BerlinerStimme Nr. 05 2019
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Dr. Maren Urner:<br />
Schluss mit dem täglichen Weltuntergang<br />
Klappenbroschur<br />
Droemer HC, 224 Seiten<br />
ISBN: 978-3-426-27776-8<br />
16,99 Euro<br />
als E-Book:<br />
Droemer eBook<br />
ISBN: 978-3-426-45413-8<br />
14,99 Euro<br />
Durch die Art, wie wir Berichterstattung<br />
konsumieren, entwickeln wir laut Urner<br />
gesamtgesellschaftlich ein „Gefühl der<br />
antrainierten Hilflosigkeit“, das uns mit<br />
negativen Gefühlen allein lässt und<br />
Verdrossenheit befördert.<br />
Fakt ist aber auch, dass sich die Welt in<br />
vielen Bereichen mitnichten so negativ<br />
entwickelt, wie unsere Wahrnehmung<br />
suggeriert. Seit 1970 ist die Anzahl der<br />
Toten durch Naturkatastrophen auf<br />
weniger als die Hälfte gesunken, die<br />
Kindersterblichkeit ist seit 1990 um<br />
56 Prozent gesunken und 80 Prozent<br />
der erwachsenen Menschen weltweit<br />
können lesen und schreiben. Dies sind<br />
nur einige Beispiele für positive Entwicklungen,<br />
die wir kaum wahrnehmen,<br />
wie Befragungen zeigen.<br />
Die gleichen Methoden, die wir verwenden,<br />
wenn wir Nachrichten konsumieren,<br />
können uns aber auch dabei helfen,<br />
diese kritisch einzuordnen und anhand<br />
unserer Vernunft abzuwägen. Wie keine<br />
Generation zuvor sind wir in der Lage,<br />
Quellen zu überprüfen. Ein paar wenige<br />
Klicks reichen, um vermeintliche Nachrichten<br />
als Fake News zu entlarven oder<br />
Argumentationslinien gegeneinander<br />
abzuwägen. Es gibt Websites, die sich<br />
darauf spezialisiert haben, populäre Verschwörungstheorien<br />
zu dekonstruieren.<br />
Wir besitzen eine Eigenverantwortung<br />
für unseren Umgang mit Medien und<br />
die Art und Weise, wie wir die Welt um<br />
uns sehen (wollen). Sich selbst zu hinterfragen,<br />
Ignoranz als solche zu erkennen<br />
und bewusst abzubauen und andere<br />
Sichtweisen aktiv zu erfragen sind Wege,<br />
diese Eigenverantwortung wahrzunehmen.<br />
Es gehört zur Stärke des Buches,<br />
nicht nur eine Analyse der mitunter<br />
nachdenklich stimmenden Wirklichkeit<br />
unseres Medienkonsums zu liefern,<br />
sondern auch Lösungsansätze aufzuzeigen,<br />
die uns dabei helfen können,<br />
nicht in Panik und Schwarz-Weiß-<br />
Denken zu verfallen.<br />
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BERLINER STIMME<br />
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