BerlinerStimme Nr. 05 2019
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FAKTEN<br />
Beschluss des Landesparteitags der SPD Berlin<br />
Den Antrag, Lehrkräfte wieder zu verbeamten, hat der Landesparteitag am<br />
30. März <strong>2019</strong> abgelehnt. Stattdessen wurden Senat und Fraktion aufgefordert,<br />
die Benachteiligung von angestellten Lehrkräften gegenüber verbeamteten<br />
Lehrkräften zu beenden. Dabei sollen bis Ende <strong>2019</strong> die Vor- und Nachteile einer<br />
außertariflichen Entgeltgestaltung, einer Regelung innerhalb der TdL (Tarifgemeinschaft<br />
deutscher Länder) und der Wiedereinführung der Verbeamtung<br />
miteinander abgewogen werden.<br />
SPD die Anstrengungen zur qualitativen<br />
Verbesserung der Berliner Schulen<br />
immer wieder aktualisiert? Wer hat das<br />
Bekenntnis zum Leitbild des kombinierten<br />
Einsatzes des pädagogischen Personals<br />
an den Berliner Schulen gelesen<br />
(Antrag 117/I/<strong>2019</strong>)? Gute Beschäftigungsverhältnisse<br />
auch im Bildungsbereich<br />
sollen weiter realisiert werden?<br />
Also z. B. Gehaltssteigerungen und eine<br />
deutliche Reduzierung der Wochenarbeitsstunden<br />
für Lehrerinnen und<br />
Lehrer (Antrag 121/I/<strong>2019</strong>)?<br />
Weshalb nicht einer ganzen Generation<br />
aktiver Lehrerinnen und Lehrer erklären,<br />
dass sie nicht bessergestellt werden,<br />
obwohl die SPD Ihnen genau das bei der<br />
Abschaffung der Verbeamtung versprochen<br />
hat? Weshalb nicht die Kollegien in<br />
verbeamtete Lehrkräfte und angestelltes<br />
übriges Personal spalten? Und was ist<br />
mit den Lehrkräften im Angestelltenverhältnis,<br />
die aus Altersgründen oder<br />
wegen Krankheit nicht verbeamtet<br />
werden können? Viele von ihnen haben<br />
in den letzten Jahren das Berliner Schulsystem<br />
maßgeblich mitgestaltet!<br />
Die Wiedereinführung der Verbeamtung<br />
ist kein Wundermittel, sondern schafft<br />
neue Ungerechtigkeiten. Tatsächlich<br />
führt sie nicht zu einer besseren Besetzung<br />
der Stellen, schon weil damit kein<br />
einziger Mensch mehr für den Beruf<br />
qualifiziert wird. Ein Blick auf die zahlreichen<br />
unbesetzten Stellen in Bundesländern,<br />
die sich nicht von der Verbeamtung<br />
gelöst haben, müsste reichen.<br />
Aber gehen nicht jedes Jahr immer mehr<br />
aus Berlin weg? Und weshalb kommen<br />
im gleichen Zeitraum mehr Menschen,<br />
um hier an den Schulen den Beruf auszuüben?<br />
Wer unbedingt verbeamtet<br />
werden möchte, hat die Möglichkeiten<br />
in den anderen Bundesländern.<br />
Und bitte, es gibt keine geringere finanzielle<br />
Belastung bei Verbeamtung. Und<br />
wir wollen für die privaten Krankenkassen<br />
keinen neuen Extramarkt schaffen.<br />
Die Frage, warum mit den erheblichen<br />
Kosten für eine Verbeamtung das Land<br />
Berlin nicht für alle Beschäftigten eine<br />
verbesserte landeseigene Zusatzversorgung<br />
wieder einrichtet, wäre dann auch<br />
noch zu beantworten.<br />
Wir wollen an einer Schulentwicklung<br />
arbeiten, die kein Kind zurücklässt,<br />
unabhängig vom finanziellen Spielraum<br />
der Eltern und mit allen, die dafür bereit<br />
sind, für Schulen mit einem gleichgestellten<br />
Lehrpersonal streiten, welches<br />
gerne und in guten Verhältnissen die<br />
Schule von morgen für die Kinder von<br />
morgen mitgestaltet. Lasst uns nicht auf<br />
ein scheinbares Wundermittel setzen.<br />
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I<br />
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E<br />
L<br />
BERLINER STIMME<br />
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