01.07.2019 Aufrufe

Bahnsport 07/2019

Liebe BSA-Leser, wir begrüßen Sie herzlichst zu unserer Sommer- ausgabe Juli. Hochsommer sozusagen und glei- chermaßen Hochsaison. Und von einem Sommer- loch keine Spur. Ich jedenfalls hab’ noch keins ge- sehen. Die letzte Zeit verlief nicht einfach aus ver- schiedenen Gründen ... umso schöner waren da die Rennbesuche, das kann ich auf jeden Fall so sagen. Denn das sind nicht einfach nur Rennbe- suche, das ist vielmehr auch ein Treffen mit inzwi- schen vielen Vertrauten, zu Gast sein bei Freun- den. Und das ist schön. Wir haben zusammen ge- weint und zusammen gelacht, die Motoren haben gebrummt und es hat gestaubt und über allem lag und liegt dieser sagenhafte Methanol-Geruch, der mich schon als Kind eingefangen und seither nie mehr losgelassen hat...

Liebe BSA-Leser,
wir begrüßen Sie herzlichst zu unserer Sommer-
ausgabe Juli. Hochsommer sozusagen und glei-
chermaßen Hochsaison. Und von einem Sommer-
loch keine Spur. Ich jedenfalls hab’ noch keins ge-
sehen. Die letzte Zeit verlief nicht einfach aus ver-
schiedenen Gründen ... umso schöner waren da
die Rennbesuche, das kann ich auf jeden Fall so
sagen. Denn das sind nicht einfach nur Rennbe-
suche, das ist vielmehr auch ein Treffen mit inzwi-
schen vielen Vertrauten, zu Gast sein bei Freun-
den. Und das ist schön. Wir haben zusammen ge-
weint und zusammen gelacht, die Motoren haben
gebrummt und es hat gestaubt und über allem lag
und liegt dieser sagenhafte Methanol-Geruch,
der mich schon als Kind eingefangen und seither
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SPEEDWAY-WM<br />

Grand Prix 3 - Prag/CZ<br />

Kolodziej kommt<br />

Janus Kolodziej holt sich den Grand Prix von Prag.<br />

Leon Madsen steht zum dritten Mal in Folge<br />

auf dem Podest. Patryk Dudek wird Dritter.<br />

Titelverteidiger Tai Woffinden muss<br />

aussetzen.<br />

¥ Foto: Niklas Breu<br />

Nach seiner dritten WM-Goldmedaille setzte<br />

sich Tai Woffinden das Ziel, erfolgreichster<br />

Speedwayfahrer der Geschichte zu werden. Logischerweise<br />

wollte der Engländer auch den Titel<br />

erfolgreich verteidigen und hatte sich nach<br />

eigenen Worten so intensiv wie noch nie für die<br />

neue Speedwaysaison vorbereitet. Doch sein<br />

Traum von der Titelverteidigung platzte am<br />

7. Juni wie eine Seifenblase. Im Auftaktlauf des<br />

Ekstraliga-Matches in Lublin stürzte „Woffy“<br />

folgenschwer. Er zog sich unter anderem Brüche<br />

des Schulterblattes und des dritten Brustwirbels<br />

zu und wird wahrscheinlich erst im August<br />

wieder Speedway fahren können. Dass der<br />

28-Jährige nicht in Prag starten durfte, war ein<br />

großer Schlag, denn er kam mit der Bahn im<br />

Stadtteil Brevnov immer gut zurecht und konnte<br />

dort schon dreimal gewinnen (2013, 2014,<br />

2015). Unter Abwesenheit von Woffinden hatte<br />

das führende WM-Trio vor, in Tschechien fleißig<br />

Punkte zu sammeln. Doch die Aufgabe erwies<br />

sich als schwieriger als gedacht. Nach drei<br />

Durchgängen hatten Leon Madsen und Patryk<br />

Dudek jeweils 6 Punkte, während Bartosz<br />

Zmarzlik nur 3 Zähler erkämpft hatte. Der Vizeweltmeister<br />

konnte sich danach deutlich steigern,<br />

holte noch 5 Punkte dazu und schloss die<br />

Vorläufe mit insgesamt 8 Zählern ab. Normalerweise<br />

reicht das, um das Semifinale zu erreichen,<br />

aber in der tschechischen Hauptstadt<br />

schied der Pole als Neunter aus. Seine Konkurrenten<br />

hatten nach 20 Heats jeweils 9 Punkte<br />

vorzuweisen und schafften gerade noch als<br />

Siebter bzw. Achter die Qualifikation. Völlig<br />

überraschend war Max Fricke bester Mann dieser<br />

Rennphase. Der Australier ersetzte im Marketa-Stadion<br />

Woffinden, verzeichnete drei Siege<br />

und kam auf respektable 12 Zähler. Im ersten<br />

Semifinallauf siegte Madsen, nachdem der Däne<br />

in der zweiten Runde den führenden Fricke<br />

rücksichtslos attackiert und gefoult hatte. Der<br />

Australier konnte sich zwar auf der Maschine<br />

halten, büßte jedoch zwei Plätze ein, schied<br />

aus und belegte letztendlich Tagesplatz 5. Wäre<br />

er gestürzt, hätte der Schiedsrichter den Lauf<br />

abbrechen und Madsen disqualifizieren müssen.<br />

Unverständlicherweise reagierte Craig<br />

Ackroyd – wer sonst? – jedoch nicht. Es ist nicht<br />

zu erklären, dass der Engländer weiterhin GP-<br />

Rennen „pfeifen“ darf, obwohl er immer wieder<br />

beweist, dass er dort nichts verloren hat. Wie<br />

lange wird Ackroyd noch den Wettbewerb verzerren?<br />

Madsen kam am Ende vor Jason Doyle<br />

als Sieger ins Ziel. Im 22. Heat holte Janusz Kolodziej<br />

von der Außenbahn fahrend einen Start-<br />

Ziel-Sieg und qualifizierte sich zum dritten Mal<br />

in seiner GP-Karriere fürs Finale. Der Pole kam<br />

mit der 353 Meter langen Strecke sehr gut zurecht.<br />

Der 35-Jährige hatte nach drei Durchgängen<br />

bereits 8 Punkte, doch danach kam nur<br />

noch einer dazu. Emil Sayfutdinov lag in diesem<br />

Semifinallauf sicher an 2. Stelle, fiel aber in der<br />

dritten Runde wegen eines Kettenrisses aus.<br />

Der Russe war in Prag gut unterwegs, darum<br />

war seine Enttäuschung nach dem Ausfall logischerweise<br />

sehr groß. Schließlich liegt sein<br />

letzter GP-Triumph schon sechs Jahre zurück<br />

(Cardiff 2013). Der Nutznießer des Malheurs<br />

war Dudek, der Zweiter wurde und mit seinem<br />

Landsmann ins Finale einzog. Im Endlauf legte<br />

Kolodziej wieder den besten Start hin, setzte<br />

sich an die Spitze und holte souverän seinen<br />

ersten GP-Sieg, obwohl Madsen in der Endphase<br />

immer näher herankam. „Ich kann nicht<br />

glauben, dass ich es geschafft habe. Der erste<br />

Sieg ist immer etwas Besonderes. Ich bin sehr<br />

glücklich, aber auch sehr müde. Ich wusste vor<br />

dem Finale, dass ein guter Start alles entscheidend<br />

sein wird und dass Madsen ein sehr<br />

schnelles Motorrad hat“, sagte Kolodziej. Der<br />

Erfolg des Polen war sicherlich eine große Überraschung,<br />

denn seine Leistungen in Warschau<br />

und Krsko waren eher durchwachsen.<br />

Madsen wurde Tageszweiter und stand zum<br />

dritten Mal in Folge auf dem Podest. Der 30-Jährige<br />

lag zunächst an 3. Stelle, nutzte jedoch in<br />

der zweiten Kurve einen Fehler von Dudek aus,<br />

der sich zu weit nach außen treiben ließ, und<br />

zog am Polen vorbei. Dudek kam als Dritter ins<br />

Ziel. Nach drei GP-Rennen liegen Dudek und<br />

Madsen in der WM-Wertung gemeinsam an der<br />

Spitze. Beide Fahrer haben jeweils 40 Punkte.<br />

Zmarzlik ist zurzeit mit 36 Zählern Dritter. Doyle<br />

belegte in der Tschechischen Republik den unbeliebten<br />

4. Rang. Der Australier zeigte sich in<br />

8 BAHNSPORT AKTUELL Juli '19

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