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Berliner Kurier 19.07.2019

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22 SPORT<br />

BERLINER KURIER, Freitag, 19. Juli 2019*<br />

Transfer-Coup: Holland-Juwel kommt vonChelsea<br />

Rendite-Potenzial: Daishawn Redan (18) kostet nur 2,7 Mio. Euro Ablöse<br />

Hertha-Profi<br />

JavairoDilrosun<br />

(l.) begrüßt<br />

seinen Freund<br />

Daishawn<br />

Redan bei<br />

Hertha.<br />

Foto: City-Press<br />

Berlin – Hertha BSC bastelt<br />

weiter an der Zukunft. Gestern<br />

verpflichteten die Blau-Weißen<br />

das holländische Sturmtalent<br />

Daishawn Redan (18) vom<br />

FC Chelsea. Er bekommt einen<br />

Fünf-Jahresvertrag.<br />

Statt Mega-Millionen für<br />

teure Stars auszugeben, bleibt<br />

Hertha trotz des 125-Millionen-Deals<br />

mit Investor Lars<br />

Windhorst seiner Philosophie<br />

treu und setzt auf junge Profis.<br />

Gestern Vormittag musste Redan<br />

zunächst zum Medizincheck,<br />

bevor er seinen Vertrag<br />

unterschrieb. Der U19-Nationalspieler<br />

der Niederlande<br />

wurde von vielen europäischen<br />

Topklubs gejagt, doch<br />

Manager Michael Preetz pokerte<br />

clever und bekam den<br />

Zuschlag für nur 2,7 Millionen<br />

Euro. Die Summe könnte sich<br />

erhöhen, wenn Redan bei Hertha<br />

einschlägt.<br />

Geplant ist, dass der Holländer<br />

–ein Freund von Javairo<br />

Dilrosun –imNachwuchs, insbesondere<br />

der U23 unter Trainer<br />

Zecke Neuendorf aufgebaut<br />

wird und in der Rückrunde<br />

die erste Bundesliga-Luft<br />

schnuppert. Auf Sicht könnte<br />

er Routinier Vedad Ibisevic im<br />

Angriff beerben. WH<br />

Plan von<br />

Investor Lars<br />

Windhorst:<br />

Hertha soll<br />

an die Börse<br />

Berlin –Nebelkerze oder<br />

ist da wirklich etwas dran?<br />

Angeblich will Herthas<br />

125-Millionen-Euro-Investor<br />

Lars Windhorst (F.)<br />

mit dem Hauptstadtklub<br />

an die Börse, um so den<br />

Wert des Vereins weiter zu<br />

erhöhen.<br />

So schreibt es wenigstens<br />

das „Manager-Magazin“.<br />

Demnach soll Windhorst<br />

mittelfristig einen Börsengang<br />

favorisieren. Angeblich<br />

wollen Vertraute von<br />

Windhorst das schon genau<br />

wissen. Der Unternehmer<br />

gilt in der Branche als<br />

kreativer Kopf, wenn es<br />

um Gewinnsteigerung bei<br />

Finanzinvestitionen geht.<br />

Windhorst hatte andere<br />

Konkurrenten mit einem<br />

besseren Kaufangebot<br />

überboten. Die hatten den<br />

Wert von Hertha BSC<br />

(rund 400 Millionen Euro)<br />

um mehr als 100 Millionen<br />

weniger eingeschätzt und<br />

wollten deshalb nicht so<br />

viel zahlen. Hertha BSC<br />

wollte gestern die Börsenpläne<br />

nicht bestätigen. Bisher<br />

ist in der Bundesliga<br />

nur Vizemeister Borussia<br />

Dortmund an die Börse gegangen.<br />

Als zweiter deutscher<br />

Klub ging zuletzt die<br />

SpVgg Unterhaching (3.<br />

Liga) an die Börse.<br />

Foto: dpa<br />

Foto: Winter<br />

Da geht es lang! Niklas<br />

Stark zeigte beim Test in<br />

Aue seine Qualitäten als<br />

Bossauf dem Platz.<br />

Der Verteidiger zeigt beim 1:4-Test in Aue, dasserder Kapitän der Zukunft sein kann<br />

Von<br />

WOLFGANG HEISE<br />

Berlin – Hertha verliert das<br />

Testspiel bei Zweitligist Aue<br />

deutlich 1:4. Nicht schön,<br />

aber lehrreich. Besonders für<br />

Niklas Stark (24). Für den Innenverteidiger<br />

war diese<br />

Pleite eine echte Reifeprüfung<br />

und die hat er ganz stark<br />

bestanden.<br />

Stark gilt als Kronprinz im<br />

Team hinter Kapitän Vedad<br />

Ibisevic (34). Wenn der Bosnier<br />

seine Karriere in den nächsten<br />

Jahren beendet, soll Stark die<br />

Binde bekommen. Manager Michael<br />

Preetz will in dieser Saison<br />

von Stark sehen, dass er ein<br />

echter Boss auf dem Platz werden<br />

kann.<br />

In Aue zeigte es der Abwehrhüne.<br />

In der ersten Halbzeit<br />

war er auf der Bank,<br />

Hertha lag 0:3 zurück.<br />

Dann kam Stark auf den<br />

Platz –mit der Kapitänsbinde.<br />

Er spielte mit vielen<br />

jungen Spielern und dirigierte<br />

lautstark das Team.<br />

Es war ein mentaler Härtetest<br />

– immerhin in der zweiten<br />

Halbzeit lief es besser. „Da<br />

stimmten die Basics“, erklärt<br />

Trainer Ante Covic. Und der<br />

Niklas Stark<br />

Herthas Kronprinz<br />

besteht die Reifeprüfung<br />

Verteidiger hat einen großen<br />

Anteil daran. „Wenn man sieht,<br />

wie Nick permanent spricht<br />

und seine Leute vor sich positioniert.<br />

Das hat mir gut gefallen.<br />

Wir merken, dass er als<br />

Person bereit ist, den<br />

Schritt zu machen, um<br />

Führungsspieler zu werden“,<br />

setzt Covic fort.<br />

Worte, die wichtig<br />

sind. Zwar wurde Routinier<br />

Ibisevic von Covic nur fünf<br />

Tage nach dem Trainingsauftakt<br />

sofort als Spielführer bestätigt.<br />

Doch bei der Wahl des<br />

Vize-Kapitäns und des Spielerrats<br />

will sich Covic noch Zeit<br />

lassen. Das wird erst im Trainingslager<br />

in Österreich nächste<br />

Woche passieren. Stark hat<br />

nach dem Aue-Auftritt beste<br />

Karten, zunächst einmal der<br />

neue Vize zu werden.<br />

Der U21-Europameister von<br />

2017 spielt seit 2015 bei den<br />

Blau-Weißen. Vor vier Jahren<br />

zahlte Hertha rund 3Millionen<br />

Euro Ablöse an den 1FCNürnberg.<br />

Starks Marktwert stieg<br />

seitdem auf über 20 Millionen<br />

Euro. Andere Klubs wollen ihn,<br />

er hatte bis Ende Juni auch eine<br />

Ausstiegsklausel (Vertrag bis<br />

2022). Doch er zog sie nicht.<br />

Ganz im Gegenteil: Stark zeigte<br />

in Aue, dass er sich voll auf Hertha<br />

konzentriert.

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