägigen<br />
Gipfel in Osaka ist das Programm erneut<br />
dicht gedrängt. Zweistündige<br />
Diskussionen wechseln sich mit 15-<br />
minütigen „Side Events“ ab. Dazwischen<br />
eingeschoben sind bilaterale<br />
Gespräche.Mit Donald Trump ist ein<br />
Treffen am Freitagmorgen angesetzt<br />
–sodie US-Regierung.<br />
Es ist ein Gipfel, den die Vertreter<br />
der 20 Staaten als Möglichkeit zum<br />
Austausch und zur Kontaktpflege<br />
nutzen. Das Gipfelkommuniqué ist<br />
meist ein Text voller diplomatisch<br />
gewundener Sätze, der Bewegung<br />
oder Veränderung in nur für Fachleute<br />
auf Anhieb verständlichen Nebensätzen<br />
oder auch nur einzelnen<br />
Worten erkennen lässt.<br />
Keine Zeit auszuruhen<br />
Klar war allerdings bereits im Vorfeld:<br />
BeiwichtigenThemen wie beim Handel<br />
und beim Klima wirdesmaximal<br />
sehr allgemeine Festlegungen geben.<br />
Ein klares Bekenntnis gegen Protektionismus,<br />
das die deutsche Regierung<br />
wie auch andereEU-Staaten befürworten,<br />
lehnen die USA ab. Auch<br />
beim Thema Klimaschutz dürfte es<br />
kaum vorangehen: Wieder gehört die<br />
USA zu den Chefbremsern.<br />
Genutzt werden dürfte das Treffen<br />
zudem für Gespräche über den Konflikt<br />
zwischen Iran undUSA: US-Präsident<br />
Trump droht offen mit Militärschlägen<br />
und fordert mehr Wirtschaftssanktionen<br />
gegen Iran. Auch<br />
China hat einiges mit Trump zu besprechen:<br />
beide Länder befinden sich<br />
in einem Handelskonflikt. Eine Rolle<br />
spielen dürfte auch der Bürgerkrieg<br />
im Jemen. Gast ist unter anderen der<br />
saudi-arabische Kronprinz Mohammed<br />
bin Salman, dessen Land in dem<br />
Konflikt kräftig mitmischt.<br />
Direkt nach dem Gipfel reist Merkel<br />
nach Brüssel zum EU-Sondergipfel,<br />
um erneut über das Führungspersonal<br />
der EUzuverhandeln. Es geht<br />
darum zu versuchen, den deutschen<br />
Spitzenkandidaten Manfred Weber<br />
doch noch zum EU-Kommissionspräsidenten<br />
zu machen. Für längere<br />
Ruhepausen ist keine Zeit. (mit dpa)<br />
Daniela Vates beobachtet<br />
die Bundeskanzlerin seit<br />
Jahren aus der Nähe.<br />
Nächtlicher<br />
Zugriff in<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Terrorverdächtiger von<br />
Paris festgenommen<br />
Gut dreieinhalb Jahrenach den IS-<br />
Terroranschlägen auf die Konzerthalle<br />
Bataclan und andereZiele in<br />
Paris ist ein Verdächtiger in Sachsen-<br />
Anhalt festgenommen worden. Spezialkommandos<br />
der Polizei fassten<br />
den 39 Jahrealten Bosnier in der vergangenen<br />
Woche in BadDürrenberg.<br />
Der Mann hielt sich in der Wohnung<br />
einer Bekannten auf, wie ein Sprecher<br />
der Generalstaatsanwaltschaft am<br />
Donnerstag sagte. Ob er auf der<br />
Durchreise war oder länger dortlebte,<br />
blieb zunächst offen. Der Mann<br />
wurde mit europäischem Haftbefehl<br />
aus Belgien gesucht, wie die Dresdner<br />
Staatsanwaltschaft mitteilte. Als Vorwurf<br />
sei darin nur Terrorismus genannt,<br />
hieß es vonder Generalstaatsanwaltschaft<br />
in Naumburg. Welche<br />
Artder Beteiligung demVerdächtigen<br />
genau vorgeworfen wird, blieb zunächst<br />
unklar.<br />
Bei den Terroranschlägen auf das<br />
Bataclan und weitere Ziele waren<br />
130 Menschen gestorben. In der<br />
Konzerthalle richteten Terroristen<br />
des sogenannten Islamischen Staats<br />
(IS) am 13. November 2015 ein Massaker<br />
an. Zudem wurden Bars und<br />
Restaurants beschossen, am Stade<br />
de France sprengten sich Selbstmordattentäter<br />
in dieLuft.<br />
Der jetzt verhaftete 39-Jährige<br />
sitzt in der Justizvollzugsanstalt<br />
Halle in Sachsen-Anhalt, wie ein<br />
Sprecher des Oberlandesgerichts<br />
Naumburg sagte. Das Gericht werde<br />
das Auslieferungsverfahren nach<br />
Belgien beschleunigt vorantreiben.<br />
GSG9im Einsatz<br />
Der Bosnier geriet ursprünglich im<br />
Februar ins Visier der Ermittler in<br />
Dresden. Sie haben den Verdacht,<br />
dass er anWaffengeschäften beteiligt<br />
war. Hintergrund ist ein Fund des<br />
Zolls am Dresdner Hauptbahnhof. In<br />
einem Geländewagen versteckt wurden<br />
18 scharfe Handgranaten entdeckt.<br />
Zwei 17 und 28 Jahrealte Männer<br />
aus Bosnien-Herzegowina sitzen<br />
seither wegen des Verstoßes gegen<br />
das Kriegswaffenkontrollgesetz in<br />
Untersuchungshaft.<br />
Ministerpräsident Andrej Babis war<br />
schon vor Amtsantritt umstritten.<br />
Dertschechische Ministerpräsident<br />
Andrej Babis hat einen Misstrauensantrag<br />
im Parlament abgewehrt. Der<br />
Antrag vonfünf Oppositionsparteien<br />
fand am frühen Donnerstagmorgen<br />
nicht die erforderliche absolute<br />
Mehrheit. Anlass waren Korruptionsvorwürfe<br />
gegen den Multimilliardär.<br />
Beider größten Demonstration in<br />
Prag seit 1989 hatten am Sonntag<br />
300 000 Menschen den Rücktritt des<br />
Regierungschefs gefordert. (dpa)<br />
EU-Kommissar will mehr<br />
Geburtenkontrolle in Afrika<br />
DasBevölkerungswachstum in<br />
Afrika lässt sich nach Ansicht von<br />
Christos Stylianides,dem EU-Kommissar<br />
für humanitäreHilfe und Katastrophenschutz,<br />
nur mithilfe einer<br />
konsequenteren Familienplanung<br />
verlangsamen. „Wir müssen<br />
pragmatische Wege finden, um auf<br />
die Familienplanung der Menschen<br />
einzuwirken“, sagte Stylianides der<br />
Neuen Osnabrücker <strong>Zeitung</strong>. (BLZ)<br />
AP<br />
Ethikrat lehnt Masern-Impfpflicht ab<br />
Das Beratergremium sieht eine moralische Verpflichtung, plädiert aber für mehr Information und Angebote<br />
Die von der großen Koalition geplante<br />
Masern-Impfpflicht für<br />
Kinder in Kitas und Schulen ist aus<br />
Sicht des Deutschen Ethikrats nicht<br />
gerechtfertigt. Grund seien die insgesamt<br />
hohen Impfquoten in diesen Altersgruppen,<br />
erklärte das unabhängige<br />
Beratergremium am Donnerstag<br />
in Berlin. Zu empfehlen sei jedoch<br />
eine Impfpflicht „für Berufsgruppen<br />
in besonderer Verantwortung“ wie<br />
Ärzte und Erzieher.Grundsätzlich sei<br />
es keine reine Privatangelegenheit,<br />
ob man sich gegen eine hochansteckende<br />
Infektionskrankheit wie die<br />
Masern impfen lasse. Angesichts einer<br />
solchen „moralischen Pflicht“ sei<br />
aber zu prüfen, für wen auch eine<br />
Rechtspflicht erforderlich sei.<br />
Nach Gesetzesplänen von Bundesgesundheitsminister<br />
Jens Spahn<br />
(CDU) soll eine Impfpflicht gegen<br />
MasernabMärz2020 für Kinder und<br />
das Personal in Kitas und Schulen<br />
kommen, außerdem für Beschäftigte<br />
in medizinischen Einrichtungen.<br />
Vorgesehen sind auch Geldbußen<br />
von bis zu 2500 Euro. Spahn sagte,<br />
die Stellungnahme des Ethikrats<br />
Gegen Masernwird immer mit Mehrfachimpfstoffen immunisiert.<br />
helfe in der Debatte. Sie stelle klar,<br />
dass es eine moralische Verpflichtung<br />
gebe, sich und eigene Kinder<br />
gegen Masern impfen zu lassen. Er<br />
halte es aber für notwendig, diese<br />
Pflicht verbindlicher zu gestalten.<br />
Um Impflücken zu schließen,<br />
empfiehlt der Ethikrat eine Reihe<br />
von Maßnahmen – staatliche Eingriffe<br />
sollten dabei aber erst am Ende<br />
stehen. Sinnvoll seien Informationskampagnen,<br />
unkomplizierte Angebote<br />
wie offene Impfsprechstunden<br />
GETTY/MOMENT RF<br />
für Berufstätige am Tagesrand oder<br />
Impf-Erinnerungssysteme von<br />
Hausärzten und Kinderärzten. Die<br />
wenigen Ärzte, die falsche Informationen<br />
über Masern-Impfungen verbreiten,<br />
sollten berufsrechtlich zur<br />
Verantwortung gezogen werden.<br />
Eine „harte“ staatliche Impfpflicht,<br />
die letztlich mit körperlichem<br />
Zwang durchzusetzen wäre,<br />
seiaber nicht zu rechtfertigen, erläuterte<br />
Wolfram Henn. Auch von Bußgeldern<br />
sei abzuraten. Ungeimpfte<br />
Kinder generell vonSchulen oder Kitas<br />
auszuschließen, lehnt der Ethikrat<br />
ab –inEinzelfällen könne das<br />
befristet möglich sein.<br />
NurzweiProzent Fundamentalisten<br />
Mit Blick auf die geplante Pflicht für<br />
Kinder in Kitas und Schulen betont<br />
der Ethikrat, dann müsse es auch<br />
möglich sein, nur gegen Masern zu<br />
immunisieren –esgibt aber meist<br />
Mehrfachimpfstoffe. Der Rat gibt<br />
auch zu bedenken, dass Kinder und<br />
Jugendliche eine Gruppe mit „eingeschränkter<br />
Entscheidungskompetenz“<br />
seien. In den Blick zu nehmen<br />
seien vielmehr Berufstätige, die eine<br />
besondereVerantwortung für anvertraute<br />
Menschen haben wie Ärzte.<br />
DerEthikrat erklärt, dass nur eine<br />
kleine Minderheit von zwei Prozent<br />
der Bevölkerung fundamental gegen<br />
Impfungen und unzugänglich für<br />
Argumente sei. Zum Schulbeginn<br />
seien derzeit 97 Prozent der Kinder<br />
einmal und 93 Prozent wie empfohlen<br />
zweimal gegen Masern geimpft.<br />
Unter den 30- bis 39-Jährigen seien<br />
aber nur 46,7 Prozent geimpft. (dpa)<br />
Bei den Anschlägen in Paris im November<br />
2015 starben 130 Menschen. IMAGO IMAGES<br />
Die Beamten weiteten ihre Ermittlungen<br />
auf den 39 Jahre alten<br />
Landsmann des Duos aus und stießen<br />
dabei auch auf den internationalen<br />
Haftbefehl, hieß es aus Dresden.<br />
Den Namen des Verdächtigen<br />
gab die Staatsanwaltschaft mit Adis<br />
A. an. Ob auch die internationale Suche<br />
wegen der Beteiligung am Terroranschlag<br />
mit Waffen zu tun hat,<br />
konnte zunächst kein Behördensprecher<br />
sagen. Bei der nächtlichen<br />
Festnahme durch die GSG 9und das<br />
sachsen-anhaltische Spezialeinsatzkommando<br />
wurde auch die Wohnung<br />
durchsucht. Kriegswaffen oder<br />
andereverbotene Gegenstände wurden<br />
bei dem Beschuldigten nicht gefunden,<br />
wie ein Sprecher der Dresdner<br />
Staatsanwaltschaft sagte. Der<br />
Verdächtigte wurde für einen Haftbefehl<br />
zunächst einem Richter des<br />
Amtsgerichts Merseburg vorgeführt.<br />
Das Oberlandesgericht bestätigte<br />
den Haftbefehl vor wenigen Tagen.<br />
Diesachsen-anhaltischen Behörden<br />
sind für das Auslieferungsverfahren<br />
zuständig. (dpa)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 5 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Politik<br />
„Da tut sich auch schon was“<br />
Der kommissarische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel über den Wegseiner Partei zu einer neuen Führung und die Bewertung der großen Koalition<br />
Es ist heiß in Berlin –aber<br />
das Vorsitzenden-Büro im<br />
Willy-Brandt-Haus ist gut<br />
gekühlt. Der kommissarische<br />
SPD-Chef Thorsten Schäfer-<br />
Gümbel hat das Büro der zurückgetretenen<br />
Andrea Nahles bezogen.<br />
Mitgebracht hat er etwas Kunst aus<br />
Asien, hinter dem Schreibtisch steht<br />
eine kleine Dschingis-Khan-Figur.<br />
Schäfer-Gümbel erzählt von einer<br />
Reise in die Mongolei. Im Interview<br />
geht es dann natürlich um die SPD.<br />
Herr Schäfer-Gümbel, richten Sie bei<br />
der SPD gerade eine Dating-App fürs<br />
Handy ein, damit potenzielle Paare<br />
für eine Doppelspitze zusammenfinden?<br />
Nein. Die brauchen wir auch<br />
nicht. Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten<br />
sind kontaktfreudige<br />
Menschen, die auch so miteinander<br />
ins Gespräch kommen. Und<br />
da tut sich auch schon was.<br />
Kandidaten dürfen sich im Duo oder<br />
allein bewerben.Wenn Siefür den Job<br />
als Parteichef eine Stellenausschreibung<br />
formulieren müssten: Was<br />
stünde darin?<br />
Gesucht sind Menschen, die sammeln<br />
und führen können. Diezuhören,<br />
aber auch Orientierung geben.<br />
Es geht um natürliche Autorität, die<br />
nicht mit autoritärem Gehabe zu<br />
verwechseln ist. Vor allem müssen<br />
die Bewerber eine klare Vorstellung<br />
und gute Ideen haben, wie wir den<br />
technischen Fortschritt so gestalten,<br />
dass sozialer Wohlstand daraus wird.<br />
Gibt es künftig immer eine Mitgliederbefragung<br />
über den SPD-Vorsitz<br />
oder darf die Basis nur abstimmen,<br />
wenn es brennt?<br />
Jede Zeit sucht ihre Antworten.<br />
Jetzt geht es darum, der neuen Führung<br />
durch einen Mitgliederentscheid<br />
möglichst hohe Legitimation<br />
zu geben. Automatismen führen<br />
schnell zu statischen Verhältnissen.<br />
Wird die Mitgliederbefragung über<br />
den Parteivorsitz zum Plebiszit über<br />
die große Koalition?<br />
Es wäre eine Fehler, die Suche<br />
nach einer neuen Vorsitzenden auf<br />
diese Frage zu reduzieren. Natürlich<br />
werden Mitglieder auf den Regionalkonferenzen<br />
Kandidatinnen und<br />
Kandidaten nach ihrer Haltung zur<br />
großen Koalition fragen. Kluge Kandidaten<br />
werden ihreKampagne aber<br />
nicht auf diese Frage verengen. Noch<br />
drängender wird die Frage der Mitglieder<br />
sein: Wie stellt ihr euch die<br />
Zukunft der SPD vor? Und das ganz<br />
unabhängig von einer aktuellen Regierungskonstellation.<br />
Ist esaus Ihrer Sicht vorstellbar, dass<br />
das Land auch eine Zeit lang von einer<br />
Minderheitsregierung regiert<br />
wird?<br />
Auch in Deutschland sind Minderheitsregierungen<br />
denkbar, aber<br />
nicht erstrebenswert. Es darf zum<br />
ZUR PERSON<br />
DPA/KAY NIETFELD<br />
Thorsten Schäfer-Gümbel wurde 1969 in Oberstdorf im Allgäu geboren. 1986 tritt er<br />
in die SPD ein. Seit 2009 ist er Vorsitzender der SPD Hessen, Vorsitzender der SPD-Fraktion im<br />
Hessischen Landtag sowie Mitglied im Parteivorstand der Bundes-SPD.<br />
In den Jahren 2009, 2013 und 2018 verliertSchäfer-Gümbel als Spitzenkandidat<br />
der SPD die hessische Landtagswahl. Im März 2019 kündigt Schäfer-Gümbel seinen Rückzug<br />
aus der Politik an. Ab Oktober 2019 wird er Vorstandsmitglied der Gesellschaftfür<br />
Internationale Zusammenarbeit.<br />
Nach dem Rücktritt vonAndrea Nahles führtSchäfer-Gümbel zusammen mit Malu Dreyer<br />
und Manuela Schwesig kommissarisch die SPD,bis ein neuer Vorsitzender gewählt ist.<br />
Beispiel nicht sein, dass Mehrheiten<br />
im Bundestag mit Stimmen einer<br />
rechtsradikalen Partei zustande<br />
kommen und der Einfluss der AfD<br />
somit wächst. Deutschland braucht<br />
gerade in dieser Zeit der Veränderung<br />
eine stabile Regierung, um<br />
seine Position in Europa und der<br />
Welt engagiertvertreten zu können.<br />
Die SPD hat gerade ein Konzept zur<br />
Klimapolitik erarbeitet. Was ist das<br />
grundlegende Ziel?<br />
Wir wollen Arbeit und Umwelt<br />
versöhnen und nicht als Gegensätze<br />
begreifen. Die Veränderungen müssen<br />
konkret gestaltet werden, Sicherheit<br />
in einer Zeit der Wandels wirdin<br />
den kommenden Jahren eine sehr<br />
große Rolle spielen.<br />
Wie werden Sie das Thema CO 2 -Besteuerung<br />
angehen?<br />
Wir wollen unbedingt verhindern,<br />
dass Menschen mit kleinen<br />
und mittleren Einkommen diejenigen<br />
sind, die am Ende die Zeche zahlen.<br />
Die CO 2 -Steuer ist ein Beitrag,<br />
eine soziale Ausgestaltung aber<br />
auch.<br />
Hätten Sie als Schüler bei den „Fridays<br />
for Future“-Protesten mitgemacht?<br />
Wenn ich heute Schüler wäre,<br />
wäre ich bei „Fridays for Future“ auf<br />
jeden Fall dabei. Ich selbst habe als<br />
Schüler mal den Unterricht ausfallen<br />
lassen, um an Protesten gegen eine<br />
misslungene Bildungsreform teilzunehmen.<br />
Direkt danach bin ich in<br />
die SPD eingetreten.<br />
Juso-Chef Kevin Kühnert ist 29 Jahre<br />
alt. Hätten Sie sich in seinem Alter<br />
den SPD-Vorsitz zugetraut?<br />
Nein.<br />
Franziska Giffey gilt vielen als geeignete<br />
Kandidatin für den SPD-Vorsitz,<br />
hat aber Probleme mit Plagiatsvorwürfen<br />
wegen ihrer Doktorarbeit.<br />
Sind Sie froh, nie promoviert zuhaben?<br />
Ich habe nach dem Studium eine<br />
Doktorarbeit angefangen. Ich hatte<br />
dann aber die Chance,von einer halben<br />
befristeten Stelle an der Uniauf<br />
eine unbefristete Vollzeitstelle bei<br />
der Stadt zu wechseln. Eigentlich<br />
wollte ich die Doktorarbeit trotzdem<br />
nebenher schreiben. Ichmusste bald<br />
einsehen, dass sich das für mich mit<br />
Beruf, Ehrenamt und der Geburtunserer<br />
ersten Tochter nicht vereinbaren<br />
ließ. Dann habe ich das Projekt<br />
beendet. Das war eine kluge Entscheidung<br />
in meinem Leben.<br />
DieSPD versucht gerade zum dritten<br />
Mal, Thilo Sarrazin aus der Partei<br />
auszuschließen. Wäreesnicht klüger,<br />
ihn einfach zu ignorieren?<br />
Seine Positionen haben keinen<br />
Platz in unserer Partei. Es geht um<br />
Haltung und nicht um Taktik.<br />
DasGespräch führte Tobias Peter.<br />
Drama um Flüchtlinge an<br />
Bord der „Sea Watch 3“<br />
Auch Berlin bietet Hilfe an. Seehofer verweist auf Brüssel<br />
VonThoralf Cleven und Regina Kerner<br />
ImDrama um 42 vorder Insel Lampedusa<br />
festsitzende Flüchtlinge<br />
auf dem deutschen Rettungsschiff<br />
„Sea Watch 3“ haben mehrere deutsche<br />
Städte,darunter Berlin, wiederholt<br />
ihre Bereitschaft bekundet, die<br />
im Mittelmeer vor dem Ertrinken<br />
Geretteten aufzunehmen. Diebenötigte<br />
Aufnahmezusage, damit Italien<br />
die Menschen an Land lässt, wirdjedoch<br />
vomBundesinnenminister bislang<br />
verweigert. Horst Seehofer<br />
(CSU) sagte am Donnerstag, dass<br />
Deutschland bereit sei, „einen Teil<br />
von diesen Flüchtlingen aufzunehmen,<br />
wenn andere EU-Länder dies<br />
auch tun“. Die Bundesregierung<br />
stünde in Kontakt mit allen relevanten<br />
Akteuren, darunter die EU-Kommission<br />
und Italien. Das Ministerium<br />
wolle eine rasche Lösung.<br />
Eine Sprecherin bestätigte, dass<br />
im Ministerium aus mehr als 50 Kommunen<br />
Schreiben eingegangen seien,<br />
in denen die Bereitschaft zur Aufnahme<br />
von geretteten Asylsuchenden<br />
bekundet worden wäre. Marburgs<br />
Oberbürgermeister Thomas<br />
Spies (SPD) koordiniert das Bündnis<br />
„Städte Sicherer Häfen“, zu dem auch<br />
Berlin, Dortmund, Potsdam, Greifswald,<br />
Kiel und Nürnberg gehören.<br />
Weder er noch seine Amtskollegen<br />
hätten bislang Antwort von Seehofer<br />
erhalten. „Wichtiger ist mir, dass die<br />
Menschen endlich aufgenommen<br />
und ordentlich versorgt werden, und<br />
Herr Seehofer in Italien interveniert.<br />
Denn der Versuch, Humanität und<br />
die Einhaltung eherner Grundsätze<br />
Das Rettungsschiff „Sea Watch 3“ auf<br />
Mission im Mittelmeer.<br />
DPA<br />
der christlichen Seefahrtmit Strafe zu<br />
belegen, ist unerträglich“, so Spies.<br />
Thüringens Ministerpräsident<br />
Bodo Ramelow (Linke) sagte, auch<br />
sein Bundesland sei„selbstverständlich<br />
bereit, Verantwortung zu übernehmen<br />
und einen solidarischen<br />
Beitrag zum Flüchtlingsschutz zu<br />
leisten“. Die Hilfe im Einzelfall ersetze<br />
aber nicht eine europäische<br />
Lösung in der Flüchtlingshilfe.<br />
Italiens Innenminister Matteo<br />
Salvini forderte Deutschland und die<br />
Niederlande auf, die geretteten<br />
Flüchtlinge aufzunehmen. Beiden<br />
Ländernhielt er Untätigkeit vor. Das<br />
Schiff der deutschen Hilfsorganisation<br />
Sea Watch war am Mittwoch<br />
ohne Genehmigung in italienische<br />
Gewässer gefahren. Kapitänin Carola<br />
Rackete erklärte, sie sehe sich<br />
wegen der verzweifelten Lage der<br />
Flüchtlinge dazu gezwungen.<br />
Hilfsorganisationen im Visier<br />
Wenn es keine Einigung gebe und<br />
das Schiff somit nicht anlegen dürfe,<br />
sei sie bereit, ohne Erlaubnis in den<br />
Hafen von Lampedusa zu fahren,<br />
sagte sie am Donnerstag der dpa. Am<br />
12. Juni hatte die unter niederländischer<br />
Flagge fahrende „Sea Watch 3“<br />
insgesamt 53 Menschen aus Seenot<br />
gerettet. Einige wurden als medizinische<br />
Notfälle an Land gebracht.<br />
Eine von einem Mailänder initiierte<br />
Spendensammlung zur Finanzierung<br />
der Gerichtskosten für die<br />
„Sea Watch 3“ hat innerhalb eines<br />
Tages mehr als 100 000 Euro gebracht.<br />
Rackete droht eine Geldstrafe<br />
von bis zu 50 000 Euro, auch<br />
der Eigner und der Betreiber des<br />
Schiffs –inbeiden Fällen ist das Sea<br />
Watch –können mit einer Strafe in<br />
derselben Höhe belangt werden.<br />
Der Bürgermeister von Lampedusa,<br />
Toto Martello, erklärte, es<br />
werde mit zweierlei Maß gemessen.<br />
Die Migranten auf der „Sea Watch“<br />
hätten Pech, weil sie auf dem Schiff<br />
einer Hilfsorganisation seien. „Wären<br />
sie auf einem anderen Boot gekommen,<br />
wären sie längst an Land.“<br />
Berlin Seite 13<br />
JETZT BIS ZU<br />
50%<br />
kadewe.de
6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Made in Berlin<br />
BERLINER BEKANNTE<br />
Gas,<br />
Bier und<br />
Daten<br />
VonJochen Knoblach<br />
Das Gerüst des Mariendorfer Gasometers<br />
steht noch immer.Als<br />
es Anfang des vorigen Jahrhunderts<br />
errichtet wurde,war es Teil des größten<br />
und modernsten Gaswerks Berlins.<br />
Heute ist es eine Art Wahrzeichen<br />
des Marienparks. Ebenso wie<br />
der alte Wasserturm und die beiden<br />
Kugel-Gasbehälter, die allerdings<br />
erst Ende der 60er-Jahre hinzukamen.<br />
Egal. Vieles kam später hinzu.<br />
Einlebendiger Ort.<br />
Das Gaswerk ander Lankwitzer<br />
Straße war vor mehr als einem Jahrhundert<br />
von der Londoner Imperial<br />
Continental Gas Association errichtet<br />
worden. Diese hatte den <strong>Berliner</strong>n<br />
nach 1826 die Gasbeleuchtung<br />
beschert und auch in den südlichen<br />
Gemeinden der Stadt einen Bedarf<br />
erzeugt, der bald ein eigenes Gaswerk<br />
nötig machte.Dortlag Mariendorf<br />
im Zentrum. Zudem war die<br />
Nähe zur Eisenbahnlinie Berlin–Dresden<br />
sowie zum Teltowkanal<br />
von Bedeutung, da beides die Versorgung<br />
mit Kohle erleichterte, aus<br />
der das Gas gewonnen wurde. 1900<br />
bis 1901 wurde das GaswerkMariendorfgebaut,<br />
1923 wechselte es in den<br />
Besitz der Gasag und lieferte noch<br />
bis 1996 Gas. Danach passierte dort<br />
fast zwei Jahrzehnte nichts.<br />
Erst 2013 übernahm eine Investorengemeinschaft<br />
das 360 000 Quadratmeter<br />
große Areal und knüpfte<br />
an das Superlativ aus der Gaswerk-<br />
Äraan. Unter dem Slogan „Raum für<br />
Ideen“ entsteht eines der größten<br />
Gewerbegebiete der Stadt. Pionier<br />
des Neuanfangs ist eine US-amerikanische<br />
Brauerei, die 25 Millionen<br />
Euro in den Standort investiert. Das<br />
Unternehmen hat sich inzwischen<br />
wieder verabschiedet. Dafür hat<br />
kürzlich eine schottische Craft-Bier-<br />
Brauerei den Marienpark bezogen.<br />
In der Nachbarschaft befinden sich<br />
etwa die Produktion der in Kreuzberg<br />
gegründeten Obst- &Gemüsesnack-Manufaktur<br />
Dörrwerk oder<br />
die Backöfen der Wallenstein Backmanufaktur.Rewe,<br />
DHL und ein Küchen-Ausstatter<br />
betreiben dort Logistikzentren.<br />
Strombedarfwie eine Kleinstadt<br />
Jüngster Neuzugang im Park ist das<br />
Unternehmen E-Shelter. Die Tochterfirma<br />
des japanischen NTT-Konzerns,<br />
die nach eigenen Angaben europaweit<br />
führend in Sachen Planung,<br />
Bau und Betrieb von Rechenzentren<br />
ist, hat 60 000 Quadratmeter<br />
des Parks übernommen. Rund 400<br />
Millionen Euro will die Firma dort<br />
investieren.<br />
Geplant sind mehrere Gebäude<br />
samt redundanter Stromversorgung,<br />
eigenen Umspannwerken, Vollklimatisierung<br />
und Hochsicherheitsniveau,<br />
in denen Unternehmen ihre<br />
Serverfarmen unterbringen werden.<br />
Istalles fertig und bezogen, wirddort<br />
so viel Stromverbraucht wie in einer<br />
90 000-Einwohner-Stadt. Zusammen<br />
mit dem bereits 2008 in der<br />
Nonnendammallee eingerichteten<br />
Rechenzentrum ist Berlin inzwischen<br />
der zweitgrößte Standort von<br />
E-Shelter in Deutschland. Der Bedarfwächst,<br />
gerade in Berlin.<br />
Erinnerungsstücke: Die beiden Kugelgasbehälter<br />
entstanden 1968. IMAGO IMAGES<br />
Parkzonen in Berlin 2019<br />
Parkgebühr pro Stunde<br />
00<br />
1Euro<br />
1–2 Euro<br />
2Euro<br />
2–3 Euro<br />
Kennzeichnung<br />
der Parkzonen<br />
bis 2020<br />
bis 2023<br />
CHARLOTTENBURG-<br />
WILMERSDORF<br />
STEGLITZ-<br />
ZEHLENDORF<br />
4<br />
6<br />
16<br />
23<br />
Weniger Autos in der<br />
Innenstadt –das ist<br />
Teil des Plans hin zu<br />
einer nachhaltigen<br />
Verkehrswende von Umwelt-Senatorin<br />
Regine Günther (Grüne). Es<br />
geht um weniger Kohlendioxid für<br />
mehr Klimaschutz, aber auch um<br />
weniger Lärm, Stau und eine geringereUnfallgefahr.Umdies<br />
zu erreichen,<br />
soll die Parkraumbewirtschaftung<br />
bis Ende 2023 auf den<br />
kompletten Innenstadtring ausgeweitet<br />
werden. DieGebühren sollen<br />
von derzeit ein bis drei Euro auf<br />
zwei bis vier Euro pro Stunde erhöht<br />
werden. Das kündigte Günther<br />
im März an. Während einige<br />
Bezirke bereits eigenhändig an den<br />
Gebühren schrauben wollen und<br />
das Vorhaben begrüßen, wird aus<br />
anderen Bezirken auch Kritik laut.<br />
Wirhaben uns einmal umgehört.<br />
PRO Tempelhof-Schöneberg: Noch<br />
gilt für alle Zonen im Bezirkdie geringste<br />
Gebühr von25Cent je Viertelstunde,<br />
beziehungsweise ein<br />
Euro pro Stunde. Doch das soll<br />
nicht so bleiben. Eine Anpassung<br />
sei wünschenswert, sagt Bezirksstadträtin<br />
Christiane Heiß (Grüne).<br />
Parkgebühren sollten ihrer Ansicht<br />
nach perspektivisch mindestens<br />
den Kosten einer Hin- und Rückfahrt<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
entsprechen. So werde beispielsweise<br />
derzeit geprüft, ob im<br />
Bereich um den Wittenbergplatz<br />
sowie zwischen Nollendorfplatz<br />
und Winterfeldtplatz von ein Euro<br />
auf zwei Euro pro Stunde erhöht<br />
werden sollte. Außerdem bereitet<br />
der Bezirk eine Ausschreibung zu<br />
einer Machbarkeitsstudie zur Einführung<br />
vonParkraumbewirtschaftung<br />
innerhalb des S-Bahn-Rings<br />
sowie in Friedenau vor.<br />
CONTRA Steglitz-Zehlendorf: Eine<br />
andereAnsicht vertritt man im Bezirk<br />
Steglitz-Zehlendorf. So sagt<br />
Bezirksbürgermeisterin Cerstin<br />
Richter-Kotowski (CDU): „Ich<br />
meine nicht, dass die Erhöhung<br />
der Parkgebühren irgendeinen Erfolg<br />
hat.“ Vielmehr würde es die<br />
Verdrängung in die angrenzenden<br />
Bereiche noch mehr erhöhen, sagt<br />
5<br />
24<br />
7<br />
8<br />
19<br />
26<br />
25<br />
9<br />
17<br />
27<br />
28<br />
Ringbahn<br />
MITTE<br />
20<br />
55<br />
21<br />
22<br />
35<br />
33<br />
34<br />
15<br />
TEMPELHOF-<br />
SCHÖNEBERG<br />
38<br />
1<br />
2<br />
60 61<br />
29<br />
41<br />
3<br />
36<br />
45<br />
43<br />
42<br />
14<br />
37<br />
40<br />
44<br />
FRIEDRICHSHAIN-<br />
KREUZBERG<br />
Bis zu vier Euro<br />
pro Stunde<br />
Parken innerhalb des S-Bahn-Rings sollteurer<br />
werden,damit mehr Menschen auf den ÖPNV<br />
umsteigen.Nicht alle Bezirke finden die Idee gut<br />
VonTheresa Dräbing und Sabine Hecher (Grafik)<br />
sie.„Es entsteht der Eindruck, dass<br />
Frau Günther nur weiter Druck auf<br />
Autofahrende ausüben und das<br />
Autofahren verhindern will.“ Das<br />
gehe aber zulasten von Bürgern,<br />
die auf das Auto aufgrund familiärer<br />
oder auch aus Altersgründen<br />
angewiesen seien.<br />
CONTRA Charlottenburg-Wilmersdorf:<br />
Ähnlich äußert sich auch ihr<br />
Parteikollege, Arne Herz (CDU),<br />
Bezirksstadtrat vomangrenzenden<br />
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.<br />
Er glaube nicht, dass eine Erhöhung<br />
der Parkgebühren nennenswerte<br />
Auswirkung auf die<br />
Parkplatzsituation habe.<br />
PANKOW<br />
18 49<br />
NEUKÖLLN<br />
PRO Mitte: Der Bezirk mit dem<br />
wohl höchsten Parkdruck hat auch<br />
derzeit schon die höchsten Parkgebühren.<br />
Im Zentrum sollen sie auf<br />
bis zu vier Euro die Stunde steigen.<br />
In dem SPD-geführten Bezirk begrüßt<br />
man diese Erhöhung aber.<br />
Berlin liege verglichen mit den<br />
Parkgebühren anderer europäischer<br />
Metropolen auch weiterhin<br />
am unteren Ende.„Bei jeder Erhöhung<br />
sollte jedoch bedacht werden,<br />
dass zu gegebener Zeit auch<br />
der bundeseinheitliche Bußgeldkatalog<br />
angepasst werden muss,<br />
damit die Bußgelder für mögliches<br />
,Schwarzparken’ nicht günstiger<br />
sind als die Parkgebühren“, lässt<br />
das Bezirksamt schriftlich mitteilen.<br />
Man behalte sich außerdem<br />
vor, die Gebühren bei weiter zunehmenden<br />
Parkdruck auch lokal<br />
anzupassen und aufgrund vermehrter<br />
Bürger-Anliegen prüfe<br />
man gerade eine Ausweitung der<br />
Parkraumbewirtschaftung.<br />
NEUTRAL Treptow-Köpenick: In<br />
Treptow-Köpenick haben sich die<br />
Bürger anders positioniert. Bei einem<br />
Bürgerentscheid 2014 hätten<br />
sich die Bürger mit großer Mehrheit<br />
dagegen entschieden. Und<br />
daran will sich auch das Bezirksamt<br />
halten. Im Bezirkgibt es keine<br />
Parkraumbewirtschaftung und soll<br />
nach jetzigem Stand auch nicht<br />
eingeführtwerden.<br />
PRO Pankow: Bezirksstadtrat Vollrad<br />
Kuhn (Grüne) schwimmt auf<br />
Parteilinie:„Dadie Zielkonflikte um<br />
den knappen öffentlichen Raum<br />
zunehmen, die Stärkung des Umweltverbundes<br />
politisch gewollt ist<br />
und der Straßenunterhalt teuer ist,<br />
würden wir eine Erhöhung unterstützen.“<br />
„Mit Erhöhung der Parkgebühren in den<br />
Innenbezirken wirdsich der Parkdruck in den<br />
Außenbezirken weiter erhöhen.“<br />
Nadja Zivkovic (CDU), Bezirksstadträtin von Marzahn-Hellersdorf<br />
51<br />
50<br />
1km<br />
LICHTENBERG<br />
30<br />
QUELLE: SEN UVK, ANGABEN DER BEZIRKE<br />
CONTRA Marzahn-Hellersdorf: Zwar<br />
ist der Bezirkselbst nicht voneiner<br />
Erhöhung der Parkgebühren betroffen,<br />
Bezirksstadträtin Nadja<br />
Zivkovic (CDU) hat trotzdem Bedenken:<br />
„Mit Erhöhung der Parkgebühren<br />
in den Innenbezirken<br />
wirdsich der Parkdruck in den Außenbezirken<br />
ohne Parkraumbewirtschaftung<br />
weiter erhöhen“,<br />
sagt sie. Pendler, Touristen und<br />
<strong>Berliner</strong> würden ihr Auto dann vermehrt<br />
kostenlos abstellen, um<br />
dann in die Innenstadtbezirke mit<br />
öffentlichen Mitteln zu fahren. Sie<br />
fordert deshalb, dass die höheren<br />
Einnahmen, die das Land Berlin<br />
durch die höheren Parkgebühren<br />
erzielt, auch den Außenbezirken<br />
zugute kommen sollten. Etwa<br />
durch Schaffung von ausreichenden<br />
P+R-Parkmöglichkeiten.<br />
PRO Friedrichshain-Kreuzberg: Bezirksstadtrat<br />
Andy Hehmke (SPD)<br />
findet eine Erhöhung der Gebühren<br />
nötig und gerechtfertigt. „Im<br />
Vergleich zu anderen europäischen<br />
Metropolen sind die Parkgebühren<br />
in Berlin gering“, führt er<br />
an. Außerdem seien etwa in London,<br />
wo im Schnitt 10,40 Euro pro<br />
Stunde berechnet werden oder in<br />
Mailand mit zwischen fünf und<br />
acht Euro gleichzeitig auch die<br />
Bußgelder bei Verstößen höher als<br />
in Berlin. „Daher sollten einhergehend<br />
mit der Erhöhung der Parkgebühren<br />
auch die Verwarnungsbzw.Bußgelder<br />
erhöht werden, damit<br />
beide Beträge jeweils in einem<br />
angemessenen Verhältnis zueinander<br />
stehen“, sagt er. Das Geld<br />
könnte der Bezirk brauchen. Laut<br />
Hehmke würden sich die Kosten<br />
der erforderlichen Umrüstung der<br />
Parkscheinautomaten, der Anschaffung<br />
neuer Tarifschilder etc.<br />
allein in Friedrichshain-Kreuzberg<br />
auf circa 85 000 Euro belaufen.<br />
PRO Neukölln: Der Bezirk hat derzeit<br />
noch keine Parkraumbewirtschaftung,<br />
will diese aber voraussichtlich<br />
ab dem Jahr 2021 einführen.<br />
Laut Bezirksamt wird gerade<br />
ein Gutachten erarbeitet, wie und<br />
in welchen Schritten die Umsetzung<br />
erfolgen kann.<br />
NEUTRAL Reinickendorf, Lichtenberg<br />
und Spandau: In Reinickendorf<br />
und Lichtenberg wird eslaut<br />
Auskunft der Bezirksämter auch<br />
künftig keine parkraumbewirtschafteten<br />
Zonen geben. Zu Spandau<br />
zählen die Zonen 10–13. Ob es<br />
hier eine Erhöhung oder Ausweitung<br />
geben soll, dazu gab das Bezirksamt<br />
bis Redaktionsschluss<br />
keine Rückmeldung.<br />
NEU IN DER STADT<br />
E-Auto laden<br />
in wenigen<br />
Minuten<br />
VonJochen Knoblach<br />
Geht es nach Alexander Sohl und<br />
Holger-Ines Adler (im Foto v.l.),<br />
so ist die Frage der dünnen Lade-Infrastruktur<br />
als Ursache für die zähe<br />
Verbreitung der Elektroautos geklärt.<br />
Die beiden Ex-Bosch- und Daimler-<br />
Ingenieure haben eine Schnellladestation<br />
entwickelt, die den nötigen<br />
Ladestrom selbst CO 2 -neutral produziert,<br />
also kein Stromnetz benötigt<br />
und sich somit vergleichsweise einfach<br />
nahezu überall aufstellen lässt.<br />
„Wir haben das Reichweitenproblem<br />
des Elektroautos gelöst“, sagt<br />
Alexander Sohl.<br />
Tatsächlich soll die neuartige Ladestation<br />
nicht weniger als 150 Kilowatt<br />
leisten, womit das Laden recht<br />
flott geht. Laut Sohl lässt sich ein<br />
Elektro-Golf in nur zehn Minuten<br />
mit Strom für weitere 200 Kilometer<br />
versorgen. Die leeren Akkus eines<br />
Elektrobusses,wie er bei der BVGbereits<br />
im Einsatz ist, wären nach eineinhalb<br />
Stunden wieder voll. In 15<br />
Minuten ließe sich Strom für 25<br />
Stadtkilometer laden.<br />
MitPreisen dekoriert<br />
Wenngleich von der Anlage in der<br />
Werkstatt des Start-ups ME Energy<br />
in Spandau bislang nur ein Prototyp<br />
existiert, hat das erst im vergangenen<br />
November gegründete Unternehmen<br />
bereits einige Preise eingesammelt.<br />
Beim Businessplan-Wettbewerb<br />
Berlin-Brandenburg hat es<br />
in allen drei Phasen den ersten Platz<br />
belegt und wurde noch dazu mit<br />
dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.<br />
Für ihre Ladebox haben die beiden<br />
Gründer einen speziellen Motor<br />
entwickelt, der flüssiges Methanol<br />
nach eigenen Angaben schadstofffrei<br />
verbrennt, einen Generator<br />
antreibt und so Strom erzeugt. Das<br />
Methanol dafür wirdbestenfalls mit<br />
überschüssigem Wind- oder Sonnenstrom<br />
aus Kohlendioxid und<br />
Wasser gewonnen. Motor und Generator<br />
wurden inzwischen als Patent<br />
angemeldet. Ursprünglich<br />
wollten Sohl und Adler, die aus der<br />
Autoindustrie kommen, den Methanol-Motor<br />
direkt ins Auto einbauen,<br />
verwarfen die Idee aber<br />
schnell wegen der hohen Kosten.<br />
„Der Autopreis hätte sich sofortverdoppelt“,<br />
sagt Sohl.<br />
Nun also die Ladestation, die im<br />
Vergleich mit anderen Schnellladesäulen<br />
sogar noch günstiger sein<br />
soll. Denn dadurch, dass keine besonders<br />
belastbaren Stromleitungen<br />
gelegt werden müssen, könnten laut<br />
Sohl im Schnitt 150 000 Euro eingespart<br />
werden. Die etwa vier Kubikmeter<br />
große Station selbst soll samt<br />
integriertem Kraftwerkund 1500-Liter-Tank<br />
für rund 80 000 Euro angeboten<br />
werden. Dennoch solle der Ladestrom<br />
nicht teurer sein als an einer<br />
herkömmlichen Ladesäule.<br />
Die beiden Gründer haben bislang<br />
ausschließlich Privatkapital in<br />
die Umsetzung ihrer Idee gesteckt.<br />
Seit Anfang des Monats sind aber<br />
auch Investoren mit an Bord. Zwei<br />
Millionen Euro haben Sohl und Adler<br />
eingesammelt. Zu den Geldgebern<br />
gehört auch die Brandenburg<br />
Kapital als Beteiligungsgesellschaft<br />
der Brandenburger Investitionsbank.<br />
Ende nächsten Jahres soll die<br />
netzunabhängige Schnellladestation<br />
von MEEnergy serienreif und<br />
einsatzbereit sein. Fünf Anlagen<br />
seien bereits bestellt.<br />
ME ENERGY
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 7 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Wirtschaft<br />
MÄRKTE<br />
NACHRICHTEN<br />
DAX-30 in Punkten<br />
▲ 12271,03 (+0,21 %)<br />
Ford streicht<br />
12000 Jobs in Europa<br />
28.3.19<br />
Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />
28.3.19<br />
Euro in US-Dollar<br />
28.3.19<br />
Stand der Daten: 27.06.2019 (21:50 Uhr)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Gewinner<br />
27.6.19<br />
▼ 66,29 (–0,11 %)<br />
27.6.19<br />
▲ 1,137 (+0,07 %)<br />
Quelle<br />
aus DAX und MDAX vom 27.06. zum Vortag<br />
27.6.19<br />
BayerNA 60,86 +8,70 WWWWWWWWWWW<br />
Norma Group NA 36,26 +6,09 WWWWWWWW<br />
Siltronic NA 62,66 +4,89 WWWWWWW<br />
Dialog Semic.NA 33,85 +4,86 WWWWWWW<br />
Nemetschek 147,80 +4,67 WWWWWW<br />
Zalando 38,92 +3,51 WWWWW<br />
Verlierer<br />
ausDAX und MDAXvom 27.06. zumVortag<br />
Aroundtown 7,19 WWWWWWW –4,79<br />
Grand City Prop. 19,95 WWWWWW –4,09<br />
Symrise Inh. 84,86 WWWW –2,66<br />
Adidas NA 265,70 WWW –1,92<br />
Linde PLC 174,95 WWW –1,33<br />
Münch. Rück vNA 220,80 WW –1,16<br />
Leitbörsen im Überblick<br />
52-Wochen Hoch/Tief 27.06. ±% z. 26.06.<br />
Euro Stoxx 50(EU) –0,02<br />
3537/2909 3442,38<br />
CAC 40 (FR) – 0,13<br />
5601/4556 5493,61<br />
S&P UK (UK) – 0,17<br />
1569/1323 1498,18<br />
RTS (RU) +0,10<br />
1396/1033 1388,07<br />
IBEX (ES) –0,10<br />
9972/8286 9147,80<br />
Dow Jones (US) +0,04<br />
26952/21713 26546,32<br />
Bovespa (BR) –0,94<br />
102617/71779 99738,31<br />
Nikkei (JP) +1,19<br />
24448/18949 21338,17<br />
Hang Seng (HK) +1,38<br />
30280/24541 28603,97<br />
Stx Singap. 20 (SG) +0,84<br />
1635/1350 1605,95<br />
Festgeld für 5.000 Euro<br />
Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />
Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />
PrivatBank 1891 **<br />
privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />
Bank11<br />
bank11.de 0,40 0,50 0,60<br />
akf bank **<br />
akf.de 0,20 0,45 0,65<br />
abcbank<br />
abcbank.de - 0,45 0,55<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de - 0,05 0,05<br />
Santander<br />
santander.de - 0,01 0,20<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />
ING<br />
ing.de - - 0,03<br />
Commerzbank<br />
commerzbank.de - - 0,01<br />
Isbank<br />
isbank.de 0,35 0,35 0,50<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
mbs-potsdam.de - - 0,01<br />
Sparda Berlin<br />
sparda-b.de - - 0,002<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
-030/86986969 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,23 0,28 0,45<br />
*6Monate Neukundenangebot<br />
** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />
ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />
(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />
Quelle:FMH-Finanzberatung<br />
Es wird wohl noch viele Monatedauern, bis die 737 Max wieder abhebenkann.<br />
Pannenflieger muss am Boden bleiben<br />
An Boeings 737 Max wurde ein weiterer Software-Fehler gefunden –massive Kritik an US-Konzern<br />
Von Frank-Thomas Wenzel<br />
Bei Boeings Pannenflieger<br />
737 Max gibt es neue technische<br />
Probleme. Damit<br />
dürften die Maschinen<br />
weltweit länger am Boden bleiben,<br />
als bislang erwartet wurde. Das<br />
könnteweitreichendeFolgenfürPassagiere,<br />
Airlines und den US-Konzern<br />
haben. Die US-Luftfahrtbehörde<br />
FAAteilte mit, man habe weitere<br />
potenzielle Risiken entdeckt, die<br />
Boeing beseitigen müsse, bevor die<br />
Maschinen wieder in Dienst gestellt<br />
werden könnten. Details wurden von<br />
der FAAnicht genannt. EinKonzernsprecher<br />
sagte, man bemühe sich,<br />
die zusätzlichen Anforderungen zu<br />
erfüllen. Parallel laufe eine weitreichende<br />
Aktualisierung der Software,<br />
die die Piloten besser unterstützen<br />
soll. Es gehe darum, die Arbeitsbelastung<br />
der Flugzeugführer zu verringern,<br />
wenn sie auf Stabilisierungsmanöver<br />
des Bordcomputers reagierenmüssten.<br />
Laut US-Medienberichten sind<br />
die neuen Probleme kürzlich bei<br />
Tests in Flugsimulatoren deutlich geworden.Pilotenhätten<br />
Schwierigkeiten,<br />
auf Fehlfunktionen zu reagieren.<br />
Nach einem Bericht des Finanzdienstes<br />
Bloomberg stehen die jetzt<br />
erkannten Mängel zwar nicht im unmittelbaren<br />
Zusammenhang mit<br />
dem Stabilisierungssystem MCAS,<br />
das mutmaßlich den Absturz von<br />
zwei Max-Maschinen verursacht hat.<br />
Aber es soll sich nun ebenfalls um die<br />
Von Steven Geyer<br />
Ersatzmaschinen: Es zeichnet<br />
sich ab,dass es mit<br />
einer schnellen Aufhebung<br />
des Flugverbots für die 737<br />
Max nichts wird. Dabei haben<br />
viele Fluggesellschaften<br />
gehofft, ihre Maschinen im<br />
September wieder in Dienst<br />
stellen zu können. Die Airlines<br />
müssen sich weiter mit<br />
anderen Flugzeugen behelfen,<br />
die vielfach für viel Geld<br />
geleast werden müssen.<br />
Steuerung handeln, die eigentlich<br />
dafürsorgensoll,dassdieJetsinaerodynamisch<br />
stabile Lagen getrimmt<br />
werden. Die Tests hätten gezeigt,<br />
dass der Bordcomputer einen Motor<br />
am Höhenruder so verstellen könne,<br />
dassdasFlugzeug„abtauche“,esalso<br />
mit der Nase nach unten kippt. Flugzeugführer<br />
müssen dann manuell<br />
gegensteuern.<br />
Ganz ähnlich waren die Probleme,<br />
die mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
zum AbsturzzweierMax-Jets Ende<br />
Oktober 2018 in Indonesien und<br />
am10.MärzinÄthiopiengeführthatten<br />
–insgesamt 346 Menschen starben.<br />
Die beiden Mittelstreckenmaschinen<br />
waren wenige Minuten nach<br />
TUI IST BETROFFEN<br />
Auslieferungen: Boeing hat<br />
bislang erst 387 Max-Exemplare<br />
ausgeliefert, aber<br />
Bestellungen für mehr als<br />
4500 Jets in den Büchern.<br />
Der Börsenwertdes Boeing-<br />
Konzerns ist in den vergangenen<br />
drei Monaten um 38<br />
Milliarden Dollar geschrumpft.<br />
Es drohen Schadenersatzforderungen<br />
von<br />
Airlines und Angehörigen der<br />
Absturzopfer.<br />
Verbot der Tabakwerbung<br />
Unionsfraktion im Prinzip einig –aber es soll weiterhin Ausnahmengeben<br />
Skeptische Fluggäste: Eine<br />
ganz andere Frageist,ob<br />
Fluggäste in Zukunft noch<br />
bereit sind, mit der Max zu<br />
fliegen. Umfragen in den<br />
USA zeigen, dass die Skepsis<br />
sehr groß ist. Käme es<br />
zum Kundenstreik, könnten<br />
Stornierungen vonBestellungen<br />
die Folgesein. Hierzulande<br />
hat lediglich der Ferienflieger<br />
TUIfly mehrere<br />
Maschinen in seiner Flotte.<br />
dem Startineiner ArtSturzflug zu Boden<br />
gegangen. Seither herrscht ein<br />
weltweites Flugverbot für alle Max-<br />
Jets.Das MCAS wurde eigentlich entwickelt,<br />
um zu verhindern, dass die<br />
Flugzeuge nach dem Start zusteil in<br />
den Himmel aufsteigen, denn dies<br />
kann einen Abriss der Luftströmung<br />
verursachen, was die Flieger nicht<br />
mehr steuerbar macht.<br />
System hatüberreagiert<br />
Aber das MCAS hat gewissermaßen<br />
überreagiert und automatisch mittels<br />
des Höhenruders die Nase in<br />
Flugsituationen nach unten gedrückt,<br />
wo dies gar nicht nötig war –<br />
die Piloten verloren daraufhin die<br />
Zigaretten von dem Werbeverbot<br />
ausgenommen werden.<br />
Nach Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation<br />
ist in der Europäischen<br />
Union Tabakwerbung heute<br />
schon überall verboten – außer in<br />
Deutschland. Hierzulande darf<br />
schon bisher in Funk und Fernsehen<br />
sowie in Druck- und Digitalmedien<br />
nicht für Zigaretten &Co. geworben<br />
werden. Einig ist sich die Union bereits<br />
darin, dass Außenwerbung für<br />
klassische Zigaretten ebenfalls<br />
untersagt werden soll und dass Kinowerbung<br />
und Verschenkaktionen altersmäßig<br />
weiter eingeschränkt werden<br />
sollen.<br />
Geeinigt hatten sich CDU und<br />
CSU bereits auf zahlreiche Ausnahmen:<br />
Kinowerbung bei Filmen ab 18<br />
Jahren soll dabei ebenso erlaubt bleiben<br />
wie die kostenlose Verteilung<br />
von Tabakprodukten anVolljährige<br />
auf Veranstaltungen. Auch Innenund<br />
Außenwerbung in und an Gebäuden<br />
des Fachhandels, Sponsoring<br />
vonnationalen Veranstaltungen<br />
und die Übertragung der Tabakmarke<br />
auf andere Produkte sollen nicht<br />
untersagt werden. Vieles davon war<br />
im Gesetzentwurfdes früheren Bundesagrar-und<br />
-ernährungsministers<br />
Christian Schmidt (CSU) noch vorgesehen<br />
gewesen – im Bundestag<br />
dann aber an den Wirtschaftspolitikern<br />
der Unionsfraktion und Fraktionschef<br />
Volker Kauder gescheitert.<br />
Auf RND-Anfrage erklärte eine<br />
Sprecherin des Agrarministeriums,<br />
nach Merkels Ansage warte man nun<br />
ab. Sie verwies auf den Gesetzentwurfaus<br />
der vorigen Legislaturperio-<br />
FOTO: TED S. WARREN/AP<br />
Kontrolle. Boeing arbeitet nun an<br />
einem Software-Update für das<br />
MCAS. Welche Auswirkungen die<br />
jetzt zusätzlich entdeckten Fehlfunktionen<br />
haben werden, ist noch nicht<br />
absehbar.<br />
An Boeing und der FAA gibt es<br />
mittlerweile von vielen Experten<br />
massive Kritik. Der Hauptvorwurf<br />
lautet, dass die Max-Serie übereilt<br />
entwickelt wurde und dass die Aufseher<br />
bei der Zertifizierung des Flugzeugs<br />
nicht genau genug hingeschaut<br />
haben. DerHintergrund: Der<br />
Rivale Airbus startete 2010 das Programm<br />
für die 320-Neo-Serie. Das<br />
sind Mittelstreckenjets mit spritsparenden<br />
Triebwerken. Boeing wollte<br />
schnell nachziehen. Deshalb wurde<br />
für die 737, die seit 1967 im Dienst ist,<br />
in kurzer Zeit eine Variante konstruiert,<br />
die ebenfalls vonden neuen Aggregaten<br />
angetrieben wird. Allerdings<br />
wurde an den Maschinen sonst<br />
kaum etwas verändert. Kritiker sagen,<br />
dass die 737 MaximGrundeein<br />
Flugzeug mit zu starken Triebwerken<br />
ist. Um es sicher zu machen, sind zusätzliche<br />
Steuerungssysteme wie das<br />
MCAS notwendig. Der aus Sicht von<br />
Boeing schlimmste Fall wäre nun,<br />
dass die Probleme mit Softwarenicht<br />
zu beheben sind und an der Maxumfangreichere<br />
Modifikationen notwendig<br />
werden. DieFAA teilte mit, es<br />
gebe keinen Zeitplan für die Erteilung<br />
einer Fluggenehmigung. Das<br />
wirdinder Branche als Hinweis verstanden,<br />
dass der Prozess noch Monate<br />
dauernkönnte.<br />
Nach der überraschenden Ankündigung<br />
von Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel (CDU), die Koalition<br />
werdebis Ende des Jahres ein Tabakwerbeverbot<br />
auf den Weg bringen,<br />
zeichnet sich in der Streitfrage<br />
tatsächlich ein Kompromiss innerhalb<br />
der Unionsfraktion ab. Aus der<br />
Fraktion erfuhr das RedaktionsNetzwerk<br />
Deutschland (RND) am Donnerstag,<br />
Gegner und Befürworter<br />
eines Werbeverbots hätten sich so<br />
weit angenähert, dass ein verbindliches<br />
Kompromisspapier spätestens<br />
nach der parlamentarischen Sommerpause<br />
vorliegen soll.<br />
In der bisherigen Fassung war<br />
noch offen, wie lang eine ÜbergangsfristseinkönneundwelcheArtvonE-<br />
de:„Dergilt und steht.“ DieSPD begrüßte<br />
die Ankündigung der Kanzlerin.<br />
„Wir müssen endlich Nägel mit<br />
Köpfen machen“, erklärte ihr drogenpolitischer<br />
Sprecher Dirk Heidenblut.<br />
Der Verein Lobby-Control kritisierte:<br />
„Teile der CDU haben nach<br />
wie vor keine Probleme damit, als<br />
verlängerter Arm der Tabak-Konzerne<br />
zu fungieren –und sich damit für<br />
die tödlichste Droge der Welt einzusetzen“,<br />
sagte Sprecher Sebastian<br />
Meyer. Der prominenteste FürsprecherwarbisherVolkerKauder,indessen<br />
Wahlkreis Zigarettenhüllen hergestellt<br />
wurden.<br />
DieKosten für die Folgen des Rauchens<br />
im Gesundheitssystem beziffertdie<br />
Bundesregierung mit 80 Milliarden<br />
Euro im Jahr.<br />
DerUS-Autobauer Ford wird 12 000<br />
ArbeitsplätzeinEuropa abbauen.<br />
Dasgeschehe im Zuge einer Umstrukturierung,<br />
um die Gewinne<br />
dortzuverbessern, teilte derKonzern<br />
am Donnerstag mit. DiemeistenJobsfielen<br />
bis Ende 2020 durch<br />
freiwillige Abgänge weg. Sich von<br />
Mitarbeiternzutrennen und Fabriken<br />
zu schließen, seien die härtesten<br />
Entscheidungen, die der Autobauer<br />
treffen müsse,sagte StuartRowley,<br />
Präsident vonFordEuropa. Der<br />
Autobauer hatte bereits angekündigt,<br />
sechs Fabriken in Europa zu<br />
schließen oder zu verkaufen und allein<br />
in Deutschland 5000 Jobs abbauen<br />
zu wollen. (dpa)<br />
BASF baut weltweit<br />
6000 Stellen ab<br />
DerChemiekonzernBASF will bis<br />
Ende 2021 weltweit 6000 Stellen abbauen.<br />
Dasteiltedas Dax-Unternehmen<br />
in Ludwigshafen mit. DerAbbau<br />
resultiereaus schlankeren<br />
Strukturen und vereinfachten Prozessen<br />
in der Verwaltung, in Serviceeinheiten<br />
sowie Unternehmensbereichen.<br />
Hinzu komme der Rückbau<br />
vonzentralen Strukturen. BASF werde<br />
aber weiter Bedarfanzusätzlichen<br />
Mitarbeiternfür Produktion<br />
und Digitalisierung haben, „jedoch<br />
abhängig vonzukünftigen Wachstumsraten“,<br />
hieß es weiter.Ende<br />
vergangenen Jahres beschäftigte der<br />
Konzernweltweit 122000 Mitarbeiter.<br />
(dpa)<br />
Mehr Frauen in<br />
Aufsichtsräten<br />
DerFrauenanteil in den Aufsichtsräten<br />
der Konzerne im Aktienindex<br />
Daxist im Schnitt auf über 30 Prozent<br />
gestiegen –und liegtdamit erstmals<br />
über dieser Marke. Daserrechnete<br />
die Organisation Frauen in die<br />
Aufsichtsräte (FidAR). Allerdings<br />
wirkt die vorvierJahren eingeführte<br />
Frauenquote weiterhin vorallem in<br />
den Unternehmen, für die es verbindliche<br />
Vorgaben gibt. DerAnteil<br />
der Frauen in den Aufsichtsräten der<br />
185 im Dax, M-Dax und S-Dax sowie<br />
der im Regulierten Marktnotierten,<br />
voll mitbestimmten Unternehmen<br />
stieg seit dem Jahr 2015 um elf Prozentpunkte<br />
auf 30,9 Prozent, wie es<br />
weiter hieß. (dpa)<br />
Kartellamt will<br />
Müllfusion verbieten<br />
DasKartellamt will Veto einlegen<br />
gegen die Übernahme des Grünen<br />
Punkts durch den Abfallriesen<br />
Remondis.Das geht aus einem<br />
Schreiben der Behörde hervor, das<br />
der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.<br />
Deutschlands größter Abfallkonzernhatte<br />
zwar Zugeständnisse<br />
angeboten, doch die reichten nicht<br />
aus,heißt es in dem Brief. DieEntscheidungsfrist<br />
läuft offiziell noch<br />
bis Ende Juli. Remondis istMarktführer<br />
in der deutschen Entsorgungswirtschaft.<br />
DieFirma Duales<br />
System Deutschland (DSD) organisiertunter<br />
dem Markenzeichen Grüner<br />
Punkt die Abholung, Sortierung<br />
und Verwertung vonAbfällen.(dpa)<br />
Abnahmemenge<br />
in Liter<br />
HEIZÖLPREISE<br />
Durchschnittspreis<br />
je 100 LiterinEuro<br />
(in Klammern Vorwoche)<br />
1000 74,64 (74,20)<br />
3000 70,16 (69,46)<br />
5000 68,56 (67,89)<br />
10 000 67,01 (66,39)<br />
15 000 66,51 (65,91)<br />
incl. MWSt., frei Haus an Abladestelle,<br />
Quelle: www.dieter-maeder.de<br />
Preisermittlung 27.6.2019
8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Meinung<br />
Opposition in Berlin<br />
ZITAT<br />
Kein Ausweg<br />
aus der Krise<br />
Elmar Schütze<br />
glaubt, dass eine neue Bewegung<br />
den Konservativen nicht hilft.<br />
Es muss zum Verzweifeln sein. Nach<br />
den Umfragen kommt die bürgerliche<br />
Opposition in Berlin auf 33 Prozent der<br />
Stimmen –und da ist die AfD schon miteingerechnet,<br />
die in Berlin vergleichsweise<br />
moderat auftritt. In nackten Zahlen<br />
heißt das: DieCDU kommt bei der Sonntagsfrage<br />
auf 15 Prozent, die AfD auf<br />
11 Prozent, die FDP auf 7Prozent. Dasist<br />
desaströs wenig.<br />
So kann der rot-rot-grüne Senat mit<br />
politischen Kampfbegriffen wie Enteignung<br />
herumjonglieren oder in der Innenund<br />
Sicherheitspolitik streiten wie er will,<br />
ohne dass ihm bis zur nächstenWahl 2021<br />
etwas droht. DieAlternativeist zumindest<br />
bisher nicht überzeugend genug.<br />
Diese Situation bringt jetzt eine<br />
Gruppe von Geschäftsleuten um den<br />
einstigen Finanzsenator und Hoffnungsträger<br />
der <strong>Berliner</strong> CDU (Wie viele gab’s<br />
davon eigentlich in den vergangenen zwei<br />
Jahrzehnten?), Peter Kurth, dazu, mehr<br />
oder weniger laut über eine neue Partei<br />
nachzudenken. „Neue Wege für Berlin“<br />
heißt der Verein. So weit man erkennen<br />
kann, geht es den Protagonisten in erster<br />
Linie um die Förderung des Wohnungsbaus.Als<br />
bräuchte die Opposition auf diesem<br />
Gebiet ernsthaft Nachhilfe.<br />
Neue Wege für Berlin also? Das ist<br />
ziemlich unwahrscheinlich. Zu erwarten<br />
ist eher, dass diejenigen, die das rot-rotgrüne<br />
Treiben mit Unbehagen betrachten,<br />
sich nirgendwo mehr heimisch fühlen.<br />
Das wird wohl noch so lange andauern,<br />
bis die CDU einen ernsthaften,<br />
kampfesmutigen und ebenbürtigen Kandidaten<br />
–eine Frau wirdesnach dem Aus<br />
von Monika Grütters ja wohl leider nicht<br />
werden –für das Amt des Regierenden<br />
Bürgermeisters gefunden hat. Und das<br />
wirdnicht vor2020 geschehen.<br />
Sea Watch<br />
Sind wir denn noch<br />
zu retten?<br />
Thoralf Cleven<br />
hält die Flüchtlingspolitik in Europa<br />
für menschenverachtend.<br />
Vor wenigen Stunden erschütterte ein<br />
Foto die Welt. Es zeigte die Leichen eines<br />
Vaters und seiner 23 Monate alten<br />
Tochter, die gemeinsam auf der Flucht in<br />
die USA im Rio Grande ertrunken waren.<br />
Auch in Europa hielten die Menschen<br />
2015 den Atem an, als sie das Foto des an<br />
der türkischen Küste ertrunkenen syrischen<br />
Flüchtlingsjungen Aylan sahen. So<br />
etwas sollte sich nicht wiederholen.<br />
Die Flucht von der nordafrikanischen<br />
Küste übers Mittelmeer ist ein unvergleichliches<br />
Drama geblieben. 3000 Menschen<br />
ertranken allein in den letzten 18<br />
Monaten. Und Europa, das sich gern als<br />
Bollwerk der Menschlichkeit bezeichnet,<br />
schaut mehr oder weniger zu. Gemeinschaftliche<br />
Rettungsmissionen wurden<br />
beendet. Der libysche Küstenschutz soll<br />
die Flüchtigen nun dahin zurückdrängen,<br />
vonwosie partout wegwollen.<br />
Die Seenotrettung Geflüchteter ist auf<br />
dem Mittelmeer nun Privatsache. Das allein<br />
ist schon skandalös.Nun werden diejenigen,<br />
die wie SeaWatch auf dem Mittelmeer<br />
Herz zeigen, kriminalisiert.<br />
Sind wir noch zu retten?<br />
Mehr als 60 deutsche Kommunen,<br />
Bundesländer wie Brandenburg, die Kirchen,<br />
250 zivilgesellschaftliche Organisationen,<br />
Bundestagsabgeordnete bitten, ja<br />
betteln seit Monaten bei der Bundesregierung<br />
darum, die Aufnahme aus Seenot<br />
Geretteter in deutschen Gemeinden zu<br />
ermöglichen. Doch die deutsche und die<br />
europäische Politik reagiertmit Beamten-<br />
Mikado:Wersich zuerst bewegt, hat verloren.<br />
Werzuerst Betroffene aufnimmt, ist<br />
beim nächsten Mal wieder dran, so die<br />
verquereLogik. Dasist zynisch und stärkt<br />
diejenigen, die wieder MauernumNationalstaaten<br />
errichten wollen.<br />
Summertime<br />
Im Kontext des Mordes an Walter Lübcke<br />
ist zuletzt immer mal wieder der<br />
Vergleich mit der Roten-Armee-Fraktion<br />
gezogen worden. Es hat daran sogleich<br />
Kritik gegeben. DieKritiker argwöhnten,<br />
insgeheim solle damit nur der rechtsextremistische<br />
Terror relativiert werden. Tatsächlich<br />
ist die RAF aber eine analytisch<br />
nützliche Referenzgröße. Denn der kaltblütige<br />
Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten<br />
und all das,was wir seither erfahren,<br />
demonstriert nichts anderes als terroristische<br />
Strukturen, die zunehmend offenkundiger<br />
ins Herz des Staates zielen. Dies gilt<br />
umso mehr, als auch die Bezüge zum „Nationalsozialistischen<br />
Untergrund“ (NSU)<br />
zunehmend stärker hervortreten.<br />
Natürlich ist der Rechtsextremismus seit<br />
Jahrzehnten ein Problem. Rund 170 Menschenleben<br />
gehen nach Recherchen des <strong>Berliner</strong><br />
Tagesspiegel und der Wochenzeitung<br />
Die Zeit seit 1990 auf sein Konto. Die NSU-<br />
Mordserie offenbarte im Übrigen zweierlei:<br />
ein planmäßiges Vorgehen im Geheimen,<br />
das über zehn Jahre währte und lediglich<br />
möglich war, weil das angebliche Trio aus<br />
Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe<br />
Mundlos auf ein Netz vonUnterstützernzurückgreifen<br />
konnte. Und ein Totalversagen<br />
des Staates. Dieser Staat hatte 40 (!) V-Leute<br />
im NSU-Umfeld und blieb doch blind.<br />
Zwar macht es –ander Stelle haben die<br />
Kritiker des RAF-Vergleichs fraglos recht –<br />
keinerlei moralischen Unterschied, ob ein<br />
Opfer rechtsextremistischer Gewalt Halit<br />
Yozgat heißt und ein Internetcafé betreibt<br />
oder Walter Lübcke und Regierungspräsident<br />
ist. Trotzdem zeigt der Mord an Lübcke<br />
eine neue Qualität. Er zeigt nach der Zerschlagung<br />
vonGruppen wie „Old School Society“,<br />
„Gruppe Freital“ und „Revolution<br />
Eines meiner Kinder erzählte mir einmal,<br />
dass es niemals ein Austauschjahr<br />
in den USA machen würde, dadas Risiko<br />
viel zu groß wäre, von einem Amokläufer<br />
in einer Schule getötet zu werden.<br />
Ich war überrascht von seinen Bedenken,<br />
war er doch bis dato schon häufiger in den<br />
USA gewesen ohne jemals einem schießwütigen<br />
Amerikaner begegnet zu sein.<br />
Trotzdem hatte sich mein Sohn dieses<br />
gängige deutsche Bild vom Heimatland<br />
seiner Mutter zu eigen gemacht, das auf<br />
der Liste deutscher Klischees von den<br />
USA ganz weit oben rangiert neben Patriotismus<br />
und Ignoranz ebenso wie Fettleibigkeit<br />
und Konsumexzesse.<br />
Und auch wenn die Deutschen nach<br />
wie vor der Meinung sind, dass es kein soziales<br />
Netz und einen Mangel an Respekt<br />
für menschliches Leben gibt, wo der Segen<br />
einer Krankenkasse nicht jedem zuteil<br />
wird (Deutsche, die glauben, dass dies<br />
typisch amerikanisch ist, haben vermutlich<br />
noch nie als Freelancer in Deutschland<br />
gearbeitet), wandern dennoch jedes<br />
Jahr ungefähr 11 000 Deutsche in die Vereinigten<br />
Staaten aus.<br />
Was genau ist es also, was die Deutschen<br />
in den USA suchen? Ist es der<br />
Drang, ein bisschen weniger Deutschsein<br />
zu wollen? Sich weniger vorzudrängeln,<br />
sich nicht mehr über Immigration aufzuregen<br />
und zeitgleich schon die Auswanderung<br />
auf die Kanaren zu planen oder es<br />
sich nicht mehr selbstverständlich in der<br />
Verfassungsschutzbericht<br />
Die rechte<br />
RAF<br />
Markus Decker<br />
meint, dass die Taten der organisierten Rechtsextremisten die<br />
Demokratie bedrohen wie einst die Rote-Armee-Fraktion.<br />
Chemnitz“, dass der Rechtsterror mit dem<br />
NSU keineswegs besiegt ist. Ja, esliegt vielmehr<br />
der Verdacht nahe, dass der NSU in<br />
dem geständigen Tatverdächtigen Stephan<br />
E. fortexistiert. Darauf deuten die identischen<br />
Tatorte Kassel und Dortmund ebenso<br />
hin wie die Beschaffung der etwaigen Tatwaffe<br />
im Fall Lübcke. Die These, dass Stephan<br />
E. nach 2009 nicht mehr in Erscheinung<br />
getreten sei, belegt wiederum eines:<br />
die erneute Ahnungslosigkeit der Sicherheitsbehörden.<br />
E. hat schließlich ähnlich wie<br />
Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos als Jugendlicher<br />
begonnen, sich rechtsextremistisch<br />
zu betätigen –und er hat damit nie aufgehört.<br />
Gleichwohl existierte beim Verfassungsschutz<br />
keine Personalakte über ihn.<br />
KOLUMNE<br />
Die Deutschen<br />
und ihre Liebe<br />
zu Amerika<br />
Rose-Anne Clermont<br />
Autorin<br />
Arztpraxis im Bereich für Privatpatienten<br />
bequem zu machen?<br />
Das Land ist so paradox wie die Beziehung<br />
der Deutschen zu ihm. Immerhin<br />
gibt es unter den häufig gering geschätzten<br />
Amerikanern nicht wenige spirituelle<br />
Führer, inspirierende Redner und millionenschwere<br />
Life-Coaches, die zahlreiche<br />
Europäer Jahr für Jahr in sündhaft teure<br />
Retreats locken, in denen ihnen neues<br />
BERLINER ZEITUNG/THOMAS PLASSMANN<br />
Stattdessen heißt es, ersei vom Radar verschwunden.<br />
Ganz und gar neu ist –und hier ist der<br />
RAF-Vergleich angebracht –, dass ein Rechtsterrorist<br />
nun einen Repräsentanten des Staates<br />
hinrichtete.Diese Hinrichtung sendet an<br />
die Republik nämlich ein anderes, weil beängstigenderes<br />
Signal aus als die NSU-<br />
Morde. Sie sendet das Signal aus, dass sich<br />
nicht mehr allein Migranten oder Vertreter<br />
der „Antifa“ fürchten müssen. Seit dem 2.<br />
Juni müssen sich alle Repräsentanten dieses<br />
Staates fürchten, in erster Linie die schutzlosen<br />
auf den unteren Ebenen, dass ihr Leben<br />
in Gefahr sein kann, wenn sie sich für Flüchtlinge<br />
einsetzen oder Rechtsextremisten die<br />
Stirn bieten. Sie müssen dann nicht mehr<br />
nur damit rechnen, dass ein Täter –teilweise<br />
im Affekt –ein Messer zückt. Siemüssen damit<br />
rechnen, dass organisierte Rechtsextremisten<br />
planmäßig eine Pistole herausholen<br />
und schießen. Diese Erkenntnis setzt sich<br />
seit der Mordnacht in den Hinterköpfen Tausender<br />
Bürgermeister und Stadträte fest. Sie<br />
trifft damit die Substanz der Demokratie –so<br />
wie die Taten der RAF die Substanz der Demokratie<br />
trafen. Es darfineiner Demokratie<br />
keinen Mutkosten, sich politisch zu engagieren.<br />
Doch längst kostet es Mut, nicht erst seit<br />
Lübckes Tod.<br />
Teilen der Union fällt es verblüffend<br />
schwer, die Gefahr zur Kenntnis zu nehmen<br />
–selbst wenn es einen der ihren trifft. Viele<br />
können sich Extremismus bloß von links<br />
oder islamistisch vorstellen. Die Wucht der<br />
Ereignisse ist allerdings so groß, dass der<br />
CSU-Innenminister Horst Seehofer bei der<br />
Vorstellung des Verfassungsschutzberichts<br />
jetzt mit dem Thema Rechtsextremismus begann,<br />
weil er damit beginnen musste. Die<br />
Lage gebietet es.<br />
Seelenheil versprochen wird. Unter all<br />
den gering geschätzten Amerikanern, die<br />
Deutschland angeblich nicht einmal auf<br />
der Landkarte finden können, sind immerhin<br />
auch die Studenten und Professoren<br />
von Harvard und die Träumer der<br />
Nasa –die „rocket scientists“.<br />
Wenn wir nächste Woche in unseren<br />
Flieger steigen, um meine Familie zu besuchen,<br />
habe ich keinen Zweifel daran,<br />
dass unser Flug voll mit einer Menge aufgeregter<br />
Deutscher sein wird, die „noch<br />
niemals in NewYork“ waren. (Und ehrlich<br />
gesagt, habe ich aufgehört zuzählen, wie<br />
oft ich dieses Lied schon vor dem Start gehört<br />
habe.)<br />
Und was genau wird esbedeuten, dort<br />
gewesen zu sein? Mein anderer Sohn<br />
sagte: „New York ist zu laut und dreckig“.<br />
Das sagt ein deutsches Kind, welches in<br />
Berlin aufgewachsen ist! Und doch, auch<br />
sie werden ganz hippelig, wenn wir den<br />
Flieger besteigen. Kein anderes Land, welches<br />
sie bisher bereist haben, hat die<br />
Chuzpe, sich kontinuierlich neu zu erfinden,<br />
das Abenteuerliche einzuladen und<br />
gleichgesinnten Träumern zu erlauben,<br />
einfach mitzumachen.<br />
Der Irre ander Spitze der Vereinigten<br />
Staaten hat es bisher nicht geschafft, etwas<br />
Größeres zu zerstören, was typisch<br />
amerikanisch und sehr attraktiv für Deutsche<br />
ist, die sich mit dem Überwinden ihrerGrenzen<br />
oft so schwertun: die Aussicht<br />
auf eine zweite Chance.<br />
„Damals, als Europa<br />
zustande kam, hat man<br />
überall global gedacht. Jetzt<br />
haben wir offene Grenzen.<br />
Ichhoffe,das bleibt auch so<br />
und die Menschen sind sich<br />
dieser Freiheit bewusst.“<br />
Karel Gott, 79, tschechischer Sänger,<br />
im Interview mit dem Stern<br />
AUSLESE<br />
Schweigen und<br />
Organe spenden<br />
Deutschland braucht mehr Organspender.<br />
Gesundheitsminister Jens<br />
Spahn hat daher einen Gesetzentwurf<br />
vorgelegt, der alle zu potenziellen Spendern<br />
macht, wenn sie nicht ausdrücklich<br />
widersprechen. „Das ist ein massiver Eingriff<br />
in das Selbstbestimmungsrecht der<br />
Menschen, die vom Staat aus zum Spender<br />
erklärt werden“, kommentiert die<br />
Schwäbische <strong>Zeitung</strong> das Vorhaben.<br />
„Denn Schweigen heißt nicht Zustimmung.<br />
Manche Menschen wollen nicht<br />
spenden, manche wollen noch nicht einmal<br />
darüber nachdenken, und andere<br />
denken nach, aber wollen sich nicht entscheiden<br />
müssen. Dasist ihrgutes Recht.“<br />
Ähnlich sieht das der Kommentator<br />
der Stuttgarter <strong>Zeitung</strong>. „Es mangelt ...<br />
nicht an Spendewilligen, sondern antatsächlich<br />
erreichten Spenden, die das Leben<br />
von Schwerkranken retten können“,<br />
heißt es dort. Diesen Gegensatz löse keiner<br />
der im Bundestag vorgelegten Gesetzentwürfe<br />
auf.<br />
DerKommentator der Deutschen Welle<br />
lobt die Ernsthaftigkeit der Debatte im Parlament<br />
und weist darauf hin, dass die<br />
Hälfte der Abgeordneten unschlüssig ist,<br />
wie sie abstimmen soll. Auch er istder Meinung,<br />
dass die Widerspruchslösung in die<br />
Freiheit des Einzelnen eingreife: „Aber ist<br />
es zu viel verlangt, wenn sich jeder und<br />
jede Einzelne –oder im Falle des Todes<br />
ohne vorherigesVotum eben die Angehörigen<br />
–einmal mit dieser Frage befasst und<br />
dann entscheidet?“ Christine Dankbar<br />
PFLICHTBLATT DER BÖRSE BERLIN<br />
Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />
Mitglied der Chefredaktion: Elmar Jehn.<br />
Newsdesk-Chefs (Nachrichten/Politik/Wirtschaft): Tobias Miller,<br />
Michael Heun, Michaela Pfisterer.<br />
Textchefin: Bettina Cosack.<br />
Newsroom-Manager: Jan Schmidt.<br />
Teams:<br />
Investigativ: Kai Schlieter.<br />
Kultur: Harry Nutt.<br />
Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />
Service: Klaus Kronsbein.<br />
Sport: Markus Lotter.<br />
Story: Christian Seidl.<br />
Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />
Seite 3/Report: Bettina Cosack.<br />
Die für das jeweiligeRessortanerster Stelle Genannten sind<br />
verantwortliche Redakteure im Sinne des <strong>Berliner</strong> Pressegesetzes.<br />
Reporterin: Sabine Rennefanz.<br />
ArtDirektion: Annette Tiedge.<br />
Newsleader Regio: Sabine Deckwerth, Stefan Henseke, Susanne Rost.<br />
Newsleader Sport: Matthias Fritzsche, Christian Schwager.<br />
Hauptstadtredaktion: Gordon Repinski (Ltg.), StevenGeyer (Stv.).<br />
RND Berlin GmbH, GF: Wolfgang Büchner,Uwe Dulias.<br />
Autoren: Joachim Frank, Holger Schmale, Dieter Schröder,ArnoWidmann.<br />
Istanbul: Frank Nordhausen,<br />
Moskau: Stefan Scholl, Paris: Axel Veiel,<br />
Rom: Regina Kerner,<br />
TelAviv: Anja Reich, Washington: KarlDoemens.<br />
Redaktion: <strong>Berliner</strong> Newsroom GmbH, Berlin24 Digital GmbH,<br />
Geschäftsführung: Aljoscha Brell, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin<br />
Lesertelefon: 030-63 33 11-457, E-Mail: leser-blz@dumont.de<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH Geschäftsführer:Jens Kauerauf.<br />
Postadresse 11509 Berlin. Besucher:Alte Jakobstraße 105,<br />
Telefon: (030) 23 27-9; Fax: (030) 23 27-55 33;<br />
Internet: www.berliner-zeitung.de.<br />
Vertrieb: BVZ <strong>Berliner</strong> Lesermarkt GmbH, KayRentsch.<br />
Leserservice Tel.: (030) 23 27-77, Fax: (030) 23 27-76<br />
www.berliner-zeitung.de/leserservice<br />
Anzeigen: BVZ BM Vermarktung GmbH (BerlinMedien), Andree Fritsche.<br />
Postfach 11 05 06, 10835 Berlin;<br />
Anzeigenannahme: (030) 23 27-50; Fax(030) 23 27-66 97<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr.30, gültig seit 1.1.2019.<br />
Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH, Am Wasserwerk 11,<br />
10365 Berlin, Internet: www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis monatlich<br />
45,90 €einschl. 7% Mehrwertsteuer,außerhalb vonBerlin und Brandenburg<br />
49,50 €; AboPlus, inklusiveStadtmagazin tip 54,19 €(nur in Berlin und<br />
Brandenburg). Bezugspreis des Studentenabonnements monatlich 27,60 €,<br />
außerhalb vonBerlin und Brandenburg 28,50 €. Das E-Paper kostet monatlich<br />
29,99 €einschl. 7% Mehrwertsteuer.Der Preis für Studenten beträgt monatlich<br />
18,99 €.Im Fallehöherer Gewalt und bei Arbeitskampf (Streik/Aussperrung)<br />
besteht kein Belieferungs- und Entschädigungsanspruch. Erfüllung und<br />
Gerichtsstand Berlin-Mitte. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotomaterial<br />
wird keineHaftung übernommen.<br />
Die Auflageder <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> wird vonder unabhängigen Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgerngeprüft.<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />
und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />
Brandenburg täglich 274 000 Leser.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 – S eite 9 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Schluss mit Schwitzen:<br />
Ein medizinischer<br />
Ratgeber<br />
Seite 17<br />
Für die Zukunft der Kinder –Raed Saleh im Gespräch Seite 10<br />
Mit der Schere auf Raubzug –ein Elfjähriger als Intensivtäter Seite 11<br />
Stadtbild<br />
Das böse<br />
Erwachen<br />
Lutz Schnedelbach<br />
über einen Urlaub<br />
mit Hindernissen.<br />
Tante MariaausWeißensee hat ihren<br />
Sommerurlaub längst hinter<br />
sich. Ihre Kinder sind aus dem Haus,<br />
deshalb ist sie nicht auf die Ferien<br />
angewiesen. Das freut sie, denn Reisen<br />
macht ihr Spaß. Doch mit der<br />
letzten Tour ist ihr die Urlaubsfreude<br />
vergangen. Siehabe in ihrem Urlaub<br />
wirklich schlimmes erlebt, begründet<br />
die Mittfünfzigerin ihren Unwillen<br />
über die angeblich schönste Zeit<br />
des Jahres.IhreZeit war nicht schön.<br />
Sie wurde bestohlen und hat die<br />
Bürokratie im Süden am lebendigen<br />
Leib erfahren müssen, sagt sie. Ihre<br />
Geschichte ähnelt denen, die bereits<br />
tausendfach erzählt wurden und in<br />
Ratgebersendungen zu sehen sind.<br />
Jeder weiß, was im Urlaub wichtig<br />
und zu beachten ist, aber nur selten<br />
hält man sich dran. Das ist genauso<br />
wie bei Rauchern. Die wissen auch,<br />
dass Nikotin Schäden verursacht,<br />
aber zücken dennoch eine Lulle,<br />
wenn ihnen danach ist.<br />
Zurück zu Tante Maria. Siesaß an<br />
einem lauen Abend in einer südeuropäischen<br />
Metropole in einem Lokal<br />
und aß Oliven sowie gesalzene<br />
Salami und warmes Weißbrot. Dazu<br />
trank sie einen gespritzten Aperol.<br />
Diese Köstlichkeit besteht aus fruchtig<br />
bitterem italienischen Likör, aufgefüllt<br />
mit Weißwein oder Prosecco<br />
und gekühlt mit Eiswürfeln. Eine<br />
Scheibe Orange und ein Blatt Minze<br />
nicht zu vergessen.<br />
Mariasah aufs Meer und träumte.<br />
Sie war glücklich. Sie habe einfach<br />
nur so gesessen, aufs Meer geblickt<br />
und an nichts gedacht, erzählt sie.<br />
Nach mehreren gemixten Getränken,<br />
bezahlte sie und ging in ihr Hotel.<br />
Am nächsten Morgen erwachte<br />
sie fröhlich und entspannt.<br />
Das böse Erwachen folgte am<br />
Mittag, als sie mit der Geldkarte etwas<br />
Geld holen wollte.Die Kartewar<br />
weg, das Rückflugticket, der Pass,der<br />
Impfausweis,das Reservegeld in bar.<br />
DasganzeProgramm also.<br />
Plötzlich stand sie da, ohne Nachweis<br />
darüber, wer sie eigentlich ist.<br />
Namenlos in einer fremden Stadt.<br />
Der Versuch, sich im deutschen<br />
Konsulat Ersatzpapierezubesorgen,<br />
lief sehr schleppend an. Zwar konnte<br />
sie ihre Geldkarten sperren lassen,<br />
flüssig war sie dennoch nicht. Ihre<br />
Familie half ihr zwar mit einer Überweisung,<br />
aber um einen Rückflug<br />
außer der Reihe zu ergattern, war viel<br />
Zeit vonnöten und viel Geld und vor<br />
allem viel Überredungsgeschick am<br />
Flughafen. Kurz und gut: DerUrlaub<br />
war gelaufen.<br />
Missgelaunt kehrte sie zurück<br />
nach Berlin. Urlaub im Süden<br />
komme so schnell nicht mehr für sie<br />
infrage, sagt sie. Reumütig erinnert<br />
sie sich daran, dass Bekannte ihr zuvor<br />
geraten hatten, die Dokumente<br />
zu fotografieren oder besser noch<br />
Kopien anzufertigen und sie dann<br />
auf Reisen mitzunehmen.<br />
Kopien natürlich nicht von Geldscheinen.<br />
Das kann auch für Ärger<br />
sorgen, aber egal. Sie hatte bei dem<br />
Rat mit den Kopien nur gelangweilt<br />
abgewunken. Daswisse sie doch, sie<br />
habe es nur vergessen. Leider.<br />
Apropos Impfausweis.Woeigentlich<br />
ist mein Impfausweis? Ich<br />
glaube, ich habe gar keinen mehr.<br />
Auch keine Kopie.<br />
Undbald beginnt der Urlaub.<br />
Zwei Räder,fertig, los<br />
Plötzlich fahren sie überall herum, die Elektroroller.Meist sind es Touristen,<br />
wie hier am Reichstag, oder junge Leute, sie sich begeistert auf<br />
die Roller wagen, die erst seit 15. Juni erlaubt sind. Kaum war die<br />
Rechtslage geklärt, stellten Vermieter vonE-Scooterninder Innenstadt<br />
ihre Fahrzeuge auf. Inzwischen sind es Tausende. Besonders in den<br />
touristischen Gebieten um die Museumsinsel und am Brandenburger<br />
Aufruhr der Unternehmer<br />
<strong>Berliner</strong> Kaufleute gründen neuen Verein, um gegen die Wohnungspolitik des Senats mobil zu machen<br />
VonMelanie Reinsch<br />
Bei manchem <strong>Berliner</strong> Unternehmer<br />
wächst der<br />
Frust. Während die Stadt<br />
jährlich um etwa 40 000<br />
Menschen wächst, jeden Tag etwa<br />
160 Unternehmen neu gegründet<br />
werden und das Wirtschaftswachstum<br />
deutlich über Bundesdurchschnitt<br />
liegt, sorgen zunehmende<br />
Wohnungsnot, Enteignungsdebatten<br />
und der Mietendeckel bei organisierten<br />
Kaufleuten für Unmut. Ihre<br />
Sorge: WerinBerlin lebt und arbeitet<br />
und damit auch die Wirtschaft ankurbelt,<br />
findet keinen Wohnraum.<br />
Deswegen haben hochrangige<br />
Unternehmer rund um den Verein<br />
<strong>Berliner</strong> Kaufleute und Industrieller<br />
(VBKI) vergangene Woche den Verein<br />
„Neue Wege für Berlin“ gegründet.<br />
Zumeinen, um dem rot-rot-grünen<br />
Dreierbündnis in der Hauptstadt<br />
in Sachen Wohnungspolitik etwas<br />
entgegenzusetzen. Und zum<br />
anderen, weil sich die Unternehmer<br />
offenbar auch von der CDU nicht<br />
ausreichend vertreten sehen.<br />
Aufnahmegebühr:2750 Euro<br />
DerVBKI ist eine Wirtschaftsorganisation<br />
mit mehr als 2100 Mitgliedern<br />
aus sämtlichen Wirtschaftsbereichen<br />
der Stadt.<br />
Zu den Mitgründernund Impulsgebern<br />
des neuen Vereins, der seine<br />
Adresse am Potsdamer Platz hat, gehören<br />
unter anderem VBKI-Präsident<br />
Markus Voigt, VBKI-Geschäftsführer<br />
UdoMarin und der ehemalige<br />
CDU-Finanzsenator Peter Kurth.<br />
Eine Webseite zum neuen Verein<br />
existiert bereits, befindet sich aber<br />
noch im Aufbau. Mehr als eine Startseite<br />
gibt es noch nicht.Vergangenen<br />
VBKI: Den Verein <strong>Berliner</strong><br />
Kaufleute und Industrieller<br />
gibt es seit 1879. Er hat<br />
etwa 2100 Mitglieder und<br />
förderteine Vielzahl gemeinnütziger<br />
Projekte. Er ist das<br />
stärkste Unternehmernetzwerk<br />
der Stadt und versteht<br />
sich selbst als Partner von<br />
Politik und Öffentlichkeit.<br />
Donnerstag wurde der Verein bereits<br />
Vertretern aus der Wirtschaft im exklusiven<br />
China Club am PariserPlatz<br />
vorgestellt, um Mitglieder zu werben.<br />
Aufnahmegebühr: 2750 Euro.<br />
Jährlicher Beitrag: 250 Euro.<br />
Ein Papier über Ziele und Selbstverständnis<br />
des neuen Vereins, das<br />
bei dem Treffen verteilt wurde, liegt<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> vor. Darinheißt<br />
es, dass immer mehr Menschen<br />
nach Berlin zögen und die Stadt mit<br />
ihren unternehmerischen Ideen bereicherten.„Doch<br />
werinBerlin leben<br />
und arbeiten will, braucht zuallererst<br />
eine bezahlbareWohnung.“<br />
Der neue Verein kritisiert, dass<br />
Berlin durch eine „Kultur des Zögerns,<br />
Zauderns, Verhinderns und<br />
Neinsagens“ bestimmt werde. „Berlins<br />
Wohnungspolitik ist von Stillstand<br />
geprägt“, heißt es weiter. Der<br />
Neubau bezahlbarer Wohnungen sei<br />
die zentrale politische Herausforderung,<br />
die Enteignung Einzelner zu<br />
fordernsei dagegen „verfassungspolitisch<br />
verantwortungslos“. Es müsse<br />
BERLINER WIRTSCHAFT<br />
Gründungen: Im Jahr 2018<br />
gabesinBerlin insgesamt<br />
40 268 Neugründungen<br />
(160 pro Tag). Davonwaren<br />
9481 Betriebsgründungen,<br />
bei denen ein Eintrag im<br />
Handelsregister oder eine<br />
Handwerkseigenschaft vorliegt<br />
bzw.mindestens ein Arbeitnehmer<br />
beschäftigt wird.<br />
Erwerbstätigkeit: Die Zahl<br />
der Erwerbstätigen ist 2018<br />
erneut stark gewachsen und<br />
erhöhte sich um etwa<br />
47 900 bzw.2,5 Prozent auf<br />
etwas mehr als zwei Millionen.<br />
Das bedeutet, dass im<br />
wiedervereinten Berlin erstmals<br />
die Zwei-Millionen-<br />
Markeüberschritten wurde.<br />
stattdessen ein neuer, sozialer und<br />
bezahlbarer Wohnraum geschaffen<br />
werden, damit jeder Wohnungssuchende<br />
ein Zuhause fände.<br />
Dabei gehe es dem Verein nicht<br />
um einen „politischen Streit“, heißt<br />
es weiter. Aber die Zivilgesellschaft<br />
benötige eine Stimme, um Berlins<br />
Chancen und Potenziale besser auszuschöpfen.<br />
Der Verein verfolgt aber offenbar<br />
noch ein weiteres Ziel, wie aus dem<br />
Kreis der Gründer zu vernehmen ist.<br />
So soll eine Volksinitiative für den<br />
Bau von 100 000 Sozialwohnungen<br />
gestartet und dafür Unterschriften<br />
gesammelt werden.<br />
Das passt auch zur Pressekonferenz,<br />
die für Freitag offiziell angekündigt<br />
ist. Dortwill der neue Verein<br />
die Initiative„Faire Mieten –Bauen“<br />
vorstellen. Im offiziellen Ankündigungstext<br />
heißt es dazu: „Die Initiatoren<br />
fordern den Senat auf, den<br />
Wohnungsbau zum zentralen<br />
Thema zu machen und in den<br />
nächsten acht Jahren 100 000 neue,<br />
GETTY IMAGES/SEAN GALLUP<br />
Torwaren viele Roller auf Fahrer,ebenso in Kreuzberg, Friedrichshain,<br />
Prenzlauer Berg und Nord-Neukölln. Am Donnerstag meldete die Polizei<br />
einen ersten schweren Unfall: Eine 26-jährige Touristen kollidierte<br />
in der Friedrichstraße mit einem Lastwagen und musste mit einem offenen<br />
Bruch am Unterschenkel in eine Klinik gebracht werden. Der46<br />
Jahrealte Lkw-Fahrer war bei Grün über die Kreuzung gefahren.<br />
soziale und bezahlbare Wohnungen<br />
zu schaffen.“<br />
Einige vonder rot-rot-grünen Regierung<br />
aber auch der oppositionellen<br />
CDU enttäuschten Unternehmer<br />
spielen jedoch offenbar mit dem Gedanken,<br />
einen Schritt weiterzugehen<br />
und ihre Vorstellung von <strong>Berliner</strong><br />
Wohnungs- und Wirtschaftspolitik<br />
in ein politisches Fundament zu<br />
gießen. Je nachdem wie groß das<br />
Echo auf die Vereinsgründung und<br />
Volksinitiative ausfällt, sei auch eine<br />
Parteigründung im Gespräch –sojedenfalls<br />
interpretieren die Involvierten<br />
das Treffen vergangene Woche.<br />
Die Partei-Ideeist nicht neu<br />
Auch unter den CDU-Spitzen ist das<br />
bekannt –und wirdvon diesen skeptisch<br />
gesehen. Denn eine solche Partei<br />
könnte zu einer Zersplitterung<br />
des bürgerlichen Lagers führen –<br />
und damit den Senat eher stärken.<br />
Die Partei-Idee ist nicht neu.<br />
Schon vor einigen Wochen gab es<br />
solche Vorstöße –ebenfalls aus der<br />
Richtung vonVoigt und Kurth. Doch<br />
offenbar gab es zu wenig Unterstützer<br />
dafür. Angesprochen worden<br />
seien vor allem SPD- und CDU-Mitglieder,<br />
heißt es. Die Reaktion fiel<br />
verhalten aus. Wenn man so will,<br />
kann eine Vereinsgründung also als<br />
Rolle rückwärts bewertet werden –<br />
wenn schon kaum einer Interesse an<br />
einer neuen Partei hatte. Der neue<br />
Verein, der mit der horrenden Aufnahmegebühr<br />
Geld für nötige Kampagnen<br />
sammeln möchte, hat nun<br />
wohl auch den Sinn, erneut abzutasten,<br />
inwieweit sich doch noch mehr<br />
Unterstützer finden lassen.<br />
Der VBKI wollte sich am Donnerstag<br />
nicht äußern und verwies<br />
auf die Pressekonferenz am Freitag.<br />
NACHRICHTEN<br />
Waldbrand in Grünau in<br />
schwer zugänglichem Areal<br />
Einen Waldbrand in Grünau konnten<br />
Feuerwehrleute am Donnerstag<br />
bis zum Abend löschen. DasFeuer<br />
war am Nachmittag entdeckt worden<br />
und breitete sich bis auf zehn<br />
Hektar aus.Die Straßenbahn 68<br />
musste ihren Verkehr zwischen der<br />
S-Bahn-Station Grünau und Alt-<br />
Schmöckwitz einstellen. Auch Straßen<br />
waren gesperrt. DerRauch war<br />
kilometerweit zu sehen. Es brannte<br />
nach Angaben der Feuerwehr in einem<br />
rechtschwerzugänglichen Bereich<br />
gegenüber der Müggeltürme<br />
im Bereich „Jagen 41“. DieBerufsfeuerwehr<br />
bekam Unterstützung<br />
vonFreiwilligen Feuerwehren. Insgesamt<br />
waren 75 Helfer im Einsatz.<br />
DasLöschwasser wurde aus der<br />
Dahme gepumpt und musste über<br />
sehr lange Schlauchleitungen zu den<br />
Brandstellen gebracht werden. (BLZ)<br />
Mietendeckel: Auch<br />
Staffelmieten betroffen<br />
Dergeplante Mieterhöhungsstopp<br />
für fünf Jahrekönnte auch Staffelmieten<br />
betreffen. Bausenatorin KatrinLompscher<br />
(Linke) sagte dem<br />
Handelsblatt: „Bei Staffelmietvereinbarungen<br />
ist die zum Wirkungszeitpunkt<br />
des <strong>Berliner</strong> Mietengesetzes<br />
geltende Mietstaffel relevant, diese<br />
darfwährend der Laufzeit des Mietengesetzes<br />
nicht weiter erhöht werden.“<br />
Derrot-rot-grüne Senat hatte<br />
sich in der Vorwoche auf Eckpunkte<br />
für einen Mietendeckel geeinigt.<br />
Nunwirdein Gesetzentwurfangefertigt.<br />
Wird der Entwurfbeschlossen,<br />
tritt das Gesetz in Kraft –geplant<br />
ist im Januar 2020. (dpa)<br />
Jurist Rolf Rattunde<br />
nach Sturz gestorben<br />
DerJurist Rolf Rattunde ist tot. Er<br />
starb am Mittwoch im Alter von62<br />
Jahren. Dasgab die Kanzlei Leonhardt<br />
Rattunde<br />
in einer Traueranzeige<br />
auf ihrer<br />
Webseite bekannt.<br />
AufAnfrage<br />
wurde bestätigt,<br />
dass der<br />
Anwalt und Notar<br />
in Zehlendorf<br />
mit einem E-<br />
Bike gestürzt<br />
war.Rattunde<br />
DPA/BERND VON JUTRCZENKA<br />
befasste sich als Insolvenzverwalter<br />
zuletzt mit der Insolvenz der Bäckereikette<br />
Lila Bäcker.Auchbei den Insolvenzen<br />
des Bahn-Konkurrenten<br />
Locomoreund des Suhrkamp-Verlags<br />
war er tätig. Nach Angabender<br />
Polizei fanden Passantenihn am<br />
Abend des 20. Juni auf dem Gehweg<br />
der Argentinischen Allee. (dpa)<br />
Funkturmschließt<br />
bis September<br />
Jurist<br />
Rolf Rattunde<br />
DerFunkturmmit Restaurant und<br />
der Aussichtsplattformbleibt vom<br />
1. Juli an bis Mitte September für Besucher<br />
geschlossen. Zunächst werden<br />
turnusmäßig Fundamente und<br />
Fahrstuhl saniert, anschließend<br />
würden Restaurant und Aussichtsplattformfür<br />
Veranstaltungen der<br />
Elektronikmesse IFAgenutzt, wie die<br />
Messe Berlin GmbH mitteilte.Ab<br />
dem 17. September ist der Funkturm<br />
wieder geöffnet. Er hat seit seiner Eröffnung<br />
1926 mehr als 18 Millionen<br />
Gäste empfangen. (dpa)
10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Die bunten, charakteristischen<br />
Fassaden der 22-<br />
geschossigen Hochhäuser<br />
in der Heerstraße<br />
Nord in Spandau stechen an diesem<br />
heißen Sommertag besonders<br />
leuchtend hervor. In dieser Gegend,<br />
wo heutzutage fast jeder zweite der<br />
etwa 18 000 Einwohner Transferleistungen<br />
vom Staat bezieht, ist der<br />
SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh<br />
groß geworden. Bei einem Kiezspaziergang<br />
zwischen Anwohner-<br />
Small-Talk und Gemüseständen will<br />
Saleh erklären, wie er seine eigenen<br />
Kindheitserlebnisse in die <strong>Berliner</strong><br />
Bildungspolitik einfließen lässt, wie<br />
die SPD aus ihrem Loch herausfindet<br />
und was er von Familienministerin<br />
Franziska Giffey (SPD) hält.<br />
Herr Saleh, Sie sind hier an der<br />
Grundschule am Birkenhain in<br />
Spandau zur Schule gegangen. Was<br />
bedeutet diese Schule für Sie?<br />
Diese Schule hat mich geprägt.<br />
Vieles von dem, was ich heute umsetze,<br />
ist geprägt von dem Kiez in<br />
dem ich groß geworden bin – die<br />
Heerstraße Nord in Spandau. Dasist<br />
ein Arbeiterkiez, es gibt viele Familien,<br />
Rentner. Früher gab es hier<br />
kaum Menschen mit Migrationshintergrund,<br />
ich war damals in der<br />
Klasse der Einzige. Das ist heute anders.<br />
60Prozent der Kinder an der<br />
Anzeige<br />
Lesen Sie am Wochenende<br />
Mobile Welten<br />
CNG-Autos: Eine saubere Sache<br />
mit zu vielen Vorurteilen<br />
Einstieg ohne Verzicht:<br />
Der Nissan Qashqai im Test<br />
Grundschule haben einen Migrationshintergrund.<br />
70 Prozent der Kinder<br />
in dieser Gegend sind vonTransferleistungen<br />
abhängig. Das, was ich<br />
selbst hier in Spandau erlebt habe,<br />
bildet die Grundlage der Bildungspolitik,<br />
die ich heute mache.<br />
Erinnern Sie sich noch gut an Ihre<br />
Kindheit hier?<br />
Ich musste als Kind jeden Tag35<br />
Minuten zur Schule laufen. Das Ticket<br />
für den Bus konnten wir uns<br />
nicht leisten. So war ich in der Freizeit<br />
oft bei vielen Dingen nicht dabei.<br />
Ich konnte nicht mal kurz in die<br />
Spandauer Altstadt fahren, wenn es<br />
eine Veranstaltung gab, weil ich das<br />
nötige Kleingeld nicht hatte.Ich will,<br />
dass kein Kind mehr abgeschnitten<br />
ist. Weil ich weiß, was das bedeutet.<br />
Es geht um Teilhabe,auch kultureller<br />
Art. Meine Mobilität war für mich als<br />
Kind früher eingeschränkt.<br />
Sind Siegern zur Schule gegangen?<br />
Ja, mit meiner Situation habe ich<br />
mich arrangiert. Ichhabe die Schule<br />
wie ein Schwamm aufgesaugt und<br />
sie als Chance begriffen. Ichhatte einen<br />
Freundeskreis, aber ich musste<br />
schon mehr leisten als andere. Am<br />
Anfang hatte ich nicht mal eine eigene<br />
Schultasche, sondern nur einen<br />
Einkaufstüte, inder ich meine<br />
Schulsachen trug. Später habe ich einen<br />
Aktenkoffer von meinem Onkel<br />
bekommen.<br />
Hatten SieLieblingsfächer?<br />
Naturkunde, Biologie, Erdkunde,<br />
Geschichte, später Politik. Mathe<br />
und Sportwar nicht so meins.<br />
Wiehat sich die Schule verändert?<br />
Es ist schwieriger geworden. Die<br />
Schulen werden insgesamt komplizierter,<br />
bunter, heterogener. Sie sind<br />
nicht mehr der Ort, wo nur unterrichtet<br />
wird, sondern woKinder sozialisiert<br />
werden. Schulen übernehmen<br />
immer mehr die Aufgaben der<br />
Elternhäuser.<br />
Wasist das Besondere ander Birkenhain-Grundschule<br />
in Spandau?<br />
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh vor seinem alten Jugendclub in der Heerstraße Nord in Spandau. BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER (3)<br />
Hier an dieser Schule entwickelten<br />
wir das Programm der Brennpunktschulen.<br />
Das war ein großer<br />
Schritt, bestimmten Brennpunktschulen<br />
in Berlin mit einem hohen<br />
Anteil armer Kinder mit eigenem<br />
Geld die Möglichkeit zu geben, ihre<br />
Projekte nach individuellem Bedarf<br />
umzusetzen und ihnen mit bis zu<br />
100 000 Euro mehr Autonomie zu geben.<br />
Denn die Politik hat diesen individuellen<br />
Bedarfzulange ignoriert.<br />
Eine Idee, die Sie2012 aus Rotterdam<br />
mitnahmen, wo Sie gemeinsam mit<br />
dem ehemaligen Bezirksbürgermeister<br />
Heinz Buschkowsky waren. Kürzlich<br />
waren Sie inLondon und haben<br />
sich dortSchulen angesehen.Washaben<br />
Siemitgenommen?<br />
Die Londoner Bildungspolitik<br />
passt nicht in allem zu Berlin. Die<br />
Privatisierung von Schulen ist kein<br />
Wegfür uns.Aber die Schulen haben<br />
dort mehr Verantwortung. Die Rolle<br />
des Schulleiters möchte ich auch in<br />
Berlin stärken. Wir sollten den Verantwortlichen<br />
einen größeren Spielraum<br />
einräumen, damit sie dann<br />
auch etwas selbstständiger mit den<br />
ihnen zugewiesenen Budgets umgehen<br />
und eigene Schwerpunkte setzen<br />
können. So fühlen sie sich ernst<br />
genommen und übernehmen viel<br />
bereitwilliger Verantwortung. Die<br />
Leute vorOrt kennen doch am allerbesten<br />
ihre eigene Situation. Auch<br />
viel besser als die Kollegen in der<br />
zentralen Schulverwaltung.<br />
Nach den Sommerferien wird die<br />
Nutzung der BVG für Schulkinder<br />
kostenlos, ebenso das Schulessen.<br />
Auch Gebühren für die Betreuung der<br />
Kinder im Hort bis zur dritten Klasse<br />
fallen weg. Es gibt aber Eltern, die<br />
gern dafür zahlen möchten und die<br />
nicht verstehen, wieso die Beteiligung<br />
nicht nach Einkommen gestaffelt<br />
werden kann. Istdas sozial gerecht?<br />
IchsetzeSchritt für Schritt meine<br />
Vision von der gebührenfreien Bildung<br />
und Teilhabe durch. Alle Kinder<br />
gehören in die Kita, ich musste<br />
mich in meiner Partei für die kostenlose<br />
Kita durchsetzen. Man muss<br />
auch kein Büchergeld mehr zahlen.<br />
Undnun bekommen wir für die erste<br />
und zweite Klasse ab August die kostenlose<br />
Betreuung im Hort. Jedes<br />
Kind unabhängig vom Einkommen<br />
kann dort hin. Alle Grundschüler<br />
können in Zukunft Bus und Bahn<br />
umsonst fahren und bekommen ein<br />
warmes Mittagessen. Das habe ich<br />
als Kind alles nicht gekannt. Damit<br />
entlasten wir einkommensschwache<br />
Familien, aber auch den Mittelstand.<br />
Das ist mir wichtig. Wenn wir die<br />
Spitzenverdiener stärker zur Kasse<br />
bitten wollen, ist der Bildungssektor<br />
nicht der richtige Bereich. Da müssen<br />
wir an das Steuersystem heran<br />
und das gerechter machen. Wergern<br />
etwas bezahlen möchte, kann es<br />
spenden.<br />
Einige Schulen kritisierten, dass sie<br />
mit der Umsetzung nicht so schnell<br />
nachkommen, ihnen Räumlichkeiten<br />
und Kapazitäten fehlen, um so<br />
vielen Kindern Essen anbieten zu<br />
„Museen sollten<br />
für Kinder<br />
kostenlos sein“<br />
SPD-Fraktionschef Raed Saleh über seine<br />
Kindheit in Spandau, den Zustand der Partei<br />
und die Vision einer gebührenfreien Bildung<br />
Raed Saleh im Gespräch mit Anwohnern.<br />
Saleh kam im Alter von fünf Jahren aus dem Westjordanland nach Berlin.<br />
ZUR PERSON<br />
Raed Saleh ist seit 1995 SPD-Parteimitglied. 2006 wurde er ins Abgeordnetenhaus<br />
gewählt. Zwei Jahre später wurde Saleh Kreisvorsitzender der SPD Spandau. Seit Dezember<br />
2011 ist er Vorsitzender der SPD-Fraktion, wo er im März mit 66 Prozent der<br />
Stimmen ohne Gegenkandidaten bestätigt wurde. Er gehörtzum linken Parteiflügel,<br />
sein Verhältnis zu Michael Müller gilt als angespannt. 2014 bewarb sich Saleh um<br />
die NachfolgeKlaus Wowereits, der 2014 als Regierender Bürgermeister zurücktrat.<br />
Zu Hause ist Saleh in Spandau, er lebt dortmit seiner Frau und seinen zwei Kindern.<br />
Geboren wurde er 1977 im Westjordanland, mit fünf Jahren kam er nach Berlin.<br />
können. Der Grundschulverband<br />
schätzt, dass es 60 Prozent mehr Kinder<br />
geben wird, die essen wollen.<br />
Es stimmt, dass einige Schulen da<br />
Probleme sehen. Da setze ich aber<br />
auf die Bezirke und die Verwaltungen,<br />
dass man die Schulen dabei<br />
bestmöglich unterstützt, dieses Angebot<br />
anbieten zu können. Das sind<br />
Anfangsschwierigkeiten. Die gibt es<br />
immer, das kann und muss man gemeinsam<br />
lösen.<br />
Kann man all die Verantwortlichkeiten<br />
immerzu vom Elternhaus weg in<br />
die Schulen verlagern?<br />
Auf die Schulen kommen mehr<br />
Aufgaben hinzu. Sie müssen mehr<br />
leisten als früher. Das ist richtig.<br />
Wenn wir aber gleiche Bildungschancen<br />
für alle Kinder wollen, dann<br />
müssen wir in der Schule und der<br />
Kita ansetzen. Und dazu braucht es<br />
eben neue Förderprogramme wie es<br />
auch in London der Fall ist. Es gibt<br />
Kinder, die bekommen zu Hause<br />
kein Essen. Ichwill nicht, dass einige<br />
Kinder den anderen beim Essen zusehen<br />
müssen. Ichbin da noch lange<br />
nicht fertig.<br />
Wasplanen Sienoch?<br />
Ich werde mich zum Beispiel dafür<br />
einsetzen, dass wirklich sämtliche<br />
Museen in Berlin für Kinder kostenlos<br />
werden. Es ist doch ein Unding,<br />
dass klassische Kindermuseen<br />
wie das Technik- oder das Naturkundemuseum<br />
für die Kleinsten immer<br />
noch Eintritt verlangen. Gerade<br />
beim Naturkundemuseum, das soeben<br />
660 Millionen Euro aus Steuergeldern<br />
bekommen hat, versteht es<br />
doch kein Mensch mehr, dass die<br />
Kinder weiterhin zahlen müssen,<br />
um die Dinos zu sehen. In London<br />
sind Museen sogar für alle kostenfrei.<br />
Museen sind Orte der Bildung.<br />
Und auch da gilt meine Vision, dass<br />
es hier keine Barrieren beim Zugang<br />
geben darf.<br />
Aber ein elfjähriges Kind geht doch<br />
nicht allein ins Museum.<br />
Nein, aber das ist ein Anfang. So<br />
könnten zum Beispiel Jugendgruppen<br />
und Schulklassen ohne Eintritt<br />
ins Dinomuseum. Und auch Eltern<br />
mit Kindernfällt der Besuch leichter,<br />
wenn man sie entlastet und sie nicht<br />
jeden Euro umdrehen müssen.<br />
Bekommt die SPD mit Bildungsthemen<br />
wieder einen Fußauf den Boden?<br />
Aufjeden Fall. Bildung ist das sozialdemokratische<br />
Kernthema überhaupt.<br />
Das müssen wir, die deutsche<br />
Sozialdemokratie, viel offensiver vertreten.<br />
Aufstieg durch Bildung, das ist<br />
doch aktueller denn je. Dahin müssen<br />
wir zurück, anstatt die Themen<br />
der Grünen zu kopieren oder uns mit<br />
Personaldebatten aufzuhalten. Das<br />
brauchen wir nicht. Die SPD muss<br />
dafür sorgen, dass die Sozialpolitik<br />
wieder gut funktioniert. Unddazu gehört<br />
für mich der gebührenfreie Zugang<br />
zu Mobilität und Bildung. Ich<br />
glaube als Sozialdemokrat daran,<br />
dass Kinder alle die gleichen Möglichkeiten<br />
haben können, wenn man<br />
die gleichen Grundlagen schafft.<br />
Zur Bildungsdiskussion gehört auch<br />
der Lehrermangel. Sie wollen Lehrer<br />
verbeamten, damit nicht noch mehr<br />
Pädagogen nach Brandenburg abwandern,<br />
wo sie verbeamtet werden<br />
können. Auf dem Parteitag konnten<br />
Sie dafür keine Mehrheit gewinnen.<br />
Wiebitter war das für Sie?<br />
Ich hatte ein paar Tage nach dem<br />
Parteitag ein Treffen mit Schuldirektoren<br />
an Brennpunktschulen. Es war<br />
für mich schmerzhaft zu sehen, wie<br />
enttäuscht sie waren, dass wir uns<br />
nicht auf eine Verbeamtung einigen<br />
konnten. Aber mit der jetzigen Beschlusslage<br />
haben wir eine gute<br />
Grundlage,mit der wir die Verbeamtung<br />
weiter prüfen werden.<br />
IhrePartei ist da gespalten.<br />
Ja, vielleicht waren wir da zu voreilig<br />
und konnten die Zweifler nicht<br />
ausreichend überzeugen. Jetzt haben<br />
wir Zeit und prüfen die Verbeamtung<br />
noch mal. Biszum nächsten<br />
Parteitag wird das allerdings wohl<br />
noch nichts. Aber ich habe das Ziel,<br />
in Berlin unsereLehrerschaft wieder<br />
zu verbeamten, noch nicht aufgegeben.<br />
Da geht es um die Zukunft unserer<br />
Schulen.<br />
DerMietendeckel, der in Berlin unter<br />
den Bürgern bundesweit ein großes<br />
positives Echo findet, war eine Idee<br />
der SPD.Nun hat die Linke-Bausenatorin<br />
Katrin Lompscher ihr Etikett<br />
auf den Mietendeckel geklebt. Wie<br />
konnte die SPD sich das Thema aus<br />
den Fingern nehmen lassen?<br />
DerMietendeckel ist eine Idee der<br />
SPD. Ich glaube, dass die Menschen<br />
das auch wissen. DerMietendeckel –<br />
also die Idee der bezahlbaren Stadt<br />
für alle ist eine ursozialdemokratische<br />
Vision. Ich bin froh, dass die<br />
beiden Koalitionspartner Linke und<br />
Grüne unsere Idee mittragen. Das<br />
freut mich wirklich sehr.Aber ja, vielleicht<br />
hätte sich die SPD hier noch<br />
stärker in den Vordergrund stellen<br />
müssen. Wichtiger ist aber, dass der<br />
Mietendeckel überhaupt kommt.<br />
Undich habe dazu in Spandau auch<br />
schon viele positiveRückmeldungen<br />
erhalten. Wenn hier in der Heerstraße<br />
Nord jemand auch nur 50<br />
Euro mehr im Monat für die Miete<br />
berappen muss, sind das 600 Euro<br />
im Jahr.Das ist für viele Menschen in<br />
diesem Kiez sehr viel Geld.<br />
Die <strong>Berliner</strong> SPD hat noch immer<br />
keine Haltung zur Enteignungsfrage.<br />
Auf dem letzten Parteitag im März<br />
hat man den Punkt vertagt. Wird die<br />
SPD im Oktober auf dem nächsten<br />
Parteitag dazu Stellung nehmen?<br />
Davon gehe ich aus. Aber es wird<br />
darüber ganz sicher leidenschaftlich<br />
diskutiert werden. Ich persönlich<br />
halte nichts von der Maximalforderung,<br />
wie sie die VolksinitiativeDeutsche<br />
Wohnen und Co enteignen vertritt,<br />
die gerade Unterschriften in Berlin<br />
sammelt. Aber ich bin auch nicht<br />
grundsätzlich gegen Enteignungen.<br />
Das Grundgesetz erlaubt dieses Instrument.<br />
Daher müssen wir darüber<br />
sprechen, was möglich ist und wo<br />
Enteignungen ihre Rechtefertigung<br />
finden. Nicht jeder Vermieter, der<br />
3000 Wohnungen im Bestand hat,<br />
handelt sozial ungerecht. Daher halte<br />
ich die Forderungen der Volksinitiative<br />
für überzogen, nicht praktikabel<br />
und auch juristisch fragwürdig. Aber<br />
darüber müssen wir sprechen.<br />
Familienministerin Franziska Giffey,<br />
so spekuliert man zumindest, bringt<br />
sich im Bund für den SPD-Vorsitz in<br />
Stellung. Wassagen Siedazu?<br />
Ich kenne Franziska Giffey sehr<br />
lange,auch aus ihrer Zeit als Bezirksbürgermeisterin<br />
in Neukölln, wo sie<br />
ähnliche Probleme im Kiez erlebte<br />
wie ich in Spandau. Sie vertritt eine<br />
klare Haltung und bleibt dabei. Daher<br />
schätze ich sie sehr. Wenn Frau<br />
Giffey für den SPD-Vorsitz ihren Hut<br />
in den Ring schmeißt, dann hat sie<br />
meine volle Unterstützung.<br />
DasGespräch führte Melanie Reinsch.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 11 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Elfjähriger Junge bedroht Verkäuferin mit einer Schere<br />
Das Kind ist in seinem Kiez einschlägig bekannt und auch bei der Polizei als Intensivtäter registriert. Derzeit gibt es in der Stadt 430 solcher Dauerkriminellen<br />
VonLutz Schnedelbach<br />
und Eric Richard<br />
Erist erst elf Jahrealt und bereits<br />
als Intensivtäter bei<br />
der Polizei und der Justiz<br />
registriert. Die Polizei weiß<br />
nicht, wie es dazu kommen konnte.<br />
Auch die Eltern heben die Hände.<br />
Dutzende Taten werden ihm vorgeworfen:<br />
Körperverletzungen, Diebstähle<br />
und Raubtaten.<br />
Am Mittwoch wurde er wieder<br />
straffällig. Gegen 17.30 Uhr betrat<br />
der Junge einen Schreibwarenladen<br />
in der Breite Straße in Pankow. Er war<br />
allein. Er sprach die 61 Jahre alte Inhaberin<br />
an und sagte, dass er eine<br />
Schere kaufen wolle. Die Frau legte<br />
verschiedene Modelle vor ihm hin.<br />
Kurz danach griff er sich eine Metallschereund<br />
bedrohte dieVerkäuferin.<br />
Geldbörse verloren<br />
Er verlangte Geld. DieFraureagierte<br />
zunächst nicht. Sie drohte ihm damit,<br />
die Polizei zu rufen. Daraufhin<br />
lief er hinter den Verkaufstresen,<br />
hielt die Schere hoch und brüllte sie<br />
an. Dann drohte er ihr, sie zu schlagen.<br />
Schließlich griff er sich eine<br />
Geldbörse,die hinter dem Tresen lag<br />
und rannte aus dem Geschäft. Dabei<br />
verlor er die Börse. Unterdessen<br />
hatte die Frau die Polizei gerufen.<br />
Schon bald erschien die Besatzung<br />
eines Streifenwagens und das Kind<br />
wurde gefasst. Der Junge wurde auf<br />
den zuständigen Abschnitt gebracht.<br />
In diesem Geschäft in Pankow bedrohte das Kind die Inhaberin und raubte deren Geld.<br />
Bei der Durchsuchung seiner<br />
Umhängetasche entdeckten die Beamten<br />
ein Cuttermesser, das bei<br />
Handwerkerarbeiten zum Schneiden<br />
von Teppichen oder Stoff benutzt<br />
wird. Die scharfe Klinge des<br />
Messers war ausgefahren. Nachdem<br />
der Junge erkennungsdienstlich behandelt<br />
worden war,konnten die Elternihr<br />
Kind abholen.<br />
Bereits einen Tagzuvor hatte er<br />
zwei zehn Jahre alte Jungen aus der<br />
Nachbarschaft attackiert. Er drohte<br />
ihnen Schläge an. Weil sie Angst hatten,<br />
waren die beiden in das Schreibwarengeschäft<br />
geflüchtet. Sie verkrochen<br />
sich in einer Ecke und weinten.<br />
Dann kam der Elfjährige, baute<br />
sich vor ihnen auf und forderte sie<br />
auf, mit nach draußen zu kommen,<br />
um sich Schläge abzuholen. DieVerkäuferin<br />
ging dazwischen und sagte,<br />
er solle den Laden verlassen. Dann<br />
rief sie die Polizei, die ihn mitnahm.<br />
Der Täter sei im Kiez bekannt,<br />
sagten Anwohner am Donnerstag.<br />
Die Verkäuferin wollte sich nicht zu<br />
den Vorfällen äußern. Bereits vor einem<br />
Jahr war der Junge in den<br />
Schreibwarenladen gekommen und<br />
durch aggressives Getue aufgefallen,<br />
erinnernsich Zeugen. Damals wollte<br />
er einen Rucksack kaufen, sagte eine<br />
Anwohnerin. Doch keiner sei ihm<br />
recht gewesen. Außerdem seien alle<br />
zu teuer,soll er gepöbelt haben.<br />
ERIC RICHARD<br />
DerElfjährige wurde in Berlin geboren.<br />
Seine Mutter ist Deutsche,<br />
sein Vater wuchs in Beirut auf.<br />
In der Hauptstadt sind derzeit<br />
mehr als 430 Intensivtäter registriert.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr sind es etwas<br />
weniger. Als Intensivtäter werden<br />
Straftäter geführt, die eine<br />
schwereStraftat aus dem Bereich der<br />
Raub- oder der sogenannten Rohheitsdelikte<br />
begangen haben. Außerdem<br />
werden sie bei Polizei und Justiz<br />
als Intensivtäter geführt, wenn sie<br />
mindestens fünf Raubtaten und<br />
schwereKörperverletzungen begangen<br />
haben.<br />
Außerdem werden all jene in dieser<br />
Täterkartei geführt, die innerhalb<br />
eines Jahres mindestens zehn Straftaten<br />
von Gewicht begangenen haben<br />
und wenn die Gefahr besteht,<br />
dass sich ihre kriminelle Karriere<br />
verfestigt, erklärtein Ermittler.<br />
Meist sind es Männer<br />
Intensivtäter sind zumeist Männer.<br />
Nach einer Statistik der Justizverwaltung<br />
vom vergangenen Jahr befanden<br />
sich zuletzt nur sechs Frauen<br />
unter den Straftätern, die besonders<br />
registriertsind.<br />
Mehr als 60 Prozent der Täter sind<br />
deutsche Staatsbürger. 13Personen<br />
stammen aus den Kriegsgebieten in<br />
Syrien, dem Irak und Afghanistan.<br />
AusAlgerien, Marokko und Tunesien<br />
stammt laut der Studie nur ein gemeldeter<br />
Intensivtäter. Knapp die<br />
Hälfte aller registrierten Straftäter<br />
sitzen in Straf- oder Untersuchungshaft,<br />
oder sie sind nach dem Jugendgerichtsgesetz<br />
in speziellen Einrichtungen<br />
untergebracht.<br />
Viele Juristen sehen den leichten<br />
Rückgang bei diesen Tätern positiv.<br />
So auch Justizsenator Dirk Behrendt<br />
(Grüne). Er hatte nach der Veröffentlichung<br />
der Studie gesagt, dass die<br />
Zahlen ein Beleg für die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit von Polizei und<br />
Staatsanwaltschaft seien.<br />
Masse<br />
und Klasse<br />
Führungen zum Tagder Architektur<br />
VonNikolaus Bernau<br />
Wer sich für das aktuelle Bauen<br />
interessiert, kann sich am<br />
kommenden Wochenende umfassend<br />
informieren. Zum Tag der Architektur<br />
führen Architekten am<br />
Sonnabend und Sonntag unter dem<br />
Motto „Räume prägen“ durch 53<br />
Orte in Berlin, von denen manche<br />
normalerweise nicht öffentlich zugänglich<br />
sind. Dazu zeigen 23 Planungsbüros<br />
ihre Räume und erläutern<br />
Projekte sowie realisierte Bauten.<br />
Das alles auch noch kostenlos.<br />
Eine Empfehlung muss also auf den<br />
Telegrammstil reduziertwerden.<br />
Wiewäreesmit einem Ausflug ins<br />
oft so ungerecht verachtete Marzahn?<br />
In der Kienbergstraße 21 zum<br />
Beispiel kann man streiten: Istessozial<br />
und städtebaulich wirklich richtig,<br />
den Massenwohnungsbau der<br />
DDR durch weiteren Massenwohnungsbau<br />
zu ergänzen? Zumal mit<br />
langen Fluren ohne Tageslicht? Und<br />
wenn man schon mal da ist: Die<br />
Grundschule Fuchsberginder Apfelwicklerstraße<br />
ist schlicht, aber bis ins<br />
Detail fein gestaltet.<br />
Studenten müssen in Berlin teilweise<br />
inWohnwagen wohnen. Dabei<br />
gibt es Alternativen. Das zeigen G65<br />
in der Moabiter Gerichtsstraße oder<br />
die beiden kaum weniger karg gestalteten<br />
Häuser Norderoog und Süderoog<br />
in der Amrumer Straße. In<br />
der Forckenbeckstraße kann man erleben,<br />
welche feinen Unterschiede<br />
zu machen sind, wenn die Bauvorgabe<br />
an zwei Büros heißt: Viele Wohnungen<br />
auf kleinem Grundstück,<br />
aber alle mit Balkon –und das Ganze<br />
möglichst cool gestaltet.<br />
Das andere Ende der Wohnmöglichkeiten<br />
markieren die<br />
Turmhäuser am Köpenicker<br />
Teichmummelring. Sie scheinen<br />
wie geschaffen für aktuelle Hitzegrade,<br />
luftig und mit Blick aufs<br />
Wasser.Wer das Geld hat …<br />
Also weiter nach Grünau, zur<br />
endlich sanierten Zuschauertribüne<br />
der Regattastrecke.Wasserblick zum<br />
kleineren Preis.<br />
Wohnungsbau ist das Hauptthema<br />
dieses Architekturwochenendes.<br />
Was man aber unbedingt gesehen<br />
haben sollte,ist ein Theaterbau.<br />
Leider steht er auf einem weiten,<br />
schattenlosen Grundstück. Und<br />
doch: Der Umbau der alten Opernwerkstätten<br />
zur neuen Ernst-Busch-<br />
Schauspielschule ist ein Musterbeispiel<br />
für den neuen Brutalismus ala<br />
Berlin: Die Wände des Altbaus sind<br />
roh belassen, Betonträger zeigen<br />
sich ohne netten Verputz, Leitungen<br />
sind sichtbar, und die neuen Probebühnen<br />
–großartig, schlichtweg. Allerdings:<br />
DieStudierenden kommen<br />
nicht immer zurecht mit dieser<br />
Grobheit, die ästhetisch ziemlich<br />
fordert. Man fragt sich dann oft: Ist<br />
das überhaupt schon fertig?<br />
Informationen, Programm und Öffnungszeiten:<br />
www.ak-berlin.de<br />
70 EURO =<br />
20×Baden,<br />
0× Anstehen *<br />
Mitder Sommer-Mehrfachkartegeht’sdirekt<br />
insWasser.<br />
berlinerbaeder.de|<br />
*<br />
Die Sommer-Mehrfachkarte gilt für die Sommersaison in den teilnehmenden Freibädern.<br />
Sie spart bis zu40Euro zum Normalpreis und berechtigt zum Eintritt ohne Anstehen.<br />
Karg gestaltet: die Häuser Norderoog und<br />
Süderoog in der Amrumer Straße.<br />
Neubau in Marzahn mit 142 Wohnungen:<br />
die Kienbergstraße 21 . ARCHITEKTENKAMMER (2)
12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
POLIZEIREPORT<br />
Radfahrerin schwer verletzt.<br />
Eine 51 Jahre alte Frau ist am Mittwochnachmittag<br />
bei einem Unfall<br />
in Pankowschwer verletzt worden.<br />
Die Radfahrerin war gegen 15.30<br />
Uhr inder Tiroler Straße in Richtung<br />
Brixener Straße unterwegs.<br />
Nach ihren Angaben habe eine<br />
Frau plötzlich die Fahrertür ihres<br />
Renaults geöffnet, sodass sie nicht<br />
mehr habe ausweichen oder<br />
bremsen können, gegen die Tür<br />
gefahren und gestürzt sei. Hierbei<br />
hatte sich die Frau Kopfverletzungen<br />
zugezogen. Die 32Jahre alte<br />
Autofahrerin schilderte den Hergang<br />
anders. Sie sagte, dass ihre<br />
Tür bereits offen gestanden habe<br />
und die Radfahrerin ihrer Meinung<br />
nach viel zu schnell unterwegs<br />
gewesen sei.<br />
Im Tunnel verkeilt.<br />
DerGrunertunnel in Mitte musste<br />
am Mittwochnachmittag für fünf<br />
Stunden gesperrt werden. Ein 54-<br />
Jähriger hatte die Höhe seines<br />
Fahrzeuges falsch eingeschätzt<br />
und sich in der Röhre verkeilt. Der<br />
Mann war gegen 16.30 Uhrmit seinem<br />
Mercedes, auf dessen Dach<br />
eine Werbetafel montiert war, in<br />
den Grunertunnel in Richtung<br />
Mollstraße gefahren. Plötzlich sei<br />
sein Fahrzeug aus ihm unerfindlichen<br />
Gründen nach links gezogen<br />
und mit einem dort fahrenden anderen<br />
Mercedes zusammengestoßen.<br />
DerWagen mit dem Werbebanner<br />
war nach bisherigen Ermittlungen<br />
offenbar mit dem Aufbau<br />
an die Tunneldecke gestoßen<br />
und hatte sich verkeilt. An beiden<br />
Fahrzeugen sowie Wand und Decke<br />
des Tunnels entstand Sachschaden.<br />
Die beiden Fahrer wurden<br />
leicht verletzt. Der verkeilte<br />
Wagen musste von der Feuerwehr<br />
aus dem Tunnel geborgen werden.<br />
Anzeige<br />
Lesen Sie am Wochenende<br />
Karriere<br />
Königinnendisziplin: Imkerei liegt<br />
im Trend –auch als Beruf<br />
Digitaldisziplin: So bleiben Arbeit<br />
und Privatleben heute in Balance<br />
Elektrisch durch Berlin<br />
Dank Volkswagen bekommt die Stadt ein weiteres Carsharing-System –aber wieder nur im Zentrum<br />
VonPeter Neumann<br />
Die Begrüßung für das<br />
neue Verkehrsangebot<br />
fiel nicht nur freundlich<br />
aus. „Noch mehr Autos<br />
in Berlin? Hackt’s?“ twitterte „Sister<br />
7“. „2 000 zusätzliche Pkw innerhalb<br />
des S-Bahn-Rings sind kein Beitrag<br />
für eine Verkehrswende“, gab<br />
der SPD-Politiker Tino Schopf zu bedenken.<br />
Er kritisierte, dass Berlins<br />
Außenbezirke erneut leer ausgehen.<br />
Es geht um WeShare –das neue<br />
Carsharing-System, mit dem Volkswagen<br />
am Donnerstag in Berlin startete,<br />
bevor es 2020 auch in Prag und<br />
Hamburgetabliertwird. „Damit steigen<br />
wir offiziell ins Carsharing ein“,<br />
sagte Christian Senger, Markenvorstand<br />
fürs Digitale. WeShare bedeutet:<br />
Wir teilen oder nutzen gemeinsam.<br />
Und soist es: Volkswagen verteilt<br />
Autos auf Berlins Straßen, um<br />
sie zur Miete anzubieten. Zur Nutzung<br />
bereit. Werans Steuer will, lädt<br />
sich die Appaufs Mobiltelefon.<br />
Eine Minute fahren kostet zunächst<br />
19 Cent. VonSeptember an<br />
sind es mindestens 29 Cent. Dann<br />
gilt ein flexibler Tarifmit drei Stufen –<br />
je nachdem, wie hoch zu der jeweiligen<br />
Zeit die Nachfrage generell ist.<br />
Zahl der Ladesäulen wächst weiter<br />
Los geht es in Berlin, wie berichtet,<br />
mit 1500 E-Golfs.„Anfang des kommenden<br />
Jahres kommen 500 e-up!<br />
dazu“, bekräftigte Senger. Doch bei<br />
den 2000 Fahrzeugen bleibt es nicht.<br />
Mitte 2020 kommt eine dreistellige<br />
Zahl vonID.3dazu, kündigte Philipp<br />
Reth an. Er ist Chef der Urban VW-<br />
Tochter Urban Mobility International.<br />
Sie hat ihren Sitz in Berlin –wie<br />
WeShare, deren Zentrale in der Mollstraße<br />
nächste Woche eröffnet wird.<br />
Den Vorwurf, dass jetzt noch<br />
mehr Blech in die Stadt drängt, lässt<br />
VW nicht auf sich sitzen. Die Autos<br />
sind „ausnahmslos elektrisch, ohne<br />
Abgase und viel leiser“, hieß es. Und<br />
alle tanken Grünstrom. Der Elektroantrieb<br />
ist das Besondere. Der 2017<br />
beendete Versuch von Citroën,<br />
ebenfalls ein elektrisches Carsharing<br />
in Berlin aufzubauen, ist vergessen.<br />
Mobiltelefon zücken, auf die App tippen –los geht’s. Ein WeShare-e-Golf in Berlin.<br />
Auch wenn Studien zu unterschiedlichen<br />
Ergebnissen führen:<br />
Carsharing wirke sich positiv auf die<br />
Stadt aus und entlaste die Straßen,<br />
sagte Reth.Werdaran teilnimmt, verändere<br />
sein Mobilitätsverhalten –<br />
und nutze auch das Fahrrad oder<br />
den Nahverkehr häufiger als andere.<br />
Doch wird ein so großes elektrisches<br />
Carsharing funktionieren? Das<br />
wurde während einer dreimonatigen<br />
Testphase mit 400 Autos geprüft. Sicher:Nicht<br />
selten traf man auf Ladesäulen,<br />
die von Autos mit Verbrennungsmotor<br />
zugeparkt waren. Unterm<br />
Strich hat es aber gut geklappt,<br />
VW<br />
fasste Reth zusammen. „Unsere<br />
Skepsis wurde ausgeräumt.“ Die bestehende<br />
Infrastruktur in Berlin,<br />
etwa 800 Steckdosen, reiche aus,und<br />
sie werde dank WeShare weiter ausgebaut.<br />
Vor60Lidl- und zehn Kaufland-Märkten<br />
werden insgesamt 140<br />
Ladepunkte installiert. Ikea könnte<br />
ein weiterer Partner sein.<br />
Mehr als 100 000 Nutzer erwartet<br />
Die Autos können in einem festgelegten<br />
Gebiet gemietet werden, dort<br />
sind sie auch wieder abzustellen. Es<br />
umfasst zunächst 150 Quadratkilometer<br />
innerhalb des S-Bahn-Rings<br />
und in angrenzenden Gebieten, die<br />
bis Pankow, Rummelsburg, Mariendorf,<br />
Schmargendorf und Westend<br />
reichen. Die Flughäfen Tegel und<br />
Schönefeld gehören ebenfalls dazu.<br />
Doch Carsharing dürfe sich nicht<br />
nur auf die Innenstadt konzentrieren,<br />
mahnte Manuela Schönau vom<br />
Öko-Institut. „Gerade in den Außenbezirken<br />
und im Umland könnte es<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende<br />
leisten. Carsharing wäre<br />
prädestiniert, um die ,letzte Meile’zu<br />
absolvieren –also den Wegzum Beispiel<br />
vomS-Bahnhof nach Hause.“<br />
2020 werde das Geschäftsgebiet<br />
wachsen, so Reth. Doch er betonte,<br />
dass es niemals alle Teile Berlins umfassen<br />
wird–auch wenn dies immer<br />
wieder gefordert werde. Free-Floating-Carsharing,<br />
wie so ein Angebot<br />
genannt wird, „funktioniert nur in<br />
hoch verdichteten Stadtbereichen“.<br />
Natürlich geht es um Geld. In drei<br />
Jahren könnte WeShare profitabel<br />
sein, sagte Reth. „Wir erwarten deutlich<br />
über 100 000 Nutzer in Berlin.“<br />
Der Carsharing-Markt wachse. Seit<br />
2010 habe die Zahl der registrierten<br />
Nutzer in Deutschland auf das 14-fache<br />
zugenommen, ein weiterer Anstieg<br />
um 16 Prozent werde bis 2022<br />
erwartet. WeSharesoll Menschen für<br />
E-Fahrzeuge interessieren –und damit<br />
auch für Produkte vonVolkswagen.<br />
„Wir wollen Elektromobilität in<br />
die Breite bringen“, so Senger. „Wer<br />
WeShare nutzt, erfährt unmittelbar,<br />
wie viel Freude das Elektroauto<br />
macht –und wirdsich vielleicht auch<br />
privat für so ein Auto entscheiden.“<br />
Genervt<br />
vom eigenen<br />
Ruhm<br />
Grünen-Chef Habeck<br />
gewährt tiefe Einblicke<br />
VonElmar Schütze<br />
Platz drei! Nur!? Immerhin?! Etwa<br />
400 Anmeldungen hatte die Industrie-<br />
und Handelskammer (IHK)<br />
für das wirtschaftspolitische Frühstück<br />
mit Grünen-Co-Chef Robert<br />
Habeck am Donnerstag registriert.<br />
Der Superstar der Grünen, König aller<br />
Umfragen, „einer,der übers Wasser<br />
laufen kann“, wie ihn IHK-<br />
Hauptgeschäftsführer Jan Eder<br />
nennt, zieht. Jedenfalls reichte das<br />
Interesse an Habeck fast an die Spitzenreiter<br />
der Gesprächsreihe heran.<br />
Zu Bundestagspräsident Wolfgang<br />
Schäuble (CDU) wollten einmal 440<br />
Gäste kommen, bei Klaus Wowereits<br />
Abschiedsvorstellung waren es 420.<br />
Als RobertHabeck im Ludwig-Erhard-Haus<br />
an der Fasanenstraße das<br />
Wort ergreift, erleben die Zuhörer einen<br />
Politiker, dem seine Popularität<br />
offenbar schwer zu schaffen macht.<br />
Er sei nach jeder weiteren Umfrage,<br />
die seinen Höhenflug fortschreibt,<br />
„genervt oder verzweifelt“. Er empfinde<br />
das Starren auf Momentaufnahmen<br />
in Form von Umfragen als<br />
„Unernstheit, die der politischen<br />
Lage nicht angemessen ist“. Schließlich<br />
wachse „mit jedem Wahlerfolg<br />
auch die Verantwortung“.<br />
Damit ihn ja niemand missverstehe:<br />
Natürlich führe sein Hadern<br />
mit dem Personality-Hype bei ihm<br />
nicht etwa zu einer persönlichen Politikverdrossenheit,<br />
so Habeck. Im<br />
Gegenteil. Am Donnerstagmorgen,<br />
vor diesem Publikum aus Managern<br />
und Unternehmern, geht es ganz<br />
grob um dieVersöhnung vonÖkonomie<br />
und Ökologie.Die Grünen seien<br />
für öffentliche Investitionen etwa in<br />
den Umbau des Energiesystems.Die<br />
Wirtschaft brauche Verlässlichkeit,<br />
sagt er, und sieht Traditionslinien<br />
zum legendären CDU-Wirtschaftsminister<br />
Ludwig Erhard. Habeck:<br />
„Wir sind nicht die Verhinderer.“<br />
Blutige Schlägerei.<br />
Am Warschauer Platz in Friedrichshain<br />
haben sich in der Nacht<br />
zum Donnerstag mehrere Männer<br />
geprügelt. Dabei verletzte einer<br />
der Beteiligten zwei Männer mit<br />
einem Messer. Sie mussten in<br />
Krankenhäusern behandelt werden.<br />
Ein unbeteiligter Taxifahrer<br />
wurde ebenfalls angegriffen. Polizisten<br />
nahmen zwei Männer fest.<br />
Die Hintergründe der Auseinandersetzung<br />
sind noch unklar.<br />
Frau sexuell belästigt.<br />
Bundespolizisten haben am Mittwochnachmittag<br />
am Bahnhof Westkreuz<br />
einen 47 Jahrealten Mann aus<br />
Syrien festgenommen. Er hatte eine<br />
Jugendliche sexuell belästigt. Nach<br />
ihrer Aussage soll sie vondem Mann<br />
auf einer Bank im Intimbereich berührtworden<br />
sein. Gegen den Mann<br />
wirdnun wegen sexueller Belästigung<br />
ermittelt.<br />
Kinderwagen angesteckt.<br />
In einem Hausflur in der Alten Hellersdorfer<br />
Straße in Hellersdorfhat<br />
ein Unbekannter am Donnerstagmorgen<br />
einen Kinderwagen angesteckt.<br />
Verletzt wurde niemand. Die<br />
Feuerwehr war mit mehr als 30 Beamten<br />
in dem mehrgeschossigen<br />
Wohnhaus im Einsatz. Siekonnte ein<br />
Übergreifen der Flammen auf die<br />
Wohnungen verhindern.<br />
Feuer gelegt.<br />
Rund um die Hausburgstraße in<br />
Friedrichshain haben am Donnerstagmorgen<br />
Unbekannte mehrere<br />
Container angezündet. DieFlammen<br />
griffen nicht auf umliegende<br />
Wohnhäuser über.Verletzt wurde<br />
niemand. (ls.)<br />
SPD-Abgeordneter greift Verkehrssenatorin an<br />
Sven Kohlmeier wirft Regine Günther vor,jene 60 Prozent der <strong>Berliner</strong> zu vergessen, die nicht in der Innenstadt wohnen<br />
SvenKohlmeier kennt sich aus mit<br />
jwd: Der SPD-Abgeordnete<br />
kommt von dort. Er ist aufgewachsen<br />
in Marzahn und vertritt im Parlament<br />
Kaulsdorf und Hellersdorf-<br />
Süd. Der Anwalt nimmt für sich in<br />
Anspruch, die Nöte und Bedürfnisse<br />
der <strong>Berliner</strong> jenseits des S-Bahn-Innenstadtrings<br />
zu kennen. Ein Gespräch<br />
über Versäumnisse der <strong>Berliner</strong><br />
Politik und die Vernachlässigung<br />
der Außenbezirke.<br />
Berlin entwickelt sich doch prächtig,<br />
was gibt es da zu bemängeln?<br />
Ichmache mir echte Sorgen, dass<br />
die Interessen der Bewohner der Außenbezirke<br />
unter die Räder kommen.<br />
Ich bin jedes Jahr ein Mal in<br />
NewYorkund befürchte,dass wir wie<br />
dortseit den 80er Jahren eine scharfe<br />
Trennung vonInnenstadt und Randlagen<br />
bekommen, mit völlig anderen<br />
Lebenswirklichkeiten und politischen<br />
Anschauungen. Das birgt<br />
Sprengkraft, immerhin leben 60 Prozent<br />
der <strong>Berliner</strong> nicht in der City.<br />
Werden Siebitte konkret.<br />
Bei der Verkehrspolitik beispielsweise<br />
gibt es den Traum der Grünen<br />
von der autofreien Stadt. Das halte<br />
ich für illusorisch. Wermorgens sein<br />
Kind in die Kita bringt, dann zur Arbeit<br />
in der Innenstadt oder am anderen<br />
Ende Berlins muss und abends<br />
noch einkaufen will, der fährt nicht<br />
mit dem Rad. Er quetscht sich auch<br />
nicht in eine übervolle S-Bahn. Die<br />
Idee, unter den Hochbahn-Viadukten<br />
einen Radweg anzulegen, ist ja<br />
chic, auch für Touristen. Aber für die<br />
Vorstellung, zum Beispiel entlang<br />
der für Radler lebensgefährlichen<br />
Landsberger Allee einen Radschnellwegeinzurichten,<br />
haben die Planungen<br />
nicht einmal begonnen. In Marzahn-Hellersdorf<br />
gibt es keinen einzigen<br />
pollergeschützen und mit grüner<br />
Farbe kenntlich gemachten<br />
Radweg.<br />
Das geht direkt gegen die von den<br />
Grünen gestellte Verkehrssenatorin<br />
Regine Günther.<br />
Speziell bei ihr sehe ich, dass sie<br />
den Blick auf die Innenstadt richtet.<br />
Nur dort gibt es Leihstationen für<br />
Fahrräder. Der BerlKönig der BVG<br />
ZUR PERSON<br />
Sven Kohlmeier, vor42Jahren im heutigen Land Brandenburg geboren, aber in Marzahn aufgewachsen,<br />
sitzt seit 2006 für die SPD im Abgeordnetenhaus. Der Fachanwalt für IT-Recht mit<br />
Kanzlei an der Friedrichstraße ist in der Fraktion Sprecher für Rechtspolitik, Datenschutzund<br />
Netzpolitik. 2017 sorgte Kohlmeier,der als Gefolgsmann des SPD-Fraktionsvorsitzenden<br />
Raed Saleh gilt, mit dem Abgeordneten Dennis Buchner durch Kritik am Regierenden Bürgermeister<br />
und SPD-Landesvorsitzenden Michael Müller für innerparteiliche Aufregung.<br />
verkehrt nur dort. Vorwiegend, um<br />
Partygänger zu transportieren. Das<br />
ist völlig verfehlt. DerBedarfliegt am<br />
Rand der Stadt, wo Menschen nachts<br />
oft Angst haben und ein sicheres öffentliches<br />
Verkehrsmittel brauchen.<br />
Es gibt kein Carsharing-Angebot wie<br />
in der Innenstadt. Ichwürde Konzessionen<br />
nur vergeben, wenn die Carsharing-Firmen<br />
ihr Angebot über die<br />
ganze Stadt verteilen. Dazu sagt mir<br />
die Verkehrssenatorin, dann würde<br />
sich das für die Unternehmen nicht<br />
mehr rechnen –und da frage ich, auf<br />
wessen Seite sie steht.<br />
Sie sind Teil einer Koalition mit Grünen<br />
und Linken. Dringen Sie mit IhrenBedenken<br />
bei denen nicht durch?<br />
DieProbleme sieht nur derjenige,<br />
der sich in den Randlagen auskennt.<br />
Diejenigen, die sich den ganzen Tag<br />
im Abgeordnetenhaus oder in Friedrichshain<br />
aufhalten, sehen sie nicht.<br />
Es gibt bei Menschen in der Innenstadt<br />
oft auch fundamentale Missverständnisse.<br />
Bei Twitter-Debatten<br />
heißt es dann, die Randberliner<br />
wohnten doch sehr schön im Grünen,<br />
und sie könnten sich ein Elektroauto<br />
kaufen, wenn es ohne Auto<br />
schon nicht gehe.Dabei wirdvergessen,<br />
dass viele Leute am Stadtrand<br />
wohnen, weil sie sich Innenstadtwohnungen<br />
nicht mehr leisten können.<br />
Geschweige denn ein Elektro-<br />
Auto.<br />
Kann ein einzelner Abgeordneter<br />
überhaupt etwas durchsetzen?<br />
2018 kam es bei der Formulierung<br />
des Mobilitätsgesetzes zu einem Riesenstreit<br />
in der Koalition. Ich habe<br />
dann im Sinne des Koalitionsvertrags<br />
achtmal in das Gesetz hineingeschrieben,<br />
dass es überall gleichwertige<br />
Verkehrsangebote geben<br />
muss. Die Verwaltung setzt das aber<br />
nicht um. Unddie BVGstellt Busverbindungen<br />
zum Beispiel durch die<br />
Bausdorfstraße ein mit der Begründung,<br />
es führen zu wenig Menschen<br />
mit. Darum geht es aber nicht. Es<br />
geht um Angebote.<br />
DasGespräch führte GerhardLehrke.<br />
Dasvollständige Interview finden Sie unter:<br />
www.berliner-zeitung.de<br />
RobertHabeck kann nicht mit dem<br />
Hype um seine Person umgehen.<br />
Doch natürlich weiß auch Robert<br />
Habeck um den Ruf der Grünen als<br />
Verbieter-Partei. Die Menschen sollten<br />
dies tun und dürften jenes auf<br />
gar keinen Fall. „Die Grünen dürften<br />
eben nicht sagen: Wir machen den<br />
besseren Menschen“, sagt er.<br />
Nur einmal ging es um konkrete<br />
<strong>Berliner</strong> Landespolitik. Christian<br />
Gräff, wirtschaftspolitischer Sprecher<br />
der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus,<br />
wollte wissen, was Habeck<br />
davon halte,dass bei der Debatte<br />
um den Mietendeckel der Senat Eckpunkte<br />
vorlege,bevor er mit den Beteiligten<br />
aus der Wohnungswirtschaft<br />
rede. Habeck sagt, er finde so<br />
eine Haltung grundsätzlich falsch.<br />
Gräff wird esals (kleinen) Erfolg<br />
für sich verbucht haben. Schließlich<br />
fordert die <strong>Berliner</strong> CDU ein „Bündnis<br />
für Wohnen und Neubau“, an<br />
dem Wohnungsbaugenossenschaften,<br />
private Vermieter, kommunale<br />
Wohnungsbaugesellschaften und<br />
die Bauwirtschaft beteiligt sein sollen.<br />
Ziel sei, Rahmenbedingungen<br />
für mehr Wohnungsbau und stabile<br />
Mieten zu vereinbaren. Der Senat<br />
macht nach bisherigem Stand nicht<br />
mit. Deshalb lädt Berlins größte Oppositionspartei<br />
für den 28. August zu<br />
einem eigenen Bündnis ein.<br />
AFP
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 13 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Berlin nimmt<br />
aus Seenot<br />
Gerettete auf<br />
Die Flüchtlinge saßen neun<br />
Tage auf dem Schiff fest<br />
VonAnnika Leister<br />
Berlin nimmt erstmals acht Geflüchtete<br />
auf, die aus Seenot gerettet<br />
wurden. Die vier Männer und<br />
vier Frauen im Alter zwischen 18 und<br />
34 Jahren kommen aus Ghana und<br />
Nigeria. Im April waren sie von dem<br />
Seenotrettungs-Schiff „Alan Kurdi“<br />
vor der libyschen Küste aufgelesen<br />
worden. Malta und Italien sperrten<br />
ihreHäfen, das Schiff irrte neun Tage<br />
lang über das Mittelmeer.Die Besatzung<br />
hatte mit schwerem Seegang<br />
und einem medizinischen Notfall zu<br />
kämpfen.<br />
Nach Druck aus den Kommunen<br />
erklärte sich Deutschland zusammen<br />
mit Frankreich, Portugal und<br />
Luxemburg dazu bereit, die Flüchtlinge<br />
aufzunehmen. Insgesamt kommen<br />
25 von insgesamt 64 Flüchtlingen<br />
von der „Alan Kurdi“ nach<br />
Deutschland. Auch Nordrhein-Westfalen,<br />
Baden-Württemberg und<br />
Sachsen nehmen Menschen bei sich<br />
auf. Berlin sende als weltoffene Metropole<br />
ein „deutliches Signal für<br />
Mitmenschlichkeit“, teilte der Innenstaatssekretär<br />
Torsten Akmann<br />
mit. „Menschen in Not zuhelfen ist<br />
ein klares Gebot der Humanität.“<br />
In Fragen der Flüchtlingspolitik<br />
kämpft der rot-rot-grüne <strong>Berliner</strong><br />
Senat häufig gegen restriktivereVorgaben<br />
aus dem Bund. So auch im<br />
Bundesrat an diesem Freitag: Dann<br />
soll Horst Seehofers (CSU) „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“<br />
das Ländergremium<br />
passieren. Berlin hat als<br />
bisher einziges Bundesland angekündigt,<br />
das Gesetz ablehnen und<br />
den Vermittlungsausschuss anrufen<br />
zu wollen.<br />
Am Donnerstag erhielt der Senat<br />
in seinem Protest Rückenwind von<br />
der Menschenrechtsorganisation<br />
Pro Asyl. Geschäftsführer Günter<br />
Burkhardt rief Länder wie Nordrhein-Westfalen,<br />
Hessen, Thüringen<br />
und Brandenburg am Donnerstag<br />
ebenfalls dazu auf, das Gesetz abzulehnen.<br />
Die Treue zur großen Koalition<br />
im Bund dürfe nicht über den<br />
Länderinteressen und über dem<br />
Rechtsstaat stehen. „Dieses Gesetz<br />
ist integrationsschädlich, in Teilen<br />
rechtswidrig und ein unglaublicher<br />
Angriff auf den Rechtsstaat“, so<br />
Burkhardt. „Wir fordern, dass die<br />
Bundesländer am Freitag Rückgrat<br />
zeigen.“<br />
Kontrollierter Zugang: In Zukunft will sich Siemens offener zeigen.<br />
VonUlrich Paul<br />
Noch wird das Firmenareal<br />
von Siemens in<br />
Spandau von einem<br />
Zaun umgeben, doch<br />
nicht mehr lange.Mit der Umgestaltung<br />
des Standorts zu einem Zukunftscampus<br />
will sich der Konzern<br />
zur Nachbarschaft öffnen. „Wir wollen<br />
diesen Zaun runterreißen und<br />
dadurch eine viel engereVerbindung<br />
mit der Nachbarschaft und den<br />
Menschen erreichen“, sagt Karina<br />
Rigby, 49, Gesamtprojektleiterin des<br />
Konzerns für die Siemensstadt, im<br />
Gespräch mit der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />
Wiedas 70 Hektar große Areal der<br />
neuen Siemensstadt gestaltet wird,<br />
soll in einem städtebaulichen Wettbewerb<br />
entschieden werden. Dieser<br />
soll im Juli starten. „Wir werden<br />
15 internationale Architekturbüros<br />
zu dem Wettbewerb einladen“, sagt<br />
Rigby. Bei der Aufgabe gehe es<br />
darum, die Anordnung von Gebäuden,<br />
Straßen und Plätzen festzulegen.<br />
Es gehe noch nicht um die konkrete<br />
Architektur. „Unser Ziel ist es,<br />
einen Kiez zu bauen“, sagt Rigby.<br />
Im Januar 2020 soll die Entscheidung<br />
über die städtebauliche Gestaltung<br />
des Areals fallen. Die Jury, die<br />
den Siegerentwurf kürt, werde sich<br />
aus Vertreterndes Landes Berlin, aus<br />
Campus ohne Grenzen<br />
Der Technologiekonzern Siemens sucht in Spandau die Nähe zu den Nachbarn<br />
Experten und Vertretern von Siemens<br />
zusammensetzen. Danach beginne<br />
die Feinplanung, sagt Rigby.<br />
Die ersten Bauarbeiten könnten<br />
Ende 2021 losgehen. „Wir starten im<br />
Osten des Areals und gehen dann<br />
weiter in Richtung Westen“, beschreibt<br />
die Projektleiterin die geplante<br />
Vorgehensweise.Bis zum Jahr<br />
2030 soll alle zwei Jahre eine neue<br />
Phase der Umgestaltung starten.<br />
Im Oktober vergangenen Jahres<br />
hatte der Technologiekonzern mit<br />
Vertretern des Senats vereinbart,<br />
dass Siemens seinen Standort in<br />
Spandau zu einem Zukunftscampus<br />
umgestaltet. DerPlan ist anspruchsvoll.<br />
Siemens will in den nächsten elf<br />
Jahren ungefähr eine Million Quadratmeter<br />
Fläche „entwickeln“, sagt<br />
Projektleiterin Rigby. „Das heißt,<br />
dass wir die vorhandenen Flächen<br />
mehr als verdoppeln.“ 600 Millionen<br />
Euro sollen in die neue Arbeits- und<br />
Lebenswelt investiert werden. „Wir<br />
planen ein integratives Ökosystem,<br />
wo große, kleine und mittelständische<br />
Unternehmen, Start-ups sowie<br />
Universitäten zusammenkommen“,<br />
sagt Rigby. Es werden aber zugleich<br />
„Der städtebauliche Wettbewerb für<br />
das 70 Hektar große Areal der neuen<br />
Siemensstadt soll im Juli starten.“<br />
Karina Rigby, Gesamtprojektleiterin Siemensstadt<br />
rund 3000 Wohnungen entstehen,<br />
30 Prozent davon mietpreisgebunden.<br />
Sie sind für Haushalte gedacht,<br />
die Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein<br />
haben.<br />
Zu den inhaltlichen Schwerpunkten<br />
der neuen Siemensstadt gehören<br />
die Themen Energie, intelligente Infrastruktur<br />
und Mobilität der Zukunft.<br />
Es werde auf dem Areal sogenannte<br />
Reallaboregeben, sagt Rigby.<br />
Das sind Arbeitsbereiche, bei denen<br />
zum Beispiel das autonome Fahren<br />
erforscht und im Betrieb getestet<br />
GETTY<br />
werde. Unter dem Motto „Kiez der<br />
Macher“ drehe sich dabei alles<br />
darum, Menschen und Ideen miteinander<br />
zu verbinden. Zur Verkehrsplanung<br />
gehört, dass die Siemensbahn<br />
wieder in Betrieb genommen<br />
wird. Vorgesehen sind außerdem<br />
Parkhäuser mit Ladefunktionen<br />
für Elektroautos und Möglichkeiten<br />
für autonomes Fahren. „Wir werden<br />
aber auch definieren, was autofrei<br />
sein wird“, sagt Rigby.<br />
Dass der städtebauliche Wettbewerb<br />
kein offener Wettbewerb wird,<br />
der allen interessierten Büros offensteht,<br />
begründet Siemens damit,<br />
dass der Konzernden Andrang nicht<br />
bewältigen könnte. „Es haben sich<br />
sehr viele Architekten gemeldet.Weil<br />
wir den Wettbewerb nicht mit einer<br />
großen Heerschar an Teilnehmern<br />
machen können, haben wir 15 Büros<br />
ausgewählt, die unterschiedliche<br />
Schwerpunkte haben“, so Rigby.<br />
Berlin unterstützt die Pläne für<br />
die neue Siemensstadt auch finanziell.<br />
Am Donnerstag wurde bekannt,<br />
dass an der Technischen Universität<br />
drei neue Professuren zur Erforschung<br />
digitaler Produktionstechnologien<br />
eingerichtet werden. Die<br />
Professuren sind ein Kernelement<br />
des Werner-von-Siemens-Centre for<br />
Industryand Science,das in der Siemensstadt<br />
entsteht.<br />
Anwohner<br />
wollen<br />
Sperrgebiet<br />
„Verrichtungsboxen“ für<br />
Prostituierte in der Kritik<br />
VonAnnika Leister<br />
Der Plan der Schöneberger Bezirksbürgermeisterin<br />
Angelika<br />
Schöttler (SPD) in der Nähe des Straßenstrichs<br />
an der Kurfürstenstraße<br />
sogenannte Verrichtungsboxen aufzustellen,<br />
löst bei Anwohnern und<br />
Gewerbetreibenden der Gegend<br />
Kopfschütteln aus.Viele wollen, dass<br />
der Strich ganz verschwindet. Auch<br />
der Bezirksbürgermeister von Mitte,<br />
Stephan von Dassel (Grüne), hatte<br />
sich bereits für einen Sperrbezirkausgesprochen.<br />
In seinen Zuständigkeitsbereich<br />
fällt der nördliche Teil<br />
des Straßenstrich-Gebiets.<br />
„Das ist doch Schwachsinn“, sagt<br />
Murat Oflaz über Schöttlers Sex-Boxen-Plan.<br />
Er ist Betreiber des Imbisses<br />
Bärlin Burger an der Haltestelle<br />
Bülowstraße.Direkt gegenüber könnten<br />
die Boxen aufgestellt werden, Oflaz<br />
hält nichts davon. Der Strich soll<br />
ganz verschwinden, findet er.Das sei<br />
wichtig für Familien, Kinder und die<br />
Geschäftstreibenden in der Gegend.<br />
„Wir leiden“, sagt er.<br />
Mitte-Bürgermeister von Dassel<br />
hatte 2017 als erster Grüner in Berlin<br />
Sperrzeiten und sogar einen Sperrbezirkrund<br />
um die Kurfürstenstraße gefordert.<br />
Seine Partei lehnt dies ab,<br />
ebenso wie der Senat, der einen<br />
Sperrbezirk verordnen müsste. Auf<br />
Anfragen lässt von Dassel mitteilen,<br />
dass er sich in den nächsten Tagen<br />
ausführlich zur Situation an der Kurfürstenstraße<br />
äußernwolle.<br />
Experten und Hurenvereine lehnen<br />
Restriktionen in dieser Form ab.<br />
Sperrzeiten würden zur zeitlichen<br />
Konzentration der Prostitution führenund<br />
Sperrgebiete würden das Geschäft<br />
nur an andere Orte verdrängen,<br />
sagte Simone Wiegratz vomVerein<br />
Hydra, in dem sich Prostituierte<br />
autonom organisieren. „Das ist keine<br />
Lösung.“ Auch die Boxen würden bei<br />
weitem nicht jedes Problem lösen,<br />
könnten unter Umständen aber für<br />
Entspannung zwischen Prostituierten<br />
und Anwohnernsorgen.<br />
Die Schöneberger SPD-Bürgermeisterin<br />
Schöttler will kein Sperrgebiet<br />
in der Kurfürstenstraße.Prostituierte<br />
würden so aus der Stadt gedrängt,<br />
ihre Arbeit illegalisiert und<br />
noch gefährlicher,und die bisher etablierten<br />
Hilfesysteme brächen weg,<br />
sagte sie der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. „Das<br />
wirdesmit mir nicht geben.“<br />
traueranzeigen<br />
Ihr Einsatz ist<br />
unbezahlbar.<br />
Deshalb braucht<br />
sie IhreSpende.<br />
Ein Freund<br />
ist von uns gegangen.<br />
Gerhard<br />
Cepnik<br />
25.12.1932 –10.06.2019<br />
In Erinnerung<br />
seine ehemaligen Kollegen<br />
der HV Film<br />
Vermischtes<br />
www.seenotretter.de<br />
dienstleistungen<br />
Entrümp.,10%Rabatt f. Seniorenbei Leerwhg.<br />
Klinker verfugen<br />
reinigen, restaurieren<br />
0160-96354981 www.Die Fuger.com<br />
zapf umzüge, 61 061, www.zapf.de<br />
an- und Verkäufe<br />
Kaufgesuche<br />
Kaufe Ölgemälde, Münzen, Antiquität.Dr.<br />
Richter, 01705009959
14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Dreharbeiten im Gebüsch: RobertRiedel (M.) erklärtdem Filmteam vom ZDF,was er auf seinem Grundstück alles nicht darf.<br />
BERLINER ZEITUNG/GERD ENGELSMANN<br />
Das Wald-Spektakel von Kaulsdorf<br />
Seit Jahren streitet der Biobauer Robert Riedel mit dem Bezirk um die Nutzungsrechte an seinem Grundstück. Jetzt hat das ZDF den Fall aufgegriffen<br />
VonChristine Dankbar<br />
Vielleicht ist es nur ein Versehen.<br />
Oder Zufall. Vielleicht<br />
steckt ein Plan dahinter,<br />
der nur schwer zu<br />
durchschauen ist. Robert Riedel jedenfalls<br />
kann sich keinen Reim auf<br />
die neueste Entwicklung um sein<br />
Grundstück in Kaulsdorf machen.<br />
Seit fast acht Jahren ringt der Biobauer<br />
mit dem BezirkMarzahn-Hellersdorf<br />
umdie Nutzungsrechte auf<br />
dem Gelände gegenüber dem Krankenhaus<br />
Kaulsdorf. Undjetzt könnte<br />
alles wieder anders sein. Im November<br />
2012 hatten die Behörden sein<br />
Grundstück –ohne Vorwarnung und<br />
vorallem ohne Gutachten –als Wald<br />
eingestuft. Kürzlich jedoch änderte<br />
Anzeige<br />
Lesen Sie am Wochenende<br />
Reise<br />
007 im Permafrost: Cineastische<br />
Dauerausstellung im Ötztal<br />
Humboldt am Äquator: Auf den<br />
Spuren des Forschers inEcuador<br />
das Bezirksamt den Bebauungsplan<br />
für den Barnimhang, auf dem sich<br />
sein Grundstück befindet. Und nun<br />
ist es wieder als Grünfläche eingetragen.<br />
„Ich habe keine Ahnung, was<br />
das nun bedeutet“, sagt er. Der Bezirk<br />
offenbar auch nicht. Doch dazu<br />
später mehr.<br />
Die Leser der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
kennen Robert Riedel bereits von<br />
mehreren Artikeln, die wir seit<br />
2016 über seinen Fall veröffentlicht<br />
haben. Er hat das Grundstück<br />
im Dezember 2011 bei einer Auktion<br />
erworben. 27 000 Euro bezahlte<br />
er für die knapp 8000 Quadratmeter<br />
gegenüber dem Krankenhaus<br />
Kaulsdorf. Ein Schnäppchen.<br />
Doch der vermeintliche<br />
Glücksfall entwickelt sich über die<br />
nächsten Jahre zum Albtraum.<br />
Statt seinen geplanten Biobauernhof<br />
mit angeschlossenem Schulund<br />
Lehrgarten zu errichten, wälzt<br />
Riedel in den folgenden Jahren<br />
Prozessakten.<br />
Immer wieder geht es vorGericht.<br />
Der Bezirk droht mit Bußgeldern,<br />
weil die Familie angeblich gegen<br />
das Waldgesetz verstößt. Diese Bescheide<br />
fegt der Richter vom<br />
Tisch, bei anderen Verfahren unterliegen<br />
die Riedels, häufig aus<br />
formalen Gründen. Endgültig geklärt<br />
ist noch nichts. Dennoch hat<br />
die Familie mittlerweile ein Mehrfaches<br />
des Kaufpreises für Anwalts-<br />
und Prozesskosten ausgegeben.<br />
Vorallem aber ist sie um einige<br />
Illusionen ärmer. Robert Riedels<br />
Ehefrau Dörte hat ihre<br />
Eigentümerrechte inzwischen an<br />
ihren Mann abgetreten. Die ständigen<br />
Gerichtstermine, zu denen<br />
auch sie erscheinen musste, hatten<br />
an ihren Nerven gezerrt. Tochter<br />
Swantje,die sich mit dem Lehrgarten<br />
eine berufliche Existenz<br />
aufbauen wollte,war im vergangenen<br />
Jahr schwer erkrankt und hat<br />
sich anderen Zielen zugewandt.<br />
„Sie geht so gut wie gar nicht mehr<br />
auf das Grundstück“, sagt Robert<br />
Riedel. Er wirkt verbittert.<br />
Heute sieht es auf dem Gelände<br />
noch so aus wie damals, als er es<br />
kaufte. Keiner hat das bekommen,<br />
was er wollte. Riedel hat das Geld,<br />
das er in das Gelände investieren<br />
wollte, anderweitig angelegt. Und<br />
der Bezirk hat an dieser Ecke des<br />
Barnimhangs alles Mögliche, aber<br />
kein Landschaftsschutzgebiet.<br />
Kontrollgänge mit Hund<br />
Alle zwei Tage läuft Robert Riedel<br />
mit seinem Hund Freddy über das<br />
Gelände, hauptsächlich, damit sich<br />
nicht wieder Obdachlose einquartieren.<br />
Den Sperrmüll, der regelmäßig<br />
über den Zaun geworfen wird, räumt<br />
er nur sporadisch ab. „Es hat ohnehin<br />
kaum Sinn“, sagt Riedel. Die<br />
Leute, die illegal ihren Abfall entsorgen,<br />
wissen, dass das Gelände brachliegt.<br />
Der 55-Jährige, der im Bezirk<br />
ein Sanierungsunternehmen betreibt,<br />
rechnet nicht damit, dass sich<br />
das bald ändert. Er hatte vor einiger<br />
Zeit ein Gespräch mit der zuständigen<br />
Bezirksstadträtin für Wirtschaft,<br />
Am Niederfeld<br />
Butzer<br />
See<br />
Grundstück Riedel<br />
Alt-Kaulsdorf<br />
Kressenweg<br />
Kaulsdorfer<br />
Seen<br />
Am Kornfeld<br />
Alte Reifen, Wannen und anderer Unrat werden immer wieder über den Zaun geworfen.<br />
Einmal hat RobertRiedel sogar eine Richterrobe gefunden. BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
Straßen und Grünflächen, Nadja Zivkovic<br />
(CDU). Herausgekommen ist<br />
dabei nichts. „Wir haben ausgemacht,<br />
dass wir mal gemeinsam mit<br />
unseren Hunden losgehen“, sagt<br />
Riedel. Ob er die Stadträtin bei dem<br />
Spaziergang mal über das Gelände<br />
führt, weiß er noch nicht. Es gibt<br />
ohnehin keinen Termin dafür.<br />
Die Stadträtin ist überrascht, als<br />
sie am Telefon hört, dass das Gelände<br />
nun wieder eine Grünfläche<br />
sein soll. Was sich daraus ergibt,<br />
kann sie nicht sagen. „Es sind immer<br />
MARZAHN-HELLERSDORF<br />
Kaulsdorf<br />
Naturschutzgebiet<br />
Barnimhang<br />
Elsenstr.<br />
Elsensee<br />
B1<br />
Mahlsdorf<br />
Alt-Mahlsdorf<br />
Hultschiner Damm<br />
100 m<br />
BLZ/HECHER<br />
noch Prozesse anhängig“, erklärtsie.<br />
Bisdie geklärtsind, könne der Bezirk<br />
nichts unternehmen. Zivkovic ist bereits<br />
die dritte Stadträtin für Wirtschaft,<br />
Straßen und Grünflächen, die<br />
für den vertrackten Fall zuständig ist.<br />
Ihre Informationen darüber bezieht<br />
sie von Mitarbeitern inder Verwaltung,<br />
die die Unterschutzstellung<br />
und die Umwidmung als Wald aktiv<br />
betrieben haben. Es darf vermutet<br />
werden, dass diese wenig Neigung<br />
haben, ihr eigenes Handeln kritisch<br />
zu hinterfragen. Vorallem aber wissen<br />
sich nicht, wie es wirklich vorOrt<br />
aussieht.<br />
Seitdem das Grundstück handstreichartig<br />
zum Wald erklärt wurde,<br />
haben Mitarbeiter vom Bezirk oder<br />
der Senatsverwaltung für Umweltschutz<br />
es nämlich nicht mehr betreten.<br />
Daswar im November 2012. Damals<br />
hatte Riedel zu einem Ortstermin<br />
geladen, um zu besprechen, ob<br />
es eine gütliche Einigung für die Nutzung<br />
des Geländes geben könne,das<br />
gerade hinter seinem Rücken unter<br />
Landschaftsschutz gestellt worden<br />
war.Doch seine Gäste vonden <strong>Berliner</strong><br />
Forsten, einer untergeordnete<br />
Behörde der Senatsverwaltung für<br />
Umwelt, hatten anderes im Sinn. Einen<br />
Rundgang über das Gelände<br />
lehnten sie ab und händigten ihm<br />
stattdessen ein Exemplar des <strong>Berliner</strong><br />
Landeswaldgesetzes aus. Damit<br />
war sein Grundstück auf wundersame<br />
Weise zum Wald geworden.<br />
Manmussdazu wissen, dass sich<br />
auf dem Gelände tatsächlich viele<br />
Bäume befinden, allerdings kaum<br />
Forstpflanzen. Das dichte Blätterdach,<br />
das sich jeden Sommer bildet,<br />
stammt von den Obstbäumen, die<br />
der frühere Besitzer, ein Schokoladenfabrikant,<br />
im vergangenen Jahrhundert<br />
pflanzen ließ. Die Fundamente<br />
seiner mittlerweile verfallenen<br />
Villa sind ebenfalls noch zu besichtigen.<br />
Für den Bezirk war das alles kein<br />
Grund, vom einmal anvisierten Ziel<br />
abzuweichen. Man beauftragte ein<br />
externes Planungsbüro, das prompt<br />
seltene Waldflora und -fauna entdeckte.Wie<br />
die Gutachter das angestellt<br />
haben, ist bis heute nicht genau<br />
geklärt. Vor Gericht erklärten<br />
die Experten, man habe das Gelände<br />
vom Rand aus beobachtet<br />
und seine Schlüsse daraus gezogen.<br />
Der<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> sagte eine Mitarbeiterin<br />
am Telefon: „Wenn die<br />
<strong>Berliner</strong> Forsten sagen, das ist Wald,<br />
dann ist das eben Wald.“ Aus ihren<br />
Beobachtungen von außen erstellten<br />
die Landschaftsplaner einen sogenannten<br />
Pflege- und Entwicklungsplan<br />
(PEP), mit dem Riedel auf<br />
eigene Kosten die bisherige Bepflanzung<br />
abholzen sollte, um einen<br />
Hainbuchen-Wald aufzuforsten,<br />
den er der Öffentlichkeit zugänglich<br />
zu machen habe. ImKlartext:<br />
Er sollte seinen bisherigen<br />
„Wald“ roden, um einen neuen erst<br />
einmal aufzuforsten. Und das, obwohl<br />
es rings um das Grundstück<br />
ausschließlich Felder gibt. Oder Gewerbebetriebe.<br />
Nicht nur Robert Riedel hält<br />
diese Pläne für aberwitzig. Die Abgeordneten<br />
Sven Kohlmeier (SPD)<br />
und Stefan Ziller (Grüne) haben sich<br />
in den vergangenen Monaten eingeschaltet,<br />
um zwischen Bezirkund<br />
Besitzer zu vermitteln. Viel kam dabei<br />
jedoch nicht heraus. Der Bezirk<br />
erlaube Riedel nun eine sogenannte<br />
fliegende Bebauung, hieß es. Er<br />
dürfe einen Imkerwagen oder<br />
Leichtbauten aufstellen, die nicht im<br />
Boden verankert sind. Riedel traut<br />
dem Ganzen nicht, denn offiziell hat<br />
er keine Zusage dafür.<br />
Bezirkbeharrtauf seiner Sicht<br />
Die neueste Auskunft aus dem Bezirksamt<br />
geht denn auch in eine<br />
ganz andere Richtung. Per Mail erklärt<br />
Stadträtin Zivkovic, dass der<br />
Pflege- und Entwicklungsplan<br />
durchaus Anwendung finde: „Die<br />
Fläche ist durch die <strong>Berliner</strong> Forsten<br />
als Wald eingestuft.“ Also doch keine<br />
Grünfläche?<br />
Inzwischen hat Robert Riedels<br />
Fall auch bundesweit für Aufmerksamkeit<br />
gesorgt. Am Sonntag um<br />
18.30 Uhr berichtet das ZDF-Magazin<br />
„TerraXpress“ über den kuriosen<br />
Streit. Ob der Beitrag eine Entwicklung<br />
in der Sachevoranbringt, ist unklar.<br />
Der zuständige Redakteur erklärte,dass<br />
sich der Bezirk geweigert<br />
habe, eine Stellungnahme abzugeben.<br />
Von der Senatsverwaltung für<br />
Umwelt habe man nur den Pressesprecher<br />
interviewen dürfen. Von<br />
den <strong>Berliner</strong> Forsten wollte oder<br />
durfte kein Mitarbeiter vor die Kamera.<br />
Christine Dankbar<br />
berichtet seit 2016 über<br />
den Grundstücksstreit.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 15 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Jazz auf der anderen Seite<br />
Das Bergmannstraßenfest in Kreuzberg wird 25 Jahre alt und findet erstmals in einer anderen Straße statt. Doch eines bleibt wie gehabt: das große Musikprogramm<br />
VonStefan Strauß<br />
Ausgerechnet im Jubiläumsjahr<br />
findet das Bergmannstraßenfest<br />
nicht<br />
mehr in jener Straße statt,<br />
deren Namen es seit 25 Jahren trägt.<br />
Die etwa 50 Bands, die an diesem<br />
Wochenende auftreten werden,<br />
spielen auf Bühnen rund um die<br />
Kreuzbergstraße.<br />
Und das ist gar nicht schlimm:<br />
Zumeinen liegt die Kreuzbergstraße<br />
in direkter Nähe zur Bergmannstraße,<br />
quasi auf der anderen Seite<br />
vom Mehringdamm. Zum anderen<br />
wundert sich wohl niemand in<br />
Kreuzbergüber den Umzug nach einem<br />
Vierteljahrhundert. Die meisten<br />
Anhänger des anspruchsvollen<br />
Musikfestes freuen sich sogar über<br />
den Umzug, denn ohne Ortswechsel<br />
würde es das jazzorientierte Musikfest<br />
wohl gar nicht mehr geben. Ende<br />
vergangenen Jahres sah es ganz danach<br />
aus.<br />
Schuld war die Begegnungszone<br />
Im Dezember 2018 hatten die Mitglieder<br />
des Vereins Kiez &Kultur entschieden,<br />
das Fest nicht weiter zu organisieren.<br />
Ein Grund dafür war<br />
auch die neue Begegnungszone in<br />
der Bergmannstraße. Inden früheren<br />
Parkbuchten waren Sitzbänke,<br />
sogenannte Parklets, errichtet worden.<br />
Beim Bergmannstraßenfest<br />
hatten die Organisatoren dort jahrzehntelang<br />
Stände für Imbiss und<br />
Getränke aufgebaut. Mit dem Geld,<br />
das sie aus der Vermietung der<br />
Als es in der Bergmannstraße noch das Bergmannstraßenfest gab: Zehntausende Besucher kamen jedes Jahr Ende Juni zum großen Kiezfest nach Kreuzberg.<br />
Bergmannstraßenfest<br />
28.-30.6.2019 Hagelberger Str.<br />
Stände<br />
Sperrungen<br />
Sanitäter<br />
Bühne<br />
Katzbachstr.<br />
Yorckstr.<br />
WC<br />
Möckernstr.<br />
Viktoriapark<br />
Kreuzbergstr.<br />
Großbeerenstr.<br />
KREUZBERG<br />
Polizei<br />
WC<br />
Methfesselstr.<br />
Mehringdamm<br />
Bergmannstr.<br />
BLZ/HECHER<br />
Das Bergmannstraßenfest<br />
beginnt an diesem Freitag<br />
um 16 Uhr und endet am<br />
Sonntag um 20 Uhr.Esgibt<br />
drei Bühnen für Musik und<br />
eine für Theater und Kinderprogramm.<br />
Spielzeiten: Freitag:<br />
16–22 Uhr,Sa11–22<br />
Uhr,So11–20 Uhr;Mittagsruhe<br />
von13–15 Uhr<br />
KREUZBERG FEIERT<br />
Etwa50Bands treten an<br />
den drei Tagenauf. Sie spielen<br />
Jazz, Swing,Reggae,<br />
Blues, Soul, Folk, Rock, Afrobeat,<br />
Weltmusik, Hip-Hop<br />
und Rap. Aufder Theaterbühne<br />
gibt es einen Flohzirkus<br />
für Kinder,Comedyund<br />
Zaubershows, auch Liedermacher<br />
sind dabei.<br />
IMAGO IMAGES<br />
Die Organisatoren rechnen<br />
mit bis zu 15 000 Besuchern<br />
am Tag. Diese können sich<br />
die Musiker in einer Playlist<br />
auf Youtube anhören<br />
(Suchbegriff Bergmannstraßenfest<br />
2019). Das komplette<br />
Programm des<br />
Straßenfestes im Internet:<br />
kreuzberg-festival.de<br />
Stände an Händler eingenommen<br />
hatten, finanzierten sie größtenteils<br />
das Bergmannstraßenfest. Doch nun<br />
standen die Parklets dort. Und die<br />
Zukunft des Bergmannstraßenfestes<br />
war unklar.<br />
Eine heftige Debatte begann. Bezirkspolitiker<br />
in Friedrichshain-<br />
Kreuzbergforderten vonBaustadtrat<br />
Florian Schmidt (Grüne), das Projekt<br />
Begegnungszone vorzeitig zu beenden,<br />
um das Bergmannstraßenfest<br />
zu retten. „Der öffentliche Druck war<br />
enorm, denn dieses Straßenfest ist<br />
kein gewöhnliches Straßenfest“, sagt<br />
Manne Pokrandt, künstlerischer Leiter<br />
des Bergmannstraßenfestes. „Es<br />
hat einen sehr guten Ruf und muss<br />
weiterbestehen.“<br />
Kreuzberger Köche fehlen<br />
DieVeranstalter und das Bezirksamt<br />
einigten sich auf den neuen Standort<br />
rund um die Kreuzbergstraße am<br />
Viktoriapark. DieSenatsverkehrsverwaltung<br />
leitet nun Buslinien um, das<br />
Straßenfest zog um, die Begegnungszone<br />
blieb.„Auch das Konzept<br />
und unsere Ideen sind erhalten geblieben“,<br />
sagt Pokrandt. Viele der<br />
etwa 50 Bands spielen seit Jahren<br />
beim Bergmannstraßenfest, manche<br />
Musiker leben in Kreuzberg.<br />
Aus musikalischer Sicht liegt der<br />
Schwerpunkt weiter auf Jazz. Kreuzberg<br />
jazzt, lautet das bekannte<br />
Motto. Nur kulinarisch gibt es eine<br />
Einschränkung. „Kreuzberg kocht“<br />
hieß eine InitiativeKreuzberger Gastronomen,<br />
die Kostproben ihrer Küchen<br />
anboten. Siehaben abgesagt.<br />
Immer<br />
und<br />
überall.<br />
Nur im<br />
E-Paper:<br />
Rätsel, Videos,<br />
Sonderausgaben<br />
u.v.m.<br />
www.berliner-kurier.de/mobil
16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Brandenburg<br />
NACHRICHTEN<br />
Waldbesitzer fordern<br />
Entschädigung<br />
Wegen der gestoppten Schädlingsbekämpfung<br />
gegen Nonnenfraß verlangt<br />
der Waldbesitzerverband Entschädigungen.<br />
DieAuswirkungen<br />
seien jetzt deutlich, sagte Verbandschef<br />
Thomas Weber.„Es ist traurig<br />
mitanzusehen, wie ganzeFlächen<br />
dem Kahlfraß preisgegeben werden.“<br />
Es drohe der Verlust ganzer<br />
Waldflächen. DerSchädling Nonne<br />
beißt die Nadeln ab,ohne sie zu fressen.<br />
Bäume sterben durch diesen<br />
Kahlfraß ab.Das Oberverwaltungsgericht<br />
(OVG)hatte am Freitag das<br />
Versprühen des Insektizids gegen<br />
den Schädling im Land gestoppt. Geklagt<br />
hatte der Naturschutzbund.<br />
Es sei ein Rätsel, warum nicht<br />
schnell alles unternommen werden<br />
könne,umdas Kiefern-Ökosystem<br />
nicht doch noch zu retten, sagte<br />
Christian Graf Brockdorff vomForstbetrieb<br />
Schaeff/Brockdorff in Beelitz.<br />
Allein in seinem Betrieb schätze<br />
er den Schaden auf gut zwei Millionen<br />
Euro. (dpa)<br />
30 Millionen Kubikmeter<br />
weniger Wasser im Speicher<br />
Wegen des trockenen Winters fehlen<br />
in den Wasserspeichernder Lausitz<br />
etwa 30 Millionen Kubikmeter Wasser<br />
–eine Knappheit sei aber nicht zu<br />
befürchten, teilte das Potsdamer<br />
Umweltministerium mit. DieTrinkwasserversorgung<br />
in Brandenburg<br />
sei aktuell ebenfalls nicht gefährdet.<br />
Nurwer Pools füllen oder Rasen<br />
sprengen möchte und Wasser aus<br />
Seen, Flüssen oder Brunnen nimmt,<br />
müsse mit Einschränkungen rechnen,<br />
wenn das Wetter so bleibe.In<br />
Teilen Oranienburgs sei die Wässerung<br />
der Gärten bereits verboten.<br />
Etwa 88 Millionen Kubikmeter Wasser<br />
fassen die Wasserspeicher in der<br />
Lausitz, sagte Abteilungsleiter Kurt<br />
Augustin. Ende Juni 2018 waren die<br />
Speicher noch gefüllt, derzeit sind<br />
dortnur 58 Millionen Kubikmeter.<br />
„Wir haben keine dramatische Situation.<br />
Problematisch wirdesnur,<br />
wenn es länger nicht regnet“, sagte<br />
Augustin. (dpa)<br />
Kein Prozess zum Scannen<br />
von Autokennzeichen<br />
DasAmtsgericht Frankfurt(Oder)<br />
wirdsich nicht mit der umstrittenen<br />
Speicherung vonAutokennzeichen<br />
auf Brandenburgs Autobahnen befassen.<br />
DenAntrag eines Mitglieds<br />
der Piratenpartei lehnte das Gericht<br />
ab.Der Antragsteller sei nicht Betroffener<br />
im Sinne des Gesetzes wie etwa<br />
ein Verdächtiger oder der Halter eines<br />
gesuchten Autos,hieß es. (dpa)<br />
Der Waldbrand zwischen Ziltendorf und Wiesenau ist bereits der zweite Großbrand allein in dieser Woche im Land Brandenburg.<br />
Gleich zwei Großbrände<br />
Bundespolizei stockt Hilfe auf. Das Feuer nahe der Oder breitet sich nicht weiter aus<br />
Oliver von Riegenund SilkeNauschütz,<br />
Potsdam und Cottbus<br />
Im Kampf gegen zwei Großbrände<br />
in Brandenburg weitet<br />
die Bundespolizei ihre Hilfe<br />
aus. Ein zusätzlicher Hubschrauber<br />
mit 2000 Liter Fassungsvermögen<br />
für Löschwasser wurde<br />
für ein Feuer in der Lieberoser Heide<br />
nördlich von Cottbus geordert. Ein<br />
anderer großer Hubschrauber wurde<br />
von dort zueinem Brand zwischen<br />
Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt<br />
geschickt. Dortwurde der Zugverkehr<br />
komplett eingestellt.<br />
Ein kleiner Hubschrauber der<br />
Bundespolizei mit 600 Liter Fassungsvermögen<br />
blieb in der Lieberoser<br />
Heide. Bundespolizeipräsident<br />
Dieter Romann und Brandenburgs<br />
Innenminister Karl-Heinz Schröter<br />
(SPD) waren am Donnerstag vor Ort<br />
in Lieberose.<br />
Konflikt mit anderen Aufgaben<br />
Ein Feuerwehrmann im Kampf gegen die Flammen.<br />
DPA/JULIAN STÄHLE<br />
Der Brand in der Lieberoser Heide<br />
war unter Kontrolle,der an der Oder<br />
„stabil“. Die Flächen sind in beiden<br />
Fällen mit Munition belastet, was die<br />
Löschung erschwert. „Wir haben<br />
zum ersten Mal zwei Großlagen“,<br />
sagte Schröter.„Ichbin außerordentlich<br />
dankbar, dass wir mit der Bundespolizei<br />
einen zuverlässigen Partner<br />
haben.“ Der Polizeihubschrauber<br />
habe kurze Wege vom Betanken<br />
zum Löschen, das schaffe kein Bundeswehrhubschrauber.<br />
Das Land Wiesenau: Ein angebrannter Baum wird sicherheitshalber geräumt. DPA/TONI FEIST<br />
schaffe es nicht, eine eigene Hubschrauberstaffel<br />
aufzubauen.<br />
Der Bundespolizeipräsident<br />
machte deutlich, dass seine Hilfe an<br />
Kapazitätsgrenzen stößt. „Das machen<br />
unsereKräfte gerne“, sagte Romann.<br />
Er betonte aber: „Wir kommen<br />
immer häufiger bei der Waldbrandbekämpfung<br />
in Konflikt mit<br />
den polizeilichen Aufgaben.“ Die<br />
Bundespolizei habe 92 Hubschrauber,davon<br />
würden 18 für die Luftrettung<br />
im Zivilschutz verwendet. Romann<br />
und Schröter werteten es positiv,dass<br />
die Innenminister der Länder<br />
den Bund baten, die Kapazitäten<br />
für die Brandbekämpfung aus der<br />
Luft zu überprüfen.<br />
20 Einwohner evakuiert<br />
DPA/TONI FEIST<br />
Der Waldbrand zwischen Wiesenau<br />
und Ziltendorf (Oder-Spree) weitete<br />
sich nicht mehr aus.„Die Lage sieht<br />
stabil aus“, sagte der Minister,nachdem<br />
er vor Ort war. „Es gibt ausreichend<br />
Tanklöschfahrzeuge.“ Er habe<br />
aber gesehen, dass durch die aufkommenden<br />
Winde Glutherde wieder<br />
angefacht werden.<br />
Am Mittwoch waren vorsichtshalber<br />
etwa 20 Anwohner aus mehrerenHäuserninSicherheit<br />
gebracht<br />
worden. Sie konnten am Mittwochabend<br />
wieder in ihreHäuser.„Wichtig<br />
war es,die beiden Ortschaften abzusichern,<br />
die Biogasanlage und die<br />
große Milchviehanlage mit etwa<br />
2000 Kühen“, sagte der Sprecher des<br />
Landkreises,Mario Behnke. (dpa)<br />
Altanschließer<br />
verlieren in<br />
Karlsruhe<br />
Verband spricht von Folgen<br />
für die Landtagswahl<br />
VonAnja Semmelroch, Karlsruhe<br />
Grundstückseigentümer<br />
aus<br />
Brandenburg, die viele Jahre<br />
nach ihrem Anschluss ans Wassernetz<br />
dafür zur Kasse gebeten wurden,<br />
haben keinen Anspruch auf<br />
Schadenersatz. Dasgilt für sämtliche<br />
Investitionen seit der Wiedervereinigung.<br />
Dashat der Bundesgerichtshof<br />
(BGH) in Karlsruhe am Donnerstag<br />
entschieden. Damit sind Rückforderungen<br />
sogenannter Altanschließer<br />
weitgehend vom Tisch. In der BGH-<br />
Verhandlung im Mai hatte der Richter<br />
vonAnsprüchen in Höhe von300<br />
Millionen Euro gesprochen.<br />
Das Urteil ist eine große Überraschung<br />
–vor allem die Begründung:<br />
Anders als jahrelang angenommen,<br />
waren die Beitragsbescheide der<br />
Zweckverbände nach Auffassung der<br />
obersten deutschen Zivilrichter<br />
nicht rechtswidrig. Der BGH stellt<br />
sich damit gegen ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts<br />
(OVG) Brandenburgund<br />
löst sich auch voneiner<br />
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />
aus dem Jahr 2015.<br />
In dem Fall, der Pilotcharakter für<br />
viele ähnliche Verfahren hat, wollten<br />
Grundstückseigentümer von einem<br />
Wasser- und Abwasserzweckverband<br />
1320 Euro zurück. DasGrundstück<br />
war vor dem Jahr 2000 ans<br />
Trinkwassernetz angeschlossen<br />
worden, der Beitragsbescheid kam<br />
aber erst im November 2011.<br />
Der Hintergrund ist kompliziert:<br />
Das Land Brandenburg hatte nach<br />
der Vereinigung eine Regelung zur<br />
Beitragspflicht erlassen, die das OVG<br />
so auslegte,dass die Zweckverbände<br />
für viele Anschlüsse den fälligen Beitrag<br />
nicht mehr eintreiben konnten.<br />
Die Ansprüche waren verjährt. Also<br />
versuchte die Politik, das Problem<br />
durch eine Änderung der Vorschrift<br />
aus der Welt zu schaffen.<br />
All das ist nun hinfällig. „Uns ist<br />
sehr bewusst, dass unsere Entscheidung<br />
politisch brisant ist“, sagte der<br />
Vorsitzende Richter.<br />
Der Verband Deutscher Grundstücksnutzer<br />
reagierte empört. „Das<br />
Urteil ist ein Skandal“, sagteVizepräsident<br />
Peter Ohm. „Kein Betroffener<br />
wirdverstehen und akzeptieren können,<br />
dass der BGH die vom Bundesverfassungsgericht<br />
als grundgesetzwidrig<br />
verworfene Erhebung der Altanschließerbeiträge<br />
für rechtmäßig<br />
befindet.“ Der Verband warnte vor<br />
politischen Auswirkungen bei der<br />
Landtagswahl. Ohmsagte,das Urteil<br />
schreie nach einer Überprüfung<br />
durch das Verfassungsgericht. (dpa)<br />
Meinen Ausbildungsplatz habe<br />
ich auf azubis.de gefunden!
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 17 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Gesundheit<br />
Schluss mit Schwitzen!<br />
Etwa 500 000 <strong>Berliner</strong> leiden auch bei normalen Temperaturen unter starken Schweißausbrüchen. Mit modernen Therapien kann ihnen geholfen werden<br />
VonMichael Timm<br />
Die Hitze hat Berlin fest<br />
im Griff. Die Hauptstadt<br />
schwitzt. Am Mittwoch<br />
erst zeigte das Thermometer<br />
37,5 Grad Höchsttemperatur<br />
an. Schon rollt die nächste Welle<br />
heißer Sahara-Luft auf uns zu. Am<br />
Sonnabend soll es 33 Grad heiß werden,<br />
am kommenden Sonntag sogar<br />
bis zu 40 Grad.<br />
Bei solchen Temperaturen sind<br />
Schweißausbrüche völlig normal.<br />
Damit kühlt der Körper die Haut<br />
und reguliert seine Temperatur.<br />
Doch es gibt erstaunlich viele Menschen,<br />
die dieses Problem nicht nur<br />
jetzt, sondern das ganze Jahr über<br />
haben. „Nicht nur bei Hitze, sondern<br />
auch bei Stress, körperlicher<br />
Anstrengung oder sogar ohne äußerenAnlass<br />
schwitzen sie übermäßig<br />
stark“, sagt Jens Altmann von der<br />
Bodenseeklinik in Lindau.<br />
Mehrmals täglich kann es plötzlich<br />
zu heftigen Schwitzanfällen<br />
kommen, die das private und berufliche<br />
Leben stark belasten. „Am<br />
häufigsten sind Hände, Achseln,<br />
Gesicht und Füße betroffen“, sagt<br />
der Facharzt für plastische Chirurgie.<br />
„Wer ständig nasse Handflächen<br />
bekommt oder wem ständig<br />
die Schweißperlen von der Stirn<br />
tropfen, der leidet darunter ganz erheblich.<br />
Das geht so weit, dass sich<br />
die Betroffenen sozial völlig zurückziehen.“<br />
Die Ursache für die<br />
Schweißausbrüche ohne erkennbaren<br />
Grund ist laut Altmann eine<br />
Fehl- oder Überfunktion des autonomen<br />
Nervensystems, das nicht<br />
nur die Organe, sondern auch das<br />
Schwitzen steuert.<br />
Behandlung mit Gleitstrom<br />
Hier kann der Arzt helfen. Er untersucht<br />
die Patienten und misst die<br />
Schweißmenge.„Zuerst müssen wir<br />
jedoch andere Ursachen wie zum<br />
Beispiel eine Überfunktion der<br />
Schilddrüse, Diabetes, starkes<br />
Übergewicht, hormonelle Umstellungen,<br />
Stoffwechsel- oder neurologische<br />
Krankheiten ausschließen,<br />
die man sonst zuerst behandeln<br />
müsste“, sagt Jens Altmann. „Dazu<br />
kann auch eine Blutuntersuchung<br />
erforderlich sein.“<br />
Liegt keiner dieser Gründe vor,<br />
verschreiben Hausärzte,Internisten<br />
oder Dermatologen zuerst Deoroller,<br />
Gele oder Lotionen, die<br />
schweißstoppendes Aluminiumchlorid<br />
enthalten. Außerdem hilft<br />
In der großen Sommerhitze kann man sich mit einer Dusche abkühlen. Werjedoch ständig schwitzt, dem bringt Wasser allein keine Linderung.<br />
Mikrowellen gegenSchweiß: Eine<br />
neue Technik macht Schluss mit<br />
unangenehmem Schwitzen. „Mikrowellen<br />
sind das derzeit wirksamste<br />
Mittel gegenAchselschweiß“, sagt<br />
Werner Mang,Chefarzt der Bodenseeklinik.<br />
Die Behandlung<br />
erfolgt ambulant, dauerteine<br />
knappe Stunde und ist dank örtlicher<br />
Betäubung absolut schmerzfrei.<br />
Anschließend können die Patienten<br />
sofortwieder ihren normalen Tätigkeiten<br />
nachgehen. Das Schwitzen<br />
unter den Armen soll sich auf diese<br />
Weise um etwa 80 Prozent reduzieren<br />
lassen.<br />
DasVerfahren: JensAltmann,der das<br />
Anti-Schwitz-Programm der Bodenseeklinikleitet,<br />
erklärt,was nach der<br />
örtlichenBetäubung passiert: Das<br />
Hautareal untermArm wird in mehrere<br />
Abschnitte eingeteilt undfarbig<br />
markiert.Dann wird jeder Abschnitt<br />
separat mit dem Mikrowellen-Gerät<br />
behandelt.„Dieelektromagnetischen<br />
Wellen dringenindas Gewebe einund<br />
erzeugen in dertieferenHautschicht,<br />
in der dieSchweißdrüsen liegen, für<br />
wenigeSekundeneine Temperatur<br />
vonetwa60bis 70 Grad. Dadurch<br />
werdendie Drüsen dauerhaft verödet“,sagt<br />
Altmann.<br />
WIRKSAME ANTI-SCHWITZ-METHODEN<br />
Die Vorteile: Die zerstörten Schweißdrüsen<br />
können nicht mehr nachwachsen,<br />
das Ergebnis hält dauerhaft<br />
an. Nebeneffekt ist eine Verringerung<br />
des Haarwuchses unter den<br />
Achseln. „Das Entfernen der<br />
Schweißdrüsen mit Mikrowellen ist<br />
ein echter Fortschritt in der Medizin“,<br />
sagt der Mediziner Altmann. „Denn<br />
die bisher üblichen Botox-Injektionen<br />
mussten etwa alle sechs Monate<br />
wiederholt werden und das operative<br />
Absaugen der Drüsen war ein größerer<br />
Eingriff mit Wundschmerz, längeren<br />
Heilungszeiten und anderen OP-<br />
Risiken. Das fällt jetzt alles weg.“<br />
Einfache Tipps: Es gibt jedoch auch<br />
noch einigeandere Möglichkeiten,<br />
im Alltag gegenlästiges Schwitzen<br />
vorzugehen. Man kann diese zunächst<br />
testen, bevorman ärzliche<br />
Hilfe sucht.<br />
Schwitztraining: RegelmäßigeSaunabäder<br />
können den Körper besser<br />
an das übermäßigeSchwitzen gewöhnen.<br />
Die raschen Temperaturveränderungen<br />
führen abwechselnd zu<br />
starker Schweißbildung und einem<br />
Zusammenziehen der Poren und<br />
Blutgefäße beim anschließenden<br />
kalten Wasserbad.<br />
AP/MARKUS SCHREIBER<br />
Körperpflege: Statt Deodorants<br />
sollte man sogenannte Antitranspirants<br />
oder Antiperspirants verwenden.<br />
Sie verminderndie Schweißproduktion,<br />
während normale Deos nur<br />
den Geruch unterbinden. Luftigeund<br />
atmungsaktiveTextilien aus 100-prozentiger<br />
Baumwolle lassen den<br />
Schweiß leichter verdunsten. Auch<br />
moderne Funktionsfasern, die man<br />
beim Sportträgt, erfüllen diesen<br />
Zweck. Außerdem sollte man Stress<br />
abbauen. Yoga-Übungen, Muskelentspannungs-Verfahren<br />
nach Jacobson<br />
und autogenes Training haben<br />
sich besonders bewährt.<br />
die Iontophorese. Altmann: „Damit<br />
kann man Hände oder Füße mit<br />
schwachem Gleitstrom in einem<br />
Wasserband behandeln.“ Auch Medikamente<br />
oder das chirurgische<br />
Absaugen von Schweißdrüsen sei<br />
möglich.<br />
Immer öfter werden Botox-Injektionen<br />
eingesetzt. DerWirkstoff Botulinumtoxin<br />
ist ein hochwirksames<br />
Nervengift, das von Bakterien ausgeschieden<br />
wird. Dieses Toxin bewirkt<br />
eine Stilllegung der Erregungsübertragung<br />
vom Nerven auf<br />
den Muskel, der so gelähmt wird.<br />
Diesen Effekt nutzt man in geringer<br />
Dosierung längst in der Medizin,<br />
um bei verschiedenen Krankheiten<br />
verkrampfte Muskeln zu entspannen.<br />
Auch bei der Faltenbehandlung<br />
werden letztlich die mimischen<br />
Muskeln lahmgelegt, die<br />
durch ihre Kontraktion Furchen im<br />
Gesicht bilden. Ein eher nebenbei<br />
beobachteter Effekt der Botox-Injektion<br />
war,dass die Haut in der behandelten<br />
Region auffällig trocken<br />
bleibt.<br />
Tatsächlich reduziert Botulinumtoxin<br />
die Sekretion der<br />
Schweißdrüsen. „Wir injizieren es<br />
dazu in Abständen von jeweils einem<br />
Zentimeter in die Haut“, erklärt<br />
der Chirurg Jens Altmann. Allerdings<br />
ist diese Behandlung nur<br />
für die Achselregion zugelassen.<br />
Damit es nicht weh tut, wird der zu<br />
behandelnde Hautbezirkvorab entweder<br />
vereist oder mit einer anästhesierenden<br />
Salbe betäubt.<br />
Neue Methode mit Mikrowellen<br />
In besonders schweren Fällen kann<br />
sogar ein chirurgischer Eingriff das<br />
belastende Schwitzen stoppen.<br />
„Dabei durchtrennt oder unterbindet<br />
der Chirurg mit einem Endoskop<br />
den Sympathikus-Nerv im<br />
Brustraum, der für das Schwitzen<br />
verantwortlich ist“, erklärt Altmann.<br />
„Dann sind nasse Hände<br />
oder Achseln sofort wieder trocken.<br />
Die Operation birgt allerdings auch<br />
Risiken. So kann bei bis zu 30 Prozent<br />
der Patienten das übermäßige<br />
Schwitzen dann an anderen Körperstellen<br />
wie Dekolleté oder Rücken<br />
auftreten.<br />
„Ganz neu, besonders sicher und<br />
nahezu ohne Komplikationen ist<br />
jetzt jedoch eine moderne Methode<br />
mit Mikrowellen, die ambulant<br />
durchgeführt werden kann“, berichtet<br />
Jens Altmann. „Damit haben<br />
wir seit einem Jahr beste Erfahrungen<br />
gemacht.“<br />
Wenn der Roboter den Arztbesuch ersetzt<br />
Test an einer <strong>Berliner</strong> Klinik: Mediziner sprechen mit den Patienten, ohne selbst ins Zimmer zu müssen. So sind zusätzliche Visiten möglich, wenn der Arzt gar nicht vor Ort ist<br />
VonGerhard Lehrke<br />
Freundlich wendet sich die Gynäkologin<br />
Mandy Mangler der jungen<br />
Mutter zu. Sie fragt Sheila Jungnischke<br />
nach ihrem Befinden und<br />
dem Wohlergehen des kleinen Can,<br />
der gerade ein Schläfchen macht. Die<br />
29-jährige Altenpflegerin hat ihr Kind<br />
vor drei Tagen im Schöneberger Auguste-Viktoria-Klinikum<br />
(AVK) zur<br />
Welt gebracht. Es klingt wie ein ganz<br />
normales Arzt-Patienten-Gespräch<br />
in einer Geburtsklinik, aber die Mariendorferin<br />
ist etwas befremdet: Vor<br />
ihrem Bett steht ein Roboter,das Gesicht<br />
der Chefärztin erscheint auf<br />
dem Bildschirm eines Tablet-Computers.Die<br />
Ärztin selbst befindet sich<br />
ein paar Zimmer weiter.<br />
Kontaktaufnahme zu jeder Zeit<br />
Double Robot heißt der elektronische<br />
Helfer,den Mandy Mangler mit ihrem<br />
Smartphone steuert. Für das Gespräch<br />
mit der Patientin blickt sie in<br />
dessen Kamera. Das Gerät, eng verwandt<br />
mit einem Segway,istTeil einer<br />
Digitalisierungskampagne im landeseigenen<br />
Vivantes-Krankenhauskonzern.<br />
Mandy Mangler,die als Chefärztin<br />
eine 45-Betten-Abteilung mit 40 Ärzten<br />
und Pflegekräften leitet, ist hingerissen<br />
von ihrem elektrischen Helfer,<br />
den sie seit einem Monat als Mietgerät<br />
testet und danach für 3000 Euro<br />
kaufen wird. Er ermöglicht es ihr,<br />
selbst vonzuHause,von einem Kongress<br />
oder wie kürzlich vom Flughafen<br />
aus in Kontakt zu einer Patientin<br />
zu treten: „Wenn ich jemanden operierthabe<br />
und amTagdanach nicht in<br />
der Klinik sein kann, macht der Roboter<br />
möglich, dass ich die Patientin<br />
sprechen kann“, sagt die 42-jährige<br />
Chefärztin, die seit drei Jahren in der<br />
Gynäkologie des AVKtätig ist.<br />
Allein kommt Double Robot, der<br />
in den USA für Videokonferenzen<br />
ohne starre Kameras entwickelt<br />
wurde, nicht ins Zimmer. Nicht nur,<br />
weil er keine Tür öffnen kann. „Es<br />
geht immer eine Schwester oder ein<br />
Arztkollege mit“, sagt Mandy Mangler,„denn<br />
ich kann die Patientin zwar<br />
vonallen Seiten über die Roboter-Kameras<br />
sehen, bin aber gewissermaßen<br />
eine armlose Ärztin. Ich kann<br />
dann beispielsweise der Begleiterin<br />
des Roboters sagen, den Leib der Patientin<br />
für mich abzutasten.“<br />
Sheila Jungnischke(r.)mit ihrem Lebensgefährten Deniz Ates, ihrem neugeborenen Kind<br />
und der Ärztin Mandy Mangler –inder Tür und gleichzeitig auf dem Bildschirm. SABINE GUDATH<br />
Doch Double Robot ist nur ein Teil<br />
der Digitalisierungskampagne von<br />
Vivantes. „Wir haben hier im Jahr<br />
5000 stationäre und 800 ambulante<br />
Patientinnen sowie 1700 Geburten.<br />
Es ist wirklich viel zu tun“, sagt Mandy<br />
Mangler.Das betrifft nicht nur die eigentliche<br />
Geburtshilfe und Operationen,<br />
sondern auch die vielen Dokumentationsaufgaben.<br />
Double Robot<br />
ist da zunächst nur eine Erleichterung,<br />
nach Bedarf eine Visite zusätzlich<br />
zu machen, ohne den Schreibtisch<br />
zu verlassen. Bedeutender ist<br />
die Digitalisierung der Dokumentation.<br />
Beispielsweise habe jeder Patient<br />
eine Akte, die aber häufig und<br />
zeitraubend gesucht werden müsse,<br />
weil eine Schwester oder ein Arzt mit<br />
ihr auf der Station unterwegs sei, sagt<br />
die Ärztin. Speziell bei der Betreuung<br />
werdender Mütter fällt viel Papier an.<br />
Der Streifen, auf den das EKG die<br />
Herztöne des ungeborenen Kindes<br />
schreibt, kann bis zu 30 Meter lang<br />
sein. Er muss archiviert werden, ein<br />
Mitarbeiter verbringt viel Zeit damit,<br />
die Papierschlangen zu falten, um sie<br />
in den Aktenordner zu bekommen.<br />
Deshalb, und damit alle befugten<br />
Mitarbeiter auf den Computern<br />
sämtliche Daten und Messwerte zur<br />
Verfügung haben, werden Anamnesen,<br />
Befunde und Medikation elektronisch<br />
festgehalten. Dasspartzwar<br />
kein Geld, aber Zeit, die dann den Patientinnen<br />
gewidmet werden kann.<br />
Diesen wird auch erspart, wechselnden<br />
Ärzten immer wieder das Gleiche<br />
berichten zu müssen.<br />
Skeptiker sollen überzeugt werden<br />
Vivantes hat sich in einem internen<br />
Wettbewerb für die AVK-Gynäkologie<br />
und die Chirurgie im Humboldt-<br />
Krankenhaus entschieden, um dort<br />
die Klinik-Prozesse binnen 18 Monaten<br />
zu digitalisieren. DasAVK hat bereits<br />
acht Monate hinter sich. DieIdee<br />
ist, auch Skeptiker zu überzeugen.<br />
„Wenn es eine Klinik gut macht, wollen<br />
es die anderen auch“, sagt Chefärztin<br />
Mandy Mangler.Sosei es auch<br />
in ihrer Abteilung gewesen, wo Kollegen,<br />
die eineTastatur im Zwei-Finger-<br />
Suchsystem bedienen, zunächst<br />
nicht sehr begeistert gewesen seien.<br />
Bei den Patientinnen sei Double Robot<br />
ebenfalls gut aufgenommen worden<br />
–auch wenn Sheila Jungnischke<br />
die leibhaftige Anwesenheit der Ärztin<br />
noch immer bevorzugt.
18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Lokalsport<br />
UM DIE ECKE<br />
Die Hengste<br />
der Woche<br />
AKTIVES ABSEITS<br />
Harry<br />
Potters<br />
Erben<br />
VonBenedikt Paetzholdt<br />
Dass es noch immer Menschen<br />
gibt, die MaxMartens für einen<br />
Harry-Potter-Nerd halten, hat weniger<br />
damit zu tun, dass der 25 Jahre<br />
alte <strong>Berliner</strong> optische Ähnlichkeiten<br />
hätte mit dem Zauberlehrling aus<br />
der Fantasy-Reihe. Vielmehr ist es<br />
seine Leidenschaft für Quidditch, die<br />
manche noch immer irritiert. Seine<br />
Ursprünge hat dieses Spiel in den<br />
Romanen um HarryPotter.Vierzehn<br />
Jahre, nachdem zwei Studenten aus<br />
den USA eine Sportartdaraus entwickelt<br />
haben, ist eine weltweit verbreitete<br />
Szene entstanden, die immer<br />
mehr Anhänger findet. Am<br />
kommenden Wochenende steigt in<br />
Bamberg die Europameisterschaft.<br />
Martens führtdas deutsche Team als<br />
Kapitän an.<br />
Während des Spiels auf 60 mal 33<br />
Metern Rasen ist Martens als sogenannter<br />
Sucher gefordert. Ab der 18.<br />
Minute einer Partie, sosehen es die<br />
Regeln vor, jagt er nicht einem<br />
Schatz, sondern dem Schnatz hinterher.<br />
Dahinter verbirgt sich ein<br />
Tennisball, der am Hosenbund eines<br />
neutralen Spielers im gelben Dress<br />
(Snitch Runner) befestigt ist. Sobald<br />
das Stück ergriffen ist, endet das<br />
Spiel. Gewonnen hat aber nicht automatisch<br />
die Mannschaft, die das<br />
begehrte Objekt fängt, sondern die<br />
meisten Punkte gesammelt hat. Der<br />
Schnatz selbst bringt 30 Punkte ein,<br />
die meisten Zähler werden gesammelt,<br />
indem ein Volleyball (Fachbegriff:<br />
Quaffle) durch einen von drei<br />
Ringen geworfen wird, die auf unterschiedlicher<br />
Höhe angebracht sind.<br />
Jäger des verborgenen Schnatzes: Max<br />
Martens<br />
JULIANE SCHILLINGER<br />
Für zusätzlichen Unterhaltungswert<br />
sorgt der Besen, den jeder Spieler<br />
zwischen den Beinen tragen<br />
muss. Und natürlich das Völkerball-<br />
Element, dass die sogenannten Treiber<br />
angreifende Gegenspieler mit<br />
insgesamt drei Dodgebällen (Bludger)<br />
abwerfen, so dass sie den Ball<br />
loslassen und zurück zu den eigenen<br />
Ringen müssen. Sechs, beziehungsweise<br />
sieben Spieler −sobaldder Sucher<br />
mit von der Partie ist −bilden<br />
eine Mannschaft, die die richtige Mischung<br />
aus Volleyball, Feldhandball,<br />
Ringen und Völkerball finden muss.<br />
Optisch aufgewertet wird das Spiel<br />
durch verschiedenfarbige Stirnbänder,<br />
die anzeigen, auf welcher<br />
Position die Spieler eingesetzt sind.<br />
Ob sie den Schnatz suchen, Bälle zu<br />
den gegnerischen Ringen tragen, die<br />
eigene Zone verteidigen oder die<br />
Gegner abwerfen.<br />
Neben der Spannung schätzt<br />
Martens die Integrität des geschlechterübergreifenden<br />
Sports,<br />
pro Team müssen mindestens zwei<br />
Frauen oder Männer eingesetzt werden.<br />
„Das ist ein ganz anderes Teamgefühl“,<br />
schwärmt er. „Manche<br />
Sichtweise hat sich verändert.“ Natürlich<br />
hofft er,dass sich auch die allgemeine<br />
Sichtweise auf das Quidditch<br />
ändert. Dass es seine Rolle als<br />
vermeintlicher Nerdsportverliert.<br />
Vorschoter LarsKleinwächter und Steuermann Vincent Bahr.<br />
Lars und die Leichtigkeit des Seins<br />
Segel-Youngster Kleinwächter,17, zeigt, wie man Schule und Leistungssport in Einklang bringen kann<br />
VonMarkus Lotter<br />
Es macht großen Spaß, sich<br />
mit Lars Kleinwächter zu<br />
unterhalten. Mit jedem<br />
Wort bringt der 17 Jahre<br />
alte Schüler und Segler aus Lankwitz<br />
seine Lust am Leben zum Ausdruck,<br />
schlägt mit seiner Unbekümmertheit<br />
jedwede Aufregung aus dem<br />
Feld. So zum Beispiel, wenn er über<br />
seine Anfänge als Leistungssportler<br />
erzählt.<br />
Seine Tante hätte ihn zum Segeln<br />
gebracht. Eher indirekt, weil Susanne<br />
Clark, so heißt sie, jaselbst<br />
über eine Arbeitsgruppe einen Kurs<br />
belegt und den Neffen einfach mal<br />
mit an den See genommen hatte.<br />
„Wie die kleinen Optis (Kleinboote<br />
für Kinder und Jugendliche,d.R.) da<br />
rumgesegelt sind, das fand ich schon<br />
ziemlich cool. Dann habe ich noch<br />
mal eine Regatta gesehen. Und seitdem<br />
hat es mich dann so richtig gefixt,<br />
dass ich es zumindest mal ausprobieren<br />
will“, sagt Lars Kleinwächter.<br />
Mutter Petra und Tante Susanne<br />
hätten ihn aber dann erst mal angehalten,<br />
das Goldabzeichen im<br />
Schwimmen zu machen. „Ich hatte<br />
dann aber ganz schnell den Rettungsschwimmer<br />
und dann hab’ ich<br />
gesagt: Jetzt aber! Dann konnten die<br />
beiden nichts mehr machen. Dann<br />
haben sie mich im Verein angemeldet.<br />
Undalles nahm seinen Lauf. Ich<br />
hab mich dann relativ schnell in der<br />
Trainingsgruppe eingefunden, kam<br />
da auch leistungsmäßig gut mit. War<br />
jetzt nicht die Top-Trainingsgruppe,<br />
aber immerhin wusste ich: Ich kann<br />
das.“<br />
Einfordernder Alltag<br />
Inzwischen zählt Lars Kleinwächter,<br />
der für den Potsdamer YachtClub an<br />
den Start geht, zu den aussichtsreichsten<br />
Nachwuchsseglern in<br />
Deutschland. Als Vorschoter hat er<br />
sich im vergangenen Jahr mit Steuermann<br />
und Kumpel Vincent Bahr in<br />
der 420er-Klasse den Titel bei der<br />
Deutschen Juniorenmeisterschaft<br />
geholt, verpasste bei den Junioren-<br />
Europameisterschaften mit Platz<br />
vier nur knapp eine Medaille.<br />
Sein Nahziel lautet: Gold bei der<br />
nächsten Ausgabe der Junioren-Europameisterschaften<br />
Ende Juli im<br />
galizischen Pontevedra. Sein Fernziel:<br />
Olympia. 2028 in Los Angeles<br />
schon eher als 2024 in Paris. Das<br />
ginge dann doch etwas zu schnell.<br />
420er Jolle<br />
Gewicht<br />
(segelfertig):<br />
100 kg<br />
Masthöhe:<br />
6,26 m<br />
420 cm 470 cm<br />
„Ich hatte dann aber ganz schnell den<br />
Rettungsschwimmer und hab’<br />
dann aber gesagt: Jetzt aber! Dann konnten<br />
die beiden nichts mehr machen. “<br />
Lars Kleinwächter weiß, wie man seine Mutter und seine Tante<br />
unter Druck setzt.<br />
Seit Mitte dieser Woche ist Kleinwächter<br />
mit Bahr bei der Kieler Woche<br />
unterwegs. Der Wettkampf mit<br />
den Besten dient als Baustein für<br />
eine erfolgreiche Zukunft, das weiß<br />
er, genauso wie das stete Training.<br />
Kleinwächter hat einen konkreten<br />
Plan, den er mit ganz viel Energie,<br />
aber allem Anschein nach auch mit<br />
einer beneidenswerten Leichtigkeit<br />
verfolgt.<br />
So gibt es von ihm kein Wehklagen<br />
über seinen fordernden Alltag.<br />
Eineinhalb Stunden braucht er für<br />
seinen Schulweg von Lankwitz<br />
nach Köpenick, wo er die Flatow-<br />
Oberschule (eine von drei durch<br />
den Deutschen Olympischen<br />
Sportbund anerkannte Eliteschulen<br />
des Sports in Berlin) besucht.<br />
Raus aus dem Bett um 5.30 Uhr,<br />
rein in S-Bahn um Punkt sechs<br />
Uhr, Schulbeginn 7.45 Uhr –und<br />
dann auch mal gern erst gegen<br />
Abend zurück nach Hause. „Aber<br />
man findet sich auch damit zurecht,<br />
macht dann mal Hausaufgaben,<br />
lernt mal ein paar Vokabeln.<br />
Dann muss man sich halt abends<br />
nicht noch mal hinsetzen.“<br />
470er Jolle<br />
Gewicht<br />
(segelfertig):<br />
120 kg<br />
Masthöhe:<br />
6,78 m<br />
BLZ/GALANTY<br />
Viermal Training pro Woche stehen<br />
auf dem Stundenplan, fast immer<br />
auf dem Stammrevier der<br />
Schule, dem Müggelsee, mal mit<br />
dem Lehrer aus der Flatowschule,<br />
mal mit Stützpunkttrainer Lucas<br />
Zellmer,42, der mit seiner reichhaltigen<br />
Erfahrung als Olympia-Teilnehmer<br />
auf die Entwicklung der jungen<br />
Segler einwirkt. Unddann geht es regelmäßig<br />
noch ins Trainingslager.An<br />
den Gardasee,nach Kiel oderWarnemünde.„Dann<br />
geht man mit einem<br />
Laufzettel zum Lehrer und der gibt<br />
uns dann die Aufgaben mit“, sagt<br />
Kleinwächter.Soeinfach ist das.<br />
So selbstverständlich redet Kleinwächter<br />
auch über seinen bisherigen<br />
Karriereweg. Das„Opti-Segeln“ wäre<br />
ihm irgendwann einmal dann doch<br />
ein wenig zu langweilig geworden.<br />
„Man redet dann irgendwann mal<br />
selbst auf dem Wasser. Und denkt<br />
sich: Da kann man sich doch besser<br />
auch mal mit einem Teamkameraden<br />
austauschen. Ich mag ja eigentlich<br />
Teamsport.“ DerWechsel in das<br />
420er-Boot war dahingehend nur logisch,<br />
auch weil er bei Linus Klasen<br />
und Daniel Göttlich, die er als seine<br />
Markus Lotter<br />
guckt anderen gern beim<br />
Segeln zu.<br />
PRIVAT<br />
Vorbilder sieht, beobachtet hat, dass<br />
in dieser Klasse nicht nur das Segeln<br />
wichtig ist, sondernaucheine Expertise<br />
in Sachen Bootsbau. „Zu sehen,<br />
wie akribisch die beiden vorgehen,<br />
war für mich allemal ein Ansporn“,<br />
sagt Kleinwächter.<br />
Doch wer zuOlympia will, muss<br />
sich weiter verändern, muss Dinge<br />
hinter sich lassen und Neuesausprobieren.<br />
So ist auch der für die Zeit<br />
nach den Sommerferien geplante<br />
Wechsel in die olympische 470er-<br />
Klasse nur konsequent. Und damit<br />
auch die neue Segel-Partnerschaft<br />
mit Eva Schäfer-Rodriguez, die<br />
ebenfalls auf der Flatow-Schule ist.<br />
Zu Beginn des Jahres fasste der Weltverband<br />
World Sailing nämlich den<br />
Entschluss,dass künftig bei Olympischen<br />
Spielen ein Mixed-Team die<br />
4,70 Meter lange Jolle in den Wind<br />
bringt. Auch das ist kein Problem für<br />
Kleinwächter, er berichtet: „Das<br />
stellt man sich ja schon ein paar Fragen:<br />
Mit wem würde ich mich am<br />
besten verstehen? Wer kann dazu<br />
vielleicht auch noch gut segeln? Das<br />
gehört jaauch dazu. Und sobin ich<br />
dann auf Evagekommen.“<br />
Mitihr wäreersich sicher,dass er<br />
im Boot Entscheidungen auf Augenhöhe<br />
treffen könne,dass die Chemie<br />
stimmt. „Böse Zungen behaupten,<br />
dass der Steuermann ja einen größeren<br />
Einfluss hat, weil er das Boot ja<br />
fährt“, sagt Kleinwächter. Aber:<br />
„Ohne denVorschoter wäreder Steuermann<br />
natürlich auch hilflos. Beim<br />
Stürmer sagt jaauch nicht zum Torhüter:<br />
Hey Mann, warum hast Du<br />
jetzt den Ball reingelassen.“<br />
Kecke Crowdfunding-Aktion<br />
WerLars Kleinwächter kurzfristig auf<br />
seinem Weg nach Olympia unterstützen<br />
möchte, dem sei an dieser<br />
Stelle ein Blick auf die Crowdfunding-Plattform<br />
„fairplaid“ nahegelegt.<br />
Bis zum 2. Juli läuft dort noch<br />
die von seiner Mutter und Tante ins<br />
Leben gerufene Unterstützeraktion,<br />
bei der als Gegenleistung zum Beispiel<br />
ein Segelnachmittag in Aussichtgestellt<br />
wird. AufdemWannsee,<br />
mit der Tante als Skipperin und Lars<br />
Kleinwächter als Vorschoter im<br />
Wind.<br />
TRABERSPORT. Buddenbrock hat<br />
mit Buddenbrook so viel zu tun wie<br />
Thomas Mann mit Manfred Mann<br />
und dessen Earth Band, nämlich gar<br />
nichts,weshalb an dieser Stelle keine<br />
epischen Ausführungen zu erwarten<br />
sind: Kein Gesellschaftsroman (Die<br />
Buddenbrooks), dafür aber eine<br />
kurze Gesellschaftsbeschreibung<br />
(Das Buddenbrock-Rennen und<br />
seine Teilnehmer). An diesem Sonntag<br />
versammelt sich ab 13.20 Uhrauf<br />
der Trabrennbahn Mariendorfein<br />
Teil der Elite des Sulkysports zu einem<br />
der wichtigsten Ereignisse seiner<br />
Arthierzulande.ZweiHengste<br />
rücken ins Blickfeld: Oteround Gladiateur,die<br />
im Buddenbrock-Hauptlauf<br />
um ein Preisgeld von25000<br />
Euro kämpfen. Gladiateur hat zwar<br />
nichts mit Gladiator zu tun, dennoch<br />
dürfte maximaler Zirkus im positivsten<br />
aller sportiven Sinne garantiert<br />
sein. Ebenso im Stutenlauf, der<br />
nichts mit Weißbrot zu tun hat, sondernein<br />
weiteres Rennen in Mariendorfist,wie<br />
nicht nur Traberfreunde<br />
wissen. Undwer am Ende noch erfahren<br />
möchte,warum vonMarylin<br />
Monroe Bo keine schauspielerische<br />
Glanzleistung zu erwarten ist und<br />
warum sie sich keinen Patzer gegenüber<br />
JackyBroserlauben darf, sollte<br />
am Sonntag mal vorbeischauen am<br />
Mariendorfer Damm 222.<br />
Die Blaublüter<br />
der Woche<br />
FOOTBALL. DasSchöne am Beruf<br />
des Sportredakteurs bei einer renommierten<br />
<strong>Zeitung</strong> wie der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> ist, dass er auch mal<br />
ganz verrückte Sachen ausprobieren<br />
kann. ZumBeispiel spontan einen<br />
Begriff bei Google in die Suchmaske<br />
eintragen. Etwa das englische Wort<br />
Royals,weil es so ähnlich klingt wie<br />
Rolls Royce, in dem gerade sein Ressortleiter<br />
vordem Verlagsgebäude<br />
vorgefahren ist. DerSportredakteur<br />
wirdzunächst durch die Mitteilung<br />
überrascht, dass Herzogin Meghan<br />
ihren Verlobungsring ändernließ,<br />
doch er fühlt sich insgeheim seiner<br />
Profession derartverpflichtet, dass<br />
er scrollt und scrollt und scrollt. Der<br />
Sportredakteur landet schließlich<br />
bei den Potsdam Royals.Die haben<br />
an diesem Sonnabend um 16.30 Uhr<br />
ein Heimspiel im SportparkamLuftschiffhafen.<br />
Sieempfangen die Dresden<br />
Monarchs.Jede Menge blaues<br />
Blut also,besser allerdings als böses<br />
Blut.Das wird es nicht gebenunter<br />
Footballern, obwohl die Royals,Tabellenplatz<br />
sechs,den Monarchs,Tabellenplatz<br />
drei, gerne ein paar<br />
Punkte abluchsen würden. Schon<br />
tippt der Sportredakteur das Wort<br />
Abluchsen in die Suchmaskeund erfährt,<br />
dass es vommittelniederdeutschen<br />
luken kommt: ziehen, zerren,<br />
zupfen. Wenn das mal nicht zum<br />
American Football passt –total verrückt.<br />
(cs.)<br />
ZAHL DER WOCHE<br />
25<br />
Jahre unterhält Berlin nun schon<br />
Städtepartnerschaften mit Jakarta,<br />
Peking und Tokio, was dem <strong>Berliner</strong><br />
Fußball-Verband (BFV) Anlass genug<br />
ist, ein Turnier für Unter-15-Jährige<br />
aus diesen Städten zu veranstalten.<br />
An diesem Freitag geht im Poststadion<br />
die Post ab mit den letzten<br />
zwei von insgesamt sechs Partien<br />
(Modus: jeder gegen jeden). Jakarta<br />
spielt gegen Tokio (10 Uhr), die BFV-<br />
Auswahl gegen Peking (12 Uhr).
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 19 **<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Nur ein<br />
leises<br />
Sorry<br />
Hamilton schickt sich an,<br />
alle Rekorde zu brechen<br />
VonElmar Brümmer,Spielberg<br />
Lewis Hamilton hat nicht nur den<br />
Werbeschriftzug „Monster“ auf<br />
seinem Helm stehen, er benimmt<br />
sich auch so,was seine Form auf den<br />
Rennstrecken angeht: sechs Siege in<br />
den ersten acht Rennen dieser Saison,<br />
auf dem besten Weg, alle Schumacher-Rekorde<br />
zu knacken, die für<br />
die Ewigkeit gedacht waren –und den<br />
Titelhattrick im Visier. Der Brite im<br />
Siegerpfeil fährtwie voneinem anderen<br />
Stern. Vordem Großen Preis von<br />
Österreich fragen sie sich in der Formel<br />
1: Wie macht er das –und was<br />
fehlt seinem Rivalen SebastianVettel?<br />
Vorab noch eine perspektivische<br />
Drohung, gerade in der Talkshowmit<br />
David Letterman ausgesprochen:<br />
„Michael Schumacher ist mit 38 zurückgetreten.<br />
Ichbin jetzt 33 Jahrealt.<br />
Ichwürde denken, ich kriege definitiv<br />
noch fünf Jahre hin. Undich bin unheimlich<br />
fest entschlossen, weiter zu<br />
siegen. Ich spüre noch das Feuer.“<br />
Nachsatz: „Das fehlt manchen meiner<br />
Konkurrenten.“Vettel, mit dem er<br />
sich auf der sportlich-ehrgeizigen<br />
Ebene blendend versteht, meint er<br />
damit sicher nicht. O-Ton Hamilton:<br />
„Wenn ich nicht weiter nach Verbesserung<br />
streben würde,dann hätte ich<br />
den Eindruck, ich würde etwas verschwenden.“<br />
Das kann man über seine Mercedes-Jahre<br />
wohl kaum sagen: 58 Siege<br />
in 127 Rennen, wertet man nur die<br />
fünfeinhalb Jahre der Hybrid-Ära,<br />
dann sind es in fünfeinhalb Jahren<br />
bisher 57 Siege in 108 Versuchen.<br />
Zum Vergleich die Karriere des Heppenheimers,<br />
essind bei 13 Siegen in<br />
88 Rennen während der letzten viereinhalb<br />
Jahre eher rote Zahlen. Der<br />
entscheidende Unterschied zwischen<br />
den beiden: Hamilton macht<br />
einfach weniger Fehler unter Druck,<br />
drängt Vettel aber zu vielen, wie zuletzt<br />
bei der umstrittenen Szene in<br />
Montreal. Aktuelles Punkteverhältnis:<br />
187:111.<br />
Das, was Hamilton<br />
als<br />
„Feuer“ bezeichnet,<br />
ist in Wahrheit<br />
Erfolgshunger.<br />
„Ich weiß,<br />
dass die Leute es<br />
nicht hören wollen“,<br />
sagt er nach<br />
Sonnenkönig:<br />
Lewis Hamilton dem sechsten<br />
Sieg im achten<br />
Rennen letzten Sonntag, „aber von<br />
hier an wirdesnur noch stärker.“ Den<br />
besten Beweis für seine Überlegenheit<br />
lieferte er in der letzten Runde<br />
des letzten Rennens. Mit abgefahrenen<br />
Reifen war er nur 24 Tausendstel<br />
langsamer als Vettel, der für den Ehrenpunkt<br />
der schnellsten Runde extra<br />
frische,superweiche Pneus hatte aufziehen<br />
lassen. „Das zeigt, wie er vorher<br />
gespielt hat“, sagt Vettel. Nur, das<br />
wir uns richtig verstehen: dass es an<br />
der Spitze gerade so langweilig zu<br />
werden droht wie in besten Schumi-<br />
Zeiten, liegt nicht am Champion,<br />
sondern anseiner Konkurrenz. Hamilton<br />
selbst schiebt es auf die Entscheidungen<br />
der Regelmacher in den<br />
letzten Jahren. Auch dahinter verbirgt<br />
sich eine Botschaft: Da will einer noch<br />
mehr freie Fahrt.<br />
Ob es die Sorge vor dem Verlieren<br />
sei, die ihn so über-erfolgreich mache,wurde<br />
er neulich gefragt. Knappe<br />
Antwort: „In meinem Herzen ist kein<br />
Platz für Angst.“ Und nein, er spiele<br />
nicht mit seinen Gegnern. Das verbiete<br />
der Respekt: „Ich habe Kämpfe<br />
wie beim Rennen in Kanada wirklich<br />
genossen, deshalb hoffe ich wirklich,<br />
dass Ferrari ein bisschen mehr Abtrieb<br />
in den Kurven zulegt, damit wir<br />
Rennen gegeneinander fahren können.“<br />
Dass Österreich im Vorjahr der<br />
Tiefpunkt für Mercedes war, empfindet<br />
er als zusätzlichen Ansporn: „Ich<br />
verspreche euch, wir werden nicht<br />
langsamer werden.“ Und fügt noch<br />
ein leises„Sorry“ an.<br />
AFP/HORVAT<br />
Noch haben Laura Ludwig (r.) und Margareta Kozuch jede Menge Redebedarf im Sand.<br />
Frau für die Lebensfreude<br />
Laura Ludwig ist das Gesicht der Beachvolleyball-WM in Hamburg, Favoritinnen sind diesmal aber andere<br />
VonKarin Bühler<br />
Vielleicht ist es ganz gut,<br />
dass LauraLudwig seit ihrer<br />
Kindheit mit den Mechanismen<br />
der Werbewirtschaft<br />
vertraut ist. Die Eltern der<br />
Olympiasiegerin im Beachvolleyball<br />
führen in Berlin-Köpenick eine Werbewerkstatt,<br />
die in Textil-, Sieb- und<br />
Digitaldruck sowie grafischer Gestaltung<br />
die Wünsche der Kunden verwirklicht.<br />
Logos und Bilder sind wichtig<br />
in diesem Gewerbe, Bilder mit einer<br />
Botschaft. Bilder sind auch wichtig<br />
im Sport und im Sportmarketing.<br />
Unddort fahren die Veranstalter der<br />
Weltmeisterschaft, die an diesem<br />
Freitag im Hamburger Stadion am<br />
Rothenbaum beginnt, seit einigen<br />
Wochen große Geschützeauf.<br />
EinPonton auf der Elbe etwa, gefüllt<br />
mit 75 Tonnen Sand. EinSchlepper<br />
zogdas Beachvolleyball-Feld vor<br />
die Elbphilharmonie. Zwei Barkassen<br />
hielten den Court bei Ebbe gegen<br />
die Strömung. Ludwig, 33, und<br />
ihre neue Spielpartnerin Margareta<br />
Kozuch, 32, wurden mit Speed-Booten<br />
auf das Ponton gebracht. Sie<br />
schlugen Bälle über das Netz –für<br />
Werbefotos.<br />
Ludwig ist das Gesicht des deutschen<br />
Beachvolleyballs. Sie ist das<br />
Gesicht der WM. Sie ist ein Gesicht,<br />
um das sich Medien und Werbepartner<br />
reißen. Zur besten Sendezeit<br />
präsentiertdie <strong>Berliner</strong>in im Fernsehen,<br />
jederzeit auch online,den Sommertanz<br />
einer Sonnencreme.„Laura<br />
versprüht mit ihrer erfrischenden<br />
Art und ihrem Sport Lebensfreude<br />
pur“, findet JörgGrünwald, der Marketing-Chef<br />
der Kampagne.<br />
Laura Ludwig hier. Laura Ludwig<br />
dort. Die Hamburger haben sie für<br />
sich eingenommen. In Hamburg-<br />
Dulsbergist der Olympiastützpunkt,<br />
dortwohnt und trainiertdie <strong>Berliner</strong>in,<br />
die das Volleyballspielen beim<br />
Köpenicker SC gelernt hat. Alle 216<br />
WM-Spiele werden im Fernsehen<br />
und im Livestream zu sehen sein.<br />
Sport1 überträgt. ARD und ZDF steigen<br />
am Final-Wochenende mit einer<br />
Live-Berichterstattung ein. Der<br />
Streamingdienst DAZN zeigt alle<br />
Spiele auf dem Center Courtund den<br />
zwei Nebenplätzen. Beachvolleyball<br />
ist eine junge, frische Sportart, bei<br />
der die Bässe wummern und der<br />
Sportzum Event wird, was die Sponsoren<br />
animiert. Es geht um eine Million<br />
Dollar Preisgeld.<br />
Vermutlich muss Ludwig einige<br />
Kraft aufwenden, um die Last der Erwartungen<br />
wegzudrücken. Zwar<br />
kennt sie das Gefühl, im Mittelpunkt<br />
zu stehen. Und doch ist dieses Mal<br />
alles anders.Die Überraschung wäre<br />
groß, wenn sie am 7. Juli im Finale<br />
stehen würde. Sie kommt als Mutter<br />
auf den Court. Die WMist das erste<br />
große Turnier nach ihrer Schwangerschaft<br />
und der Geburt des kleinen<br />
TeoJohnston voreinem Jahr.Und sie<br />
hat in Margareta Kozuch eine neue<br />
Beachpartnerin, denn Kira Walkenhorst,<br />
mit der sie in Rio Olympiasiegerin<br />
wurde, hat ihre Karriere beendet.<br />
Oder zumindest unterbrochen.<br />
Die Neue an Ludwigs Seite hat<br />
ebenfalls viel erlebt −vornehmlich in<br />
derHalle.Kozuch war lange Zeit Kapitänin<br />
der deutschen Volleyball-<br />
Nationalmannschaft, mit der sie<br />
zweimal EM-Silber gewann. Sie<br />
stammt aus Hamburg, spielte in Italien,<br />
Russland, Polen, Aserbaidschan<br />
„Sie ist unheimlich athletisch, hat eine wahnsinnige<br />
Ballkontrolle und ist<br />
ein echter Fighter.“<br />
Laura Ludwig schwärmt für ihre neue Partnerin Margareta Kozuch<br />
und Schanghai, gewann 2016 mit<br />
Pomi Casalmaggioredie Champions<br />
League und wurde zwischen 2010<br />
und 2014 jedes Jahr wieder Deutschlands<br />
Volleyballerin des Jahres.<br />
„Maggie bringt alles mit, was man<br />
braucht. Sie ist unheimlich athletisch,<br />
hat eine wahnsinnige Ballkontrolle<br />
und ist ein echter Fighter“, begründete<br />
Ludwig die Wahl ihrer<br />
neuen Spielpartnerin.<br />
VorzweiJahren wechselte Kozuch<br />
aus der Halle in den Sand, spielte zunächst<br />
mit Karla Borger.Dann fragte<br />
Ludwig an. Kozuch überlegte eine<br />
Woche lang. Dann sagte sie zu. „Eine<br />
Olympiasiegerin an meiner Seite zu<br />
Mit Schlussspurt ins EM-Finale<br />
IMAGO IMAGES/KIRKLEWSKI<br />
haben, ist eine Ehre“, sagte Kozuch.<br />
Seit Jahresbeginn spielen die Frauen<br />
zusammen. „Schon im ersten gemeinsamen<br />
Training hat es geklickt,<br />
und ich habe ein unheimlich gutes<br />
Gefühl. Ich habe den Eindruck, dass<br />
hier etwas Tolles entstehen kann“,<br />
sagte Kozuch.<br />
Allerdings ist die Zeit, in der sich<br />
die beiden aufeinander einstellen<br />
konnten, kurz. Da sind Abläufe noch<br />
nicht automatisiert, viele Situationen<br />
neu. Noch weiß die eine in psychologisch<br />
hoch anspruchsvollen Situationen<br />
nicht sicher, wie die andere<br />
reagiert. Die Stabilität, die sich<br />
das DuoLudwig/Walkenhorst in vier<br />
Jahren erarbeitet hatte, fehlt dem<br />
Duonach einem halben Jahr noch.<br />
Sportlich haben sich Ludwig/Kozuch<br />
für die WM nicht qualifiziert.<br />
Sie schafften es bislang zweimal lediglich<br />
bis ins Achtelfinale eines<br />
Weltranglisten-Turniers. Aber weil<br />
Laura Ludwig aus PR- und Marketinggründen<br />
unverzichtbar ist und<br />
der Verband dem neuen Duo beste<br />
Aussichten für Tokio 2020 einräumt,<br />
ist es mit einer WildcardamStart.<br />
An diesem Freitag um 18 Uhr<br />
schlagen Ludwig/Kozuch gegen die<br />
weltranglistenelften US-Amerikanerinnen<br />
Kelley Larsen/Emily Stockman<br />
zum ersten von drei Gruppenspielen<br />
auf. Es geht um Aufmerksamkeit<br />
für ihreSportart, um Punkte<br />
für die Olympia-Qualifikation. Die<br />
neuen Weltmeister-Duos haben einen<br />
Platz bei den Sommerspielen<br />
2020 sicher.„Die Erwartungen sollten<br />
aber erstmal entspannt bleiben“,<br />
sagt Ludwig. Den ersten Geburtstag<br />
vonTeo Johnston würde sie am liebsten<br />
mit einem Auftaktsieg feiern.<br />
Doppelpacker Luca Waldschmidt schießt die deutschen U21-Fußballer in letzter Minute zum Sieg über Rumänien<br />
VonTobias Schächter,Bologna<br />
InBologna hat sich einst der Deutsche<br />
Fußballer Helmut Haller in<br />
die Geschichtsbücher gekickt. Mit<br />
dem ortsansässigen FC gewann der<br />
dreifache WM-Teilnehmer aus Augsburg<br />
1964 die italienische Meisterschaft.<br />
Auch für die deutschen Talente<br />
der U21-Nationalmannschaft<br />
war die Stadt in der Emilia-Romagna<br />
am Donnerstagabend im Halbfinale<br />
der Europameisterschaft ein gutes<br />
Pflaster: Durch einen 4:2 (1:2)-Sieg<br />
gegen Rumänien zog die Mannschaft<br />
von Trainer Stefan Kuntz ins<br />
Finale ein, trifft am Sonntag in Udine<br />
wie schon 2017 auf Spanien.<br />
Nach einem Pausenrückstand<br />
drehten die Deutschen die Partie in<br />
der Schlussphase durch zwei Freistoßtorevon<br />
Luca Waldschmidt (89.)<br />
und Nadiem Amiriinder Nachspielzeit.<br />
Diebeiden hatten auch die zwei<br />
ersten Treffer der Deutschen erzielt.<br />
„Der Trainer hat eine sehr, sehr<br />
emotionale Ansprache gehalten in<br />
der Halbzeit, uns sehr hart angepackt.<br />
Dashat uns gut getan, das hat<br />
uns gepuscht“, erzählte Nadiem<br />
Amiri nach dem Spiel. Der Trainer<br />
sagte hinterher, dass er die Mannschaft<br />
in der Pause gefragt habe, ob<br />
sie sich so aus dem Turnier verabschieden,<br />
oder noch einmal den inneren<br />
Schweinehund bei großer<br />
Hitzeüberwinden wolle.<br />
Diefrühe Führung gab den Deutschen<br />
keine Sicherheit. Amiri hatte<br />
nach einem Antritt und einem beherzten<br />
Schuss aus 17 Metern (17.)<br />
getroffen. Doch die Rumänen domi-<br />
nierten und brachten die deutsche<br />
Abwehr mit ihrem variablen Spiel<br />
immer wieder in Verlegenheit. Der<br />
Ausgleich fiel nach einem Elfmeter<br />
und nach Intervention des Video-<br />
Schiedsrichters, Timo Baumgartl<br />
hatte Ianis Hagi ein Bein gestellt –<br />
den Strafstoß verwandelte George<br />
Puscas (24.). Der wuchtige Mittelstürmer<br />
vonUSPalermo war zusammen<br />
mit Regisseur Hagi bester Rumäne<br />
und traf in der 44. Minute per<br />
Kopf aus acht Metern zur 2:1-Führung<br />
– die deutschen Verteidiger<br />
Baumgartl und Herthas Maximilian<br />
Mittelstädt ließen Puscas zu viel<br />
Raum. Und hätte der deutsche Torwart<br />
Alexander Nübel nach einem<br />
erneuten Kopfball von Puscas nicht<br />
mit einer Glanzparade das 1:3 verhindert,<br />
wären die Deutschen bei<br />
Temperaturen von mehr als 40 Grad<br />
wohl nicht mehr zurückgekommen.<br />
Die Südosteuropäer waren –solange<br />
ihre Kraft reichte –der erwartete<br />
unbequeme Gegner, der das<br />
Spiel in der ersten Hälfte klar dominierte.<br />
Doch kurz nach der Pause stand<br />
es in diesem Hitzespiel dann 2:2<br />
durch ein Strafstoßtor von Luca<br />
Waldschmidt, nachdem Hagi Mahmoud<br />
Dahoud im Strafraum am Trikot<br />
gezogen hatte.<br />
DerTempofußball schien den Rumänen<br />
viel Kraft gekostet zu haben,<br />
die Deutschen agierten aber auch<br />
aggressiver als im ersten Durchgang.<br />
Und gewannen am Ende verdient<br />
durch zwei tolle Freistöße. Nadiem<br />
Amiri sagte: „Ich war tot, aber ich<br />
wollte unbedingt schießen.“<br />
NACHRICHTEN<br />
Vier Medaillen für deutsche<br />
Kanuten bei Europaspielen<br />
KANU. Dererfolgsverwöhnte deutsche<br />
Kajak-Vierer musste sich bei<br />
den Europaspielen in Minsk über<br />
500 Meter dem russischen Boot geschlagen<br />
geben und damit die erste<br />
Niederlage seit der EM 2018 einstecken.<br />
Ebenfalls auf den zweiten Rang<br />
paddelten Lisa John (Berlin) im Einer-Canadier<br />
sowie Franziska John<br />
(Potsdam) und Tina Dietze(Leipzig)<br />
im Zweier-Kajak (jeweils 200 Meter).<br />
MaxHoff (Essen) holte im Einer-Kajak<br />
über 5000 Meter Bronze.<br />
Radprofis Preidler und Denifl<br />
für vier Jahre gesperrt<br />
RADSPORT. Diebeiden österreichischen<br />
Radprofis GeorgPreidler,29,<br />
und Stefan Denifl, 31, sind für ihre<br />
Verwicklung in die Dopingaffäreum<br />
den Sportmediziner Mark S. hart<br />
sanktioniertworden. DieÖsterreichische<br />
Anti-Doping Rechtskommission<br />
sprach gegen beide eine<br />
Sperrevon vier Jahren aus.Preidler<br />
und Denifl waren seit dem 5. März<br />
vorläufig suspendiert, ihreSperren<br />
laufen damit bis zum 4. März2023.<br />
Eintracht Frankfurt<br />
übernimmt Frauenteam<br />
FUSSBALL. DieÜbernahme des siebenmaligen<br />
Frauenfußball-Meisters<br />
1. FFC Frankfurtdurch den Männer-<br />
Bundesligisten Eintracht Frankfurt<br />
ist so gut wie perfekt. DerFFC soll ab<br />
der Saison 2020/21 unter dem Dach<br />
der Eintracht spielen.<br />
Lisicki verpasst Hauptfeld<br />
in Wimbledon<br />
TENNIS. Sabine Lisicki, 29, hat beim<br />
Grand-Slam-Turnier in Wimbledon<br />
den Einzug ins Hauptfeld knapp verpasst.<br />
Die<strong>Berliner</strong>in verlor im entscheidenden<br />
Spiel der Qualifikation<br />
gegen die Niederländerin Lesley Kerhove<br />
mit 6:0, 4:6, 4:6. 2013 war Lisicki<br />
im Rasen-Mekka bis ins Finale vorgedrungen,<br />
unterlag dortaber der<br />
Französin Marion Bartoli.<br />
FedCup bekommt<br />
Finalturnier<br />
TENNIS. Ungeachtet der Kritik an<br />
der ReformimDavis Cupwirdauch<br />
im FedCup ein Finalturnier eingeführt.<br />
Ab 2020 kämpfen die Tennisspielerinnen<br />
im Mannschaftswettbewerb<br />
bei einem sechstägigen<br />
Event um den Titel, gespielt wirdvon<br />
2020 bis 2022 in Budapest auf Sand.<br />
Derneue „World CupofTennis“ wird<br />
im Zuge der Reforminder Weltgruppe<br />
vonacht auf 20 Nationalteams<br />
ausgeweitet. 16 Mannschaften,<br />
darunter auch die deutsche,<br />
spielen in einer Qualifikation acht<br />
vonzwölf Plätzen für das Finale aus.<br />
Dieübrigen vier Tickets gehen an die<br />
diesjährigen Finalisten.<br />
ZAHLEN<br />
Fußball<br />
Frauen, WM in Frankreich<br />
Viertelfinale:<br />
Norwegen -England<br />
Frankreich -USA<br />
Fr., 21.00 Uhr<br />
Italien -Niederlande<br />
Sa., 15.00 Uhr<br />
Deutschland -Schweden Sa., 18.30 Uhr<br />
Männer,U21-EM<br />
Halbfinale:<br />
Deutschland -Rumänien 4:2 (1:2)<br />
Spanien -Frankreich 4:1 (2:1)<br />
Tennis<br />
WTA-Turnier in Eastbourne<br />
Viertelfinale: Angelique Kerber (Kiel/Nr.4)-Simona<br />
Halep (Rumänien/Nr.6)6:4, 6:3, Ons Jabeur<br />
(Tunesien) -Alize Cornet (Frankreich) 1:6,<br />
7:5, 6:3
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 – S eite 20 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Herthas Investor<br />
Auf eigene<br />
Gefahr<br />
Paul Linke<br />
macht keinen Unterschied<br />
zwischen Kraken und Haien.<br />
Was haben eine <strong>Berliner</strong> Filmproduktionsfirma,<br />
das Fuchsschwanzgewächs<br />
Quinoa und gelbe<br />
Kurkumaknollen mit einer Schiffbaugesellschaft<br />
aus Flensburg, italienischer<br />
Unterwäschemode und<br />
elektronischen Fußfesseln gemeinsam?<br />
Wirklich nur eins, den Namen<br />
LarsWindhorst. Gestatten, das ist ein<br />
talentierter Geschäftsmann und eloquenter<br />
Menschenfänger, 42 Jahre<br />
alt, geboren in Rahden zwischen Bielefeld<br />
und Bremen, den Helmut Kohl<br />
einst als„Wunderkind der deutschen<br />
Wirtschaft“ bezeichnete und den<br />
man heute, nach zwei Pleiten 2004<br />
und 2009, und jeweils gelungenen<br />
Comebacks ruhig Finanzjongleur<br />
nennen darf–weil er mit Firmen wie<br />
mit Jonglierbällen umgehen kann.<br />
Das Prinzip Windhorst funktioniert<br />
imGrunde so: Rein in den Privatjet<br />
und dann um die Welt zu den<br />
sehr reichen bis superreichen Menschen,<br />
um das vagabundierende Kapital<br />
in Niedrigzinszeiten einzusammeln.<br />
Dafür kauft Windhorst Unternehmen<br />
und verkauft sie wieder mit<br />
Gewinn, um seine Geldgeber zu bedienen<br />
– wenn es gut läuft. Und<br />
wenn nicht? Waspassiert, wenn mal<br />
ein Bällchen zu Boden fällt? „Wer bei<br />
ihm investiert, muss selbst die Risiken<br />
und Chancen auf eigene Gefahr<br />
hin einschätzen“, schrieb die Wirtschaftswoche<br />
vorein paar Tagen.<br />
Folgen der Internationalisierung<br />
Nun also Fußball, Hertha BSC. Das<br />
ist ein Klub, der es aus eigener Finanzkraft<br />
nicht schafft, die ambitionierten<br />
Ziele zu erreichen. Für 125<br />
Millionen hat sich Windhorst eingekauft,<br />
vorerst hat er sich 37,5 Prozent<br />
der Klubanteile gesichert. Man darf<br />
Finanzchef Ingo Schiller zu diesem<br />
Deal gratulieren. Muss es aber nicht.<br />
Profifußball war schon immer<br />
von kommerziellen Interessen getrieben.<br />
Nur waren diese früher lokal,<br />
höchstens national begrenzt.<br />
Das versprach, was man heute hier<br />
und da vermisst: Bindung, Identität<br />
und Glaubwürdigkeit. Als Eintracht<br />
Braunschweig 1973 ein Hirschgeweih<br />
auf der Brust trug, war das Stadion<br />
keine dreißig Kilometer vonder<br />
Schnapsfabrik entfernt.<br />
Heute ist das Geschäft global vernetzt,<br />
achten die deutschen Fußballfunktionäre<br />
auf die Bedürfnisse des<br />
asiatischen Markts, werden Büros in<br />
NewYork, Rio,Tokio eröffnet. Hertha<br />
macht da natürlich mit, ein bisschen<br />
zumindest, denn Internationalisierung<br />
ist das Gebot der Stunde. Wer<br />
bekannter werden will, wer mehr<br />
Geld braucht, öffnet sich nach allen<br />
Seiten. Vielleicht kann ja Windhorsts<br />
Schiffbaugesellschaft etwas für den<br />
Herthadampfer tun. Ansonsten gilt:<br />
Wenn in Köpenick ein Immobilienkrake<br />
heimisch werden darf, wirdein<br />
Finanzhai in Charlottenburg kaum<br />
noch Schrecken verbreiten.<br />
Talentierter Geschäftsmann, eloquenter<br />
Menschenfänger:LarsWindhorst THRELFALL<br />
Herthas Fans halten wenig von Investoren, zumindest wenn es um Hannover 96 geht.<br />
VonMarkus Lotter und<br />
Gabriela Keller<br />
Voll ins Risiko<br />
Hertha BSC geht mit dem Investor Lars Windhorsteinen 125-Millionen-Deal ein<br />
Ineiner ersten Reaktion, die bei<br />
solchen Deals gern mal im<br />
Rahmen einer vonlanger Hand<br />
geplanten PR-Kampagne gereicht<br />
werden, haben beide Parteien<br />
natürlich ihre Begeisterung zum<br />
Ausdruck gebracht. Dort Lars Windhorst,<br />
42, der Finanzinvestor, der ob<br />
seiner Erfolge als Unternehmensgründer<br />
um die Jahrtausendwende<br />
schon mal als Wunderkind der deutschen<br />
Wirtschaft gefeiert und vom<br />
damaligen Kanzler Helmut Kohl protegiert<br />
wurde, aber nach ein paar<br />
Pleiten eher ins Zwielicht geraten<br />
war. Hier der Bundesligist Hertha<br />
BSC, der ob seiner latenten finanziellen<br />
Notjaseit gut und gerne 20 Jahren<br />
vom Einstieg eines Großinvestors<br />
träumte.<br />
„Wir sehen es als langfristiges und<br />
vielversprechendes Engagement.<br />
Für mich persönlich ist es außerdem<br />
eine große Freude, einen Beitrag zur<br />
wirtschaftlichen Zukunft dieses<br />
großartigen Vereins in Berlin leisten<br />
zu können“, erklärte also Windhorst.<br />
Ließ über den Spiegel, der zuerst<br />
über den Deal berichtete hatte, zudem<br />
noch wissen, dass er beim<br />
Hauptstadtklub in Sachen Wachstum<br />
„noch ganz viel Luft nach oben“<br />
sehe.Zitat: „Die Hertha kann wie andere<br />
Klubs in London oder Madrid<br />
zu einem echten 'Big City Club' werden.“<br />
Aber na klar:„Wir wollen Geld<br />
verdienen. Das muss bei all unseren<br />
Investitionsentscheidungen der<br />
Hauptgrund sein.“<br />
Aufseiten der Hertha begab sich<br />
zunächst Manager Preetz in die Bütt,<br />
mit folgender Einschätzung:„Das erhöht<br />
unsereChancen, mittelfristig in<br />
Reichweite internationaler Plätze zu<br />
kommen.“ Auf ihn folgte Finanz-<br />
Chef Ingo Schiller, der überzeugt ist,<br />
dass der Klub im Hinblick auf dessen<br />
Bewertung durch die neue Partnerschaft<br />
in neue Dimensionen vorgestoßen<br />
sei. Torsten-Jörn Klein, ehemals<br />
Verlagsleiter, inzwischen Herthas<br />
Aufsichtsratsvorsitzender, verschlagzeilte<br />
schließlich den Vorgang,<br />
er sagte: „Ein Meilenstein für die Zukunft<br />
vonHertha BSC ist erreicht!“<br />
Fakt ist, dass sich Windhorst über<br />
seine Tennor-Holding beim Traditionsklub<br />
für einen Preis in Höhe von<br />
125 Millionen Euro einen Anteil von<br />
37,5 Prozent an der Profiabteilung<br />
gesichert hat, mit der vertraglichen<br />
Garantie, dass er seine Beteiligung<br />
schon zur nächsten Saison auf 49,9<br />
Prozent ausweiten kann –für einen<br />
entsprechenden Geldbetrag, verstehtsich,<br />
derebenfalls im dreistelligen<br />
Millionenbereich liegen sollte.<br />
Wobei die von der Bildzeitung ins<br />
Spiel gebrachten 250 Millionen Euro<br />
wohl doch eher nur im Bereich des<br />
Möglichen liegen. Dafür müsste sich<br />
Hertha wohl bereits in der kommenden<br />
Spielzeit für die Champions<br />
League qualifizieren.<br />
Bei all den Glücksgefühlen, welche<br />
die Hertha-Verantwortlichen<br />
zum Ausdruck brachten, steht außer<br />
Frage, dass der Klub wohl eher aus<br />
der Angst voreiner Stagnation beziehungsweise<br />
vor einem Abgehängtwerden<br />
denn aus letzter Überzeugung<br />
ein derartiges Risiko eingegangen<br />
ist.Windhorst als neuer BigPlayer<br />
im Verein dürfte zum einen der Anhängerschaft<br />
gar nicht so leicht zu<br />
vermitteln sein, schon gar nicht,<br />
wenn er aus seinem Umfeld zwei Personen<br />
im Aufsichtsrat des Vereins<br />
platziert, wie der Spiegel berichtet.<br />
Zumanderen begeben sich die Blau-<br />
Weißen, das scheint jedenfalls nicht<br />
nur aufgrund vonWindhorsts Vorgeschichte<br />
als Dotcom-Pleitier der Fall<br />
zu sein, in die Abhängigkeit zu einem<br />
Hasardeur.<br />
Einjährige Bewährungsstrafe<br />
„Es gibt Unternehmer, deren Stärke<br />
eher das Einsammeln von Geldern<br />
ist, nicht unbedingt das gute Verwalten<br />
von Geldern“, urteilt beispielsweise<br />
Max Otte, Finanzexperte und<br />
Gründer des IFVE Institut für Vermögensentwicklung,<br />
im Gespräch mit<br />
dieser <strong>Zeitung</strong>.Windhorst gelte in der<br />
Finanzbranche als „bunter Vogel“.<br />
Dennoch würde es ihm immer wieder<br />
gelingen, Milliarden für seine Geschäfte<br />
aufzutreiben. „Es gibt im Moment<br />
gar nicht so viele gute Investments,<br />
aber eine steigende Zahl von<br />
Superreichen, die für ihr Geld eine<br />
Anlage suchen“, fährt Otte fort. „Es<br />
gibt wahnsinnig viel vagabundierendes<br />
Kapital, und wenn einer auftaucht<br />
mit dem Talent zur Selbstvermarktung,<br />
dann kommt das gut an.“<br />
Die Frage sei nur, wie nachhaltig<br />
diese Geschäfte seien, generell seien<br />
Windhorsts Investments etwas für<br />
Anleger,die Risiken in Kauf nehmen:<br />
„Das erhöht unsere Chancen,<br />
mittelfristig in Reichweite<br />
internationaler Plätze<br />
zu kommen.“<br />
Michael Preetz hat als Manager von Hertha BSC auf dem Transfermarkt<br />
plötzlich einen ganz anderen Handlungsspielraum.<br />
IMAGO/DEFODI<br />
„Bisher“, so Otte, „war alles bei ihm<br />
ziemlich kurzlebig.“<br />
Eine Tochter der von Windhorst<br />
im Jahr 2004 gegründeten Sapinda-<br />
Holding ging 2009 in die Insolvenz,<br />
vor zwei Jahren stand die gesamte<br />
Unternehmensgruppe vor dem Aus,<br />
konnte aber gerettet werden. Im Gegensatz<br />
zurWindhorst AG,zurWindhorst<br />
Capital Holding GmbH und<br />
zur Windhorst Electronic GmbH, die<br />
2003 allesamt Bankrott gingen. Im<br />
Nachgang wurde Windhorst, der seinen<br />
Hauptwohnsitz in London hat<br />
und sich mal über Sapinda eine Loge<br />
im Olympiastadion genehmigte,<br />
vom Landgericht Berlin im Zusammenhang<br />
mit dem Zerfalls seiner<br />
Firmen wegen Veruntreuung zu einer<br />
Geldstrafe in Höhe von 108 000<br />
Euro und zu einer einjährigen Bewährungsstrafe<br />
verdonnert.<br />
Aber was tun, wenn man als Klub<br />
im Milliardengeschäft Fußball nicht<br />
so recht vorankommen will? Wenn<br />
man nach Abwicklung des 70-Millionen-Euro-Handels<br />
mit dem USamerikanischen<br />
Investor KKR, der ja<br />
gerade mal zur Tilgung der Schulden<br />
und dem Rückkauf von zuvor verpfändeten<br />
TV-Merchandising-Rechten<br />
reichte, zudem Schluss gekommen<br />
ist, dass Transfererlöse allein<br />
nicht mehr ausreichen, um dem<br />
ganzen Klub einen Impuls zu geben?<br />
Im Besonderen, da parallel ja der<br />
Traum von einem neuen Stadion<br />
verfolgt wird, das im Gesamtkontext<br />
bei der Gestaltung einer erfolgreichen<br />
Zukunft ja noch wichtiger ist<br />
als ein zuverlässiger Torjäger oder<br />
ein fantastischer Keeper.Und so eine<br />
neue Heimspielstätte, auch dagibt<br />
es eine Gewissheit auf Hertha-Führungsebene,<br />
ist ohne Geld von außennie<br />
und nimmer zu bauen.<br />
Schiller soll jedenfalls laut Spiegel<br />
auf Windhorst zugegangen sein,<br />
nachdem er diesen über die „<strong>Berliner</strong><br />
Stadtgesellschaft“ kennengelernt<br />
habe. Man habe zudem um<br />
Vorkasse gebeten, was laut Schiller,<br />
allerdings weniger mit der Not, sondern<br />
mit der unternehmerischen<br />
Selbstverständlichkeit zu tun gehabt<br />
habe. Inabsoluten Zahlen hat erjedenfalls<br />
den bis dato größten Finanz-Deal<br />
in der Geschichte der<br />
Bundesliga abgeschlossen. In der<br />
Relation zu den Geschäften des<br />
Branchenführers FC Bayern sieht die<br />
Sache jedoch ein wenig anders aus.<br />
2014 beispielsweise stieg die Allianz<br />
AG – zugleich Namensgeber des<br />
Münchner Stadions –für 110 Millionen<br />
Euro beim Rekordmeister ein.<br />
Dafür bekam das Unternehmen allerdings<br />
nur 8,33 Prozent der Anteile<br />
an der FC Bayern AG, was auch für<br />
die Beteiligungen von Adidas und<br />
Audi gilt.<br />
Man darf nun gespannt sein, ob<br />
Preetz einen Teil dieses frische Geld<br />
umgehend in den Kader investiert.<br />
Ob er bis zum Ende der sommerlichen<br />
Transferperiode, also bis zum<br />
Montag, den 2. September, noch ein<br />
paar Hochkaräter für den neuen<br />
Hertha-Weg begeistern kann. Einen<br />
Weg, der vonanderen Klubs,zumeist<br />
natürlich ausländische,schon längst<br />
eingeschlagen wurde. Und inzwischen<br />
von vielen Klubs, denen natürliche<br />
Wachstumsgrenzen gesetzt<br />
sind, eben auch als alternativlos erachtet<br />
wird. (mitdpa)<br />
Lazaro<br />
wird Herthas<br />
Rekordmann<br />
Für 22 Millionen Euro kauft<br />
Inter den Mittelfeldakteur<br />
VonPatrick Berger<br />
Eskommt Bewegung in das Personalkarussell<br />
von Hertha BSC.<br />
Der Bundesligaklub wird Valentino<br />
Lazaro, 23, abgeben. Das steht fest.<br />
Vorzwei Wochen schon einigte sich<br />
der österreichische Nationalspieler<br />
mit Inter Mailand auf einen Transfer.<br />
Dessen neuer Trainer, Antonio<br />
Conte, überzeugte Lazaro ineinem<br />
längeren Telefonat. Bislang lagen die<br />
beiden Vereine allerdings noch in<br />
den Ablösevorstellungen auseinander.<br />
Einen Sockelbetrag von 18Millionen<br />
Euro plus zwei Millionen Bonuszahlungen<br />
hatte der Serie-A-<br />
Vierte geboten –das war allerdings<br />
zu wenig für Hertha. Jetzt besserte<br />
Inter nach. DerChampions-League-<br />
Klub ist bereit, 22 Millionen Euro<br />
nach Charlottenburgzuüberweisen.<br />
DemVernehmen nach kommen sogar<br />
drei weitere inForm von Boni<br />
hinzu. Lazaro wird inItalien einen<br />
Vertrag bis 2024 erhalten und den<br />
Blau-Weißen zudem eine Rekordeinnahme<br />
bescheren. 2017 erhielten<br />
die <strong>Berliner</strong> knapp 20 Millionen Euro<br />
für Innenverteidiger John Anthony<br />
Brooks,der zum VfL Wolfsburgging.<br />
Lazaros Agent MaxHagmayr trieb<br />
die Gespräche mit Manager Michael<br />
Preetz am Mittwoch in Berlin entscheidend<br />
voran. Vor einer Woche<br />
schon trafen sich beide hinter verschlossenen<br />
Türen im <strong>Berliner</strong> Privatclub<br />
China Club im Adlon Palais.<br />
Der Spieler selbst befindet sich zurzeit<br />
noch im USA-Urlaub und soll<br />
dann Anfang kommender Woche<br />
ganz offiziell Inter-Spieler sein.<br />
Grujic-Wahl zwischen Liga-Trio<br />
Eine Entscheidung wird dann auch<br />
bei Marko Grujic, 23, gefallen sein.<br />
Nach Informationen dieser <strong>Zeitung</strong><br />
wird der Serbe auf alle Fälle für eine<br />
weitere Saison in der Bundesliga<br />
bleiben. Hertha, Werder Bremen<br />
oder Eintracht Frankfurt sind die<br />
verbliebenen Optionen. Fest steht<br />
auch, dass Liverpool den Spieler verleihen<br />
will. DerChampions-League-<br />
Sieger will bis Ende der Woche Klarheit<br />
in der Personalie haben. Grujic<br />
selbst will bis Sonnabend eine finale<br />
Entscheidung zwischen den drei<br />
Klubs getroffen haben. DemVernehmen<br />
nach stehen die Chancen für<br />
Hertha ganz gut. In der Hauptstadt<br />
fühlt sich der Serbe pudelwohl, versteht<br />
sich auch mit dem neuen<br />
Coach Ante Covic gut. Für Werder<br />
spricht die gute Beziehung zwischen<br />
Liverpools Jürgen Klopp und Florian<br />
Kohfeldt (haben den gleichen Berater).<br />
Frankfurthat das internationale<br />
Geschäft als Trumpf in derHand. Die<br />
Hessen spielenwieder in der Europa<br />
League. Mit Dejan Joveljic, Filip<br />
Kostic und Mijat Gacinovic hat Grujic<br />
zudem gute Freunde am Main.<br />
Am Montag startet Hertha in die<br />
Saisonvorbereitung –ohneValentino<br />
Lazaro. Vielleicht aber mit Marko<br />
Grujic.<br />
Valentino Lazaro wird künftig nicht mehr<br />
im Hertha-Dress auflaufen. DPA/WOITAS
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 – S eite 21 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Thomas Klein über<br />
30 Jahre „Do the right<br />
thing“ von SpikeLee<br />
Seite 23<br />
„Der Betrachter wird hart rangenommen.“<br />
Sebastian Moll über eine Kunstausstellung in New Yorksneuem Luxusquartier The Shed Seite 22<br />
Tom Stoppard<br />
Verführt von<br />
Harry Potter<br />
PetraKohse freut sich<br />
auf das neue Stück des<br />
britischen Dramatikers.<br />
Heute ist es wieder so weit. Wie<br />
jeden Freitag werden online 40<br />
Karten für die zweiteilige Theaterinszenierung<br />
„Harry Potter und das<br />
verwunschene Kind“ in der kommenden<br />
Woche im Palace Theatrein<br />
London verlost, und zwar für nur 40<br />
Pfund für beide Teile zusammen. Mit<br />
Glück ergattert man einen Platz, der<br />
normalerweise 350 Pfund kostet. Mit<br />
Pech einen, der noch schlechter ist<br />
als der, den man für 40 Pfund auch<br />
regulär buchen könnte. Denn im<br />
dritten Jahr,indem das Stück vonJoanne<br />
K. Rowling, Jack Thorne und<br />
John Tiffany in London läuft, kann<br />
man die Geschichte der nächsten<br />
Harry-Potter-Generation auch ohne<br />
Glück oder Beziehungen sehen.<br />
Dass dies direkt nach dem Start<br />
noch nicht so war,ist nun wieder für<br />
die Theatergeschichte ein Glück.<br />
Denn sonst hätte sich der der Dramatiker<br />
Tom Stoppard wohl nicht<br />
noch einmal hingesetzt und selbst<br />
ein weiteres Stück geschrieben. 2015<br />
kam„The Hard Problem“ heraus,danach<br />
drängte es den damals 78-Jährigen<br />
nicht zu Weiterem. Die Produzentin<br />
Sonia Friedman aber ließ<br />
ihm, wie am Donnerstag die London<br />
Times berichtete, keine Ruhe, bis er<br />
sagte: „Okay, wenn du das Unmögliche<br />
wahrmachst und mir sechs Karten<br />
für die Harry-Potter-Show besorgst,<br />
schreibe ich dir ein Stück.“<br />
Da Friedman „Harry Potter and<br />
the Cursed Child“ selbst produziert<br />
hat, war das vielleicht ein ungleicher<br />
Deal. Aber das neue Stoppard-Stück<br />
ist da, es heißt „Leopoldstadt“ nach<br />
dem ehemals jüdischen Viertel in<br />
Wien, und der als Kind jüdischer Eltern<br />
inTschechien geborene Stoppardsagt,<br />
es sei sehr persönlich. In der<br />
Inszenierung vonPatrick Marber hat<br />
es im Januar am West EndPremiere.<br />
In Deutschland hat indessen der<br />
Vorverkauf für das „Verwunschene<br />
Kind“ ab März imMehr!-Theater in<br />
Hamburg begonnen. Noch gibt es<br />
für alle Vorstellungen Karten. Aber<br />
ich kann mir sowieso nicht vorstellen,<br />
dass etwa Peter Handke Harry-<br />
Potter-Fan sein könnte.<br />
Des schweren Vogels Last<br />
Der Bluessänger Eric Burdon machte auf seiner Abschiedstour im <strong>Berliner</strong> Tempodrom Station<br />
VonHarry Nutt<br />
Mit dem nahen Karriereende<br />
war der inzwischen<br />
78-jährige Eric<br />
Burdon in seiner Karriereals<br />
Bluessänger schon oft konfrontiert.<br />
1971, als er nach den Jahren<br />
inder ersten Rockliga mit den<br />
Animals nach ganz neuen musikalischen<br />
Wegen suchte und diese<br />
mit einer Funkband namens War<br />
auch gefunden hatte, erlitt Burdon<br />
während einer Tournee einen<br />
Asthma-Anfall und musste aussteigen.<br />
Natürlich kam er bald wieder,<br />
aber als er in den späten 70er-Jahren<br />
sogar mit Udo Lindenberg<br />
tourte, war das für echte Fans des<br />
Burdon-Blues nur ein weiterer<br />
Rückschlag. Wenn man sich heute<br />
anhört, wie Burdon und Lindenberg<br />
„Verdammt, wir müssen raus<br />
aus dem Dreck“ intonieren, dann<br />
wird auf berührende Weise deutlich,<br />
was es heißt, nichts als die eigene<br />
Stimme zum Medium seines<br />
Ausdrucksvermögens gemacht zu<br />
haben. Während Lindenberghilflos<br />
quäkt, macht Eric Burdon mit jedem<br />
Tonklar, dass es darum geht,<br />
um sein Leben zu singen.<br />
Gravitätische Werkschau<br />
Diesmal steht ganz ausdrücklich<br />
„Abschiedstour“ auf dem Ticket,<br />
und kurz nach 20 Uhr betritt Eric<br />
Burdon mit jungen Musikern, die<br />
sich der historischen Einfachheit<br />
halber Animals nennen, die Bühne<br />
des gut gefüllten Tempodroms.<br />
Eine Referenz an Burdons ruhmreiche<br />
Formation aus den frühen<br />
60er-Jahren, die später noch einmal<br />
als New Animals reüssierten.<br />
Eric Burdon kommt als letzter, mit<br />
Sonnenbrille, weißem Knitterjackett<br />
und bedächtigem Schritt. Als<br />
die sechsköpfige, mit zwei Bläsern<br />
verstärkte Band loslegt, tänzelt er<br />
ein wenig, aber die Jugendlichkeit,<br />
die er sich optisch bewahrt hat,<br />
passt nicht zum Gleichgewichtsbedürfnis<br />
des schweren Körpers.<br />
Aber Eric Burdon ist ja auch zum<br />
Singen gekommen, und Gravität ist<br />
letztlich auch das Thema dieser<br />
Werkschau. Das zweite Stück des<br />
Abends hört auf den Namen<br />
„Mama Told Me Not ToCome“, ein<br />
Stück das Randy Newman für Burdons<br />
erstes Soloalbum im Jahre<br />
Eric Burdon bei einem KonzertimJahr 2018.<br />
1966 geschrieben hat und das später<br />
noch oft gecovert wurde, etwa<br />
von Three Dog Night und Tom<br />
Jones. Aber wenn man so anfängt,<br />
dann ist man gleich mitten drin in<br />
einer schlimm-unendlichen Erzählung<br />
von Verweisen und Querbezügen.<br />
„Don’t Let Me Be Misun-<br />
IMAGO PICTURES/RUDI GIGLER<br />
derstood“, das zu den unvermeidlichen<br />
Klassikern der kaum inszenierten<br />
Show gehört, gibt es eben<br />
nicht nur von Burdon, sondern<br />
auch in einer sehr gut tanzbaren<br />
Disco-Version mit Flamenco-Anteilen<br />
einer Band namens Santa Esmeralda.<br />
Those wherethe days.<br />
Und natürlich weht der schwere<br />
Wind der Rockgeschichte heran,<br />
wenn Burdon hierbei zu einer Altersversion<br />
ansetzt, die die treibende<br />
Dringlichkeit früherer Tage<br />
nicht erreicht. Seine Stimme<br />
kommt nicht mehr dahin, wo sie<br />
einmal war, aber sie entführt in<br />
eine Vergangenheit, in der der raue<br />
Sound ganz auf Verausgabung angelegt<br />
war. Eric Burdon sah schon<br />
als junger Mann nach zu vielen<br />
schlaflosen Nächten aus, etwas<br />
aufgedunsen und doch in der Lage,<br />
jeden Raum mit seiner Zelebration<br />
des weißen Bluesauszufüllen.<br />
Schuld sind die Frauen<br />
Nach gut 50 Jahren ehrfürchtiger<br />
Anteilnahme an einem Song wie<br />
„House of The Risin’ Sun“, das natürlich<br />
nicht ausgelassen wurde,ist<br />
es aber an der Zeit, einmal zu sagen,<br />
dass es ein etwas wehleidiges<br />
Männerlied ist, das alle Welt, insbesondere<br />
die eigene Familie, dafür<br />
verantwortlich macht, dass eine<br />
verlorene Seele in den Alkohol und<br />
in die Spielsucht abgeglitten ist.<br />
Im Blues sind oft die Frauen<br />
schuld, zum Beispiel in Leadbellys<br />
„In The Pines“, das wir heute am<br />
besten aus der Unplugged-Version<br />
von Nirvana kurz vor dem Todvon<br />
Kurt Cobain kennen. Es war in dem<br />
knappen Set von Eric Burdon und<br />
seiner Band das stärkste Stück des<br />
Abends, obwohl Burdon-Hits wie<br />
„Spill The Wine“ und „When IWas<br />
Young“ die gediegene Rock-Klassizität<br />
unter Beweis stellten.<br />
Nach gut einer Stunde war<br />
Schluss, das heißt: Burdon und<br />
seine Crew leitetendie Landephase<br />
ein, die sich dann aber noch eine<br />
Weile mit langen Bluesvariationen<br />
hinzog. Eric Burdon ist ein schwererVogel,<br />
der seine Würde mit gleitenden<br />
Flugbewegungen zu wahren<br />
sucht, wie er sie auf der Bühne<br />
gleich mehrfach simulierte. „We<br />
GotToGet OutOfThis Place“ –was<br />
sonst – war dann zusammen mit<br />
„Hold On, I’m Comin’“ der Rausschmeißer.<br />
Gehen und Kommen,<br />
einaltesLied.<br />
Harry Nutt<br />
gehörte zu den eher jüngeren<br />
Gästen im Publikum.<br />
NACHRICHTEN<br />
Deniz Yücel wird Reporter<br />
aus Dresden<br />
Derdeutsch-türkische Journalist<br />
DenizYücel berichtet ab Juli für Die<br />
Welt über die Landtagswahlen in Ostdeutschland.<br />
DasteilteWelt-Chefredakteur<br />
UlfPoschardt am Donnerstag<br />
mit.Yücel soll vonDresden aus arbeiten.<br />
In Brandenburgund Sachsen<br />
werden am 1. September neue Parlamente<br />
gewählt. In Thüringen findet<br />
die Landtagswahl am 27. Oktober<br />
statt. DerReporterwar von2007 bis<br />
2014 Redakteur der <strong>Zeitung</strong> taz und<br />
ist seit 2015 Türkei-Korrespondent<br />
derWelt.Yücel saß ein Jahr ohne Anklageschrift<br />
in der Türkei im Gefängnis,zeitweise<br />
in Einzelhaft. DerVorwurflautete<br />
Terrorpropaganda. Erst<br />
im Februar 2018 kamYücel nach politischem<br />
Tauziehen zwischen Berlin<br />
und Ankarafrei. (dpa)<br />
Salman Rushdies neuer<br />
Roman „Quichotte“<br />
Salman Rushdie (72) veröffentlicht<br />
in diesem Herbst einen neuen Roman<br />
mit dem Titel „Quichotte“. Das<br />
480 Seiten umfassende Buch soll am<br />
14. Oktober erscheinen, wie der C.<br />
Bertelsmann Verlag am Donnerstag<br />
mitteilte.InRushdies Roman, der<br />
sich als Hommage an den spanischen<br />
Dichter Cervantes versteht,<br />
geht es um einen Mann, der das Herz<br />
einer Talkshow-Königin erobernwill<br />
und sich dafür auf einen Roadtrip<br />
durch Amerika begibt. (dpa)<br />
Streit um Mahnmal für<br />
NSU-Opfer in Köln<br />
Im Streit um ein Mahnmal für die<br />
Opfer des NSU-Nagelbombenanschlags<br />
in der Kölner Keupstraße beharren<br />
Anwohner und Künstler auf<br />
dem ursprünglich geplanten Standort.<br />
„Wenn es nicht auf diese Ecke<br />
kommt, dann ist die Keupstraße<br />
nicht wichtig“, sagte Mitat Özdemir<br />
vonder Initiative„Herkesin Meydani<br />
–Platz für alle“ bei der Präsentation<br />
des Modells am Donnerstag im Museum<br />
Ludwig. Dasetwa 6mal 24 Meter<br />
große Denkmal nach dem Entwurfdes<br />
<strong>Berliner</strong> Künstlers Ulf<br />
Aminde soll auf einem Grundstück<br />
entstehen, das nicht der Stadt Köln<br />
gehört, sondernvon einem privaten<br />
Investor entwickelt wird. (dpa)<br />
UNTERM<br />
Strich<br />
Klaus &Peter<br />
Unterwegs mit<br />
der Wörterbude<br />
VonPeter Wawerzinek<br />
Klaus Thaler nennt Jonas sich, weil er aus<br />
Klausthal kommt, was nichts mit dem alkoholfreien<br />
Bier zu tun hat. Puppenspieler<br />
ist er.Wir sind vorJahrzehnten über Usedom<br />
und Rügen getourt, mit Pferdefuhrwerk und<br />
Planwagen, unsere Kinder an Bord. Und haben<br />
während der achtwöchigen Schau sogar<br />
ein Puppenspiel neu erfunden, soforteinstudiert<br />
und auch gleich aufgeführt. Tolle Monate<br />
erlebten wir dann in Amerika, Oberlin<br />
hieß der Ort, an dem wir Vorlesungen hielten.<br />
Ichredete am Pult zu den Studenten und<br />
Klaus-Jonas Thaler spielte hinter mir. Egal,<br />
was er damit auslöste, ich durfte mich nicht<br />
umdrehen, um es zu erfahren. Alles unerhört<br />
spaßig und doch war’s für ihn eher großer<br />
Bluff. Trickbetrüger nannte er uns. Für so<br />
viele amerikanische Dollars einmal in der<br />
Woche drei Stunden voll den Geikel zu liefern<br />
–das war es für ihn. Unddennoch sind<br />
wir gut herumgekommen damals in Amerika.<br />
Eben wegen der vielen Zwischenzeiten,<br />
die es für uns gab. Wasserfall, Woodstock,<br />
NewYork, Chicago, Detroit, das wir Destroit<br />
nannten, Los Angeles und sogar ein Puppenspielfestival<br />
in Brattleboro, im Bundesstaat<br />
Vermont, fielen ab dabei.<br />
Jetzt haben wir wieder zusammengefunden,<br />
sind Teilnehmer beim Kunstfest PankowimSchlossparkSchönhausen.<br />
Mitunserer<br />
Wörterbude. Die Idee kam uns in der<br />
Wörtherstraße am Kollwitz-Platz. Da wollten<br />
KLAUS ZYLLA<br />
wir einen Imbisswagen aufstellen und die<br />
Leute dort mit Reimen abspeisen. Nun haben<br />
wir sie in Pankowaufgebaut. DasGanze<br />
funktioniert inetwa so: Die Kundschaft tritt<br />
heran und darf sich ein Thema aussuchen,<br />
sagen wir: eine Beschwerde, einen Liebesbrief,<br />
ein Gedicht oder einen Schüttelreim.<br />
Ich spreche dann mit jedem die Sache konkreter<br />
durch. An wen, für wen, was der<br />
Schwerpunkt ist, die Aussage sein sollte und<br />
solche Dinge eben. Dann lege ich los. Alles<br />
spielt sich in meinem Kopf ab. Der Text entsteht<br />
spontan und wächst sich aus zur Blüte.<br />
Der Stift schreibt alles sofort aufs feine Papier.Wie<br />
es kommt, wenn es kommt. Es wird<br />
nichts durchgestrichen, nur konzentriert<br />
überlegt vorm Aufschreiben, und danach<br />
unterschrieben weitergereicht. Vorher dokumentieren<br />
wir die Ergüsse, drehen kleine<br />
Filmchen zumVortrag. Denn ich lese den Bestellern<br />
meine Bestseller laut vor, ehe ich sie<br />
aushändige. Und fertig. Zur Belohnung gibt<br />
es einen Gewinn für den Auftragsteller. Eiskaffee,<br />
fruchtige Drinks, Erdbeeren mit<br />
Sahne. Bezahlt wird nicht, nur bescheiden<br />
um eine Spende gebeten. Du kannst also für<br />
nur einen einzigen Cent einen Text deiner<br />
Wahl überreicht bekommen, und obendrauf<br />
ein frisches Radler-Bier dazu zischen. Ist<br />
doch spitze oder wie? Die Leute klatschen<br />
und loben, sind begeistertoder sehr berührt.<br />
Sechszehn schöne Texte kommen bis zum<br />
Tagesende zusammen. Die Zeit vergeht im<br />
Flug. Das ganze Fest wird ausgerichtet von<br />
einer Pankower Wohnungsbaugesellschaft,<br />
wunderlich dass keine Mieter Schlange stehen,<br />
um sich vonuns einen Beschwerdebrief<br />
gegen die Baumfällungen am Schlosspark<br />
schreiben zu lassen. Es ist wie immer:Inwessen<br />
Haus du wohnst, in dessen Hand beiße<br />
nicht. Bald wird Pankow wohl in die Schlagzeilen<br />
geraten. Stuttgart 21und der Hambacher<br />
Forst lassen grüßen. Die Baumkletterer<br />
sind schon auf demWeg, meint Klaus freudig<br />
gestimmt. Wirmüssen bis zum nächstes Jahr<br />
warten, ehe wir wieder mit gereimten Worten<br />
um uns werfen, wenn man uns inzwischen<br />
nicht mit Terminen zudeckt.
22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Eine Feier des sperrigen Rests<br />
In New Yorks neuem Luxusareal The Shed versucht sich eine Gemeinschaftsausstellung an einer Systemkritik des Kapitalismus<br />
VonSebastian Moll<br />
Der Shed – wörtlich als<br />
„Schuppen“ übersetzt –<br />
ist ein Fremdkörper in<br />
den Hudson Yards, jenem<br />
neuen Glamourbezirk von<br />
Manhattan, der dem oberen 0,01<br />
Prozent der Stadtbevölkerung noch<br />
mehr exklusive Wohn- und Shoppinggelegenheiten<br />
bietet, als es das<br />
luxuriöse New York ohnehin schon<br />
hat. Wie ein gigantischer Planwagen<br />
ragt das Gebäude aus dem Ensemble<br />
der Glastürme zum Osten hin heraus,so,<br />
als berge es eine Truppe Hinterwäldler,<br />
bereit, die polierte Symmetrie<br />
des Hightech-Gewerbeparks<br />
gründlich zu stören.<br />
Der Shed, vor knapp zwei Monaten<br />
eröffnet, ist das Kulturzentrum<br />
der Hudson Yards, ein Versuch, dem<br />
Karee der Betuchten einen Anstrich<br />
des Gemeinsinns zu verleihen. Es<br />
soll Menschen an die ehemalige Industriebrache<br />
bringen, die sich weder<br />
für Designermode interessieren<br />
noch sich die Leckereien in dem von<br />
Sterneköchen betriebenen Food-<br />
Court leisten können. Und das Programm,<br />
das der Shed seither bietet,<br />
gibt sich alle Mühe, jener Rolle des<br />
trojanischen Pferds in der vergoldeten<br />
Stadt gerecht zu werden.<br />
So lief im ersten Monat im Shed<br />
eine Performance des Aktivisten und<br />
Rappers Boots Riley zum Thema<br />
„Kunst und ziviler Ungehorsam“.<br />
Kurz danach wurde ein Multimedia-<br />
Stück mit dem Titel „Powerplay“ angeboten,<br />
das als eine „auf Frauen<br />
konzentrierte Zelebration radikaler<br />
Kunst“ beworben wurde.<br />
Rechtzeitig zum Sommer kommt<br />
nun ein subversives Kunstereignis in<br />
den Schuppen. Shed-Direktor Alex<br />
Poots hat Werke kommissioniert,<br />
Tony Cokes Installation „Collision/Coalition“ im Kulturzenrum in NewYorks neuem Stadtquartier The Shed.<br />
die, wie er sagt, „wichtige Fragen zu<br />
sozio-ökonomischen Konflikten<br />
stellen sowie über die Fähigkeit der<br />
Kunst, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.“<br />
Dementsprechend widersetzt<br />
sich das Stück des in den USA lebenden<br />
Briten Tony Cokes der einfachen<br />
Konsumierbarkeit. Zu sehen sind<br />
drei Video-Leinwände, auf die in<br />
Power-Point-Größe theoretische<br />
Texte mit marxistischem Einschlag<br />
eingespielt werden. Im ersten Teil<br />
werden wir über den Zusammenhang<br />
zwischen Polizeigewalt und<br />
Gentrifizierung informiert, um dann<br />
ganz unverblümt mit der Rolle der<br />
Kunst in diesem Zusammenhang<br />
konfrontiertzuwerden.<br />
Im zweiten Teil lesen wir die Ausführungen<br />
des Essayisten TomHolert<br />
zum Scheitern der Kunstproduktion<br />
im 21. Jahrhundert. Er beklagt,<br />
dass die Innovationskraft der<br />
Kunst nicht mit jener der Technologie<br />
Schritt gehalten habe. Die eigentliche<br />
Kunst, so schließt er, liege<br />
schon lange nicht mehr in der<br />
Schaffung einzelner Werke, sondern<br />
in der Fähigkeit, sich in unseren<br />
neuen Kommunikationsräumen<br />
strategisch zu positionieren.<br />
Vonhier aus geht es weiter zu einem<br />
Traktat über den Tod der<br />
Kunstkritik, die in den Worten des<br />
Verfassers Julian Stallabrass nur<br />
noch dazu diene, den Werken das<br />
Siegel der Bedeutsamkeit zu verleihen<br />
und somit ihren Marktwert zu<br />
stützen.<br />
Das ist alles ziemlich strenger<br />
Stoff und man kann sich kaum<br />
vorstellen, dass einer der Shopper<br />
im benachbarten Edel-Markenzentrum<br />
sich das antut oder es<br />
sich gar zu Herzen nimmt. Immerhin<br />
erleichtert Cokes dem Betrachter<br />
das Leben dann doch<br />
noch ein wenig, indem erihm oder<br />
ihr per iPhone zur Lektüre Dub-<br />
Step- und Reggaetöne einspielt.<br />
STAN NARTEN<br />
So wird die Systemkritik schließlich<br />
doch wieder bis zu einem gewissen<br />
Grad zum Lounge-Erlebnis.Vielleicht<br />
will Cokes damit zeigen, dass<br />
es am Ende doch kein Entrinnen<br />
gibt, dass auch die schärfste Subversion<br />
immer wieder vomKontext von<br />
Konsum und Kapitalismus aufgesogen<br />
wird. Immerhin bleibt, nicht zuletzt<br />
dank dieser Reflexion des Kontextes,<br />
bei Cokes’ Werk ein gewisser<br />
sperriger Rest, der nicht bequem im<br />
Genuss vonKunst als Luxus aufgeht.<br />
Der Kolumbianer Oscar Murillo<br />
macht noch viel direkter als Cokes<br />
den Zusammenhang der Hudson<br />
Yards zum Thema. Im Eingang zu<br />
seiner Installation ist einVideo zu sehen,<br />
in dem symbolisch Pappfiguren<br />
vomRockefeller Center zu den Hudson<br />
Yards umziehen, wo sie nun<br />
friedlich am Fenster sitzen und den<br />
Campus überblicken.<br />
Die Performance spielt auf die<br />
Auseinandersetzung von Diego Rivera<br />
mit dem Ölmilliardär Rockefeller<br />
an, der ihn 1934 kommissioniert<br />
hatte, ein Wandgemälde für die<br />
Lobby seines Wolkenkratzers an der<br />
Fifth Avenue zu fertigen. Es kam zu<br />
einem legendären Zerwürfnis, als<br />
Rockefellermerkte,dass Riveras Mural<br />
eine scharfe Kapitalismus-Kritik<br />
wurde. Das Bild wurde herausgerissen<br />
und Riveraentlassen.<br />
Nun übernimmt Murillo den<br />
Stab von Rivera als Kritiker im<br />
Machtzentrum des Klassenfeindes.<br />
Er nistet sich ein im neuen Herzen<br />
des Kapitals,inmitten vonPenthäusern,<br />
deren einziger Nutzen ihr Spekulations-<br />
und Prestigewert für den<br />
globalen Jetset ist.<br />
Es ist schwer sich zu entscheiden,<br />
was von dieser Kritik aus dem<br />
Innern zuhalten ist. Eine Journalistin<br />
bezeichnete den Shed und seine<br />
Arbeit als „sehr großzügiges Geburtstagsgeschenk,<br />
das man voneinem<br />
sehr reichen Mann bekommt,<br />
der deine Frau gestohlen hat“. Es ist<br />
gewiss keine schlechte Sache, dass<br />
in den Hudson Yards ein Raum für<br />
solche Diskurse geschaffen wurde.<br />
Ob sie vongenau dortaus jedoch irgendeine<br />
nennenswerte Wirkung<br />
entfalten können, steht auf einem<br />
ganz anderen Blatt.<br />
Sebastian Moll<br />
schlenderte irritiertdurch<br />
den neuen Schuppen.<br />
Bitte schön aufmucken<br />
Philipp Ruch vom Zentrum für Politische Schönheit klagt gegen „stigmatisierende“ Kongress-Ausladung<br />
VonChristian Rath<br />
Philipp Ruch, der Leiter des<br />
Künstlerkollektivs Zentrum<br />
für Politische Schönheit (ZPS)<br />
sieht sich stigmatisiert. Beim Verwaltungsgericht<br />
Köln hat er in<br />
dieser Woche gegen seine vor einigen<br />
Wochen erfolgte Ausladung<br />
bei einem Kongress der Bundeszentrale<br />
für Politische Bildung geklagt.<br />
Die Klage liegt der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> vor.<br />
Das ZPS war durch verschiedene<br />
politische Kunst-Happenings bekannt<br />
geworden. Zu den spektakulärsten<br />
Aktionen des ZPS gehört der<br />
demonstrative Aufbau eines Holocaust-Mahnmals<br />
vor dem Haus des<br />
AfD-Politikers Bernd Höcke im thüringischen<br />
Bornhagen.<br />
Leiter des Kollektivs ist der<br />
deutsch-schweizerische Philosoph<br />
Philipp Ruch. Als neuer Star der politischen<br />
Kunst wurde er vonder Bundeszentrale<br />
für Politische Bildung<br />
(BPB) für deren Bundeskongress im<br />
März 2019 eingeladen. Sein Beitrag<br />
war dort angekündigt unter dem Titel:<br />
„Bitte schön aufmucken! Kunst<br />
als Politik und politische Bildung“.<br />
Doch im Februar 2019, einen Monat<br />
vordem Kongress,war Ruch unter<br />
Hinweis auf „strafrechtliche Ermittlungen“<br />
wieder ausgeladen worden.<br />
Gemeint war nicht das inzwischen<br />
eingestellte Verfahren der<br />
Staatsanwaltschaft Gera wegen Bildung<br />
einer kriminellen Vereinigung,<br />
sondern ein Verfahren der Staatsanwaltschaft<br />
Chemnitz (das inzwischen<br />
bei der Staatsanwaltschaft<br />
Berlin geführtwird). Dortging es um<br />
die Aktion „SoKoChemnitz“, bei der<br />
das ZPS im Dezember 2018 eine Öffentlichkeitsfahndung<br />
nach Chemnitzer<br />
Nazis vorgetäuscht hatte.<br />
Alsdie vomBundesinnenministerium<br />
veranlasste Ausladung bekannt<br />
wurde, gab es kritische Nachfragen.<br />
Eine Sprecherin Seehofers erklärte<br />
daraufhin, eine Einladung Ruchs<br />
hätte als „staatlich finanzierte Legitimierung“<br />
der SoKo-Chemnitz-Aktion<br />
„missverstanden“ werden können.<br />
In Bezugnahme auf diesen Vorgang<br />
hat Philipp Ruch jetzt eine<br />
Klage gegen die Bundeszentrale<br />
eingereicht. Das Verwaltungsgericht<br />
Köln soll feststellen, dass die<br />
Ausladung seine Persönlichkeitsrechte<br />
sowie seine Kunstfreiheit<br />
verletzt hat. Ruch geht es nicht um<br />
Geld und Schadensersatz, er will<br />
rehabilitiertwerden.<br />
Die Ausladung und die nachfolgende<br />
Kommunikation hätten ihn<br />
an den Pranger gestellt, so Ruch. Dabei<br />
sei der Eindruck erweckt worden,<br />
dass er und seine Kunst „außerhalb<br />
des für Austausch und Diskussion<br />
auf dem Bundeskongress zulässigen<br />
Spektrums liegen“. Die Ausladung<br />
sei auch unverhältnismäßig, so die<br />
Klageschrift. Die künstlerischen<br />
Konzepte Ruchs hätten ja auf dem<br />
Kongress durchaus kritisch diskutiertwerden<br />
können.<br />
Sonderzugreisen im Herbst<br />
mit dem 1. Klasse-Sonderzug AKE-RHEINGOLD<br />
LESERREISEN<br />
INFORMATIONEN UND BUCHUNG<br />
06591–949 987 33<br />
Kennwort: <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Stresa am Lago Maggiore<br />
8-tägige Sonderzugreise mit dem AKE-RHEINGOLD<br />
09.10. –16.10.2019<br />
ab € 1.499,–<br />
09.10. –16.10.2019<br />
p. P. im DZ<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
·An-/Abreise im nostalgischen 1. Klasse-Sonderzug AKE-RHEINGOLD mit Aussichts- und/oder<br />
Clubwagen und Speisewagen ·Sitzplatzreservierung ·Bus- und Gepäcktransfer Domodossola ↔<br />
Stresa ·7ÜN/HP im 4-Sterne Grand Hotel Bristol ·Schiffsausflug zu den Borromäischen Inseln<br />
·Ausflug mitder „Centovalli-Bahn“ vonDomodossolanach Locarno·Schiffsfahrt über den Lago di<br />
Lugano ·Besuch eines italienischen Marktes in Cannobio und Besuch des Botanischen Gartens<br />
„Villa Taranto“inVerbania·Ausflug an den Lagod´Orta inkl.Bootsfahrt ·AKE-Reiseleitung<br />
Zusätzliche Kosten p. P.: Ausflugnach Mailand inkl. Führung: €49,–<br />
Zustiege: Berlin Hbf ·Südkreuz ·Gesundbrunnen<br />
Montreux am Genfer See<br />
8-tägige Sonderzugreise mit dem AKE-RHEINGOLD<br />
Im Preis enthaltene Leistungen:<br />
ab € 1.799,–<br />
p. P. im DZ<br />
·An-/Abreise im nostalgischen 1. Klasse-Sonderzug AKE-RHEINGOLD mit Aussichts- und/<br />
oder Clubwagen und Speisewagen · Sitzplatzreservierung ·Bus- und Gepäcktransfer<br />
·7ÜN/HP im ausgewählten 4-Sterne Eurotel Montreux oder4-Sterne SGrand HotelSuisse-<br />
Majestic ·Stadtführung in Montreux und Gstaad ·Fahrt mit dem Murmeltierzug ·Fahrt auf<br />
der GoldenPass Line: Montreux –Gstaad ·Ausflug Vevey u. Besuch der Chaplin’s World<br />
·Fahrt mit „Train des Etoiles“ ·Schiffsfahrt auf dem Genfer See ·AKE-Reiseleitung<br />
Zusätzliche Kosten p. P.: Ausflug im Schokoladenzug €89,–<br />
Zustiege: Berlin Hbf·Südkreuz ·Gesundbrunnen<br />
©marina99-123rf<br />
©AKE-Archiv<br />
Mehr Informationen auch unter www.berliner-zeitung.de/leserreisen<br />
Detaillierte Informationen zur Reise und rechtliche Hinweise erhalten Sie vomReiseveranstalter.<br />
Reiseveranstalter (i.S.d.G.): AKE-Eisenbahntouristik, Inh. Jörg Petry, Kasselburger Weg 16, 54568 Gerolstein<br />
©Eric Schulze
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 23 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Die Wrestler<br />
und<br />
die Dichter<br />
Clemens J. Setz spricht<br />
ermunternd in Klagenfurt<br />
VonJudith von Sternburg<br />
Wer sich vor und nach Darren<br />
Aronofskys Film „The Wrestler“<br />
nicht für Wrestling interessiert<br />
hat, konnte sich nun von Clemens J.<br />
Setz ins Bild setzen lassen. Der von<br />
ihm in den Mittelpunkt seiner Klagenfurter<br />
Rede zur Literatur gestellte<br />
Begriff Kayfabe dürfte sich künftig in<br />
der Literaturkritik festsetzen, zu<br />
Recht. Bei Kayfabe, erklärte Setz –<br />
beim Literaturwettbewerb hier vor<br />
elf Jahren der Gewinner des Ernst-<br />
Willner-Preises –, gehe es um eine<br />
Art „Wahrung der Vierten Wand“.<br />
DerWrestler dürfe nämlich nicht aus<br />
der fiktiven biografischen Situation<br />
fallen, die ihm die Autoren des Unternehmens<br />
WWE (World Wrestling<br />
Entertainment Inc.)auf den Leib geschrieben<br />
haben.<br />
Clemens J. Setz konnte also zur<br />
Eröffnung der 43. Tage der deutschsprachigen<br />
Literatur nicht nur fabelhafte<br />
Geschichten aus der Wrestlerszene<br />
erzählen. Auch in der Literatur<br />
– Don Quixote/Alonso Quijano –<br />
und im Leben – Frank Underwood/Kevin<br />
Spacey –werden Rolle<br />
und Realität synchronisiert, beziehungsreich<br />
verflochten oder schlicht<br />
verwechselt. Was soschlicht natürlich<br />
auch wieder nicht ist –Setz berichtete,<br />
wie der kenianische Diktator<br />
Daniel arap Moi die Romanfigur<br />
Matigari festnehmen lassen wollte<br />
und schließlich mangels Erfolgs den<br />
Autor des Romans, Ngugi wa Thiong’o,ins<br />
Gefängnis stecken ließ.<br />
Viele, die meisten der Geschichten<br />
aus dem Leben handelten von<br />
einer tiefen Unsicherheit im Umgang<br />
mit Rollenspielen und Realität,<br />
ganz im Gegensatz zum souveränen<br />
Umgang der Literatur damit.<br />
Das Paar Don Quijote/Alonso Quijano<br />
ist meisterhaft, das Paar Frank<br />
Underwood/Kevin Spacey ein Albtraum.<br />
Was Setz zum „extremsten<br />
Beispiel zeitgenössischer Selbstverwechslung“<br />
brachte. Heinz-<br />
Christian Strache, damals noch österreichischer<br />
Vizekanzler und<br />
FPÖ-Chef, spielte in einem Werbeclip<br />
eine ArtWeihnachtsmann, der<br />
nächtliche Ruhe schenkt, da „die<br />
FPÖ alle Fremden aus dem Land<br />
geworfen habe“.<br />
Clemens J. Setz während seiner Rede zur<br />
Literatur am Mittwoch.<br />
DPA<br />
DieseVerschmelzung„von spielerisch<br />
augenzwinkernder Brutalität<br />
mit realer Macht ist die bizarrste<br />
Ausformung der Kayfabe“, so Setz,<br />
und zugleich ein Anzeichen bevorstehendern<br />
Selbstauflösung: „Den<br />
Rechtsradikalen und Rechtspopulisten<br />
in Europa kann man getrost die<br />
Mitteilung machen: Natürlich werdet<br />
ihr verschwinden. …Euer System<br />
ist ein geschlossenes, und wie<br />
alle geschlossenen Systeme erstickt<br />
es irgendwann an sich selbst.“<br />
Auch Autoren, so der 1982 geborene<br />
Setz, befolgten „die lächerliche<br />
Kayfabe der Dichteridentität“ und<br />
endeten als „Dichter, wie aus dem<br />
Schullesebuch“. Unter anderem bedeute<br />
das: „Sie ziehen nach Berlin.“<br />
Die Rede ist auf bachmannpreis.orf.at<br />
im Internet nachzulesen.<br />
DerWettbewerb geht bis zum Sonnabend,<br />
am Sonntag werden die Auszeichnungen<br />
vergeben.<br />
Heißer Sommer<br />
Klassiker des afroamerikanischen Kinos: Spike Lees „Do the right thing“ ist nach 30 Jahren aktueller denn je<br />
VonThomas Klein<br />
New York City, Sommer<br />
1989. Wechselhaft war es<br />
und regnerisch, gesellschaftlich<br />
sah es noch<br />
schlechter aus. Die Reagan’sche<br />
Wirtschaftspolitik und der Börsen-<br />
Crash von 1987 hatten der Stadt zugesetzt,<br />
unter Bürgermeister Ed<br />
Koch, der seit 1978 mit kleinem Lächeln,<br />
besten Kontakten zu den<br />
Mächtigen NewYorks,aber auch viel<br />
Ignoranz regierte, waren Armut und<br />
Kriminalität stark gewachsen. New<br />
York City war zum Schauplatz heftiger<br />
Auseinandersetzungen ethnischer<br />
Gruppen geworden, die New<br />
Yorker Polizei kam immer wieder<br />
durch fragwürdige Aktionen und<br />
auch tödliche Übergriffe auf<br />
Schwarze in die Schlagzeilen. Deroft<br />
beschworene Schmelztiegel New<br />
York glich eher einem Pulverfass. In<br />
diesem Klima feierte „Do the right<br />
thing“ des Regisseurs Spike Lee am<br />
30. Juni 1989 seine US-Premiere.<br />
Lees Film war bereits im Mai in<br />
Cannes gezeigt und nach überaus<br />
positiven Kritiken als Kandidat für<br />
die Goldene Palme gehandelt worden;<br />
den Preis verlieh die Jury unter<br />
ihrem Präsidenten Wim Wenders<br />
letztlich Steven Soderbergh für dessen<br />
Debüt „Sex, Lies &Videotape“.<br />
Für den damals 32-jährigen Lee<br />
bedeutete allein die Teilnahme beim<br />
Festival in Cannes einen Triumph,<br />
zumal „Do the right thing“ nach seinem<br />
Indie-Debüt „She’s gotta have<br />
it“ (1986) und der musikalischen Komödie<br />
„School Daze“ (1988) bis<br />
heute seine politischste, aber auch<br />
persönlichste Arbeit ist.<br />
Kleines Budget<br />
Der in Atlanta geborene Regisseur<br />
war schon als Kind mit seiner Familie<br />
nach Brooklyn gezogen, seine<br />
Schwester Joie spielt in dem Film<br />
eine der Hauptrollen, Bruder David<br />
übernahm die Standfotografie,Vater<br />
Bill schrieb die Musik. Für „Do the<br />
right thing“ hatte Lee nur mühevoll<br />
ein Budget zusammenbekommen,<br />
karge 6,5 Millionen Dollar standen<br />
ihm letztlich zurVerfügung.Viel hing<br />
vom künstlerischen und kreativen<br />
Erfolg des Films ab, Lees Karriere,<br />
aber auch ein neues afroamerikanisches<br />
Kino,das schwarze Lebensrealität<br />
abbilden würde.<br />
In „Do the right thing“ geht es um<br />
einige sehr,sehr heiße Tage in Brooklyns<br />
Stadtteil Bedford-Stuyvesant.<br />
Im Mittelpunkt steht der antriebsschwache<br />
Mookie (Lee), der als Bote<br />
für „Sal’s Pizzeria“ arbeitet – Sal<br />
(Danny Aiello) ist ein etwas knurriger,<br />
aber in der Nachbarschaft überaus<br />
beliebter Italoamerikaner, sein<br />
Sohn Vito (RichardEdson) ein netter<br />
Radio Raheem (Bill Dunn) in SpikeLees Film „Do the right thing“.<br />
Die Widersprüchliche<br />
IMAGO IMAGES<br />
Kerl –Vitos Bruder, der Rassist Pino<br />
(John Turturro), eher nicht. DasViertel<br />
wirkt im Film so lebensnah wie<br />
auch stilisiert: Lee und sein Kameramann<br />
Ernest Dickerson haben vor<br />
Ortgedreht, aber alle Bilder sind mit<br />
dem orangeroten Stich der Hitzewelle<br />
versehen, auch seine Figuren<br />
spitzt Lee zu. Da sind die netten alten<br />
Leute und die drei Straßeneckensitzer<br />
im Klappstuhl mit Dosenbier,<br />
Mookies Freundin Tina (Rosie Perez),<br />
mit der er ein Kind hat, der psychisch<br />
labile Smiley (Roger Guenveur<br />
Smith) und der Nachbarschafts-Radio-DJ<br />
Senor Love Daddy<br />
(Samuel L. Jackson). Dazu zwei<br />
Homeboys, die unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten: Radio Raheem<br />
(Bill Dunn) lebt wortkarg HipHop,<br />
die Musik aus seinem mannshohen<br />
Ghettoblaster spricht für ihn, besonders<br />
Public Enemy.<br />
Aber da ist auch der überspannte<br />
Buggin Out (Giancarlo Esposito),<br />
dessen Streitereien aus der charmanten<br />
Milieustudie eine sozialkritische<br />
Geschichte machen. Es gibt<br />
Ärger wegen einer Fotogalerie in der<br />
Pizzeria. Sal ist stolz auf seine Herkunft<br />
und präsentiert inseinem Laden<br />
Porträts italoamerikanischer<br />
Stars. Buggin Out missfällt, dass Sal<br />
keine Schwarzen mit aufgenommen<br />
hat. Am Ende ist nicht nur die Pizzeriaverwüstet,<br />
sondernauch der vielleicht<br />
falsche Friede in der Nachbarschaft<br />
zerstört.<br />
Betont vage<br />
Einige US-Medien witterten in Lees<br />
Film einen Aufruf zur Militanz und<br />
zu schwarzen Unruhen, tatsächlich<br />
bleibt „Do the right thing“ betont<br />
vage. Doch letztlich geht es nicht<br />
darum, ob man eher den radikalen<br />
Wegeines Malcolm Xoder den versöhnlichen<br />
von Martin Luther King<br />
wählt. Im Kern ist Lees Film eine<br />
Auseinandersetzung mit den Folgen<br />
vonauch nur latentem Rassismus.<br />
Am Sonntag veranstaltet Spike<br />
Lee zum Jahrestag von„Do the right<br />
thing“ in Bedford-Stuyvesant ein<br />
kostenloses Stadtteilfest –wichtiger<br />
war wohl keiner seiner Filme, nicht<br />
der opulente „Malcolm X“, nicht„Inside<br />
Man“, nicht einmal „BlacKk-<br />
Klansman“. Ein Wermutstropfen<br />
bleibt: „Do the right thing“ wurde<br />
trotz aller Leidenschaft und Finesse<br />
nie zu dem politischen oder filmischen<br />
Weckruf, den sich Lee damals<br />
gewünscht hatte.Ein„neues schwarzes<br />
Kino“ brauchte dann doch noch<br />
zwei, drei Jahrzehnte –wie auch ein<br />
neues politisches Selbstbewusstsein:<br />
Artikuliert in der Bewegung<br />
Black Life Matters.<br />
Do therightthing Sonntag, 30. Juni, 18.45 Uhr,<br />
KinoBabylon, Rosa-Luxemburg-Straße2<br />
Der Regisseur Kilian Riedhof plant einen Kinofilm über Stella Goldschlag mit Paula Beer in der Hauptrolle<br />
VonCornelia Geißler<br />
Viel Aufmerksamkeit dürfte ihm<br />
gewiss sein: Der Regisseur Kilian<br />
Riedhof plant einen Kinofilm über<br />
das Leben von Stella Goldschlag<br />
(1922–1994). Die Brisanz des Stoffes<br />
speist sich einerseits aus der Rolle,die<br />
diese Frau im Berlin der Zeit des Nationalsozialismus<br />
spielte.Stella Goldschlag,<br />
die als Jüdin zunächst selbst<br />
bedroht war, hat sich dafür hergegeben,<br />
andereJuden zu denunzieren. In<br />
den letzten beiden Kriegsjahren soll<br />
sie Hunderte von Untergetauchten<br />
aufgespürtund angezeigt haben.<br />
1992 veröffentlichte ihr einstiger<br />
Mitschüler Peter Wyden ein Buch<br />
über sie, „Stella“, das nicht nur auf<br />
seinen Erinnerungen beruhte, sondernauch<br />
auf Interviews mit mehr als<br />
150 Zeitzeugen –und auf Gesprächen<br />
mit ihr.Dass sein Buch in diesem Februar<br />
neu aufgelegt wurde im Steidl<br />
Verlag, liegt am wiedererwachten Interesse<br />
an der Person. Von diesem<br />
kann das Filmprojekt zehren: Anlass<br />
ist der Anfang des Jahres erschienene<br />
Roman„Stella“ des Spiegel-Reporters<br />
Takis Würger. Anihm hatte<br />
sich eine heftige Debatte<br />
entzündet. Die Argumente<br />
kreisten um die Frage nach<br />
der Verantwortung des Autors,<br />
eine historische Figur<br />
zu gestalten, um die zugeneigte,<br />
zuweilen verkitschte<br />
Sicht auf eine dubiose<br />
Frau.<br />
Kilian Riedhof, über<br />
dessen Projekt jetzt das<br />
Branchenmagazin Blickpunkt Film<br />
in seiner Online-Ausgabe berichtet,<br />
hat sich bereits mehrfach –und in<br />
den Augen der Mehrzahl der Kritiker<br />
durchaus angemessen –mit historischen<br />
Stoffen beschäftigt, so mit<br />
„Der Fall Barschel“ und „Gladbeck“.<br />
Ähnlich wie diese Filme sei sein Projekt<br />
mit dem Arbeitstitel „Last Song<br />
Paula Beer soll die<br />
Stella spielen<br />
for Stella“ angelegt: Historisch genau<br />
recherchiert, durch eine Spielhandlung<br />
emotional wirkungsvoll aufbereitet.<br />
„Es wird aus Stellas Perspektive<br />
und somit für den Zuschauer<br />
radikal erfahrbar<br />
erzählt. Wir wollen uns<br />
nicht von ihr distanzieren,<br />
sondern den Zuschauer<br />
spüren lassen, was die Figur<br />
erlebt“, zitiert das Magazin<br />
den Regisseur.<br />
Die Studio Hamburg<br />
IMAGO IMAGES<br />
Production Group wird<br />
hauptverantwortlich für<br />
die Produktion sein, weitere<br />
Partner gibt es bereits, andere<br />
werden nötig sein, denn der Regisseur<br />
geht dem Bericht zufolge voneinem<br />
Budget „jenseits von acht Millionen<br />
Euro“ aus. Immerhin kann er<br />
schon zwei vielversprechende Namen<br />
vorweisen: Die Bildgestaltung<br />
soll Benedict Neuenfels übernehmen,<br />
der gerade für „Styx“ mit dem<br />
Deutschen Filmpreis geehrt wurde.<br />
Die Hauptrolle sei Paula Beer zugedacht,<br />
einer der vielseitigsten Schauspielerinnen<br />
ihrer Generation.<br />
Das Leben der Stella Goldschlag<br />
bewegte sich zwischen Glamour und<br />
Elend. Musikerin hatte sie werden<br />
wollen, fünfmal war sie verheiratet.<br />
Ursprünglich aus Sorge umdie Elternhatte<br />
sie sich der Gestapo angedient,<br />
als „blondes Gift“, war sie bald<br />
verrufen. Nach dem Krieg verurteilte<br />
ein sowjetisches Militärtribunal sie<br />
zu zehn Jahren Lagerhaft. Sie lebte<br />
später in West-Berlin und seit den<br />
80er-Jahren in Süddeutschland.<br />
1994 beging sie Suizid. Paula Beer<br />
zeigte sich etwa in den Kinofilmen<br />
„Frantz“ und „Transit“ sowie der Serie<br />
„Bad Banks“ in einer fein nuancierten<br />
emotionalen Spielweise zwischen<br />
verletzlich und berechnend.<br />
Ihr ist zuzutrauen, dass sie die Widersprüchlichkeit<br />
der Stella Goldschlag<br />
gestalten kann.<br />
NACHRICHTEN<br />
Theodor-Wolff-Preis für<br />
sechs Journalisten<br />
Mitdem renommierten Theodor-<br />
Wolff-Preis sind am Mittwochabend<br />
sechs Journalisten ausgezeichnet<br />
worden. DerBundesverband Deutscher<br />
<strong>Zeitung</strong>sverleger (BDZV)vergab<br />
die mit insgesamt 30 000 Euro<br />
dotierten Auszeichnungen in Berlin.<br />
In der Kategorie „Reportage lokal“<br />
sprach die Jury MarisHubschmid<br />
vom<strong>Berliner</strong> Tagesspiegel den Preis<br />
zu, in der Sparte „Reportage überregional“<br />
Marius Buhl für einen Text<br />
im SZ-Magazin. Gregor Peter<br />
Schmitz, Chefredakteur der Augsburger<br />
Allgemeinen, bekam die Auszeichnung<br />
in der Kategorie „Meinung<br />
lokal“, Daniel Schulz vonder in<br />
Berlin erscheinenden Tageszeitung<br />
taz in der Kategorie „Meinung überregional“.<br />
Für seinen Beitrag zum<br />
„Thema des Jahres“, das diesmal<br />
„Welt im Umbruch –Demokratie in<br />
Gefahr?“ lautete,erhielt Andrian<br />
Kreyevon der Süddeutschen <strong>Zeitung</strong><br />
den Theodor-Wolff-Preis.<br />
DenPreis für sein Lebenswerkhatte<br />
die Jury bereits zuvor dem Journalisten<br />
Michael Jürgs zugesprochen. Der<br />
mittlerweile 74-Jährige war unter<br />
anderem Chefredakteur vonStern<br />
und Tempo,schrieb aber auch Biografien<br />
etwa über Romy Schneider,<br />
Axel Springer,RichardTauber und<br />
Günter Grass. (dpa)<br />
Gedenktafel erinnertan<br />
<strong>Berliner</strong> Kinopionier<br />
An den Kinobesitzer und Theaterdirektor<br />
Mohamed Soliman<br />
(1878–1929) erinnerteine Gedenktafel<br />
an der Oranienburger Straße 65 in<br />
Berlin-Mitte.Soliman, der 1906 in<br />
Rummelsburgeines der ersten<br />
Stummfilmkinos der Stadt eröffnete,<br />
habe sich um den Film in Berlin verdient<br />
gemacht, teilte die Senatskulturverwaltung<br />
am Donnerstag mit.<br />
DerFeuerschlucker und Zirkuskünstler<br />
war um 1900 mit einer Artistengruppe<br />
aus Ägypten in die Stadt<br />
gekommen. Ab 1910 leitete er eine<br />
Abteilung des Lunaparks,dem VergnügungsparkinHalensee.1915<br />
erwarb<br />
er das Passage-Theater und das<br />
Linden-Cabaret in der Friedrichstraße.Nach<br />
dem Ersten Weltkrieg<br />
wandelte Soliman das Passage-<br />
Theater in ein Kino-Varieté um, das<br />
unter anderem Filme vonCharlie<br />
Chaplin uraufführte.Inder Oranienburger<br />
Straße 65 hatte Soliman seine<br />
letzte <strong>Berliner</strong> Adresse. (dpa)<br />
Alfs Vater:Schauspieler<br />
Max Wright gestorben<br />
In Deutschland war er vorallem als<br />
braver Familienvater Willie Tanner<br />
der US-Serie „Alf“ bekannt –jetzt ist<br />
der US-Schauspieler MaxWright im<br />
Alter von75Jahren gestorben, wie<br />
US-Medien melden. Wright hatte<br />
seit den 90er-Jahren gegen eine<br />
Krebserkrankung gekämpft. „Alf“<br />
wurde ab Januar 1988 in Deutschland<br />
im ZDF ausgestrahlt und gewann<br />
auf Anhieb viele Fans.Inder<br />
Seriedes US-Senders NBC erleidet<br />
ein voneiner Handpuppe verkörperter<br />
Außerirdischer eine Bruchlandung<br />
in der Garage einer typischen<br />
US-Familie und erlebt in 102 Folgen<br />
Abenteuer mit den Tanners. (dpa)<br />
TOP 10<br />
Mittwoch, 26. Juni<br />
1 Die Toten von ... ZDF 4,94 20 %<br />
2 heute-journal ZDF 3,95 17 %<br />
3 heute ZDF 3,32 17 %<br />
4 Tagesschau ARD 3,32 14 %<br />
5 SOKOWismar ZDF 3,10 19 %<br />
6 RTL aktuell RTL 2,68 15 %<br />
7 Auslandsjournal ZDF 2,66 13 %<br />
8 Bares für Rares ZDF 2,64 23 %<br />
9 Rosenheim-Cops ZDF 2,60 22 %<br />
10 heute –inEuropa ZDF 2,46 22 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %
24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
KALENDER<br />
BÜHNE<br />
Acud (✆ 44 35 94 97)<br />
20.00: Desierto de sillas (Karina Suarez Bosche)<br />
Akademie der Künste am Pariser Platz<br />
(✆ 200571000) 19.00Plenarsaal: Der kritische<br />
Heimat-Abend (GeorgSeeßlen, Markus Metz)<br />
Ballhaus Ost (✆ 44 03 91 68)<br />
20.00: Independence for all (Costa Compagnie)<br />
<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (✆ 47 99 74 88)<br />
20.00: Arsen und Spitzenhäubchen<br />
Deutsche Oper Berlin (✆ 34 38 43 43)<br />
21.00 Tischlerei: Ausdem Hinterhalt: Don Quichotte<br />
Dock 11 (✆ 448 12 22)<br />
19.00: Soundance 2019: Unveiled States (Jenny<br />
Ocampo, Orlando Rodriguez)<br />
FELD –Theater fürKinder und Erwachsene<br />
(✆ 54 08 69 48) 19.00: Trash City<br />
Galli Theater Berlin (✆ 27 59 69 71)<br />
20.00 Heckmannhöfe: Der Beziehungscoach<br />
GarnTheater (✆ 78 95 13 46)<br />
20.30: Die Sanfte<br />
Globe Berlin Prolog-Bühne (Open Air)<br />
(✆ 54 90 51 92) 19.30: Romeo &Julia (Globe<br />
Ensemble Berlin)<br />
HAU1(✆25 90 04 27)<br />
20.30: The Present Is Not Enough –Performing Queer<br />
Historiesand Futures: Sudden Rise (Movedbythe<br />
Motion)<br />
HAU3(✆25 90 04 27)<br />
19.00: Burgerz (Travis Alabanza &HackneyShowroom)<br />
HfS Ernst Busch (✆ 75 54 17 -0)<br />
21.15 OBEN: Remember Why<br />
HZT Berlin in den Uferstudios (Uferstr.23)<br />
19.00 Studio 14: fluid horizons<br />
Kleines Theater (✆ 821 20 21)<br />
20.00: Die Känguru-Chroniken (Gastspiel Dirk<br />
Neumann)<br />
Komische Oper Berlin (✆ 47 99 74 00)<br />
19.30: Komische Oper Festival: Die tote Stadt<br />
Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />
(✆ 88 59 11 88) 20.00: Alles was Sie wollen<br />
Kottbusser Tor<br />
19.00 Treffpunkt Admiralstr.1-2: Implicit Impacts<br />
(Transformator (Moskau)<br />
LabSaal (✆ 41 10 75 75)<br />
19.00: Ein Abend mit Loriot (Schauspielkurs der VHS<br />
Reinickendorf)<br />
Renaissance-Theater (✆ 312 42 02)<br />
20.00Bruckner-Foyer: Das kunstseidene Mädchen<br />
Schaubühne (✆ 89 00 23)<br />
19.30 Studio: Prometheus<br />
20.00: Ja heißt ja und …(Carolin Emcke)<br />
Schlosspark Theater (✆ 78 95 66 71 00)<br />
20.00: Mörder und Mörderinnen<br />
Shakespeare CompanyBerlin (✆ 21 75 30 35)<br />
20.00: Maß für Maß!<br />
Sophiensaele (✆ 283 52 66)<br />
20.00 Festsaal: Tonight (Melanie Jame Wolf, Sheena<br />
McGrandles, RodrigoGarcia Alves)<br />
Staatsoper Unterden Linden (✆ 20 35 45 55)<br />
16.00: Tristan und Isolde<br />
TAK–Theater Aufbau Kreuzberg (✆ 50 56 70 00)<br />
20.00: Jogging (Hanane Hajj Ali)<br />
Theater Thikwa (✆ 61 20 26 20)<br />
20.00: Extremities<br />
UNI.T Theatersaal derUdK (✆ /3 18 50)<br />
19.30: Angels in America (Studiengang Gesang/<br />
Musiktheater &Symphonieorchester der UdK Berlin)<br />
Vaganten Bühne (✆ 313 12 07)<br />
20.00: Spreeperlen. Eine Berlin-Revue<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
Bar jeder Vernunft (✆ 883 15 82)<br />
20.00: Mad Office /BüroAbsurd (TrygveWakenshaw<br />
&Barnie Duncan)<br />
<strong>Berliner</strong> Schnauze (✆ 017 95 34 66 96) 20.00:<br />
MTS–Roski, Reutter,Rock’n’Roll<br />
BKA (✆ 202 20 07)<br />
20.00: Besetzungscouch –die Suche nach der<br />
wahren Liege(Kaiser &Plain)<br />
BühnenRausch (✆ 44 67 32 64)<br />
20.00: Der Freitagskrimi (Improtheater Schmetterlings)<br />
Chamäleon (✆ 400 05 90)<br />
20.00: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />
Distel (✆ 204 47 04)<br />
20.00: Weltretten für Anfänger<br />
Estrel Festival Center (✆ 68 31 68 31)<br />
20.30: Simply The Best –Das Tina Turner Musical<br />
(Dorothea „Coco“Fletcher)<br />
Friedrichstadt-Palast (✆ 23 26 23 26)<br />
19.30: Vivid<br />
Kookaburra (✆ 48 62 31 86)<br />
20.00: Amor &Psycho (Vanessa Maurischat)<br />
Neuköllner Oper (✆ 68 89 07 77)<br />
20.00: Drachenherz<br />
Pfefferberg Theater (✆ 939 35 85 55)<br />
20.00: Lachen (Hacki Ginda-Company&Lito Tabora)<br />
Quatsch Comedy Club (✆ 47 99 74 13)<br />
20.00: Die LiveShow(Udo Wolff, Kristian Kokol, Lena<br />
Kupke, C. Heiland, Mod. Ingmar Stadelmann)<br />
Ratibortheater (✆ 618 61 99)<br />
20.30: Der letzte Freitag (Die Gorillas)<br />
Scheinbar Varieté (✆ 784 55 39)<br />
20.00: Open StageVarieté (Marco Tschirpke, Mod.)<br />
Spree- &Havelschifffahrt (Schiffbauerdamm 12)<br />
19.30: Mörderische Spreefahrt–Ganovenhochzeit<br />
(Ensemble artdeshauses)<br />
Stachelschweine (✆ 261 47 95)<br />
20.00: Stachelschweinerei<br />
StageBluemax Theater (✆ 018 05 44 44)<br />
20.00: Blue Man Group –The Show<br />
StageTheater des Westens (✆ 018 05 44 44)<br />
19.30: The Band –Das Musical<br />
Theater im Keller (✆ 47 99 74 77)<br />
20.30: Travestie im Kiez –Berlin? We!Love!You!<br />
Theater O-Tonart (✆ 37 44 78 12)<br />
20.00: Mord in Belfour Castle<br />
ufaFabrik (✆ 75 50 30)<br />
20.30 Sommerbühne: OverSeas<br />
Wintergarten Varieté (✆ 58 84 33)<br />
20.00: Let’sTwist Again! –Rockabilly Hits &Acrobatics<br />
Wühlmäuse (✆ 30 67 30 11)<br />
20.00: Gelogene Wahrheiten (Wühlmäuse-Ensemble)<br />
KLASSIK<br />
Deutsche OperBerlin (✆ 34 38 43 43)<br />
20.00: Orchesterder Deutschen Oper Berlin, Ltg.<br />
Stéphane Denève, Annika Schlicht (Mezzosopran),<br />
Sinfoniekonzert, Berlioz: „Le Carnavalromain“.<br />
Ouverture caractéristique für großes Orchester op. 9;<br />
Wagner:Wesendonck-Lieder;Dvorák: Sinfonie Nr.8<br />
G-Dur op. 88<br />
Dorfkirche Schmöckwitz (✆ 675 81 17)<br />
20.00: BlockflötenconsortWoodWindWomen, Musik<br />
des 16. und 17. Jahrhunderts –Spenden zugunsten<br />
eines Hilfsprojektes in Äthiopien<br />
Friedenskirche Charlottenburg (✆ 304 49 96)<br />
19.00: Caspar David Friedrich Duo in Grunewald:<br />
Bruno Rechenbach-Velasquez (Violine), Julia<br />
Rogachevskaya (Klavier), Bach: Partita c-Moll;<br />
Mozart: Violinsonate; Franck: Violinsonate A-Dur;<br />
Tschaikowsky: October;Kreisler:Viennoise Caprice,<br />
Schön Rosmarin<br />
Hochschule für Musik Hanns Eisler im Neuen Marstall<br />
(✆ 203 09 21 01) 18.00 Galakutschen-Saal<br />
I: Masterclass für Flöte, Ltg.Prof. Benoît Fromanger,<br />
Masterclasses freitags um 6<br />
19.00 Krönungskutschen-Saal: Vortragsabend Hornklasse<br />
Prof. Marie-Luise Neunecker<br />
Krankenhauskirche im Wuhlgarten<br />
(Brebacher Weg15)<br />
19.00: Alessia Schumacher (Sopran, Geige), Hauke<br />
Renken (Vibraphon, Percussion), LiveMusic Now<br />
Neuer Circus<br />
Wiesich<br />
alles<br />
verändert<br />
Wenn Tuan Le jetzt in der<br />
Ufa-Fabrik die Show<br />
„Overseas“ einrichtet, kommt<br />
er an einen Ortzurück, an dem<br />
er lange zu Hause war. Er<br />
wuchs in der Ufa-Fabrik auf,<br />
trainierte hier und machte sich<br />
vonhier aus als Jongleur einen<br />
Namen. Inzwischen arbeitet<br />
Tuan Le als Regisseur, insbesondere<br />
für den Nuoveau Cirque<br />
de Vietnam, aber auch für<br />
den Cirque du Soleil. Als<br />
künstlerischer Leiter eines Ensembles<br />
von zehn Künstlern<br />
verschiedener Sparten, die Artistik,<br />
Jazz, traditionelle vietnamesische<br />
Musik und Hip-<br />
Hop miteinander vereinen,<br />
betritt er seine alte Heimat mit<br />
neuem Selbstbewusstsein. Die<br />
Circus-Show „Overseas“ über<br />
Tradition und Veränderung ist<br />
eine Koproduktion mit dem<br />
Musée des Confluences Lyon.<br />
Die Musik komponierte der<br />
Jazzgitarrist Nguyen Le, der<br />
selbst als Bandleader auf der<br />
Bühne steht. Cornelia Geißler<br />
Overseas 20.30 Uhr (auch29. u. 30.6.),<br />
Ufa-Fabrik, Viktoriastr.10, 20/16 Euro<br />
Bildnis Alexandersdes Großen, Typus Schwarzenberg<br />
STAATLICHE ANTIKENSAMMLUNG GLYPTOTHEK MÜNCHEN/ RENATE KÜHLING<br />
Einer in der imposanten<br />
Reihe der Köpfe, Demoesthenes,<br />
gestorben imJahr<br />
322 v. Chr. in Kalaureia und<br />
bekannt als Athener Staatsmann<br />
und meisterlicher Redner, bekam<br />
von einem Restauratoren irgendwann<br />
im Laufe der letzten Jahrhunderte<br />
eine neue Marmor-Nase.<br />
Andere große alte Griechen, von<br />
denen man sich allerhand Legenden<br />
und überaus weise Dinge erzählt,<br />
stehen uns in der Kunstgeschichte,<br />
das heißt in diesem Fall, in einer Art<br />
griechischem Amphitheater in einem<br />
der schönen Säle in Schinkels<br />
Altem Museum am Lustgarten nasenlos<br />
gegenüber.<br />
Den Denkern Platon und Euripides<br />
fehlt die Nasenspitze. Dem<br />
„Ilias“- und „Odyssee“-Dichter Homer<br />
auch. UndWelteroberer Alexander<br />
der Große (Abb. links) und auch<br />
der bösartig per Schierlingsbecher als<br />
„Verderber der Jugend“ hingerichtete<br />
Philosoph, Weinliebhaber und Xanthippe-Gatte<br />
Sokrates (Abb. Mitte)<br />
haben ihre marmornen Riecher fast<br />
gänzlicheingebüßt. BeiSokrates verstärkt<br />
derVerlust sogar noch das charakterliche<br />
Erscheinungsbild. Das<br />
Aussehens eines Satyrs, eines dicklichen,<br />
weinseligen, genießerischen<br />
Faunsgehörtjalängst zu unserem Sokrates-Bild.<br />
Bildersturmwirdesnicht<br />
gewesen sein, eher allzu achtloser<br />
Umgang bei Transporten in den vergangenen<br />
Jahrtausenden, den Wechselfällen<br />
der Zeit, den Kriegen und<br />
Krisen seit der römischen Kaiserzeit,<br />
der Renaissance (als Wiedergeburt<br />
der Antike) und die Ärades die Farbe<br />
auf den Skulpturen wegputzenden<br />
Klassizismus.<br />
„Starke Typen“ sind sie dennoch<br />
allesamt, für Monate versammelt in<br />
Berlins schönstem Museumsbau,<br />
der Antikensammlung im Alten Museum.<br />
Die Sonderschau „Starke Typen“<br />
ist die erste ihrer Artinder modernen<br />
Museumsgeschichte, eine<br />
großartige, nachahmenswerte Kooperation<br />
der <strong>Berliner</strong> Museologen<br />
mit denen der Münchner Glyptothek<br />
und dem Liebighaus Frankfurt,<br />
beide Häuser steuerten kostbare<br />
Leihgaben bei.<br />
Starke Typen sind auch die zu den<br />
Köpfen der antiken Berühmtheiten<br />
gruppierten marmornen Damen-<br />
Porträts –etwa der ägyptischen Königin<br />
Berenike II. oder einer ptole-<br />
Ingeborg Ruthe<br />
erfährtindieser Sonderschau der <strong>Berliner</strong><br />
Antikensammlung so vergnüglich wie erhellend,<br />
dass es den alten Griechen in der<br />
Darstellung ihrer großer Gelehrten und<br />
Heroen nicht um Individualität, sondern<br />
um Typisierung und Rollenbilder ging.<br />
Nasenlose<br />
Typen<br />
Griechische Porträts erzählen im Alten<br />
Museum vom Zeitgeist der Antike und wie<br />
man damals Helden und Denker sah<br />
KINO<br />
CHARLOTTENBURG<br />
Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Tolkien 15.00;<br />
Rocketman 17.30,20.15<br />
Cinema Paris (✆ 881 3119) Ein Becken voller<br />
Männer 15.00, 20.30; Ein Becken voller Männer<br />
(OmU) 17.45<br />
Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Der Klavierspieler<br />
vom Gare du Nord 15.30, 20.30; Ein Becken<br />
voller Männer 17.50<br />
Delphi LUX (✆ 322 931040) Rocketman (OmU)<br />
15.00, 17.45, 20.30; Burning 14.00, 17.10,<br />
20.20; Ramen Shop (OmU) 14.00;The Dead Don‘t<br />
Die (OF) 16.00, 18.30, 21.00; All MyLoving 14.40,<br />
17.20, 20.00; Magie der Wildpferde 14.30; Zwischen<br />
den Zeilen 16.40, 19.00; OBeautiful Night<br />
21.15; They Shall Not Grow Old (OmU) 14.00,<br />
16.15, 18.30, 20.45; Yoga: Die Kraft des Lebens<br />
14.00; Sunset 16.00; Kulinarisches Kino: Sideways<br />
19.00; Mid90s (OmU) 21.30<br />
Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Britt-Marie war<br />
hier 18.00; Eine moralische Entscheidung 20.00;<br />
The Dead Don‘t Die (OmU) 22.15; All My Loving<br />
17.45;The Dead Don‘t Die 20.15; Kamikaze 1989<br />
(OmenglU) 22.30<br />
Kant Kino (✆ 319 98 66) Pets II 16.00, 18.00,<br />
20.50;Jussi Adler-Olsen:Verachtung 18.00, 20.40;<br />
TKKG 16.00; The Dead Don‘t Die 18.10, 20.30;<br />
Britt-Marie war hier 16.15; Roads 18.30; Rocketman<br />
17.20,20.00; Nur eine Frau 15.45,20.00<br />
Zoo Palast (✆ 018 05/22 2966) Pets II 11.15;<br />
3D: Pets II 13.15, 15.30, 17.45, 20.00; John Wick<br />
III 22.30; Drei Schritte zuDir 12.40; Pets II 15.15,<br />
17.30; 3D: Aladdin 19.45, 22.45; Men inBlack:<br />
12.10;TKKG 14.45;3D: Aladdin 17.10; Drei Schritte<br />
zu Dir 20.10; 3D: Pets II 22.50; Aladdin 11.40,<br />
14.30;Ein Beckenvoller Männer17.20, 20.10; 3D:<br />
Pets II 23.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
12.30,14.50; 3D: Men in Black: 17.30; Long Shot<br />
–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 20.20;<br />
X-Men 23.10; Avengers: Endgame 11.20; Drei<br />
Schritte zu Dir 15.00, 17.40; Men in Black: 20.20;<br />
Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />
23.00; Glam Girls: Hinreißend verdorben 11.00,<br />
16.15;Ein Becken voller Männer 13.15; Pets II (OF)<br />
18.30; John Wick III 20.45<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Lacasa lobo<br />
–Das Wolfshaus (OmU) 11.00; Das schönste Paar<br />
12.15; Birds Of Passage (OmU) 13.45; Mister Link<br />
–Missing Link (OF) 16.00; Yoga: Die Kraft des Lebens<br />
(OmU) 17.45; Free Solo (OmU) 19.15; Nur<br />
eine Frau (DFmenglU) 21.00;<br />
Der Goldene Handschuh (DFmenglU) 22.30; Ein<br />
Gauner &Gentleman –The Old Man &the Gun<br />
(OmU) 11.00; Ramen Shop –Ramen Teh (OmU)<br />
12.45;Blown Away –Music, Miles andMagic(OmU)<br />
14.15; Edie –Für Träume ist esnie zu spät (OmU)<br />
16.15; Eine moralische Entscheidung 18.00; Rocketman<br />
(OmU) 19.45; Dave Made aMaze (OmU)<br />
21.45; Border –Gräns (OmU) 23.15; Once Again –<br />
Eine Liebe inMumbai 11.00; Sunset (OmU) 12.45;<br />
Fuck Fame –Die Geschichte von Elektropop-Ikone<br />
Uffie (OmU) 15.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
16.30; Van Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit<br />
–AtEternity‘s Gate (OmU) 18.15; Burning 20.15;<br />
One Cut of the Dead 22.45<br />
Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Free Solo<br />
(OmU) 16.00; Roads (OmU) 18.00; Burning –Beoning<br />
(OmU) 20.00; Das Ende derWahrheit 22.45;<br />
Der Funktionär 16.00; Esta todo bien –Alles ist gut<br />
(OmU) 17.30; Push –Für das Grundrecht auf Wohnen<br />
(OmU) 19.00; The Artist &The Pervert (OmU)<br />
20.45<br />
UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Rocketman 13.45,<br />
17.00,19.50; Monsieur Claude II13.45; IMAX 3D:<br />
Born tobeWild –Zurück in die Wildnis 13.45; Asterix<br />
13.45; Men in Black: 14.00, 16.45, 19.30;<br />
Aladdin 14.00, 16.15; Brightburn 14.15, 19.45,<br />
23.00; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.15; Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 14.30; 3D: Pets<br />
II 14.30, 17.00, 19.45, 22.15; Godzilla 214.30,<br />
22.30; Mister Link 14.45; Drei Schritte zu Dir<br />
14.45, 17.30, 20.15; IMAX 3D: Under The Sea<br />
15.00; Pets II 15.00, 17.30; Avengers: Endgame<br />
16.00; MammaMia!HereWeGoAgain 16.15;John<br />
Wick III 16.35, 19.15,22.15; 3D: Godzilla216.40;<br />
Ein Becken voller Männer 16.50, 19.40; Long Shot<br />
–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 17.00,<br />
20.00, 23.00; Dancing Queens 17.10, 19.30; X-<br />
Men 17.30; 3D: X-Men 19.15, 22.00; 3D: Aladdin<br />
19.45, 22.45; 3D: Men inBlack: 20.00, 22.45;<br />
Rocketman (OF) 20.15; Lloronas Fluch 21.50; O<br />
Beautiful Night 22.30; Jussi Adler-Olsen: Verachtung<br />
22.30; John Wick III (OF) 22.45; Midnight Movie:<br />
Piercing 23.00; Brightburn (OF) 23.00<br />
Zukunft (✆ 01 76/57 861079) Der Fall Collini<br />
18.00; Das melancholische Mädchen 20.20; Antiporno<br />
–Antiporuno (OmU) 22.00; Lords of Chaos<br />
(OmU) 23.30; Das Leben meiner Tochter 18.00;<br />
Berlin Bouncer (OmU) 19.50; The Wild Boys –Les<br />
garcons sauvages (OmU) 21.50; One Cut ofthe<br />
Dead –Kamera otomeru na! (OmU) 23.50<br />
HELLERSDORF<br />
CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Avengers: Endgame<br />
13.30; 3D: Pets II 13.40,16.30,19.40,22.45;<br />
Drei Schritte zu Dir 13.50, 17.00, 19.50; Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 14.00, 16.50; Aladdin<br />
14.00, 17.00, 19.30; TKKG 14.10; Pets II 14.15,<br />
17.10; Long Shot 16.40, 19.50; Men in Black:<br />
17.15; 3D: Men in Black: 20.00, 22.30; John<br />
Wick III 20.00, 22.45; Glam Girls 20.15; Godzilla<br />
222.45; X-Men 22.50; Friedhof der Kuscheltiere<br />
23.00; Brightburn 23.00<br />
Kino Kiste (✆ 998 7481) Die kleinen Hexenjäger<br />
13.00; Rocketman 14.35; Unheimlich perfekte<br />
Freunde 16.45; Yuli 18.20; Das Familienfoto 20.15<br />
HOHENSCHÖNHAUSEN<br />
CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) Alfons Zitterbacke<br />
11.50;Aladdin 11.50,14.20,17.10,20.00;<br />
3D:Pets II 12.00, 14.10,17.00,20.00,23.00;3D:<br />
Aladdin 12.00; TKKG 12.10, 14.30; Royal Corgi<br />
12.15, 14.00; Willkommen im Wunder Park 12.20;<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 12.30, 15.10;<br />
Pets II 13.00, 15.00, 16.00, 18.10; Rocketman<br />
14.15; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.40,17.20;<br />
Drei Schritte zuDir 14.50, 17.40, 19.45, 22.50;<br />
Avengers: Endgame 16.20, 19.30; Godzilla 2<br />
16.50, 22.20; Men inBlack: 17.15, 20.15, 22.50;<br />
Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich<br />
17.30, 19.40; John Wick III 19.50, 22.30; Dancing<br />
Queens 20.10; X-Men 20.20, 22.30; Brightburn<br />
22.40; Ma –Sie sieht alles 23.00<br />
KREUZBERG<br />
Babylon (✆ 61 60 96 93) A The Dead Don‘t Die<br />
(OmU) 17.30, 20.00, 22.20; B Nur eine Frau<br />
17.30, 19.30, 21.40<br />
fsk am Oranienplatz (✆ 614 2464) Eine moralische<br />
Entscheidung (OmU) 17.45; Burning –Beoning<br />
(OmU) 17.45; Nuestro tiempo –Our Time<br />
(OmU) 20.00; Das melancholische Mädchen (DFmenglU)<br />
20.30,22.15<br />
Moviemento (✆ 692 4785) TKKG 10.00, 12.15,<br />
14.30, 16.45; Inna de Yard –The Soul ofJamaica<br />
(OmU) 19.00; Rocketman (OmU) 21.15; Die<br />
Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 10.15; Eine<br />
moralische Entscheidung (OmU) 12.30, 20.00;<br />
Alfons Zitterbacke 14.45; Sunset (OmU) 17.00;<br />
Roads (OmenglU) 22.15; Rocketman (OmU) 13.15;<br />
Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten<br />
16.00; High Life (OmU) 18.00; Border – Gräns<br />
(OmU) 20.30; Climax (OmU) 23.00<br />
Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) High Life<br />
(OmU) 20.30<br />
Sputnik (✆ 694 11 47) Mister Link 16.00; Woist<br />
Kyra? –Where Is Kyra? (OF) 17.45; Rocketman<br />
(OmU) 19.30; Der Zauberer von Oz–The Wizard<br />
of Oz (OF) 22.00; Mamacita (OmU) 17.45; All My<br />
Loving(OmenglU) 19.00;Roads (OmU) 21.00;Burning<br />
–Beoning (OmU) 22.45; Kinobar im Sputnik<br />
Der Zauberer von Oz 21.00<br />
Yorck (✆ 78 91 32 40) Ein Becken voller Männer<br />
17.30, 20.15; New Der Klavierspieler vom Gare du<br />
Nord 16.00; Rocketman 18.15;The Dead Don‘t Die<br />
20.50<br />
KÖPENICK<br />
KinoSpreehöfe (✆ 5389590) Pets II 14.00;Aladdin<br />
14.15, 17.00, 20.00; Drei SchrittezuDir 14.30,<br />
17.00,19.45; TKKG15.00; PokemonMeisterdetektivPikachu<br />
15.00; 3D:PetsII16.00, 18.00, 20.00;<br />
Rocketman17.15; Ein Becken vollerMänner 17.15,<br />
20.15; Men in Black: 20.15<br />
Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) Pets II13.00,<br />
15.40; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht<br />
unmöglich 13.00, 20.30; Ein Becken voller Männer<br />
13.00, 17.50; TKKG 15.45; X-Men 18.00; 3D:<br />
Pets II 18.00, 20.15; Der Klavierspieler vom Gare<br />
du Nord 20.30<br />
MARZAHN<br />
UCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60) Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 11.30, 14.15; Glam<br />
Girls: Hinreißend verdorben 11.30; Willkommen<br />
im Wunder Park 11.45; Royal Corgi 11.45, 14.15;<br />
TKKG 12.00; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00,<br />
20.00, 22.30; Aladdin 12.00, 14.00, 17.00; Pets<br />
II 12.30, 15.00, 17.30; Drei Schritte zu Dir 14.00,<br />
17.00,19.45,22.30; Men in Black: 14.30, 17.15;<br />
Avengers: Endgame 15.15; Rocketman 16.45;<br />
Brightburn 17.15; Long Shot – Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich 19.45, 22.45; Godzilla<br />
219.45; John Wick III 19.50, 23.00; 3D: X-Men<br />
20.00,23.00; 3D: MeninBlack:20.00, 23.00;3D:<br />
Aladdin20.00; Midnight Movie: Piercing 23.00;3D:<br />
Godzilla 223.00<br />
MITTE<br />
Acud (✆ 44 35 94 98) Urfin: Der Zauberer von Oz<br />
17.00; All My Loving 19.00; Under the Tree 21.15;<br />
Der illegale Film (OmU) 18.00; Wenn Fliegen träumen<br />
(OmenglU) 19.45; Eine moralische Entscheidung<br />
21.45<br />
Babylon (✆ 242 59 69) New York: Das verflixte 7.<br />
Jahr –The SevenYear Itch (OmU) 18.00; Metropolis<br />
(1925/26; m. Live-Musikbegleitung) 19.30; New<br />
York: Hannah und ihre Schwestern –Hannah and<br />
Her Sisters (OF) 20.00;<br />
New York: Das Appartement (OF) 20.00; New York:<br />
Rosemaries Baby (OmU) 22.15; New York: French<br />
Connection I–Brennpunkt Brooklyn (OmU) 22.30;<br />
The Rocky Horror Picture Show (OmU; m. Live Shadow<br />
Cast) 23.30<br />
Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Rocketman<br />
(OmU) 14.45, 17.15, 20.00, 22.45; Der<br />
Klavierspieler vom Gare du Nord (OmU) 11.00,<br />
15.15, 19.45; Alfons Zitterbacke 13.15; Monsieur<br />
Claude II (OmU) 17.30; Greta (OmU) 22.15<br />
CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 0200) Der Fall<br />
Collini 11.00; After Passion 11.00; Royal Corgi<br />
11.10; Men in Black: 11.10, 14.15; Bailey: Ein<br />
Hund kehrt zurück 11.20, 14.00; Aladdin 11.20,<br />
13.30, 16.30; Drei Schritte zuDir 11.30, 14.00,<br />
16.40, 20.00; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00,<br />
19.30, 23.15; Pets II 12.30, 15.00, 17.30; TKKG<br />
13.30; Glam Girls: Hinreißend verdorben 14.10;<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.20; Avengers:<br />
Endgame 16.00; Dancing Queens 16.45, 19.20;<br />
3D: Men in Black: 16.50, 20.00, 22.20; 3D: Godzilla<br />
217.00, 23.10; X-Men 17.20; 3D: Aladdin<br />
19.30; John Wick III 19.50, 23.00; Matrix 20.00;<br />
Rocketman 20.10; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich 20.15, 23.10; 3D: Avengers:<br />
Endgame 22.00; Ma–Sie sieht alles 22.45; 3D:<br />
X-Men 23.00; Brightburn 23.15<br />
Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Sunset (OmU)<br />
14.45; Nuestro tiempo –Our Time (OmU) 17.45;<br />
Der Junge muss an die frische Luft (OmenglU)<br />
21.15; Berlin Babylon (Omdt+englU) 14.30; Ein<br />
Becken voller Männer (OmU) 16.30,19.00; Nuestro<br />
tiempo –Our Time (OmU) 21.30; Zwischen den Zeilen<br />
–Doubles vies (OmU) 15.15; Inna de Yard –The<br />
Soul of Jamaica (OmU) 17.30; The Dead Don‘t Die<br />
(OmU) 19.45, 22.00; Britt-Marie war hier –Britt-<br />
Marie var här (OmU) 14.45; All MyLoving 17.00;<br />
Das melancholische Mädchen (OmenglU) 19.30,<br />
21.15, 23.00; Burning –Beoning (OmU) 14.00,<br />
21.00; OBeautiful Night (OmenglU) 17.00, 19.00<br />
International (✆ 24 75 60 11) Ein Becken voller<br />
Männer 16.00, 18.40; The Dead Don‘t Die (OmU)<br />
21.20<br />
Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Wilhelm Dieterle:<br />
Samba 18.30; Bilder von Drüben: Ärztinnen 21.00<br />
NEUKÖLLN<br />
Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44)<br />
X-Men 12.00, 17.05; Willkommen im Wunder Park<br />
12.00; RoyalCorgi 12.00; PokemonMeisterdetektiv<br />
Pikachu12.00, 14.45,17.00; Pets II 12.00,14.30,<br />
17.00,19.30, 22.00; Men inBlack: 12.00, 14.00,<br />
16.50,19.45,22.15;<br />
Drei Schritte zuDir 12.00, 14.00, 16.50, 19.40,<br />
22.40; Aladdin 12.00, 14.15, 17.10, 19.55,<br />
22.30; 3D: Pets II 12.30, 15.00, 17.30, 20.00,<br />
22.30; TKKG 14.40; Pets II (OF) 14.45, 17.15,<br />
19.45; Mister Link 14.45; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich 17.05; John Wick<br />
III 19.40, 22.30; Hollywoodtürke 20.00; X-Men<br />
(OF) 20.05; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber<br />
nicht unmöglich (OF) 22.25; Ma–Sie sieht alles<br />
22.50; Brightburn 22.50<br />
IL KINO (✆ 91 70 29 19) War ofArt (OmU) 10.00;<br />
Mamacita (OmU) 12.00; Zwischen den Zeilen –<br />
Doubles vies (OmU) 13.30; Mirai: Das Mädchen<br />
aus der Zukunft 15.30; Sunset (OmU) 17.10; Von<br />
Flocken 19.30; Ein Becken voller Männer (OmU)<br />
20.30; Burning –Beoning (OmU) 22.40<br />
Neues Off (✆ 62 70 95 50) The Dead Don‘t Die<br />
(OF) 17.00, 19.30,22.00<br />
Passage (✆ 68 23 70 18) The Dead Don‘t Die<br />
(OmU) 18.15, 20.45; Rocketman (OmU) 18.15,<br />
20.15; Nur eine Frau 17.45,20.00<br />
Rollberg (✆ 62 70 46 45) Ein Becken voller Männer<br />
(OmU) 18.00, 20.40; They Shall Not Grow Old<br />
(OF) 17.15, 21.45;They Shall Not Grow Old (OmU)<br />
19.30;Tolkien (OmU) 18.40; OBeautiful Night (DFmenglU)<br />
21.10; Burning –Beoning (OmU) 18.15,<br />
21.30; Men in Black: (OF) 17.45; Burning –Beoning<br />
(OmenglU) 20.20<br />
UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34)<br />
Men in Black: 13.45, 16.45; Aladdin 13.55,16.50,<br />
19.45, 22.45; Godzilla 214.20; 3D: Pets II 14.30,<br />
17.00, 20.00, 22.45; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 14.35; Pets II 15.00, 17.30; Glam Girls:<br />
Hinreißend verdorben 17.10; Rocketman 17.20;<br />
John Wick III 19.30, 22.30; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich 19.40, 22.40; 3D:<br />
Men inBlack: 20.00; Brightburn 20.15, 22.50; X-<br />
Men 23.00<br />
Wolf (✆ 921 039333) OBeautiful Night (OmenglU)<br />
12.00, 19.10; Nuestro tiempo –Our Time (OmU)<br />
12.20, 18.00; Das melancholische Mädchen<br />
(OmenglU) 14.10, 21.20; Wir Kinder aus Bullerbü<br />
16.00; Mo &Friese unterwegs 16.00; High Life<br />
(OmU) 16.50, 23.00; Burning –Beoning (OmU)<br />
21.00<br />
PANKOW<br />
Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Pets II<br />
15.45, 18.40, 20.45; Ein Becken voller Männer<br />
17.45,20.30; Der Klavierspieler vom Gare du Nord<br />
16.10
B e r l i n e r<br />
· N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 25<br />
·<br />
·<br />
Z e i t u n g<br />
······························································································································································· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ············································································<br />
Tagestipp<br />
KALENDER<br />
Bildnis des Sokrates<br />
STAATLICHE ANTIKENSAMMLUNG GLYPTOTHEK MÜNCHEN/ RENATE KÜHLING<br />
mäischen Königin mit der markanten,<br />
aber wundersam heil gebliebenen<br />
Nase. Dazu stehen auf<br />
smaragdgrünen Podesten und vor<br />
erhellenden Wandtexten Bildnisse<br />
weiterer Denker und Staatslenker<br />
des griechischen Altertums. Ebenso<br />
von Kriegern, athenischen Kampf-<br />
Strategen und schönen Frauen.<br />
Allesamt weisen sie dieses eine<br />
gemeinsame Merkmal auf: Nichts ist<br />
individualisiert. Die Gesichtszüge,<br />
die Augen, die Mienen, Blicke, der<br />
Habitus –alles wurde von den Bildhauern<br />
typisiert dargestellt. Das<br />
Bildschema galt für gesellschaftlich<br />
akzeptierte Rolle und Bedeutung,<br />
dem „Image“, auch für die Erinnerung<br />
an berühmte Verstorbene.<br />
Solch ein Porträt vereinte gesellschaftliche<br />
Bedeutung, Zugehörigkeit,<br />
Stand, Amt, Leistungen –dies<br />
alles mit den geltenen Normen.<br />
Es war der Zeitgeist, der das vorgab:<br />
Porträts der alten Griechen waren<br />
übrigens fast immer Ganzkörperdarstellungen,<br />
von denen dann<br />
durchdie Umstände der Zeit nur die<br />
Köpfe erhalten blieben. Und diese<br />
wiederum wurden dann unter der<br />
späteren Römerherrschaft kopiert,<br />
KUNSTWERK DER WOCHE<br />
Die Ausstellung: Erstmals überhaupt in<br />
der aktuellen Museumsgeschichte sind<br />
griechische Porträts Gegenstand einer<br />
systematischen archäologischen Schau.<br />
Wertvolle Objekte kommen vonzwei<br />
Kooperationspartnern: aus der Antikensammlung<br />
der Münchener Glyptothek<br />
und dem Liebighaus FrankfurtamMain<br />
sowie aus der <strong>Berliner</strong> Antikensammlung<br />
der Staatlichen Museen selbst.<br />
Der Ort: Altes Museum, Am Lustgarten.<br />
Bis 2. Februar 2020, Di, Mi, Fr,Sau.So<br />
11–18/Do 11–20 Uhr.Katalog<br />
23,60 Euro. Infos/Führungen:<br />
www.smb.museum/am<br />
Experimenteller,<br />
rekonstruierter<br />
Nachguss des<br />
Bronzekriegers<br />
Riace A.<br />
LIEBGIHAUS FRANKFURT/<br />
MUZEO NATIONALE<br />
CALABRIA/ /V.BRINKMANN<br />
als Überlieferungen davon, wie eine<br />
berühmte Persönlichkeit der Antike<br />
wohl ausgesehen hat. Reiche Römer<br />
stellten sich diese Köpfe zu Repräsentationszwecken<br />
in ihreVillen. Als<br />
ideale Darstellungen, als stolze bürgerliche<br />
Typen, als mythische Helden<br />
auch. Aber nurdie überlieferten<br />
Inschriften der Köpfe konnten den<br />
Archäologen und Kunsthistorikern<br />
Aufschluss darüber geben, wen ein<br />
antiker Bildhauer da vorJahrtausenden<br />
dargestellt hat.<br />
Aus dem Frankfurter Liebighaus<br />
kamen die überlebensgroßen, farbigen<br />
Nachgüsse zweier vorzeitlicher<br />
Bronzekrieger von Riace aus dem<br />
Nationalmuseum Calabria nach Berlin.<br />
Makellos athletisch die Figuren.<br />
Einer(Abb. rechts) trägt einen korinthischen<br />
Goldhelm, den griechischen<br />
Rundschild und eine Lanze.<br />
Der zweite hat eine Fuchsfellmütze<br />
auf dem Kopf mit den schwarzen<br />
Schlangenlocken. Man fand die Originale<br />
auf dem Meeresgrund vorder<br />
Küste Kalabriens, wohl –wer weiß<br />
wann –bei einem Schiffsunglück untergegangen.<br />
Nun sind die „Typen“,<br />
dank 3D-Technik, so heldenhaft wie<br />
erzählstarkwiedererstanden.<br />
Literatur<br />
Das Geheimnis<br />
der roten<br />
Schuhe<br />
Wolf Heller interessiert<br />
sich eigentlich nicht für<br />
Politik, doch plötzlich ist alles<br />
politisch. Die Leute gehen auf<br />
die Straße, die Polizei wird<br />
zum Feindbild, und Heide arbeitet<br />
in der Anwaltskanzlei<br />
von Horst Mahler. Das alles<br />
und noch viel mehr sind die<br />
Zutaten des historischen Kriminalromans<br />
der Journalisten<br />
Martin Lutz und Sven Felix<br />
Kellerhoff sowie des Drehbuchautors<br />
und Schriftstellers<br />
Uwe Wilhelm. Die Ereignisse<br />
von 1968, Willy Brandt und<br />
Uschi Obermeier,Pop und Politik.<br />
Das ganze wird nicht<br />
streng vorgelesen, sondern<br />
unterhaltsam vorgetragen.<br />
Vorweg wird gemeinsam ein<br />
Lied gesungen, das einer der<br />
Autoren ausgesucht hat. Die<br />
Veranstaltung ist bereits ausgebucht,<br />
und wenn wieder<br />
Plätze frei werden, erfährtman<br />
das unter www.kohlenkellermexikoplatz.de<br />
HarryNutt<br />
Dutschke,Willy Brandt und dieTote<br />
im Wannsee 20 Uhr,Kohlenkeller am<br />
Mexikoplatz, Sven-Hedin-Straße 5<br />
Philharmonie (✆ 25 48 83 01)<br />
20.00: DeutschesSymphonie-Orchester Berlin, Ltg.<br />
Kent Nagano, Emanuel Ax (Klavier), Schubert: Ouvertüre<br />
im italienischenStil C-Dur;Mozart: Konzertfür<br />
Klavier und Orchester G-Dur;Mendelssohn Bartholdy:<br />
Symphonie Nr.4A-Dur op. 90 „Italienische“<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal (✆ 25 48 81 32)<br />
20.00: Lina Yeh(Klavier) und Rolf-Peter Wille<br />
(Rezitation, Klavier), Werkevon Johann Sebastian<br />
Bach/Leonard Duck, Franz Schubert, FrancisPoulenc,<br />
RobertScholz, Yang Chen, Rolf-Peter Wille, Robert<br />
Schumann, Nikolaus Lenau und Franz Liszt<br />
TIPI am Kanzleramt (✆ 39 06 65 50)<br />
20.00: The 12 Tenors, Millennium, Hommageandie<br />
Welthits desletzten Jahrtausends –klassische Arien,<br />
Pop-Hymnen, Rock-Klassiker<br />
Werkhalle Wiesenburg (Wiesenstr.55)<br />
21.00: Gift extended: Chatschatur Kanajan (Violine),<br />
Mathis Mayr (Cello), Karen Lorenz (Viola) –Streichtrio<br />
des ensemble mosaik, Improvisation und eine Komposition<br />
vonChatschatur Kanajan<br />
KINDER<br />
Deutsches Historisches Museum (✆ 20 30 40)<br />
14.00: Ferienprogramm: Ritter,Burgen und Turniere,<br />
Treff: Zeughaus<br />
Deutsches Technikmuseum (✆ 90 25 40)<br />
11.00, 13.00 Ladestraße, Eingangshalle: Sommerferienprogramm:<br />
GPS –Geocaching aufdem<br />
Museumsgelände, Workshop (ab 9J.)<br />
11.30, 14.00, 15.30 Science Center Spectrum, EG,<br />
Veranstaltungsraum: Sommerferienprogramm: Licht<br />
fühlen –Wärme sehen, Vorführung<br />
FEZ Berlin (✆ 530 71 -0)<br />
10.00: FEZitty –Die Hauptstadt der Kinder (ab 6bis<br />
14 J.)<br />
Galli Theater Berlin (✆ 27 59 69 71)<br />
17.00 Heckmannhöfe: Der Froschkönig,(ab 4J.)<br />
Gartenarbeitsschule Ilse Demme (✆ 51 65 48 58)<br />
10.30: Anton macht Urlaub (Anton est en vacance),<br />
Theater Jaro, Puppen- und Schauspiel (ab 3bis 11 J.)<br />
Gemäldegalerie (✆ 266 42 42 42)<br />
10.00: Kinder-Reichinder Gemäldegalerie. Die<br />
Werkstatt des Malers<br />
Theater an der Museumsinsel (✆ 47 01 89 49)<br />
16.00: Puppenspiel des Dr.Faustus, Ein Faust für<br />
Kinder<br />
Varia Vineta (✆ 43 72 32 44)<br />
16.00: Hans im Glück, Varia Vineta Ensemble, Traditionelle<br />
Märcheninszenierung (ab 2J.). Anm. erf.<br />
Zeiss-Großplanetarium (✆ /42 18 45 10)<br />
12.00: Mit Raketen zu Planeten<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Kohlenkeller am Mexikoplatz (✆ 55 57 32 83)<br />
20.00: Dutschke, Willy Brandt –und die Tote im<br />
Wannsee, Martin Lutz, Sven Felix Kellerhoff, Uwe<br />
Wilhelm und Gerlinde Kempendorff, Lesung mit<br />
künstlerischem Rahmen. Anm. erf.<br />
Kulturbrauerei/Frannz (✆ 726 27 93 33)<br />
20.00: Kuttners Schöne Nerdnacht mit Sarah Kuttner<br />
Urania (✆ 218 90 91)<br />
19.30: Spiel mit derMacht: „Berlin. Macht. Männer“,<br />
Maren Friedlaender,Buchvorstellung und Diskussion<br />
Z-Bar (✆ 28 38 91 21)<br />
21.00: Storytelling in Berlin: Stories with Spine,<br />
Various Storyteller,hosted by Amelia Jane Hunter<br />
Zimmertheater Steglitz (✆ 25 05 80 78)<br />
20.00: Wirhaben uns nicht gemacht..., Richard<br />
Maschke, vonThomas Bernhard, musikal. Begl.:<br />
Sylvia Eulitz (Chello)<br />
KONZERT<br />
Arcanoa (✆ 67 96 26 51)<br />
21.30: AThousand YellowDaisies +Broken Forest<br />
ART Stalker (✆ 22 05 29)<br />
20.00: MauriPousTrio<br />
b-flat (✆ 283 31 23)<br />
21.30: Les Hommes du Swing –DjangoReinhardts<br />
Badenscher Hof Jazzclub (✆ 861 00 80)<br />
21.00: Tornio Reinhardt &Ensemble<br />
Cafe Tasso (✆ 48 62 47 08)<br />
20.00: DomingaTango<br />
Freilichtbühne an der Zitadelle (✆ 333 40 22)<br />
20.00: Mariachi dos Mundos<br />
Junction Bar (✆ 694 66 02)<br />
22.00: Florian Tristan &the Garageband<br />
Kulturbrauerei/Kesselhaus (✆ 44 31 51 00)<br />
20.00: Chinese Man<br />
Kühlspot SocialClub (Lehderstr.74-79)<br />
23.00: Stummfilm-Konzertmit Transformer –Hui<br />
Chun Lin (Cello), Sabine Zimmer (Klavier), Klaus Roth<br />
(Schlagwerk, Voice)<br />
Martin-Luther-Kirche Neukölln (✆ 623 30 58)<br />
19.30: Ali &Michaele &der MantraChorBerlin<br />
Max-Schmeling-Halle (✆ 44 30 44 30)<br />
20.00: Eddie Vedder<br />
Orania.Berlin (✆ 69 53 96 80)<br />
21.30: Orania.Jazz: TalArditi (g), TomBerkmann (b),<br />
Tobias Backhaus (dr)<br />
Parkbühne Biesdorf (✆ 998 74 81)<br />
18.30: TenYears After<br />
Periplaneta Kreativzentrum (✆ 44 67 34 33)<br />
20.00: Ich, Dein Wahnsinn: Maria Schüritz<br />
Rickenbacker’s (✆ 81 89 82 90)<br />
21.00: Rubber Soul<br />
Schokoladen Mitte (✆ 282 65 27)<br />
19.00: Serial Winner +Lamebrains<br />
SO36 (✆ 61 40 13 06)<br />
20.00: EA80, Wiegedood<br />
Wild At Heart (✆ 611 70 10)<br />
22.00: The Metafiction Cabaret +Guest<br />
Zig Zag Jazz Club (✆ 94 04 91)<br />
21.15: Peter Protschka Residency,InThe Spirit of Art<br />
Blakey and his Jazz Messengers<br />
CLUB<br />
Badehaus (✆ 95 59 27 76)<br />
23.00: African Beats &Pieces –IslandFever,Amiral<br />
Disko, DJ Mixanthrope<br />
Beate Uwe (Schillingstr.31)<br />
23.00: Nerang,Edmonson, Peer Du, Verner,Eben<br />
Rees, Rhodi Price, Jaundice, Whipr Snipr<br />
Berghain (Am Wriezener Bahnhof)<br />
23.59 Panorama Bar:FinestFriday, JayDaniel, Kyle<br />
Hall, Lakuti, Tama Sumo<br />
Birgit &Bier (✆ 01 52 33 92 09)<br />
21.00 4Floors +Garten: Birgit w/Dirty Doering,<br />
Niconé, Pilocka Krach., Dirty Doering,NICONÉ, Moritz<br />
Hofbauer,Markus Klee, Bianka Banks, Liam Lindberg,<br />
Maybe Its N’Ice u. a.<br />
Cassiopeia (✆ 47 38 59 49)<br />
23.00: ForeverYoung –die 80er Party, Ed Raider,<br />
Naked Zombie, Boba Fettt<br />
Clärchens Ballhaus (✆ 282 92 95)<br />
21.00: Schwoof, Clärchen &Freunde<br />
DasHotel (Mariannenstr.26a)<br />
22.30 Basement: Stranger Funk Basement Party–<br />
Tropical Edition, Lucky Loop<br />
Gretchen (✆ 25 92 27 02)<br />
23.00: Deep Medi<br />
Lido (✆ 69 56 68 40)<br />
23.59: 110% Indie<br />
PrivatClub (✆ 61 67 59 62)<br />
23.00: Psychedelic Cumbia Party, Papo Yoplack u. a.<br />
SO36 (✆ 61 40 13 06)<br />
23.59: My Ugly X–Bad Taste Party, Eric jr.and friends<br />
Suicide Circus (Revaler Str.99)<br />
23.59: Made Of Concrete, Markus Suckut, MTD,<br />
Brothers Black, Reformed Society,Toni Dextor,<br />
Anachronism, Rebar<br />
Tresor Club (Köpenicker Str.70)<br />
23.59: Tresor.Klubnacht, Xosar (live), An-i, Michael<br />
Wells u. a.<br />
WaterGate (✆ 61 28 03 94)<br />
23.55: Rauschen, Osunlade, Steve Rachmad, Jimi<br />
Jules, Ale Castro, Stassy &Wilck<br />
KINO<br />
PRENZLAUER BERG<br />
FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Ein Becken<br />
voller Männer 15.15, 20.30; Ein Becken voller<br />
Männer (OmU) 17.50;TKKG 15.45; The Dead Don‘t<br />
Die (OmU) 18.00; The Dead Don‘t Die 20.20; Pets<br />
II 16.00, 18.00, 20.00; OBeautiful Night 22.00;<br />
Rocketman 15.50; Der Klavierspieler vom Gare du<br />
Nord 18.30; Rocketman (OmU) 20.50; Burning<br />
17.00,20.10<br />
Kino inder Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)<br />
Tolkien 14.00, 19.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
14.00; Nur eine Frau 14.00; Aladdin (OmU)<br />
14.00, 16.30, 19.30, 22.30; Ein Becken voller<br />
Männer 14.20,17.20, 19.30; Pets II 14.30,17.00;<br />
TKKG 14.50, 16.40; 3D: Pets II 15.00, 17.20,<br />
20.00; Britt-Marie war hier 16.30; Rocketman<br />
17.00,19.45; Der Fall Collini 17.10; Zwischen den<br />
Zeilen 19.00; Der Klavierspieler vom Gare duNord<br />
19.00; The Dead Don‘t Die (OmU) 20.15, 22.50;<br />
Burning (OmU) 21.30; Avengers: Endgame (OmU)<br />
21.30; Pets II (OmU) 22.15; Rocketman (OmU)<br />
22.30; Ein Becken voller Männer (OmU) 22.30;<br />
JussiAdler-Olsen: Verachtung (OmU) 22.50<br />
UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Aladdin<br />
14.10, 17.05, 20.00; Men in Black: 14.15,<br />
17.05; Ein Becken voller Männer 14.15, 17.05,<br />
19.55; Drei Schritte zu Dir 14.15, 17.00, 19.45,<br />
22.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.25;<br />
Pets II 14.30, 17.00; Godzilla 214.30; Bailey: Ein<br />
Hund kehrt zurück 14.45; 3D: Pets II 15.00,17.30,<br />
20.00, 22.45; Dancing Queens 15.00, 17.30,<br />
20.00; X-Men 17.00; Brightburn 17.25, 23.00;<br />
Jussi Adler-Olsen: Verachtung 17.30; John Wick III<br />
19.40; 3D: X-Men 19.45, 22.40; 3D: Men in Black:<br />
19.50, 22.30; Long Shot 19.55, 22.45; The Dead<br />
Don‘t Die 20.05, 22.45; Midnight Movie: Piercing<br />
22.45; 25 km/h 22.45; Sneak Preview 23.00<br />
REINICKENDORF<br />
CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Royal Corgi<br />
11.00; Drei Schritte zu Dir 11.10, 14.10, 17.10,<br />
20.15; 3D: Pets II 11.15, 13.45, 16.15, 19.20,<br />
22.00; Glam Girls: Hinreißend verdorben 11.20;<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 11.25, 14.00;<br />
Pets II 11.45, 14.15, 16.45, 19.50; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 311.50; TKKG 12.15, 14.45;<br />
Avengers: Endgame 12.15; Aladdin 13.30, 16.30;<br />
Men in Black: 14.00; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />
14.20; X-Men 16.25; Der Fall Collini 16.45; 3D:<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 16.55; Dancing<br />
Queens 17.05, 19.55; 3D: Men in Black: 17.20,<br />
20.15, 23.10; 3D: Avengers: Endgame 19.15; 3D:<br />
Aladdin 19.40, 23.10; John Wick III 19.45, 23.00;<br />
Matrix 20.00; 3D: X-Men 22.35; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich 22.50; 3D:<br />
Godzilla 2 22.50; Ma – Sie sieht alles 23.15;<br />
Brightburn 23.15<br />
SCHÖNEBERG<br />
Cinema amWalther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04)<br />
Rocketman 14.45, 17.40, 20.30<br />
Cosima (✆ 85 07 58 02) Stan & Ollie 18.00;<br />
Roads 20.15<br />
Odeon (✆ 78 70 40 19) TheDead Don‘tDie (OmU)<br />
18.00,20.30<br />
Urania-Filmbühne (✆ 218 90 91) Monsieur Claude<br />
II 19.30<br />
SPANDAU<br />
Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 0211) TKKG<br />
10.00, 12.40, 15.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
10.00, 12.20, 14.45; Pets II 10.00, 12.15,<br />
14.30, 17.00, 17.50, 20.00, 22.30; 3D: Pets II<br />
10.00, 12.30, 15.00, 17.30, 19.50, 23.00; Men<br />
in Black: 10.00, 17.00, 20.15, 22.50; Royal Corgi<br />
12.10; Drei Schritte zuDir 14.10, 17.10, 20.00,<br />
22.45; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber nicht<br />
unmöglich 19.45; John Wick III 22.15<br />
Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 6081) Edie<br />
–Für Träume ist es nie zu spät 16.00, 20.15; Van<br />
Gogh: An der Schwelle zur Ewigkeit 18.00; Aufbruch<br />
zum Mond 21.45<br />
STEGLITZ<br />
Adria (✆ 01 80/505 07 11) Dancing Queens<br />
15.00, 17.30, 20.00<br />
Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20)<br />
TKKG 10.00, 12.10, 14.10; Pets II 10.00, 12.30,<br />
15.00, 16.30, 17.30, 19.30; 3D: Pets II 10.00,<br />
12.15, 14.30, 17.00, 20.00, 22.30; Mister Link<br />
10.00, 12.40; Bailey: Ein Hund kehrt zurück 10.00,<br />
12.15; Aladdin 10.00, 12.05, 14.15, 17.25,<br />
20.15; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 12.00,<br />
14.45; Drei Schritte zuDir 14.35, 17.20, 19.00,<br />
22.50; Men in Black: 14.45,17.20,20.05,22.55;<br />
Ein Becken voller Männer 17.05, 20.00; Long Shot<br />
–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 20.00,<br />
22.00; John Wick III 22.00; X-Men 22.55; Brightburn<br />
23.05<br />
Thalia Movie Magic (✆ 774 3440) TKKG 13.00;<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 13.00; Aladdin<br />
13.15,15.15, 17.45, 20.30; Pets II 13.45, 16.00;<br />
Drei Schritte zu Dir 15.15, 18.00, 20.30; 3D: Pets<br />
II 16.00, 18.15, 20.30; Rocketman 18.00; Men in<br />
Black: 20.30<br />
TIERGARTEN<br />
Arsenal (✆ 26 95 51 00) Magical HistoryTour: Der<br />
schweigende Stern 19.15; Carlos Reygadas: Battle<br />
in Heaven (OmU) 21.00; Ogawa: Geschichten aus<br />
dem Dorf Magino (OmU) 19.00<br />
CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69)<br />
3D: Pets II 12.30, 15.10, 16.15, 17.45, 20.30,<br />
23.00; Avengers: Endgame 12.30, 16.15, 20.30;<br />
Pets II 13.00, 14.00, 16.45, 19.00; PokemonMeisterdetektiv<br />
Pikachu 13.10, 20.10; VanGogh:Ander<br />
Schwelle zur Ewigkeit 13.20; Aladdin 13.20; Monsieur<br />
Claude II13.30, 16.40; After Passion 13.30;<br />
3D: X-Men 13.40, 23.00; Royal Corgi 13.40; Hollywoodtürke<br />
13.40, 23.10; Ein Becken voller Männer<br />
13.40, 16.50, 20.00, 23.15; Willkommen im<br />
Wunder Park 13.50; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />
13.50; TKKG 14.00; Men in Black: 14.00; Drei<br />
Schritte zuDir 14.00, 16.45, 19.50, 23.00; Dancing<br />
Queens 14.45, 17.30, 20.15; Tolkien 16.20;<br />
3D: Men in Black: 16.30, 20.10,23.00; Long Shot<br />
–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 16.30,<br />
19.45, 23.00; Godzilla 216.30; Der Klavierspieler<br />
vom Gare du Nord 16.30; 3D: Aladdin 16.40,<br />
19.30, 23.10; Bohemian Rhapsody 16.45; Rocketman<br />
16.50, 20.00; X-Men 17.00, 20.00; Der<br />
Junge mussandie frische Luft 17.10; 3D: Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 17.15; Jussi Adler-Olsen:<br />
Verachtung 19.15, 23.00; Ma – Sie sieht alles<br />
19.30, 22.20; John Wick III 19.40, 23.00; Glam<br />
Girls: Hinreißend verdorben 19.50; Der Fall Collini<br />
19.50; 3D: Godzilla 220.20; Brightburn 20.20,<br />
23.00; 3D: Avengers: Endgame 22.00; The Dead<br />
Don‘t Die 22.30; Nur eine Frau 22.50; Greta (2019<br />
USA) 23.00<br />
CineStar imSony Center (✆ 04 51/703 0200)<br />
X-Men (OF) 13.30;Avengers: Endgame (OF) 13.30;<br />
Aladdin (OF) 13.30, 16.45; Men in Black: (OF)<br />
13.40, 17.15; Long Shot –Unwahrscheinlich, aber<br />
nicht unmöglich (OF) 13.45, 16.25; Pets II (OF)<br />
14.00, 16.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu –<br />
Pokemon Detective Pikachu (OF) 14.25; 3D: Pets II<br />
(OF) 14.45, 17.15, 19.20, 23.15; Brightburn (OF)<br />
16.45,23.15;Tolkien (OF) 16.50; Dancing Queens<br />
–Poms (OF) 17.30, 20.00; 3D: Aladdin (OF) 19.00,<br />
22.20; John Wick III (OF) 19.30,22.45; 3D: X-Men<br />
(OF) 19.50, 23.00; Rocketman (OF) 20.00; Matrix<br />
(OF) 20.00; 3D: Men inBlack: (OF) 20.20, 23.00;<br />
3D: Godzilla 2(OF) 22.00;The Dead Don‘t Die(OF)<br />
22.30<br />
CineStar IMAX (✆ 04 51/703 0200) 3D: Pandas<br />
11.30; 3D: Men in Black: (OF) 12.45, 20.00; 3D:<br />
Galapagos: Rätsel der verlorenen Welt 15.45; 3D:<br />
X-Men (OF) 17.00, 22.55<br />
Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Burning –Beoning<br />
(OmU) 19.30<br />
TREPTOW<br />
Astra (✆ 636 1650) TKKG 10.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 10.00, 12.30, 15.00; Pets II<br />
10.00, 12.00, 14.00, 16.00, 18.00, 19.00; Mister<br />
Link 10.00; Aladdin 10.00, 12.30, 15.00, 17.30,<br />
20.00; Godzilla 212.00; 3D: Pets II 12.30,15.00,<br />
17.00, 20.15, 22.30; Drei Schritte zu Dir 15.00,<br />
17.30, 20.00, 22.30; Men in Black: 17.30; 3D:<br />
Men in Black: 20.00, 22.30; 3D: X-Men 21.00;<br />
John Wick III 22.30<br />
Casablanca (✆ 677 5752) TKKG 14.00; Lampenfieber<br />
16.15; Edie –Für Träume ist es nie zuspät<br />
18.15; Auf das Leben! 20.30<br />
CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00)<br />
Pets II 11.30, 14.00, 16.30; Drachenzähmen leicht<br />
gemacht 3 11.30; Avengers: Endgame 11.30,<br />
15.30; Alfons Zitterbacke 11.35; TKKG 11.40,<br />
14.00; Royal Corgi 11.45; Ostwind 411.45; Mister<br />
Link 12.00;3D: Pets II 12.10, 14.40, 17.10, 19.30,<br />
22.00; Aladdin 14.00, 16.35; Men in Black: 14.15,<br />
17.10, 22.20; Drei Schritte zu Dir 14.20, 16.50,<br />
19.20; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.25;<br />
Bailey: Ein Hund kehrt zurück 14.45; X-Men 17.00;<br />
3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.10; Glam<br />
Girls: Hinreißend verdorben 17.30; 3D: Men in<br />
Black: 19.20; 3D: Aladdin 19.30; 3D: Godzilla 2<br />
19.40, 22.45; John Wick III 19.45, 22.50; Rocketman<br />
20.00; Matrix20.00;Long Shot 20.00, 22.55;<br />
3D: Avengers: Endgame 22.00; Hollywoodtürke<br />
22.45; Ma 23.00; Brightburn 23.00<br />
WEDDING<br />
Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) X-Men<br />
12.00, 19.50; TKKG 12.00, 14.30; Royal Corgi<br />
12.00, 14.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
12.00, 14.50, 18.15; 3D: Pets II 12.00, 14.30,<br />
16.50, 19.30, 22.00; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />
12.00; Pets II 12.30,15.00, 16.00, 17.30, 20.00,<br />
22.30; Aladdin 14.00, 17.00, 19.50; Drei Schritte<br />
zu Dir 14.20, 17.00, 19.45; Men in Black: 17.00,<br />
20.40, 22.45; 3D: Pets II (OF) 17.20; Long Shot<br />
–Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich 19.40;<br />
John Wick III 22.30; Ma–Sie sieht alles 22.40;<br />
Brightburn 22.40<br />
City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Das melancholische<br />
Mädchen 19.00; Roads 20.45<br />
WEISSENSEE<br />
BrotfabrikKino (✆ 471 4001) Das melancholische<br />
Mädchen 19.00; Nuestro tiempo –Our Time<br />
(OmU) 20.30<br />
Toni & Tonino (✆ 92 79 12 00) Pets II 10.30,<br />
12.30, 14.30, 16.30, 18.30, 20.30, 22.30; TKKG<br />
13.00, 15.15; Wenn Fliegen träumen 17.30; Der<br />
Klavierspieler vom Gare du Nord 19.30; Rocketman<br />
22.00<br />
WILMERSDORF<br />
Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85)Yoga: DieKraft<br />
des Lebens 16.00; All My Loving 18.00; Zwischen<br />
den Zeilen –Doubles vies (OmU) 20.30<br />
Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Aladdin 12.45,<br />
15.15; Ein Becken voller Männer 17.45, 20.15;<br />
Rocketman 17.45<br />
ZEHLENDORF<br />
Bali (✆ 811 46 78) Die Wiese –Ein Paradies nebenan<br />
16.00; Christo –Walking on Water 18.00;<br />
Tangerine Dream.Revolution of Sound 20.30<br />
Capitol (✆ 831 64 17) Ein Becken voller Männer<br />
15.15,20.30; Der Klavierspieler vom Gare du Nord<br />
18.00<br />
FREILUFTKINOS<br />
FreilichtbühneWeißensee (✆ 24 72 78 01) Gundermann<br />
21.45<br />
Freiluftkino Friedrichshagen (✆ 65 01 31 41) A<br />
Star Is Born 21.15<br />
Freiluftkino Hasenheide (✆ 283 46 03) Der Junge<br />
muss an die frische Luft (OmenglU) 21.45<br />
Freiluftkino Kreuzberg Der Junge muss andie frische<br />
Luft (DFmenglU) 21.45<br />
Freiluftkino Rehberge Der Junge muss an die frische<br />
Luft 21.45<br />
Pompeji –FLK am Ostkreuz (✆ 01 76/56 70 92 98)<br />
The Favourite –Intrigen und Irrsinn (OmU) 21.45<br />
Radio EINS-Freiluftkino Friedrichshain The Mule<br />
21.45<br />
Sommerkino Kulturforum am Potsdamer Platz<br />
(✆ 89 37 14 31) Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />
21.45<br />
POTSDAM<br />
Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 8112) Viktor<br />
undViktoria 18.00; Victor/Victoria 20.00<br />
Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20)Wenn Fliegen<br />
träumen 14.00; Pets II 14.00, 16.15, 18.30,<br />
20.45; Willkommen im Wunder Park 14.30; Ein<br />
Becken voller Männer 16.00, 18.30, 21.00; TKKG<br />
16.30; Tolkien 18.45; They Shall Not Grow Old<br />
(OmU) 18.45; Rocketman 20.45<br />
UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33)<br />
Pets II 13.45, 16.45; Bailey: Ein Hund kehrt zurück<br />
13.45; Aladdin 13.45,17.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 14.00; Men in Black: 14.00, 16.45;<br />
TKKG 14.15; 3D: Pets II 14.15, 17.00, 20.00,<br />
23.00; Avengers: Endgame 15.30; Long Shot<br />
16.45, 20.00, 23.00; Rocketman 17.00; 3D: Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 17.10; 3D: Men in<br />
Black: 19.30, 23.00; John Wick III 19.40, 23.00;<br />
Godzilla 219.45;3D: Aladdin 19.45; X-Men 20.00;<br />
Brightburn 20.15, 22.30; 3D: X-Men 23.00; The<br />
Dead Don‘t Die 23.00; Ma–Sie sieht alles 23.00<br />
UMLAND<br />
ALA Falkensee (✆ 033 22/279 8877) Pets II<br />
15.00, 17.15; 3D: Pets II19.30<br />
Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />
Die sagenhaften Vier –Marnies Welt 15.00; Under<br />
the Tree 17.15; Glam Girls: Hinreißend verdorben<br />
20.00<br />
CineStar Wildau (✆ 04 51/703 0200) Mister<br />
Link 11.45; Drachenzähmen leicht gemacht 3:<br />
Die geheime Welt 11.45; TKKG 12.00, 14.30; Royal<br />
Corgi 12.00; 3D: Pets II 12.00, 14.30, 17.00,<br />
19.30, 22.15; Asterix 12.00; Aladdin 12.05,<br />
14.10; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 12.10,<br />
14.40; Willkommen im Wunder Park 12.15; Pets II<br />
12.30,15.00, 17.30,20.00; Men inBlack: 14.15;<br />
3D: Godzilla 214.15, 17.00, 23.00; Drei Schritte<br />
zu Dir 14.15, 17.00, 19.45, 22.45; Bailey: Ein<br />
Hund kehrt zurück 14.15; Glam Girls: Hinreißend<br />
verdorben 15.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 16.45; 3D: Men inBlack: 16.50, 20.15;<br />
3D: X-Men 17.00; 3D:Aladdin 17.05, 19.30; Dancing<br />
Queens 17.10, 19.45; Rocketman 17.25; 3D:<br />
Avengers: Endgame 19.30; Matrix 20.00; John Wick<br />
III 20.00, 23.00; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich 20.15, 23.00; Avengers: Endgame<br />
22.15; Friedhof der Kuscheltiere 22.45; The<br />
Silence 23.15; Brightburn 23.15; Ma –Sie sieht<br />
alles 23.30<br />
Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) Pets II<br />
12.45; TKKG 12.45; Aladdin 13.00, 15.00, 17.45;<br />
Drei SchrittezuDir 15.00, 17.45, 20.30; 3D: Pets II<br />
16.00, 18.15, 20.30; Men inBlack: 20.30<br />
Filmpalast Oranienburg (✆ 033 01/70 48 28)<br />
Willkommen imWunder Park 12.00; Aladdin 12.10,<br />
14.45, 20.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
12.15; Pets II 13.00, 15.00, 17.00; 3D: Pets II<br />
14.00, 16.00, 18.00, 19.30, 23.00; Drei Schritte<br />
zu Dir 14.30, 17.15, 20.15; Long Shot –Unwahrscheinlich,<br />
aber nicht unmöglich 17.30; Men<br />
in Black: 20.20; John Wick III 22.00; Godzilla 2<br />
22.45; X-Men 22.50<br />
Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Men in<br />
Black: 15.15; Pets II 15.45; 3D: Pets II 17.45,<br />
20.00; Godzilla 218.15; John Wick III 20.45
26 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Netzwerk<br />
NACHRICHTEN<br />
Kartellamt fordertmehr<br />
Befugnisse fürsInternet<br />
STREAMING<br />
Mit einer<br />
Astronautin in<br />
den Sommer<br />
VonMarcus Posimski<br />
Was geht ab im Juli? EinBlick auf<br />
die Planungen der Streaminganbieter<br />
zeigt, dass auch im<br />
Sommer neue Serien auf den Markt<br />
kommen –dazu gehören auch ein<br />
paar lange erwartete Wiederkehrer.<br />
The Boys: Immer wieder Superhelden<br />
–aber diesmal mit einem gelungenen<br />
Twist: Wer hat sich nicht<br />
schon einmal gefragt, was er als<br />
Superheld mit Superkräften so anfangen<br />
würde. Und niemand kann<br />
wohl behaupten, dass er nicht hier<br />
und da die übernatürlichen Kräfte<br />
für den eigenen Vorteil einsetzen<br />
würde.Wenn der Egoismus, manchmal<br />
gepaart mit Narzissmus, überhand<br />
gewinnt, ruft das eine Gruppe,<br />
genannt „The Boys“, auf den Plan,<br />
die dann versucht, dem kriminellen<br />
Helden das Handwerk zulegen. Auf<br />
den ersten Blick chancenlos bleibt<br />
ihnen nichts übrig, als schmutzig zu<br />
kämpfen. Die Serie „The Boys“ wird<br />
auch von Seth Rogen produziert, ist<br />
definitiv nicht für Kinder geeignet,<br />
aber für Erwachsene ein Heidenspaß.<br />
Für Freunde von „Deadpool“<br />
und „Doom Patrol“.<br />
Zu sehen bei Amazon Prime ab dem 26. Juli<br />
Katee Sackhoff auf der Suche nach dem<br />
anderen Leben.<br />
NETFLIX<br />
Another Life: Netflix hat es neben vielen<br />
anderen Errungenschaften in den<br />
vergangenen Jahren geschafft, ein<br />
gutes Händchen für spannende<br />
Science-Fiction-Stoffe zu haben. Als<br />
nächstes darf sich in die schnell<br />
wachsende Liste der futuristischen<br />
und fantastischen Serien „Another<br />
Life“ einreihen. Sehr gelungen wird<br />
die Geschichte der Astronautin Niko<br />
Breckenridge erzählt, die sich mit ihrer<br />
Crew aufmacht, um außerirdisches<br />
Leben im All zu finden. Wie<br />
man sich denken kann, nehmen die<br />
überraschenden Dinge sehr bald ihren<br />
Lauf. Die Hauptdarstellerin Katee<br />
Sackhoff hat bereits bei „Battlestar<br />
Galactica“ Sci-Fi-Erfahrungen<br />
gesammelt, und Selma Blair ist auch<br />
endlich mal wieder in einer coolen<br />
Rolle zu sehen. Wenn man „Lost in<br />
Space“ mag, sollte man sich „Another<br />
Life“ auf jeden Fall anschauen.<br />
Zu sehen bei Netflix, ab dem 25. Juli<br />
Und sonst noch: Nach einer durchwachsenen<br />
vierten Staffel kommt die<br />
gelungene fünfte Staffel von„How to<br />
get away with Murder“ nach<br />
Deutschland. Oscar-Gewinnerin Viola<br />
Davis ist dabei –mehr muss man<br />
eigentlich nicht sagen (ab 1. Juli auf<br />
RTL Crime). „Killing Eve“ startet mit<br />
einer guten zweiten Staffel ab 26. Juli<br />
auf StarzPlay. Und natürlich darf die<br />
dritte Staffel von „Stranger Things“<br />
(ab 4. Juli auf Netflix) nicht fehlen.<br />
Marcus Posimski hat<br />
amerikanische Kultur mit<br />
Schwerpunkt Film studiert.<br />
Zu allem bereit? Mit der Oculus Quest kann man in der virtuellen Welt endlich zum Laserschwertgreifen.<br />
VonJan Bojaryn<br />
Eine Brille liegt auf dem Sofatisch.Wersie<br />
aufsetzt, der<br />
ist ein paar Sekunden lang<br />
irritiert, dann erstaunt und<br />
begeistert. Dieses Versprechen von<br />
virtueller Realität wirdseit Jahrzehnten<br />
in der Popkultur wachgehalten;<br />
zuletzt hat der Kinofilm „Ready<br />
Player One“, den Steven Spielberg<br />
produziert hatte, das Eintauchen in<br />
makellose, interaktive Computerwelten<br />
inszeniert.<br />
Eine Brille für die Massen<br />
Aber am Realitätscheck scheiterndie<br />
VR-Brillen bisher.Brillen wie die Rift<br />
von Oculus oder die Vive von HTC<br />
können zwar detaillierte Welten zum<br />
Leben erwecken, aber der Prozess ist<br />
langwierig. Manmuss die Brillen per<br />
Kabel an einen leistungsstarken PC<br />
anschließen, zusätzliche Sensoren<br />
aufstellen, die richtige Software installieren,<br />
und auch beim Spielen<br />
bleibt das Kabel immer hinten in der<br />
Brille stecken. Es gibt zwar Brillen<br />
ohne Kabel, etwa die Oculus Go oder<br />
Googles Daydream-Gestell. Aber sie<br />
sind technisch zu simpel, eignen<br />
sich eher für Rundum-Videos.Spiele<br />
und Erlebnisse sehen auf ihnen aus,<br />
wie Computerspiele von vor zwei<br />
Jahrzehnten. Außerdem fehlen Sensoren<br />
– Spieler werden nicht im<br />
Raum erfasst. Das mag sich subtil<br />
anhören, aber der Effekt ist eindeutig.<br />
Nach längerer Zeit wird vielen<br />
Spielern flau im Magen, wenn nicht<br />
gar übel.<br />
Die Oculus Quest ist eine neue<br />
VR-Brille, sie kostet mit zwei Controllern<br />
450 Euro, weiteres Zubehör<br />
wird nicht benötigt. Werdiese Brille<br />
aufsetzt, der muss sie auch einrichten,<br />
aber das geht schnell. Die Klettbänder<br />
zur Befestigung am Schädel<br />
müssen festgezurrt werden. Ein<br />
Schieberegler für den Augenabstand<br />
macht das Bild scharf und dreidimensional.<br />
Schließlich müssen Benutzer<br />
den freien Spielbereich im<br />
Wohnzimmer markieren, damit er<br />
dauerhaft erfasst wird und damit<br />
nachher niemand in Bücherregale<br />
schlägt oder gegen Türen läuft.<br />
Diese einmaligen Schritte dauern<br />
ein paar Minuten. Und dann zeigen<br />
neue Spiele wie „ShadowPoint“, was<br />
möglich ist. In der fantastischen Geschichte<br />
laufen Spieler durch magische<br />
Portale und erkunden fremde<br />
Virtuelles Wohlbefinden<br />
Neue Brillen wie die Oculus Quest zeigen eine gereifte Virtual Reality<br />
Vader Immortal:<br />
Ist es ein Film oder<br />
ein Spiel? Es liegt irgendwo<br />
dazwischen. In der knapp<br />
einstündigen „Star Wars“-<br />
Erfahrung können Spieler<br />
nicht nur den Nerd-Traum<br />
schlechthin verwirklichen<br />
und ein Lichtschwert<br />
schwingen, sie können<br />
auch staunend in<br />
„Star Wars“-Kulissen<br />
herumstehen.<br />
Preis: 10 Euro, auch erhältlich<br />
für Oculus Rift.<br />
PASSENDE SPIELE<br />
Shadow Point:<br />
So könnte VR füralle aussehen:<br />
sehr entspannt.„ShadowPoint“spielt<br />
mit dem Gefühl,<br />
eine andere Welt zu betretenund<br />
zu entdecken.Die<br />
Rätsel sind einleuchtend, die<br />
Schauplätze faszinierend,die<br />
Interaktionen vielseitig.Das<br />
Abenteuerdauertmehrere<br />
Stunden;Zeitgenug,sich<br />
wirklich in der virtuellen Welt<br />
zu verlieren.<br />
Preis: 20 Euro, auch erhältlich<br />
für Oculus Rift.<br />
Kein billiges Vergnügen: 450 Euro kostet die Oculus Quest.<br />
Rec Room:<br />
Das Spielen in VR kann<br />
sich einsam anfühlen,<br />
muss aber nicht. In diesem<br />
sozialen Raum treffen sich<br />
VR-Spieler als Avatare,<br />
albernherum und erleben<br />
kleine Abenteuer.<br />
Die Interaktion mit anderen<br />
funktioniertalso–vorausgesetzt,<br />
alle tragen eine VR-<br />
Brille.<br />
Kostenlos, erhältlich für<br />
praktisch alle VR-Plattformen.<br />
IMAGO IMAGES<br />
Welten. Im englischen Original kommentiert<br />
Patrick Stewart die Handlung<br />
aus dem Off und wecktmit dem<br />
Bass seiner Stimme ein wohliges Gefühl,<br />
so als würde Opa etwas vorlesen.<br />
Gemessen an anderen Computerspielen<br />
klingt „Shadow Point“<br />
furchtbar unaufgeregt. Spieler laufen<br />
langsam durch die Welt, schauen<br />
sich um, nehmen ein paar Gegenstände<br />
mit und lösen einfache Rätsel<br />
–immer wieder müssen sie virtuelle<br />
Objekte aufnehmen und sie in einen<br />
Lichtkegel halten, um bestimmte<br />
Schattenfiguren zu erzeugen. Aufeinem<br />
Bildschirm wäre das Ganze ein<br />
passables Familienabenteuer. Aber<br />
durch die Brille gesehen ist es eine<br />
Offenbarung. Sich nach einer heruntergefallenen<br />
Kugel zu bücken, sie<br />
aufzuheben, das fühlt sich unerhört<br />
normal an. Nach einer Zeit glaubt<br />
der Körper wirklich, er wäre woanders.<br />
Die Erinnerung an das Wohnzimmer<br />
verblasst. Unddann wirdgestaunt,<br />
wie in der echten Welt. Wenn<br />
sich ein magisches Portal öffnet,<br />
Spieler darauf zugehen, sich hindurchbeugen<br />
und auf die andere<br />
Seite lugen können, fühlt sich das<br />
wirklich magisch an.<br />
Science Fiction in Schlagweite<br />
Zum Hindurchlugen muss der Platz<br />
natürlich reichen. Je nach Größe des<br />
Spielbereichs können die Menschen<br />
in der virtuellen Welt frei herumlaufen<br />
oder sie müssen sich öfter per<br />
Knopfdruck vonAnach Bteleportieren.<br />
Eine mindestens zwei mal zwei<br />
Meter freie Fläche empfiehlt Oculus<br />
zum Spielen. Das reicht durchaus,<br />
aber mehr ist besser<br />
Der Effekt bleibt beeindruckend,<br />
auch wenn der Platz begrenzt ist. Die<br />
Quest ist der Vorbote einer neuen<br />
Kategorie von Brillen – sie macht<br />
Dinge vor, die einige Konkurrenten<br />
bald abschauen dürften. Dass eingebaute<br />
Sensoren den Kopf des Nutzers<br />
erfassen, dass die Bildschirme<br />
ein recht scharfes Bild zeigen, dass<br />
leistungsstarke Hardware für aufwändige<br />
Spiele in der Quest steckt,<br />
das sind alles recht neue Entwicklungen.<br />
Aber größer als die Leistung der<br />
Brille ist die Leistung der Menschen,<br />
die Unterhaltung für VR entwickeln.<br />
Als Oculus sein erstes Vorabmodell<br />
2013 an Software-Entwickler und<br />
zahlende Fans verschickte, da war<br />
nicht nur die Grafik schlechter.<br />
Schlecht wurde vor allem vielen<br />
Menschen, die herkömmliche Egoshooter<br />
in der virtuellen Realität ausprobieren<br />
wollten.<br />
AchterbahnfahrtimStehen<br />
Das Gefühl, wenn der Körper still<br />
steht, aber die Augen schnelle Bewegungen<br />
erfassen, kann uns verwirren.<br />
WerimLeben nicht schwindelfrei<br />
und achterbahnfest ist, dem<br />
wurde bei einer Runde „Half-Life 2“<br />
ganz schnell übel.<br />
Die „Cyber Sickness“ wurde zu<br />
einer Feuertaufe für Fans.Und während<br />
Egoshooter wie „Doom“ auf<br />
herkömmlichen Bildschirmen weniger<br />
gruselig, eher nach einem B-<br />
Movie aussehen, ist das Erlebnis für<br />
viele Menschen in der virtuellen<br />
Realität schlimmer,als jede Geisterbahn.<br />
Spielewelten fühlen sich intensiver<br />
an, also können sie auch<br />
bedrohlicher sein.<br />
Wie dramatisch dürfen Spiele in<br />
der virtuellen Realität werden? Wie<br />
muss man sich bewegen, damit keinem<br />
übel wird? Was macht überhaupt<br />
Spaß? Diese Fragen waren bislang<br />
offen. Dieneuen Titel der Quest<br />
deuten Antworten auf diese Fragen<br />
an. VR ist auf dem Wegzum Massenmedium.<br />
AFP<br />
JanBojaryn<br />
hat schon alle Formen der Cyber-Sickness<br />
überstanden.<br />
DasBundeskartellamt fordertmehr<br />
Befugnisse für die Kontrolle der Internetwirtschaft.<br />
Es sei im Sinne derVerbraucher,wenn<br />
das Kartellamt nicht<br />
nurWettbewerbsdefizite feststellen,<br />
sonderndiese auch beheben dürfe,<br />
sagte der Präsident der Behörde,Andreas<br />
Mundt, am Donnerstag in Bonn.<br />
Besonders im Internet könnten bestimmte<br />
Praktiken vonPlattformen<br />
sehr schnell eine große Zahl anVerbrauchernschädigen.<br />
Derzeitdarf<br />
das Amt nur darauf hinweisen, Missstände<br />
aber nicht abstellen. (AFP)<br />
Twitter kennzeichnet<br />
regelwidrige Politiker-Tweets<br />
Twitter will verstärkt gegen Politiker<br />
vorgehen, die gegen die Verhaltensregeln<br />
des Kurzbotschaftendienstes<br />
verstoßen. Tweets,die „im öffentlichen<br />
Interessen“ seien, würden zwar<br />
auch im Falle vonRegelverstößen<br />
weiterhin veröffentlicht, allerdings<br />
mit einem Hinweis versehen, teilte<br />
das US-Unternehmen am Donnerstag<br />
mit. Twitter will zudem seine Algorithmen<br />
überarbeiten, damit solche<br />
Kurzbotschaften eine geringere<br />
Reichweite haben und vonweniger<br />
Menschen gelesen werden. (AFP)<br />
Bereitschaft, für Sicherheit im<br />
Smart-Home mehr zu zahlen<br />
Eine Mehrheit der Deutschen würde<br />
Preisaufschläge für die Sicherheit von<br />
Smart-Home-Technologie in Kauf<br />
nehmen. 35,4 Prozent der Befragten<br />
sind bereit, bis zu zehn Prozent mehr<br />
zu zahlen, wenn die Geräte gegen Angriffe<br />
geschützt sind. Dasergab eine<br />
Umfrage der GfK im Auftrag vonInfineon,<br />
die der Nachrichtenagentur<br />
AFP am Donnerstag vorlag. (AFP)<br />
Zuckerberg: Staat muss<br />
Manipulationen verhindern<br />
MarkZuckerberg erwartet von der<br />
US-Regierung mehr Unterstützung.<br />
Facebook-Chef Mark Zuckerberghat<br />
die US-Regierung aufgefordert, stärker<br />
gegen Manipulationsversuche<br />
anderer Staaten im Internet vorzugehen.<br />
MitBlick auf mutmaßliche<br />
Einflussnahmen Russlands auf die<br />
US-Präsidentschaftswahl 2016 sagte<br />
Zuckerberg: „Als Privatunternehmen<br />
haben wir nicht die Werkzeuge,<br />
um die russische Regierung darin zu<br />
stoppen. Wirkönnen uns so gut wie<br />
möglich verteidigen, aber letztlich<br />
hat unsereRegierung die Werkzeuge,<br />
um Druck auf Russland auszuüben,<br />
nicht wir.“ DieRegierung vonUS-<br />
Präsident Donald Trump habe nach<br />
2016 keinerlei Maßnahmen gegen<br />
die versuchte Einflussnahme ergriffen,<br />
kritisierte der Facebook-Gründer<br />
am Mittwoch in Colorado. (dpa)<br />
Powerbanks dürfen für<br />
Flugreisen nicht zu groß sein<br />
Werein Akkupack mit auf Flugreisen<br />
nehmen möchte,sollte sich eine<br />
Obergrenzevon 20 000 Milliamperestunden<br />
(mAh) merken. Beiden<br />
üblichen 5Volt Spannung ergibt das<br />
100 Wattstunden (Wh). Aufdiese<br />
Obergrenzezum Transportvon Powerbanks<br />
im Hand- oder Aufgabegepäck<br />
haben sich die Airlines im Verband<br />
International Air TransportAssociation<br />
(IATA)verständigt. (dpa)<br />
AP
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 27<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
TV-Programm<br />
ARD<br />
5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 (für<br />
HG) Tagesschau 9.05 (für HG) Livenach Neun<br />
9.55 (für HG) Sturmder Liebe 10.45 (für HG)<br />
Meister desAlltags 11.15 (für HG)Gefragt –Gejagt<br />
12.00 (für HG)Tagesschau 12.15 (für HG)<br />
ARD-Buffet 13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin<br />
14.00 (für HG) Tagesschau 14.10 (für HG) Rote<br />
Rosen 15.00 (für HG) Tagesschau 15.10 (für<br />
HG) Sturmder Liebe 16.00 (für HG) Tagesschau<br />
16.10 (für HG)Die Tierärzte –Retter mit Herz<br />
17.00 (für HG) Tagesschau 17.15 (für HG) Brisant<br />
18.00 (für HG) Gefragt –Gejagt 18.50 (für<br />
HG) Gefragt –Gejagt 19.45 (für HG) Wissen vor<br />
acht –Werkstatt 19.55 (für HG)Börse voracht<br />
20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Wenn's um Liebe geht<br />
TV-Drama,D2019<br />
Mit Inez Bjørg David, Maxim Mehmet,<br />
Cristina do Rego u.a.<br />
Regie: Wolfgang Eißler<br />
21.45 (für HG) Tagesthemen<br />
22.00 (für HG) Tatort Totenstille<br />
TV-Kriminalfilm, D2016<br />
Mit Devid Striesow, Elisabeth Brück,<br />
Hartmut Volle u.a.<br />
23.30 (für HG) Der Bulle und das Landei –<br />
Goldrausch Krimikomödie,D2016.<br />
Mit Uwe Ochsenknecht, Diana Amft u.a.<br />
RTL<br />
6.00 Guten Morgen Deutschland 8.30 (für HG)<br />
Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap 9.00<br />
Unter uns. Daily Soap 9.30 (für HG) Alles was<br />
zählt. Soap 10.00 Der Blaulicht-Report 11.00<br />
Der Blaulicht-Report 12.00 Punkt 12 14.00<br />
Die Superhändler –4Räume,1Deal 15.00<br />
Die Superhändler –4Räume,1Deal 16.00<br />
Meine Geschichte –Mein Leben. Hochzeitsplanerin<br />
bekommt anonymen Auftrag 17.00<br />
Freundinnen –Jetzt erst recht. Unterhaltungsserie<br />
17.30 Unter uns. Daily Soap 18.00 Explosiv<br />
–Das Magazin 18.30 Exclusiv –Das<br />
Star-Magazin 18.45 aktuell 19.05 (für HG)<br />
Alles was zählt. Soap 19.40 (für HG) Gute Zeiten,<br />
schlechte Zeiten. Daily Soap<br />
20.15 Die 100 ...<br />
verrücktesten Videos des Lebens /<br />
Dino-Hochzeit /Drohne Golf /Gummihuhn<br />
/Flexible Frau /Augen-Popper<br />
U.a. Elisabeth und Tomwollen heiraten.Der<br />
wichtigste Tagsoll perfektwerden oder?<br />
23.00 Mirja Boes live!<br />
Für Geld tun wir alles<br />
0.00 Nachtjournal<br />
0.30 Die 100 ...<br />
Show<br />
3.05 Mirja Boes live!<br />
Für Geld tun wir alles<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
TV-Tipps RBB<br />
Tagesschau 24<br />
MDR WDR her im Traumeinen Gedankeneinpflanzen! Arte<br />
18.10 (für HG) Brisant 18.54 (für HG) Sandmann<br />
19.00 (für HG) MDR Regional 19.30<br />
(für HG)Aktuell 19.50 (für HG) Elefant,Tiger &<br />
Co. 20.15 (für HG) Wunderbares Schlagerland<br />
21.45 (für HG) Aktuell 22.00 (für HG) Riverboat<br />
0.05 MDR Kultur –Filmmagazin 0.20 (für<br />
HG) Aus der Haut. TV-Drama, D/A 2015 1.50<br />
Trade Queen. Drama, D2015 2.00 Ursus berlinensis.<br />
Komödie, D2011 2.10 (für HG) UR-<br />
SUS 2–Die <strong>Berliner</strong> Bären sind zurück. Komödie,<br />
D2014 2.25 (für HG) Elefant,Tiger &Co.<br />
2.50 (für HG) Tierisch, tierisch<br />
Bayern<br />
15.30 (für HG)Schnittgut. Alles aus demGarten<br />
16.00 (für HG)Rundschau 16.15 (für HG) Wirin<br />
Bayern 17.30 Regional 18.00 (für HG) Abendschau<br />
18.30 (für HG) Rundschau 19.00 (für<br />
HG) Unser Land 19.30 (für HG) Einfach. Gut.<br />
Bachmeier 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />
(für HG) Hubertund Staller 21.00 (für HG) Die<br />
Bergpolizei –Ganznah am Himmel 21.50 (für<br />
HG) Rundschau Magazin 22.05 (für HG)Bayerns<br />
beste Witze 22.50 (für HG) Winnetou III. Western,<br />
D/I/JUG 1965 0.25 (für HG)Einfach. Gut.<br />
Bachmeier 0.55 (für HG) WirinBayern<br />
Vox<br />
15.00 Shopping Queen 16.00 Makel? Los!<br />
17.00 Zwischen Tüll und Tränen 18.00 First<br />
Dates –Ein Tisch für zwei 19.00 Das perfekte<br />
Dinner 20.00 Prominent! 20.15 (für HG) Bones<br />
–Die Knochenjägerin 21.10 (für HG) Bones<br />
–Die Knochenjägerin 22.10 (für HG) Bones<br />
–Die Knochenjägerin 23.05 (für HG) Bones<br />
–Die Knochenjägerin 0.00 nachrichten<br />
0.20 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Spuren ins Ungewisse<br />
1.15 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Todaus dem Nichts<br />
Super RTL<br />
15.00 Dragons –Die Reiter von Berk 15.25<br />
Bugs Bunny &LooneyTunes 15.50 Hotel<br />
Transsilvanien –Die Serie 16.15 Zak Storm –<br />
Super Pirat 16.45 King Julien 17.15 What's<br />
New Scooby-Doo? 17.40 Inspector Gadget<br />
18.10 ALVINNN!!! und die Chipmunks 18.30<br />
Woozle Goozle und die Weltentdecker 19.00<br />
Bugs Bunny &LooneyTunes 19.30 Angelo!<br />
20.15 (für HG) Free Birds –Esst uns an einem<br />
anderen Tag. Zeichentrickfilm, USA 2013<br />
21.55 Columbo. Ruhe sanft, Mrs.Columbo.<br />
TV-Kriminalfilm,USA 1990<br />
Sport1<br />
15.15 Europaspiele. u.a. Beachsoccer und<br />
Finals Tischtennis 16.00 Bundesliga aktuell<br />
16.15 Europaspiele. u.a. Finals Tischtennis,<br />
Radsport und Badminton 18.00 Bundesliga<br />
aktuell 18.15 Europaspiele 20.30 Beachvolleyball:<br />
Weltmeisterschaften. Gruppenphase<br />
Herren 21.30 Beachvolleyball: Weltmeisterschaften<br />
22.00 Die PS-Profis –Mehr Power<br />
aus dem Pott. Ein Wohnmobil für Marc 23.00<br />
Die PS-Profis Fahrschule 23.30 Die PS-Profis<br />
Schule. Baby-Bomber 0.00 Sport-Clips<br />
5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 heute<br />
Xpress 9.05 Volle Kanne –Service täglich<br />
10.30 (für HG) Notruf Hafenkante. Riskante<br />
Entscheidung 11.15 (für HG) SOKO Stuttgart.<br />
Rad der Zeit 12.00 heute 12.10 drehscheibe<br />
13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin 14.00<br />
heute –inDeutschland 14.15 Die Küchenschlacht<br />
15.00 (für HG) heute Xpress 15.05<br />
(für HG) Bares für Rares 16.00 (für HG) heute<br />
–inEuropa 16.10 (für HG) Die Rosenheim-<br />
Cops. Alles hat seinen Preis 17.00 (für HG)<br />
heute 17.10 (für HG) hallo deutschland 17.45<br />
(für HG) Leute heute 18.00 (für HG) SOKO<br />
Wien. Dicke Luft 19.00 (für HG) heute 19.25<br />
(für HG) Bettys Diagnose. Alles Fake!<br />
20.15 (für HG) Fußball: Weltmeisterschaft<br />
der Frauen<br />
Viertelfinale: Frankreich –USA<br />
Moderation: Sven Voss<br />
Kommentar: Norbert Galeske<br />
Aus dem Parc des Princes in Paris (F)<br />
23.15 (für HG) Eichwald, MdB<br />
VorArbeit ganz grau. Comedyserie<br />
23.45 (für HG) Morgen hör ich auf<br />
Talfahrt. Krimiserie<br />
0.45 heute+<br />
1.00 Starsky und Hutch<br />
Die Illegalen. Krimiserie<br />
5.30 Frühstücksfernsehen. Moderation: Marlene<br />
Lufen, Jochen Schropp 10.00 Im Namen<br />
der Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit<br />
Alexander Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />
Isabella Schulien 11.00 Im Namen der<br />
Gerechtigkeit –Wir kämpfen für Sie! Mit Alexander<br />
Hold, Stephan Lucas, Alexander Stephens,<br />
Isabella Schulien 12.00 Anwälte im<br />
Einsatz 13.00 Anwälte im Einsatz 14.00 Auf<br />
Streife 15.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />
Reportagereihe 16.00 Klinik am Südring<br />
17.30 Klinik am Südring –Die Familienhelfer<br />
18.00 Endlich Feierabend! Moderation: Daniel<br />
Boschmann 19.00 Genial daneben –Das Quiz<br />
19.55 Nachrichten<br />
20.15 Game of Games<br />
Moderation: Bülent Ceylan<br />
21.50 Genial daneben<br />
Gäste: Hella von Sinnen, Wigald Boning,Bastian<br />
Pastewka, Guido Cantz,<br />
Ingolf Lück<br />
22.50 Knallerfrauen<br />
Sketch-Comedy mit Martina Hill<br />
23.20 Knallerfrauen<br />
Sketch-Comedy mit Martina Hill<br />
23.50 Knallerfrauen<br />
Sketch-Comedy mit Martina Hill<br />
0.20 Switch Reloaded<br />
13.05 (für HG) Planet Wissen 14.05 Erlebnisreisen<br />
14.15 (für HG) In aller Freundschaft<br />
15.00 (für HG) In aller Freundschaft 15.45<br />
(für HG) Aktuell 16.05 Hier und heute 18.00<br />
(für HG) aktuell /Lokalzeit 18.15 (für HG)<br />
Ausgerechnet 18.45 (für HG) Aktuelle Stunde<br />
19.30 Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) HeimatabendWuppertal 21.00<br />
(für HG) Unser Westen, Unser Witz 21.45 (für<br />
HG) Aktuell 22.00 (für HG) Kölner Treff 23.30<br />
(für HG) Kölner Treff 1.00 (für HG) Frühstück<br />
bei Monsieur Henri. Komödie, F2015<br />
NDR<br />
13.10 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte.<br />
Neue Ufer 14.00 (für HG) die nordstory<br />
15.00 (für HG) aktuell 15.15 (für HG)<br />
Wer weiß denn sowas? 16.00 (für HG) Mein<br />
Nachmittag 16.55 (für HG) aktuell 17.10 (für<br />
HG) Seehund, Puma &Co. 18.00 Ländermagazine<br />
18.15 (für HG) Hofgeschichten 18.45<br />
(für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00<br />
(für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) die nordstory<br />
21.15 (für HG) Landarzt gesucht 21.45<br />
(für HG) aktuell 22.00 (für HG) 3nach 9 0.00<br />
NDR Comedy Contest 1.00 (für HG) 3nach 9<br />
Kabel eins<br />
11.10 Without aTrace 12.05 Numb3rs 13.00<br />
Castle 13.55 The Mentalist 14.50 Navy CIS:<br />
L.A. 15.50 News 16.00 Navy CIS 16.55 Abenteuer<br />
Leben täglich 17.55 Mein Lokal, Dein<br />
Lokal –Der Profi kommt 18.55 Achtung Kontrolle!<br />
Wir kümmern uns drum 20.15 Elementary.<br />
Wähle Dein Gift 21.15 Navy CIS. Zurück zu<br />
den Wurzeln 22.10 Navy CIS. Allein im Wald<br />
23.10 Navy CIS: L.A. Die Panama-Story 0.00<br />
Navy CIS: L.A. Unter Brüdern 0.50 Late News<br />
0.55 Navy CIS. Zurück zu den Wurzeln 1.35<br />
Navy CIS. Allein im Wald<br />
RTL 2<br />
5.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt im Keller<br />
7.15 Die Kochprofis–Einsatz am Herd 8.00<br />
Frauentausch 12.00 Die Geissens –Eine<br />
schrecklichglamouröse Familie! 14.00 Die Wollnys–Eine<br />
schrecklich große Familie! 15.00 Hilf<br />
mir! Jung,pleite, verzweifelt ... 16.05 Krass Abschlussklasse<br />
17.00 News 17.10 Krass Schule<br />
–Die jungen Lehrer –Wie alles begann 18.05<br />
Köln 50667 19.05 Berlin –Tag &Nacht 20.15<br />
Spider-Man 3. Actionfilm, USA 2007 23.05<br />
Dredd. Sci-Fi-Film, GB/USA/IND/SA 2012 0.55<br />
Ultraviolet. Sci-Fi-Film, USA 2006<br />
Eurosport 1<br />
16.30 Kanu: Slalom-Weltcup 17.00 Tourenwagen:<br />
Weltcup 17.30 Radsport: Giro d'Italia<br />
18.25 Snooker:World Main Tour. World Cup:<br />
5. Tagdes Mannschaftsturniers 20.25 Eurosport<br />
News 20.35 Tourenwagen: Weltcup<br />
21.00 Formel E: FIA-Meisterschaft 22.00 Superbike:<br />
Weltmeisterschaft 22.30 Snooker:<br />
World Main Tour. World Cup: 5. Tagdes Mannschaftsturniers<br />
23.55 Eurosport News 0.05<br />
Radsport: Giro d'Italia 1.00 WATTS. Die Juni-<br />
Ausgabe der Eurosport-Clipshow<br />
ARD, 20.15 UHR TV-DRAMA<br />
Wenn's um Liebe geht<br />
Nachdem Todihrer Mutter hatLaura (InezBjørgDavid) alle Hände voll zu<br />
tun, ihrem Vater mit dem Weingutund der Gastwirtschaft zu helfen. Durch<br />
einen Zufall entdecktder Musik-Manager Vincent(MaximMehmet) aufeiner<br />
Hochzeit das Gesangstalentder Winzertochter. Gemeinsam wollen sieaneinem<br />
Duett-Contest teilnehmen, doch da sind sienichtdie einzigen: Auch der<br />
Schlagerstar Sunny, ein ehemaliger Schützlingvon Vincent, hat sichvorgenommen<br />
den Wettbewerb zu gewinnen. Es istausgerechnet Lauras Schwester<br />
Nina,mit der der arroganteBarde im Duettauftreten will. FürLaura, die mit<br />
dem Musikbusiness eigentlichgar nichts zu tunhaben will, ist es eine große<br />
Hürde, gegendie eigene Schwesteranzutreten. Wird Vincent, dem es nichtnur<br />
ihre Stimme angetan hat, sie überzeugen können?<br />
(Dtl./2019)<br />
Anzeige<br />
PRO 7,20.15 UHR ACTIONTHRILLER<br />
Ganz flexibel, ganz Berlin.<br />
Inception<br />
Foto: ARD<br />
Dominick „Dom“Cobb(Leonardo Di-<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> Caprio) verdient sein Geld damit,als<br />
Klassik gedruckt „Extraktor“ lesen in die Träume vonMenschen<br />
Die wichtigsten Themen der Stadteinzudringen,umihnen und aus<br />
ihrewertvollsten<br />
der Welt frei Haus genießen plus exklusive Geheimnissezustehlen. Beiseinemneuen<br />
Angebote nur für Abonnenten sichern! Auftrag ist jedochalles anders:Diesmal soll<br />
der Gedankendiebdem Konzern-ErbenFis-<br />
+ monatlichkündbar<br />
Miteinem Team vonExpertenbegibt sich<br />
Cobb aufeinen gefährlichenTrip. DervisuellbeeindruckendeGenremix<br />
ausScience-<br />
JETZT BESTELLENFiction UND ANGEBOT und Heist-Movie SICHERN: vonRegisseur<br />
Bestellnr.: ChristopherNolan („Interstellar“)wurde<br />
72984/1 berliner-zeitung.de/flexabo<br />
beider Oscarverleihung2011 mitvierder<br />
Ihnensteht eingesetzliches Widerrufsrecht zu. Informationen finden Sieunterwww.berliner-zeitung.de/widerruf<br />
begehrten Trophäen ausgezeichnet.<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, AlteJakobstraße 105, 10969 Berlin<br />
(GB/USA/2010)<br />
Foto: ProSieben<br />
(030) 24 00 25<br />
NORMALVARIANTE -mittel<br />
NORMALVARIANTE –MITTEL<br />
3 7<br />
4 9 5<br />
6 1<br />
1<br />
5 7 2 3<br />
2 8 4<br />
6 1<br />
8 7 5<br />
4 2<br />
MitDIAGONALEN-schwer<br />
MIT DIAGONALEN –SCHWER<br />
7 5<br />
3 9<br />
SUDOKU<br />
Nur<br />
45,90 €<br />
mtl.<br />
8 4 1 2<br />
9 5<br />
6<br />
5 3<br />
9 2 7<br />
AUFLÖSUNG Auflösung<br />
vom VOM 27.6.2019<br />
2019<br />
MITTEL mittel<br />
5 7 4 1 9 3 8 6 2<br />
9 6 2 4 5 8 1 7 3<br />
1 8 3 6 7 2 5 9 4<br />
4 9 1 7 2 5 6 3 8<br />
6 5 8 9 3 4 7 2 1<br />
2 3 7 8 6 1 4 5 9<br />
7 1 6 3 4 9 2 8 5<br />
3 4 5 2 8 6 9 1 7<br />
8 2 9 5 1 7 3 4 6<br />
AUFLÖSUNG<br />
Auflösung<br />
vom<br />
VOM<br />
27.6.2019<br />
27. 6. 2019<br />
SCHWER schwer<br />
7 9 5 8 6 1 2 3 4<br />
2 1 8 3 4 7 9 6 5<br />
4 3 6 9 5 2 1 7 8<br />
3 8 2 4 7 9 5 1 6<br />
5 7 9 1 3 6 4 8 2<br />
6 4 1 2 8 5 3 9 7<br />
9 6 7 5 2 3 8 4 1<br />
1 5 4 6 9 8 7 2 3<br />
8 2 3 7 1 4 6 5 9<br />
6.20 zibb. zuhause in berlin &brandenburg<br />
7.20 Brisant 8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
8.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
9.00 In aller Freundschaft 9.45 In aller Freundschaft<br />
10.30 Rote Rosen 11.20 Sturmder Liebe<br />
12.10 Tierärztin Dr.Mertens 13.00 rbb24 13.10<br />
Verrückt nach Meer 14.00 Lecker aufs Land –<br />
eine kulinarische Reise 14.45 TimMälzer kocht!<br />
15.15 Reisen in ferneWelten 16.00 rbb24<br />
16.15 Werweiß denn sowas? 17.00 rbb24<br />
17.05 Giraffe, Erdmännchen &Co. 17.55 Sandmann<br />
18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />
18.30 zibb. zuhause in berlin &brandenburg<br />
19.30 Brandenburgaktuell /Abendschau<br />
20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Die Schlagernacht 2019 inder<br />
<strong>Berliner</strong> Waldbühne<br />
Mit Kerstin Ott, BenZucker, VoXXclub,Howard<br />
Carpendale,BeatriceEgli, Münchner<br />
Freiheit, Nik P.,MickieKrause,Eloyde<br />
Jong,Ross Antony, DJ Ötzi, Sonia Liebing<br />
22.45 rbb24<br />
23.00 Die Schlagernacht in der <strong>Berliner</strong><br />
Waldbühne<br />
Moderation: Franziska Maushake,<br />
Madeleine Wehle<br />
1.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
2.00 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
ProSieben<br />
11.40 2Broke Girls. Ex und hopp/Vatertag.<br />
Comedyserie 12.35 Mom. Bonnie auf Männerfang.Comedyserie<br />
13.00 Twoand aHalf Men.<br />
Potpourri und Pfefferspray/Die Elefantenpille/<br />
Säen und ernten. Comedyserie 14.20 The<br />
Middle. Die falsche Route/Die wundervolle<br />
Welt der Hecks. Comedyserie 15.15 The Big<br />
Bang Theory. Das Conan-Spiel/Planet Bollywood/Homo<br />
Novus Automobilis/Das Cooper-<br />
Nowitzki Theorem.Comedyserie 17.00 taff. Die<br />
Modelschatzkarte in Santa Catarina. Moderation:Annemarie<br />
Carpendale, Christian Düren<br />
18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons. Homer<br />
Junior/Silly Simpsony. Zeichentrickserie 19.05<br />
Galileo. Das Geschäft mit der Hummel<br />
20.15 Inception<br />
Actionthriller,GB/USA 2010<br />
Mit Leonardo DiCaprio, Ken Watanabe,<br />
Joseph Gordon-Levitt, Ellen Page,<br />
Marion Cotillard, TomHardy u.a.<br />
Regie: Christopher Nolan<br />
23.25 Blitz Actionthriller,GB/F/USA 2011<br />
Mit Jason Statham,Paddy Considine,<br />
Aidan Gillen u.a.<br />
1.10 Inception Actionthriller,GB/USA 2010<br />
Mit Leonardo DiCaprio, Ken Watanabe,<br />
Joseph Gordon-Levitt u.a.<br />
3.35 Watch Me –das Kinomagazin<br />
12.15 Re: 12.50 Arte Journal 13.00 Stadt<br />
Land Kunst 13.45 Das schöne Leben. TV-Drama,<br />
F2009 15.50 Kuba –Das grüne Herz der<br />
Karibik 16.45 (für HG) X:enius 17.10 Magische<br />
Orte in allerWelt 17.40 Indien –Angry<br />
Bird gibt den Tonan18.35 (für HG) Naturparadiese<br />
mit Zukunft 19.20 Arte Journal 19.40<br />
(für HG) Re: 20.15 Ich will dich. TV-Drama, D<br />
2014 21.45 (für HG) 50 Jahre nach Stonewall.<br />
Dokumentarfilm, D2019 22.50 Dream<br />
Boat. Dokumentarfilm,D2017 0.25 Tracks<br />
1.10 Die Hit-Maschine 2.05 KurzSchluss<br />
3Sat<br />
15.35 Big Pacific (1/4) 16.15 Big Pacific (2/4)<br />
17.00 Big Pacific (3/4) 17.45 Big Pacific (4/4)<br />
18.30 nano 19.00 (für HG) heute 19.20 Kulturzeit<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />
HG) Kritisch reisen 21.00 makro 21.30 auslandsjournal<br />
extra 22.00 (für HG) ZIB 2 22.25<br />
Taxi Driver. Actionfilm, USA 1976 0.15 (für HG)<br />
Zapp 0.45 10vor10 1.15 extra 3Spezial 1.45<br />
Pufpaffs Happy Hour 2.30 Torsten Sträter: Im<br />
Rahmen meiner Möglichkeiten 3.15 Lars<br />
Reichow: „Lust” 4.00 Michael Krebs: An mir<br />
liegt's nicht 4.45 Kom(m)ödchen-Ensemble<br />
Phoenix<br />
14.00 phoenix vor ort 14.45 phoenix plus<br />
16.00 maybrit illner 17.05 augstein und blome<br />
17.15 Aktuelle Reportage 17.30 phoenix der<br />
tag 18.00 phoenix persönlich 18.30 Türkei –<br />
Der Kampf um Veränderung 19.15 Iran bittersüß<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />
Der Bodensee 21.00 (für HG) Die Schorfheide<br />
22.30 (für HG) Wenn Störche reisen 23.00<br />
phoenix der tag 0.00 phoenix persönlich 0.30<br />
augstein und blome 0.45 Der Bodensee 1.30<br />
Die Schorfheide 3.00 Wenn Störche reisen<br />
3.30 (für HG) Die Inseln der Queen<br />
Kika<br />
12.00 Der kleine Nick 12.30 The Garfield Show<br />
12.55 (für HG) Das GreenTeam 13.20 (für HG)<br />
Lassie 13.40 (für HG) Die Pfefferkörner 14.10<br />
Schloss Einstein 15.00 H2O –Plötzlich Meerjungfrau<br />
15.45 Sherlock Yack –Der Zoodetektiv<br />
16.25 Mirette ermittelt 16.50 (für HG) Hexe Lilli<br />
17.35 Die Abenteuer des jungen Marco Polo –<br />
Reise nach Madagaskar 18.00 (für HG) Mascha<br />
und der Bär 18.15 (für HG) Sam 18.35 Beccas<br />
Bande –Mit Mut wird alles gut! 18.50 Sandmann<br />
19.00 (für HG) Lassie 19.30 Familie<br />
Smart. Familienfilm, NL 2017<br />
Dmax<br />
16.15 Highway Cops 16.45 Highway Cops<br />
17.15 Street Outlaws vs. Fast N'Loud: Mega<br />
Race 18.15 Street Outlaws vs. Fast N'Loud:<br />
Mega Race 19.15 A8 –Abenteuer Autobahn<br />
20.15 DarkWaters mit Jeremy Wade 21.15<br />
Fish or Die –Angeltrip ins Ungewisse 22.15<br />
Monsterfische am Haken 23.15 Moonshiners –<br />
Die Schwarzbrenner vonVirginia 0.15 Die<br />
Monster-Jäger –Bestien auf der Spur 1.10 Die<br />
Schatzsucher von Snake Island 2.00 Die<br />
Schatzsucher von Snake Island<br />
5.02 hessenschau 5.30 Morgenmagazin 9.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 9.15 Zapp 9.45 Shift<br />
10.00 Tagesschau-Nachrichten 10.15 quer 11.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 13.00 ZDF-Mittagsmagazin<br />
14.00 Tagesschau-Nachrichten 19.15 Mex –<br />
Das Marktmagazin 20.00 Tagesschau 20.15 Monitor<br />
20.45 Die rbb-Reporter 21.17 Der Mann hinter<br />
Porsche –AdolfRosenberger 22.00 Tagesthemen<br />
22.15 mehr/wert 22.45 Extra 23.00<br />
Tagesthemen 23.15 Exakt –Die Story 23.45 Die<br />
Tagesschau vor20Jahren 0.00 Tagesthemen<br />
0.15 Dierbb-Reporter 0.45 Fakt ist! 1.45 Schätze<br />
der Welt 2.00 Tagesschau 2.10 Schätze der Welt<br />
2.25 Sachsen-Anhalt Heute 2.55 Extra<br />
ONE<br />
8.50 Alfredissimo! 9.20 Brisant 10.00 Dawson's<br />
Creek 10.40 Dawson'sCreek 11.25 Lindenstraße<br />
11.55 Sturm der Liebe 12.40 Sturmder Liebe<br />
13.30 Um Himmels Willen 14.20 PartyofFive<br />
15.05 PartyofFive 15.50 Dawson'sCreek 16.35<br />
Dawson'sCreek 17.20 Lindenstraße 17.50 Die<br />
Kanzlei 18.40 Sturmder Liebe 19.25 Sturm der<br />
Liebe 20.15 Carolin Kebekus:PussyTerror TV<br />
21.00 Immer Drama um Tamara. Komödie,GB<br />
2010 22.45 Großstadtrevier 23.30 Großstadtrevier<br />
0.20 Tatort. Totenstille. TV-Kriminalfilm,D<br />
2016 1.50 Immer Drama um Tamara. Komödie,<br />
GB 2010 3.35 Die Kanzlei 4.25 Lindenstraße<br />
4.55 Um Himmels Willen<br />
ZDF NEO<br />
5.45 Death in Paradise 6.35 DerKriminalist 7.35<br />
Topfgeldjäger 8.30 Lafer!Lichter! Lecker! 9.15<br />
Bares für Rares 10.05 Bares für Rares 11.00 kaputt<br />
und ...zugenäht! 11.45 DieRettungsflieger<br />
12.30 DieRettungsflieger 13.15 Monk 13.55<br />
Monk 14.35 Kommissar Stolberg 15.35 DieRettungsflieger<br />
16.20 DieRettungsflieger 17.05<br />
Monk 17.50 Monk 18.30 Bares für Rares 19.20<br />
Baresfür Rares 20.15 Death in Paradise 21.05<br />
Death in Paradise 22.00 Death in Paradise 22.50<br />
Silent Witness 23.45 SilentWitness 0.35 Death<br />
in Paradise 1.30 Death in Paradise 2.20 Death in<br />
Paradise 3.15 Death in Paradise 4.05 Gätjens<br />
großes Kino 4.15 Death in Paradise<br />
ZDF INFO<br />
7.00 (für HG) GoldrauschamYukon 7.45 Mythen-<br />
Jäger 8.30 auslandsjournal 9.00 Chinas unaufhaltsamer<br />
Aufstieg –Die Welt desXiJinping. Dokumentarfilm,<br />
F2018 10.15 Operation Yellow Bird<br />
11.15 ZDF-History 12.00 (für HG) Supermächte<br />
12.45 Mythen-Jäger 15.00 (für HG)Imperium<br />
16.30 (fürHG) Goldrausch am Yukon 17.15 Mythen-Jäger<br />
18.45 ZDF-History 19.30 Berlin, Berlin<br />
20.15 (für HG) Deutschlands Supergrabungen<br />
21.45 ZDF-History 22.30 Geheimnisvolle Unterwelt<br />
23.15 DasunsichtbareRom –Geheimnisvolle<br />
Unterwelt 0.00 Dasunsichtbare Venedig –Hinter<br />
den Fassaden 0.45 Venedig am Limit–Zwischen<br />
Schönheitund Tourismus 1.15 (für HG)Terra X<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Alte Musik Zärtlicher Streicherklang –Die Viola<br />
d'amore. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />
war die Viola d'amore bei vielen<br />
Komponisten beliebt. Die Besonderheit dieses<br />
bratschenähnlichen Instruments besteht darin,<br />
dass neben den normalen Spielsaiten noch<br />
zusätzliche Resonanzsaiten aus Metall existieren,<br />
die beim Spielen mitschwingen und somit<br />
für einen sehr markanten, obertonreichen<br />
Klang sorgen., ca. 46 Minuten<br />
20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Kissinger Sommer Mit Werken von Rossini,<br />
Paganini, Tschaikowski, ca. 117 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Goldberg-Variationen Gast: Maximilian Hornung<br />
(Cellist)., ca. 116 Minuten<br />
22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Einstand Mit Werken von Laitman, Vignery,<br />
ca. 30 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
14.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Lesung Siri Hustvedt: „Damals” (28/34). Es<br />
liest Iris Berben, ca.30Minuten<br />
22.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
„Sieben Leben”,ca. 56 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Lesung Siri Hustvedt: „Damals” (28/34),<br />
ca. 31 Minuten<br />
0.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
„Das krumme Haus” Kriminalhörspiel nach<br />
Agatha Christie, ca. 55 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
19.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Zeitfragen Literatur. „Von stillem Begehren<br />
und lautem Protest”.Homosexuelle Literatur<br />
nach den Aufständen von Stonewall in New<br />
York 1969. Von Michael Meyer,ca. 30 Minuten<br />
20.10 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Das Feature Vom Ende des Despotismus. Demokratieversuche<br />
im Theater., ca. 50 Minuten<br />
0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Lange Nacht Im Traum ein Paradies. Eine Lange<br />
Nacht über die Südtoskana., ca. 175 Min.<br />
JAZZ /BLUES<br />
19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
The Voice Madeleine Peyroux.,ca. 30 Minuten<br />
21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
On stage Einer ist oft mehr als genug.Die kanadische<br />
Einmann-Bluesrock-Band Steve Hill.<br />
Mit Tim Schauen, ca. 55 Minuten<br />
22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Spielraum Bluestime –Neues aus Americana,<br />
Blues und Roots., ca. 45 Minuten
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 147 · F reitag, 28. Juni 2019 – S eite 28 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Panorama<br />
LEUTE<br />
Ihr jüngster Fanist<br />
erst drei Tage alt.<br />
IMAGO<br />
Pink (39) kann sich über ihren wohl<br />
jüngsten Fanfreuen: Beieinem Konzert<br />
der US-Sängerin in Liverpool am<br />
Dienstagabend brachte die 32-jährige<br />
Denise Jones<br />
ein Mädchen zur<br />
Welt. Kurz vor<br />
dem ersten Song<br />
hätten dieWehen<br />
eingesetzt, berichtet<br />
die <strong>Zeitung</strong><br />
Liverpool<br />
Echo.Nur wenige<br />
Minuten später<br />
sei das Baby geboren<br />
worden –<br />
dreiWochen zu früh. DieKleine habe<br />
eigentlich Dolly Louise heißen sollen,<br />
verriet die Mutter.Nun werdesie<br />
Dolly Pink heißen.<br />
Prinz William (37) und Herzogin Kate<br />
waren bei der Namenswahl ihrer Kinder<br />
weniger experimentierfreudig<br />
(siehe auch Spalte rechts). George (5),<br />
Charlotte (4) und Louis (1) heißen die<br />
Mini-Royals,nach dessen Zukunft<br />
der Thronfolger am Mittwoch beim<br />
Besuch einer Londoner Organisation<br />
gefragt wurde,die sich für junge Menschen<br />
einsetzt, die wegen ihrer sexuellen<br />
Orientierung aus ihrer Familie<br />
verstoßen wurden. DieVorstellung,<br />
dass seine Kinder homosexuell sein<br />
könnten, mache ihm nichts aus,sagte<br />
der Prinz. SeinWunsch wäreeine<br />
Welt, in der unterschiedliche sexuelle<br />
Orientierungen„wirklich normal und<br />
cool wären“. (tab., mit dpa)<br />
TIERE<br />
Baden oder nicht baden? Wohnungskater<br />
Hamlet, äh: Henry KOHSE<br />
Hitzehilfe 2:Eigentlich haben Katzen ja<br />
nichts gegenWärme.Vor allem nicht,<br />
wenn sie aus Griechenland kommen<br />
wie Henry. Derzweijährige Maunzer<br />
wählt seine Ruheplätzegewöhnlich<br />
nach dem Lauf der Sonne und räkelt<br />
sich noch am Abend am liebsten untermLampenschirm.<br />
Dieletzten<br />
Tage waren aber selbst einem hitzebeständigen<br />
Pelzträger wie ihm zu<br />
viel. Immer wieder schlich er sich in<br />
die kühlende Badewanne und hätte<br />
wohl auch gernein Badgenommen.<br />
Wenn es da nur nicht dieses Imageproblem<br />
gäbe.Soein Mist! (peko)<br />
Es ist Donnerstagmorgen,<br />
kurznach neun Uhr, als die<br />
drei Männer Saal 165 des<br />
Detmolder Landgerichts<br />
betreten. AndreasV.,56, der Hauptangeklagte,blaue<br />
Jeans,graue Kapuzenjacke<br />
und T-Shirt mit Palmen-Motiv<br />
vor Sonnenuntergang. Sein Gesicht<br />
wirkt eingefallen, die Haut aschfahl.V.<br />
ist jener Mann, der über zwei Jahrzehnte<br />
hinweg in seiner zugemüllten<br />
Baracke auf einem Campingplatz im<br />
ostwestfälischen Lügde in 298 Fällen<br />
Kinder missbraucht und dabei auch<br />
gefilmt haben soll. Neben ihm sitzt<br />
MarioS., 34, rauschender Bart,Bauch<br />
und gekrümmter Rücken. 162-mal<br />
soll er sich an Kindernvergangen haben.<br />
Heiko V.,49, ist glatzköpfig, und<br />
trägt ein kariertes Hemd. Er soll in vier<br />
Fällen viaVideo-Livechats bei denTaten<br />
zugeschaut haben. AndreasV. und<br />
MarioS.drohen lange Haftstrafen mit<br />
anschließender Sicherheitsverwahrung.<br />
Alle drei werden später ein Geständnis<br />
ablegen.<br />
Gemeinsam sollen sie verantwortlich<br />
sein für den größten Fall von sexuellem<br />
Missbrauch in der Geschichte<br />
Nordrhein-Westfalens: Laut<br />
Anklage gibt es 34 Opfer,zum Tatzeitpunkt<br />
zwischen vier und 13 Jahrealt,<br />
mehr als 450 Taten, 1100 Seiten Anklageschrift.<br />
Im Saal sitzen dicht gedrängt<br />
19 Nebenklageanwälte,die 30<br />
mutmaßliche Geschädigte vertreten.<br />
Die meisten ihrer Mandanten, manche<br />
davon heute schon erwachsen,<br />
sind in psychotherapeutischer Behandlung.<br />
„Für die Kinder ist es ein<br />
wichtiger Tag“, sagt Nebenklage-Anwalt<br />
Roman von Alvensleben. „Es<br />
geht jetzt darum, dass die Angeklagten<br />
gestehen und den Opfern damit<br />
eine Aussage erspartbleibt.“<br />
Andreas V. lehnt Kooperation ab<br />
Mehrfach schickt Richterin Anke<br />
Grudda Journalisten und Zuschauer<br />
aus dem Saal. Schon bei der Anklageverlesung<br />
wirddie Öffentlichkeit zum<br />
Schutz der Opfer ausgeschlossen. Bis<br />
zum Mittag ringen die Prozessbeteiligten<br />
um Einlassungen der Angeklagten.<br />
Die Anwälte von Mario S.<br />
und Heiko V. signalisieren Bereitschaft.<br />
Nur Andreas V. weigert sich<br />
noch. In einem Rechtsgespräch kann<br />
das Gericht den Hauptangeklagten<br />
schließlich erweichen. Nach der Mittagspause<br />
lässt er seinen Anwalt ein<br />
Geständnis verlesen. Bis auf elf Fälle<br />
räume er die Taten vollumfänglich<br />
ein. Eine Entschuldigung lässt er aus.<br />
Jede weitere Kooperation mit dem<br />
Gericht lehnt er ab. Erwerde weder<br />
für weitereFragen zur Verfügung stehen<br />
noch sich psychiatrisch begutachten<br />
lassen, erklärtseinVerteidiger.<br />
V. sitzt ungerührtdaneben.<br />
Auch Mario S.gesteht. Bis auf einen<br />
Fall aus den 90er-Jahren habe er<br />
die Taten begangen, lässt er über seinen<br />
Verteidiger mitteilen. Dann ergreift<br />
er selbst das Wort.„Ichschäme<br />
mich“, sagt er mit kaum hörbarer<br />
Stimme. Erbittet die Opfer um Entschuldigung,<br />
auch wenn ihnen das<br />
nichts bringen würde. „Wenn ich es<br />
In der<br />
Falle<br />
Jahrzehntelang wurden auf einem<br />
Campingplatz in Lügde Kinder missbraucht.<br />
Zum Prozessauftakt gestehen die Angeklagten<br />
VonChristian Parth, Detmold<br />
Der Wohnwagen von Andreas V. stand auf dem Campingplatz Eichwald. DPA<br />
Die Angeklagten Andreas V. (rechts) und Mario S. vor Gericht.<br />
„Die Gesellschaft sollte aus<br />
diesem Verfahren lernen, anders mit<br />
Missbrauch umzugehen. Hinweise müssen<br />
konsequent verfolgt werden.“<br />
Roman von Alvensleben, Nebenklage-Anwalt<br />
GETTY<br />
rückgängig machen könnte, würde<br />
ich das gerne machen.“ S. ist auch der<br />
einzige der Angeklagten, der öffentlich<br />
Angaben zur Person macht. Er<br />
besuchte die Sonderschule, machte<br />
eine Ausbildung zum Baumaler,<br />
putzte später Toiletten in einem Einkaufscenter<br />
und sammelte Leergut.<br />
Bis zuseiner Festnahme wohnte er<br />
bei seinen Eltern inSteinheim. Auch<br />
Heiko V. gesteht, angeblich unter Tränen,<br />
wie später zu hören ist. Auch bei<br />
seiner Aussage wurde die Öffentlichkeit<br />
ausgeschlossen.<br />
Erdrückende Beweislast<br />
Den Angeklagten blieb kaum mehr<br />
als ein Geständnis übrig. DieBeweislast<br />
war erdrückend. Auf ihren Computern<br />
wurden bei Durchsuchungen<br />
Zehntausende Bild- und Videodateien<br />
entdeckt, die unter anderem<br />
auch den Missbrauch in der Campingplatz-Parzelle<br />
vonAndreas V. zeigen<br />
sollen. Zahlreiche Opfer haben in<br />
Vernehmungen detailliert sein perfides<br />
System aus Belohnung und Bestrafung<br />
geschildert. Demnach<br />
kaufte V. Süßigkeiten, ging mit den<br />
Kindernins Schwimmbad, spielte am<br />
Lagerfeuer den netten Onkel. Dann<br />
forderte er sexuelle Handlungen als<br />
Gegenleistung. Damit die Kinder<br />
nichts ausplaudern, habe er ihnen<br />
mitunter eingeredet, den Eltern<br />
könne sonst etwas zustoßen.<br />
Der Missbrauchsfall von Lügde<br />
hat nicht nur drei Täter vor Gericht<br />
gebracht, sondern auch schwerwiegende<br />
systemische Schwachstellen<br />
bei den Jugendämtern gezeigt und<br />
Inkompetenzen bei der Polizei offengelegt.<br />
Am Dienstag, zwei Tage<br />
vor Prozessbeginn, hatte der NRW-<br />
Landtag in Düsseldorf als Reaktion<br />
auf etliche Pannen und Verfehlungen<br />
vonSeiten der Polizei und der Jugendämter<br />
die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses<br />
beschlossen.<br />
Hinweise auf die pädophilen<br />
Neigungen des Hauptangeklagten<br />
gab es zahlreich, doch wirklich nachgehen<br />
wollte ihnen offenbar weder<br />
Ämter noch Polizei. Ein entsprechender<br />
Vermerk beim Jugendamt<br />
Hameln-Pyrmont wurde im Dezember<br />
2018 sogar gelöscht –kurz bevor<br />
die Staatsanwaltschaft auftauchte.<br />
Fragwürdig ist auch, wieso das Jugendamt<br />
Hameln-Pyrmont Andreas<br />
V. eine Pflegetochter anvertraute,obwohl<br />
mindestens die Wohnverhältnisse<br />
in seiner Camping-Baracke bekannt<br />
waren. Das Mädchen habe V.<br />
benutzt, um weitere Kinder anzulocken.<br />
„Die Gesellschaft sollte aus<br />
diesem Verfahren lernen, anders mit<br />
Missbrauch umzugehen“, sagt von<br />
Alvensleben. „Hinweise müssen<br />
konsequent verfolgt werden.“<br />
Am Freitag werden auch einige der<br />
mutmaßlich missbrauchten Kinder<br />
vor Gericht erscheinen. Umfassende<br />
Aussagen werden sie aufgrund der<br />
Geständnisse der Angeklagten nicht<br />
mehr machen müssen. „Für sie ist<br />
heute ein guter Tag“, sagt vonAlvensleben<br />
sichtlich gelöst. „Denn die Kinder<br />
wissen jetzt: Manglaubt ihnen.“<br />
NACHRICHTEN<br />
Mehr als 83 Millionen<br />
Menschen in Deutschland<br />
Mitknapp über 83 Millionen Menschen<br />
hat Deutschland so viele Einwohner<br />
wie nie zuvor.Imvergangenen<br />
Jahr wuchs die Bevölkerung um<br />
227 000 Bürger,wie das Statistische<br />
Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden<br />
mitteilte.Damit stieg die Einwohnerzahl<br />
den Angaben zufolge<br />
erstmals knapp über die Markevon<br />
83 Millionen, die exakte Zahl zum<br />
Jahresende betrug 83,0192 Millionen.<br />
Dengrößten Zuwachs verzeichnete<br />
Bayern mit 79 500 Menschen,<br />
gefolgt vonBaden-Württembergmit<br />
46 100 und Berlin mit 31 300 Einwohnern.<br />
MitAusnahme des Saarlands<br />
wuchs die Bevölkerung in allen<br />
westlichen Bundesländern, in den<br />
neuen Bundesländernohne Berlin<br />
gab es dagegen nur in Brandenburg<br />
ein Plus (7 900 Menschen). (dpa)<br />
Fantasy-Serie inspiriertzu<br />
exotischen Babynamen<br />
Wersein Kind Daenerys nennt, bürdet ihm<br />
einiges auf.<br />
IMAGO<br />
BeiderVornamen-Wahl für ihr Baby<br />
haben Elternsich in den vergangenen<br />
Jahren auch vonder Fantasy-Serie<br />
„Game of Thrones“ anregen lassen.<br />
DieGesellschaft für deutsche Sprache<br />
listet in einer Aufstellung„besonderer<br />
Namen“ knapp zwei Dutzend Charaktereder<br />
Serieauf, darunter Daenerys,Tyrion<br />
und Arya. Auch die griechische<br />
und römische Mythologie<br />
diente als Inspirationsquelle: Eltern<br />
nannten ihreKinder zum Beispiel Poseidon<br />
oder Apollo.Zuden weiteren<br />
ungewöhnlichen Namen zählen<br />
Wendelbertund Kurdistan. (dpa)<br />
US-Amerikanerin stirbt nach<br />
Haiangriff auf den Bahamas<br />
Vorden Augen ihrer Elternist eine<br />
US-Amerikanerin auf den Bahamas<br />
vonHaien angegriffen und getötet<br />
worden. Die21-Jährige sei beim<br />
Schnorcheln vondreiHaien attackiertworden,<br />
berichteten US-Medien<br />
am Donnerstag unter Berufung<br />
auf die Polizei. DieFrauaus dem<br />
Bundesstaat Kalifornien sei später in<br />
der Klinik an ihren Verletzungen gestorben,<br />
bestätigte ein Sprecher des<br />
US-Außenministeriums. (dpa)<br />
BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE REISEWETTER<br />
Heute lösen mitunter Wolken die Sonne ab. Dabei sind die Temperaturen<br />
bei maximal 24bis 27 Grad anzutreffen, und der Wind weht schwach bis<br />
mäßig aus nordwestlichen Richtungen. In der Nacht erreichen die Tiefstwerte<br />
15 bis 13Grad. Dazu sind fast überall die Sterne sichtbar.<br />
Biowetter: Die Wetterlage bringt<br />
eine erhöhte Tendenz für Migräne<br />
und Kopfschmerzen. Rheumatiker<br />
und Asthmatiker müssen mit vermehrten<br />
Beschwerden rechnen. Der 10°/27°<br />
Wittenberge<br />
Stoffwechsel läuft beschleunigt ab.<br />
Pollenflug: Derzeit fliegen Pollen<br />
von Linden, Ampfer, Nesseln, Wegerich<br />
und Gräsern inmäßiger bis<br />
hoher Konzentration. Zudem ist mit<br />
einigen Beifußpollen zu rechnen.<br />
Gefühlte Temperatur: maximal 26Grad.<br />
Wind: schwach aus Nordwest.<br />
Min./Max.<br />
des 24h-Tages<br />
Brandenburg BERLIN<br />
12°/27° 16°/26°<br />
Luckenwalde<br />
12°/27°<br />
Sonnabend<br />
Sonntag<br />
Montag<br />
sonnig sonnig heiter<br />
16°/30° 19°/34° 17°/26°<br />
Prenzlau<br />
13°/24°<br />
Cottbus<br />
12°/26°<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
17°/26°<br />
Hoch Vera über den Britischen Inseln verlagert seinen Schwerpunkt inRichtung<br />
Nordsee. Dabei wird zwischen diesem Hoch und Tief Otto über Osteuropa weiterhin<br />
kühle Luft aus Norden ins östliche Mitteleuropa und Osteuropa gelenkt.<br />
Durch ein Tief vor der westeuropäischen Atlantikküste wird erneut sehr heiße<br />
Luft aus dem Süden bis nach Westeuropa transportiert.<br />
Sylt<br />
11°/21°<br />
Hannover<br />
11°/23°<br />
Köln<br />
13°/28°<br />
Saarbrücken<br />
15°/28°<br />
Konstanz<br />
16°/29°<br />
Hamburg<br />
10°/25°<br />
Erfurt<br />
12°/25°<br />
Frankfurt/Main<br />
15°/29°<br />
Stuttgart<br />
13°/26°<br />
Rügen<br />
13°/22°<br />
Rostock<br />
15°/22°<br />
Magdeburg<br />
11°/24°<br />
Nürnberg<br />
14°/28°<br />
München<br />
15°/29°<br />
Dresden<br />
14°/24°<br />
Deutschland: Heute scheint vielerorts<br />
die Sonne, und es herrscht bestes<br />
Ausflugswetter. Die<br />
Höchsttemperaturen belaufen sich<br />
auf 21bis 31 Grad, die Tiefstwerte<br />
auf 15bis 10 Grad. Der Wind weht<br />
nur schwach aus Nordwest. Morgen<br />
gibt es verbreitet sonnenreiches Wetter,<br />
und es erwärmt sich auf 25 bis<br />
33 Grad. Der Wind weht schwach<br />
aus Südost.<br />
Meerestemperaturen:<br />
Ostsee: 17°-19°<br />
Nordsee: 16°-18°<br />
Mittelmeer: 22°-31°<br />
Ost-Atlantik: 16°-21°<br />
Mondphasen: 02.07. 09.07. 16.07. 25.07.<br />
Sonnenaufgang: 04:45 Uhr Sonnenuntergang: 21:33 Uhr Mondaufgang: 02:18 Uhr Monduntergang: 16:28 Uhr<br />
Lissabon<br />
29°<br />
Las Palmas<br />
22°<br />
Madrid<br />
39°<br />
Reykjavik<br />
13°<br />
Dublin<br />
21°<br />
London<br />
24°<br />
Paris<br />
30°<br />
Bordeaux<br />
32°<br />
Palma<br />
34°<br />
Algier<br />
36°<br />
Nizza<br />
30°<br />
Trondheim<br />
14°<br />
Oslo<br />
26°<br />
Stockholm<br />
23°<br />
Kopenhagen<br />
23°<br />
Berlin<br />
26°<br />
Mailand<br />
35°<br />
Tunis<br />
33°<br />
Rom<br />
36°<br />
Warschau<br />
21°<br />
Wien<br />
26° Budapest<br />
27°<br />
Palermo<br />
30°<br />
Kiruna<br />
13°<br />
Oulu<br />
13°<br />
Dubrovnik<br />
31°<br />
Athen<br />
35°<br />
St. Petersburg<br />
19°<br />
Wilna<br />
20°<br />
Kiew<br />
21°<br />
Odessa<br />
25°<br />
Varna<br />
26°<br />
Istanbul<br />
32°<br />
Iraklio<br />
30°<br />
Archangelsk<br />
17°<br />
Moskau<br />
17°<br />
Ankara<br />
29°<br />
Antalya<br />
35°<br />
Acapulco 36° heiter<br />
Bali 30° sonnig<br />
Bangkok 29° bedeckt<br />
Barbados 29° heiter<br />
Buenos Aires 14° Regen<br />
Casablanca 24° wolkig<br />
Chicago 32° wolkig<br />
Dakar 28° heiter<br />
Dubai 41° sonnig<br />
Hongkong 35° heiter<br />
Jerusalem 31° sonnig<br />
Johannesburg 19° sonnig<br />
Kairo 37° sonnig<br />
Kapstadt 16° Regen<br />
Los Angeles 23° wolkig<br />
Manila 32° Gewitter<br />
Miami 33° heiter<br />
Nairobi 25° Gewitter<br />
Neu Delhi 44° heiter<br />
New York 32° heiter<br />
Peking 35° bewölkt<br />
Perth 15° wolkig<br />
Phuket 33° Gewitter<br />
Rio de Janeiro 30° sonnig<br />
San Francisco 22° wolkig<br />
Santo Domingo 31° heiter<br />
Seychellen 27° wolkig<br />
Singapur 32° wolkig<br />
Sydney 19° sonnig<br />
Tokio 31° Schauer<br />
Toronto 26° Schauer
ANZEIGEN–SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
Spie plan<br />
BERLINER<br />
BÜHNEN<br />
J U L I / A U G U S T 2 0 1 9<br />
TANZ IM AUGUST<br />
Inspirierende Tanzerlebnisse<br />
Im Hebbel am Ufer und weiteren Orten wird Berlin für vier Wochen wieder zur Tanzhauptstadt.<br />
Zu dem Festival für zeitgenössischen Tanz kommen Gruppen und Choreografen aus aller Welt<br />
ST. MARIENKIRCHE BERNAU<br />
Es lebe die Alte Musik<br />
Tanz im August ist Berlins internationales<br />
Festival für zeitgenössischen<br />
Tanz, das mit der gesamten Bandbreite<br />
des Tanzes an vielen Spielorten<br />
in der ganzen Stadt aufwartet. DieZahlen und<br />
Namen sprechen für sich: Mit insgesamt sieben<br />
Uraufführungen und 18 Deutschlandpremieren<br />
präsentieren in rund 70 Vorstellungen<br />
an elf Veranstaltungsorten bis zum 31. August<br />
mehr als 160 Künstlerinnen und Künstler aus<br />
15 Ländern insgesamt 31Produktionen internationaler<br />
Stars und Newcomer sowie Choreografinnen<br />
und Choreografen aus der <strong>Berliner</strong><br />
Szene. ImMittelpunkt steht die große<br />
Werkschau RE-Perspective von Deborah Hay,<br />
einer der einflussreichsten Choreografinnen<br />
des postmodernen Tanzes. Der 100. Geburtstag<br />
von Merce Cunningham wird inder Volksbühne<br />
gefeiert, Uraufführungen bringen Eszter<br />
Salamon, Jérôme Bel und die WahlberlinerinVivianne<br />
Sobottke mit. (Seite 5)<br />
Mit dem Festival Alter Musik feiertdie<br />
500 Jahre alte Kirche St. Marien ein<br />
klingendes Jubiläum (Seite 9)<br />
KOMISCHE OPER BERLIN<br />
Die Liebe zum Greifen nah<br />
MitCandide,einer Fußball-Operette und Jewgeni<br />
Onegin geht es auf die Suche nach dem Glück (Seite 2)<br />
UFAFABRIK<br />
Fantastisches Geschehen<br />
Echse &Co, Etta Scollo &Band und das Ton&Kirsche<br />
Wandertheater laden ein auf die Freiluftbühne (Seite 9)<br />
HANS OTTO THEATER<br />
Im achten Leben dann<br />
Zum Spielzeitauftakt inszeniert<br />
Konstanze Lauterbach eine<br />
aufwühlende Familiensaga (Seite 12)
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
SEITE 2 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />
KOMISCHE OPER BERLIN<br />
Liebe und die Suche<br />
nach dem Glück<br />
Der Spielzeitauftakt an der Komischen Oper<br />
ist mit Candide,einer Fußball-Operette<br />
und Jewgeni Onegin zum Greifen nah<br />
FREESE/DRAMA-BERLIN.DE<br />
Candide<br />
Leonard Bernstein<br />
Comic Operetta in zwei Akten<br />
[1956/1999]<br />
Am 22. August um19.30 Uhr<br />
sowie am25. August um 19 Uhr<br />
am 31. August um18Uhr<br />
und am 14. September um 19.30 Uhr<br />
Roxy und ihr Wunderteam<br />
Paul Abraham<br />
Fußball-Operette in drei Akten<br />
[1937]<br />
Am 23. und 24. August<br />
jeweils um 19.30 Uhr<br />
sowie am 7. September<br />
um 19.30 Uhr<br />
am 22. September um 19 Uhr<br />
und am 29. September um 16 Uhr<br />
Jewgeni Onegin<br />
Pjotr I. Tschaikowski<br />
Lyrische Szenen in drei Akten<br />
[1879]<br />
Am 30. August um 19.30 Uhr<br />
sowie am 13.,20. und 27. September<br />
jeweils um 19.30 Uhr<br />
Zum Fassen nahe war das Glück: Jewgeni Onegin inüberwältigenden Naturbildern<br />
Eintrittspreise von 12bis 84 Euro<br />
Noch ist der Sommer offiziell<br />
nicht zu Ende, doch<br />
die Komische Oper Berlin<br />
ist bereits Ende August<br />
aus der Sommerpause zurück. Und<br />
präsentiert sich gleich zu Beginn der<br />
neuen Spielzeit abwechslungsreich<br />
wie eh und je: eine Reise um die Beste<br />
aller Welten, ein Fußballturnier<br />
mit Nebenwirkungen und eine Coming<br />
of Age-Story im ländlichen<br />
Russland sind die Themen, mit denen<br />
das Haus an der Behrenstraße in<br />
die neue Spielzeit startet. Grundverschieden<br />
sind die Werke, die diese<br />
Geschichten erzählen, grundverschieden<br />
auch die Genres.Und doch<br />
finden sich Gemeinsamkeiten in<br />
„Candide“, in „Roxyund ihr Wunderteam“<br />
wie auch in „Jewgeni Onegin“:<br />
die Suche nach dem Glück zum Beispiel,<br />
die einige Protagonisten ziemlich<br />
weit herumkommen lässt. Und<br />
natürlich: die nach der Liebe!<br />
DieLiebe präsentiertsich in zahlreichen<br />
Facetten. Der Titelheld von<br />
Leonard Bernsteins Comic Operetta<br />
„Candide“ beispielsweise hat von<br />
seinem Lehrer Pangloss gelernt, dass<br />
die Welt, so wie sie ist, die einzige<br />
und damit logischerweise die Beste<br />
aller möglichen Welten ist. Deranerzogene<br />
Optimismus lässt den nicht<br />
ganz so wohlgeborenen Candide<br />
nach Höherem streben. In der Baronesse<br />
Kunigunde meint er, die Liebe<br />
seines Lebens gefunden zu haben.<br />
Durch Katastrophen aller Art, die<br />
beide getrennt voneinander rund<br />
um den Erdball treiben, wird Candides<br />
Optimismus jedoch ziemlich<br />
angekratzt –und ebenso sein hehres<br />
Bild von Kunigunde …Bernsteins<br />
Werk wagt einen gekonnten Spagat<br />
zwischen komisch-satirischen und<br />
tragischen Momenten und ist eine<br />
brillante Mischung aus Oper, Musical<br />
und Operette –für Regisseur Barrie<br />
Kosky „die große amerikanische<br />
Operette des 20. Jahrhunderts“, die<br />
er als rasant-überdrehtes Roadmovie<br />
inszeniert.<br />
Glück –und zwar das Glück im<br />
Spiel –sucht auch das ungarische<br />
Fußballteam, das in Paul Abrahams<br />
Operette „Roxy und ihr Wunderteam“<br />
nach dem Sieg über England<br />
ins Trainingslager nach Ungarn<br />
fährt, um sich auf die geforderte Revanche<br />
vorzubereiten. Doch bald<br />
fordert auch die Liebe ihr Recht. Die<br />
erscheint in Form der Braut Roxy,<br />
die sich auf der Flucht vor ihrem<br />
Bräutigam befindet, und der ganzen<br />
Fußballmannschaft den Kopf<br />
verdreht, vor allem aber dem Mannschaftskapitän<br />
Gjurka Karoly. Der<br />
wehrt sich redlich und mahnt seine<br />
Kameraden zu sportlicher Enthaltung.<br />
Als jedoch im Trainingslager<br />
auch noch die Schülerinnen eines<br />
Mädchenpensionats erscheinen, ist<br />
die Disziplin endgültig dahin. Nach<br />
allerhand amourösen Verwicklungen<br />
gibt es ein Happy End nicht<br />
nur auf sportlicher, sondern auch<br />
auf Beziehungsebene – und das<br />
gleich elf Mal! Die„Fußball-Operette“<br />
wurde in ihrer deutschsprachigen<br />
Fassung erstmals 1937 in Wien<br />
vorgestellt. Wie schon in seinen erfolgreichen<br />
<strong>Berliner</strong> Operetten aus<br />
der Zeit der Weimarer Republik –<br />
darunter Viktoria und ihr Husar und<br />
Ball im Savoy –verbindet Paul Abraham<br />
unterschiedliche musikalische<br />
Stile, vom Walzer über ungarische<br />
Melodien bis zum Jazz, schwungvoll<br />
miteinander. Das Wiener Publikum<br />
war 1937 begeistert, doch der<br />
„Anschluss“ Österreichs nur ein Jahr<br />
später setzte Abrahams Karriere in<br />
Europa endgültig ein Ende.InBerlin<br />
ist „Roxy und ihrWunderteam“ nun<br />
seit Mai 2019 erstmals überhaupt zu<br />
erleben. Der Clou der Inszenierung<br />
von Stefan Huber: Als zentrales Liebespaar<br />
sind die Geschwister Pfister<br />
Christoph Marti (Roxy) und Tobias<br />
Bonn (Gjurka) zu erleben. Und wo<br />
Ursli und Toni Pfister sind, ist natürlich<br />
auch Fräulein Schneider nicht<br />
weit, die als Sittenwächterin des<br />
Mädchenpensionats zu erleben ist.<br />
Die dritte Inszenierung, die die<br />
Komische Oper nach der Sommerpause<br />
wieder zeigt, stammt wie<br />
auch „Candide“ von Barrie Kosky:<br />
Tschaikowskis „Jewgeni Onegin“ ist<br />
Mitte August als Gastspiel beim renommierten<br />
Edinburgh Festival zu<br />
erleben und kehrt nach einem Jahr<br />
Pause endlich wieder auf die Bühne<br />
in der Behrenstraße zurück. In „Lyrischen<br />
Szenen“ nach Puschkins Versroman,<br />
von Kosky in überwältigenden<br />
Naturbildern und mit viel Liebe<br />
zum Detail inszeniert, spielt die Suche<br />
nach Liebe und Glück ebenfalls<br />
eine zentrale Rolle.Die Oper schildert<br />
das Coming of Age von Onegin und<br />
der schwärmerischen Tatjana, die<br />
sich in ihn verliebt, jedoch zurückgewiesen<br />
wird. Kurz darauf manövriert<br />
sich Onegin in ein Duell mit dembesten<br />
Freund hinein, das in einer Katastrophe<br />
endet. Dieenttäuschte Tatjana<br />
heiratet einen Mann, den sie nicht<br />
liebt. Anders als Candide oder Roxy<br />
steht Onegin am Ende seiner Reise<br />
Komische Oper Berlin<br />
Behrenstraße 55–57<br />
10117 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 47 99 74 00<br />
Montag bis Samstag 9bis 20 Uhr<br />
Sonn- &Feiertage 14 bis 20 Uhr<br />
karten@komische-oper-berlin.de<br />
www.komische-oper-berlin.de<br />
nicht vor einem Neuanfang, sondern<br />
vor der Erkenntnis, dass manche<br />
Fehler der Vergangenheit nicht wieder<br />
gut zu machen sind: Als er nach<br />
langem ziellosen Herumreisen wieder<br />
aufTatjana trifft, entdeckt er seine<br />
Liebe zu ihr –doch es ist zu spät:<br />
„Das Glück war möglich, und es war<br />
so nah“.<br />
Das Glück der neuen Spielzeit an<br />
der Komischen Oper Berlin hingegen<br />
ist zum Greifen nah! Und auch<br />
wenn der Sommer bald zu Ende ist:<br />
Auf den roten Samtsesseln der Komischen<br />
Oper lässt er sich noch etwas<br />
verlängern. Reisen in ferne Länder<br />
inbegriffen!<br />
Inhalt<br />
Premieren<br />
Admiralspalast 3<br />
Atze Musiktheater 3<br />
Bar jeder Vernunft 3, 7<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble 3<br />
<strong>Berliner</strong> Festspiele 3, 5<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker 3<br />
Chamäleon Theater 3,6<br />
Deutsche Oper Berlin 3<br />
Deutsches Theater 3<br />
Die Wühlmäuse 3, 7<br />
Distel Theater 4<br />
English Theatre Berlin 4<br />
Estrel Festival Center 4, 8<br />
Festival Alter Musik Bernau 4<br />
Fontane 200 in der MarkBrandenburg 3, 4<br />
Friedrichstadt-Palast 4<br />
Garn-Theater 4<br />
Grips Theater 4<br />
Große Orangerie Berlin 4<br />
Hans Otto Theater 5, 7<br />
Heimathafen Neukölln 5<br />
Hochschule für Schauspielkunst<br />
Ernst Busch 5<br />
Kleines Theater 5<br />
Komische Oper Berlin 2, 5<br />
Komödie am Kurfürstendamm<br />
im Schiller Theater 5, 11<br />
Konzerthaus Berlin 5<br />
Maxim Gorki Theater 6, 12<br />
Neuköllner Oper 4, 6<br />
Prime Time Theater 6<br />
Quatsch Comedy Club 6<br />
Radialsystem 6, 12<br />
RambaZamba Theater 6<br />
Renaissance-Theater Berlin 7<br />
roc berlin 7<br />
Schaubude Berlin 7<br />
Schaubühne am<br />
Lehniner Platz 7<br />
Schlosspark Theater 7<br />
Sophiensæle 7<br />
Staatsoper 7<br />
Stage Bluemax Theater 7<br />
Stage Theater des Westens 7, 10<br />
St. Marienkirche Bernau 9<br />
Tanz im August 5, 8<br />
Theater an der Museumsinsel 4, 9<br />
Theater an der Parkaue 10<br />
Theater der kleinen Form 10<br />
Theater im Palais 10<br />
Theatersommer Netzeband 10<br />
Theater Strahl Berlin 10<br />
Theater Thikwa 3, 10<br />
Tanzfabrik Wedding 10<br />
Tipi am Kanzleramt 7, 10<br />
ufaFabrik 9, 11<br />
Uferstudios 11<br />
Vaganten Bühne 11<br />
Wintergarten Varieté 11<br />
Premiere am 15. August<br />
NEUKÖLLNER OPER<br />
Clara, die Musik und das Multitasking<br />
Der 200. Geburtstag von Clara Schumann<br />
gibt tatsächlich Anlass, das Leben<br />
dieser musizierenden Powerfrau<br />
des 19. Jahrhunderts näher zu beleuchten.<br />
Sie war Wunderkind, Klaviervirtuosin,<br />
Ehefrau von Robert Schumann und<br />
Mutter von acht Kindern und bis zu ihrem<br />
Todmit 76 Jahren berufstätig. Ein Vorbild<br />
also? Sieben Darstellerinnen bringen<br />
die Begegnung mit dieser weiblichen<br />
Ikone der Musikgeschichte. Seite 4<br />
MATTHIAS HEYDE<br />
MICHAEL PETERSOHN<br />
Premiere am 4. August KOMÖDIE AM KURFÜRSTENDAMM Das Darling am Herd<br />
„Zuhause bin ich Darling“ nimmt mit auf eine Reise in die 50er-Jahre und zeigt, dass früher<br />
nicht alles besser warund die Rückkehr an den Herdauch keine Lösung ist. Seite5<br />
ESRA ROTHOFF<br />
Premiere am 17.August<br />
MAXIM GORKI<br />
Herzstück voller Lakonie<br />
Zum Auftakt in der neuen Spielstätte<br />
namens Container lässt Sebastian<br />
Nübling seine Truppe furchtloser Harlekine<br />
sich an Heiner MüllersDrama<br />
„Herzstück“ abarbeiten, einem wunderbar<br />
lakonisch-rätselhaftenLiebesdialog<br />
vongenau 15 Zeilen. Seite9
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
FREITAG, 28. JUNI 2019 SEITE 3<br />
Admiralspalast<br />
Friedrichstraße 101, 10117 Berlin<br />
Tel. 22 50 70 00, www.admiralspalast.theater<br />
JULI<br />
3.-5.7. ............ 19.30 ...............Chicago –The Musical (Musical)<br />
6.7. ................ 14.30 &19.30..................Chicago –The Musical<br />
7.7. ................ 14.30 &19.30..................Chicago –The Musical<br />
9.-12.7. .......... 19.30 ........................Chicago –The Musical<br />
13.7. .............. 14.30 &19.30..................Chicago –The Musical<br />
AUGUST<br />
27.8. .............. 20.30 ............... Bianca Del Rio´s It´s Jester Joke<br />
(Show, Theater)<br />
Atze Musiktheater<br />
Luxemburger Str. 20, 13353 Berlin<br />
Tel. 81 79 91 88, www.atzeberlin.de<br />
AUGUST<br />
22. &23.8...... 19.30 ......................<strong>Berliner</strong> Stage Company:<br />
All Shook Up (ab 12, Saal)<br />
24. &25.8...... 14.00 &19.30................<strong>Berliner</strong> Stage Company:<br />
All Shook Up (ab 12, Saal)<br />
Bar jeder Vernunft<br />
Schaperstraße 24, 10719 Berlin<br />
Tel. 883 15 82, www.bar-jeder-vernunft.de<br />
JULI<br />
1.7. ................ 20.00 .............. Florian Wagner –Mein erstes Mal<br />
FRAUENSOMMER VOM 5. JULI BIS 25. AUGUST<br />
5. &6.7. ......... 20.00 ............Astrid North &Gäste –North-Lichter<br />
8.7. ................ 20.00 ..........Cäthe &Mockemalör –Science-Fiction<br />
16.7. .............. 20.00 ............PREMIERE Safi –Ich will ein Leben<br />
Special Guest: Missincat<br />
17.7. .............. 20.00 ...................... Safi –Ich will ein Leben<br />
Special Guest: Lulu Schmidt<br />
19.7. .............. 20.00 ............PREMIERE Barb Jungr –Freedom –<br />
Walls, Women and Love<br />
21.7. .............. 19.00 .......................Barb Jungr –Freedom –<br />
Walls, Women and Love<br />
22.7. .............. 20.00 .............Bettina Wegner &Karsten Troyke –<br />
Im Konzert<br />
23.-27.7. ........ 20.00 ...........Georgette Dee –Dee-Nachtgesänge –<br />
From dusk till dawn<br />
28.7. .............. 19.00 ...........Georgette Dee –Dee-Nachtgesänge –<br />
From dusk till dawn<br />
29.7. .............. 20.00 ...........PREMIERE Wilhelmine &Lisa Who –<br />
Zwei Freundinnen, eine Bühne<br />
AUGUST<br />
2.8. ................ 20.00 ..........DEUTSCHLAND-PREMIERE Liedtke –<br />
im zwischenraum<br />
3.8. ................ 20.00 ............ Katharina Franck –Die Masse Tobt!<br />
4.8. ................ 19.00 ............ Katharina Franck –Die Masse Tobt!<br />
6.8. ................ 20.00 ..............BERLIN-PREMIERE Katrin Sass –<br />
So oder so ist das Leben<br />
7. &8.8. ......... 20.00 ..........Katrin Sass –Sooder so ist das Leben<br />
10.8. .............. 20.00 ..........Katrin Sass –Sooder so ist das Leben<br />
11.8. .............. 19.00 ..........Katrin Sass –Sooder so ist das Leben<br />
15. &17.8...... 20.00 ............Brüning &Betancor –Ich mein Dich<br />
18.8. .............. 19.00 ............Brüning &Betancor –Ich mein Dich<br />
20.8. .............. 20.00 ......................Wilhelmine &Lisa Who –<br />
Zwei Freundinnen, eine Bühne<br />
21.8. .............. 20.00 ........... PREMIERE Lisa Bassenge –Mothers<br />
22. &23.8...... 20.00 ......................Lisa Bassenge –Mothers<br />
24.8. .............. 20.00 ........Jasmin Tabatabai &David Klein Quartett<br />
25.8. .............. 19.00 ........Jasmin Tabatabai &David Klein Quartett<br />
28.-30.8. ........ 20.00 ............Ursli &Toni Pfister –Servus Peter –<br />
Oh là là Mireille<br />
31.8. .............. 19.00 ............Ursli &Toni Pfister –Servus Peter –<br />
Oh là là Mireille<br />
23.30 ....................... Hotel Gl’Amouresque –<br />
Sheila Wolf präsentiert 'Die Gl’Amouresque'<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble<br />
Berthold-Brecht-Platz 1,10117 Berlin<br />
Tel. 28 40 81 55, www.berliner-ensemble.de<br />
AUGUST<br />
16.8. .............. 19.30 ............PREMIERE Felix Krull –Stunde der<br />
Hochstapler nach Thomas Mann<br />
Regie/Bearbeitung: Alexander Eisenach<br />
17.8. .............. 17.30 ...........Theaterführung in englischer Sprache<br />
19.30 ............Felix Krull –Stunde der Hochstapler<br />
18.8. .............. 19.30 ............Die Blechtrommel von Günter Grass<br />
Regie/Bearbeitung: Oliver Reese<br />
21.8. .............. 20.00 ....................„Kunst“ von Yasmina Reza<br />
Regie: Oliver Reese<br />
23.8. .............. 17.00 ........................... Einblicke: Praxis –<br />
Workshop zu Felix Krull<br />
19.30 ............Felix Krull –Stunde der Hochstapler<br />
(in dt. Sprache mit engl. Übertiteln)<br />
24.8. .............. 19.30 .....Panikherz von Benjamin von Stuckrad-Barre<br />
Regie/Bearbeitung: Oliver Reese<br />
25.8. .............. 11.00 ............Theaterführung mit Werner Riemann<br />
18.00 ...................................Panikherz<br />
27.8. .............. 20.00 ...............Vor der Wahl –Podiumsgespräch<br />
mit Christian Bangel und Naika Foroutan<br />
28.8. .............. 19.30 ............Felix Krull –Stunde der Hochstapler<br />
29.8. .............. 20.00 ..............Die Blechtrommel (in dt. Sprache<br />
mit engl. Übertiteln)<br />
30.8. .............. 20.00 .....................................„Kunst“<br />
31.8. .............. 19.30 ...............Othello von William Shakespeare<br />
Regie: Michael Thalheimer<br />
<strong>Berliner</strong> Festspiele<br />
Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele,<br />
Schaperstraße 24, 10719 Berlin<br />
Tel. 25 48 91 00, www.berlinerfestspiele.de<br />
AUGUST<br />
MUSIKFEST BERLIN VOM 30. AUGUST BIS 19. SEPTEMBER<br />
30.8. .............. 21.00 ........................ Pierre-Laurent Aimard<br />
spielt Olivier Messiaen<br />
„Catalogue d’Oiseaux“ (Philharmonie)<br />
31.8. .............. 19.00 ...........Eröffnungskonzert Musikfest Berlin –<br />
Orchestre Révolutionnaire et Romantique<br />
&Monteverdi Choir, Sir John Eliot Gardiner<br />
(Leitung): Hector Berlioz<br />
„Benvenuto Cellini“ (Philharmonie)<br />
THEATERSOMMER/SUSAN HAUKE<br />
FONTANE 200 IN DER MARK BRANDENBURG<br />
Maskenspiel und Party für eine Stadt<br />
Zu Theodor Fontanes 200. Geburtstag werden in Neuruppin und im<br />
TheaterdorfNetzeband seine Geschichten neu erzählt und belebt<br />
Widerstreit von Gut und Böse in unheimlichen Erscheinungen<br />
Zu seinem 200. Geburtstag<br />
erobert der Geist Theodor<br />
Fontanes von neuem und<br />
nicht unerwartet die Mark<br />
Brandenburg. Ein ganzes Jahr und<br />
ungezählte Aktionen sind dem<br />
Schriftsteller allerorten gewidmet –<br />
natürlich in seiner Geburtsstadt<br />
Neuruppin aber auch im Theaterdorf<br />
Netzeband. Das ist nur 20 Kilometer<br />
von Neuruppin entfernt und<br />
reiht sich mit „Ellernklipp“ indie<br />
Gratulationstour ein.<br />
ELLERNKLIPP<br />
Für Frank Matthus, Regisseur und<br />
Künstlerischer Leiter des Theatersommers<br />
Netzeband ist „Ellernklipp“<br />
eine bewegende und faszinierende<br />
Geschichte,wenn sie auch<br />
Extremities“ ist ein Plädoyer<br />
für Anderssein und Vielfalt,<br />
für die Schönheit des Unperfekten<br />
und bezieht Stellung<br />
in den aktuellen Debatten um Körperoptimierung,<br />
geburtliche Bluttests<br />
oder Pränataldiagnostik. Die tänzerische<br />
Kampfansage giltder Konformität<br />
und oberflächlichen Idealen. Für<br />
diese besondereTanzproduktion, die<br />
dieTänzerinund Choreografin Linda<br />
Weißig mit dem Thikwa-Ensemble<br />
geschaffen hat, kreierte die Elektronik-Musikerin<br />
Dane Joe aka Adi<br />
Koom die passenden Sounds, Musik<br />
und Videobilder.<br />
Der menschliche Körper entsteht<br />
zufällig und entwickelt sich unvorhersehbar.<br />
Grundlage eines jeden<br />
menschlichen Organismus ist eine<br />
unverwechselbare DNS, er ist somit<br />
einzigartig und hat seine individuelle<br />
Physis.„Extremities“ illustriert die<br />
Entwicklung des menschlichen Körpers<br />
von der Zelle bis zu seinem tatsächlichenDasein<br />
und fokussiertden<br />
Körper inseiner Materialität mit all<br />
seinen Stärken und Schwächen.<br />
Kein Körper ist perfekt. Es existiert<br />
keine absolute Symmetrie, keine<br />
reelle Norm.Und doch strebt der<br />
Mensch genau danach. Selbstoptimierung<br />
und Effizienzsteigerung<br />
setzen unter permanenten Leistungsdruck.<br />
Der eigene Körper wird<br />
verzerrt wahrgenommen und in<br />
vielen Fällen sogar komplett abgelehnt.<br />
Aber der Mensch ist nun mal<br />
ein Mängelwesen.<br />
Technische Abläufeoder Algorithmen<br />
können optimiert oder effizien-<br />
zu den weniger bekannten Werken<br />
Fontanes gehört. Die einer überlieferten<br />
Begebenheit aus einem<br />
Harzer Bergdorf innewohnende<br />
mystische Poesie findet in der weiten<br />
Naturkulisse des Gutsparks im<br />
brandenburgischen Netzeband ihr<br />
Äquivalent. Erzählt wird das Geschehen<br />
als Synchrontheater-Maskenspiel.<br />
Liebe und Eifersucht, Zorn<br />
und Angst, Blut und Todfinden ihren<br />
allegorischen Ausdruck in überdimensionalen<br />
Objekte.<br />
EFFI IN DER UNTERWELT<br />
Am vorletzten Augustwochenende<br />
findet das in Netzeband erprobte<br />
Zusammenspiel von Profidarstellern<br />
und theaterbegeisterten<br />
Menschen aus der Region beim<br />
THEATER THIKWA<br />
Vielfalt statt Langeweile<br />
Diversität steht im Fokus<br />
des Tanzstückes „Extremities“<br />
AVIV VICTOR<br />
Körper und ihr Entstehen: Linda Weißig<br />
(Mitte) und das „Extremities“-Ensemble<br />
ter gemacht werden, aber menschliches<br />
Leben erschließt sich nicht<br />
in Maßzahlen. Medizinischer Fortschritt<br />
und technologische Errungenschaften<br />
gewähren eine bessere<br />
Gesundheit und ein längeres Leben.<br />
Pränataldiagnostik suggeriert eine<br />
beherrschbareZukunft.<br />
Perfektion und Optimum vom<br />
ersten Atemzug an. Die Hightech-<br />
Medizin vermag dies. Die Folge wäre<br />
eine Gesellschaft, in der kein Platz<br />
für dieses „Anderssein“ ist. Es wäre<br />
eine einseitige und vor allem langweilige<br />
Gesellschaft.<br />
Ellernklipp<br />
Am 2., 3., 9., 10., 16.,<br />
17., 30., 31. August<br />
jeweils um 20.30 Uhr<br />
Gutspark<br />
16818 Netzeband<br />
Kartentelefon: 033 93134940<br />
www.theatersommer-netzeband.de<br />
Effi in der Unterwelt<br />
Am 23. und 24. August<br />
um 19.30 Uhr,<br />
sowie am 25. August<br />
um 18.30 Uhr<br />
Schulplatz<br />
16816 Neuruppin<br />
Kartentelefon: 033 916 59 81 98<br />
www.fontane-festspiele.com<br />
Fontane-Gipfeltreffen in Neuruppin<br />
statt. Der Schulplatz im Herzen<br />
der Fontane-Stadt wird zum Show-<br />
Room! In der aberwitzigen Theater-Show„Effi<br />
inder Unterwelt“ treten<br />
infreier Assoziation die Figuren<br />
aus den Fontane-Romanen –von<br />
Effi Briest bis zu Schach vonWuthenow<br />
– in Erscheinung. Amouröse<br />
Erlebnisse und Freundschaften<br />
werden ebenso auf unterhaltsame<br />
Weise dargestellt wie ihre Diskussionen<br />
und Gedanken. Regisseur und<br />
Autor Frank Matthus zerlegt den<br />
überlieferten Fontane-Kosmos in<br />
seine Einzelteile und fügt ihn auf die<br />
ihm eigene Weise wieder zusammen<br />
–zueiner Partyfür großes Ensemble<br />
und eine Stadt.<br />
Extremities<br />
Tanz: Rudina Bejtuli, Dario Bezer,<br />
Felix Brünig, Atalay Dogan,<br />
Konstantin Langenick,<br />
Vincent Martinez, Lia Massetti,<br />
Anne-Sophie Mosch, Linda Weißig,<br />
Claire Wolff<br />
Choreografie: Linda Weißig<br />
Sound-/Videodesign:<br />
Dane Joe aka Adi Koom<br />
Vom 28. bis zum 31. August<br />
Eintrittspreise 16 €<br />
Ermäßigt 10 €<br />
Mit tanzcard erm. 10 €<br />
Theater Thikwa, F40 –Theater<br />
in den Mühlenhaupthöfen<br />
Fidicinstraße 40<br />
10965 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 61202620<br />
oder 01806 700 733<br />
www.thikwa.de<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />
Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin<br />
Tel. 25 48 89 99, www.berliner-philharmoniker.de<br />
AUGUST<br />
Philharmonie<br />
23.8. .............. 19.00 .... <strong>Berliner</strong> Philharmoniker, ML: Kirill Petrenko,<br />
Marlis Petersen (Sopran), Elisabeth Kulman<br />
(Mezzosopran), Benjamin Bruns (Tenor),<br />
Kwangchul Youn (Bass), Rundfunkchor Berlin;<br />
Berg: Symphonische Stücke aus Lulu,<br />
Beethoven: Symphonie Nr. 9d-Moll;<br />
18 15 Einführung; Tel. 25 48 89 99<br />
24.8. .............. 20.00 .... <strong>Berliner</strong> Philharmoniker, ML: Kirill Petrenko,<br />
Marlis Petersen (Sopran), Elisabeth Kulman<br />
(Mezzosopran), Benjamin Bruns (Tenor),<br />
Kwangchul Youn (Bass), Rundfunkchor Berlin;<br />
Beethoven: Symphonie Nr. 9d-Moll<br />
(Brandenburger Tor, Eintritt frei)<br />
30.8. .............. 21.00 ................ Pierre-Laurent Aimard (Klavier)<br />
Messiaen: Catalogue d’oiseaux.<br />
Chants d’oiseaux des provinces de France;<br />
Tel. 25 48 91 00<br />
31.8. .............. 19.00 ............................. Musikfest Berlin<br />
Orchestre Révolutionnaire et Romantique,<br />
Monteverdi Choir, ML: John Eliot Gardiner,<br />
Gesangssolisten u. a.; Berlioz: Benvenuto Cellini<br />
(Fassung von Sir John Eliot Gardiner)<br />
Tel. 25 48 91 00<br />
Kammermusiksaal<br />
31.8. .............. 17.00 ............................. Musikfest Berlin<br />
Das Quartett der Kritiker spricht und diskutiert<br />
über die Oper Benvenuto Cellini von Berlioz<br />
(Ausstellungsfoyer, Eintritt frei)<br />
Chamäleon Theater<br />
Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin<br />
Tel. 400 0590, www.chamaeleonberlin.com<br />
JULI<br />
2.-5.7. ............ 20.00 ............................Memories of Fools<br />
6.7. ................ 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />
7.7. ................ 18.00 ............................Memories of Fools<br />
9.-12.7. .......... 20.00 ............................Memories of Fools<br />
13.7. .............. 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />
14.7. .............. 18.00 ............................Memories of Fools<br />
16.-19.7. ........ 20.00 ............................Memories of Fools<br />
20.7. .............. 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />
21.7. .............. 18.00 ............................Memories of Fools<br />
23.-26.7. ........ 20.00 ............................Memories of Fools<br />
27.7. .............. 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />
28.7. .............. 18.00 ............................Memories of Fools<br />
30. &31.7...... 20.00 ............................Memories of Fools<br />
AUGUST<br />
1.& 2.8. .......... 20.00 ............................Memories of Fools<br />
3.8. ................ 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />
4.8. ................ 18.00 ............................Memories of Fools<br />
6.-9.8. ............ 20.00 ............................Memories of Fools<br />
10.8. .............. 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />
11.8. .............. 18.00 ............................Memories of Fools<br />
13.-16.8. ........ 20.00 ............................Memories of Fools<br />
17.8. .............. 18.00 &21.30 .....................Memories of Fools<br />
18.8. .............. 15.30 ............................Memories of Fools<br />
24.8. .............. 20.00 .................................Out of Chaos<br />
25.8. .............. 18.00 .................................Out of Chaos<br />
27.-30.8. ........ 20.00 .................................Out of Chaos<br />
31.8. .............. 18.00 &21.30 ..........................Out of Chaos<br />
Deutsche Oper<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
Tel. 34 38 43 43, www.deutscheoperberlin.de<br />
AUGUST<br />
30.8. .............. 19.00 ..................Auf, Auf[takt]!: Don Giovanni<br />
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Leitung: Zilias, Schwab, Vinciguerra, Listerdal u.a.<br />
mit Johnson, Stucki, Danilov, Stober, Carico u.a.<br />
(in ital. Spache mit dt. und engl. ÜT);<br />
18 15 Einführung<br />
31.8. .............. 15.30 ...................Führung hinter die Kulissen<br />
Deutsches Theater<br />
Schumannstraße 13a, 10117 Berlin<br />
Tel. 28 44 12 25, www.deutschestheater.de<br />
AUGUST<br />
18.8. .............. 11.00 ...........................Früh-Stücke (Saal)<br />
25.8. .............. 19.00 ...... PREMIERE Die Geschichte hat uns wieder<br />
von und mit Kathleen Morgeneyer<br />
und Sabine Rennefanz (Saal)<br />
30.8. .............. 19.00 .......PREMIERE Lear von William Shakespeare<br />
und: Die Politiker von Wolfram Lotz<br />
(Uraufführung), Regie: Sebastian Hartmann<br />
20.00 .......... Jutta Wachowiak erzählt Jurassic Park<br />
Ein Theaterabend von Jutta Wachowiak,<br />
Eberhard Petschinka und Rafael Sanchez (Box)<br />
31.8. .............. 19.30 ................Der Menschenfeind von Molière<br />
Regie: Anne Lenk<br />
20.00 ........Fabian. Die Geschichte eines Moralisten<br />
nach dem Roman von Erich Kästner<br />
Regie: Alexander Riemenschneider (Box)<br />
Die Wühlmäuse<br />
Pommernallee 2-4, 14052 Berlin<br />
Tel. 30 67 30 11, www.wuehlmaeuse.de<br />
JULI<br />
1.7. ................ 20.00 .....7auf einen Streich: Die Kabarett-Mix-Show<br />
2.-4.7. ............ 20.00 ..................Ingo Appelt: Der Staatstrainer<br />
5.-7.7. ............ 20.00 ...........Eure Mütter: Ich find ja die Alten geil<br />
8. &9.7. ......... 20.00 ....................... Die Magier: Magier 2.0<br />
10.-14.7. ........ 20.00 ....................Alte Mädchen: Popkabarett<br />
15.7. .............. 20.00 ..........Klüpfel &Kobr: Der Sinn des Lesens –<br />
Die Jubiläumstour!<br />
16. &17.7...... 20.00 ........Jürgen B. Hausmann: Frühling, Flanzen,<br />
Feiertare –Frühlingsspecial 2019<br />
18.7. .............. 20.00 ........... Rainald Grebe: Das Elfenbeinkonzert<br />
19.-21.7. ........ 20.00 ................. Stefan Danziger: Was machen<br />
Sie eigentlich tagsüber?<br />
22.7. .............. 20.00 ........ Leon Windscheid: Altes Hirn, Neue Welt<br />
23.7. .............. 20.00 .......................... Sybille Bullatschek:<br />
Ich darf das, ich bin Pflägekraft<br />
Fortsetzung Die Wühlmäuse auf Seite 4
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
SEITE 4 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />
Fortsetzung Die Wühlmäuse von Seite 3<br />
24.7. .............. 20.00 ..........Lars Redlich &Tino Andrea Honegger:<br />
Beziehungsweise<br />
25.-28.7. ........ 20.00 ....................Das Wühlmäuse-Ensemble:<br />
Gelogene Wahrheiten<br />
29.7. .............. 20.00 ......................Michael Sens: Das Beste<br />
30. &31.7...... 20.00 ...................Gabi Decker &Die Devoten:<br />
Lieder mit Musik<br />
AUGUST<br />
1.8. ................ 20.00 .......................Kay Ray: Kay Ray Show<br />
2. &3.8. ......... 20.00 ....... Thomas Freitag: Europa, der Kreisverkehr<br />
und ein Todesfall<br />
4. &5.8. ......... 20.00 ......................... Emmi &Willnowsky:<br />
Emmi &Willnowsky Tour 2019<br />
6.-8.8. ............ 20.00 ....................... Wolfgang Trepper: Live<br />
9.8. ................ 20.00 .....................Bademeister Schaluppke:<br />
Chlorreiche Tage. .......................................<br />
10.8. .............. 20.00 .................David Leukert: Schau Liebling,<br />
der Mond nimmt auch zu! Vol.2<br />
11.8. .............. 20.00 .............................NightWash: Live<br />
12.8. .............. 20.00 ..........................Scheibe: Ogoddogott<br />
13.-18.8. ........ 20.00 ............PREMIERE Starbugs Comedy: Jump<br />
19.-23.8. ........ 20.00 ...............Horst Evers: Früher war ich älter<br />
24.8. .............. 16.00 ...............Horst Evers: Früher war ich älter<br />
20.00 .......... Frank Lüdecke: Über die Verhältnisse<br />
25.8. .............. 20.00 ...............Horst Evers: Früher war ich älter<br />
26.8. .............. 19.30 ...................Das 3. <strong>Berliner</strong> Rudelsingen<br />
27.8. .............. 20.00 .................Sekt &the City: Frisch geföhnt<br />
und flach gelegt<br />
28.-30.8. ........ 20.00 ....................Das Wühlmäuse-Ensemble:<br />
Gelogene Wahrheiten<br />
31.8. .............. 16.00 &20.00 .............Das Wühlmäuse-Ensemble:<br />
Gelogene Wahrheiten<br />
Distel<br />
Friedrichstraße 101, 10117 Berlin<br />
Tel. 204 47 04, www.distel-berlin.de<br />
JULI<br />
1. &2.7. ......... 20.00 .......................Weltretten für Anfänger<br />
3. &4.7. ......... 19.30 ......................GASTSPIEL ImproBerlin:<br />
Die Ding Show (Studio)<br />
20.00 .......................Weltretten für Anfänger<br />
5. &6.7. ......... 20.00 .......................Weltretten für Anfänger<br />
8. &9.7. ......... 20.00 .............................Wohin mit Mutti?<br />
10. &11.7...... 19.30 ......................GASTSPIEL ImproBerlin:<br />
Die Ding Show (Studio)<br />
20.00 .............................Wohin mit Mutti?<br />
12. &13.7...... 20.00 .............................Wohin mit Mutti?<br />
15. &16.7...... 20.00 ...................Zwei Zimmer, Küche: Staat!<br />
17. &18.7...... 19.30 ......................GASTSPIEL ImproBerlin:<br />
Eins auf die Presse (Studio)<br />
20.00 ...................Zwei Zimmer, Küche: Staat!<br />
19. &20.7...... 20.00 ...................Zwei Zimmer, Küche: Staat!<br />
22.-24.7. ........ 20.00 ...................Zwei Zimmer, Küche: Staat!<br />
25.7. .............. 20.00 ...................Die Zukunft ist kein Ponyhof<br />
19.30 ......................GASTSPIEL ImproBerlin:<br />
Eins auf die Presse (Studio)<br />
26. &27.7...... 20.00 ...................Die Zukunft ist kein Ponyhof<br />
29.-31.7. ........ 20.00 ...................Die Zukunft ist kein Ponyhof<br />
AUGUST<br />
1.-3.8. ............ 20.00 ................................Zirkus Angela<br />
5.-10.8. .......... 20.00 ................................Zirkus Angela<br />
12.-17.8. ........ 20.00 ...................Zwei Zimmer, Küche: Staat!<br />
19.-24.8. ........ 20.00 ................................Zirkus Angela<br />
25.8. .............. 14.00 ...................Gregor Gysi &Johann Lafer:<br />
Missverstehen Sie mich richtig! (Gespräch)<br />
26.-31.8. ........ 20.00 .......................Weltretten für Anfänger<br />
English Theatre Berlin<br />
International Performing Arts Center<br />
Fidicinstraße 40, 10965 Berlin<br />
Tel. 691 12 11, tickets@etberlin.de, www.etberlin.de<br />
JULI<br />
4.-6.7. ............ 20.00 ........................Electra von ETB |IPAC<br />
&Berlin International Youth Theatre<br />
Regie: Isaiah Michalski<br />
Estrel Festival Center<br />
Sonnenallee 225, 12057 Berlin<br />
Tel. 68 31 68 31, www.stars-in-concert.de<br />
JULI<br />
3.-6.7. ............ 20.30 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />
7.7. ................ 19.00 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />
10.-13.7. ........ 20.30 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />
14.7. .............. 19.00 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />
17.-20.7. ........ 20.30 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />
21.7. .............. 19.00 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />
24.-27.7. ........ 20.30 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />
28.7. .............. 19.00 ..............Tina Turner Story: Simply the Best<br />
31.7. .............. 20.30 ...........................Elvis –Das Musical<br />
AUGUST<br />
1.-3.8. ............ 20.30 ...........................Elvis –Das Musical<br />
4.8. ................ 19.00 ...........................Elvis –Das Musical<br />
7.-10.8. .......... 20.30 ...........................Elvis –Das Musical<br />
11.8. .............. 19.00 ...........................Elvis –Das Musical<br />
14.-17.8. ........ 20.30 ...........................Elvis –Das Musical<br />
18.8. .............. 19.00 ...........................Elvis –Das Musical<br />
20.-23.8. ........ 20.30 ...........................Elvis –Das Musical<br />
24.8. .............. 19.00 ...........................Elvis –Das Musical<br />
Festival Alter Musik Bernau<br />
St. Marienkirche Bernau<br />
Kirchgasse 8, 16321 Bernau bei Berlin<br />
www.altemusik-bernau.de<br />
AUGUST<br />
23.8. .............. 19.00 ............... Marammè! IVicerè! –Madonna!<br />
Die Vizekönige! (Ensemble Alraune;<br />
Musikalische Leitung: Mario Sollazzo)<br />
22.30 .................... Ich gieng einmal spatieren<br />
(Gösta Funck, Cembalo)<br />
24.8. .............. 16.00 ........Mit dem Thespiskarren durch St. Marien<br />
(Gabriele Koch, Geschichtenreich<br />
Börnicke e.V., Musikschule Barnim,<br />
lautten compagney Berlin)<br />
DARIJAN MIHAJLOVIC<br />
Drachenherz<br />
Musical von Wolfgang Böhmer<br />
(Musik) und Peter Lund (Text). Eine<br />
Koproduktion von Neuköllner Oper,<br />
den Theatern Chemnitz<br />
und der UdK Berlin<br />
ist die welt auch noch so schön<br />
Text: Juliane Stadelmann<br />
Musikarrangements: Misha Cvijovic<br />
Idee/Fassung/Regie: Ulrike Schwab<br />
Casting Clara<br />
Ein Blütenkranz für Clara Schumann.<br />
Musiktheater von Cordula Däuper<br />
und Johannes Müller mit<br />
Arrangements von Tobias Schwencke<br />
Uraufführung am 15. August<br />
Bis 20. September<br />
Neuköllner Oper<br />
Karl-Marx-Straße 131-133<br />
12043 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 68 89 07 77<br />
www.neukoellneroper.de<br />
Wunderkind, Klaviervirtuosin,<br />
Komponistin,<br />
Ehefrau von<br />
Robert Schumann,<br />
Mutter von acht Kindern, Professorin<br />
und berufstätig fast bis zu ihrem<br />
Tod mit 76 Jahren – Clara Schumann.<br />
Werwar diese Powerfrau des<br />
19. Jahrhunderts? Und wostehen<br />
wir heute, inZeiten der Work-Life–<br />
Balance? Clara Schumanns 200. Geburtstag<br />
ist Anlass für eine Begegnung<br />
mit dieser weiblichen Ikone<br />
der Musikgeschichte. Gemeinsam<br />
NEUKÖLLNER OPER<br />
Zum Beispiel Clara<br />
Regisseurinnen, Komponistinnen und Autorinnen<br />
auf und vorder Bühne der NeuköllnerOper<br />
MATTHIAS HEYDE<br />
Focus auf Musiktheater: von, mit und über Frauen<br />
THEATER AN DER MUSEUMSINSEL<br />
200 Jahre Faust im Monbijou Park<br />
Theater an der Museumsinsel<br />
heißt die freie Bühne<br />
mit Theaterbar und Tanzpavillon<br />
am Ort des früheren<br />
Monbijou Theaters seit April<br />
diesen Jahres. Einem Kollektiv langjähriger<br />
Mitarbeiter ist es gelungen,<br />
trotz zunehmender Kommerzialisierung<br />
in Berlin-Mitte die Schließung<br />
des beliebten Open-Air-Theaters<br />
zu verhindern. Mit drei neuen<br />
Zeitlos und unerschöpflich: Goethes Faust<br />
mit sieben Darstellerinnen geht es<br />
um ihr Leben und Werk und darum,<br />
wie viel Clara inden Multitaskinggestählten<br />
Müttern (und Vätern)<br />
von heute steckt.<br />
WOLFSKINDER UND DRACHENHERZ<br />
Drei Neuinszenierungen im beliebten<br />
Open-Air-Theater im Monbijou Park<br />
Stücken wirdindiesem Jahr 200 Jahre<br />
Faust im Monbijou gefeiert, denn<br />
genau an dem Ort, wo heute das<br />
Sommertheater am Spreeufer steht,<br />
wurden am24. Mai 1819 im Schloss<br />
Monbijou erstmals Szenen aus Johann<br />
Wolfgang von Goethes Faust<br />
aufgeführt. So zeigt das großartige<br />
Schauspiel-Ensemble eine unterhaltsame<br />
Neuinszenierung des zeitlosen<br />
und unerschöpflichen Faust-<br />
Zugleich richtet die Neuköllner<br />
Oper einen Focus auf Musiktheater<br />
von, mit und über Frauen und<br />
auf das, was fehlt: ausreichend Aufträge,<br />
Spiel- und Produktionsräume<br />
für Komponistinnen und Theatermacherinnen.<br />
In der Neuköllner<br />
Oper ein wichtiges Feld: Neben bisherigen<br />
und aktuellen Produktionen<br />
wie etwa „Wolfskinder“ und „ist die<br />
welt auch noch so schön“ schreiben<br />
2019/20 etwa die Komponistinnen<br />
Misha Cvijovic, Carlotta Rabea<br />
Joachim und Diana Syrse für die<br />
Bühnen der Neuköllner Oper.<br />
Mit„Drachenherz“ geht es in diesem<br />
Sommer allerdings auch darum,<br />
wieviel „männliches Heldentum“<br />
unsere Gesellschaft vertragen<br />
kann –noch bis zum 21. Juli.<br />
Stoffes sowie die selten gespielte<br />
Komödie Die Vögel, ebenfalls von<br />
Goethe (nach Aristophanes). Und<br />
zum ersten Mal gibt es in diesem<br />
Sommer eine Inszenierung speziell<br />
für Kinder, das Puppenspiel des<br />
Dr. Faustus.<br />
Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
nach Johann Wolfgang von Goethe<br />
Regie: Maurici Farré<br />
Die Vögel<br />
von Johann Wolfgang von Goethe<br />
Regie: Darijan Mihailovic<br />
Puppenspiel des Dr. Faustus<br />
Regie: Matthias Horn<br />
Mit: Vlatka Alec, Holger<br />
Güttersberger, Franziska Hayner,<br />
Matthias Horn, Rosa Landers,<br />
Constanze Langhamer,<br />
Andre Lewski, Ilona Raytman,<br />
Nicoló Rossi, Mandy Rudski,<br />
Nica Ruf, Melanie Stahl,<br />
Daniele Veterale und Crisjan Zöllner<br />
Aufführungen fast täglich<br />
bis 1. September<br />
Theater an der Museumsinsel<br />
Monbijou Park –vis-à-vis<br />
Monbijoustraße 3<br />
10117 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 47 01 89 49<br />
www.theater-museumsinsel.de<br />
24.8. .............. 19.30 ................Krieg &Frieden // 1618 :1918<br />
(Hanna Herfurtner, Sopran;<br />
lautten compagney Berlin;<br />
Leitung: Birgit Schnurpfeil)<br />
25.8. .............. 16.00 ............. Susanna |Dramatisches Oratorium<br />
von Georg Friedrich Händel<br />
(Vokalsolisten aus dem 60. Weimarer<br />
Meisterkurs, Naumburger Kammerchor,<br />
lautten compagney Berlin,<br />
Leitung: Wolfgang Katschner)<br />
Fontane-Festspiele Neuruppin<br />
Präsidentenstraße 47, 16816 Neuruppin<br />
Tel. (03391) 659 8198, www.fontane-festspiele.com<br />
AUGUST<br />
23. &24.8...... 19.30 ..........................Effi in der Unterwelt<br />
Regie: Frank Matthus<br />
(Schulplatz Neuruppin)<br />
25.8. .............. 18.30 ..........................Effi in der Unterwelt<br />
(Schulplatz Neuruppin)<br />
Friedrichstadt-Palast<br />
Friedrichstraße 107, 10117 Berlin<br />
Tel. 23 26 23 26, www.palast.berlin<br />
JULI<br />
2.7. ................ 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />
4. &5.7. ......... 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />
6.7. ................ 15.30 &19.30 ..................... Vivid Grand Show<br />
AUGUST<br />
9.8. ................ 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />
10.8. .............. 15.30 &19.30 ..................... Vivid Grand Show<br />
13.8. .............. 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />
15. &16.8...... 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />
17.8. .............. 15.30 &19.30 ..................... Vivid Grand Show<br />
20.8. .............. 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />
22. &23.8...... 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />
24.8. .............. 15.30 &19.30 ..................... Vivid Grand Show<br />
27.8. .............. 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />
29. &30.8...... 19.30 ............................ Vivid Grand Show<br />
31.8. .............. 15.30 &19.30 ..................... Vivid Grand Show<br />
Garn-Theater<br />
Katzbachstraße 19, 10965 Berlin<br />
Tel. 78 95 13 46, www.garn-theater.de<br />
JULI<br />
4.-7.7. ............ 20.30 ..................Die Sanfte von F. Dostojewski<br />
mit Adolfo Assor<br />
11.-14.7. ........ 20.30 ...................................Die Sanfte<br />
18.-20.7. ........ 20.30 ...................................Die Sanfte<br />
25.-27.7. ........ 20.30 ...................................Die Sanfte<br />
AUGUST<br />
1.-3.8. ............ 20.30 ............... Aufzeichnungen aus der Unruhe<br />
nach Fdo. Pessoa, mit Adolfo Assor<br />
8.8. ................ 20.30 ............... Aufzeichnungen aus der Unruhe<br />
9. &10.8........ 20.00 .................................. Hundeherz<br />
Eine Lesung mit Eckart Freund<br />
15.-17.8. ........ 20.30 ............... Aufzeichnungen aus der Unruhe<br />
22.-24.8. ........ 20.30 ............... Aufzeichnungen aus der Unruhe<br />
29.-31.8. ........ 20.30 ............... Aufzeichnungen aus der Unruhe<br />
Grips Theater<br />
Altonaer Straße 22, 10557 Berlin<br />
Tel. 39 74 74 77, www.grips-theater.de<br />
AUGUST<br />
9.8. ................ 19.30 .....................Linie 1von Volker Ludwig<br />
Regie: Wolfgang Kolneder<br />
Eine musikalische Revue mit Musik<br />
von Birger Heymann und der Rockband No Ticket<br />
(Für Erwachsene, Grips Hansaplatz)<br />
10. &12.8...... 19.30 .........................Linie 1(Erwachsene)<br />
13. &14.8...... 10.00 ................................Vier sind hier<br />
Ensembleproduktion<br />
Regie: Sabine Trötschel (ab 2, Podewil)<br />
19.30 .........................Linie 1(Erwachsene)<br />
16.8. .............. 19.30 ........Eine linke Geschichte von Volker Ludwig<br />
und Detlef Michel (Erwachsene)<br />
17.8. .............. 19.30 ............. GASTSPIEL So Kheeren Amenca?!<br />
Für immer Urlaub! (ab 14, Podewil)<br />
19.30 ............Eine linke Geschichte (Erwachsene)<br />
18.8. .............. 18.00 ............. GASTSPIEL So Kheeren Amenca?!<br />
Für immer Urlaub! (ab 14, Podewil)<br />
20. &21.8...... 10.00 .............. Laura war hier von Milena Baisch<br />
Regie: Rüdiger Wandel (ab 5)<br />
22.8. .............. 10.30 ...............Auf Weltreise mit den Millibillies<br />
Ensembleproduktion<br />
Regie: Gabriel Frericks (ab 5, Podewil)<br />
18.00 .............Cheer Out Loud! von Susanne Lipp<br />
Regie: Robert Neumann (ab 14)<br />
23.8. .............. 10.30 ...............Auf Weltreise mit den Millibillies<br />
(ab 5, Podewil)<br />
11.00 ......................Cheer Out Loud! (ab 14)<br />
18.00 ............. U20 Poetry Slam (ab 14, Podewil)<br />
24.8. .............. 16.00 ......................Unsere Bühne, fertig los!<br />
Der KinderTheaterRat des Grips Theaters<br />
lädt ein (ab 9, Podewil)<br />
19.30 .........................Linie 1(Erwachsene)<br />
26.8. .............. 18.00 .............Das Heimatkleid von Kirsten Fuchs<br />
Regie: TimEgloff (Erwachsene, Podewil)<br />
27. 8. ............. 19.30 .........Das Heimatkleid (Erwachsene, Podewil)<br />
19.30 .........................Linie 1(Erwachsene)<br />
28. &29.8...... 19.30 .........................Linie 1(Erwachsene)<br />
30.8. .............. 19.30 .....................Aus.Zeit von und mit dem<br />
Jugendklub Banda Agita<br />
Regie: Oana Cirpanu (ab 15, Podewil)<br />
31.8. .............. 16.00 ..................Schnubbel von Volker Ludwig<br />
Regie: Yüksel Yolcu (ab 6)<br />
19.30 ..................... Aus.Zeit (ab 15, Podewil)<br />
Große Orangerie Berlin<br />
Spandauer Damm 22, 14059 Berlin<br />
Tel. 25 81 03 50, www.residenzkonzerte.berlin<br />
JULI<br />
3. &6.7. ......... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />
Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />
10. &13.7...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />
Werke von Mozart, Haydn &Salieri
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
FREITAG, 28. JUNI 2019 SEITE 5<br />
17. &20.7...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />
Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />
24. &27.7...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />
Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />
31.7. .............. 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />
Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />
AUGUST<br />
3. &7.8. ......... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />
Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />
10. &14.8...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />
Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />
17. &21.8...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />
Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />
24. &28.8...... 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />
Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />
31.8. .............. 20.00 ..................Königliche Schlosskonzerte –<br />
Werke von Mozart, Haydn &Salieri<br />
Hans Otto Theater<br />
Schiffbauergasse 11, 14467 Potsdam<br />
Tel. (0331) 981 18, www.hansottotheater.de<br />
AUGUST<br />
10.8. .............. 11.00 ........................... SchauSpielFenster<br />
Eine Entdeckungsreise in die Welt<br />
des Theaters (Brandenburger Straße)<br />
23.8. .............. 19.30 ........PREMIERE Das achte Leben (Für Brilka)<br />
von Nino Haratischwili<br />
Regie: Konstanze Lauterbach (Großes Haus)<br />
25. &26.8...... 20.00 ...............................Souvenir 1870<br />
Theodor Fontane als Gefangener auf Oléron<br />
(altes RAW-Gelände, Fr.-Engels-Str. 21)<br />
31.8. .............. 14.00 ..................Stadt für eine Nacht (bis 3 00 )<br />
(Gelände Schiffbauergasse, Eintritt frei)<br />
14.00 ...............................Krähe und Bär<br />
von Martin Baltscheit (ab 6, Reithalle)<br />
20.00 ............ Fräulein Smillas Gespür für Schnee<br />
von Peter Høeg (Reithalle)<br />
21.00 ............................ Kabale und Liebe<br />
von Friedrich Schiller (Großes Haus)<br />
Heimathafen Neukölln<br />
Karl-Marx-Straße 141, 12043 Berlin<br />
Tel. 56 82 13 33, www.heimathafen-neukoelln.de<br />
AUGUST<br />
15.8. .............. 21.00 ........................Mitski –Konzert (Saal)<br />
29.8. .............. 19.00 ...........PREMIERE Mädchenorchester (Saal)<br />
30.8. .............. 20.00 ......Mädchenorchester –Musiktheater über das<br />
Frauenorchester von Auschwitz (Saal)<br />
31.8. .............. 21.00 ......Victoria Van Violence –Klischeevorstellung<br />
die Show zum Podcast (Saal)<br />
Hochschule für Schauspielkunst<br />
Ernst Busch<br />
Zinnowitzer Str. 11, 10115 Berlin<br />
Tel. 755 41 70, www.hfs-berlin.de<br />
JULI<br />
4. &5.7. ......... 20.00 .....Katrina E. Bastian: LeibBeiMir –BodyByMe,<br />
Masterarbeit/Studiengang Choreographie<br />
am HZT (bat-Studiotheater,<br />
Belforter Str. 15, 10405 Berlin)<br />
11.7. .............. 20.00 .........Liederwerkstatt „Sommer“ (1. &3.Stj.<br />
Schauspiel, HfS Oben, Eintritt frei)<br />
15. &16.7...... 17.00 .... „Ein Pferd! Ein Pferd! Ein Königreich für ein<br />
Pferd!" –„Tut's nicht ein Esel auch?" –<br />
„Doch, kommen Sie nur herauf!",<br />
Szenenstudien (3. Stj. Schauspiel,<br />
HfS Oben, Eintritt frei)<br />
Kleines Theater<br />
Südwestkorso 64, 12161 Berlin<br />
Tel. 821 20 21, www.kleines-theater.de<br />
AUGUST<br />
30.8. .............. 20.00 .......PREMIERE Eine blassblaue Frauenschrift<br />
nach Franz Werfel<br />
31.8. .............. 20.00 ..................Eine blassblaue Frauenschrift<br />
Komische Oper<br />
Behrenstraße 55-57, 10117 Berlin<br />
Tel. 47 99 74 00, www.komische-oper-berlin.de<br />
JULI<br />
9.-12.7. .......... 20.00 .....GASTSPIEL Stardust –From Bach to Bowie<br />
Complexions Contemporary Ballet<br />
aus New York<br />
13.7. .............. 15.00 &20.00 .................GASTSPIEL Stardust –<br />
From Bach to Bowie<br />
14.7. .............. 14.00 .....GASTSPIEL Stardust –From Bach to Bowie<br />
AUGUST<br />
22.8. .............. 19.30 ..................WIEDERAUFNAHME Candide<br />
Comic Operetta (1956/1999)<br />
von Leonard Bernstein<br />
Leitung: de Souza, Kosky;<br />
anschl. After Show Lounge<br />
23.8. .............. 19.30 .................WIEDERAUFNAHME Roxy und<br />
ihr Wunderteam, Fußball-Operette<br />
(1937)<br />
von Paul Abraham, Leitung: Tietje, Huber;<br />
anschl. After Show Lounge<br />
24.8. .............. 19.30 .....................Roxy und ihr Wunderteam<br />
25.8. .............. 19.00 .....................................Candide<br />
30.8. .............. 19.30 ...........WIEDERAUFNAHME Jewgeni Onegin<br />
Lyrische Szenen (1879)<br />
von Pjotr I. Tschaikowski,<br />
Leitung: Rubiķis, Kosky;<br />
anschl. After Show Lounge<br />
31.8. .............. 18.00 .....................................Candide<br />
Komödie am Kurfürstendamm<br />
im Schiller Theater<br />
Bismarckstraße 110, 10625 Berlin<br />
Tel. 88 59 11 88, www.komoedie-berlin.de<br />
JULI<br />
2.-6.7. ............ 20.00 ..........................Alles was Sie wollen<br />
von Matthieu Delaporte/<br />
Alexandre de la<br />
Patellière, Regie: Herbert Herrmann<br />
7.7. ................ 18.00 ....... ZUM LETZTEN MAL Alles was Sie wollen<br />
TANZ IM AUGUST<br />
Tanz-Inspiration aus aller Welt<br />
Das31. Internationale Festival für zeitgenössischen Tanz<br />
macht Berlin an verschiedenen Orten zur Tanzhauptstadt<br />
Das internationale Festival<br />
Tanz im August, präsentiertvon<br />
HAUHebbelam<br />
Ufer, macht Berlin vom<br />
9. bis zum 31. August wieder zur<br />
Tanzhauptstadt Deutschlands. Die<br />
31. Ausgabe zeigt zahlreiche neue<br />
Arbeiten unterschiedlicher Generationen<br />
von internationalen und lokalen<br />
Choreografen und Choreografinnen.<br />
Am HAU Hebbel am Ufer<br />
und an weiteren Orten in ganz Berlin<br />
werden insgesamt sieben Uraufführungen<br />
und 18 Deutschlandpremieren<br />
gezeigt. Bis zum 31. August<br />
präsentieren in rund 70 Vorstellungen<br />
anelf Veranstaltungsorten in<br />
ganz Berlin mehr als 160 Künstler<br />
und Künstlerinnen aus 15 Ländern,<br />
insgesamt 31 Produktionen.<br />
Die große Werkschau RE-Perspective<br />
Deborah Hay:„Works from<br />
1968 to the Present“, die 2019 im<br />
Mittelpunkt des Festivals steht, ist<br />
die bis heute umfassendste institutionelle<br />
Auseinandersetzung<br />
mit Deborah Hays Lebenswerk. Sie<br />
zeigt Deborah Hay als eine der einflussreichsten<br />
Choreografinnen des<br />
postmodernen Tanzes im 20. und<br />
21. Jahrhundert, die Generationen<br />
von Tänzern und Tänzerinnen auf<br />
der ganzen Welt bis heute in einzigartiger<br />
Weise inspiriert.<br />
Zu seinem 100. Geburtstag im<br />
Jahr 2019 feiert Tanz im August den<br />
US-amerikanischen Choreografen<br />
Merce Cunningham. Im Rahmen<br />
des Merce Cunningham Centennial<br />
zeigen in der Volksbühne Berlin das<br />
CCN –Ballet de Lorraine „RainFo-<br />
LAURENT PHILIPPE<br />
Das CNN –Ballet de Lorraine zeigt Merce Cunnighams „RainForest &Sounddance“.<br />
Tanz im August<br />
Vom 9.bis zum 31. August<br />
Eintrittskarten an der Tageskasse<br />
des HAU Hebbel amUfer: HAU2<br />
Hallesches Ufer 32<br />
10963 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 25900427<br />
www.tanzimaugust.de<br />
rest &Sounddance“ und das Dance<br />
on Ensemble die Uraufführung von<br />
„Berlin Story, Are-imagination of<br />
Merce Cunningham‘s Story“, u. a.<br />
mit einem Bühnenbild des <strong>Berliner</strong><br />
Künstlers John Bock.<br />
Weitere Uraufführungen bringen<br />
Eszter Salamon mit „Monument 0.7:<br />
M/Others“ in der St Elisabethkirche,<br />
Jérôme Bel mit Isadora Duncan im<br />
Deutschen Theater inBerlin, und<br />
BERLINER FESTSPIELE<br />
die in Berlin lebenden Choreografen<br />
und Choreografinnen ClaireVivianne<br />
Sobottke und deufert&plischke<br />
mit. Erstmals bei Tanz im August zu<br />
Gast und alle mit Deutschlandpremieren<br />
sind Catherine Gaudet, Nicola<br />
Gunn und James Batchelor, die<br />
Ambiguous Dance Company, Kaori<br />
Seki und Oona Doherty.<br />
Im Kindl – Zentrum für zeitgenössische<br />
Kunst erwarten die<br />
Festivalbesucher zwei besondere<br />
Formate. Der multidisziplinäre<br />
Künstler Hiroaki Umeda projiziert<br />
in seiner „Haptic Installation“ Videobilder<br />
auf die geschlossenen<br />
Augenlider der Besucher und Besucherinnen.<br />
Und Par B.L.eux/Benoît<br />
Lachambre & Sophie Corriveau<br />
schaffen in „Fluid Grounds“ im<br />
Rahmen einer 8-stündigen Performance<br />
eine faszinierende, raumfüllende<br />
Skulptur aus bunten Tapes.<br />
Hector Berlioz und die europäische Moderne<br />
Vom30. August bis zum 19. September startet das Konzertleben<br />
mit dem Musikfest Berlin in die neue Spielzeit<br />
Das Musikfest Berlin ehrt<br />
in diesem Jahr den Komponisten<br />
Hector Berlioz<br />
und lädt zu einem Programm<br />
ein, das zentrale Werke seines<br />
Schaffens präsentiert und dem<br />
Einfluss seiner visionären Ideen auf<br />
die französische und europäische<br />
Moderne nachspürt.<br />
Das Festival eröffnet am 31. August<br />
inder Philharmonie mit Hector<br />
Berlioz’ erster Oper „Benvenuto<br />
Cellini“, interpretiert von Sir John<br />
Eliot Gardiner mit dem OrchestreRévolutionnaire<br />
etRomantique, dem<br />
Monteverdi Choir und einer Riege<br />
namhafter Solistinnen und Solisten,<br />
halbszenisch und auf historischen<br />
Instrumenten. Ebenfalls auf den<br />
Instrumenten der Berlioz-Zeit spielt<br />
das Orchester Les Siècles unter der<br />
Leitung seines Gründers François-<br />
Xavier Roth die Symphonie „Harold<br />
en Italie“ mit der Bratschistin Tabea<br />
Zimmermann als Solistin: ein Debüt<br />
des Orchesters in der Philharmonie<br />
und beim Musikfest Berlin. Weitere<br />
Beiträgezum Berlioz-Jahr 2019 –„Roméo<br />
et Juliette“ und die Oper „Les<br />
Troyens“ (in Ausschnitten) –kommen<br />
von den <strong>Berliner</strong> Philharmonikern<br />
mit Daniel Harding sowie dem<br />
Orchester der Deutschen Oper Berlin<br />
mit Donald Runnicles. Die„Symphonie<br />
fantastique“ schließlich spielen<br />
Zubin Mehta und das Israel Philharmonic<br />
Orchestra, die zum letzten<br />
Mal gemeinsam durch Europa tourenund<br />
auch in Berlin haltmachen.<br />
Hector Berlioz betrachtete das<br />
Orchester als „ein großes Instru-<br />
CHRIS CHRISTODOULOU<br />
Sir John Eliot Gardiner<br />
Musikfest Berlin 2019<br />
Vom 30. August bis 19.September<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmonie<br />
Philharmonie und Kammermusiksaal<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />
10785 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 25 48 91 00<br />
www.berlinerfestspiele.de<br />
ment“, als eine Farbpalette mit immensen<br />
Möglichkeiten. Diese haben<br />
in der Folge eine Reihe von Komponisten<br />
ausgelotet, vor allem Richard<br />
Strauss, dessen Opern„Die Frau ohne<br />
Schatten“ und „Ein Heldenleben“<br />
zu hören sein werden; dann Edgard<br />
Varèse in „Amériques“, das die <strong>Berliner</strong><br />
Philharmoniker in voller Besetzung<br />
unter Peter Eötvös realisieren;<br />
und Alfred Schnittke in seiner Ersten<br />
Sinfonie –ein Ritt durch die Musikgeschichte<br />
–, die Valery Gergiev mit<br />
den Münchner Philharmonikern<br />
dirigieren wird; sowie „Éclairs sur<br />
l’Au-delà“, Olivier Messiaens letztes<br />
Werk, das das London Symphony<br />
Orchestrabei seinem ersten <strong>Berliner</strong><br />
Gastspielmit seinem Chefdirigenten<br />
SirSimon Rattle spielen wird.<br />
Weiterer Höhepunkt des Festivals<br />
ist das Konzert des BBC Symphony<br />
Orchestra mit seinem Chefdirigenten<br />
Sakari Oramo, der Sängerin Nora<br />
Fischer und dem Trompeter Håkan<br />
Hardenberger.Sie spielen Werke<br />
von Olga Neuwirth und dem niederländischen<br />
Komponisten Louis Andriessen,<br />
denen jeweils ein Schwerpunkt<br />
mit mehreren Konzerten im<br />
Festival gewidmet ist. Mit Spannung<br />
erwartet wird auch das Royal<br />
Concertgebouw Orchestra Amsterdam,<br />
diesmal mit Tugan Sokhiev<br />
am Pult. Und das berühmte Ensemble<br />
der Umewaka Kennōkai Foundation<br />
aus Tokio gibt mit klassischem<br />
Nō-Theater ein Gastspiel. Ein<br />
Highlight in Sachen Film und Live-<br />
Musik ist die Weltpremiere der rekonstruierten<br />
9-stündigen Fassung<br />
des Stummfilms „La Roue“ von<br />
Abel Gance. Eine Kammermusikreihe<br />
knüpft an die Orchesterkonzerte<br />
an und präsentiert Interpreten und<br />
Interpretinnen wie Pierre-Laurent<br />
Aimard, Alexander Melnikov, Olga<br />
Pashchenko und Georg Nigl mit<br />
Werken von Beethoven, Schubert,<br />
Messiaen, Lachenmann und Rihm.<br />
AUGUST<br />
2. &3.8. ......... 20.00 .....VORAUFFÜHRUNG Zuhause bin ich Darling<br />
von Laura Wade<br />
Regie: Philippe Besson<br />
4.8. ................ 18.00 ............ Zuhause bin ich Darling (Dtspr. EA)<br />
6.8. ................ 20.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />
7.8. ................ 16.00 .... KOMÖDIE UM VIER Zuhause bin ich Darling<br />
8.-10.8. .......... 20.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />
11.8. .............. 18.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />
13.-17.8. ........ 20.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />
18.8 ............... 18.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />
20.-25.8. ........ 20.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />
27.-31.8. ........ 20.00 .......................Zuhause bin ich Darling<br />
Konzerthaus<br />
Gendarmenmarkt, 10117 Berlin<br />
Tel. 203 09 21 01, www.konzerthaus.de<br />
JULI<br />
19.7. .............. 20.00 ......Young Euro Classic 2019, Polska Orkiestra<br />
Sinfonia Iuventus, ML: Jakub Chrenowicz;<br />
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6F-Dur<br />
op. 68 („Pastorale“), Artur Malawski: Toccata für<br />
kleines Orchester (1947), Ludwig van Beethoven:<br />
Sinfonie Nr. 5c-Moll op. 67 (Großer Saal)<br />
20.7. .............. 20.00 .........Young Euro Classic 2019, International<br />
Tatarstan Youth Orchestra (Orchester)<br />
ML: Mikhail Mosenkov, Alexandra Dovgan (Klavier);<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie g-Moll KV 183,<br />
Johann Sebastian Bach: Konzert für Klavier,<br />
Streicher und Basso continuo d-Moll BWV 1052,<br />
Farid Yarullin: Musik zu dem Ballett „Schurale“<br />
(1945, Auszüge), Georges Bizet/ Rodion Schtschedrin:<br />
„Carmen-Suite“ für Streichorchester<br />
und Schlaginstrumente (Großer Saal)<br />
21.7. .............. 20.00 ............ Young Euro Classic 2019, Orquesta<br />
Sinfónica Nacional Juvenil, ML: Alberto Rincón;<br />
Pjotr Tschaikowsky: „Romeo und Julia“ –<br />
Fantasie-Ouvertüre nach Shakespeare,<br />
Manuel de Falla: „El amor brujo“,<br />
Caonex Peguero-Camilo: „Punta Cana“ (UA),<br />
Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 9e-Moll op. 95<br />
(„Aus der Neuen Welt“) (Großer Saal)<br />
22.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Nationales Jugendorchester Rumäniens<br />
ML: Cristian Mandeal, Stefan Cazacu (Violoncello);<br />
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 4B-Dur op. 60,<br />
Pjotr Tschaikowsky: Variationen über ein<br />
Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester<br />
A-Dur op. 33, Johannes Brahms: Klavierquartett<br />
g-Moll op. 25, für Orchester von<br />
Arnold Schönberg (Großer Saal)<br />
23.7. .............. 20.00 .......... Young Euro Classic 2019, O/Modərnt,<br />
Hugo Ticciati (ML, Violine), Marzi Nyman<br />
(E-Gitarre, Gesang), Priya Mitchell (Violine),<br />
Brian O'Kane (Violoncello), Simone van der Giessen<br />
(Viola), Bryony Gibson-Cornish (Viola),<br />
Daniel Xia (Klavier); Arvo Pärt: „Fratres“,<br />
Ludwig van Beethoven: Streichquintett C-Dur op. 29,<br />
Sonate d-Moll op. 31 Nr. 2(„Der Sturm“),<br />
Improvisationen über Beethoven-Variationen<br />
und Vivaldi-Konzerte, kombiniert mit<br />
finnischer Rockmusik (Großer Saal)<br />
24.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Nationale Jugendphilharmonie der Türkei<br />
ML: Cem Mansur, Gökhan Aybulus (Klavier);<br />
Carl Maria von Weber: Ouvertüre zur Oper<br />
„Der Freischütz“, Sergej Rachmaninow:<br />
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2c-Moll op. 18,<br />
Füsun Köksal: „Silent Echoes“ (UA),<br />
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 8F-Dur op. 93<br />
(Großer Saal)<br />
25.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Klassik meets Jazz,<br />
Miagi Youth Orchestra, Nils Landgren<br />
(Posaune, Gesang, künstlerische Leitung)<br />
(Großer Saal)<br />
26.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Jovem Orquestra Portuguesa<br />
ML: Pedro Carneiro, Ensemble Notas de Contacto;<br />
George Enescu: Prélude àl'unisson aus<br />
der Suite Nr. 1C-Dur op. 9,<br />
João Godinho: „Alcance |Reach“ (UA),<br />
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 7A-Dur op. 92;<br />
anschl. Publikumsfest (Großer Saal)<br />
27.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Young Euro Classic Festivalorchester<br />
Griechenland-Deutschland, Underground Youth<br />
Orchestra Athen, Kammerorchester Julius Stern<br />
der UdK Berlin, Cantus Domus<br />
ML: Christoph Eschenbach, Nina Adlon (Sopran),<br />
Stathis Karapanos (Flöte), Fil Liotis (Klavier);<br />
Mikis Theodorakis: Achilleas Wastor –“Zorbas Suite”<br />
für Flöte und Orchester (UA), Nikos Skalkottas:<br />
Griechische Tänze, Ludwig van Beethoven:<br />
Chorfantasie c-Moll op. 80 u.a. (Großer Saal)<br />
28.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Nationales Jugendorchester der Slowakei<br />
ML: Benjamin Bayl, Miki Skuta (Klavier),<br />
Martin Adámek (Klarinette); Darius Milhaud:<br />
„Le boeuf sur le toit“ –Ballettmusik op. 58,<br />
Ľubica Čekovská: Konzert für Klavier<br />
und Orchester (DEA), Ondřej Kukal:<br />
„Clarinettino“, Ludwig van Beethoven:<br />
Sinfonie Nr. 2D-Dur op. 36 (Großer Saal)<br />
29.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Orquesta Sinfónica Nacional Juvenil (Chile)<br />
ML: Maximiliano Valdes, Luis Orlandini (Gitarre);<br />
Miguel Farias: Retratos australes, Heitor Villa-Lobos:<br />
Konzert für Gitarre und kleines Orchester,<br />
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3<br />
Es-Dur op. 55 („Eroica“) (Großer Saal)<br />
30.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Bundesjugendballett; Choreografien<br />
aus dem bestehenden Repertoire<br />
sowie neue Kreationen<br />
zu kammermusikalischen<br />
Werken (Großer Saal)<br />
31.7. .............. 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Galilee Chamber Orchestra, Saleem Ashkar<br />
(ML, Klavier); Joseph Haydn: Ouvertüre<br />
zur Oper „L'Isola disabitata“ Hob Ia:13,<br />
Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier<br />
und Orchester Nr. 2B-Dur op. 19, Wisam Gibran:<br />
„Overcoming“ (UA), Ludwig van Beethoven:<br />
Sinfonie Nr. 1C-Dur op. 21 (Großer Saal)<br />
AUGUST<br />
1.8. ................ 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
National Youth Orchestra of Great Britain<br />
ML: Mark Wigglesworth, Alina Pogostkina<br />
(Violine); Lera Auerbach: „Icarus“ –<br />
Sinfonische Dichtung, Pjotr Tschaikowsky:<br />
Konzert für Violine und Orchester D-Dur<br />
op. 35, Sergej Prokofjew:<br />
„Romeo und Julia“ –Auszüge aus der<br />
Ballettmusik op. 64 (Großer Saal)<br />
2.8. ................ 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
European Union Youth Orchestra<br />
ML: Vasily Petrenko,<br />
Nicolas Altstaedt (Violoncello);<br />
Antonín Dvořák: Konzert für Violoncello<br />
und Orchester h-Moll op. 104, Gustav Mahler:<br />
Sinfonie Nr. 5cis-Moll (Großer Saal)<br />
Fortsetzung Konzerthaus auf Seite 6
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
SEITE 6 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />
Fortsetzung Konzerthaus von Seite 5<br />
3.8. ................ 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Bundesjugendorchester<br />
ML: Alexander Shelley, Msaki (Gesang);<br />
William Walton: „Johannesburg Festival Ouverture“,<br />
Hendrik Hofmeyr: „Three African Songs“ (UA),<br />
George Gershwin: „Porgy and Bess“ –<br />
ASymphonic Picture, Johannes Brahms:<br />
Sinfonie Nr. 2D-Dur op. 73 (Großer Saal)<br />
4.8. ................ 20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
Mitsingkonzert für alle, European Union<br />
Youth Orchestra, Ernst Senff Chor<br />
ML: Vasily Petrenko, Miah Persson (Sopran),<br />
Theresa Kronthaler (Mezzosopran),<br />
Norbert Ernst (Tenor), Leon Kosavic (Bass);<br />
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 9d-Moll op. 125<br />
mit Schlusschor über Schillers Ode<br />
„An die Freude“ (Großer Saal)<br />
5.8. ................ 18.00 ...... Young Euro Classic 2019, Präsentationen:<br />
Europa –Meine Heimat? Meine Zukunft?<br />
(Werner-Otto-Saal)<br />
20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
National Youth Orchestra of China<br />
ML: Ludovic Morlot, Garrick Ohlsson (Klavier);<br />
Xiaogang Ye: „Sonnenlicht“ und „Dämmerung“<br />
aus „The Tianjin Suite“ (2016, DEA),<br />
Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier<br />
und Orchester Nr. 5Es-Dur op. 73,<br />
Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5<br />
d-Moll op. 47 (Großer Saal)<br />
6.8. ................ 18.00 ............. Young Euro Classic 2019, Lesung:<br />
Europa zwischen Traum und Trauma<br />
(Werner-Otto-Saal)<br />
20.00 .....................Young Euro Classic 2019,<br />
National Youth Orchestra of the USA<br />
ML: Antonio Pappano, Dame Sarah Connolly<br />
(Mezzosopran); Hector Berlioz: „Les nuits d'été“ –<br />
Liederzyklus nach Théophile Gautier für Mezzosopran<br />
und Orchester op. 7, Sergej Prokofjew:<br />
Sinfonie Nr. 5B-Dur op. 100 u. a. (Großer Saal)<br />
30.8. .............. 20.00 ..................Konzert zur Saisoneröffnung,<br />
Konzerthausorchester Berlin,<br />
Tschechischer Philharmonischer Chor Brno,<br />
Slowakischer Philharmonischer Chor,<br />
Staats- und Domchor Berlin<br />
ML: Christoph Eschenbach, Erin Wall,<br />
Michaela Kaune, Marisol Montalvo (Sopran),<br />
Mihoko Fujimura, Gerhild Romberger (Alt),<br />
Robert Dean Smith (Tenor),<br />
Michael Nagy (Bariton), Mikhail Petrenko (Bass);<br />
Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 8Es-Dur (Großer Saal)<br />
Maxim Gorki Theater<br />
Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />
Tel. 20 22 11 15, www.gorki.de<br />
AUGUST<br />
16.8. .............. 20.00 .................VORAUFFÜHRUNG Herzstück<br />
von Heiner Müller<br />
Regie: Sebastian Nübling (Container)<br />
17.8. .............. 18.00 ........................Spielzeiteröffnungsfest<br />
20.00 ........................ PREMIERE Herzstück<br />
18. &19.8...... 20.00 ...................................Herzstück<br />
20.8. .............. 20.00 ........................Herzstück (Theatertag)<br />
21.8. .............. 20.00 ...................................Herzstück<br />
24. &25.8...... 20.00 ..................................The Sequel<br />
von Nora Abdel-Maksoud<br />
Regie: Nora Abdel-Maksoud (Container)<br />
30.8. .............. 20.00 ..... PREMIERE Die Verlobung in St. Domingo –<br />
Ein Widerspruch von Necati Öziri<br />
gegen Heinrich von Kleist<br />
Regie: Sebastian Nübling (Container);<br />
anschl. Premierenfeier<br />
31.8. .............. 20.00 ................Die Verlobung in St. Domingo –<br />
Ein Widerspruch<br />
Neuköllner Oper<br />
Karl-Marx-Straße 131-133, 12043 Berlin<br />
Tel. 68 89 07 77, www.neukoellneroper.de<br />
JULI<br />
4.7. ................ 20.00 .................................Drachenherz<br />
Böhmer/Lund<br />
Regie: Mathias Noack/Peter Lund/<br />
Neva Howard (Saal)<br />
5.-7.7. ............ 20.00 .................................Drachenherz<br />
11.-14.7. ........ 20.00 .................................Drachenherz<br />
18.-21.7. ........ 20.00 .................................Drachenherz<br />
AUGUST<br />
3.8. ................ 20.00 ................ist die welt auch noch so schön<br />
Lincke, Cvijovic/Stadelmann<br />
Regie: Ulrike Schwab (Studio)<br />
4.8. ................ 20.00 ................ist die welt auch noch so schön<br />
6. &7.8. ......... 20.00 ................ist die welt auch noch so schön<br />
15.8. .............. 20.00 ......................Casting Clara Schumann,<br />
Schwencke/Däuper, Müller<br />
Regie: Cordula Däuper (Saal)<br />
17.&18.8........ 20.00 ................................Casting Clara<br />
22.-24.8. ........ 20.00 ................................Casting Clara<br />
28.-31.8. ........ 20.00 ................................Casting Clara<br />
Prime Time Theater<br />
Müllerstraße 163b, 13353 Berlin<br />
Tel. 49 90 79 58, www.primetimetheater.de<br />
AUGUST<br />
1.-4.8. ............ 20.15 ....GWSW Folge 123 „Der Club der toten Döner"<br />
8.-11.8. .......... 20.15 ....GWSW Folge 123 „Der Club der toten Döner"<br />
15.-18.8. ........ 20.15 ....GWSW Folge 123 „Der Club der toten Döner"<br />
22.-25.8. ........ 20.15 ....GWSW Folge 123 „Der Club der toten Döner"<br />
29.-31.8. ........ 20.15 .....Die Weddingers –Eine Superheldenkomödie<br />
Quatsch Comedy Club<br />
Friedrichstraße 107, 10117 Berlin<br />
Tel. 47 99 74 13, www.quatschcomedyclub.de<br />
JULI<br />
4.-6.7. ............ 20.00 .....Die Live Show: Moderation: Stefan Danziger<br />
mit Andreas Weber, Herr Schröder,<br />
Philipp Schlüter, Robert Louis Griesbach<br />
11.-13.7. ........ 20.00 ...Die Live Show: Moderation: Sebastian Schnoy<br />
mit Benni Stark, Salim Samatou,<br />
Aladdin, Achim Knorr<br />
18.-20.7. ........ 20.00 ....................Die Live Show: Moderation:<br />
Roberto Capitoni<br />
mit Tutty Tran, Helene Bockhorst,<br />
Andrea Limmer, Abdelkarim<br />
25.-27.7. ........ 20.00 ........Die Live Show: Moderation: Martin Sierp<br />
mit Kerstin Luhr, Tino Bomelino,<br />
Passun Azhand, Don Clarke<br />
THOMAS M. JAUK<br />
CHAMÄLEON<br />
Verrücktes Zirkusmärchen und Mythen<br />
Fabelhafte Bilder im Chamäleon mit dem tschechischen Cirk laPutyka<br />
und der australischen Kompanie Gravity &Other Myths<br />
Memories ofFools<br />
von Cirk la Putyka<br />
Vorstellungen täglich (außer Mo.)<br />
Bis 18. August<br />
Out Of Chaos<br />
von Gravity &Other Myths<br />
Vorstellungen täglich (außer Mo.)<br />
Ab 24. August<br />
Chamäleon Theater<br />
in den Hackeschen Höfen,<br />
Rosenthaler Straße 40/41<br />
(Hackesche Höfe), 10178 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 40 00 59 0<br />
www.chamaeleonberlin.com<br />
Was sich alles auf dem<br />
Mond so tummelt:<br />
Ein sprechender Hase,<br />
ein punkiger Mozart,<br />
und: Ist das Charly Chaplin auf<br />
dem Schleuderbrett? Adam und Eva<br />
dürfen natürlich auch nicht fehlen<br />
bei diesem herrlich verrückten Zirkusmärchen<br />
des tschechischen Cirk<br />
La Putyka. „Memories of Fools“<br />
heißt denn auch passend ihre neue<br />
Show, mit der das Chamäleon in ein<br />
vollgepacktes Geburtstagsjahr gestartet<br />
ist. Seit 15 Jahren hat sich das<br />
Theater in den Hackeschen Höfen<br />
mit großer Leidenschaft dem Neuen<br />
Zirkus verschrieben, und das will natürlich<br />
mit einem fulminanten Programm<br />
gefeiert werden: Noch bis<br />
zum 18. August gastiert der preisgekrönte<br />
Cirk LaPutyka inDeutschlands<br />
wichtigstem Spielort für zeitgenössischen<br />
Zirkus und zeigt, dass<br />
CARNIVAL CINEMA<br />
HANS OTTO THEATER<br />
Atemberaubende Familiensaga<br />
KonstanzeLauterbach eröffnet die neue Spielzeit mit einer Dramatisierung<br />
des Romans „Das achte Leben (Für Brilka)“ von Nino Haratischwili<br />
Die „acht Leben“ der Familie Jaschi, verkörpert vom Potsdamer Ensemble<br />
Die Regisseurin Konstanze<br />
Lauterbach begeistert<br />
seit Jahren mit ihren<br />
bildstarken und expressivenInszenierungen.<br />
Sofortgefesselt<br />
war sie von Nino Haratischwilis<br />
knapp 1300 Seiten umfassender Familiensaga<br />
„Das achte Leben (Für<br />
Brilka)" –für die erfahrene Regisseurin<br />
„der beste Roman, den ich<br />
seit 20 Jahren gelesen habe“. Zum<br />
Spielzeitauftakt bringt Lauterbach<br />
nun ihre eigene Theaterfassung auf<br />
die Bühne des Hans Otto Theaters.<br />
Im Roman entwirft Niza, die Ururenkelin<br />
eines georgischen Schokoladenfabrikanten,<br />
für ihre Nichte<br />
Brilka die atemberaubende<br />
Geschichte ihrer Familie. Ein Jahrhundert<br />
der Revolution, des Krieges<br />
und Terrors, der Utopien und<br />
Revolten brennt sich in die Lebensgeschichten<br />
ein: in die von Stasia,<br />
Mythos Schwerkraft: Das Ensemble von Gravity &Other Myths<br />
das Genre mit einer Mischung aus<br />
Artistik, Schauspiel, Slapstick und<br />
Tanz wundervolle und berührende<br />
Geschichten erzählen kann.<br />
Unkonventionell geht es ab dem<br />
24. August weiter, denn dann erobert<br />
die australische Ausnahme-Kompanie<br />
Gravity &Other Myths mit ihrer<br />
neuesten Kreation „Out Of Chaos“<br />
die Chamäleon Bühne. Das bereits<br />
für den renommierten Helpmann<br />
Awardnominierte Zirkusstück erkundet<br />
auf spektakuläreWeise die Beziehung<br />
zwischen Ordnung und Chaos.<br />
Undsowird der Zuschauer Teil eines<br />
Showerlebnisses, das Momente der<br />
Konzentration auf artistische Explosionen<br />
folgen lässt und durch diesen<br />
dramaturgischen Wechsel eine fast<br />
hypnotische Wirkung entfaltet. Mit<br />
angenehmer Unaffektiertheit lassen<br />
acht Akrobaten mitreißende Bilder<br />
entstehen und testen dabei so uner-<br />
SchauSpielFenster<br />
Eine Entdeckungsreise in die<br />
Welt des Theaters<br />
Am 10. August<br />
von 11 bis 13Uhr,<br />
entlang der Brandenburger Straße<br />
Das achte Leben (Für Brilka)<br />
von Nino Haratischwili<br />
Regie: Konstanze Lauterbach<br />
Premiere: 23. August<br />
Stadt für eine Nacht<br />
Das größe Kulturfestival der<br />
Region feiert Jubiläum<br />
(Eintritt frei, unter Beteiligung des<br />
Hans Otto Theaters)<br />
Am 31. August, von 14 bis 6Uhr<br />
Kartentelefon: 0331 98 11 8<br />
www.hansottotheater.de<br />
die stoisch den Zeiten trotzt, und<br />
ihrer bildschönen Schwester Christine,<br />
deren Liaison mit der Macht<br />
fatale Folgen hat. Indie der Kinder<br />
Stasias, Kostja und Kitty –erverfällt<br />
den Verlockungen der Sowjetmacht,<br />
sie verliert alles und findet<br />
im Exil eine Stimme. Indie Elenes,<br />
deren Aufbegehren im starren System<br />
ihres Vaters Kostja missglückt,<br />
und ihrer Töchter Daria und Niza,<br />
die haltlos in chaotischen Zeiten<br />
bleiben. Allen bleibt die Erfüllung<br />
ihrer Träume verwehrt. Niemand in<br />
der Familie scheint das Glück dauerhaft<br />
halten zu können. Aber vielleicht<br />
Brilka, das achte und jüngste<br />
dieser Leben?<br />
„Es ist nötig, die Fülle der Geschichten<br />
rigoros zu reduzieren“,<br />
so Konstanze Lauterbach, „und<br />
dabei trotzdem das Fleisch der Figuren<br />
nicht zusehr zubeschädigen.<br />
In dieser Verknappung werden<br />
die Träume, Sehnsüchte und<br />
deren Verkümmerung gezeigt.“ Gemeinsam<br />
mit dem Ensemble unternimmt<br />
die Regisseurin eine Zeitreise<br />
in ein „blutiges Jahrhundert“. Es<br />
entstehen aufwühlende emotionale<br />
Porträts der Mitglieder der Familie<br />
Jaschi, den Nachkommen des Schokoladenfabrikanten.<br />
schrocken die Grenzen der eigenen<br />
Körperlichkeit aus, dass einem die<br />
Luft weg bleibt. Untermalt wird die<br />
gefühl- wie auch humorvolle Show<br />
von einem Klangteppich, der live gemeinsam<br />
mit dem Publikum entsteht:<br />
Stets aufs Neue wird auf diese<br />
Weise ein intimes akustisches Design<br />
gewoben, das Sprache, Licht und Bewegung<br />
stimmig in sich aufnimmt.<br />
Gegründet wurde Gravity &Other<br />
Myths 2009 in Adelaide, Australien.<br />
Schon mit ihrem Erstlingswerk<br />
„A Simple Space“ sorgte die Kompanie<br />
weltweit für ausverkaufte Häuser<br />
und begeisterte Publikum wie Kritiker.<br />
Und das über 500 Mal in24verschiedenenLändern.<br />
Als Riesenhit erwies<br />
sich 2017 zudem die Folgeshow<br />
„Backbone“. Und auch bei „Out Of<br />
Chaos“ kann man sicher sein, dass<br />
die Shootingstars der internationalen<br />
Zirkusszene für Staunen sorgen!<br />
AUGUST<br />
1.-3.8. ............ 20.00 .......Die Live Show: Moderation: Frank Fischer<br />
mit Amir Shabazz, Marcel Kösling,<br />
Andy Ost, Thomas Fröschle<br />
8.-10.8. .......... 20.00 ..... Die Live Show: Moderation: Johannes Flöck<br />
mit Tobias Rentzsch, Marco Tschirpke,<br />
Ralf Winkelbeiner, Michael Steinke<br />
15.-17.8. ........ 20.00 ........ Die Live Show: Moderation: Sascha Korf<br />
mit Ben Schmid, Matthias Seling,<br />
Gordon Brettsteiger, Thomas Nicolai<br />
22.-24.8. ........ 20.00 ......Die Live Show: Moderation: Stephan Bauer<br />
mit Cüneyt Akan, Robert Alan,<br />
Lukas Wandke, Mark Britton<br />
29.-31.8. ........ 20.00 .......Die Live Show: Moderation: Ole Lehmann<br />
mit Keirut Wenzel, Jochen Falck,<br />
Die süße Helga, Thomas Philipzen<br />
radialsystem<br />
Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin<br />
Tel. 288 78 85 88, www.radialsystem.de<br />
JULI<br />
5.7. ................ 19.00 ..............................Forecast Forum<br />
Meet the Mentors! –Eröffnung<br />
6. &7.7. ......... 15.00 .......... Forecast Forum Projektpräsentationen<br />
9.7. ................ 20.00 .........................Nobodaddy is perfect<br />
von Georg Nussbaumer<br />
mit Solistenensemble Kaleidoskop<br />
10.7. .............. 19.00 &21.30 ..................Nobodaddy is perfect<br />
HEROINES OF SOUND –<br />
FRÜHE UND AKTUELLE HELD*INNEN ELEKTRONISCHER MUSIK<br />
VOM 12. BIS 14. JULI<br />
12.7. .............. 20.00 .............Heroines of Sound Konzert Lux:NM<br />
22.30 ............................Heroines of Sound<br />
Performances Maja Osojnik<br />
&Irena Tomažin<br />
13.7. .............. 20.00 ............................Heroines of Sound<br />
Sound-Performance von Zavoloka,<br />
Elsa M’bala, QEEI und Laura Mello<br />
23.00 ...............Heroines of Sound Paula Schopf<br />
aka Chica Paula (DJ-set)<br />
14.7. .............. 20.00 ....................Heroines of Sound Konzert<br />
mit Charo Calvo, Sukitoa oNamau,<br />
Zavoloka und Andrea Szigetvári<br />
22.00 ............................Heroines of Sound<br />
Konzert-Performance von<br />
Antye Greie |AGF aka poemproducer<br />
&The Lappetites<br />
15.7. .............. 20.00 .................... Ohrknacker: Mikel Urquiza<br />
Gesprächskonzert mit dem Trio Catch<br />
PLATAFORMA BERLIN –ABRAVE POST-COLONIAL WORLD<br />
IBERO-AMERICAN FESTIVAL VOM 18. BIS 21. JULI<br />
18.7. .............. 20.30 ..................Plataforma Berlin –Híbridos,<br />
The Spirit of Brazil (Dokumentarfilm)<br />
21.00 .............Plataforma Berlin –Elcuerpo vacío<br />
Compagnie Cuatro XCuatro<br />
19.7. .............. 18.00 ................„I“ Showing von Jeremy Nelson<br />
&Luis Lara Malvacías<br />
19.00 .....................Plataforma Berlin –Hybris<br />
Installative Performance<br />
von La Quinta del Lobo<br />
20.30 ..................Plataforma Berlin –Híbridos,<br />
The Spirit of Brazil<br />
21.00 .............Plataforma Berlin –Elcuerpo vacío<br />
Compagnie Cuatro XCuatro<br />
20.7. .............. 18.00 ................„I“ Showing von Jeremy Nelson<br />
&Luis Lara Malvacías<br />
19.00 .....................Plataforma Berlin –Hybris<br />
Installative Performance<br />
von La Quinta del Lobo<br />
20.30 ..................Plataforma Berlin –Híbridos,<br />
The Spirit of Brazil<br />
21.00 ..................Plataforma Berlin –Requiem<br />
for an Alcaravan, Lukas Avendaño<br />
21.7. .............. 18.00 ..................Plataforma Berlin –Requiem<br />
for an Alcaravan, Lukas Avendaño<br />
20.00 ...............................Global Adapter<br />
Ensembles Adapter, Distractfold und<br />
International Contemporary Ensemble (ICE)<br />
20.30 ..................Plataforma Berlin –Híbridos,<br />
The Spirit of Brazil<br />
25.-27.7. ........ 20.00 .......Niemand stirbt in der Mitte seines Lebens<br />
Lebensrausch und Totentänze –Szenisches<br />
Konzert von Nico and the Navigators<br />
A'LARME! FESTIVAL VOL. VII AVANTGARDE JAZZ &<br />
EXPERIMENTAL MUSIC VOM 31. JULI BIS 3. AUGUST<br />
31.7. .............. 20.00 .....................AL'arme! Festival Vol. VII<br />
Greg Fox, Gurls, Anguish, DJ Jazz Är Farligt<br />
AUGUST<br />
1.8. ................ 18.00 .....................AL'arme! Festival Vol. VII<br />
Practical Music, Tristan Honsinger's<br />
Hopscotch, Rieko Okuda/<br />
Hanna Schörken, Super Jazz Sandwich,<br />
Vandeweyer/Illvibe/Drake<br />
feat. Real Geizt/Splidttercrist<br />
2.8. ................ 20.00 .....................AL'arme! Festival Vol. VII<br />
Matana Roberts, Groupshow,<br />
Lana Trio &JDZazie, Giovanni Lami,<br />
Natalie Sandtorv Freedom Nation feat.<br />
Nils Petter Molvær &<br />
Hedvig Mollestad, DJ Raph<br />
3.8. ................ 20.00 .....................AL'arme! Festival Vol. VII<br />
Moor Mother +Irreversible Entanglements,<br />
Kiki Manders &Band, Talibam! &<br />
Ron Stabinsky/Dodó Kis, Ex Eye,<br />
Golden Priole, Jealousy Party<br />
7. &8.8. ......... 20.00 ............. Impromptus Sasha Waltz &Guests<br />
10.8. .............. 20.00 ............. Impromptus Sasha Waltz &Guests<br />
11.8. .............. 18.00 ............. Impromptus Sasha Waltz &Guests<br />
13. &14.8...... 20.00 ..................Georg Friedrich Haas: in vain<br />
Ensemble KNM Berlin &Gäste<br />
19.8. .............. 19.00 ..................Dabke Community Dancing –<br />
Medhat Aldaabal &Ali Hasan<br />
29.-31.8. ........ 19.00 ................... New Empathies: Pillow Talk<br />
Performance von Begüm Erciyas<br />
RambaZamba Theater<br />
in der Kulturbrauerei<br />
Schönhauser Allee 36-39, 10435 Berlin<br />
Tel. 44 04 90 44, www.rambazamba-theater.de<br />
AUGUST<br />
21.8. .............. 19.00 ....................................Der Ring<br />
Eine Pop-Oper nach Richard Wagner<br />
21 Downbeat feat. Jens Friebe<br />
Koproduktion Pop-Kultur Festival<br />
30. &31.8...... 19.30 ......Heroes (Mythos Basquiat, just for one day)<br />
(Tanztheater)
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
FREITAG, 28. JUNI 2019 SEITE 7<br />
Renaissance-Theater Berlin<br />
Knesebeckstraße 100/Hardenbergstraße 6,10623 Berlin<br />
Tel. 312 42 02, www.renaissance-theater.de<br />
JULI<br />
1.7. ................ 20.00 ................Evas Schwester oder Der letzte,<br />
große Auftritt der heiligen Johanna<br />
Lesung von und mit Vicki Spindler<br />
(Bruckner-Foyer)<br />
5.7. ................ 20.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />
Freundschaft von Edith Piaf und<br />
Marlene Dietrich, Theaterstück mit Musik<br />
von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry<br />
Regie: Torsten Fischer, mit Anika Mauer,<br />
Vasiliki Roussi, Ralph Morgenstern,<br />
Guntbert Warns, Harry Ermer (Flügel),<br />
Eugen Schwabauer (Akkordeon)<br />
6.7. ................ 20.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />
Freundschaft von Edith Piaf und<br />
Marlene Dietrich<br />
7.7. ................ 18.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />
Freundschaft von Edith Piaf und<br />
Marlene Dietrich<br />
11.7. .............. 20.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />
Freundschaft von Edith Piaf und<br />
Marlene Dietrich<br />
12.7. .............. 16.30 .......Führung durch das Renaissance-Theater –<br />
Informationen zur Geschichte des Hauses<br />
von seiner Gründung bis heute<br />
mit einem Blick hinter die Kulissen<br />
20.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />
Freundschaft von Edith Piaf und<br />
Marlene Dietrich<br />
13.7. .............. 18.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />
Freundschaft von Edith Piaf und<br />
Marlene Dietrich<br />
14.7. .............. 12.00 ....Großer Kostümverkauf –Theaterkostüme von<br />
„Souvenir“, „Bunbury“ u.v.m warten<br />
auf neue Besitzer<br />
18.00 .......... Spatz und Engel –Die Geschichte der<br />
Freundschaft von Edith Piaf und<br />
Marlene Dietrich<br />
AUGUST<br />
15.8. .............. 20.00 ......... WIEDERAUFNAHME Im Weissen Rössl<br />
von Ralph Benatzky (Musik), Hans Müller und<br />
Erik Charell (Buch), Robert Gilbert (Gesangstexte)<br />
Regie: Torsten Fischer, mit Boris Aljinović,<br />
Tonio Arango, Andreas Bieber, Winnie Böwe,<br />
Annemarie Brüntjen, Walter Kreye,<br />
Angelika Milster, Ralph Morgenstern,<br />
Nadine Schori, Harry Ermer und Band<br />
16. &17.8...... 20.00 ............................ Im Weissen Rössl<br />
18.8. .............. 18.00 ............................ Im Weissen Rössl<br />
20.-24.8. ........ 20.00 ............................ Im Weissen Rössl<br />
25.8. .............. 18.00 ............................ Im Weissen Rössl<br />
27.-31.8. ........ 20.00 ............................ Im Weissen Rössl<br />
roc berlin<br />
Charlottenstraße 56, 10117 Berlin<br />
Tel. 20 29 87 10, www.roc-berlin.de<br />
JULI<br />
4.7. ................ 20.00 .......Salzburg an der Spree, Rias Kammerchor,<br />
Akademie für Alte Musik Berlin<br />
ML: Justin Doyle, Georg Muffat: Ciacona in G,<br />
Johann Stadlmayr: Introitus: Statuit ei Dominus,<br />
Heinrich Ignaz Franz Biber: Missa Salisburgensis<br />
à53voci u.a. (<strong>Berliner</strong> Dom)<br />
AUGUST<br />
23.8. .............. 19.00 ...................... <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,<br />
Rundfunkchor Berlin, ML: Kirill Petrenko,<br />
Marlis Petersen (Sopran), Elisabeth Kulman (Alt),<br />
Benjamin Bruns (Tenor), Kwangchul Youn (Bass);<br />
Berg: „Lulu“-Suite, Beethoven: Sinfonie Nr. 9d-Moll<br />
(Philharmonie); Tel.: 25 48 89 99<br />
24.8. .............. 20.00 ...................... <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,<br />
Rundfunkchor Berlin, ML: Kirill Petrenko,<br />
Marlis Petersen (Sopran), Elisabeth Kulman (Alt),<br />
Benjamin Bruns (Tenor), Kwangchul Youn (Bass);<br />
Berg: „Lulu“-Suite, Beethoven: Sinfonie Nr. 9d-Moll<br />
(Brandenburger Tor)<br />
Schaubude Berlin<br />
Theater.PuppenFigurenObjekte<br />
Greifswalder Straße 81-84, 10405 Berlin<br />
Tel. 423 43 14, www.schaubude.berlin<br />
JULI<br />
2.-4.7. ............ 10.00 ...... Lütt Matten und die weiße Muschel (ab 5,<br />
TheaterGeist &Michael Schwager)<br />
9.-11.7. .......... 10.00 .........3kleine Schweinchen (ab 4, Artisanen)<br />
Schaubühne am Lehniner Platz<br />
Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin<br />
Tel. 89 00 23, www.schaubuehne.de<br />
AUGUST<br />
16.8. .............. 20.00 ................Hedda Gabler von Henrik Ibsen<br />
Regie: Thomas Ostermeier<br />
17.8. .............. 20.00 ..................Hedda Gabler (mit franz. ÜT)<br />
18.8. .............. 20.00 ................................Hedda Gabler<br />
19.8. .............. 20.00 ......................Schatten (Eurydike sagt)<br />
von Elfriede Jelinek,<br />
Regie: Katie Mitchell<br />
20.8. .............. 20.00 ......................Schatten (Eurydike sagt)<br />
21.8. .............. 20.00 .........Schatten (Eurydike sagt) (mit engl. ÜT)<br />
20.30 ....................Love Hurts In Tinder Times<br />
von Patrick Wengenroth<br />
und dem Ensemble<br />
22.8. .............. 19.30 ....................Love Hurts In Tinder Times<br />
von Patrick Wengenroth<br />
und dem Ensemble<br />
20.00 ......................Schatten (Eurydike sagt)<br />
23.8. .............. 20.00 .......Trust von Falk Richter und Anouk van Dijk<br />
24.8. .............. 19.00 ........................................Trust<br />
21.00 ....................Love Hurts In Tinder Times<br />
25.8. .............. 17.00 ....................Love Hurts In Tinder Times<br />
20.00 ...........................Trust (mit engl. ÜT)<br />
26.8. .............. 20.00 ........................................Trust<br />
29.8. .............. 20.00 .............................Ja heißt ja und…<br />
Eine Lecture Performance von<br />
und mit Carolin Emcke<br />
30.8. .............. 20.00 .......................Mitleid. Die Geschichte<br />
des Maschinengewehrs (mit engl. ÜT)<br />
von Milo Rau, Regie: Milo Rau<br />
31.8. .............. 20.00 .......................Mitleid. Die Geschichte<br />
des Maschinengewehrs<br />
20.30 ..............PREMIERE The Human Condition<br />
von Patrick Wengenroth und dem Ensemble<br />
STARBUGS COMEDY<br />
JAN WIRDEIER/GESTALTUNG: UPSTRUCT.COM<br />
DIE WÜHLMÄUSE<br />
Virtuos rückwärts und vorwärts<br />
Starbugs: die erfolgreichste Schweizer Comedy-Show jetzt wieder in Berlin<br />
und außerdem: Alte Mädchen, Stefan Danziger<br />
Altern ist doof. Plötzlich ist<br />
man Ü50 und stellt fest,<br />
dass man vorlauter Leben<br />
keine Zeit zum Reifen hatte.Noch<br />
döfer,dass sich die Weisheit<br />
und Gelassenheit nicht einstellt, die<br />
uns jahrelang versprochen wurde.<br />
Hat man uns da möglicherweise einen<br />
Bären aufgebunden? Wir sollen<br />
noch mehr Karriere machen, damit<br />
am Ende die Rente reicht und gleichzeitig<br />
als späte Mütter total gelassen<br />
präpubertäre Knalltüten bespaßen?<br />
Wir sollen die Liebe des Restlebens<br />
finden, während wir,komplett weise,<br />
unserefrischplissierte Rosinenvisage<br />
lieben lernen?<br />
Fragen über Fragen, auf die die<br />
Alten Mädchen mit ihren insgesamt<br />
215 Jahren Erfahrung die Antworten<br />
kennen!<br />
Starbugs Comedy –die Drei haben‘s drauf<br />
Die vier ausgebufften Bühnengranaten,<br />
Jutta Habicht, Ines Martinez,<br />
Sabine Urig und Anna Bolk besingen,<br />
betanzen und bespielen ihre<br />
Lieblingsthemen:Büstenhalter,Bindegewebe,Parship.<br />
Auf den Straßen Berlins fand Stefan<br />
Danziger seinen Stil und entwickelte<br />
seine Gabe, Menschen<br />
stundenlang mit Geschichte(n) vollzubrabbeln,<br />
was gut ankam und für<br />
witzig befunden wurde. Daesihm<br />
nicht reichte, sein Talent nur tagsüber<br />
zu zeigen, beschloss er vorüber<br />
fünf Jahren, das auch nachts auf den<br />
Comedy-Bühnen Berlins zu tun.<br />
Seine Comedy beleuchtet charmant<br />
Geschichte und die Geschichten<br />
dahinter, kulturelle Widersprüche<br />
und Absurditäten des Alltags.<br />
Der Publikums- und Jurypreis-Ge-<br />
BAR JEDER VERNUNFT & TIPI AM KANZLERAMT<br />
winner des großen Kleinkunstfestivals<br />
2018 ist mit diesem Programm<br />
zum letzten Mal inden Wühlmäusen<br />
zu Gast.<br />
Mit hinreißender, verblüffender<br />
Dynamik verlassen Starbugs Comedy<br />
in ihrer neuen Show „Jump“<br />
die bekannten Sphären des Genres.<br />
Die weltweit erfolgreichste Schweizer<br />
Comedy-Show der drei coolen<br />
Typen Fabian Berger, Martin<br />
Burtscher und Wassilis Reigel wurde<br />
bereits mit zahlreichen Preisen<br />
ausgezeichnet und in über dreißig<br />
Länderngezeigt.<br />
Drei Männer, drei rot-weiß-gestreifte<br />
T-Shirts, verblüffende Effekte<br />
und Requisiten genügen, um das<br />
Publikum in einem begeisternden,<br />
minutiös getakteten Spektakel mitzureißen.<br />
Hier stimmt einfach alles:<br />
Timing, Rhythmus, Sound und<br />
Songs,virtuos rück- und vorwärts.<br />
Alte Mädchen: Popkabarett<br />
Vom 10. bis zum 14. Juli<br />
jeweils um 20 Uhr<br />
Stefan Danziger<br />
Vom 19. bis zum 21. Juli<br />
jeweils um 20 Uhr<br />
Starbugs: Jump<br />
Vom 13. bis zum 18. August<br />
jeweils um 20 Uhr<br />
Die Wühlmäuse<br />
Pommernallee 2-4<br />
14052 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 30 67 30 11<br />
www.wuehlmaeuse.de<br />
Von fallenden und wachsenden Mauern<br />
Berlin feiert 30Jahre Mauerfall<br />
und der 5.Frauensommer<br />
in der Bar jeder Vernunft<br />
feiert mit!<br />
Unter dem Motto „Alle Menschen<br />
werden Schwestern“ kommen<br />
verschiedenste Künstlerinnen<br />
zusammen, die mit ihren Wortund<br />
Musikbeiträgen beleuchten, ob<br />
und was sich inden vergangenen<br />
30 Sommern für die Frauen in diesem<br />
Land veränderthat.<br />
Unter der Schirmherrschaft der<br />
Schauspielerin Katrin Sass bietet<br />
das Spiegelzelt acht Wochen lang<br />
Raum zum Feiern, Musizieren und<br />
Diskutieren.<br />
Sophie Berner als Sally Bowles<br />
30 JahreMauerfall und<br />
15 JahreCabaret –das Berlin-Musical<br />
UPSTRUCT.COM<br />
Katrin Sass freut sich auf den Frauensommer.<br />
Unweit des Tipi am Kanzleramt<br />
trug sich in den<br />
20er Jahren die wahre<br />
Geschichte des Szenegirls<br />
Sally Bowles und ihres amerikanischen<br />
Lovers, dem Schriftsteller<br />
Clifford „Isherwood“ Bradshaw<br />
zu. Heute –15Jahre nach der Erstaufführung<br />
in der Bar jeder Vernunft<br />
–erfreut sich „Cabaret“ noch<br />
immer größter Popularität: „Babylon<br />
Berlin“ trifft den Nerv der Zeit.<br />
Zentrales Thema des bewegenden<br />
Berlin Musicals ist der herannahende<br />
Faschismus, von dem man<br />
glaubte, er sei längst in der Vergangenheit<br />
gebannt, doch<br />
„Cabaret“hat nach wie vor eine<br />
sehr beunruhigende Aktualität!<br />
Bar jeder Vernunft<br />
Der 5. Frauensommer<br />
Alle Menschen werden<br />
Schwestern –30Jahre Mauerfall<br />
Mit Astrid North, Cäthe &<br />
Mockemalör, SAFI, Barb Jungr,<br />
Bettina Wegner,<br />
Georgette Dee, Wilhelmine &<br />
Lisa Who, Birgit Liedtke, Katharina<br />
Franck, Katrin Sass, Brüning &<br />
Betancor, Lisa Bassenge<br />
und Jasmin Tabatabai.<br />
Vom 2.Juli bis zum 25. August<br />
Bar jeder Vernunft<br />
Schaperstraße 24<br />
10719 Berlin<br />
Kartentelefon 030 883 15 82<br />
www.bar-jeder-vernunft.de<br />
Tipi am Kanzleramt<br />
Best of-Tour –The 12 Tenors<br />
Bis zum 6. Juli<br />
Cabaret –Das Berlin Musical<br />
Vom 12. Juli<br />
bis zum 15. September<br />
Tipi am Kanzleramt<br />
Große Querallee, 10557 Berlin<br />
Kartentelefon 030 39066550<br />
www.tipi-am-kanzleramt.de<br />
Schlosspark Theater<br />
Schloßstraße 48, 12165 Berlin<br />
Tel. 78 95 66 71 00, www.schlossparktheater.de<br />
AUGUST<br />
15.-17.8. ........ 20.00 ................................Charlys Tante<br />
18.8. .............. 18.00 ................................Charlys Tante<br />
21. &22.8...... 20.00 ................................Charlys Tante<br />
23.8. .............. 20.00 ......................... Antje Rietz &Band –<br />
Sommersprossen Serenade<br />
24.8. .............. 12.00 ...............Sommerfest zum 10. Geburtstag<br />
(Eintritt frei)<br />
20.00 ...............................Men in Black –<br />
Die Show mit Pfund!<br />
25.8. .............. 18.00 ........................... Der letzte Raucher<br />
26.8. .............. 19.00 ..................................Yas –Faust<br />
27.8. .............. 19.00 ........................Yas –Romeo und Julia<br />
28. &29.8...... 20.00 ............................... Charlys Tante<br />
30.8. .............. 20.00 ................. Thomas Borchert –Novecento<br />
31.8. .............. 16.00 ..........Frank Lüdecke –Über die Verhältnisse<br />
20.00 ......................... Antje Rietz &Band –<br />
Sommersprossen Serenade<br />
Sophiensæle<br />
Sophienstraße 18, 10178 Berlin<br />
Tel. 283 52 66, www.sophiensaele.com<br />
JULI<br />
3. &4.7. ......... 20.00 ............Vanessa Stern, Die Umschülerinnen<br />
(Theater, Festsaal)<br />
5.7. ................ 18.00 ..................... Sophiensæle Sommerfest<br />
(Party, Hof, Eintritt frei)<br />
Staatsoper<br />
Bismarckstraße 110, 10625 Berlin<br />
Tel. 20 35 45 55, www.staatsoper-berlin.de<br />
AUGUST<br />
18.8. .............. 19.00 ...............................Dido &Aeneas<br />
Oper von Henry Purcell<br />
Moulds, Waltz<br />
(Compagnie Sasha Waltz &Guests)<br />
25.8. .............. 19.00 ...............................Dido &Aeneas<br />
Oper von Henry Purcell<br />
Moulds, Waltz<br />
(Compagnie Sasha Waltz &Guests)<br />
31.8. .............. 14.00 ...............................Eröffnungsfest<br />
(Großer Saal, Apollosaal,<br />
Alter Orchesterprobesaal u. a.)<br />
Stage Bluemax Theater<br />
Marlene-Dietrich-Platz 4, 10785 Berlin<br />
Tel. 01805 4444, www.stage-entertainment.de<br />
JULI<br />
2.7. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
3. &4.7. ......... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
5.7. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
6.7. ................ 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
7.7. ................ 18.00 ............................. Blue Man Group<br />
9.7. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
10. &11.7...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
12.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
13.7. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
14.7. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />
16.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
17. &18.7...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
19.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
20.7. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
21.7. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />
23.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
24. &25.7...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
26.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
27.7. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
28.7. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />
30.7. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
31.7. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
AUGUST<br />
1.8. ................ 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
2.8. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
3.8. ................ 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
4.8. ................ 18.00 ............................. Blue Man Group<br />
6.8. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
7. &8.8. ......... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
9.8. ................ 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
10.8. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
11.8. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />
13.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
14. &15.8...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
16.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
17.8. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
18.8. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />
20.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
21. &22.8...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
23.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
24.8. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
25.8. .............. 18.00 ............................. Blue Man Group<br />
27.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
28. &29.8...... 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
30.8. .............. 20.00 ............................. Blue Man Group<br />
31.8. .............. 17.00 &20.30 ...................... Blue Man Group<br />
Stage Theater des Westens<br />
Kantstraße 12, 10623 Berlin<br />
Tel. 01805 4444, www.stage-entertainment.de<br />
JULI<br />
2.7. ................ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
3.7. ................ 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
4.-6.7. ............ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
7.7. ................ 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
9.7. ................ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
10.7. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
11.7.. ............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
13.7. .............. 15.00 &19.30 ............... The Band –Das Musical<br />
14.7. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
16.7. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
17.7. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
Fortsetzung Stage Theater des Westens auf Seite 8
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
SEITE 8 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />
Fortsetzung Stage Theater des Westens von Seite 7<br />
18.-20.7. ........ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
21.7. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
23.7. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
24.7. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
25.-27.7. ........ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
28.7. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
30.7. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
31.7. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
AUGUST<br />
1.-3.8. ............ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
4.8. ................ 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
6.8. ................ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
7.8. ................ 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
8.-10.8. .......... 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
11.8. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
13.8. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
14.8. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
15.-17.8. ........ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
18.8. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
20.8. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
21.8. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
22.-24.8. ........ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
25.8. .............. 14.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
27.8. .............. 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
28.8. .............. 18.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
29.-31.8. ........ 19.30 ...................... The Band –Das Musical<br />
Tanz im August<br />
31. Internationales Festival Berlin<br />
Tel. 25 90 04 27, www.tanzimaugust.de<br />
AUGUST<br />
8.8. ................ 18.00 ...... DEUTSCHLAND-PREMIERE Deborah Hay:<br />
Perception Unfolds: Looking at<br />
Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Vernissage, Akademie der Künste, Pariser Platz)<br />
9.8. ................ 10.00 ....... DEUTSCHLAND-PREMIERE Par B.L.eux/<br />
Benoît Lachambre &Sophie Corriveau:<br />
Fluid Grounds (Kindl –Zentrum für<br />
zeitgenössische Kunst) (bis 18 00 )<br />
10.00 .... DEUTSCHLAND-PREMIERE Hiroaki Umeda:<br />
Haptic Installation (Kindl –Zentrum für<br />
zeitgenössische Kunst) (bis 18 00 )<br />
15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay) (Akademie der<br />
Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
18.30 ............ URAUFFÜHRUNGEN Deborah Hay:<br />
Animals on the Beach (2019) &<br />
my choreographed body ... revisited (2019)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay) (Festivaleröffnung,<br />
Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
21.00 ...................DEUTSCHLAND-PREMIERE<br />
Catherine Gaudet: The Fading of the Marvelous<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
21.00 .......DEUTSCHLAND-PREMIERE Nicola Gunn:<br />
Piece for Person and Ghetto Blaster<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />
10.8. .............. 10.00 ...............Par B.L.eux/Benoît Lachambre &<br />
Sophie Corriveau: Fluid Grounds (Kindl –<br />
Zentrum für zeitgenössische Kunst) (bis 18 00 )<br />
10.00 ............ Hiroaki Umeda: Haptic Installation<br />
(Kindl –Zentrum für zeitgenössische Kunst)<br />
(bis 18 00 )<br />
15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay) (Akademie<br />
der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
17.00 ............. Nicola Gunn: Piece for Person and<br />
Ghetto Blaster (Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />
19.00 .....Deborah Hay: Animals on the Beach (2019)<br />
&mychoreographed body ... revisited (2019)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
20.30 .............URAUFFÜHRUNG Eszter Salamon:<br />
Monument 0.7: M/others (St. Elisabeth-Kirche)<br />
21.00 ...............Catherine Gaudet: The Fading of<br />
the Marvelous (Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
11.8. .............. 10.00 ...............Par B.L.eux/Benoît Lachambre &<br />
Sophie Corriveau: Fluid Grounds (Kindl –<br />
Zentrum für zeitgenössische Kunst) (bis 18 00 )<br />
10.00 ........................Hiroaki Umeda: Haptic<br />
Installation (Kindl –<br />
Zentrum für zeitgenössische<br />
Kunst) (bis 18 00 )<br />
15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay) (Akademie<br />
der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
15.00 ............. Nicola Gunn: Piece for Person and<br />
Ghetto Blaster (Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />
17.00 ...............Catherine Gaudet: The Fading of<br />
the Marvelous (Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
19.00 .....Deborah Hay: Animals on the Beach (2019)<br />
&mychoreographed body... revisited (2019)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
20.30 .......Eszter Salamon: Monument 0.7: M/others<br />
(St. Elisabeth-Kirche)<br />
12.8. .............. 20.30 .......Eszter Salamon: Monument 0.7: M/others<br />
(St. Elisabeth-Kirche)<br />
14.8. .............. 19.00 ...DEUTSCHLAND-PREMIERE Gunilla Heilborn/<br />
Theater im Bahnhof: The Wonderful and<br />
The Ordinary (Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
15.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
19.00 ...........Gunilla Heilborn/Theater im Bahnhof:<br />
The Wonderful and The Ordinary<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
21.00 .....DEUTSCHLAND-PREMIERE Latifa Laâbissi:<br />
White Dog (Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
16.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
19.00 .....DEUTSCHLAND-PREMIERE Compagnie par<br />
Terre/Anne Nguyen: Kata (radialsystem)<br />
19.00 ................ URAUFFÜHRUNG Jérôme Bel:<br />
Isadora Duncan (Deutsches Theater Berlin)<br />
21.00 .....................Latifa Laâbissi: White Dog<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
21.00 .....DEUTSCHLAND-PREMIEREN Deborah Hay:<br />
The Man Who Grew Common in Wisdom<br />
(1989/2019) &Fire (2000/2019)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay) (Sophiensæle)<br />
17.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
17.00 .....................Latifa Laâbissi: White Dog<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
STARS IN CONCERT<br />
Die Zahl derRückkehrer in das<br />
Musikbusiness ist groß. Das<br />
Comeback, das Tina Turner<br />
Mitte der 80er Jahre feierte,<br />
ist vermutlich eines der allergrößten<br />
und nur noch mit dem von Elvis Presley<br />
in Las Vegas zu vergleichen. Diesen Juli<br />
und August treffen im Estrel Berlin beide<br />
Musiklegenden in zwei mitreißenden<br />
Musical-Biografien aufeinander. Zunächst<br />
lässt vom 5. Juni bis 28. Juli die<br />
„Queen of Rock´n´Roll“ in der international<br />
gefeierten Show „Simply the<br />
Best –Die Tina Turner Story“ das Publikum<br />
zu unvergessenen Hits wie „Private<br />
Dancer“, „Proud Mary“, „Nutbush City<br />
Limits“, „We don’t need another Hero“<br />
und natürlich „Simply the Best“ tanzen<br />
und mitsingen! Denn in der musikalischen<br />
Biografie reihen sich die Songs<br />
wie Perlen aneinander und nehmen die<br />
Zuschauer mit auf eine Reise durch die<br />
Erfolgsstory der Rockröhre.<br />
Hauptdarstellerin Dorothea „Coco"<br />
Fletcher steht dabei mit gewaltiger Stimme<br />
und unglaublicher Energie als Tina<br />
Turner auf der Bühne,anihrer Seite spielt<br />
und singt Grammy-Award-Gewinner Vasti<br />
Jackson als Ike Turner. Sie werden unterstützt<br />
von den Background-Sängerinnen<br />
„The Ikettes", Tänzerinnen und einer<br />
Live-Band. Wenn dann auch noch Original-Videos<br />
vonTina Turner auf den Leinwänden<br />
eingeblendet werden, fragt man<br />
sich, wer die Echte und wer die Kopie ist.<br />
In abwechslungsreichen Szenen wird die<br />
turbulente Lebensgeschichte einer starken<br />
Frau erzählt, die ihren Weggeht: Von<br />
ihren Anfangserfolgen und emotionalen<br />
Niederschlägen durch ihren drogensüchtigen<br />
und gewalttätigen Ehemann Ikebis<br />
hin zur erlösenden Scheidung und ihrem<br />
raketenartigen Aufstieg als Solokünstlerin<br />
inden 80er und 90er Jahren. „Simply<br />
the Best –Die Tina Turner Story“ ist eine<br />
einzigartige Chance, die Musik der erfolgreichsten<br />
Rocksängerin der Welt live<br />
zu erleben, denn die echte Tina Turner<br />
beendete ihreKarriere2009.<br />
Im Anschluss gastiert „Elvis – Das<br />
Musical“ vom 31. Juli bis 8. September<br />
im Estrel Festival Center. Das zweieinhalbstündige<br />
Live-Spektakel präsentiert<br />
das gesamte musikalische Repertoire<br />
des „King of Rock´n´Roll“ –von Gospel<br />
über Blues bis hin zu hemmungslosem<br />
Rock’n’Roll. Die Zuschauer erwartet<br />
außerdem eine aufregende Zeitreise<br />
durch Elvis' Leben. Höhepunkt ist sein<br />
legendärer Aufritt auf Hawaii 1972; das<br />
erste Konzert, das weltweit live im TV<br />
übertragen wurde und mit dem Elvis ein<br />
Stück Musikgeschichte geschrieben hat.<br />
„Elvis –Das Musical“ hat mit Grahame<br />
Simply the Best –<br />
Die Tina Turner Story<br />
bis 28. Juli<br />
Das Beatles-Musical<br />
„all you need is love!“<br />
Vom 31. Juli bis zum 8. September<br />
Mittwochs bis samstags um20.30 Uhr,<br />
Sonntags um19Uhr<br />
Estrel Berlin<br />
Sonnenallee 225<br />
12057 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 68 31 68 31<br />
Grahame Patrick lebt in „Elvis –Das Musical“ den King und seine Musik.<br />
STARS IN CONCERT/MANUEL NAGEL<br />
www.estrel.com<br />
ESTREL BERLIN<br />
Königin und König<br />
des Rock’n’Roll<br />
Spektakuläre Shows über die Musiklegenden<br />
Tina Turner und Elvis Presley<br />
Ist sie es oder ist sie es nicht? Coco Fletcher kommt in „Simply the Best“ dem Original schon ziemlich nah.<br />
Patrick den weltweit besten Elvis-Darsteller<br />
in seinen Reihen –und natürlich<br />
interpretiert eralle Songs live.<br />
Nahezu alle Hits –darunter „Love Me<br />
Tender“, „Jailhouse Rock“ und „Suspicious<br />
Minds“ –verbinden sich mit den<br />
kurz angespielten Stationen aus dem<br />
Leben des „Kings“ zu einer Handlung.<br />
Auf Leinwänden werden zudem Aufnahmen<br />
aus dem Leben des großen Entertainers<br />
gezeigt. Seine Einzigartigkeit<br />
erhält „Elvis –Das Musical“ auch durch<br />
die Einbindung von echten Zeitzeugen<br />
und Weggefährten. Ed Enoch, Leiter des<br />
legendären „The Stamps Quartet“, stand<br />
von 1971 bis 1977 bei über 1000 Konzerten<br />
mit dem echten Elvis auf der Bühne.<br />
Auch in Berlin wird ermit seinen<br />
„Stamps“ die Show unterstützen.
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
FREITAG, 28. JUNI 2019 SEITE 9<br />
17.8. .............. 17.00 ........Compagnie par Terre/Anne Nguyen: Kata<br />
(radialsystem)<br />
19.00 ......Deborah Hay: The Man Who Grew Common<br />
in Wisdom (1989/2019) &Fire (2000/2019)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay) (Sophiensæle)<br />
19.00 ......DEUTSCHLAND-PREMIERE Oona Doherty:<br />
Hard To Be Soft –ABelfast Prayer<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
21.00 ...................Jérôme Bel: Isadora Duncan<br />
(Deutsches Theater Berlin)<br />
18.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
15.00 ........Compagnie par Terre/Anne Nguyen: Kata<br />
(radialsystem)<br />
17.00 ...............Oona Doherty: Hard To Be Soft –<br />
ABelfast Prayer (Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
19.00 ......Deborah Hay: The Man Who Grew Common<br />
in Wisdom (1989/2019) &Fire (2000/2019)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay) (Sophiensæle)<br />
19.00 ...................Jérôme Bel: Isadora Duncan<br />
(Deutsches Theater Berlin)<br />
21.8. .............. 19.00 ......nora chipaumire: #Punk 100% Pop *N!gga<br />
(Sophiensæle)<br />
19.00 .............. Albert Quesada &Zoltán Vakulya:<br />
OneTwoThreeOneTwo<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />
22.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
19.00 ......nora chipaumire: #Punk 100% Pop *N!gga<br />
(Sophiensæle)<br />
19.00 ...................DEUTSCHLAND-PREMIERE<br />
Ambiguous Dance Company: Body Concert<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
21.00 .............. Albert Quesada &Zoltán Vakulya:<br />
OneTwoThreeOneTwo<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />
23.8. .............. 15.00 ............. Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
19.00 ......nora chipaumire: #Punk 100% Pop *N!gga<br />
(Sophiensæle)<br />
19.00 ...........CCN –Ballet de Lorraine: RainForest<br />
&Sounddance/Dance On Ensemble:<br />
Berlin Story, Are-imagination of Story<br />
(Merce Cunningham Centennial: Berlin)<br />
(Volksbühne Berlin)<br />
19.00 ......Ambiguous Dance Company: Body Concert<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
21.00 .............. Albert Quesada &Zoltán Vakulya:<br />
OneTwoThreeOneTwo<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />
21.00 .......... DEUTSCHLAND-PREMIERE Cullberg/<br />
Deborah Hay: The Match (2004/2019)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay) (radialsystem)<br />
22.30 ...... DEUTSCHLAND-PREMIERE Deborah Hay:<br />
ten (1968/2019) (Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(radialsystem)<br />
24.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
17.00 ........................Cullberg/Deborah Hay:<br />
The Match (2004/2019)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay) (radialsystem)<br />
17.00 ......Ambiguous Dance Company: Body Concert<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
19.00 .............. Albert Quesada &Zoltán Vakulya:<br />
OneTwoThreeOneTwo<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />
19.00 ................Deborah Hay: ten (1968/2019)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay) (radialsystem)<br />
19.00 ..................... CCN –Ballet de Lorraine:<br />
RainForest &Sounddance/Dance On Ensemble:<br />
Berlin Story, Are-imagination of Story<br />
(Merce Cunningham Centennial: Berlin)<br />
(Volksbühne Berlin)<br />
21.00 ......DEUTSCHLAND-PREMIERE Kaori Seki/Co.<br />
Punctumun: Wo Co<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
25.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
15.00 ......Ambiguous Dance Company: Body Concert<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
17.00 ..............Kaori Seki/Co. Punctumun: Wo Co<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
19.00 ...........CCN –Ballet de Lorraine: RainForest<br />
&Sounddance/Dance On Ensemble:<br />
Berlin Stoy, Are-imagination of Story<br />
(Merce Cunningham Centennial: Berlin)<br />
(Volksbühne Berlin)<br />
27.8. .............. 17.00 .....................Deborah Hay: Symposium<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste,<br />
Hanseatenweg) (bis 22 00 )<br />
28.8. .............. 19.00 ...................DEUTSCHLAND-PREMIERE<br />
James Batchelor and Collaborators: Deepspace<br />
(St. Elisabeth-Kirche)<br />
19.00 .....URAUFFÜHRUNG Claire Vivianne Sobottke:<br />
Velvet (Hau Hebbel am Ufer, Hau3)<br />
21.00 ........... URAUFFÜHRUNG deufert&plischke:<br />
Liebestod (Sophiensæle)<br />
29.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
19.00 .............James Batchelor and Collaborators:<br />
Deepspace (St. Elisabeth-Kirche)<br />
19.00 ................Claire Vivianne Sobottke: Velvet<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />
19.00 ...........DEUTSCHLAND-PREMIERE La Ribot<br />
mit Dançando com aDiferença: Happy Island<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
21.00 ......deufert&plischke: Liebestod (Sophiensæle)<br />
21.00 ...................DEUTSCHLAND-PREMIERE<br />
Alan Lucien Øyen/winter guests: Story, story, die.<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
30.8. .............. 15.00 ..............Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
19.00 .............James Batchelor and Collaborators:<br />
Deepspace (St. Elisabeth-Kirche)<br />
19.00 ................Claire Vivianne Sobottke: Velvet<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />
19.00 ........La Ribot mit Dançando com aDiferença:<br />
Happy Island (Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
21.00 ......deufert&plischke: Liebestod (Sophiensæle)<br />
21.00 ............... Alan Lucien Øyen/winter guests:<br />
Story, story, die.<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
31.8. .............. 15.00 ............. Deborah Hay: Perception Unfolds:<br />
Looking at Deborah Hay’s Dance (2014)<br />
(Re-Perspective Deborah Hay)<br />
(Akademie der Künste, Pariser Platz) (bis 19 00 )<br />
15.00 ......deufert&plischke: Liebestod (Sophiensæle)<br />
IDA ZENNA<br />
UFAFABRIK<br />
Gorillas, Puppen und Sizilien<br />
In der Tempelhofer ufaFabrik geht es mit Musik und Schauspiel durch Bergwerke<br />
über Wandertheater bis in den äußerstenSüden Italiens<br />
Echse, Gorillas &Co<br />
Vom 31. Juli bis 3. August<br />
um 20 uhr<br />
Überdachte Freiluftbühne<br />
Etta Scollo &Band<br />
Am 16. August um 20 Uhr<br />
Überdachte Freiluftbühne<br />
Ton &Kirschen Wandertheater<br />
Die Bergwerke zuFalun<br />
Vom 21. bis 24. August um 20 Uhr<br />
Überdachte Freiluftbühne<br />
UFAfabrik<br />
Viktoriastraße 10–18<br />
10178 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 75 50 30<br />
www.ufafabrik.de<br />
Die Open Air Bühne im<br />
überdachten Sommergarten<br />
ist wieder der Ort<br />
des fantastischen Geschehens<br />
für großartige und tiefgehende<br />
Unterhaltung –mit ganz<br />
besonderen Musikern und Bühnenkünstlern.<br />
ECHSE, GORILLAS &CO<br />
Michael Hatzius &die Echse, Die<br />
Gorillas &Schalala: Gewohntes vermissen,<br />
Bekanntes erleben, Neues<br />
entdecken! Die Künstlerinnen und<br />
Künstler zeigen Vielfalt auf höchstem<br />
Niveau. Für diesen Abend treffen<br />
sich sechs Künstler, deren Spiel<br />
sich imdirekten Kontakt mit dem<br />
Publikum entwickelt und Erlebnisse<br />
Ddas Jahr 2019 ist ein besonderes<br />
für die kleine<br />
Stadt Bernau am Rande<br />
Berlins, denn eines ihrer<br />
bedeutendsten Bauwerke feiert Jubiläum:<br />
Die Marienkirche, seit 26 JahrenAustragungsortdes<br />
Festivals Alter<br />
Musik, wird 500 Jahre alt. Von23. bis<br />
25. August erklingen daher in der<br />
vierschiffigen Hallenkirche erneut<br />
fünf ganz unterschiedliche Konzerte<br />
mit Alter Musik, mal inder gesamten<br />
Kirche, mal in der intimeren Atmosphäredes<br />
Altarraums.<br />
Das Eröffnungskonzert „Marammè!<br />
IVicerè“ zeigt das Zusammentreffen<br />
zweier musikalischer Welten:<br />
heidnische und traditionelle Musik<br />
begegnen den Klängen der christlichen<br />
Hochkultur. Teufel werden zu<br />
Göttern, Huren zu Madonnen, Könige<br />
zu Strolchen und Kastraten zu<br />
Engeln. Der süditalienische Musiker<br />
CHRISTINE FIEDLER<br />
Michael Hatzius und die Echse<br />
schafft,die aus dem Moment entstehen.<br />
Liveund Open-Air auf der überdachten<br />
Freiluftbühne. Bei diesen<br />
Temperaturen einfach ideal!<br />
ETTASCOLLO &BAND<br />
Il Passo Interiore: Süditalien. Ein<br />
Sehnsuchtsort. „Die Stimme Siziliens“,<br />
wie Etta Scollo oft genannt<br />
wird, entführt ihr Publikum in andere<br />
Welten. IlPasso Interiore, der<br />
innere Schritt, präsentiert eine<br />
Sammlung zeitgenössisch vertonter<br />
Gedichte und Eigenkompositionen,<br />
bereichert durch die Vielfalt<br />
sizilianischer Tradition, durch Pop,<br />
Avantgarde, Chanson und Jazz. Besetzung:<br />
Etta Scollo: Gesang, Gitarre;Zoé<br />
Cartier:Cello; Daniel Moheit:<br />
ST. MARIENKIRCHE BERNAU<br />
Bernau auf Zeitreisen<br />
DasFestival Alter Musik Bernau lässt die 500 Jahre<br />
alte Kirche St.Marien erklingen<br />
In großer Besetzung und mit viel Leidenschaft für Alte Musik<br />
Mario Sollazzo fand sich für dieses<br />
Konzertprogramm mit südamerikanischen<br />
Kollegen zusammen. Rituelle<br />
Trommelklänge,klagende,rufende,<br />
schreiende und lachende Stimmen,<br />
Maultrommel, Flöten, Gitarren und<br />
Calascione verschmelzen zu einer<br />
Musik, die ihre Rasanz nur auf der<br />
Bühne entfaltet.<br />
Geschichtenaus St.MarieninBernau<br />
präsentiert die Figurenspielerin<br />
Gabriele Koch am Samstagnachmittag<br />
in „Mit dem Thespiskarren<br />
durch St.Marien“ und stellt damit das<br />
500-jährige Gebäude der Kirche ins<br />
Zentrum ihrer Darbietung. Musikalisch<br />
begleitet wird sie von Schülern<br />
der Musikschule Barnim und Musikernder<br />
lautten compagney, die auch<br />
in diesem Jahr wieder für das Festivalprogramm<br />
verantwortlich zeichnet.<br />
Die preisgekrönte Sopranistin Hanna<br />
Herfurtner kommt für das Konzert<br />
Akkordeon, Stimme; Hinrich Dageför:Multiinstrument.<br />
TON&KIRSCHENWANDER-<br />
THEATER–BERLIN-PREMIERE<br />
Die Bergwerke zu Falun: Nach<br />
E.T.A. Hoffmanns berühmter Novelle.<br />
Das für sein fantastisches Bildertheater<br />
bekannte, international<br />
besetzte Ton&Kirschen-Ensemble<br />
bringt im August erneut eine Berlin-Premiereauf<br />
die Sommerbühne<br />
der ufaFabrik. Die Theatergruppe<br />
inszeniert Weltliteratur mit Musik,<br />
Schauspiel, Objekten, Masken und<br />
Puppen. Ton&Kirschen bleiben<br />
sich auch im 27. Bühnenjahr treu,<br />
ganz in der Tradition der großen<br />
Wandertheatertruppen.<br />
Festival Alter Musik Bernau<br />
Von 23. bis 25. August<br />
Eintrittspreise zwischen 20 und<br />
35 Euro (evtl. zzgl. VVK Gebühren)<br />
St. Marienkirche Bernau<br />
Kirchgasse 8,<br />
16321 Bernau bei Berlin<br />
Kartentelefon: 01806 700 733<br />
(20/40 ct aus dem<br />
Festnetz/Mobilfunknetz)<br />
www.altemusik-bernau.de<br />
„Krieg &Frieden // 1618 :1918“ erstmals<br />
nach Bernau. Ihre Leidenschaft<br />
gilt der Alten Musik, sie ist aber auch<br />
in der Interpretation zeitgenössischer<br />
Musik erfahren. Das Hauptkonzert<br />
am Samstagabend macht nun überraschende<br />
Parallelen zwischen den<br />
Kriegsjahren 1618 und 1918 hörbar<br />
und zeichnet tiefsinnige Seelenstudien<br />
über Angst, Vergänglichkeit und<br />
Sehnsucht. Zum Abschluss amSonntagnachmittag<br />
gibt es Händels dramatisches<br />
Oratorium „Susanna“ –ein<br />
Loblied auf dieeheliche Liebe.<br />
31.8. .............. 17.00 .............James Batchelor and Collaborators:<br />
Deepspace (St. Elisabeth-Kirche)<br />
17.00 ........La Ribot mit Dançando com aDiferença:<br />
Happy Island (Hau Hebbel am Ufer, Hau 2)<br />
19.00 ................Claire Vivianne Sobottke: Velvet<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 3)<br />
21.00 ............... Alan Lucien Øyen/winter guests:<br />
Story, story, die.<br />
(Hau Hebbel am Ufer, Hau 1)<br />
Theater an der Museumsinsel<br />
Monbijou Park –vis-à-vis Monbijoustraße 3,10117 Berlin<br />
www.theater-museumsinsel.de<br />
JULI<br />
1.7. ................ 18.00 ......Die Vögel von Johann Wolfgang von Goethe<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
nach Johann Wolfgang von Goethe<br />
2.7. ................ 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
3.7. ................ 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
nach Johann Wolfgang von Goethe<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
4.7. ................ 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
5.7. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
6.7. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
7.7. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
8.7. ................ 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
9.7. ................ 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
10.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
11.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
12.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ................................... Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
13.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
14.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
15.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
16.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
17.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
18.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
19.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
21.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
22.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
23.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
24.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
25.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
26.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
27.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
28.7. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
29.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
30.7. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
31.7. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
AUGUST<br />
1.8. ................ 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
2.8. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
3.8. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
4.8. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
6.8. ................ 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
7.8. ................ 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
8.8. ................ 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
9.8. ................ 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
10.8. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
11.8. .............. 16.00 &17.00 ...................... Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
13.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />
Fortsetzung Theater an der Museumsinsel auf Seite 10
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
SEITE 10 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />
Fortsetzung Theater an der Museumsinsel von Seite 9<br />
13.8. .............. 20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
14.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
15.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
16.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
17.8. .............. 17.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
18.8. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
21.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
22.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
23.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
24.8. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
25.8. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
27.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
28.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
29.8. .............. 18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
30.8. .............. 18.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
20.00 ....................................Die Vögel<br />
31.8. .............. 16.00 ............................. Faust für Kinder<br />
18.00 ....................................Die Vögel<br />
20.00 ...............Faust –Schönheit, Liebe, Arbeit<br />
Theater an der Parkaue<br />
Parkaue 29, 10367 Berlin<br />
Tel. 55 77 52-52, www.parkaue.de<br />
AUGUST<br />
16.8. .............. 10.00 ................. Konrad oder Das Kind aus der<br />
Konservenbüchse von Christine Nöstlinger<br />
Regie: Axel Ranisch (ab 7, Bühne 2)<br />
18.8. .............. 16.00 ........................ Konrad oder Das Kind<br />
aus der Konservenbüchse<br />
19.8. .............. 10.00 ........................ Konrad oder Das Kind<br />
aus der Konservenbüchse<br />
18.00 .................... Bilder deiner großen Liebe<br />
von Wolfgang Herrndorf<br />
Regie: Kay Wuschek (ab 14, Hinterbühne)<br />
20.8. .............. 9.30 ...............Fachtag zu –Die Zertrennlichen –<br />
für Lehrer*innen<br />
10.00 .................... Bilder deiner großen Liebe<br />
10.00 ........................... Die Zertrennlichen<br />
von Fabrice Melquiot<br />
Regie: Leyla-Claire Rabih (ab 9, Bühne 3)<br />
18.00 .................... Bilder deiner großen Liebe<br />
21.8. .............. 10.00 ........................... Die Zertrennlichen<br />
22.8. .............. 10.00 ..........................Unterscheidet euch!<br />
Ein Gesellschaftsspiel von Turbo Pascal<br />
Regie: Turbo Pascal (ab 10, Bühne 2)<br />
10.00 ........................... Die Zertrennlichen<br />
23.8. .............. 10.00 ......................................Bambi<br />
Eine Lebensgeschichte aus dem Walde<br />
nach Felix Salten<br />
Regie: Marie Bues (ab 8, Bühne 1)<br />
10.00 ......Unterscheidet euch! Ein Gesellschaftsspiel<br />
24.8. .............. 15.00 .....Lichtenberg-Tag –Blick hinter die Kulissen:<br />
Theaterführung für Lichtenberger*innen<br />
16.00 ......Unterscheidet euch! Ein Gesellschaftsspiel<br />
17.30 .....Lichtenberg-Tag –Blick hinter die Kulissen:<br />
Theaterführung für Lichtenberger*innen<br />
18.30 ........................... Die Zertrennlichen<br />
26.8. .............. 10.00 ......................................Bambi<br />
Eine Lebensgeschichte aus dem Walde<br />
10.00 ......Unterscheidet euch! Ein Gesellschaftsspiel<br />
27.8. .............. 10.00 ......................................Bambi<br />
Eine Lebensgeschichte aus dem Walde<br />
28.8. .............. 10.00 .....Die Unbehausten –Das Battle um die Stadt<br />
von Raphael Hillebrand und Jaika Bahr<br />
in Zusammenarbeit mit den Schauspieler*innen<br />
Regie: Raphael Hillebrand (ab 11, Bühne 2)<br />
10.00 .................................Ich, Ikarus –<br />
Ein Musiktheaterstück für Kinder<br />
von Oliver Schmaering und Sanzhar Baiterekov<br />
Regie: Annette Jahns (ab 9, Bühne 3)<br />
29.8. .............. 10.00 .................................Ich, Ikarus –<br />
Ein Musiktheaterstück für Kinder<br />
10.00 .....Die Unbehausten –Das Battle um die Stadt<br />
30.8. .............. 10.00 .....Die Unbehausten –Das Battle um die Stadt<br />
31.8. .............. 10.00 .................................Ich, Ikarus –<br />
Ein Musiktheaterstück für Kinder<br />
Theater der kleinen Form<br />
Gubener Str. 45, 10243 Berlin<br />
Tel. 29 35 04 61, www.theater-der-kleinen-form.de<br />
JULI<br />
21.7. .............. 16.00 .....Die Mücke und der Bär (Puppenspiel, ab 3)<br />
22.7. .............. 11.00 ................. Die Mücke und der Bär (ab 3)<br />
24.7. .............. 11.00 &16.00 ........ Das sehr unfreundliche Krokodil<br />
(Puppenspiel, ab 3)<br />
28.7. .............. 11.00 &16.00 .....................Schnurzwurzpiepe<br />
(farbiges Schattenspiel, ab 3)<br />
31.7. .............. 11.00 &16.00 .............Momotaro der Pfirsichjunge<br />
(Marionettentheater, ab5)<br />
AUGUST<br />
2.8. ................ 11.00 .......................Alle Mäuse lieben Käse<br />
(Puppenspiel, ab 3)<br />
3.8. ................ 16.00 .................Alle Mäuse lieben Käse (ab 3)<br />
10. &11.8...... 16.00 ......... Das sehr unfreundliche Krokodil (ab 3)<br />
Theater im Palais<br />
Theaterverein Am Festungsgraben e.V.<br />
Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin<br />
Tel. 030 20 10 693, www.theater-im-palais.de<br />
AUGUST<br />
8.8. ................ 19.30 ........ Fontane: Nicht für Bibber und Klimbim,<br />
Vier Kapitel Fontane Buch und Regie: Barbara Abend<br />
mit Gabriele Streichhahn, Jens-Uwe Bogadtke,<br />
Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />
EVENTPRESS/SASCHA RADKE<br />
TANZFABRIK WEDDING<br />
Getanzter Esprit und Philosophie<br />
Mit „Open Spaces“ begründete<br />
die Tanzfabrik<br />
Berlin 2014 ein<br />
neues Format, das die<br />
aktuellen Projekte verschiedenster<br />
Künstler und Künstlerinnen zusammenbringt.<br />
Im Juli steht die aktuelle<br />
Ausgabe von„Open Spaces/Sommer<br />
Tanz“ bevor. Grund zur Freude ist<br />
die internationale Besetzung und die<br />
anstehenden Premieren vonund mit<br />
Künstlern und Künstlerinnen aus<br />
sechzehn Herkunftsländern.<br />
Das jüngste Kollektiv Berlins –<br />
„Suddenly“ – wird das Sommerprogramm<br />
eröffnen. Inspiriert von<br />
der Idee des „Junkspace“ (Rem<br />
Kolhaas) prozessiert das Kollektiv<br />
durch den Wedding, über den<br />
Bühnenraum und zu dem Garten<br />
der Uferstudios. Ixchel Mendoza<br />
Hernández will in ihrer aktuellen<br />
Soloarbeit„The reversed alchemist:<br />
Figure 1–3“ nicht Materie, sondern<br />
Wahrnehmung transformieren.<br />
Jess Curtis hat gemeinsam mit<br />
blinden und sehenden Tänzern<br />
und Tänzerinnen die Choreografie<br />
„(in)Visible“ entwickelt. Hier<br />
werden experimenteller Tanz und<br />
Performance mit sensorischer Zugangspraxis<br />
in ein vielschichtiges<br />
und berührendes Zusammenspiel<br />
gebracht. Zu „(in)Visible“ gibt es Audiodeskriptionen<br />
und Tastführungen<br />
zu jeder Vorstellung.<br />
Maik Riebort &Eva Pfitzenmaier<br />
zeigen im Forschungsstudio der<br />
Tanzfabrik Wedding ihre Musik-Performance<br />
„Song“ in der sie einen berühmten<br />
Song in seine Einzelteile<br />
STAGE THEATER DES WESTENS<br />
Musik –ein Band fürs Leben<br />
Eine Geschichte über wahre Freundschaft<br />
und wiederentdeckte Jugendträume<br />
Nach 25 Jahren: Für einen Auftritt ihrer Lieblingsband kommen die Freundinnen wieder zusammen<br />
The Band –Das Musical<br />
Bis 15. September<br />
Täglich außer montags<br />
www.thebanddasmusical.de<br />
Mamma Mia –Das Musical<br />
Ab 22. September<br />
Täglich außer montags<br />
www.musicals.de<br />
Stage Theater des Westens<br />
Kantstraße 12, 10178 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 01805 4444<br />
(14 Ct./Min. aus dem deutschen<br />
Festnetz, max. 42 Ct./Min. aus<br />
dem Mobilfunknetz)<br />
DieTanzfabrik Berlin präsentiert<br />
Open Spaces/Sommer Tanz<br />
PASCAL STODIECK<br />
Im <strong>Berliner</strong> Stage Theater des<br />
Westens heißt es jetzt: „rewind“<br />
und „press play“ für unsere alte<br />
Mädelsclique.<br />
„The Band –Das Musical“, produziert<br />
von der 90er-Jahre-Superboyband<br />
Take That, erzählt die berührende<br />
Geschichte von fünf<br />
Teenager-Freundinnen, die unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten.<br />
Das Leben und ein tragischer<br />
Schicksalsschlag hat sie auseinanderrissen.<br />
Über die Musik aber blieben sie<br />
immer im Herzen verbunden und<br />
kommen schließlich, 25 Jahre später,<br />
für einen Auftritt ihrer Lieb-<br />
Rilaben untersucht in seiner Tanzperformance "SAI –Athingthatfeels"die Sinnlichkeit<br />
des Abstrakten.<br />
Open Spaces/Sommer Tanz<br />
Vom 11. bis zum 21. Juli<br />
mit Darko Dragičević, Jess Curtis/<br />
Gravity, Ixchel Mendoza Hernández,<br />
Eva Pfitzenmaier &Maik Riebort,<br />
Porson's Khashoggi, Rilaben,<br />
Julia Schwarzbach, Suddenly<br />
Tanzfabrik Wedding<br />
Uferstraße 23<br />
13357 Berlin<br />
Karten: ticket@tanzfabrik-berlin.de<br />
www.tanzfabrik-berlin.de<br />
zerlegen, um ihn in Bewegung übergehenzulassenund<br />
dann neu zu erschaffen.<br />
Das Forschungsstudio ist<br />
außerdem der Arbeit von Rilaben<br />
und Porson’s Khashoggi gewidmet.<br />
Das Künstler-Duo Porson’s Khashoggi<br />
lotet in dem Solo „Philosophy“<br />
Fragmentierung und Kongruenz von<br />
Individualität aus, während Rila-<br />
lingsband wieder zusammen. Viel<br />
hat sich getan, ihr Leben hat sich<br />
anders entwickelt als geplant. Sie<br />
selbst haben sich verändert und<br />
sind dabei getrennt voneinander<br />
dichter zusammengewachsen, als<br />
sie es sich als Mädchen jemals hätten<br />
träumen lassen.<br />
Eine noch tiefere, noch unschuldigere<br />
Freundschaft. Ein Band fürs<br />
Leben, das jetzt nicht mehr reißen<br />
kann. Das Stück untermalt mit der<br />
Kraft der Musik vonTake That.<br />
Gary Barlow, Howard Donald,<br />
Mark Owen und Robbie Williams<br />
sind Co-Produzenten von „The<br />
Band –Das Musical“.<br />
ben in seiner Performance „SAI“ die<br />
Sinnlichkeit des Abstrakten untersucht,<br />
ausgehend vom Begriff des<br />
Anorganischen bei MarioPerniola.<br />
Julia Schwarzbach zeigt im apap-<br />
Studio der Tanzfabrik ihr Work-in-<br />
Progress Showing „Co-Creators“,<br />
das die künstlerische Ko-Kreation<br />
zwischen Kindern und Erwachsenen<br />
thematisiert. Darko Dragičević<br />
schließt mit Künstlern und Künstlerinnen<br />
aus Berlin und der City<br />
Guerilla Belgrad die Performanceserie<br />
mit den Interventionen „Failure<br />
as Practice“ im Freien auf dem Hof<br />
der Uferstudios ab. Teil von Open<br />
Spaces /Sommer Tanz ist auch das<br />
Workshopprogramm der Tanzfabrik,<br />
das Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
zu Showings und Talks<br />
einlädt. Open Spaces / Sommer<br />
Tanz verspricht auch in diesem Jahr<br />
ein so dichtes wie experimentelles<br />
Tanzfestival mit breitgefächertem<br />
Programmangebot zu werden.<br />
9.8. ................ 19.30 ...........<strong>Berliner</strong> Geschichten –Hinterm Ofen<br />
sitzt 'ne Maus, Lieder und Couplets<br />
mit Gabriele Streichhahn, Jens-Uwe Bogadtke,<br />
Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />
10.8. .............. 19.30 ........ Fontane: Alles Unsinn! Die Frage bleibt!<br />
Buch und Regie: Annette Klare<br />
mit Gabriele Streichhahn, Jens-Uwe Bogadtke,<br />
Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />
11.8. .............. 14.00 ..............Er ist ein <strong>Berliner</strong>, das sagt alles –<br />
Eine Wanderung auf Fontanes Spuren<br />
durch die Mitte der Stadt<br />
mit Dieter Kirchhof; anschl. Vorstellung<br />
„Fontane: Alles Unsinn! Die Frage bleibt!“<br />
mit Gabriele Streichhahn, Jens-Uwe Bogadtke,<br />
Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />
(Treffpunkt: 14 00 Niederwallstraße 12)<br />
14.8. .............. 19.30 ............<strong>Berliner</strong> Geschichten –Otto Reutter.<br />
Und so komm’n wir aus der Freude gar nicht raus<br />
Buch und Leitung: Barbara Abend<br />
mit Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />
16.8. .............. 19.30 ......GASTSPIEL Ein Bericht für eine Akademie<br />
von Franz Kafka, Solotheaterstück<br />
mit Guido Schmitt<br />
17.8. .............. 14.00 ....Zu Fuß mit Heinrich Heine, Stadtspaziergang<br />
mit Dieter Kirchhof und einstündige<br />
Vorstellung „Heinrich Heine: Traumbilder“<br />
mit Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />
(Treffpunkt: Rathausbrücke)<br />
18.8. .............. 16.00 .............GASTSPIEL <strong>Berliner</strong> Geschichten –<br />
Kurt Tucholsky. Affenkäfig Berlin.<br />
mit Nicole Haase und Ulrich Gumpert<br />
(Komposition und am Klavier)<br />
21.8. .............. 19.30 ................<strong>Berliner</strong> Geschichten –Kästner.<br />
Das Glück ist keine Dauerwurst<br />
Lesung mit Gabriele Streichhahn,<br />
Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />
22.8. .............. 19.30 ........................<strong>Berliner</strong> Geschichten –<br />
Alfred Henschke genannt Klabund.<br />
Ick baumle mit de Beene, Lieder und Texte<br />
mit Gabriele Streichhahn,<br />
Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />
23.8. .............. 19.30 ............GASTSPIEL Die Zuneigung ist etwas<br />
Rätselvolles. Eine Ehe in Briefen<br />
Jutta Wachowiak und Christian Grashof lesen<br />
aus dem Briefwechsel von Emilie<br />
und Theodor Fontane<br />
24.8. .............. 19.30 ........ <strong>Berliner</strong> Geschichten –Der Buddha vom<br />
Alexanderplatz, Ernst Gennat –<br />
Berlins weltberühmter Kriminalkommissar<br />
es lesen und spielen Gabriele Streichhahn,<br />
Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />
25.8. .............. 16.00 .............. GASTSPIEL Die Tote im Wannsee<br />
Krimi-Lesung mit Gerlinde Kempendorff<br />
und den Autoren Sven Felix Kellerhoff,<br />
Martin Lutz und Uwe Wilhelm<br />
29.8. .............. 19.30 ................. GASTSPIEL Ralph Benatzky –<br />
Viel mehr als nur das „Weiße Rössl“<br />
Lieder, Selbstzeugnisse und Melodien<br />
mit Cora Chilcott (Lesung &Gesang) und<br />
Hartmut Behrsing (Klavier, Posaune &Gesang)<br />
30.8. .............. 19.30 ...................GASTSPIEL Kurt Tucholsky.<br />
Frauen sind eitel. Männer? Nie!-<br />
Hintergründiges &Humorvolles des großen<br />
Satirikers und Kabarettisten, gelesen<br />
von Marina Erdmann, Musik: Jörg Miegel<br />
31.8. .............. 19.30 ........................<strong>Berliner</strong> Geschichten –<br />
Alfred Henschke genannt Klabund.<br />
Ick baumle mit de Beene, Lieder und Texte<br />
mit Gabriele Streichhahn,<br />
Carl Martin Spengler, Ute Falkenau (p)<br />
Theatersommer Netzeband<br />
16818 Netzeband, Gutspark<br />
Tel. (033931) 349 40, www.theatersommer-netzeband.de<br />
JULI<br />
6. &7.7. ......... 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />
A. M. Wolkow, Christine Hofer<br />
14.7. .............. 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />
21.7. .............. 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />
28.7. .............. 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />
AUGUST<br />
2. &3.8. ......... 20.30 ....Ellernklipp, Theodor Fontane, Frank Matthus<br />
4.8. ................ 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />
9. &10.8........ 20.30 ....Ellernklipp, Theodor Fontane, Frank Matthus<br />
11.8. .............. 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />
16. &17.8...... 20.30 ....Ellernklipp, Theodor Fontane, Frank Matthus<br />
18.8. .............. 15.00 .......Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten<br />
30. &31.8...... 20.30 ....Ellernklipp, Theodor Fontane, Frank Matthus<br />
Theater Strahl Berlin<br />
Die Weiße Rose, Martin-Luther-Straße 77, 10825 Berlin<br />
Tel. 69 59 92 22, www.theater-strahl.de<br />
AUGUST<br />
13.8. .............. 19.30 .................#BerlinBerlin (Halle Ostkreuz)<br />
14. &15.8...... 19.30 .................#BerlinBerlin (Halle Ostkreuz)<br />
20.8. .............. 19.30 .......... Das wird man doch mal sagen dürfen!<br />
(Die Weiße Rose)<br />
21.8. .............. 11.00 .......... Das wird man doch mal sagen dürfen!<br />
(Die Weiße Rose)<br />
22.8. .............. 10.00 .......... Das wird man doch mal sagen dürfen!<br />
(Die Weiße Rose)<br />
27. &28.8...... 11.00 .................#BerlinBerlin (Halle Ostkreuz)<br />
29. &30.8...... 11.00 &19.30 ..........#BerlinBerlin (Halle Ostkreuz)<br />
Theater Thikwa<br />
F40 –Theater in den Mühlenhaupthöfen<br />
Fidicinstraße 40, 10965 Berlin<br />
Tel. 61 20 26 20, www.thikwa.de<br />
AUGUST<br />
17.8. .............. 18.00 ..........................Mit.Anderen.Worten.<br />
von Jugendtheatergruppe Thikwa (Studio)<br />
18.8. .............. 16.00 ..................Mit.Anderen.Worten. (Studio)<br />
28.-31.8. ........ 20.00 ........ Extremities, Choreografie: Linda Weißig,<br />
Sound/Video: Dane Joe aka Adi Koom<br />
Tipi am Kanzleramt<br />
Große Querallee, 10557 Berlin<br />
Tel. 39 06 65 50, www.tipi-am-kanzleramt.de<br />
JULI<br />
2.-6.7. ............ 20.00 ...................The 12 Tenors -Best of-Tour<br />
12.7. .............. 20.00 .....WIEDERAUFNAHME Cabaret –Das Musical<br />
13.7. .............. 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
14.7. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
16.-20.7. ........ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
21.7. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
23.-27.7. ........ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
FREITAG, 28. JUNI 2019 SEITE 11<br />
28.7. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
30. &31.7...... 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
AUGUST<br />
1.-3.8. ............ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
4.8. ................ 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
6.-10.8. .......... 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
11.8. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
13.-15.8. ........ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
17.8. .............. 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
18.8. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
20.-22.8. ........ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
24.8. .............. 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
25.8. .............. 19.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
27.-29.8. ........ 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
31.8. .............. 20.00 ..................Cabaret –Das Berlin-Musical<br />
ufaFabrik<br />
Viktoriastraße 10-18, 12105 Berlin<br />
Tel. 75 50 30, www.ufafabrik.de<br />
JULI<br />
1.7. ................ 18.00 ............Qi Gong im Park –Gemeinsam üben<br />
unter freiem Himmel (Qi Gong,<br />
Überdachte Freiluftbühne)<br />
5.7. ................ 20.00 .....Schalala –Das Mitsingding (Mitsing-Abend,<br />
Überdachte Freiluftbühne)<br />
7.7. ................ 16.00 ........Razzz4Kids –Beatboxmusical für Kinder<br />
(Überdachte Freiluftbühne)<br />
10.7. .............. 20.00 .......BERLIN-PREMIERE Aainjaa –Revolution<br />
des Samba-Reggae (Konzert, Theatersaal)<br />
12.7. .............. 20.00 .....Phare Ponleu Selpak (Kambodscha -Circus)<br />
&Mswanu Gogo Vibes (Tansania -Konzert)<br />
Im Rahmen des diesjährigen Jubiläumsprogramms<br />
(Bühnenshow, Überdachte Freiluftbühne)<br />
13.7. .............. 15.00 &19.00 ....Phare Ponleu Selpak (Kambodscha –<br />
Circus) &Mswanu Gogo Vibes<br />
(Tansania-Konzert) (Überdachte Freiluftbühne)<br />
14.7. .............. 19.00 ...................................Der Hexer<br />
mit Oliver Rohrbeck und der Lauscherlounge<br />
(Live-Hörspiel, Überdachte Freiluftbühne)<br />
–<br />
18.7. .............. 20.00 ........The Cast –Die Rockstars der Oper (Oper,<br />
Überdachte Freiluftbühne)<br />
19.7. .............. 20.00 .... Özcan Cosar zeigt in Old School klare Kante:<br />
Die Zukunft kann ihn mal! (Comedy,<br />
Überdachte Freiluftbühne)<br />
20.7. .............. 19.30 ....................Götz Widmann –Zeitreise –<br />
25 Jahre unanständige Lieder<br />
–<br />
mit Special Guest Markus Sommer<br />
(Liedermacher, Überdachte Freiluftbühne)<br />
27.7. .............. 20.00 ......... It’s Love –Kim Duk-Soo’s Samulnori &<br />
Schamanistische Reinigungs- und<br />
Erlösungsrituale aus dem Jindo Ssitgim Gut<br />
(Konzert, Überdachte Freiluftbühne)<br />
31.7. .............. 20.00 ....Echse, Gorillas &Co–Michael Hatzius &die<br />
Echse, Die Gorillas, Schalala –Mitsingding<br />
(Mixed Show,Überdachte Freiluftbühne)<br />
AUGUST<br />
1.-3.8. ............ 20.00 ......... Echse, Gorillas &Co–Michael Hatzius<br />
&die Echse, Die Gorillas, Schalala –<br />
Mitsingding (Überdachte Freiluftbühne)<br />
9.8. ................ 20.00 .......................2. Irish Festival Berlin –<br />
Crossing the Channel<br />
(Irish Festival, Überdachte Freiluftbühne)<br />
10.8. .............. 15.00 .......................2. Irish Festival Berlin –<br />
Crossing the Channel<br />
(Überdachte Freiluftbühne)<br />
14. &15.8...... 20.00 .......................FiL –The Fil on the Hill<br />
(Comedy, Überdachte Freiluftühne)<br />
16.8. .............. 20.00 ..........Etta Scollo &Band –IlPasso Interiore<br />
(Der innere Schritt) –zeitgenössisch vertonte<br />
Gedichte, Eigenkompositionen<br />
(Konzert, Überdachte Freiluftbühne)<br />
21.8. .............. 20.00 ............BERLIN-PREMIERE Ton&Kirschen<br />
Wandertheater –Die Bergwerke<br />
zu Falun von E.T.A. Hoffmann<br />
(Theater, Überdachte Freiluftbühne)<br />
22.-24.8. ........ 20.00 ............... Ton&Kirschen Wandertheater –<br />
Die Bergwerke zu Falun von E.T.A. Hoffmann<br />
(Überdachte Freiluftbühne)<br />
28.-30.8. ........ 19.00 .................Wonderland –Stationentheater<br />
mit karnevalesken Momenten<br />
(Theater, Überdachte Freiluftbühne)<br />
31.8. .............. 12.00 ...................ufaFabrik Boulevard 2019 –<br />
Straßenkunst- und Umweltfestival<br />
(Sommerfest, ufaFabrik Gelände) (Eintritt frei)<br />
Uferstudios<br />
Uferstraße 8/23, 13357 Berlin<br />
www.uferstudios.com<br />
JULI<br />
1.7. ................ 18.00 ......... Bernardo Chatillon „I need to be Here“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
20.00 ..........Rhyannon Styles „Experiential States"<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
2.7. ................ 18.00 ........... Ana Lessing Menjibar „(Int)eruption.<br />
The Idea of aSecond Heart“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
19.30 ................... Jason Corff ,,Passed Three“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 9)<br />
21.00 .............Kuba Borkowicz „Impossible Forest<br />
Collaboration“ MA Soda –301 Artistic Research<br />
Presentations (HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
3.7. ................ 18.00 ...........Minna Partanen „Strangely Familiar“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 9)<br />
19.30 .............Jorge de Hoyos „Spirited Dancing“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
4.7. ................ 19.00 ........... Ana Lessing Menjibar „(Int)eruption.<br />
The Idea of aSecond Heart“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
19.00 ............School for New Dance Development<br />
Graduation Performances (Uferstudio 14)<br />
20.30 ...........Minna Partanen „Strangely Familiar“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 9)<br />
20.30 ............. Zufit Simon „Gone“ (Uferstudio 1)<br />
5.7. ................ 18.00 .............Jorge de Hoyos „Spirited Dancing“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
5.7. ................ 19.30 ................... Jason Corff ,,Passed Three“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 9)<br />
20.30 ............. Zufit Simon „Gone“ (Uferstudio 1)<br />
5.7. ................ 21.00 .............Kuba Borkowicz „Impossible Forest<br />
Collaboration“ MA Soda –301 Artistic Research<br />
Presentations (HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
MICHAEL PETERSOHN<br />
Eine Reise in die 50er-Jahre: „Zuhause bin ich Darling“, v. l. n. r. Bürger Lars Dietrich, Beatrice Richter, Judith Richter<br />
KOMÖDIE AM KURFÜRSTENDAMM IM SCHILLER THEATER<br />
Heimchen am Herd ist<br />
auch keine Lösung<br />
In einer Werbung für Pudding<br />
textete die Firma Dr. Oetker in<br />
den 1950er Jahren: „Eine Frau<br />
hat zwei Lebensfragen: Wassoll<br />
ich anziehen und was soll ich kochen?“<br />
Niemand nahm damals Anstoß<br />
daran. Das Wort „Shitstorm“<br />
war noch nicht erfunden.<br />
DARUM GEHT´S<br />
In „Zuhause bin ich Darling“ geht<br />
Judys und Johnnys Begeisterung<br />
für die Nierentischzeit soweit, dass<br />
sie für ihn ihren Jobmit bestenKarrierechancen<br />
und ihr Leben als<br />
selbstständige Frau aufgibt. Stattdessen<br />
legt sie allen Ehrgeiz in das<br />
Ziel, die perfekte Ehe- und Hausfrau<br />
zu sein. Sie kocht und backt,<br />
macht ständig sauber, bereitet ihrem<br />
Mann jeden Morgen ein Bad<br />
und köpft ihm anschließend ein<br />
Ei. Auch auf moderne Technik versuchen<br />
die beiden weitgehend zu<br />
verzichten. Wenn Johnny von der<br />
Arbeit nach Hause kommt, legt er<br />
sein Handy in eine Schublade im<br />
Flur. Doch hinter den gebügelten<br />
Karo-Vorhängen gerät die häusliche<br />
Idylle allmählich außer Kontrolle.<br />
Alex, Johnnys neue Chefin,<br />
ist daran nicht ganz unschuldig.<br />
Judys Mutter Sylvie, die ihre Tochter<br />
in einer Kommune hat aufwachsen<br />
lassen, schämt sich für das Doris<br />
Day-Paradies ihrer Tochter und<br />
Judith und Beatrice Richter als Mutter<br />
und Tochter in „Zuhause bin ich Darling“<br />
Zuhause bin ich Darling<br />
Deutschsprachige Erstaufführung<br />
Am 4. August<br />
Voraufführungen am<br />
2. und 3.August<br />
Bis 1. September<br />
Eintrittspreise ab 13 €<br />
Komödie am Kurfürstendamm<br />
im Schiller Theater<br />
Bismarckstr. 110<br />
10625 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 88 59 11 88<br />
www.komoedie-berlin.de<br />
findet: „Für das hier habe ich nicht<br />
gekämpft.“<br />
Judys Freundin Fran und deren<br />
Mann Marcus haben auch ein<br />
Faible für die Fifties, gehen damit<br />
aber weitaus lockerer um als ihre<br />
Freunde. Für die beiden ist der nostalgische<br />
Rückblick ein schönes Steckenpferd.<br />
Fran liebt ihre Arbeit als<br />
Stylistin und hasst Hausarbeit. Sie<br />
will definitiv keine Küchengöttin<br />
sein. Doch sie hat damit zu kämpfen,<br />
dass ihrem Mann von einer Angestellten<br />
sexuelle Belästigung vorgeworfen<br />
wird.<br />
„Zuhause bin ich Darling“ nimmt<br />
die Zuschauer mit auf eine Reise in<br />
die 50er-Jahreund zeigt, dass früher<br />
nicht alles besser war und die Rückkehr<br />
an den Herd auch keine Lösung<br />
ist.<br />
PREISGEKRÖNTES STÜCK,<br />
VIELVERSPRECHENDES ENSEMBLE<br />
Theaterchef MartinWoelffer ist stolz<br />
darauf, die Rechte an der Komödie<br />
für sein Haus gesichert zu haben. „Ich<br />
freue mich sehr darüber, dass wir die<br />
zweite SaisonamSchiller Theater mit<br />
der deutschen Erstaufführung eines<br />
preisgekrönten Stückes eröffnen<br />
können, denn „Zuhause bin ich Darling“<br />
wurde inLondon erst vor kurzem<br />
mit dem Olivier Award für die<br />
beste neue Komödie ausgezeichnet.<br />
Mit der Besetzung ist ihm ein Coup<br />
gelungen: Judith und Beatrice Richter<br />
treten in der Inszenierung erstmals<br />
gemeinsam inBerlin auf und<br />
sind als Mutter und Tochter zu sehen.<br />
Niklas Kohrt, der Ensemblemitglied<br />
am Deutschen Theater, dem Schauspielhaus<br />
Zürich und dem Schauspielhaus<br />
Köln war,spielt Johnny.Katrin<br />
Hauptmann, die vor kurzem an<br />
der Komödie am Kurfürstendamm in<br />
„Unterleuten“ auf sich aufmerksam<br />
machte, übernimmt die Rolle der<br />
Freundin Fran. Bürger Lars Dietrich<br />
spielt ihren Mann. NatalieMukherjee<br />
ist als Alex, Johnnys Chefin, zu sehen.<br />
Regisseur Philippe Besson, der an<br />
der Komödie am Kurfürstendamm<br />
bereits den Erfolg „Roter Hahn im<br />
Biberpelz“ inszenierte,führtRegie.<br />
6.7. ................ 18.00 ..........Rhyannon Styles „Experiential States“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
19.00 ............School for New Dance Development<br />
Graduation Performances (Uferstudio 14)<br />
20.00 ......... Bernardo Chatillon „I need to be Here“<br />
MA Soda –301 Artistic Research Presentations<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
20.30 ............. Zufit Simon „Gone“ (Uferstudio 1)<br />
20.30 ........ neworks „constructive rest“ von und mit<br />
Judith Förster (ada Studio, Uferstudio 7)<br />
7.7. ................ 20.30 ............. Zufit Simon „Gone“ (Uferstudio 1)<br />
20.30 ........ neworks „constructive rest“ von und mit<br />
Judith Förster (ada Studio, Uferstudio 7)<br />
9.7. ................ 18.00 ........ Sophia New „Examining Everyday Data“<br />
(HZT Berlin, Uferstudio 8)<br />
10.7. .............. 18.00 ..............Çağlar Yiğitoğulları „Wunderland“<br />
Soda Lecture (HZT Berlin, Uferstudio 9)<br />
21.00 ..................Showing „The Skin of Space“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 3)<br />
OPEN SPACES /SOMMER TANZ 2019 VOM 11. BIS 21. JULI<br />
11. &12.7...... 19.00 ..........Eva Pfitzenmaier, Maik Riebort „Song“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 4)<br />
20.30 .........Suddenly „Esprit“ (Tanzfabrik Wedding,<br />
Uferstudio 14)<br />
13.7. .............. 20.30 .........Suddenly „Esprit“ (Tanzfabrik Wedding,<br />
Uferstudio 14)<br />
14.7. .............. 19.00 ...............Julia Schwarzbach „Co-Creators“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 5)<br />
20.30 .........Suddenly „Esprit“ (Tanzfabrik Wedding,<br />
Uferstudio 14)<br />
16. &17.7...... 19.00 ......Rilaben „Sai -athingthatfeels“ (Tanzfabrik<br />
Wedding, Uferstudio 4)<br />
18.7. .............. 19.00 ....................Ixchel Mendoza Hernández<br />
„The Reversed Alchemist: Figure 1-3“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 1)<br />
20.30 .......................Jess Curtis „(in)Visible“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 14)<br />
19.7. .............. 17.00 &19.30 .........Darko Dragičević &City Guerilla<br />
Belgrade „Failure as Practice“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio Hof)<br />
18.00 ...........Karen Nelson „Contact Improvisation<br />
Interrogates its History and Currency“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 12)<br />
19.00 ....................Ixchel Mendoza Hernández<br />
„The Reversed Alchemist: Figure 1-3“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 1)<br />
20.30 .......................Jess Curtis „(in)Visible“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 14)<br />
20.7. .............. 17.00 &19.30 .........Darko Dragičević &City Guerilla<br />
Belgrade „Failure as Practice“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio Hof)<br />
18.00 ............Porson’s Khashoggi: Andrea Rama +<br />
Xeni Alexandrou „Philosophy“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 4)<br />
19.00 ....................Ixchel Mendoza Hernández<br />
„The Reversed Alchemist: Figure 1-3“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 1)<br />
20.30 .......................Jess Curtis „(in)Visible“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 14)<br />
21.7. .............. 17.00 ................Darko Dragičević &City Guerilla<br />
Belgrade „Failure as Practice“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio Hof)<br />
18.00 ............Porson’s Khashoggi: Andrea Rama +<br />
Xeni Alexandrou „Philosophy“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 4)<br />
19.00 ....................Ixchel Mendoza Hernández<br />
„The Reversed Alchemist: Figure 1-3“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 1)<br />
20.30 .......................Jess Curtis „(in)Visible“<br />
(Tanzfabrik Wedding, Uferstudio 14)<br />
25. &26.7...... 19.00 ............. Carly Lave „Golem“ (Uferstudio 9)<br />
27.7. .............. 15.00 &19.00 ...... Carly Lave „Golem“ (Uferstudio 9)<br />
AUGUST<br />
1. &2.8. ......... 20.30 ...................Jule Flierl „Menstrual Metal<br />
(Ausscheidungen eines Bewegungschores)“<br />
im Rahmen von Ausufern (Uferstudios, Heizhaus)<br />
3. &4.8. ......... 20.30 ............... Göksu Kunak a.k.a Gucci Chunk<br />
und Laure M. Hiendl „Bergen“<br />
im Rahmen von Ausufern (Uferstudios, Heizhaus)<br />
17. &18.8...... 20.30 ............ Nah dran von und mit Camille Käse<br />
„infinite cavalier unfinished“, Dan Su „On an<br />
attempt of achicken soup“, Geoffrey Watson<br />
„Geoffrey's Corpse“ (ada Studio, Uferstudio 7)<br />
22. &23.8...... 19.00 .....DEUTSCHLANDPREMIERE Monica Duncan<br />
&Martin Hiendl „Offshore“ (Uferstudio 13)<br />
29.8. .............. 20.30 ..............URAUFFÜHRUNG Alice Chauchat<br />
„Ensembling“ (Uferstudio 14)<br />
30. &31.8...... 20.30 ...Alice Chauchat „Ensembling“ (Uferstudio 14)<br />
Vaganten Bühne<br />
Kantstraße 12a, 10623 Berlin<br />
Tel. 313 12 07, www.vaganten.de<br />
JULI<br />
2. &3.7. ......... 20.00 ................Spreeperlen. Eine Berlin-Revue<br />
5. &6.7. ......... 20.00 .......................Shakespeares sämtliche<br />
Werke von A. Long u.a.<br />
11.-13.7. ........ 20.00 .......................Shakespeares sämtliche<br />
Werke von A. Long u.a.<br />
Wintergarten Varieté<br />
Potsdamer Straße 96, 10785 Berlin<br />
Tel. 58 84 33, www.wintergarten-berlin.de<br />
AUGUST<br />
7.-10.8. .......... 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />
11.8. .............. 18.00 .......................Woodstock Variety Show<br />
14.8. .............. 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />
16. &17.8...... 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />
18.8. .............. 18.00 .......................Woodstock Variety Show<br />
21. &22.8...... 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />
24.8. .............. 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />
25.8. .............. 18.00 .......................Woodstock Variety Show<br />
28.-31.8. ........ 20.00 .......................Woodstock Variety Show<br />
Mitteilung der Redaktion<br />
Die nächste Spielplan-Ausgabe (September 2019)<br />
erscheint am Freitag, 30. August<br />
Spielplan-Redaktion: Peter Brock<br />
Tel. 030 2327 6718<br />
E-Mail: redaktion.spielplan@mdscreative.com<br />
Titelfotos: Mats Backer, zenna.de, Thomas M. Jauk/Stage Picture,<br />
Freese/drama-berlin.de, Jean-Pierre Estournet
SONDERSEITEN DER BERLINER BÜHNEN<br />
SEITE 12 FREITAG, 28. JUNI 2019<br />
MAXIM GORKI THEATER<br />
Anatomisches Theater im<br />
neuen GorkiContainer<br />
Operation am<br />
offenen Herzen<br />
Ein Bügelbrett, ein Luftballonund ein paarrote<br />
Clownsnasen: mit einem Minimum an Ausstattungbestückt<br />
Gorki-Hausregisseur Sebastian<br />
Nübling seine Inszenierungen, um dann<br />
die ganze Bühne einer überbordenden Energie und<br />
Körperlichkeit seiner Schauspieler zu überlassen. Dafür<br />
wird erinternational gefeiert, als ein Künstler, der<br />
es vermag aus komplexen Textflächen und Dramen<br />
eine überraschende Sinnlichkeit auszuformen, die<br />
unterhält und mitreißt. Scheinbar aus dem Nichts,<br />
aus der Abstraktion entstehen bei ihmTheatererlebnisse.<br />
Sohatte Nübling sich gemeinsam mit dem Exil<br />
Ensemble am Gorki Heiner Müllers „Hamletmaschine“<br />
vorgenommen. Als eine Truppe mehrsprachiger<br />
Horror-Clowns begeisterten die Schauspieler ihr Publikum<br />
und die Kritiker schrieben beglückt, dass dem<br />
Schwergewicht des Textes wohl auch nur mit der<br />
Leichtigkeit des Spiels beizukommen sei. Nun gestaltet<br />
Sebastian Nübling die Eröffnung der neuen Spielzeit<br />
am Gorkimit gleich zwei Stücken.<br />
Elena Schmidt<br />
Zum Auftakt in der neuen Spielstätte mit Namen<br />
Container lässt erwieder seine Truppe furchtloser<br />
Harlekine von der Leine. Diesmal arbeiten sie sich an<br />
Heiner Müllers Drama „Herzstück“ ab, einem wunderbar<br />
lakonisch-rätselhaften Liebesdialog vongenau<br />
15 Zeilen. Das Stück beginnt mit: „EINS: Darf ich Ihnen<br />
mein Herz zu Füßen legen./ZWEI: Wenn Sie mir<br />
meinen Fußboden nicht schmutzig machen./EINS:<br />
Mein Herz ist rein. /ZWEI: Das werden wir ja sehn.“<br />
Es folgt eine Operationamoffenen Herzen, dann: „So,<br />
das hätten wir.Aber das ist ja ein Ziegelstein. IhrHerz<br />
ist ein Ziegelstein.“ Vielleicht ist das Stückchen Text<br />
nicht mehr als ein Gag. Vielleicht ist es aber auch der<br />
nächste Schritt des großen Datenkomprimierers Heiner<br />
Müller? Sebastian Nübling und sein Ensemble aus<br />
Clowns sagen: Hereinspaziert!<br />
Aber damit sind die Verhältnisse nicht genug seziert,<br />
weswegen Sebastian Nübling zwei Wochen später<br />
erneut im Container zum anatomischen Theater<br />
einlädt. Diesmal zerlegt er eine dramatische Love-<br />
Story vor historischem Setting mit der Überschreibung<br />
des jungen Schriftstellers Necati Öziri inihre<br />
kritischen Komponenten. In „Die VerlobunginSt.Domingo<br />
–Ein Widerspruch“ befasst sich Öziri mit der<br />
gleichnamigen Novelle von Heinrich von Kleist, welche<br />
eine Liebesgeschichte um Leben und Todwährend<br />
der Haitianischen Revolution erzählt. Kleist<br />
macht in seiner Erzählung klare Fronten auf. „Weiß“<br />
gegen „Schwarz“, Gutgegen Böse,Ordnung gegenAnarchie.Doch<br />
Öziriatomisiertmit scharfzüngigem Sarkasmusdieses<br />
Erzählgerüstund lässt diejenigen sprechen,<br />
die sonst nur Ausführende der Story sind. Wie<br />
geht die Geschichte,wenn nicht eindeutig werFreund<br />
und wer Feind der Werte der Aufklärung ist? Mit dem<br />
furiosen Gorki-Ensemble und seinem untrüglichen<br />
Rhythmus-Gefühl bringt Regisseur Sebastian Nübling<br />
die Deutungs-Ebenen zumTanzen.<br />
Herzstück<br />
Von Heiner Müller<br />
Regie: Sebastian Nübling<br />
Premiere am17. August<br />
Vom18. bis 21.August<br />
sowie am 1. September<br />
Die Verlobung in St. Domingo –<br />
Ein Widerspruch<br />
Von Necati Öziri<br />
gegen Heinrich von Kleist<br />
Regie: Sebastian Nübling<br />
Premiere am30. August<br />
Am 31. August sowie<br />
am 7. und 24. September<br />
Maxim Gorki Theater –Container<br />
Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 20 22 11 15<br />
www.gorki.de<br />
ESRA ROTHOFF<br />
ELSA KOSTIC PIET TRUHLAR<br />
Niemand stirbt in der Mitte seines Lebens.<br />
Das genreübergreifende feministische<br />
Musikfestival„Heroines<br />
of Sound“ ist einzigartig in der<br />
europäischen Festivallandschaft.<br />
Mit Konzerten, Performances,Videokunst<br />
und Diskursveranstaltungen<br />
präsentiert esvon 12. bis 14. Juli zum<br />
sechsten Mal frühe und aktuelle Heldinnen<br />
des elektronischen Sounds im radialsystem.<br />
Mit mehr als 30 Künstlerinnen<br />
und Künstlern setzt sich das Festival in<br />
diesem Jahr mit Tabubrüchen und Grenzüberschreitungen<br />
auseinander,die künstlerisches<br />
Terrain erweitern und ästhetische<br />
Normen in Frage stellen.<br />
Vordem Hintergrund aktueller Konflikte<br />
hinterfragt die gegenwärtige Komponistinnengeneration<br />
dezidiert territoriale<br />
Grenzen und normative Ordnungen. Exemplarisch<br />
dafür stehen Annesley Blacks<br />
„Scrap“und das partizipative„Borderless“<br />
vonThe Lappetites. Ein Schwerpunkt des<br />
Festivals ist der aktuellen Musikszene in<br />
Ungarnund Slowenien gewidmet.<br />
Zum Auftakt präsentiert das <strong>Berliner</strong><br />
Ensemble LUX:NM mit Musik von Laura<br />
Mello und Judit Varga zwei„Heroines<br />
of Sound“-Kompositionsaufträge. Performances<br />
von Maja Osojnik und Irena<br />
Tomažin stehen exemplarisch für ein<br />
Klangbild der aktuellen Musikszene in<br />
Slowenien. Die aus Kamerun stammende<br />
Klangkünstlerin Elsa M’bala, QEEI<br />
aka Tatiana Heuman, Paula Schopf und<br />
Laura Mello vertreten am zweiten Fes-<br />
Elsa M'bala bei Heroines ofSound<br />
tivalabend die internationale <strong>Berliner</strong><br />
Szene. Der dritte Festivaltag lotet das<br />
Spannungsfeld von Komposition, Performance<br />
und visuell-szenischen Konzepten<br />
weiter aus. Den abschließenden<br />
Höhepunkt bildet eine Uraufführung<br />
von Antye Greie/AGF –international renommierte<br />
Künstlerin und Aktivistin sowie<br />
diesjährige Gastkuratorin von „Heroines<br />
of Sound“.<br />
HUMBOLDT UND HYBRIDE<br />
BEI PLATAFORMA BERLIN<br />
Dialograum zwischen den Kontinenten:<br />
Klimawandel, (Post-)Kolonialismus<br />
und die Krise der Beziehung zwischen<br />
Mensch und Natur stehen bei dem Ibero-Amerikanischen<br />
Festival „Plataforma<br />
Berlin“ im Fokus.<br />
Der Körper als Zentrum: Das dreiwöchige<br />
Festival „Plataforma Berlin<br />
–ABrave Post-Colonial World“ im radialsystem,<br />
im Verlin und im Dock 11<br />
reflektiert mit Tanz, Diskussionen, Dokumentarfilmen<br />
und Tanzvideocollagen<br />
die Transformationvon Entkolonialisierungsprozessen<br />
sowie Überlebensformen,<br />
die Künstlerinnen und Künstler<br />
bei ihrer Auswanderung nach Berlin<br />
oder als Teil lokaler Utopien entwickeln<br />
konnten. Die eingeladenen Künstler<br />
und Künstlerinnen mit iberoamerikanischem<br />
Hintergrund setzen sich unter<br />
anderem kritisch mit der „Humboldt<br />
RADIALSYSTEM<br />
Tabus brechen,<br />
Grenzen überschreiten<br />
Festivals und Musiktheater am Spreeufer:„Heroines of Sound“, „Plataforma Berlin“<br />
und eine Wiederaufnahme von Nico and the Navigators im radialsystem<br />
RICARDO LEON<br />
Cuatro XCuatro bei Plataforma Berlin<br />
Heroines ofSound<br />
Frühe und aktuelle Held*innen<br />
elektronischer Musik<br />
Vom 12. bis zum 14. Juli<br />
Plataforma Berlin –<br />
ABrave Post-Colonial World<br />
Ibero-American Festival<br />
Vom 18. bis zum 21. Juli<br />
Nico and the Navigators<br />
Niemand stirbt inder Mitte<br />
seines Lebens<br />
Vom 25. bis 27. Juli<br />
radialsystem<br />
Holzmarktstraße 33<br />
10243 Berlin<br />
Kartentelefon: 030 2887885 88<br />
www.radialsystem.de<br />
Route“ und der Forschungstätigkeit Alexander<br />
von Humboldts auseinander.<br />
Tanz, Installation, Film und Diskurs:<br />
Die preisgekrönte mexikanische Compagnie<br />
CuatroXCuatrostellt in ihrer Performance<br />
den Körper als ‚absolute Wahrheit‘<br />
in den Mittelpunkt. Das installative Performance-Projekt<br />
„Hybris“ aus Kolumbien<br />
setzt sich mit durch den Menschen<br />
verursachten Veränderungen und Hybridisierungen<br />
in der Natur auseinander.<br />
Der Dokumentarfilm „Híbridos,The Spirits<br />
of Brazil“ wurde bereits auf zahlreichen<br />
Festivals gezeigt und vermittelt auf<br />
ungewöhnliche Weise Eindrücke der Musik-<br />
und Tanzkultur Brasiliens.„Requiem<br />
for an Alcaravan“ bezieht sich auf die<br />
Kultur der indigenen Bevölkerungsgruppe<br />
der Zapoteken in Mexiko und die Reflexion<br />
vonGeschlechterbildern.<br />
STILLE UND RAUSCH<br />
Lebensrausch und Totentänze: Wie leben<br />
wir mit dem Wissen, dass wir sterben<br />
müssen? Nico and the Navigators führen<br />
mit „Niemand stirbt in der Mitte seines<br />
Lebens“ ihr sehr erfolgreiches Format<br />
der szenischen Konzerte fort: Zwischen<br />
klassischen Kompositionen, elektronischen<br />
Stimmungen und Pop-Songs begegnen<br />
sich bei dem lebensbejahenden<br />
Abend, der im April imKonzerthaus Berlin<br />
Premiere feierte, die Performer und<br />
Performerinnen in ekstatischen Totentänzen,<br />
halten inne und lehnen sich gegen<br />
das Unvermeidliche auf. Die Sänger<br />
und Sängerinnen, Musiker und Musikerinnen<br />
sorgen für ein breites Klangspektrum<br />
zwischenBarock und Pop, zwischen<br />
Kunstlied und Quodlibet. Mit Werken<br />
von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert,<br />
Leonard Cohen, Rufus Wainwright,<br />
Klaus Nomi, György Ligeti wechseln sich<br />
stille und rauschhafte Momente in einer<br />
musikalischen Debatte ab –und stellen<br />
dabei die Macht des Todes als Maßstab<br />
allen Lebens dar.