BerlinerStimme Nr. 05 2019
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Laut Umweltbundesamt (UBA) würde eine<br />
Mehrwertsteueranpassung rund 5,2 Mrd.<br />
Euro in den Bundeshaushalt spülen.<br />
Denkbar wäre dann eine „Drittellösung“<br />
zur Finanzierung von Klima- und Tierschutzmaßnahmen<br />
sowie einen Ausgleich<br />
an die BürgerInnen. Im Sinne des<br />
Wissenschaftlichen Beirats des Bundeslandwirtschaftsministeriums<br />
(BMEL)<br />
könnten 3 Mrd. Euro für den Umbau von<br />
klima- und tierschutzgerechten Ställen<br />
genutzt werden.<br />
Alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette<br />
müssen an einem Strang<br />
ziehen. Die Produktion von preiswertem<br />
Fleisch orientiert sich an der Profitmaximierung<br />
und wird durch Dumpinglöhne<br />
in der Lebensmittelwirtschaft ermöglicht.<br />
Die Fleischproduzenten und der Lebensmitteleinzelhandel<br />
müssen ihren Beitrag<br />
zur nachhaltigen Nutztierhaltung leisten.<br />
Ebenso müssen sie die ArbeitnehmerInnen<br />
mit einen Grundlohn deutlich über<br />
12,50 Euro pro Stunde anständig entlohnen.<br />
Nur so kann man auch Steuern<br />
gut bezahlen.<br />
Es bedarf eines differenzierten Ansatzes:<br />
Neben einem bewussteren Konsumverhalten<br />
und einer umweltgerechteren<br />
und tierwohlorientierten Fleischproduktion<br />
sollten regionale Nährstoffkreisläufe<br />
gestärkt und die klimaschädliche Bodennutzung<br />
beendet werden. Wir brauchen<br />
dürreresistente Pflanzen sowie effizientere<br />
Nahrungsmittel-Ketten mit geringeren<br />
Ernteverlusten.<br />
Mit einer radikalen Neuausrichtung der<br />
europäischen Agrarpolitik (GAP) nach<br />
2020 können mehr und effizienter Mittel<br />
für Klima-, Umwelt- und Tierschutz<br />
sowie zur Stärkung der ländlichen<br />
Räume eingeplant werden.<br />
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BERLINER STIMME<br />
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