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Hänicher Bote | Juli-Ausgabe 2019

Hänicher Bote | Juli-Ausgabe 2019 mit den gewerblichen Sonderthemen "Fahrzeugwelt" und "Tipps für den Sommer"

Hänicher Bote | Juli-Ausgabe 2019
mit den gewerblichen Sonderthemen "Fahrzeugwelt" und "Tipps für den Sommer"

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(Gräfenhainichen/HäBo). In loser<br />

Folge stellt die Historische Bauschlosserei<br />

und Schmiedewerkstatt August<br />

Reinhard e.V. alte Berufe vor.<br />

Mit seiner Handwerks-Ausstellung<br />

schützt und erhält der Verein einen<br />

Teil des kulturellen Erbes der Stadt<br />

Gräfenhainichen. Die vielfältige Schau<br />

erlaubt Einblicke in die Geschichte der<br />

Stadt und ihres Handwerks. Mit der<br />

Schmiede und dem Kolonialwarenladen<br />

verfügt der Verein über einen<br />

Schatz, den es für nachfolgende Generationen<br />

zu bewahren gilt.<br />

An dieser Stelle beginnt nun der<br />

Streifzug durch vergangene Zeiten<br />

und ausgestorbene Berufe mit interessanten<br />

Details, Anekdoten und allerlei<br />

Kuriosem. Ob Heftelmacher, Fingerhutmacher<br />

oder Löffelschneider:<br />

Viele Tätigkeiten, die unsere Urgroßeltern<br />

ausgeübt haben, sind vergessen<br />

oder restlos verschwunden. Obwohl<br />

so manches Handwerk durch die Besinnung<br />

auf bewährte traditionelle<br />

Tätigkeiten ein ungeahntes Revival<br />

erlebt, ist durch die Veränderung der<br />

Arbeitswelt viel hochspezialisiertes<br />

Wissen verloren gegangen.<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist der Beruf<br />

des Schmieds. Landläufig ist es der<br />

Handwerker, der am Schmiedefeuer<br />

stehend auf dem Amboss mit einem<br />

Hammer Metall schmiedet. Heutzutage<br />

nennen sich diese Leute Metallbauer,<br />

Kunstschmied oder Metallgestalter.<br />

Das lässt vermuten, dass sich<br />

der Beruf des Schmieds gründlich<br />

gewandelt hat.<br />

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BLEY Baustoffe GmbH • Rosa-Luxemburg-Str. 67 • 06773 Gräfenhainichen<br />

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<strong>Hänicher</strong> <strong>Bote</strong><br />

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mittwochs 15 – 16 Uhr<br />

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in Gräfenhainichen<br />

Tel.: 034953 / 81 48 00<br />

Tel.: 034243 / 2 46 02<br />

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<strong>Hänicher</strong> <strong>Bote</strong><br />

<strong>Bote</strong><br />

17. <strong>Juli</strong> <strong>2019</strong><br />

Historische Bauschlosserei und Schmiedewerkstatt August Reinhard e.V. stellt alte Berufe vor<br />

Teil 1: Wahrhaftige und eigentliche Beschreibung der Handwerke<br />

Schmied ist ein seit<br />

der Bronzezeit praktiziertes<br />

Handwerk.<br />

Ihm haftet seit dem<br />

Altertum etwas Mystisches<br />

an. Im deutschen<br />

Volksglauben<br />

galt das Schmiedelöschwasser<br />

als<br />

besonders heilkräftig.<br />

Es half gegen<br />

alle Krankheiten, besonders<br />

gegen Krätze<br />

und Warzen. Der<br />

Dorfschmied war<br />

wegen seiner vermeintlichen<br />

Wunderkräfte<br />

auch als Heiler und Berater<br />

bei Viehkrankheiten gefragt. Zu den<br />

mystischen Vorstellungen gehörte<br />

aber auch, dass ihm bei der Arbeit<br />

kunstfertige Zwerge zur Seite stehen.<br />

Weil der Schmied in der Lage ist, Dämonen<br />

und Helden an einen Felsen<br />

Zunftwappen der Schmiede mit<br />

Hammer, Zange und der Feuerschlange<br />

Aspis<br />

Weiteres Wandgemälde im Künstlerdorf Tornau<br />

Garbe verewigte sich am Gerätehaus<br />

Historische Abbildungen aus dem 16. Jahrhundert von Jost Amman. Die Bücher<br />

sind im Besitz der Historischen Bauschlosserei und Schmiedewerkstatt.<br />

(Tornau/HäBo/ny). Seit wenigen Tagen<br />

schmückt ein großes Wandbild den<br />

Giebel des Feuerwehrgerätehauses in<br />

Tornau. Auch bei diesem Werk konnten<br />

sich die Kameraden der Freiwilligen<br />

Feuerwehr an den ortsansässigen<br />

Künstler Bernd Garbe wenden, der<br />

erst kürzlich auch beim Galerie-Café<br />

malerisch die Hand anlegte (wir berichteten).<br />

Schon in den zurückliegenden<br />

Jahren gab es an selber Stelle<br />

ein ähnliches Motiv, das Bernd Garbe<br />

2007 gemalt hatte. Doch im vergangenen<br />

Frühjahr wurde die Südwand<br />

des Gebäude neu verputzt und gestrichen,<br />

sodass das Bild von der Fläche<br />

verschwand. Also griff Bernd Garbe<br />

erneut zum Pinsel und ließ Florian,<br />

den Schutzpatron der Feuerwehr, wieder<br />

auferstehen. Außerdem entschied<br />

man sich, das Gemälde gleich etwas<br />

größer zu gestalten, um die Ansicht<br />

des Heidedorfs besser darzustellen. So<br />

erkennt der Betrachter die unverwechselba-<br />

v o n<br />

Das über drei Meter hohe Gesamtbild ist 5,50 Meter breit.<br />

re Kirche, umgeben<br />

einigen Häusern des<br />

Dorfes und den<br />

vorbei fließenden<br />

Hammerbach.<br />

Foto: (HäBo) Nyari<br />

zu fesseln, musste<br />

der Dorfschmied am<br />

Samstag oder an jedem<br />

Feierabend einen<br />

oder drei kalte<br />

Schläge auf den Amboss<br />

abgeben. Um<br />

den Schmied gibt es<br />

sogar abergläubische<br />

Vorstellungen:<br />

• Damit seine Arbeit<br />

gelingt, trägt er Nägel<br />

in der Tasche.<br />

• Fällt der Hammer<br />

auf den Boden und<br />

bleibt stehen, kommt<br />

ein Fremder.<br />

• Brennt er an einem Donnerstag einem<br />

Pferd das Hufeisen zu stark ein,<br />

hat er 13 Tage kein Geschick.<br />

Schmiede wurden vor allem als Waffen-,<br />

Werkzeug- und Gerätehersteller<br />

geschätzt. Gute Schmiede warben<br />

sich die Territorialherren gegenseitig<br />

ab. Im ländlichen Raum war der<br />

Schmied ein unverzichtbarer Handwerker<br />

mit breitem Spektrum als<br />

Beschlagschmied für Wagen und<br />

Ackergeräte oder als Hufschmied,<br />

Schlosser und Werkzeughersteller.<br />

Eine Spezialisierung gab es schon<br />

früh, besonders in den Städten mit<br />

ihren Zünften. Dort etablierten sich<br />

Spezialisten wie Waffen-, Messer-<br />

Nagel- und Kupferschmiede. In den<br />

Städten waren dagegen die Grobschmiede<br />

besonders geschätzt und<br />

hatten häufig wichtige Stellungen<br />

inne. Vielfach waren sie wegen ihrer<br />

handwerklichen Meisterschaft bei<br />

den Städten angestellt. So wählten<br />

die Bürger der Stadt Frankfurt (Main)<br />

ihre Vorsteher zur Hälfte aus den Reihen<br />

der Schmiede.<br />

Während der Schmied im Allgemeinen<br />

für schwere, grobe Arbeit bekannt<br />

ist, florierte ab dem 16. Jahrhundert<br />

beispielsweise das Gewerbe des Zirkelschmieds.<br />

Wie der Goldschmied<br />

steht dieser für technische Raffinesse<br />

und künstlerisches Feingefühl, mit<br />

dem er mathematische Instrumente,<br />

Setzwaagen, Winkel und Astrolabien,<br />

aber auch ärztliche Werkzeuge wie<br />

Kurbelbohrer, Pillenzangen, Pinzetten<br />

oder Salbenspatel herstellte. Aus<br />

diesem Gewerbe entwickelte sich<br />

alsbald der Mechaniker, der in seiner<br />

Werkstatt die Ideen der Erfinder umsetzte<br />

und nicht selten wundersame,<br />

staunenerregende Apparate wie Himmelsgloben<br />

mit außergewöhnlichem<br />

handwerklichem Geschick baute.

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