02.09.2019 Aufrufe

BerlinerStimme Nr. 05 2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Dr. Maren Urner:<br />

Schluss mit dem täglichen Weltuntergang<br />

Klappenbroschur<br />

Droemer HC, 224 Seiten<br />

ISBN: 978-3-426-27776-8<br />

16,99 Euro<br />

als E-Book:<br />

Droemer eBook<br />

ISBN: 978-3-426-45413-8<br />

14,99 Euro<br />

Durch die Art, wie wir Berichterstattung<br />

konsumieren, entwickeln wir laut Urner<br />

gesamtgesellschaftlich ein „Gefühl der<br />

antrainierten Hilflosigkeit“, das uns mit<br />

negativen Gefühlen allein lässt und<br />

Verdrossenheit befördert.<br />

Fakt ist aber auch, dass sich die Welt in<br />

vielen Bereichen mitnichten so negativ<br />

entwickelt, wie unsere Wahrnehmung<br />

suggeriert. Seit 1970 ist die Anzahl der<br />

Toten durch Naturkatastrophen auf<br />

weniger als die Hälfte gesunken, die<br />

Kindersterblichkeit ist seit 1990 um<br />

56 Prozent gesunken und 80 Prozent<br />

der erwachsenen Menschen weltweit<br />

können lesen und schreiben. Dies sind<br />

nur einige Beispiele für positive Entwicklungen,<br />

die wir kaum wahrnehmen,<br />

wie Befragungen zeigen.<br />

Die gleichen Methoden, die wir verwenden,<br />

wenn wir Nachrichten konsumieren,<br />

können uns aber auch dabei helfen,<br />

diese kritisch einzuordnen und anhand<br />

unserer Vernunft abzuwägen. Wie keine<br />

Generation zuvor sind wir in der Lage,<br />

Quellen zu überprüfen. Ein paar wenige<br />

Klicks reichen, um vermeintliche Nachrichten<br />

als Fake News zu entlarven oder<br />

Argumentationslinien gegeneinander<br />

abzuwägen. Es gibt Websites, die sich<br />

darauf spezialisiert haben, populäre Verschwörungstheorien<br />

zu dekonstruieren.<br />

Wir besitzen eine Eigenverantwortung<br />

für unseren Umgang mit Medien und<br />

die Art und Weise, wie wir die Welt um<br />

uns sehen (wollen). Sich selbst zu hinterfragen,<br />

Ignoranz als solche zu erkennen<br />

und bewusst abzubauen und andere<br />

Sichtweisen aktiv zu erfragen sind Wege,<br />

diese Eigenverantwortung wahrzunehmen.<br />

Es gehört zur Stärke des Buches,<br />

nicht nur eine Analyse der mitunter<br />

nachdenklich stimmenden Wirklichkeit<br />

unseres Medienkonsums zu liefern,<br />

sondern auch Lösungsansätze aufzuzeigen,<br />

die uns dabei helfen können,<br />

nicht in Panik und Schwarz-Weiß-<br />

Denken zu verfallen.<br />

B<br />

U<br />

C<br />

H<br />

R<br />

E<br />

Z<br />

E<br />

N<br />

S<br />

I<br />

O<br />

N<br />

BERLINER STIMME<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!