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Bahnsport 09/2019

Liebe BSA-Leser, wir begrüßen Sie herzlich zu unserer September-Aus- gabe. September bedeutet, dass die ersten Entschei- dungen schon gefallen sind und was die restlichen an- geht, bewegen wir uns auch schon längst auf der Ziel- gerade. Während im August viel los war und wir mit Freuden dabei, werfen nun auch die großen Ereignisse des Septembers bereits ihre Schatten voraus....

Liebe BSA-Leser,
wir begrüßen Sie herzlich zu unserer September-Aus-
gabe. September bedeutet, dass die ersten Entschei-
dungen schon gefallen sind und was die restlichen an-
geht, bewegen wir uns auch schon längst auf der Ziel-
gerade. Während im August viel los war und wir mit
Freuden dabei, werfen nun auch die großen Ereignisse
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SPEEDWAY-EM<br />

Finale 2 -<br />

Torun/PL<br />

Leon Madsen,<br />

Mikkel Michelsen,<br />

Nicki Pedersen und<br />

Grigorij Laguta<br />

(von innen)<br />

Madsen top<br />

Leon Madsen zeigte sich in der zweiten EM-Finalrunde,<br />

die in Torun über die Bühne ging, in<br />

sehr guter Form. Der Titelverteidiger verzeichnete<br />

in den Vorläufen vier Siege und qualifizierte<br />

sich direkt für den Endlauf, in dem er vor zirka<br />

5000 Zuschauern seinen Gegnern keine Chance<br />

ließ. Der Däne erkämpfte auf der 325 Meter langen<br />

Bahn insgesamt 15 Punkte und meldete seine<br />

Anwartschaft auf die zweite Goldmedaille<br />

an. Grigorij Laguta, der als EM-Führender nach<br />

Polen kam, stürzte in seinem ersten Heat und<br />

kam in der Qualifikation auf 10 Zähler. Als drittbester<br />

Pilot dieser Rennphase musste der Russe<br />

seine Chance im Semifinale suchen. Laguta<br />

holte einen souveränen Start-Ziel-Sieg und zog<br />

ins Finale ein, wo er zunächst an 3. Stelle lag. In<br />

der dritten Runde rang der 35-Jährige Woryna<br />

nieder und holte letztendlich den 2. Gesamtrang.<br />

Damit verteidigte Laguta seine EM-Führung.<br />

Woryna kam in der MotoArena auf die<br />

niedrigste Podiumsstufe. Nicki Pedersen hatte<br />

nach zwei Durchgängen nur 2 Punkte, aber danach<br />

holte der dreifache Weltmeister drei Siege<br />

und kam als Zweitbester der Vorläufe direkt ins<br />

Finale, wo er sich jedoch mit dem unbeliebten<br />

4. Platz begnügen musste. Kai Huckenbeck hatte<br />

in Torun keinen guten Rennbeginn. Der 26-<br />

Jährige hatte nach zwei Durchgängen noch keine<br />

Punkte auf dem Konto. Danach erkämpfte<br />

der Deutsche 5 Zähler, aber das reichte nur für<br />

den 12. Rang. In der Gesamtwertung liegt „Hucke“<br />

nach Torun an 9. Stelle, aber von einem<br />

Medaillenrang trennen ihn nur 5 Punkte.<br />

Madsen war in Polen nicht nur der Dominator<br />

des Turniers, er wurde leider auch zum negativen<br />

Held des Abends. Vor dem Rennen hatte es<br />

heftig geregnet und die Bahnverhältnisse, vor<br />

allem in der Zielkurve, waren sehr schwierig. Im<br />

zehnten Rennen lag der Däne an 3. Stelle, erwischte<br />

jedoch in der zweiten Kurve eine griffige<br />

Stelle und verlor die Kontrolle über seine<br />

Maschine. Er schoss Anders Thomsen regelrecht<br />

ab. Beide Dänen kamen zu Fall, wobei<br />

Thomsen direkt vor Robert Lambert stürzte. Der<br />

Engländer hatte keine Chance, dem 25-Jährigen<br />

auszuweichen und überfuhr ihn. Die Situation<br />

sah schrecklich aus und es grenzte an ein Wunder,<br />

dass der Skandinavier keine ernsthaften<br />

Verletzungen davontrug. Thomsen absolvierte<br />

danach keine Läufe mehr. Lambert, der ebenfalls<br />

spektakulär stürzte, fuhr in Torun weiter<br />

und wurde am Ende mit 8 Zählern Achter. Dem<br />

21-Jährigen ging es jedoch nicht gut und er ließ<br />

1.Leon Madsen (Mitte)<br />

2. Grigorij Laguta (links)<br />

3. Kacper Woryna (rechts)<br />

sich in Berlin untersuchen, wo man Brüche<br />

zweier Brustwirbel diagnostizierte. Wie lange<br />

Lambert pausieren muss, ist noch ungewiss.<br />

Madsen wurde als Laufabbruchverursacher disqualifiziert.<br />

Man kann ihm bei der folgenschweren Kollision<br />

keine Absicht unterstellen, aber sein Verhalten<br />

danach ließ viel zu wünschen übrig. Nachdem<br />

Madsen aufgestanden war, zeigte er kein Interesse<br />

daran, wie es seinen Rivalen gesundheitlich<br />

ging. Auf dem Weg ins Fahrerlager grüßte er<br />

das Publikum und lachte in die Kamera, als ob<br />

nichts passiert wäre. Von einem Sportler kann<br />

man wohl erwarten, dass er Respekt für seine<br />

Gegner und etwas Mitgefühl zeigt, wenn er ihre<br />

Stürze verursacht hat. Im Re-run kam es zu einem<br />

weiteren Sturz. Ausgangs der Startkurve<br />

kam David Bellego zu Fall und zog sich dabei einen<br />

Schlüsselbeinbruch zu. Auch der 19. Lauf<br />

musste abgebrochen werden, als Adrian Miedzinski<br />

nach einer harten Attacke mit Pawel<br />

Przedpelski kollidierte und beide Fahrer stürzten.<br />

Harte Kritik übte Mikkel Michelsen nach<br />

dem Rennen. „Es ist beschämend, wenn man<br />

Fahrer sieht, die Verletzungen erleiden, weil die<br />

Bahn nicht korrekt präpariert wurde. Die Organisatoren<br />

übernehmen zwar die Verantwortung<br />

für unsere Sicherheit, nehmen aber nicht zur<br />

Kenntnis, wenn wir sagen, dass die Strecke gefährlich<br />

ist. Und das war sie heute. Aus diesem<br />

Grund haben wir einige gefährliche Stürze miterleben<br />

müssen“, sagte der Däne. Auch Michael<br />

Jepsen Jensen redete nicht um den heißen<br />

Brei herum. „Das waren die schlimmsten Bahnverhältnisse<br />

in der ganzen Geschichte meiner<br />

Rennen in der MotoArena.“<br />

• Text: Georg Dobes; Fotos: Jarek Pabijan<br />

Speedway-EM - Finale 2 - Torun/PL - 27.7.<strong>2019</strong><br />

Ergebnis:<br />

1. Leon Madsen, DK, 15 Punkte; 2. Grigori Laguta, RUS, 12;<br />

3. Kacper Woryna, PL, 10; 4. Nicki Pedersen, DK, 11; 5. Jaroslaw<br />

Hampel, PL, 8; 6. Adrian Miedzinski, PL, 9; 7. Mikkel Michelsen,<br />

DK, 8; 8. Robert Lambert, GB, 8; 9. Pawel Przedpelski, PL,<br />

8; 10. Bartosz Smektala, PL, 7; 11. Michael Jepsen Jensen, DK,<br />

6; 12. Kai Huckenbeck, D, 5; 13. Jakub Miskowiak, PL, 5; 14. David<br />

Bellego, F, 4; 15. Vaclav Milik, CZ, 4; 16. Anders Thomsen,<br />

DK, 3; 17. Antonio Lindbäck, S, 2; 18. Igor Kopec-Sobczynski,<br />

PL, 0.<br />

Semifinale: 1. Laguta; 2. Woryna; 3. Hampel; 4. Miedzinski.<br />

Finale: 1. Madsen; 2. Laguta; 3. Woryna; 4. Pedersen.<br />

10 BAHNSPORT AKTUELL September '19

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