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Berliner Kurier 16.08.2019

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*<br />

PANORAMA 31<br />

Schießtraining: Polizist<br />

Fotos: dpa, Deutsches Ärzteblatt<br />

trifftKollegen –tot!<br />

Bonn – Ein routinemäßiges<br />

Schießtraining der Bonner<br />

Polizei endet in einer Tragödie:<br />

Der 23-jährige Beamte<br />

Julian R. wird von einem<br />

Schuss in den Hals getroffen<br />

und stirbt. Die Kugel kam aus<br />

der Waffe eines Kollegen.<br />

Der steht jetzt wegen fahrlässiger<br />

Tötung vor Gericht. Der<br />

23-Jährige räumt den Schuss<br />

ein –schildert das Geschehen<br />

aber anders als die Anklage.<br />

Single-<br />

Bürgermeisterin<br />

Josefa Schmid<br />

ging in der Annonce<br />

(o.r.) humorvoll<br />

auf Arztsuche.<br />

Am 26. November 2018 hatten<br />

die Bereitschaftspolizisten der<br />

Hundertschaft auf dem Gelände<br />

der Bundespolizei Sankt Augustin<br />

mit sogenannten Rotwaffen,<br />

also roten Waffenattrappen,<br />

das Verhalten bei<br />

Amokalarm trainiert. Danach<br />

ging es zurück ins Polizeipräsidium.<br />

Zu einem Training mit<br />

scharfen Waffen. Die Beamten<br />

zogen sich in der Umkleide um<br />

und holten ihre echten<br />

„Schwarzwaffen“, jeweils eine<br />

Walther P99, aus den Spinden.<br />

Der Angeklagte soll dann –so<br />

beschreibt es der Staatsanwalt–<br />

mit seiner Dienstwaffe einen<br />

Schuss aufseinen Kollegen abgegeben<br />

haben: und zwar „in der<br />

Foto: dpa<br />

Der Polizist weinte vorGericht.<br />

Angeklagter Beamter (23): „Ein Geräusch erschreckte mich, dann fiel auch schon der Schuss“<br />

Annahme, dassernoch eine Rotwaffe<br />

in derHand hielt, und obwohl<br />

er in der Ausbildung gelernt<br />

hatte, dass Rot- wie<br />

Schwarzwaffen zu behandeln<br />

sind“. Der Angeklagte habe die<br />

Waffen verwechselt und hätte<br />

diesbemerken müssen,zumal sie<br />

sich farblich unterscheiden.<br />

Immer wieder brach der 23-<br />

Jährige vor Gericht in Tränen<br />

aus. Er räumte den Schuss ein –<br />

betonte aber, nicht absichtlich<br />

auf seinen Kollegen geschossen<br />

zu haben. „Das Geschehen hat<br />

sich anders zugetragen“, sagte<br />

sein Verteidiger. Der Angeklagte<br />

habe die Waffen nicht verwechselt.<br />

Vielmehr habe er die<br />

Dienstwaffe ins Holster gesteckt<br />

und dann noch mal herausgenommen,<br />

weil er dachte,<br />

sie sei nicht richtig eingerastet.<br />

Als er sie „durch Angucken<br />

kontrollierte“, habe ein Geräusch<br />

–vermutlich eine zufallende<br />

Tür –ihn aufgeschreckt,<br />

so dass er versehentlich den Abzug<br />

betätigt habe. Er habe sich<br />

erschreckt, „und dann fiel<br />

schon dieser Schuss“, sagte der<br />

23-Jährige. „Es wäre mir nie<br />

eingefallen, aus Spaß auf jemanden<br />

zu schießen.“<br />

Gemeinde sucht Arzt –und lockt<br />

mit lediger Bürgermeisterin<br />

Josefa Schmid schaltete originelle Annonce für ihren OrtKollnburg<br />

Kollnburg – Die Gemeinde<br />

Kollnburg mitten im Naturpark<br />

Bayerischer Wald sucht einen<br />

Arzt. So weit –sounspektakulär.<br />

Wäre die Bürgermeisterin des<br />

Orts mit knapp 2800 Einwohnern<br />

nicht Josefa Schmid (45). Ihres<br />

Zeichens: ledig. Das<br />

ist wichtig,weil die<br />

Gemeinde im<br />

Kampf gegen den<br />

Landärztemangel<br />

jüngst im „Deutschen<br />

Ärzteblatt“<br />

eine Annonce<br />

schaltete, um einen<br />

Hausarzt beziehungsweise<br />

eine<br />

Hausärztin zu suchen. Mit dem<br />

„Geheimtipp“: „Die Bürgermeisterin<br />

ist noch unverheiratet!“ Und<br />

prompt trudeln tatsächlich Bewerbungen<br />

ein: „Es ist wirklich<br />

höchst erstaunlich, was dieser<br />

kleine Zusatz für große Wirkung<br />

entfaltet“, freut sich Schmid. „Wir<br />

haben damit überhaupt nicht gerechnet<br />

und werden da auch ein<br />

bisschen überrollt.“ Nun sei sie<br />

schon mit einigen Ärzten inKontakt,<br />

sagte Schmid. Unter den Bewerbungen<br />

sind aber auch welche,<br />

bei denen es weniger um den<br />

Ärztejob als um die unverheiratete<br />

Bürgermeisterin geht.<br />

Vergangenes Jahr war Schmid<br />

schon mal in den Schlagzeilen. Da<br />

war sie Chefin der Bremer Außenstelle<br />

des Bundesamts für Migration<br />

und Flüchtlinge und es ging um<br />

Unregelmäßigkeiten unter ihrer<br />

Vorgängerin(wir berichteten).<br />

Foto: dpa<br />

Foto: Imago images /Pixsell<br />

Der Airbus 321 nach der Notlandung<br />

im Maisfeld bei Moskau<br />

Wegen Möwen<br />

Notlandung<br />

im Maisfeld<br />

Moskau –Ein russisches<br />

Passagierflugzeug mit mehr<br />

als 230 Menschen an Bord<br />

ist nach einer Kollision mit<br />

Vögeln bei Moskau in einem<br />

Maisfeld gelandet. 74<br />

Menschen wurdenverletzt,<br />

die meisten konnten ambulant<br />

behandelt werden. Ein<br />

SchwarmMöwen war beim<br />

Start in beide Triebwerke<br />

des Jets geraten.<br />

Giftige Dämpfe<br />

Nachbarstreit<br />

eskaliert<br />

Schwabach – Beieinem<br />

Nachbarschaftsstreit in<br />

Bayern sind sieben<br />

Menschen durch eine<br />

unbekannteFlüssigkeit<br />

verletzt worden. Fünf<br />

Anwohner eines Grundstücks<br />

im fränkischen<br />

Schwabach klagten im<br />

AnschlussanStreitigkeiten<br />

über Atemwegsbeschwerden<br />

und Übelkeit.ZweiPolizisten,<br />

die<br />

gerufen wurden, atmeten<br />

dieDämpfe ebenfalls<br />

einund wurden<br />

verletzt.<br />

Ermittler vorder Jacht in Hvar,<br />

auf der das Unglück geschah.<br />

Kohlenmonoxid<br />

Urlauber stirbt<br />

auf Miet-Jacht<br />

Split –Ein italienischer Urlauber<br />

(57) ist an Bord einer<br />

gemieteten Jachtauf der Insel<br />

Hvar(Kroatien)aneiner<br />

Kohlenmonoxid-Vergiftung<br />

gestorben. Ursache<br />

war wohl eine nachträglich<br />

eingebaute,mit Benzinmotor<br />

betriebene Kühlanlage,<br />

aus derdie giftigen Abgase<br />

ins Inneredrangen. Fünf<br />

weitere Passagiere, darunter<br />

zwei Kinder (5 und<br />

14) ,erlittenschwere Vergiftungen.

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